M 223.1 Erdarbeiten BF

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M 223.

1 SICHERHEIT KOMPAKT

Erdarbeiten
Gruben, Gräben, Künetten
Sicherheitsinformation der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt

www.auva.at
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Redaktionsschluss für dieses Merkblatt: 8.7.2019
Inhalt

Allgemeines 2

Sicherung durch Abböschen 7

Arbeitsraumbreiten 9

Sicherung durch Verbaue 12

Rückbau 20

Vorschriften und Normen 21

Sprachliche Gleichbehandlung:
Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männ­licher Form angeführt sind, beziehen sie
sich auf Männer und Frauen in gleicher Weise.

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Allgemeines
Die Gefahren bei Arbeiten in Gruben, Gräben und Künetten werden oft
unterschätzt. Die größte Gefahr besteht bei ungesicherten Erdwänden. Beim
Einsturz einer Erdwand haben die im Gefahrenbereich befindlichen Arbeiter
keine Chance, rechtzeitig aus- oder zurückzuweichen. Erdeinstürze müssen
verhindert werden! Die Wände von Gruben, Gräben und Künetten sind den
Erfordernissen entsprechend abzuböschen oder fachgerecht zu verbauen.

Die Einsturzgefahr von Erdwänden wird sehr oft unterschätzt.


Die schweren und tödlichen Verletzungen durch einstürzende Erdmassen
werden durch das Gewicht des Bodens verursacht. Ein Kubikmeter Erdmaterial
wiegt 1,4 bis 2 Tonnen!

Ein Kubikmeter Erde wiegt bis zu 2 Tonnen!

Grundsätzliche Forderungen
Erdarbeiten sind unter Aufsicht einer geeigneten, fachkundigen Person
durchzuführen!
Als geeignet und fachkundig sind Personen anzusehen, wenn sie die not-
wendigen Fachkenntnisse und Erfahrungen besitzen und die einschlägigen
Sicherheitsvorschriften kennen. Sie müssen die Gewähr für eine gewissenhafte
Durchführung der Arbeiten bieten, von der sich der Arbeitgeber bzw. dessen
Beauftragter überzeugen muss.

Beim Ausheben von Gruben, Gräben oder Künetten von mehr als
1,25 m Tiefe sind deren Wände fortschreitend mit dem Aushub abzu-
böschen oder zu verbauen.
Bei schlechten Bodenverhältnissen oder besonderen Einflüssen, wie Erschüt-
terungen durch den Straßen- oder Baustellenverkehr, müssen auch schon bei
geringeren Tiefen entsprechende Sicherungsmaßnahmen getroffen werden.

Nur bei schwerem, standfestem Fels darf bei Tiefen von mehr als
1,25 m auf Sicherungsmaßnahmen verzichtet werden.

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Nur bei schwerem und standfestem Fels sind keine Sicherungsmaßnahmen
notwendig. Schließlich sind noch folgende generell gültige Forderungen für
Gruben, Gräben und Künetten zu beachten:
Am Rand von Gruben, Gräben oder Künetten muss ein Schutzstreifen mit
einer Breite von mindestens 0,50 m freigehalten werden. Ist dies infolge Platz-
mangels nicht möglich, müssen Sicherungsmaßnahmen gegen Einsturz des
Randes (z. B. durch Überlastung) und gegen Hineinfallen von Material getrof-
fen werden.
Das Untergraben und Aushöhlen der Erdwände ohne entsprechende Siche-
rung ist unzulässig.
Freigelegte Bauwerksteile (Fundamente, Randsteine, Findlinge), die abstürzen
können, sind unverzüglich zu sichern oder zu beseitigen.

Hier besteht höchste Lebensgefahr. Ordnungsgemäße Absicherung der Künette


So darf nicht weitergearbeitet werden!

Zum Ein- und Aussteigen in Gruben, Gräben und Künetten sind ordnungsge-
mäße Leitern zu verwenden, die 1 m über die Ausstiegstelle ragen müssen.
Hohlräume sind zu hinterfüllen, damit der Grabenverbau satt anliegt.

