Meilensteine der Gleichstellung entlang der gesamten Bildungskette
Nationale Meilensteine zur Gleichstellung in Wissenschaft und Forschung
1896: Frauen wird es erstmals gestattet, die Reifeprüfung abzulegen.
1897: Zulassung für Frauen zu einem akademischen Studium zum Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien, Gabriele Possanner erreicht die Nostrifizierung ihres 1894 in der Schweiz erworbenen Doktorats und promoviert an der Universität Wien als erste Frau zum Doktor.
1900: Frauen werden als ordentliche Studierende an den Medizinischen Fakultäten zugelassen.
1905: Die Romanistin Elise Richter habilitiert als erste Frau an der Universität Wien.
1919: Zulassung von Frauen an der Technischen Universität Wien, der Tierärztlichen Hochschule, der Hochschule für Bodenkultur sowie der Hochschule für Welthandel.
1921: Die Romanistin Elise Richter wird als erste Frau zum außerordentlichen Professor (sic) ernannt.
1956: Die Physikerin Berta Karlik erhält als erste Frau eine ordentliche Professur (Ordinariat) an einer österreichischen Universität (Universität Wien).
1970: Hertha Firnberg wird als erste Frau „Bundesminister für Wissenschaft und Forschung“, sie setzt wichtige Initiativen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft.
1971: Durch die Abschaffung von Studiengebühren und forcierte Bildungspolitik in den 1970er Jahren steigen die Studierendenzahlen (und der Frauenanteil) rasant an.
1982: „Sonderkontingent“ Frauenforschung des Wissenschaftsministeriums zur Förderung frauenspezifischer Lehre.
1984: Die erste internationale feministisch-wissenschaftliche Tagung in Österreich findet in Wien statt (5. Historikerinnentreffen).
1985: Der Frauenanteil bei den Studierenden erreicht die 50%-Marke (an der Universität Wien bereits 1982).
1991: Einrichtung von Arbeitskreisen für Gleichbehandlungsfragen an den Universitäten (gesetzlich verankert 1990, Novellierung des UOG 1975).
1992: BMBWK und FWF initiieren ein neues Frauenförderprogramm für Nachwuchswissenschafterinnen: Charlotte-Bühler-Habilitationsstipendien. 1998/99 folgt das Hertha-Firnberg-Stipendium, 2004/05 das Elise-Richter-Stipendium (= Umbenennung des bisherigen Charlotte Bühler-Stipendiums).
1993: Gründung von interuniversitären Koordinationsstellen für Frauenforschung und Frauenstudien in Wien und Linz
1994: Eröffnung der Interuniversitären Koordinationsstelle für Frauenforschung und Frauenstudien für die drei Grazer Universitäten (Geschichte Koo-Stelle Universität Graz)
1993: Das Bundesgleichbehandlungsgesetz (B-GlBG) tritt in Kraft, es ermöglicht, im ganzen Bundesdienst Gleichbehandlungsbeauftragte und Kontaktfrauen einzusetzen, bildet die Basis für Maßnahmen zur Beseitigung einer Diskriminierung aufgrund Geschlechts und der Unterrepräsentation von Frauen.
1995: Erster Frauenförderungsplan für das Wissenschaftsressort wird per Verordnung erlassen, es wurden konkrete Maßnahmen zur Gleichbehandlung und Frauenförderung festgeschrieben.
1997: 100 Jahre Frauenstudium in Österreich; Einrichtung der Gabriele Possanner-Preise anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Promotion Possanners an der Universität Wien.
1999: Weißbuch zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft von BM Caspar Einem.
2000: ESF (Europäischer Sozialfonds)-Maßnahme „Frauen und Wissenschaft“: Dadurch z.B. die Einführung von genderspezifischen Infrastruktureinrichtungen sowie Kinderbüros an den Universitäten.
2002: Ministerien übergreifende Initiative fFORTE – Frauen in Forschung und Technologie – wird zur Stärkung des Frauenanteils in Forschung und Technologie ins Leben gerufen.
2002: DOC-fForte, Stipendien für junge Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen Technik, Naturwissenschaften und Medizin sowie Biowissenschaften und Mathematik, 2011 eingestellt und in DOC-Programm übergeführt.
