Dissertation

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Das Erweiterte Druckbogenmodell zur Beschreibung

des Betontraganteils bei Querkraft

Von der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der


Technischen Universität Dortmund
zur Erlangung des akademischen Grades
Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.)

genehmigte Dissertation

von
Dipl.-Ing. Philipp Gleich

Prüfungskommission:
Vorsitzende: Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Janette Orlowski
Referent: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Reinhard Maurer
Korreferent: Univ.-Prof. Dr. Ing. Josef Hegger

Tag der mündlichen Prüfung: 8. November 2019

Dortmund, 2020
Kurzfassung
Im Zuge der Nachrechnung bestehender, älterer Spannbetonbrücken nach heute gültiger Norm erweist sich
häufig die vorhandene Querkraftbewehrung in Brückenlängsrichtung als stark unterdimensioniert. Dies
resultiert teilweise aus dem stetig ansteigenden Schwerlastverkehr, vor allem jedoch aus den im Laufe der
letzten Jahrzehnte häufig und mitunter grundlegend modifizierten Querkraftnachweise. Infolge dieser
Modifikationen änderten sich auch die konstruktiven Anforderungen an die Querkraftbewehrung. Zudem
wurde in Deutschland erst im Jahr 1966 eine verbindliche Mindestquerkraftbewehrung normativ festgelegt.
Letztlich ergeben sich aus diesen Modifikationen auf der Einwirkungs- und Widerstandsseite in vielen Fällen
(mathematische) Querkrafttragfähigkeitsdefizite, sodass aktuell eine Vielzahl an Betonbrücken
querkraftverstärkt oder sogar durch Ersatzneubauten ersetzt werden. Genauere Nachweisverfahren zur
Bestimmung der tatsächlichen Querkrafttragfähigkeit sind daher für die Nachrechnung bestehender
Spannbetonbrücken von großer Bedeutung.

Das den aktuellen Normen zugrundeliegende parallelgurtige Fachwerkmodell mit Rissreibung wurde im
Wesentlichen an Querkraftversuchen an einfeldrigen Stahlbetonträgern kalibriert. Derartige Versuche sind
in der einschlägigen Literatur umfangreich dokumentiert und liegen in großer Zahl vor. Aufgrund der i.d.R.
gegebenen Kleinmaßstäblichkeit und statischen Einfeldträgersystemen blieb das spezifische Tragverhalten
durchlaufender Spannbetonbalken bisher jedoch weitgehend unberücksichtigt. Es ist daher zu vermuten,
dass das empirisch hergeleitete idealisierte Fachwerkmodell das spezifische Querkrafttragverhalten
derartiger Tragsysteme nicht realitätsnah abbilden kann. Das Tragverhalten repräsentativer
Spannbetonträger mit Durchlaufwirkung, also Durchlaufträger bzw. Einfeldträger mit ballastiertem
Kragarm, wurde bislang jedoch nur im Rahmen weniger Versuche experimentell untersucht und brauchbar
dokumentiert. Zur experimentellen Untersuchung des Querkrafttragverhaltens zweifeldriger
Spannbetonträger wurden daher an der TU Dortmund umfangreiche Großversuche durchgeführt, wobei
der Fokus auf der Variation des Querkraftbewehrungsgrades und der Belastungsart lag. Diese Versuche und
die mithilfe umfangreicher Messtechnik bestimmten Ergebnisse werden umfassend dokumentiert und
ausgewertet. Die Druckbogenwirkung in den Spannbetonbalken kann dabei auch messtechnisch erfasst und
belegt werden.

Mithilfe des FE-Programmsystems ABAQUS werden die durchgeführten Großversuche numerisch


nichtlinear simuliert und analysiert. Dazu werden zunächst das phänomenologischen Werkstoffverhaltens
von Beton, Betonstahl und Spannstahl sowie die Grundalgen der numerischen Umsetzung des jeweiligen
Werkstoff- und Verbundverhaltens beschrieben. Im Rahmen der anschließenden numerischen
Simulationen wird untersucht, wie sich der Verlauf der inneren Kräfte lastabhängig einstellt. Im Fokus der
Auswertungen steht dabei die Untersuchung der Druckbogenwirkung hinsichtlich der Beteiligung am
Querkraftlastabtrag. Aufbauend auf den numerischen Simulationen der durchgeführten Großversuche
werden weitergehende numerische Parameterstudien durchgeführt. In diesen Studien werden
modellierungs-, geometrie- und systemabhängige Einflussgrößen untersucht, welche im Rahmen der
experimentellen Untersuchungen nicht variiert und erforscht werden konnten.

Es werden zwei analytische Rechenmodelle zur Ermittlung eines zusätzlichen Querkrafttraganteils infolge
Druckbogenwirkung bei der Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit vorgespannter Balken vorgestellt: das

iii
Druckbogenmodell (DBM) nach Maurer und Kiziltan sowie das Erweiterte Druckbogenmodell (EDBM). Bei
dem DBM wird dem Fachwerkmodell mit Rissreibung die Tragwirkung eines vereinfacht bestimmten
Betondruckbogens überlagert. Der Druckbogenverlauf bestimmt sich aus der Lage der horizontalen
Biegedruckkraft in diskreten vertikalen Schnitten unter Berücksichtigung des Biegemomentes und der
Vorspannwirkung. Es wird gezeigt, dass das DBM mit ausreichender Genauigkeit zur Ermittlung der
Querkrafttragfähigkeit vorgespannter Balken im ungerissenen Zustand I oder bei ausschließlicher
Biegerissbildung herangezogen werden kann. Das EDBM hingegen dient der Ermittlung der
Querkrafttragfähigkeit vorgespannter Balken bei Schrägrissbildung im Grenzzustand der Tragfähigkeit. Auf
Basis dieses Modells lassen sich die experimentell bestimmten Systemtraglasten in sehr guter Näherung
erklären und bestimmen. Das EDBM beruht methodisch teilweise auf dem Vorgehen bei Anwendung des
DBM. Zusätzlich zur horizontalen Biegedruckkraft wird jedoch auch die horizontale Komponente der
geneigten Druckstrebenkräfte aus der Fachwerkwirkung im Steg infolge Querkraft bei der Bestimmung des
Druckbogenverlaufes in Ansatz gebracht. Beide Ingenieurmodelle, das DBM und das EDBM, sind
insbesondere für die wirklichkeitsnahe Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit von Balkenstegen bestehender
Betonbrücken entwickelt worden. Bei der Bemessung neuer Brückenbauwerke sollte hingegen weiterhin
Wert auf robuste Konstruktionen durch eine querschnittsbezogene Bemessung gelegt werden.

Auf Basis der experimentellen, numerischen und analytischen Untersuchungen wird gezeigt, dass sich bei
vorgespannten Balken eine deutliche Druckbogenwirkung einstellen kann. Der Druckbogen ist dabei die
Stützlinie für die gegebene Belastung. Die Form der Stützlinie unter Einzelbelastung kann näherungsweise
durch ein Sprengwerk idealisiert werden; die unter Streckenbelastung entspricht näherungsweise der eines
Bogens. Insgesamt zeigen die Versuchsnachrechnungen, dass zur wirklichkeitsnahen Ermittlung der
Querkrafttragfähigkeit der untersuchten Versuchsträger der Ansatz eines Betontraganteils infolge
Druckbogenwirkung geeignet ist.

iv
Vorwort
Versuche an Spannbetonträgern zeigen, dass die tatsächliche Querkrafttragfähigkeit deutlich größer ist als
die nach dem idealisierten Fachwerkmodell in Eurocode 2 rechnerisch ermittelte, selbst bei Ansatz der am
Versuchsbauteil bestimmten Mittelwerte der Materialeigenschaften. Mittlerweile haben theoretische und
experimentelle Untersuchungen an verschiedenen Forschungseinrichtungen zweifelsfrei gezeigt, dass die
höhere Querkrafttragfähigkeit auf einen additiven Betontraganteil zurückzuführen ist. Dieser findet im
idealisierten Fachwerkmodell des Eurocode 2 derzeit keine Berücksichtigung.

Das Themenfeld um den Betontraganteil bei der rechnerischen Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit ist
von prinzipieller Bedeutung sowohl für die Bemessung und Konstruktion von neuen Spannbetonbrücken,
als auch besonders für die Bewertung der Tragsicherheit bestehender älterer Spannbetonbrücken. Trotz
jahrzehntelanger Forschung auf nationaler und internationaler Ebene zur Beschreibung des Tragverhaltens
bei einer Querkraftbeanspruchung von Spannbetonbauteilen fehlt aufgrund des sehr komplexen
Zusammenwirkens verschiedener Tragmechanismen bis heute ein allgemein anerkanntes Modell.
Weitgehend unstrittig sind die einzelnen Traganteile in qualitativer Hinsicht. Unterschiedliche Auffassungen
bestehen jedoch im Hinblick auf ihre vom Beanspruchungsniveau abhängigen Interaktion sowie ihrer
zuverlässigen Quantifizierung.

Die große baupraktische Bedeutung resultiert daraus, dass eine Vielzahl bestehender älterer Bauwerke mit
den jeweils zum Zeitpunkt ihrer Herstellung gültigen Normen bemessen und hinsichtlich ihrer Bewehrung
konstruktiv durchgebildet wurden. Diese Regeln wurden jedoch kontinuierlich weiterentwickelt und an neue
wissenschaftlich basierte Erkenntnisse angepasst. Dadurch unterliegen bis heute die entsprechenden
Bemessungsmodelle und Konstruktionsregeln bei Querkraft in den Normen starken Veränderungen. Dies
hat zur Folge, dass mit den heute gültigen Normen für die älteren Bauwerke des Bestands meist keine
ausreichende normgemäße Tragsicherheit bei Querkraft nachgewiesen werden kann.

