VDNR IDH Innendaemmung Print 221107

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Innendämmung mit

hol z bau handbu ch | REI HE 4 | TE IL 5 | F O LG E 4


Holzfaserdämmplatten
Anwendung unter besonderer Berücksichtigung
von Wärmebrücken
2 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN  |  IMPRESSUM
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Inhalt

Seite 4 1 _ Einleitung und Seite 26 5 _ Bauteilanschlüsse


Abgrenzung 26 5.1 _ Grundlagen
6 2 _ Innendämmung statt 28 5.1.1 _ Kennwerte und Anforderungen
Fassaden­dämmung an Wärmebrücken
6 2.1 _ Vorteile 30 5.1.2 _ Berücksichtigung von Wärme­
7 2.2 _ Klassifizierung der ID-Systeme brücken im GEG-Nachweis
8 2.3 _ Empfohlene Dämmstoffdicken 31 5.1.3 _ Besonderheiten zu Wärme­
8 2.4 _ Klassifizierung der brücken bei Innendämmung
Wasserdampfdurchlässigkeit 32 5.2 _ Randbedingungen zur
Berechnung und Bewertung
9 3 _ Kondensat tolerierende
32 5.2.1 _ Berechnungssystematik
ID-Systeme
32 5.2.2 _ Materialien und Konstruktionen
9 3.1 _ Besonderheiten und Vorteile
34 5.2.3 _ Auswahl der Bauteilanschlüsse
10 3.2 _ Bautechnische und bauphysi­kalische
36 5.2.4 _ Bewertungssystematik
Produkteigenschaften
38 5.3 _ Bewertung der Bauteil­anschlüsse
11 3.3 _ Typischer Aufbau eines
38 _ Übersicht Bauteilanschlüsse
Kondensat tolerierenden ID-Systems
39 5.3.1 _ Außenecke der Außenwand
12 3.4 _ Hinweise zum Baurecht
40 5.3.2 _ Innenwand an Außenwand
12 3.5 _ Wareneingang, Transport
41 5.3.3 _ Gebäudetrennwand
und Lagerung
an Außenwand
13 3.6 _ Planen und Ausführen
42 5.3.4.1 _ Einbindende Geschossdecke
13 3.6.1 _ Vorbereitende Maßnahmen
aus Stahlbeton in Außenwand
13 3.6.2 _ Untergrundvorbereitung
43 5.3.4.2 _ Einbindende Geschossdecke
13 3.6.3 _ Montage Dämmplatten
aus Stahlbeton in Außenwand
14 3.6.4 _ Applikation Putzbeschichtung
Alternativausführung
15 3.6.5 _ Befestigen von leichten
44 5.3.5.1 _ Kellerdecke im / über Erdreich
und schweren Lasten
an Außenwand (Keller unbeheizt)
17 3.6.6 _ Elektro- und Sanitärinstallationen
45 5.3.5.2 _ Kellerdecke im / über Erdreich
18 3.6.7 _ Flächenheizungen
an Außenwand (Keller unbeheizt)
19 4 _ Innendämmsysteme mit Alternativausführung
Holzfaserdämmplatten­ im 46 5.3.6 _ Fensteranschluss Sturz
Regelquerschnitt mit Betonunterzug
19 4.1 _ Grundlagen 47 5.3.7 _ Fensteranschluss Laibung / 
20 4.2 _ Berechnungsrandbedingungen Brüstung ohne Fensterbank
22 4.3 _ Bewertung des Regelquerschnitts (Horizontalschnitt)
22 4.3.1 _ Bewertungsgrößen
23 4.3.2 _ Ergebnisse
INHALT  |  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 3
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Seite 48 5.3.8.1 _ Traufseitige Außenwand Seite 66 6 _ Zusammenfassende


an obere Geschossdecke Bewertung und Fazit
(Dach unbeheizt) 66 6.1.1 _ Regelquerschnitt
49 5.3.8.2 _ Traufseitige Außenwand 68 6.1.2 _ Bauteilanschlüsse
an obere Geschossdecke
73 _ Tabellenverzeichnis
(Dach unbeheizt)
74 _ Literatur
Alternativausführung
75 _ Impressum, Abbildungen
50 5.3.9 _ Giebelwand an Sparrendach
(beheizter Dachraum)
51 5.3.10.1 _ Außenwand an Flachdach
mit Attika aus Stahlbeton
52 5.3.10.2 _ Außenwand an Flachdach
mit Attika aus Stahlbeton
Alternativausführung
53 5.3.11.1 _ Kellerwand im Erdreich an
Kellerdecke (Keller beheizt)
54 5.3.11.2 _ Kellerwand im Erdreich an
Kellerdecke (Keller beheizt)
Alternativausführung
55 5.3.12 _ Kellerwand an Bodenplatte
56 5.3.13 _ Holzbalkendecke
57 5.4 _ Bewertung von Teilsanierungen
mit Innendämmung
58 5.4.1.1 _ Gebäudetrennwand mit
Innendämmung an Außenwand
(Nachbarwohnung beheizt)
59 5.4.1.2 _ Gebäudetrennwand mit
Innendämmung an Außenwand
(Nachbarwohnung unbeheizt)
60 5.4.2.1 _ Raumtrennwand mit
Innendämmung an Außenwand
(Nachbarwohnung beheizt)
61 5.4.2.2 _ Raumtrennwand mit
Innendämmung an Außenwand
(Nachbarwohnung unbeheizt)
62 5.4.3 _ Unten gedämmte Geschossdecke
an Außenwand
(oberer Raum unbeheizt)
63 5.5 _ Beispielhafte Optimierungs­
möglichkeiten punktförmiger
Bauteilanschlüsse
4 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN  |  EINLEITUNG UND ABGRENZUNG
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1 _ Einleitung und Abgrenzung

Innendämmung und Holzfaser – das passt! Holzfaserdämmstoff ist diffusionsoffen und


In Deutschland gibt es etwa 15 Millionen kapillaraktiv und kann dadurch die in das
Wohngebäude, deren energetischer Standard System­diffundie­rende Feuchte managen.
dem des Jahres 1980 oder früher entspricht. D.h. der eintretende Wasserdampf wird auf­
Das ist im Hinblick auf die Belastung des Klimas ge­nommen, gepuffert und zu einem späteren
und den unnötigen Ressourcenverbrauch Zeitpunkt wieder abgegeben. Holzfaser-
inakzeptabel. Ein schlechter energetischer Innendämmsysteme­ (Holzfaser-ID-Systeme)
Standard belastet die Bewohner mit zuneh- übernehmen durch ihre hohe Diffusions­
mend steigenden Energiekosten und führt offenheit in Verbindung mit einem hohen
nicht selten zu deutlichen Komfort­einbußen. Feuchteaufnahme- und -abgabevermögen
die Funktion eines Feuchtemanagers. Dies
Auch für die Gebäude, die aus anderen Grün-
bestätigen­die umfangreichen Erfahrungen
den saniert werden müssen, besteht die Not-
der letzten Jahre und eine Vielzahl wissen-
wendigkeit einer energetischen Ertüchtigung.
schaftlicher Untersuchungen an renommier-
Naheliegend ist die energetische Sanierung ten Instituten, die Holzfaser-ID-Systemen ein
der Außenwände, da zum einen ein erhebli- hohes Maß an bauphysikalischer Sicherheit
cher Teil der Energie über diese verlorengeht bescheinigen.
und zum anderen die thermische Behaglichkeit
Die Veröffentlichung bietet Planern,
raumseitig verbessert wird. In vielen Fällen ist
Architekten­und Ver­arbeitern eine umfassende­
eine Außendämmung der Fassade jedoch nicht
und verständliche Praxishilfe, mit der sie
oder nur sehr schwierig möglich. Denkmal-
Wärmebrücken sicher bewerten und
geschützte Fassaden oder Außenwände, die
damit technisch robuste und bauphysikalisch
aufgrund von Anbauten nicht oder nur schwer
sichere Konstruktionen planen können.
zugänglich sind, erlauben keine außenseitige
Dämmung. Hier ist die Innendämmung (ID)
gefragt.

Die Innendämmung galt viele Jahrzehnte als


Nischenprodukt, was vorwiegend den kom-
plex zu beherrschenden hygrothermischen
Vorgängen geschuldet war. So besteht an der
Grenzschicht zwischen Bestandswand und
Innendämmung eine potentielle Gefährdung
durch Tauwasser. Die Holzfaserdämmung kann
mit ihren Eigenschaften diese Gefährdung
minimieren.
EINLEITUNG UND ABGRENZUNG  |  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 5
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Abgrenzung Daher liegt das Hauptaugenmerk dieser


Unter Innendämmung lassen sich unter­ Broschüre (siehe die Kapitel 4 bis 6) auf der
schiedliche Bauteil-Dämmmaßnahmen wissenschaftlich fundierten Identifizierung,
zusammenfassen­: Berechnung und Bewertung der zu erwar­
– Außenwand mit tenden thermischen Schwachstellen (Wärme­
raumseitig angeordneter Dämmung brücken).
– Kellerinnenwand (Trennwand
Diese Broschüre richtet sich in erster Linie an
zum unbeheizten Keller)
Planer, Architekten und Verarbeiter dafür zu
– oberste Geschossdecke mit
sorgen, dass durch ID-Systeme ertüchtigte
unterseitig angeordneter­Dämmung
Gebäude bautechnisch und bauphysikalisch
– Dachflächen mit
dauerhaft funktionieren. Mit dem speziell
unterseitig platzierter Dämmung­
für ID-Systeme aus Holzfaserdämmplatten
Gemeinsam ist den oben genannten Dämm- entwickelten Planungswerkzeug, dargestellt Abb. 1:
maßnahmen, dass die betreffenden Bauteile in den Tabellen 8 und 9, lassen sich die bau- Holzfaser-ID-System auf
zur wärme­abgebenden Hüllfläche zählen und physikalischen Risiken kalkulieren und damit dem mineralischen Unter-
die Anordnung­der Dämmung im Gebäude­ vermeiden. grund einer Außenwand
inneren erfolgt.

Grundsätzlich lassen sich ID-Systeme auf


fast allen Baustoffen aufbringen, sofern
in der Bestandswand ein ausreichender
Schutz gegen Feuchteeintrag von außen
gegeben­ist. Eine größere Marktbedeutung
haben ID-Systeme im Allgemeinen und solche
aus Holzfaserdämmplatten im Besonderen
bei mineralischen Untergründen sowie bei
Holzfachwerkwänden.

In dieser Broschüre werden ausschließlich


vollflächig­auf mineralische Untergründe­
geklebte ID-Systeme mit Holzfaserdämm­
platten­ dargestellt.

Das Aufbringen einer Innendämmung hat


eine wesentliche Veränderung des hygro­
thermischen Verhaltens der Bestands­
konstruktion zur Folge und sollte daher
sorgfältig­geplant sein. Das betrifft sowohl
den Gesamtquerschnitt des gedämmten
Bauteils­als auch die angrenzenden Bauteile
und Bauteilanschlüsse.
6 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
INNENDÄMMUNG STATT FASSADENDÄMMUNG
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2 _ Innendämmung statt Fassadendämmung

Abb. 2: Wann ist die Innendämmung eine Auch baubetriebliche Gründe können zur
Kennzeichnung einer gute Alternative zur Fassendämmung? Entscheidung­für eine Innendämmung führen:
denkmalgeschützten – Möglichkeit der Modernisierung
2.1 _ Vorteile
Fassade von Einzelwohnungen;
Die Gründe für den Einsatz einer Innen­
– Verzicht auf ein Montagegerüst;
dämmung können vielfältig sein:
– witterungsunabhängige Montage
– Die Außenfassade ist wegen ihrer
im wettergeschützten Innenraum.
Beschaffenheit­und Gestaltung nicht für
außenseitige Dämmmaßnahmen geeignet.
Vor der Innendämmung:
– Es stehen Denkmalschutz­bestimmungen
Kalte Wände vermitteln – trotz hoher
einer außenseitigen Dämmung­entgegen. Raumtemperatur – Unbehaglichkeit
– Durch Anbauten oder andere Hindernisse
ist die Fassade nicht oder nur schwer von
außen zugänglich.
– Baurechtliche Vorgaben wie Grenzabstände
schließen eine mit einer Überdämmung
von außen einhergehenden „Gebäude­
vergrößerung“ aus.
– Die raumseitige Oberflächentemperatur
der Bauteilinnenseite soll erhöht werden,
Abb. 3:
um einer Kondensatbildung und somit
Fassadendämmung ist
einer Gefährdung durch Schimmelbefall
aufgrund einzuhaltender
vorzubeugen.
Grenzabstände hier
– Die thermische Behaglichkeit im Raum
keine Alternative
soll verbessert werden. Diese Maßnahme
ist besonders bei temporär genutzten
Räumen wie Ferienwohnungen, Fest- oder
Gemeinde­sälen vorteilhaft, da die Räume
sehr schnell aufgeheizt werden können.

Nach der Innendämmung:


Warme Wände schaffen Behaglichkeit
schon bei geringerer Raumtemperatur

Abb. 4:
Einfluss einer Innendämmung
auf die Behaglichkeit
INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 7
INNENDÄMMUNG STATT FASSADENDÄMMUNG
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

U-Wert nachträglich gedämmter Außenwände in Abhängigkeit


des U-Wertes der Bestandswand und der Dämmstoffdicke
Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffes: λ = 0,04 W/mK)

2,50 –

U-Wert mit Zusatzdämmung [W/m2K]


2,00 –
U-Wert im Bestand
2.2 _ Klassifizierung der ID-Systeme 2,5 W/m2K
2,0 W/m2K
Hinsichtlich der hygrischen Wechselwirkung
1,50 – 1,5 W/m2K
zwischen Innenraumklima und ID-System wird
zwischen drei Klassen unterschieden [1]:
1,00 –
Kondensat verhindernde ID-Systeme
Die (mögliche) Tauwasserbildung wird durch
0,50 –
eine diffusionsdichte Schicht (sd > 1.500 m)
verhindert. Die hygrische Wechselwirkung
zwischen Innenraumklima und ID-System wird 0,00 –
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20
vollständig unterbunden.
Dicke des Dämmstoffs [cm]

Kondensat begrenzende ID-Systeme Kondensat tolerierende ID-Systeme Abb. 5:


Die (mögliche) Tauwasserbildung wird durch Die (mögliche) Tauwasserbildung wird zuge- U-Wert in Abhängigkeit
eine ausreichend diffusionshemmende lassen, wenn das Innendämmsystem durch von der Dämmstoffdicke
Schicht (sd > 0,5 m) auf ein tolerierbares Maß die Verwendung spezieller Baustoffe das
begrenzt. Zum Beispiel kann durch den Einsatz zeit­weilig anfallende freie Wasser schadenfrei
von feuchtevariablen Dampfbremsen das aufnehmen kann. Das Kondensat wird in aller
Abtrocknungspotential zum Innenraum hin Regel im Dämmstoff aufgenommen, gespei-
im Vergleich­zu Kondensat verhindernden chert und verteilt, so dass es zu einem späteren
Systemen­verbessert werden. Zeitpunkt wieder abtrocknen kann. Die hygri­
sche Wechselwirkung zwischen Innenraum­
Die hygrische Wechselwirkung zwischen
klima und Innendämmung ist hier zulässig
Innenraumklima und Innendämmung ist
und – bedingt durch das notwendige Abtrock-
begrenzt möglich.
nungspotential zum Innenraum hin – auch
notwendig und langfristig sicherzustellen.

→ ID-Systeme aus Wichtiger Hinweis:


Holzfaser­dämmplatten Die aktuell gültige Fassung des Gebäudeenergiegesetze­s (GEG) [2]
zählen zur Klasse sieht bei Innendämmungen keine Anforderung an das
„Kondensat tolerierende Wärme­dämmniveau vor. Es ist nur der Mindestwärmeschutz
Innendämmsysteme“ nach DIN 4108-2 [3] geschuldet. Danach ist ein Wärme­-
durchlass­widerstand des gesamten Bauteils in Höhe von
mindestens ­1,2 m²K/W einzuhalten.

→ Eine 40 mm dicke Dämmung aus HFD reicht als


Mindestwärmeschutz für übliche Bestandswände aus.

→ Für einen besseren Wohnkomfort und höhere


Energieeinsparung empfehlen sich höhere Dämmdicken.
8 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
INNENDÄMMUNG STATT FASSADENDÄMMUNG
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

2.3 _ Empfohlene Dämmstoffdicken 2.4 _ Klassifizierung der


Es hat sich bei ID-Systemen am Markt durch- Wasserdampfdurchlässigkeit
gesetzt, dass weitgehend Dämmstoffdicken In Ergänzung zum WTA-Merkblatt 6 – 8 [4],
zwischen 40 bis 80 mm eingesetzt werden. Tabelle 1, wird die Wasserdampfdurchlässig-
keit wie folgt klassifiziert:
Dient die Innendämmung der reinen
Schimmel­pilzvorbeugung, sind dünnere
Tabelle 1:
Dämmstoffdicken ggf. sinnvoll. Dämmstoff­
Klassifizierung nach der
dicken oberhalb von 120 mm werden
Wasserdampfdurchlässigkeit
wegen der damit einhergehenden Nachteile
(Verlust an Wohnfläche, „Schießscharten“-
Effekt im Fensterbereich­) selten ausgeführt.
Begriff sd-Wert (Bereich)
In Abb. 5 ist deutlich zu erkennen, dass
mit üblichen Dämmstoffdicken zwischen diffusionsoffen * sd ≤ 0,5 m

60 und 100 mm bereits ein sehr guter Energie- moderat diffusionsoffen 0,5 m < sd < 2,0 m
einspareffekt erreicht wird.
moderat dampfbremsend * 2,0 m < sd ≤ 5,0 m

dampfbremsend 5,0 m < sd ≤ 10 m

stark dampfbremsend 10 m < sd < 100 m*

dampfsperrend * 100 m < sd < 400 m

stark dampfsperrend 400 m ≤ sd < 1.500 m

dampfdicht * sd ≥ 1.500 m

* gemäß Tab. 1 aus [4]


INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 9
KONDENSAT TOLERIERENDE HOLZFASER-ID-SYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

3 _ Kondensat tolerierende Holzfaser-ID-Systeme

3.1 _ Besonderheiten und Vorteile Maßgeblich für das Funktionieren und


die Langzeitstabilität eines ID-Systems ist → Im Gegensatz zu
Feuchtemanagement
das richtige­Zusammenspiel von Diffusion, vielen­ anderen
Durch das Aufbringen eines ID-Systems
Kapillar­aktivität,­ Feuchtehaushalt und Dämmstoffen
ver­ändert sich das komplette bauphysika-
Oberflächentemperaturen­. besitzen­ Holzfaser-
lische Verhalten der bestehenden Außen-
dämmplatten die
wand. Betrachtet man den bauphysikalisch Das für diese Einbausituation optimal geeig-
Eigenschaft, bis
kritischeren­Fall „Winterklima“, so führt eine nete Feuchte-Management eines ID-Systems
zu 15 % ihres
zusätzliche Innendämmung dazu, dass sich aus Holzfaserdämmung sorgt dafür, dass die
Eigen­gewichts­
in der Grenzschicht zwischen Bestandswand eintretende Feuchte kontrolliert eindringen
an Feuchtigkeit
und neuer Innendämmung ein niedrigeres (Diffusionsoffenheit) und absorbiert (Feuch-
aufnehmen und
Temperaturniveau­entwickelt. Je dicker die tepuffervermögen) werden kann, um später
wieder abgeben
Innendämmung, desto kälter und damit kontrolliert wieder aus dem System hinaus
zu können,
kritischer­ist die Temperatur an dieser Stelle. geleitet zu werden. Damit wird gewährleistet,
ohne nennenswert
Von der wärmeren Wohnrauminnenseite dass sich an der kritischen Grenzschicht kein
an Dämmwirkung
diffundiert­Wasserdampf in Richtung Außen­- schädigendes Kondensat bildet. Der optimale
zu verlieren.
luft in das System. Gleichzeitig müssen Feuchte- Dreiklang aus hoher Kapillaraktivität, hohem
einträge durch Sorption / Kapillarität von Feuchtepuffervermögen und hoher Diffusions-
außen gepuffert werden. In der Grenzschicht offenheit sorgt für eine hohe bauphysikalische
besteht eine potentielle Tauwassergefahr. Sicherheit. 