2004: Das Universitätsgesetz (UG 2002) tritt in Kraft, es beinhaltet ein Rechtsschutzinstrumentarium (Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen, Schiedskommission) und Frauenförderungsinstrumente wie etwa die Koordinationsstellen für Frauen- und Geschlechterforschung oder die Kinderbüros, weiters eine Verpflichtung der autonomen Universität, einen Frauenförderungsplan zu erlassen.
2005: Frauenpolitischer Beirat des Wissenschaftsministeriums als beratendes Gremium des Bundeministers/der Bundesministerin in wissenschafts- und wirtschaftspolitischen Fragen unter Blickwinkel der Gleichstellung in Wissenschaft und Forschung eingeführt. (2011 in Strategiebeirat Gender und Diversität übergeführt)
2006: Im Wintersemester startet österreichweit das erste Masterstudium für Gender Studies (Universität Wien).
2007: Ingela Bruner wird mit 01.10. zur Rektorin der Universität für Bodenkultur Wien bestellt, sie ist somit die erste Rektorin Österreichs. 2013 haben bereits 5 der 22 Universitäten eine Rektorin.
2007: Im Rahmen des data:warehouse uni:data – mit dem sich aktuelle Zahlen und Fakten über den österreichischen Hochschulbereich abrufen lassen – wird im BMWF (seit 08.01.2018: BMBWF) ein Gender Monitoring mit für die Beobachtung der Entwicklung der Gleichstellung der Geschlechter an den Universitäten geeigneten Indikatoren eingeführt.
2007: Das BMWF (seit 08.01.2018: BMBWF) beteiligt sich finanziell an den neu eingeführten L´Oréal Stipendien für junge Grundlagenforscherinnen in den Fachrichtungen Medizin, Naturwissenschaft und Mathematik.
2009: Mit der Novellierung des Universitätsgesetzes 2002 (UG) durch das Universitätsrechts-Änderungsgesetz 2009 wird eine Verpflichtung der Universitäten zur Erfüllung einer 40%-Frauenquote bei der Zusammensetzung sämtlicher universitärer Kollegialorgane eingeführt.
2011: Einrichtung einer Stabstelle Gender- und Diversitätsmanagement im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.
2012: Strategiebeirat Gender und Diversität gegründet, um öffentlich wahrgenommene innovative Akzente zu den Themen Gender und Diversity zu setzen.
2012: Im Zuge der Haushaltsrechtsreform und der Einführung der wirkungsorientierten Verwaltungsführung ist jedes Ressort verpflichtet, Gleichstellungsziele, -maßnahmen und Gleichstellungsindikatoren zu definieren.
2013: Die Astrophysikerin Pascale Ehrenfreund wird als erste Frau in der Geschichte des FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) Präsidentin desselben. Der FWF ist Österreichs zentrale Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung.
2013: Das Gleichstellungsziel des BMWF (seit 08.01.2018: BMBWF) „Ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis in Führungspositionen und Gremien sowie beim wissenschaftlichen/künstlerischen Nachwuchs“ tritt als eines von 5 Wirkungszielen des Ressorts in Kraft.
2013: Die Geschlechterforschung hat sich an den österreichischen Universitäten etabliert: An 18 von 22 Universitäten ist eine Koordinationsstelle für Geschlechterforschung institutionell verankert. An 5 von 22 Universitäten ist eine unbefristete Professur, an 3 von 22 Universitäten eine befristete Professur sowie an 5 von 22 Universitäten eine Gastprofessur installiert.
2015: Im Dezember wird Sonja Hammerschmid als erste Frau zur Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) gewählt. Ihr Amtszeitbeginn: 01.01.2016.
2015: Die bisher gesetzlich vorgeschriebene 40%-Frauenquote bei der Zusammensetzung sämtlicher universitärer Kollegialorgane wird auf 50% in der UG-Novelle erhöht.
2016: Erste Vergabe des Diversitätsmanagement-Preises Diversitas
2017: Gabriele Possanner Preisverleihung steht im Zeichen von „120 Jahre Frauenstudium in Österreich“
Frauenförderungsplan des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Der Frauenförderungsplan für den Wirkungsbereich des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung gilt sowohl für die Zentralstelle als auch die dem BMBWF (direkt) nachgeordneten Dienststellen. Der Frauenförderungsplan ist Ausdruck und Bekenntnis zu einer aktiven Gleichstellungspolitik, die die Integration der Geschlechterperspektive in Strukturen und Prozessen, ausgeglichene Geschlechterverhältnisse in allen Positionen und Funktionen sowie die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle Bediensteten umfasst.