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Vor Beginn der Aushubarbeiten ist zu ermitteln, ob im vorgesehenen Aushub-
bereich Leitungen oder sonstige Einbauten vorhanden sind. Eine fachkundige
Person hat die dafür erforderlichen Sicherungsmaßnahmen anzuordnen.
Das Tragen von Schutzhelmen und Bausicherheitsschuhen (durchtrittsichere
Sohle, Zehenschutzkappe, Nässeschutz) ist nicht nur eine gesetzliche Forde-
rung, sondern sollte eine Selbstverständlichkeit auf allen Baustellen sein.

Einflüsse
Innere und äußere Einflüsse auf Böden
Einflüsse, die sich negativ auf die Standfestigkeit des Bodens auswirken,
sind z. B.:
■■ Erddruck
■■ seitliche Auflasten (Aushubmaterial, Baumaterialien, Maschinen, Geräte)
■■ Einbauten
■■ Erschütterungen (Straßenverkehr, Baumaschinen, Schienenverkehr)
■■ Witterungseinflüsse (Regen, Frost, Tauperioden)
■■ Wasserandrang (Grundwasser, Hangwasser)
■■ Störungen im Boden (alte verfüllte Gräben, Auffüllungen, Querungen)

Die Gefahr von Gruben- und Künetteneinstürzen nimmt bei und nach
Regen oder Tauperioden stark zu.

Sonstige Einflüsse
Einflüsse, die zusätzlich noch bei Grabarbeiten berücksichtigt werden müssen,
wie z. B.:
■■ Überlandleitungen
■■ Nachbargebäude
■■ Kriegsrelikte
■■ Nicht atembare Gase (Problematik Behälterbefahren)

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Standfestigkeit, Gewicht und Einteilung der Böden

Vor dem Aushub herrscht im Boden ein Gleichgewichtszustand. Durch den


Aushub wird dieses Gleichgewicht gestört. Die Einsturzgefahr ist umso größer,
je steiler und höher die Erdwand und je labiler die Bodenart ist. Innere und
äußere Einflüsse beeinträchtigen die Standfestigkeit zusätzlich.

Je labiler die Bodenart, desto größer die Einsturzgefahr.

Die Böden werden nach der Beschaffenheit beim Lösen in 7 Bodenklassen ein-
geteilt (lt. ÖN B2205).
Der Böschungswinkel darf im Regelfall betragen:
1. bei nichtbindigen oder weichen bindigen Böden, wie Mutterböden,
Sande oder Kiese, höchstens 45 Grad:
Bodenklasse 1: Oberboden (Mutterboden, Humus, Zwischenboden)
Typische Lösegeräte bei händischer Arbeit: Stichschaufel, Spaten.
Bodenklasse 2: wasserhaltender, fließender Boden (Schöpfboden)
Typische Lösegeräte bei händischer Arbeit: Schlammschaufel, Schöpfgefäß.
Bodenklasse 3: leicht lösbarer Boden (loser Boden)
Typisches Lösegerät bei händischer Arbeit: Wurfschaufel.
2. bei steifen oder halbfesten bindigen Böden, wie Lehm, Mergel,
fester Ton, höchstens 60 Grad,
Bodenklasse 4: mittelschwer lösbarer Boden (Stichboden)
Typische Lösegeräte bei händischer Arbeit: Stichschaufel, Spaten.
Bodenklasse 5: schwer lösbarer Boden (Hackboden)
Typische Lösegeräte bei händischer Arbeit: Krampen, Spitz- und Breithacke.

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3. bei leichtem Fels höchstens 80 Grad:
Bodenklasse 6: leicht lösbarer Fels (Reißfels) und Schrämboden
Typische Lösegeräte bei händischer Arbeit: Brechstange, Meißel und Schlägel.

Hinweis: Bei maschineller Arbeit wird der Boden vor dem Laden mit
mechanischen Hilfsmitteln, wie Felslöffel, Reißzahn, Abbauhammer,
Spaltvorrichtung, gelöst.

4. bei schwerem Fels höchstens 90 Grad


Bodenklasse 7: schwer lösbarer Fels
Typische Löseart: Sprengen.

