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UN-Agenda 2030: Die globalen Nachhaltigkeitsziele / SDGs im Bereich Bildung

Österreich hat sich gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung unter dem Titel „Transformation unserer Welt" verpflichtet. Mit 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals – SDGs), die untereinander in engem Zusammenhang stehen, hat die Weltgemeinschaft konkrete Aktionsfelder dargestellt, um ihre ambitionierte Vision einer friedlichen, gerechten, sozial inklusiven Welt zu verwirklichen, in der die natürlichen Ressourcen nachhaltig genutzt werden. Umfassende Veränderungen auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene stehen an, um die allgemeine Achtung der Menschenrechte, Gleichheit und Selbstbestimmung aller Menschen sowie Umweltschutz und soziale Entwicklung durchzusetzen. 
Kooperationen sind für nachhaltige Entwicklung entscheidend. Staatliche, föderale und zivilgesellschaftliche Akteure, der Privatsektor, Schulen sowie letztlich alle Individuen müssen Anstrengungen leisten, um gemeinsam Fortschritte in Richtung Neugestaltung der Welt zu erreichen.

Bildung als Schlüsselbereich für nachhaltige Entwicklung

Bildung ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Erfüllung der gesamten Agenda 2030. Dem Bildungswesen kommt daher in der Arbeit an der Vision einer gerechten, friedlichen und nachhaltigen Gesellschaft eine Schlüsselrolle zu. Die Weltgemeinschaft hat sich dafür ein eigenes Ziel (SDG 4) gesetzt: „Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern“. Alle Bildungspartner weltweit müssen mitwirken, um dieses Ziel zu verwirklichen. Konkret soll auf folgende Zielvorgaben hingearbeitet werden:

4.1. Bis 2030 allen Mädchen und Jungen den Abschluss einer kostenlosen, chancengerechten und hochwertigen Primar- und Sekundarschulbildung ermöglichen, die zu relevanten und effektiven Lernergebnissen führt.

4.2. Bis 2030 allen Mädchen und Jungen den Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung sichern, die ihnen einen erfolgreichen Übergang in die Schule ermöglichen.

4.3. Bis 2030 allen Frauen und Männern einen gleichberechtigten und bezahlbaren Zugang zu hochwertiger beruflicher und akademischer Bildung ermöglichen.

4.4. Bis 2030 sicherstellen, dass eine deutlich höhere Anzahl an Jugendlichen und Erwachsenen die für eine Beschäftigung oder Selbstständigkeit relevanten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwirbt.

4.5. Bis 2030 Benachteiligungen aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit auf allen Bildungsstufen beseitigen und allen Menschen gleichberechtigten Zugang zu allen Bildungsstufen sichern, einschließlich Menschen mit Behinderung, indigenen Völkern und benachteiligten Kindern.

4.6. Bis 2030 den Erwerb ausreichender Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten für alle Jugendlichen und für einen erheblichen Anteil der Erwachsenen sicherstellen.

4.7. Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die für nachhaltige Entwicklung notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung, für nachhaltige Lebensweise, für Menschenrechte, für Gleichberechtigung der Geschlechter, durch Förderung einer Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und durch den Beitrag der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung. 

SDGs - Logos

Umsetzung der Globalen Ziele in Österreich

Die österreichische Bundesregierung hat für die Umsetzung der Agenda 2030 den sogenannten Mainstreaming-Ansatz gewählt, um die SDGs in effizienter, zielorientierter und eigenverantwortlicher Weise in sämtliche Aktivitäten der österreichischen Politik und Verwaltung zu integrieren. 
Viele Maßnahmen, die im Rahmen der „Wirkungsorientierten Steuerung“ der Bundesverwaltung zur Erreichung der Wirkungsziele (zum Beispiel Verbesserung der Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit im Bildungswesen) gesetzt werden, leisten einen Beitrag zur Erreichung der SDGs und ihrer Zielvorgaben.

Auch mit dem Pädagogikpaket und weiteren zentralen Reformen und Projekten sollen Bildungsqualität und Bildungsgerechtigkeit sukzessive gesteigert werden.

Schüler/innen können mit ihren unterschiedlichen sozialen Hintergründen, ihren Fähigkeiten und ihren besonderen Bedürfnissen individuell gefördert und am Übergang zwischen den Schulstufen besser begleitet werden. 
Die Ausweitung der Schulautonomie kann beispielsweise für Schwerpunktsetzungen im Sinne der Nachhaltigkeit sowie entsprechende Fortbildungsmaßnahmen genutzt werden. 

Der Leitsatz der Agenda 2030 lautet «leave no one behind», eine nachhaltige Entwicklung kann nur dann erfolgreich und effizient sein, wenn auch alle erreicht werden. 
Eine qualitativ hochwertige Bildung ist die Grundlage, um nachhaltige Entwicklung zu schaffen. Die Nachhaltigkeitsziele unterstützen die Mitgliedstaaten dabei. Lesen Sie hier unseren Beitrag zu SDG 4, zur Förderung eines qualitätsvollen, inklusiven, gerechten und lebensbegleitenden Lernens.

Agenda 2030 Umsetzungsbericht (Mai 2023) (PDF, 565 KB)

Welche Möglichkeiten haben Schulen, die Nachhaltigkeitsziele umzusetzen?

