z2491 Mitteilungen 9.1912 7 12
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(@) e BAUZEITUNG e ~
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I MITTEILUNGEN
BETON- UND EISENBETONBAU
ÜBER ZEMENT, I
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UNTER MITWIRKU G DES VEREINS DEUTSCHER PORTLAND-
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IX. jl\HRGl\NG 1912. o. 7.
uf dem rechten Ufer des unte- Bahnstrecke wurde mitden Vorarbeiten fUr die Ueber-
ren Pregel, außerhalb der alten fUhrung begonnen.
Festungswälle Königsbergs, hat Es lag zunächst nahe, dieStraße alsDammschüt-
sich im Laufe der Zeit neben tung auszuführen, da die Lage unmittelbar am Was-
vielen Lagerplätzen, der tädti- ser eine billige Herbeischaffung des Schütlmateriales
Gasan talt und dem Elektrizi- gestattete. Hatten aber schon die Erfahrungen beim
~
~II~I ler tät werk eine Reihe indu triel- f\uffUllen des benachbarten FabrikgrundstUckes ge-
Betriebe, wie die Steinfurt- zeigt, daß sehr beträchtliche ScbUllmengen in den
sche Waggonfabrik, der große weichen Boden versinken, und daß bei dem hohen,
Getreide peicher der Königs- bis auf + 8,78 zu fUhren den Straßen damm mit nicht
berger Lagerhaus - l\ktienge eIl chaft, die Königs- genau zu übersehenden SchUtlmassen und vor allem
berger WalzmUhle und die Königsberger Zellstoff- mit großen Ruftreibungen des Moorbodens auf den
Fabrik ange iedel\. Die einzige Fahrverbindung Nachbargebieten und damit mit großen Entschädi-
dieser Betriebe mit derStadtist der Holsteiner-Damm, gungs-RnsprUchen zu rechnen sei, so wurde die Ver-
der fUr den Verkehr nur eine unzureichende Breite mutung durch die inzwische.n angestellten Bohrun-
von 6-8 m hat. Durch den an vielen Lösch- und gen bestätigt. Es fand sich bis zu Tiefen von - 17 m
Lade teilen sich abwickelnden Hafenbetrieb wird der schlechter und verdrückbarer Untergrund, der nur
traßenverkehr noch dazu stark behindert. Die nach dem oberen Höhenrand zu besser wurde.
Fluchtlinien für den Hol teiner-Damm sehen de halb Der Gedanke der DammschUltung mußte al~o
Breiten bi zu 23 m vor und außerdem eine Verbin- aufgegeben und dafür der einer Ueber~rUc~ung In
dung mit der oberen Rußen tadt in der erlänge- Erwägung gezogen werden. Es sollte em Stuck der
rung der Hrndt-Straße, die im Hinblick auf die in Straße als Damm nur soweit geführt wer~en, als ~.an
dem Gartenstadtviertel Rat hof liegenden Wohnstät- dies ohne Gefahr für dieNachbargrundsluck~ ausf.l!h-
ten und als Zugang zur HalLestelle Rat hof der Pi!· ren zu können glaubte. Es wurde hierlUr eme H<;,he
lauer-Bahn, die den sehr lebhaften Verkehr der Rr- von t 3 5 angenommen die eine BrUckenkonstruktJOn
beiter mit der Stadt vermittelt, nötig ist. (Vergl. den noch g~sLattete sodaß' noch eine rund 200 m lanse
Lageplan, Rbbildung t, S.52.) Strecke zu üb~rbrücken blieb. l\ls Baustoff d~ui
lUs die Steinfurt' che Waggon fabrik ihren Be- Ei en und Eisenbeton in Betracht gezo.gen u~ ft
trieb nach dem Hol teiner-Damm hinau' verlegte Grund von vorläufigen ErmitteIU~ge~~lt nT~tza d~~
war e erforderlich, da durch die Fluchtlinien-Fe t- Firmen beider Baugruppen ver an e .
etzung in Rnspruch genom- .....---~ ------~
mene Gelände im Wege des
Vertrage neben angem.esse·
nen Beiträgen der Rnlteger
in den Be itz der tadt über-
zuführen. Zu den Bedingun-
gen des Vertrage gehörte als
Lei tung der ladl der Ru -
bau der HrndL- traße von
der Wiebe - Lraße bis zum
Hol Leiner-Damm. NachRb-
chluß der Verhandlungen
mit der Ei enbahn wegen
der Kreuzung der PHiauer l\bbildung 4. Teilansicht der UeberfUhrung (Rrllgträger-Konslruklion).
49
im Jahre 1909 niedrigen Eisenpreise und ohne eine eingereichten Entwurfes. der den inzwischen vorge-
bis ins Einzelne gehende vergleichende Kostenrech- nommenen Bearbeitungen und den weiter geäußerl~n
nung entschied man sich grUndsätzlich fUr die I\us- WUn ehen der Bauverwaltung Rechnung trug, ein
fUhrung in Eisenbelon, indem hier der Vorteil der f\bkommen rur die Bauau fUhrung ge chlo sen. I\~
billigeren Unterhaltung, die bei der großenBrUcken- bildung 2 neb t den zugehörigen chnillen in I\bbll-
länge in Eisenbauart recht teuer hälle werden mU - dung 3 gibt die allgemeine Dar teilung de .Bau~er
sen, den I\usschlag gab. I\uch (Ur die Ueberlilhrung kes ieder, das außerdem in I\bbildung 4 In seiner
der Pillauer-Bahn, die auf Wun eh der Ei enbahn- äußeren Er cheinung darge lellt i t.
Behörde eine lichte Weite von 32,5 m bekommen ollte, Da y tem der Gerberlräger an sich geht ohne
und für die Brücke ilber die Kaporner- Iraße wurde weitere au der I\bbildung hervor. E handelte
Eisenbeton gewählt. ich in der Haupt ache darum, die Gelenk ,telIen un~
So ergab sich ein BrUckenzug in Ei enbeton, I\uflagerungen 0 au zubiIden, daß man dl,e theoretI-
der vom sUdlichsten bis zum nördlich ten I\uflager schen I\nforderungen durch die tat ächhche. I\u~
251,45 m lang wurde. Die Gründung der Bauwerke führun~ erfüllen konnte. E wurden daher (Ur die
konnte nur auf Pfählen und zur Vermeidung un- ver chlebbaren I\uflager teilen guß tählerne Rollen-
nUtzer La ten mit EinzelsLUtzen erfolgen. Unter Ver- lager gewählt, da man der I\u~lagerun,g von Belo?
wendung allseitiger Schrägpfähle entstanden abge- auf Beton wegen der großen Reibung die erfo~derl.l
stumpfte Pfahlpyramiden, die durch einen regel- che Bewegung möglichkeit nicht zutraute. FUr die
rechten PIahlro t abgedeckt wurden, um fUr die Be- I\uflagerungen, die nur enkrechle Bewegungen zu-
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Der eubau der fundt traOen.Ueberführung in Rönlg berg I. Pr. (Eisenbeton.) Von hldlbauirspektor Schl:lnwald In Kl:lnig berg I. Pr.
Ge amllllnge des Bauwerkes rd. 2515m zwischen den Widerlagern. Hauptteil mit 20 Oeffnungen: Kragträger mit eingehängtem
\iltelleil und Gelenken. Eisenbahn.UeberlUhrung als 32,S m weit ge pannler Bogen mil Zugband. Plahlrost-GrUndung.
Schnift a-b.
Kbbil-
dung 1
(link ).
Lage-
illan de
BrUcken-
Bau er- Schnift g-h.
ke neb t --15,0---
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der nllhe-
ren Um-
gebung. o 10 15111
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N längsschnitt d.d.Ausleger-
Schnift c-d.
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und ein eingehängtes feld.
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cbnitte
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durch da r-Ho//en/8,f4l'
Bau erk.
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welche in der Berechnung verwendet war und nach den
behördlichen Bestimmungen für alle Fälle angewendet wer-
den darf, in Wirklichkeit aber gar nicht für alle Fälle gilt.
. Dieser Unfall hat also in letzter Linie anre~end ge-
wirkt. Er hat denl\nstoß gegeben, daß man die seit Jahren
unantastbare Theorie von verschiedenen Seiten nach-
prüfte und auf Fehler hinwies, die in der Berechnung
steckten. Man hat also vor allen Dingen aus dem Unfall
gelernt, man hat aber auf keiner Seite die Bauweise ver-
urteilt, man hat nicht einfach verdammt, denn man wußte
daß das Unglück eine wohlbegründete Ursache habe~
mußte. Ebenso sollte man es aber auch beim Eisenbeton
machen I Denn dazu ist der Eisenbeton und sein Material
doch viel zu ernst zu nehmen und zu erprobt, um im Fall
eines Unglückes mit den gewiß sehr leicht fallenden l\hbildung 7. Untersicht der Brücke.
Worten .das taugt nichts" abgetan zu werden.
Es ist ja leider zuzugeben, daß gerade im letzten Jahr
recht viele Einstürze vorgekommen sind. Sicher werden
diese Einstürze uns l\lIen zu denken geben und uns mehr
und mehr davon überzeugen, daß in jedem einzelnen Fall
große Gewissenhaftigkeit vonnöten i t, und ganz beson-
ders, daß nicht Jeder im tande ist und die Berechtigung
haben sollte, Beton- und Eisenbetonbauten auszuführen.
gerade in der an keine Person gebundenen unbe-
schrankten Herstellungsmöglichkeit des Eisenbetons liegt
m. E. heute noch eine Hauptursache unserer Unfälle. Ich
~.önnte hierfür eine Menge von Unfällen zum Beweis an-
fuhren, ich will mich aber auf einige Bei piele beschränken.
Zunäch t erwähne ich den Einsturz eine Werkstel-
len-Gebäudes. Hier war die Hinterfront des Hauses mit
der einen Hälfte de Dachge chosses und den Hälften
der Betondecken des J. und 11. Ge chosses eingestürzt,
wobei sieben Menschen mit in die Tiefe gerissen wurden.
Gleich nach dem Unfall stellten die achverständigen
fest, daß bei der l\usführung des Bauwerkes mehrfach
grobe Verstöße gegen die allgemein anerk~nnten Reg~ln
der Baukunst begangen worden waren. Dies bezog s~ch
nicht nur auf da Mauerwerk, ondern auch, was uns hier
mehr interessiert, auf den Eisenbeton. Es war auf den
ersten Blick zu erkennen, daß die Ausführung in den
Händen eines Laien gelegen hatte, und daß die l\rbeiter
absolut nicht geschult für solche l\rbeiten waren. Die
Lageder Decken-Eisen war unrichtig, und mitten in einem
Deckenfeld waren durchweg zusammen gehakte Rund-
eisen verwendet worden. l\uch waren grobe Unregel-
mäßigkeiten in den Entfernungen der verlegten Rund·
eisen täbe vorhanden, beispielswei e waren Deckenstrei- I\bbildung 6. l\ufiagerung der Balken mit Rollen-Gelenk.
fen von 35 cm Breite gänzlich ohne Eiseneinlagen. Ein
weiterer Fehler war das ungenügende Decken-l\uflager
über dem Erd- und Obergeschoß, z. T. nur in den schma-
len Unterflanschen der eisernen Fenstersturzträger, die
nicht einmal miteinander durch Bolzen verbunden waren.
Die Bela tung der Ei enbetondecken war zu frühzeitig
geschehen; obwohl die unteren Stützen der Decke ent-
fernt wurden, stellte man die Stützen für die obere Decke
auf die untere Decke.
Ein zweites Bei piell Es sollte ein Neubau in einer
Bodensenkung so errichtet werden daß der Erdgeschoß-
Fußboden in die Höhe des Hofraumes, etwa 6,4 m über
dem natürlichen Gelände, zu liegen kam. Es sollten de -
halb über den Fundamenten Ei enbeton-Pfeiler mit einem
Querschnitt von 40· 100 cm errichtet werden. In halber
Höhe dieser Pleiler, bis an da obere Ende derselben, oll-
ten die Kellermauern au 15 cm starken Eisenbeton-Wän-
den eingebaut werden, über die Pfeiler soUten Eisenbeton-
Träger gelegt und mit diesen lest verbunden die KeUer-
Decken in Eisenbeton ausgeführt werden. Die e sämt-
lichen Eisenbeton-l\rbeiten waren bereits fertig gestellt,
aber noch nicht ausgeschalt, und darüber waren nach den Der
l\ngaben der Maurer etwa fünf
Wochen Trockenfrist verstri-
r--------------------------------,
chen. Das Mauerwerk de Erd-
Gescho se und die Balkenlage
au I-Trägern mit Beton-l\u -
stampfung war fertig gestellt,
eben 0 nahezu da Mauerwerk
de Oberge hosse, als der Ein-
turz erfolgte. Bei der Be ich-
tigunglagen die Pfeiler taschen-
me erartig geknickt unter den
übrigenKon truktion teilen die
neb t den hai- und lützhöl-
zern ämtlich vielfach geknickt
undzer törtworden waren. Da
Ganze bildete einen wü ten
Trümmerhaufen. Bei den ver-
chiedenen Besichtigungen
konnte Folgende fe tge teilt
werden: Die Fundamente - Be-
53
13. f\pril I 12.
ton-Platten unter den einzelnen Pfeilern - aren nur größte Haltspannung von 4,5 kgjqcm für die Quersch.nitt e
50 cm tief unter die Oberfläche de aus feuchtem Ton be- am 1\ullager nachzu eisen, bei sachgemäßer 1\uftell~ng
stehenden Baugrundes hinab geführt. Eine Unter uch- der Eiseneinlagen und bei vernünftiger .Konstruktl~n
ung des Baugrundes hatte nicht tattgefunden. Die der Bauteile ird ein derartiger Lap us mcht zum Em-
ungenügende Gründung gab also abr cheinlich den turz führen. . .d
1\nstoß zu einer Senkung des Bauwerke und damit zu Gefährlicher i t e natürlich schon, enn die ~el er
dem Zusammen turz. Der Zusammen turz wurde aber Berechnung gemacht n f\nnahmen in der 1\usfuhr~.og
zweifellos gefördert durch die jammervolle l\usführung nicht zur Geltung gebracht werden, oder wenn nachtrag-
des Bauwerkes. Iich l\enderungen am Entwurf vorgenommen werden.ohne
Der Beton war aus Ries au einer in der ähe befind- Rück ichtnahme aul die tab che Berechnung. 0 Ist es
lichen Stein-Zerkleinerungsanlage mit Zu atz von natür- ver chiedentlich vorgekommen, daß Träger als d~rch
lichem Riessand herge teilt, aber an cheinend mit sehr laufend berechnet wurden, daß aber über de~ tu~e~
geringem Zementzusatz, der obendrein infolge mangel- keine Vorkehrungen zur 1\ufnahme der negatIven Ob
haften Mischens ungleichmäßig in d~r Mas e verteilt war. mente getroffen urden. E i t vorgekommen,. daß au.e
So ließ sich z.B. der Fundamentbeton, welcher üb r acht in den Endfeldern solcher Träger mit einer gewissen Eil~-
Wochen alt gewesen sein soll, tellenwei e mit dem paten pannung gerechnet wurde, daß aber die unver!>te t e
stechen wie das umgebende Erdreich. 1\uch bei den Pfei- 1\ußenwand ohne f\nker us . durchaus keine Momen e
lern und Trägern ließ sich der Beton leicht mit dem Fin- aufnehmen konnte und einstürzen mußte.
gernagel abkratzen. Es ist viel zu wenig Zement ver- ehr gefährlich können nachträgliche 1\enderungen
wendet worden, da Mischung verhältnis betrug 1: 13 bi am Ent urf erden. Wenn z, B. bei einer schiefen Bog.ere
1: 14. Die Herstellung des Beton ge chah in derWei e,daß
die Materialien durch ~chaufeln unmittelbar von dem
brücke die iderlager für eine be timmteBrüc~en chi
berechnet ind, 0 ird man nicht obne elteres I~ d·
Kieshaufen bezw. aus dem Zement ack in die Ma chine Brücke noch chiefer anlellen dürfen, wenn ma~ Dl~ht zu
gegeben wurden. Dann wurde der Beton in die 6,4 m hohen gleich die larke de iderla~er die en ungun tigeren
PfeiJerschalungen von oben hineingeworfen und von Zeit Bean pruchungen anpaßt. Kommen bei einer solc~·~r
zu Zeit Wasser dazwischen gegos en. Da tampfen de Renderung de Plane dann noch chlechte Bodenverha -
Betons wurde größtenteils ganz unterlassen. Hierzu kam ni e hinzu, 0 i tel icht begreiflich, daß die Widerlager
d~n at;lch die ganz un ~chg,:mäße1\rmierung.Die Pfeiler nachgeben und au weichen. . T i-
hatten Ja schon ohne EIseneIDlagen bei den vorhandenen Die tall chen Berechnungen ollen al 0 ~.alle~ e
Querscbnitten die vorhandenen Lasten tragen mü sen, len eine durchau genügende icherheit S?e ahrl~1 ~~~
doch waren in jeden Pfeiler 6 Kahnei en eingelegt. Hier- ie ollen aber ganz be onders mit der 1\u fuhrun.g~m eh
von sollten an jeder Läng seite 3 liegen, in Wirklichkeit ammenhang tehen, d. h. die 1\u führung soll SIC na
lagen öfter an einer Seite 5, an der anderen eite nur der Berechnung richten und umgekehrt. _
eines, dazu ganz dicht an den 1\ußenflächen. Eine Quer- Da Be treben, die vertraglich eingegangenen ~au
armierung war natürlich nicht vorhanden. f\ehnlich Jagen fristen emzuhalten und erzugs- trafen zu vermelden,
die Verhältnisse bei den Unterz.ügen, Decken und Wän- hat in vielen Fällen dazu geführt, daß die chalt;JDgS;
den, die mit den errechneten Stärken und Ei enquer- frislen gekürzt urden Da zu frühe 1\u chalen Olmm
schnitten tra~fähig hätten ein müs en. Die Ei en aren bei den f\usführung fehlern, elche den Einsturz vRr~;
teilweise vollständig vom Beton entblößt, von einer Haf- sachen, einp.n breiten Raum ein. E sind eine ganze dei g
tung zwischen Eisen und Beton war al 0 keine Rede. Die von Fällen vor~ekommen, in denen bei Ver ~n u~
Schalung war in außerordentlich mangelhaIterWei e au bester MateriaJien und achgemäßer Ron truktion em
minderwertigem, leicht brüchigem Tannenholz zusam- Ein turz erfolgte, eil die Schalhölzer eggenolDben
mengezimmert. wurden, bevor der Beton richtig abgebunden ~a en
In heiden Fällen haben wir es also mit Ru führungen konnte. Man kann ja die chalungsfri -ten nicht fur..al~e
zu tun, die unter aller Kritik waren, Die Bauten waren Bauten allgemein fe telzen. Man muß vielmebr Ruc -
eben - wie dies bei den meisten übrigen Unfällen auch icht nehmen auf die tütz eilen, Bela tungen und vor
der Fall. wa.~ .- von Unternehmer~ ausgeführt worden, allem aul die Witterung.
denen die nohge Erfahrung, zum Tell auch die nötige Vor- o ar bei piel wei e die lang anhaltende gr?ß.e
bildu~g im ;Eisenbetonbau abging. Hitze de letzten ommer die mittelbare Ur ache e~fl;
EID weiterer Grund dafür, daß in vielen Fällen nicht ger Unfälle. E ar hier und da zu trocken gear~~:'gee
mit der. nötigen Sorgfalt gearbeitet wurde, lag m. E. in der orden, dem Beton fehlte da zum 1\bbinden no I h
gerade Im vergangenen Jahre deutlich zu Tage getretenen Was er. 1\uch urde ver eumt, den fri chen Beto~. nac
Pre!sdrückerei im Konkurrenzkampf. Wenn man die der Her tellung von Zeit zu Zeit gehörig anzun~s den~
Prels~ verfolgt, zu denen im vergangenen Jahre olche o kam e , d ß der Beton nur unvollkommen .~bbln ~r
1\rbelt~n an.geboten und vergeben wurden, dann kann konnte, und beim Enllernen der ehalung turzte d
man slcb Dicht mehr wundern, daß schon die Entwürfe Bau ein.