Abb. 6:
Feuchtemanagement
einer Holzfaser-ID
Art der Bauphysikalischer
Einwirkung Einflussfaktor Vorgang Die Größe der Pfeile steht
für die Menge an Regen-
innen außen
wasser / Feuchtigkeit und
w-Wert Feuchteverteilung
berücksichtigt die Feuchte­
Regen / Schlagregen (Wasseraufnahme- durch
koeffizient) Sorption /  Kapillarität aufnahmefähigkeit der
Materialien – je nachdem
ob der Einfluss von innen
innen außen
oder außen kommt.
Feuchtetransport
sd-Wert  
Innenraumfeuchte durch Diffusion
innen und außen Feuchteverteilung durch
von innen nach außen
Sorption / Kapillarität


Feuchtetransport durch
innen außen
Diffusion
Feuchtetransport
sd-Wert  
Sonnenstrahlung durch Diffusion
innen und außen Außenwand
nach innen und außen

Dämmstoff
10 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
KONDENSAT TOLERIERENDE HOLZFASER-ID-SYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Ökologie 3.2 _ Bautechnische und


Holzfaserdämmplatten vereinen in einzig- bauphysikalische Produkteigenschaften
artiger Weise alle Voraussetzungen für eine Die von verschiedenen Herstellern in unter-
ökologisch hochwertige Innendämmung. schiedlichen Produktionsverfahren herge-
stellten Holzfaserdämmplatten weisen zwar
Das Ausgangsmaterial für die Herstellung
unterschiedliche bautechnische und bau­
von Holzfaserdämmprodukten ist der
physikalische Kenngrößen auf, verhalten
nachwachsende­Rohstoff Holz in Form von
sich aber mit Blick auf die funktionalen Eigen-
Hackschnitzeln.
schaften einer Innendämmung sehr ähnlich.
Der Einsatz einer Dämmplatte aus Holz hat
zusätzlich einen positiven Effekt auf die CO2- Typische Plattengeometrien
Bilanz. Der im Holz gespeicherte Kohlenstoff Je nach gewünschtem Wärmedurchgangs­
verbleibt im Dämmstoff und wird nicht dem koeffizienten der gedämmten Außenwand
natürlichen Prozess (Zersetzung oder Verbren- werden Holzfaserdämmplatten üblicher­
nung) folgend als CO2 in die Umwelt abgege- weise mit Gesamtdicken zwischen 40 mm
ben. Damit ist der Einsatz einer Dämmplatte und 80 mm verwendet. Für die kleinflächige
aus Holz CO2-senkend und schont die Umwelt. Überdämmung von Anschlussbereichen,
Sie vermeidet auch das zusätzliche Freisetzen wie z. B. Laibungen, werden auch dünnere
von CO2 durch den Einsatz fossiler Rohstoffe. Dämmplatten eingesetzt.

Der Einsatz einer Holzfaserdämmung ist Üblicherweise kommen kleinformatige Platten


daher ein guter Beitrag für Nachhaltigkeit sowohl mit als auch ohne Kantenprofilierung
und Klimaschutz. zum Einsatz.

Abb. 7:
Positiver CO2-Effekt
einer Holzfaserdämmung

Abb. 8:
Holzfaserdämmplatten – mit und ohne Profilierung
INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 11
KONDENSAT TOLERIERENDE HOLZFASER-ID-SYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Hydrophobierung 3.3 _ Typischer Aufbau eines


Auf dem Markt werden Holzfaserdämmplatten Kondensat tolerierenden ID-Systems
mit und ohne Hydrophobierung angeboten. von außen nach innen:
Beide Plattentypen eignen sich für einen Ein- – Bestands-Außenwand
satz als Innendämmung. – ggf. Ausgleichsschicht
– Klebeschicht
Wärmeleitfähigkeit und Festigkeiten – Holzfaserdämmplatte
Die Wärmeleitfähigkeit sowie die Festigkeit – Armierungsschicht inkl.
und Steifigkeit der Holzfaserdämmplatten Armierungsgewebe (Unterputz)
hängt im Wesentlichen von der Rohdichte der – Endbeschichtung: Oberputz (Deckputz),
Platten ab. Die betreffenden Werte erhöhen Anstriche, Tapete…
sich im Regelfall mit steigender Rohdichte. – ggf. Anstrich

Die verwendeten Holzfaserdämmplatten wei- Um das Feuchtemanagement für das Kon-


sen Rohdichten von 100 kg/m³ bis 270 kg/m³ densat tolerierende ID-System aus Holzfasern
bei Bemessungswerten der Wärmeleitfähigkeit optimal zu unterstützen, werden sowohl in
von 0,039 W/(mK) bis 0,050 W/(mK) auf. der Ausgleichs- und Klebeschicht als auch im
Unterputz- / Oberputzbereich entweder Kalk-,
Um Kondensat tolerierende Innendämm­
Kalkzement- oder Lehmputze eingesetzt.
systeme im Zweifelsfall bauphysikalisch
möglichst exakt berechnen zu können, ist es Hinsichtlich der Endbeschichtung mit
hilfreich, wenn über die Systemkomponenten Deckputz,­Tapeten und Anstrichen sind
sowie über das System selbst die erforderlichen die Vorgaben der Systemanbieter zum
materialspezifische Kenngrößen vorliegen. minimalen­und maximalen­Diffusions­
Diese sind bei den Systemherstellern erhältlich. widerstand zu beachten.

Weitere Informationen zu Holzfaserdämm­


stoffen enthält die Schrift „Holzfaserdämm­
Abb. 9:
stoffe [5] des Informationsdienst Holz.
Systemaufbau
einer „klassischen“
HFD-Innendämmung
12 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
KONDENSAT TOLERIERENDE HOLZFASER-ID-SYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

3.4 _ Hinweise zum Baurecht Die Anlieferung der Holzfaserdämmplatten


ID-Systeme bedürfen im Gegensatz zu erfolgt liegend auf Paletten. Bei der Anliefe-
Wärme­dämm­-Verbundsystemen keiner rung sollte ein Stapler oder Kran mit geeig-
bauaufsichtlichen­Zulassung. Dennoch ist netem Hebewerkzeug vor Ort sein, um eine
es im Sinne der bautechnischen und bau­ palettenweise Entladung gewährleisten zu
physikalischen Sicherheit dringend angeraten­, können.
dass ausschließlich Holzfaserdämmprodukte­
An der Anlieferstelle ist darauf zu achten, dass
in Verbindung mit vom Hersteller frei­
ausreichend witterungsgeschützter Lagerplatz
gegeben­en­ Putz­systemen zum Einsatz
vorhanden ist. Die Lagerung des Materials
kommen. Die System­anbieter geben
muss grundsätzlich trocken und staubfrei sein
Verarbeitungsrichtlinien­heraus, die aus
sowie vor mechanischen Beschädigungen
Gründen der Gewährleistung immer beachtet
geschützt erfolgen. Angebrochene Pakete sind
werden sollten. Die in den Verarbeitungs­
durch geeignete Abdeckungen vor Staub und
richtlinien der Systemanbieter enthaltenen
Feuchtigkeit zu schützen.
Vorgaben sind in jedem Fall verbindlich.
Um Eindrückungen der obersten / untersten
Um die ordnungsgemäße Systemumsetzung
Plattenlage zu vermeiden, darf nur die vom
für etwaige Gewährleistungsansprüche
jeweiligen Hersteller angegebene Anzahl
belegen­zu können, ist eine protokollierte
von Paketen übereinander gestapelt werden.
Wareneingangskontrolle (s. 3.5) wichtig.
Dabei ist auf eine ausreichende Anzahl und
die richtige Platzierung von geeigneten
3.5 _ Wareneingang, Transport
Lagerhölzern zu achten, um eine zu hohe
und Lagerung
Druck­beanspruchung der Dämmplatten zu
Die gelieferten Systemkomponenten sind im
verhindern.
Rahmen einer Wareneingangskontrolle zu
prüfen. Lieferscheine und Beipackzettel sind Die Putzkomponenten sind zusätzlich vor
für spätere Rückfragen aufzubewahren. Feuchte und ggf. vor Frost zu schützen. Die
Sackgebinde von Werktrockenmörteln dürfen
Der Transport der Systemprodukte hat so zu
auf der Baustelle nicht ohne Unterlage und
erfolgen, dass die Gefahr einer mechanischen
eine Folienabdeckung gelagert werden.
und / oder witterungsbedingten Beschädi-
Zudem ist die auf den Gebinden angegebene
gung (z. B. UV-Strahlung, Feuchtigkeit etc.)
Lagerzeit zu berücksichtigen.
ver­mieden wird. Paletten mit Holzfaserdämm-
platten sind in der Regel mit einer Schutzfolie Putzanschlussprofile sind als Kunststoff-
versehen. Diese sollte zum Schutz vor Feuchtig­ Stangenware­verformungsgefährdet und
keit und Verschmutzung bis unmittelbar vor daher liegend zu lagern.
der Montage nicht entfernt werden.
INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 13
KONDENSAT TOLERIERENDE HOLZFASER-ID-SYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

3.6 _ Planen und Ausführen 3.6.2 _ Untergrundvorbereitung


Es sind die Hinweise der Systemhersteller­zur Für eine ordnungsgemäße Ausführung der
Planung und Ausführung zu beachten. Innendämmung ist es notwendig, dass die
Oberfläche der Bestandswand tragfähig, eben,
3.6.1 _ Vorbereitende Maßnahmen trocken sowie fett- und staubfrei ist. Je nach
Bevor die eigentliche Ausführung der Innen- Beschaffenheit des Untergrunds sind folgende
dämmung an der Baustelle beginnt, sind Maßnahmen zu treffen:
umfassende vorbereitende Maßnahmen – Tapeten entfernen
notwendig. – Diffusionshemmende oder -dichte
Beschichtungen­entfernen oder
An erster Stelle steht eine detaillierte Bestands-
mit einem Nagelbrett aufrauen
aufnahme, die unter anderen folgende Punkte
– Empfehlung ab 80 mm Dämmdicke:
enthalten sollte:
Gipsputz­entfernen und falls erforderlich
– Allgemeine Gebäudedaten
durch einen Kalk- oder Kalkzementputz
– Baustoffschichten, Abmessungen und
ersetzen
Oberflächenbeschaffenheit­
– Bei sandigen Oberflächen Haftgrund
– Allgemeiner Zustand des Bauteils oder der
aufbringen­
Bestandskonstruktion inkl. Wärmebrücken
– Lose Putzstellen ausbessern
– Feuchtezustände des Bauteils (Schla­
– Nicht ausreichend ebene Untergründe
gregenbelastung, -schutz, weitere
egalisieren
Feuchtbelastungen­der Konstruktion
wie z. B. aufsteigende Feuchte)
3.6.3 _ Montage Dämmplatten
– Belastung des Mauerwerks mit Inhalts­
Der Zuschnitt der Holzfaserdämmplatten
stoffen aus ehemaliger Nutzung
erfolgt üblicherweise mit Standard-Werkzeu-
(z. B. Salz- / Nitratbelastung bei Ställen)
gen bzw. -Maschinen der Holzverarbeitung,
– Raumklimatische Belastungen
einer Stich-, Kreis- oder Säbelsäge (Alligator). Abb. 10:
Im zweiten Schritt ist die Dämmleistung fest- Werkzeuge für Zuschnitt
Der Kleber wird mit einer geeigneten Zahn-
zulegen. Sie kann sich am vorgeschriebenen von Holzfaserdämmplatten
traufel auf den vorbereiteten Untergrund
Energiestandard nach Gebäudeenergiegesetz,
und / oder direkt auf die Dämmplatte aufge­
den Vorgaben aktueller Förderbedingungen­
tragen, anschließend gleichmäßig in der Fläche
oder dem individuellen Kundenwunsch
verteilt. Die Verklebung erfolgt vollflächig.
orientieren­. Der erforderliche Mindest­
wärmeschutz ist in jedem Fall zu beachten. Abb. 11:
Auftrag des Klebers
Am Ende der vorbereitenden Maßnahmen
mit Zahntraufel auf die
steht eine möglichst detaillierte Ausführungs-
Holzfaserdämmplatte
planung. Sie sollte vor allem Festlegungen
zur Untergrundvorbereitung und zu den
Anschlussdetails unter Berücksichtigung
möglicher­Wärmebrücken umfassen.
14 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
KONDENSAT TOLERIERENDE HOLZFASER-ID-SYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Eine zusätzliche mechanische Befestigung Armierungsschicht


ist zwingend erforderlich, wenn die Innen­ Als unterste Funktionsschicht ist zwingend
dämmung höheren Lastanforderungen eine Armierungsschicht vorzusehen:
ausgesetzt ist oder starke Bewegungen aus
Die Armierungsmasse wird in ausreichender­
dem Bauwerk bzw. Untergrund zu erwarten
Dicke – empfohlen werden mindestens
sind. Einige Hersteller schreiben prinzipiell eine
4 – 5 mm – auf die Holzfaserdämmplatte
zusätzliche mechanische Befestigung vor.
aufgetragen­.
Fenster- und Türlaibungen sind ausreichend
Ein systemkonformes Armierungsgewebe wird
zu überdämmen. Auch unter Fensterbänken
im äußeren Drittel der Armierungsschicht mit
ist für eine ausreichende Überdämmung zu
einer Überlappung von mindestens 10 cm
sorgen.
vollflächig eingebettet. An Gebäudeöffnungs-
Um Konvektion zu verhindern, sind alle ecken wird zusätzlich diagonal armiert.
Anschlüsse an andere Baukörper luftdicht
Abschließend wird das eingebettete
auszuführen.
Armierungsgewebe­noch einmal dünn
mit Armierungsmasse überputzt.
3.6.4 _ Applikation Putzbeschichtung
Holzfaserdämmplatten können mit vielen
Endbeschichtung
unterschiedlichen Putzsystemen beschich-
Das Kondensat tolerierende ID-System ist in
tet werden. Die einzelnen Systemhersteller
aller Regel dann besonders sicher, wenn die
erteilen­ihre Freigabe nach umfangreichen
Feuchteabgabe aus dem Bauteil zurück ins
Verträglichkeits- und Funktionsprüfungen.
Rauminnere ohne unnötige Barrieren erfolgen­
Besonders bewährt haben sich Putzsysteme
kann. Daher sollten die Beschichtungen
auf Kalk-, Kalkzement- und Lehmbasis.
diffusionsoffen­sein, bei hohen Feuchtelasten
sind moderat dampfbremsende Beschich­
Abb. 12:
tungen die richtige Wahl.
Einbetten des
Armierungsgewebes in Auf die ausgetrocknete Armierungsschicht
die Armierungsmasse können unterschiedliche Endbeschichtungen
appliziert werden.
INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 15
KONDENSAT TOLERIERENDE HOLZFASER-ID-SYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Abb. 13:
Einschrauben eines
Spiraldübels­für die
Befestigung­kleiner Lasten

Folgende Endbeschichtungen sind 1 Verputzte Holzfaser-


in der Praxis gängig: Dämmstoffplatte
– Mineralischer Deckputz: mit 8 mm-Holzbohrer
Bei mineralischen Deckputzen vorbohren
empfehlen sich Anstrichfarben
auf Kalk- oder Silikatbasis
– Lehmdeckputz:
Als Anstrich von Lehmdeckputzen 2 Fugen-Klebedicht-
eigenen sich Lehmfarben oder masse zur Abdichtung
anstreichbare Design-Lehmputze verwenden
– Tapeten:
Besonders eigenen sich Tapeten,
die eine gewisse Feuchtepufferung
ermöglichen­– wie Raufasertapeten
und Tapeten auf Papierbasis. 3 Fugen-Klebedicht-
masse unter
Fliesen und Fliesenspiegel
Dübelteller auftragen
Auf Holzfaser-Innendämmsysteme sollten
großflächig keine dampfdichten Oberflächen
aufgebracht werden. Daher sind großflächige­
Fliesenbeschichtungen ungeeignet. Mit Aus-
nahme des Spritzwasserbereichs von Bädern
4 Spiraldübel
sind jedoch Fliesenspiegel mit bis zu 1 m Breite
oberflächenbündig
möglich.
mit verputzter Holz­
faser-Dämmstoffplatte
3.6.5 _ Befestigen von leichten
eindrehen
und schweren Lasten

Befestigung von leichten Lasten


Kleinere Lasten wie Bilder, Leuchten usw. 5 Überschüssige Fugen-
lassen­sich schnell und einfach mit Spiral­ klebedichtmasse
dübeln befestigen. Diese können sowohl zwischen Putz und
vor als auch nach dem Verputzen der Dämm- Spiraldübel­ entfernen
platte eingeschraubt werden.

