Skript Vo Bauko - I - BAU2019-01
Skript Vo Bauko - I - BAU2019-01
Skript Vo Bauko - I - BAU2019-01
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Inhalt:
Einführung
Lastannahmen
Bemessungskonzepte
Baurecht
Dieses Skript ist nicht gedacht als selbständiges Lehrbuch, sondern eine mehr oder weniger textlose
Zusammenstellung / Sammlung der wichtigsten Bilder, Zeichnungen und Tabellen, die in der Vorle-
sung Verwendung finden.
Bilder, Zeichnungen, Tabellen und (Norm-)Textpassagen sind z.T. entnommen aus der angegebenen
Literatur bzw. Normen und Vorschriften.
1 Einführung
1.1 Allgemeines
Konstruktive Geometrie
Darstellungstechnik
Sicherheitskonzept Konstruktiver Entwurf
Lastannahmen (Baukonstruktion/Bauphysik)
Modellierung
Schnittgrößen
Nachweise:
Bauphysik,
Mauerwerk
z ü ge
Baugesetz, VOB, BGB,
Nachweise:
r und
HOAI, MBO,
MLTB/MVVTB
Beton, Stahl, Holz G
(DIN, Eurocode...)
Bauphysik:
- Wärme
- Feuchte
- Schall
- Brand
- Licht
- Klima
Pläne:
- Eingabe / Architektenplan
- Ausführungsplan
o Stahl
o Holz
o Mauerwerk
o Detail
Aufbau einer Statik = statischen Berechnung = bautechnischen Nachweise, vgl. auch 5.1.4
- Titelseite
- Inhaltsverzeichnis
- Baubeschreibung
- Lastannahmen Gebäude
- Konstruktionszeichnungen (Ausführungspläne)
1.2 Entwurfsprozess
Aufgabenstellung klären
Aufgabe klar?
Skizze erstellen
Aufgabe erfüllt ?
Berechnung Konstruktion
Nachweise erfüllt ?
Ende
1.3.1 Allgemeines
Kosten
Versagenswahrscheinlichkeit
Ein Tragwerk ist so zu planen und auszuführen, dass es während der Errichtung und in der vorgese-
henen Nutzungszeit mit angemessener Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit
- den möglichen Einwirkungen und Einflüssen standhält und
- die geforderten Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit eines Bauwerks oder eines
Bauteils erfüllt.
Bei der Planung und der Berechnung des Tragwerks sind zu beachten:
- ausreichende Tragfähigkeit,
- Gebrauchstauglichkeit und
- Dauerhaftigkeit
Im Brandfall muss für die geforderte Feuerwiderstandsdauer eine ausreichende Tragsicherheit vor-
handen sein.
Ein Tragwerk ist so auszubilden und auszuführen, dass durch Ereignisse wie
- Explosionen,
- Anprall oder
- menschliches Versagen
keine Schadensfolgen entstehen, die in keinem Verhältnis zur Schadensursache stehen.
ANMERKUNG 1 Die vorgenannten Ereignisse und Gefährdungen sind für jedes Projekt mit dem Bau-
herrn und der zuständigen Behörde festzulegen.
Die mögliche Schädigung ist durch die angemessene Wahl einer oder mehrerer der folgenden Maß-
nahmen zu begrenzen oder zu vermeiden:
- Verhinderung, Ausschaltung oder Minderung der Gefährdungen, denen das Tragwerk
ausgesetzt sein kann;
- Wahl der Art des Tragsystems so, dass die Anfälligkeit gegen die hier betrachteten Ge-
fährdungen gering bleibt;
- Wahl der Art des Tragsystems und seiner baulichen Durchbildung derart, dass mit dem
schädigungsbedingten Ausfall eines einzelnen Bauteils oder eines begrenzten Teils des
Tragwerks oder mit sonstigen in Kauf genommenen lokalen Schäden kein Totalversagen
des Gesamttragwerks auftritt;
- wenn möglich, Vermeidung von Tragsystemen, die ohne Vorankündigung total versagen
können;
- Kopplung von Tragelementen.
Die grundlegenden Anforderungen sind durch
- die Wahl geeigneter Baustoffe,
- durch zweckmäßigen Entwurf und Bemessung und geeignete bauliche Durchbildung so-
wie
- durch die Festlegung von Überwachungsverfahren für den Entwurf, die Herstellung, Aus-
führung und Nutzung entsprechend den Besonderheiten des Projektes zu erfüllen.
Die Festlegungen in Abschnitt 2 setzen voraus, dass der Entwurf und die Berechnung nach dem an-
erkannten Stand der Technik mit der für das Projekt erforderlichen Befähigung und Sorgfalt durchge-
führt werden.