~anches zu wünschen übrig ließen, und daß bei der 1\u _ Die übrigen 1\u führung fehler, die Unfälle ver~h
fuhrung ni~?t so gearbeitet werden konnte, ie e nötig acht haben, und die un allen geläufig ind nenn~ I~e
ge~e en ware. Dazu kommt dann noch, daß solche 1\r- ummari ch. E urde bei piel ei e da vorg e e e n
bellen unter Rnerkennung jeder Bedingung übernommen Michung verhältni nicht eingehalten, man par~. a _
wur~en, nur um Rrbeit zu bekommen, und daß, um die e Zement. Eine in der ähe der Baugrube gelegene le t-
BedlD~ungen ~u erfüllen und hohe Verzu~ trafen zu grub verlockte dazu den Rie au di er Grube zu en
v,:rmelden, bel der 1\usführung der Bauten darauf 10 ge- nehmen. Der Rie ' ar lehmhaltig, er kam aber Ulfg~
Wirtschaftet werden mußte.
wa ehen zur Verwendung. Dann urde bei der 1\us u -
f~ muß hi.er festgestellt werden, daß nicht nur die rung elb t nicht die genügende Vor icht beobaeh~et,.eI
aus renden Firmen ondern auch die Bauherren Schuld
tragen an den U~fällen, i~dem sie die 1\rbeiten zu Prei- fehlte jede Rontrolle. 0 erhielten die Unter~üge elO VI~t
sen vergeben, bel denen emfach nichts gelei tet we d z!l geringes 1\ullager, die Ei en urden Dicht korr:k_
k~n: Man sollte sich in jedem einzelnen Falle ver er e~~ elOgelegl, die Verbindung ziehen Unterzug und D d'e
kenplatt~ fehlte, äulenei en gin !n nie.ht durch. ~h
warhgen, daß nur dann brauchbare 1\rbeit geliefe~t !e _
den kann, wenn auch die Preise einigermaßen au k" r !?ecke. hmdurch, odaß die obere aule !,lIcht zen tri die
rch . d P "1 omm- uber die untere zu . tehen kam, in den aule~ fehltj. h-
I Sl~. '. r~ ung der ~nge~ote .und Prüfung der Lei- Querarmierung u . u w. Ein einziger von die en ber
stun~sfahlgk~lt d~r 1\nbleter Ist em unbedin~te Erfor- lern ürde noch nicht zum Ein lurz efübrt haben, a _
derms, da~ leider zu oft außer acht gela en Wird. da nglück ill e , daß dann viele die er Fehler ~u t:n
Gehe .Ich nun zu de!1 Fehlern selbst über,die gemacht men kommen und den on t 0 fe ten und zuverla g
worden sl~.d, und damit. zu den unmittelbaren Ur achen Ei enbeton in Wanken bringen. d U fälle
der Bau~nfalle, 0 werde Ich Ihnen hier kaum et a eues enn ir auf die e Wie die rachen er n ha-
sagen konnen. aufgedeckt und in jedem inzelnen Falle fe I. e tel~mp_
. Zunäch t die ta tischen Berechnungen. Im allge- hen, daß an irgend eIDer lelle gefehlt orden I t, 0 m-
melDen werden diese allein, wenn nicht gerade grundle- finden wir er Ire ht, daß die e bedauerlichen Vorkom m
g~~de Fehler gemacht worden ind, keinen 1\nlaß zu Ein- . .. 'n un ere
DI e un keine eg irre ma hen konne~ I, 't un-
~turzen .geb.en, denn die icherheilen, die - natürlich Zutrau n zu der Zuv rlä igkeil und o,rzughehkel
Immer nchtlge. Ron truktion und gute 1\u lührung vor- erer an ich durchau - ge unden Bau el e. ir
~usge etzt - In unseren Ron truktionen tecKen, sind Wir bedauern die e Unfälle auf da leb~allestedenn
In dl!r Regel so große, daß der Beton ruhig auch eine Be- i en aber auch, 'ie ir ie ein chränken ~o~ne.o,über-
anspruchung von 50 oder 60 kg taU der mei t zula i- ir haben ihre Ur achen erkannt. nd ~ 10 11' ehen
gen 40 "~/~cm aushalten wird, wenn die f\u führung ein- zeugt, daß un r Ei enbeton trotzd m eIDen eil. ~ Vor-
:cvandlrel. I 1. 1\uch hat e m. E. nicht aul ich, enn irdj die nt icklung in den letzten Jah~.en und di
10 dem emen oder anderen Falle ver äumt urde, eine züglichkeit d B u toUe bürgt un dalur.-
54
o. 7.
IIIJ"
Von der XV. Hauptversammlung des Deutschen Beton-Vereins zu Berlin 1912.
V"ein b.t ",b .uob mit d" F"ge d"
Beton- und Eisenbeton- Vorschriften
in Preußen beschäftigt und an den "Deut-
schen1\usschuß für Eisenbeton" 1\nträge ge-
stellt, die auf eine l\bänderung dieser Vor-
(Schluß aus No. 5.)
~ t~ BAUZEITUNG ~1'f,
~
I
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M~TEILUNOEN ÜBER ZEME~T,
BETON- UND EISENBETONBAU C§)
I
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UNTER MITWIRKUNG DES VEREINS DEUTSCHER PORTLAND-
~11I1I1~1~1;1~~~I;~~~~I;~~~~~I;U1~;~I1II~~~ßI~~~~I~~I;"~~111~~I~;~IÜI~I~~~I;~I~IIß1~ I ~
~"IIIII11"""I11I1111I11I1111l11l1l11l11l11ll11ll1l1l11llllllllllll/llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111IIIIIIlIIli"lIIlII~
IX. jl\HRGl\NG 1912. NQ; 8.
~n der Y~IChblldgrer,ze von Berlin, zwischen Kn ten von vornher"in au j,!e chlo en 1\nderseits war
P er ver an gerten chönhauser f\llee und der auch die im Jahr an 1903 in 0 5 der' Deul chen Bau-
Daesn~:~:rhAJJee f!e~ erstehenden.Orlsteii zu errichten. zeitung" bei auf~~ c~ülletem Boden empfohlene l\nwen-
le't s aus ~Ir nach den Plane~ und unter Ober- dung ein"r dunhEi en ver lärkt n Belonplalte bei einem
1 ung des f\rchllekten, Reg. - Baumel:.ter a. D. Walter Bauwerk wie dem vorliegenden nicht wohl geeignet. Holz-
cl.
ßundelsentlom 1\bbildung 3 (link). Pf~hl
rlohre in ver eh. ladlen.
111 l\bbildung 4 (Mille). ~us
IIfdSS,ye IJ~~~J bildung der Pfahl pltze.
JT ",Eisenspitze If;i y 1\bbildung5 (rt>ebt ).1\u ge-
chnittene. Bleeh zur ':Ier-
Vertikalschnitt durch Horizontalschnltt c -d. teIlung der Pfabl pltze.
die Spitze.
Koeppen erbaut. Rus den Abbildungen 1 und 2, die pfähle karnen esten de ech elnden Gr!lndw~V~~~
allerding in er ter Linie die Gründung de Bauwerke ebenfall nicht in Betracht, und 0 ent chloß liJch de s Bil-
dar teilen sollen, geht auch die Ge amtanordnung im fa er de Entwurfe teil. au prakti chen, te s a~wen
Quer chnitt und Grundriß hervor. ligkeit gründen, da in letzter Zeit mehrf~chBZUtr Afählen
Da Gelände, welches von der politischen Gemeinde dung gebrachte Gründung verfahren mit e onp
Pankow der Kirehen~emeinde unentgeltlich zur Verlü- naLh oem Sy tem ~M as I" zu ählen. .. BilliO"
gung Jlestellt wurde, ist für eine Kirche insofern al ein Au chlag~eb"nd aren außer der er tI.hnten ern
sehr gün 'ti~es zu bezeichnen, al es auf dem höch ten keil anderen "Verfahren gegenüber auch ddl~ !ln~~:em
Punkt von Pankow liegt und so der Kirchenneubdu nicht schnelle Ru führung wei e der Grün~ung, le lß'tstagen
nur von den angrenzenden Straßen, sondern auch von Fall trotz beträchllichen Umfange In 50 hArbfetl Mast"
weither ichtbar sein wird. durchdieBeton-undTiefbau-Ge ell·c a "
Em großer Uebelsland i t j(>doch der "hr ungün ti~e m. b. H. in Berlin voll tändiJ! ferligge teilt dw.ur~e·parung
Bau~rund In der erwähnten Gegend. In welcher In frühe- Wenn auch für inen Kir henneubau .Ie . r t 0 er-
ren Zeiten Ziegeteien betrieben wurden. Die bel derGewln- von Zin en bezw. die früher Benutzbarkeit nVch teil bei
n!ln'! des Tone entstllndenen Vertiefungen, die teilwei eheblich In Ge icht fallen, 0 plelt .dl er or rößere
biS unter Grundwas er hinab~ehen, wurden mit Abraum Wohn·,Fabrik- undGe chäft häusern eIße um ~o la vor-
bezv:r. F~hlbrand leder gefüllt, während dieRuffüllun/o! bi Rolle. Daher i t hl rein Gründung verfah~en, le"cbstdie
zur Jetzigen Straßenhöhe durch Erd- und Schuttma en liegende, ganz be onder amPlatze. E elen zuna Mast"
aus Neubauten undl\bbrüchenhersze tellt urde. DerBau- Her tellun~ wei e von Betonpfählen nach y tl~mtert·
grund war also für eine normale Gründung untauglich. sowie die eiteren Vorteile de 'elben kurz er aU .
~ No. •
Der "Mast-·Pfahl gehört zu denjenigen Betonplählen, ~rechende Rundeiseneinlagen in die
die an Ort 'und Stelle und zwar in verlorener Form ber- Form gesteIlt und einbetoniert. Wäh· .•••,.
gestellt werden. Gegenüber in lertigem, erhärtetem Zu- rend des f\rbeitsvorganges kann man
stande eingerammten Eisenbetonplählen wird hierbei die sich durch den f\ugenschein lortlau-
Zeit gewonnen, die zum Erhärlen erforderlich ist, wäh- fend die Gewißheit verschafIen, daß
rend gegenüber Plählen, die zwar an Ort und Stelle her- die richtige Lage der Eisen an jeder
gestellt, deren Formen aber wieder ausgezogen werden, die Stelle eingenalten ist.
Innehaltung eines bestimmten und durchaus gleichartigen l\uch der neuerdings mit beson-
Querschnittes gesichert ist. Es wird lerner ein Wieder- derer 1\ufmerksamkeit verfolgten
auflockern des Bodens, das beim Wiederausziehen der schädlichen Einwirkung etwa im Un-
Form eintreten kann, vermieden. Schließlich macht die tergrund vorhandener "Mo 0 r s ä ure"
im Boden bleibende Form die l\usführung auch unab- wird bei diesem Betonplahl mit Sicher-
bängig vom Wasserstande. Ein solcher Pfahl wird alle heit entgegen getreten. Als ganz be-
Vorzuge de Holzplahles unter Vermeidung seiner Män- sonders wichtig muß vor allem der
gel in sich vereinen. Abschluß des frisch eingebrachten
Bei dem Pfahlsystem "Mast- kommen als Vortreib- Pfahlbetons von derartigem säurehaI-
rohre äußerst dünnwandige Blecbbülsen zur 1\nwendung, tigern Grundwasser bezeichnet wer-
die, zur richtigen Tiefe eingerammt, mit Beton voIlge- den. Dem llopäter erhärteten Beton
stampft werden. Die Schwierigkeit der praktischenl\us- gewährt der Eisenmantel als solcher
führung liegt in der 1\rt und Weise, die Pfahlform in den bis zum gänzlichen l\brosten wieder-
Boden einzuführen. Wollte man in der üblichen Weise
den Rammschlag auf den oberen Rand des Vortreibrohres llbbildung 1.
wirken lassen, so würde eine bedeutende Blechstärke Querschnitt.
gegen das Zerschlagen und Einknicken notwendig wer-
den. Gelingt es aber, den Rammschlag unmittelbar an
seine Wirkungsstelle, die Pfahl pitze, zu leiten, so wird
damit die Blechform in den Boden gezogen, nicht hinein
gedrück tl Ein derartiger 1\rbeitsvorgang gestattet, das
Material der Form - hier Schmiedeisen - wegen der
nur in Form von Zugspannungen auftretenden Bean-
spruchung bis zur äußersten Festigkeitsgrenze auszu·
nutzen. Es wird somit der Kostenaufwand für das" verlo·
rene- Material der Form aul das geringste Maß beschränkt.
In der Hauptsache handelt es sich also darum, den
wichtigsten Teil der 2anzen Konstruktion, die Phabl-
spitze, in ~eeigneter Weise auszubilden und vor allem
gegen ein l\breißen oder l\bdrängen von der Blechform
unbedingt zu sichern.
Bezüglich der Herstellung einer solchen Pfahlspitze
muß als erste Bedingung gelten, daß Rohrform und Spitze
ein innig verbundenes Ganze biläen. Das aber kann in
vollkommenster Weise nur erreicht werden. wenn beide
Teile aus einem Stück bestehen, also die Pfahlspitze uno
mittelbar aus dem unteren Teil der Rohrform bergestellt
wird. Das geschieht in folgender Weise: In die unterste
rd. 24m hohe Blechtafel einer Rohrform werden, wie
aus l\bbildung 3 er ichtlich ist, welche die l\bwicklung
der Rohrspitze darstellt, besondere Ein- und l\usschnitte
gemacht. Hierdurch ergeben sich vier den Wandungen
der späteren Spitze entsprechende Lappen f -I V. Diese
werden so zusammengebogen, daß die Enden I-IV sich
vierfach überdecken und eine stumpf begrenzte, etwa Neue evangelische Kirche in Pankow.
50 cm lange hohle Blechspitze entsteht. In diese wird zur
1\ufnahme der Rammschläge ein genau passender, den Abbildung 2. Grundri6
Hohlraum ausfüllender Holzklotz einge etzt und mit 1\s- mit PfahlsteJlungen.
phaltkitt vergossen. Die eigentliche Rammspitze bildet
eine massive, pyramidenlörmige Eisenspitze, welche
mittels eines Rundeisendornes, welcher die vier Blech-
rohrlappen I-IV bolzenartig durchdringt und fest in den
Holzklotz eingetrieben ist, befestigt wird. V~rgl. 1'\bbil-
dungen 4 und 5.
Eine Zerstörung der Blechspitze durch Oeffnen und
H.era~sschlagen des Holzkerne wird verbindert dur~h
die vier auleinanderliegenden Lappen-Enden I IV, die
durch den Rammscblag von oben und den Erdwider~tand
von unten fest aufeinander gepreßt werden und so e1!1em
l\usweicben der Blechwände wirksam entgegenarbeiten.
Unterstützt wird dieser Widerstand noch durch die Bol-
zenwirkung des Rundeisendorne.~ . ..' .,
Eine 1\nordnung dieser 1\rt laßt die Moghchk~lt emer
TrennunI! der Spitze von der Rohrlorm k~~m belurcht.~n.
Tat ächlich haben die Ver u he und spaleren 1\usluh-
rungen die Richtigkeit des Konstruktio~,.gedankens
dur h dauernd gleichbleibende Erfol~e bestatll!t.
Die gewöhnlich auto~en \1e chwelute I 1,5 mm starke,
zylindrhche oder koni che Blechrohr~orm von et.wa 30 "m
Durchrre ser wird mit der vorbellocb'lebenen pltze ver·
sehen unter die Ramme gebracht und dann eine genau
pa sende Rammjungler einge etzt, die den obe~en tllech-
rand um etwa 1 m Höhe überragt. Die aul die ] un 2le r
wirkenden Rammschläge werden unmittelbar in die
Pfahlspitze übergeleitet und die Form wird somit natür-
lich in den Boden nachllezogen.
