02 Grundlagen Terme
02 Grundlagen Terme
02 Grundlagen Terme
2. Termrechnen
2.1. Terrme
Beachte: Die Rechenart richtet sich danach, welche Rechnung als letzte
durchgeführt wird.
Beispiele: Der Term 2 + 3 ist eine Summe (da eh nur eine Plusrechnung vorkommt).
Der Term 5⋅2 ist ein Produkt.
Der Term (2 – 4):2,5 ist ein Quotient, da zuerst die Differenz in der Klammer
berechnet werden muss und damit als letzte Rechnung die Division übrig
bleibt.
Der Term 2 – 4:2,5 ist dagegen eine Differenz, da die Regel „Punktrechnung
vor Strichrechnung“ gilt, und somit zuerst die Division 4:2,5 berechnet
werden muss, bevor die Subtraktion ausgeführt wird.
Beim Berechnen des Termwerts wird der Term schrittweise unter Einbehaltung der
geltenden Rechenregeln (siehe 1. Zahlenrechnen; Kap. 1.1) vereinfacht. Die Zahl,
die sich am Ende ergibt, ist der Termwert bzw. Wert des Terms.
Hinweis: Bei längeren Termen kann man ggfs. innerhalb eines Rechenschritts mehrere
Vereinfachungen vornehmen. Unveränderte Teile werden auch unverändert
übernommen.
10 – 4 (2 ½ : 5 + 0,8•0,5)+ 0,52 = 10 – 4 ( ½ +1,2) + 0,25=10,25 – 4•1,7=10,25 – 6,8=3,45
Hierbei wird der Term in seine einzelnen Bestandteile aufgelöst. Den Term kann man
dabei als Baumdiagramm angeben.
Beispiele: Der Term 2 + 3 ist eine Summe mit dem 1. Summanden 2 und dem 2.
Summanden 3.
Summe
1. Summand: 2 2. Summand: 3
Der Term 5⋅2 ist ein Produkt mit dem 1. Faktor 5 und dem 2. Faktor 2.
Produkt
1. Faktor: 5 2. Faktor: 2
Der Term (2 – 4):2,5 ist ein Quotient, dessen Dividend die Differenz mit dem Minuend 2
und dem Subtrahend 4 ist und dessen Divisor 2,5 ist.
Quotient
Minuend: 2 Subtrahend: 4
Der Term 2 – 4:2,5 ist eine Differenz, dessen Minuend 2 ist und dessen Subtrahend der
Quotient mit dem Dividend 4 und dem Divisor 2,5 ist.
Differenz
Minuend: 2 Quotient
Oft verwendet man bei Termen an Stelle einer Zahl einen Platzhalter für Zahlen, eine
sogenannte Variable. Für Variablen werden Zeichen wie , Ο, . . ., meist jedoch
Buchstaben a, b, c, x, y, ... verwendet.
Beispiele: Terme wie 2 + x; 5⋅x; (a – b):2,5; a – b:c sind Terme mit Variablen.
Für einen Term, der von der Variablen x abhängt, schreibt man kurz: T(x) (gelesen: „T
von x“).
Beispiel: T(x) = 2 + x
Hinweis:
Die Grundaufgabe „Termwert berechnen“ kann nicht in gleicher Weise wie
in 2.1 durchgeführt werden, da Terme mit Buchstaben keinen Wert haben
können.
Ein Rechenausdruck wie 2 + x kann nicht „berechnet“ werden kann,
sondern bleibt so stehen.
Setzt man jedoch für die Variable eine konkrete Zahl ein, so nimmt
der Term für diese Zahl einen bestimmten Wert an.
Die Menge der Zahlen, die man in einen Term einsetzen darf, heißt Grundmenge G
des Terms.
Beispiel: Gegeben sei der Term T(x) = 2 + x mit der Grundmenge G = ℕ0.
Dann ergibt sich für verschiedene Einsetzungen jeweils der Wert des Terms. Zum
Beispiel:
T(0) = 2 + 0 = 2 T(1) = 2 + 1 = 3 T(2) = 2 + 2 = 4 T(3) = 2 + 3 = 5
Der Term nimmt also u.a. die Werte 2; 3; 4; 5 an. Offensichtlich ergeben sich als
Werte alle natürlichen Zahl, die größer als 1 sind.