Herr Gleich hat sich mit seiner Dissertation das Ziel gesetzt, dem Tragverhalten von Spannbetonbalken bei
Querkraftbeanspruchung mit verschiedenen Methoden sowohl experimentell als auch theoretisch
nachzugehen. Letztere umfassen sowohl numerische Simulationsberechnungen mit der nichtlinearen FEM
unter Verwendung des Programmsystems ABAQUS als auch die Entwicklung eines analytischen
Rechenmodells. Speziell untersucht er dabei die Fragestellung, in wie weit sich aus der Druckbogenwirkung
bei Spannbetonbalken der Betontraganteil zuverlässig quantifizieren lässt, um die tatsächliche
Querkrafttragfähigkeit genauer als bisher bestimmen zu können. Dazu muss zunächst der
Druckbogenverlauf auch im Bereich der Innenstützen von Durchlaufträgern mit gleichzeitig hoher
Querkraft- und Biegebeanspruchung zutreffend bestimmt werden. Dies führt auf eine Erweiterung des
bisherigen an Einfeldträgern hergeleiteten Druckbogenmodells (DBM), wie es Kiziltan in Heft 4 der
Schriftenreihe Betonbau beschrieben hat. Mit dem „Erweiterten Druckbogenmodell“ (EDBM) ist Herr
Gleich in der Lage, die tatsächliche Querkrafttragfähigkeit mit ihren wesentlichen Traganteilen auch von
durchlaufenden Spannbetonträgern zutreffend und sehr anschaulich abzubilden. Damit führen seine
Untersuchungen zu einem besseren Verständnis des Querkrafttragverhaltens auf Bauteilebene. Die auf
unterschiedlichen Wegen experimentell, numerisch und analytisch ermittelten Druckbogenverläufe, weisen
eine sehr gute Übereinstimmung auf. Daraus kann Herr Gleich den Schluss ziehen, dass der Druckbogen,

v
den er dem idealisierten Fachwerkmodell und der Tragwirkung aus den girlandenförmig verlaufenden
Spanngliedern überlagert, den entscheidenden zusätzlichen additiven Betontraganteil bei Querkraft liefert.

Der Arbeit kommt auch eine große praktische Bedeutung zu, da mit dem EDBM für bestehende ältere
Bauwerke im Rahmen der Stufe 4 der Nachrechnungsrichtlinie noch eine ausreichende Tragfähigkeit bei
Querkraft nachgewiesen werden kann und ggf. unnötige aufwändige Verstärkungen oder ein vorzeitiger
Abriss und Neubau zumindest vorerst vermieden werden können.

Herr Gleich hat die von ihm durchgeführten Großversuche sehr detailliert und akkurat dokumentiert, damit
sie auch noch im Rahmen künftiger wissenschaftlicher Untersuchungen zum Querkrafttragverhalten
optimal genutzt werden können.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Reinhard Maurer

November 2019

vi
Vorwort des Autors
Die vorliegende Arbeit entstand zu wesentlichen Anteilen während meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Lehrstuhl Betonbau der TU Dortmund. Mein ausdrücklicher Dank gilt Herrn Univ.-Prof.
Dr.-Ing. Reinhard Maurer, Inhaber des Lehrstuhls Betonbau der TU Dortmund, für die Möglichkeit und
Anregung zu dieser Arbeit. Ganz besonders möchte ich mich bei Herrn Prof. Maurer für seine sehr
wertvolle Unterstützung in Form von zahllosen Gesprächen, das mir entgegengebrachte Vertrauen, seine
Loyalität und sein ernsthaftes Interesse an meinem Erfolg bedanken.

Ebenso danke ich Herrn Univ.-Prof. Dr.-Ing. Josef Hegger, Inhaber des Lehrstuhls und Instituts für
Massivbau der RWTH Aachen, für die Übernahme des Koreferats, die kritische Durchsicht
und Anregungen zu meiner Arbeit sowie Frau Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Janette Orlowski für die
Übernahme des Vorsitzes der Prüfungskommission.
Ich möchte mich ebenfalls ausdrücklich bei meinen vielen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen am
Lehrstuhl Betonbau für die freundschaftlich-kollegiale Zusammenarbeit und bei den vielen studentischen
Hilfskräften für die tatkräftige Unterstützung bei der Realisierung meiner Großversuche bedanken. Ein
besonderer Dank gilt Frau Dr.-Ing. Agnieszka Kolodziejczyk für die vielen konstruktiven,
freundschaftlichen und unterstützenden Gespräche und fachlichen Diskussionen.

Ebenso bedanke ich mich herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Experimentierhalle, mit
ausdrücklichem Dank an Herrn Dipl.-Ing. Christoph Rempe. Ohne dessen enormes Engagement und
Unterstützung wären meine experimentellen Untersuchungen kaum umsetzbar gewesen.
Des Weiteren möchte ich mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen der Fa. Exponent für ihr Verständnis
während der Zeit bedanken, in der ich meine Arbeit parallel zu meinen Büroverpflichtungen abgeschlossen
habe. Insbesondere bin ich Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Piotr Noakowski und Herrn Dr.-Ing. Andreas
Harling für ihre Unterstützung und das mir entgegengebrachte Vertrauen sehr dankbar.
Auch möchte ich mich von Herzen bei Hilde und René Brüggemann dafür bedanken, mir das Berufsfeld
des Bauingenieurs nahegebracht zu haben. Darüber hinaus haben mich die vielen interessanten Gespräche
in vielerlei Hinsicht immer wieder unterstützt und inspiriert.

Ein ganz besonderer Dank gilt meinen Eltern und meiner Schwester für ihre stete, liebevolle und
bedingungslose Unterstützung. Ohne diese Unterstützung meiner Familie wäre mein Weg ein anderer
gewesen.

Schließlich möchte ich mich von Herzen bei meiner Freundin Nadja für ihre Nachsicht und ihr Anspornen
bedanken. Und für das Käsebuffet am Tag meiner Verteidigung.

Philipp Gleich

Hamburg, Februar 2020

vii
viii
Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung .................................................................................................................................. 1
1.1 Ausgangslage............................................................................................................................................... 1
1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise ............................................................................................................ 3
2 Grundlagen ............................................................................................................................... 5
2.1 Allgemeines ................................................................................................................................................. 5
2.2 Querkrafttragverhalten.............................................................................................................................. 5
2.2.1 Versagensarten................................................................................................................................ 5
2.2.2 Tragverhalten im ungerissenen Zustand I ................................................................................. 7
2.2.3 Tragverhalten im gerissenen Zustand II .................................................................................. 10
2.2.4 Weitere Einflussfaktoren auf das Querkrafttragverhalten ..................................................... 20
2.3 Querkraftbemessung und Querkraftnachrechnung in Deutschland ............................................... 24
2.3.1 Evolution der Bemessungsvorschriften im Spannbetonbau ................................................. 24
2.3.2 Modellgrundlagen der DIN EN 1992-2/NA .......................................................................... 25
2.3.3 DIN EN 1992-2 und zugehöriger NA ..................................................................................... 31
2.3.4 Nachrechnungsrichtlinie (NRR) ................................................................................................ 34
3 Experimentelle Untersuchungen ............................................................................................37
3.1 Allgemeines ............................................................................................................................................... 37
3.2 Versuchsprogramm ................................................................................................................................. 38
3.2.1 Versuchsstand ............................................................................................................................... 38
3.2.2 Versuchsablauf ............................................................................................................................. 40
3.2.3 Belastung ....................................................................................................................................... 42
3.2.4 Spannweite und Querschnittsgeometrie................................................................................... 43
3.2.5 Längs- und Querkraftbewehrung .............................................................................................. 44
3.2.6 Spannglieder und Vorspannung ................................................................................................ 46
3.3 Messtechnik .............................................................................................................................................. 47
3.4 Materialeigenschaften .............................................................................................................................. 52
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen................................................................................ 54
3.5.1 Selektion wesentlicher Belastungsniveaus ................................................................................ 54
3.5.2 Schnittgrößen................................................................................................................................ 55
3.5.3 Vorspannkräfte ............................................................................................................................. 55
3.5.4 Last-Durchbiegungs-Beziehungen ............................................................................................ 58

ix
3.5.5 Rissbildung und Bruchverhalten................................................................................................ 60
3.5.6 Stahldehnungen und Stahlspannungen ..................................................................................... 67
3.5.7 Betondehnungen .......................................................................................................................... 74
3.6 Zusammenfassung ................................................................................................................................... 82
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische Modellierung ..........................................83
4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................... 83
4.2 Physikalisches Materialverhalten unter mechanischer Beanspruchung........................................... 83
4.2.1 Beton .............................................................................................................................................. 83
4.2.2 Beton- und Spannstahl ................................................................................................................ 89
4.2.3 Tragverhalten des Verbundwerkstoffs Stahlbeton bzw. Spannbeton ................................. 90
4.3 Materialmodellierung ............................................................................................................................... 91
4.3.1 Einführung .................................................................................................................................... 91
4.3.2 Concrete Damaged Plasticity ..................................................................................................... 91
4.3.3 Betonstahl, Spannstahl und Baustahl ...................................................................................... 100
4.3.4 Verbund ....................................................................................................................................... 100
4.4 Zusammenfassung ................................................................................................................................. 101
5 Numerische Simulationen..................................................................................................... 103
5.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 103
5.2 Strukturmodellierung............................................................................................................................. 103
5.2.1 Modellbildung ............................................................................................................................. 103
5.2.2 Elementwahl und Diskretisierung ........................................................................................... 103
5.2.3 Vorspannung .............................................................................................................................. 104
5.2.4 Lagerungen und Lasten ............................................................................................................. 104
5.2.5 Sonderbereiche ........................................................................................................................... 105
5.3 Postprocessing........................................................................................................................................ 106
5.3.1 Allgemeine Übersicht ................................................................................................................ 106
5.3.2 Vorgehen bei der Bestimmung des Druckbogenverlaufs der numerischen
Simulation.................................................................................................................................... 107
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche ......................................................................................... 109
5.4.1 Allgemeines ................................................................................................................................. 109
5.4.2 Zum Ansatz des Viskositätsparameters.................................................................................. 111
5.4.3 Versuchsträger unter Einzellasten (DLT 1 – DLT 3) .......................................................... 113