Sobald die erlorderliche Rammtiefe erreicht ist, wird
die Jungfer berau genommen, da~aul die Form. sc~ich
tenweise mit Beton gelüllt und dlese~ dann n,lt eln~m
be~onders geformten Slampfl>r fest emgestamplt. SlDd
lür den Pfahl später Biegung spannungen zu erwar- o 5 10 20 m
ten, so werden vor dem .t.inbringen des Betons ent- If-.l..'..l..-l....l-+-I..L..l'-J'-.I...'+I-----~I
~
u den 1\usführungen des Hrn. Dipl. - Inll. die heiden Verbände entschließen könnten, in gegensei-
Fischmann in No. 7. dieser Zeitschrift stel- tigem Ver tändnis und ohne gegenseitiR'e Befehdung an
len wir Folgendes fest: der Entwicklung unseres Bauwesens und zum Wohle der
In dem Jahresbericht über das Vereins- Industrie zu arbeiten. .
jahr 1911 des Deutschen Belon-Vereins i t Daß der Deutsche Beton-Verein" zu gememsamer
. unter dem Kapitel "Bekämplun~ der Ei en- Rrbeit bereit ist da hat auch der Vorsitzende des Ver-
belonbauwel~e durch den Slahlwerksverband" nichts ge- eins, Hr. 1\llred 'H ü er auf der die jährigen Hauptver-
sagt, was nicht durchaus der Wirklichkeit entspräche. sammlung in Berlin deutlich hervorgehoben; Nach dem
Wendungen wie die angeführten, "daß die Eisenbetonbau- uns heute vorliegenden tenogramm hat er Im Rnschluß
weise in unberechtigter Weise angeJ!riflen und herabge- an da betr.Kapitel im Jahresbericht des Vor tandes etwa
setzt werde", oder daß der Stahlwerk verband eine Be- Folgende au geführt: . .
kämpfungum jeden Preis" suche, inddarinnichtenthalten. .,Es ist zu bedauern, daß die großeEisenindustne emen
Das erwähnte Rundschreiben de Stahlwerk<;verban· derartigen Standpunkt un gegenüber eingenommen hat.
des an die Landwirtschaftskammern betr. Stalldecken so- Wir haben ovielegemein chaftlicheInteressen. Ichne~ne
~ie das Kapi.t~l "Einteilung der ma iven Decken, sowie nur die chlackenverwertung und die Frage ~er Be~Jmb
Ihre gegen... eltl~en Vor- und Nachteile in der Veröffent- mung der Qualität des Rundei en , Fragen, die ~ns oc
lichung "Eisen im Hochbau· kann uns nicht zu der Ueber- zur gemein amenfubeit, zum Streben nachgemeJDSam~n
zeuRung des Hrn. Fischmann bekehren, daß die Stellung- Zielen rühren ol1ten. Statt de en ind wir zum K~mp ~
n.ah"?e des Stahlwerksverbandes darauf abziele, eine herau gefordert orden. Wir brauchen den Kam~f nRht Z f
nchtlge Rbgrenzun~ der belden Bauweisen herbeizufüh- fürchten j es i t kein Kampf ums Dll ein, es i t em arop
ren. Denn in dem R.und~chrelben wer~en ~ehauptu"gen um die mächtigere Entwicklung. Ich möchte aber bes: n -
a~fgestellt,. w:elche 10 dieser l\~.lgemelDheJt nicht gültig ders betonen, daß uns der Kampf aufgezwungen ~or en
Sind, wie Wll' In unserer ßro chure "Beton- und Eisenbe- i t, und daß wir gerne da ind, wenn eheißt, Fnedens-
tondecken in landwirtschaltlichen tällen" an Hand einer verhandlungen anzuknüplen".
2r oßen l\nzahl von Bei pielen au der Praxis nachgewiesen Hiermi~ ist. deutlich genug ge agt, daß der Deutsche
ha~en.. Ein Werk aber von der Bedeutung des Buches Beton-Verem dleRufhebung des jetzigen Kriegszustandes
"Elsen Im. Hochbau", das für Jeden der l>ich mit Ei en- ern ..tlich ~ün cht. Solange der Stahlwerk verb~nd.aber
konst~ukhonen zu beschäft.igen hat, ~on hervorraltendem Veroflenthchungen der genannten Rrt llegen die Elsen-
Wert 1St,. muß an Wert verheren, wenn es ein Kapitel auf- betonbauweise richtet olange muß dem Deut chen Beton-
weist, wie. das ob~n.genannte,.da.s nicht mehr auf dem Bo- Verein ein~ Kritik di~se Vorgehen und eine Stel1~.1Dg·
den S~Ch).lcher Kntlk st~ht, wie Jeder unparteiische Sach- nahme zu diesenVeröffentlichungen unbenommenbleibe?
v~rstandlge zugeben Wird. Ganz abgesehen davon daß
In dieser Beziehung hat sich der D. B.-V. s~ither tets In
E!senbetondecken nach diesem KapitelVorteile überhaupt der Stellung de Verteidiger befunden, in dieser Stellung
m~.ht haben, ..werden die angeblichen Nachteile mit der aber ein gutes Recht gewahrt.
R~oßten 1\usfuhrlichkeit behandelt. Wir erinnern nur an Oberka sei ( iegkrei ), den 17. l\pril 1912.
die Behand!.unJ! der f\bbruchsfähigkeit von Eisenbeton- Deut cher Beton-VerelD (E. V.).
bau t.e n, wahrend das Kapitel über Vor- und Nachteile I. 1\.: Petry, Direktor. 'r
mas I~er Deckenkon truktionen berichten sollte. ach chrift der Redaktion: Hiermit glauben ~
Wir bedauern das unerquickliche Verhältni auf da die e Ru elnandersetzungen in den Spalten unserer Zei-
lebhafteste und würden es freudig begrüßen, wenn ich tung schließen zu dürfen. -
27.l\pril 1912. 61
Sand-Ries-Gemisches dichter als vorher lagern und die ein deutliche Bild von dem Einflusse verschiedener
Festigkeit wird höher. Sande und verschiedener Zemente.
Man erkennt auch aus den Versuchen, wie außer- In fetter Mischung sind die Unterschiede zwischen
ordentlich groß der Einfluß guten Zementes aul die Druck- 1\-Beton und B·Beton gering, wenn der Beton erdfeu~ht
festigkeit des Betons ist, namentlich wenn dieser weich gestampft wurde, sehr beträchtlich aber, wenn er '!"elch
eingestampft wird. eingefüllt wird, es sei denn, dem Sande fehlt das FelDs,te.
Sehr interessant sind die Ergebnisse der Untersu- Dann ver chwinden die Unterschiede. Mit I 'arsand Wird
chung, wie sich die Mörtel, die zu den Betonmi chungen der B-Beton besser durch Steinschlag-Zu atz gefördert,
verwendet wurden, für sich, ohne die groben Zuschläge, mit Rheinsand, wie ihn der Fluß liefert, der 1\-Beton, ent-
verhalten. feint aber wieder der B-Beton. Die Entfeinung des San-
Ohne auf Einzelheiten einzugehen,sei nur mitgeteilt, des hebt owohl die Unterschiede der Zemente wie die
daß zweileIsfrei bewiesen ist, daß Erfahrungen, bei der der Zu chläge nah.ezu auf. .. .
Mörtelprillung mit kleinen Körpern gesammelt, nicht auf In magerer Mischung verhalt Sich R-Beton und B-
~roße Körper der gleichen Mischung und nicht duf Beton Beton erdfeucbt ge tampft und weich eingelül,lt nahezu
ubertragen werden dürfen, auch wenn dieser mit dem gleich. Der I arsand yerträg.t am b~ t.en die Rles-Schot-
gleichen Mörtel und in gleicher Weise erzeugt wurde, termischung, der Rhemsand Im naturhchen.Zu tand d:en
Mit jedem Zuschlagmaterial muß die Prüfung in der- reinen cholterzusatz. Im Mörtel au entielDtem Rhem-
jenigen Mischung ausgeführt werden, in der es zur Ver- sand ist es - enn der Beton erdfeucht ge tampft ird-
wendung kommen soll. gleich, ob reiner chotter oder das Kies-. cho~terJl~misch
Von Interesse sind ferner die gesetzmäßigen Be- ZUj;!esetzt wird j ird aber der B~ton welch emgefullt, so
ziehungen der gleichen Mischungen unter Be- gibt der chotterzu atz nach elDem Jahre chlechtere
nutzung von drei Sanden, sowie Ries, Kie - Druckfe tigkeit al der Kieszu 'atz. .'
Steinschlag und Steinschlag unter einander, bei Mit zunehmendem 1\lter ver chieben ich dIe Druck-
einem Jahr 1\lter der Proben. festiJ!keiten ver 'chiedener Betonarten gegeneinander.
Setzt man die Druckfestigkeit der Mischunf!en 1 :2,5: 5 Man kann also allgemeine chlüs e auf alle Beton:
und I: 4: , die unter ausschließlicher Verwendung von arten au Ver uchen mit bestimmten Zu chlag tollen bel
Kies entstanden sind, gleich 100 und rechnet dieMiltelwerte bestimmtem 1\lter der Proben nicht ziehen. Jede Ma~e
der gleichen Mischungen, die aber Ries und teinschlag rial hat eine Eigenarten und brinJ!t die e unter ver chle-
oder nur Steinschlag enthalten, hierauf um, 0 läßt ich denen Umständen ver chieden zur Geltung. Darau folJ!t,
dieses ge etzmäßige Verhalten der Beton-Druckfe tigkeit daß jede Betonmi chung je nach ihrer er e!?dungsart
in verschiedenen Zuständen beim Wech el zwischen für sich geprüft werden muß, um richtig beurteilt werden
Kie - und Steinschotterzuschlag erkennen. Man erhält zu können. ( chluO folgtl
IIIJ,.
Verbreiterung einer in Backstein gewölbten Brücke durch beider eits auskragende Gehwege
in Eisenbeton.
Von Oberingenieur C. F. MUller in Regensburg.
0uß",0~d.nllich vi.I~.ilig. V",.•ndbo,· log", im I.nd. sind, da. infoi•• "0", V.. bnil.. ung
kelt des Elsenbetons, mcht nur bel euau - durch Kon truklion und Verkehr hinzu kommende Mehr-
führungen von Hoch- und Tiefbauten, son- Gewicht aufzunehmen wurde die 1\u führung, wie in den
dem auch bei Um- und 1\nbauten älterer 1\bbildungen 1-7 darge tellt, vorgenommen.
BauwerkeandererKonstruktion art,istdurch In der Fahrbahn - Beschotterung und Erdaullüllung
.. . viel~ 1\uslührungen bewie en. Ein weitere über den Ge ölben urden in l\b tänden von I, m quer
Beispiel zeigt die nachstehend beschriebene kleinere zur Fahrtrichtunl! einzelne chlitze au gebrochen, welche
1\usführung, bei welcher der Eisenbeton 81 Engänzung zur l\ulnahme der Ei enbetonrippen dienten. DieseEi en-
Rbbildung 1.
Rbbildun 5. nicht der verbreitert n BrUcke.
~ .
/ t'--...
. J l ·_
l\bbildung 3 und 4.
l\bbildung 2. Grundriß und l\ufsicht auf die Fahrbabn. Quer chnilt der alten und der verbreil rlen BrUcke.
eine älteren Bauwerkes anderer Kon trukllon art mit betonrippen kragen in Form von Kon. oIen je 1, m über
be tem Erfolg verwendet wurde. Es i t die e die Verbrei- die alten G ölbe tirnen hinau und nehmen ~l .leich-
terung.~iner alten aus z eiBacksteinf!e ölben be tehen- mäßig verl ilte La t die kontinuierlich über ~~ hlD eg
den B~ucke, welche im Frühj hr 1911 erfolgte. l!ehendenG h llplatlen und al EinzeJla t am außer ten
Die alte vorhandene Brücke von 4, 5 m Breite olIte Kon olende die EI enb tonbrü tung aut. .
bei~er eit um einen je 1,7 m breiten Geh eg treifen ver- Da die Brücke im Zuge einer erkehr reichen treße
breitert werden. Nachdem man ich durch eingehende liegt. 0 konnte von einer voJl tändigen Rb perr~ng der
Untersuchung davon überzeugt hatte, deß die vorhande- Fahrb hn ährend der 1\u führung keine Rede, em, on-
nen Back teingewölbe, owie deren Pfeiler und Wider- dem die Brücke urd nur ähr nd der BetoOlerung der
62 o. .
in der Fahrbahn Iie$!enden Konstruktions- _8 &';15
teile gesperrt; sobald diese fubeit erledigt
war, wurde die Fahrbabn dem allgemeinen 8P8avl'1 m 8p8aul1 m
Verke.hr wieder freigegeben.
DIe Herstellungder auskragenden Teile, 2f15
als Konsole!J' Gehw.egplat~en und Brüstung, ~8y ~8"
wurde somIt ohne Jede Emschränkung des
Fahrverkehres auf der Brücke betätigt. r-=;--,-_~~_-/----""'" "~8
yPS
Die stati~c~e ~erechnung wurde auf y~8 " I I
Vermischtes.
Verstellbarer eiserner Gerüst· Unterzug
zur Herstellung von Scbalgerüsten im \assiv-
deckenbau, System "l\rndt". Die Herstel-
lung von Massivd .. cken auf fester hölzerner
Rüstung bedingt für letztere einen erheb-
lichen Kostenaufwand an Material und l\r-
beitslohn, ist an sich schon zeitraubend und llbbildung 3. Unterzug aufgehängt, aufgestützt bezw. gesenkt.
bringt vor allem für die Bauausführung da-
durch Zeitverluste mit sich, daß, solange die
Stützen der Rüstung stehen bleiben müssen,
die f\usführung von l\usbauarbeiten in den
b.etr. ~äumen unmöglich ist. Hieraus ergibt
SIch die Neigung, die tützen vorzeitig fort-
zunehmen, was nicht selten zu Deckenein-
stürzen und Unglücksfällen geführt hat.
E sind nun allerdings auch schalungs-
lose Decken ausgeführt worden, diese setzen
aber besondere Tragwerke aus Eisen oder
Eisenbeton voraus, besitzen auch gewisse
Uebel tände, die hier nicht näher erläutert
werden sollen, und sind vor allem nur bei be-
stimmten Systemen verwendbar.
Der nachstehend beschriebene und durch
l\bbildungen dargestellte verstellbare eiser-
ne Unterzug von Baumstr. Olto l\rndt in
Liegnitz will aber gerade Ersatz für die feste
Rüstung gewöhnlicher Eisenbeton- und Hohl-
steindecken schaffen.
Das Prinzip des Unterzuges ist in l\bbil-
dung 1 darjtestellt. Es zeigt eine Hänge· l\bbildung 2. Gesamtbild einer Decken-Einschlllung.
werkskonstruktion, die so zusammen·
gesetzt ist, daß die Seitenteile e in den llbbildung 1. System-Skizze.
Mittelteil m eingeschoben werden kön-
nen. Durch die feststell chrauben x
wird der Unterzug in au gezogenem Zu-
tand fe tgeklemmt, durch die chrau-
be p kann das Ganze angespannt wer-
den. Die l\ufhängung h ist in wagrech-
tem und senkrechtem Sinne verstell-
bar. Der Unterzug kann sich al 0 allen c. (' d.
l\nforderun$!en anpassen. Die prak-
ti chel\u bildungzeigtdiel\bbildung2,
r-
~-:m p "}
64
UERBl\HNSTEIG-
Hl\LLE l\US EISEN-
BETON IM Hl\UPT-
Bl\HNHOF LEIPZIG.
== DEUTSCHE ~
** Bl\UZEITUNG **
MITTEILUNGEN
tBER ZEMENT, BE-
TON- UND EISEN-
** BETONBl\U**
IX. ]l\HRGl\NG 1912
* * * N~ 9. * * *
~III~I11I11II11I1I11I11II11"IIIIIIIIII"1II11II1II11111II1II111II1111I1II1II1111111II111111II111IJIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII/IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII11111111111111111111111111111111111111111111
@~ (i )~ (i )~ (i )~ (i )~ (i )~ (i )i
j r!I!!J"rul:III"II:III""IIIDIE"U"TSIIC"HIEIIIIIIIIII:IIIIIII:;IIII11~ j
@ ~j BA UZ EI TU NG ~ (i)
j MITTEILUNGEN ÜBER ZEMENT, j
~ BETON- UND EISENBETONBAU ~
~
i *** *** *** *** *** *** *** *** *
UNTER MITWIRKUNG DES VEREINS DEUTSCHER PORTLAND-
~
i
~I~I;~I;I~I~~~I;I;I~"III~ t
lfflßlIIlII~I:I;I:O;I~li";~~~~~~~~~I;""~I~"~I"'~~~"I~I~I~I~I~I~I;~I~III;E
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IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIJIIII~
~IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII11111111111111111111111111/111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII N.Q; 9.
IX. ]l\HRG f\NG 1912.
Vortrag gehalte n auf der XV. Hauptv ersamm lufll! des Deutsc hen Beto~-Verein~ 1912 zu Berlin von Reg.-Bmstr. a. D.
Gehle r, Direkto r der f\.-G. Dyckerhoff & Wldmann m Dresde n.
ie allgem ein bekann t ist, vor liegend en Empfa ngsgeb äude von rund 300 m,
entspr achder Bau des neu- welche meines Wissen s von keinem Bahnho fe der
en Hauptb ahnhof es inLeip- We~t übert~offe!1 wird, au~h ni.cht von der bekann.ten
zig einem dringe nden Be- Umon-StallOn In S1. LOUIS, die zwar .32 Kopfgleise,
dürfnis . l\nstel levon 6ein- jedoch mit wesent lich gering erem Gleisab stand, um-
zeInen Bahnhö fen die zum faßt. In der monum entalen f\usgestallun2" des Em-
Teil aus der Zeit d~r ersten pfangs gebäud es war somitd en deutsch en R~~hilekt.en
eine seltene Rufgab e geboten, zu deren Losung 1m
deutsc hen Eisenb ahnen werb 2) für deutsch e
Jahre 1906 ein öffentl ic~er Wellbe
stamm ten, also jetzt fast
75 Jahre alt sind, sollte Rrchite kten ausges chrIeb en wur~e, bel dem 76 Ent-
ein einzige r neuzei tlicher würfe einging en. Ruf Grund dieses Wettbewerbes
Hauptb ahnhof treten. Nach langjäh -
rigen Erörte rungen wurde der Be-
schluß gefaßt, einen Kopfbahnhof zu
bauen, und der Plan eines Durch-
gangs- Bahnh ofes fallen gelasse n,um
den neuen Hauptb ahnhol im Herzen
der Stadt genau an der Stelle de
alten Thürin ger-, Magde burger - und
Dresdn er - Bahnh ofes erricht en zu
können und damit den besteh enden
Verkeh rs - Verhäl tnissen der alten
Handel s- und Meßsta dt nach Mög-
lichkei t Rechnu ng zu tragen. t)
Dieneu ef\nlag e enthält , wie aus
dem Grund riß des Empfa ngsgeb äu-
des .f\bbild ung 1, hervor geht, für
jed~ der beiden beteilig ten Eisen-
bahn-V erwaltu ngen, der KgI. Preu-
ßi chen und der KgI. Säch ischen
Staat -Eisen bahn, je t3 Gleise, also
insges amt 26 Kopfglei ~ mit 12 Z~i
schenb ahnste igen von Je 10 m Breite
und 2 Randb ahnste igen von je 8,5 m
Breite für den Person enverk ehr, so-
wie 13 Gepäck bahnst eigen. Damit
ergab sich eine Gesam tbreite der
Bahnst eig - f\nlage n mit dem da-
') VergI. hierzu die ausrUhrl ichen Mit-
teilungl n Uber den Ge. amlpllln in "Deutsc he
Bauztg." Jahrg. 19o.t . 37 rr und die wei-
leren Mitteilu ngen Jahr/!. 1909 . 257fr. l\bbildu ng 3. Blick in die Querbah n leighalle.. ( ach einer Zei
hnung.)
') Ver!!!. das Erl(ebni sJahrg.I 907, 5.331 rr.
