Dachkonstruktionen

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Folienmappe Holzbau

Dachkonstruktionen

Herausgeber:
Verbände des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes (VBZH) München - gefördert durch die
Stiftung des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes: Donat Müller

| © VBZH-2000-1 | Folie DAK 1


Dachkonstruktionen
Hausdächer Hallendächer
zimmermannsmäßig Ingenieurbaus

• Dachformen
• Sparren-, Kehlbalkendächer
• Pfettendächer
➝ Inhaltsübersicht
• Fachwerkbinder ➝ Impressum
➝ Hinweise zur Anwendung
• Aussteifung der Dachebene ➝ Literatur

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Dachformen

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Dachformen:
Flachdach Pultdach Satteldach

Sheddach Grabendach Walmdach

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Dachformen:
Krüppelwalmdach Mansarddach Mansarddach mit Walm

Mansarddach mit flacher Tonnendach Spitzbogendach


Zinne

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Dachformen:
Schalendach Zeltdach Kegeldach

Basilikadach

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Dachformen:

• Von den dargestellten Dächern kann man das Pultdach, das


Sheddach, das Grabendach und das Satteldach als die
eigendlichen Grundformen bezeichnen.

• Walmdächern und Mansarddächern kommen nur noch eine


historische, städtebauliche oder landschaftsgebundene
Bedeutung zu.

• Tonnendächer können als eine moderne Art der Dachform be-


zeichnet werden.

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Dachgauben
Schleppgaube Trapezgaube

Satteldach- Rundgaube
gaube

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Dachgauben
Walmgaube mit First Walmgaube ohne First

Dreieckgauben Spitzgaube

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Dachgauben
Fledermausgaube

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Sparren- und Kehlbalkendächer

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Sparrendächer

Sparrendach

Sparrendach mit mit vertikaler


Abstützung durch Aussenwände

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Kehlbalkendächer

verschiebliches Kehlbalkendach

unverschiebliches Kehlbalkendach

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Kehlbalkendächer
doppeltes
Kehlbalkendach

einfach stehendes
Kehlbalkendach

zweifach stehendes
Kehlbalkendach

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Grundkonstruktion des Sparrendaches (schematische Darstellung)

8.
9.

1. 4.
2.

1. Sparren
2. Schwelle 6.
3. Deckenplatte (oder Holzbalkendecke) 7.
4. Giebelscheibe 5.
5. Windrispen (Gegenseite nicht eingezeichnet)
6. Wechsel 3.
7. Wechselsparren
8. Ausgewechselter Sparren
9. Firstlasche

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Grundkonstruktion des Sparrendaches:

• Sparrenpaar und Dachbalken werden zu unverschieblichem


Dreieck verbunden (Dreigelenktragwerk mit Dachbalken als
Zugband oder Decke aus Stahlbeton).Sparren werden nicht nur
auf Biegung, sondern auch durch Längskräfte auf Druck bean-
sprucht.
• Querschnitte müssen stärker bemessen werden
• Windrispen zur Längsaussteifung Sparrendach ist bei flachen
Dachneigungen nicht wirtschaftlich, da große
Sparrenquerschnitte gewählt werden müssen.
• Große Öffnungen in der Dachfläche sind zu vermeiden
• Es sollte möglichst immer nur 1 Gespärre ausgewechselt werden
• “Wechselsparren“ übernehmen die Belastung aus den Feldern
der ausgewechselten Sparren

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Einfaches Sparrendach ohne Kehlbalken (schematisch Darstellung)

4. 2.

1. 5.

6.

1. Sparren 3.
2. Firstbohle (nicht tragend)
3. Schwelle
4. Firstlaschen 7.
5. Giebelanker
6. Giebelscheibe
7. Deckenplatte (oder Holzbalkendecke)

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Einfaches Sparrendach ohne Kehlbalken:

• Beim Sparrendach bilden die Giebelscheiben lediglich den


Abschluß des Dachraums, sie sind kein Bestandteil der
Dachkonstruktion.

