Hallen Aus Stahl PDF
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Planungsleitfaden
1 | Glossar Seite 4 Impressum:
Hallen aus Stahl
2 | Hallenkonstruktionen in Stahlskelettbauweise Seite 6 Planungsleitfaden
Nr. B 401
3 | Tragstrukturen Seite 8
Überarbeiteter Nachdruck der Dokumentation 534
4 | Bemessung Seite 27 des Stahl-Informations-Zentrums
Schlussredaktion:
Ronald Kocker
Zeichnungen:
Friedrich Grimm
Ronald Kocker
Michael Schnaubelt
Titelbild:
Tropical Islands in Krausnick
Bildnachweis:
Titelbild: Tropical Islands Management GmbH
Bild 1: ProKilo-Markt, Kerschgens Stahl & Mehr GmbH
Bild 60: Jan-Oliver Kunze
Bilder ab Seite 38:
Produktionshalle für Großprodukte, KSB AG:
HEENE+PRÖBST GMBH ARCHITEKTEN INGENIEURE
Amada Solution Center: Holger Knauf
BLANCO Logistikzentrum: RMA | Reichardt-Maas-Assoziierte
Architekten
Cité du Design: Jan-Oliver Kunze
A380-Wartungshalle: Jürgen Schmidt | S. 47 unten rechts
Lufthansa
Dornier Museum Friedrichshafen: Jens Passoth
Ener[gie]nger: S. 50 oben und S. 51 Mitte: Roland Weegen |
S. 50 unten: peterlorenzateliers | S. 51 oben rechts:
Fa. Gienger
Ronald Kocker
Fachberater »bauforumstahl e.V., Büro West (Düsseldorf)
bauforumstahl 3
1 | Glossar Eingespannte Stütze
Tragelement zur Einleitung von vertikalen und horizontalen
Außenschale Kräften sowie Biegemomenten in das Fundament.
Wetterhaut der Hüllkonstruktion. Sie schützt die Dämmung vor
Durchfeuchtung und ist der von außen sichtbare Teil der Gebäude-
hüllkonstruktion. Element-Fassade
Tragsystem der Gebäudehülle aus vorgefertigten Einheiten.
Charakteristische Merkmale einer Elementfassade sind vertikale
Aussteifung und horizontale Bewegungsfugen zwischen den Elementen.
Die Gesamtheit aller Tragglieder, die die Ableitung der horizon-
talen Lasten in den Baugrund übernehmen. Neben der Wind-
belastung sind gegebenenfalls Anprallasten und horizontale Fachwerk
Belastungen aus Kranbahnbetrieb zu berücksichtigen. Tragelement aus normalkraftbeanspruchten Traggliedern, die
untereinander gelenkig verbunden sind und Dreiecke bilden.
Binder
Biegebeanspruchtes Haupttragelement (Träger) der Dach- Fassade
konstruktion. Vertikaler Teil der Gebäudehülle (Außenwand).
Bodenplatte Heizungsanlagen
Flächenförmiges Tragelement zur Aufnahme statischer und Gesamtheit aller technischen Einrichtungen zum Beheizen
dynamischer Lasten. einer Halle. Dabei unterscheidet man lufttechnische Anlagen
und Strahlungsheizungen.
Bogentragwerk
Vorwiegend druckbeanspruchtes Tragsystem aus gebogenen Hinterlüftung
oder bogenförmig aneinandergereihten Tragelementen. Statisch Im Wand- und Dachbereich durchgängiger, durch Lufteintritts-
unterscheidet man Zweigelenkbögen, Dreigelenkbögen und und Luftaustrittsöffnungen mit der Umgebungsluft in Verbindung
eingespannte Bögen. stehender Luftspalt zwischen der Außenschale und der Wärme-
dämmung.
Dachdichtung
Die Wasserdichtigkeit ist eine wichtige Funktion der Gebäude- Hüllkonstruktion
hülle. Grundsätzlich unterscheidet man ableitende und abdich- Gesamtheit aller Bauteile, die einen Innenraum gegenüber dem
tende Konstruktionssysteme. Bei ableitenden Systemen sind die Außenraum abgrenzen.
einzelnen Elemente der Außenschale zur Ableitung des Nieder-
schlagwassers übergreifend im Gefälle verlegt. Bei abdichtenden
Systemen ist die wasserführende Schicht einer Dachkonstruktion Innenschale
als zusammenhängende Dichtung ausgebildet. Bauteil für den innenseitigen Raumabschluss. Gebräuchliche
Innenschalen sind zum Beispiel Trapezbleche im Dachbereich
und Stahlkassettenprofile im Wandbereich.
Dachentwässerung
Die Dachentwässerung erfolgt beim Flachdach über Einlauf und
bei geneigten Dächern über Rinne und Fallrohr. Kaltdach
Hinterlüftete, mehrschalige Dachkonstruktion, bei der die wetter-
seitige Schicht durch einen Luftraum von der Dämmschicht
Dampfsperre getrennt ist.
Sperrschicht zur Unterbindung der Wasserdampfdiffusion.
Die Dampfsperre wird an der Innenseite der Hüllkonstruktion
angeordnet. Knotenpunkt
Kraftschlüssige Verbindung von mindestens zwei Traggliedern.
Luftheizung
Beheizung einer Halle mit Warmluft. Eine möglichst gleichmäßige Warmdach
Verteilung der Warmluft ist nur mit relativ aufwendigen Verteil- Einschalige Dachkonstruktion, die aus mehreren Schichten
systemen und großen Leitungsquerschnitten möglich. aufgebaut ist. Die wetterseitige Schicht kann mit und ohne zusätz-
lich aufliegender Schutzschicht (z. B. Kiesschüttung, Begrünung)
ausgeführt werden.
Mast
Stabförmiges, druck- und biegebeanspruchtes – in abgespann-
ten Tragwerken überwiegend druckbeanspruchtes –Tragelement. Rahmenfirstpunkt
Bei Satteldächern der Scheitelpunkt eines Rahmenriegels,
der beim Zweigelenkrahmen biegesteif und beim Dreigelenk-
Pendelstütze rahmen gelenkig ausgebildet wird.
Beidseitig gelenkig angeschlossenes Tragelement zur Einleitung
vertikaler und horizontaler Kräfte in das Fundament.
Rahmentragwerk
Tragsystem aus Rahmenstiel und Rahmenriegel, die unterein-
Pfette ander biegesteif verbunden sind. Man unterscheidet ein- und
Tragglied im Dachbereich zur Aufnahme der Dacheindeckung. zweihüftige Rahmen, Zwei- und Dreigelenkrahmen sowie ein-
gespannte Rahmen.
Pfosten-Riegel-Konstruktion
Tragwerk aus vertikalen Pfosten und horizontalen Riegeln zur Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
Aufnahme der Fassade. Im Brandfall automatisch öffnende Teile der Gebäudehülle, die
im Dach- und Wandbereich angeordnet werden können.
Rahmenecke
Die biegesteife Verbindung von Rahmenstiel und Rahmenriegel. Tragwerk
Man unterscheidet geschweißte und geschraubte Rahmenecken. Ein Tragwerk ist die Gesamtheit der untereinander in Verbindung
stehenden Tragglieder. Seine Funktion besteht darin, die an
einem Gebäude angreifenden Lasten in den Baugrund abzuleiten.
Räumliches Tragwerk
Druck-, zug- oder biegebeanspruchtes Tragsystem, bei dem die
Lasten möglichst gleichmäßig in mindestens zwei Richtungen Voute
abgetragen werden. Örtliche Aufweitung einer biegesteifen Verbindung, meist drei-
ecksförmig, an einer Rahmenecke.
Stiel
Vertikales Tragglied im Wandbereich zur Aufnahme der Fassade Wandriegel
sowie zur Ableitung der vertikalen Fassadenlasten und horizon- Horizontales Tragglied im Wandbereich zur Aufnahme der Fassade
talen Windlasten. sowie zur Ableitung der vertikalen Fassadenlasten und horizon-
talen Windlasten.
Strahlungsheizung
Bei Strahlungsheizungen unterscheidet man Niedrig- und Hoch-
temperatursysteme. Das Medium für den Wärmetransport ist
Wasser. Wasser benötigt vergleichsweise kleine Rohrquerschnitte
für Vor- und Rücklauf.
Tore
Tore sind Konstruktionen zum Öffnen und Schließen groß-
formatiger Wandbereiche. Man unterscheidet Schiebetore und
Hubtore, Falttore und Schiebefalttore, Rolltore und Sektional-
tore.
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2 | Hallenkonstruktionen in Stahlskelettbauweise Eine Halle aus Stahl erfüllt in exemplarischer Weise die Anfor-
derungen, die heute an ein hochwertiges Industrieprodukt ge-
Der Werkstoff Stahl stellt werden. Die Herstellung der Tragelemente erfolgt in Stahl-
Kein anderer Werkstoff wird in so vielen unterschiedlichen An- bauwerkstätten mit Hilfe rechnergestützter Planungs- und Ferti-
wendungsbereichen zur Erzielung hervorragender Endprodukt- gungsverfahren. Die hohe Tragfähigkeit von Stahl in Verbindung
eigenschaften eingesetzt. Die Vielfalt der Eigenschaften, kombi- mit einer an den Werkstoff angepassten Tragstruktur ermöglicht
niert mit den zahlreichen Lieferformen als Bleche, Rohre, Profile, ein günstiges Gewicht des Tragwerks, was zur Ausbildung ver-
Träger, Stäbe, Drähte oder Seile, machen Stahl zu einem unent- gleichsweise kleiner Fundamente führt. Geschraubte Montage-
behrlichen Werkstoff in nahezu allen Bereichen der Technik. verbindungen und das relativ geringe Gewicht der Bauteile
sind vorteilhaft bei Transport und Montage.