Die Tragfähigkeit eines Lastpunktes hängt


neben der Art des Spiraldübels auch von der
6 Mit 4 – 5 mm Schraube
Festigkeit (Rohdichte) der Holzfaserdämm­
Anbauteil befestigen
platte ab. Die Lastaufnahme je Lastpunkt
kann bis zu 10 kg betragen. Die freigegebenen
Haltewerte­(Lastaufnahme) sind beim Herstel-
ler der Dämmstoffdübel zu erfragen.
16 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
KONDENSAT TOLERIERENDE HOLZFASER-ID-SYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Abb. 14: Befestigung von schweren Lasten


Einbau eines Montage- Heizkörper, Hängeschränke o. ä. werden durch
quaders für Befestigung die Holzfaserdämmplatte hindurch in die
schwerer Lasten Bestandswand befestigt. Als Druckunterlage
für hohe Drucklasten eignen sich Futter aus
Montageanleitung Vollholz oder spezielle Montagequader
eines Montagequaders: aus Polyurethan. Bei der Verwendung von
1 Die Dämmplatte mit Montagequadern ist unbedingt zu beachten,
einem geeigneten dass die Verankerung immer im Untergrund
Schneidewerkzeug erfolgt, nicht direkt im Montagequader.
ausschneiden.­ Die
Die freigegebenen Druckkräfte und Halte­
ausgesägten Teilstücke
werte­­(Lastaufnahme) sind beim Hersteller
herausnehmen und
der Montagequader zu erfragen
die Öffnung reinigen.
2 Kleber auf den Quader
auftragen.
3 Quader in die Öffnung
drücken. Die Fugen
zwischen Quader und
Dämmung­ spachteln
oder ausschäumen­
4 Lage des Quaders vor
der Armierung und
Schlussbeschichtung
mit einer Schraube
markieren­. Dübellöcher
durch den Quader hin-
durch in die Bestands-
wand mit einem Schlag-
bohrer bohren.
5 Lastobjekt mit
geeigneten­ Schrauben
montieren.
INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 17
KONDENSAT TOLERIERENDE HOLZFASER-ID-SYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

3.6.6 _ Elektro- und Sanitärinstallationen Empfehlenswert ist der Einsatz besonders Abb. 15:
Die energetische Qualität einer Außenwand flacher und auf den Einsatzzweck in ID-Syste- Besonders flache Hohl-
wird durch Elektro- und Sanitärinstallationen men speziell entwickelter Hohlwanddosen. wanddose (Spelsberg)
grundsätzlich geschwächt. Installationen bil- Beim Setzen der Hohlwanddose soll wenn
den eine Wärmebrücke und beeinträchtigen je möglich zwischen Dose und Bestandswand
nach Ausführung die Luftdichtheit der Außen- eine Mindestdämmstoffdicke von 20 mm
wand. Insofern gelten bei der Unterbringung verbleiben. Bei Dämmstoffdicken unter 60 mm
von Installationen folgende Prioritäten: sind Innendämmungsdosen einzusetzen, die
aufgrund einer speziellen Konstruktion eine
1. Installationen in der Außenwand sind mög-
feuchtigkeitsregulierende und dämmende
lichst zu vermeiden und stattdessen in den
Funktion aufweisen.
angrenzenden Bauteilen unterzubringen.
Für in oder auf der Bestandswand verlegte
2. Sollte eine Elektroinstallation in der
Wasserleitungen und Heizungsrohre besteht
Außenwand erfolgen, so ist diese im Sockel­
nach Aufbringen der Innendämmung erhöhte
bereich oder hinter der Innendämmung
Frostgefahr, da eine Innendämmung die
in der Bestandswand bzw. in der neuen
Oberflächentemperatur der Bestandswand
Klebe- / Armierungsschicht unterzubringen.
reduziert, die vor der Dämmmaßnahme noch
Luftundichtheiten sind unbedingt zu durch die Raumluft erwärmt wurde. Solche
vermeiden­. Wärmebrücken, die aufgrund Leitungen­sind daher möglichst weit nach Abb. 16:
des Eingriffes der Elektroinstallation in die innen (z. B. Fußleisteninstallation), vorzugs­ Innendämmdose –
Dämmung bzw. je nach Dämmdicke sogar bis weise raumseitig vor die Innendämmebene, feuchtigkeitsregulierend
ins Mauerwerk entstehen, sind so weit wie zu verlegen. und dämmend (Kaiser)
möglich zu begrenzen. Die Dicke der Innen-
dämmung beeinflusst demnach die Wahl der
Elektroinstallationsprodukte.
18 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
KONDENSAT TOLERIERENDE HOLZFASER-ID-SYSTEME
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

3.6.7 _ Flächenheizungen Elektrobasierte Systeme: IR-Heizfolie


Für den Einsatz in ID-Systemen aus Holz­ Das ca. 0,5 mm dicke diffusionsoffene und
faserdämmplatten sind grundsätzlich beide haftungsoptimierte Heizvlies wird vorzugs-
gängigen Flächenheizsysteme geeignet: weise mittels Dünnbett-Spachtelmasse auf die
ausgetrocknete Armierungsschicht auftragen.
Wasserführende Systeme: Die Verkabelung wird in das Dünnbett plan
Die Klimaregister werden mit Schrauben eingebettet. Alternativ kann das Heizvlies auch
in der Dämmung befestigt. unterhalb der systemspezifischen Armier-
schicht direkt auf die Holzfaserdämmplatte
Abb. 17:
appliziert werden. Das Heizverhalten verzögert
Befestigung des
sich, die Heizleistung wird jedoch nicht beein-
Klimaregisters­ auf
trächtigt.
der Dämmplatte
Für alle Flächenheizsysteme gilt, dass die
Putzkomponenten auf die ausgelegten Heiz-
temperaturen abgestimmt sein müssen.
Diese betragen im Regelfall unter 40° C, im
Einzelfall können sie jedoch auch höher liegen,
z. B. wenn das Heizsystem in Teilbereichen
abgedeckt wird.

Damit die Wandheizungen ihre maximale


Leistung erzielen können, werden an die Putze
hohe Anforderungen gestellt. So sollten die
Beschichtungssysteme eine optimale Wärme-
speicherung gewährleisten, hoch diffusions-
fähig sein, und eine hohe Wärmeleitfähigkeit
besitzen.

Abb. 18:
Einbetten des Heizvlieses
in Kleberbett
INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 19
BEMESSUNG IM REGELQUERSCHNITT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

4 _ Bemessung im Regelquerschnitt

Es gibt bei Innendämmungen nicht den einen, 4.1 _ Grundlagen


idealen Dämmstoff oder allgemeingültige Nach Installation einer Innendämmung kommt
Anforderungen an das Material, um funktions- es – wie in Kapitel 3.1 beschrieben – zu einer
fähige und dauerhaft sichere Ausführungen Veränderung der Temperaturverteilung über
zu realisieren. Betrachtet werden muss immer den Querschnitt des gedämmten Bauteils,
das Gesamtsystem. Dazu zählen auch die verbunden­mit einer Änderung des Diffusions-
vorhande­nen Bauteile, auf denen die Innen- verhaltens und einer stetigen Verschiebung
dämmung aufgebracht werden soll und sogar des Taupunkts in Richtung der Bestands­
die Berücksichtigung der Situation auf der konstruktion. Das hygrothermische Verhalten
Außenseite (Schlagregenschutz, Wasserauf- wird deutlich verändert. Um eine übermäßige
nahme des Putzes, Orientierung des Bauteils, Auffeuchtung zu verhindern, darf auf Dauer
Sonneneinstrahlung etc.). Nicht umsonst lautet im Winter nicht mehr Feuchte in die Wand
eine der wichtigsten Regeln bei der Planung gelangen, als im Sommer auch wieder aus-
von Innendämmung: „Wer INNEN dämmen trocknen kann. Daher ist es bei der Planung
will, muss vorher AUSSEN gucken“, sich einer Innendämmmaßnahme hinsichtlich
also einen Überblick über die Situation am des Feuchte­schutzes wichtig, nicht nur
Gebäude und zum Untergrund verschaffen. die Material­eigen­schaften des Dämm­
stoffes zu betrachten, sondern das Gesamt­
Um Bauherren, Planern und Handwerkern bei
system­Bestandswand und Innendämmung
der Vielzahl der zu berücksichtigenden Einflüs-
in Betracht zu ziehen.
se trotzdem einen einfachen und verlässlichen
Überblick zu geben, in welchen Bereichen Die Diffusionseigenschaften sind der maß­
Innendämmungen mit Holzfaserdämmstoff gebende Faktor bei der Wahl einer bestimm-
bauphysikalisch sicher ausgeführt werden kön- ten Konstruktion bzw. eines bestimmten
nen, werden nachfolgend die Untersuchungs- Dämmstoffs. Die maßgebliche Kenngröße
ergebnisse des vom vdnr e.V. unterstützten ist die wasserdampfdiffusionsäquivalente
Forschungsprojektes „Energieeffizienzsteige- Luftschichtdicke (sd-Wert). Der sd-Wert
rung durch Innendämmsysteme“ (EnEff-ID) [6] berechnet sich aus der Schichtdicke in Metern
des FIW München und Fraunhofer IBP in kom- [m] multipliziert­mit der Wasserdampf­
primierter Form dargestellt. Untersuchungen diffusionswiderstandszahl μ [-]. Umso
zum hygrothermischen Verhalten des Regel- niedriger der sd-Wert, desto geringer ist
querschnitts für Holzfaserdämmstoffe wurden der Diffusions­widerstand eines Materials.
explizit im vdnr-Teilbericht 2 [7] untersucht.
Einem zu hohen Feuchtegehalt in der Kon­
struktion kann mit unterschiedlichen Funk­
tionsweisen entgegengewirkt werden, die in
Kapitel 2.2 dargestellt sind (Kondensat ver-
hindernd, Kondensat begrenzend, Kondensat
tolerierend). Zu berücksichtigen sind hierbei
unter anderem die Diffusionsfähigkeit der
Bestandskonstruktion, der Schlagregenschutz,
das Außenklima am jeweiligen Standort und
die Nutzung sowie Lüftung des Gebäudes.
20 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BEMESSUNG IM REGELQUERSCHNITT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

4.2 _ Berechnungsrandbedingungen Die kompletten Sätze an Materialeigenschaf-


Zur Bewertung des Regelquerschnitts wurden ten wurden im Rahmen der Arbeiten für den
drei Wandbildner ausgewählt, die einen EnEff-ID vdnr-Teilbericht 1 [8] bestimmt und
möglichst großen Teil des Gebäudebestandes können dort detailliert eingesehen werden.
abdecken sollen. Dabei wurde die Auswahl
Durch eine zusätzliche Hydrophobierung
auf die mineralischen und monolithischen
wird die Aufnahme von Wasser in den Fasern
Konstruktionen beschränkt, die in Tabelle 2
beschränkt und auch verhindert, dass der
dargestellt sind.
Dämmstoff zu viel Feuchte aus dem Bestands-
Auf diese Bestandkonstruktionen wird eine mauerwerk aufnimmt. Bei nicht hydro­
biege- und druckfeste Holzfaserdämmplatte phobierten Holzfaserplatten ist hingegen
(Dicken: 40, 60, 80 mm) vollflächig verklebt die feuchtepuffernde Wirkung höher, sodass
aufgebracht. Die neue Innenoberfläche wird mehr eindringende Feuchte sorptiv gebunden
dann mit einer Putzschicht (10 mm) versehen. werden kann. Das Vorhandensein einer Hydro-
Zusätzlich zu dem innenseitigen Aufbau ist phobierung beeinflusst das hygrothermische
keine dampfbremsende Schicht vorgesehen. Verhalten daher deutlich. Folglich wurden
Simulationen für beide Fälle separat durch­ge­
Untersucht wurden zwei unterschiedliche
führt und sind im EnEff-ID vdnr-Teilbericht [7]
Innendämmprodukte aus Holzfasern,
getrennt nach den Produkten dargestellt.
welche die herkömmliche Bandbreite an
Um einen schnellen Überblick zu gewähr­
Produkten­ abdecken:
leisten, werden in diesem Rahmen jedoch die
– Innendämmplatten hergestellt im
unterschiedlichen Produkte zusammengefasst
Trockenverfahren­ (hydrophobiert)
und für die jeweilige Berechnungsvariante
mit λD = 0,040 W/(m∙K)
nur das jeweils am schlechtesten bewertete
– Innendämmplatten hergestellt im
Produkt dargestellt (Worst-Case Prinzip).
Nassverfahren­(nicht hydrophobiert)
mit λD = 0,043 W/(m∙K) Die zur Bewertung des Regelquerschnitts
verwendeten­Variationsparameter sind in
Tabelle 3 dargestellt.
Tabelle 2:
Bauteilschichten der Bestandskonstruktionen

Schicht Vollziegelwand Hochlochziegel Mauerwerk Betonhohlblock Mauerwerk

1 Kalkzementputz (15 mm) Kalkzementputz (15 mm) Kalkzementputz (15 mm)

2 Vollziegel (300 mm) Hochlochziegel (300 mm) Betonhohlblock (300 mm)

3 Innenputz (10 mm) Innenputz (10 mm) Innenputz (10 mm)

U-Wert 1,5 W/(m²K) 1,3 W/(m²K) 1,3 W/(m²K)


INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 21
BEMESSUNG IM REGELQUERSCHNITT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Tabelle 3:
Variationsparameter zur Bewertung des Regelquerschnitts

Parameter Beschreibung

Außenklima Drei Außenklimastandorte wurden betrachtet, die jeweils einer


Schlagregenbeanspruchungsgruppe nach DIN 4108-3:2018-10 [9]
zugeordnet werden können
(Potsdam = Beanspruchungsgruppe 1,
Hamburg = Beanspruchungsgruppe 2,
Holzkirchen = Beanspruchungsgruppe 3).

Orientierung Im Sinne der Worst-Case Betrachtung werden zwei Orientierungen der


Fassade betrachtet. Dies sind Westen (W), da hier die höchsten Schlag­
regenbelastungen auftreten, sowie Norden (N), da hier die geringsten
solaren­Einstrahlungen auftreten, was die niedrigsten Oberflächentempe­
raturen auf der Fassade zur Folge hat.

Farbgebung der Oberfläche Die Farbgebung hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Oberflächen­
temperaturen an der Fassade und daher auch auf die Feuchteverhältnisse
im Bauteil. Um die in der Praxis auftretenden Farbgebungen der Fassade
abzudecken, werden eine helle Oberfläche (Absorptionsgrad α = 0,4) und
eine dunkle Oberfläche (Absorptionsgrad α = 0,6) unterschieden.

Dampfbremsende Schichten Für die Ausführung der Innenoberfläche werden zwei Varianten
auf der Innenseite unterschieden­. Bei der ersten handelt es sich um eine Ausführung mit
Gipsputz­oder Gipskartonplatte (diffusionsoffene Konstruktion).
Die zweite Variante berücksichtigt einen zusätzlichen sd-Wert von 2 m
(moderat­dampfbremsende Konstruktion).

Innenklima Auf der Innenseite der Konstruktion sind die Berechnungen für das
Raumklima nach WTA Merkblatt 6-2 [10] dargestellt. Dies entspricht dem
bei der Auslegung von Innendämmung standardmäßig anzuwendenden
Klima nach DIN EN 15026:2007-08 [11] mit normaler Belegung und einer
um 5 % erhöhten relativen Luftfeuchte
22 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BEMESSUNG IM REGELQUERSCHNITT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

4.3 _ Bewertung des Regelquerschnitts nieren der Konstruktion sind, kann dem EnEff-ID
4.3.1 _ Bewertungsgrößen vdnr-Teilbericht 2 [7] entnommen werden.­Bei rot
Die angewandten Bewertungskriterien sind in markierten Varianten können Holzfeuchten von
Tabelle 4 nach dem Ampel-Prinzip zusammen- mehr als 18 Masse-% auftreten. Zum Zeitpunkt
gefasst. So sind grün gekennzeichnete Varian- der Untersuchung wurde dieses Kriterium als
ten grundsätzlich als unkritisch zu betrachten. strenge Grenze für Holz­werk­stoffe im konstruk-
Eine gelbe Kennzeichnung kann verschiedene tiven Holzbau aus DIN 68800-2 [12] in Analogie
Ursachen haben. Eine Innendämmung mit auch für Dämmstoffe heran­gezogen. Hinsicht-
Holzfaser ist aber grundsätzlich möglich. Es lich Schäden ist dieser in der Norm angegebene
muss jedoch im Einzelfall betrachtet werden, Grenzwert mit hohen Sicherheiten verbunden.
ob bestimmte zusätzliche Anforderungen Das gilt insbesondere für niedrige Temperaturen
erfüllt sind. Welches Überprüfungskriterium an der Grenzfläche der bestehenden Wand zum
bzw. welche Überprüfungskriterien für die neuen Innendämmsystem und während der
jeweilige Variante maßgeblich für ein Funktio- Heizperiode.

Tabelle 4:
Bewertungsgrößen für die hygrothermische Bewertung des Regelquerschnitts

Bewertung Grenzwert Überprüfungskriterium

Unkritisch Kein Grenzwert überschritten

Betrachtung Überschreitung des nach WTA 6-5 [13] Überprüfen, ob in diesem Bereich
im Einzelfall kritischen­ Durchfeuchtungsgehalts frostbeständige­Materialien verbaut sind
notwendig /  von 30 % bezogen auf das im Baustoff (z. B. Innenputz des Bestandsmauerwerks).
zusätzliche enthaltene­Porenvolumen im Bereich
Anforderungen der Grenzschicht zwischen Dämmung
beachten und Bestandswand

Überschreitung der nach WTA 6-5 [13] Überprüfen, ob in diesem Bereich


kritischen­relativen Porenluftfeuchte frostbeständige­und fäulnisresistente
von 95 % im Bereich der Grenzschicht Materialien verbaut sind (z. B. Innenputz,
Holzbestandteile im Untergrund).

Überschreitung des nach WTA 6-5 [13] Überprüfen, ob frostbeständige Mauer­


kritischen­Durchfeuchtungsgrades von 30 % bildner bzw. Außenputze verbaut sind
in 5 cm Tiefe des Bestandsmauerwerk Anmerkung: Sind äußere Bauteilschichten­
frostbeständig ausgeführt (Regelfall),
führte­eine Überschreitung dieses Grenz-
wertes nicht zu Problemen.