• Sie müssen deshalb mit dem ersten Gespärre durch Anker


verbunden oder durch Stahlbetonringanker ausgesteift und so
gegen Kippen gesichert werden.

• Dachüberstände am Giebel sind bei Sparrendächer aufwen-


dig.

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Einfaches Sparrendach mit Kehlbalken (schematisch Darstellung)

2.

1.

3.
1. Kehlbalken
2. Sparren
3. Deckenplatte (oderHolzbalkendecke)

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Einfaches Sparrendach mit Kehlbalken:

• Bei Sparrenlängen über 6 m.

• Gespärre wird durch Kehlbalken ausgesteift um unwirtschaftli-


che Sparrenquerscnitte zu vermeiden

• Vorteil: Bei hohen Dächern weiteres Speichergeschoß

• Sparren werden zu Durchlaufträgern auf zwei Stützen

• Kehlbalken erhält Druck längs zur Faser

• Größte Beanspruchung am Sparren meist am Anschluß des


Kehlbalkens

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Detail: Anschluß Kehlbalken-Sparren
a) Loch- Zapfenverbindung b) Versatzzapfen

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Detail: Anschluß Kehlbalken-Sparren
c) Brettlaschen d) Brettknacke

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Detail: Anschluß Kehlbalken-Sparren

• Verbindung von Sparren und Kehlbalken hat große Bedeutung


• Alte Verbindungen von Sparren und Kehlbalken
(Schwalbenschwanzblatt) schwächen den Sparrenquerschnitt
zu sehr (mußte kräftiger gewählt werden)
• Heute nur ein Versatz von ca. 2 cm Tiefe, und Sicherung
durch seitlich beigenagelte Brettlaschen
• Sparrenquerschnitt muß um die Versatztiefe erhöht werden
• Brettknagge bietet die beste Lösung
• Sparrenquerschnitt kann voll ausgenutzt werden

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Detail: Anschluß Kehlbalken-Sparren

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Detailpunkte von Sparrendächern: Traufe
a) b)

c) d)

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Detailpunkte von Sparrendächern: Traufe / First
e) b)

a) c)

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Pfettendächer

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Pfettendächer

einfach stehender
Pfettendachstuhl

zweifach stehender
Pfettendachstuhl

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Pfettendächer

Zweifach stehender Pfettendachstuhl


mit Bindern

Zweifach stehender abgestrebter


Pfettendachstuhl

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Pfettendächer

Dreifach stehender Pfettendachstuhl

Zweifach stehender Pfettendachstuhl


mit Kehlscheibe

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Ausgangsform des Pfettendaches
Pultdach mit Sparren, die auf Mauern aufliegen

1.
2

1.

1. Pfette
2. Sparren

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Pfettendächer

• Konstruktiv einfachste Form eines Daches, Sparren liegen auf


Lagenhölzern auf, die unmittelbar auf tragenden Wänden
ruhen.

• Abstand und Querschnitt der Sparren ist von der Art und dem
Gewicht der Dachdeckung und dem Grundriß bestimmt.

Die Durchbiegung der Sparren begrenzt die Ausführungs-


möglichkeiten hinsichtlich der Spannweiten.

• Stehen keine tragenden Längswände zur Verfügung, werden


die Sparrenauflager durch Pfetten gebildet. Die Pfetten bilden
das Tragwerk für die erforderlichen Sparren bei Dach-deckun-
gen mit kleinformatigem Material auf Dachlatten.

• Bei Spannweiten über ca. 4,50 m muß die Durchbiegung der


Sparren aus Üblichem Bauholz durch Auflagerung auf „Mittel-
pfetten“ begrenzt werden.

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Pfetten auf ausgesteiften Giebelwänden

1.
2.

1.

1.

1. Pfette Sparrenlage für kleinformatige Dachdeckungen


2. Sparren

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Pfettendach
mit Pfetten auf ausgesteiften Giebelwänden in verbindung mit
großformatiger Eindeckung ohne Lattung

1.
1. Pfette

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Pfettendach
mit Pfetten auf ausgesteiften Giebelwänden

• Großformatige Bedachungsmaterialien können direkt auf den


Pfetten aufliegen, die Ihr Auflager auf ausgesteiften Giebel-
scheiben oder auf anderen Unterkonstruktionen wie z.B.
unverschieblichen Dreiecksverbänden haben (siehe extra
Folie)

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Pfetten auf Unterzügen, Bindern o. ä.
in Verbindung mit großformatiger Dachdeckung

2.