x
5.4.4 Versuchsträger unter Streckenlast (DLT 4) ........................................................................... 127
5.5 Numerische Parameterstudien ............................................................................................................. 133
5.5.1 Zum Einfluss des Querkraftbewehrungsgrades .................................................................... 134
5.5.2 Zum Einfluss des Vorspanngrades ......................................................................................... 137
5.5.3 Zum Einfluss der Laststellung ................................................................................................. 141
5.5.4 Zum Einfluss des Lastbildes .................................................................................................... 143
5.5.5 Zum Einfluss der Biegeschlankheit ........................................................................................ 146
5.6 Zusammenfassung ................................................................................................................................. 151
6 Analytisches Ingenieurmodell ............................................................................................... 153
6.1 Allgemeines ............................................................................................................................................. 153
6.1.1 Verwandte Modellvorstellungen .............................................................................................. 153
6.2 Das Druckbogenmodell (DBM) .......................................................................................................... 155
6.2.1 Allgemeines ................................................................................................................................. 155
6.2.2 Methodik bei der Anwendung ................................................................................................. 156
6.2.3 Annahmen und Vereinfachungen ........................................................................................... 157
6.3 Das Erweiterte Druckbogenmodell (EDBM) ................................................................................... 158
6.3.1 Allgemeines ................................................................................................................................. 158
6.3.2 Methodik bei der Anwendung ................................................................................................. 163
6.3.3 Annahmen und Vereinfachungen ........................................................................................... 165
6.4 Nachrechnung der Dortmunder Großversuche ............................................................................... 165
6.4.1 Querkrafttragfähigkeit gem. DIN EN 1992-2/NA.............................................................. 165
6.4.2 Zum Ansatz der Druckstrebenneigung bei Versuchsnachrechnungen ............................. 165
6.4.3 Querkrafttragfähigkeit im GZT ............................................................................................... 167
6.4.4 Zum Ansatz des Lastangriffs von Fcwh ................................................................................... 178
6.5 Gegenüberstellung experimentell, numerisch und analytisch bestimmter
Druckbogenverläufe .............................................................................................................................. 179
6.5.1 Allgemeines ................................................................................................................................. 179
6.5.2 Übergang DBM zu EDBM ...................................................................................................... 180
6.5.3 Versuchsträger DLT 1............................................................................................................... 184
6.5.4 Versuchsträger DLT 2............................................................................................................... 184
6.5.5 Versuchsträger DLT 3............................................................................................................... 184
6.5.6 Versuchsträger DLT 4............................................................................................................... 186

xi
6.6 Zusammenfassung ................................................................................................................................. 188
7 Zusammenfassung und Ausblick .......................................................................................... 189
7.1 Zusammenfassung ................................................................................................................................. 189
7.2 Ausblick ................................................................................................................................................... 192
Literatur....................................................................................................................................... 195
Tabellenverzeichnis .................................................................................................................... 207
Anhang ........................................................................................................................................ 209

xii
Abkürzungsverzeichnis

B-Bereich Bernoulli-Bereich
BASt Bundesanstalt für Straßenwesen
BPZ Bruchprozesszone
CDP Concrete Damaged Plasticity
D-Bereich Diskontinuitätsbereich
DIN Deutsches Institut für Normung
DLT Durchlaufträger
DMS Dehnungsmessstreifen
E-Modul Elastizitätsmodul
EN Europäische Norm
ESZ Ebener Spannungszustand
FA Festanker eines Spanngliedes
FB Fachbericht
FE Finite-Elemente
FEM Finite-Elemente-Methode
Gl. Gleichung
GZG Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit
GZT Grenzzustand der Tragfähigkeit
ISO International Organization for Standardization
KMD Kraftmessdose
LS Laststufe
LVK Last-Verformungskurve oder Last-Verformungskurven
MCFT Modified Compression Field Theory
NA Nationaler Anhang
NRR Richtlinie zur Nachrechnung von Straßenbrücken (Nachrechnungsrichtlinie)
QK Querkraft
RH Relative Luftfeuchte der Umgebung
Rili Richtlinie
SA Spannanker eines Spanngliedes
SDL Spannungs-Dehnungs-Linie
SPG Spannglied
TU Technische Universität
VBA Visual Basic for Applications
WA Wegaufnehmer
ZI Zustand I, Querschnitt ungerissen
ZII Zustand II, Querschnitt gerissen
ZB Zusätzliche Bestimmungen

xiii
Lateinische Großbuchstaben

An Summe der projizierten Kontaktfläche der Gesteinskörner normal zur Rissfläche


Ap Querschnittsfläche des Spannstahls
As,i Querschnittsfläche eines Querkraftbewehrungselements
Asl Fläche der Längsbewehrung
Asw Querschnittsfläche der Querkraftbewehrung
At Summe der projizierten Kontaktfläche der Gesteinskörner tangential zur Rissfläche
D Schädigungsparameter
Dmax Größtkorndurchmesser
Ecm Mittlerer Elastizitätsmodul des Betons als Sekante
Epm Mittlerer Elastizitätsmodul des Spannstahl
Esm Mittlerer Elastizitätsmodul des Betonstahls
F Einzellast, Kraft
Fc Biegedruckkraft, horizontale Druckbogenkraft gem. DBM
Fc,M+V Horizontale Biegedruckkraft gem. EDBM
Fcd Bemessungswert der Betondruckkraft in Richtung der Längsachse des Bauteils
Fcdw Bemessungswert der schrägen Betondruckstreben infolge Querkraft
Fch horizontale Biegedruckkraft
Fcw Schrägen Betondruckstrebenkraft infolge Querkraft
Fcwh Horizontale Kraftkomponente der schrägen Betondruckstrebe infolge Querkraft
Fpd Bemessungswert der Spannstahlkraft
Fsd Bemessungswert der Zugkraft der Biegebewehrung aus Betonstahl
Fsdw Bemessungswert der summierten Bügelkräfte entlang eines schrägen Schnitts
Fs+p Resultierende Zugkraft im Beton- und Spannstahl
Fu,Exp Experimentell ermittelte Systemtraglast
Fu,Sim Systemtraglast einer numerischen Simulation
G Konstruktionseigengewicht
Gcl Zerstauchungsenergie
Kc Invariantenverhältnis auf Zug- und Druckmeridianen
ME Einwirkendes Biegemoment
NEd Bemessungswert der Längsdruckkraft im Querschnitt
P Vorspannung
P0a,SA,Exp Gemessene Vorspannkraft vor dem Verankern der Spannglieder am Spannanker
P0e,SA,Exp Gemessene Vorspannkraft nach dem Verankern der Spannglieder am Spannanker
Pm0,FA,Exp Gemessene Vorspannkraft direkt nach dem Verankern der Spannglieder am Festanker
Pm0,FA,calc Rechnerische Vorspannkraft direkt nach dem Verankern der Spannglieder am Festanker
VEd0 Bemessungswert der einwirkenden Querkraft
VBPZ Querkrafttraganteil der Bruchprozesszone des Betons
Vcc Querkrafttraganteil der Betondruckzone, auch Querkrafttraganteil des Betons infolge
Druckbogenwirkung
Vccd Bemessungswert der Querkraftkomponente in der Druckzone bei geneigtem Druckgurt

xiv
Vcr Querkrafttraganteil des Betons infolge Rissuferverzahnung
VD Querkrafttraganteil infolge Dübelwirkung der Biegezugbewehrung
VEd Bemessungswert der einwirkenden Querkraft, welche durch Querkraftbewehrung
aufgenommen werden muss
Vp Querkrafttraganteil infolge Vorspannwirkung (häufig auch synonym für den statisch
bestimmten Anteil der Querkraft infolge Vorspannwirkung verwendet)
Vp,dir Statisch bestimmter Anteil der Querkraft infolge Vorspannwirkung
Vp,ind Statisch unbestimmter Anteil der Querkraft infolge Vorspannwirkung
VRd Bemessungswert des Querkraftwiderstands
VRd,c Bemessungswert des Querkraftwiderstands eines Bauteils ohne Querkraftbewehrung
VRd,cc Bemessungswert des Betontraganteils infolge Rissverzahnungswirkung
VRd,max Bemessungswert des durch die Druckstrebenfestigkeit begrenzten maximalen
Querkraftwiderstands
VRd,s Bemessungswert des durch die Fließgrenze der Querkraftbewehrung begrenzten
Querkraftwiderstands
VRs Querkrafttraganteil der Querkraftbewehrung
Vtd Bemessungswert der Querkraftkomponente in der Zugbewehrung bei geneigtem Zuggurt
Vu Querkrafttragwiderstand

Lateinische Kleinbuchstaben

a Schubspannweite
bc Schädigungsparameter im Druckbereich
bF Breite des Flansches eines Querschnitts
bt Schädigungsparameter im Zugbereich
bw Kleinste Querschnittsbreite zwischen Zug- und Druckgurt
d Statische Höhe
dp Statische Höhe des Spannstahls
ds Statische Höhe des Betonstahls
f Frequenz, Streckenlast
fc,cube Würfeldruckfestigkeit von Beton
fcm Mittelwert der Zylinderdruckfestigkeit des Betons
fcm,cube Mittelwert der Würfeldruckfestigkeit des Betons
fct Zentrische Betonzugfestigkeit
fctm Mittelwert der zentrischen Betonzugfestigkeit
fp0,1 Technische Fließspannung des Spannstahls
fym Mittelwert der Streckgrenze des Betonstahls
fywd Bemessungswert der Streckgrenze der Querkraftbewehrung
h Höhe eines Querschnitts
hF Höhe des Flansches eines Querschnitts
l Feldspannweite

xv
sw Abstand der Querkraftbewehrung entlang der Bauteilachse
w Rissbreite
wc Kritische Rissöffnung
wcr Rissöffnung (senkrecht zum Riss)
x Druckzonenhöhe; Position längs eines Balkens
z Innerer Hebelarm
zs Innerer Hebelarm bezogen auf die Schwerelinie des Betonstahls
zp Innerer Hebelarm bezogen auf die Schwerelinie des Spannglieds
zgew Gewichteter innerer Hebelarm
zM+V Innerer Hebelarm bei Querkraftbiegung

Griechische Buchstaben

 Winkel zwischen Querkraftbewehrung und der rechtwinklig zur Querkraft verlaufenden


Bauteilachse
cw Beiwert zur Berücksichtigung des Spannungszustandes im Druckgurt
e Formgebungsparameter zur Beschreibung der Fließregel
βr Winkel zwischen Rissneigung und der Bauteilachse
βz Charakteristischer Wert der Spannstahlzugfestigkeit gem. DIN 4227 Teil 1:10-1953
εp Dehnungsänderung im Spannglied
cr Rissgleitung (parallel zum Riss)
ε Dehnung
ε1 Hauptzugdehnung
ε2 Hauptdruckdehnung
εp Dehnung des Spanngliedes
εp0,1 0,1%-Dehngrenze des Spannstahls
εp,0 Vordehnung des Spanngliedes
 Druckstrebenwinkel
B Druckstrebenwinkel im B-Bereich
LS Resultierender Druckstrebenwinkel unter einer Laststufe, welche unterhalb der Laststufe im
GZT liegt
Ri Resultierender Druckstrebenwinkel innerhalb eines Druckstrebenfächers im D-Bereich
B Biegeschlankheit
S Schubschlankheit
 Viskositätsparameter, Reibbeiwert zwischen Spannglied und Hüllrohr, Reibungskoeffizient
zwischen Gesteinskörnung und Zementmatrix
1 Abminderungsbeiwert für die Betonfestigkeit bei Schubrissen
c Querdehnzahl von Beton
l Geometrisches Bewehrungsverhältnis der Längsbewehrung
w,geo Geometrisches Bewehrungsverhältnis der Querkraftbewehrung
w,min Mindestquerkraftbewehrungsgrad

xvi
 Faktor zur Anpassung der Druckstrebenneigung im Rahmen des EDBM
σ Spannung
σ1 Hauptzugspannung
σ2 Hauptdruckspannung
σc Spannung im Beton
σcp Bemessungswert der Betonlängsspannung in Höhe des Schwerpunkts des Querschnitts
σcr Spannungskomponente infolge Rissreibung senkrecht zum Riss
σpu Druckfestigkeit der Zementmatrix
σs Spannung im Stahl
σs,i Spannung eines Querkraftbewehrungselements
σx Spannung in Balkenlängsrichtung
cr Spannungskomponente infolge Rissreibung parallel zum Riss
xy Schubspannung im Schnitt senkrecht zur Balkenlängsachse
 Dilatanzwinkel

xvii
xviii
1 Einleitung
1.1 Ausgangslage
Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde ein kontinuierlich ansteigendes Verkehrsaufkommen verzeichnet.
Dies betrifft insbesondere die Bundesfernstraßen. Das daraus resultierende Verkehrslastenniveau
überschreitet häufig das ursprünglich zugrunde gelegte, sodass eine Brückennachrechnung erforderlich
wird. Diese sind immer dann durchzuführen, wenn eine Brücke für ein höheres als das ursprünglich
zugrunde gelegte Verkehrslastniveau nachgewiesen werden soll.