Kritisch Überschreitung der maximalen Versagenskriterium, da Schimmelpilzrisiko


Holzfeuchte von 18 M% in der Holzfaser- in der Dämmung vorliegt.
dämmung in Anlehnung an DIN 68800-2
INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 23
BEMESSUNG IM REGELQUERSCHNITT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

4.3.2 _ Ergebnisse Als kritisch (rote Kennzeichnung) werden in ¹ Feuchtelast


Die zusammenfassende Bewertung der unter- der Regel nur Systeme mit höheren Dämm- „normale Belegung
suchten Varianten für eine um 5%-Punkte stoffdicken und ohne dampfbremsende + 5% (Bemessung)”
erhöhte normale Feuchtelast¹ ist in Tabelle 5 Schicht an der raumseitigen Oberfläche gem. WTA Merkblatt 6-2 [10]
zusammengefasst. eingestuft­. Jedoch spielt hier vor allem der bzw. Bild D.1,
DIN 4108-3:2018-10 [9]

Tabelle 5:
Zusammenfassende Bewertung der hygrothermischen Simulationsergebnisse
für unterschiedliche Standorte (Schlageregenbeanspruchungsgruppe 1 bis 3),
west- bzw. nordorientierte Bauteile und unterschiedliche Bestandsmauerwerke

Betonhohlblock Hochlochziegel Vollziegel

Außenklima Orientierung α Sd-Wert in m 4 6 8 4 6 8 4 6 8

SBG = 1 N 0.4 0 + + • + + + + + +
(Potsdam) 2 + + + + + + + + +
0.6 0 + + + + + + + + +
2 + + + + + + + + +
W 0.4 0 + + • + + + + + +
2 + + + + + + + + +
0.6 0 + + + + + + + + +
2 + + + + + + + + +
SBG = 2 N 0.4 0 + + • + + + + + +
(Hamburg) 2 + + + + + + + + +
0.6 0 + + + + + + + + +
2 + + + + + + + + +
W 0.4 0 + • • + • — + • —
2 + + + + • • + • •
0.6 0 + + • + + • + + +
2 + + + + + + + + +
SBG = 3 N 0.4 0 + — — + + — + + —
(Holzkirchen) 2 + + + + + + + + +
0.6 0 + • — + + — + + —
2 + + + + + + + + +
W 0.4 0 • — — + — — + + —
2 + + + + + + + + +
0.6 0 + • — + + — + + —
2 + + + + + + + + +
24 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BEMESSUNG IM REGELQUERSCHNITT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Standort eine entscheidende Rolle: So tritt


das Versagenskriterium am Standort Potsdam
Wie finde ich heraus, welcher Standort
(SBG 1) mit der geringsten Schlagregen­
sich am ehesten zum Vergleich eignet?
belastung nie und auch am Standort Hamburg
Das individuelle Klima am Standort,
(SBG 2) nur für eine Variante (maximale Dicke
insbesondere­die Schlagregenbelastung
ohne dampfbremsende Schicht) ein. In Holz-
und die Temperaturbedingungen,
kirchen (SBG 3) sind ebenfalls alle Varianten
spielen eine wichtige Rolle bei der
ausführbar, solange eine moderat dampf­
Bewertung­von Innendämmsystemen
bremsende Schicht mit einem sd-Wert innen
mit Holzfaserdämmstoff.
von 2 m vorhanden ist.
Die Schlagregenbeanspruchungsgruppe
Auch für die gelb markierten Varianten lässt
nach DIN 4108-3 [9] am jeweiligen Standort
sich eine klare Korrelation mit dem Standort
kann als erste Orientierung dienen,
feststellen: So sind in Potsdam lediglich für
welches der oben dargestellten Klimate
2 Varianten (Betonhohlblock-Mauerwerk,
sich am ehesten zum Vergleich eignet.
höchste Dämmdicke ohne dampfbremsen-
Jedoch sollten hierbei immer individuelle
de Schicht) zusätzliche Untersuchungen
Gegebenheiten, z. B. eine exponierte Lage
not­wendig. Auch am Standort Holzkirchen
oder die Ausrichtung des Gebäudes zum
kommt es lediglich für das Betonhohlblock
Wind berücksichtigt werden um in diesem
Mauerwerk ohne dampfbremsende Schicht zu
Fall ggf. eine Höherstufung vorzunehmen.
Varianten, die im Einzelfall betrachtet werden
müssen. In Hamburg­ist dies für alle betrachte­
ten Konstruktionen­vor allem bei westlicher
Orientierung der Fall. Auch zusätzliche dampf­
bremsende Schichten können nicht immer
dazu beitragen, dass keine zusätzlichen Unter-
suchungen vorgenommen werden müssen.
INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 25
BEMESSUNG IM REGELQUERSCHNITT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Auch eine Vielzahl an diffusionsoffenen


Lösungen­ist möglich. Dabei lässt sich fest­
Welche Varianten sind sicher?
stellen­, dass sich bei 5 % erhöhter (hier dar­
Innendämmsysteme mit Holzfaser­
gestellt) oder hoher Feuchtelast nach
dämmstoffen können an herkömm­lichen
WTA Merkblatt 6-2 [10] nahezu alle Varianten
Standorten in Deutschland
mit zusätz­lichem sd-Wert von 2 m als un­kritisch
und vorzugsweise­bei normaler
erweisen. Genauer untersuchen sollte man
bis geringer Feuchtelast im Innenraum in
allerdings sehr kühle und exponierte Stand-
der Regel problemlos umgesetzt werden.
orte, wie z. B. höhere Lagen in Mittelgebirgen­
Bei höherer Belegung und größeren
und dem Alpenvorland. Bei normalen
Dämmdicken­ist der Einsatz von
Feuchte­­lasten (gemäß WTA 6-2 bis zu relativen
moderat­dampfbremsenden Schichten
Feuchten­von maximal 60 % im Innenraum)
(sd-Wert innen 2 m) empfehlenswert.
und durchschnittlichen Schlagregenmengen
An Extremstandorten hinsichtlich
(SBG 1,2) sowie bestehendem Schlagregen-
Schlag­regenbelastung und kalten
schutz funk­tionieren hingegen sämtliche
Wintern muss der Einsatz einer Innen­
Konstruk­tionen. In diesen Fällen können auch
dämmung­mit Holzfaserdämmung im
bevorzugt Systeme­eingesetzt werden, die
Einzelfall überprüft werden.
ohne dampfbremsende Schicht auskommen.
Auch andere Unterkonstruktionen
und andere Dämmdicken als die hier
dargestellten sind mit Innendämmung
aus Holzfaser umsetzbar. Jedoch sind
explizite­Untersuchungen abhängig
von den individuellen Gegebenheiten
notwendig.
26 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5 _ Bauteilanschlüsse

Ein großer Vorteil von Sanierungen mit Innen- 5.1 _ Grundlagen


dämmung ist, dass die Maßnahmen woh- Grundsätzlich versteht man unter einer
nungs- oder sogar raumweise umgesetzt wer- Wärmebrücke thermische Schwachstellen in
den können. Der Aufwand für das Anbringen der Konstruktion eines Gebäudes, die lokal zu
einer Innendämmung ist damit im Vergleich einer höheren Wärmestromdichte führen. Dies
zu einer Außendämmung deutlich geringer, resultiert in niedrigeren inneren Oberflächen-
beispielsweise weil kein Gerüst erforderlich temperaturen, die einen negativen Einfluss
ist und Leerstände bei Mieterwechsel flexibel auf das Wohlbefinden der Nutzer, den hygie­
ausgenutzt werden können. Eine raumseitige nischen Feuchteschutz und den Energiebedarf
Dämmung bedeutet jedoch auch eine Unter- des Gebäudes haben können. Die Betrachtung
brechung der Dämmebene an einbindenden der Wärmebrücken bei der Planung und deren
Bauteilen wie Trennwänden und Decken. Optimierung ist für den Erfolg des Gesamt­
Aus bauphysikalischer Sicht sind dabei konzepts einer Dämmmaßnahme essentiell.
niedrigere­Oberflächentemperaturen am
Wärmebrücken werden in der Literatur
einbindenden Bauteil in der Nähe der Innen­
entweder­nach ihrer Ursache oder ihrer
dämmung und ein höherer Wärmeabfluss
geometrischen­Form unterteilt.
über das einbindende Bauteil durch die
Dämmebene­zu beachten. Nachfolgend Die Klassifizierung nach der Ursache
werden die ausführlichen Untersuchungen unterscheidet­:
des FIW München zu Wärmebrücken bei
– Materialbedingte Wärmebrücken,
Innendämmung im Rahmen des vom vdnr
die durch einen Materialwechsel in der
mit­finanzierten Forschungsprojektes EnEff ID
Bauteilfläche­oder im Querschnitt entstehen.
[6] zusammengefasst, wobei sich der vdnr-Teil­
So stellt z. B. ein Betonpfeiler in einer
bericht 3 [14] explizit mit den Wärme­brücken
Porenbetonwand­eine materialbedingte
bei Holzfaserdämmstoffen beschäftigt.
Wärmebrücke dar.
Bauherren, Planer und Handwerker erhalten­
damit eine einfach zu nutzende Übersicht zu – Konstruktionsbedingte Wärmebrücken,
dauerhaft sicheren Bauteilanschlüssen mit die überall da entstehen wo Querschnitts-
Innendämmung. änderungen in Bauteilen (z. B. Heizkörper­
nischen, Installationsschlitze, Fenster­
Die Bewertung der Bauteilanschlüsse erfolgt
laibungen, Rollladenkästen) unvermeidlich
lediglich auf Grundlage der thermischen
sind. Diese Wärmebrücken werden oft auch
Betrachtung. Auf eine hygrothermische
als umgebungsbedingte Wärmebrücken
Betrachtung, wie sie für den Regelquer-
bezeichnet.
schnitt in Kapitel 4 beschrieben ist, wurde
für zweidimensionale­bzw. dreidimensionale
Simulationen der Wärmebrücken verzichtet.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 27
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Abb. 19:
Wärmebrücken an
der Gebäudehülle
nach DIN EN ISO 10211 [15]

– Geometrische Wärmebrücken entstehen Materialbedingte


immer da, wo es aufgrund unterschiedlicher Wärmebrücken
Flächenverhältnisse der wärmeaufnehmen­ an der Außenwand
den Innenoberfläche und der wärme­ oberhalb­ der
abgebenden Außenoberfläche zu erhöhten auskragenden Decke
Wärmeströmen im Vergleich zum Regel- und an der in die
querschnitt kommt. Ein klassisches Beispiel Außenwand einbindenden
hierfür stellen Gebäudeecken dar. Kellerdecke

– Massestrombedingte Wärmebrücken

sind bei Gebäuden eher selten anzutreffen
Konstruktionsbedingte
und hängen meistens mit schadhaften Kon-
Wärmebrücke
struktionen zusammen, etwa bei Durch-
an einer Heizkörpernische,
feuchtungen oder großen Undichtigkeiten,
rechts mit und links ohne
die einen erhöhten Wärmeabfluss zur Folge
Betrieb des Heizkörpers.
haben. Daher werden sie in dieser Broschüre

nicht weiter berücksichtigt.

Eine alternative Klassifizierung von Wärme­


brücken kann unabhängig von der Ursache
über die geometrische Form erfolgen:
Geometrische
– Eindimensionale Wärmebrücken bei
Wärmebrücken
Stoffunterschieden innerhalb eines Bauteils
an Außenecke,
(z. B. Stahlbetonstützen im Mauerwerk,
Traufe und Ortgang
Fachwerkskonstruktionen, Verwendung
unterschiedlicher Baustoffe)

– Zweidimensionale Wärmebrücken an
Raumkanten, wo innere und äußere Bau-
teilfläche unterschiedlich groß sind (z. B.
Gebäudeecken, auskragende Bauteile)
Massestrombedingte
– Dreidimensionale Wärmebrücken, die
Wärmebrücke
überall dort entstehen, wo drei oder mehr
an der Türdichtung
Bauteile aufeinandertreffen oder ein Bauteil
eines Trockenraums
punktuell ein anderes berührt / durchstößt
(z. B. Anschluss Außenecke zum Dach / zur
Bodenplatte, Verankerungen im (WDVS)
28 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.1.1 _ Kennwerte und Anforderungen Durch das Aufbringen von Dämmung auf die
an Wärmebrücken Innenoberfläche der Wand verändern sich
Unabhängig von der baulichen Ausführung diese Temperaturen und damit auch der Ober-
wird die Wirkung von Wärmebrücken auf flächentemperaturfaktor. Die Oberflächen-
die Oberflächentemperatur angrenzender temperatur der neuen Wandoberfläche wird
Bau­teile und auf die Wärmestromdichte im gegenüber der Ausgangssituation deutlich
Querschnitt­des betrachteten Anschlusses ansteigen. Gleichzeit sinkt die Temperatur
mithilfe von Kennwerten erfasst. an der ehemaligen Wandoberfläche deut-
lich gegenüber dem ungedämmten Fall. Aus
Oberflächentemperatur Sicht des in der bauaufsichtlich eingeführten
Für die Beurteilung der Absenkung der DIN 4108-2 [3] festgelegten Mindestwärme-
Tem­peratur und des damit verbundenen schutzes erfordert dies eine Neubewertung bei
Tau­wasserrisikos an der Oberfläche wird einer Innendämmung. Demnach sind Konst-
der dimensionslose Temperaturfaktor fRsi ruktionen frei von Kapillarkonden­sa­tion in den
verwendet [3], der das Verhältnis der Differenz feinen Kanälen der Baustoffe, wenn die relati-
von innerer Oberflächentemperatur Θsi und ve Luftfeuchte dort 80 % nicht überschreitet.
Außenlufttemperatur Θe zu der Differenz Dieser Gefahr begegnet man am einfachsten
von Innenlufttemperatur Θi und Außenluft- mit einem ausreichend hohen Wärme-
temperatur Θe darstellt: durchlasswiderstand der Konstruktion, der
auto­matisch sicherstellt, dass ein ausreichend
Θsi – Θe
fRsi = großer Anteil (mehr als 70 %) der Tempera-
Θi – Θe
turdifferenz zwischen Innenluft und Außen-
luft auf die Temperaturdifferenz zwischen­
Innenoberfläche und Außenluft entfällt. Das
Abb. 20:
wird im Oberflächentemperaturfaktor fRsi von
Wassergehalt der Luft bei unterschiedlichen relativen­Luftfeuchten und Temperaturen
0,70 ausgedrückt, welcher unabhängig von
35 –
den gewählten Temperaturrandbedingun­gen
Wassergehalt der Luft in g/m3 bei einer relativen Luftfeuchte von 100 %
Wassergehalt der Luft in g/m3 bei einer relativen Luftfeuchte von 80 % ist. Damit wird der Unterschied der Innenluft-
30 –
Wassergehalt der Luft in g/m3 bei einer relativen Luftfeuchte von 50 % temperatur zur Innenoberflächentemperatur
Wassergehalt der Luft in g/m3 bei einer relativen Luftfeuchte von 30 %
automatisch klein genug, dass die relative
Wassergehalt der Luft in g/m3

25 –
Luftfeuchte in oberflächennahen Bereichen
nicht zu sehr ansteigt. Bei den in der Norm
20 –
verwendeten innenseitigen Rand­bedingungen

15 –
von 20° C und 50 % relativer Feuchte in
Verbindung mit einer Außentemperatur von
10 – - 5° C ergibt sich eine minimale Oberflächen-

5–

0–
-20 -18 -16 -14 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30
Temperatur in °C
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 29
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

temperatur von 12,6° C, für die die relative Zusätzliche Wärmeverluste


Luftfeuchte bei Abkühlung und dabei gleich- Laut Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) [2]
bleibenden absoluten Feuchtegehalt (adiabat) gilt für Neubauten, dass Wärmebrücken im
von 20° C / 50 % r.F. gerade 80 % beträgt (siehe wirtschaftlich vertretbaren Rahmen so aus­
Abb. 20). Die Anforderung der Norm betrifft geführt werden­müssen, dass ihr Einfluss
somit die Einhaltung des fRsi und nicht die auf den Jahresheizwärmebedarf möglichst
Einhaltung­von 12,6° C an der Oberfläche. geringgehalten wird. Auch wenn es im GEG
explizit nicht bei der Planung von Sanierungs­
Folglich gelten Wärmebrücken immer dann
maßnahmen an Gebäuden gefordert wird,
als ausreichend gedämmt, wenn sie den
dass der Planer sich über die Minimierung der
Mindestanforderungen gemäß DIN 4108-2 [3]
Wärmebrückenwirkung Gedanken macht, ist
entsprechen oder die Gleichwertigkeit zu
es doch sehr sinnvoll und effizienzsteigernd
den im Beiblatt aufgeführten Ausführungen
für die geplante Dämmmaßnahme. Schon ein
nachgewiesen werden kann. Entsprechende
geringer Mehraufwand in der Planung zahlt
Konstruktionen müssen keinen Nachweis einer
sich hier schnell aus. Werden die Sanierungs-
ausreichend hohen Oberflächentemperatur
maßnahmen für den GEG-Nachweis mittels
erbringen.
des Referenzgebäudeverfahrens nachgewie-
Außerdem geht die derzeitige Regelung davon sen, dann sind ohnehin Aussagen über die
aus, dass auch die Eckpunkte aus aufeinander­ Wärmebrücken notwendig.
treffenden linienförmigen Wärmebrücken
Die an zweidimensionalen Bauteilanschlüs-
ausreichend hohe Oberflächentemperaturen
sen aufgrund der Wärmebrückenwirkung auf­
aufweisen, wenn die einzelnen linienförmigen
tretenden­zusätzlichen Wärmeverluste werden
Anschlüsse den Anforderungen genügen.
auf die Länge des Bauteilanschlusses bezogen.
Dies trifft jedoch nur auf Ecken aus maximal
Sie stellen einen zusätzlich zu den Wärme-
drei aufeinandertreffenden Bauteilen zu.
verlusten der flächigen Bauteile zu berück-
Innenseitig gedämmte Anschlüsse benötigen sichtigenden Anteil dar, der auch als „linearer
jedoch grundsätzlich einen Nachweis des Wärme­durchgangskoeffizient“ bezeichnet
Temperaturfaktors nach DIN 4108-2 [3], da die wird. Ausgedrückt wird der zusätzliche
Dämmebene naturgemäß nicht durchgehend Wärme­verlust durch den längen­bezogenen
ist. Somit können zusätzliche Maßnahmen Wärmedurchgangskoeffizienten, den
notwendig werden, um auch Raumecken Ψ-Wert in W/(m∙K). Die Wärmebrücken­
an Außenwänden hinreichend vor Schimmel- verluste werden über Rechenprogramme
pilzbefall zu schützen. bestimmt, die meist die Finite-Element-
Methode verwenden.