65
wurde den Dresdner Rrchitekten Prof. William teilen übertragen. Ein Schaubild des Empfangsge-
Lossow undMax Hans Kühne die Entwurfsbearbei- bäudes vom Bahnhofsplatz aus gibt Rbbildung 2.
tung des Empfangsgebäudes und die künstlerische Den architektonisch wirkungsvollsten Teil dieses
Beratung bei den damit zusammenhängenden Bau- Entwurfes bildet die Querbahnsteighalle, vergl. das
l\bbildung 2. Schaubild des Empfangsgebiludes. l\rcbilekten: Professor Los ow & KUhne in Dresden.
l,I2.S ... -
.: I .1
I
1I
IlN M-
~-- --~
libbildung 10. Blick gegen die eingerUsteten libschlußbögen. lVorläufige libsteifung des l\bschnittes 1.)
l\bbildung 11. Bild der Ge amtrU tung von den Bahn teigen her. (Blick lle en das Kopfende de libschnille I.)
W~nd nach der Bahn eite zu wird in 6 monumentale decke mit ka seUenartigerGliederung und eineobe~e
~ögen von 4,1 m Gewölbebreile aufgelöst die den Dachdecke zum chutz gegen Wind und Wetter. Die
bschluß .der 6 eisernen Läng hallen bilde'n. in die em Bilde noch nicht ausgefUhrten Oberlic~ter
R~s el~fach te. und wirtschaftlichste Lösung er- bestehen aus einem oberen Dachoberlicht und emer
gab sich die l\usblldung ämUicher Binder als ein- unteren in dei Ebene der Ka eltendecke liegenden
fache Balken auf 2 Stützen, die auf dem Mauerwerk Gla fläche. (Vergl. auch l\bb. 9.)
des Em~.langsgebäudes einer eils und auf den Rb- Bei der er ten Betrachtung de Hallenquer chnit:
s<:hl~ßbogen der Bahn eile ander eil aufruhcm. te drängt ich die Frage auf, warum die Binder bel
D.~e lI~nere Beg.renzung linie die er Binder war mit die er tarken KrUmmung de ntergurte nicht al
Ruck~lcht auf die gUn tig te Raumwirkung durch die Rahmenträger au gebildet orden ind. Die e Frage
Rrchltekten fe tgelegt worden. Danach ollte die urde tat ächlich eingehend unter ucht. Ein Blick
6 0.9.
auf Rbbild. 3, S. 65 zeigt, daß man auf der Bahnseile Grundrisses hervorgerufen hälle, ergab sich daher
die Pfostenfüße für die Zwischenbinder in senkrech- die Rusbildung der Binder als einfache Balken auf
ter Richtung nur bis auf die Rbschlußbögen hälle zwei StUtzen hier unter diesen eigenartigen Verhält-
herabführen können, so daß auf diese der Rahmen- nissen auch als die wirtschaftlichste Lösung.
schub übertragen worden wäre. Schon das Gefühl Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil
aber führt beim Rnblick dieses Bildes zur Erkenntnis der gewählten Grundform besteht vor allem darin,
der Unmöglichkeit, beträchtliche Schubkräfte in sol- daß infolge der statisch bestimmten Lagerung nach-
cher Höhe durch die schlanken Bogen aufzunehmen. trägliche Setzungen des Bauwerkes keinen Schaden
Ruf der Hausseile wäre es zwar denkbar gewesen, hervorrufen können. Bei diesem Bauwerk waren
die Füße der Zwischenbinder als Rahmenpfosten bis aber ungleichmäßige Setzungen in hohem Maße zu
in die Fundamente hinabzuführen. Dadurch wäre befürchten, da der Baugrund zum Teil mit Moor-
jedoch eine vollständige Rbänderung des bereits schichten der früheren Parthe-Niederung durchsetzt
festliegenden und von den beiden Ministerien ge- ist. f\us diesem Grunde wurde das Empfangsgebäude
nehmigten Gebäudegrundrisses notwendig gewesen, auf Betonpfähle gegründet. die Rbschlußbögen da-
sowie eine vollständige Umgestaltung der Gebäude- gegen auf kräftigen Betonfundamenten zwischen
wand mit ihren zahlreichen Fenstern und Eingang - Spundwänden unmittelbar auf den tragfähigen Boden.
Toren. Damit war aber die Rusbildung der Zwischen- Da hiernach verschieden starke Setzungen der
binder als Rahm ~nträger ausgeschlossen. einzelnen Gründungskörper nicht ausgescWossen
l\bbildung 9. Blick in den fertigen Teil der Querbahnsleigballe (nach dem vorläufigen Ende zu).
für die Hauplbinder erscheint eine Rahmenaus- waren so wurden auch die Rbschlußbögen als sta-
bildung zunächst eher durchführbar. Da jedoch die tisch bestimmte Dreigelenkbögen ausgebildet und
untere Begrenzungslinie der Hauptbinder durch die damit das gesamte Bauwerk in statisch bestimmte
Rrchitektur gegeben, die obere Be~renzung jedo~h Einzelteile aufgelöst, bei denen eine Veränderung
durch den Dachfirst, die e aber WIeder durch die der Höhenlage der StUtzen ohne Einfluß auf die sta-
notwendige Bauhöhe der Zwischenbinder bedingt ist, tische Wirkung bleibt.
so lag die Bauhöhe der Hauptbinder in der Träger- Rus diesen Gründen mußte sich daher der Kon-
mille ebenfalls fe t. Diese war im Gegen~atz ~u den strukteur wenn auch schweren Herzens, dazu ent-
Zwi chenbindern reichlich g~oß, so daß em ~Tlngen schließen' auf eine Rahmenkonstruktion zu verzich-
des Bedürfnis nach eineryernt:tgerung derBlegun~s ten und d~mit auf die Möglichkeit, das Eisenbeton-
Momente in der TrägermItte Dlc~t vor.~ag. Ruch wäre Bauwerk auf eigene Fiille zu stellen, was ja bekannt-
bei der ungewöhnlich groß~n f~el.en H0!te der ~fosten lich nicht nur mit Rücksicht auf die einwandfreie
von 25 m nur eine ver:hällDlsmäßlg gennge Emspan- Standfestigkeit und die Verantwortlichkeit, sondern
nung der Trägerenden ~rzielt worden, ~odaß deryor- auch im Inleresse eines ungehindertraschenBaufort-
teil eines geringeren Else~aufwat:tdes 10 der Trager- ganges stets, wenn irgend möglich, angestrebt wer-
mitte durch die erforderlIche Elsenbeweh~un!{ der den sollte. In der einwandfreien Ruflagerung der
Rahmenpfosten und ihrer Verankerung bel weItem schweren Eisenbetonträger auf dem Mauerwerk des
aufgehoben worden wäre. Rbgesehen von. den Empfangsgebäudes besteht eine der Hauptschwierig-
chwierigkeiten, die eine Rbänderung des Gebäude- keiten dieses Entwurfes und seiner Rusführung.
l\bbildung 12. Blick -gegen die Wand der l\bschlullbllgen. l\bbildung 13. Blick gegen die bintere Gebiludewand.
der B?gen 1,.2 und ~ einen einseitigen Schub in- der beab ichtigten Balkenwirkung erforderlich sind,
folge Ihres EigengeWichtes zu vermeiden doch war dagegen wurden auf der Gebäudewand angeordnet.
schon ein g!eichzeitiges Rufbringen der weiteren Im 1. und 3. Feld itzen die Lager der Zwisc~en
Lasten auf diese Rbschlußbögen auch nur in zwei binder, von der Hallen-Innen eite nicht ichtbar, uber
Feldern ganz ausgeschlossen. Diese Lasten bestehen dem Hauptsims einer Ei enbetonwand, die durch
vor allem in den StUtzendrUcken der acht Zwischen- zahlreiche rechteckige hohe Fen ter durchbrochen
binder, von denen die je symmetrisch zu den Pfei- ist (Rbbildung 13). Diese Wand, die auf der 4 Stock-
lern gelegenen gleichzeitig betoniert, sämtlich aber werke hohen Umfassungsmauer des Empfangsge-
gleichzeitig hätten ausgerUstet werden mUssen. Mit bäudes steht, wird von der wagrecht wirkenden
dieser Möglichkeit konnte aber weder aus wirtschaft- Reibung krall des Rollenlager bean prucht. Zur
lichen GrUnden, noch aber mit RUcksicht auf einen sicheren Beurteilung der Größe dieser Kraft wurde
raschen Baufortschritt und etwaige unerwartet ein- ein sorgfältiger Vorversuch im MaterialprUfungsamt
tretende Störungen gerechnet werden. Es wurden Groß-Lichterfelde vorgenommen, Uber den später be-
daher sowohl fUr den Pfeiler zwischen Feld 1 und 2, richtet werdensoll. Ruf Grund dieser Versuche wurde
als auch zwischen Feld 2 und 3 besondere einstwei- die Reibungskrafl zu 2,6 1 rur ein Rollenlager der Be-
lige Widerlager vorgesehen, die aus hölzernen Stre- rechnung zugrunde gelegt. Diese Reibungskraft des
ben bestanden. Lagers sowie der unmittelbare Winddruck ma~hte
Rm Ende des dritten Feldes mußte naturgemäß eine Russteifung der Ei enbetonwand erforderhch,
ein einstweiliger Gruppenpfeiler ge chaffen werden, die sich in einfach ter Wei e durch Verbindung der
der nach Beendigung de ersten Bauabschnittes den Wand miLzwei inEisenbeton au zuführenden Decken
Schub des dritten Bogens mit seiner ge amten stän- des Gebäude ergab (Vergl. Rbbild. 6.und 8. S. 6?): Es
digen und zufälligen Belastung aufzunehmen hat. entstand oimQuerschniltdieForm eme vIerseilIgen
70 0.9.
Rahmens mit einem überragenden Pfosten, der zur sechsfach statisch unbestimmten Rahmens ist in Rb.
wirksameren Versteifung durch einzelne Streben ab- bildung 14 ersichtlich, die wir in nächster Nummer
gestützt wurde. Der so gebildete und durch die Quer- nachfolgen lassen.
wände versteifte Kasten, der auf dem Mauerwerk auf- Im 3. Felde mußte mitRücksicht auf einen durch-
ruht und mit diesem verankert werden konnte, bildet zuführenden Frischluftkanal an einigen Stellen auf
nun ein zuverlässiges Widerlager gegen die wag- die Rnordnung der Strebe verzichtet und daselbst
rechten Reibungskräfte des Rollenlagers und gegen die über den Rahmen überkragende senkrechteWand
die von außen her auf die 10m hohe Wand wirkenden wie eine Winkelstützmauer biegungsfest ausgebildet
Windkräfte. Die Rnordnung der Eiseneinlagen des werden. (Rbbildung 6, S. 67.) - (Fortsetzung folgt.)
~
~~~~ ordnen sich nach den Versuchen die Mörtel Schlackensend y in seiner Erhärtungsfäbigkeit beträcht.
nach der Höhe ihrer Druckfestigkeit in fol- lich andere Sande. Man muß daraus schließen:
gen der Reihe: Rheinsand, Isarsand, Quetsch- 1. DieFestigkeiten vonMörteln sindnichtentscheidend
Sand, Schlac~ens.andx, Schlacke~.sand y. . für die Festigkeiten der aus 21eichen Mörteln erzeugten
Der Fesh2keltsverlauf der Mortel aus den Mmeral· Betonmischungen.
Sand~n ist in feU,:r Mischung. annähernd proporti.?nal 2.J?ie Eigenschaften verschiedener Sande äußern sich
dem 10 ma2 erer Mischung. Die Schlackensand - Mortel verschieden, je nach 1\rt der l\ufbereitung des Betons
dagegen erhärten in magerer Mischung beträchtlich an- und je nach JUter der Proben.
ders als in fetter. Der Schlackensand x erzielt in magerer 3. Durch Zusatz mancher Schlackensande kann Beton
Mischung nur etwa 50% der Festigkeit der fetten Mi· namenllich in seinen Endfestigkeiten beträchtlich ver-
scbung' die Mörtel aus Schlackensand y unterscheiden bessert werden.
sich in' der Festigkeit der fetten und der mageren Mi· 4. Für die Einwirkung verschiedener Sande auf die Ei-
schung nur wenig. genschaIten daraus hergestellten Betons können nur un-
Die verschiedenen Eigenschaften der Sande wirken mittelbare Versuche sicheren l\ufschluß geben.
aber im Beton ganz anders als im Mörtel. Die Messung der elastischen Formänderun-
2en an Beton-
SqOk9/qrm erdftucl1r //'crrh so/9/qrm crrij'CiJrhl II'ClcI1 Prismenhatu.a.
ergeben, daß die
.so - fSlI--J--J--I--I--l Verkürzung mit
i--
OJ!-----+---+-f~
wachsender Be·
lastung für erd-
0--
~I/
fIJIIl--J--J--I--I--l feuchten Kies-
/ beton 1 :4:8, und
/ /:~ zwar lür Isar-
JJIJ!---l---l---!---i-----l
/ ~J )e JIIIJI---l---l---l---I-----l
JJ Sand ungewa-
schen, Rhein-
I A
0 Sand un~ewa
~ 1//,1/
.,X
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'/ ,-
,. "
'I y
sehen und Rhein-
sand entfeint für
Oll / v
1./
/1.1} /x
J lJ-
je 3 1\ltersstu-
fen verschieden·
21J11
artig verläuft.
j ?} 7 ,'~,# DerEinflußder
I~' Sandart zeigt
° 11,' sich auch in den
i Prismen. Von
den beiden un-
gewaschenen
s Sanden (Isar-,
Rheinsand) lie-
0 MJhr ff IJlJhr • ...l---!/J~jr
L...,f.!-,-L._ _.J.,-".".-,_L...,jl.... '.I't-.--.!I/,,::----+.--+--1J.i:--i:.,:---+..,---j ferte der Rhein·
Sand in allen
lIbbildung I (fett). 1\bbildung 2 (mllger). lIbbildung 3. Reihen, d. h. so-
Einfluß des SlIndes im Beton auf Druckfestigkeit. Einfluß des SlIndes auf Biegefestigkeit. wohl im Kies-
beton als auch
In der fetten Mischung des Betons mit Ze11?'ent 1\ im Steinschlagbeton, in der mageren und in der fe.tten
(1\bbildung 1) zeigt .sich zunächst .~u((allendeV:~rschJeden Mischung ohne 1\usnahme die höhere Druckfestigkeit.
heit in der SandwIrkung gegenuber den MorteIn. aber Die Versuche auf Biegefestigkeit sind mit Balken
auch Verschiedenheit, je nachdem der Beton erdfeucht verschi",denen Querschnittes angestellt worden.. Ver-
oder weich eingestampft wurde. wendet wurden zu diesen Versuchen Isar- und Rhemsand
Im erdfeuchten Zustand ordnen sich die Beton-Mi- und Kies und Steinschlag und bei einer Reihe quetsch-
schun~en den Sanden nach in folgender Reihe: Rhein- Sand, und zwar sowohl die fette wie die magere Mischung.
Sand, Schlackensand y, Quetschsand, Isarsand, Schlacken- 1= 150cm
Sand x. Der Schlackensand y, der sich im Mörtel geradezu b= 20 30 60 cm
als minderwertig erwies, ist im Beton an die zweite Stelle h = 20 16 1I"
gerückt, und der Isarsand, der im Mörtel sich hervor- W = 1330 1280 1210.". . .
ragend bewährt, nimmt im erdfeuchten Beton die vierte Der Einfluß des Querschnittes ~rglb! Sich, ~Ie I.olgt.
Stelle ein. 1. Diel\enderung d~s .Quers 7hmttes Ist auf die Bu'ge·
Im weichen Zustand machen sich die Eigenschaften festi~keit ohne gesetzmaßIgen Emfluß. .
der Sande in anderer Weise gellend. Hier erweist sich 2. Die Gesamtdurchbiegungen und elashs~henDur~h
der Quetschsarid dem Rheinsand fast ebenbürtig und der biegungen, umgerechnet a.uf Proben v.on glC:lchem Trag-
Schlackensand y dem Isarsand. heitsmoment, sind. für glel~hes ~.atenal beißen Balken
Erdfeucht und weich gibt aber der Schlackensand y von 6Qmm Breite bel 11 mm Hohe großer als bel denen von
dem Beton eine größere Erhärtungsenergie, als alle an- 30.16' die Werte für Balken von 20·20 schwanken.
deren Sande. D~r Steinschlag liefert in allen Mischungen höhere
Bei geringer 1\nfangsfestigkeit erreicht der Bet.on Biegefestigkeit als der Kiesbeton der gleichen Zusam-
aus Schlackensand y eine beträchtlich höhere Endfeshg- mensetzung. Die Ueberlegenheit des Steinschlagbetons
keit, als der Beton aus den meisten anderen San~en. beträgt z. B. bei der fetten Mischung 1 : 2,5 : 5 mit den bei-
In der mageren Mischung des ~etons (l\b~ll~ung2) den ungewaschenen Sanden rd.30 %, bei dem entfeinten
sind die Verhältnisse wesentlich dieselben, wie 10 der Rheinsand rd. 25 %.
