HFA Richtlinie Sockel 20150410
HFA Richtlinie Sockel 20150410
HFA Richtlinie Sockel 20150410
1. Ausgabe, 10.04.2015
Vorwort
Die Ausbildung des Sockeldetails als Übergang vom Haus zum Terrain und den
Außenanlagen stellt gerade im Holzhausbau eine essenzielle Grundlage für den
erfolgreichen Bau und eine lange Nutzungsdauer der Gebäude dar. Daher ist hier höchstes
Augenmerk auf den dauerhaft funktionierenden Feuchteschutz und konstruktiven Holzschutz
zu legen.
Die Erarbeitung dieser Richtlinie erfolgte gemeinsam mit Vertretern des Österreichischen
Fertighausverbandes, der Bundesinnung Holzbau, der Zulieferindustrie (WDVS,
Abdichtungsprodukte, usw.) sowie Sachverständigen für Bauwerksabdichtung.
An dieser Stelle sei allen für die gute und konstruktive Zusammenarbeit gedankt.
Sylvia Polleres
1. Anwendungsbereich ....................................................................................................... 4
2. Begriffe........................................................................................................................... 4
3. Erläuterungen................................................................................................................. 6
4. Planung und Ausführung ................................................................................................ 7
4.1. Allgemeines............................................................................................................. 7
4.2. Abdichtung Bodenplatte / Kellerdecke ..................................................................... 9
4.3. Sockel und Spritzwasserbereich.............................................................................10
4.3.1. Allgemeines ....................................................................................................10
4.3.2. WDVS Fassade...............................................................................................12
4.3.3. Holzfassade ....................................................................................................12
5. Pflege und Wartung .......................................................................................................13
6. Details ...........................................................................................................................15
7. Literatur- und Normungsverzeichnis ..............................................................................45
8. Anhang - Zusammenfassende wichtige Informationen für Laien....................................45
Diese Richtlinie enthält Hinweise, Empfehlungen und Rahmenbedingungen für die Planung
und Ausführung von Sockellösungen im Holz(haus)bau.
Bei Ausschreibung und Erstellung von Angeboten können die Inhalte dieser Richtlinie
berücksichtigt werden bzw. auch als Hilfestellung in der Kommunikation mit Planern,
Architekten, Ausführenden und Bauherrn dienen.
2. Begriffe
Gitterrost:
Ist eine begehbare plattenförmige Konstruktion mit vielen durchgehenden Öffnungen, wo
Wasser und Schnee hindurchfallen und welche somit nicht als wasserführende Schicht gilt.
Ein Gitterrost besteht in der Regel aus schmalen Trag-, Querstäben und Randeinfassungen.
Perimeterbereich:
Erdberührter Bereich unterhalb der Gelände- bzw. Belagsoberkante.
Perimeterdämmung:
Wärmedämmung erdberührter Bauteile zwischen Bauwerk und Abdichtung oder außerhalb
der Abdichtung.
Regendicht:
Eigenschaft einer Fuge oder Durchdringung, die bei Belastung durch frei auftreffenden
Regen und/oder durch Spritzwasser keine schadensverursachende Feuchtigkeit im
Bauteilinneren zulässt.
Schwellenniveau (Sw):
Das Schwellenniveau (Sw) gibt an, um wie viel sich die Fußschwellenunterkante
(oder oftmals die Kellerdeckenoberkante bzw. Fundamentoberkante) über- bzw. unterhalb
der wasserführenden Schicht des Außenbelags befindet.
Der Sw-Wert gibt den Abstand zum Terrain an.
Sockel:
Ist der untere Teil der Fassade bzw. des Bauwerks im Übergangsbereich vom massiven
Bauteil (Fundament, Keller…) zum Holzbauteil, welcher besonders durch Feuchtigkeit und
Spritzwasser belastet wird.
Terrain:
Angrenzendes Gelände oder die Belagsoberkante angrenzender Bauteile (z.B. Terrassen,
Gehsteige, Traufenpflaster, Kiesbett, usw.)