…
CC 3 Hohe Folgen für Menschenleben oder sehr Tribünen, öffentliche Gebäude mit
große wirtschaftliche, soziale oder umwelt- hohen Versagensfolgen (z. B. eine
beeinträchtigende Folgen Konzerthalle)
Die Gauß’sche Glockenkurve (=“Normalverteilung“) lässt sich darstellen als Funktion f(x)
2
1 x xM
1 2 M
f (x) e
x 2
mit xM
x i
x xM
2
i
x
n 1
xM Mittelwert (auch: µ)
σx Standardabweichung
v Varianz v = σx / xM
Das Integral über f(x) – d.h. die Fläche unter f(x) – hat den Wert 1.
Bei der Normalverteilung kann der Fraktilwert xP (in %) mit Hilfe des Mittelwertes xM und der Stan-
dardabweichung σx beschrieben werden:
xp = xM ± k σx Standardabweichung bekannt
- Aussagewahrscheinlichkeit
8 17,8
5
4,8 k (75% ASW)
k' (75% ASW)
k bzw. k'
k (90% ASW)
4
k' (90% ASW)
3,7
3,3 3,2
3 2,9
2,8
2,6 2,7 2,6 2,5
2,4 2,3
2,3 2,2 2,1 2,1 2,1 2,0
2 1,9
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Anzahl Versuchswerte
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32
Merkmal
1.4.3 Sicherheitsfaktor
νzentral = μR / μS
Häufigkeit
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 2
Merkmal Merkmal
Mittelwert der beiden rechten Kurven gleich 5%-Fraktilwert der beiden rechten Kurven gleich
2 Lastannahmen
2.1 Allgemeines
Die sog. Lastannahmen sind in DIN EN 1991 Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke sowie zu-
gehörigen Nationalen Anhängen DIN EN 1991 NA geregelt.
Näheres zur Verbindlichkeit etc. der Regelungen findet sich in diesem Skript im Kapitel Baurecht.
Aktuelle Angaben hierzu sind auch zusammengestellt in der
- in den von den einzelnen Ländern jeweils umgesetzten Dokumente (z.B. für Bayern „Bay-
erische Technische Baubestimmungen“ unter
http://bauen.bayern.de/buw/baurechtundtechnik/bautechnik/eingefuehrtetechnischebestim
mungen/
2.1.2.1 Geometrisch
Flächenlasten (= Druck)
Volumenlast x Dicke
Streckenlasten = Linienlasten
Volumenlast x Fläche
Einzellasten = Punktlasten
Volumenlast x Volumen
Flächenlast x Einzugsfläche
Streckenlast x Einzugslänge
2.1.2.2 Beispiel
Ständige Einwirkungen:
- Eigenlasten
- Wind
- Schnee
- Temperatur
Sonderlasten:
- Anprall
- Explosion
2.1.3.2 Wirkungsrichtung
2.2.1 Allgemeines
Unterscheidung in
o Vorwiegend ruhend
2.2.2 Eigenlasten
Beispiele:
Flächenlast
Flächenlasten
o Einzugsfläche
Gegengewichtsstapler
Hubschrauberlandeplätze
Linienlast in Holmhöhe
2.3.1 Grundlagen
si µi s0
Vgl. Übung
2.4.1 Grundlagen
2.4.1.1 Allgemeines
2.4.1.2 Geschwindigkeitsfeld
v (x, y, z, t)
oder in Komponentenschreibweise
u (x, y, z, t)
v (x, y, z, t)
w (x, y, z, t)
Geschwindigkeit v unabhängig von der Zeit, d.h. in einem beliebigen Punkt des Strömungsfeldes
zu allen Zeiten jeweils gleich.
Farbfaden nicht erkennbar, Strömungsfeld gefärbt. (beim Übergang beginnt Farbfaden zu flat-
tern/zittern).
Es wird eine Stromröhre in einem stationären Strömungsfeld betrachtet, die durch Stromlinien be-
grenzt ist.
ρ1 v1 A1 = ρ2 v2 A2
A2, v2
A1, v1
v1 A1 = v2 A2
2
p2, v2, z2
1
p1, v1, z1
Mit einem Kräftegleichgewicht, der Integration über den Weg und einigen Umformungen erhält
man die Bernoullische Gleichung:
Wobei
i Punkt 1 oder 2
Beispiel:
0 1
p0 + ½ ρ v0² =
p0 + ½ ρ v0² =
Damit folgt unter Berücksichtigung der Kontinuitätsbedingung wegen A2 < A0, dass v2 > v1. Und
damit auch, dass der Druck p hier jeweils unterschiedlich sein muss (p1 > p2).
