Leitfaden Zur Neuen Bau Av Gebaudehuelle D
Leitfaden Zur Neuen Bau Av Gebaudehuelle D
Leitfaden Zur Neuen Bau Av Gebaudehuelle D
Z U R B AUA R B E I T E N V E R O R D N U N G 20 2 2 U N D W E I T E R E T H E M E N
KOMMISSION ARBEITSSICHERHEIT & GESUNDHEITSSCHUTZ
Grundlagen StGB OR UVG VUV Bau- SIA SIA 118/222 SIA SIA
AV 118 232/1 271
Artikel (§)/Ziffer 229 58 370 82 3 und 17 32 a, b 3 104 1.3.1 1.3.2 4.1 2.1.3 2.1.3.2
Verantwortliche
Bauherr/Werkeigentümer •
Bauleitung/Planer
• • • • • • •
(Besteller)
Ersteller der
• • • • • • • • • • •
Absturzsicherungen
Benutzer (Unternehmer) • • • • • • •
Tabelle 1 Überblick über die rechtlichen Grundlagen
StGB = Schweizerisches Strafgesetzbuch; OR = Obligationenrecht; UVG = Unfallversicherungsgesetz; VUV = Verordnung über die
Unfallverhütung; BauAV = Bauarbeitenverordnung; SIA = Normen des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins
• Ab 2 m Absturzhöhe ist ein Seitenschutz zu montieren Aus VUV Art. 5 und BauAV Art. 23, 26, 27, 46 und 67 lässt sich
(BauAV Art. 23) eine generelle Montagepflicht für Seitenschutz, Gerüst, Auf-
fangnetze oder Fanggerüste ableiten (Kollektivschutz vor In-
• Ab 3 m Absturzhöhe ist ein Fassadengerüst zu montieren
dividualschutz). SIA 118 (SN 507 118) Ausgabe 2013 Art. 104
(BauAV Art. 26)
Unternehmer und Bauleitung sind bei der Erfüllung ihrer Auf-
• Ab 3 m Absturzhöhe nach innen ist ein Auffangnetz oder gaben verpflichtet, die Sicherheit der am Bauwerk Beschäftig-
Fanggerüst zu montieren ten zu gewährleisten. Auf die Sicherheit ist Rücksicht zu neh-
(BauAV 27 und 67) men: schon bei der Projektierung und bei der Vertragsgestal-
• Ab 3 m Absturzhöhe bei Wartungsarbeiten darf nicht tung, dann bei der Festlegung des Bauvorgangs, insbesonde-
ungesichert gearbeitet werden. re der Reihenfolge der Arbeitsabläufe, und schliesslich bei der
Bei Gleitgefahr gilt dies ab einer Absturzhöhe von 2 m. Ausführung der Arbeiten. Der Unternehmer trifft die notwen-
(BauAV Art. 46) digen Schutzmassnahmen zur Unfallverhütung und Gesund-
• Bei nicht durchbruchsicheren Bauteilen sind IMMER Mass- heitsvorsorge. Er wird hierbei von der Bauleitung unterstützt.
nahmen zu treffen Wird aus technischen Gründen von Kollektivschutzmassnah-
(BauAV Art. 12) men abgewichen, muss die gewählte Lösung nachweislich
• Bei Dachöffnungen sind unabhängig der Absturzhöhe trag- einen gleichwertigen oder besseren Schutz für Arbeitnehmer
fähige und unverrückbare Absturzsicherungen nach den und Öffentlichkeit bieten.
Artikeln 22-29 anzubringen Bei kollektiven Schutzmassnahmen (bspw. Arbeitsgerüst,
(BauAV Art. 44) Auffangnetz) muss der Arbeitgeber dafür sorgen, dass diese
täglich einer Sichtkontrolle unterzogen wird. Werden Mängel
festgestellt, müssen die Arbeiten im Gefahrenbereich einge-
stellt und die Mängel dem Auftraggeber unverzüglich gemel-
det werden.
ABKÜRZUNGEN
Abkürzungen
AS Arbeitssicherheit
ASA Abkürzung für „Beizug von Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit“
BauAV Bauarbeitenverordnung (Verordnung über die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
bei Bauarbeiten)
EN Europäische Norm
FAQ frequently asked questions / häufig gestellte Fragen
GS Gesundheitsschutz
HSG Höhensicherungsgerät
OR Obligationenrecht
PSA Persönliche Schutzausrüstung
PSAgA Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz
SIA Schweizerische Ingenieur- und Architekenverein
SiGeKo Sicherheits- und Gesundheitsschutzkonzept
SN Schweizerische Norm
StGb Strafgesetzbuch
Suva Schweizerische Unfallversicherungsanstalt
SZP Seilzugangsspezialist
UVG Unfallversicherungsgesetz
VUV Verordnung über die Unfallverhütung (Verordnung über die Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten)
Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Merkblatt nur die männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist selbstverständlich
immer mit eingeschlossen.
Arbeitsgruppe
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S
Inhaltsverzeichnis
□ laufend
ter
……………………………….. Tel. ………….
Zeitraum Datum
□ von…………… bis ………………..
Das vorliegende Sicherheitskonzept erfüllt die Vorgaben der BauAV. Der Unternehmer arbeitet mit der Branchenlö-
sung Nr. 12 und bestätigt diese umfassend anzuwenden. Das betriebliche Sicherheitskonzept bildet dabei die Basis,
im vorliegenden objektspezifischen Sicherheitskonzept werden die relevanten Bezüge dargestellt und, sofern not-
wendig, die besonderen objektspezifischen Massnahmen definiert. Die branchenüblichen Sicherheitsregeln werden
angewendet und instruiert. Die Details sind im betrieblichen Sicherheitskonzept geregelt. Insbesondere gelten die
zutreffenden Lebenswichtigen Regeln sowie das «Stopp bei Gefahr»-Prinzip.