Außenwand-Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS):
System zum außenseitigen Dämmen von Gebäudeaußenwänden. Das WDVS besteht aus
einem vorgefertigten Wärmedämmstoff (Fassadendämmplatten), der auf eine Wand, je nach
System, geklebt und / oder mechanisch befestigt wird. Die Fassadendämmplatten werden
mit einem Putzsystem versehen, das aus Unterputz samt Bewehrung, einer eventuellen
systembedingten Grundierung und dem Oberputz besteht.
Das WDVS schließt besondere Zubehörteile (z.B. Sockelprofile, Kantenprofile…) für den
Anschluss an angrenzende Bauteile (Öffnungen, Ecken, Brüstungen usw. …) mit ein.
WDVS Außenwand-Wärmedämm-Verbundsystem
Ah Abdichtungshöhe über der jeweiligen Bezugshöhe [mm]
Sp Spritzwasserbereich [mm]
Sw Schwellenniveau = Sockelhöhe [mm]
wfS wasserführende Schicht
Fugenabdichtung z.B. vorkomprimiertes Fugendichtband
Feuchtigkeitsschutz lt. Hersteller (z.B. Dichtschlämme auf Unterputz)
Wind- und regendichter Verschluss z.B. geeignetes Klebeband
Luftdichte Verklebung z.B. Dampfbremse
Abdichtung entsprechend den jeweiligen normativen Anforderungen
Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit (unter Holzbauteilen)
entsprechend den jeweiligen normativen Anforderungen
Abdichtungsschutz z.B. HDPE-Noppenbahn oder Drainplatte
4.1. Allgemeines
Der Sockelbereich stellt für den Holzbau ein kritisches Detail in Bezug auf den
Feuchteschutz dar. Die Holzkonstruktion muss aus diesem Grund auf einem mineralischen
bzw. feuchtebeständigen Untergrund errichtet werden und soll gemäß ÖNORM B 2320 eine
Sockelhöhe von 30 cm aufweisen. Diese Höhe darf bei besonderen bautechnischen
Vorkehrungen unterschritten werden. Maßnahmen stellen z.B. Drainagen, Abdichtungen,
Verblechungen (Hochzug) dar, siehe dazu 6. Details, wobei Details wie z.B. 6.1.1, 6.2.1 oder
6.2.3 sehr sichere Varianten darstellen und wenn möglich, diesen Varianten auch der Vorzug
gegeben werden sollte. Auf jeden Fall muss laut ÖNORM B 2320 ein Mindestmaß von 10 cm
der Fußschwelle zum Erdreich und 5 cm zu Wasser führenden Ebenen, wie z.B.
abgedichteten Terrassen eingehalten werden.
Da die Ausbildung des Sockels ein überaus wichtiges Thema darstellt, muss bereits von
Anbeginn der Planung höchstes Augenmerk darauf gelegt werden und auch die anderen am
Projekt Beteiligten – namentlich die Bauherrschaft - eingehend aufgeklärt werden. Es wird
empfohlen, die Schnittstelle vom Planer bzw. Ausführenden zum Bauherren (vertraglich)
eindeutig zu definieren, so dass auch Laien nachweislich ausreichend unterwiesen sind.
Der Sockel erfüllt durch die in erster Linie wünschenswerte Höhendifferenz zum Terrain bzw.
durch Abdichtungsmaßnahmen die Aufgabe, die darüber liegende Holzkonstruktion
dauerhaft vor schädlichem Wassereintritt zu schützen.
Diese Aufgabe erscheint auf den ersten Blick einfach und logisch, dennoch bereitet sie in der
täglichen Baupraxis oftmals unerwartete Probleme. Um diese weitestgehend zu verhindern,
wird von den Planenden und Ausführenden ein hohes Maß an Sorgfalt und die Bereitschaft
gefordert, sich mit dieser Bauaufgabe intensiv zu beschäftigen. Anspruchsvolle Detailpunkte
müssen bei einer Vielfalt an Anschlussmöglichkeiten gelöst werden.