Die Nachrechnung von bestehenden, älteren Spannbetonbrücken wird durch die Richtlinie zur
Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand (NRR) [11] geregelt. Sie dient dem Ziel, die Tragfähigkeit
und Gebrauchstauglichkeit bestehender Straßenbrücken insbesondere unter Berücksichtigung des
gestiegenen Verkehrsaufkommens und der Fortentwicklung des Standes der Technik und Wissenschaft
realistisch zu beurteilen. Die Nachrechnungsrichtlinie soll dabei die Nachrechnung vereinfachen,
vereinheitlichen und ein angepasstes Vorgehen ermöglichen [102]. Sie soll jedoch vor allem gegenüber
den aktuellen Normen für Neubauten die Aktivierung von Tragreserven ermöglichen. Für weitere
Details zur Nachrechnungsrichtlinie wird insbesondere auf [11; 47; 102–104; 146] verwiesen.

Die Beurteilung eines Brückenbauwerks im Rahmen der Nachrechnung beruht auf einem mehrstufigen
Verfahren, bei dem die Nachweisführung und der Untersuchungsaufwand unter Berücksichtigung des
Ziellastniveaus und der Sicherheitsanforderungen modifiziert werden kann. Diese Modifikationen
können dabei auf der Einwirkungs- und der Widerstandsseite erfolgen.

Der Stufe 1 liegt die Nachweisführung auf Basis des DIN-Fachberichts 102 [28] zugrunde. Da im
Rahmen der Stufe 1 für alle Brücken der selbe Beurteilungsmaßstab („Berechnung wie neu“ [49])
zugrunde gelegt wird, lassen sich die vorhandenen Defizite gut identifizieren, bewerten und vergleichen
[103]. Man erlangt so ein aussagkräftiges Gesamtbild der Tragfähigkeitsdefizite eines Bauwerks im
Vergleich zum heutigen Stand der Normung. Im Rahmen der Stufe 2 Nachrechnungen werden spezielle,
die Stufe 1 ergänzende, Regelungen berücksichtigt, um Tragreserven rechnerisch zu aktivieren. Die
Bearbeitungsstufe 2 wird praktisch bei jeder Nachrechnung älterer Brücken erforderlich, da die
gestiegenen Anforderungen und die an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepassten
Bemessungskonzepte beim Nachweis nach Stufe 1 von bestehenden Betonbrücken die Ausnutzung von
Tragreserven zwangsläufig erfordern. Bei Bedarf können im Rahmen der Stufe 3 zusätzlich
Messergebnisse am Bauwerk ermittelt werden, um die Rechenmodelle besser an das tatsächliche
Tragverhalten anpassen zu können.

In der Stufe 4 werden wissenschaftliche Methoden zum Nachweis der Tragsicherheit zugelassen, welche
zumeist auf nicht normativ geregelten Bemessungsmodellen oder speziellen geometrisch und
physikalisch nichtlinearen Verfahren beruhen. Auch wird zugelassen, auf Basis genauerer
probabilistischer Methoden die ausreichende Tragsicherheit nachzuweisen. Dabei darf die Stufe 4 mit
den Stufen 2 und 3 kombiniert werden. Nachrechnungen in der Stufen 3 und 4 bleiben jedoch
Ausnahmefällen vorbehalten und werden nur dann beauftragt, falls die Nachweise in Stufe 2 nicht
geführt werden konnten und die Zustimmung der obersten Bauaufsichtsbehörde vorliegt. Derartige

1
1.1 Ausgangslage

Bearbeitungen machen eine Zustimmung im Einzelfall erforderlich und werden daher in der Praxis nur
selten beauftragt.

Seit Einführung der Nachrechnungsrichtlinie im Mai 2011 wurden umfangreiche Erfahrungen bei der
Nachrechnung bestehender Betonbrücken gesammelt. Einige Bemessungsnachweise können dabei
häufig bereits in Stufe 1 erbracht werden, etliche kritische Nachweise erfordern jedoch Modifikationen
und Detailuntersuchungen in Stufe 2 [49]. Kritisch zeigen sich nach Haveresch [49] und Marzahn et al.
[103] im Allgemeinen die folgenden Nachweise in der ersten Bearbeitungsstufe der
Nachrechnungsrichtlinie:

- Querkraft in Längsrichtung
- Schubfeste Gurtanschlüsse
- Torsionsbügel- und Torsionslängsbewehrung
- Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbreiten und Betondeckung
- Überbelastung der Betondruckzone bei schlanken Überbauten
- Plattenbiegung in Querrichtung bei sehr großen Stegabständen
- Rechnerisches Ankündigungsverhalten bei Spannstahl mit erhöhter Gefährdung durch
Spannungsrisskorrosion
- Dekompression
- Ermüdung, besonders in Koppelfugen

Zur Nachrechnung von Betonbrücken stehen mittlerweile sehr umfassende Erfahrungen zur Verfügung,
wie z.B. in [10; 35; 41; 47–49; 51–53; 55; 56; 59; 68; 69; 78; 89; 102–104; 106; 109; 111; 112; 117; 124;
126; 133; 136; 140; 142; 143; 153; 154; 158; 163] dokumentiert.

Im Zuge der Nachrechnung in Stufe 2 erweist sich häufig insbesondere die vorhandene
Querkraftbewehrung in Brückenlängsrichtung als stark unterdimensioniert. Da Maßnahmen zur
Verstärkung oder Ersatzneubauten mit erheblichen Kosten und Verkehrseinschränkungen verbunden
sind, können Stufe 4 Nachrechnungen auf Basis wissenschaftlicher Methoden aus volkswirtschaftlicher
Perspektive sehr zweckmäßig sein. Im Rahmen dieser Nachrechnungen in Stufe 4 haben sich für den
Nachweis der Querkrafttragfähigkeit des Brückenlängssystems insbesondere die folgenden Methoden
etabliert [103]:

- Ansatz nach Hegger / Görtz [57; 45] und Hegger / Herbrand [56; 60]
- Druckbogenmodell nach Maurer / Kiziltan [114; 80],
- Erweitertes Druckbogenmodell nach Maurer / Gleich [41; 56],
- Nachweise auf Grundlage der Modified Compression Field Theory von Vecchio / Collins [152],
- Nichtlineare FEM-Berechnungen,
- Erweiterte Technische Biegelehre [88; 77].

Dabei sind die Ursachen für Querkrafttragfähigkeitsdefizite bestehender, älterer Betonbrücken sowohl
auf der Einwirkungs-, als auch auf der Widerstandsseite zu finden. Auf der Einwirkungsseite erklären
sich die abweichenden Schnittgrößen gegenüber der Bestandsstatiken insbesondere durch höher
anzusetzende Verkehrslasten (Aufstufung Ziellastniveau), neu zu berücksichtigende Temperaturlasten
und die Verwendung genauerer Berechnungsverfahren (FEM). Da jedoch bei massiven Betonbrücken

2
1 Einleitung

das Konstruktionseigengewicht die dominierende Belastung darstellt, resultieren aus den erhöhten
Einwirkungen in Brückenlängsrichtung i.d.R. nur moderate Schnittgrößenerhöhungen von 5% bis 10%
[49]. In Brückenquerrichtung wirken sich die neuen Verkehrslastmodelle hingegen deutlich stärker aus.
Auf der Widerstandsseite ist häufig eine gänzlich fehlende oder zu geringe Mindestquerkraftbewehrung
ursächlich für die rechnerischen Tragfähigkeitsdefizite, da erst ab 1966 eine Mindestquerkraftbewehrung
bei Balkenstegen verbindlich gefordert wurde. Die Problematik des Querkraftnachweises ist jedoch vor
allem bedingt durch die Weiterentwicklung der Bemessungsmodelle im Laufe der letzten Jahrzehnte:
Durch die Umstellung des Bemessungskonzeptes von einer Deckung der Hauptzugspannung durch
Schubbewehrung zum Fachwerkmodell (vgl. Abschnitt 2.3.1) wird eine größere Bewehrung erforderlich.
Dies liegt auch darin begründet, dass sich entsprechend zu den Bemessungsvorschriften auch die
Anforderungen an die konstruktive Durchbildung der Querkraftbewehrung geändert haben. So lassen
sich beispielsweise die früher häufig zur Abdeckung der Hauptzugspannungen verbauten offenen
Steckbügel nicht mehr mit einem parallelgurtigen Fachwerkmodell in Einklang bringen, bei dem die
Querkraftbewehrung die Längsbewehrung in der Zugzone umschließen muss und in der Druckzone
wirksam zu verankern ist. Die Wirksamkeit derartiger Querkraftbewehrungselemente bei der Bemessung
mit dem Fachwerkmodell ist daher fraglich [36; 144].

Letztlich zeigen sich daher bei älteren Betonbrücken in Stufe 1 erhebliche rechnerische
Tragfähigkeitsdefizite, sodass in Teilbereichen eines Tragwerks nicht selten bis zu 50% der
erforderlichen Querkraftbewehrung fehlen [49]. Diese Aussage unterstreichen auch die von Fischer et al.
[35] durchgeführten systematischen Auswertungen der Ergebnisse von Nachrechnungen von 146
Betonbalkenbrücken (Bild 1-1).

