WKC Grundlagen Der Metallkunde
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WKC Grundlagen Der Metallkunde
Teil a - Kapitel 3
Grundlagen der Metallkunde
WkC a
Depar tment M+P
HAW HA M B U RG
Inhalt
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Depar tment M+P
HAW HA M B U RG
Gitterfehler
Die durch Elementarzelle und Raumgitter gegebene Struktur heit Idealkristall.
Der Idealkristall kommt in der Natur aufgrund der stets vorhandenen Gitterfehler
nicht vor, stattdessen der Realkristall (Kristall mit Gitterfehlern). Gitterfehler
knnen nach ihrer geometrischen Erscheinungsform geordnet werden:
Nulldimensional:
(Punktfehler)
Eindimensional:
(Linienfehler)
Stufenversetzung, Schraubenversetzung
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Leerstelle
Zwischengitteratom
Frenkel-Paar
Quelle: Bargel, Schulze: Werkstoffkunde
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Austauschatom
Einlagerungsatom
Quelle: Bargel, Schulze: Werkstoffkunde
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Schraubenversetzung
Quelle: Bargel, Schulze: Werkstoffkunde
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Depar tment M+P
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Einkristall, Vielkristall
Bisher wurde das Atomgitter eines einzigen Kristalls
(Einkristall) mit seinen Gitterfehlern beschrieben. Reale
Werkstoffe bestehen jedoch nicht nur aus einem einzigen
sondern aus vielen Kristallen (Vielkristalle).
Ein Einkristall ist ein makroskopischer Kristall, dessen
Bausteine (Atome, Ionen oder Molekle) ein einheitliches,
homogenes Kristallgitter bilden.
Ein Vielkristall besteht aus einer Vielzahl von einzelnen
Kristallen, die zur Unterscheidung von frei gewachsenen
Einkristallen als Kristallite oder Krner bezeichnet werden.
Der Bereich zwischen den Krnern heit Korngrenze und
der gesamte Verbund Gefge. Das Gefge kennzeichnet
sich durch Korngre und Kornform. Die technischen
Metalle sind fast ausschlielich vielkristallin.
Quelle: Lpple et al.: Werkstofftechnik Maschinenbau
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Depar tment M+P
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Korngrenzen
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Depar tment M+P
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Kleinwinkelkorngrenzen
bestehen aus flchig
angeordneten Versetzungen.
Growinkelkorngrenzen
haben eine Ausdehnung
von ca. zwei bis drei
Atomdurchmessern und
eine unregelmige
(amorphe) Anordnung.
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Depar tment M+P
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Kleinwinkelkorngrenzen
Obwohl sich der Gitterfehler nur ber wenige Atomabstnde erstreckt, ist die
Gitterstrung erheblich und hat groe Auswirkungen auf die Materialeigenschaften. Dabei schwchen Korngrenzen den Werkstoff nicht, sondern tragen
in besonderem Mae zur Festigkeitssteigerung bei.
Quelle: Bargel, Schulze: Werkstoffkunde
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Weitere Fehler, die viel grer sein knnen, als die zuvor
besprochenen, treten in allen festen Werkstoffen auf.
Dazu gehren:
- Risse
- Poren (Ansammlungen von Leerstellen)
- Lunker (Hohlraum beim Gussbauteilen)
- Einschlsse (z.B. Verunreinigungen)
- Ausscheidungen (Ansammlungen von Fremdatomen )
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Depar tment M+P
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Inhalt
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Depar tment M+P
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1. Ausgangszustand:
Unverformt
2. Belastung:
Elastisch verformt
3. Entlastung:
Vollstndige Rckstellung
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Depar tment M+P
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1. Ausgangszustand:
Unverformt
2. Belastung:
Plastische Verformung
3. Entlastung:
Bleibende Verformung
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Depar tment M+P
HAW HA M B U RG
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Depar tment M+P
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Das Gleiten der Platten aus dem Modell, findet im realen Kristall auf Gleitebenen
statt. Diese Gleitebenen sind die Atomebenen mit der dichtesten Packung.