Bei Schichten aus unterschiedlichen Bodenarten ist es notwendig, den Bö-


schungswinkel nach dem Boden mit der geringsten Standfestigkeit festzulegen.

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Sicherung durch Abböschen
Wenn genügend Platz zur Verfügung
steht, kann eine Sicherung der Erd- ■■ Steifer oder halbfester
wände gegen Einsturz durch ausrei- bindiger Boden
chendes Abböschen erfolgen. z. B. Lehm, Mergel, fester Ton,
Böden mit festem Zusammenhalt
Böschungswinkel immer nach
ungünstigstem Material aus-
wählen.

Böschungswinkel
Ohne gesonderten rechnerischen
Nachweis lässt die Bauarbeiterschutz-
verordnung folgende Böschungswin-
kel zu:
■■ Leichter Fels
Der Böschungswinkel richtet nicht gebrächig und nicht ver­
sich nach dem Boden. wittert, keine zur Baugrube ein-
fallenden Schichten, ohne Klüfte

■■ Nicht bindiger oder weicher


bindiger Boden
z. B. Sande, Kiese, Mutterboden

■■ Schwerer Fels
nur durch Sprengen lösbar
Böschungswinkel 90° erlaubt

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Diese Klassifizierung nach der Bearbeitbarkeit ist unter der Berücksichtigung
der Fachkenntnisse möglich und kann zur Beurteilung der Standfestigkeit
herangezogen werden.
Ist damit zu rechnen, dass sich der Zusammenhalt des Bodens durch Aus-
trocknen, Eindringen von Wasser, Frost oder durch Bildung von Rutschflächen
verschlechtert, müssen flachere Böschungen hergestellt oder die Böschungs-
flächen gegen diese Einflüsse geschützt werden (z. B. Geotextil, Folie, Spritz-
beton).

Achtung: Geotextil oder Folien sind keine Sicherungsmaßnahmen (und


lassen keine steileren Böschungen zu)

In folgenden Fällen ist ein rechnerischer Nachweis über die Standfestigkeit der
Böschung zu führen:
■■ wenn von der vorgeschriebenen Böschungsneigung abgewichen wird
■■ wenn bauliche Anlagen sich im Gefährdungsbereich (Einflusslinien schnei-
den Böschungsgleitkreis) befinden
■■ wenn besondere Auflasten (Bauwerke und dgl.) auf die Standfestigkeit der
Böschung einwirken

Rechnerischer Nachweis notwendig!

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Arbeitsraumbreiten
Arbeitsraumbreiten in Baugruben
In Baugruben beträgt die Mindestbreite für Arbeitsräume:
■■ 60 cm bei Böschungswinkel steiler als 80°
■■ 40 cm bei Böschungswinkel flacher als 80°

Die Arbeitsraumbreite richtet sich nach dem


Böschungswinkel und nach der Aushubtiefe.

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Arbeitsraumbreiten in Gräben und Künetten
Folgende Mindestbreiten sind für alle Arbeitsräume bei lotrechten Wänden in
Gräben und Künetten zu beachten:
■■ bis 1,75 m Tiefe: mindestens 0,60 m
■■ 1,75 m bis 4,00 m Tiefe: mindestens 0,70 m
■■ über 4,00 m Tiefe: mindestens 0,90 m

Bei senkrechten Wänden richtet sich die Arbeitsraumbreite nach der


Aushubtiefe:

Sind keine Arbeiten in gebückter Haltung auszuführen, darf bis zu einer Tiefe
von 1,25 m die Mindestbreite von 0,60 m unterschritten werden.