(a) (b)
Bild 1-1: Auswertung von Brückennachrechnungen in Abhängigkeit vom Baujahr: (a) Ergebnisse der
Querkraftnachweise – rechnerische Defizitverteilung aller Balkenbrücken mit
Querkraftbewehrung, (b) Spannbetondurchlaufträger mit rechnerischem Querkraftdefizit –
prozentuale Übersicht der Bauwerke je Altersklasse, entnommen und modifiziert aus [36]

1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise


Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Querkrafttragfähigkeit vorgespannter Balken in
Längsrichtung und bildet die Grundlage für die Verifizierung des analytischen „Erweiterten
Druckbogenmodells“, welches im Zuge von Stufe 4 Nachrechnungen bereits Anwendung gefunden hat.
Die Basis der Arbeit bilden experimentelle Untersuchungen an großformatigen, durchlaufenden

3
1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise

Spannbetonträgern an der TU Dortmund. Im Rahmen der vorliegenden Dissertation wird im Zuge der
Auswertung der Dortmunder Durchlaufträgerversuche schwerpunktmäßig der Frage nachgegangen, in
wie weit sich aus der Druckbogenwirkung bei Spannbetonbalken ein zuverlässig quantifizierbarer
Betontraganteil herleiten lässt. Ein derartiges Tragverhalten bei vorgespannten Trägern hatte bereits Fritz
Leonhardt in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts angenommen [93; 94], jedoch konnten mangels
einschlägiger Versuche sowie der seinerzeit begrenzten rechnerischen Möglichkeiten keine umfassenden
Untersuchungen durchgeführt werden. Auch Kiziltan standen für seine umfangreichen
Druckbogenuntersuchungen [80; 114] an einfeldrigen Spannbetonbalken noch keine Versuchsergebnisse
vorgespannter Durchlaufträger zur Verfügung. Es sei angemerkt, dass der Begriff Druckbogen in der
vorliegenden Arbeit synonym für den Verlauf der inneren resultierenden Betondruckkraft verwendet
wird, welcher sich lastabhängig im Träger ausbildet.

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in insgesamt sieben Kapitel. Im Anschluss an die Einleitung in
Kapitel 1 werden in Kapitel 2 die Grundlagen zum Querkrafttragverhalten von Stahl- und
Spannbetonbalken vorgestellt. Es werden zudem die Bemessungskonzepte der aktuellen Normen DIN
EN 1992-1-1 [23] und DIN EN 1992-2 [26] (jeweils mit zugehörigem Nationalen Anhang) sowie das
Nachweiskonzept für Querkraft gemäß der Nachrechnungsrichtlinie [11] vorgestellt.

Zur experimentellen Untersuchung des Querkrafttragverhaltens zweifeldriger Spannbetonträger wurden


an der TU Dortmund aufwändig instrumentierte Großversuche durchgeführt. Diese Versuche und die
mithilfe umfassender Messtechnik bestimmten Ergebnisse werden in Kapitel 3 umfassend dokumentiert
und ausgewertet. Besonders zu erwähnen ist, dass im Rahmen einiger experimenteller Untersuchungen
der Druckbogenverlauf am Bauteil messtechnisch erfasst und anschaulich visualisiert werden konnte.

Mithilfe des Programmsystems ABAQUS werden die durchgeführten Großversuche numerisch


nichtlinear simuliert. Das Programmsystem wird dazu im Hinblick auf das physikalisch nichtlineare
Materialverhalten und dessen numerischer Modellierung in Kapitel 4 verifiziert.

In Kapitel 5 werden die Ergebnisse durchgeführter nichtlinearer Simulationsberechnungen mit


ABAQUS dargestellt. Im Rahmen dieser Simulationen werden zunächst die durchgeführten
Großversuche numerisch simuliert und ausgewertet. Anschließend werden Parameterstudien zum
Einfluss einzelner Parameter auf das numerische Tragverhalten durchgeführt. Im Rahmen der
Simulationen stehen die Ermittlung des Druckbogenverlaufes und der daraus resultierende
Betontraganteil im Vordergrund.

Im Kapitel 6 wird das Erweiterte Druckbogenmodell, ein analytisches Rechenmodell zur Beschreibung
des Betontraganteils bei Querkraft infolge Druckbogenwirkung, vorgestellt. Die durchgeführten
Großversuche werden auf Basis dieses Modells nachgerechnet. Die im Zuge dieser analytischen
Nachrechnungen bestimmten Druckbogenverläufe werden anschließend den messtechnisch und
numerisch bestimmten Druckbogenverläufen gegenübergestellt.

In Kapitel 7 wird eine Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse im Hinblick auf die
Nachrechnung bestehender Brückenbauwerke geliefert. Zudem werden offene Fragen formuliert und
der weitere Forschungsbedarf im Hinblick auf die Querkrafttragfähigkeit durchlaufender
Spannbetontonträger sowie insbesondere des Erweiterten Druckbogenmodells beschrieben.

4
2 Grundlagen
2.1 Allgemeines
Die Erforschung des Querkrafttragverhaltens von Stahlbetonbalken beschäftigt Forscher seit Beginn
des 20. Jahrhunderts. Mittlerweile existieren international sowie national eine Vielzahl an
wissenschaftlichen Ingenieurmodellen zur Beschreibung der Querkrafttragfähigkeit von Stahl- sowie
Spannbetonbalken. Dabei besteht in der Fachwelt grundsätzlich Einigkeit über die wesentlichen
Querkrafttraganteile. Uneinigkeit besteht jedoch im Hinblick auf das qualitative und quantitative
Zusammenspiel dieser Querkrafttraganteile und ihre Wechselwirkung.

Das folgende Kapitel liefert einen Überblick über Grundlagen zum Querkrafttragverhalten von
Stahlbeton- und Spannbetonbalken. Es wird das Querkrafttragverhalten von ungerissenen und
gerissenen Querschnitten vorgestellt, im Fokus steht jedoch die Beschreibung des
Querkrafttragverhaltens von Stahl- und Spannbetonbalken mit Querkraftbewehrung im gerissenen
Zustand II. Aufgrund der Vielzahl bestehender Ingenieurmodelle zur Beschreibung der
Querkrafttragfähigkeit von Spannbetonbalken erfolgt keine dezidierte Vorstellung und Diskussion
einzelner Ingenieurmodelle. Stattdessen werden die wesentlichen Querkrafttraganteile, welche in den
vielfältigen Nachweismodellen in variierender Gewichtung Einzug finden, separat voneinander
beschrieben. Anschließend wird ein Überblick über die Evolution der Bemessungsvorschriften in
Deutschland im Spannbetonbrückenbau geliefert und es erfolgt eine kurze Vorstellung der aktuell
gültigen Bemessungsvorschrift DIN EN 1992-2 für Betonbrücken. Zuletzt wird eine Übersicht über die
für die Bewertung der Tragfähigkeit bestehender Brücken maßgebende einschlägige
Nachrechnungsrichtlinie geliefert und es werden Erfahrungen der Fachwelt bei der Nachrechnung
bestehender Spannbetonbrücken dargelegt.

2.2 Querkrafttragverhalten

2.2.1 Versagensarten
Die im folgenden aufgeführten Versagensbeschreibungen gehen im Wesentlichen auf Herbrand [60]
zurück. Bild 2-1 zeigt schematisch typische Querkraftversagensarten nicht-querkraftbewehrter Balken.
Bei gegliederten Querschnitten, insbesondere I-Querschnitten mit dünnen Stegen oder vorgespannten
T-Querschnitten, kann es im Steg zur Schubrissbildung kommen (Bild 2-1 (a)). Diese Stegschubrisse
gehen nicht aus Biegerissen hervor, sondern sind auf die lokale Überschreitung der Betonzugfestigkeit
durch die Hauptzugspannung zurückzuführen, während gleichzeitig die aufnehmbare
Hauptdruckspannung lediglich in geringem Maße ausgenutzt wird.

Häufig ist im Rahmen von Versuchen auch zu beobachten, dass sich geneigte Schubrisse aus zunächst
näherungsweise vertikalen Biegerissen (Primärriss) entwickeln (Bild 2-1 (b)). Dieses Biegeschubversagen
wird insbesondere durch das Abflachen eines Risses bis in die Druckzone und einen näherungsweise
horizontalen unteren Ast entlang der unteren Längsbewehrung (Sekundärriss) gekennzeichnet.

Im Falle eines Verankerungsversagens (Bild 2-1 (c)) der Biegezugbewehrung (auch Verankerungsbruch
genannt) kann sich im Bruchzustand ein Rissbild zeigen, dass dem eines Biegeschubrisses ähnelt. Dabei
entwickelt sich der kritische Schubriss jedoch nicht primär aus einem Biegeriss, sondern entsteht

5
2.2 Querkrafttragverhalten

zunächst entweder infolge eines lokalen Verbundversagens zwischen Biegezugbewehrung und Beton
oder infolge der Delamination der Betondeckung bei stark längsbewehrten Balken.

Bei kurzen, stark längsbewehrten Balken erfährt die Biegedruckzone erhebliche Schub- und
Längsspannungen, woraus ein sprödes Druckzonenversagen resultieren kann (Bild 2-1 (d)). In der
Literatur wird dieses Versagen zumeist als Schubdruckversagen bezeichnet.

Insbesondere bei gedrungenen Balken kann sich eine erhebliche Sprengwerk- bzw. Druckbogenwirkung
einstellen. Durch die sich daraus ergebenden hohen Druckspannungen werden die aufnehmbaren
Querzugspannungen reduziert, woraus letztlich ein Aufspalten der Betondruckstrebe längs des
Lastpfades resultieren kann (Bild 2-1 (e)).

(a) (b) (c)

(d) (e)
Bild 2-1: Versagensarten bei Balken ohne Querkraftbewehrung: (a) Stegzugversagen,
(b) Biegeschubversagen, (c) Verankerungsversagen, (d) Schubdruckversagen,
(e) Druckstrebenversagen, entnommen und modifiziert aus [60]

Bild 2-2 zeigt schematisch typische Querkraftversagensarten querkraftbewehrter Balken. Ursächlich für
das Versagen ist häufig das Fließen bzw. Reißen der Querkraftbewehrung (Bild 2-2 (a)). Stark
querkraftbewehrte Balken oder profilierte Balken mit dünnen Stegen versagen jedoch i.d.R. in der
Druckstrebe des Betons (Bild 2-2 (b)). Bei wirtschaftlich stark optimierter Bemessung eines Balkens kann
bei geringen Querkraftbewehrungsgraden gleichzeitig ein Versagen der Druckstrebe und der Bügel
auftreten.

