KS Maurerfibel

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www.kalksandstein.

de

Beratung:

Kalksandstein-Bauberatung Verein Süddeutscher


Bayern GmbH Kalksandsteinwerke e.V.
Rückersdorfer Straße 18 Mittelpartstraße 1
90552 Röthenbach a.d. Pegnitz 67071 Ludwigshafen

8. Auflage
Telefon: 09 11/54 06 03-0 Telefon: 06 21/67 00-6100
Telefax: 09 11/54 06 03-9 Telefax: 06 21/67 00-6102
[email protected] [email protected]
www.ks-bayern.de www.kalksandstein-sued.de

Kalksandstein. Die Maurerfibel


Kalksandsteinindustrie Nord e.V. Kalksandsteinindustrie West e.V.
Lüneburger Schanze 35 Barbarastraße 70
21614 Buxtehude 46282 Dorsten
Telefon: 0 41 61/74 33-60 Telefon: 0 23 62/95 45-0
Telefax: 0 41 61/74 33-66 Telefax: 0 23 62/95 45-25
[email protected] [email protected]
www.ks-nord.de www.ks-west.de

Kalksandsteinindustrie Ost e.V.


Silder Moor 11
18196 Kavelstorf
Telefon: 0 30/25 79 69-30
Telefax: 0 30/25 79 69-32
[email protected]
www.ks-ost.de

KalksanDstein
Die Maurerfibel
Kalksandstein. Die Maurerfibel
Kalksandstein. Die Maurerfibel
von Dipl.-Ing., Dipl.-Berufspäd. Hans Rich
Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen
Leibniz Universität Hannover

unter Mitwirkung von:

Dipl.-Ing. Klaus Brechner, Haltern am See Dr.-Ing. Martin Schäfers, Hannover


Dipl.-Ing. Bernd Diestelmeier, Dorsten Dipl.-Ing. Andreas Schlundt, Hannover
Dipl.-Ing. Rudolf Herz, Ludwigshafen Dipl.-Ing. Hinrich Schulze, Buxtehude

Herausgeber: Bundesverband Kalksandsteinindustrie eV,


Entenfangweg 15, 30419 Hannover, Telefon 05 11/279 54-0
Kalksandstein. Die Maurerfibel
Hrsg.: Bundesverband Kalksandsteinindustrie eV
Entenfangweg 15, 30419 Hannover, Telefon 05 11/2 79 54-0
ISBN 978-3-7640-0590-0

8. überarbeitete Auflage – Stand: 1/2014

BV-901-14/01

Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen


und Gewissen, jedoch ohne Gewähr.

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit


schriftlicher Genehmigung

Empfohlener Ladenverkaufspreis  19,80

Gesamtproduktion und
© by Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf
VORWORT ZUR 8. AUFLAGE

Der Mauerwerksbau stellt an die Ausführenden vielseitige Anforderungen. Neubauten


werden zunehmend mit großformatigen Steinen und modernen Mauerwerkstechniken
ausgeführt. Für Arbeiten im Gebäudebestand (Sanierung, Erweiterung, Veränderung)
und für die Erstellung von Sichtmauerwerk ist jedoch das Verarbeiten von kleinen
Steinformaten nach wie vor von großer Bedeutung. Die Erfordernisse des nachhaltigen
Bauens steigern besonders die Anforderungen an die Genauigkeit der Ausführung. Der
Einbau funktionsfähiger Wärmedämmschichten zählt hierzu genauso wie die Erstellung
einer exakt ausgerichteten Kimmschicht in Normalmauermörtel als Voraussetzung
für das Weiterarbeiten mit großformatigen, in Dünnbettmörtel gesetzten Steinen. Nur
durch sorgfältige und gewissenhafte Ausführung des Maurers wird eine dauerhafte
Funktionsfähigkeit der Bauwerke sichergestellt, die durch ihre lange Nutzungszeit
einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Bauen darstellen.

Im Bauhandwerk haben wir somit die besondere Situation, dass das erforderliche
Wissen durch neue Werkstoffe, höhere Anforderungen und neue Arbeitstechniken
zunimmt, ohne dass Wissen über traditionelle Techniken überflüssig wird. Die notwen-
dige berufliche Handlungskompetenz erfordert den selbständig denkenden Handwerker,
der genau arbeitet, den Überblick in unterschiedlichsten Bausituationen behält und
Verantwortung für die Qualität seiner Arbeit übernimmt.

Die berufliche Aus- und Weiterbildung muss allen am Bau Beteiligten die Grundlagen
zur Erfüllung dieser Anforderungen liefern. Die eingeführten handlungsorientierten
Lernfeldkonzepte der berufsbildenden Schulen sind daher auf Grundlagenwerke ange-
wiesen, die es erlauben, sich schnell und anschaulich zu informieren. Die vorliegende,
nunmehr 8. Auflage der KS-Maurerfibel führt die bewährte Tradition der Kalksandstein-
industrie fort und gibt für den Bereich Mauerwerksbau Facharbeitern, Gesellen sowie
Auszubildenden ein praxisorientiertes Fachbuch mit anschaulichen Darstellungen an
die Hand. Modernen rationellen Mauerwerksweisen wird in dieser Auflage noch mehr
Raum gegeben. Ebenso werden die aktuellen Bezeichnungen und Zertifizierungen von
Baustoffen, die sich an deutschen und europäischen Normungen orientieren, berück-
sichtigt.

Wie alle wichtigen Beiträge der Kalksandsteinindustrie zum Stand des Wissens in der
Bautechnik, wird auch die Maurerfibel, die seit 1979 in einer Gesamtauflage von mehr
als 500.000 Exemplaren erschienen ist, auf der Homepage des Bundesverbandes
Kalksandstein als pdf-Datei zur Verfügung gestellt.

Hans Rich
Januar 2014
INHALT

1. Mauerwerk 9 3.3 Mörtel- und Steinbedarf 35


3.4 Mörtelarten 36
1.1 Stand der Technik 10 3.4.1 Dünnbettmörtel 36
1.2 Ausschreibung, Vergabe, 3.4.2 Normalmauermörtel 38
Abrechnung 11 3.4.3 Leichtmörtel 38
1.3 Maßordnung 11 3.5 Mörtel für Verblendschalen 39
1.3.1 Bauweise mit Fuge 12 3.6 Mörtel für Kimmschichten 40
1.3.2 Bauweise ohne Fuge 12 3.7 Baustellenmörtel 42
1.3.3 Toleranzen 14 3.8 Lieferformen von Werkmörtel 42
1.4 Ausführung 16 3.8.1 Werk-Trockenmörtel 43
1.4.1 Mauern im Verband 16 3.8.2 Werk-Frischmörtel 43
1.4.2 Arbeiten bei Frost 17 3.8.3 Werk-Vormörtel 44
1.4.3 Absäuern des Mauerwerks 18 3.8.4 Mehrkammer-Silomörtel 44

2. KalksandsteinE 19 3.8.5 Anlieferung 44


3.9 Mörtelauftrag mit dem
Mörtelschlitten 45
2.1 Herstellung 20
3.10 Stumpfstoßtechnik 46
2.2 Güteüberwachung 21
2.3 Mauersteine 21 4. Mauerwerksverbände 47
2.3.1 Steinarten 22
2.3.2 Steindruckfestigkeitsklassen 4.1 Einsteinmauerwerk 49
(SFK) 22 4.2 Verbandsmauerwerk 49
2.3.3 Steinrohdichteklassen (RDK) 24 4.2.1 Einschaliges Verblendmauer-
2.3.4 Formate 24 werk als Verbandsmauerwerk 50
2.3.5 Grenzabmaße (Toleranzen) 28 4.2.2 Verbandsmauerwerk aus KS-
2.3.6 Frostwiderstand 28 Blocksteinen 51
2.4 Bauteile zur Systemergänzung 29 4.3 Einsteinmauerwerk –
Ecklösungen 52
2.4.1 KS-Bauplatte (KS -BP) 29
4.4 Verbandsmauerwerk –
2.4.2 KS-Kimmsteine/KS-Wärme- Ecklösungen 54
dämmsteine 29
4.5 Verbände für Mauerenden 56
2.4.3 KS-Stürze 30
4.6 Mauern von Stößen
2.4.4 KS -U-Schalen 31 und Kreuzungen 58
2.4.5 KS -E-Steine 32 4.7 Vorlagen und Nischen 59
2.5 Bezeichnungen 32 4.8 Zierverbände für Sicht- und
Verblendmauerwerk 61
3. mauerMörtel 33
4.9 Pfeilermauerwerk 63
4.10 Stumpfstoßtechnik als Ersatz 64
3.1 Anforderungen
für Abtreppungen und
an Mauermörtel 34
Verzahnungen
3.2 Kennzeichnung
des Mauermörtels 35

6
INHALT

5. ArbeitsVORBEREITung 67 7.6 Stumpfstoßtechnik/


Verzahnung 110
5.1 Bestellung 69 7.7 Beimauern 111
5.2 Baustellenorganisation 70 8. KS-Sicht- und
5.3 Arbeitsraum 72 KS-Verblendmauerwerk 113
5.4 Transportkette 74
5.5 Geräte 75 8.1 Gestaltungseinflüsse
für Sicht- und
6. Mauern 77 Verblendmauerwerk 114
8.1.1 Kalksandsteine für Sicht-,
6.1 Mauern von Hand 79 Verblendmauerwerk und
geputzte Vormauerschalen 115
6.1.1 Steingewichte 79
8.1.2 Steinoberfläche 119
6.1.2 Griffhilfen 80
8.1.3 Mauerverband 120
6.1.3 Optimale Arbeitshöhe 81
8.1.4 Fugenbearbeitung 122
6.1.4 Arbeitsorganisation 82
8.1.5 Oberflächenbehandlung
6.2 Mauern mit Versetzgerät 83
und Reinigung 125
6.2.1 Versetzgerät 83
8.2 Mörtel für Sicht- und
6.2.2 Pass- und Ergänzungssteine 84 Verblendmauerwerk 127
6.2.3 Überbindemaß 84 8.3 Luftschichtanker für
6.2.4 Stoßfugenvermörtelung 85 zweischaliges
Verblendmauerwerk 129
6.2.5 Wandhöhen/Höhenausgleich 86
8.4 Wärmedämmung und
6.3 Öffnungsüberdeckung 87
Luftschicht 132
6.3.1 KS-Stürze 89
8.5 Abdichtung und
6.3.2 Gemauerte Stürze 91 Fußpunktausbildung 134
6.3.3 Gemauerte Bögen 93 8.6 Abfangungen 135
6.4 Mauern bei Frost und Hitze 99 8.7 Dehnungsfugen 137
6.5 Reinigen von KS-Mauerwerk 100 8.8 Rissesicherheit bei
Verblendmauerwerk 138
7. Arbeitstechniken zur
Baustellenoptimierung 103 8.9 Abnahme und Beurteilung
von KS-Sichtmauerwerk 139

7.1 Mauerlehren 104 9. Sichtflächen im 141


7.2 Mörtel 105 Innenbereich
7.2.1 Mörtelarten 106
7.2.2 Lieferformen 106 9.1 Hochwertiges
Innensichtmauerwerk 143
7.3 Mörtelauftrag mit dem
Mörtelschlitten 106 9.2 Sichtbar belassene
Innenwände 144
7.4 Anlegen der Ausgleichs-
bzw. Kimmschicht 108 9.3 Geschlämmte und
gestrichene Innenwände 145
7.5 KS-Mauerwerk ohne
Stoßfugenvermörtelung 109 9.4 Verputzte Innenwände 146

7
INHALT

10. Nachträgliche 149 11.2.4 Ausfachungen aus 189


Bearbeitung VON KS-Mauerwerk
KS-Mauerwerk 11.3 Frei stehende KS-Wände 192
11.4 KS-Innenwände 194
10.1 Schlitze 150 11.4.1 Tragende Innenwände 194
10.1.1 Vertikale Schlitze 150 11.4.2 Nicht tragende Innenwände 195
10.1.2 Horizontale und 11.4.3 Nicht tragende leichte Trenn- 201
schräge Schlitze 152 wände
10.1.3 Auswirkungen von Schlitzen 11.4.4 Sichtflächen 202
in tragenden Wänden 152
11.4.5 Wärmeschutz/
10.1.4 Herstellen und Schließen Wärmespeicherung 203
von Schlitzen 153
11.4.6 Schallschutz 205
10.2 Durchbrüche, Aussparungen, 154
11.4.7 Brandschutz 213
Öffnungen
11.5 Konstruktive Details 218
10.3 Elektroleitungen 154
11.5.1 Deckenauflager 218
10.4 KS -E-Steine 155
11.5.2 Ringanker/-balken 221
10.5 Befestigungen 156
11.5.3 Wandanschlüsse 222
10.5.1 Kunststoffdübel 156
10.5.2 Injektionsdübel 157 12. Bauphysik im Überblick 227
10.5.3 Anwendungsbedingungen 157
12.1 Wanddicken 228
11. Wände MIT KS-MAUERWERK 159 12.2 Wandkonstruktionen 230
12.3 Statik 233
11.1 KS-Kellerwände 162
12.4 Wärmeschutz 235
11.1.1 Wärmeschutz von
12.5 Schallschutz 236
Kelleraußenwänden 164
12.6 Brandschutz 237
11.1.2 Statik 164
12.7 Konstruktive Details 240
11.1.3 Abdichtung 170
11.1.4 Bodenfeuchtigkeit und nicht Anhang 243
stauendes Sickerwasser 171
11.1.5 Druckwasser aus Stauwasser Merkblatt für das Aufmauern
(aufstauendes Sickerwasser) 172 von Wandscheiben 244
11.1.6 Druckwasser aus Grund- oder Merkblatt für das Handhaben
Hochwasser 174 von Mauersteinen – Auszug 246
11.1.7 Querschnittsabdichtungen 175
Aus- und Weiterbildung 248
11.2 KS-Außenwände 176
11.2.1 Zweischalige Literatur 250
KS-Außenwände 177
11.2.2 KS-Außenwände mit Wärme- 182 NormEN 252
dämm-Verbundsystem
11.2.3 KS-Außenwände mit Vorhang- 187 WICHTIGE Abkürzungen 253
fassade
StichwortVERZEICHNIS 254

8
1. MAUERWERK

„Wann fangt ihr endlich an, die Aussteifungswand zu setzen?!


Wir warten schon drei Stunden… .”

9
1. MAUERWERK

Entwicklungen der Kalksandsteinindus- sondern im Regelfall die günstigste Aus-


trie haben den Mauerwerksbau in den führungsvariante.
letzten Jahrzehnten wesentlich voran-
getrieben: 1.1 STAND DER TECHNIK

 Optimierung der Griffhilfen von Stei- Grundlage für die Erstellung von Mauer-
nen zur Handvermauerung werk sind im Wesentlichen die VOB-Norm
DIN 18330 „Mauerarbeiten“ [1/1] so-
 Mauerwerk ohne Stoßfugenvermör­ wie die Anwendungsnorm Eurocode
telung (Steine mit Nut-Feder-System) 6 „Bemessung und Konstruktion von
Mauerwerksbauten“ (EC 6) [1/2] mit
 Mörtelauftrag mit dem Mörtelschlitten den dazugehörigen Nationalen Anhän-
gen DIN EN 1996/NA als Ersatz für die
 Plansteinmauerwerk durch Verwen- Anwendungsnorm DIN 1053-1 „Mauer-
dung von Dünnbettmörtel und KS- werk – Berechnung und Ausführung“
Plansteinen bzw. großformatigen [1/3]. Daneben sind Verarbeitungshin-
Kalksandsteinen (KS XL) weise der Hersteller, berufsgenossen-
schaftliche Vorschriften, technische
 Großformatige Mauersteine für das Merkblätter sowie Handwerksregeln zu
Vermauern mit Versetzgerät beachten.

Mauerwerkskonstruktionen sind damit Der „Stand der Technik“ lässt sich nicht
weiterhin nicht nur wettbewerbsfähig, ausschließlich an Normen festmachen.

Quelle: Beuth Verlag, Berlin

Bild 1/1: Eine der Grundlagen für die Erstellung von Mauerwerk sind Normen.

10
1.3 Massordnung

Deshalb ist allein durch Einhaltung der 1.2 AUSSCHREIBUNG, VERGABE,


Normen nicht gewährleistet, dass der ABRECHNUNG
Stand der Technik eingehalten ist. Die
Umsetzung neuer Erkenntnisse in Nor- DIN 18330 „Mauerarbeiten“ gibt wesent-
men oder bauaufsichtlichen Vorschriften liche Hinweise zu Ausschreibung und Ab-
erfolgt stets mit Zeitverzug. Erst wenn rechnung von Mauerwerksarbeiten. Ins-
neue Baustoffe, Verarbeitungsregeln besondere die Unterscheidung in „Neben-
etc. in der Praxis eingeführt und von der leistungen“ – die auch ohne besondere
Fachwelt anerkannt und somit bewährt Nennung vom Ausführenden erbracht wer-
sind, werden sie zum „Stand der Tech- den müssen – und „Besondere Leistun-
nik“. Die Umsetzung in der Normung gen“ – die gesondert vereinbart und ver-
erfolgt also später und kann bei neueren gütet werden müssen – sind wichtiger
Erkenntnissen dadurch schon wieder Bestandteil dieser Norm. Mit Vereinba-
überholt sein. Normen entsprechen in rung der VOB, dies ist auch heute noch
der Regel, aber nicht in jedem Fall, dem der Standardfall, sind DIN 18330 und die
aktuellen Stand der Technik und müs- damit verbundenen Normen fester Be-
sen gegebenenfalls ergänzt werden. standteil des Vertragsverhältnisses zwi-
schen Auftragnehmer und Auftraggeber.
Neue Baustoffe und Bauarten werden –
soweit sie baurechtlich relevant sind – 1.3 MASSORDNUNG
in allgemeinen bauaufsichtlichen Zulas-
Konventionell wird im Mauerwerksbau
sungen (abZ) geregelt. Allgemeine bau-
mit dem Planungsraster der DIN 4172
aufsichtliche Zulassungen regeln im
„Maßordnung im Hochbau“ [1/4] ge-
Allgemeinen die von einer Norm abwei-
plant. Darin wird unterschieden in „Bau-
chenden Sachverhalte.
weise mit Fuge“ und „Bauweise ohne Fu-
ge“. Das Grundraster der Planung (Richt-
Das Einhalten der Normen und Regel- maß) beruht auf dem oktametrischen
werke ist wichtig. Daneben sind Ver- System, in dem sich alle Maße als Viel-
arbeitungshinweise der Hersteller, be- faches von 12,5 cm nachbilden lassen.
rufsgenossenschaftliche Vorschriften, Das 12,5 cm-Raster wird auch als Ok-
technische Merkblätter sowie Hand- tametermaß oder Achtelmeter (1 am =
werksregeln zu beachten. 1/8 m = 12,5 cm) bezeichnet.

Bild 1/2: Die Maßord-


nung ist bei Verblend-
mauerwerk von beson-
derer Bedeutung.

11
1. MAUERWERK

Richtmaß ^ 50 cm
4 am = 1 am

(25 - 1)
2 am

24
Nennmaß: 49
(Außenmaß = Richtmaß - 1 cm Stoßfugenbreite)

(Richtmaß)
2 am

25
Nennmaß: 50
(Anbaumaß = Richtmaß)

(25 + 1)
2 am

26
Nennmaß: 51
(Lichtmaß = Richtmaß + 1 cm Stoßfugenbreite)

Bild 1/3: Richtmaße und Nennmaße für Bauweise mit Fuge (Mauerwerk mit Stoßfugenvermör-
telung)

1.3.1 Bauweise mit Fuge 1.3.2 Bauweise ohne Fuge


Bei Mauerwerk mit Stoßfugenvermör- Auch bei Mauerwerk ohne Stoßfugen-
telung (Stoßfugenbreite = 1 cm) wei- vermörtelung (Steine mit Nut-Feder-Sys-
chen die Nennmaße für Außenmaß, An- tem) entsprechen die Steine dem Roh-
baumaß und lichtes Maß um 1 cm vom bau-Richtmaß. Die Federn stehen über.
Rohbau-Richtmaß ab.
Die Steinlängen der Kalksandsteine mit
Nut-Feder-System sind um 2 mm kürzer
als das Rohbau-Richtmaß (z.B. 500 mm
– 2 mm = 498 mm). Die Steinlänge ist
dabei von Nut bis Feder gemessen.

Die Sollfugenbreite von Steinen mit Nut-


Feder-System beträgt 2 mm. Das Maß
des Nut-Feder-Systems ist abhängig von
der Mauersteinsorte, siehe Bild 1/7.

Das Maß des Nut-Feder-Systems – Länge


Bild 1/4: Bei KS-Verblendmauerwerk mit der Feder bzw. Tiefe der Nut – ist für die
ca. 1 cm dicken Stoß- und Lagerfugen han- Ermittlung der Maße (Außenmaß, Anbau-
delt es sich um eine Bauweise mit Fuge. maß, Innenmaß) von großer Bedeutung.

12
1.3 MASSORDNUNG

Richtmaß 4 am ^
= 50 cm 1 am

(25 - 0,2)
2 am

24,8
Nennmaß: 50,2
(Außenmaß = Richtmaß - Sollfugenbreite + Federmaß)

(Richtmaß)
2 am

25
Nennmaß: 50
(Anbaumaß = Richtmaß)

(25 + 0,2)
2 am

25,2
Nennmaß: 49,8
(Lichtmaß = Richtmaß + Sollfugenbreite - Federmaß)

Bild 1/5: Richtmaße und Nennmaße für Bauweise ohne Fuge (Mauerwerk aus Steinen mit Nut-
Feder-System)

Bei KS ist das Maß des Nut-Feder- Die Außen- und Innenmaße bei Verwen-
Systems mit 4 mm deutlich kleiner dung von Steinen mit Nut-Feder-System
als bei anderen Mauersteinsorten, weichen um die Differenz von Federlän-
das Einhalten zulässiger Toleranzen ge abzüglich Sollfugenbreite ab (Bild
somit leichter. 1/5).

Kalksandstein

4
Porenbeton

10
Ziegel

10–15

Bild 1/6: Bei Mauerwerk aus KS -R-Steinen Bild 1/7: Das Maß des Nut-Feder-Systems
(Steine mit Nut-Feder-System) handelt es (Federmaß) ist abhängig von der Mauerstein-
sich um eine Bauweise ohne Fuge. sorte.

13
1. MAUERWERK

die aus nur einem Stein gebildet werden,


ist die Sollfugenbreite (2 mm) nicht abzu-
ziehen, da keine Fuge vorhanden ist.

Bei Mauerwerk aus Steinen mit Nut-Fe-


der-System handelt es sich quasi um
„Bauweise ohne Fuge“. Die Abweichung
vom Rohbau-Richtmaß bei Außen- und
Innenmaß ist abhängig vom Maß des
Nut-Feder-Systems. Die zulässigen Ab-
weichungen vom Sollmaß sind in DIN
18202, Tabelle 1 definiert. Bei Maßen
bis 3 m ist eine Toleranz von ± 12 mm
zulässig.
Bild 1/8: Kalksandsteine sind sehr maß-
genau. 1.3.3 Toleranzen
Abweichungen von den Sollmaßen
(Nennmaße = Planungsmaße) der Wän-
Grundlage für alle Maße ist das Rohbau- de sind entsprechend DIN 18330, Ab-
Richtmaß (n · 12,5). schnitt 3.1.3 zulässig innerhalb der in
DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau“
 Außenmaße sind z.B. Pfeilerlänge,
[1/5] angegebenen Grenzen.
Hauslänge, Hausbreite.
 Anbaumaße sind z.B. Längen von In DIN 18202 sind die zulässigen Abwei-
Vorlagen oder Vorsprüngen. chungen angegeben für:

 Innenmaße, auch als Lichtmaße be-  Grenzabmaße (Längen-, Breiten-, Hö-


zeichnet, sind z.B. Öffnungsmaße hen-, Achs- und Rastermaße, Öffnun­
von Fenstern und Türen. gen)
 Winkeltoleranzen
Außenmaß = Rohbau-Richtmaß – Sollfu-
genbreite + Federmaß. Bei kurzen Pfeilern,  Ebenheitstoleranzen

Tafel 1/1: Ebenheitstoleranzen für Wände nach DIN 18202, Tabelle 3 (Auszug)
Bezug Stichmaße bei Grenzwerten1) [mm]
bei Messpunktabstand
0,1 m 1m 4m
Nicht flächenfertige Wände
5 10 15
(Rohbauwand)
Flächenfertige Wände,
3 5 10
z.B. geputzte Wände
Flächenfertige Wände mit
2 3 8
erhöhten Anforderungen
1)
Zwischenwerte dürfen interpoliert werden.

14
1.3 MASSORDNUNG

Von zunehmender Bedeutung sind die den (DIN 18202, Tabelle 3, Zeile 5) ist
Grenzabmaße für die Ebenheitstoleran­ eine „Nebenleistung“, die vom Ausfüh-
zen, die in DIN 18202, Tabelle 3 de- renden immer geschuldet wird und kei-
finiert sind. Die vorhandene Ebenheit ner besonderen Vergütung bedarf. Dies
kann durch Auflegen eines Richtscheites ist z.B. auch an Wandecken, Wandenden,
und Ermittlung des Stichmaßes festge- Tür- und Fensterleibungen zu beachten.
stellt werden.
Bei einer Rohbauwand handelt es sich
Die Differenzierung der Grenzwerte er- um eine „nicht flächenfertige Wand“, die
folgt anhand folgender Kriterien: erst durch Putz oder Bekleidung zu einer
„flächenfertigen Wand“ wird.
 Art der Fläche (Boden/Decke bzw.
Wand) Bei ordnungsgemäßer Ausführung wer-
 Flächenfertige oder nicht flächenfer- den mit KS-Plansteinmauerwerk in der
tige Flächen Regelfläche auch ohne Putz oder Beklei-
dung die Anforderungen an flächenfer-
 Messpunktabstand tige Wände erfüllt. Die hohe Ebenheit
der KS-Plansteine und KS XL ist wesent-
Die Ermittlung der Ebenheit erfolgt nach liche Grundlage für die Planebenheit der
DIN 18201 [1/6]. Wand.

Nebenleistungen gehören auch oh- Vereinzelt auftretende, unvermörtelte


ne besondere Erwähnungen im Ver- Stoßfugen > 5 mm oder Griffhilfen sind
trag zur vertraglichen Leistung. Be- beim Aufmauern, spätestens aber vor
sondere Leistungen gehören dagegen Auftrag des Putzmörtels zu schließen.
nur dann zur vertraglichen Leistung,
wenn diese in der Leistungsbeschrei- Sichtbar verbliebene Nut-Feder-Systeme
bung besonders erwähnt sind (DIN an Wandecken können beim Einsatz von
18299, Absatz 4). Dies ist z.B. bei Dickputzen (d ≥ 10 mm) mit dem Auf-
erhöhten Ebenheitsanforderungen trag des Putzmörtels geschlossen wer-
für den Einsatz von Dünnlagenputz den. Bei der Verwendung von Dünnlagen­
(d = ca. 5 mm) der Fall. putzen (d = ca. 5 mm) sind Unebenheiten
> 3 mm vor Auftrag des Putzmörtels
bauseits fachgerecht zu schließen [1/7].
Werden erhöhte Anforderungen an die
Ebenheiten von Rohbauwänden gestellt
(z.B. DIN 18202, Tabelle 3, Zeile 6 oder 7), Bei den bekanntermaßen hohen Eben-
so handelt es sich um „Besondere Leis- heiten von KS-Plansteinwänden las-
tungen“ nach VOB/C (DIN 18330, Ab- sen sich in der Baupraxis auch ohne
satz 3.1.3). großen Zusatzaufwand die Ebenheits-
anforderungen nach DIN 18202, Ta-
Das Einhalten der üblichen Anforderun­ belle 3, Zeile 6 sicher einhalten.
gen an die Ebenheiten von Rohbauwän-

15
1. MAUERWERK

1.4 AUSFÜHRUNG 1.4.1 Mauern im Verband


Wesentliches Merkmal von Mauerwerk
Mauerwerk besteht aus zwei verschiede­ ist die Vermauerung im Verband. Das be-
nen Baustoffen – aus Steinen und Mör- deutet, dass die Stoß- und Längsfugen über-
tel. Die im Werk hergestellten Steine einander liegender Schichten versetzt
werden auf der Baustelle mit Mörtel ver- sein müssen. Für das Trag­verhalten des
mauert. Sowohl die Steine als auch der Mauerwerks ist dies von entscheidender
Mörtel können in Ihren Eigenschaften Bedeutung. Nach DIN EN 1996-1-1 gel-
sehr unterschiedlich sein. ten folgende Überbindemaße:

Für die sachgemäße Planung und Aus-  Steinhöhe ≥ 113 mm:


führung ist die Einhaltung der Anwen- lol ≥ 0,4 · Steinhöhe
dungsnorm EC 6 „Bemessung und Kon-  Steinhöhe < 113 mm:
struktion von Mauerwerksbauten“ mit lol ≥ 45 mm
ihren Nationalen Anhängen (DIN EN 1996)
zu beachten. Diese Norm ist für Planer
Für die Lastverteilung im Mauer-
und Ausführende von grundlegender Be-
werk ist die halbsteinige Überbin-
deutung. Im weiteren Teil der KS-Maurer-
dung günstig (lol = 0,5 · Steinlänge).
fibel wird vorrangig auf die Auswirkungen
Das Überbindemaß sollte so groß
für den Ausführenden, den Maurer, ein-
wie möglich sein.
gegangen.

Tafel 1/2: Überbindemaß lol in Abhängigkeit von der Steinhöhe

hu
Überbindemaß lol in Abhängigkeit von der Steinhöhe
Steinhöhe hu Regelfall Mindestüberbindemaß
[cm] lol = 0,4 • Steinhöhe [cm] lol $ [cm]
< 11,3 5 4,5 5 cm lol 0,4 · hu

11,3 / 12,3 5 0,4 • 12,5


Steinhöhe = ·5h
cm l 0,20
ol u

23,8 / 24,8 10 0,4 • Steinhöhe = 10


hu

49,8 20 0,25 • Steinhöhe = 12,5


62,3 25 0,2 • Steinhöhe = 12,5
50,0

5 cm lol 0,4 · hu
a) b)
12,5 cm lol 0,20 · hu 12,5 cm lol 0,25 · hu
hu

62,5
50,0

5 cm lol 0,4 · hu
12,5 cm lol 0,25 · hu

Bild 1/9: a) Regelüberbindemaße


12,5 cm l 0,20 · h
ol u
lol nach DIN EN 1996-1-1/NA und b) Mindestüberbindemaße
bei KS XL

16
62,5
1.4 AUSFÜHRUNG

Auch bei großformatigen Kalksandstei- und keine besonderen Anforderungen


nen, KS XL mit Steinhöhen von 498 mm an den Frostwiderstand erfüllen müs-
bzw. 623 mm, ist das Überbindemaß sen, werden durch kurzzeitige Frostein-
von lol ≥ 0,4 · Steinhöhe der Regelfall. wirkung nicht in der Struktur beschädigt.
Da dies aber nicht an allen Stellen bau-
praktisch ausführbar ist, sind für die Bei gefrorenen Steinen kann der Haftver-
Anwendung von KS XL auch Reduzie- bund zum Mörtel erheblich gestört und
rungen des Überbindemaßes zulässig. das Aushärten des Mörtels verhindert
Das Mindestüberbindemaß beträgt da- oder beeinträchtigt werden. Das Messen
bei 12,5 cm. der Luft- oder Oberflächentemperaturen
ist zwar ein wichtiger Anhaltspunkt, hat
Die Verringerung des Regelüberbinde- jedoch als Grundlage für die Einstufung
maßes bei KS XL ist in der Bemessung „Frost“ nur beschränkte Bedeutung. Bei
der Wände zu berücksichtigen. Ände- lang andauernder Frostphase sind des-
rungen auf der Baustelle sind daher halb die ersten frostfreien Tage für das
unbedingt mit der Bauleitung bzw. Weitermauern nicht geeignet.
dem Statiker abzustimmen.
Der Einsatz von Tausalzen zum Auf-
tauen ist ebenfalls nicht zulässig. Be-
1.4.2 Arbeiten bei Frost reits bei geringen Chloridkonzentrati-
Das Mauern bei Frost bedarf nach DIN onen kann dies zu mehr oder weniger
18330, Abschnitt 3.1.2 grundsätzlich starken Schäden am Mauerwerk sowie
der Zustimmung des Auftraggebers. Auch am Beton führen. Daher sind Arbeitsplät-
in DIN EN 1996-2/NA wird darauf verwie- ze und Arbeitsflächen auf der Baustelle
sen, dass bei Frost nur unter besonde- auf keinen Fall mit Tausalzen, sondern
ren Schutzmaßnahmen gearbeitet wer- mechanisch oder unter Verwendung von
den darf. Der Einsatz von Frostschutz- Wasserdampflanzen von Eis und Schnee
mitteln ist nicht zulässig. Gefrorene Bau- zu befreien.
stoffe dürfen nicht verwendet werden.
Der Einsatz von Tausalzen auf Bau-
Aber auch Kalksandsteine nach DIN V 106,
stellen ist nicht zulässig.
die in der Tragschale verwendet werden

*
* **
* * * ** * *
* * ** *** *
** * **
*
Folie *
*
0° 0°

Bild 1/10: Lagern von Stein und Mörtel Bild 1/11: Frisches KS-Mauerwerk ist vor
Regen und Frost zu schützen.

17
1. MAUERWERK

Das frische Mauerwerk ist vor Frost 1.4.3. Absäuern des Mauerwerks
rechtzeitig zu schützen, z.B. durch Ab- Entsprechend DIN 18330 Mauerarbei-
decken. Auf dem gefrorenen Mauerwerk ten, Abschnitt 3.2.5 darf Mauerwerk aus
darf nicht weitergemauert werden. Durch Kalksandstein nicht abgesäuert werden.
Frost oder andere Einflüsse beschädigte Dies ist besonders bei Sicht- und Ver-
Teile von Mauerwerk sind vor dem Wei- blendmauerwerk zu beachten. Der Ein-
terbau abzutragen. satz von Säuren wie auch Salzlösungen
kann zur Zerstörung von Bauteilen aus
Das Mauern bei Frost bedarf nach Mauerwerk führen. Bei Beton kann eine
DIN 18330 grundsätzlich der Zustim- beschleunigte Korrosion der Stahleinla-
mung des Auftraggebers und darf gen eintreten.
nach DIN EN 1996-2/NA nur unter be-
sonderen Schutzmaßnahmen durch- Das Absäuern von KS-Mauerwerk ist
geführt werden. Das frische Mauer- nach DIN 18330 nicht zulässig.
werk ist vor Frost zu schützen.

Bild 1/12: Sichtmauerwerk als gestalterisches Element der Fassade

18
2. KALKSANDSTEINE

„Männer, lasst alles stehen und liegen!


Ich habe in meiner Alchimistenküche eine revolutionäre
Erfindung gemacht: handliche 3DF-Steine.”

19
2. KALKSANDSTEINE

Kalksandsteine sind Mauersteine, die 2.1 HERSTELLUNG


aus den natürlichen Stoffen Kalk, Sand
und Wasser hergestellt werden. Die Her- Die wesentlichen Stationen der KS-Pro-
stellung erfolgt ausschließlich mit natür- duktion sind (Bild 2/1):
lichen Stoffen, umweltschonend bei ge-
ringem Energieeinsatz. 1 Kalk und Sand aus den heimischen
Abbaustätten werden im Werk in Silos
Die Anwendungsfälle von Kalksandstein gelagert. Die Rohstoffe werden im Mi-
sind vielfältig. Sie werden für tragendes schungsverhältnis Kalk : Sand = 1 : 12
und nicht tragendes Mauerwerk vorwie- nach Gewicht dosiert, intensiv mitein-
gend zur Erstellung von Außen- und Innen- ander gemischt und über eine Förder-
wänden verwendet. Für tragende Innen- anlage in Reaktoren geleitet.
und Außenwände gilt DIN EN 1996/NA,
für nicht tragende Innenwände DIN 4103-1 2 Hier löscht der Branntkalk unter Was­
[2/1]. serverbrauch zu Kalkhydrat ab. Gegebe-
nenfalls wird das Mischgut dann im Nach-
mischer auf Pressfeuchte gebracht.

3 Mit vollautomatisch arbeitenden Pres-


sen werden die Steinrohlinge geformt
und auf Härtewagen gestapelt.


2
Reaktoren

1
Wasser
Sand Sand Kalk Kalk

Nachmischer
Steinpressen
Mischer

3

Dampferzeuger


4
Dampf-Härtekessel


5
Lagerplatz

Bild 2/1: Die Herstellung von Kalksandstein

20
2.3 MAUERSTEINE

4 Es folgt dann das Härten der Rohlin­ 2.2 GÜTEÜBERWACHUNG


ge unter geringem Energieaufwand bei
Temperaturen von ca. 200 °C unter Was- Die Durchführung der Fremdüberwachung
serdampfdruck, je nach Steinformat et- erfolgt z.B. in der Überwachungs- und Zerti-
wa vier bis acht Stunden. Der Vorgang fizierungsstelle der Qualitätsgemein-
ist von der Natur abgeschaut. Beim Här- schaft Mauerwerksprodukte e.V., einer
tevorgang wird durch die heiße Wasser- vom Deutschen Institut für Bautechnik,
dampfatmosphäre Kieselsäure von der Berlin, sowie vom Innenministerium des
Oberfläche der Quarzsandkörner ange- Landes Niedersachsen für alle Bundes-
löst. Die Kieselsäure bildet mit dem Bin- länder anerkannten Überwachungsge-
demittel Kalkhydrat kristalline Bindemit- meinschaft. Sie ist auch als „notified
telphasen – die CSH-Phasen –, die auf body“ anerkannt für Produkte nach der
die Sandkörner aufwachsen und diese europäischen Norm DIN EN 771-2.
fest miteinander verzahnen (Bild 2/2).
Die beim Herstellungsprozess gebil- Durch die kontinuierlich von den Herstell-
deten Strukturen aus Kalk, Sand und werken durchzuführende werkseigene
Wasser sind dafür verantwortlich, dass Produktionskontrolle (WPK) und die zwei-
der Kalksandstein (KS) ein festes Gefü- mal jährlich vorgenommene Stichproben-
ge hat. Es entstehen keine Schadstoffe. prüfung wird die gleich bleibend hohe
Qualität der Kalksandstein-Produkte ge-
5 Nach dem Härten und Abkühlen sind währleistet. Die Prüfung der Bauprodukte
die Kalksandsteine gebrauchsfertig, ei- und die Überwachung der WPK wird z.B. in
ne werkseitige Vorlagerung ist nicht er- der Überwachungsstelle der Qualitäts-
forderlich. gemeinschaft Mauerwerksprodukte e.V.
durchgeführt. Die Verleihung der Über-
einstimmungszertifikate erfolgt durch
die Zertifizierungsstelle erst dann, wenn
die Überwachung gemäß der bauauf-
sichtlichen Bestimmungen erfolgreich
durchgeführt wurde.

2.3 MAUERSTEINE

Von der Kalksandsteinindustrie wird eine


Vielzahl an Formaten für die Handver-
mauerung und für das Mauern mit Ver-
setzgerät angeboten. Das KS-Bausys­-
tem umfasst neben den Steinformaten
für die Erstellung von Mauerwerk nach
DIN EN 1996-2/NA auch Bauteile zur Sys-
temergänzung sowie Sonderprodukte.

Die KS-Palette reicht von traditionellen,


Bild 2/2: Raster-Elektronen-Mikroskopauf- kleinformatigen Kalksandsteinen zur
nahme (REM) von Kalksandstein: Sandkorn Handvermauerung (KS-Vollsteine und KS-
mit CSH-Phasen Lochsteine) über Steine mit Nut-Feder-Sys-

21
2. KALKSANDSTEINE

tem (KS -R-Steine) bis zu KS-Bauplatten  Schichthöhe


zur Erstellung von schlanken nicht tra-  Steinhöhe „Normal-“ oder „Planstein“
genden Wänden. Besonders wirtschaft-
lich sind KS-Plansteine und großforma-  Kantenausbildung (Fase)
tige KS XL, da diese mit Dünnbettmörtel  Frostwiderstand
verarbeitet werden. KS -E-Steine ermög-
lichen – auch nachträglich – die Verlegung 2.3.2 Steindruckfestigkeitsklassen (SFK)
von Elektroinstallation ohne Schlitzen Die Steindruckfestigkeit wird in N/mm2
und Fräsen. Steine zur Erstellung von angegeben. Kalksandsteine sind in den
Sichtmauerwerk runden die Palette ab. Druckfestigkeitsklassen 4 bis 60 ge-
normt, wobei in der Praxis im Wesent-
lichen die Steindruckfestigkeitsklassen
Das Steinformat wird i.d.R. als Viel- 12 und 20 Verwendung finden.
faches vom Dünnformat (DF) ange-
geben. Bei KS -R-Steinen ist zusätz- Zu berücksichtigen sind die Anforde-
lich die gewünschte Wanddicke hinter rungen an die Steindruckfestigkeit
dem Formatkurzzeichen anzugeben. der Kalksandsteine bei Steinen nach
DIN V 106:

Kalksandsteine sind in allen wesent-  KS-Vormauersteine: ≥ 10


lichen Eigenschaften in DIN V 106 ge-  KS-Verblender: ≥ 16
normt.
Bei der Prüfung und Güteüberwachung
2.3.1 Steinarten müssen die Steine für die Zuordnung
Kalksandsteine werden in verschiedenen in eine Steindruckfestigkeitsklasse zwei
Eigenschaften für unterschiedliche An- Anforderungen erfüllen: die Anforderung
wendungsbereiche angeboten. Bei der an den Mittelwert und die Anforderung
Unterscheidung der Steinarten sind ver- an den Einzelwert (Tafel 2/1). Die Prü-
schiedene Kriterien zu unterscheiden: fung erfolgt an sechs Probekörpern.
 Lochanteil gemessen an der Lager-
fläche (Vollsteine/Lochsteine)
Nach DIN V 106 wird zwischen KS-Vor-
 Stoßfugenausbildung, z.B. R-Steine mauersteinen und KS-Verblendern un-
(mit Nut-Feder-System für Verarbei­ terschieden. Aus Gründen der Verein-
tung i.d.R. ohne Stoßfugenvermörte- fachung wird in diesem Buch nur der
lung) Begriff „KS-Verblender” verwendet.

Tafel 2/1: Übliche Steindruckfestigkeitsklassen (SFK) von Kalksandstein


Steindruckfestigkeitsklasse (SFK)1) 10 2) 12 16 2) 20 28 2)
Mittlere Mindestdruckfestigkeit fst 12,5 15,0 20,0 25,0 35,0
[N/mm2]
1)
Entspricht auch dem kleinsten zulässigen Einzelwert der jeweiligen SFK
2)
Nur auf Anfrage regional lieferbar

22
2.3 MAUERSTEINE

Tafel 2/2: Wichtige Steinarten und -bezeichnungen nach DIN V 106 bzw. DIN EN 771-2/
DIN V 20000-402
a) Kalksandsteine: Lochanteil # 15 % der Lagerfläche
Bezeichnung Kurz- Schicht­ Eigenschaften und Anwendungsbereiche
zeichen höhe [cm]
1 KS-Vollsteine KS # 12,5 Für tragendes und nicht tragendes
Mauerwerk in Normalmauermörtel versetzt
2 KS -R-Blocksteine KS -R > 12,5 Wie Zeile 1, zusätzlich mit Nut-Feder-System an
# 25 den Stirnseiten; Stoßfugenvermörtelung kann
daher im Regelfall entfallen.
3 KS-Plansteine KS P # 25 Wie Zeile 2, aufgrund Einhaltung geringerer
KS -R-Plansteine KS -R P Grenzabmaße der Höhe*) (D h = ± 1,0 mm) zum
Versetzen in Dünnbettmörtel geeignet
4 KS-Fasensteine KS F # 25 Wie Zeile 3, jedoch mit beidseitig umlaufender
Fase an der Sichtseite von ca. 4 bis 7 mm
5 KS XL-Raster- KS XL-RE $ 50 Wie Zeile 3; Lieferung von Regelelementen der
elemente1) # 62,5 Länge 498 mm sowie Ergänzungselementen der
Längen 373 mm und 248 mm
6 KS XL-Plan- KS XL-PE $ 50 Wie Zeile 3; Lieferung von werkseitig vorkonfek­
elemente1) # 65 tionierten Wandbausätzen mit Regelelementen
der Länge 998 mm
7 KS -E-Steine KS -E # 25 Wie Zeilen 3 und 5, jedoch mit durchgehenden
KS XL-E = 50 Installationskanälen
b) Kalksandsteine: Lochanteil > 15 % der Lagerfläche
Bezeichnung Kurz- Schicht­ Eigenschaften und Anwendungsbereiche
zeichen höhe [cm]
8 KS-Lochsteine KS L # 12,5 Für tragendes und nicht tragendes
Mauerwerk in Normalmauermörtel versetzt
9 KS -R-Hohl- KS L-R > 12,5 Wie Zeile 8, zusätzlich mit Nut-Feder-System an
blocksteine # 25 den Stirnseiten; Stoßfugenvermörtelung kann
daher im Regelfall entfallen.
10 KS-Plansteine KS L P # 25 Wie Zeile 9, aufgrund Einhaltung geringerer
KS -R-Plansteine KS L-R P Grenzabmaße der Höhe*) (D h = ± 1,0 mm) zum
Versetzen in Dünnbettmörtel
c) Frostwiderstandsfähige Kalksandsteine 2)
Bezeichnung Kurz- Schicht- Eigenschaften und Anwendungsbereiche
zeichen höhe [cm]
11 KS-Vormauer- KS Vm # 25 KS-Vormauersteine sind Mauersteine
steine oder mindestens der Druckfestigkeitsklasse 10, die
KS Vm L frostwiderstandsfähig sind (mindestens 25-facher
Frost-Tau-Wechsel).
12 KS-Verblender2) KS Vb # 25 KS-Verblender sind Mauersteine
oder mindestens der Druckfestigkeitsklasse 16 mit
KS Vb L geringeren Grenzabmaßen der Höhe*) als Zeile 11
und erhöhter Frostwiderstandsfähigkeit (mindes-
tens 50-facher Frost-Tau-Wechsel), die mit aus­
gewählten Rohstoffen hergestellt werden.
*) 2)
Maßtoleranzen KS-Verblender werden regional auch als bossierte
1)
Im Markt sind unterschiedliche Marken bekannt. Steine oder mit bruchrauer Oberfläche angeboten.
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

23
2. KALKSANDSTEINE

2.3.3 Steinrohdichteklassen (RDK) sentlichen für Lochsteine die RDK 1,4


Die Steinrohdichte wird in kg/dm3 an- und für Vollsteine die RDK 1,8 – 2,0 ver-
gegeben. Das Steinvolumen wird ein- wendet.
schließlich etwaiger Lochungen und Griff-
öffnungen ermittelt. Die Steinrohdichte
2.3.4 Formate
wird auf den bis zur Massenkonstanz bei
Die Kalksandsteinindustrie bietet für je-
105 °C getrockneten Stein bezogen.
den Anwendungsfall das richtige Stein-
format an. Alle Steinformate entspre-
Voll- und Blocksteine sind Stein­r oh­
chen der DIN 4172 „Maßordnung im
dichte­klassen ≥ 1,6 zuzuordnen, Loch-
Hochbau“ [2/2]. Sie werden i.d.R. als
und Hohlblocksteinen den Steinroh­dich­
Vielfaches vom Dünnformat (DF) ange-
te­klassen ≤ 1,6. Ob Steine der Steinroh-
geben.
dichteklasse 1,6 zu den Voll- oder Loch-
steinen zu zählen sind, ist abhängig von
der Querschnittsminderung durch die Die regionalen Lieferprogramme sind
Lochung. In der Praxis werden im We- zu beachten.

Tafel 2/3: Übliche Steinrohdichteklassen (RDK) von Kalksandstein


Steinrohdichteklasse (RDK) 1) 1,2 2) 1,4 1,6 2) 1,8 2,0 2,2 2)
Klassengrenzen3) 1,01 1,21 1,41 1,61 1,81 2,01
in kg/dm3 bis bis bis bis bis bis
1,20 1,40 1,60 1,80 2,00 2,20
1) 2)
Steinrohdichteklassen werden jeweils ohne Be- Nur auf Anfrage regional lieferbar
3)
zeichnung (Einheit) angegeben. Einzelwerte dürfen darunter liegen.

DF NF Standardformat
52

71

0 0
115 24 115 24
248

248

2 DF 3 DF 3
8 37
d 24 d
113

Endstein
113

0 17 0
11
5 24 5 24

4 DF 5 DF
248

248

3
113

113

d 8 37
24 d
24 0 24 0
0 24 0 30
Wanddicke d = 1151), 175, 240 mm
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.
1)
Nur für nicht tragende Wände

Bild 2/3: Beispiele für KS-Steine, KS-Verblen- Bild 2/4: Beispiele für KS-Fasensteine, zu ver-
der, zu versetzen in Normalmauermörtel setzen in Dünnbettmörtel

24
2.3 MAUERSTEINE

4 DF (240) 5 DF (300) 6 DF (365)


113

113
113
24 8
0 24 30
0 36
8
24 5 8
24

Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

Bild 2/5: Beispiele für KS -R-Steine (h = 113 mm), zu versetzen in Normalmauermörtel

4 DF (115) 6 DF (175) 8 DF (240)

238
238
238

8 8 24 8
11
5 24 17
5 24 0 24

10 DF (300) 12 DF (365)238
238

30 36
0 8 5 8
24 24

8 DF (115) 12 DF (175)
238

238

8
49 8
115
17 49
5

16 DF (240) 20 DF (300)
238

238

8
24 49 8
0 30
0 49

Steine mit einem Gewicht bis zu 25 kg lassen sich von Hand mauern.
Bei größerem Einzelsteingewicht werden Versetzgeräte eingesetzt.
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

Bild 2/6: Beispiele für KS -R-Blocksteine (h = 238 mm), zu versetzen in Normalmauermörtel

25
2. KALKSANDSTEINE

4 DF (240) 5 DF (300) 6 DF (365)


123

123
123
24 8 30
0 24 0 8 36
24 5 8
24

4 DF (115) 5 DF (150) 6 DF (175) 7 DF (200)

248
248
248

248
11 8 15 8 20 8
5 24 0 24 17
5 24
8 0 24

8 DF (240) 10 DF (300) 12 DF (365)

248
248

248

24 8 36
0 24 5 8
30
0 24
8
24

8 DF (115) 10 DF (150) 12 DF (175)


248
248

248

8 8
49 49 8
115 15
0 17 49
5

14 DF (200) 16 DF (240) 20 DF (300)


248
248

248

8
20 49 24 49
8
0 8
0 30
0 49

Steine mit einem Gewicht bis zu 25 kg lassen sich von Hand mauern.
Bei größerem Einzelsteingewicht werden Versetzgeräte eingesetzt.
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

Bild 2/7: Beispiele für KS -R-Plansteine (h = 123 mm bzw. 248 mm), zu versetzen in Dünnbett-
mörtel
26
2.3 MAUERSTEINE

Regelelement Ergänzungselemente 1/4


1/1 3/4 1/2

248
8
d 24

498
623
498
623

1/8
498
623
8
49 8
24

123
d 3 d
d 37 8
d 24

d = 1001), 115, 150, 175, 200, 240, 300, 365 mm Im Markt sind unterschiedliche Marken bekannt.
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. 1)
Nur für nicht tragende Wände

Bild 2/8: Beispiele für KS XL-Rasterelemente, zu versetzen in Dünnbettmörtel


623/648
623/648

498
498

8 8
99 99

11 15
0
10 5
0 1)
623/648
498

8
99
623/648
498

8 20
99 21 0
4

17
5
623/648
498

8
99
623/648
498

24
0
8
99

Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. 30


36 0
5
Im Markt sind unterschiedliche Marken bekannt.
1)
Nur für nicht tragende Wände

Bild 2/9: KS XL-Planelemente, zu versetzen in Dünnbettmörtel

27
2. KALKSANDSTEINE

Tafel 2/4: Zulässige Grenzabmaße nach DIN V 106


Bezeichnung KS und KS -R KS -R P1) KS XL1) KS Vm KS Vb2)
Steinlängen und
-breiten
Einzelwerte ± 3 mm ± 2 mm
Mittelwerte ± 2 mm ± 1 mm
Höhenmaß
bei DF und NF
Einzelwerte ± 3 mm – ± 3 mm ± 2 mm
Mittelwerte ± 2 mm – ± 2 mm ± 1 mm
Höhenmaß
bei Steinen ≥ 2DF
Einzelwerte ± 4 mm ± 1,0 mm ± 4 mm ± 2 mm
Mittelwerte ± 3 mm ± 1,0 mm ± 3 mm ± 1 mm
1) 2)
Die hohe Maßgenauigkeit ermöglicht be- S-Verblender mit strukturierter Oberfläche haben eine
K
sonders ebenflächiges und sauberes Mau- oder zwei bossierte bzw. bruchraue Sichtflächen.
erwerk. Der Einsatz von Dünnlagenputzen Das Längen- oder Breitenmaß darf hier bis zu 5 mm
ist dadurch möglich. (im Mittelwert 4 mm) unterschritten werden.

2.3.5 Grenzabmaße (Toleranzen) 2.3.6 Frostwiderstand


Kalksandsteine sind durch das Herstell­ Kalksandsteine, die der Witterung aus-
verfahren sehr maßgenau. In Abhängig- gesetzt sind (z.B. in der Verblendschale
keit von der Steinart sind die Anforde- von zweischaligem Mauerwerk), müssen
rungen an die Grenzabmaße (Maßtole- frost­widerstandsfähig sein. Der Nach-
ranzen) der Kalksandsteine in DIN V 106 weis dieser wichtigen Eigenschaft er-
festgelegt (Tafel 2/4). folgt nach einem in DIN V 106 defi-

KS-Verblender, glatt KS-Verblender, bruchrau/bossiert

DF NF eine Läuferseite
Tafel 2/5: KS-Produkte für
40 Sicht- und Verblendmauerwerk.
DF 1)
52

NF 2 DF
71

115 402 115 2

2 DF 0
71
52

24 0
113

3 DF ~9 ~9 24 0
5 5 ~9 24
5
113

113

0
11 24 0
5 17 24
5
je eine Kopf- und Läuferseite
4 DF 5 DF 2 DF
DF NF
113

113

113

20
52

71

~2 20 20
24
0 24
0 24 0 ~9
5 ~9 ~2 ~9 ~2
0 30 5 5

Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

Bild 2/10: Beispiele für KS-Produkte für Sicht- und Verblendmauerwerk

28
2.4 BAUTEILE ZUR SYSTEMERGÄNZUNG

nierten Prüf­verfahren. Die Steine werden 2.4.1 KS-Bauplatte (KS -BP)


dabei einer extremen Beanspruchung Für nicht tragende innere Trennwände
(25 Frost-Tau-Wechsel bei KS Vm bzw. nach DIN 4103-1 können KS-Bauplatten
50 Frost-Tau-Wechsel bei KS Vb) ausge- eingesetzt werden. KS-Bauplatten sind
setzt. Die Temperatur wechselt im Ver- Kalksandsteine nach DIN V 106 mit Re-
lauf der Prüfung, die mit einer optischen gelhöhen von 248 mm und 498 mm und
Beurteilung abschließt, zwischen - 15 °C einer Dicke < 115 mm, die mit einem
und + 20 °C. umlaufenden Nut-Feder-System ausge-
bildet sein können. Die Stoßfugen der
2.4 BAUTEILE ZUR SYSTEMERGÄNZUNG KS-Bauplatten werden i.d.R. vermörtelt.

Die Bauteile zur Systemergänzung run- 2.4.2 KS-Kimmsteine/


den das Lieferprogramm ab und ermög- KS-Wärmedämmsteine
lichen somit die Erstellung von Wänden KS-Kimmsteine sind Steine, die in un-
aus einem Baustoff. terschiedlichen Höhen zum Höhenaus-
gleich am Wandfuß bzw. am Wandkopf
eingesetzt werden.
KS-Bauplatte BP7
KS-Wärmedämmsteine sind druckfeste
wärmetechnisch optimierte Mauersteine
nach DIN V 106, die unter Verwendung
248

49
8 eines natürlichen Leichtzuschlages her-
70 gestellt werden. Sie werden als Voll-
stein in den Steindruckfestigkeitsklas-
248

KS-Bauplatte BP10 8 sen 12 und 20 mit einem Bemessungs-


49 /248
10
0 37
3 wert der Wärmeleitfähigkeit λ ≤ 0,33 W/
KS XL-RE (100) (m·K) angeboten, regional auch mit ande-

KS-Kimmsteine
für alle Wanddicken d
1)
in unterschiedlichen Höhen h
498
623

8
49 d 8 8
24
h

49
10 d
0

KS XL-PE (100) KS-Wärmedämmsteine1)


mit einem Bemessungswert der Wärmeleit-
fähigkeit λ 0,33 W/(m·K)
zur Reduzierung von Wärmebrücken
498
623

8
1132)

99
113 2)

8 8
d 24 49
d
10
0 1)
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.
2)
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. Andere Höhen auf Anfrage

Bild 2/11: KS-Produkte für nicht tragende Bild 2/12: Beispiele für KS-Kimmsteine/
Wände nach DIN 4103 KS-Wärmedämmsteine

29
2. KALKSANDSTEINE

ren Steineigenschaften. Sie werden an 2.4.3 KS-Stürze


geometrisch bedingten Wärmebrücken Als vorgefertigte Bauteile zur leichteren
wie z.B. Wandfußpunkten von Außen- Öffnungsüberdeckung werden vorgefer-
und Innenwänden über nicht beheizten tigte KS-Stürze angeboten.
Kellern, Fundamentplatten oder belüf-
teten Kriechkellern eingesetzt.

Sturzbreite Sturzhöhe Nennlänge


abZ: Z-17.1-978 d [mm] [mm] [mm]
115
71
175
1)
0 115
00 1000
–3 150
00 bis
10 175 30001)
113
200
71

d 1) 214*)
0
3 00 240
0 0– 1003)*)
10
113

115
d 875
150
123 bis
2) 175
30002)
00 200
30
5– 240
87
123

1)
d Abgestuft in 250 mm-Schritten
2)
Abgestuft in 125 mm-Schritten
3)
Nur für nicht tragende Wände
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. *)
Auf Anfrage

Bild 2/13: KS-Flachstürze nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ)

abZ:
abZ:Z-17.1-621
Z-17.1-621 abZ:
abZ:Z-17.1-774
Z-17.1-774
1)
Abgestuft in 250 mm-Schritten
2)
Nur für nicht tragende Wände
3)
Sonderhöhen sind zulässig
*)
Auf Anfrage
1) 1) 1) 1)
248–498
248–498

00 Die regionalen Lieferprogramme


196–498
196–498

0000 0000
–2–2 2020 sind zu beachten.
00000 0 00–0–
0
11 1010
dd dd
3)
Sturzbreite Sturzhöhe Nennlänge Sturzbreite Sturzhöhe3) Nennlänge
d [mm] [mm] [mm] d [mm] [mm] [mm]
1002) 115
115 150
196 1000
150 175
bis bis
175 248 200
1000 748 20001)
200 373 214
*) bis
214 480 240
2000
240 498
265*)
300
365

Bild 2/14: KS-Fertigteilstürze nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ)

30
2.4 BAUTEILE ZUR SYSTEMERGÄNZUNG

Es wird unterschieden zwischen KS-Flach- 2.4.4 KS -U-Schalen


stürzen (h ≤ 12,5 cm), deren Druckzone KS -U-Schalen sind Kalksandsteine nach
(Übermauerung) auf der Baustelle her- DIN V 106, die aus anwendungstech-
gestellt wird und KS-Fertigteilstürzen nischen Gründen von der Form eines ge-
(h > 12,5 cm). Die Bemessung erfolgt schlossenen Mauersteins abweichen.
nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zu- Sie werden z.B. für Ringbalken, Stürze,
lassung (abZ). Stützen und Installationsschlitze im Mau-

35
1151) 32 5
150 37 5
175 10 200 37 5
12
50 75 5 5
32 5 37 5 35 37 5

240

65 175
65 175

240
240
65 175

240
65 175

0
24 5) 0
24 5)
0
11
5 (11 15
0 24 17
5 (11 20
0 24
0

52 5 52 5
240 45 300 19
365 26
15 5 0
0
45 52 5 52 5

240
65 175
65 175
240
240
65 175

0
24 24 5) 30 0
36
5 0
0 24 24
0 (11

1) Als Bewehrung sind korrosionsgeschützte Stähle einzusetzen.


Regional können die Wandungsdicken der KS -U-Schalen unterschiedlich sein. Dadurch verändern sich u.U. die lichten
Innenmaße.
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

Bild 2/15: KS -U-Schalen

Wanddicke
d [mm]
175
200
623
498

214
100 200

240
200

d Regional können die Wandungsdicken


5 d
30

12 unterschiedlich sein. Dadurch verändern


1 25 sich u.U. die lichten Innenmaße bzw.
die Lage der Öffnung.

Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

Bild 2/16: KS-Gurtrollersteine

31
2. KALKSANDSTEINE

KS -E-Steine
248

248

498
8 8
d 24 49
d
8
49
d

Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.


Bild 2/17: Beispiele für KS-Produkte mit durchgehenden Installationskanälen

erwerk verwendet. KS -U-Schalen werden fräst werden müssen, sondern geschützt


für tragendes und nicht tragendes Mauer- in der Wand liegen.
werk und für Verblendmauerwerk ange-
boten. Die Lieferung erfolgt i.d.R. folien- 2.5 BEZEICHNUNGEN
verpackt auf Paletten.
Die Bezeichnung der Kalksandsteine er-
2.4.5 KS -E-Steine folgt nach DIN V 106. Sie setzt sich zu-
KS-Produkte mit durchgehenden verti- sammen aus der Steinsorte, der DIN-
kalen Installationskanälen (Ø ≤ 60 mm) Hauptnummer, der Steinart, der Druck-
im Abstand von 12,5 bzw. 25 cm werden festigkeitsklasse, der Rohdichteklasse
als KS -E-Steine bezeichnet. Sie sind so und dem Format-Kurzzeichen.
im Verband zu mauern, dass über die ge-
samte Wandhöhe eines Geschosses Ab dem Format 4 DF ist zusätzlich die
durchgehende Kanäle entstehen. In die- Wanddicke anzugeben. Anstelle des For-
se Kanäle können nach Fertigstellung mat-Kurzzeichens dürfen auch die Maße
der Wände von der oberen Decke her in der Reihenfolge Länge/Breite/Höhe
Leerrohre für die Installation eingezogen angegeben werden. Dies gilt stets bei
werden. Der Vorteil dieser Bauweise ist, Plansteinen, Planelementen, Fasenstei-
dass Installationsleitungen nicht einge- nen und Bauplatten.

Wanddicke
Steindruck- Steinroh- (bei Steinen
festigkeits- dichte- mit Nut-Feder-
Steinsorte KS-Norm Steinart klasse klasse Format System an
den Stirn-
flächen)
Kalksandstein DIN V 106 – KS L-R P 12 – 1,4 – 8 DF (240)

Hohlblockstein Plan- mind. 1,21 bis 248 x 240 x 248 240 mm


mit Nut-Feder- stein 12 N/mm2 1,40 kg/dm3
System Trockenrohdichte

Bild 2/18: Bedeutung der Kurzzeichen (Beispiel)

32
3. MAUERMÖRTEL

„Sowas nennt man dann ja wohl Verbundmauerwerk.”

33
Muster-CE-Kennzeichnung für den Normalmauermörtel „MURODURplus“
3. MAUERMÖRTEL

3.1 ANFORDERUNGEN AN
MAUERMÖRTEL M1

Die Bestimmungen über die Mörtelbe-


standteile, die Mörtelzusammenset- 0778 M2

zung sowie die Anforderung an Mauer- Mörtel GmbH


Musterstraße 1 M3

mörtel sind in DIN EN 1996-1-1 enthal- D-12345 Musterstadt

13
ten. Durch die Harmonisierung der euro-
M4

Nr. AAA-PPP-6793-NM M5

päischen Normen gilt für Mauermörtel


EN 998-2 :2010 M6

die europäische Produktnorm DIN EN


Normalmauermörtel (G) M7

998-2 [3/1]. Die in DIN EN 998-2 ge- Normalmauermörtel nach Eignungsprüfung zur Verwendung in Wänden , Pfeilern und

stellten Anforderungen an Mauermör- Trennwänden aus Mauerwerk (Innen- und Außenbauteile), die Anforderungen an die
Standsicherheit unterliegen.
M8

tel umfassen nicht alle Anforderungen, Druckfestigkeit: M5 M9

die in Deutschland an Mauermörtel ge-


Charakteristische Anfangsscherfestigkeit
Verbundfestigkeit: (Haftscherfestigkeit): M 10
0,15 N/mm² (Tabellenwert)
stellt werden. Damit Planer und Verarbei- Chloridgehalt: ≤ 0,1 M.-% M 11

ter mit Mauermörtel nach DIN EN 998-2 Brandverhalten: A1 M 12

Mauerwerk herstellen können, ist auch Wasseraufnahme:


Wasserdampfdurchlässigkeit:
≤ 0,40 kg/(m²·min0,5)
15/35 (Tabellenwert)
M 13

M 14

DIN V 20000-412 [3/2] anzuwenden. Wärmeleitfähigkeit:


l10,dry,mat ≤ 0,82 W/(m⋅K) für P=50%
l10,dry,mat ≤ 0,89 W/(m⋅K) für P=90% M 15
(Tabellenwerte)

Aufgrund vorliegender Erfahrungen bei sachgerechter


Dauerhaftigkeit:
Die Anwendung von Mauermörteln (Frostwiderstand)
Anwendung geeignet für stark angreifende Umgebung nach
EN 998-2 Anhang B
M 16

ohne Ü-Zeichen nach DIN V 18580 ist Gefährliche Substanzen: NPD M 17

nicht zu empfehlen. 61

7_2034_Bauproduktenverordnung.indd 61 26.10.12 08:51

3.2 KENNZEICHNUNG DES


MAUERMÖRTELS
Die Mauermörtel nach DIN EN 998-2
werden mit einem CE-Kennzeichen ge-
kennzeichnet. Entsprechen diese Mör-
tel zusätzlich der DIN V 18580, erhalten
sie zusätzlich ein entsprechendes Ü-Zei-
chen, siehe Bild 3/1.

Ist ein Mauermörtel nicht mit einem Ü-


Zeichen gekennzeichnet, so sind für die
Herstellung von Mauerwerk mit diesem
Mörtel zusätzlich die Anwendungsregeln
der DIN V 20000-412 zu beachten.

Die Bezeichnung der Mörtel erfolgt nach


DIN EN 998-2. Zusätzlich ist der Mörtel
mit Bezug auf DIN V 18580 mit der An-
gabe der Mörtelart und Mörtelgruppe zu
bezeichnen, z.B. für Normalmauermörtel
DIN V 18580 – NM IIa oder für Dünnbett- Bild 3/1: Beispiel für CE- und Ü-Kennzeich-
mörtel DIN V 18580 – DM. nung von Normalmauermörtel

34
3.3 MÖRTEL- und steinbedarf

3.3 MÖRTEL- UND STEINBEDARF

Tafel 3/1: Mörtelbedarf für KS-Vollsteine, KS-Lochsteine, KS -R-Steine und


KS -R-Blocksteine
KS-Vollsteine und KS-Lochsteine in Normalmauermörtel1) (mit Stoßfugenvermörtelung)
Wand- Richtwerte für den Bedarf an NM in Liter je m2 Wandfläche
dicke: 11,5 cm 17,5 cm 24 cm 30 cm 36,5 cm
Format Stein Mörtel Stein Mörtel Stein Mörtel Stein Mörtel Stein   Mörtel
DF 64 26 – – 128 62 – – 192 98
NF 48 24 – – 96 57 – – 144 90
2 DF 32 17 – – 64 44 (32 · 2DF 96 71
53
3 DF – – 32 26 44 38 +32 · 3DF) (48 · 2DF
69
4 DF – – – – 32 36 – – +32 · 3DF)
5 DF – – – – 26 34 32 44 – –

KS -R-Steine und KS -R-Blocksteine in Normalmauermörtel1) (unvermörtelte Stoßfugen)


Richtwerte für den Bedarf an NM in Liter je m2 Wandfläche bei einer Frischmörtel-
auftragsdicke von 15 mm, unvermörtelter Stoßfuge und Auftrag mit Mörtelschlitten
Steinhöhe Wanddicke [cm]
[mm] 11,5 15 17,5 20 24 30 36,5
113 14 18 21 24 29 36 44
238 7 9 11 12 15 18 22
1)
ie angegebenen Werte sind durchschnittliche Ver­brauchs­werte üblicher Baustellen. Je nach Baustelle sind
D
Mörtelverluste bzw. erhöhter Mörtelbedarf einzuplanen.

Tafel 3/2: Mörtelbedarf1) (Dünnbettmörtel ohne Stützkorn; Korngröße bis 1 mm) für
KS-Plansteinmauerwerk aus KS-Plansteinen, KS-Bauplatten2) und KS-Fasensteinen3)
Richtwerte1) für den Bedarf an Dünnbettmörtel in kg Trockenmasse je m² Wandfläche
bei einer Frischmörtelauftragsdicke von 3–4 mm
Steinhöhe Wanddicke [cm]
[mm] 72) 10 11,5 15 17,5 20 21,4 24 26,5 30 36,5
123 – – 3,5 4,7 5,3 6,0 – 7,2 – 9,0 11,0
248 1,5 1,5 1,7 2,3 2,6 3,0 – 3,6 – 4,5 5,5

Tafel 3/3: Mörtelbedarf1) (Dünnbettmörtel mit Stützkorn; Korngröße über 1 mm) für
KS-Plansteinmauerwerk aus großformatigen Kalksandsteinen, KS XL4)
Richtwerte1) für den Bedarf an Dünnbettmörtel in kg Trockenmasse je m² Wandfläche
bei einer Frischmörtelauftragsdicke von 3–4 mm
Steinhöhe Wanddicke [cm]
[mm] 72) 10 11,5 15 17,5 20 21,4 24 26,5 30 36,5
123 – – 4,7 6,4 7,2 8,1 – 9,7 – 12,2 14,9
248 2,0 2,0 2,3 3,1 3,5 4,1 – 4,9 – 6,1 7,4
498 – 1,1 1,2 1,6 1,9 2,0 2,3 2,4 2,7 3,1 3,8
623 / 648 – 0,8 1,1 1,4 1,5 1,6 1,9 2,0 2,3 2,6 3,1

Randbedingungen für Tafel 3/2 und Tafel 3/3:


– Auftrag mit dem Mörtelschlitten und der vom Mörtelhersteller empfohlenen Zahnschiene
(Abstreifschiene)
– Mauerwerk ohne Stoßfugenvermörtelung
1)
Die angegebenen Werte sind durchschnittliche Verbrauchswerte üblicher Baustellen bei Auftrag mit einem
Mörtelschlitten. Je nach Baustelle sind Mörtelverluste bzw. erhöhter Mörtelbedarf einzuplanen, z.B. für:
– Vermörteln von Anschlussfugen bei Anwendung der Stumpfstoßtechnik
– Planmäßiges Vermörteln der Stoßfugen (zur Herstellung der Druckzone in der Übermauerung von Stürzen,
bei unverputztem Mauerwerk und gleichzeitigen Anforderungen an Luftdichtheit, Schallschutz etc.)
– Verschließen von unvermörtelten Stoßfugen > 5 mm
2)
Stoßfugen vermörtelt
3)
Stoßfugen sind ggf. aus bauphysikalischen Gründen zu vermörteln, z.B. bei Verzicht auf Putz und Anforderungen an
Schallschutz, Luftdichtheit oder Witterungsbeanspruchung.
4)
Im Markt sind unterschiedliche Marken bekannt.

35
3. MAUERMÖRTEL

3.4 MÖRTELARTEN 3.4.1 Dünnbettmörtel


Dünnbettmörtel wird als Werk-Trocken-
Die Mörtelarten werden nach ihren je- mörtel hergestellt. Er ist für Planstein-
weiligen Eigenschaften und/oder dem mauerwerk mit Fugendicken von 1 bis
Verwendungszweck unterschieden in: 3 mm geeignet. Die Sollhöhe der Plan-
steine (123 mm, 248 mm, 498 mm,
 Dünnbettmörtel 623 mm) entspricht dem Baurichtmaß
(Vielfaches von 12,5 cm) zuzüglich
 Normalmauermörtel 2 mm Lagerfugendicke.
 Leichtmauermörtel
In DIN V 18580 werden folgende Anfor-
derungen an Dünnbettmörtel gestellt:
Die Unterscheidung in Mörtelgruppen,
wie sie nach DIN EN 1996/NA üblich ist,  Größtkorn der Zuschläge ≤ 1,0 mm
erfolgt in erster Linie durch ihre Festig-
keit. Bei Leichtmauermörtel wird auch  Charakteristische Anfangsscherfestig-
nach Wärmeleitfähigkeiten differenziert. keit (Haftscherfestigkeit) ≥ 0,20 N/
mm2 und Mindesthaftscherfestigkeit
Mörtelart und Mörtelgruppe werden für (Mittelwert) ≥ 0,50 N/mm 2, siehe
die Wände eines Gebäudes nach den Tafel 3/4.
jeweiligen Erfordernissen ausgewählt.
Grundsätzlich können in einem Gebäude  Trockenrohdichte ≥ 1.500 kg/m3
oder einem Geschoss verschiedene Mör-
tel verarbeitet werden. Aus wirtschaft­  Korrigierbarkeitszeit ≥ 7 Minuten
licher Sicht ist die Beschränkung auf
einen Mörtel sinnvoll.  Verarbeitungszeit ≥ 4 Stunden

 Der Festigkeitsabfall nach Feuchtlage­


Bei Verwendung unterschiedlicher rung darf 30 % nicht überschreiten.
Mörtel auf einer Baustelle muss aus-
geschlossen werden, dass diese ver- Über allgemeine bauaufsichtliche Zulas­
wechselt werden können. sungen (abZ) sind weitere Mörtel mit
Stütz­korn geregelt.

Tafel 3/4: Bezeichnungen von Dünnbettmörtel nach DIN EN 998-2 und zusätzliche Anforde-
rungen nach DIN V 18580 bzw. DIN V 20000-412.
Dünnbettmörtel nach Zusätzliche Anforderungen an Dünnbettmörtel (DM)
DIN EN 998-2 nach DIN V 18580 bzw. DIN V 20000-412
Dünnbettmörtel (T) Charakteristische Mindesthaftscherfestigkeit
Anfangsscherfestigkeit (Mittelwert) 2)
(Haftscherfestigkeit) 1)
[N/mm2] [N/mm2]
M10 0,20 0,50
1)
maßgebende Verbundfestigkeit = charakteristische Anfangsscherfestigkeit • 1,2, geprüft nach
DIN EN 1052-3
2)
maßgebende Verbundfestigkeit = Haftscherfestigkeit (Mittelwert) • 1,2, geprüft nach DIN 18555-5

36
3.4 MÖRTELARTEN

Die Anforderungen der Mindestverarbei-


tungszeit von vier Stunden soll sicher-
stellen, dass dem Maurer für ein an-
gerührtes Gebinde (Sack) eine ausrei-
chend lange Zeit zur Verarbeitung zur
Verfügung steht.