1. Großformatige Bedachungsmaterialien auf


Pfetten, die Ihr Auflager auf Bindern (unverschieb-
liche Dreiecksverbände) haben.
1. Pfette
2. Binder o.ä.

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Pfettendach mit einfach stehendem Stuhl
Begriffe (schematische Darstellung) 4.
1.
3.

2.

5.
6.
1. Firstpfette
2. Pfosten 7.
3. Kopfbänder
4. Laschen
5. Bindersparren
6. Feldsparren
7. Fußpfette (Schwelle)

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Pfettendach mit einfach stehendem Stuhl

• Die einfachste Form eines Dachstuhles ist der „einfach ste-


hende Stuhl“.

• Standarsausführung ist der „zweifach stehende Stuhl“.

• Beim einfach stehenden Pfettendachstuhl steht im


Dachquerschnitt nur ein Pfosten, der sowohl mit der Firstpfette
als auch mit dem zugehörigen Deckenbalken oder der
Massivdecke verbunden wird.

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Pfettendach mit zweifach stehendem Stuhl
Begriffe (schematische Darstellung)
1.
5. 6.

3.

2.

4.

1. Mittelpfette
2. Pfosten
3. Kopfbänder 7.
4. Zangen
5. Bindersparren
6. Feldsparren
7.Fußpfette (Schwelle)

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Pfettendach mit zweifach stehendem Stuhl

• Der Dachstuhl besteht in der Regel aus den Stielen von qua-
dratischem Querschnitt und den Pfetten, die auf die Stiele auf-
gezapft sind. Je zwei Stiele werden quer zur Firstlinie unter-
halb der Pfetten durch Doppelzangen miteinander verbunden.
Die Doppelzangen fassen außer den Stielen und den Pfetten
noch ein Sparrenpaar, die sogenannten Bindersparren.

• Die Kopfbänder übernehmen die Längsaussteifung, die Quer-


aussteifung erfolgt durch das Dreiecksystem und Befestigung
auf den Fußpfetten bzw. Schwellen gegen horizntale
Verschiebung.

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Pfettendach mit zweifach stehendem Stuhl

• Ist eine Firstpfette vorhanden, brauchen die Sparren der


Leergebinde nicht paarweise einander gegenüberliegen und
nicht in einem Stück von der Fußpfette bis zum First durchzu-
laufen.

• Die nach oben auskragenden Sparren brauchen aus stati-


schen Gründen keine Verbindung im First. Um jedoch
Schäden in der Dachdeckung durch ungleichmäßige
Bewegungen zu vermeiden, ist einen Verbindung durch
Anlehnen an eine Firstbohle sinnvoll.

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Detail: Bugverbindungen
a) Anschluß mittels Laschen b) Anschluß mit Versatz

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Bugverbindungen

• Büge versteifen den Dachverband in der Längsrichtung und


verkürzen in ihrer Ebene die Stützweite der Firstpfette.

• Die Büge werden in zimmermannsmäßiger Ausführung an der


Pfette und dem Pfosten mittels Laschen oder Versatz ange-
schloßen. Bei Veratzanschlüssen, ist die Verbindung mit
Schrauben zu sichern.

• Wenn man wie im Holznagelbau Brettlaschen verwendet, die


beidseitig auf Pfosten und Pfetten mit der nötigen Anzahl
Nägel befestigt und durch ein Stegbrett ausgesteift werden, so
erreicht man eine sowohl druck- als auch zugfeste
Verbindung.

• Diese Verbindungsart hat den Vorteil, daß der Pfosten- und


Pfettenquerschnitt nicht geschwächt werden.