Beispiel: Gegeben sei der Term T(x) = 5⋅x mit der Grundmenge G = ℚ.
Hier kann man nur exemplarisch einige Termwerte berechnen. Zum Beispiel:
T(0) = 5⋅0 = 0 T(1) = 5⋅1 = 1 T(2) = 5 ⋅2 = 10
T(-3) = 5⋅(-3) = –15 T(0,84) = 5⋅0,84 = 4,2 usw.
Welche Werte werden angenommen? Offensichtlich kommen alle rationalen
Zahlen als Werte des Terms vor.
Hinweis:
Solange keine Einschränkungen gegeben sind, wird die Grundmenge häufig
die Menge der rationalen bzw. reellen Zahlen sein.
In einzelnen Fällen kann es jedoch notwendig sein, die Grundmenge
sinnvoll einzuschränken. Ein häufiger Grund für eine Einschränkung ist,
dass eine Division durch 0 nicht erlaubt ist.
Die Menge der Zahlen, die in einen Term eingesetzt werden dürfen, heißt
Definitionsmenge D des Terms.
Hinweis:
Die 2. Grundaufgabe für Terme „den Term gliedern“ ist auch für Terme mit
Variablen möglich, da es hierbei nicht auf die einzelnen Zahlen bzw.
Variablen ankommt, sondern auf die Struktur des Terms.
Beispiele: Der Term T(x) = 2 + x ist eine Summe mit dem 1. Summanden 2 und
dem 2. Summanden x.
Summe
1. Summand: 2 2. Summand: x
Der Term T(x) = 5⋅x ist ein Produkt mit dem 1. Faktor 5 und dem 2. Faktor
x.
Produkt
1. Faktor: 5 2. Faktor: x
Bestehen Terme aus mehreren Variablen und Zahlen, ohne, dass zwischen diesen
Rechenzeichen angegeben sind, dann sind diese immer durch Multiplikation
verbunden. Dabei sollte man darauf achten, dass die Zahlen immer am Anfang stehen
und die Variablen in alphabetischer Reihenfolge sortiert sind. Terme der Form ab23zh
sind grundsätzlich zu vermeiden, da sie mißverständlich sind: Was ist mit 23 ? Ist das
eine ganze Zahl (=23) und ist das als 2•3 zu interpretieren. Eine zahl am Anfang ist
grundsätzlich als eine zahl zu werten und niemals als ein Produkt. Soll es als Produkt
gelesen werden, dann muß ein Multiplikationszeichen zwischen den Zahlen stehen:
127 abxy bedeutet als Faktor 127 zum Unterschied von 12•7adh.
Die Variablen gelten grundsätzlich als Faktoren miteinander verbunden. Die alphabe-
tische Reihenfolge der Variablen erleichtert das Erkennen gleichartiger Terme und damit
das mögliche Zusammenfassen.
Beim Vereinfachen von Termen spielen die gleichartigen Terme eine grundlegende
Rolle:
Definition:Terme sind gleichartig, wenn sie aus der gleichen Kombination
von Variablen bestehen
Beispiele: Die Terme 2x und 3x sind gleichartig, da sie jeweils aus nur einem x
bestehen.
Die Terme xy und yx sind ebenfalls gleichartig, dagegen sind xy und xz nicht gleichartig.
Hinweis:
Kombinationen von Variablen sollten grundsätzlich in alphabetischer
Reihenfolge angegeben werden, also ab statt ba, x2y statt yx2 usw.
Zahlen werden grundsätzlich vor den Buchstaben geschrieben, also 2x und
nicht x⋅2.
Die Zahlen vor den Buchstaben nennt man Beizahlen oder Koeffizienten.
Beispiele: Die Terme 2x und 3x sind gleichartig und können deshalb zusammengefasst
werden, also 2x + 3x = 5x bzw. 7x – 3x = 4x
Dagegen lässt sich der Term 2a + 3b nicht zusammenfassen und bleibt somit so
stehen.
Hinweis:
Dieses Zusammenfassen ist intuitiv, wenn man z. B. an die Addition
zweier Geldbeträge denkt, wie 2€ + 3€ = 5€, oder an die Addition zweier
Streckenlängen, wie 2m + 3m = 5m.