Beim Vermauern wird dem Mörtel von


den Mauersteinen ein Teil des Anmach-
wassers entzogen, so dass die Position
des Mauersteins nur innerhalb weniger
Minuten korrigiert werden kann. Nach-
trägliche Korrekturen zerstören den Ver- Bild 3/2: Die Lage der Kimmschicht ist vor
bund und damit die Zug- und Biegezug­ allem in Wandquerrichtung zu kontrollieren.
festigkeit des Mauerwerks.

Da nachträgliche Korrekturen (z.B. An­


keilen) zur Zerstörung des Haftver-
bundes führen können, ist darauf zu
achten, dass die Kimmschichten
­exakt angelegt werden. Das Legen in
Waage (ins Wasser) ist sowohl in
Wandlängsrichtung als auch in Wand-
querrichtung zu kontrollieren.

Die von der KS-Industrie empfohlene La- Bild 3/3: Kontrolle der Ebenheit in Wand-
gerfugendicke im fertigen Mauerwerk längsrichtung
von mindestens 2 mm ist vorteilhaft für
Verarbeitung und Verbund. Um dies zu
erreichen, werden optimierte Dünnbett-
mörtel angeboten, z.B. mit Stützkorn.

Die Kalksandsteinindustrie empfiehlt,


bei der Herstellung von KS-Planstein-
mauerwerk den werkseitig angebote-
nen Dünnbettmörtel zu ver­wenden,
der i.d.R. als besonders geeignet für
KS-Mauerwerk zertifiziert ist. Die vom
Dünnbettmörtel-Hersteller empfoh-
lene Zahnschiene, üblicherweise auf
Bild 3/4: Der Dünnbettmörtel wird mit dem
dem Mörtelsack abgebildet, ist zu Mörtelschlitten und der vom Dünnbettmörtel-
verwenden. Hersteller empfohlenen Zahnschiene aufge-
tragen.

37
3. MAUERMÖRTEL

3.4.2 Normalmauermörtel
Die Trockenrohdichte von Normalmauer-
mörteln beträgt mindestens 1.500 kg/
m3.

In Abhängigkeit von der Druck- und der


Haftscherfestigkeit werden Normalmör-
tel in Mörtelgruppen (nach DIN EN 1996/
NA) bzw. Mörtelklassen (nach DIN EN
998-2) unterschieden, siehe Tafel 3/5.

Normalmauermörtel wird aus Gründen


der Wirtschaftlichkeit im Regelfall als
Werkmörtel (Trocken- oder Frischmörtel)
verarbeitet. NM I ist nicht als Mauermör-
tel verwendbar.
Bild 3/5: Verarbeitung von Normalmauer-
mörtel
3.4.3 Leichtmörtel
Leichtmörtel wurden speziell für mono­ bei den Rechenwerten eines Bemes-
lithisches Mauerwerk entwickelt und sungswerts der Wärmeleitfähigkeit λ
haben eine Rohdichte ≤ 1.000 kg/m3. von 0,36 W/(m·K) und 0,21 W/(m·K).
In Abhängigkeit von ihrer Wärmeleitfä- Ihre Druckfestigkeit entspricht der Mör-
higkeit werden sie in die Leichtmörtel- telgruppe NM IIa (nach DIN EN 1996/
gruppen LM 36 und LM 21 eingestuft. NA) bzw. einer Mörtelklasse M 5 (nach
Die Ziffern 36 und 21 entsprechen da- DIN EN 998-2 oder DIN EN 1996/NA).

Tafel 3/5: Bezeichnungen von Normalmauermörtel nach DIN EN 998-2 und zusätzliche Anfor-
derungen nach DIN V 18580 bzw. DIN V 20000-412.
Mörtelgruppen Mörtel- Mörtelgruppen nach DIN V 18580 bzw. DIN V 20000-412,
nach klassen zusätzliche Anforderungen
DIN V 18580 nach
Fugendruckfestigkeit 1) Charakteris- Mindest-
DIN V 20000-412 DIN EN 998-2
nach Verfahren tische An­ haftscher-
fangsscher- festigkeit
Normal- Normal- I II III
festigkeit (Mittel-
mauer- mauer-
(Haftscher- wert) 3)
mörtel (NM) mörtel (G)
festigkeit) 2)
[N/mm2] [N/mm2] [N/mm2] [N/mm2] [N/mm2]
NM II M 2,5 1,25 2,5 1,75 0,04 0,10
NM IIa M5 2,5 5,0 3,5 0,08 0,20
NM III M 10 5,0 10,0 7,0 0,10 0,25
NM IIIa M 20 10,0 20,0 14,0 0,12 0,30
1)
Prüfung der Fugendruckfestigkeit nach DIN 18555-9 mit KS-Referenzsteinen
2)
maßgebende Verbundfestigkeit = charakteristische Anfangsscherfestigkeit • 1,2, geprüft nach
DIN EN 1052-3
3)
maßgebende Verbundfestigkeit = Haftscherfestigkeit (Mittelwert) • 1,2, geprüft nach DIN 18555-5

38
3.5 MÖRTEL FÜR VERBLENDSCHALEN

In DIN V 18580 werden zusätzliche An- Der Mauermörtel in Verblendschalen


forderungen an die Verformbarkeit von muss ausreichend druckfest und gleich-
Leichtmörtel (Längsdehnungsmodul und zeitig genügend verformungsfähig sein.
Querdehnungsmodul) gestellt. Da Verblendschalen nicht vertikal belas-
tet sind, sind Verformungen, z.B. infolge
3.5 MÖRTEL FÜR VERBLENDSCHALEN Temperaturänderung, größer als in belas-
tetem Mauerwerk. Die Formänderungen
In der Verblendschale hat der Mauer- führen i.d.R. auch zu Zugspannungen,
mörtel die Aufgabe, gemeinsam mit dem die von Mauersteinen und Fugen­mörtel
Mauerstein eine geschlossene Fläche aufgenommen werden müssen.
zu bilden, die den Witterungsbeanspru-
chungen widersteht. Für diesen Zweck
muss der Mauermörtel gut am Stein haf- Für das Aufmauern der Verblend-
ten. Andernfalls bilden sich flache Öff- schale ist Normalmauermörtel (NM
nungen zwischen Stein und Fugenmör- IIa) zu verwenden. Für das nachträg-
tel, so genannte Blattkapillaren, die das liche Verfugen darf Normalmauer-
Eindringen von Niederschlagswasser in mörtel (NM III) verwendet werden.
das Mauerwerk fördern und damit seine
Dauerhaftigkeit beeinträchtigen.

Richtige Ausführung

15 bis 20 mm Fugenglattstrich Fugenglattstrich


Nachträgliche Verfugung

Ungünstige Ausführung

Falsche Ausführung

Bild 3/6: Ausführung von Mörtelfugen in Verblendschalen

39
3. MAUERMÖRTEL

Wird der Vormauermörtel als Baustellen- 3.6 MÖRTEL FÜR KIMMSCHICHTEN


mörtel hergestellt, ist er mit der Mörtel-
gruppe IIa nach Tafel 3/6 herzustellen. Das Aufmauern der Wände beginnt
Sand und Wasser dürfen keine Be- grundsätzlich mit einer Ausgleichs-
standteile wie Salze, Lehm oder Orga- schicht aus Normalmauermörtel der
nisches enthalten, da diese zu Ausblü- Mörtelgruppe III (zügig abbindender Ze-
hungen des Mauerwerks führen können. mentmörtel), Dicke d = 1 bis 3 cm. Die
Es sollen möglichst gewaschene San- üblichen Putz- und Mauermörtel sind von
de eingesetzt werden. Baustellenmör- der Sieblinie und dem Anbindeverhalten
tel eignet sich nur für eine nachträgliche nicht zu empfehlen. Die Mörtelindustrie
Verfugung. Aufgrund möglicher Farb­ bietet spezielle Anlegemörtel für hoch
unterschiede beim Baustellenmörtel ist belastbares KS-Mauerwerk an.
eine Verfugung im Fugenglattstrich nicht
empfehlenswert. Hierfür sind Werkmör- Die Ausgleichsschicht dient dem Hö-
tel einzusetzen. henausgleich der Wand, der Herstellung
eines planebenen Niveaus in Längs- und
Der Werkmörtel ist entsprechend Her- Querrichtung und dem Ausgleich von Un-
stellervorschrift aufzubereiten. Beim ebenheiten in der Betondecke. Das ge-
Fugenglattstrich („Verfugung im eigenen naue Anlegen der Ausgleichsschicht ist
Saft“, Bild 3/11) ist bei mehreren Liefe- insbesondere bei Mauerwerk mit Dünn-
rungen auf Farbgleichheit zu achten. Bei bettmörtel wichtig.
nachträglicher Verfugung können dem
Fugenmörtel auf Wunsch Farbzusätze Die Ausgleichsschicht muss vor dem Wei-
zugegeben werden. Hierbei ist zu beach- termauern ausreichend erhärtet sein.
ten, dass die Stoß- und Lagerfugen flan-
kensauber 1,5 cm tief ausgekratzt wer-
den. Die Ausführung der Mörtelfugen Es empfiehlt sich, die Kimmschichten
sollte Bild 3/6 entsprechen. mindestens einen Tag vor dem Auf-
mauern des restlichen Mauerwerks
anzulegen.

Das Erstellen der Kimmschicht mit Hilfe


von verfahrbaren Mörtelwagen und spe-
ziellen Mörtelschaufeln erleichtert und
beschleunigt das Anlegen und hat sich
in der Praxis bewährt.

Bei Großobjekten bietet sich sogar der


Einsatz spezialisierter Teams für das An-
legen der Kimmschicht an.

Bild 3/7: Fugenglattstrich mit Normal-


mauermörtel, Verfugung im eigenen Saft

40
3.6 MÖRTEL FÜR KIMMSCHICHTEN

Empfehlungen für das Anlegen der Kimm­ zulegen. Kontrolle der Ebenheit in
schicht: Längs- und Querrichtung.

 Verwendung von Mauermörteln der  In den Kimmschichten ggf. erforder-


Mörtelgruppe III (höhere Anfangsfes- liche Lücken zum Verfahren der Ver-
tigkeit). setzgeräte lassen.

 Dicke des Anlegemörtels ≤ 3 cm  Anlegen der Kimmschichten ca.


1 Tag vor dem Aufmauern der Wand-
 Die Kimmschicht ist sorgfältig an- scheiben.

Bild 3/8: Die Kimmsteine werden in Normal- Bild 3/9: Das Niveau der Kimmschicht wird
mauermörtel der MG III versetzt. in Querrichtung geprüft.

Bild 3/10: Das Niveau der Kimmschicht wird Bild 3/11: In der Kimmschicht sind ggf.
in Längsrichtung geprüft. ­Lücken für das Versetzgerät frei zu lassen.

41
3. MAUERMÖRTEL

3.7 BAUSTELLENMÖRTEL Bei abweichenden Mörtelzusammen-


setzungen, z.B. unter Verwendung von
Die Herstellung von Baustellenmörtel ist Zusatzmitteln oder Zusatzstoffen, ist
nur für Normalmauermörtel (NM) zuläs- eine Erstprüfung durchzuführen und
sig. Die Bindemittel, Zusatzstoffe und DIN V 18580 einzuhalten.
Zusatzmittel müssen trocken und witte-
rungsgeschützt gelagert werden. Die Zu- Für Baustellenmörtel der Mörtelgruppe
schlagstoffe sind sauber zu lagern. IIIa (entspricht der Mörtelklasse M20
nach DIN EN 998-2) sind stets Eignungs-
Nach DIN V 18580 sind Bindemittel und prüfungen erforderlich. Sie haben in der
Zuschläge und ggf. Zusatzstoffe und Zu- Baupraxis keine Bedeutung und sind als
satzmittel so abzumessen, dass eine Baustellenmörtel in DIN V 18580 nicht
gleichmäßige Mörtelzusammensetzung enthalten. MG I ist nicht als Mauermör-
gewährleistet ist (z.B. Behälter oder tel verwendbar.
Mischkästen mit volumetrischer Eintei-
lung, jedoch keine Schaufeln). Im Mischer 3.8 LIEFERFORMEN VON WERKMÖRTEL
werden die Stoffe so lange gemischt, bis
ein gleichmäßiges Gemisch entstanden Mauermörtel werden in der Regel als
ist. Eine Mischanweisung ist deutlich Werkmörtel hergestellt.
sichtbar anzubringen.
In DIN V 18580 werden Mörtelarten u.a.
Bei Einhaltung der Mischungsverhältnis­ nach dem Ort und der Art der Herstel-
se nach Tafel 3/6 sind keine weiteren lung unterschieden.
Nachweise erforderlich.

Tafel 3/6: Rezeptmörtel (Normalmauermörtel); Zusammensetzung und Mischungsverhältnis in


Raumteilen (aus DIN V 18580 Anhang A)
Hydrau- Hochhydrau-
Mörtel- Mörtel- Sand1) aus
Luftkalk lischer lischer Kalk
gruppe klasse natür-
Kalk (HL5), Putz- Zement
nach DIN lichem Ge-
und Mauer­
NM EN 998-2 Kalkteig Kalkhydrat (HL2) stein
binder (MC5)
1 – – – – 4
– 1 – – – 3
I M1
– – 1 – – 3
– – – 1 – 4,5
1,5 – – – 1 8
– 2 – – 1 8
II M2,5
– – 2 – 1 8
– – – 1 – 3
– 1 – – 1 6
IIa M5
– – – 2 1 8
III M10 – – – – 1 4
1)
Die Werte des Sandanteils beziehen sich auf den lagerfeuchten Zustand.

42
3.8 LIEFERFORMEN VON WERKMÖRTEL

Werkmörtel sind Mörtel, die in einem 3.8.1 Werk-Trockenmörtel


Werk oder außerhalb unter werkmäßigen Werk-Trockenmörtel sind fertige Ge-
Bedingungen aus Ausgangsstoffen zu- mische aller trockenen Ausgangsstoffe,
sammengesetzt und gemischt werden. denen auf der Baustelle zur Herstellung
Es kann sich hierbei um „Trockenmör- eines verarbeitbaren Mörtels nur noch
tel“ handeln, der gemischt ist und ledig- Wasser zugegeben werden muss. Werk-
lich die Zugabe von Wasser erfordert, Trockenmörtel werden in Säcken oder
oder um „Nassmörtel“, der gebrauchs- Silos angeliefert und können bei Bedarf
fertig geliefert wird. jederzeit frisch hergestellt werden.

Werkmörtel müssen bei fachkundiger 3.8.2 Werk-Frischmörtel


Verarbeitung nach den Vorgaben des Werk-Frischmörtel werden in Mörtel­
Mörtelherstellers einen Mauermörtel er- werken fertig zusammengesetzt und
geben, der den Anforderungen der DIN bedürfen auf der Baustelle keiner wei-
EN 998-2 entspricht. teren Bearbeitung. Sie enthalten Verzö-
gerungsmittel, die die Verarbeitungszeit
Mit Bezug auf die Lieferformen wird zwi- i.d.R. um 36 Stunden verlängern. Wenn
schen Werkmörteln und werkmäßig her- Werk-Frischmörtel z.B. für Kimmschich-
gestellten Mörteln unterschieden (Ta- ten verwendet werden, müssen längere
fel 3/7). Abbindezeiten einkalkuliert werden.

Tafel 3/7: Lieferformen von Werkmörtel


Lieferform Zumischungen
Bearbeitung
auf der Baustelle
Werkmörtel
Werk-Trockenmörtel im Silo oder in Wasser
Säcken geliefert
Werk-Frischmörtel gebrauchsfertiger keine
Mörtel in verarbeit-
barer Konsistenz,
i.d.R. bis zu 36 h
verarbeitbar
Werkmäßig hergestellte Mörtel
Mehrkammer- Mörtelausgangsstoffe Siloentnahmen
Silomörtel in mehreren Kammern nach vorgegebener
(nur regionale Bedeutung) eines Silos angeliefert Mischungs-
zusammensetzung
Werk-Vormörtel Gemisch aus Sand, Zement und
(nur regionale Bedeutung) Kalk und evt. Zusatz- Wasser
stoffen und -mitteln

43
3. MAUERMÖRTEL

3.8.3 Werk-Vormörtel
Werk-Vormörtel ist ein Gemisch der
nicht hydraulisch erhärtenden Mörtelbe-
standteile erdfeuchter Sand, Kalk, Was-
ser sowie Zusatzstoffe und Zusatzmit-
tel. Auf der Baustelle muss dann die
notwendige Zementmenge sowie ggf.
Wasser zugegeben werden. Dieser Mör-
tel hat nur begrenzte regionale Bedeu-
tung.

3.8.4 Mehrkammer-Silomörtel
Bei Mehrkammer-Silomörtel sind die
Bild 3/12: Das Wasser wird entsprechend der Mörtelausgangsstoffe in mehreren Kam-
Verarbeitungsanweisung zuerst eingefüllt. mern eines Silos enthalten. Dabei sind
erdfeuchte Zuschläge und feuchteemp-
findliche Bestandteile wie Zement und
Zusatzmittel in verschiedenen Silokam-
mern getrennt gelagert. Auf der Baustelle
werden die Bestandteile nach vom Her-
steller vorgegebenen Mischungsverhält-
nissen, evt. unter Zugabe einer bestimm-
ten Wassermenge, zu einem verarbeit-
baren Mauermörtel gemischt. Auch diese
Lieferform hat nur eine regionale Be-
deutung.

3.8.5 Anlieferung
Bei der Anlieferung der Mörtel im Silo
Bild 3/13: Der Werkmörtel wird in den Mau- sind die Hinweise der Mörtelhersteller
rerkübel eingestreut.
zur Aufstellung der Silos zu beachten
[3/3]. Der Besteller des Mörtels ist für
den s
­ icheren Stellplatz verantwortlich:

 Tragfähiger Untergrund

 Ausreichender Sicherheitsabstand
zu Böschungen

 Mindestabstand zu Strom führenden


Freileitungen

 Eindeutige Markierung des Stellplat­


zes
Bild 3/14: Der Mörtel wird nach Verarbei-
tungsanweisung durchgemischt.

44
3.9 MÖRTELAUFTRAG MIT DEM MÖRTELSCHLITTEN

3.9 MÖRTELAUFTRAG MIT DEM


MÖRTELSCHLITTEN

Der Mörtel wird zweckmäßigerweise mit


dem Mörtelschlitten aufgetragen, das
Mauerwerk ist ggf. abzufegen und vor-
zunässen. Mörtelschlitten lassen sich
Bild 3/15: Beispiele verschiedener Zahn-
für Normalmauer- und Dünnbettmörtel schienen für Dünnbettmörtel
in der gewünschten Fugendicke genau
einstellen, sorgen für einen gleichmä- Blockstein mit Planstein mit
ßigen Mörtelauftrag und reduzieren Mör- Normalmauermörtel Dünnbettmörtel
telverluste.

12 238

248
250
Für Dünnbettmörtel ist die passende

2
Zahnschiene („Schließblech“) zu ver-
wenden, Bild 3/15. Die Angaben der

12 238

248
250

Mörtelhersteller, die auf den Säcken


aufgedruckt oder durch spezielle Pro-

2
duktbeschreibungen vorliegen, sind
einzuhalten.

12 238

248
250

2
Für Mauerwerk in Normalmauermörtel
oder bei Mörtel für Verblendschalen be- Bild 3/16: Schichtmaßeinteilung am Beispiel
trägt die Mörtelfugendicke i.d.R. 12 mm. von Steinen der Schichthöhe 250 mm
Bei Mauerwerk in Dünnbettmörtel be-
trägt die Fugendicke 2 mm, siehe Bild
3/16. Die Maße beziehen sich jeweils
auf den eingebauten Zustand.

Die Lagerfuge wird in Abhängigkeit von der


Witterung etwa 2 m vorgezogen und die
Steine werden in Reihenverlegetechnik
knirsch aneinander gereiht. Gege­benen-
falls werden die Steine anschließend mit
einem Gummihammer ausgerichtet.

Der gleichmäßige Mörtelauftrag beim


Einsatz von Mörtelschlitten ermöglicht Bild 3/17: Der Dünnbettmörtelauftrag erfolgt
einfach und schnell mit dem Mörtelschlitten.
ein lückenloses Versetzen der Steine.
Bei zweischaligen Haustrennwänden hat
das fachgerechte Aufziehen mit dem Der Einsatz des Mörtelschlittens spart
Mörtelschlitten den Vorteil, dass kein Zeit, reduziert die Mörtelverluste und
Mörtel in die Luftschicht fällt und die sorgt für eine gleichmäßige und voll-
Schalldämmung somit nicht beeinträch- flächige Mörtelschicht.
tigt wird.

45
3. MAUERMÖRTEL

3.10 STUMPFSTOSSTECHNIK fenen Stoßfugenbreiten von 5 mm sind


mit den planebenen KS-R-Steinen und
Beim stumpfen Anschluss der Wände KS XL problemlos einzuhalten.
mittels Stumpfstoßtechnik ist die An-
schlussfuge zu vermörteln. Dies ist ins- Vereinzelt auftretende Stoßfugen > 5 mm
besondere für den Schallschutz von Be- sind beim Aufmauern, spätestens aber
deutung. vor dem Putzauftrag mit Mauermörtel zu
schließen.
Beim Mauerwerk ohne Stoßfugenvermör­
telung werden Kalksandsteine mit Nut-Fe- Fugen zum Toleranzausgleich im Be-
der-System auf der mit Mörtel vorher auf- reich des Stumpfstoßanschlusses sind
gezogenen Lagerfuge knirsch aneinan- ungüns­tig. Es empfiehlt sich, die Versetz-
der gereiht. Das Mauerwerk ist bereits reihenfolge nach Bild 3/18 einzuhalten.
in der Rohbauphase optisch dicht. Die in Die korrekte Ausführung des Stumpf-
DIN EN 1996/NA maximal zulässigen of- stoßes ist damit problemlos möglich.

10 bis 30 mm: Normalmauermörtel 10 bis 30 mm: Normalmauermörtel


1 bis 3 mm: Dünnbettmörtel 1 bis 3 mm: Dünnbettmörtel
(Konsistenz pastös) (Konsistenz pastös)

ggf. Längenausgleiche mit Mörtelfuge

Bild 3/18: Eine evtl. erforderliche Toleranzfuge wird am zuletzt zu versetzenden Stein ausge-
führt.

Bild 3/19: Der Mörtel für den Stumpfstoß Bild 3/20: Der Randstein wird fest an die
wird aufgetragen. Querwand gedrückt.

46
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

„Nun regen 'se sich mal nicht über den Verband auf.
Wir arbeiten nach der alten Baudevise: …und haben die
Maurer es noch so doll getrieben, es wird verputzt und abgerieben.”

47
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

Mauerwerk wird grundsätzlich im Ver- Beim Einsteinmauerwerk ist die Einhal-


band erstellt. Dies bedeutet, dass die tung des Überbindemaßes nur in Wand-
Steine unter Einhaltung des Überbinde- längsrichtung zu beachten. Beim Ver-
maßes versetzt werden. Besonders zu bandsmauerwerk muss zusätzlich das
empfehlen ist die größtmögliche Über- Überbindemaß auch in Wandquerrich-
bindung, die auch mittige Überbindung tung (Wanddicke) eingehalten werden.
(Halbsteinverband) genannt wird.
Die Bezeichnung „Verbandsmauer­
Es wird unterschieden zwischen zwei Ar-
werk“ wird in der Praxis oft mit der
ten von Mauerwerk:
Einhaltung der Verbandregeln, der
 Einsteinmauerwerk – eine Steinreihe Überbindemaße, verwechselt. Mauer­
pro Schicht. Die Wanddicke entspricht werk ist grundsätzlich im Verband un­
der Steinbreite oder der Steinlänge. ter Einhaltung der Überbindemaße zu
erstellen.
 Verbandsmauerwerk – zwei oder
mehr Steinreihen in jeder oder in je-
der zweiten Schicht.
Tafel 4/1: Überbindemaß lol in Abhängigkeit von der Steinhöhe
Überbindemaß lol in Abhängigkeit von der Steinhöhe
Steinhöhe hu Regelfall Mindestüberbindemaß
[cm] lol = 0,4 • Steinhöhe [cm] lol $ [cm]
< 11,3 5 4,5
11,3 / 12,3 5 0,4 • Steinhöhe = 5
23,8 / 24,8 10 0,4 • Steinhöhe = 10
49,8 20 0,25 • Steinhöhe = 12,5
62,3 25 0,2 • Steinhöhe = 12,5

Beispiel: 5 DF (150), Schichthöhe 25 cm Beispiel: 6 DF (365), Schichthöhe 12,5 cm

15 cm 36,5 cm

Bild 4/1: Beispiele für Einsteinmauerwerk

48
4.2 VERBANDSMAUERWERK

4.1 EINSTEINMAUERWERK sandsteinindustrie für jede Wanddicke


geeignete Steinformate für die Verarbei-
Wände aus Einsteinmauerwerk beste- tung als Einsteinmauerwerk an. Mit der
hen aus einer Steinreihe pro Schicht, Ausweitung der Produktpalette hat die
Bild 4/1. Bedeutung des Verbandsmauerwerks im
Bereich des Neubaus nahezu keine Be-
Die Kalksandsteinindustrie bietet für deutung mehr.
jede Wanddicke Produkte für Einstein­
mauerwerk an. Die regionalen Liefer­ Lediglich im Bereich von kleinteiligem
programme sind zu beachten. Sichtmauerwerk oder bei Sanierungen
im Altgebäudebestand kommt ­diese Art
des Mauerns weiterhin zur Anwendung.
4.2 VERBANDSMAUERWERK
Bei Verbandsmauerwerk ist das Über­
Verbandsmauerwerk ist Mauerwerk mit bindemaß nicht nur in Wandlängs­
zwei oder mehr Steinreihen in jeder oder richtung, sondern auch im Wandquer­
in jeder zweiten Schicht. In der Vergan- schnitt einzuhalten. In der Praxis sind
genheit wurden vornehmlich die Formate hier oftmals Fehler festzustellen.
2 DF und 3 DF dafür verwendet.

Neben den klassischen Kleinformaten


DF, NF, 2 DF und 3 DF bietet die Kalk-

Zwei Steinreihen in jeder zweiten Schicht Zwei Steinreihen in jeder Schicht

Längsfuge

Überbindemaß lol
Überbindemaß lol

24 cm 36,5 cm

Bild 4/2: Beispiele für Verbandsmauerwerk aus 2 DF-Steinen

49
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

4.2.1 Einschaliges Verblendmauerwerk  Die Verblendung gehört zum tra-


als Verbandsmauerwerk genden Querschnitt.
An unverputzte einschalige Außenwände
(einschaliges Verblendmauerwerk) wer-  Sofern im Querschnitt Mauersteine­
den folgende Anforderungen gestellt: mit unterschiedlichen Festigkeiten
eingesetzt werden, z.B. KS-Verblen-
 Ausführung als Verbandsmauerwerk der der SFK 20 und „normale“ Kalk-
mit mindestens zwei Steinreihen sandsteine der SFK 12, so ist die
gleicher Höhe je Schicht niedrigere Steinfestigkeitsklasse für
die zulässige Beanspruchung maß-
 Mindestwanddicke: 31 cm geblich. Zur Vermeidung der mög-
lichen Verwechslungsgefahr ist
 Die schichtweise versetzte Längsfu- grundsätzlich zu empfehlen, Steine
ge ist hohlraumfrei zu vermörteln. mit gleichen Eigenschaften (SFK,
RDK etc.) einzusetzen.
 Die Dicke der Längsfuge beträgt min-
destens 2 cm.

6 2 cm 6 2 cm

4 DF
3 DF 2 DF 4 DF 2 DF (240)
(240)

1/ 2 DF 1/ 3 DF 1/ 2 DF 2 DF
2 2 2

31 cm 37,5 cm

Bild 4/3: Ausführungsbeispiele für einschaliges Verblendmauerwerk

50
4.2 VERBANDSMAUERWERK

4.2.2 Verbandsmauerwerk aus blocksteinen errichtet werden. Das zeigt


KS-Blocksteinen auch das Beispiel der 36,5 cm dicken
Entsprechend DIN EN 1996/NA darf in Wand aus Steinen im Format 16 DF (240)
Schichten mit Längsfugen (Verbands- und 8 DF (115), Bild 4/4. Die Anforde-
mauerwerk) die Steinhöhe nicht größer rung an das Überbindemaß lol ≥ 0,4 h
als die Steinbreite sein. Abweichend da- wird dabei eingehalten.
von muss die Aufstandsbreite von Stei-
nen der Höhe 175 und 240 mm mindes­ Großformatige Kalksandsteine KS XL mit
tens 115 mm betragen. Schichthöhen ≥ 50 cm sind für die Aus-
führung als Einstein­mauerwerk geregelt.
Somit kann problemlos auch Verbands- Die Ausführung von KS XL als Verbands-
mauerwerk aus KS-Block- und KS-Hohl- mauerwerk ist nicht zulässig.

Beispiel mit Blocksteinen der Länge 498 mm Beispiel mit Blocksteinen der Länge 248 mm

16 DF (240)
8 DF (240)
8 DF (115)
4 DF
(115)

36,5 cm 36,5 cm

Bild 4/4: Beispiele für einschaliges Verbandsmauerwerk aus KS-Blocksteinen

51
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

4.3 EINSTEINMAUERWERK – Im Folgenden wird für typische Mauer-


ECKLÖSUNGEN werkswände aus klein- und mittelforma-
tigen Steinen jeweils eine Ecklösung dar-
Als Einsteinmauerwerk werden Wände gestellt, da hier die Einhaltung der er-
bezeichnet, die aus einer Steinreihe pro forderlichen Überbindemaße besondere
Schicht bestehen. Sorgfalt erfordert.

Ein „Halber”
2 DF von 2 DF

17
24

,5
Läuferverband Läuferverband mit

11,3

17
mit „halbsteiniger” Überbindungen
11
,5
,5

,5
11
11,311

Überbindung von
,5
24

abwechselnd von rund


11,5 cm =^ 1 am
18 (17,75) cm ^= 1 1/2 am
(Ein„Kopf”) und
5 (5,25) cm ^
= 1/2 am

am
1 /2
am

7
=^
7
~7

~6
=^

cm
4

7,
cm

5
cm

5
2,
cm
5
^= 6

~9
6,

^= 5
~8
am

1 /2
am

Bild 4/5: Ecke von 11,5 cm dicken Wänden Bild 4/6: Ecke von 17,5 cm dicken Wänden
aus 2 DF-Steinen aus 3 DF-Steinen

5
5

2
,
11

8,

24
,5

24
11

11,3
11,3

,5
,5

14
17

24
24

24
24

11,3
11,3

Unregelmäßige
Abtreppungen mit
Überbindungen Mittige Überbindung und
von 6 und 11,5 cm gleichmäßige Abtreppungen
von 8,25 cm
am
am

8
=^
8

~6
~6

=^

cm
1,
1,

cm

5
5

00
cm
cm

00

~1
^= 5
~1
^= 5

am
am

Bild 4/7: Ecke von 24 cm dicken Wänden Bild 4/8: Ecke von 24 cm dicken Wänden
aus 3 DF-Steinen mit 2 DF-Steinen zum Aus­ aus 3 DF-Steinen und Teilsteinen zum Aus­
gleich gleich

52
4.3 EINSTEINMAUERWERK – ECKLÖSUNGEN

5
2,

5
~1

24

2,
~1

24
11,3
Schnittfläche

23,8
Schnittfläche

Regelmäßige

24
Regelmäßige

24
Abtreppungen mit

5
5

~2
Abtreppungen mit
~2

einer Überbindung
einer Überbindung
von ~12,5 cm
von ~12,5 cm
( 1/2 Stein
( 1/2 Stein
oder 1 am)
oder 1 am)
am

am
~7

7
5

=^

=^
cm

cm

cm
^= 6

~5
,5

,5
0
6
am

6
cm
~8

~8
^= 4
am

Bild 4/9: Ecke von 24 cm dicken Wänden aus Bild 4/10: Ecke von 24 cm dicken Wänden
4 DF (240) mit halben Steinen zum Ausgleich aus 8 DF (240) mit halben Steinen zum Aus­
gleich

Schnittfläche „Dreiviertel“ von 10 DF


Schnittfläche „Dreiviertel“ von 5 DF
,5 7

30
23,8 1
,5
17

30
11,3

Regelmäßige Regelmäßige
30

Abtreppung mit
30

Abtreppungen mit
25

Überbindung
25

einer Überbindung
von 11,5 cm von 11,5 cm
(1/2 Stein (1/2 Stein
oder 1 am) oder 1 am)
am
am

1 /2 1 /2
~8

7
7
0

=^
=^
cm

cm
cm
^=

~5

5
5
6

5
1 /2

2,
2,

cm

~9
~9
am

^=4
1 /2
am

Bild 4/11: Ecke von 30 cm dicken Wänden Bild 4/12: Ecke von 30 cm dicken Wänden
aus 5 DF (300)-Steinen mit 1/2- und 3/4-Stei­ aus 10 DF (300)-Steinen mit 1/2- und 3/4-Stei­
nen zum Ausgleich nen zum Ausgleich

53
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

4.4 VERBANDSMAUERWERK –

5
ECKLÖSUNGEN

2,
11,3 ~1

36
,5
Die Überbindung Verbandsmauerwerk ist Mauerwerk mit
beträgt einheitlich
etwa 12,5 cm
zwei oder mehr Steinreihen in jeder oder
^ 1 am).
( 1/2 Stein = in jeder zweiten Schicht, wie z.B. beim
25
,5

Kreuzverband.
36

36
11,3

,5
Die Ausbildung der Ecken ist hier un-
ter Einhaltung der Überbindemaße be-
sonders schwierig. Nur durch Verwenden
von ¼-, ½- und ¾-Steinen lässt sich das
Mauerwerk normgerecht erstellen. Im
Vergleich zum Einsteinmauerwerk sind
diese Lösungen sehr aufwändig und be-
~1

am
00

dürfen großer Sorgfalt.


8
=^
cm

cm
^= 8

00
am

~1

Eckausbildungen können auch mit


Stumpfstoß (Ausnahme Kelleraußen­
Bild 4/13: Ecke von 36,5 cm dicken Wänden ecken) ausgeführt worden.
aus 6 DF (365)-Steinen mit halben Steinen
zum Ausgleich
5
2,
23,8 ~1

36
,5
25
,5
36
23,8

Die Überbindung
36

beträgt einheitlich
,5

etwa 12,5 cm
^ 1 am).
( 1/2 Stein =
am
8
~7

=^
5

cm
cm

00
^= 6

~1
am

Bild 4/14: Ecke von 36,5 cm dicken Wänden Bild 4/15: Eckausbildung mit Kalksand-
aus 12 DF (365)-Steinen mit halben Steinen steinen mit Normalmauermörtel
zum Ausgleich

54
4.4 VERBANDSMAUERWERK – ECKLÖSUNGEN

11
5
Dem Maßausgleich dienen an den

7,

,5
11,3 1

17
Ecken „Viertel” von 3 DF und an

,5
den Mauerenden 1/2 und 3/4 von
3 DF sowie
1/4 von 2 DF und 3 DF.

17
Regelmäßige

5,

,5
Abtreppungen mit

24
,5

30
17

24
einer Überbindung

11,3
Regelmäßige

24
11,3
von 11,5 cm =
Abtreppungen mit ( 1/2 Stein
Überbindung von oder 1 am)
5,2 cm
(1/2 Stein oder 1/4 am) am

~9

am
8

2,
=^
~6

8
cm
cm

=^
1,
5

cm
^= 7
00
cm

1 /2

00
~1
^= 5

~1
am
am

Bild 4/16: Ecke von 24 cm dicken Wänden Bild 4/17: Ecke von 30 cm dicken Wänden
aus 2 DF-Steinen im Kreuzverband mit aus 2 DF- und 3 DF-Steinen im Verband mit
3 DF-Steinen zum Ausgleich Schnittfugen
11

,5
5

17
7,

11,3 11
,5
11,3 1

,5
17
,5
17

Regelmäßige
5
7,

,5
24
24
11,3 1

Abtreppungen
17
11,3

mit einer
,5

Überbindung von
36

Regelmäßige 11,5 cm =
,5

Abtreppungen mit einer (1/2 Stein oder 1 am)


36

Überbindung von
,5

5,2 cm
( 1/2 Stein
oder 1/4 am)
am

~1

1 /2
11

am
~8

cm
8

7
7

=^

=^
cm

^= 9
cm

cm
^= 7

am
04

5
6,
am

~1

~8

Bild 4/18: Ecke von 36,5 cm dicken Wänden Bild 4/19: Ecke von 36,5 cm dicken Wänden
aus 2 DF-Steinen im Kreuzverband mit 3 DF- aus 2 DF- und 3 DF-Steinen im Läuferver­
und ¾ 2 DF-Steinen sowie 1/2 3 DF-Steinen band mit 3 DF-Steinen in der Ecke und
an Ecke und Mauerende 1/2 3 DF am Mauerende

55
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

4.5 VERBÄNDE FÜR MAUERENDEN


Mauerenden und Pfeiler sind meist
Auch Mauerenden und Pfeiler sind aus besonders hoch belastet. Unnötige
Gründen der Gestaltung (bei Sichtmau- Teilsteine mindern die Festigkeit und
erwerk) und aus Gründen der erforder- sind deshalb zu vermeiden.
lichen Festigkeit (Überbinderegeln) ge-
nau zu planen.

cm 74 74 74 74

erforderlich: 3 x 2 DF (NF o.DF) 3 x 3 DF 5 x 2 DF + 1/2 2 DF 5 x 2 DF + 1/2 3 DF


11,5

17,5
1. Schicht

24
Überbindung : 11,5 (1 am) 11,5 (1 am) 5,2 (1/2 am) 5,2 (1/2 am)

2. Schicht

erforderlich : 2 x 2 DF + 2 x 1/2 2 DF 2 x 3 DF + 2 x 1/2 3 DF 2 x 2 DF + 3 DF + 4 x 2 DF + 3 DF + 1/4 2 DF


2 x 1/2 3 DF + 1/2 2 DF
am : 6 6 6 6

cm 74 74 74 74
2 x 3 DF + 2 x 3 x 3 DF + 2 DF + 2 x 3 DF + 5 DF +
erforderlich: 1/2 3 DF + 2 DF 1/4 2 DF 2 x 5 DF + 1/2 2 DF 1/4 2 DF

1. Schicht
24

24

24

5,2 ( 1/2 am)


Überbindung : 5,2 (1/2 am) 5,2 (1/2 am) 11,5 (1 am) 11,5 (1 am)

2. Schicht

erforderlich: 2 x 3 DF + 2 x 2 DF 2 x 3 DF + 2 x 2 DF 3 DF + 5 DF + 5 DF + 3 DF + 2 DF
+ 1/2 2 DF + 1/2 3 DF 2 DF + 1/2 2 DF + 1/2 3 DF)
am: 6 6 6 6

cm 74 74 74 74
2 x 3 DF + 3 x 2 x 3 DF + 1/4 3 DF + 2 x 3 DF + 3 x 1/2 2 DF + 3 x 2 DF
erforderlich: 2 DF + 1/2 3 DF 3 x 2 DF + 1/2 2 DF 1/2 3 DF + 2 DF + 1/2 2 DF + 1/4 3 DF + 2 x 3 DF

1. Schicht
30

30

30

Überbindung: 11,5 (1 am) 5,2 ( 1/2 am) 5,2 (1/2 am) 5,2 (1/2 am)

2. Schicht

erforderlich: 2 x 1/2 2 DF + 2 x 2 DF 3 x 3 DF + 2 DF + 1/2 3 DF 2 DF + 2 x 3 DF + 1/2 3DF + 2 DF + 3 x 3 DF


+ 2 x 3 DF + 1/2 3 DF + 1/4 2 DF + 1/2 2 DF 3 x 1/2 3 DF + 1/2 2 DF + 1/2 2 DF + 1/4 2 DF
am: 6 6 6 6

Bild 4/20: Verbände für Mauerenden, Mauerpfeiler, mit und ohne Anschlag aus kleinformatigen
2 DF und 3 DF

56
4.5 VERBÄNDE FÜR MAUERENDEN

cm 74 74 74 74
2 x 5 DF + 2 DF 1/2 3 DF + 2 x 5 DF 2 DF + 2 x 5 DF
erforderlich: 3 x 5 DF + 1/2 3 DF + 1/2 2 DF + 1/2 2 DF + 1/4 3 DF

1. Schicht

30

30

30
Überbindung: 11,5 (1 am) 11,5 (1 am) 11,5 (1 am) 5,2 (1/2 am)

2. Schicht

erforderlich: 1/2 5 DF 3 DF + 1/2 2 DF + 5 DF 1/8 2 DF


3 DF + 2 x 5 DF + 1/4 2 DF
2 x 5 DF + 2 x 1/2 5 DF + 2 x 5 DF + 1/2 2 DF + 1/2 3 DF + 2 DF
am: 6 6 6 6

Bild 4/21: Verbände für Mauerenden, Mauerpfeiler, mit und ohne Anschlag aus 5 DF
(300)-Stei­nen und 2 DF-Teilsteinen für den Anschlag

cm bei KS -R: ~62,5 ~75 ~87,5 ~100


cm bei KS: 61,5 74 86,5 99

erforderlich: 2 x 4 DF + 2 DF 3 x 4 DF 3 x 4 DF + 2 DF 4 x 4 DF

1. Schicht

Überbindung: 11,5 (1 am) 11,5 (1 am) 11,5 (1 am) 11,5 (1 am)

2. Schicht

erforderlich: 2 x 4 DF + 2 DF 2 x 4 DF + 2 x 2 DF 3 x 4 DF + 2 DF 3 x 4 DF + 2 x 2 DF

am: 5 6 7 8

Bild 4/22: Verbände für Mauerenden, Mauerpfeiler, ohne Anschlag aus 4 DF (240)- und 8 DF
(240)-Steinen

Pfeiler ohne Anschlag (stumpf endend)  Spalten mit einem Steinspaltgerät


sind auch für 25 cm Schichthöhe aus (hydraulisch oder mit Doppelhebel)
KS-Block- und KS-Hohlblocksteinen ge-
eignet, jedoch sollen nach DIN EN 1996/  Trennen mit einem Trennschleifer
NA in einer Schicht nur Steine gleicher (Winkelschleifer oder Flex)
Höhe verwendet werden.
 Sägen mit einer diamantbestückten
Bei Mauerwerk aus KS-Block- und KS- Steinsäge
Hohlblocksteinen sind an Mauerenden,
-stößen, -kreuzungen und -ecken Teilstei-  Verwenden anderer geeigneter Stein-
ne erforderlich. Sie können hergestellt formate; Kleinformate jedoch nur in
werden durch: Ausnahmefällen und dann mit glei-
cher Steinfestigkeitsklasse und glei-
cher Steinrohdichteklasse

57
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

4.6 MAUERN VON STÖSSEN UND liegen. Durch Teilsteine oder andere For-
KREUZUNGEN mate ist ein ausreichendes Überbinde-
maß lol herzustellen.
Einbindende Wände, die aussteifend wir-
ken, sind gleichzeitig oder mit Abtreppung Beim stumpfen Wandanschluss in
hochzumauern. Eingebunden wird jeweils Stumpfstoßtechnik sind Abtreppun­
in der Schicht, deren Stoßfugen günstig gen der Querwände nicht erforderlich.

24 17,5
2 x 3 DF, um wieder
in das Raster zu kommen
1. Schicht
lol

lol
lol

lol ( 1/2 am)

2,19 m (17 1/2 am)


2. Schicht

75 (6 am) 24 88,5 (7 am) 24 1,01 (8 am) 11,5

Bild 4/23: 24 cm dicke Wand aus 2 DF im Kreuz- und Blockverband

2 DF zum Ausgleich
1. Schicht
lol
lol

lol lol

lol lol lol


2. Schicht
lol

lol lol

Bild 4/24: 24 cm dicke Wand aus 3 DF im Binderverband

1. Schicht

lol

2. Schicht 2 x 3 DF zum Ausgleich

lol (1 am) lol (1 am) lol ( 1/2 am) lol ( 1/2 am)

Bild 4/25: 24 cm dicke Wand aus 4 DF(240) als Einsteinmauerwerk

58
4.7 VORLAGEN UND NISCHEN

4.7 VORLAGEN UND NISCHEN

Bei 6,25 cm Vorlagen sind Schrägfugen


oft günstig, z.B. Bild 4/29. Bei 11,5 cm
Vorlagen wird durch unterschiedliche
Ausbildung der beiden Vorlagenseiten
(„umwerfen“) der Verband der Wand we-
niger gestört. ¾ 2 DF-Steine sind mög-
lichst durch Halbieren von 3 DF herzu-
stellen.

An einspringenden Ecken darf immer nur


eine Stoßfuge liegen. Die nächste Stoß-
fuge muss mindestens um lol davon ent-
fernt sein, Bild 4/26. Kreuzfugen sind un-
bedingt zu vermeiden.

Senkrechte Aussparungen (Schlitze)


sind wie Nischen zu behandeln. Es
gelten deshalb die gleichen Verbands­
regeln. Bild 4/27: Gemauerte, senkrechte Wand­
schlitze
lol

1. Schicht

lol

2. Schicht

falsch

Bild 4/26: An einspringenden Ecken darf im­ Bild 4/28: Gemauerter Pfeiler aus KS-Ver­
mer nur eine Stoßfuge liegen. blendern

59
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

1. Schicht 1. Schicht

61,5 (5 am)
2. Schicht 2. Schicht

Bild 4/29: 6,25 cm (½ am) Vorlage in einer Bild 4/30: 11,5 cm (1 am) Vorlage in einer
24 cm dicken Wand 24 cm dicken Wand

1. Schicht 1. Schicht

2. Schicht 2. Schicht

Bild 4/31: 6,25 cm (½ am) Vorlage in einer Bild 4/32: 11,5 cm (1 am) Vorlage in einer
30 cm dicken Wand 30 cm dicken Wand

1. Schicht 1. Schicht

1,01 (8 am)
2. Schicht 2. Schicht

Bild 4/33: 6,25 cm (½ am) tiefe Nische in Bild 4/34: 11,5 cm (1 am) tiefe Nische in
einer 30 cm dicken Wand ­einer 30 cm dicken Wand

1. Schicht 1. Schicht

2. Schicht
2. Schicht

Bild 4/35: 6,25 cm (½ am) tiefe Nische in Bild 4/36: 11,5 cm (1 am) tiefe Nische in
einer 36,5 cm dicken Wand ­einer 36,5 cm dicken Wand

60
4.8 ZIERVERBÄNDE FÜR SICHT- UND VERBLENDMAUERWERK

4.8 ZIERVERBÄNDE FÜR SICHT- UND


VERBLENDMAUERWERK Jeder Grundverband kann durch Ver­
schieben der Schichten abgewandelt
Für ein- und zweischaliges Verblend­mau­ werden. Jeder Verband kann mit al­
er­werk werden Zierverbände verwendet. len Steinformaten gemauert werden.
Der Formenvielfalt ist bei den Zierver- Der Läuferverband, mit der maxima­
bänden mit seinen wechselnden Läufer- len Überdeckung von 11,5 cm, ist am
und Binderschichten kaum eine Grenze­ sichersten.
gesetzt.
Für Verbandsmauerwerk kommen in der
Die Überbindung soll mindestens 5,2 cm Regel Kreuzverband oder Blockverband
(1/2 am) oder 11,5 cm (1 am) betragen. zum Einsatz.
Die Stoßfugen müssen lotrecht überein-
ander und genau mittig über, unter oder Für die Verblendschale zweischaliger Au-
zwischen den Köpfen liegen. ßenwände sowie bei sonstigem Sicht-
mauerwerk im Innen- und Außenbereich
Sauberes, sorgfältiges Vermauern und kommen zahlreiche Zierverbände zum
Verfugen sind die entscheidenden Punkte Einsatz. Die Zugfestigkeit ist beim Läu-
für die Wirkung der Zierverbände. ferverband mit mittiger, halbsteiniger
Überbindung besonders günstig.

Bild 4/37: Kreuzverband Bild 4/38: Blockverband

Bild 4/39: Läuferverband, besonders günstig Bild 4/40: Binderverband


mit ½-Stein-Überbindung

61
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

Bild 4/41: Holländischer Verband Bild 4/42: Wilder Verband

Bild 4/43: Gotischer Verband mit Läufer-Bin­ Bild 4/44: Gotischer Verband – Abwandlung
der-Schichten

Bild 4/45: Gotischer Verband – Abwandlung Bild 4/46: Gotischer Verband – Abwandlung
als Zickzack-Verband mit Läuferschichten

Bild 4/47: Märkischer Verband mit Läufer- Bild 4/48: Märkischer Verband – Abwandlung
Binderschichten

62
4.9 PFEILERMAUERWERK

Bild 4/49: Märkischer Verband – Abwandlung Bild 4/50: Märkischer Verband – Abwandlung
als Zickzack-Verband mit Läuferschichten

4.9 PFEILERMAUERWERK

Nach DIN EN 1996/NA sind gemauerte Tafel 4/2: Mindestlänge tragender Pfeiler
Querschnitte mit Flächen kleiner als (Querschnittsfläche ≥ 400 cm2)
400 cm2 als tragende Teile unzulässig. Pfeilerbreite [cm] Pfeilerlänge [cm]
Die Mindestmaße tragender Pfeiler sind
Tafel 4/2 zu entnehmen. 11,5 ≥ 35

15 ≥ 27
Die Einhaltung der Überbindemaße ist
auch bei Pfeilern zu beachten. Wichtig 17,5 ≥ 23
ist hierbei, dass Pfeiler auch aus einem 20 ≥ 20
Stein je Schicht bestehen können.
24 ≥ 17

Zusätzliche Längs- oder Stoßfugen 30 ≥ 14


erhöhen die Tragfähigkeit nicht! 36,5 ≥ 11,5

Lösung mit 2 DF Lösung mit 4 DF Lösung mit 8 DF (240)


cm
cm

cm

25
24

24

24 cm 24 cm 24 cm

Bild 4/51: Pfeiler, Ausführung mit verschiedenen Steinformaten

63
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

4.10 STUMPFSTOSSTECHNIK ALS über Abtreppungen wird deutlich weniger


ERSATZ FÜR ABTREPPUNGEN UND Platz benötigt. Das aufwändige Eckmau-
VERZAHNUNGEN ern entfällt.

Aus arbeitstechnischen Gründen, z.B. um Sofern in der statischen Bemessung


das Aufstellen von Gerüsten zu erleich- oder in der Ausführungsplanung nichts
tern, können die tragenden Wände und anderes angegeben ist, darf die Stumpf-
die quer dazu stehenden aussteifenden stoßtechnik bei allen Wänden und allen
Wände nur selten gleichzeitig hochge­ Stein­formaten ausgeführt werden.
zogen werden.
Kelleraußenecken werden im Verband
Besonders wirtschaftlich ist der Wand- (mit Verzahnung) gemauert.
anschluss in Stumpfstoßtechnik. Gegen-

Bild 4/52: Beim Aufmauern wird der Edel­ Bild 4/53: Aus Gründen der Arbeitssicherheit
stahl-Flachanker im Mörtelbett eingelegt. wird der hervorstehende Teil der Edelstahl-
Flachanker abgewinkelt.

Bild 4/54: Vor dem Aufmauern der Querwand Bild 4/55: Beim Aufmauern der Querwand
wird der Edelstahl-Flachanker aufgebogen. wird die Stumpfstoßfuge mit Mörtel aufge-
zogen.

64
4.10 STUMPFSTOSSTECHNIK

Die Stumpfstoßtechnik – der stumpfe aus statischen und schalltechnischen


Anschluss von Längs- und Querwänden Gründen wichtig. Aus baupraktischen
– bietet wesentliche Vorteile für den Ar- Gründen wird empfohlen, den stumpfen
beitsablauf: Wandanschluss durch Einlegen von Edel-
stahl-Flachankern in den Mörtelfugen zu
 Die Wände können ohne störende sichern.
Verzahnung in einem Arbeitsgang
hochgemauert werden. Zuerst die Solange die vorgesehenen Ausstei­
Längswände, dann die Querwände. fungswände noch nicht erstellt sind,
So verbleibt viel Platz für Steinpa- können zusätzliche Absteifungen ge­
kete, Mörtelkübel, Gerüste und ggf. gen Kippen durch Windlast erforder­
Versetzgeräte. lich sein. Das BG-Merkblatt „Aufmau­
ern von Wandscheiben“ [4/1] ist zu
 Durch den stumpfen Wandanschluss beachten.
sind weniger Ergänzungssteine erfor-
derlich.
Bei Einsatz der Stumpfstoßtechnik ist
 Das Aufstellen und Versetzen von Ar- zu beachten, dass nach DIN EN 1996/
beitsgerüsten sowie das Verfahren NA gemauer te Querschnitte kleiner
der Versetzgeräte wird wesentlich er- 400 cm2 als nicht tragend anzusetzen
leichtert. sind. Damit Türanschläge als tragende
Sturzauflager angesetzt werden können,
Bei der Bauausführung ist zu beachten, muss in Abhängigkeit von der Wand-
dass die Stoßfuge zwischen Längswand dicke die Anschlaglänge der Tafel 4/3
und stumpf gestoßener Querwand voll entsprechen.
vermörtelt wird. Die Vermörtelung ist

Tafel 4/3: Mindestlänge von Anschlägen bei tragenden Sturzauflagern, Querschnitt ≥ 400 cm2
Wanddicke d [cm] Anschlaglänge l [cm]
11,5 ≥ 35
15 ≥ 27
17,5 ≥ 23
20 ≥ 20
24 ≥ 17
30 ≥ 14
36,5 ≥ 11,5
Bei kürzeren Anschlägen sind andere konstruktive Lösungen vorzusehen, z.B. Einbinden des tragenden
Sturzes in die Querwand.

65
4. MAUERWERKSVERBÄNDE

Bild 4/56: Der Randstein wird fest an die Querwand gepresst.

66
5. Arbeitsvorbereitung

„Wer war dafür eingeteilt, den Kran abzubauen?!”

67
5. ARBEITSVORBEREITUNG

Der Erfolg einer Baustelle hängt in star- den Planungsbüros geht es darum, für
kem Maß von der Qualität der Arbeits- stetigen Material- und Arbeitsfluss zu
planung und Arbeitsvorbereitung ab. Auf sorgen.
den Baustellen, in den Betrieben und in
Kosten

Kosten

Kosten-
beeinflussungs-
möglichkeit

Zeit
Planung Bau Nutzung

Bild 5/1: Die Planung entscheidet: Der größte Einfluss auf die Baukosten ist in der Planungs-
phase möglich. Je weiter die Planung voranschreitet, desto geringer sind die Spielräume für
eine Kostensenkung. In der Bauausführung sinken sie fast auf Null [5/1].

Tafel 5/1: Hinweise für Arbeitsplanung und Arbeitsvorbereitung


 Objektunterteilung in Ausführungsabschnitte
 Materialbedarfslisten, unterteilt nach Ausführungsabschnitten. Baustoffhändler und
Polier erhalten Materialbedarfslisten, so dass der Abruf direkt erfolgen kann.
 Rechtzeitig die richtigen Mengen abrufen
 Überlegtes Abstellen der Mauersteine und Mörtelkübel an der Arbeitsstelle
 Aktiver Einsatz von Kurbelböcken, Arbeitsbühnen oder Rollgerüsten, damit die
­Arbeitshöhe des Maurers zwischen 60 und 90 cm über Tritthöhe beträgt
 Mörtelkübel 40 cm über Trittfläche aufbocken, um unnötige Bewegungen und
­Ermüdung zu vermeiden
 Mauerlehren für das Anlegen von Ecken und Öffnungen einsetzen, um die ständige
Unterbrechung des Arbeitsrhythmus durch das Benutzen der Wasserwaage zu ver-
meiden
 Wahl der jeweiligen Mauertechnik und der Steinformate in Abhängigkeit von
Gebäude­art und -größe
 Platz für Versetzgeräte, Steinsäge, Knacker und Gerüste einplanen
 ersonal planen, passend zur Bauaufgabe und den jeweiligen Geräten

68
5.1 BESTELLUNG

5.1 BESTELLUNG  Lage der Baustelle


Lkw-Größe, Gewichtsbegrenzung,
Damit die richtigen Kalksandsteine auf Hanglage, enge Kurven mitteilen
der Baustelle angeliefert werden, ist bei
der Bestellung anzugeben: Hinweis:
Verblender sollten wegen der rohstoffbe-
 Stückzahl/Menge dingten Farbnuancen und Oberflächen-
beschaffenheit nur von einem Werk be-
 Kurzbezeichnung stellt werden – bei kleinen Objekten die
Gesamtmenge, bei größeren Objekten je-
 Liefertermin weils ausreichend für einen Bauabschnitt.
Rechtzeitig bestellen, Tag und evt. Dem Lieferwerk sollte darüber hinaus die
Uhrzeit angeben Gesamtmenge angegeben werden.

Tafel 5/2: Beispiele für Stein-Kurzbezeichnungen


Format
Steinart Kurzbezeichnung
(Länge x Breite x Höhe)
2 DF
KS-Vollstein DIN V 106 – KS 12 – 1,8 – 2 DF
(240 · 115 · 113)
3 DF
KS-Lochstein DIN V 106 – KS L 12 – 1,4 – 3 DF
(240 · 175 · 113)
8 DF DIN V 106 –
KS-Planstein
(248 · 240 · 248) KS L-R P 12 – 1,4 – 8 DF (240)
9 DF DIN V 106 – KS F 12 – 1,8 – 9 DF (175)
KS-Fasenstein
(373 · 175 · 248) Aufstandsbreite < 175
DIN V 106 –
KS XL-Rasterelement 498 · 150 · 498
KS XL-RE 20 – 2,0 – 498 x 150 x 498
DIN V 106 –
KS XL-Planelement 998 · 200 · 623
KS XL-PE 20 – 2,0 – 998 x 200 x 623
NF
KS-Verblender DIN V 106 – KS Vb 20 – 2,0 – NF
(240 · 71 · 113)

Wanddicke
Steindruck- Steinroh- (bei Steinen
festigkeits- dichte- mit Nut-Feder-
Steinsorte KS-Norm Steinart klasse klasse Format System an
den Stirn-
flächen)
Kalksandstein DIN V 106 – KS L-R P 12 – 1,4 – 8 DF (240)

Hohlblockstein Plan- mind. 1,21 bis 248 x 240 x 248 240 mm


mit Nut-Feder- stein 12 N/mm2 1,40 kg/dm3
System Trockenrohdichte
Bild 5/2: Bedeutung der Kurzzeichen (Beispiel)

69
5. ARBEITSVORBEREITUNG

Tafel 5/3: Hinweise für die Lagerung von Baumaterial auf der Baustelle
 Lagerung auf ebenem und tragfähigem Untergrund, z.B. auf Bohlengelege
 Ausreichend Abstand zu Böschungen einhalten
 Materialstapel gegen Umsturz sichern
 Steine und Mörtel durch Abdecken der Materialstapel, z.B. mit Folien, vor Durchnäs­
sung, Eis und Schnee schützen. Anfallendes Regenwasser vom Materiallager ableiten.
 Bei der Lagerung auf Decken ggf. Montagestützen setzen. In jedem Fall mit der Baulei-
tung abstimmen.
 Die Lagerung im Schwenkbereich des Kranes ist wirtschaftlich.

5.2 BAUSTELLENORGANISATION Bei beengten Baustellen, wie z.B. bei


Lückenbebauungen im Stadtkern, las-
Nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel sen sich allerdings solche Mehrarbeiten
Material. Das ist ein Geheimnis des nicht immer vermeiden. Um so wichtiger
Bau­stellenerfolgs. Deshalb ist nur so- ist auch hier die Vorplanung in der Ar-
viel Material am Verarbeitungsort bereit- beitsvorbereitung und die Organisation
zustellen, z.B. auf der Zwischendecke, vor Ort durch den Polier.
wie gerade benötigt wird.
Auch beim Personaleinsatz kann weni-
Unnötige Materialtransporte und damit ger mehr sein. Geräteeinsatz und Perso-
verbundene Umschlagzeiten kosten Zeit nalbedarf sind deshalb aufeinander ab-
und Geld. Deshalb ist es vorteilhaft, die zustimmen. Beim Mauern mit Versetz­
Materialien möglichst nah am Verarbei- gerät z.B. ist zu entscheiden, ob im
tungsort abzulagern. Zwischentranspor­ Zwei-Mann-Team gearbeitet wird oder
te lassen sich dann auf ein Minimum re- das Ein-Mann-Mauern erfolgt. Mehr als
duzieren. zwei Maurer je Gerät sind unwirtschaft-
lich und senken die Arbeitsleistung.

Folie

Montagestützen
Bild 5/3: Steine und Mörtel sind vor Witte- Bild 5/4: Montagestützen sind bei der Zwi-
rungseinflüssen zu schützen. Materiallage- schenlagerung auf den Decken ggf. erforder-
rung soll sicher auf tragfähigem, ebenen lich.
Untergrund erfolgen.

70
5.2 BAUSTELLENORGANISATION

Die sachgemäße Lagerung ist nicht nur geneigt. Was ordentlich aussieht, wird
wichtig für strukturiertes Arbeiten. Eine auch ordentlich gemacht sein. Wenn
aufgeräumte Baustelle sehen auch Pla- dagegen auf der Baustelle das Chaos
ner, Bauträger und Bauherren gern. Denn herrscht, kommt der Bauherr leicht zu
bei einer ordentlichen Baustelle sind zu- dem Schluss, dass die Verarbeitung
künftige Investoren eher zum Abschluss auch keine hohe Qualität haben kann.

Bild 5/5: Anzeichnen von Steinstapeln und Bild 5/6: Das Absetzen der Steinstapel er-
Mörtelkübeln am Verarbeitungsort folgt zweckmäßig auf Paletten oder Bohlen-
gelege.

Bild 5/7: Absetzen der Steinpakete mit dem Bild 5/8: Eine aufgeräumte Baustelle ist die
Baustellenkran auf der Zwischendecke beste Werbung.

71
5. ARBEITSVORBEREITUNG

5.3 ARBEITSRAUM stapel und der aufzumauernden Wand


verbleibt. Bei größeren Abständen steigt
Der Arbeitsraum ist so zu gestalten, dass die Belastung des Maurers an, bei klei-
ausreichend Bewegungsspielraum für neren Abständen wird der Bewegungs-
den Maurer sowie für eine „Rolltreppe“ spielraum des Maurers eingeschränkt
verbleibt. Optimal werden Steinstapel und sowie das Aufstellen der Gerüste er-
Mörtelkübel so platziert, dass ein Arbeits- schwert.
raum von ca. 1,20 m zwischen Material-

Kurze Wege

Steuereinheit
Steuereinheit
mit Stein Wand
mit Stein Wand
cm
120cm

Arbeitsraum
Arbeitsraum
cm 120

Steinlagerung
100cm

Steinlagerung
undMörtel
Mörtel
100

und
cm
230 cm
230

m
00m
55,0,
rr ==

Steinlagerung
Steinlagerung falsch!
falsch !
UNNÖTIGES
UNNÖTIGES SCHWENKEN
SCHWENKEN VERMEIDEN!
VERMEIDEN!

Bild 5/9: Optimale Baustelleneinrichtung

72
5.3 ARBEITSRAUM

Beim Mauern mit Versetzgerät ist darauf Die Reihenfolge, in der die Wände er-
zu achten, dass das Versetzgerät paral- stellt werden, ist in der Arbeitsvorberei-
lel zur Wand verfahrbar ist. tung sinnvoll festzulegen. Die Verfahr-
barkeit des Versetzgerätes von einem
Die kürzesten Taktzeiten werden erzielt, Raum zum nächsten ist dann sicherge-
wenn die Steinpakete zwischen Versetz- stellt. Die Kimmschichten werden i.d.R.
gerät und Mauer abgestellt werden. So- vorab erstellt. Um das Versetzgerät auch
mit werden unnötige Schwenkzeiten ver- dann noch verfahren zu können, sind in
mieden. der Kimmschicht Lücken für das Versetz-
gerät vorzusehen.

Bild 5/10: Das Versetzgerät lässt sich opti­ Bild 5/11: Nach dem Umsetzen des Versetz­
mal verfahren, wenn es hinter den Stein­sta­ gerätes werden die Lücken in der Kimm-
peln aufgebaut wird. schicht geschlossen.

Bild 5/12: Ausreichender Arbeitsraum und Bild 5/13: Das Anlegen der Kimmschicht
der Einsatz von Rolltreppen erleichtern das ­erfolgt mit zeitlichem Vorlauf.
Verarbeiten.

73
5. ARBEITSVORBEREITUNG

5.4 TRANSPORTKETTE

Die Transportkette beginnt im Kalksand-


steinwerk mit der Verladung der Stein-
stapel und des Zubehörs. Bei Anliefe-
rung an der Baustelle sind Wege und La-
gerplätze entsprechend frei zu halten.

Verkehrsbehinderungen, wie z.B. unbe-


fes­tigte Wege, enge Durchfahrten oder
enge Kurven im Baustellenumfeld, soll-
ten deshalb im Vorfeld zwischen Bau-
stelle und Kalksandsteinwerk geklärt
sein.

Die Lagerplätze werden von der Baustel-


le rechtzeitig vorher vorbereitet. Die Ab-
ladung erfolgt an dem vom Bauleiter
oder Polier bezeichneten Ort.

Beim Transport auf der Baustelle sind Bild 5/14: Der Kimmschichtmörtel lässt sich
die gesetzlichen und berufsgenossen­ mit dem Mörtelwagen leicht zum Verarbei-
schaft­lichen Vorschriften einzuhalten. tungsort transportieren.
Insbesondere die UVV „Lastaufnahme-
einrichtungen im Hebezeugbetrieb“
(VBG 9a) [5/2] ist zu beachten.

Für den Transport bieten sich folgende


Möglichkeiten an:

 Vom Werk zur Baustelle: mit Lkw auf


Paletten (mit oder ohne Folie) oder
als Paket mit Bandagierung; Anfahrt-
möglichkeit für große und schwere
Lkw schaffen

 Innerhalb der Baustelle mit


– Baustellenkran und Steinkorb oder
– Hubwagen/Gabelstapler für den
bodennahen Transport

Bild 5/15: Der Transport auf der Baustelle


mit dem Baustellenkran sowie geeigneten
Steinkörben ist leicht und sicher.

74
5.5 GERÄTE

5.5 GERÄTE Der Mörtelschlitten hilft dabei, den Mör-


telauftrag zu beschleunigen. Insbeson-
Für das Vermauern der Kalksandsteine dere bei Dünnbettmörtel ist darauf zu
von Hand wird das übliche Handwerks- achten, dass die empfohlene Zahnschie-
zeug eines Maurers benötigt. Für das ne entsprechend Sackaufdruck oder Her-
Mauern mit Versetzgerät sind weitere stellerangabe verwendet wird. Das regel-
Gerätschaften erforderlich, z.B. Stein- mäßige Reinigen des Mörtelschlittens –
zange und Versetzgerät. auch bei Arbeitsunterbrechungen – ist
erforderlich, damit keine Mörtelreste im
Mit dem richtigen Gerät lässt es sich Schlitten haften bleiben und ein einwand­
leichter und schneller arbeiten. Deshalb freier Mörtelauftrag erfolgt.
sind alle Geräte bei Arbeitsunterbrechun­
gen und am Ende des Tages zu reini- Weiteres Zubehör, wie Schlauchwaage
gen. oder Hochbau-Laser, Eck- und Öffnungs-
lehren vereinfachen den Arbeitsablauf
Dies gilt nicht nur für die „persönliche noch weiter. Die Arbeit geht damit leich-
Ausrüstung“ (Kelle, Quast, Hammer etc.), ter von der Hand. Dies bedeutet höhere
sondern genauso für das „Allgemeingut“ Motivation der Maurer und kürzere Ar-
(Mörtelschlitten, Mischmaschine etc.). beitszeiten.

KS XL-Quergreifer KS XL-Greifer

KS XL-Einmannsteuerung

KS
Dünnbett-
mörtel
Wasser

Bild 5/16: Mit dem richtigen Gerät lässt es sich leichter arbeiten.

75
5. ARBEITSVORBEREITUNG

Bild 5/17: Kalksandsteine zur Handvermauerung sind mit ergonomisch optimierten Griffhilfen
ausgestattet.

76
6. MAUERn

77
6. MAUERN

Der Begriff des „Mauerns“ steht für so-  Stoßfugenausbildung/


lide, dauerhafte Arbeit, die allen gestell- Stoßfugenvermörtelung:
ten Anforderungen gerecht wird. Dies Von der Kalksandsteinindustrie wer-
wird auch in der Umgangssprache deut- den neben den klassischen Kleinfor-
lich: Wenn beim Fußball die Mauer richtig maten mit glatten Stoßfugenausbil-
steht, ist sie stark und unüberwindbar. dungen vor allem Steine mit Nut-Fe-
der-System angeboten. Bei Steinen
Das ist auch bei der Mauer aus Stein mit Nut-Feder-System (Kurzzeichen R
und Mörtel so. Mauersteine aus Kalk- für rationell) wird im Regelfall auf die
sandstein der Steindruckfestigkeits- Vermörtelung der Stoßfugen verzich-
klasse (SFK) 12 weisen eine Druckfes- tet.
tigkeit auf, die einem Beton der Güte
C12/15 entspricht. Kalksandsteine der  Mörtelart:
SFK 20 weisen eine Druckfestigkeit auf, Das Versetzen der Kalksandsteine
die einem Beton der Güte C20/25 ent- erfolgt in Normalmauermörtel oder
spricht. bevorzugt in Dünnbettmörtel.

Mauerwerk kann schnell und wirtschaft-  Bauweise mit Fuge/


lich hergestellt werden. Im Gegensatz zu Bauweise ohne Fuge:
Fertigbauteilen lassen sich auf der Bau- Die Unterscheidung nach DIN 4172
stelle noch Planänderungen ohne gro­ in „Bauweise mit Fuge“ – gemeint ist
ßen Aufwand umsetzen. mit 1 cm Stoßfuge – und „Bauweise
ohne Fuge“ hängt eng mit der Stoß-
Wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaft- fugenausbildung und der verwende-
lichkeit einer Bauart haben die verwen- ten Mörtelart zusammen.
deten Arbeitstechniken sowie die Ar-
beitsvorbereitung. Ein kontinuierlicher Die Unterscheidung der Erstellung von
Materialfluss, ablaufgerechte Baustel- Mauerwerk wird im Folgenden nach dem
leneinrichtung und die sinnvolle Anord- Kriterium Verarbeitungsart beschrieben.
nung der Lagerplätze der Baustoffe sor- Die Unterschiede zwischen Mauern von
gen für höchste Leistungsfähigkeit. Auf Hand und Mauern mit Versetzgerät sind
diese Weise werden Transporte inner- deutlich höher als die Unterteilung nach
halb der Baustelle auf ein Minimum be- anderen Kriterien.
grenzt und Arbeitsunterbrechungen für
die Umrüstung von Geräten und Ge- Die Handvermauerung hat insbesondere
rüsten reduziert. bei Sichtmauerwerk (innen und außen),
als auch bei nachträglich zu errichten-
Das Mauern lässt sich nach verschie- den Fassaden (z.B. Sanierungen) seine
denen Kriterien unterscheiden: Berechtigung.

 Verarbeitungsart: In der Ausbildung hat die Vermauerung


In der Regel ist die Art der Verarbei- von Hand auch heute noch eine große
tung abhängig vom Gewicht. Man un- Bedeutung.
terscheidet das Mauern von Hand
und das Mauern mit Versetzgerät.

78
6.1 MAUERN VON HAND

Das Vermitteln der Handwerkskunst 6.1.1 Steingewichte


lässt sich an der Handvermauerung op- Mauersteine mit einem Gewicht von bis
timal zeigen, wie z.B.: zu 25 kg lassen sich noch von Hand ver-
mauern. Bei Steingewichten über 25 kg
 Anlegen der Mauerwerksverbände sind Versetzgeräte einzusetzen. Um das
theoretische Verarbeitungsgewicht eines
 Einhalten der Überbindemaße Kalksandsteins zu ermitteln, werden fol-
gende Angaben benötigt:
 Herstellen von Pass-Steinen
 Format (Länge · Breite · Höhe)
Das Mauern von Hand, als klassische
Form des Mauerns, nimmt bei Neubau­  Steinrohdichte (angegeben in Roh-
ten immer weiter ab. Verstärkt werden dichteklassen)
dort großformatige Steine, z.B. KS XL,
mit Versetzgerät verarbeitet.  Einbaufeuchte (in Masseprozent, so-
fern gemessen)
Das Mauern mit großformatigen Steinen
und Versetzgeräten hat den Arbeits­alltag Hierzu ein Beispiel:
und das Arbeitsbild des Maurers verän-
dert. Die hohe Arbeitsleistung, die durch  Format
den Einsatz von maschinellen Versetzhilfen
2 DF (240 mm · 115 mm · 113 mm)
und Versetzgeräten erzielt wer­den kann,
macht Mauerwerksbauten wirt­schaftlich
 Steinrohdichteklasse RDK 1,8
noch interessanter. Wie bei der Handver-
mauerung gelten auch hier die gleichen
 Einbaufeuchte 5 M.-%
grundsätzlichen Handwerksregeln.
Die Berechnung des Einzelsteingewich­
Für den Erfolg einer Baustelle sind ar-
beitsgerechte Lieferung, Baustellenvor- tes erfolgt näherungsweise wie folgt:
bereitung und Arbeitsorganisation von
wesentlicher Bedeutung. 1. Volumen des Steins:
240 mm · 115 mm · 113 mm =
6.1 MAUERN VON HAND 3.118.800 mm3 = 3.118 cm3 =
3,1 dm3
Die Handvermauerung findet vor allem
Anwendung für: 2. Mittlere Steinrohdichte der Steinroh-
dichteklasse 1,8:
 Innen- und Außensichtmauerwerk aus RDK 1,8 (1,61 kg/dm3 bis
kleinformatigen Steinen 1,80 kg/dm3) = 1,7 kg/dm3

 Nachträgliches Erstellen von Innen- 3. Einbaufeuchte des Mauersteins: Eine


wänden übliche Lagerungsbedingung voraus-
gesetzt, beträgt der Feuchtegehalt
 Sanierung und Umbau bestehender von Kalksandstein: 5 M.-%
Gebäude

 Arbeiten geringen Umfangs

79
6. MAUERN

4. Das anzusetzende Einzelsteinge­ tige ergonomische Gestaltung dieser


wicht beträgt also: Steine mit optimierten Griffhilfen und
3,1 dm3 · 1,7 kg/dm3 · 1,05 = die durchdachte Einrichtung des Arbeits-
5,5 kg platzes. Kalksandsteine für die Hand-
vermauerung sind mit optimierten Griff-
hilfen versehen. Hierbei handelt es sich
Das Merkblatt der Bau-Berufsgenossen-
um ergonomisch angeformte Ober- und
schaften „Handhabungen von Mauer­
Untergriffe (Bild 6/1), die zu einer Ar-
steinen“, Oktober ‘92 [6/1] ist zu be-
beitserleichterung und körperlichen Ent-
achten.
lastung des Maurers führen.