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Detail: Pfettenstoß

a) gerades Blatt b) schräges Blatt

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Pfettenstöße:

• Sollen druck- und zugfest sein

• Der Stoß wird gerne als gerades oder schräges Blatt aus
geführt und unmittelbar neben die Unterstützung gelegt, da
sich dann Binderpfosten und Pfette günstiger anschließen las-
sen und gleichzeitig das Ausrichten des Dachstuhls erleichtert
wird.

| Pfettendächer | Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 45


Detail: Pfosten und Firstpfette (Anschlüsse)

1.

2.

2.

1. Klammer
2. Zapfen
3. Brettlasche 3.
4. Knagge
4.

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Pfosten und Firstpfette:

• Wurden früher mit der Firstpfette und meistens auch mit dem
Deckenbalken durch Zapfen verbunden.

• Druckfläche des Hirnholzes auf dem Langholz wurde vermin-


dert, dies erforderte längere Pfosten

• Zapfenlöcher schwächen den Querschnitt von Pfette und


Balken. Auf Massivdecken wird der Pfosten auf einer
Dachpappe stumpf aufgestellt und durch Eisenlaschen befe-
stigt.

• Pfostenquerschnitte bei kleineren Dachstühlen 12/12 cm bei


größeren bis zu 16/16 cm. Aus baulichen Gründen ist es sinn-
voll Pfosten und Pfetten gleich breit zu wählen.

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Detail: Zangenverbindung

• Für kurze Zangen unter der Firstpfette genü-


gen Bohlen von 4/12 cm.

• Die Verbindung mit den Bindersparren und


dem Pfostenkopf wird entweder genagelt oder
mit Schraubenbolzen der Mindeststärke M 12
ausgeführt.

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Detailpunkte von Sparrendächern: First / Traufe
a) First b) First verstärkt

c) Traufe d) Traufe verstärkt

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Fußpfetten:

• Haben entweder nur eine geringe Stützweite von etwa 0,8 m


(üblicher Balkenabstand) oder liegen voll auf einer massiven
Decke auf

• Eine wirksame Sicherung bietet die Verbindung mit jedem


Deckenbalken

• Auf Massivdecken oder Mauerwerk werden die Fußpfetten mit


Stahlankern im Abstand von höchstens 2 m befestigt

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Konstruktionen: Zweifach stehender Pfettendachstuhl

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Konstruktionen: Zweifach stehender Pfettendachstuhl mit Bindern

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Konstruktionen: Zweifach stehender abgestrebter Pfettendachstuhl

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Konstruktionen: Pfettendach mit Walm

Gratsparren:

Schifter

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Pfettendach mit Walm:

• Bei Walmdächern sind alle Pfetten auch durch Längskräfte


beansprucht

• Walme verbessern die Längssteifigkeit des Dachtragwerks

• Anordnung der Kamine kann Schwierigkeiten bereiten

• Pfetten und Gratsparren sollten nicht unterbrochen werden

• Günstige Stellung der Binder ist wichtig für ein gutes


Zusammenwirken des Längs- und Querverbandes

• Bei einem Walmdach mit einfach stehendem Stuhl ordnet


man die ersten Binderstützen am besten unter den
Anfallspunkten an, dadurch erübrigt es sich an den Pfosten
der Anfallsbinder Büge anzubringen

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Fachwerkbinder

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Konstruktionen: Nagelplattenbinder

Parallelbinder z.B. als


Aussteifungsverband:

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Nagelplattenbinder:

• Durch das Bauen mit Nagelplatten kann man leistungs fähige


Tragsysteme individuell gestalten und wirtschaftlich produzie-
ren.
• Holzquerschnitte bleiben statisch voll wirksam
• Angewendet werden Nagelplattenbauteile dort wo leichte
Konstruktionen, besondere Formen oder große Spannweiten
gefordert sind.
• Die Nagelplattenbauweise bietet zahlreiche
Ausführungsvarianten:
• Satteldachbinder, Scherenbinder, Parallelbinder,
Pultdachbinder, Zwei- oder Dreigelenkrahmen
• Bei Dachtragwerken bestimmen die Obergurte der Fachwerk-
binder die Dachform, die Untergurte können dem nuzungs-
bedingten oder gestalterischen Raumprofil angepaßt werden.