Das vorliegende Sicherheitskonzept erfüllt die Vorgaben der Standort Erste-Hilfematerial …………………………………………….
Sammelplatz: …………………………………………….
BauAV 2022 Artikel 4. Die Mitarbeitenden sind instruiert, Details finden sich im betrieblichen Sicherheitskon-
zept.
In den Objektspezifischen Sicherheitskonzepten werden fol- Mitwirkung* Die Mitarbeitenden sind verpflichtet, die Regeln einzuhalten und Mängel sofort zu be-
heben oder dem Vorgesetzen zu melden.
gende Nachweise erbracht. Gesundheits- Die folgenden objektspezifischen Aspekte sind relevant:*
schutz*
• 1 Seite / 10 Punktesystem ASA Notfallorganisation Konzept
………………………………………………………………………………………..
AVOR: Unterschrift:
Kontrolle Objektleiter: Unterschrift:
Gesundheitsschutz objektspezifische Massnahmen
• 2 Seite / Gefährdungsermittlung Bralö Nr. 12 Umsetzung Umsetzung: Unterschrift:
Objektleiter: Unterschrift:
Die Checklisten sind vor Beginn der Arbeiten auszufüllen.
* Die Grundlagen sind im betrieblichen Sicherheitskonzept geregelt.
Objektspezifische Massnahmen sind festzuhalten q auszuführende Arbeiten werden im Rahmen des betrieblichen Sicherheitskonzeptes erledigt
S C H U T Z H E L M T R A G P F L I C H T | WA R N K L E I D E R
V E R K E H R S W E G E | N I C H T D U R C H B R U C H S I C H E R E F L Ä C H E N , E TC .
LEITERN
Art. 15 Zugang bei Niveauunterschieden Art. 21 Arbeiten von tragbaren Leitern aus
Sind zum Erreichen der Arbeitsplätze Niveauunterschiede 1 Von tragbaren Leitern aus dürfen Arbeiten nur ausgeführt
von mehr als 50 cm zu überwinden, so sind Treppen oder werden, wenn kein anderes Arbeitsmittel in Bezug auf die
andere geeignete Arbeitsmittel zu verwenden. Sicherheit besser geeignet ist.
2 Ab einer Absturzhöhe von mehr als 2 m dürfen Arbeiten
Bockleitern gelten grundsätzlich als «nicht geeignet». Z. B.
von tragbaren Leitern aus nur von kurzer Dauer sein und es
weil man von Bockleitern nicht auf Bauteile oder von Bautei-
sind Absturzsicherungsmassnahmen zu treffen.
len auf Bockleitern hinübersteigen darf.
Der Einsatz von Anlegeleitern ist besonderen Regeln unter-
worfen. Siehe dazu Leitfaden Abschnitt Leitern (Art. 21). Dazu
ist speziell auch die geplante Einsatzdauer zu beachten (max.
2 Personentage).
Bei Verwendung von Treppen ist Art. 11e zu beachten: mehr
als 5 Stufen -> Handlauf, gibt es eine Absturzseite, dann Sei-
tenschutz (hier Doppelgeländer) anbringen. Seitlich kann auf
ein Bordbrett verzichtet werden.
Bei Einsatz von Tritten sind die jeweiligen Herstellerangaben Auswahl nebst Bock-/Anstelleitern als Arbeitsplatz
bezüglich Verwendung einzuhalten.
Grundsätzlich beachten
• Beim Einsatz auf Gerüsten oder in der Nähe von Gelän-
dern müssen Geländerhöhen allenfalls angepasst werden
• Beim Einsatz auf Gerüstläufen, Bretterbelägen usw. ist si- Folgende Grundregeln sind zu beachten (Auswahl)
cherzustellen, dass die Standsicherheit immer gegeben
ist (Öffnungen schliessen, sicherstellen, dass die Trittfüsse
• Leiter gegen Kippen, Wegrutschen und Drehen sichern
nicht abrutschen können usw.)
• Die Standsicherheit muss jederzeit gewährleistet sein
• Verkehrswege müssen immer frei bleiben
• nur für kurze Einsatzdauer oder wenn aus technischen
Gründen keine anderen Möglichkeiten vor-handen sind
• Arbeits-/Gefahrenbereich gegen Betreten unbeteiligter
Personen sichern
Hinweis:
Die (neuen) Normanforderungen gelten für das (erstmalige)
Inverkehrbringen für Hersteller/Händler resp. bei Veräusse-
rung.
Für ältere Leitern in den Betrieben besteht keine Nachrüst-
Dreitritt für Höhenunterschiede pflicht (nur Normanforderung für Inverkehrbringer).
Entscheidend ist, dass die Leiter ornungsgemäss gegen Dre-
hen, Wegrutschen und Kippen gesichert wird.
LEITERN
Hinweis:
Bei Leitern mit Baujahr vor 2018 empfehlen wir dringend, mit
Quelle: Suva 44026
konformen Bauteilen eine entsprechende Fussverbreiterung
anzubringen, um die Standsicherheit zu erhöhen.
Bockleiter
Podestleiter
LEITERN
7.2 Allgemeiner Zugang über Anstellleitern 1. Die Anstellleiter wird an eine installierte oder mittels mo-
Die Länge der Leiter richtet sich nach dem vorgesehenen biler Leitersicherung fixiert. Die Leitersicherung dient als
Einsatz. Wird die Anstellleiter als Zugangsmittel zu einer Fixierung gegen Wegkippen, Abdrehen und Wegrutschen
Arbeitsstelle verwendet, muss der sichere Überstieg von der Leiter.
der Anstellleiter auf die Zutrittsfläche gewährleistet sein. 2. Die Edelstahlschlinge kann mit einer Anschlageinrichtung
Für Wartungsarbeiten auf Dächern muss die Anstellleiter (EN 795 2012) als Variante fix verbunden werden. Mit dem
gegen Drehen, Kippen und Wegrutschen von der Dachkante Verbindungsmittel (Auffanggurt und Verbindungsmittel
gesichert werden. Der Zugangspunkt (Leiter Halterung bzw. mit Seilkürzer) sichert sich der Anwender an der bestehen-
Leiterstandort) ist im Sicherheitskonzept zu definieren. den Edelstahlschlinge.