2.4.1.4 Strömungsablösungen
Auf jeden dem Wind ausgesetzten Körper wirken Kräfte, die wie auch die Geschwindigkeiten in
(vektorielle) Komponenten (entsprechend Koordinatensystem) aufgeteilt werden können.
Kraftkomponenten:
- FW Widerstand, in Strömungsrichtung
ci = Fi / (q A) = Fi / (½ ρ v0² A)
wobei
i Abkürzung für W, A, Q
Fi Kraft
Beispiel:
Stirnfläche A
FW, v
Pwind = FW v = cW A q v = cW A ½ ρ v³
Verdoppelt man die Motorleistung, erhöht sich die erreichbare Geschwindigkeit nur um 26%:
Geschwindigkeitsdruck cp-Wert
q(z) in kN/m² Tabellen
Tabelle oder Formel(n)
we c pe q ze
Vgl. Übung
„Erde“, Steine, Erz Steine, Mineralische Beton, Ziegel, Mauersteine Mauerwerk auf Beton-
Bindemittel, Zuschlag decke
Dämmung, Isolierung
Hochbau Tiefbau
Tragwerk Ausbau
Verformung (Biegung): Theorie I. Ordnung, Theorie II. Ordnung und Theorie III. Ordnung
3.1.5 Lager
3-wertig: Einspannung
3.1.5.3 Ergänzungen
Vgl. später !
|------------------------
3.2.2 Zugstab
3.3.1 Platte
3.3.2 Scheibe
3.3.3 Faltwerk
3.3.4 Schale
3.3.5 Gewölbe
3.3.6 Kuppel
3.3.7 Membran
Tragluftbauten
Stützschläuche / Kissen
Zelte
3.4.1 Fachwerk
3.4.2 Rahmen
Unterscheidung in
eingespannter Rahmen
Zweigelenkrahmen
Dreigelenkrahmen
3.4.3 Trägerrost
3.4.4 Plattenbalken
3.4.7 Raumtragwerk
3.5.1 Skelettbau
Platte, Wand
gelenkig
freier Rand
eingespannt
4 Bemessungskonzepte
4.1 Allgemeines
4.1.1 Allgemeines
Generell erfolgt eine Bemessung in mehreren Schritten (Statik); vereinfacht sind dies die Folgenden:
4.1.2 Anforderungen
Vgl. dazu insbesondere DIN EN 1990 Abschnitt 2: Grundlegende Anforderungen - Auszug daraus:
Ein Tragwerk ist so zu planen und auszuführen, dass es während der Errichtung und in der vorgese-
henen Nutzungszeit mit angemessener Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit
- den möglichen Einwirkungen und Einflüssen standhält und
- die geforderten Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit eines Bauwerks oder eines
Bauteils erfüllt.
Bei der Planung und der Berechnung des Tragwerks sind zu beachten:
- ausreichende Tragfähigkeit,
- Gebrauchstauglichkeit und
- Dauerhaftigkeit
Im Brandfall muss für die geforderte Feuerwiderstandsdauer eine ausreichende Tragsicherheit vor-
handen sein.
Ein Tragwerk ist so auszubilden und auszuführen, dass durch Ereignisse wie
- Explosionen,
- Anprall oder
- menschliches Versagen
keine Schadensfolgen entstehen, die in keinem Verhältnis zur Schadensursache stehen.
ANMERKUNG 1 Die vorgenannten Ereignisse und Gefährdungen sind für jedes Projekt mit dem Bau-
herrn und der zuständigen Behörde festzulegen.
Die mögliche Schädigung ist durch die angemessene Wahl einer oder mehrerer der folgenden Maß-
nahmen zu begrenzen oder zu vermeiden:
- Verhinderung, Ausschaltung oder Minderung der Gefährdungen, denen das Tragwerk
ausgesetzt sein kann;
- Wahl der Art des Tragsystems so, dass die Anfälligkeit gegen die hier betrachteten Ge-
fährdungen gering bleibt;
- Wahl der Art des Tragsystems und seiner baulichen Durchbildung derart, dass mit dem
schädigungsbedingten Ausfall eines einzelnen Bauteils oder eines begrenzten Teils des
Tragwerks oder mit sonstigen in Kauf genommenen lokalen Schäden kein Totalversagen
des Gesamttragwerks auftritt;
- wenn möglich, Vermeidung von Tragsystemen, die ohne Vorankündigung total versagen
können;
- Kopplung von Tragelementen.
Die grundlegenden Anforderungen sind durch
- die Wahl geeigneter Baustoffe,
- durch zweckmäßigen Entwurf und Bemessung und geeignete bauliche Durchbildung so-
wie
- durch die Festlegung von Überwachungsverfahren für den Entwurf, die Herstellung, Aus-
führung und Nutzung entsprechend den Besonderheiten des Projektes zu erfüllen.