6.1.2 Griffhilfen Neben der geringeren körperlichen Be-


Die Handhabung von Mauersteinen lässt lastung des Maurers ergeben sich er-
sich nicht allein auf Grund des Einzel- hebliche Arbeitszeiteinsparungen gegen-
steingewichts beurteilen. Dies führt zu über dem Vermauern von klein- und mit-
einer falschen Bewertung, wie Prof. Dr. telformatigen Steinen ohne Griffhilfen.
Landau, TH Darmstadt, Institut für Ar- Das Merkblatt der Bau-Berufsgenossen-
beitswissenschaft, im Rahmen einer Un- schaften „Handhabungen von Mauerstei-
tersuchung über die Verarbeitbarkeit von nen“, Oktober ‘92 [6/1] wird dabei ein-
Steinen feststellte [6/2]. gehalten.

Auch großformatige Kalksandstein-Block­ Weitere Erleichterungen und Arbeitszeit-


steine mit hohem Gewicht lassen sich ersparnisse bringen Hilfsmittel wie Mör-
ohne große körperliche Belastung ver- telschlitten und Versetzgeräte.
mauern. Voraussetzungen sind eine rich-

MBv = 0,56 · a
(Volarflexion)

Hn

H
HV
F DV
D
DV
DH
Fn

0,56 RV = 0,56 = DV · FV

Bild 6/1: Mittelformatiger Kalksandstein mit optimierter Griffhilfe

80
6.1 MAUERN VON HAND

6.1.3 Optimale Arbeitshöhe


Ein Maurer verarbeitet bei der Handver-
mauerung die größte Menge an Mauer­
steinen bei geringster Anstrengung,
wenn die Arbeitshöhe zwischen 60 und
90 cm über Tritthöhe liegt. Durch den
akti­ven und rechtzeitigen Einsatz von
Kurbelböcken, Arbeitsbühnen oder Roll-
gerüsten lässt sich die Arbeitshöhe flexi-
bel anpassen.

Ermüdungsfreies Arbeiten bei geringst-


möglicher körperlicher Belastung ist ei-
ne Voraussetzung für hohe Motivation.

Foto: Steinweg
Durch die verringerte körperliche Be-
lastung wird die Leistungsfähigkeit und
Leistungsbereitschaft des Maurers er-
halten. Bild 6/2: Fahrbare Mauerbühnen sind hoch
belastbar und flexibel in der Höhe einstellbar.

Bild 6/3: Hydraulisch höhenverstellbare Arbeitsbühnen führen zu effektivem und belastungs-


armem Mauern von Hand.

81
6. MAUERN

Das richtige und überlegte Abstellen der 6.1.4 Arbeitsorganisation


Steinpakete und der Mörtelkübel ist ent- Der Arbeitsraum zwischen Materiallage-
scheidend für die optimale Arbeitshal- rung und zu errichtender Wand ist für die
tung. Es empfiehlt sich, die Mörtelkübel ungehinderte Bewegung des Maurers frei
ca. 40 cm über Trittfläche aufzubocken. zu halten. Mörtelkübel und Steinstapel
Dadurch werden unnötige Hubbewe- stehen deshalb in einer Flucht. Bei zu
gungen und somit vorzeitige Ermüdung kleinem Arbeitsraum werden die Dreh-
vermieden. bewegungen des Maurers behindert. Bei
zu großem Arbeitsraum sind Zwischen-
Auch elektrische oder hydraulische Ar- schritte erforderlich, die zu längeren Takt-
beitsbühnen sind flexibel auf jede Ar- zeiten führen. Die Belastung des Mau-
beitshöhe einstellbar. Der Transport der rers steigt in beiden Fällen an, da die
Arbeitsbühnen erfolgt per Lkw, das Ver- Zeit zum Versetzen des Steins verlängert
laden und Umsetzen auf der Baustelle in wird und somit die Leistung absinkt.
der Regel durch den Baustellenkran.
Unnötige Arbeitsunterbrechungen ent-
stehen, wenn der Materialnachschub
nicht stimmt. Es ist deshalb wichtig,
dass die jeweils benötigten Mengen
recht­zeitig abgerufen und am Arbeits-
platz zur Verfügung gestellt werden.

Die Mörtelkübel werden so angeordnet,


dass die Füllung eines Mörtelschlittens
bis zum nächsten Mörtelkübel reicht.
Der Raum zwischen den Mörtelkübeln
wird mit Mauersteinen aufgefüllt. Am
zweckmäßigsten wird die Einrichtung des
Arbeitsplatzes (die Standorte für Mörtel-
kübel und Steinpakete) im Vorfeld ange-
zeichnet, Bild 6/4.

Kurze Wege

Bild 6/4: Das Anzeichnen der Steinpakete Bild 6/5: Kurze Wege sind die Voraussetzung
und der Mörtelkübel erfolgt rechtzeitig vor für eine hohe Mauerleistung.
Anlieferung des Materials.

82
6.2 MAUERN MIT VERSETZGERÄT

6.2 MAUERN MIT VERSETZGERÄT

Der Einsatz großformatiger Steine wurde


durch Versetzgeräte erst möglich. Sie sind
bei Steingewichten ab 25 kg zu verwenden.

6.2.1 Versetzgerät
Verschiedene Baugerätehersteller bie-
ten unterschiedliche Versetzgeräte an.
Versetzgeräte, wie auch besonders Ver-
setzzangen, sind nur in einwandfreiem
technischem Zustand einzusetzen. Die
Dornen der Zange greifen in die dafür
vorgesehenen Dornlöcher der Elemente,
Block- und Plansteine. Durch die Kine-
matik der Zange entsteht nach dem Auf- Montagestützen
nehmen ein Formschluss zwischen den
Dornen und dem KS-Stein. Es ist zu Bild 6/7: Erforderliche Montagestützen sind
gewährleisten, dass die Dorne ausrei- in Abstimmung mit dem Statiker zu setzen.
chend tief eintauchen. Die mindestens
70 mm tiefen Dornlöcher der Steine mäßig vom Maurer zu überprüfen, damit
sind daher von eventuellen Verschmut- ein sicheres Arbeiten mit Versetzgeräten
zungen zu be­freien. Die Kontakt­flächen gewährleistet ist.
an den Dornen der Zange (z.B. Kegel-
spitze oder Schweißpunkt) sind regel­- Beim Einsatz von Versetzgeräten ist auf
die Tragfähigkeit der Stahlbetondecken
zu achten. Da während der Bauphase
höhere Verkehrslasten auftreten können
als im Nutzungszustand, z.B. durch un-
günstige Lastfallkombinationen infolge
Lagerung von Steinpaketen auf Zwi-
schendecken, sind ggf. Montagestützen
nach Anweisung des Statikers zu setzen.
Um die Verfahrbarkeit der Versetzgeräte
sicherzustellen, legt die Bauleitung vor
Beginn des Mauerns in einem Ablauf-
plan die Reihenfolge der Wände und das
Umsetzen des Versetzgerätes fest. Da-
mit der Normalmauermörtel der Kimm-
schichten ausreichend fest werden kann,
werden diese mit ausreichendem Vorlauf
zum Aufmauern der Wände angelegt. Ge-
Foto: Steinweg

gebenenfalls sind Fahrspuren in den Kimm-


schichten freizuhalten, um das Verfahren
der Versetzgeräte von einem Raum in
Bild 6/6: Mauern mit dem Versetzgerät den anderen zu ermöglichen.

83
6. MAUERN

6.2.2 Pass- und Ergänzungssteine Wenn Pass- und Ergänzungssteine auf


Die Bereitstellung von Pass- und Ergän- der Baustelle hergestellt werden, so
zungssteinen kann die wirtschaftliche Er- wer­den diese zu Beginn der Mauerar-
stellung einer Mauerwerkswand wesent- beiten jeweils für eine Wand aus Stan-
lich unterstützen. Die Verwendung vorge- dardsteinen hergestellt. Dies geschieht
fertigter Pass- und Ergänzungssteine ist bei Steinen für Dünnbettmörtel vorzugs­
deshalb grundsätzlich zu empfehlen. Be- weise mit einer Steinsäge – wegen der
reits in der Planungsphase werden hier exakten Schnittkante, z.B. im Bereich
die Weichen für wirtschaftliches und ra- der Stoßfuge.
tionelles Mauern gestellt.
hu Bei großformatigen Kalksandsteinen
Je nachdem, welches Steinsystem ge- KS XL können Ergänzungselemente im
wählt wurde, werden Pass- und Ergän- 12,5 cm-Raster (Oktametermaß) und/oder
zungssteine bereits auf die Baustelle geschnittene Passelemente systemge-
fertig angeliefert. recht vom Werk mitgeliefert werden.

5 cm lol 0,4 · hu 6.2.3 Überbindemaß


Bei großformatigen Kalksandsteinen,
10 cm KS XL mit Steinhöhen von 498 mm bzw.
623 mm, ist das Überbindemaß von
lol ≥ 0,4 · Steinhöhe der Regelfall. Da dies
aber nicht an allen Stellen baupraktisch
ausführbar ist, sind nach DIN EN 1996/
NA für Ausnahmefälle für die Anwendung
von KS XL auch Reduzierungen des Über-
bindemaßes zulässig. Das Mindest­über-
25 cm

bindemaß beträgt immer 12,5 cm.

Die Verringerung des Überbindemaßes


12,5 cm lol 0,25 l· hfür
Bild 6/8: Mindestüberbindemaß ol u KS- ist in der Bemessung der Wände zu be-
Plansteine rücksichtigen. Änderungen auf der Bau-

Tafel 6/1: Überbindemaß lol in Abhängigkeit von der Steinhöhe


Überbindemaß lol in Abhängigkeit von der Steinhöhe
62,5

Steinhöhe hu Regelfall Mindestüberbindemaß


[cm] lol = 0,4 • Steinhöhe [cm] lol $ [cm]
< 11,3 5 4,5
11,3 / 12,3 5 0,4 • Steinhöhe = 5
23,8 / 24,8 10 0,4 • Steinhöhe = 10
49,8 20 0,25 • Steinhöhe = 12,5
62,3 25 0,2 • Steinhöhe = 12,5

84
6.2 MAUERN MIT VERSETZGERÄT

stelle sind daher unbedingt mit der Bau- Einzelfällen 20 mm nicht überschreiten.
leitung bzw. dem Statiker abzustimmen. Bei KS XL-Mauerwerk soll eine vermörtelte
Stoßfuge zum Längenausgleich 30 mm
Für die Lastverteilung im Mauerwerk nicht überschreiten.
ist die halbsteinige Überbindung ideal
(lol = 0,5 · Steinlänge). Das lässt sich Das an den Stirnflächen der Steine vor-
nicht immer realisieren. Das Über­bin- handene Nut-Feder-System erleichtert
demaß sollte aber dennoch so groß es dem Maurer, ebene Wandflächen
wie möglich sein. zu erstellen. Ein Verkanten der Steine
wird vermieden und das Mauerwerk ist
bereits in der Rohbauphase optisch
6.2.4 Stoßfugenvermörtelung dicht.
Großformatige Kalksandsteine werden
i.d.R. ohne Stoßfugenvermörtelung knirsch In Ausnahmefällen kann es erforderlich
versetzt. Die in DIN EN 1996/NA maxi- sein, die Stoßfugen zu vermörteln, z.B.
mal zulässige Stoßfugenbreite von 5 mm bei:
kann mit KS-Plansteinmauerwerk pro-
blemlos eingehalten werden. Stoßfugen  der Druckzone von Flachstürzen,
> 5 mm sind im Steinrandbereich beid-
seitig mit Mörtel zu schließen. Die Fugen-  Kelleraußenwänden, in Abhängigkeit
breite bei vermörtelten Stoßfugen soll in von der Lastabtragung,

Tafel 6/2: Stoßfugenausbildung von KS-Mauerwerkswänden


Stoßfugenausbildung – Anforderungen Schemaskizze (Aufsicht auf Steinlage)
1 Ebene Stoßfugenausbildung ≤ 55mm
mm

 Steine knirsch verlegt


10 mm
 Gesamte Stoßfuge vollfächig vermörtelt 10 mm
Stoßfugenbreite: 10 mm

2 Stoßfugenausbildung mit Mörteltaschen 5 mm


≤ 5 mm
 Steine knirsch verlegt,
Mörteltasche mit Mörtel gefüllt
≤ 1010 (20) mm
(20) mm
 Steinflanken vermörtelt

3 Stoßfugenausbildung mit Nut-Feder-System ≤ 55 mm


mm

 Steine knirsch verlegt


10 (20) mm
≤ 10 (20) mm
 Steinrandbereiche vermörtelt

4 Stoßfugenausbildung eines geschnittenen


Steins an Nut-Feder-System (knirsch gestoßen)
 Empfehlung: Steinrandbereiche vermörteln
Im statischen Sinn als vermörtelt gilt eine Stoßfuge, wenn mindestens die halbe Steinbreite über die ge-
samte Steinhöhe vermörtelt ist.

85
6. MAUERN

 einschaligem Mauerwerk ohne Putz, Das Versetzen der ersten Steinschicht


bei dem Winddichtigkeit gefordert (Kimmschicht) erfolgt in Normalmauer-
ist, sowie mörtel NM III (zügig abbindender Ze-
mentmörtel), Dicke d = 1 bis 3 cm.
 ggf. bei nicht tragenden inneren Trenn- Diese Ausgleichsschicht dient dem
wänden wie z.B. bei dreiseitig gehal- Höhenausgleich der Wand, der Herstel-
tenen Wänden mit oberem freiem Rand. lung eines planebenen Niveaus in Längs-
und Querrichtung und dem Ausgleich
 Beim Zusammentreffen eines Plan- von Unebenheiten in der Betondecke.
elements mit Nut-Feder-System und Das ist für das Versetzen der folgenden
einem geschnittenen Teilelement ist Steinschichten in Dünnbettmörtel be-
es empfehlenswert, die Stoßfuge sonders wichtig. Putz- und Mauermörtel
aus optischen Gründen mit Mörtel sind als Anlegemörtel ungeeignet.
zu schließen.
Zum Höhenausgleich können kleinfor-
6.2.5 Wandhöhen/Höhenausgleich matige Mauersteine oder spezielle KS-
Jede Wandhöhe lässt sich durch die rich- Kimmsteine eingesetzt werden. KS-
tige Auswahl der Steinformate herstel- Kimmsteine werden von den KS-Wer-
len. Die Wandhöhe ergibt sich aus: ken in unterschiedlichen Höhen ange-
boten.
1. Höhe des Anlege-, Kimmschichtmör-
Wärmetechnisch optimierte KS-Wär­me­
tels (1 bis 3 cm)
dämmsteine, zur Reduzierung von Wär-
mebrücken, werden in verschiedenen
2. Höhe der KS-Kimmsteine (Höhenaus-
Steinhöhen angeboten.
gleichssteine)

3. Höhe und Anzahl der Regelschichten Die regionalen Lieferprogramme sind


(Vielfaches von 50 cm bzw. 62,5 cm) zu beachten.

3 Regelelemente
h = 50,0 cm und
h = 62,5 cm
50

625
50 50

625 625

2 KS-Kimmsteine für
2,50
2,50

die untere Ausgleichsschicht 3


3
50

625

1 Normalmauermörtel NM III 2 2
50

1 1

Bild 6/9: Jede Wandhöhe kann hergestellt werden.

86
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG

Der Einsatz von Steinen zum Höhenaus- sich, den Höhenausgleich nach Möglich-
gleich ist sowohl am Wandfuß als auch keit am Wandfuß so zu wählen, dass die
am Wandkopf möglich. Bei der Fest- Restwandhöhe durch die Regelelement-
legung der Kimmschicht empfiehlt es höhe teilbar ist.

6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG

Übliche Ausführung mit KS-Flachsturz Die Überdeckung von Öffnungen erfolgt


Übliche Ausführung mit KS-Flachsturz
i.d.R. mit vorgefertigten Stürzen, die
Regel- schnell und rationell versetzt werden
schicht
Regel-
schicht können. Für optisch anspruchsvolles
Regelschicht Sichtmauerwerk kommen vorgefertigte
Regelschicht
Mauerstürze, aber auch vor Ort erstellte
Regelschicht Stürze oder Bögen zum Einsatz.
Regelschicht

Regelschicht Stürze und Bögen haben die Aufgabe, die


Regelschicht
darüber liegenden Lasten über die Sturz­
Regelschicht auflager in die Wände abzuleiten. Bei der
Regelschicht
Kimmschicht
Ableitung dieser Lasten entstehen Hori-
Kimmschicht zontalkräfte, die im Sturz und in den Auf­
lagern aufgenommen werden müssen.
Optimierte Lösung mit KS-Fertigteilsturz
Optimierte Lösung mit KS-Fertigteilsturz
Stürze werden auf Biegung beansprucht.
Regel- Die Unterseite will sich auf Grund der
schicht
Regel-
schicht
Fertigteil- darüber liegenden Last verlängern, die
sturz
Fertigteil-
Regelschicht sturz Oberseite verkürzen. Auf der Untersei-
Regelschicht te entstehen somit Zugspannungen, auf
Regelschicht der Oberseite Druckspannungen.
Regelschicht

Regelschicht Mauerwerk kann sehr gut Druckkräfte­ auf-


Regelschicht nehmen. Es ist aber nur sehr begrenzt in der
Regelschicht
Lage, Biegezugspannungen aufzunehmen.
Regelschicht Aus diesem Grund bestehen Mauer­werks­
Kimmschicht stürze aus einem oben liegenden Druck-
Kimmschicht
gurt und einem unten liegenden Zuggurt
(Bild 6/11). Dabei wird der Zuggurt aus
Regelschicht
der Stahlbewehrung des Sturzes und der
Bild 6/10: Bei der Festlegung der Kimm- Regelschicht
schichthöhen sollten Brüstungshöhe und Druckgurt aus der Übermauerung (mit ver-
Sturzauflager berücksichtigt werden. mörtelten Stoßfugen) gebildet.

87
6. MAUERN

KS, mindestens SFK ≥ 12, Mörtelgruppe II


Druck

Schub
Druck
Zug
Zug
Stahl-Bewehrung
Schub

Modellvorstellungen

Bogenbrücke
mit Zugband

Bild 6/11: Zur Lastableitung über Öffnungen muss ein Zuggurt (unten) und ein Druckgurt
(oben) ausgebildet werden.

Die Stoßfugen in der Sturzübermauerung


sind mit NM oder DM zu vermörteln.
variabel

A A A
Druckzone
d

Kalksandstein-

oder:
als Zuggurt
Flachsturz

> 115 > 115

Bild 6/12: Die Druckzone oberhalb des KS-Sturzes kann aus Mauerwerk, Beton oder einer
Kombination davon bestehen.

88
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG

6.3.1 KS-Stürze  KS-Fertigteilstürze, mit Schichthöhen


Vorgefertigte Stürze sind Bauteile, die bis zu 50 cm
als Fertigteile auf die Baustelle angelie-
fert werden. Lieferbar sind: Während Flachstürze erst durch die
Übermauerung ihre volle Tragfähigkeit
 KS-Flachstürze, mit Schichthöhen und Funktion erhalten, sind Fertigteil-
bis zu 12,5 cm (auch für Sichtmau- stürze direkt nach dem Versetzen voll
erwerk) belastbar.

Sturzbreite Sturzhöhe Nennlänge


abZ: Z-17.1-978 d [mm] [mm] [mm]
115
71
1) 175
0
00 115
–3 1000
00 150 bis
10 175
113 10001)
71

200
d 1)
214*)
0
00 240
–3
00
10 1003)*)
113

115
d 150
875
2) 123 bis
175
00 30002)
30 200
5– 240
87
123

1)
d Abgestuft in 250 mm-Schritten
2)
Abgestuft in 125 mm-Schritten
3)
Nur für nicht tragende Wände
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. *)
Auf Anfrage
Bild 6/13: KS-Flachstürze nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ)

abZ: Z-17.1-621 abZ: Z-17.1-774


1)
Abgestuft in 250 mm-Schritten
2)
Nur für nicht tragende Wände
3)
Sonderhöhen sind zulässig.
*) Auf Anfrage
248–498

1)
196–498

1)
0 Die regionalen Lieferprogramme
00 00
0 –2 –20 sind zu beachten.
00 00
1 10
d d

Sturzbreite Sturzhöhe3) Nennlänge Sturzbreite Sturzhöhe3) Nennlänge


d [mm] [mm] [mm] d [mm] [mm] [mm]
1002) 115
115 150
196 1000
150 175
bis bis
175 248 200
1000 748 20001)
200 373 214
bis
214*) 480 240
2000
240 498
265*)
300
365

Bild 6/14: KS-Fertigteilstürze nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ)

89
6. MAUERN

Die Ausführung eines vor Ort geschal- Vor dem Aufmauern bzw. dem Aufbeto-
ten Betonsturzes ist wesentlich aufwän- nieren muss die Oberseite der KS-Stürze
diger und damit kostenintensiver als der sorgfältig gereinigt und vorgenässt wer-
Einsatz eines vorgefertigten KS-Sturzes. den. Die vorgefertigten KS-Stürze wer-
KS-Stürze bieten zusätzlich den Vorteil den von Hand oder mit Versetzhilfe satt
eines einheitlichen Putzgrundes mit dem im Mörtel (NM III) verlegt. Die Auflager-
angrenzenden Mauerwerk. länge beträgt mindestens 11,5 cm. Für
das Auflager ist zu beachten, dass tra-
Die Bemessung von KS-Flachstürzen gende Querschnitte nach DIN EN 1996-
und KS-Fertigteilstürzen erfolgt nach all- 1-1 eine Mindestfläche von 400 cm2 auf-
gemeiner bauaufsichtlicher Zulassung weisen müssen.
(abZ). KS-Stürze dürfen nicht durch Ein-
zellasten belastet werden. Die Herstel- KS-Flachstürze sind bis zur Aushärtung
ler von KS-Flachstürzen und KS-Fertig- der Druckzone (Übermauerung oder Be-
teilstürzen haben sich zur Werbegemein- tondecke) abzustützen, Bild 6/15. Als
schaft KS-Sturz zusammengeschlos- Anhaltswert kann hierbei von sieben Ta-
sen und bieten in ihrem Internet-Auftritt gen ausgegangen werden.
(www.ks-sturz.de) einfache Bemes-
sungstafeln.

Über den KS-Stürzen darf statisch eine


Gewölbe­wirkung angesetzt werden.


Bild 6/15: Bei der Übermauerung von Flachstürzen und im Bereich des Stumpfstoßes sind die
Stoßfugen grundsätzlich mit Normalmauer- oder Dünnbettmörtel zu vermörteln.

90
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG

Bei der Herstellung der Druckzone sind Gemauerte Stürze aus KS -U-Schalen
die Stoßfugen vollflächig zu vermörteln. wer­den mit vermörtelter Stoßfuge auf
Für die Übermauerung müssen Steine vorgefertigter Schalung versetzt, be-
mindestens der Steindruckfestigkeits- wehrt und mit Beton verfüllt. KS -U-Scha-
klasse 12 und Normalmauermörtel der len für witterungsbeanspruchtes Sicht-
Gruppen II, IIa, III oder Dünnbettmör- oder Ver­blendmauerwerk sollen frostwi-
tel verwendet werden. Stark saugende derstandsfähig sein. Dies ist bei der Be-
Steine sind am Tag vorher kräftig zu näs- stellung anzugeben.
sen – sie sollten jedoch beim Vermauern
oberflächlich wieder abgetrocknet sein. Bei außen liegendem Sicht- und Verblend­-
mauerwerk sind bei der Verwendung von
Bei KS-Fertigteilstürzen ist die Druckzo- 11,5 cm dicken KS -U-Schalen korrosions­-
ne fester Bestandteil des Sturzes. Eine geschützte Bewehrungsstähle zu verwen-
Montageunterstützung ist daher nicht er- den. Die Mindestbetonüberdeckungen
forderlich. sind einzuhalten.

Beschädigte Stürze dürfen nicht ver- Produktionsbedingt können Farbnuan­-


wendet werden. cen zwischen KS -U-Schalen oder KS-
Stürzen und dem übrigen Mauerwerk
auftreten.
6.3.2 Gemauerte Stürze
Bei anspruchsvollem KS-Sichtmauer-
werk werden Öffnungen mit KS -U-Scha-
len übermauert. Sie lassen sich archi-
tektonisch in den Mauerwerksverband
eingliedern.

Schalung

Bild 6/16: Ein aus KS -U-Schalen gemauerter Sturz ist bis zum Aushärten des Betons abzustützen.

91
6. MAUERN

2 Einzellasten als Ersatz für


eine gleichmäßig verteilte Last

Schub Schub

Lotrechte Kräfte = Lasten

Lasten

Schub Schub

Lotrechte Kräfte = Lasten

Lasten

Schub Schub

Lotrechte Kräfte = Lasten


(Auflagerkräfte)

Bild 6/17: Je kleiner die Überhöhung (der Stich) eines Bogens ist, desto größer ist der Horizon-
talschub in den Widerlagern.

92
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG

6.3.3 Gemauerte Bögen werden. Dabei ist bei größerem Bogen­


Die Herstellung von gemauerten Bögen stich die Horizontallast (das „Schieben“)
setzt grundlegende Kenntnisse der Trag- im Vergleich zur Vertikallast geringer.
wirkung von Bögen voraus. In gemau- Aus diesem Grund wurden im Mittelal-
erten Bögen herrschen theoretisch nur ter Bögen nur als gotische Bögen (Spitz-
Druckspannungen. Tatsächlich müssen bogen) oder romanische Bögen (Rundbo-
die Vertikallasten, die auf den Bogen gen) verwendet.
einwirken, in die seitlichen Widerlager
eingeleitet werden. Deshalb wird die Heute übliche Formen für Bögen sind:
Last schräg abgeleitet. Daraus resul-
tiert das „Schieben“ in den Widerlagern  Rundbogen
(Bild 6/17).
 Segmentbogen (Flachbogen)
Die Horizontallasten müssen von den
seit­lichen Widerlagern aufgenommen  Scheitrechter Bogen

Rücken

Leibung
d

d
r

s
l = 2r

Bild 6/18: Beim Rundbogen beträgt der Bo-


genstich exakt die Hälfte des Durchmessers.
l
d

W W
s

K K
r ≈ 2l

Schluss-Stein
r

M
K = Kämpferpunkt s = Stichhöhe M
W = Widerlager l = Spannweite
d = Bogendicke
Bild 6/19: Beim Segmentbogen wird der Bo- Bild 6/20: Beim scheitrechten Bogen muss
genstich in Abhängigkeit von der Spannweite der Bogenstich (Überhöhung) mindestens
gewählt. 2 cm betragen.

93
6. MAUERN

Die Fugen am Bogenrücken (Mauer­  Steinhöhe, bei Rundbögen ist hier


außenseite) dürfen nach DIN EN 1996- die Steinbreite einzusetzen
2 nicht dicker als 2 cm sein. An der Lei-
bung (Mauerinnenseite) soll die Fugen-  Fugendicke am Bogenrücken, nach
dicke so dünn als möglich gehalten wer- DIN EN 1996-2 max. 2 cm
den. Üblicherweise wird ein Mindestmaß
von 0,5 cm angegeben.  Fugendicke an der Leibung (Mauer­
innenseite), üblicherweise ≥ 0,5 cm
Bögen sollen möglichst aus einer un-
geraden Anzahl von Schichten beste-  Anzahl der Schichten, möglichst un-
hen, damit der Schlussstein mittig sitzt. gerade
Zur Konstruktion eines Bogens sind ver-
schiedene Werte festzulegen:
Bei gemauerten Bögen sind Vollstei-
 Art des Bogens (z.B. Rundbogen) ne zu verwenden.

 Spannweite des Bogens (lichte Öff-


nungsbreite) Es empfiehlt sich, eine Bogenlehre anzu-
legen, auf der die Schichten angezeich-
 Bogendicke net werden. Somit ist gewährleistet,
dass die Schichten gleichmäßig herge-
stellt werden und ein sauberer Bogen
entsteht.

d d · (b + 0,5)
min r =
1,5
(alle Maße in cm)
b

Schnu
r von F
ugenm
itte zu
≥ 0,5 cm

m Mitte
≤ 2,0 cm

lpunkt

r
M

Bild 6/21: Radius, Bogendicke und Steinhöhe sind voneinander abhängig.

Tafel 6/3: Mindestradius r von Rundbögen [cm]


Bogendicke Steinhöhe1) b [cm]
d [cm] 5,2 7,1 11,3 23,8
11,5 44 59 92 188
24 91 122 192 392
36,5 139 185 292 597
1)
Bei Rundbögen die Steinbreite

94
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG

Herstellen einer Flachbogenlehre Vorgehensweise (Bild 6/22):


Das Brett, aus dem die Bogenlehre her-
1. Zunächst werden die Kämpferpunkte
gestellt werden soll, muss so lang wie
die Spannweite (lichte Öffnungsweite) 6 mit dem Scheitelpunkt 9 verbun-
den.
und einige cm breiter als die Stichhöhe
sein. Mittig und rechtwinklig dazu wird
2. Die Verbindungslinien (Sehnen) wer-
ein langes Brett zum Auftragen der Bo-
den halbiert und von diesen Mittel-
genachse und des Bogenmittelpunktes
punkten 10 aus im rechten Winkel
angenagelt. Die genaue Lage des Mit-
Latten angelegt.
telpunktes, in welchem der Schnurna-
gel eingeschlagen wird, kann durch Pro-
3. Wo diese Latten auf die Bogenachse
bieren, Rechnen oder durch Anreißen er-
mittelt werden. Ausgangswerte beim An- treffen, ist der Bogenmittelpunkt 11.
reißen sind die vorhandene Spannweite
und der gewünschte Stich. 4. Hier wird der Schnurnagel eingeschla­-
gen, mit der Schnur und einem Blei-
Damit der Bogenscheitel genau auf ei- stift der Bogen angerissen und an-
ne Lagerfuge trifft, der Kämpferpunkt je- schließend mit der Säge ausgeschnit­-
doch nicht, darf die Stichhöhe nicht ein ten.
Vielfaches der Schichthöhe sein.

1 Brett, aus dem die Flach- Spannweite


bogenlehre geschnitten wird 1 7 8 9 10
2 Brett für Bogenachse und Stich 6
Schnurnagel 6
3 Verlängerungslatte
2
4 Winkeleisen 4
12 13
5 Schnur
6 Kämpferpunkt 5
7 Sehne
8 Bogen
9 Scheitelpunkt
3
10 Sehne halbiert
11 Schnurnagel im Bogenmittel-
punkt
12 Verlängerte Sehnenhalbierende
13 Bogenachse
Der Bogenmittelpunkt liegt im Schnittpunkt der verlängerten
Sehnenhalbierenden auf der Bogenachse. Die am Schnur-
nagel befestigte Schnur wird auch beim Mauern zum Ein-
11
richten der Widerlager und zum Ausrichten der Stein- und
Fugenmitten benötigt.

Bild 6/22: Anreißen einer Flachbogenlehre

95
6. MAUERN

5. Mit einem biegsamen Maßstab oder


einer Schnur wird zunächst die Bo-
genlänge ermittelt.

6. Die Bogenlänge geteilt durch die


geringste Schichtdicke (Steindicke
+ 0,5 cm) ergibt die Höchstzahl der
Schichten. Die nächstniedrigere gan-
ze Zahl – bei Sichtmauerwerk die
nächstniedrigere ganze ungerade
Zahl – ergibt die Anzahl der Schich-
ten.
Tafel 6/4: Stichhöhen und Öffnungswinkel
beim Flachbogen
Stichhöhe s Öffnungswinkel a
1/6 Spannweite 74°
1/8 Spannweite 56°
1/10 Spannweite 45°
1/12 Spannweite 38°
Zwischenwerte können interpoliert werden.
Bild 6/24: Ausführung eines Flachbogens

6,4 cm (5,2 + 1,2 cm Fuge)

l
Stich s = 15 cm (≈ —)
10 5,7 cm (5,2 + 0,5 cm Fuge)

Bogenlänge „LL“ = 154 cm

Spannweite l = 151 cm
Steinhöhe (DF): 5,2 cm

Bild 6/23: Anreißen der Schichten auf der Bogenlehre – Beispiel Flachbogen

96
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG

Beispiel Flachbogen mit 151 cm Spannweite


Bei einer Stichhöhe von 15 cm (1/10 der Spannweite von 151 cm) und Verwen-
dung von DF-Steinen (d = 24 cm und d = 5,2 cm) ergeben sich folgende Werte
für die Bogenlehre:

 Art des Bogens: Flachbogen


 Spannweite des Bogens: l = 151 cm
 Stichhöhe: s = l · 1/10 = 151/10 ≈ 15 cm
 Öffnungswinkel: α = 45°
 Radius: r = (h/2 + l 2) / (8 · s)
= (15/2 + 1512) / (8 · 15) = 196 cm
 Bogendicke: d = 24 cm
 Steinbreite: b = 5,2 cm
 Länge der Bogenleibung: LL = l/2 · π · α/360
= 151/2 · 3,14 · 45/360 = 154 cm
 Länge des Bogenrückens: LR = 2 · (r + d) · π · α/360
= 2 · (196 + 24) · 3,14 · 45/360 = 173 cm
 Angenommene Fugendicke: F = 0,5 cm
 Anzahl der Schichten: n = (LL – F ) / (b + F )
= (173 – 0,5) / (5,2 + 0,5) = 26,9
=> gewählt: 27 Schichten
 Fugendicke an der Leibung: FL = (LL – n · b) / (n + 1)
= (173 – 27 · 5,2) / (27 + 1) ≈ 0,5 cm
 Fugendicke am Rücken: FR = (LR – n · b) / (n + 1)
= (173 – 27 · 5,2) / (27 + 1) ≈ 1,2 cm

97
6. MAUERN

Beispiel Rundbogen mit 101 cm Spannweite


Bei einem Rundbogen mit einer Spannweite von 101 cm (r = 52,5 cm) kann das
Bogenmauerwerk nur mit liegend vermauerten DF-Steinen (d = 11,5 cm und b =
5,2 cm) ausgeführt werden. Daraus ergeben sich folgende Werte für die Bogenlehre:
 Art des Bogens: Rundbogen
 Spannweite des Bogens: l = 101 cm
 Bogendicke: d = 11,5 cm
 Steinbreite: b = 5,2 cm
 Länge der Bogenleibung: LL = l/2 · π = 101/2 · 3,14 = 159 cm
 Länge des Bogenrückens: LR = (l/2 + d) · π
= (101/2 + 11,5) · 3,14 = 195 cm
 Angenommene Fugendicke: F = 0,5 cm
 Anzahl der Schichten: n = (LL – F ) / (b + F )
= (159 – 1) / (5,2 + 1) = 27,7
=> gewählt: 27 Schichten
 Fugendicke an der Leibung: FL = (LL – n · b) / (n + 1)
= (159 – 27 · 5,2) / (27 + 1) ≈ 0,7 cm
 Fugendicke am Rücken: FR = (LR – n · b) / (n + 1)
= (195 – 27 · 5,2) / (27 + 1) ≈ 1,9 cm

Fugendicke am
Rücken „FR” = 1,9 cm

Fugendicke an der
Leibung „FL” = 0,7 cm
cm

d=
,5
50

11
,5
=

cm
r”„
us
di
Ra

Spannweite l = 101 cm

Bild 6/25: Beispiel eines Rundbogens mit liegend vermauerten DF-Steinen

98
6.4 MAUERN BEI FROST UND HITZE

6.4 MAUERN BEI FROST UND HITZE

Das Arbeiten bei Frost ist bei allen Mau-


ersteinsorten (Ziegel, Kalksandstein, Po-
renbeton, Bimsstein, Betonstein) und bei
Beton grundsätzlich kritisch. Die kalten
Temperaturen verhindern bzw. verzögern
das Abbinden des Mörtels und stören
somit den Haftverbund zwischen Stein
und Mörtel. Aus diesem Grund sind
auch frisches Mauerwerk und Beton vor
Frosteinwirkung rechtzeitig zu schützen,
Bild 6/27: Das frische Mauerwerk ist vor
z.B. durch Abdecken. Auf dem gefrore-
Frost zu schützen, z.B. durch Abdecken mit
nen Mauerwerk darf nicht weitergemau- Folie.
ert werden. Durch Frost oder andere Ein-
flüsse beschädigte Teile von Mauerwerk
sind vor dem Weiterbau abzutragen.
Das Mauern bei Frost bedarf nach
Wann „Frost“ im Sinne der DIN EN 1996-2 DIN 18330 grundsätzlich der Zustim-
vorliegt, lässt sich nicht nur durch Ab- mung des Auftraggebers und darf
lesen des Thermometers ermitteln. Fol- nach DIN EN 1996-2 nur unter beson-
gende Kriterien sind einzuhalten: deren Schutzmaßnahmen durchge-
führt werden. Das frische Mauerwerk
 Gefrorene Baustoffe dürfen nicht ein- ist vor Frost zu schützen.
gesetzt werden.

 Auf gefrorenem Untergrund darf nicht Der Einsatz von Frostschutzmitteln oder
gemauert werden. Salzen zum Auftauen ist nicht zuläs-
sig. Die umweltschädliche Wirkung von
 Frisches Mauerwerk ist vor Frost zu chloridhaltigen Tausalzen ist bekannt.
schützen. Bei dem Einsatz auf Baustellen können

*
* **
* * * ** * *
* * ** *** *
** * **
*
Folie *
*

Bild 6/26: Lagern von Stein und Mörtel Bild 6/28: Frisches KS-Mauerwerk ist vor
Regen und Frost zu schützen.

99
6. MAUERN

­ iese hoch aggressiven Salzlösungen zu-


d
sätzlich zur Zerstörung von Bauteilen aus
Mauerwerk und Beton und zur beschleu-
nigten Korrosion der Stahleinlagen füh-
ren. In DIN EN 1996 wird auf diese Ge-
fahr besonders hingewiesen. Die beim
Auftauen entstehenden Salzlösungen
können in Wand- und Deckenbauteile ein-
dringen und dort physikalische und che-
mische Schäden verursachen. Das kann
bereits bei geringen Chloridkonzentratio­
nen zu mehr oder weniger starken Schä-
den führen.

Daher sind Arbeitsplätze und Arbeitsflä-


chen auf der Baustelle auf keinen Fall
mit Tausalzen, sondern mechanisch oder
unter Verwendung von Wasserdampflan-
zen von Eis und Schnee zu befreien.
Weiterhin besteht die Gefahr, dass Aus­
blühungen im Mauerwerk auftreten, die
zu Folgeschäden in Putz und Anstrich
führen können. Bild 6/29: Bei starker Hitze ist das Vornässen
der Mauersteine zu empfehlen.
Für den Streu- und Spritzbereich beste-
hender Gebäude dürfen ebenfalls keine feste Verbindung des Mörtels mit dem
Tausalze verwendet werden. Stein nicht erreicht werden. Sehr tro-
ckene Steine können dem Mörtel auch
Teile des Anmachwassers entziehen.

Der Einsatz von Salzen zum Abtauen Für das Mauern mit Mauermörtel wird
ist nicht zulässig (DIN EN 1996). ­Dies unter den beschriebenen Bedingungen
gilt für Baustellen und bestehende empfohlen, sehr trockene Mauersteine
Gebäude gleichermaßen. zeitig vor dem Mauern gründlich vorzu-
nässen und die frisch erstellten Wände
durch Abdecken mit Folien vor zu schnel-
Starke Hitze führt zu einer schnellen Ver- lem Austrocknen zu schützen.
dunstung des Anmachwassers, das im
frisch verarbeiteten Mörtel enthalten ist.
Die Verdunstung kann durch Wind noch 6.5 REINIGEN VON KS-MAUERWERK
beschleunigt werden. Liegen diese Be-
dingungen längere Zeit vor, kann das da- Das Mauerwerk ist so zu erstellen, dass
zu führen, dass nicht mehr ausreichend es nicht gereinigt werden muss.
Wasser für den Erhärtungsprozess des
Mörtels vorhanden ist und die erforder- Verblendmauerwerk ist grundsätzlich
liche Festigkeit des Mörtels sowie die während der Bauphase vor Verunreini-

100
6.5 REINIGEN VON KS-MAUERWERK

gung und übermäßigem Wasserzutritt


zu schützen, z.B. durch Abdecken mit Imprägnierungen oder Anstriche kön-
Folie. nen Verarbeitungsfehler oder optische
Mängel nicht überdecken.
Da Säuren und andere starke chemi­
sche Reinigungsmittel die Steinoberflä- Leichte Verschmutzungen lassen sich
chen angreifen können, ist auf diese bei frischem Verblendmauerwerk ein-
Mittel bei neu erstelltem KS-Verblend- fach mechanisch, z.B. mit einem Spach-
mauerwerk zu verzichten. Das „Absäu- tel, entfernen. Reinigungsmethoden für
ern“ mit Salzsäure führt bei KS-Ver­ stärkere Verschmutzungen sind in Ta-
blendmauerwerk zu Schäden und ist fel 6.5 zusammengefasst. Chemische
nach DIN 18330, Abschnitt 3.2.5 nicht Reinigungsmittel sollten nur bei hart-
zulässig. Dies ist besonders bei Sicht- näckigen Verschmutzungen, am besten
und Verblendmauerwerk zu beachten. mit nachfolgender Imprägnierung, verwen­
det werden. Bei deckenden Beschichtun­
Eventuell vorhandene Verunreinigungen, gen können Beschädigungen am Mauer­
wie Mörtelspritzer und Staub, sind vor werk durch Verspachteln mit einem spe-
Beginn der Maler- oder Verfugarbeiten ziellen Reparaturmörtel saniert werden.
zu entfernen.
Das Reinigen des KS-Verblendmauer­
Fehlstellen im Mauerwerk, wie Hohlstel-
werks mit Salzsäure ist nach DIN
len, Fugenabrisse über 0,2 mm Breite
18330 nicht zulässig. Die gewählte
(im Sichtmauerwerk) und vertikal oder
Reinigungsmethode ist an einer Probe-
horizontal verlaufende Risse, sind aus-
fläche zu testen.
zubessern.

Bild 6/30: Reinigung mit Dampfstrahlgerät Bild 6/31: Reinigung mit Schleifpapier, feins-
te Körnung

101
6. MAUERN

Tafel 6/5: Reinigungsmethoden


Art der Reinigung Geeignet für Ausführung
Reinigung mit Verschmutzungen Schleifen von Hand per Schleifklotz, bei größeren
Schleifpapier außer fett-/ölhal- Flächen mit Maschineneinsatz (Schwingschleifer),
tige Beläge, geeignet sind Schleifpapiere mit feiner bis mittle-
Sprüh­lack rer Körnung
Porenbetonstück kleinere bis mit- Beim Schleifen von Hand wird der Porenbeton
telgroße Flächen; zermahlen, der entstehende Staub kann anschlie-
Verschmutzungen ßend abgefegt werden.
außer fett-/
ölhaltige Beläge,
Sprühlack
Dampfstrahl- großflächige, Zu reinigen sind geschlossene Flächen, keine eng
reinigung stärkere Ver- begrenzten Bereiche. Es ist darauf zu achten, dass
schmutzungen, durch entsprechende Düseneinstellung und genü-
Verstaubungen, gend große Entfernung der Düse vom Mauerwerk
Vergrünungen der Wasserdampfstrahl nicht die Steinoberflächen
z.B. auf Verblend­ oder die Fugen beschädigt. Die Reinigungsinten-
mauerwerk aus sität ist vorab an einer Probefläche zu testen.
bruchrauen,
bossierten oder
älteren Steinen
Reinigung mit fett-/ölhaltige Auftragen des Reinigers mit Wurzelbürste, gründ-
Tensidlösung oder ältere Ab­ liches Nachspülen mit Wasser; Auffangen des
(z.B. Alkutex lagerungen Schmutzwassers bei Reinigung großer Flächen.
Schmutzlöser)
Haushaltsreiniger normale oder Verdünnung mit Wasser ca. 1: 200, bei starker
(Tenside, Seife, ältere Ablage- Verschmutzung auch unverdünnte Anwendung. Auf-
Citrat) rungen und Ver- tragen mit Wurzelbürste, gründliches Nachspülen
schmutzungen mit Wasser; Auffangen des Schmutzwassers bei
Reinigung großer Flächen.
Schwache Säure- kalkhaltige Auftragen mit Wurzelbürste, gründliches Nach­
kombination (z.B. Verschmutzungen spülen mit Wasser; bei großen Flächen Verwen-
Alkutex Combi außer fett-/ dung von Reinigungsgeräten möglich, vorheriges
WR) ölhaltige Beläge, Testen an Probefläche nötig
Sprühlack
Steinreiniger (bedingt) kalk- Verdünnung mit Wasser 1: 3, Auftragen mit der
auf Basis orga- haltige Ablage- Wurzelbürste; vorheriges Testen an Probefläche
nischer Ameisen- rungen; Vorsicht: nötig
säure (z.B. ASO Bildung von was-
Steinreiniger) serunlöslichen
Schleiern durch
Anlösung von
Fugenmörtel
Anti-Graffiti-Be- den Schutz von Auftragung der Beschichtung mit Rolle, Bildung
schichtung (z.B. Flächen, z.B. einer Trennschicht zur Verhinderung des Eindrin-
Funcosil Graffiti- Wänden gens von Farbpigmenten; Abspülen der Graffitis
Schutz) (mitsamt dieser Schicht) durch Heißwasser-Hoch-
druckreiniger oder Dampfstrahlgerät; danach Wie-
derauftrag der Anti-Graffiti-Beschichtung; Vorsicht:
mögliche Beschädigung der Mörtelfugen durch
Reinigung, daher vorheriges Testen an Probefläche
ratsam

102
7. ARBEITSTECHNIKEN ZUR BAUSTELLENOPTIMIERUNG

„Wir haben die Steinsäge vergessen, aber unser Polier


weiß sich immer zu helfen.”

103
7. ARBEITSTECHNIKEN ZUR BAUSTELLENOPTIMIERUNG

Mit der richtigen Technik geht alles serwaage ausgerichtet. Die Mauerlehren
schneller, macht mehr Spaß und geht gibt es fertig zu kaufen. Sie können mit
dadurch leichter von der Hand. Der Ein- handwerklichem Geschick auch selbst
satz geeigneter Geräte und Hilfsmittel hergestellt werden.
ist dabei genauso wichtig wie die rich-
tige Arbeitstechnik. Der Zeitaufwand für das Herstellen und
Einrichten der Ecklehren macht sich
Jeder Maurer hat natürlich eine andere später beim Mauern mehrfach bezahlt.
Auffassung davon, welche Arbeitstech- Die Lehren dienen als Schichtmaß-
nik ihm am besten liegt. Viele Hilfsmittel latte, Schnurhalter und als Dauerlot.
und Arbeitstechniken sind jedoch univer- Damit kann das aufwändige Mauern
sell einsetzbar und haben das Mauern mit Abtreppung an den Ecken entfallen.
mit Kalksandstein in den vergangenen Dies ist nicht nur für den Einsatz von
Jahrzehnten wesentlich erleichtert. Ver- Mörtelschlitten vorteilhaft.
besserungen der Arbeitstechniken sind
zum Teil auch mit der Weiterentwicklung Mit Hilfe einer Schlauchwaage oder
von Produkten verbunden. So z.B. die eines Hochbau-Lasers wird ein Meter-
Entwicklung des Nut-Feder-Systems. riss angezeichnet. Der Meterriss ist der
gedachte Horizont einen Meter über der
Die Kalksandsteinindustrie hat dieses Oberkante Fertigfußboden (OKFF).
System maßgeblich entwickelt. Dadurch
wurden nicht nur planerische Lösungen,
sondern auch für die Baupraxis umsetz-
bare Verfahren in die Normen aufgenom-
men. So z.B. das Mauern ohne Stoßfu-
genvermörtelung oder die Stumpfstoß-
technik.

7.1 MAUERLEHREN

Durch sorgfältiges Einrichten der Mau-


erlehren lässt sich das Mauern deutlich
vereinfachen und beschleunigen. Zum
Mauern der Ecken ist viel Erfahrung nö-
tig. Der Zeitaufwand für das Eckmauern
ist selbst für einen geübten Maurer etwa
doppelt so hoch wie das Mauern in der
Flucht. Die Verwendung von Ecklehren
sollte auch bei erfahrenen Maurern der
Standard sein.

Die Mauerlehren – Eck- und Öffnungs-


lehren – werden vor Beginn der eigent-
lichen Mauerarbeiten an allen Gebäude-
ecken, Tür- und Fensteröffnungen aufge- Bild 7/1: Das Ausrichten der Ecklehren er-
stellt. Sie werden sorgfältig mit der Was- folgt sorgfältig vor Beginn der Mauerarbeiten.

104
7.2 MÖRTEL

Ausgehend vom Meterriss sind die


Schichtmaße, jeweils Unterkante Stein
nach oben und unten, anzureißen. Auch
alle wichtigen Zwischenhöhen, wie Sturz-
höhen für Fenster und Türen sowie das
obere Wandende (= Deckenauflager),
werden aufgetragen. Bei allen Höhenma-
ßen muss die Höhe des späteren Fußbo-
denaufbaus berücksichtigt werden.

Öffnungslehren für Fenster werden spä-


ter in richtiger Höhe auf das Brüstungs-
mauerwerk aufgestellt. Sie sorgen ohne
großen Aufwand für maß- und lotgenaue
Öffnungen. Im Prinzip ist es auch mög-
lich, gleich beim Mauern die fertigen
Fenster einzusetzen. Dies erfordert al-
lerdings besondere Vorsicht bei der Ar-
beit und wird deshalb meist nur bei Kel-
ler- und Garagenfenstern angewendet.
Bild 7/2: Das Schichtmaß wird mit Hilfe
eines Hochbaulasers angezeichnet.
7.2 MÖRTEL

Mörtel ist ein Gemisch aus Sand, Binde-


mittel und Wasser sowie ggf. auch Zu-
satzstoffen und Zusatzmitteln. Bestim-
mungen über die Mörtelbestandteile und
die Mörtelzusammensetzung sowie die
Anforderung an Mauermörtel sind in DIN
EN 998-2 und DIN V 18580 enthalten. Stell-Latte

Mit Mauermörtel werden die Steine im


Mauerwerk kraft- und formschlüssig mit-
einander verbunden. Entsprechend trägt
Abstandhalter
der Mauermörtel zur Festigkeit des Mau-
erwerks bei. Das gilt für die Druckfestig­
keit und noch mehr für die Schub-, Bie-
Stahl-Einstellschuhe
gezug- und Zugfestigkeit. Die formschlüs-
sige Verbindung bewirkt die homogene
Verformung des Mauerwerks als Gan-
zes. Diese Voraussetzung ist maßgeb-
lich für einen fugenlosen und rissfreien
Putz.

Bild 7/3: Öffnungslehren beschleunigen das


Aufmauern der Leibungen.

105
7. ARBEITSTECHNIKEN ZUR BAUSTELLENOPTIMIERUNG

7.2.1 Mörtelarten 7.3 MÖRTELAUFTRAG MIT DEM


Für das Vermauern von Kalksandstein MÖRTELSCHLITTEN
sind folgende Mörtelarten zu unterschei-
den: Der Mörtel wird zweckmäßigerweise mit
dem Mörtelschlitten aufgetragen. Das
 Normalmauermörtel (NM), Lagerfugen­
Mauerwerk ist ggf. abzufegen und vor-
dicke im fertigen Mauerwerk ca. 12 mm
zunässen. Mörtelschlitten lassen sich
 Dünnbettmörtel (DM), Lagerfugen­di- für Normal- und Dünnbettmörtel in der
cke im fertigen Mauerwerk ca. 2 mm gewünschten Fugendicke genau ein-
stellen, sorgen für einen gleichmäßigen
Mörtelauftrag und reduzieren Mörtelver-
Die Kalksandsteinindustrie empfiehlt,
luste. Für Dünnbettmörtel ist die pas-
bei der Herstellung von Planstein-
sende Zahnschiene („Schließblech“) zu
mauerwerk ausschließlich Dünnbett-
verwenden. Die Angaben der Mörtel-Her-
mörtel mit Zertifikat zu verwenden.
steller, die auf den Säcken aufgedruckt
oder durch spezielle Produktbeschrei-
7.2.2 Lieferformen bungen vorliegen, sind einzuhalten.
Mauermörtel wird i.d.R. als Werkmörtel
verarbeitet. Werkmörtel werden im Mör-
telwerk gemischt und auf die Baustelle Blockstein mit Planstein mit
geliefert. Unterschieden werden: Normalmauermörtel Dünnbettmörtel

 Werk-Trockenmörtel, die im Silo oder


12 238

248
250

Sack geliefert und durch Wasserzuga-


be auf der Baustelle zu einem verar-

2
beitbaren Mörtel verarbeitet werden.
12 238

248
250

 Werk-Frischmörtel, die gebrauchsfer-


tig auf die Baustelle geliefert werden 2
und i.d.R. Verzögerungsmittel enthal-
ten und somit bis zu 36 Stunden ver-
12 238

248
250

arbeitbar sind.
2

Bei der Anlieferung von Mörtel im Silo


sind die Hinweise der Mörtelhersteller Bild 7/4: Steinmaß und Fugendicke ergeben
zur Aufstellung des Silos zu beachten das Schichtmaß.
[7/1]. Der Besteller ist für den sicheren
Stellplatz verantwortlich:
 Tragfähiger Untergrund
 Ausreichender Sicherheitsabstand
zu Böschungen
 Mindestabstand zu Strom führenden
Freileitungen
 Eindeutige Markierung des Stell- Bild 7/5: Beispiele verschiedener Zahnschie-
platzes nen für Dünnbettmörtel

106
7.3 MÖRTELAUFTRAG MIT DEM MÖRTELSCHLITTEN

Für Mauerwerk in Normalmauermörtel zweischaligen Haustrennwänden hat das


oder bei Mörtel für Verblendschalen be- fachgerechte Aufziehen mit dem Mörtel-
trägt die Mörtelfugendicke i.d.R. 12 mm. schlitten den Vorteil, dass kein Mörtel in
Bei Mauerwerk in Dünnbettmörtel be- die Luftschicht fällt und die Schalldäm-
trägt die Fugendicke 2 mm, siehe Bild mung somit nicht beeinträchtigt wird.
7/4. Die Maße beziehen sich jeweils auf
den eingebauten Zustand. Der Einsatz des Mörtelschlittens spart
Zeit, reduziert Mörtelverluste und ge-
Die Lagerfuge wird in Abhängigkeit von währleistet einen flächendeckenden,
der Witterung etwa 2 m vorgezogen und vollflächigen Mörtelauftrag.
die Steine werden in Reihenverlegetech-
nik knirsch aneinander gesetzt. Gegebe- In Arbeitspausen oder zur Reinigung
nenfalls werden die Steine anschließend sollte der Mörtelschlitten in einen mit
mit einem Gummihammer ausgerichtet. Wasser gefüllten Kübel getaucht wer-
den. Mit einer Bürste ist der Mörtel-
Der gleichmäßige Mörtelauftrag bei Ein- schlitten dann leicht zu reinigen. Be-
satz von Mörtelschlitten ermöglicht ein sonders einfach in der Pflege sind
lückenloses Versetzen der Steine. Bei Mörtelschlitten aus Edelstahl.

Bild 7/6: Der Dünnbettmörtel wird nach Her- Bild 7/7: Der Dünnbettmörtel wird in den
stellerangaben angemischt und nach vorge- Dünnbettmörtelschlitten eingefüllt.
gebener „Reifezeit” weiterverarbeitet.

Bild 7/8: Bei sehr trockenen Steinen sind Bild 7/9: Der Auftrag mit dem Mörtelschlit-
­diese vorzunässen. ten und der passenden Zahnschiene führt zu
einem gleich­mäßigen Mörtelauftrag.

107
7. ARBEITSTECHNIKEN ZUR BAUSTELLENOPTIMIERUNG

7.4 ANLEGEN DER AUSGLEICHS- BZW.


KIMMSCHICHT

Das Aufmauern der Wände beginnt­


grundsätzlich mit einer Ausgleichs-
schicht aus Normalmauermörtel der
Mörtelgruppe III, Dicke d = 1 bis 3 cm
(zügig abbindender Zementmörtel). Putz-
und Mauermörtel sind als Anlegemörtel
ungeeignet.

Die Ausgleichsschicht dient dem Höhen­ Bild 7/10: Vor dem Anlegen der Kimmschicht
ausgleich der Wand, der Herstellung wird der Untergrund gereinigt, die Dichtungs-
eines planebenen Niveaus in Längs- und schlämme aufgebracht und nach Abtrocknen
Querrichtung und dem Ausgleich von Un- dann der Anlegemörtel (NM III) aufgetragen.
ebenheiten in der Betondecke. Das ge-
naue Anlegen der Ausgleichsschicht ist
insbesondere bei Mauerwerk mit Dünn-
bettmörtel wichtig.

Die Ausgleichsschicht muss vor dem


Weitermauern ausreichend erhärtet sein.
Im fachgerechten, exakten Anlegen der
Kimmschicht liegen erhebliche Reser-
ven. Das Erstellen der Kimmschicht mit
Hilfe von verfahrbaren Mörtelwannen und
speziellen Mörtelschaufeln hat sich in
der Praxis bewährt. Bei Großobjekten
bietet sich sogar der Einsatz speziali- Bild 7/11: Der Einsatz einer verfahrbaren
sierter Teams für das Anlegen der Kimm- Mörtelwanne erleichtert und beschleunigt
schicht an. das Anlegen der Kimmschicht zusätzlich.

Die Querschnittsabdichtung erfolgt zweck­


mäßig und sicher unterhalb der Wände.

Querschnittsabdichtungen aus mine-


ralischen Dichtungsschlämmen nach
DIN 18195-2 sind unproblematisch
und daher grundsätzlich zu empfeh-
len.

Bild 7/12: Anschließend wird der Mörtel sau-


ber abgezogen. Der Einsatz einer Justierhilfe
beschleunigt das Anlegen der Kimmschicht.

108
7.5 KS-MAUERWERK OHNE STOSSFUGENVERMÖRTELUNG

7.5 KS-MAUERWERK OHNE ^ 5 mm


STOSSFUGENVERMÖRTELUNG

Beim Mauerwerk ohne Stoßfugenvermör-


telung werden KS -R-Steine und KS XL
auf der mit Mörtel vorher aufgezogenen
Lagerfuge knirsch aneinander gereiht. knirsch!
Das an den Stirnflächen der Steine vor-
handene Nut-Feder-System erleichtert Bild 7/13: Beim Mauern ohne Stoßfugen­
es dem Maurer, ebene Wandflächen zu ver­mörtelung werden die Kalksandsteine
erstellen. Ein Verkanten der Steine wird knirsch aneinander gereiht.
vermieden und das Mauerwerk ist be-
Stoßfugenvermörtelung ist u.a. nötig bei:
reits in der Rohbauphase optisch dicht.
 der Druckzone von Flachstürzen,
Die in DIN EN 1996-1-1 maximal zuläs-
sigen Stoßfugenbreiten von 5 mm sind  Kelleraußenwänden, in Abhängigkeit
mit den planebenen KS -R-Steinen und von der Lastabtragung,
KS XL problemlos einzuhalten. Stoßfugen  einschaligem Mauerwerk ohne Putz,
> 5 mm sind im Steinrandbereich beid- bei dem Winddichtigkeit gefordert ist,
seitig mit Mörtel zu schließen. Die Fugen-  ggf. bei nicht tragenden inneren Trenn-
breite bei vermörtelten Stoßfugen soll in wänden, wie z.B. bei dreiseitig gehalte-
Einzelfällen 20 mm nicht überschreiten. nen Wänden mit oberem freien Rand.

Tafel 7/1: Ausführung von Stoßfugen in der Wandfläche


Stoßfugenausbildung – Anforderungen Schemaskizze (Aufsicht auf Steinlage)
1 Ebene Stoßfugenausbildung ≤ 55mm
mm

 Steine knirsch verlegt


10 mm
 Gesamte Stoßfuge vollfächig vermörtelt 10 mm
Stoßfugenbreite: 10 mm

2 Stoßfugenausbildung mit Mörteltaschen 5 mm


≤ 5 mm
 Steine knirsch verlegt,
Mörteltasche mit Mörtel gefüllt
≤ 1010 (20) mm
(20) mm
 Steinflanken vermörtelt

3 Stoßfugenausbildung mit Nut-Feder-System ≤ 55 mm


mm

 Steine knirsch verlegt


10 (20) mm
≤ 10 (20) mm
 Steinrandbereiche vermörtelt

4 Stoßfugenausbildung eines geschnittenen


Steins an Nut-Feder-System (knirsch gestoßen)
 Empfehlung: Steinrandbereiche vermörteln
Im statischen Sinn als vermörtelt gilt eine Stoßfuge, wenn mindestens die halbe Steinbreite über die ge-
samte Steinhöhe vermörtelt ist.

109
7. ARBEITSTECHNIKEN ZUR BAUSTELLENOPTIMIERUNG

7.6 STUMPFSTOSSTECHNIK/
VERZAHNUNG

Die liegende Verzahnung bedeutet in vie-


len Fällen eine Behinderung beim Auf-
mauern der Wände, bei der Bereitstellung
der Materialien und beim Aufstellen der
Gerüste. Stumpf gestoßene Wände ver-
meiden diese Nachteile. Bei der Bauaus-
führung ist zu beachten, dass die Stoß- Trennwand
fuge zwischen Längswand und stumpf ge-
stoßener Querwand voll vermörtelt wird. Bild 7/14: KS-Stumpfstoßtechnik bei durch
Die Vermörtelung ist aus statischen und die Außenwand geführter Wohnungstrenn-
schalltechnischen Gründen wichtig. Aus wand
baupraktischen Gründen wird empfoh-
len, den stumpfen Wandanschluss durch Bei stumpf gestoßenen Wänden sind
Einlegen von Edelstahl-Flachankern in insbesondere Statik, Verformung und
die Mörtelfugen zu sichern. Schallschutz zu beachten.

Bei Trennwänden, die Schallschutzanfor-


Kelleraußenecken werden im Verband
derungen zu erfüllen haben, ist grund-
gemauert. Für das Aufmauern von
sätzlich zu empfehlen, die Trennwand
Wandscheiben ist das gleichnamige
durchlaufen zu lassen und die flan-
Merkblatt [7/2] der Berufsgenossen-
kierenden Wände stumpf dagegen zu
schaft zu beachten.
stoßen (Bild 7/14).

Tafel 7/2: Empfehlungen zur Planung und Ausführung von Stumpfstößen

 Stumpf gestoßene Wände werden in der Statik als zweiseitig gehaltene Wände (oben
und unten) bemessen.
 Im Ausnahmefall kann der Stumpfstoß in der Statik als zusätzliche seitliche Halte-
rung(en) herangezogen werden. Dazu sind die Stumpfstoßanker im Höhenabstand von
≤ 25 cm einzulegen. Für großformatige Kalksandsteine mit Schichthöhen ≥ 50 cm ist
die Anzahl der Anker zu erhöhen.
 Aus baupraktischen Gründen wird empfohlen, Stumpfstoßanker in jeder Lagerfuge einzu-
legen.
 In der Statik wird zwischen auszusteifender Wand und Aussteifungswand unterschieden.
Die auszusteifende Wand läuft durch, die Aussteifungswand wird stumpf angeschlossen.
 Bei Trennwänden mit Schallschutzanforderungen wird empfohlen, die Trennwand durch-
zuführen und die flankierenden Wände, z.B. die Außenwände, stumpf anzuschließen,
siehe Bild 7/14.
 Die Anschlussfugen sind aus Gründen des Schallschutzes vollflächig zu vermörteln.
Sind Stumpfstöße im Ausnahmefall in statischer Hinsicht erforderlich, sind diese entspre-
chend den statischen Vorgaben zu planen und im Ausführungsplan in ihrer Richtung vorzu-
geben, damit der Bauausführende die „richtige Wand“ durchlaufen lässt. Die Anschlussfu-
gen sind zu vermörteln.

110
7.7 BEIMAUERN

7.7 BEIMAUERN Wird z.B. eine Wand aus KS-Blockstei-


nen im Format 8 DF (240) – Länge ·
Am Wandende sowie an Tür- und Fens- Breite · Höhe = 248 · 240 · 238 mm
teröffnungen ist zum Längenausgleich – in Normalmauermörtel hergestellt, so
und gleichzeitigem Einhalten der Ver- kann bei halbsteiniger Überbindung der
bandsregeln der Einsatz von Ergän- Längenausgleich mit zwei 2 DF-Steinen
zungsformaten erforderlich. Ergänzungs- (240 · 115 · 113 mm) hergestellt wer-
formate können bauseits durch Schla- den (Bild 7/15).
gen, Knacken oder Schneiden herge-
stellt werden. Die Steine einer Schicht Wird der gleiche Wandabschnitt mit KS-
sollen die gleiche Höhe haben. Plansteinen (Höhe = 248 mm) in Dünn-
bettmörtel gemauert, so erfolgt auch
In DIN EN 1996-1-1 ist das Beimauern das Beimauern in Dünnbettmörtel. Hier
wie folgt geregelt: empfiehlt sich das Zuschneiden der
Pass-Steine.
 An Wandenden und unter Stürzen ist
eine zusätzliche Lagerfuge in jeder Neben dem Längenausgleich am Wand-
zweiten Schicht zulässig. ende oder an Öffnungen ergibt sich die
Notwendigkeit des Beimauerns auch un-
 Die Aufstandslänge der Steine muss ter Stürzen. Dabei gelten die gleichen
dabei mindestens 115 mm lang sein. Anforderungen wie beim Wandlängen-
ausgleich.
 Die Steine und der Mörtel müssen
mindestens die gleiche Festigkeit
Steine sollen in Pressrichtung ver-
wie im übrigen Mauerwerk haben.
mauert werden. Steine mit Löchern
dürfen nicht quer oder hochkant ver-
 Diese Regeln gelten sinngemäß
mauert werden!
auch für Pfeiler und kurze Wände.

Beimauern mit
2 DF-Steinen

Mauern mit
Pass-Steinen
115 115

Bild 7/15: Das Beimauern nach DIN EN 1996-1-1 darf mit Ergänzungsformaten aus der
Produkt­palette erfolgen. Zum Beispiel: Wand aus 8 DF (240), Beimauern mit 2 DF-Steinen
in Normalmauermörtel. Der Längenausgleich kann auch mit Pass-Steinen erfolgen, die auf der
Baustelle oder im Werk hergestellt werden.

111
7. ARBEITSTECHNIKEN ZUR BAUSTELLENOPTIMIERUNG

Bild 7/16: Bau einer Reihenhausanlage mit Kalksandstein-Planelementen

112
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

„Wir bauen doch nicht extra wieder ein Gerüst auf, um die
vergessene Rollschicht im 4. Stock nachzuverfugen.”

113
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

KS-Sicht- und -Verblendmauerwerk bietet 8.1 GESTALTUNGSEINFLÜSSE FÜR


eine Fülle gestalterischer Möglichkeiten SICHT- UND VERBLENDMAUERWERK
im Innen- und Außenbereich. Die we-
sentlichen Merkmale für ansprechendes Wesentliche Einflüsse auf die optische
Sichtmauerwerk sind sorgfältige und Wirkung des Sichtmauerwerks haben:
fachgerechte Ausführung.
 Steinart und Steinformat
Die Vereinbarung von Musterflächen
 Steinoberfläche
zur Beurteilung von Sichtmauerwerk
ist zu empfehlen.
 Mauerverband

 Art und Farbe der Verfugung

 Oberflächenbehandlung

Bild 8/1: Kalksandsteine ver­leihen dem Haus Bild 8/2: KS-Mauerwerk ist zeitlos schön.
eine besondere Optik.

Bild 8/3: KS-Verblendmauerwerk, einfarbig Bild 8/4: Mit KS-Fasensteinen werden


gestrichen, tritt in der Fläche zurück. ­Akzente gesetzt.

114
8.1 GESTALTUNGSEINFLÜSSE

8.1.1 Kalksandsteine für Sicht-, Verblend- tel empfiehlt sich der Einsatz von KS-Ver-
mauerwerk und geputzte Vormauer- blendern (KS Vb) oder KS-Vormauerstei-
schalen nen (KS Vm).
Von der Kalksandsteinindustrie stehen
folgende Mauersteine für Sichtmauer- Es empfiehlt sich, für hochwertiges
werk nach DIN V 106 zur Verfügung: Sichtmauerwerk, außen und innen,
KS-Verblender, KS-Vormauerstein oder
 „Normale“ Kalksandsteine (Hinter- KS-Fasensteine vorzusehen.
mauersteine: KS, KS L, KS -R, KS L-R)
für das Versetzen in Normalmauer-
mörtel Für witterungsbeanspruchtes KS-Sicht-
mauerwerk sind Kalksandsteine mit An-
 „Normale“ Kalksandsteine (Hinter- forderung an die Frostwiderstandsfähig-
mauersteine: KS -L P, KS -R P, KS XL) für keit nach DIN V 106 (KS Vb bzw. KS Vm)
das Versetzen in Dünnbettmörtel zu verwenden.

 KS-Verblender (KS Vb) und KS-Vor- „Normale“ Kalksandsteine nach DIN V 106
mauersteine (KS Vm) für das Verset- können für verputzte Vormauerschalen
zen in Normalmauermörtel verwendet werden.

 KS-Fasensteine (KS F) für das Verset- KS-Sichtmauerstürze und KS -U-Scha-


zen in Dünnbettmörtel len ergänzen die Produktpalette. Damit
kann das komplette Sicht- und Verblend-
Für hochwertiges KS-Sichtmauerwerk, mauerwerk aus Kalksandstein erstellt
außen und innen, mit Normalmauermör- werden.

KS-Verblender, glatt KS-Verblender, bruchrau/bossiert

DF NF
eine Läuferseite
52

0 DF NF 2 DF
71

24 0
115 115 24
2 DF 0
71

24 0
52

113

3 DF ~9 ~9 24 0
5 5 ~9 24
5
113

113

0
11 24 17 0
5 5 24
je eine Kopf- und Läuferseite
4 DF 5 DF 2 DF
DF NF
113

113

113

20
52

71

~2 20 20
24
24
0 24 0 ~9
5 ~9 ~2 ~9 ~2
0 30 5 5

Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

Bild 8/5: KS-Verblender werden mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur (glatt/bruchrau/bos-


siert) angeboten.

115
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

Standardformat Endstein

248
248

248
248
d 8 8 3
24 3 d 24 d 37
d 37
Wanddicke d = 1151), 175, 240 mm
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. 1)
Nur für nicht tragende Wände

Bild 8/6: Beispiele für KS-Fasensteine, zu versetzen in Dünnbettmörtel

00
30
00–
10
00
71

30
11 0 0–
5 10
113

0
00
–3
11 00
5 10
113

17 00
5 30
0 0–
113

10
Zwischenlängen in 250 mm-Schritten abgestuft. 24
Für nachträgliche Verfugung geeignet 0
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

Bild 8/7: KS-Sichtmauerstürze

1151) 32 5 37 5 35 37 5
50 150 75
175 10 200 12
5 5
32 5 37 5 35 37 5
240

65 175
65 175

240
65 175

240
65 175
240

0 0
24 5) 0 24 5)
11 (11 15 24 17 20 0
5 0 5 (11 0 24

52 5 52 5
240 45 300 365
15 19 26
0 5 0
45 52 5 52 5
240
65 175
65 175
240
240
65 175

0
24 24 5) 30 0 36
5 0
0 (11 0 24 24

1)
Als Bewehrung sind korrosionsgeschützte Stähle einzusetzen.
Regional können die Wandungsdicken der KS -U-Schalen unterschiedlich sein. Dadurch verändern sich u.U. die
lichten Innenmaße.
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

Bild 8/8: KS -U-Schalen

116
8.1 GESTALTUNGSEINFLÜSSE

Kalksandsteine nach DIN V 106


An „normale“ Kalksandsteine (Hinter-
mauersteine), die nach DIN V 106 her-
gestellt werden, werden keine besonde-
ren Anforderungen gestellt hinsichtlich:

 Frostwiderstandsfähigkeit

 Mindest-Steindruckfestigkeitsklasse

 Maßhaltigkeit, siehe Tafel 8/1

 Optische Beschaffenheit, z.B. Aus-


sehen und Kantenbeschaffenheit

An das Aussehen und die Kantenbe-


schaffenheit von „normalen” KS-Stei-
nen nach DIN V 106 werden grund- Bild 8/9: KS-Innensichtmauerwerk bietet zu-
sätzlich keine besonderen Anforde- sätzliche Gestaltungsvielfalt.
rungen gestellt. Dies gilt für alle
Kalk­sandsteine nach DIN V 106, auch
bei Anlieferung per Kranwagen, ban-
dagiert oder folienverpackt.

Tafel 8/1: Zulässige Grenzabmaße nach DIN V 106


Bezeichnung KS und KS -R KS -R P1) KS XL1) KS Vm KS Vb2)
Steinlängen und
-breiten
Einzelwerte ± 3 mm ± 2 mm
Mittelwerte ± 2 mm ± 1 mm
Höhenmaß
bei DF und NF
Einzelwerte ± 3 mm – ± 3 mm ± 2 mm
Mittelwerte ± 2 mm – ± 2 mm ± 1 mm
Höhenmaß
bei Steinen ≥ 2DF
Einzelwerte ± 4 mm ± 1,0 mm ± 4 mm ± 2 mm
Mittelwerte ± 3 mm ± 1,0 mm ± 3 mm ± 1 mm
1) 2)
ie hohe Maßgenauigkeit ermöglicht
D S-Verblender mit strukturierter Oberfläche haben eine
K
besonders ebenflächiges und sauberes oder zwei bossierte bzw. bruchraue Sichtflächen.
Mauerwerk. Der Einsatz von Dünnlagen- Das Längen- oder Breitenmaß darf hier bis zu 5 mm
putzen ist dadurch möglich. (im Mittelwert 4 mm) unterschritten werden.