Da die Funktion der Anschlüsse jedoch von unzähligen Faktoren abhängig ist, entbinden die
vorliegenden Leitdetails den Planer und Ausführenden nicht davon, eine projektbezogene
Prüfung bzw. die jeweils notwendigen bauphysikalischen und auch statischen Nachweise
vorzunehmen. Die Anforderungen an Abdichtungen, deren Qualitäten und Ausführung sind
in den einschlägigen Normen wie z.B. der ÖNORM B 3691 und ÖNORM B 3692 geregelt.
Insbesondere ist auch auf die Verträglichkeit der eingesetzten Systeme und Materialien wie
Abdichtungen, Primer, Klebebänder, Kleber usw. sowie die Herstellerangaben und
Verarbeitungsrichtlinien zu achten. Dies hat bereits in der Planung zu erfolgen und es sind
dabei auch nachfolgende Arbeitsschritte bzw. Gewerke zu berücksichtigen. Dies umfasst
natürlich auch – und insbesondere – die Schnittstelle zwischen Kellerabdichtung und
Sockelabdichtung.
A: (aufsteigende) Bodenfeuchtigkeit
B: nicht-drückendes Wasser
C: drückendes Wasser (von außen bzw. von innen)
D: drückendes Wasser über 4 m Eintauchtiefe
Die Details dieser Richtlinie sind ausschließlich unter der Annahme der Lastfälle A und B
erarbeitet worden.
4.3.1. Allgemeines
Fugenausführung:
Die zwischen Außenwand und Unterbau vorhandene Fuge ist gemäß ÖNORM B 2320
außenseitig gegen Niederschlags- und Spritzwasser abzudichten.
In dieser Richtlinie wurde definiert, dass ab einer Schwellenhöhe Sw ≥ 150 mm dieser
Anschluss z.B. mittels eines für den Außenbereich geeigneten Klebebandes und einer
nachfolgend darüber, angebrachten Sockeldämmung ausreichend ist (siehe Abbildung 3).
Bei Sw < 150 mm muss der Fugenverschluss durch die dem Lastfall entsprechende
Abdichtung (Abdichtungshochzug) erfolgen (siehe Abbildung 4).
Abbildung 3: Fugenverschluss Außenwand/ Kellerdecke mittels Klebeband (Sw ≥ 150 mm) vor
Montage der Sockeldämmung (Passstück)
Sohlbankausführung:
Im unteren Anschlussbereich der Terrassentüren werden in der Regel Sohlbänke/
Fensterbänke ausgeführt. Die Neigung der Fensterbank ist nach vorne mit einer
Mindestneigung von 5° (entspricht einem Gefälle von 8,8 %) herzustellen. Steiler geneigte
Sohl- bzw. Fensterbänke haben den Vorteil, dass Wasser und Schmutz besser abgeleitet
werden. Außerdem wird weniger Spritzwasser auf Fenster, Türen und Fassade gelenkt. Aus
diesen Gründen werden die Sohlbänke in den Türdetails vorliegender Richtlinie stark geneigt
dargestellt (siehe Abbildung 5). Hierbei handelt es sich keinesfalls um eine normative
Anforderung, sondern lediglich um eine optionale Empfehlung.
Fensterbänke sind grundsätzlich nicht geeignet, betreten zu werden. Im Bereich der Austritte
bei Türen sind diese gesondert trittfest zu planen und auszuführen.
Abbildung 5: Sohlbankausführung/ Verblechung bei Terrassentür mit großer Neigung für den
noch kommenden in die Türlaibung reichenden Holzterrassenanschluss (li.) und trittfeste
Ausführung mittels Riffelblech (re.)
Geländeausführung:
Das Terrain soll grundsätzlich mit Gefälle vom Haus weg (≥ 2 %) ausgebildet werden.