Die Festlegungen in Abschnitt 2 setzen voraus, dass der Entwurf und die Berechnung nach dem an-
erkannten Stand der Technik mit der für das Projekt erforderlichen Befähigung und Sorgfalt durchge-
führt werden.
…
CC 3 Hohe Folgen für Menschenleben oder sehr Tribünen, öffentliche Gebäude mit
große wirtschaftliche, soziale oder umwelt- hohen Versagensfolgen (z. B. eine
beeinträchtigende Folgen Konzerthalle)
RC 3 5,2 4,3
RC 2 4,7 3,8
RC 1 4,2 3,3
DSL 3 verknüpft Bauaufsichtliche Prüfung durch die Bauaufsicht oder durch einen Prüfin-
mit RC 3 Überwachung genieur für Bautechnik als hoheitlich beliehener Unter-
nehmer
DSL 2 verknüpft Verstärkte Überwa- Prüfung durch eine von der Planungsstelle organisato-
mit RC 2 chung risch unabhängige Prüfstelle, durch einen Prüfingenieur
oder einen Prüfsachverständigen für Bautechnik
(Fremdüberwachung)
DSL 1 verknüpft Normale Überwa- Prüfung durch eine von der Planungsstelle unabhängige
mit RC 1 chung Prüfstelle in der eigenen Organisation (Eigenüberwa-
chung durch eigene Prüfstelle), in einfachen Fällen
durch die Planungsstelle selbst
4.2 Bemessungskonzepte
Tragkraft
Nennlast
globaler Sicherheitsfaktor
charakt.Widerstand
Teilsicherheitsbeiwert charakt.Einwirkung
Teilsicherheitsbeiwert
Bemessungswert der Einwirkung ≤ Bemessungswert des Widerstandes
4.2.3 Grundlagen (bzw. Hintergrund) für die Bemessung mit Teilsicherheitsbeiwerten und die
Zuverlässigkeitsanalyse
4.2.4.1 Allgemeines
Bauwerke sind so zu bemessen, dass Grenzzustände der Tragfähigkeit und der Gebrauchsfähig-
keit – mit ausreichender Zuverlässigkeit – nicht erreicht werden, der Widerstand R (resistance) al-
so maximal gleich der Beanspruchung S (stress) wird. Die Gleichung für den Grenzzustand lautet
somit
R=S
Durch Bemessung ist demnach sicherzustellen, dass R nicht kleiner als S wird, d.h. die Bemes-
sungsgleichung lautet
R–S≥0
Lastannahmen
Bauausführung
Rechenfehler
Streuung Werkstoff
Werkstofffehler
Ausführungsfehler
P[R-S ≥ 0] = ps = 1 – pf
Wenn R und S unabhängig und normalverteilt sind, kann man sie zu einer neuen Zufallsvariable Z
(Sicherheitsabstand zwischen R und S) zusammenfassen
Z=R–S
μZ = μR – μS Mittelwert
VZ = σZ / μZ Varianz
2
z 1 u Z
1
e
2 Z
FZ ( z )
du
Z 2
Pf = FZ(z = 0) = Φ(-μZ/σZ)
z Z
Z 1 2
1 t
z Z
( Z
) e 2
dt
2
Dem probabilistischen Nachweisverfahren liegt als Maß für die Sicherheit das Argument der Stan-
dardnormalverteilung bei z = 0 als Sicherheitsmaß β zugrunde:
Der Nachweis ausreichender Zuverlässigkeit wird jedoch sinnvoll geführt mit Bemessungswerten
r* und s*, die Nachweisgleichung lautet
r* - s* = 0
4.2.4.4 Sicherheitsindex
Der Sicherheitsindex β ist abhängig von Bezugszeitraum; bei einem Bezugszeitraum von einem
Jahr gilt:
β pf β pf
• Grundsätzliches 3
• Grundlegende Anforderungen 2
werden erreicht durch
• Nachweisverfahren mit Teilsicherheitsbeiwerten 6
Dazu benötigt man also
• Basisvariable 4
Daraus bestimmt man
• Bemessungswerte 6.3
Und damit führt man schließlich
• Nachweis GZTF 6.4
• Nachweis GZGT 6.5
Jeweils für entsprechende Bemessungssituationen.