117
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

KS-Vormauersteine (KS Vm) Bei einsteindickem, beidseitigem Sicht­


KS-Vormauersteine sind Kalksandsteine, mauerwerk werden erhöhte Anforderun-
an die zusätzliche Anforderungen ge- gen gestellt. Gegebenenfalls sind die
stellt werden: KS-Verblender auf der Baustelle vorzu-
sortieren.
 Frostwiderstandsfähigkeit F1
(25-facher Frost-Tau-Wechsel) KS-Verblender, die in Verblendschalen
von zweischaligem Mauerwerk einge-
 Steindruckfestigkeitsklasse ≥ 10 setzt werden, sind teilweise werksei-
tig mit einer Imprägnierung vorbehan-
 Maßhaltigkeit, siehe Tafel 8/1 delt. Sie dürfen eine Steinbreite von
≤ 115 mm haben.
Weitergehende Anforderungen an KS-Vor­
mauersteine werden in DIN V 106 nicht KS-Verblender mit bruchrauer oder bos-
gestellt. sierter Oberfläche verleihen dem KS-
Sicht­mauerwerk ein besonderes Aus-
KS-Verblender (KS Vb) sehen.
KS-Verblender sind Kalksandsteine, an
die folgende zusätzliche Anforderungen Riemchen
gestellt werden: Kalksandsteine mit einer Steinbreite von
10 mm ≤ d < 90 mm, die für Fassaden-
 Erhöhte Frostwiderstandsfähigkeit F2 bekleidungen verwendet werden, werden
(50-facher Frost-Tau-Wechsel) als Riemchen bezeichnet. Riemchen –
teilweise auch als „Sparverblender“ be-
 Steindruckfestigkeitsklasse ≥ 16 zeichnet – werden an der Tragschale mit
Mörtel angesetzt. Es handelt sich um
 Erhöhte Anforderungen an die Maß- angemörtelte Bekleidungen nach DIN
haltigkeit, siehe Tafel 8/1 18515 [8/1]. Es gelten die Ausführungs-
bestimmungen der DIN 18515.
 Verwendung besonders ausgewähl-
ter Rohstoffe KS-Fasensteine
KS-Fasensteine (KS F) sind KS-Planstei-
KS-Verblender sind werkseitig frei von ne mit abgefasten Kanten, die in Dünn-
schädlichen Einschlüssen oder anderen bettmörtel versetzt werden.
Stoffen, die später zu Abblätterungen,
Kavernenbildung und anderen Gefügestö- Wenn Fasensteine für tragendes Mau-
rungen sowie zu Ausblühungen und Ver- erwerk zum Einsatz kommen, darf die
färbungen führen können. Diese würden Fasenbreite 7 mm nicht überschreiten
das Aussehen der unverputzten Wände und die planmäßig zu vermörtelnde Auf-
dauerhaft beeinträchtigen. standsbreite muss ≥ 115 mm sein. An
KS-Fasensteine, die für nicht tragendes
KS-Verblender haben je eine kantensau- Mauerwerk verwendet werden (z.B. nicht
bere Kopf- und je eine kantensaubere tragende innere Trennwände im Indus-
Läuferseite. triebau), werden diese Anforderungen
nicht gestellt. Zur Verwendung in der Ver-
blendschale von zweischaligem Mauer-

118
8.1 GESTALTUNGSEINFLÜSSE

werk (Anforderungen an den Frostwider- (End-, Pass- und Ecksteine) sowie KS-U-
stand nach DIN V 106) muss die Auf- Steine angeboten.
standsbreite mindestens 90 mm betra-
gen. KS-Fasensteine für tragendes Mauer-
werk bedürfen einer allgemeinen bau-
Witterungsbeanspruchte Wände (Schlag- aufsichtlichen Zulassung (abZ).
regen) aus Fasensteinen sind stets mit
vermörtelter Stoßfuge herzustellen. 8.1.2 Steinoberfläche
Durch die Wahl der Steinoberfläche –
KS-Fasensteine werden an den Stirnflä- glatt oder strukturiert (bruchrau oder
chen mit einem Nut-Feder-System herge- bossiert) – können sehr unterschied-
stellt. Neben dem Standardstein werden liche gestalterische Wirkungen erreicht
zusätzlich spezielle Ergänzungsformate werden.

Bild 8/10: Sichtmauerwerk aus glatten Bild 8/11: Sichtmauerwerk aus bruchrauen
KS-Verblendern KS-Verblendern

Bild 8/12: Sichtmauerwerk aus bossierten Bild 8/13: Sichtmauerwerk aus KS-Fasen-
KS-Verblendern steinen

119
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

8.1.3 Mauerverband Zur Verbesserung der Rissesicherheit


In Verblendschalen sowie bei Ein-Stein- ist ein Mauerverband mit ½-steini-
Mauerwerk mit einer Steinreihe je Schicht ger Überdeckung einem Verband mit
wird im Allgemeinen ein Läuferverband ¼-steiniger Überdeckung vorzuzie-
ausgeführt. hen.
Beispiele für Zierverbände sind in den
Bildern 8/14 bis 8/27 dargestellt.

Bild 8/14: Kreuzverband Bild 8/15: Blockverband

Bild 8/16: Läuferverband, besonders günstig Bild 8/17: Binderverband


mit ½-Stein-Überbindung

Bild 8/18: Holländischer Verband Bild 8/19: Wilder Verband

120
8.1 GESTALTUNGSEINFLÜSSE

Bild 8/20: Gotischer Verband mit Läufer-Bin- Bild 8/21: Gotischer Verband – Abwandlung
der-Schichten

Bild 8/22: Gotischer Verband – Abwandlung Bild 8/23: Gotischer Verband – Abwandlung
als Zickzack-Verband mit Läuferschichten

Bild 8/24: Märkischer Verband mit Läufer- Bild 8/25: Märkischer Verband – Abwandlung
Binderschichten

Bild 8/26: Märkischer Verband – Abwandlung Bild 8/27: Märkischer Verband – Abwandlung
als Zickzack-Verband mit Läuferschichten

121
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

Die Wirkung von Mauerwerksverbänden


wird wesentlich durch die sorgfältige und Köpfe lotrecht übereinander
fachgerechte Ausführung beeinflusst. So Richtig Falsch
ist z.B. beim Mauern auf gleichmäßige
Fugendicke zu achten. Teilsteine sollten
nass gesägt, nicht mit dem Hammer ge-
schlagen werden.

Stoßfugen oder Köpfe, die nach dem Ver-


band übereinander liegen sollen, müs-
sen eingelotet werden. Bereits geringe
Abweichungen fallen dem Betrachter un-
angenehm auf (Bild 8/28).

Steine für Sichtmauerwerk müssen sorg-


fältig transportiert und gestapelt wer-
den, damit keine Kanten abplatzen.

KS-Verblender haben jeweils eine kan-


tensaubere Kopf- und Läuferseite. Die
Steine sind deshalb beim Vermauern ent-
sprechend zu prüfen und ggf. zu drehen.

Bei beidseitigem Ein-Stein-Sichtmauer-


werk ist es eventuell nötig, eine höhere
Anzahl von Steinen auf der Baustelle
auszusortieren. Das ist bei der Stein-
bestellung zu beachten und einzukalku- Köpfe pro Schicht 2 mm versetzt
lieren. auf 2,50 m Höhe = 40 Schichten
ergeben 40 · 2 = 80 mm = 8 cm Abweichung.
Zu empfehlen ist, dass in der Leis- Bild 8/28: Die Stoßfugen und Köpfe sind
tungsbeschreibung neben Muster- einzuloten.
steinen auch eine Musterfläche ver-
einbart wird. Mit Hilfe einer solchen
Musterfläche können Steine, Mauer­
verband und Verfugung festgelegt 8.1.4 Fugenbearbeitung
und abgestimmt werden. Die Art der Fugenbearbeitung ist wesent-
Bei der Beurteilung von Sichtmauer­ licher Teil der Sichtmauerwerksgestal-
werk spielt ein angemessener, ge- tung.
brauchsüblicher Betrachtungsabstand
eine Rolle, weiterhin die Größe und Neben der nachträglichen Verfugung –
die gestalterische Gesamtwirkung der die hohes handwerkliches Geschick vor-
Sichtmauerwerksfläche. aussetzt – wird Sichtmauerwerk vorwie-
gend im Fugenglattstrich ausgeführt.

122
8.1 GESTALTUNGSEINFLÜSSE

Geschlämmtes Mauerwerk wird angewen- besprühen. Der Fugenmörtel darf nicht


­det, wenn preisgünstiges Mauerwerk mit über die Verblendsteine gewischt wer-
geringsten optischen Ansprüchen ausge- den.
führt werden soll, z.B. in Kellerräumen,
Nebenräumen oder Industriebauten. Um ein gleichmäßiges Fugenbild zu er-
zielen, sollte die nachträgliche Verfugung
Nachträgliche Verfugung nur bei trockener Witterung ausgeführt
Bei der nachträglichen Verfugung ist die werden. Bei weißem Fugenmörtel ist wei-
Fuge entsprechend DIN EN 1996-2 min- terhin darauf zu achten, dass nicht durch
destens 1,5 cm tief und flankensauber ungeeignetes Werkzeug (Stahlabrieb) die
beim Aufmauern auszukratzen. weißen Fugen dunkel verfärbt werden. Es
sollte z.B. eine Fugkelle aus nicht rosten-
Steindicken < 10,5 cm sind direkt mit dem Stahl verwendet werden.
dem Mauermörtel (in eigenem Saft) zu
verfugen.
Fugen bei Sichtmauerwerk
Das Auskratzen der Fugen mit dem 1. Fugen auskratzen
Fugeisen ist zwar übliche Mauerwerks­
praxis, empfehlenswert ist jedoch das
Auskratzen der Fugen mit einem
Holzbrettchen. So werden Beschädi-
gungen an den Steinkanten vermie-
den und gleichmäßige Auskratztiefen
erreicht.

Der Fugenmörtel wird in einem späte­


2. Fassaden-
ren Arbeitsgang hohlraumfrei so einge-
reinigung
bracht, dass die Fugen mit der Vorder- 3. Vornässen
kante der Steine bzw. des Mauerwerks 4. Verfugen
bündig abschließen.

Die Fugen des Sichtmauerwerks werden


von Staub und lockeren Mörtelresten be-
freit und gründlich vorgenässt. Der erd-
feuchte bis plastische Fugenmörtel wird
mit einer Fugenkelle hohlraumfrei ein-
gebracht und verdichtet. Die Lager- und
Stoßfugen sind gut miteinander zu ver- 5. Saugen/
binden. Auf gute Flankenhaftung des Nachbehandlung
Mörtels an den Steinen ist zu achten.
Das frische Sichtmauerwerk ist vor star- Bild 8/29: Vor dem Aushärten des Mauer­
kem Regen und starker Sonneneinstrah- mörtels werden die Fugen mindestens
lung zu schützen und bei sommerlicher 1,5 cm tief ausgekratzt und später mit
trockener Witterung ggf. mit Wasser zu ­Fugenmörtel geschlossen.

123
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

Foto: quick-mix

Foto: quick-mix
Bild 8/30: Eventuell vorhandene Mörtelreste Bild 8/31: Das Fugennetz ist gründlich vorzu-
sind abzufegen. nässen, um das „Verdursten“ des Fugenmör-
tels zu vermeiden.

liche Technik, bei der jedoch vorauszu-


setzen ist, dass die Maurer die Technik
des Fugenglattstrichs beherrschen und
ein optisch einwandfreies Fugenbild er-
stellen.

Beim Aufmauern wird der herausquellen­


de Mauermörtel nach Beginn des Anstei-
fens mit einem Fugholz oder Schlauch-
stück – ggf. über ein Fugeisen gezogen
– bündig mit der Vorderkante des Sicht-
mauerwerks glattgestrichen und dabei
Foto: quick-mix

verdichtet. Bedingt durch ­diese Technik


ergibt sich eine leicht gerundete Fuge.
Das frische Sichtmauerwerk ist vor star-
kem Regen und starker Sonneneinstrah-
Bild 8/32: Der Fugenmörtel wird fest in die
­Fugen eingepresst. lung zu schützen und bei sommerlicher
trockener Witterung ggf. mit Wasser zu
besprühen.
Fugenglattstrich
Das Sichtmauerwerk wird vollfugig er- Für diese Technik muss der Mauermör-
stellt. Beim Fugenglattstrich sind die tel eine gute Verarbeitbarkeit und ein
Fugen in ihrer ganzen Tiefe aus einem günstiges Wasserrückhaltevermögen be-
„Guss“, das heißt, der Mauermörtel ist sitzen. Beim Hervorquellen aus den Fu-
gleichzeitig auch der Fugenmörtel. gen darf der Mörtel nicht an den Steinen
herunterlaufen und diese verschmutzen.
Hierbei handelt es sich um eine tech- Gut bewährt haben sich die auf KS-Sicht-
nisch einwandfreie und sehr wirtschaft- mauerwerk eingestellten Werkmörtel.

124
8.1 GESTALTUNGSEINFLÜSSE

Bild 8/33: Das Mauerwerk wird vollfugig Bild 8/34: Die KS-Verblender werden fest
­erstellt. ­angedrückt und nach Schnur ausgerichtet.

Bild 8/35: Der überquellende Mauermörtel Bild 8/36: Nach dem Ansteifen werden die
wird mit der Kelle abgeschnitten. Fugen mit einem abriebfreien Schlauchstück
angedrückt und verdichtet.

8.1.5 Oberflächenbehandlung und werks nicht, und wirkt insbesondere bei


Reinigung Verblendsteinen mit rauen oder struk-
Sichtmauerwerk kann aus optischen turierten Oberflächen einer Verschmut-
Gründen entweder farblos imprägniert zung entgegen. Nach Regen trocknet
oder mit einem deckenden Anstrich ver- das Sichtmauerwerk an der Oberfläche
sehen werden. gleichmäßig und schnell ab – unter-
schiedliche Feuchtigkeit tritt optisch
Eine farblose Imprägnierung verändert nicht in Erscheinung.
das Erscheinungsbild des Sichtmauer­

125
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

Bei deckenden Anstrichen wirkt das Sicht­ ne Nassreinigung zu empfehlen. Dabei


mauerwerk flächig. Der Kontrast zwi- sollten geschlossene Flächen, d.h. keine
schen Steinen und Fugen tritt in der Flä- eng begrenzten Bereiche, gereinigt wer-
che deutlich zurück. Leichte Verschmut- den. Mit folgenden Reinigungsmethoden
zungen beim Erstellen des Sichtmau- wurden gute Ergebnisse erzielt:
erwerks oder Unregelmäßigkeiten der
Verfugung sind weniger augenfällig.  Nassreinigung mit klarem Wasser
und einer Wurzelbürste – zweckmäßi-
Die Reinigung des KS-Verblendmauer- gerweise unter Zusatz eines Netzmit-
werks erfolgt grundsätzlich mit klarem tels, das die Oberflächenspannung
Wasser und ggf. mechanisch, z.B. mit des Wassers herabsetzt.
einer Wurzelbürste. Die Verwendung von
Säuren zur Reinigung des KS-Mauer-  Dampfstrahlreinigung – dem Wasser
werks ist nach DIN 18330 Mauerar- kann ebenfalls ein technisches Netz-
beiten [8/2], Abschnitt 3.2.5 nicht er- mittel zugegeben werden. Die Dampf-
laubt. Dies ist besonders bei Sicht- und strahlreinigung hat sich bei größeren
Verblendmauerwerk zu beachten. Flächen sowie bei Verblendmauer-
werk aus bruchrauen oder bossier-
Leichte Verschmutzungen lassen sich ten Steinen gut bewährt. Bei Ver­
bei frisch erstelltem Verblendmauerwerk blend­mauerwerk ist darauf zu ach-
einfach und wirksam mechanisch ent- ten, dass durch entsprechende Dü-
fernen. Gehärtete Mörtelspritzer lassen seneinstellung und genügend große
sich z.B. mit einem Spachtel leicht ab- Entfernung der Düse vom Mauerwerk
stoßen. Eine schonende Reinigung wird der Heißwasserstrahl nicht so stark
auch durch Abschleifen mit Glas- oder ist, dass die Steinoberflächen ange-
Sandpapier, feinste Körnung, oder mit griffen werden. Zweckmäßigerweise
einem halbierten oder geviertelten KS- ist die Reinigungsintensität an einer
Verblender erreicht. Probefläche zu testen.

Bei stärkeren Verschmutzungen, z.B. Das Absäuern von KS-Mauerwerk ist


auf älterem Verblendmauerwerk, ist ei- nach DIN 18330 nicht zulässig.

Bild 8/37: Reinigung mit Dampfstrahlgerät Bild 8/38: Reinigung mit Schleifpapier,
feinste Körnung

126
8.2 MÖRTEL FÜR SICHT- UND VERBLENDMAUERWERK

8.2 MÖRTEL FÜR SICHT- UND derschlagswasser in das Mauerwerk ein-


VERBLENDMAUERWERK dringen und damit seine Dauerhaftigkeit
beeinträchtigen.
Die Steine entziehen dem frischen Mörtel
einen Teil des Anmachwassers. Damit Der Normalmauermörtel in Verblendscha-
der Mörtel nicht aufbrennt, muss er ein len muss ausreichend druckfest und
auf die Saugcharakteristik abgestimm- gleichzeitig genügend verformungsfähig
tes Wasserrückhaltevermögen haben. sein. Da Verblendschalen nicht vertikal
Für KS-Sichtmauerwerk müssen die Mör- belastet sind, sind Verformungen, z.B.
tel frei sein von Salzen, Lehmanteilen infolge Temperaturänderung, größer als
und anderen organischen oder anorga- in belastetem Mauerwerk. Die Form-
nischen Verunreinigungen, die zu Aus- änderungen führen in der Regel auch zu
blühungen oder Verfärbungen des Sicht- Zugspannungen, die von Mauersteinen
mauerwerks führen können. In der Pra- und Fugenmörtel aufgenommen werden
xis gut bewährt haben sich z.B. Werk- müssen.
Trockenmörtel.
Für das Aufmauern der Verblendschale
In der Verblendschale hat der Normal-
ist Normalmauermörtel der Mörtel-
mauermörtel die Aufgabe, gemeinsam
gruppe IIa (Ausnahme: KS-Fasen-
mit dem Mauerstein eine geschlossene
steine mit Dünnbettmörtel) zu ver-
Fläche zu bilden, die den Witterungsbe-
wenden. Für das nachträgliche Ver-
anspruchungen widersteht. Für diesen
fugen darf Normalmauermörtel der
Zweck muss der Normalmauermörtel gut
Mörtelgruppe III verwendet werden.
am Stein haften. Andernfalls kann Nie-

Tafel 8/2: Rezeptmörtel (Normalmauermörtel); Zusammensetzung und Mischungsverhältnis in


Raumteilen (aus DIN V 18580 Anhang A)
Hydrau- Hochhydrau-
Mörtel- Mörtel- Sand1)
Luftkalk lischer lischer Kalk
gruppe klasse aus natür-
Kalk (HL5), Putz- Zement
nach DIN lichem
und Mauer­
NM EN 998-2 Kalkteig Kalkhydrat (HL2) Gestein
binder (MC5)
1 – – – – 4
– 1 – – – 3
I M1
– – 1 – – 3
– – – 1 – 4,5
1,5 – – – 1 8
– 2 – – 1 8
II M2,5
– – 2 – 1 8
– – – 1 – 3
– 1 – – 1 6
IIa M5
– – – 2 1 8
III M10 – – – – 1 4
1)
Die Werte des Sandanteils beziehen sich auf den lagerfeuchten Zustand.

127
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

Wird der Vormauermörtel als Baustellen- Der Werkmörtel ist entsprechend Her-
mörtel hergestellt, ist er mit der Mörtel- stellervorschrift aufzubereiten. Bei der
gruppe IIa nach Tafel 8/2, Zeile 9 oder „Verfugung im eigenen Saft“ ist bei meh-
10 herzustellen. Sand und Wasser dür- reren Lieferungen auf Farbgleichheit zu
fen keine Bestandteile wie Salze, Lehm achten.
oder Organisches enthalten, da diese
zu Ausblühungen des Mauerwerks füh- Bei nachträglicher Verfugung können
ren können. Es sollen möglichst gewa- dem Fugenmörtel auf Wunsch Farbzusät-
schene Sande eingesetzt werden. Auf- ze zugegeben werden. Hierbei ist zu be-
grund möglicher Farbunterschiede ist achten, dass die Stoß- und Lagerfugen
mit Baustellenmörtel eine Verfugung im flankensauber 1,5 cm tief ausgekratzt
Fugenglattstrich („Verfugung im eigenen werden. Die Ausführung der Mörtelfugen
Saft“) nicht empfehlenswert. Baustellen- sollte Bild 8/39 entsprechen.
mörtel eignet sich nur für eine nachträg-
liche Verfugung.

Richtige Ausführung

15 bis 20 mm Fugenglattstrich Fugenglattstrich


Nachträgliche Verfugung

Ungünstige Ausführung

Falsche Ausführung

Bild 8/39: Ausführung von Mörtelfugen in Verblendschalen [8/3]

128
8.3 LUFTSCHICHTANKER

8.3 LUFTSCHICHTANKER oder abZ festgelegt. Der vertikale Ab-


FÜR ZWEISCHALIGES stand der Drahtanker soll dabei höchs-
VERBLENDMAUERWERK tens 500 mm, der horizontale Abstand
maxi­m al 750 mm betragen. Bei KS
Die Verblendschale der zweischaligen XL ist auch ein vertikaler Abstand von
Außenwand wird über Luftschichtanker 625 mm in den bauaufsichtlichen Zulas-
an der tragenden Innenschale befestigt. sungen geregelt.

Die Mauerwerksschalen sind nach DIN Drahtanker werden beim Aufmauern in


EN 1996-2 durch Drahtanker aus nicht die Lagerfuge der Tragschicht eingelegt.
rostendem Stahl zu verbinden. Weichen Für Mauerwerk mit Dünnbettmörtel gibt
Form oder Maße der Drahtanker von es bauaufsichtlich zugelassene Anker
der DIN EN 1996-2 ab, so muss deren aus Edelstahl.
Brauchbarkeit durch eine allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung nachgewie- Ist eine Verankerung der Anker in den
sen werden. Lagerfugen der Tragschale nicht mög-
lich, kann die Verwendung von bauauf-
Für Schalenabstände > 15 cm werden sichtlich zugelassenen Schlagdübel­an­
Anker nach allgemeiner bauaufsicht- kern sinnvoll sein. Nach den Zulas­sun­
licher Zulassung (abZ) verwendet. gen muss dabei die tragende Schale
aus KS-Vollsteinen der Festigkeitsklas-
In Abhängigkeit vom Abstand der Mauer- se ≥ 12 in Mörtel mindestens der Mör-
werksschalen und der Höhe der Wandbe- telgruppe II bestehen. Dübel dürfen
reiche über Gelände und der Windzonen nicht in die Lager- oder Stoßfuge ge-
nach DIN EN 1991-1-4 wird der erforder- setzt werden. Der Abstand der Dübel
liche Durchmesser der Drahtanker und zu den Steinrändern muss mindestens
die Mindestanzahl der Drahtanker je m² 3,0 cm betragen.
Wandfläche nach DIN EN 1996-2/NA

Dehnungsfuge

am oberen Ende
der Außenschale
Innenputz
Tragende
KS-Innenschale
Wärmedämmung
Dübelanker mit
Klemm- und entlang von
Abtropfscheibe Dehnungsfugen
KS-Verblender an Öffnungen an Gebäudeecken

Bild 8/40: Prinzipaufbau: zweischaliges Bild 8/41: Anordnung zusätzlicher Draht­


­Mauerwerk anker (3 Stück je m) nach DIN EN 1996-2/NA

129
50,0
7
lol

7 7 Kapitel 3, Seite 194, Bild 7a


8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

62,5
7 7 7 7
7 7 7
7
5 7
5 5 5 5 5
5 5
7 7
7
7
h 10 m h 10 m hh ≤1010
m m 10 m < h 1810
m m <<
10m <hh ≤
18 18
m m10 m < h 18 m 18
18 m <h h 25
m << ≤m2518
mm < h 25 m 18 m < h
Bild 7a: In den Windlastzonen erforderliche Ankeranzahl in Abhängigkeit von der Gebäudehöhe
dlastzonen
a: In den Bild 8/42:
erforderliche
Windlastzonen
Bild 7a: In den Erforderliche
Ankeranzahl
erforderliche
Windlastzonen Ankeranzahl
inAnkeranzahl
Abhängigkeit
erforderliche imder
von Binnenland
Gebäudehöhe
inAnkeranzahl
Abhängigkeitinvon in Abhängigkeit
der von dervon
Gebäudehöhe
Abhängigkeit der Gebäudehöhe und
Gebäudehöhe
Windlastzonen

Tafel 8/3: Mindestanzahl der Anker je m2 Wandfläche nach DIN EN 1996-2/NA


Gebäudehöhe Windzonen 1 bis 3, Windzone 4 Windzone 4
Windzone 4 Küste der Nord- und Inseln der Nordsee
Binnenland Ostsee und Inseln
der Ostsee
h  10 m 7 1) 7 8
2)
10 m < h  18 m 7  8 9
18 m < h  20 m 7 8 3)
1)
In Windzone 1 und Windzone 2 Binnenland: 5 Anker/m2
2)
In Windzone 1: 5 Anker/m2
3)
Ist eine Gebäudegrundrisslänge < h/4 : 9 Anker/m2
Windzonen nach DIN EN 1991-1-4/NA
An allen freien Rändern (von Öffnungen, entlang von Dehnungsfugen und an den oberen Enden
der Außenschalen) sind zusätzlich zu dieser Tafel drei Drahtanker je m Randlänge anzuordnen.

130
8.3 LUFTSCHICHTANKER

Tafel 8/4: Luftschichtanker zum Einlegen beim Aufmauern


Zulassung Z-17.1-463 Z-17.1-633 Z-17.1-822, Z-17.1- Z-17.1-888 2) Z-17.1-1062
(Gebr. Bodegra- (Bever GmbH) 1) Anlage 1 1) 825 1) (Bever (Bever GmbH) (Bever GmbH)
ven bv) (H & R GmbH)
GmbH)
Max. Scha- 100 bis 100 bis  200 mm  200 mm 120 bis 40 bis
lenabstand 200 mm 170 mm 200 mm 150 mm
Tragschale Voll- / Loch- Voll- / Loch- Voll- / Loch- Voll- / Loch- Voll- / Lochsteine Voll- / Lochsteine
stei­ne mit steine mit steine mit steine mit mit Normal- mit Normal-
Normal­mauer­ Normalmauer­ Normal­ Normal- mauermörtel mauermörtel IIa
mörtel IIa mörtel NM IIa / mauermörtel mauermörtel NM IIa / NM III oder III oder
oder III, NM III oder  NM IIa  NM IIa oder Plan- / KS-Plansteine / 
Plansteine /  Plan-/Fasen-  Fasensteine /  Plan­elemente
KS-Planele­ steine / KS- KS-Planelemente mit Dünnbett-
mente mit Planelemente mit Dünnbett- mörtel
Dünnbettmörtel mit Dünnbett- mörtel
mörtel
Ankerlänge 250 bis 250 bis 275 bis 275 bis 280 bis 103 bis
340 mm 320 mm 350 mm 350 mm 360 mm 213 mm
1)
Vormauerschale nur in Normalmauermörtel NM IIa zulässig
2)
Auch für Vormauerschalen aus Plan- oder Fasensteinen in Dünnbettmörtel zulässig
Bei Anforderungen an den Brandschutz (Gebäudeklasse nach Landesbauordnung) sind ggf. vorhandene Einschränkungen zur
Verwendung von Dämmstoffen in den abZ zu beachten.

Tafel 8/5: Luftschichtanker zum Eindübeln in die Tragschale


Zulassung Z-17.1-822, Anlage 2 mit Dübeln nach Z-17.1-825 mit Dübeln nach Z-21.2-1009
Z-21.2-1732 (H&R GmbH) 1) (Bever GmbH) 1)
Max. Scha-  150 bis  200 mm > 150 mm bis  200 mm
lenabstand
Tragschale Vollsteine, SFK  12 mit Normalmauer- Vollsteine, SFK  12 mit Normalmauer-
mörtel  NM IIa, Dünnbettmörtel oder Leicht- mörtel  NM IIa, Dünnbettmörtel oder Leicht-
mauermörtel der Gruppe LM 36 mauermörtel der Gruppe LM 36
Ankerdurch- 4 mm 4 mm
messer
Bohrer­ 8 mm 8 mm
durchmesser
Bohrloch-  60 mm  60 mm
tiefe
1)
Bei Anforderungen an den Brandschutz (Gebäudeklasse nach Landesbauordnung) sind ggf. vorhandene Einschränkungen
zur Verwendung der Dämmstoffe und Dübel in den abZ zu beachten.

131
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

8.4 WÄRMEDÄMMUNG UND Die Befestigung der Wärmedämmplat-


LUFTSCHICHT ten erfolgt mit Hilfe von Krallen- oder
Klemmscheiben. Diese Plastikscheiben
Zweischalige Außenwände werden heu- werden über die Anker gerade so weit
te üblicherweise im kompletten Scha- aufgeschoben, dass sie den Dämmstoff
lenraum mit Wärmedämmstoff ausge- in der Lage fixieren.
füllt bis auf einen arbeitstechnisch er-
forderlichen Fingerspalt von ca. 1 cm.

Zweischalige KS-Außenwandkonstruk-
tionen werden wie folgt unterschieden:

 Zweischaliges KS-Mauerwerk mit


Wärmedämmung („Kerndämmung“)

 Zweischaliges KS-Mauerwerk mit


Wärmedämmung und Luftschicht
Drahtanker für Normalmauermörtel mit Klemm-
 Zweischaliges KS-Mauerwerk mit und Abtropfscheibe beim Mauern eingelegt
Luftschicht (bei unbeheizten
Gebäuden)

Bei der wirtschaftlichen Ausführung


des Hintermauerwerks in großforma-
tigen Kalksandsteinen (KS XL) emp-
fiehlt sich der Einsatz von Einschlag-
bzw. Dübelankern.

Als Materialien für die Wärmedämmung Luftschichtanker für Dünnbettmörtel mit


dürfen Platten, Matten, Granulate und Klemm- und Abtropfscheibe beim Mauern
Schüttungen aus Dämmstoffen, die dau- eingelegt
erhaft Wasser abweisend sind, sowie
Ortschäume verwendet werden.

Wärmedämmstoffplatten oder -matten


sind dicht zu stoßen und ausreichend
zu fixieren. Bei lose eingebrachten Wär-
medämmstoffen – wie z.B. Mineralfaser-
granulat, Polystyrolschaum-Partikel oder
Perliteschüttungen – ist darauf zu ach-
ten, dass der Dämmstoff den Hohlraum
Einschlaganker mit Klemm- und
vollständig ausfüllt und ausreichend ver- Abtropfscheibe zum nachträglichen Eindübeln
dichtet ist, um eine nachträgliche Set-
zung zu begrenzen. Bild 8/43: Luftschichtanker für zweischali­ges
Mauerwerk (Draufsicht)

132
8.4 WÄRMEDÄMMUNG UND LUFTSCHICHT

Um ggf. durch Schlagregen hinter die


Verblendschale gelangende Feuchtigkeit
aus der Konstruktion ableiten zu kön-
nen, dürfen nach DIN EN 1996-2/NA in
der Verblendschale von zweischaligem
Mauerwerk jeweils oben und unten Lüf-
tungs- bzw. Entwässerungsöffnungen an-
geordnet werden.

Lüftungsöffnungen und
Entwässerungsöffnungen
Die Fläche der Lüftungs- bzw. Entwäs­
serungsöffnungen wird nicht in DIN EN
1996-1-1 und DIN EN 1996-2 oder den
Nationalen Anhängen geregelt. Nach
DIN 1053-1 sollten diese Öffnungen (be-
zogen auf eine Wandfläche von 20 m2) Bild 8/45: Beispiel für eine Fußpunktausbil-
2 dung mit Kiesrandstreifen
 eine Fläche von 7.500 mm bei zwei-
schaligem Mauerwerk mit Luftschicht
Bei sachgerecht verputzten Vormauer-
mit oder ohne Wärmedämmung sowie
schalen kann auf Lüftungs- bzw. Entwäs-
 eine Fläche von 5.000 mm2 bei zwei-
serungsöffnungen verzichtet werden,
schaligem Mauerwerk mit Wärme-
da der Außenputz einen ausreichenden
dämmung ohne Luftschicht aufwei-
Schlagregenschutz sicherstellt.
sen.
Zweischaliges Mauerwerk mit Luft- Eventuell notwendige Dehnungsfugen
schicht mit oder ohne Wärmedämmung sind wie bei nicht verputzten Verblend-
wird nur noch in Einzelfällen ausgeführt. schalen auszuführen.

Bild 8/44: Kalksandstein-Verblendmauerwerk mit verputztem Sockel im Fußpunktbereich

133
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

8.5 ABDICHTUNG UND Nach DIN 18195-4 [8/4] ist eine einla-
FUSSPUNKTAUSBILDUNG gige waagerechte Abdichtung unterhalb
der Tragschale als Querschnittsabdich-
Nach DIN EN 1996/NA bzw. DIN 18195-4 tung ausreichend. Die Querschnittsab-
müssen die Fußpunkte der Zwischen- dichtung zum Schutz vor aufsteigender
räume der Wandschalen gegen Feuch- Feuchtigkeit erfolgt im untersten Ge-
tigkeit geschützt werden (Bilder 8/46 schoss.
und 8/47).
Die Aufstandsfläche der Verblendschale
Die Abdichtung wird im Gefälle von der ist so auszuführen, dass ein Abrutschen
Innenschale bis an die Außenschale der Verblendschale sicher auszuschlie-
herangeführt und unter der Aufstands- ßen ist. Eine entsprechende Ausführung
fläche der Verblendschale horizontal bis ist auch im Bereich von Tür- und Fenster-
zur Außenoberfläche ausgeführt. stürzen erforderlich.

Die Einbindung der Abdichtungsbahn Die Fußpunktausbildung stellt eine zu-


in einer Lagerfuge der Tragschale ist sätzliche Sicherheit zur Ableitung von hin-
nicht erforderlich. Bei großformatigen ter die Außenschale gedrungener Feuch-
Mauersteinen, z.B. mit Schichthöhen tigkeit dar. Untersuchungen an ausge-
≥ 50 cm, ist dies baupraktisch kaum führten Objekten mit langer Standzeit
möglich. Die Abdichtungsbahn kann belegen jedoch, dass diese „Entwässe-
auch in anderer Form, z.B. mit Kleber rungsöffnungen“ bei ordnungsge­mäßer
oder Klemmschiene, an der Tragschale Ausführung des Mauerwerks staubtro-
befestigt werden. cken sind und keinerlei Wasserablauf-
spuren aufweisen.

≥ 15 cm
≥ 15 cm
≥ 10 cm
≥ 10 cm

Bild 8/46: Fußpunktausbildung unterkeller- Bild 8/47: Fußpunktausbildung nicht unter-


ter Gebäude kellerter Gebäude

134
8.6 ABFANGUNGEN

8.6 ABFANGUNGEN wenn diese nur bis zu einer Höhe


von 25 m ausgeführt wird und ca.
Zur Begrenzung der Spannungen aus alle 6 m abgefangen wird.
­Eigengewicht muss die Höhe der Vor-
mau­erschale begrenzt werden, so dass Für Abfangungen wird eine Vielzahl von
nach DIN EN 1996-2/NA folgende Abfan- Standardkonstruktionen – teilweise mit
gungen erforderlich werden: typengeprüfter statischer Berechnung –
von verschiedenen Herstellern ange-
 Bei 115 mm dicker Außenschale mit boten. Wegen der Vielfalt möglicher Va-
einem maximalen Überstand von rianten werden Abfangungen in zuneh-
25 mm nach jeweils 12 m mendem Maße durch spezialisierte In-
genieurabteilungen bei den Herstel­ler­
 Bei 115 mm dicker Außenschale mit firmen objektbezogen bemessen und
einem maximalen Überstand von komplett mit dem erforderlichen Mon-
38 mm (d/3) nach jeweils zwei Ge- tagezubehör angeboten. Die Verankerung
schosshöhen der Abfangungen an der Innenschale
erfolgt mit zugelassenen Schwerlast­dü-
 Bei Außenschalen von 105 bis beln oder Ankerschienen – vorzugsweise
115 mm Dicke darf diese bis zu im Bereich von Betonstützen, -decken
15 mm über ihr Auflager vorstehen, oder Querwänden.

Tafel 8/6: Höhenabstand der Abfangung von Verblendschalen

ü ü ü

Dicke der d = 115 mm 90 mm ≤ d < 115 mm


Außenschale
Maximale
Höhe über unbegrenzt 25,0 m
Gelände
Maximaler
Überstand ü ≤ 25 mm ü ≤ d/3 = 38 mm ü ≤ 15 mm
über Auflager
Höhenabstand ca. 12,0 m ≤ 2 Geschosse ca. 6,0 m
der Abfangung

135
Bild: Halfen
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

Dehnungsfuge Dehnungsfuge
horizontal vertikal

Bild 8/48: Beispiel einer Abfangkonstruktion mit höhenverstellbaren Konsolankern (System


Halfen)

Verankerungen für Einsatzbereich Verankerungen für Einsatzbereich


Verblendmauerwerk Verblendmauerwerk

Einzelkonsole Abfangung Eckkonsole Abfangung von


von geschlos- Außenecken
senen und Pfeilern
Wandflächen

Einzelkonsole Abfangung Konsolwinkel Abfangung über


von Öffnungen,
Fertigteil- Anschluss
stürzen an Dehnungs-
fugen

Einzelkonsole Abfangung Konsolwinkel Abfangung über


neben mit Versatz Öffnungen, un-
vertikalen tere Abfangung
Dehnungs- vor Gebäudeab-
fugen und dichtungen
Innenecken

Bild 8/49: Übersicht unterschiedlicher Abfangkonstruktionen (System Halfen)

136
8.7 DEHNUNGSFUGEN

8.7 DEHNUNGSFUGEN Bei der Ausführung von Dehnungsfugen


haben sich folgende Varianten bewährt:
Senkrechte Dehnungsfugen in KS-Ver-
blendschalen und verputzten Vormauer-  Offene Vertikalfugen
schalen sind zur Begrenzung von Zwangs-
beanspruchungen anzuordnen bei  Geschlossene Fugen mit Fugendicht-
stoff nach DIN 18540
 langen Mauerwerksscheiben im Ab-
stand von 6 bis 8 m,  Geschlossene Fugen mit vorkompri-
mierten, imprägnierten Fugendich-
 Gebäudeecken oder -kanten und tungsbändern aus Schaumkunststoff
nach DIN 18542
 großen Fenster- und Türöffnungen in
Verlängerung der senkrechten Lei-  Geschlossene Fugen mit Abdeckpro-
bungen. filen

12
2 0 –2
1 5– 0

weichelastische
alterungsbeständige
Schaumstoffschnur

spritzbarer
Fugendichtstoff

Bild 8/50: Dehnungsfuge an einer Gebäude­ Bild 8/51: Dehnungsfuge mit spritzbarem
ecke mit spritzbarem Dichtstoff Fugendichtstoff

0 0
–4 –4
20 20
keen
n
ücck

6– 12
12
ddrrü

Selbst-
6–
6––12

Selbst-
12
AAnn

klebeseite
klebeseite

imprägniertes
imprägniertes
imprägniertes
imprägniertes
Fugendichtungsband
Fugendichtungsband
Fugendichtungsband
Fugendichtungsband

Abdeck-
Abdeck-
streifen
streifen

Bild 8/52: Dehnungsfuge mit vorkomprimiertem, imprägniertem Fugendichtungsband aus


Schaumstoff

137
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

8.8 RISSESICHERHEIT BEI


VERBLENDMAUERWERK

Die Rissesicherheit des Verblendmauer-


werks kann durch folgende Maßnahmen
erhöht werden:
 Anordnung von Dehnungsfugen
 Geringe Verformungsbehinderung am
Wandfuß kann durch Anordnung von
Trennschichten mit geringem Rei-
bungsverhalten erzielt werden.
Bild 8/53: Korrosionsgeschützte, konstruk-
 Schutz vor ungünstiger Witterung, tive Lagerfugenbewehrung für erhöhte Risse-
z.B. Schutz vor Schlagregen und zu sicherheit
starkem Austrocknen durch Abde-
cken mit Folie bis zu einer Woche
 Herstellen der Verblendschale bei
günstigen, niedrigen Außentempera- Halbsteinige
Überbindung
turen. Damit wird zu starke Austrock-
nung vermieden und die Zwangs-
spannungen aus Temperaturverfor-
mungen sind geringer.
 Wahl von großen Überbindelängen wie
z.B. halbsteinigen Läuferverband
 Vollfugiges, hohlraumfreies Vermör-
teln durch Verwendung gut verarbeit- Konstruktive
Bewehrung
barer Mauermörtel
 Stark saugende (sehr trockene) Mau-
ersteine sind unmittelbar vor dem
Vermauern kurzzeitig und oberflächig
vorzunässen und gegen zu schnelles
* 0,6 m * 0,6 m
Austrocknen zu schützen.
 Korrosionsgeschützte Bewehrung der
Lagerfugen, z.B. im Bereich geo- Dehnungsfugen
DF
metrischer Zwangspunkte wie Brüs- (einseitig oder
tungen zweiseitig)

Der Schutz vor Niederschlagswasser –


mit dem üblicherweise gerechnet wer- DF DF
den muss – und dessen Beseitigung ist
nach DIN 18299 [8/5], Abschnitt 4.1.10
eine Nebenleistung und damit vom Bild 8/54: Empfehlung für die Ausführung
von Verblendmauerwerk im Brüstungsbereich
Maurer durchzuführen.
zur Erhöhung der Rissesicherheit

138
8.9 ABNAHME UND BEURTEILUNG VON KS-SICHTMAUERWERK

8.9 ABNAHME UND BEURTEILUNG VON bild des Sichtmauerwerks gestellt wer-
KS-SICHTMAUERWERK den, sind daher im Voraus vom Planer
so eindeutig zu beschreiben, dass die
Sichtmauerwerk unterliegt rohstoffbe­ ausgeschriebene Leistung sicher kalku-
dingt gewissen farblichen Schwankun­ liert, ausgeführt und abgenommen wer-
gen. Handwerksgerecht erstelltes Sicht- den kann.
mauerwerk lebt von diesen kleinen Un-
regelmäßigkeiten und kann z.B. nicht Zu empfehlen ist, dass in der Leistungs-
mit einer Fliesenbekleidung verglichen beschreibung neben Mustersteinen auch
werden. eine Musterfläche vereinbart wird. Mit
Hilfe einer solchen Musterfläche können
Die konstruktive Ausführung von Mauer­ Steine, Mauerverband und Verfugung
werk ist in Normen, Richtlinien und Merk­ fest­gelegt und abgestimmt werden. Bei
blättern eindeutig beschrieben. Für die der Beurteilung von Sichtmauerwerk
gestalterische Erscheinungsform von spielt ein gebrauchsüblicher Betrach-
Mauerwerks-Sichtflächen gibt es jedoch tungsabstand eine Rolle, weiterhin die
keine verbindlichen Regeln. Die Anfor- Größe und die gestalterische Gesamtwir-
derungen, die an das Erscheinungs- kung der Sichtmauerwerksfläche.

Rissbreite [mm]
Anforderungsniveau
0,5

0,4
ig
niedr

h
oc
ch

h rh
ho

0,3 se

0,2

Risse
0,1 nicht erkennbar

1 2 3 4 5
Beobachterabstand a [m]

Bild 8/55: Die subjektive Wahrnehmung von Rissen ist abhängig vom Betrachtungsabstand.

139
8. KS-SICHT- UND KS-VERBLENDMAUERWERK

Bild 8/56: Die gestalterische Wirkung von handwerksgerecht hergestelltem Sichtmauerwerk


ist zeitlos und unterliegt keinen kurzzeitigen Modeschwankungen.

140
9. SICHTFLÄCHEN IM INNENBEREICH

„Er sollte eigentlich nur den Grundstein setzen, aber


jetzt gibt er die Kelle nicht mehr ab.”

141
9. SICHTFLÄCHEN IM INNENBEREICH

KS-Mauerwerk ist auch ohne Nachbehand­- DIN 18330 [9/1] sind Anforderungen an
lung dauerhaft, standsicher und ästhe- Sicht- und Verblendmauerwerk in der
tisch ansprechend. Kalksandstein zeich- Leistungsbeschreibung anzugeben.
net sich durch hohe Maßhaltigkeit und
hohe Festigkeit aus. Damit lassen sich Bei hohen Anforderungen an die opti­
kostengünstig Wände erstellen, die sche Beschaffenheit, die Maßhaltigkeit
höchsten Ebenheitsanforderungen ge- und die Frostwiderstandsfähigkeit der
recht werden, hoch belastbar sind und Mauerwerkswand sind KS-Verblender zu
vielfältige Oberflächengestaltungen er- verwenden.
möglichen.
KS-Mauerwerk für Innenwände kann
Üblicherweise werden Innenwände mit als hochwertiges Innensichtmauerwerk,
Putz und Tapete versehen oder als Sicht- sichtbar belassen, geschlämmt oder ver-
mauerwerk geplant und ausgeführt. Nach putzt hergestellt werden.

Tafel 9/1: Anforderungen und Steinarten für KS-Innensichtmauerwerk

Anforderungen an Steine Steinart

Hohe optische Anforderungen, jedoch KS-Verblender oder Vormauersteine nach


keine Anforderungen an die Frostwider- DIN V 106-2, mit oder ohne Anstrich
standsfähigkeit

Geringe optische Anforderungen, keine Kalksandsteine (auch nicht frostwiderstands-


Anforderungen an die Frostwiderstands- fähige) nach DIN V 106-1 oder KS-Vormauer-
fähigkeit steine nach DIN V 106-2, vorzugsweise mit
Anstrich oder Schlämme

Bild 9/1: KS-Innensichtmauerwerk und das Bild 9/2: KS-Innensichtmauerwerk bietet helle
feine Fugennetz gliedern Wohnräume unauf- und robuste Oberflächen im Gewerbe- und
dringlich. Industriebau.

142
9.1 HOCHWERTIGES INNENSICHTMAUERWERK

9.1 HOCHWERTIGES INNENSICHT- gebracht. Dadurch kann die Farbe der


MAUERWERK Mörtelfuge unabhängig vom Mauermör-
tel gewählt werden.
Für hochwertiges Innensichtmauerwerk
sind KS-Verblender nach DIN V 106 zu Eine weitere Möglichkeit für hochwertiges
verwenden. Sofern das Sichtmauerwerk Innensichtmauerwerk ist durch den Ein-
nicht deckend gestrichen wird, sind die satz von KS-Fasensteinen gegeben. KS-
Verblendsteine für ein Gebäude nur von Fasensteine sind KS-Plansteine mit ab-
einem Werk zu beziehen, da sonst Farb- gefasten Kanten. Durch die abgefasten
unterschiede nicht zu vermeiden sind. Steinkanten und das Versetzen der KS-
Weiterhin sollten die Liefermengen so Fasensteine in Dünnbettmörtel wird ein
disponiert werden, dass sie für einen hochwertiges Sichtmauerwerk erzielt.
Bauabschnitt oder zumindest für einen Zur Erzielung der Luftdichtheit und des
Wandabschnitt ausreichen, da auch ge- Schallschutzes sind die Stoßfugen zu
ringe Unterschiede von Produktionschar- vermörteln. Je nach Helligkeit, Lichtein-
ge zu Produktionscharge nicht ganz aus- fall und Tageszeit ergeben sich interes-
zuschließen sind. sante, sich abwechselnde Licht- und
Schatteneffekte.
Der Fugenglattstrich ergibt im Allgemei-
nen halbrund geformte Fugen. Der Mau- Wenn Fasensteine für tragendes Mauer-
ermörtel wird beim Aufmauern des Sicht- werk zum Einsatz kommen, darf die Fasen-
mauerwerks mit einem Schlauch oder breite 7 mm nicht überschreiten und die
einem Fugholz glattgestrichen. Die Farbe planmäßige zu vermörtelnde Aufstands-
der Mörtelfuge ist damit durch den Mau- breite muss ≥ 115 mm sein. An KS-
ermörtel vorgegeben. Fasensteine, die für nicht tragen­des
Mauerwerk (z.B. nicht tragende innere
Die nachträgliche Verfugung führt zu glat­ Trennwände im Industriebau) verwendet
ten Fugen. Der Fugenmörtel wird nach werden, werden diese Anforderun­gen
Fertigstellung der Sichtmauerwerksflä- nicht gestellt.
che in einem separaten Arbeitsgang ein-

Bild 9/3: Innensichtmauerwerk aus KS-Ver- Bild 9/4: Innensichtmauerwerk aus


blendern KS-Fasensteinen

143
9. SICHTFLÄCHEN IM INNENBEREICH

9.2 SICHTBAR BELASSENE


INNENWÄNDE

Sichtbar belassenes Mauerwerk, dies


sagt der Name bereits aus, erhält keine
weitere Oberflächenbehandlung aus Putz
oder Bekleidung.

Sichtbar belassenes Mauerwerk liegt


vor, wenn

 die Rohbauwand keinen Putz oder


andere Bekleidung erhält bzw.

 Sichtmauerwerk aus Steinen her-


gestellt wird, die nicht den Anforde-
rungen eines KS-Verblenders nach Bild 9/5: In Innenräumen mit hohen opti­-
DIN V 106 entsprechen. schen Anforderungen sind KS-Verblender
nach DIN V 106 zu verwenden.
Wird Mauerwerk aus Kalksandstein nach
DIN V 106 – z.B. aus KS -R-Block­steinen
mit Fugenglattstrich – ausge­schrieben,
so ist davon auszugehen, dass kein
Sichtmauerwerk mit erhöhten Anforde-
rungen im klassischen Sinn, sondern
sichtbar belassenes Mauerwerk gemeint
ist.

Für Innensichtmauerwerk ohne Anfor-


de­rungen an die Frostwiderstandsfähig­
keit ist im Einzelfall zu entscheiden,
ob bei hohen optischen Anforderungen
KS-Verblender, KS-Vormauersteine nach
DIN V 106 oder bei geringeren optischen
Anforderungen „normale“ Kalksandstei-
ne nach DIN V 106 zur Anwendung kom-
men. Beispiel: Kellermauerwerk, Indus-
trie- und Wirtschaftsbauten.

Bild 9/6: In untergeordneten Räumen darf


Bei hochwertigem Innensichtmauer- das sichtbar bleibende Mauerwerk im Regel-
werk, an das hohe Ansprüche an fall auch ein rustikales Aussehen haben.
das optische Erscheinungsbild ge-
stellt wer­den, sind KS-Verblender nach
DIN V 106 einzusetzen.

144
9.3 GESCHLÄMMTE UND GESTRICHENE INNENWÄNDE

9.3 GESCHLÄMMTE UND GESTRICHENE Schlämmputze, mineralische Schlämme


INNENWÄNDE oder Schlämmanstriche sind nicht in der
Lage und haben auch nicht die Aufgabe,
Geschlämmte Oberflächen lassen sich den Schallschutz oder die Luftdichtheit
kostengünstig mit geringem Material- des Bauteils sicherzustellen.
und Arbeitseinsatz herstellen. Der Auf-
trag erfolgt i.d.R. mit einer Glättkelle Unvermörtelte Stoßfugen und Fehlstel-
oder einem Quast. Diese Ausführung len beim Lagerfugenmör tel können
der Oberfläche findet üblicherweise nur durch Anstriche nicht geschlossen wer-
in untergeordneten Räumen Anwendung, den.
wie z.B. Lager- und Abstellräumen, an
die keine bzw. nur geringe Anforde- Werden Anforderungen an die Luftdicht­
rungen hinsichtlich der optischen Be- heit oder den Schallschutz gestellt, so
schaffenheit der Oberfläche gestellt wer- sind die Mauerwerkswände wie folgt her-
den. Die Ebenheitsanforderungen der zustellen:
DIN 18202 sind für solche Anwendungs-
bereiche daher nicht maßgebend.  Mit Stoßfugenvermörtelung:
mit oder ohne Putz
Durch die geringe Schichtdicke der
Schlämmputze oder Schlämmanstriche  Ohne Stoßfugenvermörtelung:
lassen sich die zulässigen Unebenhei­ mit einlagigem, 10 mm dickem Innen-
ten der Rohbauwand nicht ausgleichen. putz
An geschlämmte Oberflächen können
deshalb auch nicht die Ebenheitsanfor-  Ohne Stoßfugenvermörtelung:
derungen für flächenfertige Wände ge- mit beidseitigem, im Mittel 5 mm
stellt werden. Bei der Ausschreibung dickem Dünnlagenputz
und Ausführung von Schlämmputzen, mi-
neralischen Schlämmen oder Schlämm-
anstrichen ist dies zu beachten.

Bild 9/7: Gestrichenes KS-Mauerwerk im Innen- Bild 9/8: Bei geringen optischen Anforderungen
bereich eignen sich KS-Plansteine mit einer Verspachte-
lung der Fugen.

145
9. SICHTFLÄCHEN IM INNENBEREICH

9.4 VERPUTZTE INNENWÄNDE Noch ebener ist Mauerwerk aus KS-Plan­


steinen. Mit KS-Plansteinmauerwerk ist
Putze sind wichtige Bestandteile von im Regelfall sogar das Einhalten der
Mauerwerkswänden. Mauerwerk ohne Ebenheitsanforderungen für „flächen-
Stoßfugenvermörtelung wird erst durch fertige Wände“ (max. 3 mm Maßabwei-
den Putzauftrag luft- und schalldicht. chung auf 10 cm Messdistanz) mög-
Putze geben dem Mauerwerk eine ebene lich.
Oberfläche und bestimmen sein optisches
Erscheinungsbild, z.B. durch Struktur- KS-Plansteinmauerwerk ist deshalb
putze. auch für den Einsatz von Dünnlagenput-
zen (mittlere Putzdicke d ≥ 5 mm) geeig-
Mauerwerk muss entsprechend DIN net. Größere Unebenheiten, z.B. im Be-
18330 grundsätzlich die Ebenheiten reich der Leibungen oder Wandecken,
der DIN 18202 einhalten. Ohne weitere sind vom Maurer zu schließen. Das gilt
Angabe sind damit die Ebenheiten von auch für Griffhilfen.
„nicht flächenfertigen Wänden“ (max.
5 mm Maßabweichung auf 10 cm Mess- Werden erhöhte Anforderungen an die
distanz) einzuhalten. Dies ist mit üblichen Ebenheit von Rohbauwänden gestellt,
Kalksandsteinen grundsätzlich möglich. wie z.B. als Untergrund für Dünnlagen-
Das Mauerwerk ist damit für den Auf- putze, so ist dies im Leistungsverzeich-
trag von Putzen (d ≥ 10 mm) nach DIN nis auszuschreiben und vertraglich be-
V 18550 immer geeignet. sonders zu vereinbaren.

Auch bei Kalksandsteinen mit Nut-


und Federausbildung der Stoßflächen
(4 mm) ist das Glätten der Leibungen
i.d.R. nicht erforderlich. Sollen die Lei-
bungen vor dem Fenstereinbau den-
noch geglättet werden, ist dies aus-
zuschreiben.

Tafel 9/2: Ebenheitstoleranzen für Wände nach DIN 18202, Tabelle 3 (Auszug)
Bezug Stichmaße bei Grenzwerten1) [mm]
bei Messpunktabstand
0,1 m 1m 4m
Nicht flächenfertige Wände
5 10 15
(Rohbauwand)
Flächenfertige Wände,
3 5 10
z.B. geputzte Wände
Flächenfertige Wände mit
2 3 8
erhöhten Anforderungen
1)
Zwischenwerte dürfen interpoliert werden.

146
9.4 VERPUTZTE INNENWÄNDE

Innenputze dienen i.d.R. als Unter-


grund für eine Tapete. Soll die Wand-
fläche nur angestrichen werden, so
sind zur Sicherstellung der optischen
Beschaffenheit (Rissfreiheit) beson-
dere Maßnahmen vorzusehen. Beson-
dere Maßnahmen sind z.B. Vorspach-
teln der Stoß- und Lagerfugen, Ver-
wendung elastisch eingestellter Putz-
systeme, Erhöhung der Putzdicke, Ein-
legen von Putzbewehrungen etc. Die
Angaben der Putzhersteller sind zu
beachten.

Bild 9/9: Auftrag des Putzmörtels,


Vor dem Beginn der Putzarbeiten muss Vor­spachte­lung nur bei Dünnlagenputz
der Auftragnehmer der Putzarbeiten im
Zuge der Wahrnehmung der Prüf- und
Hinweispflicht den Putzgrund gemäß
DIN 18350 prüfen. Bedenken müssen
ggf. schriftlich angemeldet werden. Die
Prüfungen sind im gewerbeüblichen Rah-
men vorzunehmen. Der Auftragnehmer
kann davon ausgehen, dass ordnungs-
gemäß nach DIN EN 1996/NA herge-
stelltes KS-Mauerwerk den Anforderun-
gen genügt.

Für die Beurteilung des Putzgrundes


sind folgende Hinweise zu beachten:

 Der Putzgrund muss tragfähig sein. Bild 9/10: Glätten der Putzoberfläche

 Auf nassen Wandflächen darf nicht


geputzt werden. Auf augenscheinlich und nicht zu stark saugender Unter-
feuchtem KS-Mauerwerk mit ausrei- grund erforderlich. Im Regelfall ist
chender Saugfähigkeit kann geputzt keine besondere Putzgrundvorberei-
werden. Im Zweifelsfall ist eine Pro- tung wie z.B. eine „Aufbrennsperre“
befläche anzulegen. erforderlich.

 Nach DIN EN 13914-2 [9/2] soll die  Der Putzgrund muss staubfrei und
Temperatur des Putzgrundes 5 °C frei von losen, die Putzhaftung be-
nicht unterschreiten. einträchtigenden Bestandteilen sein.
Zur Entfernung störender Teile sollte
 Zur Herstellung einer fachgerechten das Mauerwerk trocken abgebürstet
Putzoberfläche ist ein gleichmäßiger oder abgekehrt werden.

147
9. SICHTFLÄCHEN IM INNENBEREICH

 Bei baustellengemischten Putzmör- Oftmals sind die vom Auftraggeber ge-


teln ist ein Spritzbewurf mit Zement- wünschten abgezogenen, geglätteten
mörtel P III erforderlich. oder gefilzten Putzoberflächen sowie die
geforderten Ebenheitstoleranzen in den
Die üblichen Putze aus Werk-Trockenmör­ Leistungsverzeichnissen nicht ausrei-
teln haften gut am Untergrund und wei- chend beschrieben.
sen ein erhöhtes Wasserrückhaltevermö-
gen auf. Bei Materialwechseln im Mauer- Beispielsweise werden undefinierte Be-
werk oder bei besonderen Witterungs- griffe wie „malerfertig, streichfertig, an-
bedingungen, z.B. bei großer Hitze oder strichbereit, oberflächenfertig, tapezier-
starkem Wind, kann eine Aufbrennsper- fertig, streiflichtfrei“ u.Ä. verwendet. Mit
re sinnvoll sein. In jedem Fall ist die Aus- solchen Begriffen wird nicht exakt be-
führungsempfehlung des Putzmörtelher- schrieben, welche Oberflächengüte bzw.
stellers zu beachten. Oberflächenqualität der Auftraggeber
letztendlich erwartet.
Bei der Anwendung von Aufbrennsperren
ist die Dosierungsempfehlung einzuhal- In der Praxis werden häufig für unter-
ten. Zu hohe Konzentrationen oder sich schiedliche Eigenschaften subjektive
überlappende Auftragszonen können die Maß­stäbe angesetzt, die sich neben der
Putzhaftung beeinträchtigen. Ebenheit vor allem an optischen Merk-
malen, z.B. Streiflicht zur Putzoberfläche,
Geglättete und gefilzte Putzoberflächen orientieren.
im Innenbereich dienen als Untergrund
für Anstriche/Beschichtungen oder
In DIN V 18550 wird die Oberflächen-
Wand­bekleidungen.
beschaffenheit von Putzen in vier Qua-
litätsstufen (Q1 bis Q4) angegeben.

Bild 9/11: An verputzte Wände werden hohe optische Anforderungen gestellt.

148
10. NACHTRÄGLICHE BEARBEITUNG VON KS-MAUERWERK

„Da bin ich mit der Mauerwerksfräse von der Leiter gestürzt.”

149
10. NACHTRÄGLICHE BEARBEITUNG VON KS-MAUERWERK

Bei der nachträglichen Bearbeitung von 10.1 SCHLITZE


Mauerwerkswänden gelten prinzipiell die
gleichen Regelwerke wie bei der Neuer- Schlitze stellen eine Querschnittsschwä-
stellung von Mauerwerk. Dies ist insbe- chung der Wand dar. Je tiefer der Schlitz
sondere bei der Herstellung von Schlit- ist, desto höher ist seine Kerbwirkung.
zen und Durchbrüchen zu berücksich- Zusätzlich wird die Querschnittsfläche
tigen. reduziert. Dadurch ergibt sich im Ver-
gleich zum ungeschwächten Querschnitt
Nachträgliche Bearbeitung ist nicht auf bei gleich bleibender Belastung eine hö-
den Sanierungsfall beschränkt, sondern here Druckspannung.
tritt bereits im Rohbau auf. Hierunter fal-
len z.B. vorbereitende Arbeiten für das In der Regel werden Schlitze geringer
Elektrohandwerk, nachträgliche Planän- Tiefe (10 bis 30 mm) ausgeführt. Um
derungen etc. diese Ausführung nicht durch eine Viel-
zahl an Nachweisen zu erschweren, fin-
Die Regelungen der DIN EN 1996-1-1/NA den sich in DIN EN 1996-1-1/NA für das
[10/1] sind einzuhalten. Nachträglich Schlitzen einige Regeln, bei denen auf
durchzuführende Arbeiten sind im Vor- den rechnerischen Nachweis verzichtet
feld zu ­planen. Das Herstellen sowie werden darf. Werden die in den Tabellen
das Schließen von Aussparungen, z.B. NA.19 und NA.20 der DIN EN 1996-1-1/
Öffnungen, Nischen, Schlitzen, Kanälen NA dargestellten, zulässigen Grenzmaße
sind besondere Leistungen nach DIN überschritten, so ist ein rechnerischer
18330 [10/2]. Nachweis erforderlich.

10.1.1 Vertikale Schlitze


Die Auswirkungen von vertikalen (senk-
24 rechten) Schlitzen in tragenden und nicht
>3
tragenden Wänden sind unterschiedlich.
Bei tragenden KS-Wänden sind vertikale
Schlitze (unabhängig von der Schlitztie-
fe) im Regelfall unkritisch. In diesem Fall
kann die Wand in zwei Wandabschnitte,
getrennt durch den Schlitz, angenom-
men werden, siehe Bild 10/1. An der
Stelle des Schlitzes ist ein freier Rand
anzunehmen. Für den Planer ist es des-
halb empfehlenswert, alle tragenden
Wände als zweiseitig gehalten (oben und
unten) nachzuweisen.

Bild 10/1: Bei Überschreitung der zulässigen


Schlitztiefe nach DIN EN 1996-1-1/NA ist an
der Stelle des Schlitzes ein statisch freier
Rand anzunehmen.

150
10.1 SCHLITZE

Tafel 10/1: Nachträglich hergestellte Tafel 10/2: Nachträglich hergestellte


horizontale und schräge Schlitze nach vertikale Schlitze und Aussparungen nach
DIN EN 1996-1-1/NA, Tabelle NA.20 DIN EN 1996-1-1/NA, Tabelle NA.19

Schlitz mit unbegrenzter


t
Länge
400

Schlitz-

Schlitzende maximal 1 m über Fußboden2)


tiefe

Schlitz-
keine Horizontal- oder

tiefe T2
Schrägschlitze

Öffnung
Öffnung

Schlitz-
tiefe
400

0
≥ 49
50
t ≤ 1.2 Abstand
Abstand zur bei t ≥ 240 ≥ 115
Öffnung B1 ≤ 120 Schlitz-
Schlitzlänge T2 ≤ 80 breite B1

Wand- Schlitzlänge Wand- Tiefe1) Einzel- Abstand der


dicke dicke schlitz- Schlitze und
Unbeschränkt ≤ 1,25 m lang2)
breite Aussparungen
Tiefe1) Tiefe von Öffnungen
[mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm]
≥ 115 – – ≥ 115 ≤ 10 ≤ 100
≥ 150 – 01) ≥ 150 ≤ 20 ≤ 100
≥ 175 0 1)
≤ 25 ≥ 175 ≤ 30 ≤ 100
≥ 200 01) ≤ 25 ≥ 200 ≤ 30 ≤ 125 ≥ 115
≥ 240 ≤ 15 1)
≤ 25 ≥ 240 ≤ 30 ≤ 150
≥ 300 ≤ 201) ≤ 30 ≥ 300 ≤ 30 ≤ 200
≥ 365 ≤ 201) ≤ 30 ≥ 365 ≤ 30 ≤ 200
1)
Die Tiefe darf um 10 mm erhöht werden, wenn 1)
Die Tiefe darf um 10 mm erhöht werden, wenn
Werkzeuge verwendet werden, mit denen die Werkzeuge verwendet werden, mit denen die
Tiefe genau eingehalten werden kann. Bei Ver- Tiefe genau eingehalten werden kann. Bei Ver-
wendung solcher Werkzeuge dürfen auch in wendung solcher Werkzeuge dürfen auch in
Wänden ≥ 240 mm gegenüber liegende Schlitze Wänden ≥ 240 mm gegenüber liegende Schlitze
mit jeweils 10 mm Tiefe ausgeführt werden. mit jeweils 10 mm Tiefe ausgeführt werden.
2)
2) Schlitze, die max. 1 m über den Fußboden
Mindestabstand in Längsrichtung von Öffnun- reichen, dürfen bei Wanddicken ≥ 240 mm bis
gen ≥ 490 mm, vom nächsten Horizontalschlitz 80 mm Tiefe und 120 mm Breite ausgeführt
zweifache Schlitzlänge werden.

151
10. NACHTRÄGLICHE BEARBEITUNG VON KS-MAUERWERK

Für nicht tragende Wände gelten die Re- 10.1.2 Horizontale und schräge Schlitze
geln der DIN 4103 und nicht die der DIN Bei horizontalen (waagerechten) Schlit-
EN 1996-1-1/NA. Dennoch sind auch zen wird genau wie bei vertikalen Schlit-
hier einige Empfehlungen zu beachten: zen die Querschnittsfläche verringert. In
Folge der durch die Querschnittsschwä-
1. Schlitze, die den Anforderungen der chung auftretenden Biegemomente sind
DIN EN 1996-1-1/NA, Tabellen NA.19 horizontale Schlitze besonders kritisch.
und NA.20 genügen, dürfen auch in Das Anordnen von horizontalen Schlit-
nicht tragenden Wänden ausgeführt zen ist daher möglichst zu vermeiden.
werden.
Schräge Schlitze stellen eine Kombina-
2. Bei vierseitig gehaltenen nicht tra- tion von vertikalen und horizontalen Schlit-
genden Wänden kann der vertikale zen dar. Sie werden deshalb nach DIN EN
Schlitz als freier Rand angenommen wer- 1996-1-1/NA, Tabelle NA.20, zusammen
den. Ob die zulässigen Wandlängen der mit horizontalen Schlitzen geregelt.
beiden entstehenden (dreiseitig gehal-
tenen) Wandabschnitte eingehalten wer- 10.1.3 Auswirkungen von Schlitzen in
den, ist zu prüfen. tragenden Wänden
Die Tragfähigkeit einer Wand hängt zu
3. Bei der Ermittlung der zulässigen einem erheblichen Anteil von der Druck-
Wandlänge der nicht tragenden Wand festigkeit des Mauerwerks ab. KS-
kann die nächstkleinere Wanddicke her- Mauerwerk bietet daher aufgrund der
angezogen werden. hohen charakteristischen Druckfestig-
keiten deutlich größere Reserven als die
Beispiel: meisten anderen Mauersteinsorten. Der
Nicht tragende Wand, dreiseitig gehal- rechnerische Nachweis, dass ein Schlitz
ten, oberer Rand frei, Wanddicke d = mit höheren Grenzabmaßen als nach
15 cm, vertikale Schlitztiefe = 3 cm DIN EN 1996-1-1/NA, Tabelle NA.19 und
NA.20 zulässig möglich ist, lässt sich
 Nach DIN EN 1996-1-1/NA, Tabelle daher bei KS-Mauerwerk i.d.R. leichter
NA.20 ist bei der Wanddicke d = 15 cm führen.
eine Schlitztiefe von 3 cm nicht zu-
lässig. Die Ausführung von Schlitzen, welche
die Grenzabmaße in DIN EN 1996-1-1/
 Bei Annahme eines freien Randes an NA, Tabelle NA.19 und NA.20 überstei-
der Stelle des Schlitzes ergeben sich gen, ist grundsätzlich immer möglich. In
zwei Wandabschnitte mit jeweils ei- diesen Fällen ist jedoch ein zusätzlicher
ner unteren und einer seitlichen Hal- statischer Nachweis mit dem durch die
terung. Wegen der fehlenden oberen Schlitze reduzierten Mauerwerksquer-
Halterung ist diese Situation nicht schnitt zu führen. Alternativ sind vertika-
zulässig. le Schlitze und Aussparungen auch dann
ohne Nachweis zulässig, wenn die Quer-
 Die Restwanddicke ergibt sich aus schnittsschwächung, bezogen auf 1 m
15 – 3 = 12 cm. Die zulässigen Wand- Wandlänge, nicht mehr als 6 % beträgt
längen für 11,5 cm dicke Wände kön- und die Wand nicht drei- oder vierseitig
nen herangezogen werden. gehalten gerechnet ist. Hierbei müssen

152
10.1 SCHLITZE

eine Restwanddicke nach DIN EN 1996-


1-1/NA, Tabelle NA.19, Spalte 5, und ein
Mindestabstand nach Spalte 6 eingehal-
ten werden.

10.1.4 Herstellen und Schließen


von Schlitzen
Für das Herstellen von Schlitzen sind ge-
eignete Werkzeuge, z.B. Mauernutfräsen
zu verwenden. Damit wird das Mauer-
werk so schonend bearbeitet, dass kei-
ne unnötigen Gefügestörungen auftre-
ten. Die Schlitztiefe bei horizontalen und
schrägen Schlitzen darf um 1 cm vergrö-
ßert werden, wenn durch entsprechende Bild 10/2: Vertikales Fräsen
Werkzeuge die Tiefe genau eingehalten
werden kann.

Genau wie andere Werkzeuge ist auch


bei Fräsgeräten auf die ausreichende
„Schärfe“ zu achten. Die Fräsmesser
sind bei Bedarf nachzuschleifen.

Neben dem nachträglichen Herstellen


von Schlitzen können Schlitze auch beim
Erstellen des Mauerwerks hergestellt
werden. Hierzu bieten sich z.B. KS -U-
Schalen an.

Das Schließen der Schlitze erfolgt in der Foto: Hilti


Regel mit Mörtel. Die Wandoberfläche Bild 10/3: Horizontales Fräsen
wird damit wieder geglättet und bietet
somit einen tragfähigen Untergrund für
den Putz. Das Schließen des Schlitzes
ist auch erforderlich, damit die Wand
an jeder Stelle die zugesicherten Eigen-
schaften erfüllt. Anforderungen aus dem
Schallschutz und aus dem Brandschutz
werden bei ordnungsgemäß verfüllten
Schlitzen genau so erfüllt, wie dies bei
ungestörten Wänden der Fall ist.

Gemauerte Schlitze lassen sich schnell


und einfach z.B. mit KS -U-Schalen her- Bild 10/4: Gemauerte Schlitze, z.B. mit
stellen. Dabei ist zu beachten, dass bei KS -U-Schalen zur Führung von Versorgungs-
Ausführung wie im Bild 10/4 die Schlitze leitungen

153
10. NACHTRÄGLICHE BEARBEITUNG VON KS-MAUERWERK

nicht im Verband hergestellt werden. An neten Verschlüssen zu verschließen.


der Stelle der durchlaufenden Fuge ist Bei Aussparungen muss die Rest-
vom Statiker ein freier vertikaler Rand wanddicke so hergestellt werden,
anzunehmen. Schall- und Brandschutz dass die brandschutztechnischen Ei-
sind ebenfalls zu prüfen. genschaften ausreichen, um die ge-
stellten Anforderungen zu erfüllen.

10.2 DURCHBRÜCHE, AUSSPARUNGEN,  Das Aufstellen der statischen und


ÖFFNUNGEN bauphysikalischen Nachweise ist
Planungsaufgabe.
Sind bei der Planung von Durchbrüchen,
Aussparungen, Öffnungen und Schlitzen 10.3 ELEKTROLEITUNGEN
die Grenzabmaße nach DIN EN 1996-1-1/
NA, Tabellen NA.19 und NA.20 eingehal- Für das Führen der Elektroleitungen bie-
ten, so kann auch hier auf einen geson- tet sich neben der sichtbaren Aufputz-
derten Nachweis verzichtet werden. installation auch die Leitungsführung un-
ter bzw. im Putz sowie die Leitungsfüh-
Insbesondere bei nachträglich herge- rung in speziellen E-Steinen an.
stellten Durchbrüchen ist darauf zu ach-
ten, dass die an die Wand gestellten An- Bei der Aufputzinstallation bleibt die In-
forderungen bei Abschluss der Arbeiten stallation jederzeit zugänglich und sicht-
weiterhin eingehalten werden. bar.

 Bei tragenden Wänden verringert sich Bei der Unterputzinstallation werden die
die Belastbarkeit mit abnehmender Installationsleitungen unter bzw. im Putz
Querschnittsfläche. geführt. Bei dünnen Putzsystemen mit
Dicken von 5 bis ca. 10 mm reicht die
 Bei nicht tragenden Wänden mit obe- Putzdicke nicht immer aus, um die Instal-
rem freien Rand ist für die Bearbei- lationsleitungen vom Putz überdecken
tung die Standsicherheit z.B. durch zu lassen. An diesen Stellen werden die
Holzkeile herzustellen. Leitungsbahnen ins Mauerwerk einge-
schlitzt.
 Beim Herstellen der Durchbrüche ist
darauf zu achten, dass diese mög- Schlitze für Elektroinstallationen verrin-
lichst schonend hergestellt werden, gern die Wanddicke und damit das Wand-
z.B. durch Kernbohrung, und keine un- flächengewicht der Wand. Der Einfluss
nötigen Gefügestörungen an den an- dieser Schwächungen auf den Schall-
grenzenden Wandbauteilen entstehen. schutz ist jedoch derartig gering, dass er
in der Praxis nicht berücksichtigt werden
 Bei Wänden mit Schallschutzanforde- muss. Voraussetzung ist dabei, dass die
rungen sind Durchbrüche, Ausspa- Schlitze sachgemäß hergestellt und wie-
rungen oder Öffnungen zu planen. der verschlossen werden.

 Bei Wänden mit Brandschutzanfor- Beim Einbau von Zählerschränken in Ni-


derungen sind Durchbrüche und Öff- schen oder bei Unterputzverlegung von
nungen zu planen und mit geeig- Rohrleitungen sind neben einer mög-

154
10.4 KS -E-STEINE

Foto: KS-Quadro
Foto: Hilti
Bild 10/5: Fräsen von Öffnungen für Bild 10/6: Einziehen eines Leerrohres
­Schalterdosen

lichen Minderung der Schalldämmung gehend geschützt. Damit die Installation


auch Körperschallbrücken zu befürchten. in den KS -E-Steinen über die komplette
In diesen Fällen ist eine Vorwandinstalla- Wandhöhe erfolgen kann, ist beim Auf-
tion grundsätzlich zu empfehlen. mauern der Wände darauf zu achten, dass
die E-Kanäle vertikal exakt übereinander
Hinsichtlich des Brandschutzes sind stehen. Zentriervorrichtungen erleichtern
Schlitze und Steckdosen i.d.R. unkri- das Positionieren der Steine. Die E-Ka-
tisch. Beispielsweise ist es ausreichend, näle brauchen lediglich angebohrt zu wer-
wenn einzelne Kabel in Schlitzen verlegt den. Dies spart Zeit und Bauschutt, da
und überputzt werden. Alternativ können Schlitzarbeiten i.d.R. entfallen.
die Schlitze mit nicht brennbaren Brand-
schutzplatten, z.B. Kalzium-Silikat- oder Beim Verschluss der Bohrungen ist da-
Gips-Karton-Feuerschutz- bzw. Gipsfaser- rauf zu achten, dass die Luftdichtheits-
Platten etc. verschlossen werden. schicht (der Putz) durch den Verschluss
nicht hinterlaufen wird. Steckdosen und
In 100 oder 115 mm dicke KS-Wände Lichtschalter werden deshalb in einen
mit Brandschutzanforderungen dürfen Gipsbatzen eingesetzt. Für Außenleuch-
Steckdosen nicht unmittelbar gegenüber ten sind z.B. auch luftdichte Schalterdo-
liegend eingebaut werden. Beim Bohren sen erhältlich. Die Querverteilung erfolgt
muss jedoch sichergestellt werden, dass in der Decke oder den Fußbodenaufbau-
das Loch nur auf Dosentiefe gebohrt und ten. Die Installationskanäle der KS -E-
abschließend die Dose eingeputzt wird. Steine sind am Wandkopf zu schließen,
sofern sie nicht ohnehin durch andere
10.4 KS -E-STEINE Bauteile luftdicht abgedeckt sind.