Ein rückspringender Sockel (Übergang des WDVS von der Fassade zum Sockelbereich) ist
hinsichtlich eines einwandfreien Wasserablaufs sowie aufgrund des Überganges Massivbau
zu Holzbau in diesem Bereich (definierte Trennung) zu bevorzugen. Bei flächenbündiger
Sockelausführung könnte eine farbliche Trennung des Oberputzes des WDVS zum Oberputz
des Sockels angedacht werden (Grund: raschere Verschmutzung des Sockels).
4.3.3. Holzfassade
Generell ist bei Holzfassaden darauf zu achten, dass diese nicht in den Spritzwasserbereich
ragen, da die Lebensdauer des Holzes durch die stärkere Bewitterungssituation kürzer ist
bzw. sich jene Hölzer schon nach kurzer Zeit durch Verfärbungen abzeichnen. Im
Sockelbereich ist daher die Verwendung von z.B. Betonplatten, Faserzementplatten oder
eine entsprechenden WDVS Ausführung zu bevorzugen.
Für eine dauerhafte Funktion des Sockelanschlusses, inklusive aller Ein- und Anbauteile, ist
eine regelmäßige Reinigung, Pflege und Erhaltung durch den Nutzer bzw. Gebäudeerhalter
erforderlich. In regelmäßigen Abständen sind mindestens Sichtkontrollen durchzuführen. Bei
Auffälligkeiten ist ein Fachbetrieb zu kontaktieren.
Das Unterlassen/ Vernachlässigen von Reinigung und Wartung führt zu Funktionsverlust der
Entwässerungseinrichtungen und in weiterer Folge daraus zu Schäden am Gebäude. Des
Weiteren wird empfohlen, auch die Fugenabdichtungen, freiliegende Abdichtungen, die
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Fassade, die Anschlüsse von Fenstern, Türen und sonstigen Einbauten in der Fassade –
also die Außenhülle des Gebäudes - regelmäßigen Sichtkontrollen auf Verschmutzungen,
Risse, feuchte Flecken und andere Beschädigungen zu unterziehen.
Die Wartungsintervalle sind von verschiedenen Faktoren wie z.B. der Art des Gebäudes, der
Lage, der Umgebung, Witterung, außergewöhnlichen Ereignissen, Nutzerverhalten usw.
abhängig. Für die Reinigung und Wartung wird ein Mindestintervall von 2 x jährlich bzw.
nach außergewöhnlichen Ereignissen wie starken Gewittern, Sturm, Schneefall usw.
angegeben.
Abbildung 10: Entwässerungsrinne mit Laub und Schmutz gefüllt. Diese ist regelmäßig zu
reinigen bzw. zu warten um einen dauerhaften Wasserablauf zu gewährleisten.
Der Auftraggeber (z.B. Eigentümer) ist dahingehend mittels Pflege- und Wartungsanleitung
durch den Planer zu informieren.
Vorbemerkung:
Die folgenden Sockeldetails wurden zur Planungshilfe grob bewertet und kommentiert.
Die jeweils dazugehörigen Türdetails wurden bei der Bewertung nicht berücksichtigt, da
allfällige Konstruktionen wie z.B. Treppen und Rampen individuell abgeschätzt werden
müssen.
Die technische Bewertung erfolgt durch die Symbole „+“ bzw. „-“, die Darstellung der
Kosteneinschätzung durch das „€“ Zeichen. Je mehr „+“, desto besser bzw. sicherer ist
das Detail aus technischer Sicht. Je mehr „€“ Zeichen, desto teurer die Ausführung der
jeweiligen Lösung. Die Bewertungen beziehen sich auf die Ausführung des jeweiligen
Grunddetails und beinhalten keine gesonderte Abschätzung der Details im Türbereich
bzw. die daran anschließenden Außenbauteile wie Treppen, Rampen, Terrassen und
dgl..