Jetten, nur mit dem Unterschied, daß hier der Isarsand Bei wiederholter Be- und Entlastung ist der Elastizi-
11. Mai 1912. 71
tätsmodul im allgemeinen größer als der Modul der nur Der Einlluß des Waschens tritt beim Isarsand nicht deut-
einmal belasteten. Der Unterschied ist aber für weitere lich zutage. Durch Entfeinen ird die Festigkeit des Kies-
Schlußfolgerungen unwesentlich. Jedenfalls kann man Betons mit I ar and gesteigert.
nicht sagen, daß durch Be- und Entlastungen innerhalb l\ehnlich interessante Ergebnisse haben nun auch
der Elastizitätsgrenze das Gefüge des Betons nennens- die Zugversuche, die Zug- und Druckversuche
wert leidet. im Wechsel und die Dreh- und Scherversuche
Der Einfluß der Sande (1\bbildung 3) auf die Biege- geliefert. 1\uch die Ergebnisse dieser Ve~suchp. bieten eine
festigkeiten ist im wesentlichen derselbe wie bei den Fülle des euen und 1\nregenden und eIDe Fundgrube des
Druckversuchen, nur treten innerhalb der einzelnenRei- Wissens für den Betonbauer.
hen gewisse Verschiebungen ein. Im Stein chlagbeton Das Buch elches alle diese Versuche in zahlreichen
liefert z. B. von den beiden ungewaschenen Sanden bei Tabellen und ~ehr als 70 1\bbildungen teilweise iJ?; Zwei-
~eringem 1\Iter des Betons der Rheinsand die höchste Farbendruck umfaßt, ist für jedes Betonbaugeschäft und
Biegefestigkeit, bei den Jahresproben aber der Isarsand. jede Baubehörde unentbehrlich. -
Die Bewährung der Eisenbetonweise bei Explosionen mit besonderer Bezugnahme auf die
Explosion im Palastbotel Weber in Dresden vom 8. Dezember 1911.
ach einem Vortrag von Reg.-Bmstr. Philipp, gehalten am 22. Januar 1912 im SlIchsischen lng.- und l\rch.-Verein.
m 8. Dezember 1911 explodierte in Weber ist, außergewöhnliche Beanspruchung.en aufzu?ehm,:n
Palasthotel im Kellergeschoß der mittels te und sich somit be ten bewährt als geeignete .!thttel, die
dreier dort nebeneinander liegender 12glie- 1\usbreitungsmöglichkeit von Explo Ion kr~fte? I v~.n
driger Warmwasserkessel, ystem Dülken, vornherein erheblich zu be chränken und ~aml~ vle gro-
von 23 qna H~izfläche, 6751 Wasserinhalt und ßeren Schaden zu verhüten. Fr,:i1ic~ genugt die ~nordh
3363 kg GeWicht aus unbekannter Ursache. nung von Eisenbetondecken allem Dicht, mll? mu .. a~c
1\nzunehmen ist, daß die 1\bsperrvorrichtungen noch ge- dafür orge tragen, daß die durch die ExplosIOn plotzlI~h
schlossen waren, wodurch das Wa ser zur Verdampfung frei werdenden Gase und die zusamme!1gepreßte Luft !ur
gelangte und der Druck sich zu unzuJä iger Höhe tei- ihre E plo ion kraft möglich t ungehmderten Lauf ms
gern mußte. Der Kessel wurde vom Sockel gehoben und Freie finden können. Es wird sich de halb emp!ehlen,
in einzelne Teile zersprengt. Einige Glieder sind zer- Räume, in denen Explosionen möglich sind, an. die Um-
trümmert worden. Eine Kellerwand wurde vollständig fas ung mauern, aber nach der vom Verkehr abhegende.n
weggedrückt, die Tür des Heizkellers, die des benach- eite zu legen. Ein weiterer chluß aus dem Ergebm.s
barten Weinlagers und des Kellerflures, die Oberlichter ist der, daß e vorteilhaft i t, solche Räume ringsum mit
u~~. wurden zertrümmert und der Lastenaufzug hob sich Eisenbeton zu ver ehen, natürlich unter ~ela~sung ge-
emlge Zentimeter an. In dem im Erdgeschoß befindlichen nügender Luftwege. Der Bau der Wände ID Elsenbeton
1\utomaten-Restaurant wurde durch Zertrümmern der wird vielfach verhindern, daß die Decken der 1\uflagerung
B.ületteinr!chtung, Umstürzen von Rabitzwänden usw. beraubt werden können. .
em erheblicher Schaden verursacht. 1\ehnliche Verhee- Die Eisenbetonarbeilen im Palasthotel Weber slOd
rungen wurden in anderen im Hause befindlichen Läden von der Firma Windschild & Langelott in Dresden-
verursacht. Der Gesamtschaden beträgt 50-60000 M. Cos ebaude hergestellt worden. Die Bauleitung bat~e
.. Trotz der wankenden 1\ulJager, der teilweisen Zer- die 1\rchitektenfirma Los ow & Kühne in Dresden, die
storung der l\ulJager und der .~ad.urch erh~blich ver- auch den Ent ur! des Hotel angefertigt bat. .
sc~lec:hterten ~ulJagerungsverhaltrnsse, sowie trotz der 1\uch bei anderen Explo ionen hat der Elsenbeton
plotzllch ~ergroßer~en Spannweite hat die über dem Ke - ich durchaus be ährt, so bei der E plo ion eines 1\ze:
s~lraum hegende EI enbeton.de.~ke der gewaltigen Explo- tylenbehälter am 6. Juni 1 in Indianapoli, und bel
~lOnskralt Stan~ ge!talten. Die uber dem Explosion raum der Explosion in den brennend n 1\dlerwerken in Frank-
h~b~es~~aal befmd!lchen 8 Personen ~erichten, der Boden furt a. M. am 10. Oktober 1900, wo da Feuer trotz des
ei
alle lC nur w~mg gehoben. und Wieder gesenkt, sodaß Herabstürzen schwerer Massen auf die Eisenbeton-
werd egens an
u en mu,
ß
ß da
~~hB blieben. Besonders erwähnt Decken auf einen engeren Raum beschränkt blieb. Das
le. eanspr.uchung der Decke von Ge ichtde herabge lürztenMateriale von zwei Decken,
n!1~~d~erCf-!Jlso an der RIppenseite erfolgte. Daß hierbei dem Dach, Ma chinen und Lagergegen tänden wurde auf
IC .Ie unnen, nur 12 cm starken Deckenteile zwi chen 3000 kg qm berechnet. Die Ei enbetondecke blieb unver-
den Rippen hochg.eschleudert :cvor~en ~i~d, ist in dem letzt. Bei dem großen Brand de Viktoria peich r in Ber-
~auptvorz.ugdesE~.senbetons,eme emhellhcheKon truk- Hn befanden sich im Brandraum 120 01 Benzin, und .~ur
on zu .sell~, be~rundet. Jeder angreifende DTlick wird dem Um tand daß man für die Tank Ei enbeton ge ablt
durch dl~ Elsenemlagen auf ~rößere Tragllächen verteilt, hatte, i t die Verhütung der on t icheren Explo ion .z~
als es b~1 a!1deren Konstr~ktlOnen gesch~ehl. Besonder danken. l\uch die kün tlicben E plo ionen zur B~ el11-
w:eserytJ~ch ISt auch, ~aß die U?terzuge mit der Decke ein gung der Düs eldorier 1\u teilung bauten 1902 ~owle zur
emheltllches Ganze bilden. Die Einlagen der Rippen ind Beseitigung der gewölbten Wegeüberführung bel k~ 5 der
nach denl\ufl~gern zu unter 45' aufgebogen und dicbt Güterzug trecke Weddau Oberhau en im .Rhemland
an. d~r Ob.erselte der Decke weitergelührt. Für die Ein- zeigten die hohe Wider tand fähigkeit de EI enbeton
h.eltllc~k~.lt ~er Konstruktion sorgen auch die Bügel, ie gegenüber anderen Bauwei en. .. .
smd Wie ubhch angeordnet. Durchdenmonolithischen Zu ammenhang amtlicher
Der Berechnung der Decken wurden Beanspruchun- Teile einer 1\uslübrung in Ei enbeton wirkt das ganze
gen des Betons von 40 kg'qcm auf Druck und des Eisens Gewicht de Bauwerke den Er chütterungen entgegen.
v~n 1000 kg/qcm auf Zug zu~runde gelegt, für die Unter- Dies i t auch einer der Hauptgründe für di~1\.nwend~.ng
zuge entsprechend 32 kg/qcm und 1000 kg/q< m. Da Mi- des Ei enbelon zu Fabrikbauten, zu ch lengen Grun-
schungsverhällnis de Beton ist 1 Teil Zement (au dungen und zu Bauten in Erdbebengebieten.
~üdersdorf), 3 Teile Kie and (aus den 1\blagerungenFür die l\nwendung de Ei enoeton insbesondere
Im Elbtal) und 3 Teile Porphyrfein chlag (aus dem Plauen- zu prengstotlfabriken hat O. Gutman in London s~hr b~
schen Grund). Die Decke selbst zeigte nicht den gering- achten erte Vorschläge gebracht und die ..e mit se r
sten Schaden, ein Riß, eine 1\bblätterung oder dergleichen gutem Erfolge bei eini~en Fabriken au geIuhrt. Je~es
konnte trotz genauester Untersuchung nicht gefunden Magazin Gutman' cber Bauart hat eine Doppeldecke, er
werden, was man bei den otlenbar eingetretenen, außer- Hohlraum zwi chen der oberen ge ölbten und unteren
g~wöhnlich ~roßen QuerkräHen für unmöglich gehalten geraden Decke i t mit and gelüllt. Fußboden, Decke
hat~e. Da Fehlen von Be chädigungen i tein Bewei und Wände ind aus be ehrtem Beton herge teilt.
d:'llur, daß der Eisenbeton auch durchau ela ti ch i t, da 1\uch für l\rtilleriewerk tätten, beim F,: tung~bau,
s~ch onst dort, wo die Bela tung tark wech eIte, unbe· Kü ten chutz, chieß tandbau ja sogar beim Kneg.-
dmgt Risse hätten bilden müssen. Bei jeder anderen Schif(bau al Er atz des tahlpanzer er teben d~m EI-
K~!1struktion, Holzdecke, Balkendecke z ischen eisernen senbeton noch umfas ende Verwendungsmöglichkeiten. -
Tra.gern oder dergleichen hätte ein Ein turz nicht au • Ktz.
bleiben können. Der Tod oder zum minde ten die Ver-
letzung schwerster 1\rt der im Le e aal und anderer in
der Nähe befindlicher Personen wäre die unvermeidliche
Folge gewe en. Ein etwa entstandener Brand hätte der
Eisenbetondecke wegen mit Leichtigkeit auf da Keller-
geschoß be chränkt werden können.
Im geschilderten E plo ion fall ist deutlich der Be-
weis erbracht worden, daß der Ei enbeton durch eine
Ge chlos enheit viel mehr al andere Bau ei en im tande
o. Y.
72
UERBf\HNSTEIGHl\LLE l\US EI E •
BETON IM Hl\UPTBl\HNHOF LEIPZIG.
* ** GIEBEL·l\BSCHLUSSWl\ND. * * *
~ DEUTSCHE Bl\UZEITUNG ====
MITTEILUNGEN üBER ZEMENT,
BETON- UND EISE BETa Bl\U
* * * IX. JAHRGANG 1912 * ~ 10. ***
~'-lIlIDlIIIIIIIII""IIIIIII"mllllmllllllllllllllllllmllllllllllllllllllllllrllllllllllllll/llllllfflllllflllllllln1II111111111111111111111111U11U1llmIIIIllIllIIIll11ll1lffIlIßfflllllmnllmnlfllllllflllflllllllfllUlHllI
=~~(@)~(@)~(@)~@~@~@II
j illi/I/::I/III1/::I/'i/i/i/i/I/IIIIIII/III1/IUlI/III1/IIIU1"I/UlIIIII/I/1II/111'111III/I/IIIIII/11I111/"IIIIUI/III/I/III/I/IIII11I111/IIIIIIIIIIII~~UlII/II~:~III1/1!! ,
~ ~j~ ~i~~ DE UTSCHE ~i~ ~i~~ @!
=~ ~l~ BAUZEITUNG ~r.~ ~
- j M~TEILUNOEN ÜBER ZEME;;T, j
~ BETON- UND EISENBETONBAU ~
~
i ************************* ~
!~~G)~@~G)~@~@~G)
UNTER MITWIRKUNG DES VEREINS DEUTSCHER PORTLAND-
~1I/I/1~1~1;1~1~1~1;I/;~~~1;~~~~~1~I/1~~~11II~~~1/I/~~~1~~1~;~~"';~I~I;;I~~~~~;I~I~III1/~ j ~
~llllllllllllllllllllllIIllllllllllllllfIIllllllllllllIIllll11111I111111I11I11I1111111I111111I111111111111111111111111111I1111I111/11111111I111I11I111I11I111I1111I111I1111I11I111I11I111111I1111I1111I1111I111I1111I111111I111I111I11I11I111I11I1I11m1J~
IX. }l\HRGl\NG 1912. NO. 10.
l\bbildung 14.
l\rmierung
der Wind-
rahmen.
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Wind rahmen l\. 1 Stuck. Windrahmen B. 2 StUck. l\bbildung t6. telzenlager der Binder auf der 1U>schlußwand.
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tung verhältni mäßig leicht
verschiebbar war. Diesem
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führung durch kräftige Zug~
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. . ., ·'''''·l.·
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'~. '~'. J ~\ ,. I ankerund reichliche Zangen~
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verbindungen inderRU tung
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I ... Ia:
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" •.\. .it'~. h.
. .•• Das Bestreben des Betonkör-
per ,sich in wagrechter Rich~
u/- . , . I -• •~ll~~ ~If~ .~,.-:_~ •., ./~I , . 'f';.. \ .
~ f, . " . ' !". .~ ~ r.. ~....._ .
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. tung zu verschieben, ent teht
~f .. "~~: e=:''J:~~
........ : .;."p'.4 · . " _ ..•• r-:-' I ,-,~..
~~ ... ,U-'· • _ ' \ " '.' dadurch, daß beim Betonie-
.... ~; ...... \;'-7" \~' ....;.,. \(".,."..... ' ~....f ~', ren der Binder von den bei-
den Huflagern aus nach der
I, t. .
!.. .\ \--.-.;.1.
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Mitte zu fortgeschritten ur-
l ~""."
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de, wie später noch erört~rt
,...~. _' .~1il;_-" . _,; 'tj.,,'V " ·/~~.' __ . wird, und die äußeren Teile
de Binders stark geneigt ind.
Rbbildung:20. In natUrlicher Größe hergestellterlProbebogen.:-", b. Lagerver uch. Wie
oben dargelegt wurde, war
2 weitere Zugstreben eingeschaltet, wodurch sich ein es IUr die kon truktive Gestaltung der Rullagerung
sogenanntes dreiteiliges Strebenfachwerk:ergab. Im der schweren Zwi chenbinder auf der hohen Ge-
mittleren Teile sind ,außerdem entgegengesetzt ge- bäudewand unbedingt erforderli h.dieReibungkrafL
76 o. 10
did~s Rollenlagers genauer zu kennen. Von der Größe
eser Kraft hing die Bemessung der 10 hohen Eisen-
etonwand und des gesamten rahmenartigen Kastens
m v~>n 17~ l ge.funden we~den konnte, entschlossen sich
~he dreI au~fUhrendenFlrmen zu einemVorversuch,der
b Im MatenalprUfungsamt Groß - Lichterfelde vorge-
a' a
llrmierung des Rbbildung 19. llosicht ei-
Zwischen binders a Des 34,63 m weit gespann-
(Rbb. 5, Na.9). 8,5m ten Zwischenbinders,
BelastuDgsbreite,
, ,
Abw/cke/ung des /JrucKgudes,
1.7$ E,sen j , +0 mm
a' a
llbbildung 22.
llrmierung
llusbildung des Saflit-
der Soffitten-
ten-Binders. l\nsicbt.
Binder J, Ir, 1lI.
Darstellung der
Stahleinlagen der
olJitten - Binder.
ab. Da weder in der Fachliteratur, noch auf Grund nommen wurde. Die Versuchsanordnung ist in l\bb.
der Erfahrungen un erer deutschen Versuchsanstal- 23, Seite 74 dargestellt. Das Material war Guß tahl
ten ein be timmter l\nhall rur die Größe der Reibungs- mH 60 kg/qmm Druckfestigkeit und 12% Dehnung. Die
kraft bei dem ungewöhnlich hohen l\uflagerdruck Walzflächen waren gehobelt oder gedreht bezw. ab-
25, ~ai 1912 77
gedreht, sodann geschmirgell und unter Benutzung geeignet ist. Rus 6 Proben mit Eiche1?holz er~ab
einer polierten Fläche geschliffen. sich bei einem Druck parallel zur Faserrlchrung eme
Während ein vollständiges Lager im Bauwerk Festigkeit von 292-348, 1. M. 306 kg/qcm, für Pitchpine
nur aus 2 Rollen von 225 mm Durchmesser mit einer wurden dagegen aus 11 Pr~ben die Werte .17 1-: 396
oberen Kippplatte, sowie einer Kopf- und einer Fuß- kg/qcm gewonnen. Die niedrIgen Werte ~es Pitchpm~
platte von 100 mmDicke besteht, mußten hier 2 Rollen- Holzes erhielt man für die Körper, bel welchen dIe
paare mit je einer oben liegenden und einer unten lie- Fasern nicht genau parallel liefen, son~ern ß~wul1:
genden Fußplatte A und D, sowie 2 zwischen die Rol- den waren. Wegen der größeren GleIchmäßIgkeIt
lenpaare gelegten mit einander verbundenen Zwi- wurde daher unser deutsches Eichenholz für die
schenplalten Bund Cverwendet werden. Die Last Q Streben gewählt. . .
von 170 t, welche ihre Lage nicht ändert, entspricht Bemerkenswert ist ferner, daß bel weIteren 4
dem l\uUagerdruck des Trägers. Die im Bauwerkz.B. Druckproben mit noch ziemlich frischem Eichenholz
von der Wärmeänderung hervorgerufene Lagerver- senkrecht zur Faser bei 67 kgqcm der Saft heraus ge-
schiebungwurde durch Verschieben der DoppelplaUe preßt wurde und sich eine Zusammendrückung von
B Cerzeugt. Die hierzu erforderliche Kraft P ist dann 1. M. 1,2 cm bei 8 cm Stärke der Probekörper erga~.
die doppelte Reibungskraft eines Rollenlagers, da hier Bei einer Beanspruchung von 390 kg/qcm b~tru~. dIe
die Reibung zweier Rollenpaare zu überwinden ist. Zusammendrückung 5 cm, also mehr. als dIe ~alfte
Der erste Versuch wurde mit sauber geschliffe- der früherenStärke,ohne daß jedoch em,:Zerstorung
nenFlächen,sorgfältig abgedrehten Rollen ohne Ver- eingetreten wäre. Ein Biegeversu~h mit 6. Pr~ben
wendung irgendwelcher Schmiermittel vorgenom- von 1mLänge und 8· 8 cmQuerschm~t erg~ tür Elche
men. Es ergab sich hierbei die größte Reibungskraft 595 kg/qcm Biegungsfestigkeit f~r Pltchpme nahezu
für ein Rollenlager bei 170 t Druck zu 360 kg, also zu denselben Wert, nämlich 614 kg/qcm. ..