Der Stahl erhält seine breite Palette von Verwendungseigen-
schaften durch eine große Anzahl unterschiedlicher herstellungs- Für die Konstruktion der Gebäudehülle stehen Bauteile aus ober-
technischer Verfahren. Bestimmte Gefügezustände lassen sich flächenveredeltem Feinblech zur Verfügung: Aus Trapezblechen
durch metallurgische Maßnahmen oder gezielte Wärmebehand- wird die Dachkonstruktion gebildet, mit Stahlkassettenprofilen
lungen erreichen. Verschiedene Arten der Oberflächenbehand- werden Wandkonstruktionen hergestellt, Sonderprofile dienen
lung eröffnen weitere Anwendungsfelder. Die an den Stahl ge- als Vorsatzschale bei der Konstruktion einer regen- und wind-
stellten Anforderungen können seine physikalischen oder seine dichten Außenhaut. PUR-Sandwichelemente schließlich sind
chemischen Eigenschaften betreffen. integrierte Bauelemente zur Konstruktion von Dach und Wand,
bei denen Wärmedämmfunktion sowie außen- und innenseiti-
Überall dort, wo hohe Tragfähigkeit gefragt ist, wo es beim Bauen ger Raumabschluss in einem Bauteil vereinigt sind.
gilt, große Höhen zu erreichen, extreme Spannweiten zu über-
winden, aber auch dort, wo hohe Belastbarkeit und geringes
Gewicht gefordert werden, wie zum Beispiel im Fahrzeugbau, Hallen aus Stahl als architektonische Aufgabe
ist Stahl ein optimaler Werkstoff. Innerhalb unserer Industriekultur sind Hallen weit verbreitet und
praktisch in jedem Gewerbegebiet zahlreich vertreten. Die städte-
Stahlprodukte können wiederholt eingesetzt werden. Ist eine bauliche und architektonische Qualität vieler Gewerbegebiete
Verwendung in der ursprünglichen Form nicht möglich, so werden ist von zahlreichen Faktoren beeinflusst, z. B. dem Bebauungs-
sie eingeschmolzen und gehen ohne Qualitätsverlust wieder in plan, der Heterogenität der Nutzungen, Baukörper und Bauwei-
neue Produkte ein. Fast 50 % der Weltrohstahlerzeugung wird sen, bis hin zur Qualität des einzelnen Bauwerks. Stahl als Bau-
aus Schrott erschmolzen. Kein anderer Baustoff hat eine ver- material bietet zahlreiche Möglichkeiten, auch dem Anspruch
gleichbar hohe Recyclingrate. einer guten Gestaltung Genüge zu tun.
Eine Halle ist zumeist kein solitärer Baukörper. Wenn Büro- und
Bauen mit Stahl Verwaltungsbereiche, Werkstätten und Technikräume sowie
Stahlbauelemente gelangen in festen Abmessungen zum Bau- Nebenräume und Vordächer nicht als Einheit mit der Halle geplant
platz und werden dort durch Schraub- und Schweißverbindungen sind, können sie als maßstabsfremde Elemente die einfache und
gefügt. In den millimetergenau vorgefertigten Bauteilen zeigt sich klare Gestalt des Baukörpers beeinträchtigen. Gute Beispiele
die mit Stahl mögliche Präzision, die es erlaubt, Abmessungen, zeigen jedoch, dass diese Elemente so entwickelt werden kön-
Zuschnitt und Montage der Werkstücke exakt zu planen. Die Zahl nen, dass sie zum Baukörper der Halle passen oder eine Einheit
der auf der Baustelle auszuführenden Verbindungen wird durch mit ihm bilden.
Transportmaße, Krangewichte und die Bewegungsfreiheit auf der
Baustelle bestimmt. Dies ist ein entscheidender Vorteil, der den
Stahlbau von anderen Bauweisen unterscheidet. In Zukunft wird Wirtschaftlichkeit
diese Bauweise daher stark an Bedeutung gewinnen. Bei Hallen spielt die Ökonomie des Tragwerks eine entscheidende
Rolle. Mit zunehmender Spannweite wird es wichtiger, optimiert
Industrialisiertes Bauen heißt: Verwendung spezieller Bauele- zu planen und Materialeinsatz, Herstellungskosten und Montage-
mente, Serienfertigung der Einzelkomponenten des Bauwerks, aufwand zu minimieren. Dies gelingt mit der Ausbildung adä-
Typisierung der Anschlüsse und Verbindungen, maschinelle quater Tragwerke.
Bearbeitung der Werkstücke, weitgehende Vorfertigung von Bau-
werksteilen in der Werkstatt und exakt geplante Montage und Da das Tragwerk als fertiges Produkt nicht verfügbar ist, muss
Bauprozesse. es immer wieder neu an die jeweilige Aufgabe angepasst werden.
Dabei ist entscheidend, dass die einzelnen Tragglieder und Trag-
elemente möglichst exakt an den Kraftfluss innerhalb des Trag-
werks angepasst werden.
Integrierte Planung
Die Konstruktion einer Halle ist häufig nicht auf die Entwicklung
des Tragwerks und einer passenden Hülle beschränkt. Die Ge-
bäudetechnik und produktionsbedingte technische Einrichtungen
sind bei der Planung eines Industriebaus von Anfang an zu be-
rücksichtigen. Eine möglichst frühzeitige Zusammenarbeit zwi-
schen Architekt, Tragwerksplaner und Fachingenieuren ist des-
halb Voraussetzung für die ganzheitliche Entwicklung eines
Hallenbauwerks. Nur eine integrierte Planung kann zu einem
Bauwerksentwurf führen, in dem alle Einzelaspekte angemessen
berücksichtigt sind.
bauforumstahl 7
3 | Tragstrukturen ungerichteten Tragwerken gehören zwei- und dreiläufige Roste
und Raumfachwerke. Ein Vorzug ungerichteter Tragstrukturen
3.1 | Übersicht ist ihre Erweiterbarkeit in zwei Richtungen. Die mehrfache
Symmetrie ungerichteter Strukturen prädestiniert sie für nicht
Die architektonische Gestalt einer Halle ist die äußere Erschei- alltägliche Bauaufgaben.
nung einer bestimmten inneren Struktur. Grundsätzlich kann
man gerichtete und ungerichtete sowie zentrierte Struktur-
formen unterscheiden.
Bild 2 b – Stützen und Binder: Bild 2 c – Stützen und Binder: Bild 2 d – Stützen und Binder:
Halle mit Pfetten Fachwerkbinder und Fachwerkpfetten Unterspannte Binder mit Pfetten
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bauteile oder stahlbaugerecht durch aussteifende Verbände her-
gestellt werden. Auch mittels der Trapezblechdeckung kann eine
Scheibenwirkung erzielt werden.
3.3 | Pfetten
3.4 | Krananlagen
3.5 | Gründung
Die Aufgabe der Gründung ist es, alle an einem Bauwerk auftre-
tenden Belastungen in den Baugrund abzuleiten. Für die Kraft-
einleitung der aus dem Bauwerk resultierenden Kräfte werden
Fundamentkörper aus Stahlbeton ausgebildet. Die Dimen-
sionierung der Fundamente hängt ab von dem Betrag der Lasten Bild 8 a: Geschweißte und geschraubte Kranbahnkonsolen aus Walzprofilen
(z. B. Eigengewicht, Wind-, Schnee-, Kranlasten), von der Struk-
turform des Tragwerks und von der Tragfähigkeit des Baugrundes.
Gelenkige Stützenfüße tragen vertikale und horizontale Kräfte
(Normal- und Querkräfte) ab, während eingespannte Stützen
zusätzlich Momente in die Fundamente einleiten.
Bild 7 b: Pettenendauflager Bild 7 c: Auflagerung einer durchlaufenden Pfette Bild 7 d: Auflagerung einer durchlaufenden Pfette
aus kaltgeformtem Z-Profil aus kaltgeformtem Sonderprofil
Bild 8 b: Langlöcher in der Konsole zur Feinjustierung der Kranbahn Bild 8 c: Geschweißter Längsstoß der Kranbahn im Auflagerbereich
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3.6 | Binder und Stützen 3.6.2 | Stützenformen
3.6.1 | Trageigenschaften Der Stützenquerschnitt wird durch die Art der Beanspruchung
geprägt. Reine Pendelstützen ohne Zwischenhalterungen
Innerhalb der hier vorgestellten Bauweisen zur Konstruktion (normalkraftbeansprucht) sollten wegen der allseitig gleichen
einer Halle stellt das System aus Stützen, Bindern und Pfetten und Knickbeanspruchung aus statischen Gründen in beiden Achsen
zusätzlichen aussteifenden Verbänden einen Baukasten dar, der annähernd gleiche Steifigkeit aufweisen. Bei eingespannten
vielfältige Variationsmöglichkeiten erlaubt und an große und klei- Stützen und Stützen mit Zwischenhalterungen oder mit Kran-
ne Spannweiten und unterschiedliche Funktionen anpassbar ist. bahnlasten wird das Profil entsprechend der maximal belasteten
Profilachse gewählt. Eingespannte Stützen sollten nur dann
Im Hinblick auf den Momentenverlauf stellt das System „Träger gewählt werden, wenn eine Lösung mit Vertikalverbänden nicht
auf zwei Stützen“ den ungünstigsten Fall dar. Diese Träger- möglich, die Knicklänge gering ist und viele Stützen zur Horizon-
anordnung führt zu einem maximalen Moment in Feldmitte und tallastabtragung aktiviert werden können. Die Einspannung kann
damit zu großen Schnittkräften und Verformungen, die durch über Köcherfundamente oder Ankerbarren erfolgen. Die Ausbil-
einen entsprechenden Materialeinsatz kompensiert werden dung der Binderanschlüsse und der Fußplatten sollte so erfolgen,
müssen. Träger mit Kragarmen, Zweifeldträger und Durchlauf- dass Aussteifungsrippen möglichst vermieden werden.