Bei der Verwendung von Steinen mit so ge- Kalksandsteine mit E-Kanal verschlech-
nannten E-Kanälen erfolgt die Leitungs- tern den Schallschutz nicht. Wichtig hier-
führung innerhalb des Steins und ist so- bei ist, dass der gleiche E-Kanal nicht
mit vor Beschädigungen jeglicher Art weit- von beiden Wandseiten angebohrt wird.

155
10. NACHTRÄGLICHE BEARBEITUNG VON KS-MAUERWERK

Beim Einbau von Elektrodosen in 115 mm aufsichtlich zugelassene und nicht zuge-
dicke KS -E-Steine ist sicherzustellen, lassene Dübel.
dass die Dosen mit einem Gipsbatzen
eingesetzt werden. Bauaufsichtlich zugelassene Kunststoff-
dübel bestehen i.d.R. aus einer Dübel-
10.5 BEFESTIGUNGEN hülse aus Polyamid und der vom Her-
steller mitgelieferten Schraube als Be-
Die Bedeutung von Befestigungen mit festigungseinheit. Das heißt, Länge und
Dübeln nimmt im Bauwesen stetig zu. Geometrie von Schraube und Hülse sind
Die Aufgaben sind vielfältig. Sie reichen exakt aufeinander abgestimmt, um ein
von der Befestigung von Fassadenunter- optimales Spreizverhalten bei der Mon-
konstruktionen, Vordächern, Markisen, tage zu gewährleisten. Die Dübelhülse
Rohrleitungen, Lüftungskanälen, Ka- besitzt einen Kragen, der die Solleinbau-
beltrassen oder abgehängten Decken bis lage gewährleistet und verhindert, dass
hin zu Befestigungen von Einrichtungs- der Dübel bei der Montage in das Bohr-
gegenständen wie z.B. Hängeschränken, loch hineinrutscht. Bild 10/7 zeigt bei-
Regalen, Spiegeln, Bildern oder Lampen. spielhaft einen in KS-Mauerwerk einge-
bauten Kunststoffdübel.
Mauerwerk aus Kalksand-Vollsteinen ist
für Befestigungen mit Dübeln sehr gut
geeignet. Die hohen Steinfestigkeiten
bedingen hohe Haltewerte. So erreichen
z.B. Kunststoffdübel aus Polyamid in

Foto: fischerwerke
Kalksand-Vollsteinen unter Zuglast Trag-
fähigkeiten in derselben Größenordnung
wie in Normalbeton.

In Kalksand-Lochsteinen ist wegen der Bild 10/7: Kunststoffdübel in KS-Lochstein


hohen Festigkeit der Steinstege eben- (Horizontalschnitt)
falls mit relativ großen Traglasten zu
rechnen. Die Tragfähigkeit von Dübeln Bei nicht bauaufsichtlich zugelassenen
hängt in diesen Fällen im Wesentlichen Kunststoffdübeln kommen auch andere
von der Dicke des Außensteges ab. Sie Materialien für die Dübelhülsen zum Ein-
nimmt mit zunehmender Stegdicke zu. satz. Als Spreizelement können Holz-
KS-Lochsteine bieten somit mehr Halt schrauben oder Spanplattenschrauben
als porosierte Leichthochlochziegel. verwendet werden.

Für Befestigungen in Kalksand-Vollsteinen Bei der Montage von Kunststoffdübeln


(Lochanteil ≤ 15 %) oder Kalksand-Loch- wird die Schraube von Hand oder mit
steinen (Lochanteil > 15 %) eignen sich Hilfe eines Elektroschraubers einge-
Kunststoffdübel und Injektionssysteme. schraubt, bis der Schraubenkopf auf dem
Anbauteil aufliegt. Die Dübel sind richtig
10.5.1 Kunststoffdübel verankert, wenn sich nach dem vollstän-
Kunststoffdübel bestehen aus einer Dü- digen Eindrehen der Schraube weder die
belhülse und einer Stahlschraube als Dübelhülse dreht noch ein leichtes Wei-
Spreizelement. Man unterscheidet bau- terdrehen der Schraube möglich ist.

156
10.5 BEFESTIGUNGEN

10.5.2 Injektionsdübel sen des Mörtels spannt und verwölbt


Injektionsdübel (Bild 10/8) bestehen aus sich das Netz und passt sich dem Hohl-
einem Befestigungsteil, z.B. einer Gewinde- raum im Mauerwerk an. Dadurch muss
stange oder einer Innengewindehülse, zum Erreichen der angestrebten Trag-
und Injektionsmörtel, der bei modernen fähigkeit nicht der gesamte Hohlraum
Systemen vorkonfektioniert in Kartuschen im Stein verfüllt werden und die erfor-
geliefert wird. Harz und Härter sind in derliche Mörtelmenge wird auf ein Mi-
getrennten Kammern der Kartusche ent- nimum begrenzt. Dieselbe Wirkung ha-
halten. Der Mörtel wird mit Hilfe eines ben Ankerhülsen aus Metall oder Kunst-
Auspressgerätes in das Bohrloch injiziert. stoff. Beim Injizieren und beim Eindrü-
Dabei werden Harz und Härter in einem cken des Befestigungsteils wird Mörtel
festen Mischungsverhältnis ausge- durch die Maschen der Ankerhülse in
presst und in einer Mischwendel an der die beim Bohren angeschnittenen Hohl-
Spitze der Kartusche vollständig ver- räume gepresst.
mischt.
10.5.3 Anwendungsbedingungen
Beim Auspressen sollen die ersten Hübe Bei der Beurteilung einer Befestigung
nicht verwendet werden, da das vorge- spielen die Sicherheitsanforderungen ei-
gebene Mischungsverhältnis noch nicht ne bedeutende Rolle. Grundsätzlich un-
eingehalten ist. Härtet das Harz z.B. wäh- terscheidet man sicherheitsrelevante
rend einer Arbeitspause in der Misch- und nicht sicherheitsrelevante Anwen-
wendel aus, dann kann die Kartusche dungen. Eine sicherheitsrelevante An-
nach Aufsetzen einer neuen Mischwen- wendung – bauaufsichtlich relevante An-
del weiter verwendet werden. Nach dem wendung – liegt dann vor, wenn beim Ver-
Einbringen der erforderlichen Mörtel- sagen der Befestigung Gefahr für Leib
menge wird das Befestigungsteil in das und Leben bzw. für die öffentliche Si-
Bohrloch eingedrückt. Am Bohrlochmund cherheit besteht oder wesentliche wirt-
austretendes Harz zeigt dabei die voll- schaftliche Schäden zu erwarten sind.
ständige Verfüllung des Bohrloches an. Dübel oder Anker dürfen in solchen Fäl-
len nur verwendet werden, wenn ihre
Um in Lochsteinen die Mörtelmenge zu Brauchbarkeit durch eine allgemeine
begrenzen, werden Netzhülsen oder An- bauaufsichtliche Zulassung (abZ) nach-
kerhülsen aus Metall oder Kunststoff gewiesen ist oder ihre Anwendung durch
angeboten (Bild 10/8). Beim Einpres- eine Zustimmung im Einzelfall geregelt
wird. Die Zulassungen fordern für bau-
aufsichtlich relevante Befestigungen ei-
ne ingenieurmäßige Planung und prüf-
bare Berechnungen und Konstruktions-
zeichnungen.
Foto: fischerwerke

Für die Beurteilung der bauaufsichtli­


chen Relevanz gibt es keine Kriterien
oder Faustformeln, vielmehr ist hier eine
ingenieurmäßige Betrachtung gefordert.
Bild 10/8: Injektionsdübel in KS-Lochstein Es ist sicher unumstritten, dass Befes­
(Vertikalschnitt) tigungen von Fassadenunterkonstrukti-

157
10. NACHTRÄGLICHE BEARBEITUNG VON KS-MAUERWERK

onen, Verankerungen von Feuerlöschlei- Für bauaufsichtlich relevante Befes-


tungen und Sprinklersystemen oder abge- tigungen sind die zulässigen Anwen-
hängte Decken in öffentlich zugänglichen dungsbedingungen wie die zuläs-
Bereichen von Gebäuden als bauaufsicht- sige Last, die minimalen Achs- und
lich relevant einzustufen sind. Randabstände der Dübel sowie die
erforderliche Bauteildicke gemäß
Demgegenüber werden Befestigungen bauaufsichtlicher Zulassung oder ge-
von Einrichtungsgegenständen (z.B. mäß Zustimmung im Einzelfall einzu-
Hänge­schränke, Regale, Lampen, Bilder) halten. Bei bauaufsichtlich nicht rele-
oder von Installationsleitungen (Wasser, vanten Anwendungen gelten die Her-
Sanitär, Heizung) in Privatgebäuden als stellerempfehlungen. Können diese
nicht bauaufsichtlich relevant eingestuft. Bedingungen nicht eingehalten wer-
In diesen Fällen wird keine bauaufsicht- den, ist z. B. die Bauteildicke bei ei-
liche Zulassung verlangt. Die Dübel wer- ner nicht tragenden Wand geringer
den nach handwerklichen Regeln ausge- als der geforderte Wert von 11,5 cm,
wählt und eingesetzt. ist die Anwendungstechnik der Dübel-
hersteller zur weiteren Beratung ein-
Das Herstellen von Bohrungen in der zuschalten.
obersten Steinreihe, mit den damit ver-
bundenen Erschütterungen, muss vor-
sichtig erfolgen. Dies gilt insbesonde-
re für gering belastete Wände, wie z.B.
freie Wandköpfe, nicht tragende Wände
oder Brüstungen.

Bilder: Adolf Würth GmbH & Co. KG

Bild 10/9: Befestigung von Feuerlöschern Bild 10/10: Rohrbefestigung

158
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

159
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Mauerwerk hat eine lange Tradition, wenn Raumluft und zeitversetzte Wiederab-
es um dauerhafte, schützende, sichere gabe (Feuchtesorption) von KS-Innen-
und hoch belastbare Wände geht. Die sichtmauerwerk wird besonders gerne
hohe Wirtschaftlichkeit bei zugleich ho- bei Schulen, Kindergärten und Sporthal-
her Flexibilität zeichnet diese Bauweise len genutzt.
aus.
Bei Außenwänden hat sich das Konzept
Als Handwerksprodukt ist jedes Mauer- der Funktionswand bewährt. Hierbei be-
werk ein Unikat mit seinem typischen steht die Wand aus mehreren Schichten,
Reiz. Ob unverputzt, verputzt oder mit Be- die je nach Erfordernis bis zur gewünsch-
kleidung – Mauerwerkswände aus Kalk- ten Qualität optimierbar sind. Die daraus
sandstein sind vielseitig und werden al- resultierende individuelle Anpassungs-
len Ansprüchen, auch den ästhetischen, fähigkeit hat sich vor allem im Bereich
im Innen- und Außenbereich gerecht. des Energie sparenden Wärmeschutzes
etabliert und stellt den Stand der Tech-
Für Innenwände sind sie aufgrund ihrer nik dar.
hohen Rohdichte und Steindruckfestig-
keit vor allem für Aufgaben der Schall- Schlanke KS-Funktionswände haben ei-
dämmung und Tragfähigkeit hervorra- ne hohe Leistungsfähigkeit.
gend geeignet. Bester Brandschutz ist
bei Kalksandstein von Haus aus gege- Die Mauerschale aus Kalksandstein
ben: Baustoffklasse A1 nach DIN 4102. gewährleistet:
Zudem führt die hohe Speichermasse
des Kalksandsteins zu angenehmem  Sehr hohe Tragfähigkeit
Wohnklima im Sommer wie im Winter.
Die hohe Feuchteaufnahme aus der  Hervorragenden Brandschutz

KS-Mauerwerk mit WDVS Zweischaliges KS-Mauerwerk


KS-Mauerwerk mit WDVS Zweischaliges KS-Mauerwerk
mit Wärmedämmung
mit Wärmedämmung
Kleber
Kleber
Kleber
Wärmedämmschicht
Wärmedämm-
Wärmedämmschicht
schicht
Armierungsschicht
Armierungs-
Armierungsschicht Innenputz
schicht Außenputz Tragende
Innenputz
Außenputz KS-Innenschale
Tragende
Außenputz Innenputz Innenputz
Innenputz KS-Innenschale
Wärmedämmschicht
Innenputz Tragende
Wärmedämmschicht
Anker aus nicht
KS-Innenschale
KS-Mauerwerk rostendem
KS-Mauerwerk Anker aus nicht Stahl
Wärmedämmung
KS-Mauerwerk nach DIN
rostendem StahlEN 845-1
Dübelanker
mit Klemm- mit
nach DIN undund
EN 845-1
Klemm-
Abtropfscheibe
mit Klemm- und
Abtropfscheibe
Abtropfscheibe
KS-Verblender
KS-Verblender
KS-Verblender

Bild 11/1: KS-Funktionswände bieten höchste Leistungsfähigkeit

ggf. Luftschicht
ggf. Luftschicht
160
11. WÄNDE mit Ks-mauerwerk

 Bestmöglichen Schutz vor Lärm Die Anforderungen an Wände hängen


in starkem Maße von der Lage im Bau-
 Hervorragenden Hitzeschutz im Som- werk ab.
mer (durch hohe Wärme speichernde
Masse) Unterschieden werden daher:

Die außen liegende  Kellerwände, mit besonderen Anfor-


Wärmedämmschicht gewährleistet: derungen an die Abdichtung

 Flexibel planbaren winterlichen Wär-  Außenwände, mit besonderen Anfor-


meschutz derungen durch äußere Einwirkungen
(Wind, Klima etc.)
 Unmittelbare Wirksamkeit des winter-
li­chen Wärmeschutzes  Innenwände, mit besonderen Anfor-
derungen an den Schallschutz
 Erhebliche Reduzierung von Wärme-
brücken Neben den besonderen Anforderungen
müssen selbstverständlich auch die
Einschalige, monolithische Außenwände Grundanforderungen (Ökologie, Wirt-
können diese Leistungsfähigkeit i.d.R. schaftlichkeit, Schall-, Brand-, Wärme-
nur bedingt erfüllen. und Feuchteschutz etc.) erfüllt sein.

Bild 11/2: Zweischaliger Wandaufbau mit Hintermauerung, Dämmung und Verblendung

161
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.1 KS-KELLERWÄNDE schlämmt oder nur gestrichen – das


Kalksandstein-Mauerwerk ist ein
Keller aus Kalksandstein haben sich seit idealer Untergrund für alle Arten der
Jahrzehnten bewährt. Ob als Kelleraußen- Oberflächenbehandlung.
wand oder Kellerinnenwand – hohe Trag­
fähigkeit, Robustheit und wirtschaftliches  bieten eine hohe Wohnqualität.
Erstellen machen den Kalksandstein für Im Keller aus Kalksandstein wirken
Kellerwände besonders attraktiv. sich die Wärmespeicherung und der
Schallschutz positiv auf das Wohlbe-
Kalksandsteinkeller finden aus. Das garantiert thermi-
sche und akustische Behaglichkeit.
 bieten ein angenehmes und gesun-
des Raumklima.
 sind bewährte und sichere Konstruk-
Die hohe Speichermasse des Kalk-
tionen.
sandsteins wirkt temperatur- und
Für KS-Kellerwände mit außenlie-
feuchteausgleichend.
gender Perimeterdämmung ist kein
Tauwassernachweis erforderlich.
 sind sicher.
Das garantieren Planer, Maurer und
 sind nichtbrennbar.
qualifizierte Abdichtungsunterneh-
Somit sind KS-Kellerwände bestens
men.
geeignet für Umfassungswände des
Öl- und Heizungskellers.
 sind wasserdicht.
Durch die hohe Ebenheit und Maß-
Wirtschaftlichkeit
haltigkeit der Kalksandsteine ist der
Kellermauerwerk aus Kalksandstein ist
Einsatz von Abdichtungsbahnen und
wirtschaftlich. Eine mit anderen Bauwei-
kunststoffmodifizierten Bitumendick-
sen erreichbare schnellere Fertigstel-
beschichtungen (KMB) in der Regel-
lung (wie z.B. mit Fertigteilen, die mit Be-
fläche auch ohne Unterputz möglich.
ton verfüllt werden) ist nur mit höherem
Personal- und Geräteeinsatz erreichbar.
 sind wirtschaftlich.
Bei gleichem Personaleinsatz sind die
Das gilt gleichermaßen für Erstel-
Fertigstellungszeiten etwa gleich. Wirt-
lung, Ausbau und Nutzung.
schaftlichkeitsbetrachtungen von Kell-
erbauweisen sollten neben der Tragkon-
 sind hochbelastbar.
struktion unbedingt auch die Abdich-
Die hohe Steindruckfestigkeit des
tungsart berücksichtigen.
Kalksandsteins (SFK ≥ 12) sorgt
für hochtragfähige Wände, auch für
Auch Kelleraußenwände aus wärmedäm-
mehrgeschossige Gebäude.
menden Mauersteinen, sind aus Grün-
den des Tauwasserschutzes mit Perime-
 sind vielfältig nutzbar.
terdämmung zu versehen, da der Nach-
Sie bieten Platz für Wohn-, Aufent-
weis der Tauwasserfreiheit i.d.R. sonst
halts-, Büro-, Nutz- und Abstellräume.
nicht erfüllt werden kann. Perimeter-
dämmplatten werden außenseitig auf
 bieten alle Gestaltungsmöglichkeiten.
der Abdichtung angebracht und kön-
Ob verputzt, sichtbar belassen, ge-
nen somit auch als Schutzschicht für

162
11.1 KS-KELLERWÄNDE

die Abdichtung wirken. Nach DIN 18195- DIN 18195 in Abhängigkeit vom Last-
10 sind Schaumkunststoffplatten oder fall. Die korrekte Ausführung der Ab-
Schaumglasplatten einzusetzen, die bau- dichtung wird mit kunststoffmodifi-
aufsichtlich für diesen Zweck zugelas- zierter Bitumendickbeschichtung in
sen sind. der KMB-Richtlinie vom Mai 2010
[11/1] beschrieben.
Sicherheit
Die Sicherheit einer Kelleraußenwand  Ausführung: Die normgerechte Aus-
wird durch drei wesentliche Faktoren be- führung des Mauerwerks (entspre-
einflusst: chend DIN EN 1996 mit Nationalen
Anhängen) und der Abdichtung (ent-
 Statik: Die Bemessung von Mauer- sprechend DIN 18195) erfolgt durch
werk erfolgt nach DIN EN 1996 mit Na- qualifizierte Bauunternehmer ent-
tionalen Anhängen durch den Planer. sprechend der jeweiligen Norm und
den Verarbeitungsregeln der Herstel-
 Abdichtung: Die Festlegung der Ab- ler. Einzelne Hersteller bieten den
dichtungsart – kunststoffmodifizierte Bauherren eine Garantie von bis zu
Bitumendickbeschichtungen (KMB) 10 Jahren auf die Funktionsfähigkeit
oder Bitumenbahnen – erfolgt nach der Abdichtung.

Bild 11/3: Kalksandsteinkeller mit Abdichtung

163
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.1.1 Wärmeschutz von  Am Wandfuß darf keine Gleitfläche­,


Kelleraußenwänden z.B. infolge einer Feuchtigkeits-
Bereits mit 10 bis 15 cm Perimeter- sperrschicht, vorhanden sein, oder
dämmung auf KS-Kellerwänden werden es müssen konstruktive Maßnah-
U-Werte von 0,25 bis 0,34 W/(m2·K) er- men ergriffen werden, um die einwir-
zielt, Tafel 11/1. kende Querkraft aufnehmen zu kön-
nen. Sperrschichten aus besande-
11.1.2 Statik ten Bitumendachbahnen R 500 nach
Nach DIN EN 1996-3/NA darf die Be- DIN EN 13969 in Verbindung mit
messung von Kelleraußenwänden un- DIN V 20000-202 oder aus minera-
ter Erddruck nach einem vereinfachten lischen Dichtungsschlämmen nach
Verfahren erfolgen, wenn nachstehen- DIN 18195-2 haben i.d.R. einen aus-
de Randbedingungen eingehalten sind: reichenden Reibungsbeiwert zur Auf-
nahme der Querkraft.
 Wanddicke
t ≥ 24 cm  Für die Verfüllung und Verdichtung
des Arbeitsraumes sind die Vorga-
 Lichte Höhe der Kellerwand ben aus DIN EN 1996-2/NA, Anhang
h ≤ 2,60 m E (3) einzuhalten. Es dürfen nur
nichtbindiger Boden nach DIN 1054
 Die Kellerdecke wirkt als Scheibe und nur Rüttelplatten oder Stamp-
und kann die aus dem Erddruck re- fer mit folgenden Eigenschaften zum
sultierenden Kräfte aufnehmen. Einsatz kommen:
–  Breite des Verdichtungsgerätes
 Im Einflussbereich des Erddruckes    ≤ 50 cm
auf die Kellerwand beträgt der charak- –  Wirktiefe ≤ 35 cm
teristische Wert qk der Verkehrslast –  Gewicht bis etwa 100 kg bzw. Zen-
auf der Geländeoberfläche nicht mehr    trifugalkräfte bis max. 15 kN
als 5 kN/m2 und es ist keine Einzel-
last > 15 kN im Abstand von weniger Sind die vorgenannten Bedingungen
als 1,5 m zur Wand vorhanden. nicht eingehalten, sind entspre-
chende Maßnahmen zur Ge­w ähr­
 Die Anschütthöhe he darf höchstens leistung der Standsicherheit wäh-
1,15 · h betragen. rend des Einbaus des Verfüllmate-
rials zu ergreifen oder es ist ein ge-
 Die Geländeoberfläche steigt ausge- sonderter Nachweis unter Berück-
hend von der Wand nicht an. sichtigung höherer Verdichtungs-
lasten zu führen. Weiterhin darf die
 Es darf kein hydrostatischer Druck Verfüllung des Arbeitsraumes erst
auf die Wand wirken. dann erfolgen, wenn sichergestellt
ist, dass die in den rechnerischen
 Für den Nachweis der Tragfähigkeit Nachweisen angesetzten Auflasten
muss die einwirkende Normalkraft vorhanden sind.
nEd in halber Höhe der Anschüttung
nach DIN EN 1996-3/NA innerhalb Kellerwände werden hoch beansprucht.
bestimmter Grenzen liegen. Sie tragen die vertikalen Lasten aus den

164
11.1 KS-KELLERWÄNDE
Tafel 11/1: U-Werte von KS-Kellerwänden
Dicke der
Dicke des U [W/(m²·K)]
Dämm-
Systems  [W/(m·K)] Wandaufbau
schicht
[cm] [cm] 0,022 0,024 0,032 0,035

52,5 10 – – – 0,34 Einschaliges KS-Kellermauerwerk


mit außen liegender Wärme-
57,5 15 – – – 0,25 dämmung (Perimeterdämmung)
36,5 cm Kalksandsteinwand,
62,5 20 – – – 0,20 RDK 1,81)
Perimeterdämmplatten2) nach
Zulassung oder Typ PW nach
67,5 25 – – – 0,17 DIN 4108-10 Abdichtung

52,5 10 – – – 0,32 Einschaliges KS-Kellermauerwerk


mit außen liegender Wärme-
57,5 15 – – – 0,24 dämmung (Perimeterdämmung)
36,5 cm Kalksandsteinwand,
RDK 1,41)
62,5 20 – – – 0,20 Perimeterdämmplatten2) nach
Zulassung oder Typ PW nach
67,5 25 – – – 0,17 DIN 4108-10 Abdichtung
Als Dämmung können unter Berücksichtigung der stofflichen Eigenschaften und in Abhängigkeit von der Konstruktion alle
genormten oder bauaufsichtlich zugelassenen Dämmstoffe verwendet werden, z.B. Hartschaumplatten, Mineralwolleplatten.
1)
Bei anderen Dicken oder Steinrohdichteklassen ergeben sich nur geringfügig andere U-Werte.
2)
Der Zuschlag ∆U = 0,04 W/(m·K) nach allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen ist bereits berücksichtigt.

Geschossdecken und den aufgehenden Für den Nachweis der Tragfähigkeit


Wänden über die Fundamente in den Bau- muss die einwirkende Normalkraft nEd in
grund ab. Bei den Kelleraußenwänden halber Höhe der Anschüttung bei einach-
ergibt sich zusätzlich eine horizontale Be- sigem Lastabtrag innerhalb folgender
lastung durch die Erdanschüttung. Die Grenzen liegen (DIN EN 1996-3 (4.11)
dadurch hervorgerufene Biegebeanspru- (4.12)):
chung der Wand kann bei ausreichend t · fdd
großer vertikaler Belastung relativ pro- nEd ≤ nEd,max = [kN/m]
blemlos aufgenommen werden. Bei hin- 3
(4.1)
reichender Auflast können die Keller- ρe · he2 · h
außenwände daher auch bei hohen Erd- nEd ≥ nEd,min = [kN/m]
anschüttungen sehr schlank ausgeführt 20 · t
werden, wobei eine Wand­dicke t ≥ 24 cm mit
gewählt werden muss. Ungünstige Ver- t Wanddicke
hältnisse liegen bei Kelleraußenwänden he Höhe der Anschüttung
mit geringen Auf­lasten und hoher Erdan- h Lichte Höhe der Kellerwand
schüttung vor. Dieser Fall tritt z.B. bei ρe Wichte der Anschüttung
Einfamilienhäusern auf, wenn im Wohn- fd Bemessungswert der Mauerwerks-
zimmer des Erdgeschosses zur Terrasse druckfestigkeit
hin große Fens­terflächen angeordnet sind. nEd,min Bemessungswert der kleinsten
Gleiches gilt bei leichten Fertighäusern. vertikalen Belastung der Wand in
Hier sind dickere Kelleraußenwände er- halber Höhe der Anschüttung je
forderlich und die Wände sind zusätzlich lfdm Wand
durch Querwände auszusteifen (zwei- nEd,max Bemessungswert der maximalen
achsiger Lastabtrag). Mögliche Lastab- vertikalen Belastung der Wand in
tragungssysteme für Kelleraußenwände halber Höhe der Anschüttung je
zeigt Tafel 11/2. lfdm Wand

165
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Tafel 11/2: Lastabtragungssysteme


Statisches System Erforderliche Bemerkungen
Auflast am
Wandkopf

1) hoch Einachsige, lotrechte Lastabtragung


1)

mittel Zweiachsige Lastabtragung


2)
2)
2) (nur bei lol ≥ 0,4 · h)

keine Lotrechte Lastabtragung über Gewölbe-


3)
3) wirkung in Zugglieder

keine Horizontale Lastabtragung über


4)
4) Gewölbewirkung; Gewölbeschub an
4)
Endstützen beachten; die um ca. 1/3
reduzierte Druckfestigkeit von Loch-
und Hohlblocksteinen in Richtung der
Steinlänge bzw. -breite ist zu beachten;
Stoßfugenvermörtelung erforderlich.

Bei einachsiger Lastabtragung kann


Waagerechtes Gelände nach DIN EN 1996-3/NA [11/2] auf
(von der Wand nicht Decke
ansteigend) als Scheibe
einen rechnerischen Nachweis verzich-
tet werden, sofern die ständige Auf-
P1) p ≤ 5,0 kN/m 2
last (nEd,min,Kopf) höher ist als der in Ta-
fel 11/3 angegebene Mindestwert. Eine
zweiachsige Lastabtragung der Keller-
außenwand darf angesetzt werden, wenn
nEd die Kelleraußenwand durch Querwände
h ≤ 2,60 m
he ≤ 1,15 ∙ h

oder statisch gleichwertige Bauteile aus-


gesteift ist und das erforderliche Über-
bindemaß lol ≥ 0,4 · hu eingehalten wird.
Für diesen Fall ist ein gesonderter Nach-
weis erforderlich.
he
2

t ≥ 24 cm

1)
P ≤ 15 kN im Bereich
< 1,5 m von der Wand

Bild 11/4: Nachweis von Kellerwänden nach


DIN EN 1996-3/NA

166
11.1 KS-KELLERWÄNDE

Die Auflast je lfdm am Wandkopf len Wandlängsnormalkraft am Wandkopf


nED,min,Kopf muss bei einachsigem Last- zu führen. Ein zweiachsiger Lastabtrag
abtrag mindestens betragen (siehe auch kann nach DIN EN 1996-3 aber auch im
[11/3]): vereinfachten Nachweis unter den ge-
nannten Voraussetzungen berücksich-
ρe · he2 · h tigt werden. Hierdurch können bei ent-
nEd,min,Kopf [kN/m] ≥
20 · t sprechendem Nachweis die zulässigen
(4.2) Anschütthöhen noch vergrößert werden.
nEd,min,Kopf [kN/m] – ρm · t · (h – he/2)
Die zulässigen Anschütthöhen in Tafel
mit 11/6 mit aufstauendem Sickerwasser
ρm   Wichte des Mauerwerks wurden iterativ durch einen Vergleich der
auftretenden maximalen Biegemomente
Die zulässige Höhe der Erdanschüttung mit denen nach Tafel 11/5 ermittelt. Es
he lotrecht gespannter Kelleraußenwän- ist erkennbar, dass sich stets ­eine ­etwa
de ergibt sich in Abhängigkeit der ver- 5 cm niedrigere Anschütthöhe ergibt
tikalen Auflast am Wandkopf, der Wich- (siehe Tafel 11/6).
te des Mauerwerks sowie der Wichte
der Anschüttung. Zu beachten ist, dass Bei Kelleraußenwänden empfiehlt sich
die ermittelten Wandhöhen stets für den aufgrund des guten Haftscherverbundes
­A nsatz eines aktiven Erddruckbeiwer- die Anwendung von Dichtungsschlämmen
tes von Ka ≤ 1/3 gelten. In den nachfol- als Querschnittsabdichtung. Abdichtungs-
genden Tafeln werden drei grundlegende bahnen oder KMB-Abdichtungen können
Fälle ausgewertet: die Verbundwirkung zwischen Wand und
Fundament stören und somit das Rei-
 Kelleraußenwand in Normalmauer- bungsverhalten ungünstig beeinflussen.
mörtel oder Dünnbettmörtel gemau-
ert, ohne aufstauendes Wasser, Roh-
dichteklasse ≥ 1,2

 Kelleraußenwand in Normalmauer-
mörtel oder Dünnbettmörtel gemau-
ert, ohne aufstauendes Wasser, Roh-
dichteklasse ≥ 1,6

 Kelleraußenwand in Normalmauer-
mörtel oder Dünnbettmörtel gemau-
ert, aufstauendes Wasser ≤ 50 cm

Die zulässige Erdanschüttung ergibt sich


durch Umformung aus Gleichung (5.1)
unter Beachtung der maximal zuläs-
sigen Anschütthöhe von 1,15 · h. Die ta-
bellierten Werte gelten für einen einach-
sigen vertikalen Lastabtrag. Zusätzlich Bild 11/5: Keller, aus KS XL-Elementen
ist separat der Nachweis der maxima- erstellt

167
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Tafel 11/3: Ständige Auflast (min nEd,min,Kopf) für Kelleraußenwände ohne rechnerischen Nach-
weis – einachsige, lotrechte Lastabtragung
Wanddicke t min nEd,min,Kopf bei einer Höhe der Anschüttung he [kN/m]

[cm] 1,0 m 1,5 m 2,0 m 2,5 m 3,0 m


24 6 20 40 65 95
30 3 15 30 50 75
36,5 0 10 25 40 60
49 0 5 15 30 45
Zwischenwerte sind geradlinig zu interpolieren.
• Steindruckfestigkeitsklasse ≥ 12 • Rohdichte der Anschüttung erdfeucht ρ ≤ 20 kN/m
e
3

• Stoßfugen vermörtelt oder unvermörtelt • Erddruckbeiwert K ≤ 1/3


a
• Steine der Rohdichteklasse 0,9 (ρ ≥ 10 kN/m )
w
3
• Geländeoberfläche von der Wand aus nicht ansteigend
• Lichte Höhe der Kellerwand h ≤ 2,60 m • Kein anstehendes Grundwasser
• Verkehrslast im Einflussbereich des Erddrucks q ≤ 5,0 kN/m
k
2

Tafel 11/4: Steinrohdichteklasse ≥ 1,2, Normalmauermörtel NM IIa oder Dünnbettmörtel DM,


Lastfall Bodenfeuchte oder nicht stauendes Sickerwasser
Lichte Wand- Zulässige Erdanschüttung über dem Wandfuß he [m]
Keller- dicke t
Lotrechte Wandbelastung (ständige Lasten)
geschoss-
am Wandkopf nEd,min,Kopf [kN/m]
höhe h
[m] [cm] 5 10 15 20 30 40 50
36,5 1,40 1,60 1,80 2,00 2,30 2,60 2,85
2,60 30 1,20 1,45 1,60 1,75 2,05 2,35 2,55
24 1,05 1,25 1,40 1,55 1,85 2,05 2,30
36,5 1,40 1,65 1,85 2,05 2,35 2,65 2,75
2,40 30 1,25 1,45 1,65 1,80 2,15 2,40 2,65
24 1,05 1,25 1,45 1,60 1,90 2,15 2,35
36,5 1,40 1,65 1,90 2,10 2,45 2,50 2,50
2,20 30 1,25 1,45 1,70 1,85 2,20 2,50 2,50
24 1,05 1,30 1,45 1,65 1,95 2,20 2,45
• Steindruckfestigkeitsklasse ≥ 12 • Rohdichte der Anschüttung erdfeucht ρ = 19 kN/m
e
3

• Stoßfugen vermörtelt oder unvermörtelt • Erddruckbeiwert K ≤ 1/3


a
• Steine der Rohdichteklasse ≥ 1,2 (ρ ≥ 13 kN/m )
m
3
• Geländeoberfläche von der Wand aus nicht ansteigend
• Normalmauermörtel NM IIa oder DM (f ≥ 0,18 MN/m )
vk0
2
• Kein anstehendes Grundwasser
• Verkehrslast im Einflussbereich des Erddrucks q ≤ 5,0 kN/m
k
2

Ablesebeispiel zu Tafel 11/5:


Bei einer lichten Geschosshöhe h ≤ 2,20 m, einer Wanddicke t = 30 cm, vermauert mit
Dünnbettmörtel (DM) und einem Bemessungswert der ständigen Auflast von 20 kN/m
beträgt die maximale zulässige Erdanschüttung he ≤ 1,90 m, vgl. Markierung in Tafel 11/5.

168
11.1 KS-KELLERWÄNDE

Tafel 11/5: Steinrohdichteklasse ≥ 1,6, Normalmauermörtel NM IIa oder Dünnbettmörtel DM,


Lastfall Bodenfeuchte oder nicht stauendes Sickerwasser
Lichte Wand- Zulässige Erdanschüttung über dem Wandfuß he [m]
Keller- dicke t
Lotrechte Wandbelastung (ständige Lasten)
geschoss-
am Wandkopf nEd,min,Kopf [kN/m]
höhe h
[m] [cm] 5 10 15 20 30 40 50
36,5 1,50 1,70 1,90 2,05 2,35 2,60 2,85
2,60 30 1,30 1,50 1,65 1,80 2,10 2,35 2,60
24 1,10 1,30 1,45 1,60 1,85 2,10 2,30
36,5 1,50 1,70 1,90 2,10 2,40 2,70 2,75
2,40 30 1,30 1,50 1,70 1,85 2,15 2,45 2,65
24 1,10 1,30 1,45 1,65 1,90 2,15 2,35
36,5 1,50 1,75 1,95 2,15 2,45 2,50 2,50
2,20 30 1,30 1,55 1,75 1,90 2,20 2,50 2,50
24 1,10 1,30 1,50 1,70 1,95 2,25 2,45
• Steindruckfestigkeitsklasse ≥ 12 • Rohdichte der Anschüttung erdfeucht ρ = 19 kN/m
e
3

• Stoßfugen vermörtelt oder unvermörtelt • Erddruckbeiwert K ≤ 1/3


a
• Steine der Rohdichteklasse ≥ 1,6 (ρ ≥ 16 kN/m )
m
3
• Geländeoberfläche von der Wand aus nicht ansteigend
• Normalmauermörtel NM IIa oder DM (f ≥ 0,18 MN/m )
vk0
2
• Kein anstehendes Grundwasser
• Verkehrslast im Einflussbereich des Erddrucks q ≤ 5,0 kN/m
k
2

Tafel 11/6: Steinrohdichteklasse ≥ 1,6, Normalmauermörtel NM IIa oder Dünnbettmörtel DM,


Lastfall aufstauendes Sickerwasser
Lichte Wand- Zulässige Erdanschüttung über dem Wandfuß he [m]
Keller- dicke t
Lotrechte Wandbelastung (ständige Lasten)
geschoss-
am Wandkopf nEd,min,Kopf [kN/m]
höhe h
[m] [cm] 5 10 15 20 30 40 50
36,5 1,45 1,65 1,85 2,00 2,30 2,60 2,80
2,60 30 1,25 1,45 1,65 1,80 2,05 2,30 2,55
24 1,05 1,25 1,40 1,55 1,80 2,05 2,25
36,5 1,45 1,70 1,85 2,05 2,35 2,65 2,75
2,40 30 1,25 1,50 1,65 1,80 2,10 2,40 2,60
24 1,05 1,25 1,45 1,60 1,85 2,10 2,35
36,5 1,45 1,70 1,90 2,10 2,40 2,50 2,50
2,20 30 1,25 1,50 1,70 1,85 2,20 2,45 2,50
24 1,05 1,30 1,45 1,65 1,95 2,20 2,40
• Steindruckfestigkeitsklasse ≥ 12 • ohdichte der Anschüttung erdfeucht ρe = 19 kN/m3
R
• Stoßfugen vermörtelt oder unvermörtelt unter Auftrieb γe‘ = 11 kN/m3
• Steine der Rohdichteklasse ≥ 1,6 (ρm ≥ 16 kN/m3) • Erddruckbeiwert Ka ≤ 1/3
• Normalmauermörtel NM IIa oder DM (fvk0 ≥ 0,18 MN/m2) • Geländeoberfläche von der Wand aus nicht ansteigend
• Verkehrslast im Einflussbereich des Erddrucks qk ≤ 5,0 kN/m2 • Grundwasserstand hw ≤ 0,50 m

169
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.1.3 Abdichtung
Die Abdichtung von Bauwerken erfolgt in Bauteil
der Regel nach DIN 18195. Dabei ist zu- erdberührte Wand
erst der vorliegende Lastfall zu ermitteln
in Abhängigkeit von:
oberhalb unterhalb
Bemessungs- Bemessungs-
 Bauteil (erdberührte Wand oder Bo- wasserstand wasserstand
denplatte)
Belastung durch Belastung
- Kapillarwasser durch
 Bemessungswasserstand (ober- - Haftwasser - Grundwasser
oder unterhalb des Bauteils) - Sickerwasser - Hochwasser

Bodenart Bodenart
 Bodenart (stark oder wenig durchläs-
sig nach DIN 18130)
stark wenig jede
durchlässig durchlässig
 Dränung (mit oder ohne) k > 0,0001 k ≤ 0,0001

Für die Planung und Ausführung der Ab-


dichtung werden drei wesentliche Last- mit ohne
fälle unterschieden: Dränung Dränung

 Bodenfeuchte und nicht stauendes


Bodenfeuchte aufstauendes drückendes
Sickerwasser nach DIN 18195-4 und nicht Sickerwasser Wasser
(Bild 11/6) stauendes
Sickerwasser
 Aufstauendes Sickerwasser nach
DIN 18195-6 (Bild 11/8) Bild 11/7: DIN 18195 unterscheidet prinzi­
piell drei Lastfälle.
 Drückendes Wasser nach DIN ­18195-6
(Bild 11/14)

Lastfall: Bodenfeuchte DIN 18195-4 Lastfall: nicht stauendes Sickerwasser


DIN 18195-4
Niederschlag Niederschlag

Stark durch- Wenig durch-


lässiger Boden1) lässiger Boden1)
k > 10-4 m/s k ≤ 10-4 m/s
(k > 0,1 mm/s) (k ≤ 0,1 mm/s)
mit Dränung
nach 4095

1)
Siehe DIN 18130-1 1)
Siehe DIN 18130-1

Bild 11/6: Lastfall Bodenfeuchte und nicht stauendes Sickerwasser

170
11.1 KS-KELLERWÄNDE

11.1.4 Bodenfeuchtigkeit und nicht  Kaltselbstklebende Bitumen-Dich-


stauendes Sickerwasser tungsbahnen (KSK) nach Tabelle 3, Zei-
Die geringste Wassereinwirkung auf erd- len 13 und 14 der DIN 18195-2:
berührte Bauteile aus Bodenfeuchtig- Der Untergrund ist mit kaltflüssigem
keit und nicht stauendem Sickerwasser Voranstrich zu versehen. KSK-Bah-
liegt vor, wenn das Gelände über dem nen werden vollflächig verklebt.
Bemessungswasserstand liegt und der
Baugrund – und auch das Verfüllmateri-  Kunststoff- und Elastomerbahnen
al des Arbeitsraumes – aus stark durch- nach Tabelle 4 der DIN 18195-2:
lässigem Boden besteht. DIN 18195 Die Wandflächen sind beim Einsatz
gibt einen Durchlässigkeitsbeiwer t bitumenverträglicher Bahnen mit kalt-
k > 10-4 m/s an. Davon kann bei Sand ­flüssigem Voranstrich zu versehen.
und Kies ausgegangen werden. Von die- Bei der Abdichtung mit Kunststoff-
ser geringen Wasserbeanspruchung der (PIB-)Bahnen sind die Wandflächen
erdberührten Bauteile ist ebenfalls aus- mit einem Aufstrich aus Bitumen-
zugehen, wenn bei wenig durchlässigen klebemasse nach Tabelle 1 der DIN
Böden (z.B. Lehm, Schluff, Ton) durch ei- 18195-2 zu versehen. Die Bahnen
ne funktionsfähige Dränung für die Ablei- sind im Flämmverfahren aufzukle-
tung des sonst möglichen Stauwassers ben. Bitumenverträgliche Kunststoff-
gesorgt wird. bahnen dürfen mit Bitumenklebe-
masse oder im Flämmverfahren oder
Zur Abdichtung der erdberührten Wän- lose mit mechanischer Befestigung
de gegen Bodenfeuchtigkeit und nicht eingebaut werden. Nicht bitumenver-
stauendes Sickerwasser werden nach trägliche Kunststoffbahnen sind lose
DIN 18195-4 verwendet: mit mechanischer Befestigung einzu-
bauen und dürfen nicht mit Bitumen
 Kunststoffmodifizierte Bitumendick- in Berührung kommen. Elastomer-
beschichtungen (KMB) nach Tabel- bahnen dürfen mit Klebemasse auf-
le 6 der DIN 18195-2:2009-04: geklebt oder lose mit mechanischer
Die KMB ist in zwei Arbeitsgängen Befestigung eingebaut werden.
aufzubringen. Die Trockenschicht-
dicke muss mindestens 3 mm be-  Elastomerbahnen mit Selbstkle-
tragen. Das Aufbringen der Schutz- beschicht nach Tabelle 4 der DIN
schicht darf erst nach ausreichender 18195-2:
Trocknung der Abdichtung erfolgen. Die Wandflächen sind mit kaltflüs-
sigem Voranstrich zu versehen. Die
 Bitumenbahnen nach Tabelle 3, Zei- Bahnen werden aufgeklebt, die Über-
len 4 bis 10 der DIN 18195-2: lappungen verschweißt.
Die Wandflächen sind mit kaltflüs-
sigem Voranstrich nach Tabelle 1
der DIN 18195-2 zu versehen. Bitu-
menbahnen sind mindestens einla-
gig mit Klebemasse aufzukleben. Bi-
tumen-Schweißbahnen und Polymer-
bitumen-Schweißbahnen sollen auf-
geschweißt werden.

171
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.1.5 Druckwasser aus Stauwasser


(aufstauendes Sickerwasser)
Ermittelt die Baugrunderkundung bei
einem über dem Bemessungswasser-
stand zu errichtenden Gebäude einen
gering durchlässigen Boden (Wasser-
durchlässigkeitsbeiwert k ≤ 10-4 m/s)
und soll oder muss auf eine Dränung
verzichtet werden, da z.B. eine behörd- Bild 11/9: Kellerwände aus KS-Mauerwerk mit
lich zugelassene Vorflut nicht verfügbar kunststoffmodifizierter Bitumenbeschichtung
ist, so ist vor den erdberührten Bautei- (KMB)
len mit Stauwasser zu rechnen.
Zur Abdichtung der erdberührten Wän-
Bei Gebäuden, deren Sohle mindestens de gegen aufstauendes Sickerwasser
30 cm über dem höchsten Bemessungs- nach DIN 18195-6, Abschnitt 9 werden
wasserstand liegt, und bei Gründungs- verwendet:
tiefen bis 3 m unter Geländeroberkante  Kunststoffmodifizierte Bitumendick-
können nach DIN 18195, Teil 1 und 6 beschichtungen (KMB) nach Tabel-
einfachere, Druckwasser haltende Ab- le 6 der DIN 18195-2:
dichtungen verwendet werden als bei Be- Der Auftrag der KMB erfolgt in zwei
anspruchungen aus Grundwasser. Arbeitsgängen mit dazwischen lie-
gender Verstärkungslage. Die Tro-
Dieser Neuregelung liegt die Erfahrung ckenschichtdicke beträgt mindes-
zugrunde, dass Stauwasserbeanspru- tens 4 mm.
chungen i.d.R. nur kurzfristig auftreten  Polymerbitumen-Schweißbahnen nach
und daher hier eher mit einem gerin- Tabelle 3, Zeile 9 der DIN 18195-2:
geren Sicherheitsgrad konstruiert wer- Bei Untergrund aus Mauerwerk
den kann. ist ein Voranstrich aufzubringen.
Die Bahnen sind vorzugsweise im
Schweißverfahren ohne Verwendung
Lastfall: aufstauendes Sickerwasser
von Klebemasse einzubauen.
DIN 18195-6  Bitumenverträgliche Kunststoff- und
Wenig durch- Niederschlag Elastomer-Dichtungsbahnen nach Ta-
lässiger Boden1) belle 4 der DIN 18195-2:
k ≤ 10-4 m/s Die Bahnen sind vollflächig im Bürs-
(k ≤ 0,1 mm/s) tenstreich- oder Flämmverfahren auf-
Ohne Dränung zukleben, ggf. ist ein Voranstrich
Gründungstiefe ≤ 3 m erforderlich. Längs- und Quernähte
bis zu 3 m sind zu verschweißen.
unter GOK
Bei allen Abdichtungsarten gegen aufstau-
Bemessungs- ≥ 300 mm endes Sickerwasser sind Schutzschichten
wasserstand2)
1)
aufzubringen und vorzugsweise Stoffe
Siehe DIN 18130-1
2)
Langjährig ermittelter höchster Grundwasser-/ nach DIN 18195-10 einzusetzen, wie z.B.
Hochwasserstand
Perimeterdämmplatten oder Dränplatten
Bild 11/8: Lastfall aufstauendes Sickerwasser mit abdichtungsseitiger Gleitfolie.

172
11.1 KS-KELLERWÄNDE

WDVS
Wasser
abweisender
Sockelputz
300
300 (mind. 150)
(mind. 150)

z.B.
Perimeter- Wohn-
Dämmung raum

Stark
wasserdurch-
lässiger Boden

Frostfrei

Bild 11/10: Sockel eines nicht unterkeller- Bild 11/11: Unterkellertes Gebäude mit Wohn-
ten Gebäudes; Abdichtung mit Heißaufstrich raum im Untergeschoss; Wärmeschutz mit Pe-
oder KMB rimeterdämmung; Abdichtung durch KMB

Falls erforderlich:
Egalisationsmörtelschicht
> 100 > 100

Bild 11/12: Anschluss einer zweikomponen- Bild 11/13: Anschluss einer einkomponen-
tigen KMB-Abdichtung am Bodenplattenab- tigen KMB-Abdichtung am Bodenplattenab-
satz satz, Querschnittsabdichtung und Untergrund-
vorbehandlung mit Dichtungsschlämme

173
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.1.6 Druckwasser aus Grund- oder


Hochwasser
Wegen der meist nur ungenauen Ab-
schätzungsmöglichkeiten des höchs­
ten Bemessungswasserstandes sieht
DIN 18195 grundsätzlich einen Sicher-
heitszuschlag von 30 cm zum ermit-
telten Bemessungswasserstand vor, bis
zu dem mindestens Druckwasser hal-
tend abgedichtet werden muss.

Foto: quick-mix
Die Abdichtung gegen Druckwasser er-
folgt nach DIN 18195-6, Abschnitt 8.
Aufgrund der erhöhten horizontalen Kräf- Bild 11/15: Herstellen der Hohlkehle; Quer-
te ist neben der Abdichtungsart insbe­ schnittsabdichtung mit Dichtschlämme
sondere die Statik des Tragwerks zu prü­
fen. Mauerwerk ist für den Lastfall dau-
erhaft drückendes Wasser oder wech-
selnde Lastfälle mit stark schwankenden
Wasserständen i.d.R. nicht anwendbar.

Lastfall: drückendes Wasser (Grundwasser) Bild 11/16: Aufziehen der kunststoffmodifi- Foto: quick-mix
DIN 18195-6 zierten Bitumendickbeschichtung

Niederschlag

Wenig oder
stark durch-
lässiger Boden1)

Bemessungs-
wasserstand2)
Foto: quick-mix

1)
Siehe DIN 18130-1
2)
Langjährig ermittelter höchster Grundwasser-/
Hochwasserstand

Bild 11/14: Lastfall drückendes Wasser Bild 11/17: Glattziehen der Hohlkehle mit
der Zungenkelle

174
11.1 KS-KELLERWÄNDE

11.1.7 Querschnittsabdichtungen sen die in DIN V 20000-202 festgelegten


Bei allen Wänden, die dem Erddruck Mindestdicken von 1,1 bis 1,5 mm auf-
ausgesetzt sind, ist nach DIN EN 1996 weisen. Weichen ihre Mindestdicken von
(Eurocode 6) auf das Reibungsverhal- den Vorgaben der DIN 18195 und der
ten der als Querschnittsabdichtung DIN V 20000-202 ab, müssen die Bah-
eingesetzten Sperrschicht zu achten. nen über ein abP verfügen und sollten
DIN 1996-2/NA legt zur Querschnittsab- nur mit ausdrücklicher Zustimmung des
dichtung besandete Bitumendachbahnen Auftraggebers eingebaut werden.
(z.B. R 500 nach DIN EN 13969 in Ver-
bindung mit DIN V 20000-202), mine- Querschnittsabdichtungen aus Abdich-
ralische Dichtungsschlämme nach DIN tungsbahnen oder KMB-Abdichtungen
18195-2 oder Material mit mindestens können die Verbundwirkung zwischen
gleichwertigem Reibungsverhalten fest. Wand und Fundament stören und somit
das Reibungsverhalten ungünstig be-
Nach DIN 18195-4 ist in Mauerwerks- einflussen. Besser geeignet sind Quer-
wänden im Regelfall nur noch eine schnittsabdichtungen aus Dichtungs-
Querschnittsabdichtung vorzusehen. schlämmen, die – ähnlich wie Mörtel –
In der Regel wird sie unmittelbar auf einen guten Haftverbund zwischen Wand
der bis zur Fundament­a ußenkante und Fundament sicherstellen. Sie sind
durchlaufenden Bodenplatte verlegt. gemäß DIN EN 1996-2/NA ausdrücklich
zur Querschnittsabdichtung geeignet.

Nach DIN 18195-4, Abschnitt 7.2 dürfen Querschnittsabdichtungen aus


folgende Bahnen für die Abdichtung in Schlämmen sind unproblematisch
oder unter Wänden verwendet werden: und daher grundsätzlich zu empfeh-
 Bitumendachbahnen mit Rohfilzein- len.
lage R 500 nach DIN EN 14967
in Verbindung mit DIN V 20000- Schweißbahnen und Bahnen mit Selbst-
202:2007-12, Tabelle 1, Zeile 3 klebeschicht dürfen nicht zur Querschnitts-
abdichtung verwendet werden. Der Grund
 Bitumen-Dachdichtungsbahnen G 200 dafür ist ihr zu geringer Reibungswiderstand.
DD, PV200 DD nach DIN EN 14967
in Verbindung mit DIN V 20000-
202:2007-12, Tabelle 1, Zeile 3
Weitere nach DIN 18195-4 zugelassene
Abdichtungsbahnen zur Abdichtung in
und unter Wänden sind Kunststoff- und
Elastomerbahnen nach Tabelle 4 der
DIN 18195-2. (Diese sind ECB-Bahnen,
PIB-Bahnen, bitumenverträgliche und
bitumenunverträgliche PVC-P-Bahnen,
EVA-Bahnen, EPDM-Bahnen und FPO-
Bahnen.) Diese Bahnen sind in DIN EN
13967 und DIN EN 14909 in Verbindung Bild 11/18: Anlegen der Kimmschicht mit
mit DIN V 20000-202 geregelt und müs- eingelegter Abdichtungsbahn

175
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.2 KS-AUSSENWÄNDE Außenwände lassen sich unterscheiden


in tragende und nicht tragende Außen-
Die Anforderungen, die an Außenwände wände. Nicht tragende Außenwände sind
gestellt werden, ergeben sich aus den dabei z.B. Verblendschalen von zwei-
einwirkenden Belastungen. Neben den schaligem Mauerwerk oder Ausfachungs-
Beanspruchungen, die sich aus der frei- mauerwerk von Skelettbauweisen.
en Bewitterung ergeben, wie z.B. Wind,
Schlagregen, Temperatur, UV-Strahlung, Hinsichtlich des Aufbaus wird unter-
Luftschadstoffe, müssen Außenwände schieden in:
die Gesamtlasten sicher ableiten. Anfor-
derungen an Schall-, Wärme- und Brand-  Zweischalige Außenwände, die nach
schutz sind ebenfalls zu berücksichti- DIN EN 1996/NA aus einer Trag­
gen. schale, umgangssprachlich auch als
„Hintermauerschale“ bezeichnet,
Durch das Prinzip der KS-Funktionswand und einer nicht tragenden Außen-
sind KS-Außenwandkonstruktionen er- schale (Verblendschale) bestehen
Zweischaliges KS-Mauerwerk
heblich schlanker und deutlich leistungs-
fähiger als andere Außenwandkonstruk-  Einschalige Außenwände, die nach
tionen. DIN EN 1996/NA aus einer tra-
genden Mauerwerksschale und er-
Die KS-Verblendschale oder der Außen- gänzenden Funktionsschichten be-
putz geben dem Haus sein Gesicht. Viel- stehen, wie z.B. Innen- und Außen-
fältige Gestaltungsmöglichkeiten bei ho- putz, Wärmedämm-Verbundsystem.
her Individualität sind gegeben. Typische Beispiele sind Kalksand-
steinwände mit Wärmedämm-Ver-
bundsystem (WDVS) und Kalksand-
steinwände mit Vorhangfassade.
mit Wärmedämmung mit Wärmedämmung mit Wärmedämmung
und Luftschicht und verputzter
Vormauerschale
Einschaliges KS-Mauerwerk

KS-Mauerwerk mit KS-Mauerwerk mit KS-Kelleraußenwand


Wärmedämm-Verbundsystem hinterlüfteter mit Perimeterdämmung
Außenwandbekleidung

Bild 11/19: Einschalige KS-Außenwandkonstruktionen für beheizte Gebäude

176
11.2 KS-AUSSENWÄNDE

11.2.1 Zweischalige KS-Außenwände Zweischaliges Mauerwerk wird in DIN


Zweischalige KS-Außenwände bestehen EN 1996-1-1/NA geregelt. Für einzel-
aus zwei massiven Mauerschalen mit ei- ne Kon­s­truktionskomponenten können
ner dazwischen liegenden Wärmedäm- darüber hinaus Prüfzeugnisse oder all-
mung ohne oder mit Luftschicht (Bild gemeine bauaufsichtliche Zulassungen
11/20). Bei dieser Konstruktion besteht (z.B. für Flachstahlanker oder Dämm-
eine klare funktionale Trennung der ein- Materialien) erforderlich werden.
zelnen Bauteilschichten.
Anker für hoch wärmedämmende
Die Innenschale hat in erster Linie sta- Konstruktionen (z.B. Passivhäuser),
tische sowie Wärme speichernde Funk- die erhöhte Schalenabstände erlau-
tion. Die Außenschale hat die Aufga- ben, sind nach allgemeinen bauauf-
ben des Witterungsschutzes zu erfüllen. sichtlichen Zulassungen geregelt.
Die dazwischen liegende Schicht – als
Luft- und/oder Wärmedämmschicht – be-
stimmt im Wesentlichen die wärme- und Es werden folgende zweischalige KS-Au-
feuchteschutztechnischen Eigenschaften. ßenwandkonstruktionen unterschieden:
Die massiven Innen- und Außenschalen
zusammen ergeben den besonders gu-  Zweischaliges KS-Mauerwerk mit
ten Schutz gegen Außenlärm. Zweischa- Wärmedämmung
liges KS-Mauerwerk hat sich in der Fassa-
de seit vielen Jahrzehnten besonders in  Zweischaliges KS-Mauerwerk mit
Gegenden mit extremen Witterungsbedin- Wärmedämmung und Luftschicht
gungen hervorragend bewährt.
 Zweischaliges KS-Mauerwerk mit
Wärmedämmung und verputzter Vor-
mauerschale

Zweischaliges KS-Mauerwerk Zweischaliges


ZweischaligesKS-Mauerwerk
KS-Mauerwerk Zweischaliges KS-Mauerwerk

medämmung mit
mit Wärmedämmung
mitWärmedämmung
Wärmedämmung mit
mitWärmedämmung
mit
mit Wärmedämmung
Wärmedämmung
Wärmedämmung mit
mitWärmedämmung
Wärmedämmung mit Wärmed
uftschicht und
undLuftschicht
Luftschicht und
undverputzter
Luftschicht und
undverputzter
verputzter und verp
Vormauerschale Vormauerschale
Vormauerschale Vormauer
Einschaliges KS-Mauerwerk Einschaliges
EinschaligesKS-Mauerwerk
KS-Mauerwerk Einschaliges KS-Mauerwerk
Bild 11/20: Zweischalige KS-Außenwandkonstruktionen für beheizte Gebäude

177
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Aufbau zweischaliger KS-Außenwände diese Weise die Zugfestigkeit der Ver-


Die mindestens 11,5 cm dicke tragende blendschale erhöht wird.
Innenschale übernimmt die statische
Funktion und ist nach DIN EN 1996/NA Verputzte Außenschale
zu bemessen. Zweischaliges Mauerwerk kann auch
mit verputzter Außenschale ausgeführt
Wärmedämmung mit oder ohne werden. Da der außen liegende Putz
Luftschicht die Wandkonstruktion vor Schlagregen
Bei zweischaligem Mauerwerk mit Wär- schützt, können in der Außenschale in
medämmung darf der Hohlraum zwi- diesem Fall auch nicht frostbeständige
schen den Mauerwerksschalen vollstän- Kalksandsteine nach DIN V 106 verwen-
dig mit Wärmedämmstoff verfüllt wer- det werden.
den, sofern der Wärmedämmstoff für
diesen Anwendungsbereich genormt Die Ausführungsvorschriften für Außen-
oder dessen Brauchbarkeit nach den putze – insbesondere im Hinblick auf
bauaufsichtlichen Vorschriften – z.B. Schlagregensicherheit – sind zu beach-
durch eine allgemeine bauaufsichtliche ten. Dabei wird die Ausführung eines Put-
Zulassung – nachgewiesen ist. zes mit „Entkopplungseffekt“ empfoh-
len. Dieser Effekt wird durch eine relativ
Bei der Verwendung von Drahtankern schubweiche Zwischenschicht – zum Bei-
nach DIN EN 1996-1-1/NA beträgt der spiel einen Wärmedämmputz – zwischen
größte zulässige lichte Abstand der Vormauerschale und Oberputzschicht er-
Mauer­werksschalen 150 mm. Bei Ver- zielt. Bei Wahl eines Leichtputzes nach
wendung von zugelassenen Ankern kann DIN EN 998-1 bzw. DIN V 18550 als Zwi-
der Schalenabstand entsprechend der schenschicht wird die Ausführung eines
jeweiligen bauaufsichtlichen Zulassung gewebebewehrten Oberputzes empfohlen.
bis auf 200 mm erhöht werden.
Auch bei verputzten Außenschalen sind
Die Luftschichtdicke muss mindestens Dehnungsfugen zu planen und auszu-
40 mm betragen und darf nicht durch führen.
Unebenheiten der Wärmedämmschicht
eingeengt werden.

Verblendschale
Das Verblendmauerwerk aus KS-Verblen-
dern ist Witterungsschutz und Gestal- Tragende
KS-Innenschale
tungselement zugleich. Es hat nur sei-
ne Eigenlast aufzunehmen und muss ei- ≥5 Wärmedämmschicht
ne Dicke von mindestens 9,0 cm auf- Luftschichtanker
≥ 25 aus nicht
weisen. rostendem Stahl
mit Klemm- und
Die Außenschale wird aus frostbestän- Abtropfscheibe
digen KS-Verblendern nach DIN V 106 KS-Verblender
[11/4] hergestellt. Als Mauerwerksver-
band ist ein Läuferverband mit halbstei-
niger Überdeckung zu empfehlen, da auf Bild 11/21: Zweischaliges KS-Mauerwerk

178
11.2 KS-AUSSENWÄNDE

Wärmeschutz
Der Wärmeschutz von Außenwänden
Der Wärmeschutz von KS-Außenwänden
wird von den wärmetechnischen Eigen-
wird bestimmt durch
schaften der tragenden Wand nur un-
wesentlich beeinflusst.
 Dämmstoffdicke und

 Dämmstoffqualität.

Schon bei einem Abstand der Mauer-


werksschalen von 150 mm und Draht­
ankern nach DIN EN 1996-1-1/NA wer-
den bei zweischaligen Konstruktionen
Wärmedämmwerte (U-Werte) von ca.
0,22 bis 0,14 W/(m2 · K) erreicht.

Wird ein höheres Dämmniveau ge-


wünscht, können Anker nach allgemei-
FINAL
ner bauaufsichtlicher Zulassung gewählt
werden, die einen größeren Schalenab-
standFINAL
(bis zu 200 mm) ermöglichen. Bild 11/22: In die Tragschale eingedübelte
Luftschichtanker

Tafel 11/7: U-Werte von zweischaligen KS-Außenwänden


Dicke der
Dicke des U [W/(m²·K)]
Dämm-
Systems  [W/(m·K)] Wandaufbau
schicht
[cm] [cm] 0,022 0,024 0,032 0,035
41,0 10 0,19 0,21 0,27 0,29 Zweischalige KS-Außenwand mit
43,0 12 0,16 0,18 0,23 0,25 Wärmedämmung
1 cm Innenputz ( = 0,70 W/(m·K))
45,0 14 0,14 0,16 0,20 0,22 17,5 cm Kalksandsteinwand,
RDK 1,81), Wärmedämmung Typ WZ
47,0 162) 0,13 0,14 0,18 0,19 nach DIN 4108-10
1 cm Fingerspalt, R = 0,15
49,0 182) 0,11 0,12 0,16 0,17
11,5 cm3) KS-Verblendschale
51,0 202) 0,10 0,11 0,15 0,16 (KS Vb RDK 2,0)1)

Zweischalige KS-Außenwand mit


Wärmedämmung und Luftschicht
44,0 10 0,20 0,22 0,28 0,30 1 cm Innenputz ( = 0,70 W/(m·K))
17,5 cm Kalksandsteinwand
(tragende Wand), RDK 1,8 1)
Wärmedämmstoff Typ WZ nach
DIN 4108-10, Luftschicht ≥ 4
cm nach DIN EN 1996-2/NA
46,0 122) 0,17 0,18 0,24 0,26 (Mörtel auf einer Hohlraumseite
abgestrichen), 11,5 cm3) KS-
Verblendschale (KS Vb RDK 2,0)1)
Als Dämmung können unter Berücksichtigung der stofflichen Eigenschaften und in Abhängigkeit von der Konstruktion alle
genormten oder bauaufsichtlich zugelassenen Dämmstoffe verwendet werden, z.B. Hartschaumplatten, Mineralwolleplatten.
1)
Bei anderen Dicken oder Steinrohdichteklassen ergeben sich nur geringfügig andere U-Werte.
2)
Bei Verwendung von bauaufsichtlich zugelassenen Ankern mit Schalenabstand  20 cm
3)
9 cm möglich, nach DIN EN 1996-2/NA

179
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Klimabedingter Feuchteschutz/ Um hinter die Verblendschale ggf. ge-


Witterungsschutz langende Feuchtigkeit aus der Konstruk-
Nach DIN 4108-3 kann auf einen dampf- tion ableiten zu können, dürfen in der
diffusionstechnischen Nachweis bei Verblendschale oben und unten Lüf-
zweischaligem Mauerwerk verzichtet tungs- bzw. Entwässerungsöffnungen
werden. angeordnet werden. Das gilt auch für
Brüstungsbereiche sowie für die Be-
In Außenschalen dürfen Steine nur ver- reiche über Türen oder Fenstern.
wendet werden, wenn deren Frostwider-
standsfähigkeit unter erhöhten Bean- Die Fläche der Lüftungs- bzw. Entwäs-
spruchungen geprüft wurde, z.B. KS-Ver- serungsöffnungen wird nicht in DIN EN
blender nach DIN V 106. 1996-1-1/NA oder DIN EN 1996-2 oder
den Nationalen Anhängen geregelt.
Feuchtigkeit, die durch Schlagregenbe-
anspruchung in die äußere Zone der Ver- Nach DIN 1053-1 sollten diese Öff-
blendschale eindringt, wird durch die Ka- nungen (bezogen auf eine Wandfläche
pillarität des Baustoffes verteilt und bei von 20 m2)
trockenem Wetter durch Diffusionsvor-
gänge wieder an die Außenluft abgege-  eine Fläche von 7.500 mm 2 bei
ben. Zur Erhöhung der Schlagregensi- zweischaligem Mauerwerk mit Luft-
cherheit ist ggf. eine dampfdiffusions- schicht mit oder ohne Wärmedäm-
offene Hydrophobierung auf die Ver- mung sowie
blendschale aufzubringen. Letztere wirkt
gleichzeitig der örtlich vorhandenen Ver-  eine Fläche von 5.000 mm2 bei zwei-
algungsgefahr entgegen – z.B. bei Stand- schaligem Mauerwerk mit Wärme-
orten mit hohem Baumbestand. dämmung ohne Luftschicht

aufweisen.

$ 15 cm
≥ 15 cm
$ 10 cm
≥ 10 cm

Bild 11/23: Fußpunktausbildung unterkeller- Bild 11/24: Fußpunktausbildung nicht unter-


ter Gebäude kellerter Gebäude

180
11.2 KS-AUSSENWÄNDE
Außenwände
Außenwände RDd,w = RRs,w +=R
Dd,w
Rs,w
Dd,w
+ RDd,w
RDK 2,0:
RDKRw 2,0: w = 56 dBRDK 2,0:
= 56RdB RDKRw 2,0:
= 56RdB
w = 56 dBRDK 2,0:
RDKRw 2,0:
= 56RdB
w = 56 dB RDK 2,0:
RDKRw 2,0:
= 56RdB
w = 56 dB

1 1
20 17,5
20 17,5 2 20 2 17,5
20 17,5 11,5 14
11,5 17,5
14 17,5 11,5 4 10
11,517,5
4 10 17,5

37,5 37,5 39,5 39,5 44 44 43 43

U = 0,15
U W/(m
=U-Wert
0,152·K)
W/(m 2
·K) 2.K)]
U [W/(m U = 0,15
U W/(m
= 0,152·K)
W/(m2·K) U = 0,15
U W/(m
0,15=1)0,152·K)
W/(m2·K) U = 0,28
U W/(m
= 0,28
2
0,28·K)
W/(m2·K)
RDd,w = Rohdichteklasse
R4Dd,w
dB,= je 4 dB, je nach [-]
nach RDd,w = 0
RdB
Dd,w
= 0 dB RDd,w =2,0
+R
5Dd,w
bis=8+dB5 bis
bei 8 dB bei 2,0
Art und Dicke
Art unddes
Dicke des mineralischem
mineralischem
Faserdämm- Faserdämm-
Dämmstoffs Direktschalldämm-Maß
Dämmstoffs
und Putzart
und Putzart [dB] stoff=63
Rs,w (Summe
RDd,w = -2
stoff RdB bei
= aus
-2 dB Vor- und Hintermauerschale)
bei
Dd,w

RDd,w = Rs,w + RDd,w [dB] Hartschaumdämmstoff


RDd,w = + Hartschaumdämmstoff
5 bis 8 (bei mineralischem Faserdämmstoff)
Wohnungstrennwände
Wohnungstrennwände RDd,w = – 2 (bei Hartschaumdämmstoff)
gegen Außenlärm
RDK 1,8:
RDKRw 1,8:
= 58,8
Rw dB
= 58,8 dB
RDK 2,0:
RDK = 58,2
Rw 2,0: Rw dB
= 58,2 dB
RDK 2,0:
RDKRw 2,0:
= 63,4
Rw dB
= 63,4 dBRDK 2,2:
RDKRw 2,2:
= 61,8
Rw dB
= 61,8 dB
Schalllängsleitung [dB] Rw,1 = 56,0 Rw,1 = 56,0
horizontal und vertikal
(nur Hintermauerschale)

1)
14 cm Dämmstoff = 0,024 W/(m.K)

Bild 11/25: Schallschutz zweischaliger KS-Außenwände

Schallschutz Die einzelnen Teilflächen von Wand und


Die massiven Innen- und Außenschalen Fenstern sind mit ihren jeweiligen Schall-
bieten
24 aufgrund
24 der1 schallschutztech-
201 120 1 30 dämmungen
30 1in die
241 Berechnung
124 1 der Ge-
nisch weichen Kopplung beider Scha- samtdämmung des Außenbauteils ein-
len
Zweischaligeeinen
Zweischalige besonders
Haustrennwändeguten Schutz gegen
Haustrennwände zubeziehen. In der Regel dominiert der
a) mitAußenlärm.
Unterkellerung Bestehen dieb)Außenbauteile
a) mit Unterkellerung ohneb)
Unterkellerung
ohne Unterkellerung Einfluss
(Bodenplatte von
(Bodenplatte
getrennt) Einbauteilen wie Fenstern.
getrennt)
RDK 1,8:RDK 67
R’ 1,8: R’ dB 67 dB RDK 2,0:RDKR’ 2,0:
= 67
R’ dB= 67 dB
aus verschiedenen
w,2 w,2
Teilflächen mit unter- w,2 w,2

schiedlicher Schalldämmung, beispiels- Brandschutz


weise aus einer Wand mit ­Fenster und Aufgrund der Nichtbrennbarkeit von Kalk-
Rollladenkasten, so gilt die Anforderung sandstein (Baustoffklasse A1 nach DIN
für das resultierende bewertete Schall- 4102) weist zweischaliges KS-Mauerwerk
dämm-Maß, das aus den verschiedenen bekanntermaßen sehr gute brandschutz-
Teilflächen zu ermitteln ist. Bei der rech- technische Eigenschaften auf.
nerischen Bestimmung wird das bewer-
15 4 15 15 4 15 20 4 20 20 4 20
tete Schalldämm-Maß für die Summe Die Ausbildung von Dehnungsfugen mit
der flächenbezogenen Massen der Ein- spritzbaren Fugendichtstoffen oder im-
Nicht tragende
Nicht tragende
Trennwände
Trennwände Kelleraußenwände
Kelleraußenwände
zelschalen (Hintermauerschale RDK 1,2:
RDKR 1,2:
+ Ver-
= 40RdB= 40 dB
prägnierten
a) unbeheizt
Fugen­d ichtungsbändern,
a) unbeheizt b) beheizt
b) beheizt
w w
blendschale) ermittelt RDK(Bild
1,4:
RDKR 11/25).
1,4:
= 44RdB= 44 dB
w w die beide in der Baustoffklasse B1 nach
RDK 1,8:RDK
R 1,8:
= 43RdB= 43 dB RDK 1,8:
RDKR 1,8:
= 47,5
R dB
= 47,5 dB
RDK 2,0:RDK
w
R 2,0:
= 44RdB= 44 dB
w
RDK 2,0:
RDKR 2,0:
w
= 49RdB= 49 dB
w
DIN 4102
RDK 1,8:
RDK
angeboten
= 61RdB= 61 dB
R 1,8:
werden, haben
w w
auf-
RDK 1,4:
RDKR 1,4:
= 61RdB= 61 dB
w w
w w w w
Da die Anforderungen an das resultie- grund des geringen Anteils keinen abmin­
rende Schalldämm-Maß gestellt werden, dernden Einfluss auf die brandschutztech-
können sie bei einer Außenwand mit nische Einstufung der Gesamtkonstruk-
Fenster durch verschiedene Kombinati- tion.
onen der Schalldämmung von Wand und
Fenster erfüllt werden.