0,2%. Erwähnt sei vor allem, daß dieser Wert durch- Während also unser Eichenholz fur Dr~ckbe~n
aus nicht konstant ist, sondern hauptsächlich von der spruchungen parallel zur Faser völlig geeIgnet 1st,
Gestalt der deformierLen Rollenbahn abhängt. Man mußte für einige Holzschwellen, welche am Kopf und
konnte bei diesem und den lolgenden Versuchen in am Fuß dieser Holzstreben liegen und senkre.cht ~ur
den.l\blesungen der Verschiebungen und der zuge- Faser mit 100 kg/q("m gedrückt werden, noch em här-
höngen Werte der Reibungskralt z. B. deutlich eine teres Holz gesucht werden. Es wurden daher noch
Bergfahrt und eine Talfahrt über die offenbar einge- Ver uche mit au lralischen Harthölzern und zwar
walzte all~rdings ni<;:ht meß~areMuldederStahlplalte mit Tallowwood-, Gruba- und Moa-Holz unternom-
unterscheIden. BeIm zweIten Versuche wurde die men. Senkrecht zur Faser gedrückt ergab Tallow-
R~llenbah!1 bei e.iner äußeren Endstellung der PlaUe wood eine Druckfestigkeit von 131, Gruba - Holz 2~5
mit GraphItschmIere bestrichen. Hierbei ergab sich und Moa-Holz 217 kg (lcm Es wurde daher Moa-Ho z
der Größtwert der Lagerreibung bei 170 t Druck zu gewählt, das aus Ne~se~land eingeführt und vielfach
530 kg, also zu 0,3%, somit etwas höher, als bei unge- als Möbelholz und für WandtäIelungen angewendet
schmiertem reinen Lager. Bei dem drilten Versuche wird. Die Quetschkraft, bei welcher der Beginn des
endlich wur.de auf diese Graphitschmiere Oel und Zusammendrückens im Diagramm der 1\.msler-
Sand gespntzt, um den Zustand eines stark ver- Lailon'schen Presse angezeigt wurde war bei diesem
schmutzten Lagers nachzuahmen. Hierbei ergab Holz 106, bei dem Gruba-Holz 117 kg/qcm. Ruch die
sich zur allgemeinen Verwunderung der beträchtliche y'estig~eilszahlen bei einem Druck parallel zur Faser
Wert von 2~00kg, also rund 1,5 0/ odesl\uflagerdrucke uberstIegen den Wert unseres Eichenholzes und sind
v0!1170 t • DIeser Wert wurde mit reichlicher Sicher- b.ei Tal~owwood 455, bei Moa-Holz 548 kg/qcm, während
heIt der: Berec~nung z.ugrunde gelegt. Sich bel Gruba-Holz 637 kg/'1 cm ergaben. Nach diesem
Wellere Emzelhelten dieses bemerkenswerten Ergebnis sind folglich die australischen Harlhölzer
yersuches bleiben einer ausführlichen Veröffent- unserem Eichenholz vor allem dadurch überlegen,
lIchung vorbehalten. daß sie sich senkrecht zur Faser er t bei Ueberschrei-
c. Druckversuche mit Holz. Da für die einst- tung von mehr als 100 kg/q m Druckbean pruchung
weiligen Widerla~er SLreben als Holz vorgesehen zusammen pre sen lassen und bei dieser Bean-
w~ren, entstand dIe Frage, ob hierfür unser deutsches spruchung noch eine doppelte Sicherheit bieten. -
EIchenholz oder das amerikanischePitchpine besser ( chluß 10Igt.)
Neuzeitliche Mörtel.
Von Professor M. Gary in Berlin-Lichlerfelde.
nnerhalb der letzten Jahrzehnte hat sich im Mauerwerk behielt Zeit zum "Setzen". Das galt sel.b t für
Bauwesen eine vollständige Umwälzung voll- Kaufhäuser und Speicher. Heute bezieht man 10 den
zogen. Die ständige Verbesserung und die meisten Groß tädten den Mörtel fertig vom Mörtelw~rk,
Massenerzeugnis des Portland - Zementes der Bau wird so schnell als möglich hoch gebracht, VIer,
und anderer hydraulischer Bindemittel haben fünf Stockwerke stehen auf dem Kellermauerwerk und
neue Formen der Bauwerke und neue 1\n- das .Setzen" muß mit der ersten Erhärtung und Ru~·
wendungsweisen der Bindemittel gezeitil!t. Das uns aus trocknung zusammenfallen. Die Räume sind groß, ZWI-
1\lte.rtu~ und Mittelalter.überkommeneZiegelmauerwerk schenwändewerden vielfach erstnachträglich einRezogen,
hat un..Elsenbet~n- und Im Stampfbetonbau nicht zu un- nicht gemauert (Rabitzwände, Plattenwände, Prüß'sc~e
terschat~ende MItbewerber gefunden. Der Kalksandstein Wände usw.), große Lichtöffnungen ausgespart und dIe
hat an VIelen Orten, wo Ton selten, Sand aber häufig vor- übrig bleibenden, durchgehenden Mauern und Fenster-
~omII!t, den Ziegelstein verdrängt. Berlin verwendet fast pfeiler durch massive Decken belastet, durch Einstemmen
10 gleIchen Mengen Ziegel- und Kalksandstein. von Rohrschlitzen geschwächt.
Wie und mit welchen Steinen man aber auch bauen Und wie wird gemauert I Zum Mauern hält sich nac~
mag, immer ist die Losung: "Schnell bauen" und "wohl- gerade jeder gewesene Handlanger für gut genug. DIe
feil bauen" I Die gute, alte Bauweise unserer Voreltern, Zahl der gelernten Maurer wird immer kleiner. Da kann
denen wir die Erhaltung mancher mittelalterlicher Bauten es dann nicht Wunder nehmen. wenn bei einem modernen
zu verdanken haben, droht verloren zu gehen. Nament- Groß tadtbau sich Fehler an Fehler reiht und die Spar-
lich der für gewöhnlich in den Großstädten zur Verwen- samkeit allzu häufi~ am falschen Orte einsetzt.
dung kommende Baumörtel genügt nicht mehr den Rn- Ruch die RufsIcht auf den modernen Riesenbauten
forderungen der Zeit. Früher löschte sich der Bauherr isl oft ungenügend. Der vom Mörtelwerk angefahrene
selbst den Kalk auf dem Grundstück ein und gelernte Mörtel lagert olt tagelang im Freien, in Sonne und Regen,
Maurer bereiteten sich daraus die "Speise" in dem er- trocknet aus oder wird ausgewaschen. 1\uf dem Bauge-
forderlichenMagerungsgrad; unter Verwendung möglichst rüst angekommen, wird er nach Bedarf mit W:asser .ver-
großer Steine wurde hifbsch langsam aufgemauert. dünntodermitSand "angesteift". Häufig geschIehtbeldes,
Mit wenigen Rusnahmen war die Höhe der Bauwerke namentlich, wenn aus der Baugrube "Sand" gewonn~n
beschränkt, die Räume waren klein, zahlreiche die Kon- wird, dessen Verwertung erwün chi, der aber oft. wen~g
struktion aussteifende Zwischenwände vorhanden, Kalk zu Mörtelzwecken geeignet ist. Niemand kontrolhert die
brauchte nicht übermäßig gespart zu werden und da Zusammenselzung de gelielertenMörtels. Niemand fragt
78 N.o. 10.
daryach, 01;> er ~och Sand vertrag en kann. Wenn er schön Raum mehr für die KalkgruWo be; die l\nlage einer solchen
weIß aussIeh t, ISt er Rut genuS!. Daß der von den Mörtel- qrube kostet auch Geld. man wirklich zur llnlage
werken angelie ferte Baumö rtel nicht Kalk im Uebersc huß eIDer Kalkgru be schreite t, bleibt dem frisch gelösch ten
enthält, ist bekann t und erklärt sich aus den ständig Kalk keine Zeit zum Nachlö schen und Eindicken. Dazu
wachse nden Unkost en dieser Werke. kommt, daß guter Sand nur selten auf der Baustel le ge-
Dennoc h ist es auf Berline r Bauten fast die Regel funden wird und daß die Heransc haffung des Sandes ohne
örtel ~en Handla n~ern noch rk immer mit Schwie rigkeite n ver-
d~ß der angefahr~ne~ von ~eeigne tes Fuhrwe
mIt Sand angeste lft wIrd, aus zweI Gründe n. Mauerw erk knüpft ist.
1I!itK~lkmörtelderrichtigenZusammensetzung(etwa I: 2,5 Das waren die Gründe, die in Berlin den Baumei ster
b~;S 3 In Raumte ilen) setz.! sic~ um etwa I % der Mauer- Robert G u thman n
zuerst veranla ßten, Mörtelwerke zu
h?he, wodurc h. na~urgema.~ bel schnell er Bauaus führung schaffen, die statt dungsst de Sandes gleich den fertigen Bau-
elle schaUen. Unüber sehbare r
RI.~se, nament lIch In den Tur- und Fenster bögen entsteh en Mörtel zur Verwen en aus den Mörtelw erken
mussen . Durch sandrei chen Mörtel läßt sich das Setzen Segen ist dem Berline r Bauwes
beträgt schon bei Ziegelm au- erwach sen. Wie hätte man in Berlin bei dem schnell en
wesentl ich vermin dern. Es %.1) Stadt in den letzten Jahren die Unmen -
erwerk mittelg uter 1\usfüh rung nur noch etwa 0,6 Rufsch wung der
haben, ~enMör tel beschaf fen sollen, die für die Riesenb auten er-
Dazu kommt, daß die Handla nger den Wunsch Handel t es sich doch um etwa 2 Mil-
den Mörtel, den sie nach oben bringen sollen, möglich st forderlich waren? tel, die jetzt jährlich in Berlin
hoch auf der Mulde aufzutü rmen. Kalkrei cher, zu nasser lionen cbm Maschi nenmör . Bei dieser Menge ist es notwendig,
Mörtel würde an der Mulde kleben und leicht abrutsc hen, vermau ert werden
Sandun terlage und Sandzu satz. daß die verfügb aren KalkS!r uben jährlich 30 bis 40 mal
deshalb erhält er geleert werden müssen , um dem Be-
. Ein solcher zu magere r Mörtel findet nun llnwen dung gefüllt und wieder
z~lsch en Steinen , die man vor dem Vermau ern häufig dürfnis zu Renüge n.
DIcht benetzt , weil dazu Wasser auf das Bauger üst ge- Die Folge ist, daß auch in den Mörtelw erken der
schafft werden muß, oder weil man ,,1\usfrieren" fürchte t. großen Städte der Kalk nicht mehr ausreic hend löschen
Rufbrin gen auf den Bauwer den die Steine gleich- und gedeihe n kann. Dazu kommt, daß es bei der schnell
Vor dem en Mörtelb ereitung an der notwendigen
falls nicht benetzt , weil sie dadurch den Steinträ gern zu vor sich gehend
k soll auch schnell austroc k- Kontrol le der Mischu n~ mangel t. Bei der Mischu ng von
schwer werden . Das Bauwer und Kalk in den Mörtelw erken läßt der Mörtler, der
nen und beziehb ar werden , deshalb wird Wasser in Stein Sand Schnec ke bedient , nach dem l\ugenm aß die aufge-
und Mörtel nach Möglichkeit gespart . Das noch im Mörtel die
abgesau gt, rührte Kalkmi lch zu dem Sand in die Schnec ke fließen.
enthalt ene Wasser wird durch dieStei ne sofort und Die Kontrol le für die annähe rnd richtige Durchs chnitts-
verdun stet, und die trocken e Mischu ng von viel Sand Mischu ng liefert dem Mörtelw erk erst nachträ glich der
wenigK alkhydr atbleib t übrig. Die Grundb edingun g guter lverbra uch. Zentner gebrann ten Kalkes sollen
Kalkmö rtel-Erh ärtung, Feuchti gkeit, fehlt nunmeh r. Dert Materia erfahrurrgs~emäß t cbm Gruben kalk liefern
und 1 cbm Gru-
Mörtel kann überha upt nicht erhärte n, oder er erhärte
vielleic ht ge- benkalk 3,2-3,5 cbm Mörtel.
nur an der Oberflä che der Fugen, wo diese
Wenn diese Kontrolle einsetzt , ist aber der Mörtel
legentli ch vom Regen benetzt werden . ke längst weg gefahre n, wahrsch einlich schon vermau ert.
Ich habe auf alle diese, die neuzeit lichen Bauwer
in einem Diese Kontrol le schließ t auch nicht aus, daß gelegen tlich
ungüns tig beeinIl ussende n Umstän de bereits lung infolge Unaufm erksam keit des Mörtler s eine MischunR
Vortrag e hingew iesen, den ich in der Hauptv ersamm aus der Schnec ke in den Mörtelwagen kommt, die noch
des "Deuts chen Vereins für Ton-, Zement - und Kalk- hen wenige r Kalk enthält. Man weiß, daß guter Kalkmö rtel
industr ie" am IB.Febr uar 1907geh alten habe.!) Inzwisc
sind die damals schon im Gange befindli chen Untersu chun- mindes tens
10% Retzkal k(CaO) enthalte n soll. Für einen
über das Verhalt en von solchen Mörtel (13,2% Kalkhy drat und 6,8°,0 Sand) be-
gen im Materia lprüfun gsamt n skh unter der Rnnahm e, daß Berline r Mauers and
Kalkmö rtel imMau erwerk ausZieg eln und Kalksan dsteine rechnet
Ver- mit 4% Feuchti gkeit und 1,35 Raumge wicht verwen det
abgesch lossen worden , und die Ergebn isse dieser worden ist, das Mischu ngsverh ältnis auf I Raumte il Kalk-
suche sind von Bur ch art z veröf(entlicht.3) Die Versuc he tcig zu 3,3 Rt. feuchte n Sand. Krone 4) fordert für guten
haben gezeigt , wie außeror dentlich langsam der Kalk-
her der Fuge erhärte t und daß Kalk- Mörtel sogar 1 : 2,5 bis 1 : 3 Raumte ile.
mörtel von außen in
gkeit Solcher Mörtel ist teuer und wird noch teurer durch
mörtel überha upt nur bei Gegenw art von Feuchtikann. weiten Wege, die von den Mörtelw erken bis zur Bau-
und bei Zutritt der Luft (Kohlen
dicken
säure)
Mauern
erhärte
frühere
n
r Zeit
die
stelle zurück zu legen sind, und auf denen ungefäh r SOo °
Daher kommt es, daß in Wasser , die der Mörtel umschl ießt, mitgefü hrt werden
(Kreuzk irche in Dresde n, Dom in Berlin, Deutsch -Ritter-
ten der Kalkmö rtel müssen . Da man fast auf jeder Baustel le Wasser in ge-
schloß Marien burg) bei 1\bbruc hsarbei nügend er Menge zur Verfügu ng hat, drängt sich die Frage
im Inneren des Mauerw erkes noch vollkom men weich vor-
auf, ob es notwen dig ist, den Mörtel mit Wasser zu ver-
gefund en wurde. Das halle früher nicht viel auf sich, senden , ob es nicht zweckm äßiger wäre, ihn trocken zur
denn der Kalk wurde sorgfält ig mit Holz gebran nt und Baustel le zu bringen .
im Mörtel nicht gespart . Man baute damals langsam und
Ich habe auf die Verwen dung von Trocken mörtel be-
gab so dem Mörtel genüge nd Zeit, sich anzuste ifen, sodaß reits in dem vorerw ähnten Vortrag e hingew iesen. Mörtel-
er, wenn er auch nicht im Inneren der Fuge erhärte te,
fabrikat ion und Transp ort würde sich ungleich einlach er
wenigs tens die Fuge au füllte und sich nicht mehr nen- n- gestalte n, wenn man den Kalk nicht mehr zu Brei, son-
nenswe rt zusamm endrück te, wenn die Last des aufgehe dern zu Pulver löschen und trocken mit dem Sande
den Mauerw erkes darauf kam, vor allem aber auch am mische n würde. Technis che Schwie rigkeite n bestehe n
Stein haftete. nicht. Die Kontrolle der Mischu ng wäre leicht, der Trans-
Heute ist das anders geword en. Zeit ist Geld, und port wesentl ich vereinf acht und verbilligt. Bekann tlich
die Grundp reise sind so hoch, daß nament lich bei den
verwen det man in den Vereini gten Staaten von Nord-
Untern ehmerb auten jede Woche Zinsver lust schwer. ins amerik a seit Jahrzeh nten vorwieg end pulverf örmiges
Gewich t fällt. In wenige n Tagen ist das Mauerw erk emes
Kalkhy drat 5).
Riesenm iethaus es empor gewach sen, und die Kühnhe it ist Neuerd ings sind aber noch eine ganze Reihe anderer
oft zu bestaun en, mit der man solches noch völlig nasse hydrau lischer Bindemittel auf dem Bauma rkt erschie nen,
und in Bewegu ng befindliche Mauerw erk mit schwer en, mit denen es wohl der Mühe wert wäre, zu versuch en,
weit gespan nten Decken und hohen Dächer n belas~et, wie weit sie zu einer Verbes serung des Baumö rtels her-
bei denen Seitens chub keinesw egs ausgesc hlossen 1St. angezog en werden können . 1\ber selbst wenn man an
Hausei nslürze gehören deshalb nicht gerade z.u den Sel- dem bisherig en Bestand e der Mörtelwerke nicht rütteln
tenheite n und sind häuf.ig ei.ne Folge ~er gennge~. Haf- und die unzweifelhaften Vorzüg e gut gelösch ten Luft-
tung des Mörtels am Stem, dIe durch die oben erwahn te kalks für die Baupra xis nicht missen will, bieten ich
Beobac htung zweier Mauern unzwei deutig für Ziegel wie noch verschi edene Möglichkeiten, den Mörtel zu ver-
für Kalk andstei ne erwiese n wurde. bessern . Das sind:
Unter solchen Um tänden scheint es an der Zeit zu 1. Zusatz geringe r Mengen von Portlan dzemen t zum
sein über Mittel und Wege nachzu denken , die eine Ver-
e sin.d. Kalkmö rtel,
bes;eru ng des Baumö rtels herbei zu führen imstand 2. Benutz ung hydrau licher Zuschlä ge anderer Rrt, .
In den mei ten Großstä dten ist auf dem Baupla tz kem 3. anderw eitige Rblösc hung des Kalkes unter tell-
1) Pror. Karl Sch"el hat im Jahre 1903 in
der physikall sch-lechn i- weisem 1\ufsch luß der Kiesels äure, des Sandes.
s h n Reichsan sialt durch Versuche restzustel len begonnen schnell
. welche
Ruf letztere m Wege ermögli cht sich am leichtes ten
Mllrtel bei preilerma uerungen im HinbH~k aur. eine möglichst Erfolg anzu- die Rnfuhr von Trocke nmörte l zur Baustel le.
eintrelen de Unverllnd erllchkeit der preller mit beslem
wenden seien ( T\stronom ische Nachrich ten": I 9, 229-234, daß 1911,. "Ton- Es ist bekann t, daß Haftfes tigkeit und Scher-( Schub·)
lndu lriezeltun g: 19t2, Nr.211. Dabei ist em u! be~lesen, festigke it der gewöhn lichen Luftmö rtel außeror dentlich
,"lolj!e
Schwindu ng des Kalkmllrt els das Mauerwe rk SIch 111 der ersten Beob-
a hlungszei t um 0,6"'. selzl. . ') Verj!l. Tonindus triezeilun l! 1906. Seilc 2257.
11.
') Vergi. Milteilunj!en aus d m kl!l. Malenalp rUfunj(sa ml 1907, S. .) .DeutsdlC ßauzeilun g" Ill~9, Seite 60.
•) •Tonindu tri z Ilunj!" 1912, No.3 . 79
25. Mai 1912.
gering sind. Bei Verwendung scharf gebrannter (geklin- Wider tand fähigkeit gegen be timmte chemische Ein-
kerter) Steine oder l\nwendung von Verblendern (auch lIü se zu fördern vermögen, i t bereits früher fe tgestellt.
mancher Kalksandsteine) mit glalter Oberfläche ohne Zahlreiche Belege dafür finden sich in den .. Mitteilungen".