träger hingegen bewirken ein geringeres Feldmoment und eine 3.6.3 | Binderformen
günstigere Verteilung der (inneren) Kräfte. Dies gilt besonders
für die Pfetten. Daher werden die Pfetten meist als Durchlauf- Binder sind ebene biegebeanspruchte Tragelemente. Für die
träger ausgeführt und liegen dabei auf den Bindern auf. Die aus Biegebeanspruchbarkeit eines Trägers sind jene Querschnitts-
der Hülle resultierenden Horizontalkräfte (Wind) werden über bereiche maßgebend, die in der Biegeebene möglichst weit von
eine Unterkonstruktion aus Pfosten und Riegeln in die Tragkon- der Schwerachse entfernt liegen. Die Momententragfähigkeit
struktion eingeleitet. Horizontalverbände in der Dachebene hängt deshalb von der Querschnittsform des Trägers ab. Daher
nehmen die Kräfte auf und leiten sie über die Binder in Vertikal- hat der Querschnitt eines Doppel-T-Profils eine für die Biegebe-
verbände ein. Die Vertikalverbände befinden sich in den Wand- anspruchung optimale Massenverteilung. Im Stahlbau ist diese
ebenen und dienen zur Ableitung der Kräfte zum Stützenfußpunkt. Querschnittsform synonym für einen Biegeträger. Mit zunehmen-
Es ist nicht notwendig, jedes Feld mit einem aussteifenden Ver- der Spannweite ist es sinnvoll, den Querschnitt des Tragprofils
band zu versehen. Zur Ableitung der Längskräfte genügt bei klei- der Beanspruchung noch besser anzupassen. Bei einem Loch-
nen Hallen meist ein Verbandsfeld, das etwa in Hallenmitte an- stegträger oder Wabenträger, der durch Auftrennen und Wieder-
geordnet sein sollte. Für größere Hallen sind dafür mindestens zusammensetzen eines Doppel-T-Profils hergestellt wird, ist die
zwei Verbandsfelder notwendig. Massenverteilung wesentlich günstiger als beim Ausgangsprofil.
Geschweißte Blechträger mit dünnen Stegen bieten hier oftmals
eine wirtschaftliche Alternative.
Bild 13: Binder als zweigurtiger Fachwerkträger, Sporthalle Notre Dame, Spannweite 36,60 m
Bild 14: Binder als dreigurtiger Fachwerkträger, Sainsbury Center, Norwich, Spannweite 29,30 m
Bild 15: Geknickter Binder mit Kragarm als dreigurtiger Fachwerkträger, Sporthalle, Sindelfingen, Spannweite 54,50 m
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In Fachwerkträgern werden die Gurtprofile durch Füllstäbe auf Voraussetzung für wirtschaftliches Konstruieren ist eine möglichst
Abstand gehalten. An den Knotenpunkten greifen idealerweise einfache konstruktive Ausbildung der Knotenpunkte. Die Ausbil-
nur Zug- und Druckkräfte an. dung von echten Gelenken ist nicht üblich. Durch Schraub- und
Schweißverbindungen entstehen mehr oder weniger steife Ver-
Beim Vierendeelträger sind zwischen den Gurtprofilen nur senk- bindungen. Die dadurch entstehenden Nebenspannungen blei-
rechte Pfosten angeordnet, wodurch die einzelnen Tragglieder ben jedoch bei der Dimensionierung eines Fachwerkträgers un-
biegebeansprucht sind. Vierendeelträger erfordern deshalb immer berücksichtigt.
einen höheren Materialeinsatz als ein vergleichbarer Fach-
werkträger. Sie haben jedoch den Vorteil großer, ungestörter
Öffnungen.
Bild 16 c:
R-Träger
Bild 16 a: Bild 16 d:
Wabenträger Vierendeelträger
Bild 16 b: Bild 16 e:
Dreigurtträger Unterspannter Träger
Bild 20: Binder mit Kragarmen als dreigurtiger Fachwerkträger, Spannweite 28,80 m, Gerüstbau-Halle, Eching
Bild 21: Binder aus Vollwandprofilen mit Abspannung, Laboratorium, Princeton, Spannweite 22,80 m
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3.7 | Rahmen Unter Last biegt sich ein Einfeldträger durch, wobei seine Enden
sich an beiden Auflagern verdrehen. Anders dagegen beim
3.7.1 | Trageigenschaften Rahmen; hier behindert die biegesteife Verbindung zwischen
Rahmenstiel und Rahmenriegel die freie Verdrehbarkeit der
Das am weitesten verbreitete Tragwerk im Stahlhallenbau ist das Riegelenden und leitet Biegemomente in die Rahmenstiele ein.
Rahmentragwerk. Im Unterschied zu Tragstrukturen aus Stützen Das durch die Rahmenecke aufgebaute Stützmoment führt zu
und Bindern, die untereinander gelenkig verbunden sind, sind einer Verringerung des Feldmoments im Riegel. Dies führt im Ver-
Rahmentragwerke durch die biegesteife Verbindung zwischen gleich zu gelenkig gelagerten Bindern zu deutlich geringeren
Rahmenstiel und Rahmenriegel gekennzeichnet. Anders als in Riegelquerschnitten. An der Ableitung horizontaler Kräfte (Wind)
Tragsystemen aus Stützen und Bindern, bei denen nur der Bin- beteiligen sich im Rahmen Stiel und Riegel gleichermaßen.
der biegebeansprucht ist, ist die Biegebeanspruchung in Rahmen-
tragwerken auf Stiel und Riegel verteilt. Dieses günstige Trag- Besondere Aufmerksamkeit erfordert die Ausbildung der Rahmen-
verhalten führt zu einem vergleichsweise geringeren Material- ecke. Die Kraftumlenkung ruft im Eckbereich lokal hohe Span-
einsatz. nungen hervor, die geeignete konstruktive Maßnahmen wie
Vouten oder Steifen erfordern. Will man den Fertigungsaufwand
Der Rahmenstiel hat zusätzlich zur Normalkraft Biegemomente der Eckkonstruktion minimieren, führt das zu den sogenannten
aufzunehmen. Das bedingt einen Querschnitt mit erhöhter Steifig- nachgiebigen Rahmenecken. Dazu zählen alle Rahmenecken
keit in der Rahmenebene. Da die Biegebeanspruchung des deren übertragbares Moment oder deren Steifigkeit geringer als
Bild 24: Lochstegträger als Rahmenriegel Bild 25: Zweigelenkrahmen mit zweigurtigem Fachwerkriegel,
Spannweite 21,00 m, Werkhalle
Bild 26: Eingespannter Rahmen aus dreigurtigen Fachwerkstielen und -riegeln, Spannweite 30,00 m, Möbelfabrik
Bild 27: Zweigelenkrahmen mit geschweißten Vollwandriegeln und -stielen, Spannweite 48,00 m, Waschhangar für Flugzeuge, San Francisco
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3.7.2 | Rahmenformen keit, den Riegel oder auch Stiel und Riegel in eine Fachwerk-
struktur aufzulösen. Dabei sind zweigurtige Fachwerke ebenso
Die biegesteife Verbindung von Stiel und Riegel bestimmt ein herstellbar wie drei- und mehrgurtige Fachwerksysteme. Will man
Rahmentragwerk. Auch in ästhetischer Hinsicht charakterisiert die Rahmenformen nach dem Kraftfluss optimieren, entstehen
dieses Detail das Tragwerk und bedarf deshalb besonderer nichtparallelflanschige Stiele und Riegel. Die Ausbildung poly-
Beachtung. gonzugförmig geknickter Rahmen verringert die Biegespannun-
gen und nähert das Rahmentragwerk dem Bogentragwerk an.
Unabhängig von der Unterteilbarkeit der Rahmentragwerke in
Zweigelenkrahmen, Dreigelenkrahmen und eingespannte Im allgemeinen werden für Hallenrahmen biegesteife Profile
Rahmen können einschiffige, zweischiffige und mehrschiffige verwendet. Hallenrahmen können aus handelsüblichen Walz-
Rahmentragwerke unterschieden werden. Einen Sonderfall stellt profilen hergestellt werden. Bei größeren Spannweiten eignen
der einhüftige Rahmen dar, bei dem der Riegel nur an einem Stiel sich Schweißkonstruktionen wegen ihrer besseren Anpassbar-
biegesteif angeschlossen ist. Weitere vielseitige Variationsmög- keit an den Kräfteverlauf. Bei extremen Spannweiten sind zumeist
lichkeiten der Rahmenbauweise ergeben sich aus der Möglich- Fachwerkkonstruktionen die wirtschaftlichere Lösung.
Bild 31: Gelenkrahmen aus Vollwandprofilen mit Kragarm, Spannweite 17,00 m, Bürogebäude
Bild 33: Dreistieliger Rahmen aus Vollwandprofilen mit gelenkigen Fußpunkten, Industriehalle, Spannweite 17,00 m
Bild 34: Zweigelenkrahmen mit Riegel als Vierendeelträger aus Grobblechen, Spannweite 36,00 m, Leistungszentrum für Eiskunstlauf, München
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3.8 | Bogen Das Tragverhalten eines Bogens führt zu charakteristischen
Auflagerreaktionen. Die in Bogenrichtung wirkende Normalkraft
3.8.1 | Trageigenschaften ergibt am Auflager eine horizontale und eine vertikale Kompo-
nente. Daraus resultiert: je flacher der Bogen, je höher die Hori-
Bogentragwerke stellen in der Relation von Spannweite zu zontalkraft am Auflager. Diese Horizontalkräfte werden durch
Materialverbrauch ein besonders leistungsfähiges Tragsystem entsprechende Fundamente oder Zugbänder aufgenommen.
dar. Das günstige Tragverhalten ermöglicht die wirtschaftliche Zumeist werden die Zugbänder in die Bodenplatte integriert.