7 7 10 10 36,5 36,5 181 16 1636,5


11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.2.2 KS-Außenwände mit Wärme-  Mechanisch befestigt (Schienenbefes-


dämm-Verbundsystem tigung)
Der Begriff KS-Außenwand mit Wärme-
dämm-Verbundsystem – kurz: WDVS – Durch die hohe Maßhaltigkeit des Kalk-
beschreibt die Außenwandkonstruktion sandsteins lassen sich daraus beson-
aus einer tragenden Schale aus Kalk- ders ebene Wände herstellen. In Abhän-
sandstein und einem Wärmedämm-Ver- gigkeit von der Befestigungsart werden
bundsystem mit allgemeiner bauauf- unterschiedliche Anforderungen an die
sichtlicher Zulassung (abZ). Ebenheit (e) – bezogen auf eine Mess-
länge von 1 m – der Tragschale gestellt:
Die Zulassungen für Wärmedämm-Ver-
bundsysteme sind als Systemzulas-  Verklebte Systeme: e ≤ 1,0 cm
sung zu verstehen, bei denen alle Kom-
ponenten (Wärmedämmung, Befesti-  Verklebte und verdübelte Systeme:
gungselemente sowie Armierungs- und e ≤ 2,0 cm
Putzschichten) aufeinander abgestimmt
sind.  Mechanisch befestigte Systeme
(Schienenbefestigung): e ≤ 3,0 cm
Die tragende Innenschale aus Kalksand-
stein ist ein idealer Untergrund für jedes Bei fachgerecht ausgeführtem KS-
Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS). Mauerwerk werden auch die höchsten
Anforderungen an die Ebenheit – die
Wärmedämm-Verbundsysteme werden für die Verwendung von ausschließlich
je nach System unterschiedlich befestigt: verklebten WDVS gefordert werden –
problemlos eingehalten. Fachgerecht
 Verklebt ausgeführtes KS-Mauerwerk gilt da-
her ohne weiteren Nachweis auch für
 Verklebt und verdübelt ausschließlich verklebte WDVS als
ausreichend tragfähig.
 Verdübelt

Bei verklebten und verdübelten Syste-


KS-Mauerwerk mit WDVS Zweischaliges KS-Mauerwerk
men
mit richtet sich die Zahl der erforder-
Wärmedämmung
Kleber
lichen Dübel u.a. nach der Material-
Wärmedämm- Kleber güte des Wandbaustoffs. Hier erweist
schicht Innenputz
Wärmedämmschicht
Armierungs- sich KS-Mauerwerk als besonders trag-
schicht fähiger Untergrund.
Armierungsschicht
Außenputz
Innenputz
Außenputz Tragende
Im Vergleich zu rein verklebten Syste-
KS-Innenschale
Innenputz men ist die Verarbeitung von zusätzlich
Wärmedämmschicht
KS-Mauerwerk Anker aus
verdübelten Systemen nicht und da-
arbeits-
rostendem Stahl
mit lohnkostenintensiver.
nach DIN ENAufgrund
845-1 der
mit Klemm- und wird we-
Planebenheit von KS-Mauerwerk
KS-Mauerwerk Abtropfscheibe
Bild 11/26: KS-Mauerwerk ist ein idealer der eine zusätzliche Verdübelung von Po-
KS-Verblender
Untergrund für jedes Wärmedämm-Verbund- lystyrol-(PS-)Systemen noch die Ausfüh-
system. rung von Schienensystemen erforder-

182
11.2 KS-AUSSENWÄNDE

lich. Verklebte PS- oder Mineralfaser-La-  der Dicke


mellen-WDVS sind daher zu empfehlen. – Dünnputze
– Dickputze
Der tragende Untergrund für Wärme-
dämm-Verbundsysteme (WDVS) muss Das Bewehrungsgewebe hat – vergleich-
tragfähig, trocken, staub- und fettfrei so- bar mit der Stahlbewehrung im Stahl-
wie ausreichend eben sein. beton – u.a. die Funktion, die auftre-
tenden Spannungen auf ein unschäd-
Als Wärmedämmstoffe kommen vorwie- liches Maß zu beschränken.
gend zur Anwendung:
Wärmeschutz
 Polystyrol-Dämmplatten (EPS-Dämm- Mit schlanken, funktionsgetrennten KS-
platten) Wandkonstruktionen lassen sich je nach
Wahl des Dämmstoffes alle energe-
 Mineralwolle-Dämmplatten tischen Anforderungen bis hin zum Plus-
Energiehaus erfüllen.
 Mineralwolle-Lamellenplatten
Schallschutz
 Mineral-Dämmplatten Mit funktionsgetrennten KS-Außenwän-
den lassen sich auch die den gewähl-
 Phenolharz-Dämmplatten ten Nutzungen entsprechenden Anforde-
rungen an die Schalldämmung erfüllen.
Bei den Putzsystemen, bestehend aus
Unterputz mit Bewehrungsgewebeeinla- Je nach Wahl der Kombination von Wär-
ge und Oberputz, wird u.a. unterschie- medämmstoff und Putz kann sich eine
den nach Abminderung oder eine Erhöhung des
bewerteten Schalldämm-Maßes erge-
 dem Material ben.
– Kunstharzputze
– mineralische Putze (i.d.R. kunst-
stoffmodifiziert)
FINAL
Tafel 11/8: U-Werte einer einschaligen Außenwand mit WDVS
Dicke der
Dicke des U [W/(m²·K)]
Dämm-
Systems  [W/(m·K)] Wandaufbau
schicht
[cm] [cm] 0,022 0,024 0,032 0,035

29,5 10 0,20 0,22 0,29 0,31 Einschalige KS-Außenwand mit


Wärmedämm-Verbundsystem
34,5 15 0,14 0,15 0,20 0,22 1 cm Innenputz ( = 0,70 W/(m·K))
17,5 cm Kalksandsteinwand,
39,5 20 0,11 0,11 0,15 0,16 RDK 1,81)
Wärmedämmstoff nach Zulassung
44,5 25 0,09 0,09 0,12 0,13 ~ 1 cm Außenputz ( = 0,70 W/
(m·K))
49,5 30 0,07 0,08 0,10 0,11

Als Dämmung können unter Berücksichtigung der stofflichen Eigenschaften und in Abhängigkeit von der Konstruktion alle
genormten oder bauaufsichtlich zugelassenen Dämmstoffe verwendet werden, z.B. Hartschaumplatten, Mineralwolleplatten.
1)
Bei anderen Dicken oder Steinrohdichteklassen ergeben sich nur geringfügig andere U-Werte.

183
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Feuchteschutz/Witterungsschutz weis nach dem Glaserverfahren oder


Die Anforderungen an WDVS im Hinblick mit genaueren Verfahren (instationäre
auf die Schlagregenbeanspruchung kön- Wärme- und Feuchtestromberechnung)
nen – in Abhängigkeit von den regio- zu führen.
nalen klimatischen Bedingungen, der
örtlichen Lage oder der Gebäudeart – Bei WDVS mit Polystyrol-Wärmedäm-
in Anlehnung an DIN 4108-3 eingeord- mung können und werden dampfdiffu-
net werden. sionsdichtere Putzsysteme angewen-
det, da der Polystyroldämmstoff eine
Für hohe Beanspruchungsgruppen sind 20- bis 50-fach größere Dampfdiffusi-
Wasser hemmende bzw. Wasser abwei- onswiderstandszahl gegenüber Mineral-
sende Putzsysteme zu verwenden. Für faser-Dämmstoffen aufweist. Bei Syste-
Wasser abweisende Putzsysteme wer- men mit Mineralfaserdämmstoffen kom-
den folgende Anforderungen gestellt: men i.d.R. diffusionsoffene mineralische
Putzsysteme zur Anwendung.
 Wasseraufnahmekoeffizient:
w ≤ 0,5 kg/(m2·h0,5) Um Missverständnissen vorzubeugen:
Außenwände mit oder ohne WDVS „at-
 dampfdiffusionsäquivalente Luft- men“ nicht. Bei üblichen Gebäude- und
schichtdicke: sd ≤ 2,0 m Bauteilabmessungen ist die infolge Lüf-
tung (aus hygienischen Gründen erfor-
 Begrenzung des Produkts w·sd : derlicher Mindestluftwechsel) abgeführ-
w·sd ≤ 0,2 kg/(m·h0,5) te Feuchtigkeitsmenge gegenüber der
auf dem Wege der Dampfdiffusion durch
WDVS-Putze erfüllen i.d.R. auch eine Außenwandkonstruktion transpor­
die Anforderungen für hohe Be­ tierte Wassermenge etwa 100-fach grö-
anspruchungsgruppen (Schlagre- ßer. Da es durch die Außenwand kei-
genbeanspruchungsgruppe III) nach nen bedeutenden Luftaustausch gibt,
DIN 4108-3. beeinträchtigen fachgerecht ausgeführte
Dämmschichten in keiner Weise deren
Funktion.
Der Nachweis des Tauwasserschutzes
nach DIN 4108-3 wird bei der Verwen-
KS-Außenwände mit WDVS und KS-
dung von WDVS – insbesondere auf
Kellerwände mit Perimeterdämmung
KS-Mauerwerk – erfüllt. DIN 4108-3
sowie einschalige KS-Außenwände
kann entnommen werden, unter wel-
und zweischalige KS-Außenwände
chen Randbedingungen auf einen Nach-
mit außen liegender Wärmedäm-
weis verzichtet werden kann. In Zwei-
mung sind hinsichtlich der Wasser-
felsfällen ist ein Dampfdiffusionsnach-
dampfdiffusion unkritisch und bedür-
fen keines Nachweises für den Tau-
wasserausfall im Inneren des Bau-
teils (DIN 4108-3).

184
11.2 KS-AUSSENWÄNDE

Brandschutz aus nicht brennbarem Material (Bau-


WDVS mit Mineralwolle- oder Mineral- stoffklasse A) anzuordnen, um im Falle
Dämmplatten sind im eingebauten Zu- eines Brandes einen Brandüberschlag
stand der Baustoffklasse A2 zuzuordnen von einem Gebäude auf das Nachbarge-
und können somit über die Hochhaus- bäude zu vermeiden.
grenze hinausgehend bis zu einer Ge-
bäudehöhe von 100 m (diese Höhenbe- Bei Polystyrol-WDVS mit Dämmplatten-
grenzung ergibt sich aus der Windbean- dicken über 100 mm muss oberhalb
spruchung) eingesetzt werden. ­jeder Fenster- oder Türöffnung im Sturz-
bereich ein mindestens 200 mm brei-
WDVS mit Dämmstoffen aus Polystyrol- ter Mineralfaser-Lamellendämmstreifen
Hartschaum werden im eingebauten Zu- Baustoffklasse A angeordnet werden,
stand der Baustoffklasse B1 zugeordnet um im Brandfall ein Wegschmelzen des
und dürfen nur bis zur Hochhausgrenze Polystyrols zu verhindern (Bild 11/27).
(Fußboden des höchstgelegenen Aufent- Gleiches gilt für die Leibung im Sturzbe-
haltsraums ≤ 22 m über Geländeober- reich. Ausnahmen hierzu regeln die Zu-
kante) verwendet werden. lassungen der WDVS.

Bei Gebäuden, die direkt an Nachbar-


gebäude angrenzen, ist ein Streifen
b ≥ 1 m im Bereich der Haustrennwand

Schnitt A-A

> 100 mm
h ≥ 200 mm

A < 300 mm
Mineralwolle

d ≥ 300 A d ≥ 300
200 mm

Baustoffklasse A

Der Mineralwollestreifen ist beidseitig mindestens


300 mm über die Öffnungsbreite hinaus zu führen.

Bild 11/27: Beispiel einer brandtechnischen Zusatzmaßnahme im Sturzbereich von Wand-


öffnungen bei EPS-WDVS mit Dämmstoffdicken über 100 mm

185
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Ausführung schinelles, meanderförmiges Aufsprit-


Bei fachgerecht ausgeführtem KS-Mau- zen des Klebemörtels auf den tragenden
erwerk werden auch die höchsten An- Untergrund.
forderungen an die Ebenheit – nämlich
die für die Verwendung von ausschließ- Ausschließlich verklebte WDVS mit Mine-
lich verklebten WDVS – problemlos ein- ralwolle-Lamellendämmplatten werden
gehalten. i.d.R. vollflächig (100 %) verklebt.

Im Vergleich zu zusätzlich verdübelten Sys- Unabhängig vom Materialtyp sind die


temen sind ausschließlich verklebte Dämmplatten dicht gestoßen im Ver-
WDVS-Systeme einfacher und damit güns- band zu verlegen. Dies gilt auch für Bau-
tiger zu verarbeiten. Aufgrund der hohen werkskanten, an denen eine verzahnte
Tragfähigkeit und Ebenheit von KS-Mauer- Verlegung auszuführen ist. Stoßfugen im
werk wird weder eine zusätzliche Verdü- Bereich der Ecken von Wandöffnungen
belung von EPS-Systemen noch die Aus- sind unzulässig.
führung von Schienensystemen erfor-
derlich. Es können somit rein verklebte Gebäudedehnfugen der tragenden Kon­
WDVS mit Polystyrol-Dämmplatten oder struktion sind im WDVS durchgehend
Mineralwolle-Lamellen empfohlen wer- aufzunehmen.
den.
Im Bereich von Anschlüssen an angren-
Ausschließlich verklebte WDVS mit EPS- zende Bauteile – wie z.B. beim Blend-
Hartschaum-Dämmplatten werden teil- rahmenanschluss – sind entweder spe-
oder vollflächig verklebt. zielle, durch einige Systemhersteller an-
gebotene Profile zu verwenden oder es
Bei der teilflächigen Verklebung erfolgt ist der Dämmstoff mit einem Fugendich-
der Kleberauftrag entweder mit einem tungsband zu hinterlegen und der Putz
Flächenanteil von ca. 40 % nach der mit einem Kellenschnitt sauber zu tren-
Wulst-Punkt-Methode auf der Dämm­ nen. Fenstersohlbänke sind darüber
plattenrückseite oder mit einem Flä- hinaus mit einer seitlichen Aufkantung
chenanteil von ca. 60 % durch ein ma- sowie Unterschnitt im Leibungs­bereich
des WDVS anzuschließen. Dabei ist ins-
besondere bei Aluminium-Sohl­blechen
auf eine Schiebestoßausbildung zu ach-
ten, um eine zwängungsfreie Verfor-
mungsmöglichkeit zu gewährleisten.

Zur Reduzierung und Vermeidung von


Wärmebrücken ist auf die wärmeschutz-
technisch optimierten KS-Details zu ver-
weisen.

Die komplette KS-Detailsammlung und


der KS-Wärmebrückenkatalog finden
Bild 11/28: Seitlicher Fensteranschluss (Lei- sich unter www.kalksandstein.de.
bung)

186
11.2 KS-AUSSENWÄNDE

11.2.3 KS-Außenwände mit Vorhang- Wärmeschutz


fassade Durch Vorhangfassaden können sämt-
Hinterlüftete Außenwandbekleidungen liche Anforderungen an den Wärme-
(vorgehängte hinterlüftete Fassade, VHF) schutz in besonderer Weise erfüllt wer-
bestehen im Wesentlichen aus sieben den, da jede beliebige Wärmedämm-
Komponenten (Bild 11/29), die kon­ stoffdicke eingesetzt werden kann. Die
struktiv aufeinander abgestimmt sind: notwendigen Verankerungselemente
können problemlos im KS-Mauerwerk
 Tragender Untergrund verdübelt werden.

 Verankerungselemente Bei der Ermittlung des Wärmedurch-


gangskoeffizienten der Außenwandkon-
 Unterkonstruktion struktion ist bei VHF der Einfluss der
punktuellen Wärmebrücken im Bereich
 Wärmedämmung der Verankerungspunkte zu berücksich-
tigen. Dieser Einfluss kann durch wär-
 Hinterlüftungsraum medämmende Unterlegscheiben aus
geschlossenzelligem PVC-har t oder
 Verbindungs- und Befestigungsele- PUR-Ummantelungen minimiert werden.
mente

 Bekleidung

KS-Mauerwerk
Verankerungselemente
Festpunkthalter
Thermische Entkopplung
Dämmstoffschicht
Verbindungselemente
Gleitpunkthalter

Unterkonstruktion
Hinterlüftungsraum
Befestigungselemente
Bekleidung

Bild 11/29: Konstruktionselemente von vorgehängten hinterlüfteten Außenwandbekleidungen

187
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Feuchteschutz/Witterungsschutz Der Witterungsschutz wird durch die Be-


Außenwandkonstruktionen mit vorge- kleidungselemente erbracht. Das hinter
hängten hinterlüfteten Fassaden erwei- ein Bekleidungselement eindringende
sen sich im Hinblick auf den Tauwasser- Niederschlagswasser darf keinen schä-
schutz als besonders günstig, da der digenden Einfluss ausüben.
Dampfdiffusionswiderstand nach außen
abnimmt und die das Bauteil durchdrin- Bei kleinformatigen Bekleidungen erfolgt
gende Feuchtigkeit im Belüftungsraum der Witterungsschutz im Bereich der Fu-
durch die vorbeistreichende Luft scha- gen durch eine ausreichende Überde-
densfrei abgeführt werden kann. Auch ckung. Bei großformatigen Elementen
im Hinblick auf die Austrocknung von können offene Fugen ausgeführt wer-
Baufeuchte sind hinterlüftete Beklei- den, sofern die Fugenbreite zwischen
dungen positiv zu bewerten. den Bekleidungselementen nicht breiter
als 10 mm und der Abstand der Außen-
Nach DIN 18516-1 [11/5] ist eine Min- wandbekleidung zur Wärmedämmung
FINALdes Belüftungsraums von
destdicke ≥ 40 mm ist.
2 cm ausreichend, die örtlich auf 5 mm
reduziert werden darf. Bei der Ausbil- Schallschutz
dung von offenen Fugen zwischen den Umfangreiche Eignungsprüfungen zum
Bekleidungselementen sollte jedoch ei- Schallschutz an Außenwandsystemen
ne Mindestdicke von 4 cm eingehalten mit vorgehängten hinterlüfteten Fassa-
werden. den zeigen, dass mit größer werdenden
Dicken der Wärmedämmung und mit
An Kopf- und Fußpunkten der hinterlüf- wachsender Masse der vorgehängten
teten Fassade sind Be- und Entlüftungs- Fassade die Schalldämmung steigt.
öffnungen von 50 cm2 je m Fassadenlän-
ge anzuordnen. Diese können zusätzlich
durch so genannte Insektengitter o.Ä.
gesichert werden.

Tafel 11/9: U-Werte von KS-Vorhangfassaden


Dicke der
Dicke des U [W/(m²·K)]
Dämm-
Systems  [W/(m·K)] Wandaufbau
schicht
[cm] [cm] 0,022 0,024 0,032 0,035

31,5 10 – – 0,28 0,30 Einschalige KS-Außenwand


mit hinterlüfteter
33,5 12 – – 0,24 0,26 Außenwandbekleidung
1 cm Innenputz ( = 0,70 W/(m·K))
37,5 16 – – 0,18 0,20
17,5 cm Kalksandsteinwand,
41,5 20 – – 0,15 0,16 RDK 1,81), nicht brennbarer
Wärmedämmstoff Typ WAB nach
46,5 25 – – 0,12 0,13 DIN 4108-10, 2 cm Hinterlüftung,
Fassadenbekleidung (Dicke nach
51,5 30 – – 0,10 0,11 Art der Bekleidung)
Als Dämmung können unter Berücksichtigung der stofflichen Eigenschaften und in Abhängigkeit von der Konstruktion alle
genormten oder bauaufsichtlich zugelassenen Dämmstoffe verwendet werden, z.B. Hartschaumplatten, Mineralwolleplatten.
1)
Bei anderen Dicken oder Steinrohdichteklassen ergeben sich nur geringfügig andere U-Werte.

188
11.2 KS-AUSSENWÄNDE

11.2.4 Ausfachungen aus  die Größe der Ausfachungsfläche


KS-Mauerwerk nach DIN EN 1996-3/NA, Tabelle
Bei Skelettbauweisen werden Ausfa- NA.C.1 eingehalten ist und
chungen aus KS-Mauerwerk als nicht tra-
gende Außenwände eingesetzt. Es han-  Normalmauermörtel mindestens der
delt sich dabei um scheibenartige Bau- Mörtelgruppe NM IIa oder Dünnbett-
teile, die überwiegend nur durch ihr Ei- mörtel verwendet wird.
gengewicht beansprucht werden. Sie
müssen die auf ihre Fläche wirkenden Zulässige Wandabmessungen und
Windlasten sicher auf die angrenzenden, -flächen für KS-Mauerwer k nach
tragenden Bauteile, z.B. Wand- und De- DIN EN 1996-3/NA sind für verschie-
ckenscheiben, Stahl- oder Stahlbeton­ dene Wanddicken und Seitenverhält-
stützen und Unterzüge, abtragen. Nicht nisse Höhe zu Länge (h/l) angegeben,
tragende KS-Außenwände können ent- Tafel 11/10.
sprechend den an sie gestellten Anforde­
rungen einschalig oder mehrschalig, ver-
putzt oder unverputzt, mit außen liegen-
der Wärmedämmung, mit vorgehängter
Fassade ausgeführt werden.

Bei Ausfachungswänden von Fachwerk,


Skelett- und Schottensystemen darf
nach DIN EN 1996-3/NA auf einen sta-
tischen Nachweis verzichtet werden,
wenn

 die Wände vierseitig gehalten sind,


z.B. durch Verzahnung, Versatz oder Bild 11/30: Fachwerk mit Ausfachung aus
KS-Sichtmauerwerk
Anker,

Tafel 11/10: Zulässige Größtwerte der Ausfachungsfläche von nicht tragenden Außen­wänden
ohne rechnerischen Nachweis nach DIN EN 1996-3/NA
Alle Stein-Mörtel-Kombinationen nach DIN EN 1996-3/NA, ohne Stoßfugenvermörtelung
Wanddicke Größte zulässige Werte 1), 2) der Ausfachungsfläche in m2 bei einer Höhe über Gelände von
t
[mm] 0 m bis 8 m 8 m bis 20 m 3)
h / l  0,5 h / l = 1,0 h / l  2,0 h / l  0,5 h / l = 1,0 h / l  2,0
115 3) 8 / 11 4) 12 / 16 4) 8 / 11 4) --- --- ---
150 8 / 11 4) 12 / 16 4) 8 / 11 4) 5 / 7 4) 8 / 11 4) 5 / 7 4)
175 14 20 14 9 13 9
240 25 36 25 16 23 16
 300  33 50 33 23 35 23
1)
Bei Seitenverhältnissen 0,5 < h/l < 1,0 bzw. 1,0 < h/l < 2,0 dürfen die größten zulässigen Werte der Ausfachungsflächen geradlinig
interpoliert werden.
2)
Die angegebenen Werte gelten für KS-Mauerwerk mit Normalmauermörtel mindestens NM IIa und Dünnbettmörtel.
3)
In Windlastzone 4 nur im Binnenland zulässig
4)
Bei Verwendung von Kalksandsteinen (Festigkeitsklasse  12) dürfen die größeren Werte verwendet werden.

189
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Die in den Normen, z.B. auch in DIN


EN 1996-3/NA [11/6], angegebenen
Größtwerte von Ausfachungsflächen
nicht tragender KS-Außenwände dürfen
nach Kirtschig [11/7] unter der Voraus-
setzung erhöht werden, dass Kalksand-
steine der Höhe hu = 238 oder 248 mm
(KS-Blocksteine und KS-Hohlblocksteine,
auch als Plansteine), vermauert mit Nor-
malmauermörtel NM III bzw. DM mit
Stoßfugenvermörtelung, verwendet wer-
den. Die Steine sind vorzunässen.

Unter diesen Voraussetzungen sind in


­e inigen Fällen – siehe Tafel 11/11 –
auch dreiseitig gehaltene Wände mit
oberem freiem Rand möglich.

Bild 11/31: Kalksandstein-Mauerwerk als


Ausfachung einer Stahlkonstruktion

Tafel 11/11: Zulässige Größtwerte der Ausfachungsflächen von nicht tragenden Außenwänden
mit Normalmauermörtel
KS-Blocksteine und KS-Hohlblocksteine mit Steinhöhe hu = 238 oder 248 mm,
mit Stoßfugenvermörtelung, NM III

Wanddicke Erhöhte Größtwerte1) der Ausfachungsfläche Aw [m²] bei einer Höhe über Gelände von
t 2)
[mm] 0 m bis 8 m 8 m bis 20 m 3)

h / l  0,5 h / l = 1,0 h / l  2,0 h / l  0,5 h / l = 1,0 h / l  2,0

4-seitig gehalten; lol  0,4·hu

115 11 16 11 --- --- ---

150 11 16 11 7 11 7

175 22 20 22 13 13 13

240 38 36 38 25 23 25

 300 60 54 60 38 35 38

3-seitig gehalten; oberer Rand frei; lol  0,4·hu

175 8 10 16 --- --- ---

240 16 20 30 10 12 18

 300 25 30 45 16 20 28
1)
Bei Seitenverhältnissen 0,5 < h/l < 2,0 dürfen die größten zulässigen Werte der Ausfachungsflächen geradlinig interpoliert werden.
2)
Für andere Wanddicken dürfen die Zwischenwerte geradlinig interpoliert werden.
3)
In Windlastzone 4 nur im Binnenland zulässig

190
11.2 KS-AUSSENWÄNDE

Die nicht tragenden Außenwände und Bauteile ist sinngemäß wie der seitliche
ihre Anschlüsse müssen so ausgebil- Anschluss gleitend auszuführen.
det sein, dass sie die auf sie wirkenden
Windlasten auf die angrenzenden, tra- Entsprechend Art und Spannweite der
genden Bauteile sicher abtragen. tragenden Konstruktion erfolgt im Be-
reich des oberen Wandanschlusses ein
Der seitliche Anschluss an angrenzende Toleranzausgleich, im Allgemeinen von
Bauteile erfolgt i.d.R. gleitend und elas­ ca. 2 cm. Der Hohlraum ist mit Mine-
tisch ralwolle auszufüllen und gegen Schlag-
regenbeanspruchung abzudichten. Da-
 durch Einführen der Wand in eine Nut, durch wird vermieden, dass die tra-
genden angrenzenden Bauteile durch
 durch übergreifende Stahlprofile Formänderungen und nachträgliches
oder Ankersysteme in korrosionsge- Durchbiegen unbeabsichtigte Lasten
schützter Ausführung. und Spannungen auf die nicht tragenden
Außenwände übertragen.
Zwischen den nicht tragenden Außen-
wänden und angrenzenden Bauteilen Am unteren Anschluss werden die Ho-
werden Streifen aus Mineralwolle o.Ä. rizontalkräfte aus Windlasten zwischen
eingelegt, äußere und innere Fugen sind der nicht tragenden Außenwand und dem
elastoplastisch oder mit Fugenbändern tragenden Bauteil durch Reibung auf die
abzudichten. tragende Konstruktion abgeleitet. Dies
ist bei der Auswahl von z.B. Dachpappe
Der obere Anschluss der nicht tra- oder Folie zu berücksichtigen.
genden Außenwand an die tragenden

Ankerschiene
senkrecht/horizontal Holzstiel einer
KS-Sichtmauerwerk Fachwerkkonstruktion
verschiebbarer
Flachstahlanker

Kalkmörtel Dreikantleiste

Gleithülle
Fugendichtung
Alle Stahlteile sind korrosionsgeschützt
auszuführen.
Winkel aus
Dämmschicht nicht rostendem Stahl
Bei Anforderungen an den Brandschutz:
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1.000 °C, Befestigung am Holzstiel
Rohdichte ≥ 30 kg/m3 über Schrauben

Bild 11/32: Wandanschluss an eine Stahl- Bild 11/33: Wandanschluss an eine Holz-
betonstütze mit Ankerschienen fachwerkkonstruktion

191
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.3 Frei stehende KS-Wände  Wanddicke 36,5 cm: 5 Steinschich-


ten
Frei stehende Wände werden weder
seitlich durch Querwände oder Stützen, Die Angaben gelten für eine Kronenhöhe
noch oben durch anschließende Decken der Wände bis zu maximal 8 m über Ge-
oder Ringbalken gehalten. Dies trifft z.B. ländeoberkante.
für Einfriedungen und Brüstungen zu.
Sollen frei stehende Mauerwerkswän-
Standsicherheit de höher gemauert werden, sind diese
Zur Ermittlung der Horizontal- und Eigen- Wände durch Pfeiler und ggf. zusätzlich
lasten ist DIN EN 1991-1-4/NA [11/8] durch biegesteife Querriegel auszustei-
zu beachten. Bei den Windlastannah- fen. Ohne Riegel gilt die Wand als drei-
men ist die Windlastzone, die Gelände- seitig gehalten. Mit einem zusätzlichen
kategorie und die Höhenlage der Bau- biegesteifen Querriegel als Wandkrone
teile über Gelände zu beachten. kann von einer vierseitigen Halterung
ausgegangen werden. Zur Aussteifung
Zulässige Höhen frei stehender KS-Wän- eignen sich Stahlprofile oder Stahlbeton-
de der Steinrohdichteklasse 2,0 ohne pfeiler. Damit werden die in Tafel 11/12
Aussteifung und ohne Auflast sind da- angegebenen Wandhöhen ausführbar.
nach wie folgt: Für die Windzone 2, wel-
che die Windzone 1 auf der sicheren Sei- Gebrauchstauglichkeit
te mit abdeckt, ergibt sich nach [11/9] Zur Minimierung der Rissgefährdung
bei Verwendung von KS-Blocksteinen mit aus hygrothermischer Zwangsbeanspru-
Schichtmaßhöhe 25 cm folgende zuläs- chung sollten die Einzelwandlängen frei
sige Anzahl von Steinschichten: stehender Wände (ohne zusätzliche Aus-
steifung) 6 bis 8 m nicht überschreiten.
 Wanddicke 17,5 cm: 1 Steinschicht
Witterungsschutz
 Wanddicke 24 cm: 2 Steinschichten Für unverputzte frei stehende Wände
sind KS-Verblender zu wählen.
 Wanddicke 30 cm: 3 Steinschichten

6 bis 8 m

d = 175 bis 365

Bild 11/34: Gliederung frei stehender KS-Wände

192
11.3 FREI STEHENDE KS-WÄNDE

Frei stehende Wände müssen an der


Mauerkrone gegen Regenwasser ge- Der Fußpunkt ist gegen aufsteigende
schützt werden. Hierfür eignen sich Na- Feuchte, Spritzwasser und Tausalze zu
tursteinplatten, Mauerabdeckungen aus schützen. Der Betonsockel soll des-
vorgefertigten Aluminiumprofilen, Be- halb mindestens 30 cm über Gelände
tonfertigteile, Dachziegel etc. Dabei ist geführt werden.
auf einen ausreichenden Überstand so-
wie die Ausbildung von Abtropfkanten
(Bild 11/35) zu achten.
Tafel 11/12: Aussteifung frei stehender Wän-
de aus KS mit bzw. ohne oberen Querriegel
Rollschichten aus Mauerwerk haben bei einer Höhe über Gelände von 0 bis 8 m1)
sich als obere Abdeckung von frei ste-
henden Wänden nicht bewährt, da ins- Wand­ Wand­ Emp- Aussteifungs-
dicke höhe fohlener pfeiler
besondere der Fugenmörtel durch die d h Abstand
starke Regenbeanspruchung in der Dau- a Stahl- Stahl-
profil beton-
erhaftigkeit gefährdet ist. (statisch quer-
erforder- schnitt
lich)3) b/d4)
[cm] [m] [m] [cm/cm]
mit oberem Querriegel
11,52) 1,50 5,50 I 120 35/12
2,00 4,00 I 120 40/12
2,50 3,50 I 120 45/12
3,00 3,00 I 120 50/12
Abtropfkante
17,5 2,00 5,50 I 180 30/18
2,50 4,50 I 180 35/18
3,00 3,50 I 180 40/18
3 cm
3,50 3,00 I 180 45/18
5 cm
24 2,50 8,00 I 240 30/24
Zulässige Mauerhöhe

3,00 6,50 I 240 35/24


3,50 5,50 I 240 40/24
4,00 5,00 I 240 45/24
ohne oberen Querriegel
11,52) 1,00 3,50 I 120 20/12
1,50 3,00 I 120 30/12
2,00 2,00 I 120 40/12
17,5 1,50 3,50 I 180 20/18
2,00 2,50 I 180 30/18
2,50 2,00 I 180 40/18
24 2,00 5,00 I 240 20/24
2,50 4,00 I 240 25/24
3,00 3,00 I 240 30/24
frostfrei

1)
Die Angaben gelten für ein Mischprofil der
Geländekategorien I–II (Regelprofil im Binnen-
land) der Windlastzone 2.
2)
Mindestens Steindruckfestigkeitsklasse 12
3)
Aus konstruktiven Gründen werden größere
Stahlquerschnitte empfohlen.
4)
Bewehrung gemäß statischem Nachweis
Bild 11/35: Frei stehende KS-Wand

193
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.4 KS-INNENWÄNDE 11.4.1 Tragende Innenwände


Mauerwerkswände aus Kalksandstein
Innenwände dienen in erster Linie dem sind hoch tragfähig. Durch die bei Kalk-
Raumabschluss – der Unterteilung in sandstein üblichen hohen Steindruckfe-
Räume – und dem Abtrag von Lasten. Zu- stigkeitsklassen (SFK ≥ 12) sind bereits
gleich haben sie weitere, sicherheitsrele- schlanke Wände ab 11,5 cm Dicke voll
vante Funktionen zu erfüllen. Innenwände belastbar. Die charakteristische Druck-
aus Kalksandstein erfüllen höchste An- festigkeit ergibt sich als Kombination von
forderungen an den Schallschutz und den Mörtelgruppe und Steindruckfestigkeits-
Brandschutz. Durch ihre hohe Wärme klasse in Abhängigkeit von der Steinart
speichernde Masse leisten KS-Innen- (Lochsteine, Vollsteine, Plansteine und
wände einen wesentlichen Beitrag zum Planelemente).
sommerlichen Wärmeschutz. Als tra-
gende Wände sind sie bereits ab Wand- Gegenüber anderen Mauersteinen mit
dicken von 11,5 cm hoch belastbar. KS- geringerer SFK können KS-Wände zur
Innenwände können auch als nicht tra- Aufnahme der gleichen Belastung deut-
gende Wände ausgeführt werden. Hin- lich schlanker (geringere Wanddicke)
sichtlich der optischen Gestaltung bieten ausgeführt werden.
KS-Innenwände als Sichtmauerwerk oder
als verputzte Wände eine Vielzahl an Ge- Mit dem längenbezogenen Grundwert R
staltungsmöglichkeiten. lässt sich die Tragfähigkeit unterschied-
Tafel 11/13: Charakteristische Druckfestigkeit fk [N/mm2] von Einsteinmauerwerk aus
Kalksand-Loch- und -Hohlblocksteinen mit Normalmauermörtel
KS L/KS L-R Mörtelgruppe
Steindruckfestigkeitsklasse NM II NM IIa NM III NM IIIa
1)
101) 3,5 4,5 5,0 5,6
12 3,9 5,0 5,6 6,3
1)
161) 4,6 5,9 6,6 7,4
Tafel 11/14: Charakteristische Druckfestigkeit fk [N/mm2] von Einsteinmauerwerk aus
Kalksand-Vollsteinen und Kalksand-Blocksteinen mit Normalmauermörtel
KS/KS -R Mörtelgruppe
Steindruckfestigkeitsklasse NM II NM IIa NM III NM IIIa
12 5,4 6,0 6,7 7,5
1)
161) 6,4 7,1 8,0 8,9
20 7,2 8,1 9,1 10,1
1)
281) 8,8 9,9 11,0 12,4
Tafel 11/15: Charakteristische Druckfestigkeit fk [N/mm2] von Einsteinmauerwerk aus
Kalksand-Plansteinen und KS XL mit Dünnbettmörtel
Dünnbettmörtel DM Planelemente Plansteine
Steindruckfestigkeitsklasse KS XL KS XL-E KS P KS L-P
KS -R P KS L-R P
1)
101) – – – 5,0
12 9,4 7,0 7,0 5,6
1)
161) 11,2 8,8 8,8 6,6
20 12,9 10,5 10,5 –
1)
281) 16,0 – 13,8 –
KS XL: KS-Planelement ohne Längsnut, ohne Lochung KS P: KS-Planstein mit einem Lochanteil  15 %
KS XL-E: KS-Planelement ohne Längsnut, mit Lochung KS L-P: KS-Planstein mit einem Lochanteil > 15 %
1)
Auf Anfrage regional lieferbar

194
11.4 KS-INNENWÄNDE

Tafel 11/16: Beispiele von Bemessungswerten des Tragwiderstandes Rd von Wänden


Baustoff Porenbeton Ziegel KS L-R P KS -R P KS XL
SFK 2 6 12 20 20
Mörtel DM DM DM DM DM
fk 1,8 N/mm2 2,3 N/mm2 5,6 N/mm2 10,5 N/mm2 12,9 N/mm2
Wanddicke t 365 mm 365 mm 175 mm 175 mm 150 mm
Vollaufliegende Decke;
372 kN/m 476 kN/m 555 kN/m 1.041 kN/m 1.097 kN/m
Rd je lfd. m
Teilaufliegende Decke1) ja ja nein nein nein
1)
Teilaufliegende Decken werden bei monolithischen Außenwandaufbauten ausgeführt. Dabei ist zu beachten, dass sich
der Bemessungswert des Tragwiderstands je nach Auflagertiefe der Decke um ungefähr 50 % reduziert.

licher Mauerwerkswände einfach ver- lassen sich so an jeder Stelle der


gleichen, siehe Tafel 11/16. Gegenüber Wand unmittelbar in geeigneter Be-
Wänden aus Leichthochlochziegeln oder festigungsart anbringen.
Porenbeton können KS-Wände deutlich
(bis zur Hälfte) schlanker sein. Dadurch  Sie dürfen sowohl bei weichen als
ergeben sich erhebliche Wohn- und Nutz- auch bei harten Stößen nicht zerstört
flächengewinne. oder örtlich durchstoßen werden.

11.4.2 Nicht tragende Innenwände  Sie müssen zum Nachweis ausrei-


Nicht tragende Innenwände sind mindes- chender Biegegrenztragfähigkeit eine
tens dreiseitig zu halten. Ihre Anschlüsse horizontale Streifenlast aufnehmen,
müssen so ausgebildet sein, dass sie die 0,9 m über dem Fußpunkt der
folgende Anforderungen der DIN 4103-1 Wand angreift:
erfüllen: – Einbaubereich 1: p1 = 0,5 kN/m,
– (geringe Menschenansammlung)
 Sie müssen statischen – vorwiegend – Einbaubereich 2: p2 = 1,0 kN/m.
ruhenden – sowie stoßartigen Be- – (hohe Menschenansammlung)
lastungen, wie sie im Gebrauchszu-
stand entstehen können, widerste-
hen. qk
h – 1,65

 Sie müssen, neben ihrer Eigenlast


≥ 0,30

einschließlich Putz oder Bekleidung,


die auf ihre Fläche wirkenden Lasten
aufnehmen und auf andere Bauteile,
h

wie Wände, Decken und Stützen, ab- 0,30


1,65

tragen. qh,k
0,90

 Sie müssen leichte Konsollasten


aufnehmen, deren Wert ≤ 0,4 kN/m Horizontallast qh,k
Konsollast qk
Wandlänge beträgt bei einer verti-
qh,k = 0,5/1,0 kN/m
kalen Wirkungslinie von ≤ 0,3 m von
der Wandoberfläche. Bilder, Bücher- Bild 11/36: Statische Belastungen nach
regale, kleine Wandschränke u.Ä. DIN 4103-1

195
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Schadensfreie Ausführung Bauausführung


Für die Rissesicherheit bei nicht tra- Es sollten „trockene“ Mauersteine (Bau-
genden inneren Trennwänden sind fol- stellenlagerung!) verwendet werden.
gende Planungs- und Ausführungshinwei- Es sollte mindestens NM IIa oder bes-
se zu beachten: ser noch zertifizierter Dünnbettmörtel
verwendet werden und die Steine sind
Durchbiegung begrenzen vor dem Vermauern kurz vorzunässen.
Die Durchbiegung der Decke, auf der die Durch Schlitze und Stemmarbeiten darf
Trennwände erstellt werden, muss be- das Wandgefüge nicht gestört werden.
grenzt werden ( f ≤ l /500, d.h. Biege- Auf die Verwendung von geeigneten
schlankheit li /d ≤ 150/li bzw. d ≥ li2/150). Werkzeugen ist zu achten.
Weitere Gleichungen zur Berechnung
der zulässigen Biegeschlankheit sind in Putze
DIN EN 1992-1-1/NA [11/10] angegeben. Der Dünnlagenputz dient i.d.R. als Un-
Unbedingt müssen die Ausschalfristen tergrund für eine Tapete. Soll die Wand-
eingehalten werden und die Nachbehand- fläche nur angestrichen werden, so
lung des Betons für die Decken muss er- sind zur Sicherstellung der optischen
folgen. Bei kurzen Ausschalfristen müs- Beschaffenheit (Rissfreiheit) besonde-
sen wirksame Notstützen gesetzt werden. re Maßnahmen vorzusehen. Besondere
Maßnahmen sind z.B. Vorspachteln der
Planung Stoß- und Lagerfugen, Verwendung elas­
Die Planung erfolgt nach dem Fachbuch tisch eingestellter Putzsysteme, Erhö-
„Kalksandstein. Planungshandbuch. hung der Putzdicke, Einlegen von Putz-
Planung, Konstruktion, Ausführung.“ bewehrungen etc. Die Angaben der Putz-
[11/11]. Bei Wandlängen > 5,00 m sol- hersteller sind zu beachten.
len gleitende Anschlüsse an Wandkopf
und Wandfuß ausgeführt werden. Bei
Wandlängen > 6,00 m muss die Risse-
sicherheit abgeschätzt werden. Die maxi-
male Wandlänge sollte 12 m nicht über-
schreiten.

Bauablauf
Die Trennwände sind möglichst spät
(nach Erstellung des Rohbaus) zu mau-
ern. Erst nach Errichtung aller Wände
sollte – möglichst spät – die Fuge zwi-
schen Wand und Decke geschlossen
werden (falls nicht andere Anschluss-
arten vorgesehen sind). Der Putz ist Bild 11/37: Nicht tragende Innenwand aus
möglichst spät aufzubringen. Kalksandstein-Bauplatten

196
PKA, Kapitel 5, Tafel 6

11.4
Tafel 6: Zulässige Wandlängen nicht tragender Trennwände mit und ohne KS-INNENWÄNDE
Auflast bei vierseitiger
bzw. dreiseitiger Halterung, vertikaler Rand frei
h

Nicht tragende Innenwände


Einbau- werden un-
Wandhöhe Nicht tragende
WanddickeWände
[mm] mit Auflast sind
terschieden bereich
in: [m]
50
Wände,
70
die
100
an der
115/
Deckenunterkante
175/ 240
voll vermörtelt sind 150 (Mörtel
200geringer Fes-
 vierseitig gehaltene Wände mit oder tigkeit) und auf denen die darüber liegen-
Zulässige Wandlänge [m]
PKA,
ohne Kapitel
Vierseitige
Auflast 5,
2,5 Tafel 6 3
den Decken sich zum Teil absetzen kön-
5 7
3 3,5 nen.
5,5 Ganz7,5 allgemein gilt, dass das Ver-
Halterung
 dreiseitig gehaltene
1 3,5 Wände, ein ver-
4 fugen
6 zwischen
8 dem
10 oberen
12 Wandende
12
tikaler Rand frei, 4mit oder ohne Auf- – 6,5 der Decke
und 8,5 im Allgemeinen eher zu
Tafellast 4,5 nicht tragender
6: Zulässige Wandlängen – Trennwände
7 9 und ohne Auflast bei vierseitiger
mit
4103-1 empfehlen ist als das Dazwischenlegen
> 4,5
bzw. dreiseitiger Halterung, –6
vertikaler Rand–frei von stark– nachgiebigem
– – 12
Material.12Dies
2,5 1,5 3 5 6
h

 dreiseitigEinbau-
gehaltene Wand, oberer gilt insbesondere dann,
[mm] wenn davon aus-
3 Wandhöhe 2 3,5 Wanddicke
5,5 6,5
Rand freibereich 3,5 [m] 2,5 gegangen
4 6 werden7kann, dass12 nach 12dem
2 50 70 100 115/ 175/keine240Las-
ohne Auf- 4 – Verfugen
4,5 in
6,5 die Trennwände
7,5
4,5 – 150
5 mehr 7aus Verformung
8 200
Bei
lastdreiseitig gehaltenen Wänden mit ten infolge Eigen-
> 4,5 – 6
und ohne Auflast und einem freien verti- – – Zulässige
– Wandlänge
– [m]
gewichts der darüber liegenden12 12
Bauteile
PKA,
kalen Rand
VierseitigeKapitel 5,2,5Tafel
sind reduzierte 6 35,5 eingetragen
Wandlängen 8
5 7 werden. Das Vermörteln der
Vierseitige 3 6
3,5 8,5
5,5 7,5 zwischen nicht tragender
Halterung
anzunehmen. Anschlussfuge
Halterung 3,5
3,5 6,5
4 9 6 12 8 12 1210 12 12 12
1
4 – 9,5
6,5 8,5
Tafel 6:
Tafel 11/17: Zulässige
Zulässige Wandlängen [m] nicht
4,5 nicht tragender
Wandlängen tragender
– Trennwände7– innerer
9 und
mit Trennwände
ohne Auflast mitbei
Auflast bei
vierseitiger
4103-1 vierseitiger Halterung bzw. dreiseitiger
> 4,5 –6 Halterung,
–frei vertikaler
– Rand
– frei– 12 12
bzw. dreiseitiger Halterung, vertikaler Rand
2,5 2,5
1,5 35,5 58 6
h

Einbau- 3 Wandhöhe 23 6
3,5 Wanddicke
8,5
5,5 6,5 [mm]
bereich 3,5 [m] 3,5
2,5 46,5 69 712 12 12
2 50 70 100 115/ 175/ 240
4 – 7
4,5 9,5
6,5 7,5
ohne Auf- 150 200
4,5 – 57,5 710 8
lastAuflast
mit
> 4,5 – 6 – – Zulässige
– Wandlänge
– [m]
12 12
Vierseitige 2,5
2,5 1,5
5,5
3 82,5
5 3,5
7
Dreiseitige
Vierseitige
Halterung 3 61,75
3,5 2,75
8,5
5,5 3,75
7,5
Halterung
Halterung 2 3 4 5 8
3,5 6,5
4 96 12
8 12
10 12 12
1 4 – 3,25
9,5 4,25
6,5 8,5
4,5 – –3,5
7 4,5
9
4103-1 > 4,5 – 6 – – – – 8
12 12
2,5 0,75
2,5
1,5 31,5
5,5 852,5 63
3 31
2 61,75
3,5 2,75
8,5
5,5 3,25
6,5
3,5 1,25
3,5
2,5 2
6,5
4 93
6 3,5
12
7 6
12 12
2 4 – 72,25
4,5 3,25
9,5
6,5 3,75
7,5
ohne Auf- 2,5 3,5 4
4,5 – 7,5
5 10
7 8
lastAuflast
mit
> 4,5
> 4,5 –– 6
6 –– –– –– –– 6
12 12
12
2,5
2,5 2,75
1,5
5,5 4
2,5
8 3,5
Dreiseitige
Dreiseitige
Vierseitige 3 3
1,75
6 4,25
2,75
8,5 3,75
Halterung
Halterung
Halterung 3,25 4,5 6 8 10
3,5 26,5 39 412 512 8
12 12
1 4 – 4,75
3,25
9,5 4,25
4,5 – –
3,5 4,5
> 4,5 – 6 – – – – 10
8
12 12
2,5 1,25
0,75
2,5 2,75
1,5
5,5 4
82,5 3
3 11,5
3 3
1,75
6 4,25
2,75
8,5 3,25
3,5 1,75
1,25
3,5 23,25
6,5 34,5
9 6
3,5
12 8
6
12 12
2 4 – 3,5
2,25
7 4,75
3,25
9,5 3,75
ohne Auf- 4,5 – 3,75
2,5 5
3,5 4
7,5 10
last
mit
mit Auflast
Auflast >
> 4,5
4,5 –– 6
6 –– –– –– –– 6
8
12 12
12
2,5
2,5 2,75
1,5
Bei KS-Mauerwerk mit Dünnbettmörtel darf generell 1) 42,5 3,5
Unter Auflast wird hierbei verstanden, dass die
Dreiseitige
Dreiseitige 3 verzichtet werden.3
auf eine Stoßfugenmörtelung 1,75 4,25
2,75
Wände an 3,75
der Deckenunterkante voll vermörtelt
Halterung
Halterung 3,5 3,25 4,5 6
2 4 darüber8
3sind und die 10
5liegenden Decken
8 12 197
infolge
1 4 –
Dies gilt auch bei Verwendung von Normalmauer- 4,75
3,25
Kriechens 4,25
und Schwindens sich auf die nicht
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Wand und Stahlbetondecken soll daher Grenzmaße bei Verwendung von Normal-
möglichst spät erfolgen. mörtel der NM III (trockene Kalksand-
steine sind vorzunässen) oder Dünn-
Bei nicht tragenden KS-Innenwänden bettmörtel. Bei Wanddicken ≥ 11,5 cm
PKA, Kapitel
mit oberer 5, Tafel
Halterung, siehe6Tafeln ist Normalmauermörtel mindestens der
11/17 und 11/18, kann unter Ver- Mörtelgruppe IIa (trockene Kalksand-
wendung von Dünnbettmörtel auf steine sind vorzunässen) oder Dünnbett-
die Stoßfugenvermörtelung verzich- mörtel zu verwenden.
Tafel 6: Zulässige Wandlängen nicht tragender Trennwände mit und ohne Auflast bei vierseitiger
tet werden. Bei oberem freien Rand
bzw. dreiseitiger Halterung, vertikaler Rand frei
sind die Stoßfugen zu vermörteln Für nicht tragende KS-Innenwände
(Tafel 11/19).
Einbau- Wandhöhe ist Normalmauermörtel
Wanddicke [mm] der Mörtel-
bereich [m] gruppe III oder Dünnbettmörtel zu
50 70 100 115/ 175/ 240
empfehlen. 150 200
Für Wanddicken ≤ 10 cm unter Auflast im
Einbaubereich 2 gelten die angegebenen Zulässige Wandlänge [m]
PKA, Kapitel 5,2,5Tafel 6 3
Vierseitige 5 7
Halterung 3 3,5 5,5 7,5
1 3,5 4 6 8 10 12 12
4 – 6,5 8,5
Tafel 6:
Tafel 11/18: Zulässige
Zulässige Wandlängen [m] nicht
4,5 nicht tragender
Wandlängen tragender
– Trennwände
7 innerer Trennwände
9 und
mit ohne
ohne Auflast beiAuflast bei
vierseitiger
103-1 vierseitiger
bzw. Halterung
dreiseitiger bzw.
Halterung, dreiseitiger
> 4,5 –6
vertikaler Halterung,
Rand–frei vertikaler
– Rand
– frei– 12 12
2,5 1,5 3 5 6
Einbau- 3 Wandhöhe 2 3,5 Wanddicke
5,5 [mm]
6,5
bereich 3,5 [m] 2,5 4 6 7 12 12
2 50 70 100 115/ 175/ 240
ohne Auf- 4 – 4,5 6,5 7,5
4,5 – 5 7 150
8 200
last
> 4,5 – 6 – – Zulässige
– Wandlänge
– [m]
12 12
Vierseitige 2,5 5,5
3 58 7
Vierseitige
Halterung 3 6
3,5 8,5
5,5 7,5
Halterung 3,5 6,5
4 69 12
8 12
10 12 12
1
1 4 – 9,5
6,5 8,5
4,5 – 7– 9
103-1 > 4,5 – 6 – – – – 12 12
2,5 2,5
1,5 35,5 8
5 6
3 3
2 6
3,5 8,5
5,5 6,5
3,5 3,5
2,5 46,5 9
6 12
7 12 12
2
2
ohne Auf- 4 – 7
4,5 9,5
6,5 7,5
4,5 – 57,5 10
7 8
lastAuflast
mit
> 4,5 – 6 – – – – 12 12
2,5
2,5 1,5
5,5 82,5 3,5
Dreiseitige
Vierseitige 3 1,75
6 2,75
8,5 3,75
Halterung
Halterung 2 3 4 5 8
3,5 6,5 9 12 12 12 12
1 4 – 3,25
9,5 4,25
4,5 – –3,5 4,5
> 4,5 – 6 – – – – 8
12 12
2,5 0,75
2,5 1,5
5,5 82,5 3
3 1
3 61,75 2,75
8,5 3,25
3,5 1,25
3,5 2
6,5 3
9 3,5
12 6
12 12
2 4 – 72,25 3,25
9,5 3,75
ohne Auf- 4,5 – 2,5
7,5 3,5
10 4
lastAuflast
mit
> 4,5 – 6 – – – – 6
12 12
2,5
2,5 2,75
1,5 4
2,5 3,5
Dreiseitige
Dreiseitige
3 3
1,75 4,25
2,75 3,75
Halterung
Halterung
198 3,5 3,25
2 34,5 6
4 8
5 10
8 12
1
1 4 – 4,75
3,25 4,25
11.4 KS-INNENWÄNDE

Tafel 11/19: Zulässige Wandlängen [m] nicht tragender innerer Trennwände ohne Auflast bei
dreiseitiger Halterung, oberer Rand frei, Stoßfugen vermörtelt
Dreiseitige Einbau- Wandhöhe Wanddicke [mm]
Halterung 1) bereich [m] 50 70 100 115/ 175/ 240
150 200
Zulässige Wandlänge [m]
2 3 7 8 8
2,25 3,5 7,5 9 9
2,5 4 8 10 10
3 5 9 10 10 12 12
1
3,5 6 10 12 12
4 – 10 12 12
4,5 – 10 12 12
> 4,5 - 6 – – – – 12 12
2 1,5 3,5 5 6 8 8
2,25 2 3,5 5 6 9 9
ohne 2,5 2,5 4 6 7 10 10
Auflast 3 – 4,5 7 8 12 12
2
3,5 – 5 8 9 12 12
4 – 6 9 10 12 12
4,5 – 7 10 10 12 12
> 4,5 - 6 – – – – 12 12
Die Stoßfugen sind generell zu vermörteln. dicken  115 mm ist Normalmauermörtel min-
Für Wanddicken  100 mm ist Normalmauermörtel destens der NM IIa (trockene Kalksandsteine sind
der NM III (trockene Kalksandsteine sind vorzunäs- vorzunässen) oder Dünnbettmörtel zu verwenden.
sen) oder Dünnbettmörtel zu verwenden. Bei Wand-
1)
ie obere Halterung kann durch einen Ringbalken hergestellt werden. In diesem Fall gelten die Werte
D
der Tafeln 11/17 und 11/18.

Vertikalschnitt

Mörtelfuge Schwimmender ≤ 30
Estrich ≥ 20
Stahlbeton-
decke
Dichtstoff

Bei größeren Deckenspannweiten zwei Folien


übereinander auf der Stb. Rohdecke verlegen, um
Dämmschicht
einen evt. Abriss unterhalb des Fertigfußbodens
Bei Anforderungen an den Brandschutz:
zwangsweise vorzugeben. Zusätzlich kann die
Ausgleichsschicht aus Normalmauermörtel mit Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1.000 °C,
2 bis 4 10 bewehrt werden. Die Aufnahme des Rohdichte ≥ 30 kg/m3
Horizontalschubs an den seitlichen Wandan-
schlüssen muss gewährleistet sein. Bild 11/39: Gleitender Deckenanschluss bei
dreiseitig gehaltenen Wänden, oberer Rand
Bild 11/38: Starrer Anschluss im Fußpunkt frei

199
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

a) Stahlprofil außen liegend b) Stahlprofil innen liegend

30 Stahl 30
Stahlwinkel
20 20
Blende aus Alu- 65 x 6
oder Stahlprofil
a 600

Dämmschicht
Bei Anforderungen an den Brandschutz:
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1.000 C,
Rohdichte 30 kg/m3

Bild 11/40: Gleitende Deckenanschlüsse mit Stahlwinkel, oberer Rand gehalten

Vertikalschnitt Stahlträger
Stahlträger

Stahlbetondecke
Gleitschicht,
Gleitschicht,
z.B.
z.B.Folienstreifen
Folienstreifen

Dämmschicht
mit Lagesicherung Stahlprofil
Spezialdübel Stahlbeton-Stütze
Stahlbeton-Stütze Fugendichtung
Fugendichtung

Stahlwinkel
abgehängte
Mineralwolle Decke

Senkrecht/horizontal
Senkrecht/horizontalverschiebbarer
verschiebbarer
nicht tragende Maueranschlussanker
Maueranschlussanker
Innenwand
Gleithülle
Gleithülle

Dämmschicht Dämmschicht
Dämmschicht
Bei Anforderungen an den Brandschutz: Bei
BeiAnforderungen
Anforderungenan anden
denBrandschutz:
Brandschutz:
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1.000 C, BaustoffklasseA,A,Schmelzpunkt
Baustoffklasse 1.000 C,C,
Schmelzpunkt>>1.000
Rohdichte 30 kg/m3 Rohdichte
Rohdichte 30 kg/m33
30kg/m
Bild 11/41: Anschluss an abgehängte, schall- Bild 11/42: Anschluss an Zwischenstütze
dämmende Decke (Aussteifungsstütze)

200
11.4 KS-INNENWÄNDE

11.4.3 Nicht tragende leichte Trenn­ Daraus ergeben sich in Abhängigkeit der
wände gewählten Steinformate (Rohdichte und
Nicht tragende leichte Innenwände Wanddicke) maximal zulässige Wand­
sind durch eine Linienlast nach DIN EN höhen.
1991-1-1/NA < 5 kN/m definiert.

KS-Bauplatte BP7 4 DF L-R P 8 DF L-R P

248
248

248
8
49 8 8
70 11
5 24 49
115
248

KS-Bauplatte BP10 8
49 /248
3
10
0 37

Bild 11/43: KS-Produkte für nicht tragende leichte Trennwände nach DIN 4103

Tafel 11/20: Technische Daten von KS-Produkten für nicht tragende KS-Wände
Eigenschaft Einheit
Wanddicke [mm] 70 100 100 115
Steinbezeichnung KS KS KS KS L
BP7 BP10 BP10
Steinrohdichteklasse 2,0 1,2 1,4 1,4
Maximale Wandhöhe bei Linienlast [m]
nach DIN EN 1991-1-1/NA (≤ 5 kN/m)
mit Dünnlagenputz 3,45 3,70 3,25 2,85
1)
(d = 2 · ca. 5 mm)
Statik  mit beidseitigem Putz 3,10 3,30 2,95 2,65
(d = 2 · 10 mm)
Zuschlag zur Verkehrslast der Decke [kN/m2] 1,2 1,2 1,2 1,2
nach DIN EN 1991-1-1/NA
Direktschalldämm-Maß Rw nach [dB]
E DIN 4109-2:2013
Schall- mit Dünnlagenputz 44 42 44 46
schutz 1)  (d = 2 · ca. 5 mm)
mit beidseitigem Putz 45 43 45 47
(d = 2 · 10 mm)
Feuerwiderstandsklasse nach
DIN EN 1996-1-2/NA
Brand- mit Dünnlagenputz EI 60 EI 90 EI 90 EI 120
schutz (d = 2 · ca. 5 mm)
mit beidseitigem Putz EI 90 EI 90 EI 90 EI 120
(d = 2 · 10 mm)
1)
Die Ermittlung der Wandflächengewichte bzw. flächenbezogenen Masse der Wände ist unterschiedlich
in DIN 1991-1-1/NA und DIN 4109.
Anmerkung: Wenn die maximalen Wandhöhen überschritten werden, ist ein Nachweis durch Ansatz
einer Linienlast auf der Decke möglich. Wände mit höherem Wandeigengewicht (z.B. 115 mm dicke
Wände der RDK 2,0) können alternativ zum Ansatz als Linienlast auch durch erhöhte Deckenzuschläge
nach [11/12] berücksichtigt werden.

201
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.4.4 Sichtflächen so eindeutig zu beschreiben, dass die


KS-Innenwände können als hochwer- ausgeschriebene Leistung sicher kalku-
tiges Innensichtmauerwerk, als sichtbar liert, ausgeführt und abgenommen wer-
belassenes Mauerwerk oder mit Putz den kann.
ausgeführt werden.
Bei der Beurteilung von Sichtmauerwerk
Für Innensichtmauerwerk spielt die spielt ein angemessener, gebrauchsüb-
Frostwiderstandsfähigkeit der Steine im licher Betrachtungsabstand eine Rolle,
Allgemeinen keine Rolle. Spezielle Ver- weiterhin die Größe und die gestalte-
blendsteine für Innensichtmauerwerk rische Gesamtwirkung der Sichtmauer-
gibt es nicht, so dass hier im Einzelfall werksfläche.
zu entscheiden ist, ob KS-Verblender,
KS-Vormauersteine nach DIN V 106 oder
„normale” Kalksandsteine nach DIN V Zu empfehlen ist, dass in der Leis-
106 – letztere bei geringeren optischen tungsbeschreibung neben Musterstei-
Anforderungen – zur Anwendung kom- nen auch eine Musterfläche verein-
men, siehe Tafel 11/21. bart wird. Mit Hilfe einer solchen Mus-
terfläche können Steine, Mauerver-
Sichtmauerwerk unterliegt rohstoff- band und Verfugung festgelegt und
bedingt gewissen farblichen Schwan- abgestimmt werden.
kungen. Handwerksgerecht erstelltes
Sichtmauerwerk lebt von diesen klei- Der Innenputz soll dem Mauerwerk eine
nen Unregelmäßigkeiten und sollte z.B. ebene und abriebfeste Oberfläche ge-
nicht mit einer Fliesenbekleidung ver- ben. Er soll mit dem flächendeckenden
glichen werden. Die konstruktive Aus- und nahtlosen Auftrag die für den Wär-
führung von Mauerwerk ist in Normen, me- und Schallschutz wichtige Luftdich-
Richtlinien und Merkblättern eindeutig tigkeit der Wand sicherstellen. Im Innen-
beschrieben. Für die gestalterische Er- bereich von Bauwerken können grund-
scheinungsform von Mauerwerks-Sicht- sätzlich alle Putze nach DIN 18550 ver-
flächen gibt es jedoch keine verbind- wendet werden. Die Norm unterscheidet
lichen Regeln. Die Anforderungen, die an die Putze (mittlere Dicke 10 bis 15 mm)
das Erscheinungsbild des Sichtmauer- nach den Bindemitteln Kalk, Zement,
werks gestellt werden, sind vom Planer Gips bzw. Anhydrit und Kunstharz.

Tafel 11/21: Anforderungen und Steinarten für KS-Innensichtmauerwerk

Anforderungen an Steine Steinart

Hohe optische Anforderungen, jedoch KS-Verblender oder Vormauersteine nach


keine Anforderungen an die Frostwider- DIN V 106-2, mit oder ohne Anstrich
standsfähigkeit

Geringe optische Anforderungen, keine Kalksandsteine (auch nicht frostwiderstands-


Anforderungen an die Frostwiderstands- fähige) nach DIN V 106-1 oder KS-Vormauer-
fähigkeit steine nach DIN V 106-2, vorzugsweise mit
Anstrich oder Schlämme

202
11.4 KS-INNENWÄNDE

Mit modernem KS-Plansteinmauerwerk 11.4.5 Wärmeschutz/


können heute bei fachgerechter Verar- Wärmespeicherung
beitung planebene Putzgründe herge- Wirksamer Hitzeschutz ist wichtig, da-
stellt werden. Damit ist auch der Einsatz mit auch während sommerlicher Hitze-
Kosten sparender Dünnlagenputze (mitt- perioden sichergestellt ist, dass in Ge-
lere Putzdicke 5 mm) möglich. bäuden behagliche Raumtemperaturen
herrschen. Neben vorhandenen Sonnen-
schutzeinrichtungen wird das sommer-
Der Dünnlagenputz dient in der Regel
liche Temperaturverhalten eines Gebäu-
als Untergrund für eine Tapete. Soll
des wesentlich von seiner Bauart be-
die Wandfläche nur angestrichen
einflusst, wobei sich schwere, Wärme
werden, wird empfohlen, neben an-
speichernde Bauteile wie KS-Wände po-
deren Maßnahmen den dünnen Putz
sitiv auswirken. Die moderne Architek-
in zwei Schichten aufzutragen. Die An-
tur mit großen Glasanteilen in der Fas-
gaben der Putzhersteller sind zu be-
sade führt im Sommer bei fehlenden
achten. Weitere Informationen sind
schweren Innenbauteilen oft zu unerträg-
dem Merkblatt „Dünnlagenputz im
lich hohen Raumtemperaturen. Dieses
Innenbereich“, Hrsg. Bundesverband
als „Barackenklima“ bezeichnete Phä-
Ausbau und Fassade [11/13], zu ent-
nomen ist z.B. bei Dachgeschossen be-
nehmen.
kannt, die häufig ausschließlich mit Leicht-
baukonstruktionen ausgebaut werden. Bei
Eine weitere Möglichkeit der Gestaltung modernen Bürogebäuden mit hohen inter-
sind geschlämmte Oberflächen. Diese nen Wärmeabgaben z.B. durch EDV, Büro-
lassen sich kostengünstig mit geringem elektronik kann aufgrund fehlender schwe-
Material und Arbeitseinsatz herstellen. rer Wärme speichernder Innenbauteile
Der Auftrag erfolgt i.d.R. mit einer Glätt- häufig auf kosten- und energieintensive
kelle oder einem Quast. Diese Ausfüh- Klimaanlagen zur Gebäudekühlung nicht
rung der Oberfläche findet üblicherweise verzichtet werden.
nur in untergeordneten Räumen Anwen-
dung, wie z.B. Lager- und Abstellräumen, DIN 4108-2 stellt ein vereinfachtes
an die keine bzw. nur geringe Anforde- Nachweisverfahren zum sommerlichen
rungen hinsichtlich der optischen Be- Wärmeschutz zur Verfügung. Es soll si-
schaffenheit der Oberfläche gestellt wer- cherstellen, dass auch ohne Kühlmaß-
den. nahmen in Aufenthaltsräumen keine
unzumutbar hohen Raumtemperaturen
auftreten. Der Nachweis ist praktisch für
alle Aufenthaltsräume (auch Bürogebäu-
de) durchzuführen.

Gebäude mit schweren KS-Wänden


zeichnen sich durch besonders hohes
Wärmespeichervermögen (Wärmespei-
cherung) aus. Der natürliche Wärme-
speicher Kalksandstein sorgt auch wäh-
rend sommerlicher Hitzeperioden für an-
genehm niedrige Raumtemperaturen.

203
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Besonders gut lässt sich dieser Effekt reine KS-Konstruktionen in die höchste
nutzen, wenn durch Lüftung während Bauteilklasse eingeordnet werden und
der kühleren Nachtstunden der Wärme- erhalten somit einen deutlichen Bonus
speicher Kalksandstein „entladen“ wird. im Rechenverfahren.
Tagsüber kann die KS-Wand der Raum-
luft dann wieder große Wärmemengen
Für den Nachweis des sommerlichen
entziehen. Die maximale Raumtempera-
Wärmeschutzes bei Wohngebäu-
tur kann gegenüber Leichtbaukonstruk-
den kann bei Ausführung der Außen-
tionen um mehr als fünf Grad verringert
und Innenwände mit KS-Mauerwerk
werden und liegt bei reinen KS-Kons-
(Steinrohdichteklasse ≥ 1,8) sowie
truktionen auch niedriger als bei monoli-
Stahlbetondecken (ohne innenseitige
thischen Außenwänden [11/14].
wärmetechnische Bekleidung) im-
mer pauschal „schwere Bauart“ nach
Diese Vorteile werden auch in der Nor-
DIN 4108-2 angesetzt werden.
mung berücksichtigt. Beim erforder-
lichen Nachweis des sommerlichen Wär-
meschutzes nach DIN 4108-2 können

250

200
RDK 2,20
Cwirk [KJ/kgK]

150

100 RDK 1,20


RDK 1,40
50 RDK 0,60
RDK 0,65 1)
RDK 0,35 1)
0
Porenbeton Leichthoch- Kalksandstein
lochziegel

1) Bei Werten der Wärmeleitfähigkeit λR < 0,10 W/(mK) darf die wirksame Wärme-
speicherfähigkeit wärmedämmender Baustoffe nicht berücksichtigt werden.

Für die wirksame Wärmespeicherfähigkeit Cwirk dürfen maximal 10 cm dicke Bauteil-


schichten (von innen gesehen) angesetzt werden.

Bild 11/44: Schwere Innen- und Außenwände aus Kalksandstein wirken temperaturausgleichend.

204
11.4 KS-INNENWÄNDE

11.4.6 Schallschutz wissenschaftliche Erkenntnisstand im


Guter Schallschutz ist bei schweren, Schallschutz geht heute weit über das
massiven Wänden gegeben. Wegen der hinaus, was in der Schallschutznorm
hohen Rohdichten der Kalksandsteine DIN 4109 von 1989 als Mindestanfor-
sind diese bestens für guten Schall- derung dokumentiert ist.
schutz geeignet. Für Wände mit Schall-
schutzanforderungen werden üblicher- Schallschutz nach DIN 4109:1989-11
weise KS-Vollsteine in RDK 2,0 verwen- In DIN 4109 werden Anforderungen an
det. Auch die Vorschläge und Empfeh- den Schallschutz zwischen fremden
lungen für einen erhöhten Schallschutz Wohnräumen gestellt. Diese Mindest-
sind mit Kalksandsteinwänden wirt- anforderungen sind auch ohne weitere
schaftlich zu erfüllen. Vereinbarungen baurechtlich immer ge-
schuldet (Bild 11/45, Zahlenwert im
Anforderungen an den Schallschutz Kreis oben). Gegenseitige Rücksichtnah-
Der Schallschutz in Gebäuden hat eine me der Bewohner durch Vermeidung un-
große Bedeutung für die Gesundheit und nötigen Lärms wird dabei vorausgesetzt.
das Wohlbefinden der Menschen. Der

Mehrfamilienhäuser Doppel- und Reihenhäuser

Treppenhaus-
wände
52 40
55 57 47
67

Kind
Wohnungs-
trennwände
40 53
Wohnen 55
47
Wände Wohnen
im eigenen Kind
Wohnbereich 52 Anforderungen
55 Empfehlungen

Schallschutz nach DIN 4109:1989-11

Bild 11/45: Anforderungen an den Schallschutz nach DIN 4109 und Empfehlungen für erhöhten
Schallschutz nach Beiblatt 2 der DIN 4109:1989-11

205
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Erhöhter Schallschutz nach Beiblatt 2 führt, dass Schalldämm-Maße R‘w nicht


zur DIN 4109:1989-11 mehr nur aus Tabellen abgelesen wer-
In Beiblatt 2 werden Empfehlungen für den können, sondern berechnet wer-
den erhöhten Schallschutz genannt. Diese den müssen. Für die Nachweisführung
Werte sind auch in Bild 11/45 darge- zwischen zwei Räumen geht hierzu die
stellt, im Kreis unten. Raumgeometrie, das Trennbauteil, die
Flankenbauteile sowie zusätzlich die Art
Schallschutznachweise nach und Ausbildung der Stoßstellen ein.
DIN 4109:1989-11
Der bisher übliche, baurechtliche Schall- Mit dem KS-Schallschutzrechner lässt
schutznachweis kann den zu erwartenden sich der Schallschutznachweis schnell
Schallschutz nur unzureichend prognos- und leicht führen. Download kostenlos
tizieren. Für den Schallschutznachweis unter www.kalksandstein.de.
wurde im Wesentlichen die Eignung von
Wohnungstrennwänden, Treppenhaus- Für eine sichere Nachweisführung, so-
wänden und Decken ermittelt. wie auch besonders für die Schallschutz-
planung, ist dieses Verfahren anzuwen-
Für übliche Konstruktionen sind die den. Es stellt den Stand der Technik
Schalldämm-Maße R’w masseabhängig (2013) dar.
und unter pauschaler Berücksichtigung
von Flankeneinflüssen (300 kg/m²) aus Für die einzeln eingegebenen Bauteile
Tabellen abzulesen. Diese vereinfachte ermittelt der KS-Schallschutzrechner je-
Vorgehensweise ist nicht mehr zu emp- weils die zugehörende, schalltechnische
fehlen. Leistungsfähigkeit, die als Direktschall-
dämm-Maß Rw bezeichnet wird. Einflüs-
Schallschutznachweise nach dem se von Flankenbauteilen werden beim
Entwurf der DIN 4109-2 Direktschalldämm-Maß Rw nicht berück-
Die komplexen Zusammenhänge bei sichtigt, im Gegensatz zum Schalldämm-
Schallübertragungen haben dazu ge- Maß R’w (Bild 11/46).

E DIN 4109-2: Direktschalldämm-Maß Rw

Rw (ohne Apostroph) beschreibt die


Leistungsfähigkeit eines Bauteils
Rw
ohne Flankeneinflüsse.

E DIN 4109-2: Schalldämm-Maß R‘w

mit Flankeneinflüssen. Das sind die Flanken-


Eigenschaften, die Flanken-Übertragung und R‘w
die Einwirkungen der Stoßstellen.

Bild 11/46: Definition Direktschalldämm-Maß Rw und Schalldämm-Maß R‘w

206
11.4 KS-INNENWÄNDE

Die Berechnung für eine konkrete Situ- Der Schallschutz hat sich zu einer Pla-
ation zwischen zwei Räumen (horizontal nungsaufgabe entwickelt. Die detail-
oder vertikal) unter Berücksichtigung der lierten Erkenntnisse aus der Schall-
Geometrie, des Trennbauteils (Rw), der schutzplanung zeigen dem Planer früh-
Flanken (Rw) sowie der Stoßstellen, er- zeitig auf, wo eventuell schalltechnische
gibt dann das zugehörende Bauschall- Schwachstellen vorhanden und zu korri-
dämm-Maß R’w. (Bild 11/47, 11/48) gieren sind.

Für eine Auswahl von Mauerwerk aus Die Wirkung von eventuell vorgese-
KS-Plansteinen mit Dünnbettmörtel sind henen, leichten Außenwänden, die Art
zur Information die Direktschalldämm- und Ausführung der Stoßstellen sowie
Maße Rw tabellarisch aufgelistet (Tafel die Anschlüsse von nicht tragenden In-
11/22). nenwänden, können das Schalldämm-
Maß R‘w erheblich beeinflussen. Des-
Die mit dem KS-Schallschutzrechner er- halb sind vom Planer die Bauteile sorg-
mittelten Schalldämm-Maße R’w bilden fältig auszuwählen und eindeutige An-
die erreichbare Schalldämmung für die gaben (Details) für die Ausführenden
gewählten Bauteile und der vorliegenden vorzugeben.
Raumgeometrie sehr realitätsnah ab.
So ergeben sich schon in der Planungs-
phase klare Hinweise für die Bauausfüh-
rung, besonders bei der eventuell ge-
planten Wahl von leichten, flankierenden
Bauteilen.