(a) (b)
Bild 2-2: Versagensarten bei Balken mit Querkraftbewehrung: (a) Versagen infolge Bügelreißen,
(b) Druckstrebenversagen, entnommen und modifiziert aus [60]

6
2 Grundlagen

2.2.2 Tragverhalten im ungerissenen Zustand I


In ungerissenen Tragwerken mit isotropem Materialverhalten entstehen Hauptzugspannungen σ1 und
Hauptdruckspannungen σ2 aus den Beanspruchungen. Diese Hauptspannungen verlaufen gegenüber der
Balkenlängsachse geneigt, wenn gleichzeitig eine Querkraft wirksam ist. Bild 2-3 zeigt den Verlauf der
Hauptspannungen in einem Trajektorienbild am Beispiel eines Einfeldträgers unter zwei Einzellasten.
Zerlegt man die Hauptspannungen in Spannungskomponenten längs bzw. quer zur Balkenlängsachse,
so entstehen neben den Normalspannungen zusätzliche Schubspannungen.

(a) Hauptspannungstrajektorien im Zustand I

(b) Qualitative Schnittgrößen für Belastung aus zwei Einzellasten


Bild 2-3: Visualisierung des Tragverhaltens im Zustand I mittels Hauptspannungstrajektorien,
entnommen und modifiziert aus [164]

Die Herleitung der Schubspannungen lässt sich am Beispiel eines Balkens unter längs veränderlicher
Biegebeanspruchung verdeutlichen. Ändert sich das Biegemoment längs des Balkens, so liegt
Querkraftbiegung vor. Aus der längs veränderlichen Biegebeanspruchung resultieren längs veränderte
Druck- und Zuggurtkräfte, welche im Zustand I über Querkräfte ins Gleichgewicht gesetzt werden
müssen. Sofern sich ein Balken im ungerissenen Zustand I befindet besitzt die technische Biegelehre
Gültigkeit. Anhand dieser lassen sich die Querschnittsbeanspruchungen in den ungestörten B-Bereichen
als Koordinatenspannungen unter Voraussetzung eines isotropen, linear-elastischen Materialverhaltens
und der Gültigkeit der Hypothese von Bernoulli bestimmen. Unter der Bedingung Vz = dMy/dx und der
hier vereinfachten Voraussetzung von N = 0 ergeben sich dann nach Zilch & Zehetmaier [164] folgende
Zusammenhänge:

𝑀𝑦
𝜎𝑥 (𝑥) = ·𝑧 (2.1)
𝐼𝑦
𝜎𝑧 = 0 (gilt näherungsweise im B-Bereich) (2.2)
𝑀𝑦 + 𝑑𝑀𝑦
𝜎𝑥 (𝑥 + 𝑑𝑥) = ·𝑧
𝐼𝑦
𝑀𝑦 𝑑𝑀𝑦
𝜎𝑥 (𝑥 + 𝑑𝑥) = ·𝑧+ ·𝑧
𝐼𝑦 𝐼𝑦
𝑀𝑦 𝑉𝑧 · 𝑑𝑥
𝜎𝑥 (𝑥 + 𝑑𝑥) = ·𝑧+ ·𝑧 (2.3)
𝐼𝑦 𝐼𝑦

7
2.2 Querkrafttragverhalten

Für das Gleichgewicht der Kräfte in x-Richtung am freigeschnittenen Element nach Bild 2-4 (a) gilt für
zx = zx(z) und b = b(z) unter Substitution der Ausdrücke σx(x) und σx(x+dx) durch Gl. (2.1) und Gl.
(2.3):
𝑧 𝑧
0 = 𝜏𝑧𝑥 · 𝑏 · 𝑑𝑥 + ∫ 𝜎𝑥 (𝑥) · 𝑏𝑑𝑧 − ∫ 𝜎𝑥 (𝑥 + 𝑑𝑥) · 𝑏𝑑𝑧 (2.4)
𝑧=𝑧0 𝑧=𝑧0

𝑧
𝑉𝑧 · 𝑑𝑥
0 = 𝜏𝑧𝑥 · 𝑏 · 𝑑𝑥 − ∫ · 𝑧 · 𝑏𝑑𝑧 (2.5)
𝑧=𝑧0 𝐼𝑦

(b) Berechnung des statischen Moments

(a) Gleichgewicht am Balkenelement (c) Zuordnung der Schubspannungen


Bild 2-4: Normal- und Schubspannungen im ungerissenen Trägersteg, entnommen und modifiziert
aus [164]

Daraus ergibt sich die Schubspannung zx als eine Funktion des statischen Momentes S(z), welches sich
gemäß Bild 2-4 (b) berechnet, zu:

𝑉𝑧 · 𝑆(𝑧)
𝜏𝑧𝑥 = (2.6)
𝐼𝑦 · 𝑏
mit
𝑧
𝑆(𝑧) = ∫ 𝑧 · 𝑏𝑑𝑧 (2.7)
𝑧=𝑧0

Da das Gleichgewicht an beliebig freigeschnittenen Elementen immer gegeben sein muss, lässt sich die
Schubspannung xz über die Definition des Momentengleichgewichts um den Drehpunkt  des
Elementes in Bild 2-4 (c) wie folgt bestimmen:

𝑑𝑧 𝑑𝑥
0 = 𝜏𝑧𝑥 · 𝑑𝑥 · − 𝜏𝑥𝑧 · 𝑑𝑧 ·
2 2
𝜏𝑧𝑥 = 𝜏𝑥𝑧 (2.8)

8
2 Grundlagen

Insbesondere muss gelten:

𝑉𝑧 = ∫ 𝜏𝑥𝑧 · 𝑏(𝑧) · 𝑑𝑧 (2.9)


𝐴

Letztlich sind die hergeleiteten Koordinatenspannungen in Form von Längs- und Schubspannungen
jedoch lediglich Hilfsgrößen, welche zur vereinfachten Handhabung auf einer Orientierung der
Spannungen parallel und senkrecht zur Balkenlängsachse basieren (Bild 2-5 (a)). Wie anfangs beschrieben
erfolgt der Lastabtrag in ungerissenen Betonbauteilen tatsächlich über schiefe Hauptzugspannungen σ1
und Hauptdruckspannungen σ2 (Bild 2-5 (b)). Die Darstellung der Spannungszustände in Koordinaten-
oder Hauptspannungen ist mechanisch jedoch gleichwertig und unterscheidet sich formal lediglich durch
die Drehung des Koordinatensystems, woraus sich die Schubspannungen xz als mathematische
Rechengrößen ergeben. Die Hauptspannungen σ1 und σ2 lassen sich aus den Koordinatenspannungen
σx, σz und xz nach Gl. (2.10) bestimmen. Der Winkel ‘, also die Drehung des Koordinatensystems,
ergibt sich nach Gl. (2.11).

(a) Koordinatenspannungen (b) Hauptspannungen


Bild 2-5: Spannungen eines ungerissenen, biege- und querkraftbeanspruchten Balkensteges nach
der technischen Biegelehre, entnommen und modifiziert aus [164]

𝜎𝑥 + 𝜎𝑧 𝜎𝑥 − 𝜎𝑧 2
𝜎1/2 =  √( 2
) + 𝜏𝑥𝑧 (2.10)
2 2

2𝜏𝑥𝑧
𝛼 ′ = 0,5 · arctan⁡ ( ) (2.11)
𝜎𝑥 − 𝜎𝑧

Aus der Vorspannung entstehen in Spannbetonbauteilen Normalkräfte, welche die Richtung der
Hauptspannungen und so den Verlauf der Hauptspannungstrajektorien beeinflussen (Bild 2-6). Durch
die Normalkräfte können sich dann die Positionen der Extremwerte der Hauptspannungen vom
Querschnittsrand in den Steg verlagern.

Bild 2-6: Einfluss einer Normalkraft auf die Hauptspannungsrichtungen in Höhe der Schwerachse,
entnommen aus [164]

9
2.2 Querkrafttragverhalten

2.2.3 Tragverhalten im gerissenen Zustand II

Traganteile im gerissenen Zustand II

Überschreiten die Hauptzugspannungen als Folge zunehmender Belastungen die Zugfestigkeit des
Betons entstehen Risse. Mit Einsetzen schräger Risse bei Querkraftbiegung verliert die technische
Biegelehre nach Bernoulli durch die Auflösung des schubstarren Querschnitts ihre Gültigkeit.
Schubspannungen können daher nicht mehr über die Betonzugfestigkeit übertragen werden. Die vor der
Rissbildung noch durch den Beton aufgenommenen Zugspannungen lagern sich nach der Rissbildung
in ein komplexes, vielfach statisch unbestimmtes Gleichgewichtssystem verschiedenartiger
Querkrafttraganteile um, welche sich gegenseitig überlagern und beeinflussen. Es besteht dabei in der
Fachwelt grundsätzlich Einigkeit über die wesentlichen Querkrafttraganteile [45; 165], wobei jedoch das
Vorhandensein von Querkraftbewehrung das Querkrafttragverhalten maßgeblich beeinflusst. Die
wesentlichen Querkrafttraganteile sind:

- Querkrafttraganteil der Bruchprozesszone VBPZ


- Querkrafttraganteil infolge Dübelwirkung der Bewehrung Vd
- Querkrafttraganteil infolge Rissuferverzahnung Vc,r
- Querkrafttraganteil der Betondruckzone Vcc
- Querkrafttraganteil infolge Vorspannwirkung Vp
- Querkrafttraganteil der Querkraftbewehrung VRs,y

Gegenstand kontroverser Diskussionen ist seit eh und je die quantitative Bewertung der
unterschiedlichen Tragmechanismen sowie die Beschreibung der komplexen Wechselwirkungen im
Hinblick auf die resultierende Querkrafttragfähigkeit. Es ist daher bisher noch nicht gelungen, ein
allgemein anerkanntes mechanisches Modell zur zuverlässigen Vorhersage der Querkrafttragfähigkeit
von Stahlbeton- und Spannbetonbalken im Bruchzustand zu entwickeln [164]. Im Folgenden werden
die oben aufgeführten Querkrafttraganteile erläutert und weitere Einflussparameter auf die
Querkrafttragfähigkeit, wie z.B. die Schubschlankheit, benannt.