4.3.2 Übersicht des Nachweises nach DIN EN 1990 i.V.m. Eurocodes 1 bis 9
Beanspruchung Beanspruchbarkeit
Ed = E(…) Rd bzw. Cd
Nachweis Grenzzustand Ed ≤ Rd
Tragfähigkeit
Nachweis Grenzzustand Ed ≤ Cd
Gebrauchstauglichkeit
a) EQU: Verlust der Lagesicherheit des Tragwerks oder eines seiner Teile betrachtet als starrer
Körper, bei dem:
kleine Abweichungen der Größe oder der räumlichen Verteilung der ständigen Einwir-
kungen, die den gleichen Ursprung haben; und
die Festigkeit von Baustoffen und Bauprodukten oder des Baugrunds im Allgemeinen
keinen Einfluss hat;
b) STR: Versagen oder übermäßige Verformungen des Tragwerks oder seiner Teile einschließ-
lich der Fundamente, Fundamentkörper, Pfähle, wobei die Tragfähigkeit von Baustoffen und
Bauteilen entscheidend ist;
c) GEO: Versagen oder übermäßige Verformungen des Baugrundes, bei denen die Festigkeit
von Boden oder Fels wesentlich an der Tragsicherheit beteiligt ist;
e) UPL: Verlust der Lagesicherheit des Tragwerks oder des Baugrundes aufgrund von Hebungen
durch Wasserdruck (Auftriebskraft) oder sonstigen vertikalen Einwirkungen;
f) HYD: hydraulisches Heben und Senken, interne Erosion und das Rohrleitungssystem im Bau-
grund aufgrund von hydraulischen Gradienten.
• vorübergehende Situationen, die sich auf zeitlich begrenzte Zustände des Tragwerks bezie-
hen, z. B. im Bauzustand oder bei der Instandsetzung;
• außergewöhnliche Situationen, die sich auf außergewöhnliche Bedingungen für das Trag-
werk beziehen, z. B. auf Brand, Explosionen, Anprall oder Folgen lokalen Versagens;
• Situationen bei Erdbeben, die die Bedingungen bei Erdbebeneinwirkungen auf das Tragwerk
umfassen.
o Ständige Einwirkungen
Linear-elastisch:
Linear-elastisch:
Linear-elastisch
Linear-elastisch
Linear elastisch:
Bei G jeweils G,dst und G,sup im Fall ungünstiger Auswirkung bzw. G,stb und G,inf für günstige Auswir-
kung verwenden! Q ist jeweils für ungünstige Auswirkungen, bei günstiger Auswirkung ist Q=0 .
In diesem Beispiel wird vereinfacht nur der Nachweis der Tragsicherheit dargestellt: Ed ≤ Rd
3-D: daraus obiges statisches Modell incl. Durchmesser Zugstab (20 mm)
4.4.1.2 Einwirkungen
Ständige Einwirkungen gk
Veränderliche Einwirkungen qk
4.4.1.3 Baustoffeigenschaft
4.4.2 Bemessungswerte
Baustoffeigenschaft Xd: hier nicht benötigt [z.B. bei statisch unbestimmten Berechnungen interessant!]
Rd = R (Xd … ad…)
Ed ≤ Rd
53,1 ≤ 73,8
Bzw. Ed / Rd ≤ 1
Balken:
Länge ℓ = 8 m, Breite b = 2 m
Einwirkungen:
gk = 5 kPa (= 5 kN/m²)
sk = 2,5 kPa
wk = 3 kPa
Moment in Feldmitte:
Einzellast M=Qℓ/4
5 Baurecht
5.1 Allgemeines
Codex Hamurabi, babylonischer König, 1728 - 1686 v. Chr. §228 Wenn ein Baumeister einem Bürger ein
Haus fix und fertig baut, so gibt er ihm als
Honorar für ein Mustar (36m²) zwei Sekel Sil-
ber.
§229 Wenn ein Baumeister einem Bürger ein
Haus baut, aber seine Arbeit nicht fest (genug)
ausführt, das Haus, das er gebaut hat, einstürzt
und er (dadurch) den Hauseigentümer ums
Leben bringt, so wird dieser Baumeister getö-
tet;
§230 wenn er den Sohn des Hauseigentümers
(dadurch) ums Leben bringt, so tötet man den
Sohn dieses Baumeisters;
§231 wenn er einen Sklaven des Hauseigen-
tümers (dadurch) ums Leben bringt, so gibt er
dem Hauseigentümer einen gleichwertigen
Sklaven;
§232 wenn er Gut vernichtet, so ersetzt er
alles, was er vernichtet hat; auch baut er, weil
er das Haus, das er gebaut, nicht fest (genug)
gefügt hat und es eingefallen ist, aus eigenen
Mitteln das Haus, das eingefallen ist;
§233 Wenn ein Baumeister einem Bürger ein
Haus baut, aber sein Werk nicht überprüft und
dann die Wand einstürzt, so baut dieser Bau-
meister diese Wand aus eigenen Mitteln solide
auf.