Punktförmige (dreidimensionale) Wärme-


brücken werden durch den punktförmigen
Wärmedurchgangskoeffizienten χ in W/K
erfasst.
30 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.1.2 _ Berücksichtigung von einem Wärmebrückenzuschlag­ausgegangen


Wärme­brücken­ im GEG-Nachweis werden­, der über dem reduzierten pauschalen
Die Berücksichtigung des Einflusses von zwei­ Zuschlagswert von 0,05 W/(m²∙K) liegt. Im
dimensionalen Wärmebrücken erfolgt nach Umkehrschluss kann der vorliegende­Wärme-
GEG über einen Wärmebrückenzuschlag brückenkatalog daher auch nicht zum Nach-
(ΔUWB), der auf die U-Werte der gesamten weis der Gleichwertigkeit mit den in Beiblatt 2
wärmeübertragenden­ Umfassungsfläche der DIN 4108 [16] dargestellten Anschluss­
addiert wird. Er kann auf folgende Weise lösungen verwendet werden.
berücksichtigt werden:
Die Wärmebrückenwirkung wieder­
– Pauschaler Wärmebrückenzuschlag kehrender 3-dimensionaler Wärmebrücken,
von ΔUWB = 0,10 W/(m²∙K) bzw. wie beispielsweise Dübel in Wärmedämm-
ΔUWB = 0,15 W/(m²∙K), wenn mehr als Verbundsystemen­, wird nicht im GEG
50 % der Außenwand mit innenliegenden Wärmebrückennachweis­ berücksichtigt,
Dämmschichten­und einbindenden Massiv­ sondern­bereits im U-Wert der flächigen
decken versehen ist Bauteile entsprechend der Vorgaben von
DIN EN ISO 6946 [17] angerechnet. Dies deckt
– Nachweis der Gleichwertigkeit
sich mit der Vorgehensweise für zusammen-
mit den Konstruktionsdetails aus DIN 4108
gesetzte Bauteile, beispielsweise bei Holz­
Beiblatt 2 (2019) [16] mit Zuschlag
ständerwerken mit Dämmung im Gefach.
ΔUWB = 0,05 W/(m²∙K), wenn die Wärme­
Einzelne dreidimensionale Wärmebrücken
brücken Kategorie A entsprechen, bzw.
am Gebäude werden üblicherweise im GEG-
ΔUWB = 0,03 W/(m²∙K), wenn die Wärme­
Nachweis vernachlässigt. Das betrifft vor allem
brücken dem höheren energetischen Niveau
einzelne und kleinere Befestigungen,­wie
von Kategorie B entsprechen
Markisenbefestigungen­oder die Schrauben­
– Detaillierter Einzelnachweis für den Briefkasten im WDVS oder − bei
mit Berechnung der genauen Wärmeverluste innengedämmten Bauteilen − auch die
als Summe aller Wärmebrücken multipliziert Befestigungen­für Regale oder Hängeschränke,
mit ihrer jeweiligen Anschlusslänge. die man nicht explizit berücksichtigen muss.
Diese Summe wird dann auf die wärmeüber-
Gebäude mit innenseitig gedämmten
tragende Umfassungsfläche des betrachteten
Außenwänden erfüllen in der Regel nicht die
Gebäudes bezogen.
in DIN 4108 Beiblatt 2 [16] beschriebenen
Das Beiblatt 2 der DIN 4108 [16] behandelt Voraussetzungen für einen Nachweis der
keine Anschlüsse mit Innendämmung an Gleich­wertigkeit. Um den andernfalls erhöhten­
massiven­Außenwänden und es kann im Pauschalzuschlag von 0,15 W/(m²∙K) zu
Rahmen von GEG-Nachweisen grundsätzlich umgehen­, kann es sich also insbesondere bei
aufgrund der erhöhten Wärmebrücken­ Innendämmungen lohnen, auf einen detaillier-
wirkung bei innengedämmten Anschlüssen von ten Einzelnachweis zurückzugreifen.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 31
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.1.3 _ Besonderheiten zu die Dämmung deutlich von 0,97 auf


Wärmebrücken bei Innendämmung 0,39 W/(m²·K), aber der Ψ-Wert der
Durch das Anbringen einer Dämmung sinkt Wärmebrücke­steigt stark von 0,002
der Wärmeverlust durch ein Bauteil deutlich. auf 0,12 W/(m·K) an. Die gesamten Wärme­-
Damit verbunden sinkt auch der Wärme­ verluste des gedämmten­Bauteils sinken­
verlust am Bauteilanschluss gedämmter jedoch drastisch, was man gut an der
Bauteile, jedoch nicht im gleichen Maße wie Pfeildarstellung­ der Wärmestrom­dichten
für das flächige­Bauteil. Dadurch kann es trotz erkennen kann.
insgesamt deutlich reduziertem Wärme­verlust
Auch kommt es durch die stärkere Wärme­
nach dem Anbringen einer Dämmschicht
brückenwirkung zu einer Absenkung der
zu höheren Ψ-Werten kommen als für das
Temperatur­in der Ecke von 15,6 auf 15,1° C,
ungedämmte Bauteil. Das betrifft vor allem
was in diesem Beispiel einer Verringerung
Bauteilanschlüsse mit einer Durchdringung der
des fRsi-Wertes von 0,82 auf 0,80 entspricht,
Dämmschicht, was für Innendämmung typisch
getrennt berechnet mit den hierfür anzuset-
ist. Wärmebrücken haben damit bei gut
zenden Randbedingungen nach DIN 4108-2. Abb. 21:
gedämmten Bauteilen einen höheren Anteil
Ψ-Werte, fRsi-Werte
am Wärmeverlust, auch wenn dieser insgesamt Das Risiko der niedrigeren Temperaturen an
und minimale Ober­-
durch die Dämmung natürlich deutlich kleiner den Oberflächen beider beteiligen Bauteile­
flächen­temperaturen
ausfällt. lässt sich durch den Einsatz der richtigen
in den Ecken –
Planungswerkzeuge – wie dem hier vorliegen-
Deutlich wird das durch den Vergleich einer vor und nach
den Wärmebrückenkatalog – gut abschätzen,
Außenwand mit einbindender Innenwand in der Sanierung mit
vermeiden oder beherrschen.
Abb. 21 vor und nach der Sanierung mit 60 mm 60 mm Innendämmung
Innendämmung. Der U-Wert sinkt durch der WLG 040

Vor der Sanierung Nach der Sanierung mit 60mm Innendämmung der WLG 040

U-Wert = 0,97 W/(m²·K) U-Wert = 0,39 W/(m²·K)

Ψ-Wert = 0,002 W/(m·K) Ψ-Wert = 0,12 W/(m·K)


Θsi Ecke = 15,6° C Θsi Ecke = 15,1° C
fRsi = 0,82 fRsi = 0,80
32 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Stellt sich im Laufe der Planung heraus, dass die Ψ-Werte für den rechnerischen Nachweis
die „Standardausführung“ der Innendämmung gemäß GEG. Ψ-Werte von weiteren Konstruk­
keine ausreichend hohen inneren Oberflächen­ tionen mit Innendämmung aus Holzfasern sind
temperaturen gewährleisten kann, stehen dem im EnEff-ID vdnr-Teilbericht 3 [14] detailliert
Planer eine Vielzahl an Zusatzmaßnahmen­zur beschrieben. Dreidimensionale Wärmebrücken
Verfügung. Dazu zählen beispielsweise das und verschiedene Optimierungsmöglichkeiten,
Entfernen des vorhandenen Estrichs in Rand- deren Berechnung mit generischem Dämm-
bereichen einbindender Decken und durch­ stoff erfolgte, werden ebenfalls vorgestellt und
gehende Anbringung der Innen­dämmung qualitativ bewertet.
bis auf die Rohdecke oder die Verwendung
einer „Flankendämmung“ in Form von Dämm- 5.2.2 _ Materialien und Konstruktionen
streifen oder Dämmkeilen an einbindenden Nachfolgend werden drei mineralische und
Bauteilen, ggf. verbunden mit dem Entfer- monolithische Außenwandkonstruktionen
nen des Bestandsputzes, um Sprünge in der (Dicke 30 cm) als Basis für das Anbringen
Wandoberfläche oder bei der Deckenhöhe zu von Innendämmung betrachtet. Die Wärme-
vermeiden oder zu reduzieren. leitfähigkeit des Mauerwerks wird variiert
(0,42 / 0,53 / 0,64 W/(m∙K)), um verschiedene
5.2 _ Randbedingungen U-Werte der Bestandskonstruktion abzubilden
zur Berechnung und Bewertung (U = 1,10 / 1,30 / 1,50 W/(m²∙K)). Diese sind
5.2.1 _Berechnungssystematik repräsentativ für viele Bestandskonstruktionen
In den nachfolgenden Kapiteln werden in Deutschland und lassen daher eine gene­
Bauteilanschlüsse mit Innendämmung aus rische Betrachtung der Wärmebrückenwirkung
Holzfaserdämmstoffen vorgestellt, die für die zu. Die hier am Bauteilanschluss betrachteten
betrachteten Konstruktionen, Materialien und generischen Konstruktionen mit den U-Werten
Bauteilschichten eine einfache Abschätzung 1,10 / 1,30 / 1,50 entsprechen nicht den in
ermöglichen, ob die Konstruktion an den Kapitel 4 im Regelquerschnitt betrachteten
einbindenden Bauteilen hinsichtlich des Ober- spezifischen Konstruktionen (Vollziegelwand,
flächentemperaturfaktors unkritisch ist (grüne Hochlochziegel Mauerwerk, Betonhohlblock
Ampel), ggf. Zusatzmaßnahmen verbunden Mauerwerk).
mit einem genaueren Nachweis ergriffen
Die thermischen Kennwerte der Holzfaser-ID
werden müssen (gelbe Ampel) oder so kritisch
wurden anhand eines aus­führlichen Messpro-
sind, dass von der Ausführung abgeraten wird
gramms (siehe EnEff-ID vdnr-Teilbericht 1 [8])
(rote Ampel). Die tabellarische Darstellung
genau bestimmt und die Wärmebrücken im
bezieht sich auf den Oberflächentemperatur-
oben genannten Bericht produktspezifisch
faktor fRsi am einbindenden Bauteil und enthält
angegeben. Um die Betrachtung für diese
Broschüre­ anbieter­unabhängig zu gestalten­,
wird ein generischer Bemessungswert der
Wärmeleitfähigkeit­von 0,045 W/(m·K)
verwendet, der für eine Vielzahl von Holz­
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 33
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

faser-Produkten repräsentativ ist. Dieser Wert Tabelle 6:


berücksichtigt den baupraktischen Feuchte­ Materialkennzeichnungen und
gehalt, welcher sich bei Lagerung Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeit
im Klima 23° C und 80% r.F. einstellt. Die
Sensitivität der längenbezogenen Wärme-
durchgangskoeffizienten der innengedämm-
ten Anschlüsse ist für die Bandbreite der für Bezeichnung λ in W/(m∙K)

Holzfaserdämmstoffe üblicherweise anzuset- M1 Innenputz (Gips) 0,70


zenden Werte von 0,040 bis 0,050 W/(m·K)
gering, was den Ansatz der generischen M2 Außenputz (Kalkzementputz) 1,0

Wärmeleitfähigkeit von 0,045 W/(m·K) M3 Außenwand / Trennwand / Kellerwand variabel


unterstützt­. Die Bemessungswerte der
Wärmeleit­fähigkeit der übrigen in den M4 Beton 2,3

Bestandskonstruktionen vorhandenen M5 Dämmstoff WLG 050 0,050


Materialien­werden den Tabellen der
DIN EN ISO 10456 [18] entnommen. M6 Dämmstoff WLG 040 0,040

Die Materialien sind in den Zeichnungen M7 Zementestrich 1,4

über Kennbuchstaben M und eine laufende M8 HWL-Platte 0,080


Nummer gekennzeichnet. Die Zuordnung der
Kennzeichnung zu den Materialien und ange- M9 Holz 0,13

nommenen Bemessungswerten der Wärme-


leitfähigkeit ist der Tabelle 6 zu entnehmen.

Die Berechnungen werden für den nachfol-


gend dargestellten Regel-Wandquerschnitt
mit Innendämmung durchgeführt. Die
Dämmstärke wird dabei variiert, damit
Innendämmun­gen im üblichen Dickenbereich
von 40 mm bis 80 mm abgedeckt werden.
Zwischenwerte­können interpoliert werden.
Eine Extrapolation für Dämmdicken kleiner
40 mm oder größer 80 mm ist durch die
berechneten Werte nicht abgedeckt und
sollte fallweise genauer untersucht werden.

Abb. 22:
Innendämmsystem
im Regelquerschnitt
34 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

In ausgewählten Fällen, in denen sich die jeweiligen Ausführung des Anschlusses. Bei
Oberflächentemperaturen in Anschluss- Abweichungen der Ausführung der Anschüsse
bereichen als zu niedrig erwiesen, um ein und der verbauten Materialien empfiehlt es
Schimmel­pilzwachstum auszuschließen, sich grundsätzlich, individuelle Berechnungen
wurde zusätzlich überprüft, ob das Anbrin- durchzuführen.
gen eines Dämmkeils positive Auswirkungen
hat. Für den Dämmkeil werden dieselben 5.2.3 _ Auswahl der Bauteilanschlüsse
Materialeigenschaften angesetzt, wie für die Eine Übersicht aller in Kapitel 5.3 unter­­-
Holzfaserdämmplatte im Regelquerschnitt. Die suchten­Anschlussdetails ist in Abb. 24
Abmessungen des Dämmkeils sind für typische gegeben.
Dämmkeile mehrerer Hersteller repräsentativ
In Kapitel 5.4 wird zusätzlich untersucht,
und in der nachfolgenden Grafik dargestellt.
welche­Auswirkungen Innendämm­
280
maßnahmen in einzelnen Wohnungen
innerhalb­eines Mehrfamilienhauses auf
5
30

angrenzende beheizte Bereiche haben


können­. Es werden Fälle einer Teilsanierung
mit folgende Anschlusssituationen betrachtet:
– Gebäudetrennwand an eine Außenwand
Abb. 23: Als Randbedingungen für die Wärme­
(beheizter und unbeheizter Nachbarraum)
Abmessungen der für die brückenberechnungen werden die Vorgaben
– Raumtrennwand an eine Außenwand
Berechnung angesetzten aus DIN 4108-2 [3] bzw. DIN EN ISO 6946 [17]
(beheizter und unbeheizter Nachbarraum)
Innendämmkeile aus Holz- angesetzt. Dabei werden Temperaturen
– unten gedämmte Geschossdecke an Außen-
faser für die flankierende von - 5° C (außen) und 20° C (innen, beheizt),
wand (oberer Raum unbeheizt)
Dämmung einbindender sowie die Wärmeüberganswiderstände
Bauteile in mm Rse = 0,04 (außen) und Rsi = 0,13 m² · K/W In Kapitel 5.5 werden zusätzlich fünf typische
(innen) angesetzt. Für die Bestimmung dreidimensionale (punktförmige) Wärme­
des Temperaturfaktors wird der erhöhte brücken untersucht und die Wirkung ver-
innenseitige­Wärmeübergangswiderstand Rsi schiedener Optimierungsmaßnahmen auf die
von 0,25 m²∙ K/W verwendet. raumseitige Oberflächen­temperatur gezeigt.

Bei angrenzenden nicht beheizten Bereichen


Anwendungsbereiche und
oder bei Dämmmaßnahmen von einzelnen
Nutzungshinweise
Wohnungen innerhalb eines Mehrfamilien-
Die Kenngrößen der Wärmebrücken sind maß-
hauses können an die Außenwand grenzen­
geblich von der Ausführung der Anschlüsse­
den Innenwände oder Geschossdecken
und der Konstruktionen, deren Wärmeleit­
innengedämmt werden. Dabei sollten auch die
fähigkeiten und Abmessungen abhängig.
Auswirkungen der Maßnahme auf die angren-
Die nachfolgend dargestellten Berechnungs-
zenden beheizten Bereiche betrachtet werden.
ergebnisse gelten daher nur für die Bauteil­
abmessungen und Baustoffeigenschaften
sowie für das konstruktive Prinzip der
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 35
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Abb. 24:
Übersicht der untersuchten Bauteilanschlüsse

Horizontalschnitt: Vertikalschnitt:

Gebäudetrennwand
an Außenwand

Seite 41 5.3.3 Außenwand an


Seite 58 5.4.1.1 Flachdach mit
Seite 59 5.4.1.2 Attika aus Stahlbeton
Traufseitige Außenwand Giebelwand an Sparrendach
Seite 51 5.3.10.1
an obere Geschossdecke (Dach beheizt)
Seite 52 5.3.10.2
(Dach unbeheizt) Seite 50 5.3.9
Seite 48 5.3.8.1
Seite 49 5.3.8.2
Einbindende Geschossdecke
aus Stahlbeton
in Außenwand *
Fensterlaibung Seite 47 5.3.7 Seite 42 5.3.4.1
Seite 43 5.3.4.2

Fensteranschluss Sturz
Innnenwand Seite 46 5.3.6
an Außenwand Seite 40 5.3.2
Seite 60 5.4.2.1
Seite 61 5.4.2.2

Fensteranschluss Laibung / Brüstung


Seite 47 5.3.7

Außenecke der
Außenwand

Seite 39 5.3.1

Einbindende Kellerdecke an Außenwand (Keller unbeheizt) *


Seite 44 5.3.5.1
Seite 45 5.3.5.2 * In zwei Varianten:
1) Dämmung auf Estrich;
2) Entfernung des Estrichs und
Kellerwand an Kellerdecke * Dämmung auf Rohdecke gestoßen
Seite 53 5.3.11.1
Seite 54 5.3.11.2

Kellerwand an Bodenplatte
Seite 55 5.3.12

Sonderfall: Holzbalkendecke (3D-Simulation erforderlich)


Seite 56 5.3.13
36 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.2.4 _ Bewertungssystematik ein­zustufen. Vielmehr kann es sinnvoll sein,


Die Bewertung der Wärmebrücken erfolgt den Einzelfall anhand einer numerischen
über ein einfaches Ampel-System für die Simulation­zu betrachten, bei der die genauen
fRsi-Werte welches in der nachfolgenden baulichen und klimatischen Randbedingungen
Tabelle 7 erläutert wird. Des Weiteren werden angesetzt werden können. Herkömmliche­
die ψ -Werte aller Details dargestellt, jedoch Wärmebrückennachweise werden stationär
der Wärmeverlust nicht bewertet. Weitere unter extremen Randbedin­gungen von - 5° C
Details können [13] entnommen werden. Außentemperatur und mit einem erhöhten
inneren Wärmeübergangswiderstand von
Bei der Bewertung der Wärmebrücken anhand
0,25 m² · K/W durchgeführt. Es ist davon
des fRsi-Wertes werden alle Wärmebrücken als
auszugehen, dass solche klima­tischen Rand-
grün bzw. unkritisch gekennzeichnet, deren
bedingungen in den meisten Breitengraden
fRsi-Wert größer oder gleich 0,70 ist und die
nur über einen sehr begrenzten Zeitraum
somit die Mindestanforderungen an den
vorliegen. Eine instationäre Berechnung
Wärmeschutz­ nach DIN 4108-2 [3] erfüllen.
berücksichtigt die Tages- und Jahresgänge der
Eine weitere Kategorie (gelb) wird für Außentemperatur sowie die Wärmespeicher-
Wärmebrücken­eingeführt, deren fRsi-Wert kapazität des Bauteils bei der Auswertung der
zwar kleiner als 0,70, aber größer oder gleich inneren Oberflächentempera­turen und des
0,60 ist. Bei 20° C und 50 % relativer Luft­ Schimmelpilzwachstumsrisikos. Ebenso wird
feuchte im Innenraum entspricht dieser mit einbezogen, dass es auch bei Vorliegen
Wert einer Oberflächentemperatur von von Kapillarkondensation und bei günstigen
mindestens 10,0° C und einer Oberflächen- Wachstumsbedingungen erst nach einigen
feuchte von maximal 95 %. Wärmebrücken Tagen zu Schimmelpilzwachstum kommt.
dieser Kategorie erfüllen die Anforderungen Eine Abschätzung der instationären
an den Mindestwärmeschutz nach Bewertung­der Wachstumsbedingungen
DIN 4108-2 [3] also nicht, laut Norm besteht kann z. B. mit WUFI®-Bio erfolgen.
das Risiko von Schimmel­pilzwachstum. Es wird
In die dritte Kategorie (rot) fallen Wärme­
jedoch als sinnvoll erachtet, Konstruktionen in
brücken mit einem fRsi-Wert von kleiner als
dieser Kategorie nicht pauschal als unzulässig
0,60, welche pauschal als kritisch hinsichtlich
eines möglichen Schimmelpilzwachstums
beurteilt werden müssen.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 37
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Tabelle 7:
Bei Randbedingungen Te = - 5° C, Ti = 20° C und ϕi = 50 %
getroffene Grenzwerte für die Bewertung der Wärmebrücken­–
berechnet mit erhöhtem innerem Wärmeübergangswiderstand von 0,25 m²· K/W

fRsi Tsi in °  C ϕsi in % Beschreibung

≥ 0,70 ≥ 12,6 ≤ 80 Unkritisch

≥ 0,60 ≥ 10,0 ≤ 95 Betrachtung im Einzelfall notwendig (numerische Simulation


mit genauen baulichen Randbedingungen); instationäre
feuchtetechnische Simulation und Bewertung der Wachstums­
bedingungen empfohlen; ggf. zusätzliche Maßnahmen vorsehen

< 0,60 < 10,0 > 95 Kritisch;


von einer Ausführung wird abgeraten
38 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3 _ Bewertung der Bauteilanschlüsse kennzeichnung für die jeweilige Wärme-


Die Bewertung der 13 in Abb. 24 dargestellten brücke, die berechneten fRsi-Werte für
Bauteilanschlüsse mit Innendämmung verschiedene Dämmdicken und U-Werte
erfolgt in den nachfolgenden Tabellen. der Bestands­konstruktion, die berechneten
Dies schließt eine Detailzeichnung inklusive­ ψ-Werte sowie eine Bewertung der Ergebnisse
Bemaßung, Randbedingungen und Material­ mit ein.