Bewältigung selbst extremer Spannweiten. Die spezifische Art
der Kraftableitung führt zu einer spannungsvollen Gestalt des Bögen können gelenkig gelagert oder am Auflager eingespannt
Tragwerks. Der dem Bogen eigene Gleichgewichtszustand von werden. Die gelenkige Lagerung ermöglicht eine freie Verdrehbar-
Zug- und Druckkräften signalisiert Ausgewogenheit. keit des Bogens am Auflager und ist deshalb weniger empfind-
Die wesentliche Trageigenschaft eines Bogentragwerks ist die lich gegenüber Lastwechselreaktionen, Temperaturspannungen
momentenfreie Ableitung der Vertikallasten. Ein unter diesem oder Setzungen des Baugrundes. Eingespannte Bögen sind
Gesichtspunkt idealisierter Bogen erhält die Form einer Parabel. steifer als gelenkig gelagerte und reagieren daher empfindlicher.
Eine gleichmäßig verteilte Vertikallast ruft im Bogen ausschließ- Durch die Einführung eines dritten Gelenks am Scheitel wird
lich Druckspannungen hervor. Der biegemomentfreie Span- das Bogentragwerk statisch bestimmt. Ungewollte zusätzliche
nungszustand eines Bogens beschreibt aber einen Idealfall, der Spannungen können dadurch weitgehend minimiert werden.
in der Wirklichkeit nur selten auftritt. Ungleichmäßige Belastun-
gen, wie sie etwa durch Windlasten, einseitige Schneelasten, Bogentragwerke benötigen keine zusätzliche Querstabilisierung.
aber auch durch lokal wirksame Einzellasten hervorgerufen Lasten in Hallen-Längsrichtung, das heißt quer zu den Bögen,
werden, bewirken zusätzliche Biegebeanspruchungen des Trag- sind von Querverbänden abzuleiten, die zwischen den Bögen
werks. angeordnet werden.
Bild 37: Zweigelenkbogen aus geschweißten Kastenprofilen mit Zugband, Spannweite 73,00 m, Messehalle Linz
Bild 38: Dreigelenkbogen aus zweigurtigem Fachwerkträger, Spannweite 69,00 m, Produktionshalle, Oldenburg
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3.8.2 | Bogenformen Der Bogen kann dabei kontinuierlich gekrümmt sein oder sich
als Polygonzug der jeweiligen Kurvenform annähern. Entschei-
Bogentragwerke können unterschiedliche Formen annehmen. dend für die Wirksamkeit eines Bogentragwerks ist die Lagerung.
Sie sind nicht nur auf die bereits von den Römern angewendete Man unterscheidet Bogentragwerke, deren Auflager einen Schnitt-
Kreissegmentform beschränkt, die bei der Bauausführung stei- punkt mit der Terrainoberkante bilden, von Tragwerken, bei
nerner Bögen praktische Vorteile hatte. Ein Bogen kann außer der denen die Bögen aufgeständert sind. Die Lagerung der Bögen
Kreisform die Form einer Parabel, die Form einer Ellipse oder auch auf Stützen ermöglicht die Ausbildung mehrschiffiger Bogen-
eine frei gekrümmte Form annehmen. hallen.
Bild 43: Asymmetrischer Dreigelenkbogen aus unter- und überspannten Trägern aus Rundhohlprofilen, Spannweite 35,00–50,00 m, Waterloo Station, London
Bild 44: Verspannter Zweigelenkbogen aus Rundhohlprofilen, Spannweite 52,00 m, Postautostation, Chur
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3.9 | Räumliche Tragwerke Innerhalb der biegebeanspruchten Raumtragwerke unterscheidet
man Roste und räumliche Fachwerke.
3.9.1 | Trageigenschaften
Von einem Rost spricht man, wenn sich die Träger durchdringen.
Unter dem Begriff räumliche Tragwerke sind eine Vielzahl von Die Anschlüsse sind dabei immer biegesteif auszuführen.
Strukturformen zusammengefasst. Ein gemeinsames Merkmal In Fachwerkrosten durchdringen sich ebene Fachwerkträger.
aller Raumtragwerke ist eine möglichst gleichmäßige Ableitung
der Kräfte in mindestens zwei Richtungen durch flächig oder Von einem räumlichen Fachwerk spricht man, wenn Obergurte
räumlich angeordnete Tragelemente. und Untergurte jeweils um ein halbes Rasterfeld gegeneinander
versetzt sind. Räumlich angeordnete Füllstäbe verbinden Ober-
Raumtragwerke gliedern sich in ebene und gekrümmte Struktu- und Untergurte. Sowohl Roste als auch Raumfachwerke ent-
ren. Ebene Raumtragwerke sind in der Regel biegebeansprucht, sprechen in ihrem Tragverhalten einer Platte. Entscheidend für
während gekrümmte Raumtragwerke als biegebeanspruchte, eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Beanspruchung ist
druckbeanspruchte oder zugbeanspruchte Tragstrukturen aus- dabei die Position der Auflager. Günstige Auflagerbedingungen
gebildet werden können. Druckbeanspruchte Raumtragwerke sind durch eine gleichmäßige Unterstützung der Plattenränder,
zeigen meist eine konvexe Krümmung, während zugbeanspruchte aber auch durch eingerückte Einzelstützen gegeben. Im letzteren
Raumtragwerke eine konkave Krümmung aufweisen. Fall bewirkt die Auskragung der Platte eine Feldentlastung.
Ein räumliches Tragwerk ist nur dann optimal wirksam, wenn alle Für eine bessere Verteilung der Kräfte ist es sinnvoll, einzelne
Tragrichtungen gleichmäßig beansprucht werden. Ist dies nicht Stützen zu verzweigen, so dass die Normalkräfte an mehreren
der Fall, bildet sich eine Haupt- und eine Nebentragrichtung aus, Knotenpunkten aus der Platte in die Stütze eingeleitet werden
wobei sich die kürzere Seite als Haupttragrichtung erweist. Die können.
ideale gleichmäßige Lastabtragung innerhalb eines zweiläufigen
Trägerrosts erfolgt über einem quadratischen Stützenraster. Ein
Ungleichgewicht in der Beanspruchung der verschiedenen Trag-
richtungen entsteht bei unterschiedlichen Seitenverhältnissen
der Tragstruktur.
Bild 47: Einfeldriges vierpunktgestütztes Raumfachwerk, Spannweite 21,60 m, Gemeindezentrum, Oer Erkenschwick
Bild 48: Mehrfeldriger Rost aus Fachwerkträgern auf einem Durchlaufrost aus Vollwandriegeln, gestützt von verzweigten Stielen aus Rundhohlprofilen,
Spannweite 36,00 m, Messehalle, Grenoble
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3.9.2 | Formen räumlicher Tragwerke Die zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten der Tragelemente
ermöglichen jedoch die Ausbildung expressiver Tragwerke. Für
Raumtragwerke sind die effizientesten Tragstrukturen, was den alle räumlichen Tragwerke gilt, dass ihre Anwendung mit zuneh-
benötigten Materialeinsatz pro Quadratmeter überdeckter Fläche mender Spannweite an Attraktivität gewinnt. Wie mit kaum einer
betrifft. Die Aufteilung in vorwiegend zug- oder druckbean- anderen Tragstruktur gelingt es mit räumlichen Tragwerken, den
spruchte Tragglieder ermöglicht die Ausbildung filigraner Trag- Gleichgewichtszustand der inneren Kräfte zum Ausdruck zu
strukturen. Materialsparende Konstruktionen sind aber nicht not- bringen.
wendigerweise wirtschaftlich. Die Mehrläufigkeit der Struktur
erfordert die Ausbildung aufwendiger, arbeitsintensiver Knoten-
punkte. Dazu kommt ein erhöhter Aufwand für den Anschluss der
Gebäudehülle an das Tragwerk.
bauforumstahl 27
5 | Gebäudehülle Im Sommer dagegen ist es die Aufgabe der Hüllkonstruktion,
einstrahlende solare Energie aus dem Inneren der Halle fernzu-
Die Gebäudehülle grenzt einen geschützten Innenraum als eigen- halten. Der sommerliche Wärmeschutz ist abhängig von der
ständigen Klimabereich gegenüber dem Außenraum ab. Für Gesamtfläche und Orientierung der Tageslichtöffnungen sowie
Wind, Regen und Schnee bildet sie eine Barriere, während sie von der Wirksamkeit temporärer Sonnenschutzmaßnahmen.
den Einfall von Tageslicht, den Austausch der Raumluft sowie
die Zugänglichkeit ermöglicht. Von den vielen Funktionen der Da wirtschaftliche Außenwandkonstruktionen im Stahlhallenbau
Hüllkonstruktion – wie der Integration von Türen und Toren, Fens- zumeist Leichtbaukonstruktionen sind, hat die Wärmespeicher-
tern und Sonnenschutz, dem Schutz vor dem Außenklima und fähigkeit der Außenwand keinen nennenswerten Einfluss auf den
der wichtigen Eigenschaft, dem Gebäude ein charakteristisches sommerlichen Wärmeschutz.
Gesicht zu geben – können im folgenden nur wenige Aspekte
behandelt werden.