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Konstruktionen: Nagelplattenbinder-Dachkonstruktion

| Fachwerkbinder | Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 59


Konstruktion: Dreieck-Streben Bauweise

| Fachwerkbinder | Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 60


Dreieck- Streben-Bauweise(DSB):

• In flach angeordnete Bohlengurte wird der in Strebenfachwerk


aufgelöste Steg eingezapft.
• Die Streben greifen mit zwei oder drei Zapfen in die Gurte ein,
die Übertragung der Strebenkräfte erfolgt nur über die
Verleimung.
• DSB-Träger haben durch die flach angeordneten Gurte eine
große Seitensteifigkeit.
• Für Teile mit großer Belastung werden Zwillingsträger mit dop-
peltem Strebensteg hergestellt.
• Da die Gurte sich durch Keilzinkung stoßen lassen ist die
Trägerlänge praktisch unbegrenzt.
• Mit DSB-Trägern kann man weitgespannte Dachflächen sowie
Produktions- und Lagerhallen freitragend und mit geringer
Konstruktionshöhe ausführen.

| Fachwerkbinder | Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 61


Aussteifung der Dachebene

| © VBZH-2000-1 | Folie DAK 62


Aussteifung

• Bohlen diagonal in der Dachfläche unter die Sparren genagelt


Dachausbau wird behindert

• Rispenbändern aus verzinkten Stahlbändern


- werden auf die Oberseite der Sparren angebracht (nur
geringe außermittige Kraftanschlüsse)
- müssen auf jeder Dachseite gekreuzt werden
- bei größeren Dachflächen mehrere derartige Verbände

• Pattenförmige Bauelemente (z.B. Holzwerkstoffe)

•Tafelelemente

| Sparren-, Kehlbalkendächer | Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 63


Aussteifung durch Bohlen

1.

1. Diagonale Bohlen zur Aussteifung

| Aussteifung der Dachebene | Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 64


Aussteifung durch Rispenbänder

1.

1. Rispenbänder

| Aussteifung der Dachebene | Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 65


Aussteifung durch plattenförmige Bauelemente

1.

1. Pattenförmige Bauelemente (z.B. Holzwerkstoffe)

| Aussteifung der Dachebene | Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 66


Aussteifung durch plattenförmige Bauelemente

• Aussteifung der Dachfläche durch im Verband verlegte und


verschraubte Platten oder plattenförmige Elemente.

• Dachlatten oder Schalung eines „Unterdaches“ werden sta-


tisch zur Koppelung der Gespärre und einzelnen Sparren her-
angezogen

• Stöße der Schalbretter und der Dachlatten müssen auf den


Sparren vernagelt sein

• Dachschalung und / oder Dachlatten dienen lediglich zur


Weiterleitung von Knickkräften. Die Stabilität ist durch einen
Windverband herzustellen!

| Sparren-, Kehlbalkendächer | Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 67


Aussteifung mit Tafelelementen

1.

1. Tafelelemente

| Aussteifung der Dachebene | Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 68


Anhang 2: Impressum

© 2000-1

Bearbeitung, Konzeption, Gestaltung, Layout Herausgeber


Prof. Gerhard Gicklhorn Verbände des Bayerischen Zimmerer- und
Dipl.-Ing. Architekt Holzbaugewerbes (VBZH) - gefördert durch die Stiftung des
Fachhochschule Rosenheim Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes: Donat Müller
Fachbereich Holztechnik
Studiengang Holzbau und Ausbau Eisenacher Str. 17
email: [email protected] 80804 München

Mitarbeit Zeichnungen und Texte Internet:


Klaus Weczerek, Joachim Strobel http://www.zimmerer-bayern.com
email:
Berater [email protected]
Georg Wust
Dipl.-Ing (FH), Zimmerermeister