3. Beim Überstieg muss die Leiter die Ausstiegskante um min-
Hinweis: destens 1 m überragen.
Mögliche Zugangsart mit fix montiertem Seil bei der Zugangs-
stelle, Verbindung mit Auffanggurt vor Überstieg
Hinweis:
Aus praktischen Gründen (Auf-/Abstieg, Rettung) empfehlen
wir die Verwendung von Steigschutzleitern an Stelle von Lei-
tern mit Rückenschutz.
Hinweis:
Die Treppenrichtung soll nach Möglichkeit so angeordnet sein,
dass der Dachzugang in den inneren Gefahrenbereich auf dem
Dach führt. Ist dies nicht der Fall und der Dachzugang befin-
det sich im Bereich mit hoher Absturzgefahr, so muss ein Sei-
tenschutz installiert werden. Die Ausstiegsluke muss geschlos-
sen oder mit einem Seitenschutz versehen werden. Es ist zu
empfehlen, dass die Durchgangsbreite mind. 0,8 m aufweist.
8.1 Bodenöffnungen
Art. 23 Verwendung des Seitenschutzes
1 Ein Seitenschutz ist zu verwenden bei ungeschützten Art. 25 Bodenöffnungen
Stellen: Bodenöffnungen, bei denen die Gefahr besteht, dass man
a. mit einer Absturzhöhe von mehr als 2 m; hineinfällt oder hineintritt, sind mit einem Seitenschutz ab-
b. bei Böschungen mit einer Höhe von mehr als 2 m und zuschranken oder mit einer durchbruchsicheren und un-
einer Neigung von mehr als 45°; verrückbaren Abdeckung zu versehen.
c. im Bereich von Gewässern.
2 Bei Verkehrswegen im Bereich von Gewässern oder Bö- Zum Hineintreten genügt eine relativ kleine Öffnung (> ca.
schungen genügt es, wenn der Seitenschutz nur aus ei- 80 mm). Spätestens ab Öffnungen von 30 cm sind Massnah-
nem Geländerholm besteht. men zu treffen.
3 Bei Gräben für den Bau von Werkleitungen kann auf den
• Schalungstafeln gelten nicht als durchbruchsicher.
Seitenschutz verzichtet werden, wenn sich keine Arbeit-
nehmerinnen und Arbeitnehmer im Bereich des Graben-
• Lösungen mit rot weissen Latten oder Ketten usw. dürfen
nur als Zonenabschrankung (mind. 2 m von der gefährlichen
randes aufhalten müssen und die Baustelle gut sichtbar
Stelle) verwendet werden.
signalisiert ist.
• Eine unmittelbare Sicherung mittels Seitenschutz kann nur
Generell ist ein Seitenschutz zu verwenden bei ungeschützten mit Materialien erstellt werden, welche die Anforderungen
Stellen ab einer Absturzhöhe von mehr als 2 m. an einen Seitenschutz erfüllen. Anforderungen an Seiten-
schutz gemäss Art. 21, Suva Factsheet 33017
• Bitte beachten: eine Sicherung von unten z. B. mittels Auf-
fangnetz ist hier nicht vorgesehen!
8.2 Auffangnetz und Fanggerüst für die Montage Die einfachste Möglichkeit ist es, den verantwortlichen Mitar-
von vorgefertigten Dach- und Deckenelementen beiter gemäss Art. 5 (Übertragen von Aufgaben an Mitarbei-
ter) bzw. gemäss Sicherheits- und Gesundheitsschutzkonzept
nach Art. 4 damit zu beauftragen.
Art. 27 Auffangnetz und Fanggerüst für die Montage
von vorgefertigten Dach- und Deckenelementen
1 Für die Montage von vorgefertigten Dach- und Decken-
elementen sind bei einer Absturzhöhe von mehr als 3 m
über die ganze Fläche Auffangnetze oder Fanggerüste zu
verwenden.
2 Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass Auffangnetze
und Fanggerüste täglich einer Sichtkontrolle unterzogen
werden. Bei Mängeln dürfen Arbeiten, für die das Auffang- Für H≥3.0m
Hinweis:
Im Artikeltext ist der Arbeitgeber verpflichtet, Auffangnetze
und Fanggerüste einer Sichtkontrolle zu unterziehen. Der Ar-
beitgeber kann diese Aufgabe nach Art. 7 VUV einem Mitar-
beiter übertragen. Die Voraussetzungen sind: a) der Mitarbei-
ter ist geeignet, b) er ist entsprechend instruiert und c) der Ar-
beitgeber überprüft, ob die Kontrolle erledigt wird. Wir emp-
fehlen, die Kontrolle jeweils mittels Checkliste zu erledigen.
Details:
Weiterführende Hinweise finden Sie im Sicherheitshandbuch
der Branchenlösung, Kapitel 9
Personen, H 2,50 m
max. 5,00
Belagsöffnungen
Auto, H 4,50 m
Bela
H Vers
max.
25 mm
max.