5.2 | Feuchteschutz
Orientierung im Planungsprozess und in der Ausführung der
Gebäudehülle geben die Anforderungen der aktuellen Energie- Für die uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit aller Außenwand-
einsparverordnung, EnEV. In ihr sind die bauteilbezogenen bauteile ist ein entsprechender Feuchteschutz notwendig. An
Höchstwerte der Wärmedurchgangskoeffizienten festgelegt. Die der Grenzschicht zwischen Außen- und Innenraum, die von der
Einhaltung dieser Grenzwerte bedingt im Wesentlichen drei Gebäudehülle gebildet wird, besteht ein Temperaturgefälle. Da
Maßnahmen: warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, entsteht
1. Festlegung der notwendigen Dämmstoffdicke, außerdem ein Gefälle im Feuchtegehalt der Luft. Bei einer Dampf-
2. konstruktive Durchbildung aller Verbindungs-, Anschluss diffusion durch die Außenwand kann Kondensat entstehen. Der
und Schnittstellendetails der gesamten Gebäudehülle hin- Taupunkt beschreibt einen Temperatur-Grenzwert, bei dem der
sichtlich der Minimierung von Wärmebrücken, Feuchtegehalt der Luft den temperaturabhängigen Sättigungs-
3. konstruktive Durchbildung aller Verbindungs-, Anschluss wert übersteigt.
und Schnittstellendetails der gesamten Gebäudehülle zur
Gewährleistung der Dichtigkeit Konstruktion. Durchdringt Innerhalb mehrschaliger Wandkonstruktionen könnte es daher
das Stahltragwerk die Gebäudehülle ist gegebenenfalls mit zu einer Durchfeuchtung der Wärmedämmung und damit zu einer
thermisch getrennten Stößen zu arbeiten. Minderung der Dämmeigenschaft kommen. Darüber hinaus kann
unkontrollierte Feuchtigkeit Korrosion der Außenwandbauteile
und des Tragwerks bewirken. Dampfdiffusionsoffene, mono-
5.1 | Wärmeschutz lithische Außenwandkonstruktionen, z. B. aus Porenbeton, sind
vergleichsweise unproblematisch, da die Feuchtigkeit ausdiffun-
Bei Hallen ist die Fläche der Hülle im Verhältnis zum Volumen dieren kann. Bei mehrschaligen Außenwandkonstruktionen wird
relativ gering. Daraus ergeben sich vergleichsweise geringe An- durch den Einbau einer Dampfsperre auf der Innenseite Tauwas-
forderungen an die Wärmedämmfähigkeit der Hüllkonstruktion. serbildung in der Wand verhindert. Bei hinterlüfteten Fassaden
genügt lediglich eine Dampfbremse auf der Innenseite der Wand.
Während der Heizperiode besteht eine der wichtigsten Funktionen
der Gebäudehülle darin, den Wärmeverlust von innen nach außen Beidseitig dampfdichte Außenwandkonstruktionen, z. B. aus
durch eine wirksame Dämmung und Dichtigkeit möglichst gering PUR-Sandwichelementen, unterbinden die Dampfdiffusion.
zu halten. Generell muss in dampfdiffusionsdichten Räumen die Luft-
feuchtigkeit durch raumlufttechnische Maßnahmen kontrolliert
und reguliert werden.
Bild 53 a: Traufpunkt mit Attika, Bild 53 b: Wandanschluss, profiliertes Bild 53 c: Wandanschluss, Paneel Bild 53 d: Fußpunkt, Dämmung
Satteldach, PUR-Sandwichelemente PUR-Sandwichelement zwischen zwei Blechschalen
In allen europäischen Ländern bestehen Mindestanforderungen Eine naheliegende Möglichkeit zur Konstruktion der Gebäude-
an den Schallschutz von Gebäuden. Im Industriebau sind außer- hülle einer Stahlhalle ist die Verwendung von industriell vorge-
dem Grenzwerte für die Schallemission zu beachten. fertigten Bauteilen aus oberflächenveredelten Feinblechen.
Dabei unterscheidet man zwischen Stahltrapezprofilen, Stahl-
Allen Maßnahmen des baulichen Schallschutzes liegen grund- kassettenprofilen, Stahlsonderprofilen und Sandwichelementen.
sätzlich drei physikalische Prinzipien zugrunde: Grundsätzlich sind alle genannten Profile sowohl für das Dach
• Je höher die Masse eines Bauteils, desto geringer ist die als auch für die Wand geeignet.
Schallübertragung.
• In mehrschaligen Konstruktionen bewirkt das Prinzip der Stahltrapezprofile eignen sich vorzugsweise als tragende Innen-
Trennung eine Unterbrechung der Schallübertragungswege. schale der Dachkonstruktion, während Stahlkassettenprofile in
• Durch Schallabsorption wird die Schallenergie in Wärme der Regel die Innenschale der Außenwand bilden. Sie sind auf
oder mechanische Energie umgewandelt. Biegung beanspruchbare Bauteile und können zudem Wärme-
dämmstoffe aufnehmen. Für die Konstruktion der bewitterten
So kann z. B. die Körperschallübertragung einer Maschine durch Außenschale von Dach und Wand können Trapezbleche und eine
ein Schwergewichtsfundament (Masse) oder durch die voll- Reihe von Sonderprofilblechen eingesetzt werden. Bei Sandwich-
ständige Ablösung des Maschinenfundaments vom Bauwerk elementen stellt meist ein Kern aus Polyurethanschaum eine
(Trennung) oder am wirksamsten durch eine weichfedernde schubsteife Verbindung von Innen- und Außenschale her, so dass
Lagerung (Schallabsorption) eingedämmt werden. Für einzelne Wärmedämmfunktion und Tragfunktion in einem Bauteil integriert
Lärmquellen, die einen hohen Luftschalldruck erzeugen, emp- sind. Sandwichelemente können daher als tragende Elemente
fiehlt sich die örtliche Abkapselung der Lärmquelle, z. B. mit im Dach- und Wandbereich verwendet werden.
Bauteilen aus Stahlverbundblechen.
In mehrschichtigen Außenwandkonstruktionen können andere
Zur Dämmung eines insgesamt sehr hohen Geräuschpegels sind Materialien Teilfunktionen innerhalb der Gebäudehülle über-
schallschluckende Bekleidungen von Wand und Decke wirkungs- nehmen. Das Angebot der Industrie bietet ein breites Sortiment
voll. Eine sehr wirtschaftliche Maßnahme zur Schalldämmung an Profilblechen und Bauteilen für Dach und Wand.
ist der Einbau gelochter Trapezbleche oder Kassettenprofile, da
hier hinterlegtes mineralisches Dämmaterial sowohl die Schall- Die Schnittzeichnungen Bilder 53 a–d zeigen Wandaufbauten
absorption als auch die Wärmedämmung übernehmen kann. aus ebenen und profilierten Sandwichelementen, Paneelen und
aus lose zwischen zwei Blechschalen eingelegter Dämmung.
Um ein verbessertes Schalldämmmaß der Außenwandkonstruk-
tion zu erzielen, sind mehrschalige Wandaufbauten vorteilhaft. Die Schnittzeichnungen Bilder 54 a–d zeigen einen Wandauf-
Innenschale, Dämmung und Außenschale bilden dabei ein bau aus Stahlkassettenprofilen mit eingelegten Mineralfaser-
Masse-Feder-Masse-System. Bei Außenwandkonstruktionen, dämmplatten und hinterlüfteter Vorsatzschale aus Wellblech.
für die ein höheres Schalldämmmaß gefordert ist, kann die
Leichtbaukonstruktion durch den gezielten Einbau akustisch
wirksamer Massen, z. B. aus Hartfaserplatten, so eingestellt
werden, dass praktisch jede schalltechnische Forderung er-
füllt werden kann.
Bild 54 a: Traufpunkt, Flachdach Bild 54 b: Fensteranschluss, Sturz Bild 54 c: Fensteranschluss, Brüstung Bild 54 d: Fußpunkt
bauforumstahl 29
5.5 | Belichtung Die Zeichnungen Bilder 55 a–d zeigen prinzipielle Möglich-
keiten der Tagesbelichtung einer Halle. Die relative Helligkeit ist
Hallen werden entweder durch Lichtbänder in den Wandflächen für unterschiedliche Tageslichtöffnungen in Form von Tageslicht-
oder durch Oberlichter in den Dachflächen natürlich belichtet. quotientenlinien dargestellt. Der Tageslichtquotient ist als Maß
für die Lichtausbeute abhängig von der jeweiligen Anordnung
Der Begriff der Beleuchtungsstärke ermöglicht es, die Helligkeit der Tageslichtöffnungen. Er gibt an, wieviele Prozent der im
messbar zu machen. Er ist damit für die Lichtplanung der ent- Außenraum vorhandenen Beleuchtungsstärke im Innenraum der
scheidende Parameter. Die Beleuchtungsstärke ist definiert als Halle gemessen werden.
derjenige Lichtstrom, der auf 1 m2 Hallenfläche trifft. Die Be-
leuchtungsstärke wird in Lux angegeben. Übliche Beleuchtungs- Die schematischen Darstellungen zeigen, wie die Beleuchtungs-
stärken sind 50.000 bis 100.000 Lux bei Sonnenschein und stärke bei seitlich einfallendem Tageslicht mit zunehmendem
5.000 Lux bei bedecktem Himmel. Die Beleuchtungsstärke in Abstand von der Außenwand abnimmt und wie mit entsprechen-
Räumen variiert von 30 bis 2.000 Lux, je nach den Ansprüchen den Tageslichtöffnungen auf dem Dach eine gleichmäßige Aus-
an die entsprechende Tätigkeit. In der Regel reicht eine mittlere leuchtung der Halle sichergestellt werden kann. Für einschiffige
Beleuchtungsstärke von 500 Lux an Arbeitsplätzen aus. Im Wohn- Hallen mit Spannweiten bis 20 m sind in der Regel beidseitig
bereich genügen 50 Lux, eine Straßenbeleuchtung liefert 5 Lux. seitlich angeordnete Tageslichtöffnungen ausreichend. Hallen
Bei Vollmond werden 0,5 Lux gemessen. mit größerer Spannweite benötigen Oberlichter.
Tageslicht- Tageslicht-
verteilung verteilung
Tageslicht- Tageslicht-
verteilung verteilung
bauforumstahl 31
5.6.2 | Natürliche Belüftung 6 | Brandschutz
In vielen Fällen reicht die natürliche Belüftung für die raumluft- Unter Brandschutz versteht man alle Maßnahmen, die der Ent-
technische Konditionierung einer Halle aus. Mit zunehmender stehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch
Hallengröße stoßen die Möglichkeiten der Lufterneuerung und (Brandausbreitung) vorbeugen und bei einem Brand die Rettung
der Wärmeabführung aus der Halle aber an Grenzen. Unabhängig von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten ermög-
von der Raumhöhe gilt allgemein eine Hallenbreite von rund 15 m lichen. An erster Stelle steht dabei der Personenschutz. Er um-
als Obergrenze für die Wirksamkeit der Fensterlüftung. fasst im einzelnen folgende Maßnahmen:
Brandabschnitte
Um den durch einen Brand entstehenden Schaden zu begren-
zen, werden Brandabschnitte ausgebildet. Die Größe der Brand-
abschnitte ist behördlich geregelt. Sondermaßnahmen, wie der
Einbau einer Sprinkleranlage, ermöglichen die Ausbildung grö-
ßerer Brandabschnitte.
