Ge Brauchst A Uglich Ke It
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Gebrauchstauglichkeit
Ed <= Cd
1.1 Nachweisgrundlagen
Während im GZT große Verformungen (Stahlfließen) und deutlich sichtbare Risse erwünscht
sind, um dem Nutzer die Gefahr eines ggf. bevorstehenden Tragwerkversagens deutlich zu
machen, müssen z. B. Verformungen und Rissbreiten während der Nutzung klein gehalten
werden. Dies wird unter anderem durch die Begrenzung der Spannungen von Stahl (kein
Fließen) und Beton (kein Plastizieren) erreicht.
Die Grundlagen für Nachweise auf Gebrauchslastniveau basieren deshalb auf den im
Folgenden genannten Annahmen:
Das Materialverhalten von Stahl und Beton wird durch eine lineare Spannungs-
Dehnungs-Beziehung beschrieben.
Querschnitte bleiben im verformten Zustand eben (Bernoulli-Hypothese)
Betonzugspannungen werden vernachlässigt, wenn der Querschnitt gerissen ist.
Für die Spannungsermittlung in biegebeanspruchten Querschnitten wird starrer
Verbund vorausgesetzt.
Ein Querschnitt ist dabei im Allgemeinen als gerissen zu betrachten, wenn die maßgebende
Betonzugfestigkeit fct unter der seltenen Einwirkungskombination erreicht wird
(Spannungsnachweise: fct = fctk;0,05 Verformungsnachweise: fct = fctm). Hierbei ist zu
beachten, dass für nachfolgende Berechnungen auch dann mit einem gerissenen
Querschnitt zu rechnen ist, wenn die maßgebenden Schnittgrößen unterhalb der
Rissschnittgrößen liegen („Gedächtnis“ des Baustoffs)! Hieraus kann man erkennen, dass
das Superpositionsgesetz trotz der Annahme eines linearen Materialverhaltens nicht gilt!
cd cd
Zust. I Zust. II
sd sd
1.2 Bemessungssituationen
Durch die Nachweise im GZG wird im Wesentlichen das Verhalten eines Bauteils während
seiner üblichen Nutzung erfasst; außergewöhnliche Ereignisse sind i.A. nicht relevant.
Allerdings erfolgt eine feinere Differenzierung parallel zu den repräsentativen Werten der
Einwirkungen (mit Kombinationsbeiwerten i ) durch die Vereinbarung der folgenden
Bemessungssituationen:
Wenn die Auswirkungen reversibel sind, dann kann deren mehrmaliges Auftreten während
der Nutzungsdauer durchaus akzeptiert werden. Für den rechnerischen Nachweis sind
deshalb Beanspruchungen zu Grunde zu legen, die häufiger auftreten können (häufige
Situation).
Für den Nachweis von z.B. langfristig infolge Kriechen und Schwinden zu erwartende
Verformungen ist es ausreichend, die langfristig vorliegenden quasi-ständigen
Beanspruchungen als Maßstab für den rechnerischen Nachweis festzulegen (quasi-
ständige Situation).
1.3 Einwirkungskombinationen
Seltene Kobination
E d ,rare E Gk , j Pk Qk ,1 0,i Qk ,i
j 1 i 1
Häufige Kombination
Häufige, d.h. innerhalb etwa 5 % der Nutzungszeit auftretende Einwirkungen werden durch
die folgende Kombination festgelegt:
E d , frequ E Gk , j Pk 1,1 Qk ,1 2,i Qk ,i
j 1 i 1
Quasi-ständige Kombination
E d , perm E Gk , j Pk 2,i Qk ,i
j 1 i 1
Auf die Darstellung der Vereinfachungsmöglichkeiten für den üblichen Hochbau wird
verzichtet, da diese keinen wirklichen Vorteil bringen.
Die Festlegung, welche Einwirkungskombination für welchen Nachweis maßgebend ist, wird
in der jeweils zuständigen Norm, hier also im EC 2, festgelegt.
2 Beispiel Sicherheitskonzept
Für den unten dargestellten Abfangträger soll das maximale Feldmoment für verschiedene
Grenzzustände berechnet werden.
Qk,W= 22 kN (Wind)
Qk,S= 25 kN (Schnee, NN<1000m)
gk=45 kN/m
Im Folgenden sind die charakteristischen Momente in Feldmitte getrennt nach den einzelnen
Einwirkungen zusammengestellt:
Ständige Lasten:
45kN / m 6m 200kN 6m
2
M k ,G 202, kNm 300kNm 502,5kNm
8 4
Nutzlasten:
30kN / m 6m 150kN 6m
2
M k ,Q 135kNm 225kNm 360kNm
8 4
Schnee:
M k , S 25kN 6m / 4 37,5kNm
Wind:
M k ,W 22kN 6m / 4 33kNm
Leiteinwirkung Nutzlasten:
M d 1 1,35 502,5kNm 1,5 360kNm 0,5 37,5kNm 0,6 33kNm 1276,2kNm
Leiteinwirkung Schnee:
M d 2 1,35 502,5kNm 1,5 37,5kNm 0,7 360kNm 0,6 33kNm 1142,3kNm
Leiteinwirkung Wind:
M d 3 1,35 502,5kNm 1,5 33kNm 0,7 360kNm 0,5 37,5kNm 1134kNm
Die maßgebende Kombination ist M d 1 . Da in diesem Beispiel die Nutzlast deutlich größer
als die Wind- und Schneelast ist, wird im Weiteren nur der Fall mit Leiteinwirkung Nutzlast
verfolgt.
Es wird nur das allgemeine Verfahren der Kombination gezeigt, da das vereinfachte
Verfahren keine echte Vereinfachung bringt. Bei der häufigen und quasi-ständigen
Kombination ist zu beachten, dass die Kombinationsbeiwerte 1 bei der Leiteinwirkung für
Verkaufsräume 1 0,7 und für Büroräume 1 0,5 betragen.