Querkrafttraganteil der Bruchprozesszone VBPZ

An unbewehrten, geometrisch ähnlichen Stahlbetonbalken ohne Querkraftbewehrung konnte gezeigt


werden, dass die Bruchlast mit ansteigender statischer Höhe d lediglich unterproportional ansteigt [82;
95]. Dieser von der Bauteilgeometrie abhängige Maßstabseffekt ist auf die Beteiligung der
Bruchprozesszone beim Querkraftlastabtrag zurückzuführen. In der Bruchprozesszone, der Rissspitze
eines Biegeschubrisses, vereinigen sich die Mikrorisse zu einem zusammenhängenden Einzelriss. Nach
Überschreitung der Zugfestigkeit zeigt der Werkstoff Beton (normalfest) jedoch kein absolut sprödes
Verhalten (vgl. Abschnitt 4.2.1). So können in Abhängigkeit von der Rissöffnung noch geringe
Zugspannungen übertragen werden, was auf die Verzahnungswirkung der rauen Bruchflächen
zurückzuführen ist [165]. Mit ansteigender Korngröße und Kornrauigkeit wird das Nachbruchverhalten
entsprechend duktiler. Die Kraftübertragung senkrecht zum Riss in der BPZ ist nah verwandt mit der
Rissverzahnungswirkung parallel zum Riss.

10
2 Grundlagen

Die vertikale Komponente der integrierten Zugspannungen in der BPZ entspricht dem
Querkrafttraganteil VBPZ (Bild 2-7). Geht man davon aus, dass die Länge der Bruchprozesszone und die
aufnehmbare Zugspannung lediglich durch die Materialeigenschaften des Betons bestimmt werden,
dann ist der Querkrafttraganteil VBPZ unabhängig von der statischen Höhe d und daher näherungsweise
von gleicher Größe (Bild 2-8). Bei hohen Balken ist VBPZ entsprechend von untergeordneter Bedeutung,
wohingegen VBPZ bei niedrigen Trägern deutlich an Bedeutung gewinnt.

Bild 2-7: Querkrafttraganateile der Bruchprozesszone im Zustand II, entnommen und modifiziert
aus [82]

(a) (b)
Bild 2-8: Größe der Bruchprozesszone: (a) Balken mit kleiner Höhe (b) Balken mit großer Höhe,
entnommen und modifiziert aus [82]

Querkrafttraganteil infolge Dübelwirkung der Biegezugbewehrung Vd

Über einen Verdübelungseffekt benachbarter Betonzähne lassen sich Kräfte über einen Riss
transportieren. Die Art der Kraftübertragung hängt dabei vor allem von der Richtung des
Rissöffnungspfades, der Rissbreite und der Bewehrungsrichtung ab. Sofern die Richtung der
Rissöffnung parallel zu der Richtung der den Riss kreuzenden Bewehrung verläuft, entstehen lediglich
Zugnormalspannungen in der Bewehrung (Bild 2-9 (a)). Sind die genannten Richtungen jedoch nicht
parallel zueinander, werden die schrägen Zugkräfte über die Rissverzahnung des Betons und die
Verdübelungswirkung der Bewehrung abgetragen (Bild 2-9 (b)). Bei Balken mit Querkraftbewehrung
tritt die Dübelwirkung sowohl an der Längs- als auch an der Querkraftbewehrung auf. Bei

11
2.2 Querkrafttragverhalten

Spannbetonbalken zudem an den risskreuzenden Spanngliedern. Die Dübelwirkung der


Längsbewehrung ist nach Kautsch [77] bei Stahl- und Spannbetonbalken ohne Querkraftbewehrung von
besonderer Bedeutung, da sie die Verbindung der benachbarten Betonzähne gewährleistet.

(a) (b)
Bild 2-9: Kraftübertragung durch Bewehrung im Riss: (a) reine Zugwirkung, (b) Dübelwirkung,
Abbildung nach [156], entnommen und modifiziert aus [77]

Bei schrägen Biegeschubrissen resultiert aus der Risskinematik ein vertikaler Versatz der Rissufer,
wodurch eine Dübelkraft Vd in der Längsbewehrung aktiviert wird (Bild 2-10). Diese muss bei Balken
mit Querkraftbewehrung zwischen den die Längsbewehrung umgreifenden Bügeln über Zugspannungen
im Beton aufgenommen und im reduzierten Querschnitt zwischen den Längsstäben „hochgehängt“
werden (Bild 2-11 (a)). Werden die aufnehmbaren Betonzugspannungen überschritten (Bild 2-11 (b)),
entsteht aus Vd ein Dübelriss im Beton (Bild 2-11 (c)). Im GZT resultiert ein Dübelriss in einer
fortschreitenden Delamination der Betondeckung, wobei die Systemtraglast i.d.R. bei Bildung des
Dübelrisses erreicht ist (Bild 2-11 (d)). Der vor der Dübelrissbildung durch die Längsbewehrung
aufgenommene Querkraftanteil muss sich entsprechend umlagern, z.B. in die Querkraftbewehrung.
Schließen sich einzelne Risse (bei fehlender Mindestbewehrung für die Rissbreitenbegrenzung) zu
breiten Sammelrissen zusammen, dann ist die Dübelwirkung der Längsbewehrung als Folge der
vielfachen Rissverästelungen in Höhe der Längsbewehrung auszuschließen [82].

Bild 2-10: Überhöhte Darstellung der Kinematik am Biegeschubriss, entnommen aus [164]

(a) (b) (c) (d)


Bild 2-11: Dübelwirkung der Längsbewehrung: (a) Bettungsspannungen, (b) Betonzugspannungen in
der Bewehrungsebene, (c) Dübelriss und Delamination Betondeckung, (d) Zusammenhang
zwischen Dübelkraft und Öffnung des Dübelrisses, entnommen und modifiziert aus [164]

12
2 Grundlagen

Querkrafttraganteil infolge Rissuferverzahnung Vc,r

Verschieben sich Rissufer relativ zueinander, können sich infolge der globalen Riss- und lokalen
Kornverzahnung Spannungen entlang der Risskontaktzone aufbauen. Durch einen derartigen
Mechanismus werden Kräfte längs und senkrecht zum Riss übertragen. Allerdings bestehen in der
Fachwelt Kontroversen bezüglich der Größe von Rissreibungskräften im Bruchzustand. Zwar ist
unbestritten, dass ein Rissreibungsmechanismus existiert, jedoch ist unklar, inwiefern dieser zur
Querkrafttragfähigkeit im Grenzzustand der Tragfähigkeit angesetzt werden sollte. Da das Ansetzen von
Rissreibungskräften bei der Querkraftbemessung gem. aktueller Normen jedoch zu geringeren
Bügelbewehrungsgraden führt, ist der Tragmechanismus hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und
Sicherheit von erheblicher Bedeutung (vgl. Reineck [130]). Diesem Abschnitt zur Rissuferverzahnung
liegen Teile einer Literaturrecherche zugrunde [151].

Wesentlich für die Übertragung von Kräften ist die Verzahnungswirkung der Rissufer. Diese ist auf
Makroebene abhängig von dem globalen Rissverlauf (Bild 2-12 (a)) und auf Mikroebene von der
Rauigkeit der Rissoberfläche. Bei normalfesten Betonen kommt es im Zweiphasenmodell aus
Zementmatrix und Gesteinskörnung zu einer Rissbildung entlang der Oberflächen der Gesteinskörnung
(Bild 2-12 (b)). Daraus kann je nach Größtkorn eine erhebliche Verzahnungswirkung resultieren. Bei
hochfesten Betonen setzt sich die Rissbildung durch die Gesteinskörnung fort, entsprechend kommt es
zur Ausbildung glatterer Bruchflächen (Bild 2-12 (c)). Eine Verzahnungswirkung ist dann auf
Mikroebene nach Schießl [141] und Walraven & Stroband [157] nur noch in sehr reduziertem Umfang
möglich. Ihre Wirkung ist dann auf die Makroebene begrenzt. Eine zusammenfassende Darstellung
empirischer Modelle zur Beschreibung von Rissreibungseffekten wurde z.B. von Nissen [122] erstellt.

(a) Rissverzahnung auf (b) Rissverzahnung auf (c) Rissverzahnung auf


Makroebene Mikroebene, normalfester Beton Mikroebene, hochfester Beton
Bild 2-12: Verzahnung der Rissufer, entnommen aus [156]

Walraven [156] hat 1980 eine bedeutende Grundlagenarbeit zur Rissreibung an bewehrten und
unbewehrten Probekörpern veröffentlicht, welche bis heute die Basis zur Bestimmung der
Rissverzahnungskräfte darstellt. Aus einer Vielzahl an Versuchen hat Walraven systematisch
Gesetzmäßigkeiten für den Rissreibungsmechanismus abgeleitet und so eine Beziehung zwischen der
Risskinematik und den daraus resultierenden Spannungen hergeleitet. Laut Walraven dominiert die
Rauheit auf Mikroebene durch herausstehende Körner gegenüber der globalen Rissrauheit des
wellenförmig verlaufenden Risses. Im Modell von Walraven wird letzterer daher vereinfacht als flache
Ebene angenommen.

13
2.2 Querkrafttragverhalten

Durch das Gleiten längs eines Risses drückt sich das Korn in die gegenüberliegende Zementmatrix ein,
wodurch eine Scherbewegung behindert wird und geneigte Druckspannungen an der Kontaktfläche
entstehen (Bild 2-13 (a) und (b)). Der Scherwiderstand nimmt dabei mit ansteigender Betongüte durch
die ansteigende Betonmatrixfestigkeit zu. Die geneigten Druckspannungen können dann in die
Spannungskomponenten σ und  senkrecht und parallel zum Riss aufgeteilt werden (Bild 2-13 (c)).

(a) Risskinematik und (b) Spannungskomponenten (c) Risskinematik und parallele bzw.
geneigte Druckspannungen σ und  senkrechte Spannungskomponenten
Bild 2-13: Spannungen in der Kontaktfläche, entnommen aus [110]

Voraussetzung für die Aktivierung von Rissverzahnungskräften ist im Wesentlichen die Rissgleitung v
parallel zum Riss. Eine Vergrößerung der Rissöffnung führt zu einer Verringerung des Scherwiderstands
durch die Reduktion der Kontaktflächen. Bei zunehmenden Scherverschiebungen v führt die
Verzahnung der rauen Rissufer zu weiteren normal zum Riss eintretenden Verschiebungen infolge
Aufschieben der Rissflächen, welche sich in einer gesamthaften Volumenzunahme äußern. Dieser, in
Anlehnung an die Bodenmechanik als Dilatanz beschriebene Effekt, führt ggf. zur zusätzlichen Dehnung
von risskreuzenden Bewehrungsstäben. Walraven zufolge führt die Rissreibung daher, als Folge des
Aufschiebens des Risses, im Allgemeinen zu höheren erforderlichen Schubbewehrungsgraden.