Löcher. und ohne Mörtelvertiefung kann man sie dreist Es ist auch bekannt, daß seit einigen Jahren hydrau-
mit Null in die Rechnung einsetzen. Das hat aber nicht lische Bindemittel in den Handel kommen, die im wesent-
gehindert und hindert auch heute noch nicht, LuItmörtel lichen aus Kalkhydrat und hydraulischen Zuschlägen be-
auch für Mauerwerksteile anzuwenden, bei denen Zug- stehen und teilweise hervorragend hohe Festigkeiten
spannungen oder Schub keineswegs ausgeschlossen sind, liefern. Solche Bindemittel sind von der Bauwelt zu be-
ja, sogar für Mauerwerk, das nicht aus Ziegelsteinen im grüßen, solern sie nicht unter phantasti chen oder nichts-
Verband, sondern aus rohen oder unregelmäßig behaue- sagenden amen auftreten, sondern ihre fut und i1;u"e
nen Bruchsteinen ohne lagerhafte Fuge hergestellt wird. Bestandteile aus der Handelsbezeichnung klar ersichthch
Die bereits von NussbaumG) ausgesprochene Warnung, sind. Die 1\uIbereitung solcher Bindemittel zu Trocke."-
LuItrnörtel nicht für Gebäudeteile zu verwenden, die ent- Mörtel würde nun ein weiterer Schritt auf dem Wege selD.
weder stark belastet oder gar auf Zug oder Schub be- Sie etzt aber zweierlei voraus, nämlich die sorgfältigste
ansprucht sind, ist daher nicht nur am Platze, sondern 1\uswahl der Zuschlagstolle und die innigste Mischung
sie geht noch nicht einmal weit genug. auf geeigneten Maschinen. Beide Be~ingungen ..erfüllen
Da doch das Streben der Bauwelt von allen Seiten gröfftenteils die sogen. "Edelputze-, dIe als Vorlaufer auf
darauf gerichtet ist, größte Sicherheit bei wohlfeiler Bau- dem gemeinsamen Wege anzusehen sind.
weise zu gewinnen, sollte es an einem so wichtigen Bau- In manchen Gegenden Deutschlands bietet sich die
gliede, wie der Mörtel es ist, nicht Halt machen. Nimmt Möglichkeit, die Mörteleigenschaften durch Zusat~ ~e
doch der gewöhnliche Mörtel im Ziegelmauerwerk etwa stimmter Sande wesentlich zu verbessern. Es seI hm-
25% der ganzen Mauerrnasse ein, bei Bruchsteinmauer- gewiesen auI die Verwendung granulierter Hochofen-
werk sogar etwa 33%. Für einen ~uten Bau ist ein guter schlacke, vulkanischer Sande, gemahlenen Basaltes. Na-
Mörtel nicht minder wichtig wie em guter Stein. Erst der mentlich Basaltmehl wird neuerdings in den großen
Mörtel gewährleistet der Fassade G1iederung, den Räu- Schotterwerken der Basaltbrüche in erheblichen Mengen
men Lüftung, den Mauern Haltbarkeit. gewonnen, aber von der Bauwelt noch nicht gen~gend
Ich habe bereits früher an einigen Beispielen gezeigt, gewürdigt. 1\uch Kalksteinrnehl ist unter Umstanden
wie man mit geringen Mehrkosten den gewöhnlichen vortrefflich verwendbar. ..
Lultmörtel wesentlich verbessern kann. Es kostet: Hingewiesen sei auf die Versuch~ von l?r..Bohm~
1 hl Kalkmörtel 1:2,5 = 0,75 M., über die vulkanischen Sande der Elfel (Mitteilungen.
1 hl " 1:4 + 51 Zement = 0, 5 M. Ergänzungsheft I, 18 9), auf die alten '(.ersuche desselb.en
Ein Mörtel mit Zementzusatz behält seine Magerkeit, For chers über den Einfluß der Zusatze von verschie-
seine Erhärtungsfähigkeit aber wird bedeutend gestei- denen pulverförmigen Substanzen auf Portlan~zemente
gert, er liefert trockenes Mauerwerk und gibt kl!ine Ver- (18 6) und den Einfluß verschiedener K~rngroßen .des
anlassung zu übermäßigem Setzen. Durch Zusatz von Sandes (1 ). Seit der Veröffentlichung dle.ser 1\r~elteD
0,15 Raumteilen Portlandzement zu fettem Kalkmörtel sind zahlreiche andere Forschungsergebmsse, dIe. auf
wird bei einerPreissteigerung von nur etwa 27% eineEr- demselben Gebiete liegen, gedruckt worden, aber WI~ es
höhung der Zugfestigkeit des Mörtels um rd. 6S % und scheint, sehr schnell der Vergessenheit anheim gefal de~.
eine Erhöhung der Druckfestigkeit um rd. 233 Ofo erzielt. Wiederholt ist ausgesprochen worden, daß auf le
Dabei sind nur die Mittelwerte der Festigkeiten von 2 1\uswahl der richtigen, dem Verwendungszweck..ange-
bis 60 Tagen l\lter des Mörtels zugrunde gelegt. Bei paßten Zuschlagstofle zu den Mörteln häuIig. hoherer
höherem 1\lter stellen sich die Vergleiche noch weit Wert zu legen ist, al auf die Wahl des Bindemltte.ls, da
günstiger,7) selbst ein geringwertiges Bindemittel durch geelgne!e
Diese Zahlen bezogen sich auf fetten Kalkmörtel. Ich Zusätze, anderer, an sich höherwertigen Bindemittel m
habe aber auch nachgewiesen, daß man mit dem mal:e- seinen Haupteigenschaften gleich werden kann. IO)
ren Kalkmörtel 1: 5 mit 0,5 Rt. Zementzusatz zum Em- 1\uch das 1\lter der Mischung von Bindemitteln u.nd
heitspreis von 1,04 M. denselben Erfolg erzielt, wie mit Zuschlag tollen hat auI die Festigkeit eigen chatten EID-
dem fetten Kalkmörtel 1: 2 mit 0,15Rt. Zementzusatz zum flUß}I) Frische Mischungen sind zu bevorzugen. Des-
Einheitspreis von rd. 1,06 M. Jedenfalls erhält man a,uf halb darf auch Trockenmörtel nur frisch vom Werke zum
diese 1\rt einen Mörtel, der gutes, trockenes und festes Bau ~elieferl werden, wofür eine geeignete Tagesplombe
Mauerwerk liefert, aus dem man nicht die einzelnen Steine Gewahr lei ten könnte.
ohne K.raftanst~eD:gun~ mit der Hand heraus nehmen Schließlich bietet sich noch ein Weg zur Her.~tellu~g
kann, wIe das hauhg bel dem inBerlin üblichen Baumörtel von Trockenmörtel, der, wie verlautet, demnach~t.ID
der Fall ist. Berlin beschritten werden soll. Da ist neben sorgfalhg-
Die Preiserhöhung von rd. 4 M. auI 1 cbm Mörtel, also ter 1\uswahl des Kalke und Sandes die 1\ufbereitu.ng
um 1 M. oder 1,25 M. für 1 bm Mauerwerk will nicht viel des Mörtels in einer Form für die die Kalksandstem-
~esage~, we~n maJ.1 berücksichtigt, daß die Steinpreise fabrikation wegweisend ist.' Welche Mörtel mit ei.nem
m !3erlln freI Bau I. allg. zwischen 24 und 35 M. für 1000 olchen Verfahren zu erzielen ind, bleibt nachzuweisen.
Steme schwanken, also der Preiserhöhung des Mörtels Daß sie besonders gute sein werden, ist kaum ~u be-
um 1 M. für 1 cbm Mauer unter Umständen ein um et a zweifeln. Un ere rührige Indu trie wird aul dem emmal
4 M. höherer Steinpreis gegenüber steht. beschrittenen Wege nicht Halt machen. Die Mah!1un.~1
Der Portlandzement 1st aber nicht der einzige Bau- die ich vor fünf Jahren an den Deut chen Verem f.ur
stoll, der zur Verbesserung des Baumörtels heran gezo- Ton-, Zement- und Kalkindu trie gerichtet habe, I t
gen werden kann. Unna 8) hat bereits darauf hingewie- fruchtbringend gewe en. 1\uch die Industrie de~ Luft-
sen, daß die Bauleute des deutschen Mittelalters sich mörtel strebt nach Verbe serung. Mannigfaltig smd be-
nach dem V~rbild de~ Römer mit Erfolg des Traßzu atze reits die Erzeugnisse. die al ackkalk, Zementersa~z,
zum Kalk~ortel bedie~ten und ~aß die hohen Festigkei- Edelputz, teilwei e allerding unter irreführenden, tell-
ten des Mortels aus mIttelalterlichen Kirchenbauten am wei e auch unter unberechtigten Benennungen in den
Rhein auf die Verwendung dieses an löslicher Kie elsäure Handel kommen.
reichen Materiales zurück zu führen ind. 9) Wo also Traß Ein dringendes Bedürfnis der Bauwelt der Großstadt
oder lösliche Kieselsäure in anderer Form zu haben i t, bleibt aber noch zu erfüllen. Da i t die Lieferung eines
m.öge man sie verwenden. Es stehen zur Verfügung: billigen und guten Trockenmörtels, der schnelles Bauen
~le elgur (Infusorienerde), fein gemahlene, schwach ge- ohne erhebliche Setzungen des Mauerwerkes gestattet,
it nnte Ziegel, sogen. Si-Stoll, ein 1\bfallprodukt aus der
.aunfabrikation, wesentlich bestehend aus löslicher
gut von der Kelle gleitet und die mannigfachen Uebel-
stände des Maschinenmörtels, der naß auf die Bau telle
l{1.~ elsäure. Welche bedeutenden Verbesserungen der gebracht wird, vermeidet. Wenn ein olches Erzeugnis
~odtel durch solche Zusätze zum Kalkmörtel zu erzielen gefunden ist, so wird e nötig sein, durch eingehende
m h' hat da kgl. MaterialprüfungsamtGroß-Lichterfelde Versuche die Eigenschaften die es neuen Mörtels zu er-
nac gewiesen p'roben. Wenn er das hält, wa man erwarten muß, wird
d Die Ergeb~isse dieser Versuche werden demnächst in Ihm der Erfolg nicht versagt bleiben. -
en "Mitteilungen aus dem kgl. Materialprüfungsamt" lO) Verj;(l. z. B. Rudeloll-Gary. Versuche mit Stampfbeton. Milteilulll!en
]ahrg. 1912 veröllentlicht. Wie solche Zusätze auch den des Deutschen l\usschusse< rur Elsenbeton lieft 17. W. Ernst ohn, Berlln.
freien Kalk des Portland-Zementes zu binden und dessen 11) Verl(l. z. R. Gary: HochoIenschlacke und Portlandzement. Mltt.
d. Kllnlgl. MaterlalprUlunl!. amI 1903 nell 3. .
.) 11. Chr. Nussbaum: Ein Beitrag zu den Tro kenverhllltnissen der Inhalt: Querbahn teighalle In l'.lsenbeton rur den Hauptbahnhof 111
N ubauten. /'\rchlv Illr lIyglene, }ubelband (17). l.elpzlg. IFortselzung.) - Neuzeitliche Mllrtel. -
" Mllteltunl!en aus dem kgl. MaterlalprUfunl'samt 1907. s. 20. Hierzu eine Bildbeila2e: QuerbahnsteiRhalle in Leipzig.
' Unna Die Beslimmung rationeller Mllrtelmischungen. Verlag
Paul. Kllin. Verlag der Deutschen Bauz llul1!:. G. 01. b. H~ n l:lertln.
',Vergl. auch lIerleldt: MIIt ilg. Uber TraO-Mllrt I. und lIambloch: FUr die RedakUon verant orUlch: Frilz Eis eie n In BerUn.
Der rheinische TraO u. a. m. Buchdruckerei Oustav Schenek Narhllil. P. M. Weber In BerUn.
o No. 10.
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IX. ]l\HRGJ\NG 1912. NO. 11.
Eine Eisenbetonkuppel von 34 m Spannweite.
Von DipI.-Ing. Spangenberg, Direktor der Firma Dyckerholf & Widmann l\.-G. in Karlsruhe.
(Vortrag, gehalten auf der XV. Hauptversammlung des ~Deutschen Beton-Verein~~ zu Berlin am 28. Februar 1912.)
~~~~~~ enn man von den Höhen turstätlen im südlichen Schwarzwald, jetzt eine kleine
Ill>l desFeldbergesimSchwarz- badischel1mtsstadt und ein viel besuchter Luftkurorl.
wald hernieder steigt ge- Dem Fürst -l1bt Gerbert, der 1764 -1793, also
gen Süden, im Tal der 11lb kurz vor der 1806 erfolgten l\ufhebung des. Klosters
dem Rhein zu so eröffnet regierte, ist die Erbauung der Kuppelkirche zu
sich an einer Biegung des verdanken, deren äuße!en f\n?lick l\bbildung.l ze!gt.
Weges ein ilberraschendes Beinahe fremd und eigenarlIg steht das mächllge
Bild: Mitten in weilen Tan- Bauwerk in der deutschen Land cha1t; unverkennbar
~
~ ~ ~ ~ nenwäldern erhebt sich ein ist der llnklang an italienische Renaissance-Kirchen,
mächtiger Kuppelbau, ein und insbesondere der Einfluß von MicheIangelo's
liebliches Städtchen be- Peterskuppel. .
herrschend und überragend. SI. Blasie!1 ist es, die Vor d.em eige~tlichen Zentralbau steht ell~e von
ehemalige Benediktiner-l1btei, eine der ältesten Kul- sechs dOrIschen Saulen getragene Vorhalle, dIe von
-.---
Rbbildung 6.
Statisch wirk-
sames Kuppel-
System.
r
I I \IH 1\11"\11: :--1'.1\ \ IL
l\bbildungen 29 und 30. Schalung für die Binder, Einlegen der Eisen.
1\bbildung 32. Walzenstellung nach der l\usrU tung. J\bbildung 27. Vorfäufige Rb teilung von Pfeiler IIJ
am Ende de Bauab chnilte 11.
6
No. 11.
gen wurden. Das Betonieren der Zwischenbinder zum Sandstein des Empfangsgebäude pa sende
erfolgte von beiden Ruflagern aus symmetrisch nach hellgraue Färbung aufweisen. Die Bearbeitung der
der Mitte zu fortschreitend. größeren Flächen, z. B. der Gewölbeleibung und der
Es wurde eingehend dieMöglichkeit erwogen, ob Pfeiler, erfolgte mit Luftdruck-Stockhämmern, die
vor dem Betonieren eine Last im Scheitel aufzubrin- der kleinen Flächen von Hand. libbildung 34 zeigt
gen wäre, um das Zusammendrücken des Gerüstes die fertige untere Teilun!! der l\bschlußbögen.
bereits vor dem Betonieren herbeizuführen. Da je- In den Zwickeln über dem 4m breiten libschluß-
d?ch die Grundrißfläche des Binders nur 60 qm, das Bogen ergaben sich zwei Wände, eine äußere Wand
Elsengewicht aber 180 I beträgt, war es ausgeschlos- zum Schutz gegen Wind und Wetter und eine innere,
sen, eine nur einigermaßen wirksame künstliche die in rechteckige Nischen mit Pfeilern archi tektonisch
RuUast aufzubringen. Sodann wurde in Betracht ge- aufgelöst und ebenfalls in Vorsatzbeton hergestellt
zogen, ähnlich wie beim Bau der Bogenbrücken, zu- ist. Die Größe des Rrbeiters inRbb. 13 in No. 9 gibt
erst den Scheitel mit dem Eigengewichte zu belasten, einen RnhaIt für die Abmessungen des Bauwerkes.
also von der Mitte aus nach den Seiten zu fortschrei- Den Rbschluß an dem einen Ende der Halle bil-
tend zu betonieren. Dieses Verfahren ist aber des- det eine 20,5 mhohe Wand aus Eisenbeton (Bildbeilage
halb ausgeschlo sen, weil mit Rücksicht auf die dichte zu No. 10), die ebenfalls in Vorsatzbeton ausgeführt
Lage der Eisen und den auszuführenden Vorsatzbeton und durch bildnerischen Schmuck belebt ist; die
der Mörtel in sehr plastischem Zustande verarbeitel Ornamente sind nachträglich in Vorsatzmörtel an-
werden mußte und bei der starken NeigungderBinder getragen und bearbeitet worden.
nach den Widerlagern zu abgelaufen wäre. Es bleibt Gelegentlich der libsenkung sowohl der Gerü te
also nur die einzige Möglichkeit übrig, mit dem Be- für die libschlußbögen wie auch für die Binder wur-
tonieren von den Seiten her nach der Mitte zu fort- den eingehende und umfangreiche Messungen vor-
zuschreiten. Die liusführung eines Zwischenbinders genommen. lillgemein sei bemerkt, daß die stärksten
mit 75 cbm Beton erfolgte ununterbrochen in i. M. Setzungen der Lehrgerüste unter dem großen Eigen-
45 Stunden, die des Soffittenbinders mit 170 cbm Beton gewicht während des Betonierens eintreten, die bei
in vier Tagen ohne Unterbrechung, wobei die hohen den Bindern 2,5-3 cm betrugen und hauptsächlich
Binderfüße bereit vorher fertig gestellt waren. auf das elastische Zusammenpres en der rd. 30 m
Da man beim Versuch mit dem Probebinder ein hohen Gerüste zurückzuführen sind.
beträchtliches Hinausschieben des Rollenlagers be- Bemerkenswert ist das Verhalten der in libbil-
obachtet hatte, wurde dasselbe vor der RusIUhrung dung 35 dargestellten elastischen Bogenreihe der
ent prechend verschoben, wie die Schrägstellung drei zusammenhängenden libschlußbögen, das den
der Rollenknaggen auf libbildung 31 erkennen läßt. linnahmen vollständig entsprochen hat. Im oberen
Diese Knaggen haben übrigens nur den Zweck, ein Teil ist das Ergebnis der libsenkung des Bogens 1
gleichmäßiges librollen der Walzen zu gewähr-
leisten und ein Gteiten derselben zu verhindern.
RufBild32 sinddie Walzen nach der1\usrüstung ,
jL"/
-.-. ~
zu sehen, nachdem also die Verschiebung ein-
getreten ist.
Das Biegen der Stahleinlagen erfolgte hier .... -
wohl zum ersten Male auf maschinelle Weise Cl·MlO-..c.. .t.,..,. olO<
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Biegemaschinen, bei der durch lienderung des I
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Meridian chnitt.
Tell-Grundl'16
der Kuppel.
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die e Maßregel auch anderwärt bei hohen Gerü len f\bb 17 Die Oberfläche wurde zum Schutz gegen her-
mplehlen dUrfte. Di Fertig lellung d GerU te hat ablr~pf~nde chwi~zwa ser der äußer~n KU'ppe~. mil
ich weg n fal cher Maßnahmen d GerU lbauer z eiLagen PappoH!mabgedeckt, da Miltel lilckuber
leider um fa t z ei Monale verzögert; e wurde er t dem ertvollen Deckengemälde mit drei Lagen.