Graben-, Künettentiefe (m) bis 0,70 > 0,70 bis 0,90 > 0,90 bis 1,00 > 1,00 bis 1,25
Graben-, Künettenbreite (m) 0,30 0,40 0,50 0,60

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Mindestbreiten von Gräben und Künetten für
Rohrleitungen in Abhängigkeit vom Rohrdurch­
messer (lt. ÖN B2205)

Äußerer Rohrdurch­ Tiefenstufen (m)


messer (mm)
bis 1,25 > 1,25 bis 1,75 > 1,75 bis 4,00 > 4,00
bis 250 0,60 0,70 0,90
300 0,70 0,80 0,90
350 0,80 0,90 1,00
400 0,90 1,00 1,10
450 0,95 1,05 1,15
500 1,00 1,10 1,20
600 1,10 1,20 1,30
700 1,20 1,30 1,40
800 1,40 1,50 1,60
900 1,60 1,70 1,80
1000 1,70 1,80 1,90
1500 - 2,50 2,60 2,70
2000 - - 3,10 3,20
2500 - - 3,60 3,70
3000 - - 4,10 4,20

Die Mindestbreiten beziehen sich auf das lichte Maß von Verbauwand zu Verbau-
wand, in den Fällen, wo kein Verbau notwendig ist, von Erdwand zu Erdwand.

Diese Mindest-
breiten aus der
Tabelle gelten
für geböschte
und verbaute
Gräben und
Künetten.

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Sicherung durch Verbaue
Gruben, Gräben und Künetten, die
nicht abgeböscht sind, müssen bei
Tiefen von mehr als 1,25 m durch die
Einbringung eines Verbaues oder eine
andere geeignete Maßnahme gesichert
werden. Ausgenommen davon ist nur
standfester, schwerer Fels!

Gruben, Gräben und Künetten von


mehr als 1,25 m Tiefe dürfen erst
betreten werden, wenn die Erd-
wände gesichert sind.

Beim maschinellen Aushub von Künet-


ten und nachträglichem Einbau eines
Verbaues darf diese erst nach den
Diese Arbeitsweise ist verboten, weil
Sicherungsarbeiten betreten werden.
es während der Pölzarbeiten zu einem
Materialeinbruch kommen kann! Erfolgt der Einbau eines
Verbaues ohne den Einsatz eines
Verbaugerätes oder speziellen
Verbauverfahrens, muss jedenfalls
ab 1,25 m mit dem Aushub
fortschreitend gepölzt werden!

Die Verbaue müssen den ungünstigs-


ten Beanspruchungen standhalten
(Erddruck, Regen, Erschütterungen
etc.). Sie sind entsprechend dicht
herzustellen und müssen die gesamte
Künettenwand erfassen.
Die Oberkante muss das umliegende
Niveau mindestens 5 cm überragen.
Weiters muss der Verbau ganzflächig
an den Erdwänden anliegen und
Hohlräume hinter dem Verbau sind zu
Ordnungsgemäße Absicherung der Künette verfüllen.

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Vor Arbeitsbeginn (bei Bedarf auch während der Arbeiten) muss eine
geeignete fachkundige Person die eingesetzten Verbaue auf ihre
Standfestigkeit prüfen. Dies gilt besonders bei und nach Regen oder
Tauwetter. Erforderliche Sicherungsmaßnahmen sind unverzüglich zu treffen.
Sprenger dürfen als Aufstieg nicht benützt werden.

Waagrechter Verbau

Für die Pölzung aus Holz müssen Pfosten (Holzbohlen) von mindestens
5 cm Stärke oder statisch gleichwertige Schalungen verwendet werden.
Rundholzsprenger müssen mindestens 10 cm Durchmesser haben,
Kantholzsprenger zumindest eine Stärke von 10 x 10 cm. Ein Aufsetzerpaar
(Brustholzpaar) muss durch mindestens zwei Sprenger abgesteift werden.

Nicht jedes Holz ist für eine Pölzung geeignet!


Die Pfostenenden dürfen dabei die Brusthölzer um nicht mehr als 50 cm
überragen.

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Beim waagrechten Verbau darf maximal 25 cm (nicht bindiger Boden) bzw.
50 cm (bindiger Boden) unter die bestehende Pölzschalung abgegraben
werden.
Anschließend muss wieder nachgepölzt werden.
Der Rückbau des Verbaues hat in umgekehrter Reihenfolge entsprechend
dem Fortschritt der Verfüllung zu erfolgen. Besteht bei besonders schlechten
Bodenverhältnissen eine Gefährdung der Arbeitnehmer, so hat die Pölzung im
Boden zu verbleiben.