L E I T FA D E N Z U R B AUA R B E I T E N V E R O R D N U N G 2022 U N D W EHinweistafel/Signalisation
ITERE THEMEN 80 mm 16
ARBEITEN AUF DÄCHERN | SCHUTZ VOR STÜRZEN ÜBER DEN DACHR AND
Betreten für Unbefugte
verboten! Innenkonsole
Ausrichten/Absturzrisiko Tragkraft max. 2,0 kN/m
Spannweiten von Gerüstbrette
2
200 kg/m 2
50 mm
0,2 m 0,2 m 2 kN/m 2
10. Massnahmen an Dachrändern
max. 3,0 m
Innen-
geländer
Art. 41 Massnahmen an Dachrändern Seiten-
50 50 50 max.
mind. 0,2 m mind. 0,2 m
der Dachtraufe massgebend. 15 17,5 Brettdicke (Schnittholz) Spannweite
80
4.6.1 Spenglergang
45 mm 1,50 m
Bei Absturzhöhen ab Traufe oder ab Flachdachrand
2 Bei Dächern mit einer Neigung bis und mit 60° gilt Fol- 50 mm
Konsol- von mehr als 2 m ist maximal 1 m unterhalb der Absturz-
1,70 m Brettdicke (Schnittholz) Spannweite
100
z. B. Fassadensanierung
gendes: Spenglergang
gang kante ein Gerüstgang (Spenglergang) zu erstellen 2,50 m
80 mm 45 mm 1,50 m
50
50 mm 1,70 m
(Bild 18). Er ermöglicht das sichere und effiziente Arbeiten
80 mm 2,50 m
Dachneigung bis 10 °
Innenrohr
am Dachrand.
a. Beträgt die Neigung weniger als 10°, so ist ein Spengler- Fensterzarge
z.B. 37,5 breite
Bild 19: Belag für dynamische Belastung
Dachneigung bis 10 ° max. 30
≥ 60 ≥ 30
gang anzubringen, es sei denn, es wird ein durchgehen- 60 30 M a s s e in c m
Seitenschutz des Spenglergangs:
der Seitenschutz nach Artikel 22 angebracht, innerhalb
≥ 80
• Er muss mindestens 60 cm von der fertigen Dachtraufe
100
80
Giebelseite
oder der Aussenkante des Daches entfernt stehen.
dessen alle Arbeiten ausgeführt werden können. • Der oberste Holm muss mindestens 80 cm oberhalb
≤ 100
100
Belag für des Dachrandes liegen.
b. Beträgt die Neigung zwischen 10°aussen
und 30°, so ist ein dynamische
m
Seitenschutz • Die Abstände zwischen den Holmen oder zwischen
0
Belastung
1,
ausgelegt den Holmen und Bordbrettern dürfen 47 cm nicht
Spenglergang anzubringen. überschreiten.
30
Handlauf
c. Beträgt die Neigung zwischen 30° und 45°, so ist ein
Mai 2008
Innen-
bis 30°
geländer
1,00 m
cm
Mittelholm
H grösser 3,0 m
80
Knieleiste
ckerschutzwand nach Artikel 59 ausgestaltet ist, anzu-
Bestellnummer: 44077/1.d –
47 47 47 47 max.
≥ 60
Bordbrett
bringen. Masse in cm
2,00 m
höher
≥ 80
d. Beträgt die Neigung zwischen 45° und 60°, so ist ein Bild 18: Spenglergang Innengeländer Dimension in cm
Hinweis
Hinweis betr. Art. 41d, dieser Artikel ist neu, es sind entspre-
chend noch Details zu klären, z. B. ab welcher Sparrenlänge
zusätzliche Massnahmen getroffen werden müssen. Sobald die
Informationen mit der TK Steildach und Kommission AS/GS er-
arbeitet werden, wird darüber informiert.
Hinweis:
Unter «Dachöffnungen» sind jegliche Ausschnitte in der an-
sonsten geschlossenen Dachfläche zu verstehen.
Beispiel: die Dachfläche ist durch das verlegte Unterdach ver-
schlossen, die Dachfenster- oder Balkon- bzw. Dachterrassen-
ausschnitte gelten als Dachöffnungen. Dabei ist es unerheb-
lich ob z. B. ein Dachfenster nur 0.5 m2 oder >1m2 Fläche auf-
Hinweis: weist.
Art. 32a VUV Verwendung von Arbeitsmitteln Ein Nachweis kann z. B. mit Hilfe von Herstellerangaben betr.
Durchbruchsicherheit erbracht werden. Übliche Baukonstruk-
tionen wie durchgehende auf den Sparren montierte Schalun-
gen (z. B. Sparrendistanz 80 cm, Schalungsdicke 22 mm) gel-
ten als durchbruchsicher.
Im Zweifelsfalle oder mangels Unterlagen ist davon auszuge-
hen, dass Dachflächen nicht durchbruchsicher sind.
Sobald die Informationen mit der TK Steildach und Kommissi-
on AS/GS erarbeitet werden, wird darüber informiert.
Hinweis zu Laufstegen:
Für den Zugang zu weiter oben liegenden Arbeitsplätzen sind
Laufstege von mindestens 60 cm Breite mit beidseitigem Sei-
tenschutz anzubringen. Gegenüber nicht durchbruchsicheren
Bauteilen und Flächen sind Massnahmen gemäss Art. 12.3 zu
treffen.
Da Faserzementplatten grundsätzlich als nicht durchbruchsi-
cher gelten, muss in einem entsprechenden Fall
(Dacheindeckung Faserzementplatten, keine nachweislich durch-
bruchsicherungen Schichten im Dachaufbau) der Seitenschutz
über die ganze Länge montiert werden (nicht nur im Licht-
plattenbereich).
Für Arbeiten von geringem Umfang wird die TK Steildach und
Kommission AS/GS weitere Informationen erarbeiten und da- Laufstege näher als 2.0 m zu Bereichen mit hoher Absturzge-
rüber informieren. fahr müssen min. mit Seitenschutz versehen sein.
Bei Laufstegen oder Zonenabschrankungen ausserhalb von
Bereichen mit hoher Absturzgefahr, Distanz > 2.0 m zur Ab-
sturzstelle, genügt ein Geländerholm.
hafteten Arbeiten nur bis zu einem gewissen Umfang mit sen min. den Anforderungen EN 795 oder EN 517 entsprechen.
werden.
