1 - BA 4-6 - Einführung - Skelettbau Und Fassade - SoSe20
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Literaturempfehlungen (Auswahl)
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1. Planungsgrundlagen Skelettbau
Geschichtliche Entwicklung
Pfahlbauten am Bodensee (ca. 3.500 v. Chr.)
Geschichtliche Entwicklung
Niederdeutsches Fachwerkhaus
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Geschichtliche Entwicklung
Mongolische Jurte
Geschichtliche Entwicklung
Edgar Laing Stores, New York, 1849
3
Geschichtliche Entwicklung
First Leiter Building, Chicago, 1879 (W. Le Baron Jenney)
Geschichtliche Entwicklung
Reliance Building, Chicago, 1894 (C. Altwood)
4
Geschichtliche Entwicklung
Francois Hennebique: Eisenbetonkonstruktion, 1892 (Patent)
Geschichtliche Entwicklung
Projekt Dom-ino, 1914 (Le Corbusier)
5
Geschichtliche Enwicklung
„Eames-House“, Los Angeles, 1945-49 (Ray and Charles Eames)
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/45/Eames_house_entry.jpg
http://agnieszkabuchta.pl/wp-content/uploads/2014/01/0013.jpg
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Geschichtliche Entwicklung
Lake Shore Drive Apartments, Chicago, 1948-51 (L.M. van der Rohe)
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Geschichtliche Entwicklung
Seagram Building, New York, 1957 (M. van der Rohe)
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Geschichtliche Entwicklung
Skelettbau heute
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Baugefüge - Tragprinzip
Wandbauweise Skelettbauweise
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Skelettbau - Prinzipien
Der Skelettbau ist Ausdruck einer systemischen Bauweise. Bausysteme
haben zum Ziel, Planungs- und Konstruktionsprozesse zu vereinfachen, die
Qualität der Gebäude, z.B. im Hinblick auf Flexibilität und Wirtschaftlichkeit,
zu erhöhen sowie Bauzeiten zu verkürzen. Sie werden daher insbesondere
bei komplexeren Bauaufgaben, z.B. im Büro- und Gewerbebau, eingesetzt.
Das Bauen im System umfasst z.B. die Verwendung maßlicher Raster und
die Standardisierung sowie industrielle Vorfertigung von Bauteilen
und Produkten. Bereits der klassische Ziegel (bereits 7500 v.Chr.
verwendet) erfüllt die Kriterien des systemischen Bauens, da aus einem
standardisierten Element ein Ganzes zusammen-gesetzt wird.
Die Reduzierung der Eigenlasten und der Tragstruktur auf Stützen und
Träger ohne tragende Wände erlaubt die größtmögliche
Nutzungsflexibilität bzw. Anpassbarkeit an wechselnde funktionale
Anforderungen und eine Belichtung innenliegender Zonen durch
großflächige Verglasungen.
Kennzeichen von Skelettbauten ist die weitgehende Trennung von
Rohbau und Ausbau (z.B. Fassade). Das Tragwerk kann sichtbar sein bzw.
sich in der Fassade abbilden (z.B. Aussteifung).
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Planungs- und Bauprozesse
Prozessphasen und Prozessmanagement im Systembau
Der Produktionsprozess lässt sich
in vier Phasen unterteilen:
Planung die Planung,
die Produktion oder
Vorfertigung in der Fabrik,
die Logistik der Anlieferung an
Kosten Vorfertigung Zeit die Baustelle und
die Montage vor Ort.
Das Prozessmanagement
berücksichtigt folgende Ziel-
Logistik vorgaben: Kostenmanagement
(niedrige Produktionskosten und
Kostensicherheit), Zeitmanage-
ment (kurze Planungs- und
Montage Bauphasen), Qualitätsmanage-
ment (Einhaltung der Qualitäts-
Vor-Ort-Bauweise
Bei konventionellen Vor-Ort-
Bauweisen findet ein sehr großer
Anteil der Produktion auf der
Baustelle statt. Aber auch hier
werden überwiegend vorgefertigte,
halbfertigte Produkte wie Fenster-
elemente und Filigran-platten
verwendet und von Handwerkern
weiterverarbeitet.