Bauaufsichtsbehörde
Öffentl. Recht
Bauherr
Privatrecht
Fachplaner
Subunternehmer
Öffentliches Recht:
- Verfassungsrecht
- Strafrecht
Privatrecht:
- Handelsrecht, Gesellschaftsrecht
- Arbeitsrecht
Bauherrschaft (§ 53)
Unternehmer (§ 55)
Bauleiter (§ 56)
5.1.4.1 Bauvorlage
Hinweise bzw. Beispiel im Handbuch „Der vollständige Bauantrag – Der schnelle Weg zur Bauge-
nehmigung“ von LBK München, vgl. www.muenchen.de
- Titelseite
- Inhaltsverzeichnis
- Baubeschreibung
o Materialien
o Baugrundverhältnisse
o Sicherheitskonzept
- Lastannahmen Gebäude
o Nutzlasten
o Windlasten
o Schneelasten
o Schnittgrößenverläufe
o Verformungen
o Wärmeschutz
o Feuchteschutz
o Schallschutz
o Brandschutz
o Licht …
o Höchster Grundwasserstand
- Konstruktionszeichnungen (Ausführungspläne)
o Baueingabepläne
o Bodengutachten
o Typenprüfungen
o Zustimmung im Einzelfall
5.1.4.3 Pläne
Zu unterscheiden in
- Eingabepläne („Architektenpläne“)
- Ausführungspläne für
Grundgesetz
Baunutzungs-
verordnung
Bund
Muster-
Bauordnung
Länder
Kreise
Landschafts- Regionaler
rahmenplan RO-Plan
Landschafts-
BAULEITPLANUG
plan
Vorbereitende Bauleitplanung – Flächennutzungsplan (F-Planung)
Grünord- Verbindliche Bauleitplanung – Bebauungsplan (B-Planung)
nungsplan
Gemeinden
Raumordnung: Die allgemeine räumliche Struktur ist einer Entwicklung zuzuführen, die unter Be-
rücksichtigung der natürlichen Gegebenheiten und wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Erforder-
nisse der freien Entfaltung der Persönlichkeit in der Gemeinschaft dient. Die Raumordnung ist mehr-
stufig: Bundesraumordnung, Landesraumordnung, regionale Raumordnung.
Landschaftsplanung: Landschaftsplanung beschränkt sich i.d.R. auf den Außenbereich. Die Land-
schaftsplanung ist mehrstufig: Landschaftsprogramm (Landesebene), Landschaftsrahmenplanung
(begrenzte Gebiete, Landkreise), Landschaftsplanung (Gemeinden)
Planfeststellungsverfahren wird angewendet auf den Gebieten des Verkehrs-, Wege- und Wasser-
rechts und der öffentlichen Versorgung. Verwaltungsverfahren mit Anhörung der Planungsbetroffenen.
- Planfeststellungsbeschluss
- Eingriffe (d.h. Veränderung der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen, die Leistungsfä-
higkeit des Naturhaushaltes oder das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen) sind aus-
zugleichen
5.2.3.1 Allgemeines
[Hechtl]
AaRdT: Summe der bautechnischen Regeln und Erfahrungen, die sich in der Praxis bewährt haben,
wissenschaftlich belegt sind und in den Kreisen der betreffenden Techniker bekannt und als richtig
anerkannt sind. Sie haben einen hohen Grad an Verbindlichkeit. Bei DIN-Normen kann i.a. davon
ausgegangen werden, dass sie dazu gehören.
Stand der Technik: Hiermit werden das Fachwissen des technischen Fortschritts und der techni-
schen Entwicklung einschließlich der technischen Möglichkeiten bezeichnet. Langjährige Praxisbe-
währung muss nicht vorliegen. Beispiel AbZ.
Stand von Wissenschaft und Technik: Der Stand von Wissenschaft und Technik stellt auf Überein-
stimmung von Wissenschaft und Technik unter Berücksichtigung der jeweils neuesten wissenschaftli-
chen Erkenntnisse ab. Deren Berücksichtigung wird in Bereichen mit hohen Sicherheitsanforderungen
verlangt. Beispiel: Forschungsberichte, ZiE.
bung (Werbeanlagen) einschließlich Automaten sind bauliche Anlagen.3Als bauliche Anlagen gelten Anlagen, die nach ihrem Verwendungs-
zweck dazu bestimmt sind, überwiegend ortsfest benutzt zu werden, sowie
1. Aufschüttungen, soweit sie nicht unmittelbare Folge von Abgrabungen sind,
2. Lagerplätze, Abstellplätze und Ausstellungsplätze,
3. Campingplätze und Wochenendplätze,
4. Freizeit- und Vergnügungsparks,
5. Stellplätze für Kraftfahrzeuge.
4
Anlagen sind bauliche Anlagen sowie andere Anlagen und Einrichtungen im Sinn des Art. 1 Abs. 1 Satz 2.