Tafel 11/22: Direktschalldämm-Maße von Kalksandsteinwänden nach E DIN 4109-2


Direktschalldämm-Maß Rw [dB]
Wanddicke Putzdicke1) Steinrohdichteklasse (RDK)
[mm] [mm] 1,4 1,8 2,0 2,22)
– 45,0 48,6 50,1 51,4
115 10 45,9 49,3 50,7 52,0
20 46,7 49,9 51,3 52,5
– 50,6 54,2 55,7 57,1
175 10 51,2 54,7 56,1 57,4
20 51,8 55,1 56,5 57,8
– 54,9 58,5 60,0 61,3
240 10 55,3 58,8 60,3 61,6
20 55,7 59,1 60,5 61,8
– 57,9 61,5 63,0 64,3
300 10 58,2 61,7 63,2 64,5
20 58,5 62,0 63,4 64,7
1)
Für den Putz wurde eine Rohdichte von 1.000 kg/m3 angesetzt.
2)
Auf Anfrage

207
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Wohnungstrennwand
Raum 2

Innenwand

Decke

Raum 1

Außenwand
Boden

Eingangsdaten
● Geometrie der
Räume Berechnung mit dem Schalldämm-Maß R‘w
● Trennbauteil (Rw) KS-Schallschutzrechner zwischen Raum 1 und
Raum 2
● Flanken (Rw)
● Stoßstellen (Kij)

Bild
Bild11/47:
11/X4 Kennzeichnung der erforderlichen Bauteile für die Schallschutzberechnung

Beispiel für eine horizontale Schallübertragung:

Eingangsdaten Konstruktionsdaten Direktschalldämm-Maße


(mit Schallschutzrechner errechnet)

Geometrie: Raum 1: 4,50 m • 4,50 m • 2,50 m


Raum 2: 4,50 m • 4,50 m • 2,50 m
Trennbauteil:
Wohnungstrennwand KS -R P, d = 240 mm, RDK 2,0, 2 x 10 mm Putz Rw = 60,5 dB

Flanken:
• Außenwand KS -R P, d = 175 mm, RDK 2,0, 1 x 10 mm Putz R w = 56,1 dB
• Innenwand KS -R P, d = 115 mm, RDK 2,0, 2 x 10 mm Putz Rw = 51,3 dB
• Decke Beton, d = 200 mm, ohne Putz Rw = 60,7 dB
• Boden Beton, d = 200 mm, ohne Putz Rw = 60,7 dB
Stoßstellen: optimiert (akustisch kraftschlüssig oder entkoppelt) -

Berechnung mit dem KS-Schallschutzrechner

Ergebnis: Das Schalldämm-Maß zwischen den Räumen 1 und 2 beträgt:


R’w = 56,5 dB.
Ein Sicherheitsabschlag (Vorhaltemaß) von 2 dB ist berücksichtigt.
Bild 11/48: Berechnungsweg eines Schallschutznachweises für eine konkrete Raum-
((z.B. wie Abbildung auf S. 99 blau unterlegen, Berechnung mit dem KS-
situation, durchgeführt mit dem KS-Schallschutzrechner
Schallschutzrechner in dunklerem Blau, ansonsten wie Vorgabe setzen))
Bildunterschrift: Beispiel für die Berechnung einer horizontalen Schallübertragung mit
208
dem KS-Schallschutzrechner
11.4 KS-INNENWÄNDE

Stoßstellen Wandoberfläche mit Mör tel ver-


Gemauerte Wände untereinander kön- schlossen werden.
nen angeschlossen werden:
 Eine Schallschutzplanung führt u.a.
 im Verband, zu konkreten Angaben für die Art und
Ausbildung der Stoßstellen.
 durch Stumpfstoß,
 Korrekte Stumpfstoßanschlüsse mit
 mit Durchführen. Mauerankern sind vollflächig zu ver-
mörteln, mit Dünnbettmörtel 2 bis 3
Für die horizontale Schallübertragung ist mm bzw. Normalmauermörtel 10 bis
besonders der Anschluss zwischen Au- 20 mm dick.
ßenwänden und Wohnungstrennwänden
von entscheidender Bedeutung.  Bei nicht fachgerechter Ausführung
kann der Stumpfstoß akustisch ab-
Das Durchführen der Wohnungstrenn- reißen, was eine Reduzierung des
wand durch die Außenwand ist schall- Schallschutzes bewirkt (Tafel 11/23,
technisch erst ab einer ­Außenwandlänge Stumpfstoß B).
≥ 1,25 m (bei geschosshohen Fenstern)
wirksam. Eventuell vorhandene Brü-  Das Durchführen der Wohnungs-
stungen sind dementsprechend zu be- trennwand durch die Außenwand ist
rücksichtigen. schalltechnisch die beste und si-
cherste Ausführungsvariante (Verbes-
Für die Tragwerksplanung kann es von serung, Bilder 11/49 und 11/53).
Vorteil sein, wenn die Außenwände zwi-
schen Fenstern (Abstand vor Wohnungs-
trennwänden < 1,25 m) ohne Unterbre-
chung erstellt werden.

Bei der schalltechnischen Planung und


Ausführung sind folgende Punkte beson-
ders zu beachten:

 Wände mit Schallschutzanforde-


rungen benötigen wegen der Schall-
dichtheit vom Rohboden bis zur Roh-
decke aufgetragene Putze (einseitig
10 mm oder beidseitig je 5 mm dick). Bild 11/49: Durch die Außenwand durchge-
führte Wohnungstrennwand
 Bei sichtbar belassenem Mauerwerk
müssen die Stoßfugen sorgfältig ver-
mörtelt sein, auch bei Steinen mit
Nut- und Feder-Ausbildung.

 Stoßfugen mit Breiten > 5 mm müs-


sen beim Mauern beidseitig an der

209
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Tafel 11/23: Schalltechnische Bewertung von Wandanschlüssen zwischen Außenwand und


Wohnungstrennwand in Kombination mit Fugenvarianten
Wandanschluss Fugenvarianten Akustische Wirkung
zwischen Außenwand und mit Übertragungswegen
Wohnungstrennwand A B
Verband A + B: Gut, da kraftschlüssig, biege-
steif verbunden
Vorteilhaft und sicher, besonders
bei annähernd gleichschweren
Wänden
1. Schicht 2. Schicht
1. Schicht 2. Schicht
Stumpf- A: Gut, da kraftschlüssig, biegesteif
1. Schicht 2. Schicht
stoß verbunden
B: Riskant, da bei nicht vollflächiger
Vermörtelung, Mörtelschwinden
und bei Baustoffen mit unterschied-
lichem Verformungsverhalten ggf.
eine erhebliche Verschlechterung
(Entkopplung) eintritt
Durch- A: Gut, da kraftschlüssig, biegesteif
geführt verbunden
B: Sehr gut, da die Entkopplung, ggf.
schon durch Mörtelschwinden, eine
deutliche Verbesserung bewirkt

Außenwand Fenster-
öffnungen
> 1,25 m

1,25 m

Wohnungs-
trennwand
Fenster-
öffnungen

Durchführen Stumpfstoß
Außenwandlänge > 1,25 m Außenwandlänge 1,25 m

Bild 11/50: Ausführungsvarianten der Stoßstelle zwischen Außenwand und Wohnungstrennwand

210
11.4 KS-INNENWÄNDE

Zweischalige Haustrennwände Für Räume ohne Unterkellerung bzw.


Zweischalige Haustrennwände mit ge- Räume im Untergeschoss wirkt sich der
trennten Geschossdecken ergeben deut- Einfluss der flankierenden Schallüber-
lich bessere Schalldämmwerte gegen- tragung von durchgehenden Bodenplat-
über einschaligen Konstruktionen. ten bzw. Fundamenten, erheblich aus.
Statt eines Zuschlags von 12 dB sind
Das Schalldämm-Maß R’w wird aus der abhängig von der Ausführung in der Re-
Summe der flächenbezogenen Massen gel nur 9 dB bzw. 6 dB anzusetzen. Sie-
beider Einzelwände ermittelt. Wegen he Bild 11/53.
der Zweischaligkeit dürfen auf diesen
Wert 12 dB (für ein Erdgeschoss bei
vorhandener Unterkellerung) hinzu ge-
zählt werden.

Trennfuge

Innenschale

Verblendschale
Bild 11/51: Trennwände sind durch die flan- Bild 11/52: Fundamentanschluss zweischa-
kierenden Bauteile durch zu führen. lige Haustrennwand

Fall 1: Fall 2: Fall 3:


Gemeinsame Bodenplatte Getrennte Bodenplatten, Getrennte Bodenplatten,
Rw,Tr = + 6 dB1) gemeinsames Fundament getrennte Fundamente
Rw,Tr = + 6 dB2) Rw,Tr = + 9 dB

d  24 cm

Flankierende Bauteile mit m’L,M ~ 300 kg/m²


KALKSANDSTEIN.
DETAILSAMMLUNG
1)
Bei durchgehenden Außenwänden (m’  575 kg/m²) im Keller: Rw,Tr = + 3 dB
DETAIL
2) 1.6.3.13 wird darauf hingewiesen, dass bereits deutlich höhere Werte gemessen wurden, eine Erhöhung des Zuschlags um 3 dB aufgrund
In [11/15]
der geringen Datenbasis jedoch derzeit noch nicht erfolgen sollte.
KG-INNENWAND-FUNDAMENT, BODENPLATTE DURCHLAUFEND
BODENPLATTE INNENGEDÄMMT, KS-MAUERWERK ZWEISCHALIG,
KS-WÄRMEDÄMSTEIN
M 1:10

Bild 11/53: Zweischaligkeitszuschlag Rw,Tr nach [11/15] für zweischalige Haustrennwände in


Abhängigkeit von der Fundamentausbildung bei hochwertig genutztem unterstem Geschoss

211
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

enputz
Bei der schalltechnischen Planung und
medämmung (z.B. Steinwolle)
 Im untersten Geschoss sind ggf. di-
ur oberirdisch Ausführung von zweischaligen Haus- ckere, schwerere KS-Wände anzuord-
trennwänden sind folgende Punkte be- nen.
sonders zu beachten:
 Die Haustrennwände sind auch bei
 Die Trennfuge muss vom Fundament
Bodenbelag
WDVS durch die Außenwand nach
Estrich
Folie
bis zum Dach durchlaufen, ohne Kör- außen zu führen (Bild 11/51).
perschallbrücken (Mörtelreste, Bau-
Trittschalldämmung
schutt). Grafiken: ITC Frankin Medium 7 (8,4)
bewehrter Beton
 Auch Gebäudetrennfugen sind kon-
Grafiken
sequent bis zur Außenfläche der Au-
 Die Trennfuge ist mindenstens 30 mm ßenwände zu führen.
dick auszuführen; besser 40 mm,
ausgefüllt mit Mineralfaserplatten
Typ WTH nach DIN 4108-10 (keine destens 150 kg/m² betragen.
rvlies Hartschaumplatten). KS-Mauerwerk/DM,
erplatte  Auf dichte Anschlüsse
2 x 15 cm, im
RDKDachbe-
1,8
 Die flächenbezogene Masse der Ein-
meterdämmung (druckfest, Feuchte resistent, wärmedämmend
reich ist zu achten; keine durchlau-
Dünnlagenputz
nterirdisch)
zelschalen soll (inklusive Putz) min- fende Bauteile Randstreifen
von Haus zu Haus
e
destens 150 kg/m² betragen. wie z.B. Dachlatten o.Ä.
erwerk Estrich
enputz Wärmedämm-
 Auf dichte Anschlüsse im Dachbe-  Im untersten Geschoss schicht
sind ggf. di-
reich ist zu achten; keine durchlau- ckere, schwerere KS-Wände anzuord-
Betondecke

fenden Bauteile von Haus zu Haus nen. Mineralfaser, Typ WTH


wie z.B. Dachlatten o.Ä. dicht gestoßen von
 Die Haustrennwände sind auch bei
OK Fundament
bis zur Dachhaut
WDVS durch die Außenwand nach
außen zu führen (Bild 11/X7).
KS-Mauerwerk/DM,
2 x 20 cm, RDK 2,0
 Auch Gebäudetrennfugen sind kon-
Dünnlagenputz
sequent bis zur KS-Wärmedämmstein
Außenfläche der Au-
ßenwände zu führen.
λ < 0,33 W/(m.K)
Randstreifen
Estrich
Wärmedämm-
schicht
Betonsohle
Dehnungs-
fugenband
Fundament

-Kimmstein

htungsschlämme Bild 11/55: Beispiel nach [11/16] für ein


rophobierter
mentmörtel)
nicht unterkellertes Gebäude mit getrennter
e Bild 11/54: Dicht gestoßene Mineralfaserplat- Bodenplatte und Schallschutzanforderungen
ten Typ WTH vermeiden Schallbrücken. 67 dB auch im untersten Geschoss
meterdämmung (druckfest, Feuchte resistent, wärmedämmend
nterirdisch)

iltervlies
ickerplatte
212
11.4 KS-INNENWÄNDE

11.4.7 Brandschutz  eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE)


KS-Mauerwerk hat im Brandfall eine vorgelegt werden oder
hohe Feuerwiderstandsfähigkeit. Zahl-
reiche Brandprüfungen und Brandfälle  für genormte Bauprodukte der Nach-
aus der Praxis bestätigen dies sehr ein- weis nach DIN EN 1996-1-2 geführt
drucksvoll. werden.

In KS-Wänden stellt sich beim Austrock- KS-Wände sind in DIN EN 1996-1-2


nen, abhängig von den klimatischen Be- [11/17] und in allgemeinen bauauf-
dingungen, ein relativ geringer Rest- sichtlichen Zulassungen (abZ) geregelt.
feuchtegehalt ein. Im Brandfall wird bei Die möglichen Ausführungen nach Euro-
Kalksandstein das freie und das ge- code 6, z.B. Dünnbettmörtel, ohne Stoß-
bundene Kristallwasser abgebaut, be- fugenvermörtelung, Verwendung von
vor die Baustoffstrukturen angegriffen höheren Steinfestigkeiten und größe-
werden. Im Temperaturbereich zwischen ren zulässigen Spannungen, wurden für
300 °C bis 500 °C ergibt sich im Brand- KS-Konstruktionen auch in brandschutz-
fall sogar eine Zunahme der Festigkeit. technischer Hinsicht nachgewiesen. Wei-
Ein wesentlicher Eingriff in die KS-Struk- tere Nachweise erfolgten durch abZ und
tur erfolgt im Laufe eines Brandes erst gutachtliche Stellungnahmen.
bei Temperaturen ab ca. 600 °C.
Im Sinne des Baurechts und auch nach
Es gelten Bauordnung, Verwaltungsvor- Eurocode  6 werden die in einem Bau-
schriften, Sonderverordnungen, Richtli- werk vorhandenen Wände brandschutz-
nien und Normen, die alle Anteil an den technisch in verschiedene Arten einge-
Brandschutzforderungen haben. Die bau- teilt. Neben der Unterscheidung in tra-
aufsichtlichen Brandschutzvorschriften gend und nicht tragend erfolgt die Tren-
nennen Begriffe wie feuerhemmend, feuer- nung in raumabschließend und nicht
beständig und in seltenen Fällen hochfeu- raumabschließend:
erbeständig. Die bauaufsichtlichen Vor-
schriften unterscheiden weiter, ob Bau-  Nicht tragende Wände sind in brand-
teile teilweise oder ganz aus nicht brenn- schutztechnischer Hinsicht grund-
baren Baustoffen bestehen müssen. sätzlich raumabschließend.

Durch die europäische Harmonisierung  Tragende, raumabschließende Wän-


in Verbindung mit der Bauprodukten- de müssen im Brandfall die Tragfä-
verordnung wurden die Landesbauord- higkeit gewährleisten und außerdem
nungen angepasst. Die Verwendbarkeits- die Brandübertragung von einem
nachweise für Bauprodukte wurden neu Raum zum anderen verhindern, z.B.
definiert und zwar muss für ein Baupro- Treppenraumwände, Wohnungstrenn-
dukt entweder wände, Wände zu Rettungswegen.
Sie werden im Brandfall nur einseitig
 ein allgemeines bauaufsichtliches vom Brand beansprucht.
Prüfzeugnis (abP) oder
 Tragende, nicht raumabschließende
 eine allgemeine bauaufsichtliche Zu- Wände müssen im Brandfall aus-
lassung (abZ) oder schließlich die Tragfähigkeit gewähr-

213
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

leisten, z.B. tragende Innenwände in-


nerhalb eines Brandabschnittes (ei-
ner Wohnung), Außenwandscheiben
mit einer Breite < 1,0 m oder Mauer-
werkspfeiler. Sie werden im Brandfall
zwei-, drei- oder vierseitig vom Brand
beansprucht.

 Stürze über Wandöffnungen sind


für eine dreiseitige Brandbeanspru-
chung zu bemessen.

 Brandwände und Komplextrennwän-

Bild: KS-Quadro
de sind Bauteile, an die erhöhte An-
forderungen hinsichtlich des Brand-
schutzes gestellt werden.
Bild 11/57: In die vertikal durchgehenden
Einbauten, Schlitze, Steckdosen In­stallationskanäle können von oben die
Der Restquerschnitt einer Wand muss Leerrohre für die Elektroinstallation gezogen
auch im Bereich von Schlitzen die ge- werden.
forderte Mindestwanddicke für eine be-
stimmte Feuerwiderstandsklasse besitzen
oder es sind Sondermaßnahmen durchzu- Dicke verschlossen werden. Auch Schal-
führen. Beispielsweise ist es ausreichend, terkästen können mit Brandschutzplat-
wenn einzelne Kabel in Schlitzen verlegt ten, z.B. Kalzium-Silikat- oder Gipskarton-
und überputzt werden oder wenn die Feuerschutz- bzw. Gipsfaser-Platten etc.,
Schlitze mit entsprechenden, nicht brenn- verschlossen werden. Für diesen Bereich
baren Brandschutzplatten ausreichender gibt es bereits zahlreiche Brandschutz-
nachweise für so genannte „Revisionsöff-
nungen“ oder für Schaltschränke.

Steckdosen, Schalterdosen, Verteiler-


dosen dürfen i.d.R. bei raumabschlie-
ßenden Wänden nicht unmittelbar
gegen­ü ber liegend eingebaut werden.
Bei Wänden aus Mauerwerk mit einer
Gesamt­dicke ≥ 140 mm gilt diese Einschrän-
kung unabhängig von der Wanddicke nicht.
In 100 mm oder 115 mm dicken KS-
Foto: KS-Quadro

Wänden dürfen nur einseitig Steckdosen


eingebaut werden. Beim Bohren muss
jedoch sichergestellt werden, dass das
Bild 11/56: Die Leitungsführung kann Loch nur auf Dosentiefe und nicht durch
innerhalb der Wand erfolgen. Voraussetzung: die gesamte Wanddicke gebohrt wird und
Steine mit durchgehenden Installations- abschließend die Dosen eingeputzt wer-
kanälen den.

214
11.4 KS-INNENWÄNDE

Beim Einbau von Elektrodosen in 115 mm fung der Wände in die europäischen
dicke KS -E-Steine ist sicherzustellen, Klassen R bzw. REI. Die Angaben zu
dass die Dosen mit einem Gipsbatzen ein- Brandwänden REI-M 90 in Tafel 11/28
gesetzt werden. Sonst ist der Restquer- sind mit den bekannten Regeln zur Einstu-
schnitt aufgrund der vorhandenen Lochrei- fung von Brandwänden in die Feuer-
he mit nur 35 mm zu gering. Bei Dosenrei- widerstandsklasse F 90 inhaltlich gleich.
hen kann es aber bei tragenden Wänden Gleiches gilt für nicht tragende Wände
allein schon hinsichtlich der Standsicher- nach Tafel 11/24.
heit Probleme geben, so dass hier im Ein-
zelfall entschieden werden muss, ob meh- Die Tafeln gelten für Wände aus Kalk-
rere Dosen neben- oder untereinander sandstein-Mauerwerk nach DIN EN
möglich sind, vgl. DIN EN 1996-1-1/NA, 1996-1-2/NA für Kalksandsteine nach
Tabelle NA.19. Die Restwanddicke muss DIN EN 771-2 in Verbindung mit DIN V
mindestens 60 mm betragen. Anderen- 20000-402 bzw. DIN V 106. Für ver-
falls sind nur Aufputzdosen erlaubt. Diese putzte Wandflächen ist ein geeigneter
Einschränkung ist insbesondere bei Aus- Putz, beidseitig, je 10 mm dick, z.B.
fachungs- und Schachtwänden zu beach- Gipsputzmörtel nach EN 13279-1 oder
ten, da hier häufig schlankere Wände zur Leichtputze LW oder T nach EN 998-1
Ausführung kommen. aufzutragen. Die Angaben für KS-Fasen-
steine beziehen sich auf die Wanddicke,
Brandschutz mit KS-Wand- nicht auf die Aufstandsbreite.
konstruktionen
Die Brandschutztafeln enthalten Angaben Bezeichnungen der neuen Klassen (F → REI)
für die Feuerwiderstandsdauer von 90 Mi-
R Tragfähigkeit (Résistance)
nuten; die Feuerwiderstandsklassen von E Raumabschluss (Étanchéité)
60 und 30 Minuten sind ebenso erfüllt. I Wärmedämmung im Brandfall
Die Angaben in den Tafeln 11/25, 11/26 (Isolation)
und 11/27 mit Bezug auf DIN 1053-1 M Stoßbeanspruchung
(Mechanical Impact)
sowie Eurocode 6 unter Ansatz des Aus-
nutzungsfaktors a6,fi entsprechen den R Tragende Wand,
nicht raumabschließend
bisherigen Regelungen mit der bekann- REI Tragende Wand,
ten Einstufung in die Feuerwiderstands- raumabschließend
klasse F 90 (im Eurocode jetzt R bzw. REI-M Tragende Brandwand
REI). Alternativ sind die neuen Angaben RE Nicht tragende Außenwand
zur vollen Ausnutzung nach Eurocode 6. REI Nicht tragende Innenwand
REI-M Nicht tragende Brandwand
Diese gelten ausschließlich zur Einstu-

Tafel 11/24: Nichttragende, raumabschließende Wände, die die Anforderung EI 90 (F 90) ohne
Stoßfugenvermörtelung erfüllen
Mindestwanddicke [mm]
Verwendbare K
­ alksandsteine Mörtel
mit Putz ohne Putz
115 115 Alle Kalksandsteine NM / DM
Planelemente:
100 100 KS XL-PE, KS XL-RE, KS XL-E DM
KS Fasensteine
70 100 Bauplatten: KS BP DM

215
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Tafel 11/25: Tragende, raumabschließende Wände, die die Anforderung REI 90 (F 90) ohne
Stoßfugenvermörtelung erfüllen
Bemessung / N
­ achweis Mindestwanddicke [mm] Verwendbare
Mörtel
(maximale Ausnutzung) mit Putz ohne Putz ­Kalksandsteine
DIN EN 1996-3/NA
DIN EN 1996-1-1/NA
mit Umrechnung bis a6,fi ≤ 0,7

DIN 1053-1 – vereinfacht 115 115 Alle Kalksandsteine NM / DM


ohne Einschränkung

DIN 1053-1 – genauer


mit Umrechnung bis a2 ≤ 1,0
Alle Vollsteine
(Rohdichteklasse >1,6)

Blocksteine:
KS -R

DIN EN 1996-3/NA 115 150 Plansteine: NM / DM


DIN EN 1996-1-1/NA KS -R P
– volle Ausnutzung
Planelemente:
KS XL-PE, KS XL-RE,
KS XL-E

– 175 KS-Fasensteine DM

Tafel 11/26: Tragende, nichtraumabschließende einschalige Wände, Länge lF > 1,0 m, die die
Anforderung R 90 (F 90) ohne Stoßfugenvermörtelung erfüllen
Bemessung / Nachweis Mindestwanddicke [mm] Verwendbare
Mörtel
(maximale Ausnutzung) mit Putz ohne Putz Kalksandsteine
DIN EN 1996-3/NA 115 140 Alle Kalksandsteine NM
DIN EN 1996-1-1/NA
mit Umrechnung bis a6,fi ≤ 0,7 Plansteine:
KS -R P, KS L-R P
DIN 1053-1 – vereinfacht 115 115 DM
ohne Einschränkung Planelemente:
KS XL-PE, KS XL-RE,
DIN 1053-1 – genauer KS XL-E
mit Umrechnung bis a2 ≤ 1,0 – 150 KS-Fasensteine DM
Plansteine:
KS -R P , KS L-R P
DIN EN 1996-3/NA
Planelemente:
DIN EN 1996-1-1/NA 200 200 DM
KS XL-PE, KS XL-RE,
– volle Ausnutzung
KS XL-E

KS-Fasensteine

216
11.4 KS-INNENWÄNDE

Tafel 11/27: Tragende, nichtraumabschließende Pfeiler und einschalige Wände, Länge


lF ≤ 1,0 m, die die Anforderung R 90 (F 90) ohne vermörtelte Stoßfugen erfüllen

Wand- Mindestpfeilerlänge lF [mm]


Bemessung / Nachweis Verwendbare
dicke mit beidseitigem Putz Mörtel
(maximale Ausnutzung) Kalksandsteine
[mm] bzw. ohne Putz

730 mm
115
mit beidseitigem Putz
300 mm
DIN EN 1996-3/NA 150
ohne Putz
DIN EN 1996-1-1/NA 300 mm
mit Umrechnung bis 175
ohne Putz
a6,fi ≤ 0,7
240 mm
Normalmauermörtel Alle NM/DM
DIN 1053-1 – vereinfacht 175
Schlankheit hk /d ≤ 10 Kalksandsteine
ohne Einschränkung
ohne Putz
DIN 1053-1 – genauer 240 mm
mit Umrechnung bis Dünnbettmörtel
175
a2 ≤ 1,0 Schlankheit hk /d ≤ 15
ohne Putz
240 mm
240
ohne Putz
879 mm Planelemente:
DIN EN 1996-3/NA 175
mit beidseitigem Putz KS XL-PE,
DIN EN 1996-1-1/NA DM
615 mm KS XL-RE,
– volle Ausnutzung 240
mit beidseitigem Putz KS XL-E

Tafel 11/28: Tragende und nicht tragende, raumabschließende Brandwände, welche die Anfor-
derung REI-M 90 und EI-M (F 90) ohne vermörtelte Stoßfugen erfüllen, sowie Komplextrenn-
wände

Mindestwanddicke tF Verwendbare
Mörtel
Kalksandsteine
einschalig zweischalig
Brandwände
Alle Kalksandsteine
240 mm 2 x 175 mm NM/DM
(Rohdichteklasse ≥ 1,4)
Plansteine
175 mm 2 x 150 mm (Rohdichteklasse ≥ 1,8): DM
KS -R P
Planelemente
(Rohdichteklasse ≥ 1,8):
175 mm1) 2 x 150 mm1) DM
KS XL-PE, KS XL-RE,
KS XL-E
Komplextrennwände
365 mm 2 x 240 mm Alle Kalksandsteine NM
Plansteine und
240 mm – Planelemente DM
(Rohdichteklasse > 1,2)
1)
Mit aufliegender Geschossdecke (mindestens REI 90) als konstruktive obere Halterung

217
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.5 Konstruktive Details gewicht der Decke im Auflagerbereich


nur eine minimale Auflast einbringt. Die
11.5.1 Deckenauflager möglichen Deckenverformungen (Tempe-
Wiederkehrende Verformungen von ratur, Schwinden, Verdrehungen) sind ab-
Stahlbetondecken durch unterschied- hängig von den eventuell vorhandenen
liche Temperaturen (Sommer/Winter), Festpunkten, wie z.B. betonierte Auf-
das einmalige Schwinden im Zuge der zugsschächte, betonierte Treppenhäu-
Austrocknung sowie Verdrehungen im ser und/oder betonierte Wandscheiben.
Bereich von Endauflagern bei großen De-
ckenspannweiten führen zu Spannungen Die auf Mauerwerk aufliegenden Dach-
in der Konstruktion. decken werden sich zu den Festpunkten
hin (beim Schwinden und/oder Abküh-
Werden diese Spannungen bei der Pla- len) bzw. bei Erwärmungen auch davon
nung und Ausführung nicht ausreichend weg bewegen.
berücksichtigt, führt dies nicht selten zu
Rissen an den Wänden. Risse an den Die zu erwartenden Größenordnungen
Decken sind selten festzustellen. können mit den Schwind- und Tempera-
turkennwerten (für Mauerwerk Tabelle
Genauere Betrachtungen sind besonders NA.13 DIN EN 1996-1-1/NA:2012-05)
für Dachdecken anzustellen, da das Eigen- ermittelt werden.

Tafel 11/29: Schwind- und Temperaturverformungen durch Kalksandsteine und Stahlbeton für
reale Gebäudelängen
Kennwerte für Gebäudelängen L
Schwinden und L = 10 m L = 20 m L = 50 m
Temperaturdehnung
Kalksandstein -0,2/-0,1 -2,0/-1,0 -4,0/-2,0 -10,0/-5,0
[mm/m] mm mm mm
Stahlbeton w/z-Wert Je höher der Bewehrungsgehalt, desto geringer das Schwindmaß
0,3 ≈ 0,25 [mm/m] -2,5 mm -5,0 mm -12,5 mm
0,5 ≈ 0,50 [mm/m] -5,0 mm -10,0 mm -25,0 mm
0,7 ≈ 0,90 [mm/m] -9,0 mm -18,0 mm -45,0 mm
Temperaturdehnung T [mm/m∙K] 10 m ∙ 20 K 20 m ∙ 20 K 50 m ∙ 20 K
lT = T ∙ T ∙ l
Kalksandstein 0,008 ±1,6 mm ±3,2 mm ±8,0 mm
Stahlbeton 0,010 ±2,0 mm ±4,0 mm ±10,0 mm
Einzelne Verformungen (Längenänderungen) können sich auch überlagern.

218
11.5 Konstruktive Details

Untersuchungen und langjährige Erfah- Planerisch ist es zudem im obersten Ge-


rungen haben ergeben, dass es in vielen schoss sinnvoll, einige Türöffnungen in
Fällen ausreichend ist, mit einem bauprak- langen Wänden, geschosshoch auszubil-
tischem Schwindmaß von - 0,1 mm/m den (Bild 11/58).
zu rechnen. Risserzeugend wirken vor
allem die Ausdehnungsdifferenzen der Die Verformungen von Geschossdecken
einzelnen Bauteile und nicht die abso- im Auflagerbereich sind wegen der Auflast
lute Verformung eines Einzelbauteils. der darüber angeordneten Geschosse
Die Kombination von Kalksandstein- i.d.R. unproblematisch. Der Einbau von
wänden und Betondecken ist eine seit Zentrierungen kann, je nach Statischen
Jahrzehnten bewährte Konstruktion, die Angaben, erforderlich sein. Empfehlun-
i.d.R. sehr geringe Verformungsdiffe- gen für die Ausbildung des Anschlusses
renzen aufweist. Wandkopf – Decke können der Tafel 11/
30 entnommen werden.
Um die Auswirkungen von Verformungen
der Dachdecken weiter zu reduzieren,
können beim Betonieren bewusst Ar-
beitsfugen bzw. Schwindgassen ange-
ordnet werden.

Bild 11/58: Im obersten Geschoss ist zu empfehlen, sehr lange tragende Wände vereinzelt
durch geschosshohe Türöffnungen zu unterbrechen. Dies gilt besonders unter der Dachdecke.

219
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Tafel 11/30: Empfehlungen für Deckenaufleger


Deckenaufleger Beschreibung Maßnahme
Schüsseln Dachdecken können im Einbau von Trennschichten
Schüsseln Eckbereich schüsseln Verwendung einer besandeten
und die oberste Stein- Bitumendachbahn R 500 mit
reihe mit anheben. Die Rohfilzeinlage, Dicke = 3 mm,
Folge kann eventuell ein nach DIN EN 13969 in Verbin-
horizontaler Riss über dung mit DIN V 20000-202
Eck in der Lagerfuge un- Einbau über Eck, Länge ca.
ter der obersten Stein- 1,50 m in beide Richtungen
reihe sein.
Temperatur- Ungedämmte Dachde- Einbau von Gleitschichten
schwankungen Decke cken dehnen und ver- bzw. Gleitlagern
kürzen sich durch Tem- Einbau der Gleitschichten bzw.
weicher Streifen
z.B. Styropor
peraturschwankungen. -lager zwischen Dachdecke
Deckenleiste Gering belastetes Mau- und Wand
bzw. Kellenschnitt erwerk kann diese Zur oberen Halterung der
Gleitschicht eingeleiteten Verfor- Wand sind bewehrte Ringbal-
bewehrter mungen häufig nicht ris-
Ringbalken ken erforderlich.
sefrei aufnehmen.
Schwinden Die Austrocknung von Einbau von Trennschichten
bindemittelgebundenen Verwendung einer besandeten
Baustoffen (z.B. Beton, Bitumendachbahn R 500 mit
Mauerwerk) führt zu Rohfilzeinlage, Dicke = 3 mm,
Schwindverkürzungen. nach DIN EN 13969 in Verbin-
bb 10
10mm
mm 1010mm
mm bb 10
10mm
mm dung mit DIN V 20000-202
dd Dämmung
Dämmung dd
Dachdecke
Dachdecke Einbau wie folgt: Breite (b) klei-
Filigran-
Filigran- ner als Wanddicke (d), und
deckenplatte
deckenplatte zwar bei
RR500
500 – Außenwänden ca. 10 mm,
– Innenwänden beidseitig je
ca. 10 mm
Die Anordnung eines Ringbal-
kens ist nicht erforderlich.
Schwinden Schwindverformungen Einbau von Verformungslagern
und und zu große Decken­ Verwendung von Verformungs-
Zentrieren durchbiegungen kön­- lagern mit Querkraftüber-
nen gleichzeitig auf­- tragung zur Zentrierung und
Decke
treten. Durch diese Ein- gleichzeitiger Aufnahme von
Dämmung wirkungen auf Außen- Längenverformungen (ca.
Deckenleiste bzw. wände sind Rissbildun- 10 mm) (z.B. von Calenberg
Kellenschnitt mit Putz gen bzw. Kantenabplat- Ingenieure oder Speba)
Verformungslager mit zungen auf der Wand­ Ein Ringbalken auf dem Mauer-
Querkraftübertragung innenseite möglich. werk ist nicht erforderlich.
Konstruktives Größere Deckendurch- Einlage von weichen Streifen
Zentrieren biegungen bzw. Aufla- Verwendung von weichen Strei-
gerverdrehungen führen fen z.B. aus Polystyrol oder Mi-
zu Lastexzentrizitäten neralwolle
z.B. WDVS
(Traglastminderungen). Einbau: Schalung bzw. Filigran­
weicher Streifen, Bei Stütz­weiten > 6 m deckenplatten in der Höhe um
z.B. Polystyrol darf mit Zentrierung die Dicke des Streifens (ca.
das vereinfachte Be- 5 mm) durch Montagestützen
Montagestützen
messungsverfahren anheben
Zentrierungen sind immer am Wandkopf, nie am Wand-
nach DIN EN 1996-3/ Zentrieren auch bei schlanken
fuß anzuordnen. NA angewendet werden. Decken ist zu empfehlen.

220
11.5 Konstruktive Details

11.5.2 Ringanker/-balken Ringbalken übernehmen ebenfalls die


Aufgabe von Ringankern. Sie dienen aber
Ringanker sind überwiegend auf Zug und vor allem der seitlichen Halterung von
Ringbalken überwiegend auf Biegung be- Wänden, die von der Decke durch Gleit­
ansprucht. fugen getrennt sind (z.B. Dachdecke).

Ringanker nehmen innerhalb der Wand- Ringbalken können auch in nicht tragen­
scheiben Zugkräfte auf und erhöhen da- den Innenwänden zur horizontalen Un-
mit die Stabilität der Wände und die des terteilung eingesetzt werden. Durch den
gesamten Gebäudes. Im Regelfall wer- Ringbalken erhält das darunter liegende
den sie bei Massivdecken innerhalb der Feld eine obere Halterung und das darü-
Decke angeordnet. ber liegende Feld eine untere Halterung.

unterhalb einer Decke innerhalb einer Massivdecke

50 cm¹)
50 cm¹)

¹) Bewehrung, die in
diesem Bereich
liegt, ist auf die
Ringankerbeweh-
rung anrechenbar.

Bild 11/59: Ausbildung von Ringankern

a) Dämmung b) Dämmung
weicher Streifen Verformungslager mit
z.B. Styropor Querkraftübertragung

Decke Decke

Deckenleiste Deckenleiste

Gleitschicht

bewehrter
Ringbalken

Bild 11/60: Konstruktive Maßnahmen zur Zentrierung der Deckenauflagerkraft am Beispiel der
Außenwand unter einer Dachdecke a) Gleitlager mit eingelegtem Styropor-Randstreifen an der
Wandinnenseite, b) Verformungslager mit Zentrierstreifen zwischen Wand und Decke

221
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

11.5.3 Wandanschlüsse
Tafel 11/31: Seitliche Wandanschlüsse für nicht tragende Innenwände unter Berücksichtigung
von Statik, Brand- und Schallschutz
Anschlussdetail Fuge  30 mm Statik Schallschutz Brandschutz 1)
Anschlüsse im eigenen Wohnbereich Starr gehalten Schalltechnisch Anschlussfuge voll
Stumpfstoß- durch Mauer­ biegesteif und dicht vermörtelt mit NM
anker anker und Bei Baustoffen mit oder DM
T = 0,75 voll­flächig unterschiedlichem F 90 bzw. EI 90 ab
Mauerwerk vermörtelte An- Verformungsverhal- Wanddicke  100 mm
mit NM schlussfuge mit ten oder nicht vollflä- und Wanddicke
oder DM NM oder DM chiger Vermörtelung 70 mm mit beidsei-
ist ggf. eine Entkopp- tig 10 mm Putz; sonst
Mörtelgruppen: lung und Undichtig- F 60 bzw. EI 60
NM II bis NM III keit anzunehmen.
Dünnbettmörtel

Anschlüsse im eigenen Wohnbereich Gelenkig Schalltechnisch Dämmschicht


gehalten weitestgehend ent- nichtbrennbar
Dämmschicht durch in Anker- koppelt Schmelzpunkt
Mauer- schiene bei Einlage von z.B.  1.000 °C
werk eingelegte Mau- Kork-, Mineralfaser- Rohdichte
mit NM eranker streifen, bzw. Streifen  30 kg/m3
oder DM aus bitumenimpräg- F 90 bzw. EI 90 ab
Zweiteiliger nierter Wollfilzpappe2) Wanddicke  100 mm
Anker, z.B.
Schalltechnisch dicht und Wanddicke
Vermörtelung System Halfen
oder elastische für Normalmauer- mit beidseitigem 70 mm mit beidsei-
Fugendichtmasse oder Dünnbett- elastischem Fugen- tig 10 mm Putz; sonst
nach DIN 52460 mörtel dichtstoff F 60 bzw. EI 60
Anschlüsse im eigenen Wohnbereich Starr gehalten Schalltechnisch Dämmschicht
weitestgehend ent- nichtbrennbar
Wandanker durch koppelt Schmelzpunkt
beweglich Wand-
bei Halteankern und  1.000 °C
anker
Einlage von z.B. Kork-, Rohdichte
Bewegliche Mineralfaserstreifen,  30 kg/m3
Maueranker bzw. Streifen aus F 90 bzw. EI 90 ab
für DM-Mauer- Halteanker bitumenimprägnierter
beweglich Gelenkig Wanddicke  100 mm
werk Wollfilzpappe2) und Wanddicke
gehalten
Schalltechnisch dicht 70 mm mit beidsei-
durch mit beidseitigem tig 10 mm Putz; sonst
Halte- elastischem Fugen- F 60 bzw. EI 60
anker dichtstoff
Anschlüsse an Gelenkig Schalltechnisch Dämmschicht
Wohnungstrennwand gehalten weitestgehend ent- nichtbrennbar
durch Mauer- koppelt Schmelzpunkt
Stumpf- werksanker und bei Einlage von z.B.  1.000 °C
stoßanker nachgiebiger Fül- Kork-, Mineralfaser- Rohdichte
lung mit Mine- streifen, bzw. Streifen  30 kg/m3
ralfaserstreifen aus bitumen­impräg- F 90 bzw. EI 90 ab
des Stumpfstoß- nierter Wollfilzpappe2) Wanddicke  100 mm
Wohnungs- anschlusses Schalltechnisch dicht und Wanddicke
trennwand mit beidseitigem 70 mm mit beidsei-
Nicht tragende
Innenwand elastischem Fugen- tig 10 mm Putz; sonst
Flächenbezogene dichtstoff F 60 bzw. EI 60
Masse < 200 kg/m2
1)
Die Klassifizierung des Wandanschlusses entspricht der Klassifizierung der Wand, wenn die angegebenen Bedingungen
eingehalten werden. Nicht tragende raumabschließende Wände nach DIN 4102: F (X) bzw. nach DIN EN 13501-2: EI (X)
2)
Der Putz ist bei entkoppelten Anschlüssen mit einem Kellenschnitt zu trennen und nachträglich z.B. mit Acryl zu schließen.

222
11.5 Konstruktive Details

Tafel 11/32: Obere Wandanschlüsse für nicht tragende Innenwände unter Berücksichtigung
von Statik, Brand- und Schallschutz
Anschlussdetail Fuge  30 mm Statik Schallschutz Brandschutz 1)
Oberer Rand nicht ge- Schalltech- Dämmschicht
halten nisch entkop- nichtbrennbar
die Wand ist 3-seitig zu pelt und dicht Schmelzpunkt  1.000 °C
halten mit beidsei- Rohdichte  30 kg/m3
tigem Fugen- F 90 bzw. EI 90 ab Wanddicke
dichtstoff  100 mm und Wanddicke
70 mm mit beidseitig 10 mm
Putz; sonst F 60 bzw. EI 60
Dichtstoff
Die Fugen müssen dicht aus-
gestopft werden. Für F 30
mind. 50 mm; für F 60 mind.
60 mm und für F 90 und
„Brandwände“ mind. 100 mm
Breite der jeweiligen Wand-
dicke.
Oberer Rand gehalten Schalltech- Dämmschicht
die Wand kann 4-seitig nisch entkop- nichtbrennbar
bzw. 3-seitig gehalten pelt und nicht Schmelzpunkt  1.000 °C
sein, mit einem freien dicht Rohdichte  30 kg/m3
≤ 30 Stahlwinkel
vertikalen Rand Als trennen­- F 90 bzw. EI 90 ab Wanddicke
≥ 20 des Bauteil  100 mm und Wanddicke
Dämmschicht nur geeignet 70 mm mit beidseitig 10 mm
mit zusätz- Putz; sonst F 60 bzw. EI 60
lichem Fu-
gendichtstoff
in der An-
schlussfuge
Oberer Rand gehalten Schalltech- Dämmschicht
die Wand kann 4-seitig nisch entkop- nichtbrennbar
reknaredeF
bzw. 3-seitig gehalten pelt und dicht Schmelzpunkt  1.000 °C
Federanker sein, mit einem freien mit beid- Federanker  30 kg/m3
Rohdichte
vertikalen Rand seitigem F 90 bzw. EI 90 ab Wanddicke
Fugendicht­  100 mm und Wanddicke
stoff 70 mm mit beidseitig 10 mm
Die Stoßfugen mit Federanker sind
Putz; sonst F 60 bzw. EI 60
zu vermörteln.
Oberer Rand gehalten Schalltech­ F 90 bzw. EI 90 ab Wanddicke
mit Auflast infolge Krie- nisch biege-  100 mm und Wanddicke
chen und Schwinden der steif und dicht 70 mm mit beidseitig 10 mm
NM II, Leicht- Stahlbetondecke 
2)
Bei Wänden Putz; sonst F 60 bzw. EI 60
mörtel oder Die Wand kann 4-sei- mit Schall-
Putz schutzan-
tig bzw. 3-seitig gehalten
sein, mit einem freien forderungen
vertikalen Rand; An- sollte diese
schlussfuge vollstän­­dig Ausführungs-
durch NM II, Leichtmörtel variante ge-
oder Putz ausgefüllt wählt werden.
1)
Nicht tragende raumabschließende Wände nach DIN 4102: F (X) bzw. nach DIN EN 13501-2: EI (X)
2)
Bei Wandlängen > 5 m sollte dieser Anschluss mit dem Tragwerksplaner abgestimmt werden.
Empfehlungen für die Ausführung von nicht tragenden Innenwänden:
● Wände grundsätzlich auf eine Trennschicht (z.B. Bitumenpappe, PE-Folie, o.Ä.) stellen
● Seitliche Anschlüsse an Treppenhaus- und Wohnungstrennwände akustisch entkoppelt ausführen, wenn die flächen-
bezogene Masse der nicht tragenden Trenn­wände < 200 kg/m² beträgt
● Seitliche Anschlüsse untereinander vermörtelt, schalltechnisch biegesteif (kraftschlüssig) ausführen
● Bei kraftschlüssiger Ausführung der oberen Anschlussfuge ist Mörtel geringer Festigkeit (z.B. Leichtmörtel oder Putz)
zu wählen.

223
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

a) c)b)
Fugenabdichtung
Stahlträger
Stahlprofil KS-Bauplatte Mineralwolle

Stahlträger
Stahlträger Gleitschicht,
z.B. Folienstreifen

Mineralwolle Gleitschicht,
Gleitschicht, z.B. Folienstreifen
Bauplatten-Anker KS-Bauplatte
z.B. Folienstreifen als Federanker

Dämmschicht
b) d)Stahlbeton-Stütze Fugendichtung
Bei Anforderungen an den Brandschutz: Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 °C, Rohdichte ≥ 30 kg/m3
Fugenabdichtung
Stahlbeton-Stütze Fugendichtung
auplatte Mineralwolle
Stahlbeton-Stütze Fugendichtung

Senkrecht/horizontal verschiebbarer
Bauplatten-Anker KS-Bauplatte Maueranschlussanker
als Federanker
Senkrecht/horizontal verschiebbarer
Gleithülle
Senkrecht/horizontal verschiebbarer Maueranschlussanker
Maueranschlussanker
Dämmschicht Gleithülle
ustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 °C, Rohdichte ≥ 30 kg/m3 Gleithülle
Bei Anforderungen an den Brandschutz:
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 °C,
Dämmschicht
Dämmschicht
Dämmschicht Rohdichte ≥ 30 kg/m 3
Bei Anforderungen an den Brandschutz:
Bei Anforderungen an den Brandschutz: Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1.000 ºC, Rohdichte  30 kg/m3
Bei Anforderungen an den Brandschutz: Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 °C,
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 °C, Rohdichte ≥ 30 kg/m3
Bild 11/61: Seitliche Wandanschlüsse (gleitend)
Rohdichte ≥ 30 kg/m3

Anschluss
Anschluss mit mit Verzahnung
Verzahnung Anschlussmit
Anschluss mitAnkern
Ankern

Draufsicht
Draufsicht Draufsicht
Draufsicht

Tragende
tragende Wand
Wand
Nicht
nicht tragende
tragende Wand
Wand
Mörtel
Mörtel Dämmschicht
Dämmschicht
oder
oder Mörtel
Mörtel

Anker
Anker aus
aus
nicht
nicht rostendem
rostendem
Flachstahl
Flachstahl

Bild 11/62: Wandanschlüsse seitlich (starr)

224
Stahlträger

Gleitschicht,
11.5 Konstruktive Details
z.B. Folienstreifen

a) Drei- bzw. vierseitig gehaltene Wand, b) Drei- bzw. vierseitig gehaltene Wand,
a)oberer Rand außen
Stahlprofil gehalten (Stahlprofil)
liegend oberer Rand gehalten (Federanker)

Stahlbeton-Stütze Fugendichtung
≤ 30 Stahl
≥ 20
Blende aus Alu-
oder Stahlprofil

b) Stahlprofil innen liegend


Senkrecht/horizontal verschiebbarer
Maueranschlussanker
Gleithülle Federanker
≤ 30
Stahlwinkel
≥ 20
Dämmschicht
Dämmschicht 65 x 6
Bei Anforderungen an den Brandschutz: Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1.000 ºC, Rohdichte  30 kg/m3
Bei Anforderungen an den Brandschutz: a ≤ 600
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 °C,
Rohdichte ≥ 30 kg/m3
c) Dreiseitig gehaltene Wand,
oberer Rand frei (Dichtstoff)
Dämmschicht
Bei Anforderungen an den Brandschutz:
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 ° C,
Rohdichte ≥ 30 kg/m3 ≤ 30
≥ 20

Dichtstoff
Vertikalschnitt

Dämmschicht
Bild 11/63: Deckenanschlüsse (gleitend) Mörtelfuge Schwimmender
Bei Anforderungen an den Brandschutz: Estrich
Stahlbeton-
Baustoffklasse A, Schmelzpunkt > 1000 °C,
decke
Vertikalschnitt Rohdichte ≥ 30 kg/m3

Mörtelfuge Schwimmender
Estrich Bei größeren Deckenspannweiten zwei Folien
Stahlbeton- übereinander auf der Stb. Rohdecke verlegen, um
decke einen evt. Abriss unterhalb des Fertigfußbodens
zwangsweise vorzugeben. Zusätzlich kann die
Ausgleichsschicht aus Normalmauermörtel mit
2 bis 4 10 bewehrt werden. Die Aufnahme des
Horizontalschubs an den seitlichen Wandan-
schlüssen muss gewährleistet sein.
Bei größeren Deckenspannweiten zwei Folien
Bild 11/64: Wandanschluss
übereinander im Fußpunkt
auf der Stb. Rohdecke verlegen,(starr
um oder gleitend)
einen evt. Abriss unterhalb des Fertigfußbodens
zwangsweise vorzugeben. Zusätzlich kann die
Ausgleichsschicht aus Normalmauermörtel mit 225
2 bis 4 10 bewehrt werden. Die Aufnahme des
11. WÄNDE MIT KS-MAUERWERK

Bild 11/65: Fahrradständer einer Schule in KS-Sichtmauerwerk

226
12. BAUPHYSIK IM ÜBERBLICK

„Lass uns mal fixer arbeiten. Je schneller wir die


Schallschutzwand hochgezogen haben, um so eher
hören wir das Gebrüll vom Polier nicht mehr.”

227
12. BAUPHYSIK IM ÜBERBLICK

Kalksandstein-Wandkonstruktionen las-  Wandkonstruktionen (Schalldämm-


sen sich jedem Anforderungsniveau fle- Maße und Wärmedurchgangskoeffi-
xibel anpassen. Durch die Kombination zienten)
verschiedener Baustoffe werden die je-
weiligen „Spezialisten“ zu einer per-  Statik
fekten Einheit miteinander verbunden.
 Wärmeschutz
In den folgenden Abschnitten werden
 Schallschutz
die bauphysikalischen Anforderungen
und Leistungsmöglichkeiten der KS-Kon­  Brandschutz
struktionen in aller Kürze abgebildet:
 Konstruktive Details
 Wanddicken (Anwendungsbereiche
und Besonderheiten)

12.1 WANDDICKEN

Tafel 12/1: Anwendungsbereiche und Besonderheiten der einzelnen KS-Wanddicken


Mauerwerks- Anwendungsbereich Besonderheiten
dicke
[cm]

Nicht tragende innere Trennwand Wohnflächengewinn und Kostenersparnis


7
gem. DIN 4103-1 Feuerwiderstandsklasse EI 60 (F 60-A)

Feuerwiderstandsklasse EI 90 (F 90-A) (bei


Nicht tragende innere Trennwand RDK  1,8 unter Verwendung von Dünnbett-
101)
gem. DIN 4103-1 mörtel oder RDK 1,2 mit 2 x 10 mm Putz),
Wohnflächengewinn und Kostenersparnis

Wohnflächengewinn und Kostenersparnis


Tragende Innenwand durch schlanke, tragende Innenwand
11,5
gem. DIN EN 1996/NA Feuerwiderstandsklasse R 90 (F 90)
(Wand beidseitig beflammt)

Tragende Innenschale einer Wohnflächengewinn und Kostenersparnis


zweischaligen Außenwand durch schlanke, tragende Innenschale
gem. DIN EN 1996/NA Die hohe Rohdichte wirkt sich günstig auf den
vertikalen und horizontalen Schallschutz aus.
Statischer Nachweis nach den vereinfachten
Außenwand mit WDVS Berechnungsmethoden nach DIN EN 1996-3/
15 NA ist möglich.

2 x 15 cm und beidseitiger Dünnlagenputz


bei RDK 1,8: R’w,2 = 67 dB (erhöhter Schall-
Zweischalige Haustrennwand
schutz nach Beibl. 2 DIN 4109), zwei-
(mit Unterkellerung)
schalige Brandwand (REI-M 90) nach
DIN 4102-4 bei RDK 2,0

RDK = Steinrohdichteklasse
1)
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

228
12.1 WANDDICKEN

Tafel 12/1: Fortsetzung


Mauer- Anwendungsbereich Besonderheiten
werksdicke
[cm]
RDK  1,8 und Verwendung von Dünnbett-
mörtel, bei KS XL zusätzlich mit aufliegender
Einschalige Brandwand
RE 90 (F 90)-Geschossdecke als konstruk-
tive obere Halterung
Bewährte Außenwand bei mehrgeschossigen
Gebäuden
17,5 Außenwand mit WDVS Statischer Nachweis nach den vereinfachten
Berechnungsmethoden nach DIN EN 1996-
3/NA ist möglich.
2 x 17,5 cm und beidseitiger Dünnlagenputz
Zweischalige Haustrennwand bei RDK 1,8: R’w,2  67 dB (erhöhter Schall-
(mit Unterkellerung) schutz nach Beibl. 2 DIN 4109), zweischa-
lige Brandwand (REI-M 90)
Mit beidseitig 10 mm Putz bei RDK 2,0:
Wohnungstrennwand
Direktschalldämm-Maß Rw = 58,2 dB
Feuerwiderstandsklasse REI-M 90
Einschalige Brandwand RDK 2,0 und Verwendung von Dünnbett-
mörtel
20
2 x 20 cm mit RDK 2,0 und mindestens
4 cm dicke Trennfuge mit Dämmschicht,
Zweischalige Haustrennwand
Fundamentplatte getrennt auf gemeinsamen
(ohne Unterkellerung)
Fundament und beidseitigem Dünnlagen-
putz: R’w,2 = 67 dB
Mit beidseitigem Dünnlagenputz bei RDK
21,41) Wohnungstrennwand 2,0: Direktschalldämm-Maß Rw = 60,4 dB
für guten Schallschutz
Mit beidseitig 10 mm Putz bei RDK 2,2
Wohnungstrennwand hervorragender Schallschutz möglich:
Direktschalldämm-Maß Rw = 61,8 dB

24 Gut geeigneter Untergrund für das Aufbrin-


gen von Bitumendickbeschichtung ohne
Kelleraußenwand zusätzliche Putzschicht und als sichtbar
bleibendes Mauerwerk innen mit ver-
schlämmten Fugen
Mit beidseitig 10 mm Putz bei RDK 2,0:
26,51) Wohnungstrennwand
Direktschalldämm-Maß Rw = 62,0 dB
Gut geeigneter Untergrund für das Aufbrin-
gen von Bitumendickbeschichtung ohne
zusätzliche Putzschicht und als sichtbar
bleibendes Mauerwerk innen mit ver-
30/36,5 Kelleraußenwand
schlämmten Fugen. 30 cm Wanddicke mit
RDK 2,0 auch als Wohnungstrennwand bei
hohen Schallschutzanforderungen; Direkt-
schalldämm-Maß Rw = 63,0 dB

RDK = Steinrohdichteklasse
1)
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.

229
12. BAUPHYSIK IM ÜBERBLICK

12.2 WANDKONSTRUKTIONEN
Tafel 12/2: Beispiele für KS-Wandkonstruktionen: Schalldämm-Maße Rw bzw. R’w,2 und Wärme-
durchgangskoeffizienten U Außenwände RDd,w = Rs,w + RDd,w
RDK 2,0: Rw = 56 dB RDK 2,0: Rw = 56 dB RDK 2,0: Rw = 56 dB

Außenwände

1
4
20 17,5 20 17,5 11,5 14 17,5
7
10
15
16
17,5
37,5 37,5 44
20
22
24
30

U-Wert [W/(m2.K)] U = 0,15 0,15


W/(m2·K) U = 0,15 W/(m
0,15 ·K) U = 0,15 W/(m2·K)
2

Rohdichteklasse [-] RDd,w = 42,0


dB, je nach 2,0
RDd,w = 0 dB RDd,w = + 5 bis 8 dB b
Art und mineralischem Faserdä
Direktschalldämm-Maß [dB] Rs,wDicke
=des56,0 Rs,w = 56,0
Dämmstoffs und Putzart stoff RDd,w = -2 dB bei
RDd,w = Rs,w + RDd,w [dB] RDd,w = ± 4 RDd,w = ± 0 Hartschaumdämmstoff
gegen Außenlärm je Art/Dicke v. Dämmstoff u. Putz
Wohnungstrennwände
Schalllängsleitung [dB] horizontal
4
7
RDK
1,8: Rw = =
Rw,1 58,8 dB
56,0 = 58,2
RDK 2,0: RRww,1 dB
= 56,0 RDK 2,0: Rw = 63,4 dB
und vertikal (nur Hintermauerschale)
10
15
16

ußenwände
Außenwände 17,5
20
22
RDd,w =RDd,w
Rs,w =+RR + RDd,w
s,w Dd,w
24

DK 2,0:
RDKR2,0:
w = 56 dB56 dB RDK 2,0:
Rw = RDKR2,0:
30
Rw =
w = 56 dB56 dB RDK 2,0:
RDKR2,0:
w = 56
Rw =
dB56 dB RDK 2,0:
RDKR2,0:
w = 56
Rw =
dB56 dB

Außenwände
24 1 20 1 30

1 1
20 20
17,5 17,5 20 20
17,5 17,5 Zweischalige
14 Haustrennwände
11,5 11,5 17,5
14 17,5 11,5 411,5
10 417,5
10 17,5
a) mit Unterkellerung b) ohne Unterkellerung (Bodenplatte ge
37,5 37,5 37,5 37,5 44 44 43 43
RDK 1,8: R’w,2 67 dB RDK 2,0: R’w,2 = 67 dB
U = 0,15
U = W/(m
0,15 W/(m
2
·K) 2
·K) [W/(mU2.K)]
U-Wert = 0,15
U = W/(m
0,15 W/(m
2
·K) 2·K) U = 0,15
U = 0,15
W/(m
0,151)W/(m
2
·K) 2·K) U = 0,28
U = W/(m
0,280,28
W/(m
2
·K) 2·K)
RDd,w =R 4 =dB,
Dd,w
je Rohdichteklasse
4 dB,
nachje nach [-]=R0Dd,w
RDd,w dB= 0 dB 5 2,0
RDd,w =R+Dd,w bis
= +85dB
bisbei
8 dB bei 2,0
Art undArtDicke
und des
DickeDirektschalldämm-Maß
des
4
7 [dB] mineralischem
Rs,w mineralischemFaserdämm-
= 63,0 Faserdämm-
(Summe aus Vor- und Hintermauerschale)
Dämmstoffs
Dämmstoffs
und Putzart
und Putzart
10
15
RDd,w =R-2
stoff stoff dB= bei
Dd,w
-2 dB bei
RDd,w = Rs,w + RDd,w [dB]
16
17,5
20
RDd,w = + 5 bis 8 (bei mineralischem Faserdämmstoff)
Hartschaumdämmstoff
Hartschaumdämmstoff
ohnungstrennwände
Wohnungstrennwände
22

gegen Außenlärm
24
30
RDd,w = -2 (bei Hartschaumdämmstoff)
DK 1,8:
RDKR1,8:
w = 58,8
Rw = dB
58,8 dBRDK 2,0:
RDKR2,0:
Schalllängsleitung = 58,2
w[dB] = dB
58,2 dB RDK 2,0:
Rwhorizontal RDK R2,0:
w = 63,4
Rw,1 R=w = dB
63,4 dB RDK 2,2:
56,0 RDKR2,2:
w = 61,8
R
Rww,1= =dB
61,8
56,0dB
und vertikal (nur Hintermauerschale)

1)
14 cm Dämmstoff  = 0,024 W/(m.K) 15 4 15 20 4 20

Nicht tragende Trennwände


230
RDK 1,2: Rw = 40 dB a) unb
RDK 1,4: Rw = 44 dB
15
16
17,5
37,5 37,5 37,5 37,5
37,5 37,5 37,5 44
37,5 44 44 43 44 43 43 43
20
22
24
30

U = 0,15 W/(m 2
·K)UW/(m
U = 0,15 = 0,15
2
W/(m
·K) UU==20,15
·K)
0,15W/(m
W/(m 2
·K)UW/(m
U = 20,15
·K) = 0,15
2
UW/(m
·K) =
U 0,15
·K)W/(m
= 20,15UW/(m ·K)·K)
2 2
= 0,15 UW/(m
= 0,15
2
UW/(m
·K) =
U 0,28
·K)W/(m
= 20,15 ·K)·K)
2 2
UW/(m
= 0,28 UW/(m
= 0,28
2
W/(m
·K) ·K)
U = 20,28
Außenwände Außenwände RDd,w = Rs,w + RDd,w RDd,w = Rs,w + RDd,w
RDd,w
24 = 4dB,
RDd,wjeRDK
=nach
R dB,=R
42,0: 14
jewnach
= RRDd,w
dB,
56 je =014dB
dBnach
=RDK R
dB,
RDK
2,0: R
=w2,0:
jeRnach0
=dB
56 RwdB==056 R
1dB dBR20= += 502,0:
RDK 1bis
dB
RDK 8RwdB
RDd,w bei
==+
2,0: 5RRDd,w
56 bis
wdB ==8 56
+dB
1 5 bei
bis
R
dB 8
RDK dB=2,0:
bei
+1 5 bis
RDK 8= dB
Rw 2,0: bei
56R dB
w = 56 1dBRDK
242,0
Art und Dicke
Artdes
Dd,w
Art und
und Dicke desDickeArt
20
24
Dd,w
desund Dicke des
Dd,w Dd,w 30
Dd,w
Dd,w
mineralischem 12.2
Faserdämm- WANDKONSTRUKTIONEN
mineralischem
mineralischem Faserdämm-
2430
Dd,w
Faserdämm- Faserdämm-
mineralischem
DämmstoffsDämmstoffs
und PutzartDämmstoffs
und Putzart und Putzart und Putzart
Dämmstoffs stoff RDd,w =stoff
-2 dB
Rbei
stoff
Dd,w
= -2
R
dB
Dd,w
=
bei -2 dB
stoff bei
RDd,w
= -2 dB bei
Hartschaumdämmstoff Hartschaumdämmstoff
Hartschaumdämmstoff Hartschaumdämmstoff
Zweischalige HaustrennwändeZweischalige Haustrennwände
TafelWohnungstrennwände
12/2: Wohnungstrennwände
Wohnungstrennwände Fortsetzung Wohnungstrennwände
a) mit Unterkellerung a) mit Unterkellerung
b) ohne Unterkellerung (Bodenplatte b) ohnegetrennt)
Unterkellerung (Bodenplatte getrennt)
4
7
10
RDKRDK
1,8:1,8:
R’w,2RRDK
w = 58,8
dBRDK
671,8: dB
Rw =1,8:
58,8RwRDK
RDK
RDK =1,8:
dB 58,8
2,0:
1,8:
R’ dB
RRDK
wR=w58,2
w,2RDK
=2,0:
58,8
67 dB
RDK
2,0:
dB =2,0:
dB
RwR’ RDK
R
58,2 = 2,0:
dB
RDK
w,2 = 67 dB
w 58,2
2,0:RdB
R=
RDK
w =63,4RDK
2,0:
w RDK58,2dB
RwdB
2,0:=2,0:
R’63,4RRDK= 63,4
RDK
dB 2,2:
2,0:R
w,2 = 67 dB
w dB
Rw w==61,8
RDK RDK
2,2:
63,4 dB
RdB2,2:
w = RwRDK
61,8 = 61,8
dB 2,2:dB
Rw =
15
16
17,5
20
22
24
30

0
5
6
7,5
0
2
1 1
Wohnungs-
4
0

4
20 17,5 20 17,520 17,5 20 11,5
17,5 14 17,5 11,5 14
11,5 17,5
4 10 17,5
7
10
15
trennwände
16
17,5
37,5 37,5 37,5 37,5 44 44 43
20
22
24
30

U = 0,15 W/(m2·K) U = 0,15 W/(m


U = 0,15
2
·K) W/(m2·K) U = 0,15
U=W/(m
0,152·K)
W/(m2·K) U = 0,15
U=W/(m
0,282·K)
W/(m2·K)
15 4 15 15 4 15 20 4 20 20 4 20
24 24 4 dB,
24 RDd,w = 1 je nach
20 R11 = 20
24 1dB,
4 20
1 je
RDd,w 0 dB11
=nach 3020 R1Dd,w30
=0 RdB
Dd,w
30
= + 5 1bis 8 dB
24
30bei1R1Dd,w =24+15 bis1824dB bei
11 24
Dd,w
Art und Dicke des Art und Dicke des mineralischem Faserdämm- mineralischem Faserdämm-
Dämmstoffs und PutzartDämmstoffs und Putzart stoff RDd,w = -2 dB bei stoff RDd,w = -2 dB bei
Nicht tragendeRohdichteklasse
Trennwände Nicht tragende
[-] Zweischalige1,8Trennwände 2,0 2,0Hartschaumdämmstoff Kelleraußenwände
2,2 Hartschaumdämmstoff K
Zweischalige Haustrennwände
Zweischalige
Zweischalige Haustrennwände
Haustrennwände Haustrennwände
Direktschalldämm-
a) mit Unterkellerung
a) mit Wohnungstrennwände
a) mit RDK
Unterkellerung
Unterkellerung a) mit =Wohnungstrennwände
58,5
RUnterkellerung
w1,2: Rb)w ohne
= 40 dB w = 58,2
Rohne
Unterkellerung
b) RDK
b) ohne 1,2: a)
R
(Bodenplatte = getrennt)
Rohne 63,0
b)wunbeheizt
=w(Bodenplatte
40
Unterkellerung
Unterkellerung dB (Bodenplatte
Unterkellerung =getrennt)
getrennt) 61,8
a) unbeheizt
Rw(Bodenplatte getrennt)b) beheizt
Maß2) [dB] RDK 1,4: Rw = 44 dB RDK 1,4: Rw = 44 dB
RDK 1,8: R’RDK 67RDK
w,2 1,8: dB
R’w,21,8:
RDK 67
1,8: R’ dB
RRDK
w,2 67 dB
1,8:
=58,8 R’
dB
RDK RDK
w,2 67
1,8:2,0:
RdB
RDK R’
= RDK
58,8
w 2,0:
w,2 = 67
R 2,0: RDK
dB
=dB58,2 2,0:
R’w,2dB
RDK R’
= 672,0:
dB
RDK
w,2 =
RDK 67
= dB
Rw2,0:
2,0:R’Rw,2w dB
58,2 67 dBdB
= 63,4 RDK 2,0:RDK
Rw =2,2:
63,4RwdB
= 61,8 dB
RDK
RDKw 1,8: dB w
4
RDK 1,8: Rw = 43 dB
7
10 RDK Rw1,8:
= 43RwdB = 47,5 RDK 1,8: Rw = 47,5 dB
15

RDK 2,0: Rw = 44 dB
16
17,5
20
RDK 2,0: RDK Rw2,0:
= 44RwdB = 49 dB RDK 2,0: RDK Rw = 1,8:
49 dBRw = 61 dB RDK 1,8: Rw = 61 RDK
dB 1,4:
22
24
30

4
7
10
15
16
17,5
20
Rohdichte- Direktschalldämm- Direktschalldämm-
22
24
30 Nicht klasse [-] Maß2) [dB] Maß2) [dB]
0
5
6
7,5
tragende 1,2 – Rw = 40,9
Trennwände
0
2
4
0
1,4 – Rw = 43,1
1,8 Rw = 41,9 Rw = 46,7
15 4 15 15 4 15 4
15 15 15 4 15 4 2020 4
20 2,0 R
20
20 4 20 20 4 20 R = 48,2
w = 43,4 w
24 24 1 20 1 1 20 1 30 30 1 24 1
7 7 10 10 36,5 36,5
Nicht tragende
NichtTrennwände
Nicht tragende
tragende NichtTrennwände
Trennwände tragende Trennwände Kelleraußenwände Kellerauß
Kelleraußenwänd
Zweischalige Haustrennwände
Zweischalige Haustrennwände
RDK 1,2: RRDK
w = 40 RDK
dB
1,2: Rw =1,2:
40 RdB
w dBa)
= 401,2:
RDK Rwunbeheizt a) unbeheizta) unbeheizt
= 40 dBa) unbeheizt b) behU
a) mit UnterkellerungRDKa) 1,4:
mit Unterkellerung
RRDK b) R
ohne Unterkellerung
ohne dB Rw = 44b)dB
Unterkellerung ohne
(Bodenplatte
Unterkellerung
getrennt) mit
(Bodenplatte getrennt)
w = 44 dB
RDK
1,4: Rw =1,4:
44 dB
w = 44
RDK 1,4:
RDK 1,8: RRDK
w = 43
1,8:RDK
RDK
dB 1,8:
Rw =1,8: R’
43 RdB = 43
RDK
w w,2 67
dBdB
RDK
1,8: RDK
Rw1,8:
1,8:
=mit
43 R’
RRDK
= w,2
wdB 47,5 67
Rw dB
Unterkellerung
RDK
1,8: dB RDK
=1,8:
47,5 w
2,0: R’w,2dB
R(Bodenplatte
= 47,5
RDK
dB 1,8: R=w 67 dB
RDKdB2,0: R’w,2 = 67 dB
=getrennt)
47,5
w = 44
RDK 2,0: RRDK dB
2,0:RDK
Rw =2,0:
44 RdB RDK
dB Rw2,0:
= 442,0:
RDK
w = 44RRDK
= 49
wdB dB
RDK
2,0: Rw =2,0:
49 RdB
w dB RDK
= 492,0:
RDK Rw = 1,8:
49 dB w = 61
RRDK dB
RDK
1,8: Rw =1,8:
61 RdB = 611,8:
RDK
w dB Rw = 61RDK
dB 1

4
7
10
15
16
17,5
Zweischalige
Haustrennwände
20
4 22
7 24
30
10
15
16
17,5
20
22
24
30

15 4 15 15 4 15 20 4 20 20 4 20

7 7 7 7 10 10 10 10 36,5 36,5 36,5 36,


Rohdichteklasse [-] 1,8 2,0
Nicht tragende [dB]
Direktschalldämm-Maß Trennwände
Nicht
tragende Trennwände
Rw,2  67 Rw,2  67 Kellerauß
Schalllängsleitung [dB] RDK 1,2: R
Rw,1 = 52,4 Rw,1dB=RDK
w = 40 a) unbeheizt
57,71,2: Rw = 40 dB a) unbeheizt
horizontal und vertikal RDK 1,4: Rw = 44 dBRDK 1,4: Rw = 44 dB
RDK 1,8: Rw = 43 dBRDK 1,8: Rw = 43 RDK
dB 1,8: Rw = 47,5 dB RDK 1,8: Rw = 47,5 dB
2) RDK 2,0: Rw = 44 dBRDK 2,0: Rw = 44 RDK
dB 2,0: Rw = 49 dBRDK 2,0: Rw = 49 dB RDK 1,8: Rw = 61 dBRDK 1,8: Rw =
Direktschalldämm-Maße gelten auch für die horizontale und vertikale Schalllängsleitung.

231
4
7
4 20 20 4 20

12. BAUPHYSIK IM ÜBERBLICK


Kelleraußenwände
Kelleraußenwände
B 1,2: Rw = 40 dB a) unbeheizt a) unbeheizt
Tafel 12/2: Fortsetzung b) beheizt b) beheizt
B 1,4: Rw = 44 dB
dB1,8: Rw = 47,5 dB
RDK
B 2,0: Rw = 49 dB RDK 1,8: Rw = 61 dB 1,8: Rw = 61 dB
unbeheizt RDK 1,4: Rw = 61 dB
RDK 1,4: Rbeheizt
w = 61 dB

Kelleraußenwände

10 36,5 36,5 16 36,5 16 36,5

U = 0,15 W/(m2U.K)= 0,15 W/(m2.K)


mit Perimeterdämmung
mit Perimeterdämmung
U-Wert U [W/(m2.K)] 2,04 0,193)

Rohdichteklasse [-] 1,8 1,4

Direktschalldämm-
64,1 60,5
Maß2) [dB]

2)
Direktschalldämm-Maße gelten auch für die horizontale und vertikale Schalllängsleitung.
3)
Perimeterdämmung  = 0,036 [W/(m2.K)] mit Zuschlag U nach abZ von 0,04 [W/(m2.K)]

 Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.


 Sofern nicht anders angegeben, wurden bei den Wandkonstruktionen Wärmedämm-
stoffe mit l = 0,032 W/(m·K) verwendet.
 Aus Gründen der Winddichtigkeit ist auf der Innenseite der Außenwände ein Putz auf-
zubringen.
 Sofern die Erhöhung des Wandflächengewichts durch beidseitigen Putz (2 x 10 mm
~ 20 kg/m2) erforderlich ist, ist dies in den Zeichnungen angegeben.
 Die Direktschall-Dämmmaße Rw nach E DIN 4109-2:2013 gelten nur in Verbindung
mit beidseitigem Dünnlagenputz (d = ~ 5 mm) oder einseitigem Putz (d = ~ 10 mm)
oder mit Stoßfugenvermörtelung.
 Die Direktschalldämm-Maße Rw beschreiben die Leistungsfähigkeit eines Bauteils
ohne Berücksichtigung der Flankenübertragung. Für die vertikale und horizontale
Schalllängsleitung im Inneren des Gebäudes ist mit Rw,1 zu rechnen.

232
12.3 STATIK

12.3 STATIK
Tafel 12/3: Charakteristische Druckfestigkeit fk [N/mm2] von Einsteinmauerwerk aus
Kalksand-Loch- und -Hohlblocksteinen mit Normalmauermörtel
KS L/KS L-R Mörtelgruppe
Steindruckfestigkeitsklasse NM II NM IIa NM III NM IIIa
1)
101) 3,5 4,5 5,0 5,6
12 3,9 5,0 5,6 6,3
1)
161) 4,6 5,9 6,6 7,4
1)
Auf Anfrage regional lieferbar

Tafel 12/4: Charakteristische Druckfestigkeit fk [N/mm2] von Einsteinmauerwerk aus


Kalksand-Vollsteinen und Kalksand-Blocksteinen mit Normalmauermörtel
KS/KS -R Mörtelgruppe
Steindruckfestigkeitsklasse NM II NM IIa NM III NM IIIa
12 5,4 6,0 6,7 7,5
1)
161) 6,4 7,1 8,0 8,9
20 7,2 8,1 9,1 10,1
1)
281) 8,8 9,9 11,0 12,4
1)
Auf Anfrage regional lieferbar

Tafel 12/5: Charakteristische Druckfestigkeit fk [N/mm2] von Einsteinmauerwerk aus


Kalksand-Plansteinen und KS XL mit Dünnbettmörtel
Dünnbettmörtel DM Planelemente Plansteine
Steindruckfestigkeitsklasse KS XL KS XL-E KS P KS L-P
KS -R P KS L-R P
1)
101) – – – 5,0
12 9,4 7,0 7,0 5,6
1)
161) 11,2 8,8 8,8 6,6
20 12,9 10,5 10,5 –
1)
281) 16,0 – 13,8 –
KS XL: KS-Planelement ohne Längsnut, ohne Lochung KS P: KS-Planstein mit einem Lochanteil  15 %
KS XL-E: KS-Planelement ohne Längsnut, mit Lochung KS L-P: KS-Planstein mit einem Lochanteil > 15 %
1)
Auf Anfrage regional lieferbar

Tafel 12/6: Überbindemaß lol in Abhängigkeit von der Steinhöhe


Überbindemaß lol in Abhängigkeit von der Steinhöhe
Steinhöhe hu Regelfall Mindestüberbindemaß
[cm] lol = 0,4 • Steinhöhe [cm] lol $ [cm]
< 11,3 5 4,5
11,3 / 12,3 5 0,4 • Steinhöhe = 5
23,8 / 24,8 10 0,4 • Steinhöhe = 10
49,8 20 0,25 • Steinhöhe = 12,5
62,3 25 0,2 • Steinhöhe = 12,5

233
12. BAUPHYSIK IM ÜBERBLICK

Tafel 12/7: Nachträglich hergestellte Tafel 12/8: Nachträglich hergestellte


horizontale und schräge Schlitze nach vertikale Schlitze und Aussparungen nach
DIN EN 1996-1-1/NA, Tabelle NA.20 DIN EN 1996-1-1/NA, Tabelle NA.19

Schlitz mit unbegrenzter


t
Länge
400

Schlitz-

Schlitzende maximal 1 m über Fußboden2)


tiefe

Schlitz-
keine Horizontal- oder

tiefe T2
Schrägschlitze

Öffnung
Öffnung

Schlitz-
tiefe
400

0
≥ 49
50
t ≤ 1.2 Abstand
Abstand zur bei t ≥ 240 ≥ 115
Öffnung B1 ≤ 120 Schlitz-
Schlitzlänge T2 ≤ 80 breite B1

Wand- Schlitzlänge Wand- Tiefe1) Einzel- Abstand der


dicke dicke schlitz- Schlitze und
Unbeschränkt ≤ 1,25 m lang2)
breite Aussparungen
Tiefe1) Tiefe von Öffnungen
[mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm]
≥ 115 – – ≥ 115 ≤ 10 ≤ 100
≥ 150 – 01) ≥ 150 ≤ 20 ≤ 100
≥ 175 0 1)
≤ 25 ≥ 175 ≤ 30 ≤ 100
≥ 200 01) ≤ 25 ≥ 200 ≤ 30 ≤ 125 ≥ 115
≥ 240 ≤ 15 1)
≤ 25 ≥ 240 ≤ 30 ≤ 150
≥ 300 ≤ 201) ≤ 30 ≥ 300 ≤ 30 ≤ 200
≥ 365 ≤ 201) ≤ 30 ≥ 365 ≤ 30 ≤ 200
1)
Die Tiefe darf um 10 mm erhöht werden, wenn 1)
Die Tiefe darf um 10 mm erhöht werden, wenn
Werkzeuge verwendet werden, mit denen die Werkzeuge verwendet werden, mit denen die
Tiefe genau eingehalten werden kann. Bei Ver- Tiefe genau eingehalten werden kann. Bei Ver-
wendung solcher Werkzeuge dürfen auch in wendung solcher Werkzeuge dürfen auch in
Wänden ≥ 240 mm gegenüber liegende Schlitze Wänden ≥ 240 mm gegenüber liegende Schlitze
mit jeweils 10 mm Tiefe ausgeführt werden.
mit jeweils 10 mm Tiefe ausgeführt werden. 2)
Schlitze, die max. 1 m über den Fußboden
2)
Mindestabstand in Längsrichtung von Öffnun- reichen, dürfen bei Wanddicken ≥ 240 mm bis
gen ≥ 490 mm, vom nächsten Horizontalschlitz 80 mm Tiefe und 120 mm Breite ausgeführt
zweifache Schlitzlänge werden.