Feuerlöscheinrichtungen
Brandmeldeanlagen dienen einem möglichst raschen, effizien-
ten Feuerwehreinsatz. Für die Feuerwehr zugängliche Hydranten
und Wasserreservoirs bilden die Voraussetzung einer effektiven
Brandbekämpfung. Zu den automatisch wirksamen Feuerlösch-
einrichtungen zählen u. a. Sprinkleranlagen.
bauforumstahl 33
8 | Integration der Systeme Tragwerk
Voraussetzung für einen gelungenen Tragwerksentwurf ist die
„Integration der Systeme“ bezeichnet zunächst die räumlichen Wahl einer der Aufgabe angemessenen Tragstruktur. Die Dimen-
Beziehungen, die die Systeme Tragwerk, Hülle und Technischer sionierung der Tragglieder ist den unterschiedlichen Beanspru-
Ausbau zueinander einnehmen. Es ist damit aber auch das chungen anzupassen. Die Knotenpunkte und Details sollen die
Zusammenführen der unterschiedlichen Teilsysteme zu einem Strukturform und den Kraftfluss innerhalb des Tragsystems zum
Gesamtsystem beschrieben, was auf den Entwurfsprozess hin- Ausdruck bringen. Eine der Beanspruchung angemessene Form-
deutet, der jedem Bauelement definierte Abmessungen und eine gebung der Konstruktion ist Voraussetzung für eine ästhetische
bestimmte räumliche Lage innerhalb des Bauwerks zuweist. Erscheinung.
Im Sinne der Technik können dabei die einzelnen Bauelemente durchlassen. Außerdem erschließt sie das Gebäude durch Türen
und Baugruppen im Hinblick auf ihre jeweilige Funktion optimiert und Tore. Im Vergleich zum Tragwerk, das ein monofunktionales
werden. Die einzelnen Systeme werden dabei unabhängig von- System ist, sind die Aufgaben der Gebäudehülle polyvalent.
einander entwickelt. Dem konstruktiven Entwurf fällt die Aufgabe
zu, die einzelnen Teilsysteme zum Gesamtsystem Halle zu inte- Technischer Ausbau
grieren. Unter dem Begriff „Technischer Ausbau“ sind alle Subsysteme
zusammengefasst, die den Betrieb und die Sicherheit des
Gebäudes gewährleisten. Dazu gehört die raumlufttechnische
Konditionierung des Gebäudes und die Versorgung mit Energie
sowie den Medien Gas, Wasser und Luft. Sicherheitstechnische
Einrichtungen, die dem baulichen Brandschutz dienen, sind eben-
falls wichtige Elemente. Zum Technischen Ausbau zählen weiter
die Sanitärinstallationen, die Systeme des Innenausbaus, wie
Wände, Fußböden, Decken, und die Elemente der Gebäudeer-
schließung, wie Treppen und Aufzüge. Abhängig vom Installati-
onsgrad einer Halle nehmen die Teilsysteme des Technischen
Ausbaus eine mehr oder weniger bestimmende Stellung inner-
halb des Gesamtsystems ein.
Kaltdach
Die Dachkonstruktion ist in zwei Schichten aufgeteilt. Die äußere
übernimmt die Funktion der Schnee- und Regendichtigkeit und
liegt auf den Obergurten des Tragwerks auf. Die innere Schicht
ist an den Untergurten des Tragwerks befestigt und muss wegen
möglicher Kondensatbildung an der äußeren Schale ebenfalls
dampfdicht ausgebildet werden. Diese Anordnung bietet unter
weitgehender Vermeidung von Wärmebrücken den Vorteil eines
geringen zu beheizenden Raumvolumens. Im Sommer wirkt das Bild 58 c: Tragwerk
Kaltdach als „Sonnenschirm“ und mildert durch eine wirksame außen, Hülle innen
Hinterlüftung die Aufheizung der Halle durch solare Einstrahlung.
bauforumstahl 35
9 | Nachhaltigkeit • Soziale Aspekte
Industriehallen dienen als Arbeitsplatz und ihre gestalterische
Ein nachhaltiges Gebäude zeichnet sich dadurch aus, dass es Qualität prägt die Umgebung – sowohl in Gewerbegebieten
Erwartungen an seine ökologische, soziale und wirtschaftliche als auch in der freien Landschaft. Daher beeinflussen auch
Qualität gleichermaßen erfüllt: „weiche“ Faktoren die Funktionalität und Akzeptanz der Bau-
werke. Hierzu gehören unter anderem der Wärme- und Schall-
• Wirtschaftlichkeit schutz, der akustische Komfort und die Beleuchtung, die be-
Die Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes gliedert sich in zwei reits in den vorherigen Kapiteln behandelt wurde. Sie werden
Dimensionen. Zum einen müssen die Bau- und Nutzungs- bei der Nachhaltigkeitsbewertung ebenso berücksichtigt wie
kosten so gering wie möglich sein. Zum anderen sollten die ökonomische und ökologische Qualität.
Gebäude – insbesondere Industriehallen – eine hohe Anpas-
sungsfähigkeit an sich ändernde Nutzungsbedürfnisse auf- Bei näherer Betrachtung der Nachhaltigkeitsaspekte zeigt sich,
weisen. dass sich die grundlegenden Indikatoren der Nachhaltigkeit in
Der Baustoff Stahl eignet sich besonders gut, um diese scheinbar „nicht nachhaltigkeitsrelevanten“ Themen widerspie-
Anforderungen zu erfüllen. Er erlaubt aufgrund seiner Festig- geln, die schon seit Jahren in der Baupraxis beachtet werden.
keit große Spannweiten und auch nachträgliche Verstärkungen, Die Stahlbauweise, die sich seit Jahrzehnten im Hallenbau be-
beispielsweise für das Einbauen von Kranbahnen oder Dach- währt hat, wird auch den „neuen“ Anforderungen der Nachhal-
öffnungen, sowie das Erweitern der Hallen zu beiden Seiten. tigkeit gerecht. Die vollständige Recyclingfähigkeit des Baustoffs
Die Wahl von Schraubverbindungen ermöglicht zudem einen Stahl ermöglicht zudem, dass auch zukünftige Generationen von
zerstörungsfreien Abbau, wodurch Hallen bei Bedarf sogar den Vorteilen des Stahlbaus profitieren können.
vollständig demontiert und an anderer Stelle wieder aufgebaut
werden können.
Tipps zur Planung nachhaltiger Hallen
• Ökologische Qualität
Die Bewertung der ökologischen Qualität von Gebäuden er- Die folgenden Tipps unterstützen das Planen und Bauen
folgt im Wesentlichen auf Basis einer Ökobilanzierung. Hier- nachhaltiger Gebäude:
bei werden verschiedene Umwelteinflüsse, beispielsweise 1. Die Beteiligung aller Interessengruppen (Architekt, Fachplaner,
das über den Lebensweg des Gebäudes entstehende Treib- Bauherr, Nutzer) an der Planung – eine integrale Planung –
hauspotenzial, ermittelt. Studien belegen, dass die Wahl des ist der erste Schritt zu nachhaltigem Bauen. Durch die früh-
Tragwerksbaustoffes insgesamt nur einen untergeordneten zeitige Einbindung möglichst vieler Beteiligter lässt sich das
Einfluss (ca. 20–30 %) auf die Gesamtbilanz eines Gebäudes Gebäudekonzept optimieren.
hat. 2. Die Wahl gängiger Stahlprofile, Stahlsorten und -güten ver-
Durch den Einsatz höherfester Stahlsorten kann gegenüber ringert die Materialkosten.
einem Stahl, S235, eine erhebliche Einsparung an Tragwerks- 3. Eine Vorfertigung im Werk sichert wetterunabhängige Arbeits-
masse erzielt werden und damit eine deutliche Reduktion plätze, eine hohe Qualität und führt oftmals zu einer Ver-
des Treibhauspotentials bewirkt werden. kürzung der Bauzeit, da die Konstruktion bereits während
der Herstellung der Fundamente vorbereitet werden kann.
4. Da für das Schweißen auf der Baustelle oftmals eine kosten-
25 intensive Einhausung erforderlich ist, sollten für die Bau-
Treibhauspotenzial [t CO2-Äq.]
15
10
0
S235 S355 S460
Stahlsorte
Bild 59: Mittelbarer Einfluss der Stahlsorte auf das Treibhauspotenzial am Beispiel
eines Zweigelenkrahmens
Nachhaltigkeitszertifizierung und Benchmarking Die Wahl eines geeigneten Systems ist abhängig von der ge-
Zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Hallen stehen zahlreiche wünschten Zielsetzung. Während kleinere Tools vorwiegend für
Systeme zur Verfügung, z. B.: den (unternehmensinternen) Vergleich von Produktionsstand-
orten und -jahren eignen, zielen bekannte Zertifizierungssysteme
• AGI-Tool wie das der DGNB auf eine öffentlichkeitswirksame Bewertung ab.
Die Arbeitsgemeinschaft Industriebau hat ein auf Excel Letztere kann beispielsweise in die Nachhaltigkeitsbericht-
basierendes System entwickelt, das einen schnellen Über- erstattung des Unternehmens einfließen.
blick über die Gebäudeleistung erlaubt und sich somit be-
sonders für Vergleiche zwischen Produktionsstandorten und
-jahren eignet.
• LCE-Tool
Das im Rahmen des Forschungsprojektes „WIN LCE – Life-
cycle Engineering im Industriebau“ entwickelte Werkzeug
erlaubt eine ganzheitliche Analyse und Bewertung von
Industriebauprojekten unter ökologischen, ökonomischen
und sozialen Aspekten und eignet sich gut für Varianten-
vergleiche während der Planung.