Senkrechter Verbau

Bei diesem Verbau steht die Pölzung senkrecht. Für einen senkrechten Holz-
verbau gelten die Mindestanforderungen wie für einen waagrechten Verbau.
Werden Stahlkanaldielen eingesetzt, müssen diese entsprechend den vorge-
sehenen Aushubtiefen und auftretenden Belastungen dimensioniert sein. Die
Kanaldielen werden in den Boden vorgerammt oder mit dem Fortschritt des
Aushubes nachgedrückt.
Die waagrechten Aufsetzer müssen gegen Abrutschen gesichert sein.

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Beim senkrechten Verbau darf max. 50 cm auf eine max. Länge von 5 m (bindi-
ger Boden) bzw. max. 25 cm auf max. 3 Pfostenbreiten (nicht bindiger Boden)
unter die bestehende Pölzung abgegraben werden. Anschließend muss wieder
nachgepölzt werden.

Weitere Verbaumaßnahmen

Beim Einsatz von Tieflöffelbaggern werden Künetten meistens in einem Arbeits-


gang bis auf volle Tiefe ausgehoben. Anschließend wird der Grabenverbau mit
einem für Hebearbeiten zugelassenen Bagger (oder einem anderen geeigneten
Hebegerät) in die Künette eingesetzt. Dadurch ist es nicht mehr erforderlich, eine
ungesicherte Künette zu betreten.

Niemand muss eine ungesicherte Künette betreten!

Bei Verbauverfahren bilden die Verbaueinheiten


bereits den fertigen Verbau. Diese Verbaueinheiten
bestehen entweder aus Holz oder Stahl und werden
in die Künette eingehoben. Danach brauchen dann
nur noch die Kanalsprenger angezogen werden.
Ein Stahlverbau kann auch im Absenkverfahren auf
die erforderliche Tiefe eingebaut werden. Dies ist
erforderlich, wenn der Boden selbst vorübergehend
nicht standfest ist.

Absenkverbau

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Verbaukörbe
Dieser Verbau ist eine rahmensteife Stützkonstruktion, die beidseitig mit
Pfosten bestückt und mit einem Hebegerät in die Künette eingebracht wird.
Im Schutz dieses Verbaukorbes wird die endgültige Pölzung eingebaut.
Durch Anziehen der Kanalstreben werden die Aufsetzer samt Pölzung an
die Erdwände gedrückt, der Verbaukorb wird dadurch frei und kann aus der
Künette gehoben werden. Für den Einsatz dieses Verbaues muss der Boden
vorübergehend standfest sein.
Dieses einfache Verbauverfahren besteht aus Wandelementen mit Pfosten, die
mit stählernen Kanalstreben zu einer Verbaueinheit zusammengefügt werden.

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Kanaldielenverbau
Ein sicherer Künettenverbau,
besonders bei nicht
standfesten und
wasserführenden Böden, ist
der Verbau mit gerammten
Kanaldielen oder Spundbohlen.
Vorerst werden die Kanaldielen
mittels eines Rammgerätes
geschlagen. Anschließend
wird zwischen den
Das Bild zeigt
gerammten Dielen der Aushub den Verbau mit Kanaldielen.
durchgeführt. Die Absteifung Die Kanaldielen werden ineinander (Schloss und
erfolgt am besten mit Riegel) eingehängt und fortschreitend mit dem
Gurtträger und Kanalstreben. Grabenaushub mit dem Baggerlöffel nachgedrückt.

SchIitzwände
Für Schlitzwände werden im Boden Schlitze in der vorgesehenen Wanddicke
ausgehoben. Anstatt eines Verbaues verhindert eine Stützflüssigkeit
(Bentonit-Suspension) den Materialeinsturz. Der Schlitzwandbeton wird von
unten nach oben eingebracht und verdrängt die Stützflüssigkeit.

Die ausgehärtete Schlitzwand bildet die


Baugrubensicherung, in deren Schutz der Aushub
durchgeführt wird.

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Pfahlwände
Bei der Herstellung von Pfählen wird in das Erdreich ein Loch mit entsprechen-
dem Durchmesser gebohrt. Gleichzeitig mit dem Bohrvorgang wird ein Stahl-
rohr eingebracht. Ein Bewehrungskorb wird eingehoben und unter gleichzeiti-
gem Ziehen des Stahlrohres mit Beton verfüllt.