Übersicht Bauteilanschlüsse

Seite 39 5.3.1 _  Außenecke der Außenwand

40 5.3.2 _  Innenwand an Außenwand

41 5.3.3 _  Gebäudetrennwand an Außenwand

42 5.3.4.1 _  Einbindende Geschossdecke aus Stahlbeton in Außenwand

43 5.3.4.2 _  Einbindende Geschossdecke aus Stahlbeton in Außenwand – Alternativausführung

44 5.3.5.1 _  Kellerdecke im / über Erdreich an Außenwand (Keller unbeheizt)

45 5.3.5.2 _  Kellerdecke im / über Erdreich an Außenwand (Keller unbeheizt) – Alternativausführung

46 5.3.6 _  Fensteranschluss Sturz mit Betonunterzug

47 5.3.7 _  Fensteranschluss Laibung /  Brüstung ohne Fensterbank (Horizontalschnitt)

48 5.3.8.1 _  Traufseitige Außenwand an obere Geschossdecke (Dach unbeheizt)

49 5.3.8.2 _  Traufseitige Außenwand an obere Geschossdecke (Dach unbeheizt) – Alternativausführung

50 5.3.9 _  Giebelwand an Sparrendach (Dach beheizt)

51 5.3.10.1 _  Außenwand an Flachdach mit Attika aus Stahlbeton

52 5.3.10.2 _  Außenwand an Flachdach mit Attika aus Stahlbeton – Alternativausführung

53 5.3.11.1 _ Kellerwand im Erdreich an Kellerdecke (Keller beheizt)

54 5.3.11.2 _  Kellerwand im Erdreich an Kellerdecke (Keller beheizt) – Alternativausführung

55 5.3.12 _  Kellerwand an Bodenplatte

56 5.3.13 _ Holzbalkendecke

58 5.4.1.1 _  Gebäudetrennwand mit Innendämmung an Außenwand (Nachbarwohnung beheizt)

59 5.4.1.2 _  Gebäudetrennwand mit Innendämmung an Außenwand (Nachbarwohnung unbeheizt)

60 5.4.2.1 _  Raumtrennwand mit Innendämmung an Außenwand (Nachbarwohnung beheizt)

61 5.4.2.2 _  Raumtrennwand mit Innendämmung an Außenwand (Nachbarwohnung unbeheizt)

62 5.4.3 _  Unten gedämmte Geschossdecke an Außenwand (oberer Raum unbeheizt)


  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 39
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.1 _ Außenecke der Außenwand

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,78 0,77 0,76

60 0,82 0,81 0,80

80 0,84 0,83 0,83

Ψ in W/(m∙K) 40 - 0,35 - 0,39 - 0,42

60 - 0,30 - 0,33 - 0,34

80 - 0,26 - 0,28 - 0,30

Bewertung: Die Stelle mit der niedrigsten raumseitigen Oberflächentemperatur liegt


direkt an der Kante, an der sich die Bauteile im rechten Winkel treffen.
Die sich ergebenden Temperaturfaktoren sind für alle berechneten Varianten
ausreichend hoch, um Schimmelgefahren im Bereich der Kante zu vermeiden.

Aufgrund des Außenmaßbezugs der Bauteile ergeben sich trotz der


raumseitig lokal erhöhten Wärmeströme im Bereich der Gebäudekante deutlich
negative längen­bezogene Wärmedurchgangskoeffizienten ψ.
40 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.2 _ Innenwand an Außenwand

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,78 0,75 0,73

60 0,79 0,76 0,74

80 0,80 0,77 0,75

Ψ in W/(m∙K) 40 0,12 0,17 0,22

60 0,15 0,20 0,25

80 0,16 0,22 0,27

Bewertung: Die Stelle mit der niedrigsten Oberflächentemperatur liegt direkt an der Kante,
an der die Innendämmung an die Innenwand trifft. Die sich ergebenden Temperatur­
faktoren sind für alle berechneten Varianten ausreichend hoch, um Schimmelgefahren
in diesem Bereich zu vermeiden.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 41
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.3.3 _ Gebäudetrennwand an Außenwand

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,75 0,73 0,70

60 0,76 0,74 0,72

80 0,77 0,75 0,73

Ψ in W/(m∙K) 40 0,12 0,19 0,26

60 0,18 0,25 0,33

80 0,21 0,29 0,37

Bewertung: Die Stelle mit der niedrigsten Oberflächentemperatur liegt direkt an der Kante,
an der die Innendämmung an die Gebäudetrennwand trifft. Die sich ergebenden
Temperatur­faktoren sind für alle berechneten Varianten ausreichend hoch, um
Schimmelgefahren im Kantenbereich zu vermeiden.
42 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.4.1 _ Einbindende Geschossdecke aus Stahlbeton in Außenwand


Standardausführung – Dämmung auf Estrich gestoßen

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)


1,10 1,30 1,50
Dämmstärke in mm A B A B A B

fRsi 40 0,83 0,77 0,81 0,74 0,80 0,72

60 0,83 0,77 0,81 0,74 0,80 0,72

80 0,83 0,77 0,82 0,74 0,80 0,72

Ψ in W/(m∙K) 40 0,25 0,30 0,34

60 0,30 0,36 0,40

80 0,34 0,39 0,43

Bewertung: Die bzgl. der Oberflächentemperatur kritische Stelle liegt am oberen Anschluss der
Innendämmung an die Unterseite der einbindenden Geschossdecke (Punkt B).
In diesem Bereich sind die sich ergebenden Temperaturfaktoren für alle berechneten
Varianten ausreichend hoch, um dort das Wachstum von Schimmelpilzen zu vermeiden.

Durch das Entfernen des Estrichs im Randbereich können auch die Ψ-Werte des Details
etwas verringert werden.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 43
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.4.2 _ Einbindende Geschossdecke aus Stahlbeton in Außenwand


Alternativausführung – Dämmung auf Betondecke gestoßen

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)


1,10 1,30 1,50
Dämmstärke in mm A B A B A B

fRsi 40 0,87 0,76 0,86 0,73 0,86 0,71

60 0,90 0,76 0,89 0,73 0,88 0,71

80 0,91 0,76 0,91 0,73 0,90 0,71

Ψ in W/(m∙K) 40 0,22 0,26 0,30

60 0,27 0,31 0,35

80 0,30 0,35 0,38

Bewertung: Die bzgl. der Oberflächentemperatur kritische Stelle liegt am oberen Anschluss der
Innendämmung an die Unterseite der einbindenden Geschossdecke (Punkt B).
In diesem Bereich sind die sich ergebenden Temperaturfaktoren für alle berechneten
Varianten ausreichend hoch, um dort das Wachstum von Schimmelpilzen zu vermeiden.

Durch das Entfernen des Estrichs im Randbereich können auch die Ψ-Werte des Details
etwas verringert werden.
44 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.5.1 _ Kellerdecke im / über Erdreich an Außenwand (Keller unbeheizt)


Standardausführung – Dämmung auf Estrich gestoßen

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,78 0,76 0,75

60 0,78 0,76 0,75

80 0,78 0,77 0,76

Ψ in W/(m∙K) 40 - 0,13 - 0,12 - 0,12

60 - 0,12 - 0,12 - 0,11

80 - 0,12 - 0,12 - 0,11

Hinweis: Die Berechnung erfolgt ohne die Berücksichtigung des Erdreichs. Damit sind die Berech-
nungsergebnisse auch für Ausführungen der Kellerdecke über Erdreich anwendbar.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 45
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.5.2 _ Kellerdecke im / über Erdreich an Außenwand (Keller unbeheizt)


Alternativausführung – Dämmung auf Betondecke gestoßen

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,88 0,87 0,87

60 0,88 0,88 0,87

80 0,89 0,88 0,88

Ψ in W/(m∙K) 40 - 0,18 - 0,19 - 0,19

60 - 0,19 - 0,19 - 0,19

80 - 0,20 - 0,20 - 0,20

Hinweis: Die Berechnung erfolgt ohne die Berücksichtigung des Erdreichs. Damit sind die Berech-
nungsergebnisse auch für Ausführungen der Kellerdecke über Erdreich anwendbar.

Bewertung: Die Stelle mit der niedrigsten Oberflächentemperatur liegt direkt an der entstehenden
Kante von Innendämmung und Oberseite Kellerdecke. Die sich ergebenden Temperatur-
faktoren sind für alle berechneten Varianten ausreichend hoch, um Schimmelgefahren
im Bereich der Kante zu vermeiden.

Aufgrund des Außenmaßbezugs für den U-Wert der Kellerdecke ergeben sich trotz der
raumseitig lokal feststellbaren Erhöhungen der Wärmeströme negative längenbezogene
Wärmedurchgangskoeffizienten Ψ. Dabei ist der Ψ-Wert für die zweite Ausführung noch-
mals niedriger, da nach erfolgter Innendämmmaßnahme nun innenseitig eine durch­
gehende Dämmebene vorliegt (Innendämmung schließt an die Trittschalldämmung an)
46 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.6 _ Fensteranschluss Sturz mit Betonunterzug

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)


1,10 1,30 1,50
Dämmstärke in mm A B A B A B

fRsi 40 0,77 0,76 0,76 0,75 0,76 0,74

60 0,76 0,76 0,76 0,75 0,75 0,74

80 0,76 0,77 0,75 0,76 0,75 0,75

Ψ in W/(m∙K) 40 0,33 0,35 0,37

60 0,38 0,40 0,43

80 0,41 0,44 0,46

Bewertung: Die sich im Anschlussbereich ergebenden Temperaturfaktoren sind für alle berechneten
Varianten ausreichend hoch, um dort das Wachstum von Schimmelpilzen zu vermeiden.
Durch das Betonbauteil ergeben sich hier jedoch sehr hohe Wärmeverluste.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 47
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.7 _ Fensteranschluss Laibung / Brüstung ohne Fensterbank (Horizontalschnitt)

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,71 0,69 0,68

60 0,70 0,69 0,67

80 0,69 0,68 0,64

Ψ in W/(m∙K) 40 0,05 0,07 0,08

60 0,06 0,08 0,09

80 0,07 0,09 0,10

Bewertung: Die Stelle mit der niedrigsten Oberflächentemperatur liegt direkt an der Kante,
an der die Innendämmung auf das Fenster trifft. Die Oberflächentemperatur ist dort
niedriger als im oberen Fensteranschluss zum Sturz, da hier keine außenseitige Dämmung
an das Fenster anschließt. Mit steigendem U-Wert der Bestandswand und steigender
Dämmdicke gehen sinkende innenseitige Oberflächentemperaturen einher, sodass für
einige Varianten eine Betrachtung im Einzelfall notwendig ist.
48 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.8.1 _Traufseitige Außenwand an obere Geschossdecke (Dach unbeheizt)


Standardausführung

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,65 0,64 0,63

60 0,65 0,63 0,62

80 0,65 0,63 0,62

Ψ in W/(m∙K) 40 - 0,03 0,00 0,02

60 0,00 0,03 0,06

80 0,02 0,05 0,08


  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 49
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.8.2 _Traufseitige Außenwand an obere Geschossdecke (Dach unbeheizt)


Alternativausführung – Ausführung mit Dämmkeil

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,73 0,73 0,72

60 0,73 0,73 0,72

80 0,73 0,73 0,72

Ψ in W/(m∙K) 40 - 0,21 - 0,21 - 0,20

60 - 0,18 - 0,17 - 0,16

80 - 0,17 - 0,16 - 0,15

Bewertung: An der Kante zwischen der innen gedämmten Außenwand und der oberen Geschoss­
decke liegt aufgrund der lokal stark erhöhten Wärmestromdichte die Stelle mit der
niedrigsten Oberflächentemperatur. Die sich ergebenden Temperaturfaktoren liegen
für alle berechneten Varianten ohne Dämmkeil in einem Bereich, in dem eine zusätz-
liche Betrachtung im Einzelfall, z. B. durch numerische Simulation, notwendig ist. Wird
ein Dämmkeil angebracht, werden die Oberflächentemperaturen für alle betrachteten
Varianten­ausreichend hoch, um das Wachstum von Schimmelpilz zu vermeiden.

Aufgrund des Außenmaßbezugs ergeben sich trotz der ausgeprägten Wärmebrücken­


wirkung am Anschluss sehr geringe, teils negative Wärmedurchgangskoeffizienten ψ.
50 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.9 _ Giebelwand an Sparrendach (beheizter Dachraum)

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,72 0,72 0,71

60 0,73 0,73 0,73

80 0,75 0,75 0,75

Ψ in W/(m∙K) 40 - 0,23 - 0,24 - 0,25

60 - 0,24 - 0,24 - 0,25

80 - 0,25 - 0,25 - 0,26

Bewertung: Am Anschluss der Giebelwand an das Dach (Ortgang) ergibt sich im Bereich des äußeren
Sparrens eine erhöhte Wärmestromdichte und dadurch eine lokal niedrigere Ober-
flächentemperatur. Diese sind für alle berechneten Varianten ausreichend hoch, um
Schimmelgefahren im Anschlussbereich zu vermeiden. Aufgrund des Außenmaßbezugs
ergeben sich trotz der Wärmebrückenwirkung am Anschluss deutlich negative ψ-Werte
für die betrachteten Varianten.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 51
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.10.1 _ Außenwand an Flachdach mit Attika aus Stahlbeton


Standardausführung

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,62 0,61 0,60

60 0,62 0,61 0,60

80 0,62 0,62 0,61

Ψ in W/(m∙K) 40 0,20 0,20 0,19

60 0,22 0,22 0,23

80 0,23 0,23 0,24

Bewertung: An der Kante zwischen der innen gedämmten Außenwand und der oberen Geschoss-
decke liegt aufgrund der lokal stark erhöhten Wärmestromdichte die Stelle mit der
niedrigsten Oberflächentemperatur. Die sich ergebenden Temperaturfaktoren liegen
für alle berechneten Varianten ohne Dämmkeil in einem Bereich, in dem eine zusätz-
liche Betrachtung im Einzelfall, z. B. durch numerische Simulation, notwendig ist. Wird
ein Dämmkeil angebracht, werden die Oberflächentemperaturen für alle betrachteten
Varianten­ausreichend hoch, um das Wachstum von Schimmelpilz zu vermeiden.

Aufgrund des Außenmaßbezugs ergeben sich trotz der ausgeprägten Wärmebrücken­


wirkung am Anschluss sehr geringe, teils negative Wärmedurchgangskoeffizienten ψ.
52 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.3.10.2 _ Außenwand an Flachdach mit Attika aus Stahlbeton


Alternativausführung – Ausführung mit Dämmkeil

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,75 0,75 0,75

60 0,75 0,75 0,75

80 0,75 0,75 0,75

Ψ in W/(m∙K) 40 0,01 0,00 - 0,01

60 0,04 0,03 0,03

80 0,05 0,05 0,05

Bewertung: Die Wärmestromdichte entlang der Betondecke ist bei der Ausführung ohne Dämmkeil
stark erhöht und führt an der Kante der Bauteile und entlang des äußeren Bereichs
der Unterseite der Betondecke zu deutlich niedrigeren Oberflächentemperaturen.
Die sich ergebenden Temperaturfaktoren liegen für alle berechneten Varianten ohne
Dämmkeil in einem Bereich, in dem eine zusätzliche Betrachtung im Einzelfall, z. B. durch
numerische Simulation, notwendig ist.

Der Einsatz eines Dämmkeils führt zu einer deutlichen Erhöhung der Oberflächen­
temperaturen im Anschlussbereich, sodass diese ausreichend hoch werden,
um Schimmelpilzwachstum zu vermeiden.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 53
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.11.1 _ Kellerwand im Erdreich an Kellerdecke (Keller beheizt)


Standardausführung – Dämmung auf Estrich gestoßen

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)


1,10 1,30 1,50
Dämmstärke in mm A B A B A B

fRsi 40 0,84 0,77 0,82 0,75 0,80 0,73

60 0,84 0,77 0,82 0,75 0,81 0,73

80 0,84 0,77 0,82 0,75 0,81 0,74

Ψ in W/(m∙K) 40 0,21 0,24 0,27

60 0,28 0,32 0,35

80 0,32 0,36 0,40

Bewertung: Die bzgl. der Oberflächentemperatur kritische Stelle liegt auch hier an der
Unterseite der einbindenden Geschossdecke. Im Kantenbereich sind die sich
ergebenden Temperaturfaktoren für alle berechneten Varianten ausreichend
hoch, um dort das Wachstum von Schimmelpilzen zu vermeiden.
54 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.3.11.2 _ Kellerwand im Erdreich an Kellerdecke (Keller beheizt)


Alternativausführung – Dämmung auf Betondecke gestoßen

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)


1,10 1,30 1,50
Dämmstärke in mm A B A B A B

fRsi 40 0,87 0,77 0,86 0,74 0,86 0,72

60 0,90 0,76 0,89 0,74 0,88 0,72

80 0,91 0,76 0,91 0,74 0,90 0,72

Ψ in W/(m∙K) 40 0,19 0,21 0,24

60 0,25 0,28 0,31

80 0,28 0,32 0,35

Bewertung: Die bzgl. der Oberflächentemperatur kritische Stelle liegt auch hier an der
Unterseite der einbindenden Geschossdecke. Im Kantenbereich sind die sich
ergebenden Temperaturfaktoren für alle berechneten Varianten­ausreichend
hoch, um dort das Wachstum von Schimmelpilzen zu vermeiden.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 55
BAUTEILANSCHLÜSSE
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5.3.12 _ Kellerwand an Bodenplatte

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,81 0,81 0,81

60 0,81 0,81 0,80

80 0,81 0,80 0,80

Ψ in W/(m∙K) 40 0,09 0,10 0,11

60 0,07 0,08 0,09

80 0,06 0,06 0,07

Bewertung: Die Oberflächentemperaturen an der Kante der aneinander anschließenden Bauteile


sind ausreichend hoch, um dort das Wachstum von Schimmelpilzen zu vermeiden.
56 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.3.13 _ Holzbalkendecke

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)


1,10 1,30 1,50
Dämmstärke in mm A B A B A B

fRsi 40 0,80 0,79 0,78 0,77 0,77 0,75

60 0,82 0,81 0,80 0,79 0,79 0,78

80 0,83 0,82 0,82 0,81 0,81 0,79

Hinweis: Da es sich bei dem Detail um eine punktförmige, dreidimensionale Wärmebrücke


handelt, werden keine längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten (Ψ in W/mK)
angegeben. Außerdem ist die entstehende punktförmige Wärmebrücke unter dem
Gesichtspunkt der Wärmeverluste nicht relevant , daher wird zudem auf die Angabe des
punktförmigen Wärmedurchgangskoeffizienten (χ in W/K) verzichtet. Jedoch ist gerade
bei Innendämmmaßnahmen die Betrachtung der Oberflächentemperaturen in den
Eckbereichen wichtig, weshalb die fRsi-Werte im Eckbereich dargestellt sind.