Technische Beurteilung: + + +
Kosten: €
Kommentar:
Kommentar:
Technische Beurteilung: + + +
Kosten: € €
Kommentar:
Sehr gute Lösung mit ausreichender Sockelhöhe, der Spritzwasserbereich reicht jedoch
bereits in die Fassade.
Die Ausführung des WDVS der Außenwandfassade im Spritzwasserbereich (Sp) ist laut den
Verarbeitungsrichtlinien der Systemhersteller auszuführen.
Kommentar:
Technische Beurteilung: + + +
Kosten: € €
Kommentar:
Sehr gute Lösung mit ausreichender Sockelhöhe, der Spritzwasserbereich reicht jedoch in
die Fassade.
Wenn starke ungleichmäßige Verfärbungen oder Verschmutzungen vermieden werden
sollen, empfiehlt sich im Spritzwasserbereich (< 300 mm) eine austauschbare
Verschleißschicht oder eine witterungsbeständigere Oberfläche. Um frühzeitige Schäden zu
vermeiden, muss ein Mindestabstand von 5 cm zum Terrain eingehalten werden (siehe
Broschüre „Fassaden aus Holz“).
1. Ausgabe, 10.04.2015 20/47
6.3. Ausführungen Mindesthöhe
6.3.1. Sockelanschluss Wandbereich
Technische Beurteilung: + +
Kosten: € €
Kommentar:
Kommentar:
Technische Beurteilung: + +
Kosten: € € €
Kommentar:
Der Höhenunterschied von mind. 100 mm zwischen Gitterrost und Schwellenunterkante darf
keinesfalls unterschritten werden.
Diese Variante stellt eine Sonderlösung, für jenen Fall dar, wenn z.B. bei einem
Standardsockel (Sw 30 oder 15 cm) das Terrain nachträglich angehoben werden muss
und kein Abdichtungshochzug mehr hinter dem WDVS ausgeführt werden kann. Bei der
Planung sind unbedingt Setzungen, Stabilität usw. zu beachten. Die Gitterroste können
erforderlichenfalls z.B. mittels Klammern befestigt werden. Es wird empfohlen, die Stöße der
Schalsteine gegenüber jenen der Gitterroste versetzt anzuordnen.
Die Ausführung des WDVS der Außenwandfassade im Spritzwasserbereich (Sp) ist laut den
Verarbeitungsrichtlinien der Systemhersteller auszuführen.
Das dazu passende Türdetail ist Detail 6.3.2.
Technische Beurteilung: + +
Kosten: € € € €
Kommentar:
Kommentar:
Technische Beurteilung: + + +
Kosten: € € €
Kommentar:
Der Betonsockel stellt in Bezug auf die Dauerhaftigkeit und den konstruktiven Holzschutz
eine gute Lösung dar. Bei dieser Ausführung können jedoch bodentiefe Fenster und Türen
erst auf der Baustelle montiert werden. Ebenso die Ergänzung der Vorsatzschale bzw. der
innenseitigen Verkleidung. Der Betonsockel stellt auch eine verhältnismäßig hohe
Wärmebrücke dar und auf eine ausreichende Außendämmung ist daher besonders zu
achten.
Wenn kein Kiesbett möglich ist (z.B. an einer Grundstücksgrenze), muss der Sockel mit
Schwellenhöhe Sw ≥ 30 cm ausgeführt werden.
Das dazu passende Türdetail ist Detail 6.4.2
Technische Beurteilung: + + +
Kosten: € € (Terrasse nicht berücksichtigt)
Kommentar:
Sehr gute Lösung mit ausreichender Sockelhöhe, der Spritzwasserbereich reicht jedoch
bereits in die Fassade.
Bei Sw ≥ 150 mm ist der wind- und regendichte Verschluss der Bauteilfuge z.B. mittels
geeignetem Klebeband ausreichend.