Verfestigung des Bodens durch Injektionen oder


durch Vereisung
Unter bestimmten Voraussetzungen sind auch diese beiden Verfahren als
Stützmaßnahmen gegen Einsturz des Bodens anwendbar. Eine laufende
Überwachung und Überprüfung der Wirksamkeit der Verfestigung ist jedoch
erforderlich.

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Spritzbetonsicherung
Steile Böschungswände werden oft
mit Spritzbeton gesichert. Dem Aus-
hub folgend werden Erdanker einge-
bracht, Bewehrung auf die Böschung
verlegt und mit Beton überspritzt.
Abhängig von der Standfestigkeit des
Bodens wird die Spritzbetonwand in
Abschnitten von oben nach unten
hergestellt.

Vorschub beim Rohrgrabenverbau

19
Rückbau
Rückbau und Transport

■■ Bagger und Anschlagmittel müssen ausreichend tragfähig sein.


■■ Rückbau nur im Wechsel mit der Verfüllung.
■■ Nicht an den Sprenger anschlagen.
■■ Verbaueinheiten sicher ablegen, gegen Kippen sichern.

20
Vorschriften und Normen
Vorschriften
Arbeitnehmerlnnenschutzgesetz BGBI. Nr. 450/1994 in der jeweils geltenden
Fassung
Bauarbeiterschutzverordnung BGBI. Nr. 340/1994 in der jeweils geltenden
Fassung

Normen
ÖNORM B 2205 Erdarbeiten, Werkvertragsnorm
ÖNORM B 2538-2 Transport-, Versorgungs- und Anschlussleitungen von
Wasserversorgungsanlagen
ÖNORM EN 1610 Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und
Kanälen
ÖNORM B 4435-1 Erd- und Grundbau; Flächengründungen
ÖNORM EN 1997 Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik
ÖNORM B 2280 Verbauarbeiten, Werkvertragsnorm
ÖNORM B 2279 Spezialtiefbauarbeiten

21
HSP – M 223.1 – 10/2019 hwo
Layout, Illustration: Grafikstudio Hutter

Erdarbeiten
Gruben, Gräben, Künetten
Bitte wenden Sie sich in allen Fragen des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit bei der
Arbeit an den Unfallverhütungsdienst der für Sie zuständigen AUVA-Landesstelle:

Oberösterreich: Steiermark und Kärnten:


UVD der Landesstelle Linz UVD der Landesstelle Graz
Garnisonstraße 5 Göstinger Straße 26
4010 Linz 8020 Graz
Telefon +43 5 93 93-32701 Telefon +43 5 93 93-33701

UVD der Außenstelle Klagenfurt


Salzburg, Tirol und Vorarlberg: Waidmannsdorfer Straße 42
UVD der Landesstelle Salzburg 9020 Klagenfurt am Wörthersee
Dr.-Franz-Rehrl-Platz 5 Telefon +43 5 93 93-33830
5010 Salzburg
Telefon +43 5 93 93-34701
Wien, Niederösterreich
UVD der Außenstelle Innsbruck und Burgenland:
Ing.-Etzel-Straße 17 UVD der Landesstelle Wien
6020 Innsbruck Webergasse 4
Telefon +43 5 93 93-34837 1200 Wien
Telefon +43 5 93 93-31701
UVD der Außenstelle Dornbirn
Eisengasse 12 UVD der Außenstelle St. Pölten
6850 Dornbirn Kremser Landstraße 8
Telefon +43 5 93 93-34932 3100 St. Pölten
Telefon +43 5 93 93-31828

UVD der Außenstelle Oberwart


Hauptplatz 11
7400 Oberwart
Telefon +43 5 93 93-31901

Das barrierefreie PDF dieses Dokuments gemäß PDF/UA Standard ist unter
www.auva.at/publikationen abrufbar. (fh)

Medieninhaber und Hersteller: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Adalbert-Stifter-Straße 65,


1200 Wien I Verlags- und Herstellungsort: Wien

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