Empfehlung
Gemäss VUV 6.1 und absturzrisiko.ch müssen (bei Bedarf/
falls nötig) die Kurse aufgefrischt werden, insbesondere bei
der Anwendung neuer Techniken oder wenn festgestellt wird,
dass die Mitarbeitenden die gelernten Techniken nicht be-
herrschen.
Hinweis zu Alleinarbeit
Bei Arbeiten mit besonderen Gefahren (z.B. PSAgA) ist Allein-
arbeit verboten, da im Notfall sofortige Hilfe zwingend erfor-
derlich ist. Es muss eine Ruf- und Sichtverbindung zu der zwei-
ten Person vorhanden sein. Die notwendigen Rettungsmittel
sind vor Beginn der Arbeiten vor Ort bereitzustellen bzw. ein-
satzbereit zu halten.
Bei Rückhaltesystemen, bei welchen ein Absturz technisch
nicht möglich ist (unter Standardvoraussetzungen, z.B. mit ei-
nem nicht verstellbaren Seil, max. 2,0 m), ist Alleinarbeit nicht
in jedem Fall ausgeschlossen. Es liegt in der Verantwortung
des Arbeitgebers, wie er eine Überwachung sicherstellt.
Mit auf der Baustelle vorhandenen Mitteln müssen die Arbeit-
nehmenden in der Lage sein, eine in der PSAgA hängenden
Person in eine sichere Lage zu bringen, bspw. durch Ablassen
auf eine ebene Fläche und zu betreuen bis Übernahme durch
die alarmierte Rettungsorganisation.
Allgemein
11.1 Materialpodeste
Materialpodeste haben den Vorteil, dass sie die Begehbarkeit
der Gerüstläufe gewährleisten. Platzmangel ist auf vielen Bau-
stellen ein Thema. Um Material sicher zu deponieren und die
Arbeitssicherheit nicht zu gefährden ist Folgendes vorgängig
zu definieren:
• Wo ist das Materialpodest sinnvoll, welcher Nutzlast muss
es standhalten, wieviel Ebenen benötigt werden?
• Materialpodeste müssen gemäss Aufbau und Verwendungs-
anleitung vom Gerüstersteller montiert werden und auf je-
der Ebene mit der Nutzlast gut sichtbar gekennzeichnet
sein.
• Es gilt auch hier zu beachten, dass die Materialpodeste im-
mer einen 3-teiligen Seitenschutz aufweisen und die Podes-
te bündig an den jeweiligen Gerüstlauf anschliessen.
Hinweis zu Artikel 62
Wichtig:
Die Durchstiegsbeläge müssen immer geschlossen werden!
Die Benutzer sind darüber zu instruieren.
AUSFÜHRUNG
Fassadengerüst Flächengerüst Regelausführung Sonderkonstruktion
Gerüst gesperrt
Treppenturm Anz. Materialpodest Anz. kN/m2
Dreiteiliger tempoärer Seitenschutz Flachdach
Lastklasse (BauAV) LK3 2.0 kN/m2 LK4 3.0 kN/m2 LK5 4.5 kN/m2
Lastklasse nach Vereinbarung/Werkvertrag (bspw. bei Flächengerüst) LK kN/m2
Breitenklasse W06 ≤ 0.6 m W09 ≤ 0.9 m
Die anerkannten Regeln der Technik und die Aufbau-/Verwendungsanleitung des Gerüstherstellers zum Gerüstsystems können eingesehen werden unter:
Der/die Unterzeichnende der Gerüsterstellerin bestätigt die Freigabe der beschriebenen Gerüstkonstruktion zur Benutzung durch Dritte und die Ausführung unter
Berücksichtigung anerkannten Regeln der Technik, insbesondere der aufgeführten Kontrollpunkte in diesem Dokument und der Sia 118/222.
Mit der Übergabe geht das Gerüst in die Obhut des Bestellers. Bei Feststellung von Manipulationen oder unberechtigte Demontage nach der Übergabe, sind diese Gerüst gesperrt
der Gerüsterstellerin umgehend zu melden und die Arbeiten in Gefahrenbereichen einzustellen. Gerüstanpassungen oder -demontage sind der Gerüsterstellerin
Tage im Voraus anzumelden (vgl. Sia 118/222).
Benutzer sind verpflichtet temporäre Absturzsicherungen täglich einer Sichtkontrolle zu unterziehen und festgestellte Mängel zu melden (vergl. BauAV,
VUV). Mängel oder Schäden sind der Gerüsterstellerin innerhalb von einem Arbeitstag schriftlich mitzuteilen (Beschreibung mit Fotos per E-Mail). Hinweis:
Veränderungen des Gerüstes und dem Kollektiven temp. Seitenschutz dürfen nur durch qualifizierte Mitarbeitende der Gerüsterstellerin ausgeführt wer-
den. Bei Änderungen durch Benutzer oder anderen Dritten haftet der Verursacher. Relevante, durch Dritte verursachte Mängel oder Schäden werden doku- Für eine Sperrung braucht es eine technische Massnahme (z. B.
mentiert und der Auftraggeberin nach Aufwand in Rechnung gestellt.
Empfehlung:
Abnahme mit Bauleitung bzw. Gerüstbesteller durchführen.
Empfehlung:
Solange das Gerüst (oder Teile davon) nicht freigegeben ist/
Hinweis: sind, klare Signalisation „gesperrt“ anbringen und Gerüstberei-
Im Artikeltext ist der Arbeitgeber verpflichtet, das Gerüst täg- che bzw. Zugänge physisch sperren (Rohr, Laufabschluss usw.).
lich einer Kontrolle zu unterziehen. Der Arbeitgeber kann die-
se Aufgabe nach Art. 7 VUV einem Mitarbeiter übertragen. Die
Voraussetzungen sind: a) der Mitarbeiter ist geeignet, b) er ist
entsprechend instruiert und c) der Arbeitgeber überprüft, ob
die Kontrolle erledigt wird. Wir empfehlen, die Kontrolle je-
weils mittels Checkliste zu erledigen.