Sw kann auf bis zu ≥ 100 mm verringert werden. Die Abdichtungshöhe Ah ≥ 150 mm ist
jedoch einzuhalten und somit muss ein entsprechender Abdichtungshochzug ausgeführt
werden.
Kommentar:
Technische Beurteilung: + +
Kosten: € € € (Terrasse nicht berücksichtigt)
Kommentar:
Kommentar:
Technische Beurteilung: +
Kosten: € € € (Terrasse nicht berücksichtigt)
Kommentar:
Technische Beurteilung: + + +
Kosten: € € (Terrasse nicht berücksichtigt)
Kommentar:
Sehr gute Lösung mit ausreichender Sockelhöhe, der Spritzwasserbereich reicht jedoch
bereits in die Fassade.
Diese Variante stellt z.B. eine Lösungsmöglichkeit für den Fall dar, dass nachträglich eine
Terrasse ausgeführt wird, aber kein Abdichtungshochzug mehr hinter dem WDVS ausgeführt
werden kann.
Kommentar:
Technische Beurteilung: + +
Kosten: € € € (Terrasse nicht berücksichtigt)
Kommentar:
Kommentar:
Technische Beurteilung: +
Kosten: € € € (Terrasse nicht berücksichtigt)
Kommentar:
Wird der Terrassenbelag (Holzrost) mit Fugenbreite ≥ 7 mm und/ oder ≥ 6 % Fugenanteil und
≥ 4 cm Luftspalt zur Fassade ausgeführt, so darf Ah von Oberkante Terrain (Kiesbett)
gemessen werden. Der Luftspalt muss immer frei gehalten werden.
Der Spritzwasserbereich Sp muss von Oberkante fertiger Belag gemessen werden.
Das dazu passende Türdetail ist Detail 6.7.4
Diese Variante stellt z.B. eine Lösungsmöglichkeit für den Fall dar, dass nachträglich eine
Terrasse ausgeführt wird, aber kein Abdichtungshochzug mehr hinter dem WDVS ausgeführt
werden kann.
1. Ausgabe, 10.04.2015 36/47
6.8. Aufgeständerte Terrasse auf Betonplatte
6.8.1. Sockelanschluss Wandbereich
Technische Beurteilung: +
Kosten: € € € (Terrasse nicht berücksichtigt)
Kommentar:
Auf Grund der niederen Schwellenhöhe (Sw ≥ 50 mm) ist besonders großes Augenmerk auf
eine sorgfältige Ausführung der Abdichtungsarbeiten zu legen. Der Abdichtungshochzug (Ah
≥ 150 mm) ist entsprechend ÖNORM B 3692 inklusive eines Gitterrostes auszuführen.
Kommentar:
Technische Beurteilung: + + +
Kosten: € € € € (Terrassenkonstruktion nicht berücksichtigt)
Kommentar:
Bei Bedarf kann der Terrassenbelag abgesenkt werden. Der Dachaufbau, die Abdichtung,
die Dampfsperre, Hochzüge und Rigole / Gitter sind entsprechend ÖNORM B 3691
auszuführen, daher lt. ÖNORM B 3691 (ohne Vordach) z.B. Hochzugshöhe ≥ 5 bzw. ≥ 7 cm
über Oberkante Belag. Der Spritzwasserbereich (Sp) kann vom Boden des Rigols gemessen
werden.
Beispielhaft wird hier der Hochzug mit außenliegender Abdichtung und Blechverwahrung
gezeigt.
Der Dämmwert der Sockeldämmung (bzw. der Dämmung außerhalb der Dampfsperre) im
Wandbereich muss mindestens 1/3 des Wärmedurchlasswiderstandes R [m²K/W] der Wand
betragen. Ansonsten ist ein gesonderter Nachweis mittels hygrothermischer Simulation zu
erbringen.