Nachteile der Vor-Ort-Bauweise
gegenüber der Vorfertigung sind
u.a. die räumliche Enge auf der
Baustelle, die gegenseitige
Behinderung verschiedener
Gewerke, die schwierigere Lager-
haltung und der ungenügende
Witterungsschutz. Daraus
resultieren Unwägbarkeiten bzgl.
Kosten, Arbeitszeit und
Ausführungsqualität.
Bsp.: Ausführung Ziegelmauerwerk
Quelle: http://www.headline-themendienst.de/fileadmin/FILES/0507_01_por-mfhpassiv03.jpg
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Industrielle Vorfertigung
Ziel der Vorfertigung ist es, den
Bauprozess so weit wie möglich zu
entflechten und von der Baustelle
in die Fabrik zu verlagern.
Um Teile eines Gebäudes
vorfertigen zu können, muss es
planerisch in Fertigungseinheiten
für die Fabrikproduktion zerlegt
werden.
Die vorgefertigten Einheiten,
Komponenten oder Module müssen
hinsichtlich ihres Gewichts, ihrer
Größe und Oberflächenempfind-
lichkeit so definiert werden, dass
sie innerhalb der Fabrik und zur
Baustelle problemlos transportier-
bar und für die Montage auf der
Baustelle handhabbar sind.
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Tragsysteme - Trägerlagen
Gerichtete und ungerichtete Systeme
ungerichtet gerichtet
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Tragsysteme - Trägerlagen
Tragsysteme ohne Tragerlage und mit ein, zwei oder drei Trägerlagen
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Aussteifung von Skelettbauten
Prinzipien
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Aussteifung
Horizontale und vertikale Aussteifung
Die horizontale
Aussteifung von Skelett-
bauten erfolgt durch
Decken- oder Dach-
scheiben bzw. Diagonal-
verbände. In vertikaler
Richtung muss ein
Skelettbau in wenigstens
drei Ebenen ausgesteift
werden. Die Achsen
dürfen sich nicht in einem
Punkt schneiden.
Die Aussteifung kann
durch
Wand- und/oder
Deckenscheiben
Diagonalverbände
Rahmen (biegesteife
Eckverbindungen)
eingespannte Stützen
oder
Kerne erfolgen
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Aussteifung
Kerne
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Technischer Ausbau
Installationsführung: Spannrichtung der Deckenkonstruktion
a) unterzuglose Flachdecke:
Träger in Decken integriert
Decke als Speichermasse
nutzbar
ggfs. geringere Konstr.-höhe
flexible Installationsführung
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Technischer Ausbau
Installationsführung: Spannrichtung der Deckenkonstruktion
c) Unterzüge in Querrichtung:
Unterzüge quer zur
Gebäudelängswand
Solarstrahlung Installationen kreuzen
(Belichtung)? Unterzüge
Durchbrüche, alt. teilweise
abgehängte Decke
d) Unterzüge in Längsichtung:
Unterzüge längs zur
Gebäudelängswand
Hauptkanäle parallel zu
Unterzügen
Nebenkanäle kreuzen
evtl. Unterzüge
Nebenträger Durchbrüche, alt.