Die Agenda 2030 richtet sich nicht allein an Regierungen. Alle Menschen sind gefordert, an dem ambitionierten Transformationsprogramm mitzuwirken, das letztlich nur in Kooperation auf allen Ebenen – gesamtgesellschaftlich - gelingen kann. Eine Schule bildet die Gesellschaft im Kleinen ab. Wenn hier partnerschaftlich gelernt wird, Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung geübt werden, kritisches Denken entwickelt wird, Schüler/innen und das gesamte Schulteam gemeinsam Verantwortung übernehmen, dann können Schulen Modelle für eine zukunftsfähige Lebensgestaltung sein. 

Netzwerke

Es gibt zahlreiche Beispiele, wie Schulen ihr Profil im Sinne nachhaltiger Entwicklung gestalten. Viele solcher Schulen sind in Netzwerken organisiert, wie zum Beispiel:

Bildungskonzepte für die Transformation unserer Welt

Die Agenda 2030 definiert innerhalb des Bildungsziels auch pädagogische Konzepte zur Kompetenzentwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit. 
Für das gemeinsame Denken der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimension sind fächerübergreifende Bezüge von großer Bedeutung. Einander ergänzend bereiten Bildung für nachhaltige Entwicklung, Global Citizenship Education sowie weitere Unterrichtsprinzipien und Bildungsanliegen Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen pädagogisch auf. Im Lernprozess sollen Wissen, Kompetenzen und Fähigkeiten, Werte und Einstellungen erarbeitet werden, damit junge Menschen im Umgang mit lokalen und globalen gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen eine aktive Rolle spielen können. 
In diesem Sinne schärft Bildung das Bewusstsein für die Komplexität globaler Herausforderungen und fördert die Fähigkeit zur kritischen Reflexion und zu systemischem und zukunftsorientiertem Denken und letztlich Handeln.
Weiterführende Informationen sowie Materialien zu ausgewählten Unterrichtsprinzipien, Bildungsanliegen und fächerübergreifenden Themen sind über folgende Seiten zu finden:

Internationale Organisationen und die Agenda 2030

Die UNESCO versteht Bildung als inklusiv und wesentlich zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten und zur Stärkung von Weltbürgerschaft und nachhaltiger Entwicklung. Das globale Nachhaltigkeitsziel SDG 4 ist gleichzeitig die aktuelle ganzheitliche Bildungsagenda der UNESCO. Die Mitgliedsstaaten haben einen konkreten Handlungsrahmen zur Umsetzung des globalen Bildungsziels angenommen.
Weitere Informationen auf der Website der Österreichischen UNESCO-Kommission  

Die OECD steuert für das Monitoring der Nachhaltigkeitsziele auf globaler Ebene Expertise und Datenressourcen bei. Weiters werden Berichte über Politikkohärenz, Fortschrittsanalysen et cetera erstellt. 
OECD and the Sustainable Development Goals: Delivering on universal goals and targets

Die Europäische Union möchte die Nachhaltigkeitsziele in all ihren Politikbereichen durchgängig berücksichtigen und nachhaltige Entwicklung als wesentlichen Leitgrundsatz für die Politik der EU festsetzen. 
Die Europäische Kommission hat im Jänner 2019 ein Reflexionspapier über den Beitrag der EU zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele vorgelegt. Der Rat der Europäischen Union hat in seinen Schlussfolgerungen eine beschleunigte Umsetzung der Agenda 2030 gefordert. 
Reflexionspapier der Europäischen Kommission: Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Europa bis 2030
Schlussfolgerungen des Rates: Auf dem Weg zu einer immer nachhaltigeren Union bis 2030

Links

  • Digitale Plattform Bildung 2030 
    Fünf österreichische Organisationen bieten auf einer gemeinsamen Plattform eine große Bandbreite an Bildungsangeboten mit Fokus auf die SDGs. Materialien können in Bibliothekskatalogen recherchiert bzw. teilweise herunterladen werden. Ausstellungen, Workshops, Beratungsangebote und Bildungsangebote, auch für Pädagog/innen, stehen zur Verfügung. 
    Bildung 2030
  • Die Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich
    Auf der Website des Bundeskanzleramts wird der nationale Umsetzungsprozess der globalen Nachhaltigkeitsziele dargestellt. 
    Bundeskanzleramt: Nachhaltige Entwicklung – Agenda 2030 / SDGs            
  • Die größte Unterrichtsstunde der Welt 
    The World’s Largest Lesson ist ein weltweites Projekt, das die Agenda 2030 an Schulen bekannter machen und junge Menschen zur aktiven Auseinandersetzung mit den globalen Nachhaltigkeitszielen anregen möchte. Auf der Website stehen Unterrichtsmaterialien, Stundengestaltungspläne, Filme et cetera zu vielfältigen Themen rund um die Nachhaltigkeitsziele in über 10 Sprachen (darunter einige auf Deutsch) kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung. 
  • World’s Largest Lesson (in englischer Sprache) 
    Die größte Unterrichtsstunde der Welt (Auswahl in deutscher Sprache)
  • Education 2030 – die Bildungsagenda der UNESCO
    Die UNESCO trägt mit ihrer transformativen Bildungsagenda Education 2030 zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bei.
    UNESCO: Leading SDG 4 - Education 2030 
    Österreichische UNESCO-Kommission: Bildung 2030 
    Weltbildungsbericht

Kontakt

Marlies Dachler
Abteilung III/1
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Minoritenplatz 5
1010 Wien
T +43 1 53120-2125
[email protected]