Zwischen diesen Gleitebenen ist der Schichtabstand gro und das Herausheben
ber den Berg erfordert nur eine kleine kritische Schubspannung t1 (die Reibung
ist gering). Bei Ebenen mit greren Atomabstnden sinken die oben liegenden
Kugeln tiefer in die untere Schicht ein. Das ergibt grere kritische
Schubspannungen t2.
t1
t2
H1 > H2
t1
t1 < t2
t2
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2 GR 6 GE = 12 GS
3 GR 1 GE = 3 GS
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kfz
krz
hdp
Gleitebenen
Gleitrichtungen
Gleitsysteme
12
12
mit niedrigen
Krften
nur gering
verformbar
Mg, Zn,
a-Ti (< 885 C)
Verformbarkeit
Beispiele
Das krz-Gitter hat im Vergleich zum kfz-Gitter bei gleicher Anzahl der
Gleitsysteme die weniger dicht gepackten Ebenen, in denen eine grere
Schubspannung erforderlich ist. Ihre Verformbarkeit ist dennoch gut
jedoch bei grerem Kraftaufwand.
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Folie 21
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Depar tment M+P
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Gleitebene
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Depar tment M+P
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Versetzungen
Kaltverfestigung
Fremdatome
Mischkristallfestigkeit
Ausscheidungen, Fremdphasen
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Folie 26
Ausscheidungshrtung
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Kriechen
Bei den bisher betrachteten Verformungsvorgngen blieb der Einfluss der Zeit
weitgehend unbercksichtigt, d.h. die Verformung ist nur von der Belastungshhe
abhngig. Es galt: Bleibt die Belastung konstant, ergibt sich keine Zunahme der
Verformung, d.h. die Belastung und die sich einstellende Verformung sind im
Gleichgewicht.
Streng genommen existiert dieses Gleichgewicht nicht, der Werkstoff kriecht:
Werkstoffe verformen sich unter konstanter Last
in Abhngigkeit von der Zeit stetig und plastisch, sie kriechen.
Mit zunehmender Temperatur sinkt der Widerstand des Werkstoffs gegen das
Kriechen. Daher wird der Zeitstand- oder Kriechversuch ab einer Temperatur
T > 0,4 TS (TS = Schmelzetemperatur) durchgefhrt. Dabei wird eine Probe
einer konstanten Belastung ausgesetzt. Die dabei auftretende Verlngerung
wird ebenso wie die Zeit bis zum Bruch gemessen.
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Depar tment M+P
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Kriechkurve
Bereich I
bergangskriechen (Primres Kriechen):
Verfestigende Vorgnge, wie z.B. dem
Aufstau von Versetzungen vor Hindernissen
Bereich II
Stationres Kriechen (Sekundres Kriechen):
Gleichgewicht von verfestigenden und
entfestigenden Verformungsmechanismen
konstante Kriechgeschwindigkeit
II
III
Bereich III
Tertires Kriechen
Einsetzende Schdigung durch Mikrorisse
Spannungsberhhung
Zunahme der Kriechgeschwindigkeit
Kriechbruch
Quelle: Roos, Maile: Werkstoffkunde fr Ingenieure
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Inhalt
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Keimbildung
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Wenige Keime,
=> Grobes Gefge
Langsame Abkhlung (unerwnscht)
Keimzelle
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Schmelze
Erstarrung
Festkrper
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Depar tment M+P
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Zeitgeraffte Aufnahme
bei langsamen Absenken
der Temperatur bis
knapp unterhalb des
Schmelzpunktes.
Breite des Bildes betrgt
ungefhr 600 m.
Langsame Abkhlung
fhrt zu grobem Gefge.
Quelle: www.iwf.de
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Depar tment M+P
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Zeitgeraffte Aufnahme
bei schnellem Absenken
der Temperatur bis
knapp unterhalb des
Schmelzpunktes.
Breite des Bildes betrgt
ungefhr 600 m.
Schnelle Abkhlung fhrt
zu feinem Gefge.
Quelle: www.iwf.de
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Depar tment M+P
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Zeitgeraffte Aufnahme
bei Absenken der
Temperatur bis knapp
unterhalb des
Schmelzpunktes.
Breite des Bildes betrgt
ungefhr 600 m.
Zugabe von Keimen fhrt
zu sehr feinem Gefge.
Quelle: www.iwf.de
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Quelle: www.ami.ac.uk
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Korngre
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Depar tment M+P
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Inhalt
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Isotropie, Anisotropie
Isotropie (griechisch: isos gleich, tropos Richtung):
Eigenschaften sind in alle Richtungen gleich. Isotropie ist das Gegenteil
von Anisotropie.
Isotropes Verhalten zeigen amorphe Stoffe: Gase, Flssigkeiten, Glas.
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Isotropie, Anisotropie
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Depar tment M+P
HAW HA M B U RG
Isotropie, Anisotropie
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Depar tment M+P
HAW HA M B U RG
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Depar tment M+P
HAW HA M B U RG
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Depar tment M+P
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A Erholung
B Rekristallisation
C Kornwachstum
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Kornwachstum
Normales
Gefge
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