abgehängte Decke
Installationsführung
(Lüftung, Heizung,
Beleuchtung…)
Technischer Ausbau
Installationsführung: Lage der Installationen zum Tragwerk
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Materialbezug
Stahlbeton-Skelettbau
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Materialbezug
Stahlbeton-Skelettbau: Wohn-, Bürohaus Kassel (Reichel Architekten)
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Materialbezug
Stahl-Skelettbau: ehemalige Gasfabrik, Groningen/NL
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9e/Kantonsschule_Baden_Fritz_Haller_01.JPG
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Materialbezug
Stahl-Skelettbau: System MIDI (Fritz Haller)
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Materialbezug
Stahl-Skelettbau: System MIDI (Fritz Haller)
Materialbezug
Holz-Skelettbau: Doppel-Wohnhaus in München (Werner Bäuerle)
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Materialbezug
Holz-Skelettbau: Reihenhausanlage in Ingolstadt (W. Bäuerle)
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Materialbezug
Holz-Skelettbau: Mehrfamilienhaus in Berlin (Kaden/Klingbeil)
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2. Fassade im Skelettbau
Definition „Fassade“
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Planungsanforderungen
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Planungsanforderungen
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Quelle: http://static.panoramio.com/photos/large/35416799.jpg 42
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Fassade als Funktions- und Gestaltungselement
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Fassade als Funktions- und Gestaltungselement
rch.:
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Gestaltungskriterien
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Gestaltungskriterien
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Gestaltungskriterien
Maßstab und Proportion Lage/Größe der Fenster zum Raum Werkstoffe, Oberflächen, Farben
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Gestaltungskriterien
Gliederung und Struktur der Fassade
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Gestaltungskriterien
Material, Farbe und Oberfläche
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Gestaltungskriterien
Maßstab und Proportion
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Gestaltungskriterien
Maßstab und Proportion
Gestaltungskriterien
Maßstab und Proportion
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Beanspruchungen und Anforderungen
Beanspruchungen (Außenraum) Funktionale Anforderungen (Innenraum)
Erschütterungen Sichtbeziehung zum Außenraum
Horizontallasten durch Wind, Raumnutzung Möglichkeit zum Öffnen
und Passanten
Innenraumbeleuchtung mit Tageslicht
Niederschläge, UV-Einstrahlung,
Temperatureinwirkungen Abfuhr von Luftfeuchte und Schadstoffen sowie
Versorgung mit Frischluft
Feuchtigkeit und Wasserdampf
Beitrag zur Heizwärmebilanz durch
statische Belastungen aus der Fassade Energiegewinnung aus Solarstrahlung
Formänderungen der Teile der Fassade/des Schutz gegen Einwirkungen des Außenklimas
Fensters in sich und durch angrenzende (Sonneneinstrahlung, Wind, Niederschläge,
Bauteile Kälte...)
chemische Einwirkungen aus der Umwelt (z.B. Hoher thermischer Komfort beim Aufenthalt in
Abgase), durch Fensterreinigung und u.U. der Nähe des Fensters
durch Instandhaltung Schutz gegen Umwelteinflüsse (Industrie-,
Autoabgase, Staub, Gerüche, Lärm)
Schutz vor Feuer und Rauchausbreitung
Schutz vor Hinausfallen, Einbruchschutz
Abschirmung des Innenraums vor
elektromagnetischen Wellen und
Radarreflexionsdämpfung
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Fassade
offen
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Beanspruchungen und Anforderungen
Klassifizierung nach konstruktiven Kriterien
Fassade
Modulare Ordnung
Heratempel I (Poseidon Tempel 460 v. Chr.)
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Modulare Ordnung
Traditionelle japanische Architektur: Tatami-Matte
Quelle: http://1.bp.blogspot.com/-ipxnJWlN_JA/TzpUHbQPnhI/AAAAAAAADfI/6_juWSK34z4/s1600/11_Katsura.jpghttp://
www.denkmalpflege-hessen.de/LFDH4_Japan/Uchiko/Uchiko-Det4/06-10.jpg
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Planungsraster
Tragwerks- und Ausbauraster
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Planungsraster
Tragwerks- und Ausbauraster deckungsgleich
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Planungsraster
Tragwerks- und Ausbauraster deckungsgleich
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Planungsraster
Tragwerks- und Ausbauraster versetzt
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Fassade im Skelettbau
Lage der Fassade zum Tragwerk
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Fassade im Skelettbau
Lage der Fassade zum Tragwerk
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