1. Ausgabe, 10.04.2015 39/47
6.9.2. Sockelanschluss Türbereich mit aufgeständerter Terrasse (Beispiel
außenliegende Abdichtung)
Kommentar:
Technische Beurteilung: + +
Kosten: € € € (Terrassenkonstruktion nicht berücksichtigt)
Kommentar:
Der Dachaufbau, die Abdichtung, die Dampfsperre, und Hochzüge sind entsprechend
ÖNORM B 3691 auszuführen, daher z.B. Hochzugshöhe Ah ≥ 10 bzw. ≥ 12 bzw. ≥ 15 bzw. ≥
20 cm über Oberkante Belag.
Kommentar:
Technische Beurteilung: +
Kosten: € € € (Terrassenkonstruktion nicht berücksichtigt)
Kommentar:
Bei Bedarf kann der Terrassenbelag abgesenkt werden. Die Abdichtung, Hochzüge und
Rigole / Gitter sind entsprechend ÖNORM B 3691 auszuführen, daher z.B. Hochzugshöhe ≥
5 bzw. ≥ 7 cm über Oberkante Belag. Der Spritzwasserbereich (Sp) kann vom Boden des
Rigols gemessen werden.
Kommentar:
Hier wird beispielhaft die Ausführung mit Belagshöhe – 30 mm und geneigtem Gitterrost
(barrierefrei) gezeigt.
Der Abdichtungshochzug ist an der Türschwelle/ Türstock anzuschließen.
Bei Bedarf kann der Terrassenbelag abgesenkt werden. Die Abdichtung, Hochzüge und
Rigole / Gitter sind entsprechend ÖNORM B 3691 auszuführen, daher bei der Türe z.B.
Hochzugshöhe Ah ≥ 1 bzw. ≥ 3 cm über Oberkante Belag. Der Spritzwasserbereich (Sp)
kann vom Boden des Rigols gemessen werden.
Fassaden aus Holz Hrsg.: proHolz Austria, AutorInnen: K. P. Schober et al. 2010
Was der Fuß für den Menschen, ist der Sockel für ein Gebäude. Wie der Mensch auf seinen
Füßen steht, so ruht auch das Haus auf dem Sockel und wird, sofern gesund, ein Leben lang
von ihm getragen. Die richtige Planung und Ausführung des Sockeldetails ist daher genauso
wichtig wie die Auswahl von passenden Schuhen für den Menschen. Neben der
gewünschten bzw. erforderlichen Funktionalität werden an die Sockelausbildung auch
gestalterische Anforderungen gestellt.
Bildlich gesprochen muss der Sockel – ebenso wie ein Fuß – vor Witterungseinflüssen von
außen geschützt werden, aber auch für die Vorgänge im Gebäudeinneren
(diffusionstechnische Anforderungen) geeignet sein, sodass der „Gebäudefuß“ dauerhaft
stabil, warm und trocken bleibt. So wie es wichtig ist, den richtigen Schuh für jede Art der
Belastung auszuwählen, so bedeutsam ist es, den richtigen Sockel für die jeweilige
Anforderung an Ihr Gebäude zu planen und auszuführen. Mit dem Unterschied, dass die
Lebensdauer von Gebäuden üblicherweise deutlich höher sein soll als jene von Ihren
Schuhen. Um diese hohe Lebensdauer erreichen zu können, ist jedoch neben der richtigen
Konstruktion und Ausführung auch die regelmäßige Kontrolle und richtige Pflege des
Sockels sehr wichtig. Werden bei einer Kontrolle Schäden festgestellt, so sollte man diese
möglichst rasch durch einen Fachmann untersuchen und reparieren lassen, um größere
Schäden vorzubeugen.
Nachfolgend werden ein paar wesentliche Punkte aufgelistet, welche Sie auch als nicht
fachkundiger Bauherr / Auftraggeber beachten sollten.
- Es muss ein Mindestmaß von der Unterkante der Holzbauwand bzw. der Unterbaukante
(Kante der Kellerdecke oder Fundamentplatte) von 10 cm zum Erdreich und 5 cm zu
Wasser führenden Ebenen (wie z.B. abgedichteten Terrassen) eingehalten werden. (Laut
ÖNORM B 2320).