Bewertung: Innerhalb der Gefache zwischen den Holzbalken und an den Balkenköpfen werden
sehr niedrige Temperaturen erreicht. Der Holzbalkenkopf kann dadurch auch Frost­
ereignissen ausgesetzt sein. Die Anbringung der Innendämmung wirkt sich gerade
auf die Temperatur der Balkenköpfe zusätzlich negativ aus. Hier ist in jedem Fall ein
individuelles Konzept zur Sicherstellung der Schadensfreiheit zu entwickeln.

Die vorliegende Betrachtung gibt eine Bewertung der Wärmebrücke unter gegebenen
Annahmen, es liegt jedoch explizit keine Planungsleistung vor.

Die Betrachtung der Wärmestromdichten an den raumseitigen Oberflächen zeigt


geringe­lokale Erhöhungen verglichen mit massiven einbindenden Bauteilen.
Dadurch ergeben sich an den Kanten der Außenwand sowohl oberhalb als auch
unterhalb­zur Decke durchweg ausreichend hohe Temperaturfaktoren.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 57
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.4 _ Bewertung von Abb. 25:


Teilsanierungen mit Innendämmung Montage eines
Im Folgenden werden für den Fall einer Flankendämmkeils
Teilsanierung folgende Anschlusssituationen
betrachtet:
– Gebäudetrennwand an eine Außenwand
(beheizter und unbeheizter Nachbarraum)
– Raumtrennwand an eine Außenwand
(beheizter und unbeheizter Nachbarraum)
– unten gedämmte Geschossdecke an Außen-
wand (oberer Raum unbeheizt)
58 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.4.1.1 _ Gebäudetrennwand mit Innendämmung an Außenwand


(Nachbarwohnung beheizt)

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)


1,10 1,30 1,50
Dämmstärke in mm A B A B A B

fRsi 40 0,86 0,72 0,85 0,68 0,84 0,65

60 0,88 0,71 0,87 0,68 0,87 0,65

80 0,90 0,71 0,89 0,68 0,89 0,65

Ψ in W/(m∙K) 40 - 0,07 - 0,06 - 0,05

60 - 0,05 - 0,04 - 0,02

80 - 0,03 - 0,02 0,00

Bewertung: Die längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten ψ sind aufgrund der Außenmaß-


bezüge der Bauteile im negativen Bereich. Vor allem durch den Ansatz eines größeren
Einflussbereichs im Fall der nicht beheizten Nachbarwohnung ergeben sich nochmal
deutlich geringere Ψ-Werte. Die Oberflächentemperaturen für den beheizten Fall sind
im Anschlussbereich der nicht gedämmten Seite (B) nicht in allen Varianten ausreichend
hoch, um Schimmelrisiken vorzubeugen.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 59
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.4.1.2 _ Gebäudetrennwand mit Innendämmung an Außenwand


(Nachbarwohnung unbeheizt)

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,84 0,83 0,83

60 0,87 0,86 0,85

80 0,88 0,88 0,87

Ψ in W/(m∙K) 40 - 0,27 - 0,29 - 0,31

60 - 0,23 - 0,25 - 0,25

80 - 0,20 - 0,21 - 0,22

Bewertung: Die längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten ψ sind aufgrund der Außenmaß-


bezüge der Bauteile im negativen Bereich. Vor allem durch den Ansatz eines größeren
Einflussbereichs im Fall der nicht beheizten Nachbarwohnung ergeben sich nochmal
deutlich geringere Ψ-Werte. Die Oberflächentemperaturen für den beheizten Fall sind
im Anschlussbereich der nicht gedämmten Seite (B) nicht in allen Varianten ausreichend
hoch, um Schimmelrisiken vorzubeugen.
60 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.4.2.1 _ Raumtrennwand mit Innendämmung an Außenwand


(Nachbarwohnung beheizt)
 
Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)


1,10 1,30 1,50
Dämmstärke in mm A B A B A B

fRsi 40 0,88 0,72 0,87 0,68 0,86 0,65

60 0,90 0,71 0,89 0,68 0,89 0,64

80 0,91 0,71 0,91 0,67 0,91 0,64

Ψ in W/(m∙K) 40 0,04 0,06 0,08

60 0,06 0,08 0,11

80 0,07 0,10 0,13

Bewertung: Die innenseitige flankierende Dämmung der Gebäudetrennwand reduziert die Wärme­
verluste nach außen und kompensiert die Wärmebrückenwirkung der Trennwand.
Dadurch werden deutlich niedrigere längenbezogene Wärmedurchgangskoeffizienten
erreicht, als ohne diese Maßnahme (vgl. Abschnitt 5.3.2).

Jedoch wirkt sich die flankierende Dämmung auf der nicht gedämmten Seite negativ
auf die Oberflächentemperaturen aus. Im Fall der beheizten Nachbarwohnung tritt
hier in Abhängigkeit des Wärmedurchgangskoeffizienten der Bestandswand im Bereich
der Raumecke eine kritische Oberflächentemperatur auf. Bei einem Wärmedurchgangs-
koeffizienten von 1,1 W/(m²∙K) oder niedriger ist auch im ungedämmten Raum im
Anschlussbereich eine ausreichend hohe Temperatur der Oberfläche gewährleistet.

Im Fall der nicht beheizten Nachbarwohnung sind die Oberflächentemperaturen


im Anschlussbereich ausreichend hoch, um Schimmelrisiken zu vermeiden.

Hinweis: Dieses Detail ist ein hypothetisches Beispiel wie sich die thermische Situation ändert,
wenn die Trennwand zur beheizten Nachbarwohnung mit gedämmt wird. Es wird
NICHT empfohlen die Trennwand zur Nachbarwohnung zu dämmen.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 61
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.4.2.2 _ Raumtrennwand mit Innendämmung an Außenwand


(Nachbarwohnung unbeheizt)

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,85 0,84 0,83

60 0,87 0,87 0,86

80 0,89 0,89 0,88

Ψ in W/(m∙K) 40 - 0,23 - 0,25 - 0,26

60 - 0,20 - 0,21 - 0,22

80 - 0,17 - 0,18 - 0,19


62 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.4.3 _ Unten gedämmte Geschossdecke an Außenwand


(oberer Raum unbeheizt)

Konstruktion

U-Wert Bestandswand in W/(m²∙K)

Dämmstärke in mm 1,10 1,30 1,50

fRsi 40 0,86 0,85 0,84

60 0,88 0,87 0,87

80 0,89 0,89 0,88

Ψ in W/(m∙K) 40 - 0,14 - 0,15 - 0,15

60 - 0,13 - 0,13 - 0,14

80 - 0,12 - 0,12 - 0,12

Bewertung: Die längenbezogenen Wärmedurchgangskoeffizienten ψ sind aufgrund des Außen­


maßbezuges sogar deutlich im negativen Bereich. Die Oberflächentemperaturen sind für
alle betrachteten Varianten ausreichend hoch, um ein Risiko des Schimmelpilzwachstums
auszuschließen.
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 63
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

5.5 _ Beispielhafte Optimierungsmöglich- Die in Tabelle 7 beschriebenen Bewertungs­


keiten punktförmiger Bauteilanschlüsse kriterien für linienförmige Wärmebrücken
Im Folgenden werden fünf dreidimensionale sind für punktförmige Wärmebrücken
Anschlussstellen in Eckbereichen innen­ nur bedingt sinnvoll anwendbar. Der in
seitig gedämmter Konstruktionen betrachtet DIN 4108-2 [3] angegebene Richtwert für
(Modellierung unabhängig vom Dämmsystem den Ober­flächentemperaturfaktor fRsi ≥ 0,70
auf Basis generischer Modelle): richtet sich an linienförmige­Wärmebrücken.
– Außenecke – Er enthält bereits eine gewisse Sicherheit,
Anschluss einbindende Geschossdecke um auch die Schimmelpilzfreiheit an den
– Außenecke – zugehörigen­ punktförmigen Wärme­-
Anschluss Flachdach mit Attika brücken sicher­zustellen, ohne diese explizit
– Außenecke – zu benennen.
Anschluss Kellerdecke (Keller unbeheizt)
In Tabelle 8 wird qualitativ die Wirksamkeit
– Außenecke –
verschiedener Zusatzmaßnahmen an den
Anschluss Bodenplatte (Keller beheizt)
punktförmigen Wärmebrücken betrachtet,
– Außenwand – Fensteranschluss
sofern die Oberflächentemperaturen bei der
Die an Anschlussstellen entstehenden „Standardausführung“ unterhalb von 12,6° C
punktförmigen Wärmebrücken sind unter liegen. Dabei ist die Wirksamkeit der Maß­
dem Gesichtspunkt des Wärmeverlusts nicht nahmen­immer abhängig von den indivi­
relevant und fließen somit auch nicht in den du­­ellen gewählten Randbedingungen und
Wärme­brückenzuschlag für die Bilanzierung baulichen Gegebenheiten.
des Jahres-Heizwärmebedarfs nach GEG [2]
ein. Durch die Berücksichtigung der zwei­­
dimensionalen Kanten sind die Wärmeverluste
ausreichend­genau berücksichtigt. Jedoch
ist es gerade bei Innendämmungen sinn-
voll, die Oberflächentemperaturen in den
Eck­bereichen genauer zu begutachten, da
diese in der Regel unterhalb der Oberflächen­
temperaturen an den zugehörigen linien­
förmigen Wärmebrücken liegen.
64 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Tabelle 8:
Qualitative Betrachtung der Wirksamkeit verschiedener Optimierungsmöglichkeiten
für ausgewählte punktförmige Wärmebrücken mit Innendämmung

+
unterseitige
Dämmung Decke
8.1 + + +
Außenecke — unterseitige Dämmung bis Dämmung bis
Geschossdecke Standardausführung Dämmung Decke OK Rohdecke OK Rohdecke

✗ ✔ ✔
✗ -1°C +3°C +2°C

✗ ✔
+6°C

-0.2°C

+6°C
Bewertung:
Für den Anschluss der Außenecke an die Geschossdecke führt nur eine Kombination aus zwei Zusatzmaßnahmen zu einer
ausreichenden Erhöhung der Oberflächentemperaturen in beiden Räumen (Entfernen des Zementestrichs mit Anbringung der Innendämmung bis
auf die Oberkante­der Geschossrohdecke in Kombination mit unterseitiger Deckendämmung).

+ + +
8.2 unterseitige unterseitiger unterseitiger
Außenecke — Dämmung Flachdach Dämmsteifen Dämmsteifen
Flachdach Attika Standardausführung (d > 1 cm) (d = 1 cm, b > 0,7 m) (d = 5 cm, b > 0,7 m)

✗ ✔
+5°C

+5°C

+0.8 °C

Bewertung:
Für die Dämmung des Anschlusses Außenecke – Flachdach Attika erwiesen sich verschiedene Maßnahmen als zielführend: So führen entweder
die vollflächige Innendämmung der Deckenunterseite (in der Regel ab 1 cm Dämmdicke) aber auch die Verwendung eines Deckendämmstreifens
zu einer ausreichenden Erhöhung der Oberflächentemperaturen. Dieser Dämmstreifen sollte mindestens 0,7 m breit sein (Empfehlung 1,0 m).
Die Dicke des Dämmstreifens darf nicht überdimensioniert werden, da sich sonst wiederum niedrigere Temperaturen am Übergang zwischen
Dämmstreifen und Betondecke ergeben können. So erwies sich in den durchgeführten Simulationen ein Dämmstreifen von 1 cm Dicke als
ziel­führend­, 5 cm jedoch nicht (hier kommt es nur zu einer kleinen aber nicht ausreichenden Erhöhung der Oberflächentemperatur um 0,8° C).
  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 65
BAUTEILANSCHLÜSSE
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

8.3 + +
Außenecke —Kellerdecke unterseitige Dämmung bis
(Keller unbeheizt) Standardausführung Dämmung Decke OK Rohdecke

✗ ✔
✗ +0.1°C +3°C

Bewertung:
Für die punktförmige Wärmebrücke am Anschluss zwischen Außenecke und Kellerdecke bleibt festzuhalten, dass vor allem die Anbringung
der Innendämmung der Außenwand bis auf die Betonrohdecke den gewünschten Effekt erzielt. Eine zusätzliche unterseitige Deckendämmung
hingegen führte nur zu einer sehr geringfügigen Erhöhung der Oberflächentemperatur im beheizten Raum.

Austausch Fenster
8.4 8.5 Standardausführung +
Außenecke Bodenplatte Außenwand – (inklusive Verringerung
(Keller unbeheizt) Standardausführung Fensteranschluss Schürzendämmung) Laibungstiefe innen

✔ ✗ ✔

Bewertung: Bewertung:
Für den Anschluss Außenecke und Bodenplatte erwiesen Zuletzt wurde noch ein Anschluss untersucht, bei dem ein Fenster unweit
sich die Oberflächentemperaturen bereits in der einer Außenecke platziert ist. Um ausreichend hohe Oberflächen­temperaturen
„Standard­ausführung“ als hoch genug, sodass für sicherzustellen, sollte zunächst die Innendämmung bis auf die Betondecke
diese punktförmige Wärmebrücke keine zusätzlichen gestoßen werden und eine Deckendämmung (im Beispiel 30 mm) angebracht
Optimierungsmaßnahmen nötig sind. werden. Zusätzlich deuten die erzielten Ergebnisse darauf hin, dass alte
Fenster im Bestand im Zuge der Innendämmmaßnahme mit ausgetauscht
werden­sollten. Nicht nur weisen moderne Fenster per se einen deutlich
geringen­Wärmedurchlass auf, auch kann beim Ausbau die Laibungstiefe
auf der Innenseite entsprechend verringert werden. Damit sinkt die Wärme-
brückenwirkung des Fensters deutlich, da das Fenster näher an die energetisch
günstige Position in der Dämmebene heranrückt.
66 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN  |  BEWERTUNG UND FAZIT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

6 _ Bewertung und Fazit

6.1.1 _ Regelquerschnitt weise bei der Ertüchtigung einer Außen-


Die vorliegende Broschüre stellt eine Ent­ wand mit einem WDVS, lassen sich trotzdem
scheidungs- und Planungshilfe für Innen­ auch mit Innendämmung große Energie­
dämmung mit Holzfaserdämmstoff dar. Dabei einsparungen erzielen und Einsparpotenziale
fasst sie die umfangreichen Untersuchungen im Gebäudebestand für die Energiewende
des Projektes „Energieeffizienzsteigerung mobilisieren, die sonst nur schwer erschlossen­
durch Innendämmsysteme“ (Eneff-ID) [6] werden können. Beispiele hierfür stellen
des FIW München und des Fraunhofer IBP denkmal­geschützte Gebäude, teilweise oder
zusammen, welches vom vdnr unterstützt zeitversetzte Sanierungen oder inhomogene
wurde. Speziell für Holzfaserdämmstoffe Besitzverhältnisse dar [1].
stehen­außerdem drei separate vdnr-Teil­
Basis für die Entscheidung, ob für ein Gebäude
berichte zur Verfügung:
Innendämmung mit Holzfaserdämmstoff
—  Teil 1: infrage­kommt, ist die grundsätzliche hygro-
Materialspezifische Untersuchungen [8] thermische Funktionsfähigkeit des Systems.
Einflussfaktoren sind hierbei der Standort
— 
Teil 2:
und die Orientierung des Gebäudes, ein
Hygrothermische Parameterstudie
ausreichender Schlagregenschutz sowie die
im Regelquerschnitt [7]
bereits vorhandenen Konstruktionen und die
— 
Teil 3: zu erwartenden inneren Feuchtelasten. Die
Wärmebrückenkatalog für die Bestands­ Untersuchung der generellen Machbarkeit
sanierung mit Innendämmung [14] erfolgt dabei anhand der hygrothermischen
Bewertung der Innendämmsysteme mit
Weiterführende Planungshilfen sowie
Holzfasern­am Regelbauteil, das heißt für
Nachweis­- und Berechnungsverfahren
eine eindimensionale Betrachtung des Wand-
für Innendämmsysteme können den ent­
querschnitts.
sprechenden WTA-Merkblättern entnom­-
men werden [10, 13, 19]. Dabei funktionieren bei normalen inneren
Feuchtelasten (entspricht einer normalen
Innendämmungen verbessern das Raum­
Wohnnutzung) Innendämmsysteme mit
klima und können dadurch das Wohlbefinden
Holzfaserdämmstoff, welche ohne zusätzliche
der Bewohner steigern. Zusätzlich stellen sie
Dampfbremse oder Dampfsperre eingebaut
eine gute Möglichkeit dar, die Wärmeverluste
werden, bei durchschnittlichen Schlagregen-
aus beheizten Räumen zu vermindern. Auch
mengen (SBG 1 und 2) und mit bestehendem
wenn die Verringerung der Wärmeverluste­
Schlagregenschutz in aller Regel einwandfrei.
– aufgrund der oft geringeren Dicke einer
In diesem Fall sind diese „offenen“ Systeme
Innendämmung im Vergleich zu einer Außen­
solchen Systemen mit zusätzlichem Diffusions-
dämmung – etwas kleiner ausfällt als beispiels-
widerstand auf der Innenseite vorzuziehen.
Soll die Innendämmung an eher kalten und
feuchten Standorten mit hohen Schlagregen-
belastungen oder mit hohen Inneren Feuchte-
lasten eingesetzt werden, sollte die Eignung
  BEWERTUNG UND FAZIT  |  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 67
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

hingegen im Einzelfall geprüft werden. In


diesem Fall können sich jedoch schon kleine
Wie finde ich das
zusätzliche Diffusionswiderstände auf der
richtige Innendämmsystem?
Innenwand (z. B. Beschichtungen oder Fliesen
Die Ergebnisse legen nahe, dass eine
mit einem sd-Wert von ca. 2 m) günstig aus­
Innendämmung immer als System bewer-
wirken und den Einsatz von Innendämmung
tet werden­muss: Dazu gehören neben
dann doch ermöglichen.
dem Holzfaserdämmstoff auch Kleber, ein
Für die hygrothermische Funktionsfähigkeit passender Putz und eventuell auch innen­
einer Innendämmung ist es unerlässlich, seitige Beschichtungen. Diese Komponen-
bei der Planung auch die Außenseite des zu ten sind von den Herstellern optimal auf-
dämmenden Bauteils genauer unter die Lupe einander abgestimmt, um eine dauerhaft
zu nehmen. Getreu dem weit verbreiteten funktionsfähige und sichere Konstruktion
Leitsatz „Wer innen dämmen will, muss vorher sicherzustellen. Detaillierte Planungsunter-
außen gucken“ sollte stets der Schlagregen- lagen für das jeweils hauseigene Innen-
schutz der außenseitigen Beschichtung bzw. dämmsystem sind bei den Herstellern der
des Putzes untersucht werden, beispielsweise Holzfaserdämmstoffe erhältlich.
mit einer Prüfung der Wasseraufnahme vor
Ort. Auch die Farbe der Oberfläche spielt
eine Rolle, da dunkle Bauteile bei Sonnen-
einstrahlung generell höhere Temperaturen
annehmen als helle Bauteile und dadurch die
Austrocknung beeinflussen.
Innendämmung mit Holzfaser –
Auch auf der Raumseite der mittels Innen­
Do’s and Don’ts
dämmung verbesserten Bauteile gibt es ein-
Schlagegenschutz des
fache Dinge zu beachten, die die dauerhafte
Bestandmauerwerks prüfen
Funktionsfähigkeit des Systems beeinflussen,
Aufsteigende Feuchtigkeit ausschließen
beispielsweise die Art und die Dicke des auf
Bestehende dampfsperrende Schichten
der Dämmung verwendeten Putzes oder auch
(z. B. Tapeten, Fliesen, Farben) entfernen
der Anstrich oder Beschichtung, mit der die
Lokale Gegebenheiten des Standortes
Wand gestrichen wird. Hier sollte sichergestellt
beachten
werden, dass es durch nachträgliche Änderun-
Dunklere Anstriche führen zu höheren
gen, beispielsweise bei Eigentümerwechsel
äußeren Oberflächentemperaturen
oder durch Mieter, zu keinen grundlegenden
und können das Trocknungsverhalten
Änderungen der zur Auslegung des Systems
positiv beeinflussen
verwendeten Randbedingungen kommt.
Innendämmsystem (Dicke der
Holzfaser-Innendämmsysteme, die grundsätz-
Dämmung­, verwendeter Putz, etc.) nach
lich ohne Dampfbremse eingebaut werden,
Herstellerempfehlungen ausführen
verhalten sich hinsichtlich der Art der Beschich-
tung eher gutmütig.
68 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN  |  BEWERTUNG UND FAZIT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

