Drittmittelfinanzierung der Hochschulen
Als Drittmittel werden im Wissenschaftsbetrieb jene finanziellen Mittel verstanden, die den Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusätzlich zu den von den Erhalter/inn/en zur Verfügung gestellten laufenden Mitteln (Basisfinanzierung) von dritter Seite zufließen. Sie werden in der Regel für bestimmte Projekte, vor allem Forschungsprojekte, zeitlich befristet zur Verfügung gestellt.
Im Bereich der drittmittelfinanzierten Forschung an Hochschulen (öffentlichen und privaten Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen) und an (zentralen und weiteren Forschungseinrichtungen spielt die öffentliche Hand als Fördergeberin von kompetitiv vergebenen Mitteln eine wichtige und aktive Rolle. Das trifft im Besonderen auf Förderagenturen wie den Wissenschaftsfonds FWF und die Forschungsförderungsgesellschaft FFG zu, gilt aber natürlich auch für Gelder, die Forschungsförderprogramme der EU vergeben werden. Aber auch die durch Unternehmen bzw. private Mittel finanzierte Auftragsforschung macht einen nicht unerheblichen Anteil aus.
Drittmittel an öffentlichen Universitäten
Für die öffentlichen Universitäten - als den größten Hochschulsektor mit ausgeprägtem Fokus auf Forschung - sind Drittmittel für Forschung & Entwicklung (F&E) ein wichtiges Standbein zusätzlich zu ihrer Basisfinanzierung (über die Universitätsfinanzierung).
Im Jahr 2021 nahmen die öffentlichen Universitäten rund 788 Millionen Euro an Drittmitteln für F&E ein. Etwa 64 Prozent dieser Mittel kommen von öffentlichen Geldgeber/inn/en, etwa vom FWF, der FFG, der Europäischen Union oder von Gebietskörperschaften wie beispielsweise den Ländern, rund ein Viertel stammen von Unternehmen.
Drittmittel an Fachhochschulen
Für die Forschung der Fachhochschulen ist seitens des Bundes keine Basisfinanzierung vorgesehen, die - vornehmlich anwendungsorientierte - Forschung wird primär über Drittmittel finanziert. FH-Drittmittel- und Fördergeber/innen sind vorrangig die FFG, der FWF, die Christian Doppler Gesellschaft (CDG ) und Mittel, über die EU-Forschungsrahmenprogrammen an Fachhochschulen fließen. In Summe setzen sich die Drittmittel an Fachhochschulen aus den Erträgen aus Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und sonstigen Beiträgen der Interessensvertretungen, der Industrie und Wirtschaft zusammen. Im Studienjahr 2016/17 verzeichneten Fachhochschulen drittmittelbasierte Einnahmen in der Höhe von insgesamt 43,7 Millionen Euro.
Drittmittel an Privathochschulen und Privatuniversitäten
Den Privathochschulen und Privatuniversitäten dürfen zwar grundsätzlich keine geldwerten Leistungen des Bundes zuerkannt werden, die Beteiligung an öffentlich ausgeschriebenen Forschungsprogrammen als Drittmittelquelle ist davon jedoch ausgenommen.
Links
- Daten zu Drittmittel finden sich auf unidata, der Hochschulstatistik des BMBWF, unter dem Menüpunkt Wissensbilanzen Universitäten/Intellektuelles Vermögen)1-C-1- Erlöse Forschung und Entwicklung-Projekte – Projekte EEK
- Der österreichische Wissenschaftsfonds FWF
- Die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG
- Die offizielle Webseite der Europäischen Union
- Christian Doppler Gesellschaft (CDG)