Der Term 2a + 3b ist vergleichbar mit der Addition von 2 Äpfeln und 3
Birnen. Das sind weder 5 Äpfel noch 5 Birnen, sondern eben „2 Äpfel und
3 Birnen“.
Damit gilt:
Hinweis:
Damit rechnet man genauso wie beim „normalen“ Zahlenrechnen, d. h. es
gelten alle Rechenregeln wie für das Zahlenrechnen (vgl. 1. Kapitel).
Insbesondere gelten damit alle Rechenregeln wie „Klammerregeln“,
„Punkt vor Strich“ usw., alle Regeln übers Rechnen mit ganzen Zahlen,
Brüchen usw. sowie die Grundgesetze KG, AG und DG.
Daraus leiten sich die praktischen Rechenschritte ab.
Vorzeichenregeln
Bei der Addition und Subtraktion haben die Zahlen oder Variablen Vorzeichen, diese
treffen mit den Operationszeichen zusammen.
Vorzeichen und Operationszeichen haben die gleiche Wertigkeit. Deshalb können sie
ineinander übergeführt werden. Aus Vorzeichen werden Operationszeichen und aus
Operationszeichen werden Vorzeichen. Für die Behandlung von Vor- und
Operationszeichen gelten folgende Regeln:
Regel: Beispiel:
+ (+a) = + a 3 a 5 a 8 a
+ (–a) = – a 3 a 5 a 2 a
– (+a) = – a 3 a 5 a 2 a
3 a 5 a 8 a
– (–a) = + a
Bei der Addition und Subtraktion können nur gleichartige Terme zusammengefasst
werden. Die Zusammenfassung erfolgt so, dass die Zahlen vor den Variablen zusam-
mengefasst werden und die Variablen übernommen werden (siehe vorheriger
Abschnitt).
Hinweis:
Im Hinblick auf das Zusammenfassen komplizierterer Terme, wie es weiter
unten noch vorkommen wird, bietet es sich an, Terme in „Blöcke“ einzu-
teilen und diese zu markieren. Ein Block beginnt grundsätzlich mit einem +
bzw. – Zeichen. Damit hat sozusagen jeder Block ein Vorzeichen!
Bitte beachten:
Die Bezeichnung Block ist kein offizieller Begriff der Mathematik.
Im Beispiel –5a – 4b + a – 7a – 6b gibt es somit folgende Einteilung in
Blöcke: –5a –4b +a –7a –6b = –11a – 10b
Nun lassen sich leicht gleichartige (hier rote und blaue) Blöcke
zusammenfassen.
Beispiel: –5a – 4b + a – 7a – 6b
= (–5a + a – 7a) + (– 4b – 6b)
= (–11a) + (–10b)
= –11a – 10b
Hier wurden im 1. Schritt unter Anwendung des KG und AG (vgl. 1.2) die
Terme vertauscht und so geordnet, dass gleichartige Terme beieinander
stehen und nach dem AG in Klammern geschrieben werden können. Im
2. Schritt wurden die Klammern unter Beachtung der Rechenreglen für
die Addition ganzer Zahlen (vgl. 1.3) zusammengefasst. Zuletzt wurden
die Terme ohne Klammern geschrieben.
Beispiel:
2 13 x +15 y – 134 x +23 24 x –12
9 3 7
y = 12 1 x15
+ 10
y+
15
y16
=1
12
13
x
15
+ y
12
= 13
15
x+ y
➢ Steht vor der Klammer ein Pluszeichen, kann man die Klammer
einfach weglassen
➢ Steht vor der Klammer ein Minuszeichen so werden beim Weglassen
der Klammer die Rechenzeichen (=Vorzeichen) von allen Termen in der
Klammer umgekehrt.
➢ a + (b + c) = a + b + c
➢ a + (b – c) = a + b – c
➢ a – (b + c) = a – b – c
➢ a – (b – c) = a – b + c
➢ a – (–b + c) = a + b – c
Hier wurde zuerst in den Klammern vereinfacht bevor diese aufgelöst wurden.
Die bisherigen Terme waren Summen oder Differenzen. Daneben gibt es Produkte als
Terme.