Die einfachste Möglichkeit ist, den verantwortlichen Mitarbei-
ter gemäss Art. 5 (Übertragen von Aufgaben an Mitarbeiter)
bzw. gemäss Sicherheits- und Gesundheitsschutzkonzept nach
Art. 4 damit zu beauftragen.
Hinweis
Abänderungen an folgenden Bauteilen sind absolut verboten
• Verankerungen
• Aussenabstützungen
KONTROLLRAPPORT
AU F FA N G N E T Z S Y S T E M S N A C H S N E N 1 2 6 3 - 1/ - 2
Objekt/Abschnitt Auftraggeber/Kunde
CHECKPUNKTE
Nicht markiert gilt als nicht erfüllt, nicht Relevantes ist durchzustreichen.
Alle Schutznetze sind vor weniger als einem Jahr geprüft (Maschenprüfung) und ohne relevante Beschädigungen.
Der Sicherheitsabstand zu darunterliegenden Ebenen, Hindernissen oder Verkehrswegen ist gemäss EN 1263-2 ge-
währleistet (siehe Anhang).
Die Absturzhöhe (Hi) in die Netze ist an allen Stellen ≤ 3.0 m.
Die Netzverbindungen sind mit Koppelseil (ø ≥ 8 mm, Rk ≥ 7.5 kN, a∆ ≤ 10 cm, jede 2. Masche), resp. die Überlappun-
gen sind ≥ 2.0 m, fachgerecht ausgeführt.
Der min. Netzüberstand (b) zu Absturzkanten, ist in Abhängigkeit der Absturz-höhe (H) an allen Stellen eingehalten
(H/b: 1.0/2.0 m, 3.0/2.5 m).
Der Maximalabstand der Aufhängepunkte von e ≤ 2.5 m ist überall eingehalten.
Die Schutznetz-Aufhängungen entsprechen den Vorgaben der EN 1263-1:
- Aufhängeseil einsträngig mit Mindestbruchkraft Rk ≥ 30 kN
- Aufhängeseil zweisträngig mit Mindestbruchkraft Rk ≥ 15 kN
- andere Verbindungen Rd ≥ 1.5 x 6.0 kN (Bemessungswiderstand)
Alle Primär-Aufhängepunkte weisen eine Tragfähigkeit von Rd ≥ 1.5 x 6.0 kN auf
11.8 Auffangnetze
Bestätigung Übernahme Kunde (Firma, Name, Funktion)
Art. 67 Auffangnetze Der/die Unterzeichnende der Netzmontagefirma bestätigt die Freigabe der beschriebenen Auffangnetze zur Benutzung. Mit der Übergabe geht
die Sicherheitseinrichtung in die Obhut des Bestellers. Bei Feststellung von Manipulationen oder unberechtigte Demontage nach der Übergab
sind diese der Netzmontagefirma umgehend zu melden und die Arbeiten in Gefahrenbereichen einzustellen. Für Schäden oder Manipulation
Auffangnetze sind so anzubringen, dass Personen nicht tief- haftet der Auftraggeber resp. deren Verursacher.
Siehe auch Hinweise zu Art. 27: © Gebäudehülle Schweiz / Kontrollrapport Arbeitsgerüst Version 19.10.2021
Sanierungsfläche
2m 2m
Hinweis:
Fall- und objektbezogen sind Zusatzmassnahmen zu prüfen
und gegebenenfalls umzusetzen wenn die Ausgangslage an-
ders ist. Zum Beispiel wenn:
• nur eine Dachseite saniert wird und Arbeiten im Firstbe-
reich ausgeführt werden (Massnahmen auf gegenüberlie-
gender Dachseite)
• die rot markierten Dachflächen sonst betreten werden
müssen
• auf den rot markierten Dachflächen Materialien gelagert
werden müssen
• der Überstand von Gerüst/Dachfangwand weniger als 2 m
beträgt
• ausserordentliche Sparrenlängen, steile Dachneigungen
oder sonst spezielle Verhältnisse vorhanden sind, welche
dies erfordern
12.3 Zugang, Fluchtweg (Treppenturm, Leiter usw.) 12.4 Arbeiten Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz
Arbeitsplätze, Räume, Gebäude und Betriebsgelände müs- Arbeiten am hängenden Seil
sen bei Gefahr jederzeit rasch und sicher verlassen werden Definition: Arbeiten, bei welchen der Körper durch das ange-
können. Verkehrswege, die bei Gefahr als Fluchtwege die- spannte Seil stabilisiert wird und ein Systemversagen unwei-
nen, sind stets frei zu halten. (Verordnung 4 zum Arbeitsge- gerlich einen Absturz zur Folge hat.
setz, Artikel 8) Die Ausbildung erfolgt über eine dreistufige Ausbildung, die
Bei Flachdacharbeiten mit offener Flamme sind aus Sicht der die Fertigkeit für das Arbeiten am hängenden Seil fördern. Zu-
Brandgefahr folgende Aspekte zu beachten. dem besteht für die Höhenarbeiter eine Fortbildungspflicht
• Sind genügend Fluchtwege vorhanden, damit der Arbeits- von maximal 3 Jahren.
platz in jeder Situation verlassen werden kann?
• Sind die Fluchtwege gut erreichbar?
• Sind die Fluchtwege markiert?
• Sind die Mitarbeitenden instruiert (z. B. Standort, Ausgang,
Sammelplatz)?
• Zusätzliche Fluchtwege mit Anstellleitern müssen vor Ar-
beitsbeginn korrekt eingerichtet und gesichert werden.