Redaktion
Alexander Kirst Alle Zeichnungen sind auf die jeweiligen Randbedingungen, die gel-
Dipl.-Ing (FH) Holztechnik tenden Rechtsvorschriften, Normen und Herstellerrichtlinienabzu-
Diplom-Kaufmann (Univ.) stimmen. Haftungsansprüche an Verfasser oder Herausgeber können
daher nicht abgeleitet werden.
Alle Rechte an Inhalt und Darstellung vorbehalten.Auszugsweiser
Abdruck und fotomechanische Wiedergabe nur für Studienzwecke
zum Einsatz in der Lehre und der Ausbildung, sonstiger Abdruck nur
mit Genehmigung des Autors und des Herausgebers.

| Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 69


Anhang 3: Hinweise zur Anwendung

Die „Folienmappe Holzbau“ will eine Betriebssystemen. Die Funktion Vollbild im Menü
Arbeitsunterstützung für Lehrer, Studierende und Inhalte eignet sich für die Betrachtung der Folien
Auszubildende für den Bereich Grundlagen des ohne Ränder; mit den Pfeiltasten wird dabei vor-
Holzbaus sein. Sie ist kein fertiger wärts und rückwärts geblättert.
Konstruktionsatlas, der einfach als Vorlage für
Vorlesungen übernommen werden kann. Ziel ist Die Folienmappe kann nicht vollständig sein; es
die Unterstützung der Lehre mit kostenlosen, teil- fehlen bei dieser ersten Ausgabe noch einige
weise farbig aufbereiteten Schwerpunkte die demnächst nachgeliefert wer-
Konstruktionszeichnungen. Das Lehrmaterial den. Die Mappe soll laufend in regelmäßigen
dient lediglich als Ergänzung vorhandener Abständen durch Ergänzungen, Änderungen und
Vorlesungsmanuskripte und Skripten. Verbesserungen aktualisiert werden. Hierfür ste-
hen spezielle „Updates“ am Server bereit. Den
Der Herausgeber wollte ursprünglich die letzten Stand der Folien findet man in der
Unterlagen als Mappe mit transparenten Folien Fußzeile wo das Erscheinungsjahr mit der
verteilen. Um unnötige Produktions- und Version angegeben ist (z.B. 2000-1). Steht ein
Versandkosten zu sparen und, um dem Problem „b“ dahinter, so handelt es sich um eine Beta-
des vorschnellen Veralterns entgegenzuwirken, Version. Eine Registrierung beim ersten herun-
wird die Folienmappe nun als PDF-Dateien ins terladen ist daher für Sie sehr nützlich, weil Sie
Internet gestellt. Dort können die Daten abgeru- damit laufend über Änderungen der Folienmappe
fen und mit dem kostenlosen Programm Adobe informiert werden können. Ihre Anregungen sind
Acrobat Reader betrachtet, selektiert, farbig oder willkommen. Sollten nach Ihrer Meinung wichtige
schwarz/weiß ausgedruckt und auch mittels Teile fehlen, sollten Sie Fehler finden, bitten wir
Monitor oder Videoprojektor (Beamer) direkt in Sie uns dies per email mitzuteilen. Wir werden
der Lehre eingesetzt werden. Acrobat Reader ist versuchen diese Anregungen in diesem Werk
kostenlos, plattform-übergreifend ermöglicht aufzunehmen. Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
somit den Einsatz an allen Computern und

| Dachkonstruktionen | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie DAK 70


Anhang 3: Inhaltsübersicht Inhalt Ausgabe Seite

Dachkonstruktionen Titelblatt 2000-1 1


Kapitel Dachkonstruktionen Inhaltsübersicht 2000-1 2
Dachkonstruktionen Dachformen Titelblatt 2000-1 3
Dachformen 2000-1 4
Dachformen 2000-1 5
Dachformen 2000-1 6
Dachformen 2000-1 7
Dachgauben 2000-1 8
Dachgauben 2000-1 9
Dachgauben 2000-1 10