…
(4) Sonderbauten sind Anlagen und Räume besonderer Art oder Nutzung, die einen der nachfolgenden Tatbestände erfüllen:
1. Hochhäuser (Gebäude mit einer Höhe nach Abs. 3 Satz 2 von mehr als 22 m),
2. bauliche Anlagen mit einer Höhe von mehr als 30 m,
3. Gebäude mit mehr als 1 600 m2 Fläche des Geschosses mit der größten Ausdehnung, ausgenommen Wohngebäude und Gara-
gen,
…
(11) Bauprodukte sind
1. Produkte, Baustoffe, Bauteile, Anlagen und Bausätze gemäß Art. 2 Nr. 2 der Verordnung (EU) Nr. 305/2011, die hergestellt
werden, um dauerhaft in bauliche Anlagen eingebaut zu werden,
2. aus ihnen vorgefertigte Anlagen, die hergestellt werden, um mit dem Erdboden verbunden zu werden,
wenn sich deren Verwendung auf die Anforderungen nach Art. 3 Satz 1 auswirken kann.
(12) Bauart ist das Zusammenfügen von Bauprodukten zu baulichen Anlagen oder Teilen von baulichen Anlagen.
Art. 3 Allgemeine Anforderungen
1
Bei der Anordnung, Errichtung, Änderung, Nutzungsänderung, Instandhaltung und Beseitigung von Anlagen sind die Belange der Baukul-
tur, insbesondere die anerkannten Regeln der Baukunst, so zu berücksichtigen, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere
Leben und Gesundheit, und die natürlichen Lebensgrundlagen nicht gefährdet werden. 2Anlagen müssen bei ordnungsgemäßer Instandhal-
tung die Anforderungen des Satzes 1 während einer dem Zweck entsprechenden angemessenen Zeitdauer erfüllen und ohne Missstände
benutzbar sein.
…
Art. 81a Technische Baubestimmungen
(1) 1Die vom Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr öffentlich bekanntgemachten Technischen Baubestimmungen sind zu beach-
ten. 2Von den Technischen Baubestimmungen kann abgewichen werden, wenn mit einer anderen Lösung in gleichem Maße die allgemeinen
Anforderungen des Art. 3 Satz 1 erfüllt werden und in der Technischen Baubestimmung eine Abweichung nicht ausgeschlossen ist; Art. 15
Abs. 2 und Art. 17 bleiben unberührt. 3Werden die allgemein anerkannten Regeln der Baukunst und Technik beachtet, gelten die entspre-
chenden bauaufsichtlichen Anforderungen dieses Gesetzes und der auf Grund dieses Gesetzes erlassenen Vorschriften als eingehalten.
…
Allgemeine Übersicht
Abkürzungen:
Gilt nur für den Einzelfall wie Gilt wie in aBG beschrieben, Als „Stand „AbP“ durch
in vbBG beschrieben, d.h. Nachbauten denkbar der Technik“ Prüfstelle,
nicht für identische Ausfüh- anwendbar, wenn in
rung an anderem Ort wenn in MVVTB
MVVTB
5.3 Privatrecht
5.3.1 Allgemeines
Erfolgshaftung Ja Nein
Haftung / Scha- Fehlender Erfolgseintritt und Verschul- Unsorgfältige Erfüllung der übernom-
densersatz densunabhängig menen Tätigkeiten und Verschulden
Vergütung Abhängig von der Erbringung des ge- Erbringen der vereinbarten (erfolgsun-
schuldeten Erfolges abhängigen) Tätigkeit
Vertragsbeendi- Kündigung bei Beibehaltung des Wer- Kündigung gemäß vertraglichen oder
gung klohnanspruches §649 BGB gesetzlichen Kündigungsfristen
Inhaltsübersicht:
§49 Anwendungsbereich
§50 Besondere Grundlagen des Honorars
§51 Leistungsbild Tragwerksplanung
§52 Honorare für Grundleistungen bei Tragwerksplanungen
Das Honorar nach HOAI richtet sich für Leistungsbilder der Teile 3 und 4 nach
- anrechenbaren Kosten des Objekts auf Grundlage der Kostenberechnung oder Kosten-
schätzung oder einer schriftlich vereinbarten, nachprüfbaren Baukostenvereinbarung
- der Honorarzone
Leistungsbilder gliedern sich in die folgenden Leistungsphasen (Tragwerksplanung nur Phasen 1-6):
1. Grundlagenermittlung
2. Vorplanung
3. Entwurfsplanung
4. Genehmigungsplanung
5. Ausführungsplanung
DIN 276: Dieser Teil der Norm gilt für die Kostenplanung im Hochbau, insbesondere für die Ermittlung und die Gliederung von
Kosten. Sie erstreckt sich auf die Kosten für den Neubau, den Umbau und die Modernisierung von Bauwerken sowie die damit
zusammenhängenden projektbezogenen Kosten; für Nutzungskosten im Hochbau gilt DIN 18960.