6.1.2 _ Bauteilanschlüsse eine weitergehende Betrachtung mittels


Über die hygrothermische Bewertung der thermischer­und hygrothermischer Simulation­,
Regelbauteile hinaus werden auch die Bauteil- ggf. verbunden mit einer Bewertung des
anschlüsse innengedämmter Konstruk­tionen Risikos für Schimmelpilzwachstum. Rote Felder
hinsichtlich ihres Wärmeverlustes sowie ihrer zeigen Kombinationen, für die Innendämmung
Sicherheit hinsichtlich Tauwasser­bildung und mit Holzfaserdämmplatten grundsätzlich nicht
Schimmelpilzwachstum an der Oberfläche geeignet ist.
bewertet. Dies erfolgt durch umfangreiche
In Kapitel 5.5 werden beispielhaft mögliche
Wärmebrückenberechnungen der zwei-
Optimierungen dargestellt, mit denen eine
und dreidimensionalen Anschlüsse­, welche
Verbesserung des Oberflächentemperatur­
ebenfalls für das EnEff ID Projekt durch­
faktors erreicht werden kann. Dabei ist eine
geführt wurden. Diese sind in Kapitel 5 für
Flankendämmung der einbindenden Bauteile
die unterschiedlichen Anschluss­situationen
oft ein gutes und leicht umsetzbares Mittel­,
zusammengestellt. Die nachfolgenden Tabel-
um die Anschlusssituation hinsichtlich der
len zeigen nochmals die Übersicht der Ober­
Ober­flächentemperatur zu verbessern. Viele
flächentemperaturfaktoren (fRsi, siehe 5.1.1)
Hersteller von Holzfaserdämmstoffen bieten
der jeweiligen Bauteilanschlüsse. Dabei gelten
hierfür maßgeschneiderte Platten und Dämm-
grün hinterlegte Felder als generell problemlos
keile an, die das jeweilige Innendämmsystem
umsetzbar, gelbe Felder erfordern unbedingt
passgenau ergänzen. Sinnvoll, aber etwas auf-
wändiger, sind auch vorbereitende Maßnah-
men für das Anbringen der Innen­dämmung,
Keine der betrachteten Wärmebrücken
wie beispielsweise die Entfernung des Estrichs
wurde als „Rot“ eingestuft und daher
in den Randbereichen verbunden mit einem
als grundsätzlich untauglich für eine
Herunterziehen der Dämmung bis auf die
Innendämm-Maßnahme eigeordnet!
Ebene des Rohfußbodens. Beim Einsatz von
Bei gelben Varianten muss jedoch im
Flankendämmung an den Wänden und / oder
Einzelfall z. B. durch eine numerische
der Decke ist auch ein Entfernen des Altput-
Simulation geprüft werden, ob aus­­-
zes vorteilhaft, um Sprünge in der Bauteil­­
reichend hohe Oberflächentemperaturen
oberfläche zu reduzieren oder zu vermeiden.
zu erwarten sind. Zusätzliche Maßnahmen
(Flankendämmung, Entfernung­des
Estrichs im Randbereich, Dämmkeile)
können sich positiv auf das Ergebnis
auswirken.
  BEWERTUNG UND FAZIT  |  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 69
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Tabelle 9:
Bewertung von Wärme­brücken mit Innendämmung
an Außen- bzw. Kellerwänden anhand des fRsi-Wertes

U-Wert U-Wert U-Wert


1,10 W/(m2·K) 1,30 W/(m2·K) 1,50 W/(m2·K)

Dämmstärke in mm Dämmstärke in mm Dämmstärke in mm


Kapitel Detail 40 60 80 40 60 80 40 60 80

5.3.1 0,78 0,82 0,84 0,77 0,81 0,83 0,76 0,80 0,83

5.3.2 0,78 0,79 0,80 0,75 0,76 0,77 0,73 0,74 0,75

5.3.3 0,75 0,76 0,77 0,73 0,74 0,75 0,70 0,72 0,73

A
5.3.4.1 A 0,83 0,83 0,83 0,81 0,81 0,82 0,80 0,80 0,80

5.3.4.1 B 0,77 0,77 0,77 0,74 0,74 0,74 0,72 0,72 0,72
B

A
5.3.4.2 A 0,87 0,90 0,91 0,86 0,89 0,91 0,86 0,88 0,90

5.3.4.2 B 0,76 0,76 0,76 0,73 0,73 0,73 0,71 0,71 0,71
B
70 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN  |  BEWERTUNG UND FAZIT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Tabelle 9
U-Wert U-Wert U-Wert
Fortsetzung: 1,10 W/(m2·K) 1,30 W/(m2·K) 1,50 W/(m2·K)
Bewertung von Dämmstärke in mm Dämmstärke in mm Dämmstärke in mm
Wärme­brücken mit Kapitel Detail 40 60 80 40 60 80 40 60 80
Innendämmung an
Außen- bzw. Kellerwänden
5.3.5.1 0,78 0,78 0,78 0,76 0,76 0,77 0,75 0,75 0,76
anhand des fRsi-Wertes

5.3.5.2 0,88 0,88 0,89 0,87 0,88 0,88 0,87 0,87 0,88

5.3.6 A 0,77 0,76 0,76 0,76 0,76 0,75 0,76 0,75 0,75

5.3.6 B 0,76 0,76 0,77 0,75 0,75 0,76 0,74 0,74 0,75
B

5.3.7 0,71 0,70 0,69 0,69 0,69 0,68 0,68 0,67 0,64

5.3.8.1 0,65 0,65 0,65 0,64 0,63 0,63 0,63 0,62 0,62

5.3.8.2 0,73 0,73 0,73 0,73 0,73 0,73 0,72 0,72 0,72

5.3.9 0,72 0,73 0,75 0,72 0,73 0,75 0,71 0,73 0,75
  BEWERTUNG UND FAZIT  |  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 71
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Tabelle 9
U-Wert U-Wert U-Wert
1,10 W/(m2·K) 1,30 W/(m2·K) 1,50 W/(m2·K) Fortsetzung:

Dämmstärke in mm Dämmstärke in mm Dämmstärke in mm Bewertung von


Kapitel Detail 40 60 80 40 60 80 40 60 80 Wärme­brücken mit
Innendämmung an
Außen- bzw. Kellerwänden
5.3.10.1 0,62 0,62 0,62 0,61 0,61 0,62 0,60 0,60 0,61
anhand des fRsi-Wertes

5.3.10.2 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75 0,75

A
5.3.11.1 A 0,84 0,84 0,84 0,82 0,82 0,82 0,80 0,81 0,81

5.3.11.1 B 0,77 0,77 0,77 0,75 0,75 0,75 0,73 0,73 0,74
B

A
5.3.11.2 A 0,87 0,90 0,91 0,86 0,89 0,91 0,86 0,88 0,90

5.3.11.2 B 0,77 0,76 0,76 0,74 0,74 0,74 0,72 0,72 0,72
B

5.3.12 0,81 0,81 0,81 0,81 0,81 0,80 0,81 0,80 0,80

5.3.13 A 0,80 0,82 0,83 0,78 0,80 0,82 0,77 0,79 0,81

5.3.13 B 0,79 0,81 0,82 0,77 0,79 0,81 0,75 0,78 0,79
B
72 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN  |  BEWERTUNG UND FAZIT
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Tabelle 10:
Bewertung von Wärme­brücken mit Innendämmung
bei Teilsanierung anhand des fRsi-Wertes

U-Wert U-Wert U-Wert


1,10 W/(m2·K) 1,30 W/(m2·K) 1,50 W/(m2·K)

Dämmstärke in mm Dämmstärke in mm Dämmstärke in mm


Kapitel Detail 40 60 80 40 60 80 40 60 80

5.4.1.1 A 0,85 0,88 0,89 0,84 0,87 0,89 0,83 0,86 0,88

5.4.1.1 B 0,72 0,71 0,71 0,68 0,68 0,68 0,65 0,65 0,65
B

5.4.1.2 0,84 0,86 0,88 0,83 0,85 0,87 0,82 0,85 0,87

5.4.2.1 A 0,88 0,90 0,91 0,87 0,89 0,91 0,86 0,89 0,90

5.4.2.1 B 0,72 0,71 0,71 0,68 0,68 0,67 0,65 0,65 0,64
B

5.4.2.2 0,84 0,87 0,89 0,83 0,86 0,88 0,83 0,86 0,88

5.4.3 0,85 0,87 0,89 0,84 0,87 0,89 0,83 0,86 0,88
TABELLENVERZEICHNIS  |  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 73
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Tabellenverzeichnis

Seite 8 Tabelle 1: _ Klassifizierung nach der Wasserdampfdurchlässigkeit

20 Tabelle 2: _ Bauteilschichten der Bestandskonstruktionen

21 Tabelle 3: _ Variationsparameter zur Bewertung des Regelquerschnitts

22 Tabelle 4: _ Bewertungsgrößen für die hygrothermische Bewertung


des Regelquerschnitts

23 Tabelle 5: _ Zusammenfassende Bewertung der hygrothermischen


Simulations­ergebnisse für unterschiedliche Standorte
(Schlageregenbeanspruchungsgruppe 1 bis 3),
west- bzw. nordorientierte Bauteile und
unterschiedliche Bestandsmauerwerke

33 Tabelle 6: _ Materialkennzeichnungen und


Bemessungswerte der Wärmeleitfähigkeit

37 Tabelle 7: _ Bei Randbedingungen Te = - 5° C, Ti = 20° C und ϕi = 50 %


getroffene Grenzwerte für die Bewertung der Wärmebrücken –
berechnet mit erhöhtem innerem Wärmeübergangswiderstand
von 0,25 m²· K/W

64 – 65 Tabelle 8: _ Qualitative Betrachtung der Wirksamkeit verschiedener


Optimierungs­möglichkeiten für ausgewählte punktförmige
Wärmebrücken mit Innendämmung (Wirksamkeit der Maßnahmen
immer abhängig von den individuellen gewählten Randbedingungen
und baulichen Gegebenheiten)

69 – 71 Tabelle 9: _ Bewertung von Wärmebrücken mit Innendämmung


an Außen- bzw. Kellerwänden anhand des fRsi-Wertes

72 Tabelle 10: _ Bewertung von Wärmebrücken mit Innendämmung


bei Teilsanierung anhand des fRsi-Wertes
74 INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN  |  LITERATUR
holzbau handbuch | REIHE 4 | TEIL 5 | FOLGE 4

Literatur
[1] FVID – [7] T. Schöner, H. Künzel, [13] WTA-Merkblatt 6-5:
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Köln: Verlaggesellschaft­ Holzfaserplatte Nassverfahren − mittels numerischer Berechnungs­
Rudolf Müller GmbH, 2016 nicht hydrophobiert verfahren, 2014
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[2] Gesetz zur Einsparung [14] M. Engelhardt,
Trockenverfahren − hydrophobiert:
von Energie und zur Nutzung C. Sprengard und A. Holm,
Teil 2: Hygrothermische Parameter-
erneuerbarer Energien zur „Untersuchungsbericht VHD:
studie im Regelquerschnitt“.
Wärme- und Kälteerzeugung Holzfaserplatte Nassverfahren −
Erarbeitet im Rahmen
in Gebäuden* nicht hydrophobiert und
des Forschungs­projekts:
(Gebäudeenergiegesetz – GEG) Holzfaserplatte Trockenverfahren −
„Energieeffizienz­steigerung
hydrophobiert:
[3] DIN 4108-2:2013-02: durch Innendämmsysteme“,
Teil 3: Wärmebrücken­katalog
Wärmeschutz und Energie – FIW München; Fraunhofer IBP, 2018
für die Bestandssanierung
Einsparung in Gebäuden − Teil 2:
[8] C. Fitz, H. Künzel, mit Innen­dämmung“.
Mindestanforderungen an den
K. P. Sedlbauer, C. Maderspacher, Erarbeitet im Rahmen
Wärmeschutz
C. Sprengard und A. Holm, des Forschungsprojekts:
[4] WTA Merkblatt 6 – 8: „Untersuchungsbericht VHD: „Energieeffizienz­steigerung
Feuchtetechnische Bewertung Holzfaserplatte Nassverfahren − durch Innendämmsysteme“,
von Holzbauteilen – Vereinfachte nicht hydrophobiert und FIW München; Fraunhofer IBP, 2018.
Nachweise und Simulation, 2016 Holzfaserplatte
[15] DIN EN ISO 10211:2018-03:
Trockenverfahren − hydrophobiert:
[5] Informationsdienst Holz Wärmebrücken im Hochbau –
Teil 1: Materialspezifische
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Untersuchungen“.
Oberflächen­temperaturen –
[6] M. Engelhardt et al., Erarbeitet im Rahmen des
Detaillierte Berechnungen
„Energieeffizienz­steigerung Forschungs­projekts:
durch Innendämmsysteme: „Energieeffizienzsteigerung [16] DIN 4108 Beiblatt 2:2017-11:
Anwendungsbereiche, durch Innendämmsysteme“, Wärmeschutz und Energie –
Chancen und Grenzen: FIW München; Fraunhofer IBP, 2018 Einsparung in Gebäuden −
Forschung für energie­effiziente Wärmebrücken − Planungs-
[9] DIN 4108-3:2018-10:
Gebäude und Quartiere“, und Ausführungsbeispiele
Wärmeschutz und Energie –
FIW München; Fraunhofer IBP, 2019 Einsparung in Gebäuden – Teil 3: [17] DIN EN ISO 6946:2018-03:
[Online]. Verfügbar unter: Klimabedingter Feuchteschutz – Bauteile − Wärmedurchlasswider-
Kurzversion URL: Anforderungen, Berechnungs­ stand und Wärmedurchgangs­
tinyurl.com/yc5kesj6 verfahren und Hinweise koeffizient − Berechnungsverfahren
für Planung und Ausführung,
[18] DIN EN ISO 10456:2010-05:
[10] WTA-Merkblatt 6-2: Baustoffe und Bauprodukte −
Simulation wärme- und Wärme- und feuchtetechnische­
feuchtetechnischer Prozesse, 2016 Eigen­schaften:
https://www.tib.eu/de/suchen/id/
Tabellierte Bemessungs­werte
TIBKAT%3A1670420760/Energieeffizienz- [11] DIN EN 15026:2007-08:
und Verfahren zur Bestimmung
steigerung-durch-Innendämmsysteme. Wärme- und feuchtetechnisches
der wärmeschutztechnischen
Verhalten­von Bauteilen
Nenn- und Bemessungswerte
und Bauelementen −
Bewertung der Feuchteübertragung [19] WTA Merkblatt 6-4:
durch numerische Simulation Innendämmung nach WTA I:
Praxisleitfaden, 2016
[12] DIN 68800-2: 2022-02:
Holzschutz Teil 2:
Vorbeugende bauliche Maßnahmen
im Hochbau
IMPRESSUM  |  INNENDÄMMUNG MIT HOLZFASERDÄMMPLATTEN 75
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Impressum

Herausgeber: Autoren: Abbildungen:


vdnr e.V. Kapitel 1 – 3: Titel, 2, 8, 9, 11, 12, 14  Gutex
Verband Dämmstoffe Dipl.-Ing. Walter Meyer, 1, 3, 5 Gänßmantel
aus nachwachsenden Rohstoffen Ingenieurbüro für Holzsystembau, 4, 6, 10  Steico
Heinz-Fangman-Str. 2 Königswinter 7  Landesbeirat Holz NRW e.V.
D-42287 Wuppertal 13 Schneider
Kapitel 4 – 6:
+49 (0)202 - 769 72 73-6 15 Spelsberg
M. Sc. Carolin Kokolsky /
+49 (0)202 - 769 72 73-7 Fax 16 Kaiser
Dipl.-Ing. Christoph Sprengard,
[email protected] 17 WEM
Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V.
www.vdnr.net 18, 25  UdiDämmsysteme
München
19, 20, 21, 22, 23, 24  FIW
Holzbau Deutschland Institut e.V.
Kronenstraße 55 – 58 Bearbeitung 1. Auflage:
10117 Berlin Dipl.-Ing. Rainer Blum, Waldshut-Tiengen
[email protected] Robby Fitzner, Chemnitz
www.institut-holzbau.de Dipl.-Ing. Sönke Grön, Feldkirchen
+49 (0)30 - 203 14-131 B. Eng. Raphael Maag, Leutkirch
Dipl.-Ing. Johannes Niedermeyer, Berlin
Dipl.-Ing. Heiko Riggert, Osnabrück
Die Wortmarke INFORMATIONSDIENST HOLZ
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ist Eigentum des Informationsverein Holz e. V.,
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Franklinstraße 42, 40479 Düsseldorf,
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sorgfältigster­Bearbeitung und Korrektur
nicht übernommen werden. 1. Auflage: 11 /2022

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Ergänzungen und Errata unter: Reihe 4: Baustoffe
www.holzfaser.org Teil 5: Dämmstoffe
Folge 4: Innendämmung
mit Holzfaserdämmplatten
vdnr e.V.
Verband Dämmstoffe aus
nachwachsenden Rohstoffen e.V.
Heinz-Fangman-Str. 2
D- 42287 Wuppertal
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