Hinweis: Für jedes Projekt wo mit SZP gearbeitet wird, muss eine Stu-
fe 3 Person verantwortlich sein.
Auf Flachdächern gilt eine maximale Fluchtwegdistanz von
100 m.
Das Sichern am Kran mit PSAgA darf nur dann erfolgen, wenn
eine projektspezifische schriftliche Gefährdungsbeurteilung
unter Berücksichtigung der in diesem Papier beschriebenen
Rahmenbedingungen ergibt, dass dies die Massnahme mit
dem geringsten Restrisiko darstellt.
Voraussetzungen (Auszug):
• Es werden grundsätzlich nur Krane mit der Betriebsart «Per-
sonensicherung» verwendet.
• Die Personensicherung am stillgesetzten Kran ist die Mass-
nahme mit dem geringsten Restrisiko, um diese Arbeit si-
cher auszuführen
Hilfsmittel:
http://www.bauforumplus.eu
Das vorliegende Sicherheitskonzept erfüllt die Vorgaben der BauAV. Der Unternehmer arbeitet mit der Branchenlö-
sung Nr. 12 und bestätigt diese umfassend anzuwenden. Das betriebliche Sicherheitskonzept bildet dabei die Basis,
im vorliegenden objektspezifischen Sicherheitskonzept werden die relevanten Bezüge dargestellt und, sofern not-
wendig, die besonderen objektspezifischen Massnahmen definiert. Die branchenüblichen Sicherheitsregeln werden
angewendet und instruiert. Die Details sind im betrieblichen Sicherheitskonzept geregelt. Insbesondere gelten die
zutreffenden Lebenswichtigen Regeln sowie das «Stopp bei Gefahr»-Prinzip.
Objektleiter: Unterschrift:
o Innentreppe
Ist ein sicherer Zugang vorhanden? o o
o Treppenturm
o …………………………
o Fassadengerüst
Ist die Dachrandsicherung sicher ausge- o o
o Seitenschutz
führt?
o …………………………
o Übergabeprotokoll
Ist das Fassadengerüst sicher ausgeführt? o o o
o Spenglergang vorhanden
o …………………………
Objektspezifische Massnahmen
Massnahmen Kontrolle Umsetzung Mass-
nahmen
Anschlagen
PSAgA
Stapler
Kran
Objektleiter HAB
Mitarbeitende
KONTROLLRAPPORT
AU F FA N G N E T Z S Y S T E M S N A C H S N E N 1263 - 1/ - 2
Objekt/Abschnitt Auftraggeber/Kunde
CHECKPUNKTE
Nicht markiert gilt als nicht erfüllt, nicht Relevantes ist durchzustreichen.
Alle Schutznetze sind vor weniger als einem Jahr geprüft (Maschenprüfung) und ohne relevante Beschädigungen.
Der Sicherheitsabstand zu darunterliegenden Ebenen, Hindernissen oder Verkehrswegen ist gemäss EN 1263-2 ge-
währleistet (siehe Anhang).
Die Absturzhöhe (Hi) in die Netze ist an allen Stellen ≤ 3.0 m.
Die Netzverbindungen sind mit Koppelseil (ø ≥ 8 mm, Rk ≥ 7.5 kN, a∆ ≤ 10 cm, jede 2. Masche), resp. die Überlappun-
gen sind ≥ 2.0 m, fachgerecht ausgeführt.
Der min. Netzüberstand (b) zu Absturzkanten, ist in Abhängigkeit der Absturz-höhe (H) an allen Stellen eingehalten
(H/b: 1.0/2.0 m, 3.0/2.5 m).
Der Maximalabstand der Aufhängepunkte von e ≤ 2.5 m ist überall eingehalten.
Die Schutznetz-Aufhängungen entsprechen den Vorgaben der EN 1263-1:
- Aufhängeseil einsträngig mit Mindestbruchkraft Rk ≥ 30 kN
- Aufhängeseil zweisträngig mit Mindestbruchkraft Rk ≥ 15 kN
- andere Verbindungen Rd ≥ 1.5 x 6.0 kN (Bemessungswiderstand)
Alle Primär-Aufhängepunkte weisen eine Tragfähigkeit von Rd ≥ 1.5 x 6.0 kN auf
Der/die Unterzeichnende der Netzmontagefirma bestätigt die Freigabe der beschriebenen Auffangnetze zur Benutzung. Mit der Übergabe geht
die Sicherheitseinrichtung in die Obhut des Bestellers. Bei Feststellung von Manipulationen oder unberechtigte Demontage nach der Übergab
sind diese der Netzmontagefirma umgehend zu melden und die Arbeiten in Gefahrenbereichen einzustellen. Für Schäden oder Manipulation
haftet der Auftraggeber resp. deren Verursacher.
Abb. 1: Absturzhöhen für Schutznetze System S Abb. 2: Beispiele für Netzaufhängungen mit Auf-
hängeseilen durch Umschlingen und Verknoten
Abb. 5: Verformung der Auffangnetze (fmax) in Abhängigkeit von Spannweite (l) und Absturzhöhe (Hi)
KONTROLLRAPPORT
ARBEITSGERÜST
AUSFÜHRUNG
Fassadengerüst Flächengerüst Regelausführung Sonderkonstruktion
Treppenturm Anz. Materialpodest Anz. kN/m2
Lastklasse (BauAV) LK3 2.0 kN/m2 LK4 3.0 kN/m2 LK5 4.5 kN/m2
Lastklasse nach Vereinbarung/Werkvertrag (bspw. bei Flächengerüst) LK kN/m2
Breitenklasse W06 ≤ 0.6 m W09 ≤ 0.9 m
Die anerkannten Regeln der Technik und die Aufbau-/Verwendungsanleitung des Gerüstherstellers zum Gerüstsystems können eingesehen werden unter:
Der/die Unterzeichnende der Gerüsterstellerin bestätigt die Freigabe der beschriebenen Gerüstkonstruktion zur Benutzung durch Dritte und die Ausführung unter
Berücksichtigung anerkannten Regeln der Technik, insbesondere der aufgeführten Kontrollpunkte in diesem Dokument und der Sia 118/222.