- Ein Höhenunterschied zwischen Fußschwelle und Außenniveau von ≥ 15 cm sind zu
bevorzugen.
- Holzkonstruktionen dürfen niemals unter dem Außenniveau eingebaut werden, und auch
niemals nachträglich eingeschüttet oder „überbaut“ werden. Ausgenommen davon sind
Ausführungen, bei denen die Wasser führende Schicht lokal abgesenkt ist und in diesem
Bereich ein funktionierender Wassertransport auf Dauer sichergestellt ist. Siehe dazu
Details dieser Richtlinie.
- Die horizontale Bauteilfuge zwischen dem Unterbau und den Außenwänden muss sowohl
außen (wind- und regendicht bzw. bei manchen Details auch wasserdicht), als auch innen
(luftdicht) verklebt werden.
- Die Sockeldämmung ist möglichst rasch nach der Hausmontage anzubringen, um die
Verklebung der Bauteilfuge vor Witterung zu schützen bzw. im Zuge der Bewohnung
Wärmebrücken zu vermeiden.
- Im Erdreich ist feuchteunempfindliches Dämmmaterial (z.B. Perimeterdämmung XPS-G =
extrudiertes Polystyrol) und im Sockelbereich sind geeignete Sockeldämmplatten (z.B.
XPS-R, EPS-P) zu verwenden. Auch im Spritzwasserbereich (30 cm über dem Gelände
bzw. der fertigen Oberfläche) sind unbedingt die Hersteller-Angaben des zur Anwendung
kommenden Fassadensystems zu beachten.
1. Ausgabe, 10.04.2015 46/47
- Aus Gründen der Langlebigkeit und Robustheit ist ein rückspringender Sockel
empfehlenswert (d.h. die Fassade steht über den Sockel hervor und hat eine definierte
Tropfkante, an der das Regenwasser gezielt abtropft). Dies ermöglicht sowohl einen
einwandfreien Wasserablauf, als auch (speziell bei WDVS-Fassaden) einen definierten
und flexiblen Übergang des Massivbaus zum Holzbau, was wiederum Risse in der
Fassade verhindern soll.
Meist wird der Sockel (im Spritzwasserbereich) rascher und stärker verschmutzt als der
Rest der Fassade. Daher kann bewusst eine farblich andere Gestaltung des Sockels
angedacht werden, um nicht bei jeder Reinigung bzw. Wartung die gesamte
Fassadenfläche, sondern nur den Sockel nachstreichen zu müssen. Diese Überlegung gilt
auch für flächenbündige Sockelausführungen.
- Speziell bei Holzfassaden ist zu empfehlen, dass diese nicht in den Spritzwasserbereich
(30 cm über dem Gelände bzw. der fertigen Oberfläche) ragen, da die Lebensdauer des
Holzes durch die stärkere Bewitterungssituation kürzer ist bzw. sich jene Hölzer schon
nach kurzer Zeit durch Verfärbungen und Verschmutzungen abzeichnen. Im
Sockelbereich ist daher die Verwendung von z.B. Betonplatten, Faserzementplatten oder
eine entsprechenden WDVS Ausführung („Putzfassade“) bzw. die Ausführung von
horizontalen Schalungen („Verschleißbretter“) zu bevorzugen.
- Um sich vor unliebsamen Überraschungen möglichst zu schützen, müssen bereits im
Zuge der Planung das Außenniveau, Terrassenanschlüsse, Zugangswege, Treppen,
Podeste, Rampen, Entwässerung der Außenanlagen usw. exakt definiert werden.
- Vor diesen Hintergründen empfiehlt es sich, unbedingt entsprechend qualifizierte und
erfahrene Planer und Fachbetriebe mit der Planung, Ausführung und Überwachung ihres
Projektes zu betrauen.