Sparren- und Kehlbalkendächer Titelblatt 2000-1 11


Sparrendächer 2000-1 12
Kehlbalkendächer 2000-1 13
Kehlbalkendächer 2000-1 14
Grundkonstruktion des Sparrendaches 2000-1 15
Grundkonstruktion des Sparrendaches 2000-1 16
Einfaches Sparrendach ohne Kehlbalken 2000-1 17
Einfaches Sparrendach ohne Kehlbalken 2000-1 18
Einfaches Sparrendach mit Kehlbalken 2000-1 19
Einfaches Sparrendach mit Kehlbalken 2000-1 20
Detail: Anschluß Kehlbalken-Sparren 2000-1 21
Detail: Anschluß Kehlbalken-Sparren 2000-1 22
Detail: Anschluß Kehlbalken-Sparren 2000-1 23
Detail: Anschluß Kehlbalken-Sparren 2000-1 24
Detailpunkte von Sparrendächern: Traufe 2000-1 25
Detailpunkte von Sparrendächern: Traufe / First 2000-1 26

Pfettendächer Titelblatt 2000-1 27


Pfettendächer 2000-1 28

| Holzverbindungen zimmermannsmäßig | Folienmappe Holzbau | © VBZH-2000-1 | Folie HVZ 71


Anhang 3: Inhaltsübersicht Inhalt Ausgabe Seite

Pfettendächer 2000-1 29
Kapitel Pfettendächer 2000-1 30
Dachkonstruktionen Ausgangsform des Pfettendaches 2000-1 31
Fortsetzung Pfettendächer - Konstruktion 2000-1 32
Pfetten auf ausgesteiften Giebelwänden 2000-1 33
Pfetten auf ausgesteiften Giebelwänden 2000-1 34
Pfettendächer mit großformatiger Eindeckung 2000-1 35
Pfetten auf Unterzügen, Bindern o. ä. 2000-1 36
Pfettendach mit einfach stehendem Stuhl 2000-1 37
Pfettendach mit einfach stehendem Stuhl 2000-1 38
Pfettendach mit zweifach stehendem Stuhl 2000-1 39
Pfettendach mit zweifach stehendem Stuhl 2000-1 40
Pfettendach mit zweifach stehendem Stuhl 2000-1 41
Detail: Bugverbindungen 2000-1 42
Bugverbindungen 2000-1 43
Detail: Pfosten und Firstpfette 2000-1 44
Detail: Pfosten und Firstpfette 2000-1 45
Detail: Pfosten und Firstpfette 2000-1 46
Pfosten und Firstpfette 2000-1 47
Detail: Zangenverbindung 2000-1 48
Detailpunkte von Sparrendächern: First / Traufe 2000-1 49
Fußpfetten 2000-1 50
Zweifach stehender Pfettendachstuhl 2000-1 51
Zweifach stehender Pfettendachstuhl mit Bindern 2000-1 52
Zweifach stehender abgestrebter Pfettendachstuhl 2000-1 53
Pfettendach mit Walm 2000-1 54
Pfettendach mit Walm 2000-1 55

Fachwerkbinder Titelblatt 2000-1 56


Konstruktionen: Nagelplattenbinder 2000-1 57

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Anhang 3: Inhaltsübersicht Inhalt Ausgabe Seite

Nagelplattenbinder 2000-1 58
Kapitel Nagelplattenbinder-Dachkonstruktion 2000-1 59
Dachkonstruktionen Dreieck-Streben Bauweise 2000-1 60
Fortsetzung Dreieck- Streben-Bauweise (DSB) 2000-1 61

Aussteifung der Dachebene Titelblatt 2000-1 62


Aussteifung der Dachebene 2000-1 63
Aussteifung durch Bohlen 2000-1 64
Aussteifung durch Rispenbänder 2000-1 65
Aussteifung durch plattenförmige Bauelemente 2000-1 66
Aussteifung durch plattenförmige Bauelemente 2000-1 67
Aussteifung mit Tafelelementen 2000-1 68

Anhang 1: Impressum 2000-1 69


Anhang 2: Hinweise zur Anwendung 2000-1 70
Anhang 3: Inhalt 2000-1 71
Anhang 3: Inhalt 2000-1 72
Anhang 3: Inhalt 2000-1 73

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