Mille ovember 1910 fertig, odaß die ganze Bauplatz- Die Heizung der Kirche mußle auch nach dem
22. Juni 1 12. 93
Beendij:!en der Belonierungsarbeiten noch elwa drei angehängten reichen Zierkuppel au Duro- aterial,
Wochen fortge elzt werden, da son I die Gefahr be- deren Ge taltung au Rbbildung 2 in o. 11 zu er-
stand, daß sich das rund 30 m hohe GerU t bei sinken- kennen i t. Daran an chließend erhielt da gewölbte
der Temperatur verkUrzte und eine vorzeitige Rus- Mittelteil einen ko lbaren eh muck durch ein großes
rUstung der Konstruktion bewirkle. piller wurde Deckengemälde, eine Marien-Himmelfahrt darstel-
diese Ueberlegung fUr das Ru rUsten der Kuppel lend, ein Werk von Prof. Georg i in Karl ruhe..
verwerteI, indem durch RbsteIlen der Heizunl! und Damit i t der mächtige Innenraum in semer
Einlassen der Fiußenlufl der Innenraum der Kirche ollen Pracht ieder er landen. Die intere sante
um rund 10 abgekUhlt wurde, odaß durch die er- Ei enbelon-Ron lruktion, die dazu e entlich bei-
kUrzung des GerUstes die RusrU lung des Zeltdaches gelragen haI, i I dem Be chauer freilich nicht mehr
eingeleitet wurde. Das eigentliche RusrU len ge- sichtbar. Vom tandpunkt de Eisenbeton-Fach-
schah am 23. Januar 1910 mit 51/2 Wochen Rlter und manne au i t die zu bedauern, da die e Kon l':l1 k -
ging dann sehr rasch und leicht von latten; e urde tion durch ihre flache Wölbung und durch Ihre
dabei noch eine Senkung von 2mm beobachtel, wäh- pannweite alle bi jelzt au geführten Ei enbe.ton-
rend die VerkUrzung des GerUstes infolge des l\b- Kuppeln Uberlrilft. Rn pannweile ird ie allerdmgs
kühlens auf elwa 3-4 mm zu schätzen ist. bald durch die 67 m weit gespannle Kuppel der Fest-
Rbbildung 18, S.93, zeigt die Untersicht der ferti- halle in Bre lau überholt ein, die da Dre dener
gen Kuppel. Ruf dem Bilde ist auch erkennbar, daß Hau der Firma Oyckerhoff Widmann R.-G.
die Unlersieht der mitlleren Kuppel auffällig rauh ist. zur Zeit au fUhrt.
Um nämlich zu erreichen, daß der doppelte Kalk- Wichtiger jedoch al die Rbmes ungen er-
verputz, auf den das kostbare Deckengemälde mit cheinen dem Verfa er bei der Eisenbetonkuppel
Kaseinfarben aufgetragen wurde, besonders sicher von St. Bla ien die kon truktiven Maßnahmen,
haftet, wurde, auf Grund vorheriger Versuche, die durch die es ermöglichI wurde, die Eisenbeton-
Schalung vor dem Betonieren dicht mit - sand- Kon truktion in da be tehende Bauwerk in scho-
freiem - Granitgrus bestreut, der dann an der nender Wei e einzulUgen. Gerade der m tand, daß
Unterfläche der Betonkon truktion als rauher Ueber- der Ei enbetonbau bier an einer ufgabe der 0 ~n k-
zug haften blieb und nach dem Ru chalen eine mal pflege milzuarbeiten halte, bot fUr den EI en-
sehr rauhe, splittrige und von Zement beinahe belon-Ingenieur eine be onder reiz olle ~ufgabe,
freie Fläche ergab, die einen vortrefIlichen Träger und die Lö ung einer olch n RuIgabe zeigt ~uch
fUr den Kalkverputz bildete. Im FrUhjahr 1911 erfolgle die Bild amkeit und Rnpa ung fähigkeit de EI en-
die Herstellung der an die Eisenbeton-Kon truktion beton in be onder henem Lichle. -
I,j
Die Berechnung und Dirnen ionierung on einfach und doppelt armierten auf Druck und
Biegung beanspruchten Quer chnitten.·) Von Dr.-Ing. Joh . Thieme in Cöln- ülz.
al der ".li"han Unter "<hung von EI a.-
beton-Querschnitten, die zugleich auf Druck
Re t de Momenle lrd at reine Biegung moment lluf
den Quer chnitt ein irken und in den Ei en der Zu.g zone
~
und Biegung beansprucht erden, ird in eine ge i e Zug pannung, in dem auf der Druck elte ge-
Rnlehnung an da Rechnun$! beispiel o. 10 legenen Beton aber die ent prechende Druck pandun~
der preußi chen mini teriellen Vor chriften hervorrulen. 1\uf die e ei e ird dem orhan e~_
im allgemeinen von der Voraus ('tzung au - ein de Beton auf der Zug eite Rechnung Retrag~n~ul_
~egangen, daß der auf der Zug eile befindliche Beton al gleich aber auch gemäß den mini t. or chriften .dl e
u~erhaupt nich t vorhanden ange ehen wird, während nahme der Zugkralte durch da Ei en allein be Irk~ In
die Be~~jmmung des § 15~ doch verlangt, daß ämtliche Handelt e ich nun nur um die Ermittelung der eine
Zugkrafte durch die Ei eneinlagen aufzunehmen ind. ge i en Bela tung zu tand ent prechenden pan~~:
Werd':!1 indes in dem auf der Zug eite befindlichen gen, 0 bietet dieBerechnungnach or tehend~m ke~er_
Beto.n zunach tDruck pannungen hervorRerufen. 0 kön· lei ch ierigkeiten, ie durch 1\n endung dIe e. ehen
nen Ihm auch Zug pannungen und zwar bi zur Höhe der fahren auf da Rechnung bei piel 0.10 der preußI
Druck pannun~en zuRemutet werden, ohne dall in ihm Vor chriften gezeigt erden 011: I1 Quer-
eine wirkliche Zugkralt auftritt. Die er Fall ürde aber er Inhalt de vo en
in Frag~ ko~meD, wenn ein be ehrter Quer chnilt, außer chnitte i t F- 25 2 15 .3!14
durch em Biegung moment noch durch eine Rch ialkraft _ 13 1D da Trä heil moment I t
bezw..allein ~u~cheine exzent;i ehe Kraltangegrillen wird.
Em beliebiger Quer chmtt, der einer derartigen Be- 1=254+15.1.3,1. 5%-4 1104.
la tung ausge etzt ist, ird bekanntlich in der Wei e be- 12
handelt, daß. in. seinem chwerpunkt parallel der äußeren E er ibt ich lerner
Kraft P zw~.. emander entgegenge etzt gerichtete Kräfte " _ =_ ,2 k q m,
von der Groß~ der K~aft P lInf,!etragen werden. Die eine
der letzt,:ren.. 1 t der außeren Kralt l' gleichgerichtet und bl 13 62 Iq lJ1
er~eugtemeuber den ganzen Quer chnitt gleichmäßi ver. bblldun I.
und ent pre hend:J - - , k g ,
telltfep
DruckspannuDg, die andere bildet mit der äuCeren b din t durch ein Moment
Kr a t . zus!"mmen. ein Kräftepaar, da den Quer chnitt l[O= j·2':J.. __ 9 00·2.6,2&:24
auf reme Biegung 1~.Rnspruch nimmt. Die Urenzwerte
der Spannungen erhalt man dann durch Rddilion der /. - 25 d h die
der 1\c~sial.kralt erzeugten Druckspannungen und d~r Die e Moment kommt von dem Ila.nzen urc ment
durch die Biegung erzeugten Zug- bezw. Druck pannun- Exzentrizität c - 10 an verur achten Ble ung mo Ru _
gen unter Beachtung der Vorzeichen. 1I = 10 _ 50 k m in 1\bzu, od ß unter hmen
Wird nun der auf der Zugseite befindliche Beton al chluß von Zug pannung n im Beton noch ulzunem
überhauptnichtvorhandenange ehen, okommtauch bleiben l[ -.ll _ lIu 5 _ 24 bOO - 254 •
für die l\ufnahme der D r u c k pannungen au der 1\ch ial- 25 ..1 '2 l. 15 . 3,14' 12,5
kraft nur der durch den Beton der Druckzone und die
auf der ZUJ! eite befindlichen Eiseneinlagen gebildete E I. t nun'J: • = 2 und hlerau
25~'+ ·15· ,14
Querschnitt in Betracht, während sich in Wirklichkeit der
auf der Zug eite befindliche Beton doch ebenfall an der ,I 111, da Trägh it moment
1\ufnahme der Druck pannungen beteiligen ürde.
Damit nun die im letzteren Falle auf der ZU$! eile er- 4
haltenen Druck pannungen auf Null zurückgeführt er- 2.15. 1 (5,1 2 13,) = 25100 Im ,
-rr
von der Druckkante zu
Kraft Nbedingten Moment MN zusammensetzt. Da aber, k '
bevor nicht die Lage der Nullinie bekannt ist, die Exzen- (14) ,r' = b (il a) festgestellt wird.
trizität e auch nicht genau angegeben werden kann, muß H61 k '+ k.
es genügen, die letztere schätzungsweise einzuführen. x' Ibn
Man braucht ferner den angenäherten l\bstand tu der Man bildet dann unter Vernachlässi-
Mittelkralt aus den Druckspannungen von dem Schwer- I gung der unbekannten Druckeisen den
punkt desZugeisen-Querschniltes. Dieser l\bstand ergibt h-a I angenäherten l\bstand der Mittelkraft
sich bei der vollen Platte zu I au den Druckspannungen zu
(1) tu =11 - a - ;, bei dem Plattenbalken zu I x'
I (15) 10'= h-a- 3'. erhält hiermit die
(2) tu =
11 - a - (0,4 bis 0,45) x.
'I Zugkraft
Sobald also der Wert von I I 1['
___ f.. k 6 (3) x k h-a ~Keß -+l I (16) Z =' ,bestimmt
I X
I
I b n
b
k + k.
man wie in dem Falle, daß zu gegebenen Betonabme sun- len, folglich auch F.', und " kleiner erden. Weiter er-
gen und einem gewi en Moment der Eisenquerschnitt gibt sich auch eine Verminderung der Differenz 11.
ge ucht wird. und somit auch des in der Druckzone vorzusehenden
Handelt e sich um eine volle Platte oder i t mit der Eisenquerschnittes F.' ,I•
MÖJ!lichkeit zu rechnen, daß in dem Plattenbalken die
NuHach e durch die Platte und nicht durch den teg geht, Zumeist wird indes der Querschnitt der Druckeisen
o ermittle man zunäch t den KoiHfizienten r der Tabelle II im Verhältni zu dem des Druckbetons gering au fallen;
der mini terleUen Vorschriften zu e kann daher auch nur eine geringfügige l\enderung
(12) r (h - a)V.~ ,und uche in der Tabelle den ihm
von 10' und der hierdurch beeinflußlen übrigen Größen
F:
- also auch von d - hervorgerufen werden. Mit Rück·
zugehörigen Wert von 0.3' I t dann :s.
kb', 0 ird ich sicht auf anderweite und einllußreichere Vernachläs i-
gungen dürfen aber diese l\bweichungen der angenäher-
die au den Einzelbean pruchungen 0hl! abll und a~ zu- ten Ergebnis e von den strenger zu berechnenden außer
ammen etzende ge amte Beton-Druck pannunJ! inner- l\cht bleiben.
halb der zulä igen halten, al 0 Handelt es ich um einen Plattenbalken, bei dem die
22. Juni 1912. 95
ullinie durch den Sieg geht, so ist zuerst ein geeigneter
Wert für den 1\bstand der Mittelkräfte aus den Zug- und Z = lJ' = 5,6 3 = 55 l (s. GI. 24), hierau aber
Druckspannungen mit
(23) 1/)' = h-a-(0,4 bis 0,45) 8 einzuführen. ~b",
, 55 = 3,06 I/qdm ( '. GI. 25)
I. 1
Es wird dann wieder
(24) Z' = D'
M'
1/'
100)
, ermittelt, aus Z' der Querschnitt der und 'b. - (3,06 + 15 6
fo.O
°_
100 395 t/qdm
0,5 - 15 - , (. GI 26).
Zugeisen und aus D' zunächst die mittlereBeanspruchung Dieser Betrag über chreitet aber die zur Verfügung
des Druckbelons lehende Druck pannung k b' = 3,33 t qdm; es muß daher
D' Ti' die Druckzone durch Ei eneinlagen verstärkt wer?,:n.
(25) U ' -
bm -
-
}t'b' - B· 8'
worin B die statische PIalten- Man be timmt nunmehr den Rb tand der ulhme zu
breite und die Plaltenstärke. .I 3,33,6,0 = 2,0 dm (nach GI. 14),
Die Kantenpressung im Beton ist dann nachJ\bbildg.4 3,33+6,67
(26) u b3 = (
Ub":
1;)
+ 11'
11 a k.
- .
ferner das stali che Moment der ZUl!lone
'= 15.0,55.4,0 = 33.0 dm 3 ( • GI. 1 )
1I-a-
8 11 und da je;ige der Platte der Druckzone db' = 1 . 1 . 1,5
2 = 27.0 dmS, odaß noch aufzubringen i t. und zwar durch
Ueberschreitet dieser Betrag Druckei en, J / = 33,0 - 27,0 6,0 dm~ ( . GI. 20).
die noch zur Verfügung tehende Die em tati ehen Moment ent prieht
Betonspannung k b' nicbt, so würde
die 1\ufgabe gelöst ein und die F I' = 6,0 = 3,53 = 0,23 qdm ('. GI. 22).
1\nwendung von Druckei en nicht " 151,7 J5 Hiermit wäre die ge-
erlorderlich werden. Ist dagegen nIed, 3,53 teilte 1\ufgabe ~elöst,
0b3 > k b', so muß auch hier die zu r--.o:--.--..-.J---r-L---<':'::;--r wenn auch nur ID 1\n-
hohe BetonbeansI?ruchung durcb r-'--r-~.~-..JI <:> näherung.Daßdie e.Rn.
1\nordnung von Ei eneinlagen in L näherung aber gleich-
der Druckzone ent prechend ver- ohl brauchbare We!te
mindert werden. liefert, oll durch eIDe
Die weitere Berechnung geht pannung ber,:chnung
dann in der gleichen Wei e vor auf Grund der 1ID Vor-
sicb, wie oben für die volle Platte tehenden ermittelten
gezeigt worden i t. In Ueberein- Ei enquer cbnitte ge-
stimmung mit der onst üblichen I zei~t erden.
Rbbildung 4. 1\nnahme wird da staU che Mo-
ment des Druckbetons ich auch
nFez 0 8;5 2,0
16;0
I
Jo
E i t
1'0 = I . 1,0 + ,,,. 2
nur auf den eigentlichen Plattenquerschnitt, nicht aber
auf den im Steg liegenden Teil der Druckzone zu er-
1\bbl1dung 6. + ,53 T ,25-41,0 qdm,
strecken haben. -1\n einem Beispiel sei der Rechnung - , , 1 ; 0 = - • 0,5 l-_ 5,6 2 3,
I . t 3,53 0,3 ,25·6.0 =2,5 dm ,
vorgang für einen Plaltenbalken-Quer chnilt vorgeführt. 41,0
r 18,0 1 Ein Quer chnitt, ie
nebengezeichnet.i tdurch I" =
1
3 [1 ·2,51- 1 . 1,5- + 2,0· ,IR) 3.53· :?,2~
~ ~J
I ~---,_,,_0...;2,_0..J eine im Punkt 'im J\b-
,<:> stand von 4,0 qm von der + ,?5· 3,5' = 239,6 dm l •
:..: _ _ - .;; - Qberkante angreifende Hierau erhält man
~ Normalkraft = 15 I und :lb =--- 15,0
41,0 037Iq
• '4.\
°
dm :l. = - 37· 2,5 =-,22 t / qdm ,
'" ein positive Biegung- I ',,2
~ "l Moment .,[ =0 350 ldm in
1\n pruch genommen. Zu
~bl + =-:lba 037 - 0,22 =- 0.57 I qdm.
.J_ - tt I
-:I _
Ferner i t
Ei~~~~l~u;~~ d~rV;:a~~: [0 _ 0,39 23.0 22, ldm 1/.= 15.1,5 = _22.5 Idm ,
etzung, daß die Span- 4,1 •
nungen und bleibt onach aufzunehmen
kb = 4 l'qdm (= 40 kg qcm) J[' 350 - 22, - 22.5 _ 305 ldm. . •
und k. = 1O~ I ~dm (- 1000 kg{qrm) nicht über cbritten. Für den Quer chnitt unter Ru chluß de 10 der Zug
wohl aber moghchst erreicht werden. zone liegend n Beton ist ab r
. Zur an~e.n~berten Bestimmung von F.. setze man .~' _ I . 0.5 t 53· ,3 ,25 ·6.0 = 2,Odm.
dIe Exzentnzltat schätzungswei'e r = 1.0 dm; man erhält 1 • 1 + 3,53 + .25
dann un = M - 11' . e = 350 15. 1 _ 335 ldm' 1'-] (2.OS - J, ) + 3,53. 1,r- + ,25· 4,O~ - 1 2 dm~,
mit ~35 6,0 - 0,4. 1 = 5,6 dm ( . GI. 2) ergibt sich 3
305
Z = 5,6 - 60 I (s. GI. 4) und F t I = 100 60 = 0<'
,U
qdm ( •GI
•
5) daher :l~3 = - .2= - ,31 1/ qdm •
1 ,2
Es berechnet sich dann 05
pli 18· 1 + 5,6 . 2 + 15'0,6 38,2 qdm,
I . 1. 0,5 + 5,6 . 2 ·3,8 + 15·0,6·6.0
;l'lI - 3 2 =2,76 dm ( .Rbb.5),
, 1
und man erhält ]11 = 3 (1 .2,763 16 ·1.7 :1 + 2·3, 4)
+
15.0,6.3,242 = 22 ,3 dm l•
Nach dem bisherigen ergibt ich
15
= 0.39 tqdm (s. GI. 6),
3 ,2
22,3 G
ferner .Mn 3 4 ·0,19 232 Idm (. I. 7),
, 2,76 G
und u ba =- 0,39· .... - 0,2 Ijqdm (nach 1.
3,84
Es ist dann kb' 4,0 - 0,3 - 0,2 = 3,33 lqdm ( iehe
GI. 9), die für das noch verbleibende Moment M' zur Ver-
fügung tehende Beton pannung.
Ferner i t M = - 15· ],24 = -] ,6 tdm (n. GI. 11)
und verbleibt M' 350 23.? - t ,6 30 Idm ( ,GI.IO).
Mit 1/)' - 6,0 - I . 0,4 - 5,6 dm (. I. 23) ergibt iCh
96 No. 12,