• DGNB-Siegel
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
hat in Anlehnung an ihr Basis-Zertifizierungssystem ein
spezielles Nutzungsprofil für Industrie- und Gewerbebauten
entwickelt.
bauforumstahl 37
10 | Ausgeführte Projektbeispiele
Projektdaten
Standort: Frankenthal
Nutzung: Produktionshalle
Bauart: Stahlskelettbauweise
Bauherr: KSB AG, Frankenthal/Pfalz
Architekt: HEENE+PRÖBST GMBH ARCHITEKTEN INGENIEURE,
Ludwigshafen/Rhein
Tragwerksplanung: Walther & Reinhardt
Ingenieurgesellschaft mbH, Herbolzheim
Stahlbau: FREYLER Industriebau GmbH, Kenzingen
Bei dem Gebäude handelt es sich um eine zweischiffige Shed- Ansicht Fassadenlängswand
halle in Stahlskelettkonstruktion mit 2 m x 30 m Breite und
168 m Länge. Das Dachtragwerk besteht aus über 30 m frei-
gespannten Fachwerkbindern im Abstand von 12 m mit Stahl-
pfetten sowie einem Stahlleichtdach. Den vertikalen Raum- Das Stahlleichtdach wurde klassisch als Warmdach mit gleich-
abschluss bildet eine Stahlleichtfassade mit umfangreicher mäßig dicker Wärmedämmung und aufgesetzten Sheds aus-
Verglasung. Die Art der Ausführung erlaubte eine äußerst wirt- gebildet.
schaftliche Stahlkonstruktion (ca. 1.200 t).
Die Fassadenkonstruktion der Halle besteht im Brüstungs-
Bei der Planung von 80-t-Brückenkranen mit einer freien Haken- bereich aus massiven Stahlbetonsandwichplatten, großflächiger
höhe von 10 m und der Shedbinderkonstruktion bei gleich- Pfosten-Riegelverglasung, C-Kassetten mit eingelegter Mineral-
zeitiger räumlicher Integration der Elemente der technischen faserwärmedämmung und vertikal strukturiertem Trapezblech
Ausrüstung ergab sich eine Traufhöhe von 15 m und eine Höhe als Fassade.
von 17,5 m am Shedoberlicht.
Ansicht Nord
bauforumstahl 39
Amada Solution Center, Haan
Projektdaten
Standort: Gruiten/Haan
Nutzung: Kundenhalle
Bauart: Rahmenkonstruktion
Bauherr: Amada GmbH, Haan
Architekt: Takenaka Europe GmbH, Düsseldorf
Tragwerksplanung: Seidl & Partner Gesamtplanung GmbH,
Regensburg
Stahlbau: Signum spol. s.r.o, Hustopeče
Die formalistische Vorgabe der Architektur ist ein einheitliches Verschiebliche Verbindungen der inneren Abhängekonstruktion
Erscheinungsbild der markanten außen liegenden um 15 Grad (Dehnfugen) gewährleisten zwägungsfreie thermische Aus-
geneigten Rahmenkonstruktion ohne Verbände und Quer- dehnungen des äußeren Tragwerks gegenüber dem inneren
verbindungen. Tragwerk. Die Gebäudehüllen des Ensembles besteht weitest-
gehend aus Stahlblechisopaneelen für die Wände und einer
Die über der Dachhaut liegende Primärkonstruktion, besteht Konstruktion aus tragender Trapezblechschicht, Dampfsperre,
aus neun eingespannten Stahlrahmen (HEB 800) mit einem Isolierung, Dachfolie und Kalzipdeckung für die Dächer.
Rahmenabstand von 5,0 m und einer Stützweite von 25,0 m.
Innenansichten
der Kundenhalle
Horizontalschnitt Fassade
bauforumstahl 41
BLANCO Logistikzentrum, Bruchsal
Projektdaten
Standort: Bruchsal
Nutzung: Logistikhalle
Bauart: Stahlskelettbauweise
Bauherr: BLANCO Immolog GmbH & Co. KG, Oberderdingen
Architekt: RMA | Reichardt - Maas - Assoziierte Architekten
GmbH & Co. KG, Essen
Tragwerksplanung: Fritz Ingenieurbüro für Bauwesen, Bretten
Stahlbau: Friedrich Bühler GmbH & Co. KG, Oberderdingen
Gebäudeansicht
Rohbau
Bei der Gestaltung der Fassaden wurde die Technik des Blech-
kantens aus der Produktentwicklung auf den großen Maßstab
der Gebäudehülle übertragen. Das Ergebnis sind vier indivi-
duelle Fronten mit präziser Fügung der Linien und Materialien.
Rohbau
Differenzierte Ausbildung
der Gebäudehülle
Querschnitt,
Längsschnitt
bauforumstahl 43
Cité du Design, Saint-Etienne
Projektdaten
Standort: Saint-Etienne
Nutzung: Ausstellungshalle, Gewächshaus, Bibliothek, Tagungen
Bauart: Raumfachwerk
Bauherr: Saint-Etienne Métropole
Architekt: LIN Finn Geipel + Giulia Andi, Berlin
Tragwerksplanung: Werner Sobek Ingenieure, Stuttgart
(Stahltragwerk/Fassade), Bétom Ingénierie, Paris/Lyon
(Massivbauplanung/Haustechnik)
Stahlbau: Groupement Renaudat, Chateauroux und
HeFi France, Straßburg (Platine);
Gagne, Le Puy (Aussichtsturm)
Blick auf die „Platine“
Die Platine ist das Kerngebäude der Cité du Design. Das Gebäude wirkung, während alle Auflagerpunkte unverschieblich ge-
ist knapp 200 m lang und 31,2 m breit; es bietet Platz für Meet- lagert sind. Die Struktur aus Rechteck-Hohlprofilen ruht auf
ings, Vorlesungen, Seminare und Ausstellungen, beherbergt den Deckenrändern der Kellerdecke aus Stahlbeton.
aber auch eine Bibliothek und ein Gewächshaus. Alle Funktio-
nen sind unter einem Dach miteinander vereint. Der gesamte Das Raumfachwerk der Platine ist aus vorgefertigten Querfach-
Innenraum wird – stützenfrei! – von einem Raumfachwerk über- werk-Abschnitten zusammengesetzt, die aufgrund der leicht
spannt. Die Eindeckung des Raumfachwerks besteht aus ins- bombierten Dachgeometrie alle voneinander verschieden sind.
gesamt 14.068 Paneelen in Dreiecksform. Die Paneele haben Die einzelnen Abschnitte wurden im Werk aus miteinander ver-
unterschiedliche Funktionen: zum Teil sind sie transparent und schweißten Rechteck-Hohlprofilen gefertigt. Auf der Baustelle
dienen so der natürlichen Belichtung des Innenraums; zum Teil wurden die Abschnitte miteinander verschraubt und so zu einem
sind sie mit Photovoltaik versehen und tragen so zur Energie- zusammenhängenden Tragwerk verbunden. Die Auflagerpunkte
versorgung des Gebäudes bei. Wieder andere Paneele dienen sind über Stahleinbauteile gelenkig und nachjustierbar an den
der Wärmedämmung etc. Massivbau angeschlossen.
Das Tragwerk der Platine ist ein stützenfreies Raumfachwerk aus Die multifunktionale Gebäudehülle war wesentliche Voraus-
Stahl; es hat im mittleren Teil eine ausgeprägte Rahmentrag- setzung für die erfolgreiche Nachhaltigkeitszertifizierung des
Gebäudes nach dem französischen HQE-Standard.
Eckausbildung
Fachwerk in An- und Draufsicht des Raumfachwerks
Stahltragwerk Dachinnenansicht
bauforumstahl 45
A380-Wartungshalle
Flughafen Frankfurt am Main
Projektdaten
Standort: Frankfurt am Main
Nutzung: Wartungshalle
Bauart: Rahmenkonstruktion
Bauherr: Lufthansa Technik Objekt- und Verwaltungs-
gesellschaft mbH (LTOV), Hamburg
Architekt: gmp · von Gerkan, Marg und Partner Architekten,
Hamburg
Tragwerksplanung: schlaich bergermann und partner,
Stuttgart
Stahlbau: ARGE Bühler, Greschbach, Wendler
Nordfassade mit Hangartoren
Eckdetail Hauptträger
Längsschnitt
Innenansicht
bauforumstahl 47
Dornier Museum Friedrichshafen
Projektdaten
Standort: Friedrichshafen
Nutzung: Museum
Bauart: Rahmenkonstruktion
Bauherr: Dornier Stiftung für Luft- und Raumfahrt, München
Architekt: Allmann Sattler Wappner Architekten GmbH,
München
Tragwerksplanung: Werner Sobek Ingenieure, Stuttgart
Stahlbau: Friedrich Bühler GmbH & Co. KG, Altensteig
Eingangsbereich
Das Museum dokumentiert die Firmengeschichte des traditions- Das Gebäude mit seinem Grundriss von ca. 112,00 m x 54,25 m
reichen Unternehmens Dornier. Seine Platzierung in unmittel- erstreckt sich über eine Höhe von ca. 10,20 m, gemessen ab
barem Anschluss an den Flughafen Friedrichshafen ermöglicht Geländeoberkante. Das Hallentragwerk verläuft in einem Bogen
in besonderer Weise einen kontextbezogenen Lösungsansatz. über die gesamte Grundrisslänge, wobei die Hallenbreite von
32,74 m bis 36,80 m variiert.
bauforumstahl 49
Ener[gie]nger, München
Projektdaten
Standort: München
Nutzung: Ausstellungshalle
Bauart: Rahmenkonstruktion
Bauherr: Ingrid und Walter Graber, Markt Schwaben
Architekt: peterlorenzateliers Innsbruck/Wien
Tragwerksplanung: Alfred Brunnsteiner, Natters
Stahlbau: Stahlbau Pichler GmbH, Bozen
Im Umfeld der umgebenden Gewerbebauten hebt sich der 38 m Die Rahmentragwerke bestehen aus geschweißten Stahlträgern
breite und 80 m lange Baukörper auffällig ab: Fünf gegenein- mit Ober- und Untergurten aus rechteckigen Rohrprofilen und
ander versetzte, polygonale Hauptrahmen formen eine liegende Stegblechen aus Flacheisen. Stützen und aussteifende Elemente
Spirale. sind aus Rohrprofilen gefertigt, Querträger aus Walzprofilen und
Windverbände in den Dach- und Wandebenen aus Rundprofilen
In die schrägen Außenflächen sind Sonnenkollektoren und und Flacheisen. Die Vordächer sind als unterspante und aus-
Photovoltaikflächen integriert. gekreuzte Raumfachwerkstruktur ausgeführt.