Mit der Übergabe geht das Gerüst in die Obhut des Bestellers. Bei Feststellung von Manipulationen oder unberechtigte Demontage nach der Übergabe, sind diese
der Gerüsterstellerin umgehend zu melden und die Arbeiten in Gefahrenbereichen einzustellen. Gerüstanpassungen oder -demontage sind der Gerüsterstellerin
Tage im Voraus anzumelden (vgl. Sia 118/222).
Benutzer sind verpflichtet Arbeitsgerüste täglich einer Sichtkontrolle zu unterziehen und festgestellte Mängel zu melden (vergl. BauAV, VUV). Mängel oder
Schäden sind der Gerüsterstellerin innerhalb von einem Arbeitstag schriftlich mitzuteilen (Beschreibung mit Fotos per E-Mail).
Veränderungen des Gerüstes dürfen nur durch qualifizierte Mitarbeitende der Gerüsterstellerin ausgeführt werden. Bei Än-derungen durch Benutzer oder
anderen Dritten haftet der Verursacher. Relevante, durch Dritte verursachte Mängel oder Schäden werden dokumentiert und der Auftraggeberin nach Auf-
wand in Rechnung gestellt.
Diese Dokumentenvorlage wurde erarbeitet durch die Verbände, SGUV und Gebäudehülle Schweiz in Zusammenarbeit mit der
© Gebäudehülle Schweiz, Leitfaden zur BauAV 2022
Suva.
Version 1 / 23.11.2021
© Gebäudehülle Schweiz / Kontrollrapport Arbeitsgerüst Version 1.11.2020
L E I T FA D E N Z U R B AUA R B E I T E N V E R O R D N U N G 2022 U N D W E I T E R E T H E M E N 37
KONTROLLRAPPORT 2
ANHÄNGE
A R B E I T S G E|RÜBERGABE-
ÜST + FREIGABEPROTOKOLL GERÜST
CHECKPUNKTE
Checkpunkte abhaken/nicht Relevantes durchstreichen/nicht markiert = mangelhaft!
Kontrollpunkte (Details, Regeln, siehe www.suva.ch/67038.D
CHECKLISTE
TECHNISCHE KOMMISSION SOLAR | ENERGIE
Baustelle
Bauleitung/Gerüstbesteller
Gerüstersteller
Gerüstbenutzer
Folgende Gerüstanpassungen dürfen durch den Gerüstbenutzer unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften selbständig vorgenommen werden:
Instruktion
erlaubt Bemerkung/
Betrifft erfolgt
Anweisung
ja nein ja nein
Demontage Innenbelag und
Innenkonsole bzw. Innen-
rohr, Fassadendistanz nach
Demontage nicht > 30 cm
Nur, wenn direkt nach Demontagearbeiten zu grosse Öffnungen
Dito, falls nach Demontage
(> 30 cm) mittels Innenrohr auf unter 30 cm reduziert werden. Das
Fassadendistanz > 30 cm
dazu notwendige Material ist vor Ort deponiert.
Nur, wenn nach Demontage Innengeländer die Fassadendistanz
Demontage Innengeländer
nicht > 30 cm ist
Demontage von Gerüstver- Nur, wenn für jede demontierte Verankerung eine Ersatzveranke-
ankerungen rung korrekt erstellt wird
Nur, wenn die angebaute Vorrichtung für diese Anwendung zu-
Montage gerüstfremde An- gelassen ist. Maximallast 150 kg. Befestigung unmittelbar bei Rah-
bauten: Aufzugvorrichtung menknotenpunkt. Bei Montage im obersten Gerüstlauf muss der
mit Seil und Umlenkrolle Gerüstrahmen gesichert sein.
Anzahl Zusatzverankerungen:
Anheben von einzelnen Bis zu einer Gerüsthöhe von 6 m darf nur 1 Spindel auf einmal an-
Spindeln (z. B. für Flach- gehoben werden. Beim Herunterlassen «handfest» anziehen. Falls
dacharbeiten) Gerüst höher: Zusatzmassnahmen durch Gerüstersteller
Weitergabe der Instruktion Eine betriebsinterne Weitergabe muss sämtl. Elemente enthalten
betriebsintern bei Gerüst- und darf nur durch die erstinstruierte Person erfolgen. Die Weiter-
benutzer gabe ist zu dokumentieren.
Die durch den Gerüstbenutzer ausgeführten Arbeiten werden via Regierapport in Rechnung ge-
stellt
Demontiertes Material muss sauber am festgelegten Ort deponiert werden. Das Material darf nicht herunterge-
worfen werden. Heruntergeworfenes Material muss ausgesondert werden. Ersatz = kostenpflichtig!
Lagerplatz:
Nachweis korrekte Instandstellung: Nachkontrolle Gerüstersteller nach Instandstellungsmeldung (kostenpflichtig)
Fotodoku Gerüstbenutzer an Gerüstersteller unmittelbar nach Instandstellung
Ort, Datum:
Impressum
Projektleiter Arbeitsgruppe
Studer Jürg, Uzwil,
Leiter Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz,
Gebäudehülle Schweiz
Grafik
Nicole Staub, Uzwil, Gebäudehülle Schweiz
Herausgeber
GEBÄUDEHÜLLE SCHWEIZ
Verband Schweizer Gebäudehüllen-Unternehmungen
Kommission Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz
Lindenstrasse 4
9240 Uzwil
T 0041 (0)71 955 70 30
F 0041 (0)71 955 70 40
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