Die Norm legt Begriffe der Kostenplanung im Bauwesen fest; sie legt Unterscheidungsmerkmale von Kosten fest und schafft
damit die Voraussetzungen für die Vergleichbarkeit der Ergebnisse von Kostenermittlungen. Die nach dieser Norm ermittelten
Kosten können bei Verwendung für andere Zwecke (z. B. Vergütung von Auftragnehmerleistungen, steuerliche Förderung) den
dabei erforderlichen Ermittlungen zugrunde gelegt werden. Eine Bewertung der Kosten im Sinne der entsprechenden Vorschrif-
ten nimmt die Norm jedoch nicht vor
- Kostenrahmen
- Kostenschätzung
Entscheidung über Vorplanung
während Vorplanung erstellt
erste Gliederungsebene
Bezugsgrößen: Grundflächen und Rauminhalte
- Kostenberechnung
Grundlage für Finanzierung
spätestens mit Entwurfsplanung erstellt
zweite Gliederungsebene
Bezugsgrößen: noch Grundflächen oder Rauminhalte oder besser Gebäudeelemente
- Kostenanschlag
Vergabeentscheidungen
Grundlage für Kostenkontrolle
Sollkosten
dritte Gliederungsebene, zusätzlich / alternativ nach Vergabeeinheiten / Leistungsberei-
chen
- Kostenfeststellung
tatsächlich entstandene Kosten
Grundlage geprüfte Schlussrechnungen, Gebührenrechnungen etc.
Instrument der Kostenkontrolle
In der 1. Ebene der Kostengliederung werden die Gesamtkosten in folgende sieben Kostengruppen gegliedert:
100 Grundstück
200 Herrichten und Erschließen
300 Bauwerk — Baukonstruktionen
400 Bauwerk — Technische Anlagen
500 Außenanlagen
600 Ausstattung und Kunstwerke
700 Baunebenkosten
Die Kostengruppen 300 und 400 können zu Bauwerkskosten zusammengefasst werden.
Bei Bedarf werden diese Kostengruppen entsprechend der Kostengliederung in die Kostengruppen der 2. und 3. Ebene der
Kostengliederung unterteilt.
Netto-Raumfläche, NRF: Teilfläche der Brutto-Grundfläche (BGF), die sämtliche Grundflächen der
nutzbaren Räume aller Grundrissebenen des Bauwerks umfasst
Nutzungsfläche, NUF: Teilfläche der Netto-Raumfläche (NRF), die der wesentlichen Zweckbestim-
mung des Bauwerks dient
Technikfläche, TF: Teilfläche der Netto-Raumfläche (NRF) für die technischen Anlagen zur Versor-
gung und Entsorgung des Bauwerks
Verkehrsfläche, VF: Teilfläche der Netto-Raumfläche (NRF) für die horizontale und vertikale Ver-
kehrserschließung des Bauwerks
Brutto-Grundfläche, BGF
Hinweis: Obige Flächen nicht verwechseln mit Wohnfläche und Nutzfläche für wohnungswirtschaftli-
che Berechnungen; früher nach DIN 283-2 (02-1962) „Wohnungen – Berechnung der Wohnflächen
und Nutzflächen“, dann „Zweite Berechnungsverordnung“, jetzt WohnflächenBerechnungsVerordnung
WoFlV 2004.
5.3.3.4 Kostenrichtwerte
Für überschlägige Kostenermittlung dienen sog. Kostenrichtwerte. Hierzu werden entsprechende Da-
ten gesammelt und veröffentlicht. Zu unterscheiden sind Bezugsgrößen
- Gebäudeelemente
Wichtig dabei
- Basis bei Bezugsgrößen (z.B. Volumen als „umbauter Raum“ oder „Bruttorauminhalt“)
- Regionale Einflüsse
Leistungsbeschreibung Vertragsbedingungen
Verdingungsunterlagen Anschreiben
Angebot Zuschlag
Bauvertrag
5.3.5 Bauvertrag
Hierzu wird auf die Vorlesungen in anderen Modulen verwiesen, insbesondere Baurecht im Master-
studium.