Hinweis:
Den Malpunkt lässt man bei Produkten meistens weg
Man schreibt also kurz 2a für 2⋅a, ab für a⋅b usw.
Hinweis:
Ein Produkt mit lauter gleichen Faktoren schreibt man als Potenz
(vgl. 1.1), z. B. a⋅a⋅a = a3.
Hinweis:
Da für die Multiplikation auch die Grundgesetze Kommutativgesetz
und Assoziativgesetz gelten, ist es möglich die Faktoren zu
vertauschen und sie neu zu ordnen.
Diese Möglichkeiten wendet man an, um jeweils die reinen Zahlen
und die Buchstaben zusammenzufassen. Während sich die Zahlen
lassen ausmultiplizieren lassen, bleiben die Buchstaben lediglich als
Buchstabenkombination stehen.
Vorzeichenregeln:
Die Vorzeichenregeln für die Multiplikation sind mit den (+a) • (+b) = a•b
Regeln der Addition und Subtraktion identisch. Treffen (–a) • (+b) = –a • b
zwei Plus oder Minuszeichen aufeinander, dann ist das (+a) • (–b) = –a • b
Ergebnis positiv. Treffen unterschiedliche Vorzeichen (–a) • (–b) = a•b
aufeinander, dann ist das Ergebnis negativ.
Die Vorzeichenregeln sind ein Spezialfall der Klammerrechnung, die in einem späteren
Abschnitt beschrieben wird.
Hinweis:
Es lassen sich auch Produkte potenzieren. Dabei ist genau darauf zu
achten, welche Zahlen und Buchstaben tatsächlich potenziert werden.
Es gilt die Regel: Potenzrechnung vor Punktrechnung!
Kompliziertere Terme sind Summen, deren einzelne Summanden Produkte sind. Dabei
kann praktisch auch eine Differenz vorkommen, die aber nach 2.3.2 als Summe
betrachtet werden kann bzw. betrachtet werden muss.
Um kompliziertere Terme zu vereinfachen, muss man zunächst erkennen, was die
einzelnen Summanden sind. Diese erkennt man leicht, wenn man den Term in die in
2.3.1 eingeführten Blöcke einteilt. Denn: Jeder Block beginnt mit einem Plus- oder
Minuszeichen und das entspricht genau den Summanden.
Beispiele:
2a⋅b + a⋅3b = 2ab + 3ab = 5ab Es gibt 2 Blöcke und damit 2 Summanden;
jeder Summand ist ein Produkt, welches sich
nach den Regeln von 2.3.3 vereinfachen
lässt; nun liegen 2 gleichartige Terme „ab“
vor, die sich nach den Regeln von 2.3.1
zusammenfassen lassen.
2a⋅b – a⋅3a = 2ab – 3a2 = –3a2 + 2ab Es gibt wieder 2 Blöcke und damit 2 Sum-
manden; jeder Summand ist wieder ein
Produkt; diesmal sind die Terme nicht
gleichartig und können deshalb nicht zusam-
mengefasst werden; sie werden jedoch
alphabetisch geordnet, wobei „a2“ (=aa) vor
„ab“ kommt.
5x2 – (3x)2 = 5x2 – 9x2 = –4x2 2 Blöcke, wobei einer eine Potenz ist (vgl.
2.3.3); achte auf das Vorzeichen des 2.
Summanden!
9x3 – (–2x)3 = 9x3 + 8x3 = 17x3 wie oben; achte wieder auf das Vorzeichen
des 2. Summanden!
Beispiel:
a2⋅3b⋅4a⋅2c + 2b⋅ca2⋅5a – 4ca3⋅3b – ab⋅a2c
= 24a3bc + 10a3bc – 12a3bc – a3bc = 21a3bc
4 Blöcke damit 5 Summanden, denen man erst nach Vereinfachen der Produkte
ansieht, dass sie gleichartige Terme darstellen.