234
FINAL
FINAL 12.4 wärmeschutz
FINAL
FINAL
FINAL
12.4 WÄRMESCHUTZ
Tafel 12/9: U-Werte von KS-Außenwänden
Dicke
Dicke
der U [W/(m²·K)]
des
Dämm-  [W/(m·K)] Wandaufbau
Systems
schicht
[cm] [cm] 0,022 0,024 0,032 0,035

29,5 10 0,20 0,22 0,29 0,31 Einschalige KS-Außenwand mit


Wärmedämm-Verbundsystem
34,5 15 0,14 0,15 0,20 0,22
1 cm Innenputz ( = 0,70 W/(m·K))
39,5 20 0,11 0,11 0,15 0,16 17,5 cm Kalksandsteinwand,
RDK 1,81)
44,5 25 0,09 0,09 0,12 0,13 Wärmedämmstoff nach Zulassung
49,5 30 0,07 0,08 0,10 0,11 ~ 1 cm Außenputz ( = 0,70 W/(m·K))

41,0 10 0,19 0,21 0,27 0,29 Zweischalige KS-Außenwand mit


Wärmedämmung
43,0 12 0,16 0,18 0,23 0,25 1 cm Innenputz ( = 0,70 W/(m·K))
17,5 cm Kalksandsteinwand,
45,0 14 0,14 0,16 0,20 0,22
RDK 1,81)
47,0 162) 0,13 0,14 0,18 0,19 Wärmedämmung Typ WZ nach
DIN 4108-10
49,0 18 2)
0,11 0,12 0,16 0,17 1 cm Fingerspalt, R = 0,15
11,5 cm3) KS-Verblendschale
51,0 202) 0,10 0,11 0,15 0,16 (KS Vb RDK 2,0)1)

Zweischalige KS-Außenwand mit


Wärmedämmung und Luftschicht
44,0 10 0,20 0,22 0,28 0,30 1 cm Innenputz ( = 0,70 W/(m·K))
17,5 cm Kalksandsteinwand
(tragende Wand),
RDK 1,8 1)
Wärmedämmstoff Typ WZ nach
DINEinzel-
4108-10 Abstand der
schlitz- ≥ Schlitze
Luftschicht 4 cm nachund
DINbreite Aussparungen
EN 1996-2/NA
46,0 122) 0,17 0,18 0,24 0,26 (Mörtel auf einervon
Hohlraumseite
Öff-
abgestrichen)
nungen
11,5 cm3) KS-Verblendschale
(KS[mm]
Vb RDK 2,0)1)[mm]

31,5 10 – – 0,28 ≤ 10 Einschalige


0,30 ≤ 100 KS-Außenwand mit
hinterlüfteter Außenwandbekleidung
33,5 12 – – 0,24 ≤ 10 1 cm
0,26 ≤ 100
Innenputz ( = 0,70 W/(m·K))
17,5 cm Kalksandsteinwand,
37,5 16 – – 0,18 ≤ 30
0,20 ≤ 100
RDK 1,81)
Nichtbrennbarer Wärmedämmstoff
41,5 20 – – 0,15 ≤ 30
0,16 100nach DIN≥4108-10
Typ≤WAB 115
2 cm Hinterlüftung
46,5 25 – – 0,12 ≤ 30
0,13 ≤ 150
Fassadenbekleidung
(Dicke nach Art der Bekleidung)
51,5 30 – – 0,10 ≤ 30 Abdichtung
0,11 ≤ 200
≤ 30 Einschaliges
≤ 200 KS-Kellermauerwerk
52,5 10 – – – 0,34
mit außen liegender Wärme-
dämmung (Perimeterdämmung)
57,5 15 – – – 0,25 36,5 cm Kalksandsteinwand,
RDK 1,81)
62,5 20 – – – 0,20 Perimeterdämmplatten4) nach
Zulassung oder Typ PW nach
DIN 4108-10
67,5 25 – – – 0,17
Abdichtung
Als Dämmung können unter Berücksichtigung der stofflichen Eigenschaften und in Abhängigkeit von der Konstruktion alle genormten oder
bauaufsichtlich zugelassenen Dämmstoffe verwendet werden, z.B. Hartschaumplatten, Mineralwolleplatten.
1)
Bei anderen Dicken oder Steinrohdichteklassen ergeben sich nur geringfügig andere U-Werte.
2)
Bei Verwendung von bauaufsichtlich zugelassenen Ankern mit Schalenabstand  20 cm
3)
9 cm möglich, nach DIN EN 1996-2/NA
4)
Der Zuschlag DU = 0,04 W/(m·K) nach allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen ist bereits berücksichtigt.

235
12. BAUPHYSIK IM ÜBERBLICK

12.5 SCHALLSCHUTZ
Tafel 12/10: Schalltechnische Bewertung von Wandanschlüssen zwischen Außenwand und
Wohungstrennwand
Wandanschluss Fugenvarianten Akustische Wirkung
zwischen Außenwand und mit Übertragungswegen
Wohnungstrennwand A B
Verband A + B: Gut, da kraftschlüssig, biege-
steif verbunden
Vorteilhaft und sicher, besonders
bei annähernd gleichschweren
Wänden
1. Schicht 2. Schicht
1. Schicht 2. Schicht
Stumpf- A: Gut, da kraftschlüssig, biegesteif
1. Schicht 2. Schicht
stoß verbunden
B: Riskant, da bei nicht vollflächiger
Vermörtelung, Mörtelschwinden
und bei Baustoffen mit unterschied-
lichem Verformungsverhalten ggf.
eine erhebliche Verschlechterung
(Entkopplung) eintritt
Durch- A: Gut, da kraftschlüssig, biegesteif
geführt verbunden
B: Sehr gut, da die Entkopplung, ggf.
schon durch Mörtelschwinden, eine
deutliche Verbesserung bewirkt

Tafel 12/11: Direktschalldämm-Maße von Kalksandsteinwänden nach E DIN 4109-2


Direktschalldämm-Maß Rw [dB]
Wanddicke Putzdicke1) Steinrohdichteklasse (RDK)
[mm] [mm] 1,4 1,8 2,0 2,22)
– 45,0 48,6 50,1 51,4
115 10 45,9 49,3 50,7 52,0
20 46,7 49,9 51,3 52,5
– 50,6 54,2 55,7 57,1
175 10 51,2 54,7 56,1 57,4
20 51,8 55,1 56,5 57,8
– 54,9 58,5 60,0 61,3
240 10 55,3 58,8 60,3 61,6
20 55,7 59,1 60,5 61,8
– 57,9 61,5 63,0 64,3
300 10 58,2 61,7 63,2 64,5
20 58,5 62,0 63,4 64,7
1)
Für den Putz wurde eine Rohdichte von 1.000 kg/m3 angesetzt. 2)
Auf Anfrage

236
12.6 brandSCHUTZ

12.6 BRANDSCHUTZ
Brandschutz mit KS-Wand- NA für Kalksandsteine nach DIN EN 771-
konstruktionen 2 in Verbindung mit DIN V 20000-402
Die Brandschutztafeln enthalten Anga- bzw. DIN V 106. Für verputzte Wandflä-
ben für die Feuerwiderstandsdauer von chen ist ein geeigneter Putz, beidseitig,
90 Minuten; die Feuerwiderstandsklas- je 10 mm dick, z.B. Gipsputzmörtel nach
sen von 60 und 30 Minuten sind ebenso EN 13279-1 oder Leichtputze LW oder T
erfüllt. Die Angaben in den Tafeln 2, 3 und nach EN 998-1 aufzutragen. Die Anga-
4 mit Bezug auf DIN 1053-1 sowie Euro- ben für KS-Fasensteine beziehen sich
code 6 unter Ansatz des Ausnutzungs- auf die Wanddicke, nicht auf die Auf-
faktors a6,fi entsprechen den bisherigen standsbreite.
Regelungen mit der bekannten Einstu-
fung in die Feuerwiderstandsklasse F 90
Bezeichnungen der neuen Klassen (F → REI)
(im Eurocode jetzt R bzw. REI). Alternativ
sind die neuen Angaben zur vollen Aus- R Tragfähigkeit (Résistance)
E Raumabschluss (Étanchéité)
nutzung nach Eurocode 6. Diese gelten
I Wärmedämmung im Brandfall
ausschließlich zur Einstufung der Wände (Isolation)
in die europäischen Klassen R bzw. REI. M Stoßbeanspruchung
Die Angaben zu Brandwänden REI-M 90 (Mechanical Impact)
in Tafel 5 sind mit den bekannten Regeln R Tragende Wand,
zur Einstufung von Brandwänden in die nicht raumabschließend
Feuerwiderstandsklasse F 90 inhaltlich REI Tragende Wand,
gleich. Gleiches gilt für nicht tragende raumabschließend
Wände nach Tafel 1. REI-M Tragende Brandwand
RE Nicht tragende Außenwand
Die Tafeln gelten für Wände aus Kalksand- REI Nicht tragende Innenwand
REI-M Nicht tragende Brandwand
stein-Mauerwerk nach DIN EN 1996-1-2/

Tafel 12/12: Nichttragende, raumabschließende Wände, die die Anforderung EI 90 (F 90) ohne
Stoßfugenvermörtelung erfüllen
Mindestwanddicke [mm]
Verwendbare K
­ alksandsteine Mörtel
mit Putz ohne Putz
115 115 Alle Kalksandsteine NM / DM
Planelemente:
100 100 KS XL-PE, KS XL-RE, KS XL-E DM
KS Fasensteine
70 100 Bauplatten: KS BP DM

237
12. BAUPHYSIK IM ÜBERBLICK

Tafel 12/13: Tragende, raumabschließende Wände, die die Anforderung REI 90 (F 90) ohne
Stoßfugenvermörtelung erfüllen
Bemessung / N
­ achweis Mindestwanddicke [mm] Verwendbare
Mörtel
(maximale Ausnutzung) mit Putz ohne Putz ­Kalksandsteine
DIN EN 1996-3/NA
DIN EN 1996-1-1/NA
mit Umrechnung bis a6,fi ≤ 0,7

DIN 1053-1 – vereinfacht 115 115 Alle Kalksandsteine NM / DM


ohne Einschränkung

DIN 1053-1 – genauer


mit Umrechnung bis a2 ≤ 1,0
Alle Vollsteine
(Rohdichteklasse >1,6)

Blocksteine:
KS -R

DIN EN 1996-3/NA 115 150 Plansteine: NM / DM


DIN EN 1996-1-1/NA KS -R P
– volle Ausnutzung
Planelemente:
KS XL-PE, KS XL-RE,
KS XL-E

– 175 KS-Fasensteine DM

Tafel 12/14: Tragende, nichtraumabschließende einschalige Wände, Länge lF > 1,0 m, die die
Anforderung R 90 (F 90) ohne Stoßfugenvermörtelung erfüllen
Bemessung / Nachweis Mindestwanddicke [mm] Verwendbare
Mörtel
(maximale Ausnutzung) mit Putz ohne Putz Kalksandsteine
DIN EN 1996-3/NA 115 140 Alle Kalksandsteine NM
DIN EN 1996-1-1/NA
mit Umrechnung bis a6,fi ≤ 0,7 Plansteine:
KS -R P, KS L-R P
DIN 1053-1 – vereinfacht 115 115 DM
ohne Einschränkung Planelemente:
KS XL-PE, KS XL-RE,
DIN 1053-1 – genauer KS XL-E
mit Umrechnung bis a2 ≤ 1,0 – 150 KS-Fasensteine DM
Plansteine:
KS -R P , KS L-R P
DIN EN 1996-3/NA
Planelemente:
DIN EN 1996-1-1/NA 200 200 DM
KS XL-PE, KS XL-RE,
– volle Ausnutzung
KS XL-E

KS-Fasensteine

238
12.6 brandSCHUTZ

Tafel 12/15: Tragende, nichtraumabschließende Pfeiler und einschalige Wände,


Länge lF ≤ 1,0 m, die die Anforderung R 90 (F 90) ohne vermörtelte Stoßfugen erfüllen

Wand- Mindestpfeilerlänge lF [mm]


Bemessung / Nachweis Verwendbare
dicke mit beidseitigem Putz Mörtel
(maximale Ausnutzung) Kalksandsteine
[mm] bzw. ohne Putz

730 mm
115
mit beidseitigem Putz
300 mm
DIN EN 1996-3/NA 150
ohne Putz
DIN EN 1996-1-1/NA 300 mm
mit Umrechnung bis 175
ohne Putz
a6,fi ≤ 0,7
240 mm
Normalmauermörtel Alle NM/DM
DIN 1053-1 – vereinfacht 175
Schlankheit hk /d ≤ 10 Kalksandsteine
ohne Einschränkung
ohne Putz
DIN 1053-1 – genauer 240 mm
mit Umrechnung bis Dünnbettmörtel
175
a2 ≤ 1,0 Schlankheit hk /d ≤ 15
ohne Putz
240 mm
240
ohne Putz
879 mm Planelemente:
DIN EN 1996-3/NA 175
mit beidseitigem Putz KS XL-PE,
DIN EN 1996-1-1/NA DM
615 mm KS XL-RE,
– volle Ausnutzung 240
mit beidseitigem Putz KS XL-E

Tafel 12/16: Tragende und nicht tragende, raumabschließende Brandwände, welche die
Anforderung REI-M 90 und EI-M (F 90) ohne vermörtelte Stoßfugen erfüllen, sowie Komplex-
trennwände
Mindestwanddicke tF Verwendbare
Mörtel
Kalksandsteine
einschalig zweischalig
Brandwände
Alle Kalksandsteine
240 mm 2 x 175 mm NM/DM
(Rohdichteklasse ≥ 1,4)
Plansteine
175 mm 2 x 150 mm (Rohdichteklasse ≥ 1,8): DM
KS -R P
Planelemente
(Rohdichteklasse ≥ 1,8):
175 mm1) 2 x 150 mm1) DM
KS XL-PE, KS XL-RE,
KS XL-E
Komplextrennwände
365 mm 2 x 240 mm Alle Kalksandsteine NM
Plansteine und
240 mm – Planelemente DM
(Rohdichteklasse > 1,2)
1)
Mit aufliegender Geschossdecke (mindestens REI 90) als konstruktive obere Halterung

239
12. BAUPHYSIK IM ÜBERBLICK

12.7 konstruktive details


Tafel 12/17: Seitliche Wandanschlüsse für nicht tragende Innenwände unter Berücksichtigung
von Statik, Brand- und Schallschutz
Anschlussdetail Fuge  30 mm Statik Schallschutz Brandschutz 1)
Anschlüsse im eigenen Wohnbereich Starr gehalten Schalltechnisch bie- Anschlussfuge voll
Stumpfstoßanker durch Mauer­ gesteif und dicht vermörtelt mit NM
T = 0,75 anker und voll­ Bei Baustoffen mit oder DM
flächig vermör- unterschiedlichem F 90 bzw. EI 90 ab
Mauerwerk telte Anschluss- Verformungsverhal- Wanddicke  100 mm
mit NM fuge mit NM ten oder nicht vollflä- und Wanddicke
oder DM oder DM chiger Vermörtelung 70 mm mit beidsei-
ist ggf. eine Entkopp- tig 10 mm Putz; sonst
Mörtelgruppen: lung und Undichtig- F 60 bzw. EI 60
NM II bis NM III
Dünnbettmörtel
keit anzunehmen.

Anschlüsse im eigenen Wohnbereich Gelenkig Schalltechnisch Dämmschicht


gehalten weitestgehend ent- nichtbrennbar
Dämmschicht durch in Anker- koppelt Schmelzpunkt
Mauerwerk schiene bei Einlage von z.B.  1.000 °C
mit eingelegte Mau- Kork-, Mineralfaser- Rohdichte
NM oder eranker streifen, bzw. Strei-  30 kg/m3
DM fen aus bitumenim-
F 90 bzw. EI 90 ab
prägnierter Wollfilz-
Zweiteiliger Wanddicke  100 mm
pappe2)
Anker, z.B. und Wanddicke
Vermörtelung System Halfen Schalltechnisch dicht
70 mm mit beidsei-
oder elastische für Normalmauer- mit beidseitigem
Fugendichtmasse oder Dünnbett- tig 10 mm Putz; sonst
nach DIN 52460 mörtel
elastischem Fugen- F 60 bzw. EI 60
dichtstoff
Anschlüsse im eigenen Wohnbereich Starr Schalltechnisch Dämmschicht
gehalten weitestgehend ent- nichtbrennbar
Wandanker koppelt Schmelzpunkt
beweglich durch
bei Halteankern und  1.000 °C
Wand-
Einlage von z.B. Kork-, Rohdichte
anker
Bewegliche Mineralfaserstreifen,  30 kg/m3
Maueranker bzw. Streifen aus
F 90 bzw. EI 90 ab
für DM-Mauer- Halteanker bitumenimprägnierter
Wanddicke  100 mm
werk beweglich Gelenkig Wollfilzpappe2)
und Wanddicke
gehalten Schalltechnisch dicht
70 mm mit beidsei-
durch mit beidseitigem tig 10 mm Putz; sonst
Halte- elastischem Fugen- F 60 bzw. EI 60
anker dichtstoff

Anschlüsse an Gelenkig Schalltechnisch Dämmschicht


Wohnungstrennwand gehalten weitestgehend ent- nichtbrennbar
durch Mauer- koppelt Schmelzpunkt
Stumpf- werksanker und bei Einlage von z.B.  1.000 °C
stoßanker nachgiebiger Fül- Kork-, Mineralfaser- Rohdichte
lung mit Mine- streifen, bzw. Streifen  30 kg/m3
ralfaserstreifen aus bitumen­impräg- F 90 bzw. EI 90 ab
des Stumpfstoß- nierter Wollfilzpappe2) Wanddicke  100 mm
Wohnungs- anschlusses Schalltechnisch dicht und Wanddicke
trennwand mit beidseitigem 70 mm mit beidsei-
Nicht tragende Innen- elastischem Fugen- tig 10 mm Putz; sonst
wand Flächenbezogene dichtstoff F 60 bzw. EI 60
Masse < 200 kg/m2
1)
Die Klassifizierung des Wandanschlusses entspricht der Klassifizierung der Wand, wenn die angegebenen Bedingungen
eingehalten werden. Nicht tragende raumabschließende Wände nach DIN 4102: F (X) bzw. nach DIN EN 13501-2: EI (X)
2)
Der Putz ist bei entkoppelten Anschlüssen mit einem Kellenschnitt zu trennen und nachträglich z.B. mit Acryl zu schließen.

240
12.7 konstruktive details

Tafel 12/18: Obere Wandanschlüsse für nicht tragende Innenwände unter Berücksichtigung
von Statik, Brand- und Schallschutz
Anschlussdetail Fuge  30 mm Statik Schallschutz Brandschutz 1)
Oberer Rand nicht ge- Schalltech- Dämmschicht
halten nisch entkop- nichtbrennbar
die Wand ist 3-seitig zu pelt und dicht Schmelzpunkt  1.000 °C
halten mit beidsei- Rohdichte  30 kg/m3
tigem Fugen- F 90 bzw. EI 90 ab Wanddicke
dichtstoff  100 mm und Wanddicke
70 mm mit beidseitig 10 mm
Putz; sonst F 60 bzw. EI 60
Dichtstoff
Die Fugen müssen dicht aus-
gestopft werden. Für F 30
mind. 50 mm; für F 60 mind.
60 mm und für F 90 und
„Brandwände“ mind. 100 mm
Breite der jeweiligen Wand-
dicke.
Oberer Rand gehalten Schalltech- Dämmschicht
die Wand kann 4-seitig nisch entkop- nichtbrennbar
bzw. 3-seitig gehalten pelt und nicht Schmelzpunkt  1.000 °C
sein, mit einem freien dicht Rohdichte  30 kg/m3
≤ 30 Stahlwinkel
vertikalen Rand Als trennen­- F 90 bzw. EI 90 ab Wanddicke
≥ 20 des Bauteil  100 mm und Wanddicke
Dämmschicht nur geeignet 70 mm mit beidseitig 10 mm
mit zusätz- Putz; sonst F 60 bzw. EI 60
lichem Fu-
gendichtstoff
in der An-
schlussfuge
Oberer Rand gehalten Schalltech- Dämmschicht
die Wand kann 4-seitig nisch entkop- nichtbrennbar
reknaredeF
bzw. 3-seitig gehalten pelt und dicht Schmelzpunkt  1.000 °C
Federanker sein, mit einem freien mit beid- Federanker  30 kg/m3
Rohdichte
vertikalen Rand seitigem F 90 bzw. EI 90 ab Wanddicke
Fugendicht­  100 mm und Wanddicke
Die Stoßfugen mit Federanker sind stoff 70 mm mit beidseitig 10 mm
zu vermörteln. Putz; sonst F 60 bzw. EI 60
Oberer Rand gehalten Schalltech­
mit Auflast infolge Krie- nisch biege-
chen und Schwinden der steif und dicht
NM II, Stahlbetondecke 2) Bei Wänden F 90 bzw. EI 90 ab Wanddicke
Leichtmörtel die Wand kann 4-seitig mit Schall-  100 mm und Wanddicke
oder Putz bzw. 3-seitig gehalten schutzan- 70 mm mit beidseitig 10 mm
sein, mit einem freien forderungen Putz; sonst F 60 bzw. EI 60
vertikalen Rand sollte diese
Anschlussfuge voll­stän­­ Ausführungs-
dig durch NM II, Leicht- variante ge­-
mörtel oder Putz aus- wählt werden.
gefüllt
1)
Nicht tragende raumabschließende Wände nach DIN 4102: F (X) bzw. nach DIN EN 13501-2: EI (X)
2)
Bei Wandlängen > 5 m sollte dieser Anschluss mit dem Tragwerksplaner abgestimmt werden.
Empfehlungen für die Ausführung von nicht tragenden Innenwänden:
● Wände grundsätzlich auf eine Trennschicht (z.B. Bitumenpappe, PE-Folie, o.Ä.) stellen
● Seitliche Anschlüsse an Treppenhaus- und Wohnungstrennwände akustisch entkoppelt ausführen, wenn die flächen-
bezogene Masse der nicht tragenden Trenn­wände < 200 kg/m² beträgt
● Seitliche Anschlüsse untereinander vermörtelt, schalltechnisch biegesteif (kraftschlüssig) ausführen
● Bei kraftschlüssiger Ausführung der oberen Anschlussfuge ist Mörtel geringer Festigkeit (z.B. Leichtmörtel oder Putz)
zu wählen.

241
12. BAUPHYSIK IM ÜBERBLICK

Tafel 12/19: Empfehlungen für Deckenaufleger


Deckenaufleger Beschreibung Maßnahme
Schüsseln Dachdecken können im Einbau von Trennschichten
Schüsseln Eckbereich schüsseln Verwendung einer besandeten
und die oberste Stein- Bitumendachbahn R 500 mit
reihe mit anheben. Die Rohfilzeinlage, Dicke = 3 mm,
Folge kann eventuell ein nach DIN EN 13969 in Verbin-
horizontaler Riss über dung mit DIN V 20000-202
Eck in der Lagerfuge un- Einbau über Eck, Länge ca.
ter der obersten Stein- 1,50 m in beide Richtungen
reihe sein.
Temperatur- Ungedämmte Dachde- Einbau von Gleitschichten
schwankungen Decke cken dehnen und ver- bzw. Gleitlagern
kürzen sich durch Tem- Einbau der Gleitschichten bzw.
weicher Streifen
z.B. Styropor
peraturschwankungen. -lager zwischen Dachdecke
Deckenleiste Gering belastetes Mau- und Wand
bzw. Kellenschnitt erwerk kann diese Zur oberen Halterung der
Gleitschicht eingeleiteten Verfor- Wand sind bewehrte Ringbal-
bewehrter mungen häufig nicht ris-
Ringbalken ken erforderlich.
sefrei aufnehmen.
Schwinden Die Austrocknung von Einbau von Trennschichten
bindemittelgebundenen Verwendung einer besandeten
Baustoffen (z.B. Beton, Bitumendachbahn R 500 mit
Mauerwerk) führt zu Rohfilzeinlage, Dicke = 3 mm,
Schwindverkürzungen. nach DIN EN 13969 in Verbin-
bb 10
10mm
mm 1010mm
mm bb 10
10mm
mm dung mit DIN V 20000-202
dd Dämmung
Dämmung dd
Dachdecke
Dachdecke Einbau wie folgt: Breite (b) klei-
Filigran-
Filigran- ner als Wanddicke (d), und
deckenplatte
deckenplatte zwar bei
RR500
500 – Außenwänden ca. 10 mm,
– Innenwänden beidseitig je
ca. 10 mm
Die Anordnung eines Ringbal-
kens ist nicht erforderlich.
Schwinden Schwindverformungen Einbau von Verformungslagern
und und zu große Decken­ Verwendung von Verformungs-
Zentrieren durchbiegungen kön­- lagern mit Querkraftüber-
nen gleichzeitig auf­- tragung zur Zentrierung und
Decke
treten. Durch diese Ein- gleichzeitiger Aufnahme von
Dämmung wirkungen auf Außen- Längenverformungen (ca.
Deckenleiste bzw. wände sind Rissbildun- 10 mm) (z.B. von Calenberg
Kellenschnitt mit Putz gen bzw. Kantenabplat- Ingenieure oder Speba)
Verformungslager mit zungen auf der Wand­ Ein Ringbalken auf dem Mauer-
Querkraftübertragung innenseite möglich. werk ist nicht erforderlich.
Konstruktives Größere Deckendurch- Einlage von weichen Streifen
Zentrieren biegungen bzw. Aufla- Verwendung von weichen Strei-
gerverdrehungen führen fen z.B. aus Polystyrol oder Mi-
zu Lastexzentrizitäten neralwolle
z.B. WDVS
(Traglastminderungen). Einbau: Schalung bzw. Filigran­
weicher Streifen, Bei Stütz­weiten > 6 m deckenplatten in der Höhe um
z.B. Polystyrol darf mit Zentrierung die Dicke des Streifens (ca.
das vereinfachte Be- 5 mm) durch Montagestützen
Montagestützen
messungsverfahren anheben
Zentrierungen sind immer am Wandkopf, nie am Wand-
nach DIN EN 1996-3/ Zentrieren auch bei schlanken
fuß anzuordnen. NA angewendet werden. Decken ist zu empfehlen.

242
ANHANG

„Du kannst in deiner Praktikumszeit hier auf'm Bau


auch mal die Baustelle fegen.”
„Erlauben Sie mal, ich habe studiert!”
„Oh, das ist was anderes. Dann zeig ich dir
natürlich vorher, wie das geht.”

243
AUFMAUERN VON WANDSCHEIBEN

Das Merkblatt für das Aufmauern von Maßnahmen


Wand­s cheiben wurde vom Fachaus- Dieses Merkblatt (Ausgabe 10.1985)
schuss „Bau“ bei der Zentralstelle für enthält Angaben, wann Maßnahmen zur
Unfallverhütung und Arbeitsmedizin des Aussteifung erforderlich und unter wel-
Hauptverbandes der gewerblichen Be- chen Voraussetzungen Abweichungen
rufsgenossenschaften, Alte Heerstraße möglich sind.
111, 53757 Sankt Augustin, erarbeitet.
1 Mauerwerk ist auch während seiner
Ausführung nach DIN 1053-1 auszustei-
MERKBLATT FÜR DAS AUFMAUERN VON fen.
WANDSCHEIBEN
2 Solange die für das fertige Bauwerk
Vorbemerkung vorgesehenen Aussteifungen noch nicht
Für Berechnung und Ausführung von zur Verfügung stehen, können zusätz-
Mauerwerk gilt DIN 1053-1, die auch liche Absteifungen gegen Kippen unter
Mindestanforderungen für die Ausstei- Windlast erforderlich werden.
fung festlegt, dies gilt für das fertige
Bauwerk. 3 Abweichend von DIN 1055-4 darf für
die Bemessung dieser zusätzlichen Ab-
Während der Ausführung stehen jedoch steifungen die Windlast mit einem Stau-
aus arbeitstechnischen Gründen end- druck von 0,1 kN/m2 angenommen wer-
gültige Aussteifungen (z.B. im Verband den. Voraussetzung ist dabei, dass die
gemauerte aussteifende Wände, De- Witterungslage keine Windgeschwindig­
ckenscheiben, Verankerungen) häufig keiten von mehr als 12 m/s*) für den
nicht zur Verfügung. In diesem Falle wer- Zeitraum zwischen Ausführung des Mau­
den nach den technischen Baubestim- er­werks und Herstellung der endgültigen
mungen zusätzliche Maßnahmen gegen Aussteifungen erwarten lässt. Vor
Kippen erforderlich. In erster Linie ist Schicht­schluss müssen jedoch in jedem
dabei die Windlast nach DIN 1055-4 zu Falle die endgültigen Aussteifungen oder
berücksichtigen. Die dort angegebenen aber Hilfsaussteifungen für volle Wind-
Werte gelten für fertige Bauwerke und last nach DIN 1055-4 eingebaut sein.
tragen extremen Witterungslagen Rech-
nung, wie sie während der Bauausfüh- 4 Wird von den Erleichterungen des Ab-
rung nur gelegentlich auftreten. schnittes 3 Gebrauch gemacht, ergeben
sich für frei stehende Mauerwerkswän-
de z.B. zulässige Höhen nach folgender
Tabelle.

5 Bei ungünstigen Witterungsbedingun­


gen (z.B. Nässe, niedrige Temperaturen)

*)
Eine Windgeschwindigkeit von 12 m/s entspricht
Windstärke 6 nach Beaufortskala, die wie folgt
erläutert: Starke Äste in Bewegung, Pfeifen in
elektrischen Freileitungen, Regenschirm schwie-
rig zu benutzen.

244
AUFMAUERN VON WANDSCHEIBEN

ist nach DIN 1053-1 mindestens Mörtel- 7 Schlankes Pfeilermauerwerk (weniger


gruppe II zu verwenden. Zusätzlich kön- als 49 cm Breite, weniger als 36,5 cm
nen Aussteifungen erforderlich sein, um Dicke, mehr als 200 cm Höhe) ist gegen
den Einsturz des Mauerwerks während Kippen, z.B. aus unbeabsichtigtem An-
des Aufmauerns durch Aufschwimmen stoßen mit Kranlasten, zu sichern.
zu verhindern.

6 Frisches Mauerwerk ist vor Frost


rechtzeitig zu schützen, z.B. durch Ab-
decken. Ist Mauerwerk durch Frost be-
schädigt, ist es vor dem Weiterbau ab-
zutragen.

Zulässige Wandhöhe h in [m] bei einem Staudruck von 0,1 kN/m2 (Windstärke 6; Windge-
schwindigkeit ≈ 12 m/s) in Abhängigkeit von Wanddicke d und Berechnungsgewicht γ R des
Mauerwerks nach DIN 1055-1, Ausgabe Juli 1978
Rohdichte- Rechenwert Wandhöhe h [m] auf- bzw. abgerundet auf das
klasse nach Steinformat 3 DF
DIN 1055-1 S = Anzahl der Schichten
d = Wanddicke in m

kN/m3 S h S h S h
d = 0,115 d = 0,175 d = 0,24

0,4 6,0 4 0,50 10 1,25 18 2,25


0,5 7,0 5 0,625 11 1,375 21 2,625
0,6 8,0 6 0,75 13 1,625 25 3,125
0,7 9,0 6 0,75 15 1,875 28 3,50
0,8 10,0 7 0,875 16 2,00 31 3,875
0,9 11,0 8 1,00 18 2,25 34 4,25
1,0 12,0 9 1,125 19 2,375 37 4,625
1,2 14,0 10 1,25 23 2,875 43 5,375
1,4 15,0 11 1,375 25 3,125 46 5,75
1,6 17,0 12 1,50 28 3,50 52 6,50
1,8 18,0 13 1,625 30 3,75 55 6,875
2,0 20,0 14 1,75 33 4,125 61 7,625
2,2 21,0 15 1,875 34 4,25 64 8,00

2 d 2 x γ R h = Wandhöhe [m]
h= · d = Wanddicke [m]
3 q
γ R = Rechenwerte DIN 1055-1 [kN/m3]
q = Staudruck 0,1 kN/m2

245
Tabelle 3: Beispiele für Mauersteine, die von Hand bzw. die nicht von Hand verarbeitet werden dürfen

246
Format- Rohdichteklassen nach DIN Höchstzuläss.
kurz- Maße 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 Steinrohdichte

zeichen Hbl Hbl Hbl Hbl Hbl Hbl Mz Hbl Mz Hbl Mz Mz Mz Mz Mz Hbl
V Hlz V Hlz V Hlz V Hlz V Hlz V V V V V V Hlz V
Länge Breite Höhe Volumen Vbl KS Vbl KS Vbl KS Vbl KS Vbl KS Vbl KS Vbl KS Vbl KS Vbl KS Vbl KS Vbl KS KS Vbl
l b h V PB PB PB PB PB Hbn PB Hbn PB Hbn Hbn Hbn Hbn Hbn Hbn Hbn Hbn PB
mm mm mm dm3 PP PP PP PP PP PP PP PP

Einhand-Mauersteine
kg/dm3
1 DF 240 115 52 1,435 3,98 3,64
NF 240 115 71 1,960 2,92 2,66
HANDHABEN VON MAUERSTEINEN

2 DF 240 115 113 3,119 Die angegebenen höchstzulässigen Steinrohdichten gelten nur, wenn diese 2 DF-Steine ein zentrales Griffloch haben!
2,29 2,09
2 DF 240 115 113 3,119 1,83 1,67
3 DF 240 175 113 4,764 1,51 1,37
4 DF 240 240 113 6,509 1,10 1,00
5 DF 240 300 113 8,136 0,88 0,80
Zweihand-Mauersteine
3 DF 240 175 113 4,746 Dieser 3 DF-Stein ist ab Rohdichteklasse 1,6 bzw. 1,8 ein Zweihandstein und z.B.
mit Kellenunterstützung zu vermauern! 5,02 4,58

4 DF 240 240 113 6,509 Diese 4 DF- und 5 DF-Steine sind ab Rohdichteklasse 1,0 bzw. 1,2 Zwei- 3,66 3,34
handsteine und als solche nur ohne zentrale 4-Finger-Grifflöcher zulässig!
5 DF 240 300 113 8,136 2,93 2,67

6 DF 240 365 113 9,899 2,41 2,20

8 DF 495 115 238 13,548 1,76 1,60

8 DF 240 240 238 13,709 1,74 1,59


Mauersteine, die von Hand
8 DF 245 240 238 13,994 1,70 1,55
verarbeitet werden dürfen!
9 DF 370 175 238 15,411 1,55 1,41

10 DF 240 300 238 17,136 1,39 1,27


Auszug aus Merkblatt Handhaben von Mauersteinen, Bau-Berufsgenossenschaft, Ausgabe 10. 1992

10 DF 305 240 238 17,422 1,37 1,25

10 DF 245 300 238 17,493 1,36 1,24

12 DF 495 175 238 20,617 1,15 1,05

12 DF 240 365 238 20,849 1,14 1,04

12 DF 370 240 238 21,134 1,13 1,03

12 DF 245 365 238 21,283 1,12 1,02


(PP) 499 175 249 21,744 1,09 1,00

(PB) 615 150 240 22,140 1,08 0,98

(PP) 624 150 249 23,306 1,02 0,93

(PP) 312 300 249 23,306 1,02 0,93

(PB) 615 175 240 25,380 0,92 0,84

15 DF 365 300 238 26,061 0,91 0,83

15 DF 370 300 238 26,418 0,90 0,82

(PP) 624 175 249 27,191 0,88 0,80

16 DF 490 240 238 27,989 0,85 0,78

16 DF 495 240 238 28,274 0,84 0,77

16 DF 245 490 238 28,572 0,83 0,76

18 DF 365 365 238 31,708 0,75 0,69

18 DF 370 365 238 32,142 0,74 0,68

20 DF 490 300 238 34,986 0,68 0,62

20 DF 495 300 238 35,343 0,67 0,62

(PB) 615 240 240 35,424


Mauersteine, die n i c h t von 0,67 0,61

(PP) 499 300 249 37,275


Hand verarbeitet werden dürfen! 0,64 0,58

(PP) 624 250 249 38,844 0,61 0,56

(PB) 490 365 240 42,924 0,55 0,51

24 DF 495 365 238 43,001 0,55 0,51

(PP) 499 365 249 45,352 0,52 0,48

(PB) 615 365 240 53,874 0,44 0,40

(PP) 624 375 249 58,266 0,41 0,37

Erläuterungen
Stein-Rohdichte ist die Masse des bei einer Temperatur von 105 °C bis zur Massenkonstanz getrockneten Mauersteins, bezogen auf dessen äußeres Steinvolumen. Dieses errechnet
sich aus den äußeren Steinabmessungen Länge x Breite x Höhe. Es schließt vorhandene Lochkanäle, Grifflöcher, Mörteltaschen und dergl. ein.
Mz = Mauerziegel, Vollziegel u. Hochlochziegel nach DIN 105-1
Hlz = Mauerziegel, Leichthochlochziegel nach DIN 105-2
KS = Kalksandsteine, Voll-, Loch-, Block-, Hohlblock- und Plansteine nach DIN 106
Hbl = Hohlblöcke aus Leichtbeton nach DIN 18151
V u. Vb = Vollsteine u. Vollblöcke aus Leichtbeton nach DIN 18 152
Hbn = Mauersteine aus Beton, (Normalbeton) nach DIN 18153 (Hohlblöcke)
PB u. PP = Porenbeton-Blocksteine (PB) und Porenbeton-Plansteine (PP) nach DIN 4165
(Porenbeton = früher „Gasbeton“) Ihre Berufsgenossenschaft

247
HANDHABEN VON MAUERSTEINEN
AUS- UND WEITERBILDUNG

Meister Bau- nach 2–4 Semestern Master


angestellt oder
selbständig techniker nach 6–8 Semestern Bachelor

Fach- Fach-
schule schule Universität
des Technik oder
Handwerks (Techniker-
Hochschule (Fachhochschule)
(Meisterschule)
schule)
oder
Meistervorberei-
tungslehrgang 2 Jahre
Fachhoch- Fachgebundene Allgemeine
schulreife Hochschulreife Hochschulreife

Geprüfter Beruf-
Polier
Fach-
Fach- Berufs-
Berufs- Fach-
mit Sek. I liches
(Realschul-) ober-
ober- ober-
ober- gGymna-
ymnasi-
Werkpolier abschluss
schule
schule schule
schule um
ist sium
Hochschulreife
Vorbereitungs- möglich
Klasse 13 Klasse 13
lehrgang
Klasse 11 Klasse 12 Klasse 12
(inkl.
Klasse 11
2–3 Jahre 1 Jahr Praktikum)
Gesellenzeit
(ohne Ausbildungszeit)

Abschluss: Gesellen-(Facharbeiter-)prüfung
Mit
Mit dem
dem Berufsschulabschluss
Berufsschulabschluss können
können zugleich
zugleich auch
auch der
der
Hauptschul- oder
Hauptschul- oder der
der Realschulabschluss
Realschulabschluss erreicht
erreicht werden.
werden.

Berufsschule
mit Stufenausbildung in der Bauwirtschaft

Besondere berufliche Fachbildung 3. Jahr

Allgemeine berufliche Fachbildung 2. Jahr

Berufliche Grundbildung1) 1. Jahr

Berufsvorberei- Berufsfach- Berufsgrundbil-


tungsjahr (BVJ) schule (BFS) dungsjahr (BGJ)
erweiterter
Sek. I-Abschluss Sek. I-Abschluss
(Realschul- auch
mind. 9 Jahre Hauptschul-
abschluss) Gymnasium
Schulbesuch abschluss

Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten in den Bauberufen 1)


ggf. Anrechnung BGJ oder BFS

248
AUS- UND WEITERBILDUNG

Überbetriebliche Ausbildung 36

4
Besondere berufliche Fachausbildung (betrieblich)

Kälte-, Schallschutzisolierer/in)

Berufsschulunterricht in Teilzeit- oder Blockform


Isoliermonteur/in, (Wärme-,

Trockenbaumonteur/in

Stufe II
Rohrleitungsbauer/in
Schornsteinbauer/in

und Mosaikleger/in

48
Spezialtiefbauer/in
Beton- und Stahl-

Brunnenbauer/in
Straßenbauer/in
Fliesen-, Platten-
Feuerungs- und

Estrichleger/in
betonbauer/in

Kanalbauer/in
Stukkateur/in

Gleisbauer/in
Zimmerer/in
Maurer/in

Überbetriebliche Ausbildung

13
24

Allgemeine berufliche Fachausbildung (betrieblich)

39
Hochbau Ausbau Tiefbau
mit Schwer- mit Schwerpunktausbildung mit Schwer-
punktausbildung punktausbildung

Stufe I
Betriebspraxis und Urlaub 12

16

Berufl. Grundbildung
Berufsschulunterricht

19
Berufsfeldbezogene Grundbildung (Bautechnik)

17
Hinweis: Im Bauhandwerk ist die 3-jährige Ausbildung die Regel.

Wochen

Monate
Stufenausbildung in der Bauwirtschaft

Eingruppierung nach Angestelltentarif:


Polier

Eingruppierung in Lohngruppen nach Bundesrahmentarifvertrag:

6 Werkpolier / Baumaschinen-Fachmeister

5 Vorarbeiter / Baumaschinen-Vorarbeiter

4 Spezialfacharbeiter / Baumaschinenführer

3 Facharbeiter / Baugeräteführer / Berufskraftfahrer

2 Fachwerker / Maschinist / Kraftfahrer

1 Werker / Maschinenwerker

Aufstiegsschema für gewerbliche Arbeitnehmer und deren Eingruppierung in Berufsgruppen

249
LITERATUR

[1/1] DIN 18330:2012-09 VOB Vergabe- und Ver- [7/2] Merkblatt „Aufmauern von Wandscheiben“,
tragsordnung für Bauleistungen – Teil C: All- Hrsg.: Fachausschuss „Bau“ bei der Zentral-
gemeine Technische Vertragsbedingungen stelle für Unfallverhütung und Arbeitsmedi-
für Bauleistungen (ATV); Mauerarbeiten zin des Hauptverbandes der gewerblichen
Berufsgenossenschaften
[1/2] DIN EN 1996-1-1/NA: 2012-05 Nationaler
Anhang – National festgelegte Parameter – [8/1] DIN 18515-1:1998-08 und DIN 18515-
Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion 2:1993-04 Außenwandbekleidungen – Teil
von Mauerwerksbauten – Teil 1-1: Allge- 1: Angemörtelte Fliesen oder Platten; Grund-
meine Regeln für bewehrtes und unbewehr- sätze für Planung und Ausführung; Teil 2:
tes Mauerwerk 1993-04 Außenwandbekleidungen; Anmau-
erung auf Aufstandsflächen; Grundsätze für
[1/3] DIN 1053-1:1996-11 Mauerwerk – Teil 1:
Planung und Ausführung
Berechnung und Ausführung
[8/2] DIN 18330:2012-09 VOB Vergabe- und Ver-
[1/4] DIN 4172:1955-07 Maßordnung im Hoch-
tragsordnung für Bauleistungen – Teil C: All-
bau
gemeine Technische Vertragsbedingungen
[1/5] DIN 18202: 2013-04: Toleranzen im Hoch- für Bauleistungen (ATV); Mauerarbeiten
bau – Bauwerke
[8/3] Klaas, H.; Schulz, E.: Schäden an Außen-
[1/6] Merkblatt Dünnlagenputz im Innenbereich, wänden aus Ziegel- und Kalksandstein-
Hrsg. Bundesverband Ausbau und Fassade, Verblendmauerwerk. – In: Schadenfreies
Berlin 2012 Bauen, Band 13, 2., überarb. Auflage,
Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2002
[2/1] DIN 4103-1:1984-07 Nichttragende innere
Trennwände; Anforderungen, Nachweise [8/4] DIN 18195-4: 2011-12 Bauwerksabdichtun-
gen – Teil 4: Abdichtungen gegen Boden-
[2/2] DIN 4172:1955-07 Maßordnung im Hoch-
feuchte (Kapillarwasser, Haftwasser) und
bau
nichtstauendes Sickerwasser an Bodenplat-
[3/1] DIN EN 998-2:2010-12 Festlegungen für ten und Wänden, Bemessung und Ausfüh-
Mörtel im Mauerwerksbau – Teil 2: Mauer- rung
mörtel
[8/5] DIN 18299:2012-09 VOB Vergabe- und Ver-
[3/2] (Vornorm) DIN V 20000-412:2004-03 An- tragsordnung für Bauleistungen – Teil C: All-
wendung von Bauprodukten in Bauwerken gemeine Technische Vertragsbedingungen
– Teil 412: Regeln für die Verwendung von für Bauleistungen (ATV); Allgemeine Regeln
Mauermörtel nach DIN EN 998-2:2003-09 für Bauarbeiten jeder Art
[3/3] Merkblatt Aufstellbedingungen für Transport- [9/1] DIN 18330:2012-09 VOB Vergabe- und Ver-
silos. Industrieverband Werktrockenmörtel tragsordnung für Bauleistungen – Teil C: All-
e.V., Duisburg gemeine Technische Vertragsbedingungen
für Bauleistungen (ATV); Mauerarbeiten
[4/1] Merkblatt „Aufmauern von Wandscheiben“,
Hrsg.: Fachausschuss „Bau“ bei der Zentral- [9/2] DIN 13914-2:2005-07 Planung, Zubereitung
stelle für Unfallverhütung und Arbeitsmedi- und Ausführung von Innen- und Außenput-
zin des Hauptverbandes der gewerblichen zen – Teil 2: Planung und wesentliche Grund-
Berufsgenossenschaften sätze für Innenputz
[5/1] Kostensparendes Bauen, Naumann, H., [10/1] DIN EN 1996-1-1/NA: 2012-05 Nationaler
Deutsches Ingenieurblatt, Dezember 1996 Anhang – National festgelegte Parameter –
Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion
[5/2] UVV „Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebe-
von Mauerwerksbauten – Teil 1-1: Allge-
zeugbetrieb“ (VBG 9a)
meine Regeln für bewehrtes und unbewehr-
[6/1] Merkblatt „Handhabungen von Mauerstei- tes Mauerwerk
nen“, Bau-Berufsgenossenschaft, 1992-10
[10/2] DIN 18330:2012-09 VOB Vergabe- und Ver-
[6/2] Landau/Prepens: Wirtschaftlicher und leich- tragsordnung für Bauleistungen – Teil C: All-
ter. Rationalisierung und Humanisierung gemeine Technische Vertragsbedingungen
beim Vermauern großformatiger Kalksand- für Bauleistungen (ATV); Mauerarbeiten
steine. Baugewerbe 1/88 [11/1] Richtlinie für die Planung und Ausführung
[7/1] Merkblatt Aufstellbedingungen für Transport- von Abdichtungen mit kunststoffmodifi-
silos. Industrieverband Werktrockenmörtel zierten Bitumendickbeschichtungen (KMB),
e.V., Duisburg Hrsg. Deutsche Bauchemie, 2010

250
LITERATUR

[11/2] DIN EN 1996-3/NA:2012-01 Nationaler An- sandstein. – In: Mauerwerk 17, 2013, Heft
hang – National festgelegte Parameter – Eu- 2, S. 77–87
rocode 6: Bemessung und Konstruktion von [11/15] Fischer, H.-M.; Scheck, J.; Schneider, M.: Vor-
Mauerwerksbauten – Teil 3: Vereinfachte Be- läufiges Verfahren zur Schalldämm-Maß-Pro-
rechnungsmethoden für unbewehrte Mauer- gnose von zweischaligen Haustrennwänden
werksbauten aus Kalksandstein unter Berücksichtigung
[11/3] Vassilev, T.; Jäger, W.: Nachweis von Keller- einer unvollständigen Trennung, Bericht Nr.
wänden nach DIN 1053-100. In: Mauerwerk, 132-012 02P, Hochschule für Technik Stutt-
Heft 11, Ernst & Sohn Verlag, Berlin 2007 gart, 2007
[11/4] (Vornorm) DIN V 106:2005-10 Kalksand- [11/16] Fischer, H.-M.: Stellungnahme zum zu erwar-
steine mit besonderen Eigenschaften tenden Schalldämm-Maß einer zweischa-
[11/5] DIN 18516-1:2010-06 Außenwandbeklei- ligen Haustrennwand aus Kalksandstein.
dungen, hinterlüftet – Teil 1: Anforderungen, Stuttgart 2007
Prüfgrundsätze [11/17] DIN EN 1996-1-2/NA: 2013-06 Nationaler
[11/6] DIN EN 1996-3-2010-12 Eurocode 6: Be- Anhang – National festgelegte Parameter –
messung und Konstruktion von Mauerwerks- Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion
bauten. Teil 3: Vereinfachte Berechnungsme- von Mauerwerksbauten  – Teil  1-2: Allge-
thoden für unbewehrte Mauerwerksbauten; meine Regeln  – Tragwerksbemessung für
in Verbindung mit DIN EN 1996-3/NA:2012- den Brandfall
01 Nationaler Anhang – National festgelegte
Parameter – Eurocode 6: Bemessung und
Konstruktion von Mauerwerksbauten – Teil 3:
Vereinfachte Berechnungsmethoden für un-
bewehrte Mauerwerksbauten
[11/7] Kirtschig, K.: Gutachtliche Stellungnahme zur
Größe der Ausfachungsflächen von nichttra-
genden Außenwänden unter Verwendung von
großformatigen Kalksandsteinen aus 7/1993
[11/8] DIN EN 1991-1-4/NA:2010-12 Nationaler An-
hang – National festgelegte Parameter – Eu-
rocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke – Teil
1-4: Allgemeine Einwirkungen – Windlasten
[11/9] Graubner, C.A.; Schmitt, M.: Tragverhalten
freistehender windbeanspruchter Mauer-
werkswände aus Kalksandstein nach DIN
EN 1996/NA; Gutachten 1202243 von
06/2013
[11/10] DIN EN 1992-1-1/NA Eurocode 2: Bemes-
sung und Konstruktion von Stahlbeton- und
Spannbetontragwerken – Teil 1-1: Allge-
meine Bemessungsregeln und Regeln für
den Hochbau
[11/11] Kalksandstein. Planungshandbuch. Planung,
Konstruktion, Ausführung. Hrsg. Bundesver-
band Kalksandsteinindustrie eV, Hannover,
6. Auflage 2014.
[11/12] Röser, W.; Gusia, W.: Gutachten Decken-
zuschläge für nicht tragende Wände aus
Kalksandstein; Aachen 2005
[11/13] Merkblatt Dünnlagenputz im Innenbereich,
Hrsg. Bundesverband Ausbau und Fassade,
Berlin 2012
[11/14] Fux, U.; Schäfers, M.; Pekrul, O.: Neufas-
sung von DIN 4108 Teil 2 – Sommerlicher
Wärmeschutz mit Konstruktionen aus Kalk-

251
NORMEN

 (Vornorm) DIN V 106 Kalksandsteine mit  DIN 18299 VOB Vergabe- und Vertragsord-
besonderen Eigenschaften nung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine
 DIN EN 998-2 Festlegungen für Mörtel im Technische Vertragsbedingungen für Bauleis-
Mauerwerksbau – Teil 2: Mauermörtel tungen (ATV); Allgemeine Regeln für Bau-
arbeiten jeder Art
 DIN 1053-1 Mauerwerk – Teil 1: Berechnung
und Ausführung  DIN 18330 VOB Vergabe- und Vertragsord-
nung für Bauleistungen – Teil C: Allgemeine
 DIN 4103-1 Nichttragende innere Trenn- Technische Vertragsbedingungen für Bauleis-
wände; Anforderungen, Nachweise tungen (ATV); Mauerarbeiten
 DIN 4108-2 Wärmeschutz und Energie-  DIN 18515-1 Angemörtelte Fliesen oder Plat-
Einsparung in Gebäuden – Teil 2: Mindest- ten; Grundsätze für Planung und Ausführung
anforderungen an den Wärmeschutz
 DIN 18515-2 Außenwandbekleidungen; An-
 DIN 4108-3 Wärmeschutz und Energie-Ein- mauerung auf Aufstandsflächen; Grundsätze
sparung in Gebäuden – Teil 3: Klimabedingter für Planung und Ausführung
Feuchteschutz; Anforderungen, Berechnungs-
verfahren und Hinweise für Planung und  DIN 18516-1 Außenwandbekleidungen, hin-
Ausführung terlüftet – Teil 1: Anforderungen, Prüfgrund-
sätze
 DIN 4108 Beiblatt 2:2006-03 Wärmeschutz
und Energie-Einsparung in Gebäuden – Wär-  (Vornorm) DIN V 18580 Mauermörtel mit
mebrücken – Planungs- und Ausführungsbei- besonderen Eigenschaften
spiele  (Vornorm) DIN V 20000-412 Anwendung
 DIN 4109 Schallschutz im Hochbau: Anfor- von Bauprodukten in Bauwerken – Teil 412:
derungen und Nachweise Regeln für die Verwendung von Mauermörtel
nach DIN EN 998-2
 DIN 4109 Beiblatt 2 Schallschutz im Hoch-
bau; Hinweise für Planung und Ausführung;
Vorschläge für einen erhöhten Schallschutz;
Empfehlungen für den Schallschutz im eige-
nen Wohn- oder Arbeitsbereich
 E DIN 4109-2 Schallschutz im Hochbau  –
Teil 2: Rechnerische Nachweise der Erfüllung
der Anforderungen
 DIN 4172 Maßordnung im Hochbau
 DIN 18195-1 Bauwerksabdichtungen – Teil 1:
Grundsätze, Definitionen, Zuordnung der
Abdichtungsarten
 DIN 18195-2 Bauwerksabdichtungen – Teil 2:
Stoffe
 DIN 18195-4 Bauwerksabdichtungen – Teil 4:
Abdichtungen gegen Bodenfeuchte (Kapillar-
wasser, Haftwasser) und nichtstauendes Sicker-
wasser an Bodenplatten und Wänden, Bemes-
sung und Ausführung
 DIN 18195-6 Bauwerksabdichtungen – Teil 6:
Abdichtungen gegen von außen drückendes
Wasser und aufstauendes Sickerwasser;
Bemessung und Ausführung
 DIN 18195-10 Bauwerksabdichtungen – Teil
10: Schutzschichten und Schutzmaßnahmen
 DIN 18201 Toleranzen im Bauwesen – Be-
griffe, Grundsätze, Anwendung, Prüfung
 DIN 18202 Toleranzen im Hochbau – Bau-
werke

252
WICHTIGE ABKÜRZUNGEN

abP allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeug-


nis
abZ allgemeine bauaufsichtliche Zulassung
ATV Allgemeine Technische Vertragsbedin-
gungen
BRL Bauregelliste
DF Dünnformat
DIBt Deutsches Institut für Bautechnik
DIN Deutsches Institut für Normung
DIN V Vornorm einer DIN
DIN EN von DIN übernommene Europäische Norm
DM Dünnbettmörtel
EnEV Energieeinsparverordnung
KMB Kunststoffmodifizierte Bitumendickbe-
schichtung
KS Kalksandstein bzw. KS-Vollstein
KS -E Kalksandsteine mit integrierten Kanälen
zur Führung von Elektroinstallationen
KS F KS-Fasenstein
KS L KS-Lochstein
KS L P KS L-Planstein
KS L-R KS-Lochstein mit Nut-Feder-System zur
rationellen Verarbeitung
KS L-R P KS -L-R-Planstein
KS P KS-Planstein
KS -BP KS-Bauplatte
KS -R KS-Vollstein mit Nut-Feder-System zur
rationellen Verarbeitung
KS -R P KS -R-Planstein
KS Vb KS-Verblender
KS Vm KS-Vormauerstein
KS XL Großformatige Kalksandsteine mit
Schichthöhen ≥ 50 cm
LBO Landesbauordnung
LM Leichtmauermörtel
MG Mörtelgruppe
NF Normalformat
NM Normalmauermörtel
RDK Rohdichteklasse
SFK Steindruckfestigkeitsklasse
VHF Vorgehängte hinterlüftete Fassade
VOB-C Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleis-
tungen – Teil C: Allgemeine Technische
Vertragsbedingungen für Bauleistungen
(ATV)
WDVS Wärmedämm-Verbundsystem
ZiE Zustimmung im Einzelfall

253
STICHWORTVERZEICHNIS

A Bauweise ohne Fuge 12, 78


Abdeckprofil 137 Bedenken 147
Abdichtung 134, 170 Befestigung 156
Abdichtungsbahn 134, 170 Behaglichkeit 162, 203
Abfangkonstruktion 136 Beimauern 111
Abfangung 135 Lüftungsöffnung 133
Abnahme von Sichtmauerwerk 139 Bemessung von Mauerwerk 16, 164
Absäuern 18, 126 Bemessungswasserstand 170
Abstand der Mauerwerksschalen 129, 178 berufsgenossenschaftliche Vorschriften 10
Abtreppung 58, 64 besondere Leistung 11, 15, 150
allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) 11, 31 Bestellung 69
Anbaumaß 12, 13 Betrachtungsabstand 122, 139
Anfangsscherfestigkeit, charakteristische 36 Beurteilung von Sichtmauerwerk 122, 139
Ankeilen 37 Beurteilung 139
Anker 129, 132 Bewegungsspielraum 72
Anschlaglänge 65 Bezeichnungen 32
Anschluss, oberer/seitlicher/unterer 191, 199 Binderverband 61, 120
Anschlussfuge 46 Bitumenbahn 171, 172
Anschütthöhe 164 Bitumendickbeschichtung 171, 172
Anstrich 101 Blockverband 61, 120
Anstrich, deckender 126 Bodenart 170
Arbeitsbühne 81 Bodenfeuchte 171
Arbeitshöhe 81 Bogen, gemauert 93
Arbeitsorganisation 82 bossiert 23, 119
Arbeitsraum 72, 82 Brandschutz 153, 154, 181, 185, 186, 213
Arbeitstechnik 104 bruchrau 23, 119
Arbeitsvorbereitung 68 Brüstung 87, 138
Aufbrennsperre 148
Aufputzinstallation 154, 214 C
Aufstandsbreite 118 CE-Kennzeichen 34
aufstauendes Sickerwasser 167, 170 CSH-Phasen 21
Ausfachung 189
Ausgleichsschicht 40, 108 D
Auskratzen 123 Dampfdiffusionsnachweis 184
Außenmaß 12, 13 Dampfstrahlreinigung 101, 126
Außenputz 178 Deckenanschluss 199, 223
Außenwand 181, 182, 184, 187 Dehnungsfuge, senkrechte 137
Außenwand, einschalige 176, 187 Dichtungsbahn 171, 175
Außenwand, zweischalige 132, 177 Dichtungsschlämme 108, 167, 175
Außenwandbekleidung, hinterlüftete 187 Drahtanker 129
Außenschale, verputzte 177 Dränung 170
Ausschreibung 11 drückendes Wasser 170
Aussparung 59, 150, 151 Druckfestigkeit 78
Aussteifung 192 Druckfestigkeitsklasse 22
Aussteifungswand 65, 110 Druckgurt 87
auszusteifende Wand 110 Druckspannung 87, 150
Druckwasser 172, 175
B Druckzone 31, 85, 90
Bauart, schwere/mittlere/leichte 203 Dünnbettmörtel 36
bauaufsichtliche Vorschriften 11 Dünnlagenputz 15, 146, 196, 203
Baufeuchte 188 Durchbrüche 150, 154
Baukosten 68
Bauplatte 29 E
Bauproduktenverordnung 213 Ebenheit 15, 182
Baustellenmörtel 40, 42, 128 Ebenheitsanforderung 15, 182
Baustellenoptimierung 104 Ebenheitstoleranz 14, 146
Baustellenorganisation 70 Ecklehre 104
Bauteile zur Systemergänzung 29 Ecklösungen 52, 54
Bauweise mit Fuge 12, 78 Eckmauern 64, 104

254
STICHWORTVERZEICHNIS

Edelstahl-Flachanker 64, 110 H


Einbaufeuchte 79 Haftscherfestigkeit 36, 38
Einbauten 214 Halterung 192, 197, 198, 221
Einsteinmauerwerk 49, 52 Handvermauerung 79
Einzelsteingewicht 80 Handwerksregel 10
E-Kanal-Steine 32, 154, 155, 215 Handwerkszeug 75
Elektroleitung 154 Härtewagen 20
Entwässerung 133, 180 Haustrennwand 185
Erdanschüttung, zulässige 167 Herstellung 20
Erddruck 164 hinterlüftet 187
Ergänzungsstein 84 Hintermauerschale 176
Hitze, Mauern bei 99
F Hitzeschutz 161, 203
Fahrspur 83 Hochwasser 170
Farbunterschied 128, 139, 143 Höhenausgleich 29, 40, 86
Fasenstein 32, 118 Höhenmaß 28
Fassade, vorgehängte Hohlkehle 174
hinterlüftete (VHF) 187 Holländischer Verband 62, 120
Feuchtegehalt 79
Feuchteschutz 180, 184, 188 I
Feuerwiderstandsklasse 201, 214 Imprägnierung 101, 125
Flachbogen 93, 95, 97 Injektionsdübel 157
flächenfertig 14, 15, 145 Innenmaß 13
Flachstahlanker 64, 110, 209, 222 Innenschale, tragende 178
Format 24, 32 Innensichtmauerwerk 143
Formschluss Versetzzange 83 Innenwand 142, 144, 145, 146
frei stehende KS-Wände 192 Installationskanal 32, 214
freier Rand 150 Installationsleitung 32, 158
Fremdüberwachung 21
Frost 17, 99, 202 K
Frostschutzmittel 17, 99 Kalk 20
Frost-Tau-Wechsel 23, 29, 118 Kalksandstein 19
Frostwiderstand 17, 28, 118 Kantenausbildung (Fase) 22
Fugenbearbeitung 122 Kellenschnitt 186, 220
Fugenbreite 109 Keller 162
Fugendichtstoff 137, 181 Kelleraußenecke 64
Fugendichtungsband 137, 186 Kelleraußenwand 162, 164
Fugendicke 45, 94, 106, 122 Kellermauerwerk 162, 165
Fugendruckfestigkeit 38 Kellerwand 162
Fugenglattstrich 124, 143 Kerndämmung 132
Fugkelle 123 Kimmschicht 37, 40, 73, 108
Fundamentplatte, durchgehende 211 Kimmschichtmörtel 40, 108
Funktionswand 160 Kimmstein (Höhenausgleichsstein) 86
Fußpunkt 180, 193, 199 Korrigierbarkeitszeit 36
Fußpunktausbildung 134, 180 Korrosion 18
Kreuzungen 58
G Kreuzverband 61, 120
geschlämmt 123, 145 KS-Bauplatte 29, 35
Gestaltungseinfluss 114 KS -E-Stein 23, 32, 155, 214
gestrichen 143 KS-Fasenstein 23, 35, 118
Gotischer Verband 62, 121 KS-Fertigteilsturz 30, 87, 89
Greifer (Versetzzange) 75 KS-Flachsturz 30, 87, 89
Grenzabmaß 14, 28, 117 KS-Funktionswand 176
Griffhilfe 76, 80, 146 KS-Gurtrollerstein 31
großformatige Kalksandsteine 17 KS-Kimmstein 29
Größtkorn 36 KS-Lochstein 23, 35
Grundwasser 171 KS-Planstein 23
Qualitätsgemeinschaft Mauerwerksprodukte 21 KS-Plansteinmauerwerk 15, 35
Güteüberwachung 21 KS -R-Blockstein 23, 35

255
STICHWORTVERZEICHNIS

KS -R-Hohlblockstein 23 Mauern 78
KS -R-Planstein 23, 35, 36 Mauernutfräse 153
KS -R-Stein 25, 35 Mauerstein 21
KS-Sichtmauersturz 115 Mauerwerk
KS-Sichtmauerwerk 114, 139 mit Stoßfugenvermörtelung 12
KS-Sturz 30, 89 Mauerwerk
KS -U-Schale 31, 91, 115 ohne Stoßfugenvermörtelung 12
KS-Verblender 22, 23, 114, 118 Mauerwerk, geschlämmtes 123
KS-Verblendmauerwerk 114 Mauerwerk, sichtbar belassenes 144
KS-Vollstein 21, 23 Mauerwerk, zweischalig 129
KS-Vormauerstein 22, 23, 118 Mauerwerksschale, tragend 176
KS-Wärmedämmstein 29, 86 Mauerwerksverband 48
KS XL 15, 35, 51, 84 Mehrkammer-Silomörtel 44
KS XL-Planelement 23, 27 Merkblätter, technische 10
KS XL-Rasterelement 23, 27 Meterriss 104
KSK Abdichtungfolie 171 Mindesthaftscherfestigkeit 36, 38
Kunststoffdübel 156 Mindestlänge des Pfeilers 63
kunststoffmodifizierte Bitumen- Mindestüberbindemaß 16, 84
dickbeschichtung (KMB) 162, 171, 174 Mindestverarbeitungszeit 37
Kurbelbock 81 Mischungsverhältnis 42
Kurzbezeichnung 69 Montagestütze 70, 83
Mörtelart 36, 78, 106
L Mörtelauftrag 45, 106
Lagerfugenbewehrung 138 Mörtelbedarf 35
Lagerfugendicke 36 Mörtelbestandteile 34
Lagerung 69 Mörtelfuge 39, 128
Längenausgleich 111 Mörtelgruppe 34, 194, 198
Längsfuge 50, 51 Mörtelklasse 38
Lastabtragung 165 Mörtelschlitten 45, 106
Lastfall 168, 170 Mörtelspritzer 126
Lastverteilung 85 Mörtelverlust 45
Läuferverband 61, 120, 138 Mörtelzusammensetzung 34, 42
Leerrohr 32, 214 Musterfläche 139
Leibung 93, 146 Mustersteine 139
Leichtmörtel 38
Leistung, besondere 11, 15, 150 N
Leistungsbeschreibung 15, 139 Nassmörtel 41
Leitungsführung 154 Nassreinigung 126
Lichtmaß 12, 13 Nebenleistung 11, 15, 138
Liefertermin 69 Nennmaß 12, 13
Lochanteil 22 nicht flächenfertig 14, 15
Lochstein 23 nicht raumabschließende
Luftdichtheit 143, 145 Wand 213, 222
Luftschicht 177 nicht stauendes Sickerwasser 168, 170, 171
Luftschichtanker 129 nicht tragende Wand 29, 221, 223
Lüftungsöffnung 133, 188 Niederschlagswasser 138
Nischen 59, 150
M Niveau, planebenes 40, 86
Mangel, optischer 101 Normalmauermörtel 38
Märkischer Verband 62, 121 notified body 21
Maschinelles Versetzen 83 Nut-Feder-System 12, 104, 109
Maßhaltigkeit 117
Massordnung 11 O
Maßtoleranz 28 Oberfläche 21, 23, 146
Mauerabdeckung 193 Oberflächenbehandlung 125
Mauerbühne 81 Öffnung 150, 154
Mauerende 56 Öffnungslehre 104
Mauerlehre 104 Öffnungsüberdeckung 87
Mauermörtel 34, 105 Oktametermaß 11

256
STICHWORTVERZEICHNIS

P Sickerwasser, aufstauendes 172


Passstein 84 Skelettbauweise 176, 189
Perimeterdämmung 163, 164, 173, 176, 184 Sollfugenbreite 12
Personaleinsatz 70 Sparverblender 118
Pfeiler 56, 63, 192, 214 Spritzbewurf 148
Planelement 24, 32 Spritzwasser 193
Planstein 24, 32 Stand der Technik 10, 160, 206
Planungsraster 11 Statik 164, 174, 201, 222, 223
Presse 20 Stauwasser 172
Putz 146 Steckdose 214
Putzhaftung 147 Steinart 22, 32
Steinbedarf 35
Q Steindruckfestigkeitsklasse (SFK) 22, 194
Quergreifer 75 Steinformat 24
Querschnittsabdichtung 108, 134, Steingewicht 79
Querschnittsschwächung 150, 152 Steinkorb 74
Querwand 65 Stein-Kurzbezeichnung 69
Steinoberfläche 119
R Steinrohdichteklasse (RDK) 24
raumabschließende Wand 213, 222 Steinrohling 20
Reifezeit 107 Steinsorte 13
Reinigung 100, 102, 125 Steinspaltgerät 57
Restwanddicke 152 Steinzange 75
Richtmaß 12, 13 Stichhöhe 95
Richtwerte für den Mörtelbedarf 35 Stichmaß 14
Riemchen 118 Stöße 58
Ringanker 221 Stoßfuge 44
Ringbalken 31, 221 Stoßfuge, unvermörtelte 15
Rissesicherheit 138, 196 Stoßfugenausbildung 22, 78, 85
Rohbau-Richtmaß 12 Stoßfugenbreite 12, 46, 85, 109
Rohdichteklasse RDK 24, 32 Stoßfugenvermörtelung 78, 85, 109, 198
Rollschichten 193 Stoßfugenvermörtelung,
Rundbogen 93, 98 ohne 46, 109
Streu- und Spritzbereich 100
S strukturiert 119
Salz 17, 100 Stumpfstoß 209
Salzlösung 18, 100 Stumpfstoßanker 222
Sand 20 Stumpfstoßtechnik 46, 58, 64, 104, 110
Säure 18, 126 Sturzauflager 87
Schalenabstand 129, 178, 179 Sturz 89
Schalldämm-Maß 181, 206 Sturz, gemauert 91
Schallschutz 153, 154, 155, 205 Stütze 31
Schallschutz, erhöhter 206 Stützkorn 36
scheitrechter Bogen 93
Schichthöhe 22 T
Schichtmaß 45, 106 Tapete 142, 147, 196, 203
Schlämmanstriche 145 Tausalz 17, 99, 193
Schlämmputze 145 Tauwasserschutz 162, 184, 188
Schlagregen 119, 178, 180, 184, 191 Teilsteine 122
Schließblech 45, 106 Temperaturverformungen 138
Schlitze 59, 150, 152, 214 Toleranzausgleich 46
Schlitztiefe 150, 152 Toleranz 14, 28
Schlussstein 94 Tragfähigkeit 160, 194, 195, 213
Schutzmaßnahme 17, 99 Transportkette 74
Schweißbahn 171 Trennfuge, durchgehend 212
schwere Bauart 204 Trennwand, durchlaufend 110
Segmentbogen 93 Trennwand, zweischalig 211
sichtbar belassenes Mauerwerk 144 Treppenhauswand 205, 206
Sichtmauerwerk 20, 61, 114, 139 Trockenmörtel 43

257
STICHWORTVERZEICHNIS

Türanschlag 65 Wärmeschutz, sommerlicher 203


Wärmeschutz, winterlicher 160
U Wärmespeicherfähigkeit 204
Überbindelänge 138 Wasser 20
Überbindemaß 16, 48, 56, 63, 84, 166 Wasser, drückendes 170, 174
Übermauerung (Druckzone) 31, 89 Wasserdampflanzen 17, 100
Überstand 135 Wasserrückhaltevermögen 124, 127
Überwachungsstelle 21 Werk-Frischmörtel 43, 106
Ü-Zeichen 34 Werkmörtel 42, 124
werkseigene Produktionskontrolle (WPK) 21
V Werk-Trockenmörtel 43, 106
Verankerung für Verblendmauerwerk 136 Werk-Vormörtel 44
Verarbeitungsanweisung 44 wilder Verband 62, 120
Verarbeitungsart 78 Winddichtigkeit 86
Verarbeitungsgewicht 79 Winkeltoleranzen 14
Verarbeitungsregeln 11 Wirtschaftlichkeit 78, 160
Verarbeitungszeit 37 Witterungsschutz 177, 180, 184, 188, 192
Verband 48, 61, 120 Wohnungstrennwand 209, 210, 213
Verbandregeln 48 Wurzelbürste 102, 126
Verbandsmauerwerk 49
Verblender 69, 118 Z
Verblendmauerwerk 61, 129 Zahnschiene 37, 45, 75, 106
Verblendmauerwerk, einschaliges 50 Zentrierung 219, 220, 221
Verblendschale 37, 176, 178, 180 Zierverband 61, 120
Verbrauchswerte 35 Zuggurt 87
Verfugung im eigenen Saft 40, 123, 128 Zuschlag 29, 42
Verfugung, nachträgliche 40, 123, 143 zweiachsige Lastabtragung 165
verputzte Vormauerschale 115, 133, 137
Verschmutzung 125
Versetzgerät 73, 75, 83
Versetzreihenfolge 46
Verzahnung 110
Vollstein 22
vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) 187
Vorhangfassade 187
Vorlage 59
Vorlagerung, werkseitig 21
Vorwandinstallation 155

W
waagerechte Abdichtung 134
Wandanschluss 191, 210, 222, 223, 224
Wanddicke 22, 32, 215
Wand, durchgeführt 210
Wandecke 146
Wandfläche, nass 147
Wandfuß 29
Wandhöhe 86
Wandkopf 29
Wandlänge, zulässige 197, 198, 199
Wandlängenausgleich 111
Wandungsdicken der KS -U-Schalen 31, 116
Wärmebrücke 30, 161
Wärmedämmung 177, 178, 182, 184
Wärmedämmung und Luftschicht 177, 179
Wärmedämm-Verbundsystem 182
Wärmeleitfähigkeit 29
Wärmeschutz 160, 161, 164, 179, 183, 187,
194, 203

258
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Beratung:

Kalksandstein-Bauberatung Verein Süddeutscher


Bayern GmbH Kalksandsteinwerke e.V.
Rückersdorfer Straße 18 Mittelpartstraße 1
90552 Röthenbach a.d. Pegnitz 67071 Ludwigshafen

8. Auflage
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Kalksandstein. Die Maurerfibel


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Die Maurerfibel

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