gÖl.Mobil – Einsatz von grünen Treibstoffen in der Mobilität Kurzbericht
Der Sektor Verkehr ist laut Klimaschutzbericht des Umweltbundesamtes (2022) nach Energie und Industrie der wichtigste Verursacher von Treibhausgas-Emissionen in Österreich. Rund ein Drittel der Emissionen entfallen auf den Verkehr, seit dem Jahr 1990 sind die Emissionen deutlich gestiegen. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, besteht akuter Handlungsbedarf.
Es gibt verschiedenste Optionen um die Emissionen des Verkehrssektors zu senken, beispielsweise durch die Vermeidung von Fahrten, der Verkehrsmittelwahl bis hin zur Substitution von fossiler Antriebsenergie. Neben der Elektromobilität kommen für Letzteres auch alternative Kraftstoffe in Frage. Diese werden von manchen Akteuren als vielversprechende Option zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors hervorgehoben. Vor diesem Hintergrund wurde in gegenständlichem Projekt für das Segment der Personenkraftwagen der Einsatz von strombasierten, synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) im Vergleich zur batterieelektrischen Mobilität untersucht. Das Ziel des Projekts war, die Treibhausgas-Emissionen über den Lebenszyklus, die Effizienzketten sowie die benötigten Energiemengen unterschiedlicher PKW-Antriebstechnologien miteinander zu vergleichen.
Um die Treibhausgasemissionen von Antriebstechnologien zu quantifizieren wurde eine Meta-Analyse von bestehenden Lebenszyklusanalysen (LCA) durchgeführt, d.h. es wurden Studienergebnisse recherchiert, die den gesamten Lebenszyklus der PKW-Mobilität „von der Wiege bis zur Bahre“ (cradle-to-grave) abdecken. Im Gegensatz zu sogenannte „Well-to-Tank“ oder „Well-to-Wheel“-Analysen umfasst die LCA sämtliche Phasen des Lebenszyklus und ist daher am besten geeignet, die Umweltauswirkungen umfassend zu bewerten. Dies ist insofern wichtig, da die Gesamtemissionen je nach Technologie ungleich auf unterschiedliche Phasen des Lebenszyklus verteilt sind. Insgesamt wurden über 100 Studienergebnisse, Szenarien und Berechnungen recherchiert und zusammengefasst. Die Analyse zeigt, dass vor allem die eingesetzte Energie, die Batterie sowie die Art der Fahrzeugnutzung Einfluss auf die THG-Emissionen über den Lebenszyklus haben.
Energieeffizienz ist ein Schlüssel zur Bewältigung der Klima- und Energiekrise. Vor diesem Hintergrund haben wir die Effizienzketten der drei Antriebstechnologien BEV, Brennstoffzellen-Fahrzeug und Verbrenner mit E-Fuels im Detail analysiert und Umwandlungsverluste dargestellt. In der Analyse basieren alle drei Technologien auf erneuerbarem Strom, Unterschiede bestehen jedoch in der Art der Energiespeicherung (Batterie, Wasserstoff, E-Fuel) sowie der Art des Antriebs (Elektromotor, Brennstoffzelle & Elektromotor, Verbrennungsmotor).
[Kurzbericht der Austrian Energy Agency im Auftrag des BMK, 42 Seiten, 2022]
gÖl.Mobil – Einsatz von grünen Treibstoffen in der Mobilität (PDF, 1 MB)