Photovoltaikelemente
in der Außenhaut
bauforumstahl 51
10 | Technische Regelwerke und Normen DIN EN ISO 12944: Beschichtungsstoffe – Korrosionsschutz
(Auswahl) von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme
Teil 1: Allgemeine Einleitung
DIN 1055: Einwirkungen auf Tragwerke Teil 2: Einteilung der Umgebungsbedingungen
Teil 1: Wichten und Flächenlasten von Baustoffen, Teil 3: Grundregeln zur Gestaltung
Bauteilen und Lagerstoffen Teil 4: Arten von Oberflächen und Oberflächenvorbereitung
Teil 3: Eigen- und Nutzlasten für Hochbauten Teil 5: Beschichtungssysteme
Teil 4: Windlasten Teil 6: Laborprüfungen zur Bewertung von
Teil 5: Schnee- und Eislasten Beschichtungssystemen
Teil 7: Temperatureinwirkungen Teil 7: Ausführung und Überwachung der
Teil 8: Einwirkung während der Bauausführung Beschichtungsarbeiten
Teil 9: Außergewöhnliche Einwirkungen Teil 8: Erarbeiten von Spezifikationen für Erstschutz und
Teil 10: Einwirkungen infolge Krane und Maschinen Instandsetzung
Teil 100: Grundlagen der Tragwerksplanung –
Sicherheitskonzept und Bemessungsregeln DIN EN ISO 13920: Schweißen – Allgemeintoleranzen für
Schweißkonstruktionen – Längen- und Winkelmaße;
DIN EN ISO 1461: Durch Feuerverzinken auf Stahl Form und Lage
aufgebrachte Zinküberzüge (Stückverzinken) –
Anforderungen und Prüfungen DIN EN ISO 14713: Schutz von Eisen- und Stahlkonstruktionen
vor Korrosion – Zink- und Aluminiumüberzüge – Leitfäden
DIN 4102: Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen
Teil 1: Baustoffe; Begriffe, Anforderungen und Prüfungen DIN 18202: Toleranzen im Hochbau – Bauwerke
Teil 2: Bauteile, Begriffe, Anforderungen und Prüfungen
Teil 3: Brandwände und nichttragende Außenwände, Begriffe, DIN 18203: Toleranzen im Hochbau – Teil 2:
Anforderungen und Prüfungen Vorgefertigte Teile aus Stahl
Teil 4: Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter
Baustoffe, Bauteile und Sonderbauteile DIN 18230: Baulicher Brandschutz im Industriebau in
Teil 7: Bedachungen; Begriffe, Anforderungen und Prüfungen Verbindung mit der Muster-Richtlinie über den baulichen
Brandschutz im Industriebau
DIN 4108: Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden Teil 1: Rechnerisch erforderliche Feuerwiderstandsdauer
Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz Teil 2: Ermittlung des Abbrandverhaltens von Materialien
Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz; Anforderungen, Berech- in Lageranordnung – Werte für den Abbrandfaktor m
nungsverfahren und Hinweise für Planung und Ausführung Teil 3: Rechenwerte
Teil 4: Wärme- und feuchteschutztechnische Bemessungswerte
DIN 18232: Rauch und Wärmefreihaltung
DIN 4132: Kranbahnen; Stahltragwerke; Grundsätze für Teil 1: Begriffe, Aufgabenstellung
Berechnung, bauliche Durchbildung und Ausführung Teil 2: Natürliche Rauchabzugsanlagen (NRA); Bemessung,
Anforderungen und Einbau
DIN EN 10025: Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen Teil 4: Wärmeabzüge (WA); Prüfverfahren
Teil 1: Allgemeine technische Lieferbedingungen
Teil 2: Technische Lieferbedingungen für unlegierte Baustähle DIN 18800: Stahlbauten
Teil 3: Technische Lieferbedingungen für normalgeglühte/nor- Teil 1: Bemessung und Konstruktion
malisierend gewalzte, schweißgeeignete Feinkornbaustähle Teil 2: Stabilitätsfälle; Knicken von Stäben und Stabwerken
Teil 4: Technische Lieferbedingungen für thermomechanisch Teil 3: Stabilitätsfälle; Plattenbeulen
gewalzte, schweißgeeignete Feinkornbaustähle Teil 4: Stabilitätsfälle; Schalenbeulen
Teil 5: Technische Lieferbedingungen für wetterfeste Baustähle Teil 5: Verbundtragwerke aus Stahl und Beton; Bemessung
Teil 6: Lieferbedingungen für Flacherzeugnisse aus Stählen mit und Konstruktion
höherer Streckgrenze im vergüteten Zustand Teil 7: Ausführung und Herstellerqualifikation
DIN 18807: Trapezprofile im Hochbau DASt-Richtlinie 007 – Lieferung, Verarbeitung und Anwendung
Teil 1: Stahltrapezprofile; Allgemeine Anforderungen, wetterfester Baustähle
Ermittlung der Tragfähigkeitswerte durch Berechnung
DASt-Richtlinie 009 – Stahlsortenauswahl für geschweißte
DIN 18808: Stahlbauten; Tragwerke aus Hohlprofilen unter Stahlbauten
vorwiegend ruhender Beanspruchung
DASt-Richtlinie 011 – Hochfeste schweißgeeignete Feinkorn-
DIN V 18599: Energetische Bewertung von Gebäuden – baustähle mit Mindeststreckgrenzenwerten von 460 und
Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für 690 N/mm2 – Anwendung für Stahlbauten
Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung
Beiblatt 1: Bedarfs-/Verbrauchsabgleich DASt-Richtlinie 014 – Empfehlungen zum Vermeiden von
Teil 1: Allgemeine Bilanzierungsverfahren, Begriffe, Zonierung Terassenbrüchen in geschweißten Konstruktionen aus Baustahl
und Bewertung der Energieträger
Teil 2: Nutzenergiebedarf für Heizen und Kühlen von DASt-Richtlinie 015 – Träger mit schlanken Stegen
Gebäudezonen
Teil 3: Nutzenergiebedarf für die energetische Luftaufbereitung DASt-Richtlinie 016 – Bemessung und konstruktive Gestaltung
Teil 4: Nutz- und Endenergiebedarf für Beleuchtung von Tragwerken aus dünnwandigen kaltgeformten Bauteilen
Teil 5: Endenergiebedarf von Heizsystemen
Teil 7: Endenergiebedarf von Raumlufttechnik- und DASt-Richtlinie 018 – Hammerschrauben
Klimakältesystemen für den Nichtwohnungsbau
Teil 8: Nutz- und Endenergiebedarf von Warmwasser- DASt-Richtlinie 019 – Brandsicherheit von Stahl- und
bereitungssystemen Verbundbauteilen in Büro- und Verwaltungsgebäuden
Teil 9: End- und Primärenergiebedarf von Kraft-Wärme-
Kopplungsanlagen DASt-Richtlinie 022 – Feuerverzinken von tragenden
Teil 10: Nutzungsrandbedingungen, Klimadaten Stahlbauteilen
Teil 100: Änderungen zu DIN V 18599-1 bis DIN V 18599-10
DSTV, Stahlbau-Verlagsgesellschaft mbH,
DIN 55633: Beschichtungsstoffe – Korrosionsschutz von Stahl- Typisierte Anschlüsse im Stahlhochbau
bauten durch Pulver-Beschichtungssysteme – Bewertung der
Pulver-Beschichtungssysteme und Ausführung der Beschichtung Muster-Richtlinie über den baulichen Brandschutz
im Industriebau
DIN 55634: Beschichtungsstoffe und Überzüge – Korrosions-
schutz von tragenden dünnwandigen Bauteilen aus Stahl EnEV Energieeinsparverordnung
bauforumstahl 53
Die Autoren
»bauforumstahl ist ein auf das Bauwesen spezialisiertes, Gemeinsam mit dem Deutschen Stahlbau-Verband (DSTV)
unabhängiges Forum für Beratung und Wissenstransfer. Es wird werden im zweijährigen Turnus die bedeutenden Wettbewerbe
getragen von Unternehmen und Organisationen aus dem Stahl- „Preis des Deutschen Stahlbaues“ für Architekten und
bereich. „Förderpreis des Deutschen Stahlbaues“ für den studentischen
Nachwuchs der Architekten und Ingenieure ausgelobt.
Das Leistungsspektrum umfasst Informationen und Publika-
tionen, Arbeits- und Bemessungshilfen, Online-Planungstools, »bauforumstahl bietet eine offene Plattform für vielfältigste
Veranstaltungen, Schulung und Nachwuchsförderung – vielfach Aktivitäten rund um das Bauen und steht im ständigen
in Kooperation mit Architekten- und Ingenieurkammern, Bau- Erfahrungsaustausch und Meinungsbildungsprozess mit
unternehmen, Fachverbänden und Hochschulen. Die Angebote allen Baubeteiligten, mit Hochschulen und Forschungsein-
richten sich an Architekten, Ingenieure und Bauausführende, richtungen, Sachverständigen, Fach- und Normenausschüssen,
private und öffentliche Bauherren, Investoren, Hochschulen und behördlichen Gremien sowie nationalen und internationalen
Studierende sowie die breite Fachöffentlichkeit. Die bundes- Organisationen.
weite Fachberatung in der Zentrale in Düsseldorf und den drei
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