Beispiel:
a2⋅3b⋅4a + 2b⋅ca2 – a3⋅3b – ab⋅2c⋅a + 5b⋅(–5a)2
= 12a3b + 2a2bc – 3a3b – 2a2bc + 5b⋅25a2 = 12a3b + 125a2b
Distributivgesetz Vorzeichenregeln
(Verteilungsgesetz)
(a + b) • c = a • c + b • c (+a) • (+b) = a•b
(–a) • (+b) = –a • b
(+a) • (–b) = –a • b
(–a) • (–b) = a•b
Bei der Anwendung des Distributivgesetzes von links nach rechts spricht man von
Ausmultiplizieren. In dieser Richtung bedeutet die Benutzung des Distributivgesetzes,
dass man die Klammern beseitigt. Man beendet die durch die Klammern erzwungene
Veränderung der Hierarchie der Operationen. Diesen Weg beschreitet man, wenn es
darum geht einen mit Klammern vorhandenen Ausdruck zusammenzufassen und damit
die Anzahl der einzelnen Glieder reduzieren will.
Bei der Anwendung des Distributivgesetzes von rechts nach links spricht man von
Ausklammern. Ziel ist es, in einer Reihe von Summanden einen Faktor zu finden, der
als Faktor in jedem Summanden vorhanden ist. Dabei ist es durchaus üblich, die
Summanden so zusammenzustellen, dass wenigstens aus einigen ein gemeinsamer
Faktor gefunden werden kann, wenn nicht alle Summanden einen gemeinsamen Faktor
besitzen. Auch das mach einen großen Term übersichtlich und bei Brüchen ist dieses
Vorgehen die Voraussetzung, dass man durch Kürzen im Zähler und Nenner die Brüche
verkleinern kann.
Faktorisieren ist eine Tätigkeit die viel Übung verlangt, da Sie z.T. erst durch probieren
zum gewünschten Ergebnis kommen. Hier werden sechs Fälle unterschieden, diese Sie
als Lösungsstrategie anwenden sollten, wenn Sie die Aufgaben bearbeiten.
am bm cm xm m a b c x
2 rxu 2 2 rxu 2 rxv 2 rx u 2 u v
2. Fall: Mehrere gemeinsame Faktoren ausklammern
In diesem Fall geht es darum, dass beim zweiten Summanden kein Faktor mehr
vorhanden ist, der in die Klammer übernommen werden kann. das Weglassen
des Ausdrucks führt aber zu einer unerlaubten Veränderung des Terms.
Deshalb ist in diesen Fällen in den Klammerausdruck eine „1“ einzufügen, damit
der Term auf alle Fälle erhalten bleibt. Eine Multiplikation mit 1 verändert den
Wert des Terms nicht.
Beispiel 1: a x 1 b x 1 a b x 1
Beispiel 2: x y ax ay 1 x y a x y a 1 x y
Beim Umformen von Termen geht es nicht mehr darum, den Term zu vereinfachen,
sondern ihm ein neues Aussehen zu geben.
Dieses Problem wird auf das Umformen mit dem Distributivgesetz zurückgeführt. Dazu
vergleicht man das Multiplizieren mit (c + d) mit dem Multiplizieren mit einem
einfacheren Term, z.B. u.
Es gilt: (a + b)⋅u = a⋅u + b⋅u
somit gilt: (a + b)⋅(c + d) = a⋅(c + d) + b⋅(c + d) = a⋅c + a⋅d + b ⋅c + b ⋅d
= ac + ad + bc +bd
(a + b)•( c + d) = ac + ab + bc + cd
In Worten:
Beim Multiplizieren von Summen multipliziert man jeden Summanden
der 1. Summe mit jedem Summanden der 2. Summe und addiert alle
Produkte.
Das Gleiche gilt auch, wenn in einer Klammer mehr als 2 Summanden stehen.
(a + b + c)⋅(d + e) = ad + bd + cd + ae + be + ce
Je größer die Klammerausdrücke, desto wichtiger ist es, sich ein festes Schema
anzugewöhnen. Man sollte stets den ersten Summanden der ersten Klammer mit der
gesamten zweiten Klammer multiplizieren, dann den zweiten Summanden der ersten
Klammer mit der gesamten zweiten Klammer usw. das verhindert, dass man beim
Multiplizieren Produkte vergißt. Außerdem sollte beim Ausmultiplizieren nicht gleich-
zeitig zusammengefasst werden, um die Multiplikation nachvollziehbar zu machen.
Das Zusammenfassen der Ausdrücke ist dann einem zweiten Schritt vorbehalten.