Im Rahmen der Forschungsarbeit von Walraven wird ein mathematisches Modell zur Beschreibung der
Kontaktflächen zwischen Gesteinskörnung und Zementmatrix beschrieben. Die Größen der
Kontaktflächen werden dabei von der Risskinematik, dem Größtkorn und der Sieblinie beeinflusst. Auf
Basis der so ermittelten Kontaktflächen lassen sich die Spannungen cr und σcr in der Rissfläche gem. Gl.
(2.12) und (2.13) bestimmen.

𝜏𝑐𝑟 = 𝜏𝑐𝑟 (𝑤𝑐𝑟 , 𝑐𝑟 ) = 𝜎𝑝𝑢 · (𝐴𝑛 + 𝜇 ∙ 𝐴𝑡 ) (2.12)

𝜎𝑐𝑟 = 𝜎𝑐𝑟 (𝑤𝑐𝑟 , 𝑐𝑟 ) = 𝜎𝑝𝑢 · (𝐴𝑡 − 𝜇 ∙ 𝐴𝑛 ) (2.13)


mit
𝑤𝑐𝑟 , 𝑐𝑟 Rissöffnung, Rissgleitung [mm]
𝜇 = 0,4 Reibungskoeffizient zwischen Gesteinskörnung und Zementmatrix
𝐴𝑛 , 𝐴𝑡 Summe der projizierten Kontaktflächen der Gesteinskörner
𝜎𝑝𝑢 Druckfestigkeit der Zementmatrix

Die Spannungen werden maßgeblich von der Druckfestigkeit der Zementsteinmatrix beeinflusst, die als
Funktion der Würfeldruckfestigkeit des Betons nach Gl. (2.14) angegeben werden kann.

14
2 Grundlagen

0,56
𝜎𝑝𝑢 = 6,39 · 𝑓𝑐,𝑐𝑢𝑏𝑒 (2.14)

Der Zusammenhang zwischen den Schubspannungen cr und Normalspannungen cr ist in Abhängigkeit
von der Rissöffnung wcr und Rissgleitung cr angegeben und in Bild 2-14 dargestellt. Bild 2-14 ist zudem
der Einfluss der Korngröße (16mm, 32 mm) auf die übertragbaren Spannungen zu entnehmen. Es zeigt
sich deutlich, dass nach einem anfänglichen Schlupf bei der Rissgleitung die übertragbaren Spannungen
deutlich ansteigen. Walravens Modell beruht jedoch auf der Annahme, dass ab einer absoluten
Rissöffnung von wcr = 1,3 mm keine Spannungen mehr über den Riss übertragen werden können.

Bild 2-14: Übertragbare Spannungen in der Rissfläche, entnommen aus [91] nach [156]

Für unbewehrte Querschnitte wurden von Walraven in Gl. (2.15) und Gl. (2.16) zur Bestimmung der
Rissschub- und Rissnormalspannungen vereinfachte Zusammenhänge abgeleitet, welche Funktionen der
Würfeldruckfestigkeit sowie Rissverschiebungsgrößen sind. Ein Einfluss des Größtkorns wird dabei
nicht berücksichtigt. Die Berechnung der Betonzylinderdruckfestigkeit fc kann nach heutiger
Normenkonvention vereinfacht über fc ≈ 0,8·fc,cube erfolgen.

𝑓𝑐,𝑐𝑢𝑏𝑒
0 ≤ 𝜏𝑐𝑟 = − −0,80
+ [1,8 · 𝑤𝑐𝑟 −0,707
+ (0,234 · 𝑤𝑐𝑟 − 0,20) · 𝑓𝑐,𝑐𝑢𝑏𝑒 ] · ∆𝑐𝑟 (2.15)
30

𝑓𝑐,𝑐𝑢𝑏𝑒
0 ≤ 𝜎𝑐𝑟 = −0,63
− [1,35 · 𝑤𝑐𝑟 −0,552
+ (0,191 · 𝑤𝑐𝑟 − 0,15) · 𝑓𝑐,𝑐𝑢𝑏𝑒 ] · ∆𝑐𝑟 (2.16)
20

Neben Walraven leisteten auch Vecchio & Collins Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Rissreibung
[152] bei der Entwicklung der Modified Compression Field Theory (MCFT). Anders als Walraven
formulierten sie jedoch einen Zusammenhang, auf Basis dessen sich die Schubspannungen cr unter
Berücksichtigung des Größtkorndurchmessers Dmax bestimmen lassen (Gl. (2.17)).

15
2.2 Querkrafttragverhalten

0,18 · √𝑓𝑐,𝑐𝑢𝑏𝑒
𝜏𝑐𝑟 = (2.17)
0,3 + 24 · 𝑤𝑐𝑟 /(𝐷𝑚𝑎𝑥 + 16)
mit
𝐷𝑚𝑎𝑥 Größtkorndurchmesser [mm]

Unberücksichtigt bei der Berechnung der Schubspannungen bleiben die Normalspannungen cr und die
Rissgleitungen cr. Der Ansatz nach Vecchio & Collins weist zudem, anders als der von Walraven, keine
obere Grenze der Rissöffnung auf, bei der noch Spannungen über den Riss übertragen werden können.

Fraglich ist jedoch, wie groß die Beteiligung der Rissreibung bei dem Querkraftlastabtrag unter
verschiedenen Laststufen tatsächlich ist. Da übliche Balken immer einer kombinierten Biege-Querkraft-
Beanspruchung unterliegen, liefert die Auswertung der Risskinematik über die Länge eines geneigten
Biegeschubrisses stark variierende Ergebnisse. Am gezogenen Querschnittsrand ist mit einer
signifikanten Rissöffnung zu rechnen, woraus sich rechnerisch keine großen Rissspannungen ableiten
lassen. Im Bereich der Rissspitze hingegen treten zwar lediglich kleine Rissöffnungen auf, dort sind
jedoch infolge der benachbarten intakten Druckzone auch lediglich kleine Rissgleitungen zu erwarten.
Dementsprechend sind auch die übertragbaren Spannungen über den Riss in der Rissspitze gering.

Es ist naheliegend, dass die Rissöffnung einen wesentlichen Einfluss auf die übertragbaren Spannungen
hat. Zur Begrenzung der Rissbreite sind bei gleicher Querschnittsfläche kleinere
Bewehrungsdurchmesser aufgrund des günstigeren Verbundverhaltens wirkungsvoller. Demnach hat die
Wahl der Bewehrung einen Einfluss auf die Rissverzahnungskräfte und somit auf die daraus
resultierenden Querkrafttraganteile. Auch Latte [91] stellte dies fest und wies darauf hin, dass in diesem
Fall der Querkrafttraganateil infolge Dübelwirkung herabgesetzt wird. Zusammenfassend lassen sich
nach Albrecht [4] die folgenden Aspekte nennen, welche den Querkrafttraganteil infolge
Rissuferverzahnung beeinflussen:

- Rissöffnung und Rissgleitung


- Druckfestigkeit der Zementsteinmatrix
- Größe der Kontaktfläche zwischen Beton und Zementsteinmatrix
- Reibungskoeffizient zwischen Gesteinskörnung und Zementmatrix
- Art der Belastung (statisch vs. dynamisch)
- Größtkorndurchmesser
- Wahl der Bewehrung

Tragwirkung der Betondruckzone Vcc

Die Betondruckzone stellt, insbesondere bei nicht querkraftbewehrten Bauteilen, einen wesentlichen
Anteil der Querkrafttragwirkung dar [164]. Leonhard & Walther [95; 96] stellten an Versuchen mit
variierenden Längsbewehrungsgraden fest, dass mit ansteigendem Längsbewehrungsgrad auch die
Querkrafttragfähigkeit ansteigt [96]. Auch Zink [165] sowie Hegger & Görtz [58] bestätigten dies in
späteren Untersuchungen. Leonhard & Walther führten die Steigerung der Querkrafttragfähigkeit darauf

16
2 Grundlagen

zurück, dass die Sicherstellung des inneren Kräftegleichgewichtes bei ansteigendem


Längsbewehrungsgrad und bei Ausnutzung der maximalen Betonrandspannung in der Druckzone
zwangsweise auf eine vergrößerte Druckzone zurückzuführen ist.

Eine Vielzahl an Modellvorstellungen basieren auf einer signifikanten Beteiligung der Betondruckzone
hinsichtlich des Querkraftlastabtrags (14; 86; 96; 150; 161; 165). Exemplarisch wird im Folgenden in
knapper Form das Modell von Zink vorgestellt [165], welches auf Basis der Hypothese von Bernoulli vom
Ebenbleiben der Querschnitte zur Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit der ungerissenen
Betondruckzone im Zustand II herangezogen werden kann.

König & Zink [82] führten aus, dass die Schubtraganteile der Zugzone (Rissverzahnungskraft, Dübelkraft,
Kraft der Bruchprozesszone) zumindest bei unbewehrten Balken starken Maßstabseffekten unterliegen.
Zudem stellten sie fest, dass die unbeschädigte Druckzone zweifellos der Bereich maximaler
Schubsteifigkeit innerhalb eines kritischen Bereiches ist. Daraus schlossen König & Zink auf eine
Schlüsselrolle der Betondruckzone im Hinblick auf das Querkrafttragverhalten. Die Ermittlung des
Querkrafttraganteils der ungerissenen Betondruckzone vor Einsetzen eines instabilen Risswachstums
erfolgt nach Zink über die Integration der Schubspannungen (Bild 2-15). Dabei geht Zink von dem
Grenzfall aus, dass unmittelbar vor dem Versagen die Querkrafttraganteile der Zugzone infolge der
ausgeprägten Rissbildung und dem damit einhergehenden Verbundverlust vernachlässigbar klein sind.

Bild 2-15: Schubspannungsverteilung in der Druckzone, entnommen und modifiziert aus [82]

Die Neigung des kritischen Risses beträgt an der Risswurzel näherungsweise 45° und σc = 0, woraus eine
schiefe Hauptzugspannung der Größenordnung σ1 = fct resultiert. Da für die Längsspannung in der
Risswurzel, also auf Höhe der neutralen Faser, σx = 0 gilt, entspricht die maximal übertragbare
Schubspannung der Hauptzugspannung und somit der zentrischen Zugfestigkeit fct des Betons (Gl.
(2.18) und Gl. (2.19)).

𝜎𝑥 𝜎𝑥 2
𝜎1,2 = ± √( ) + 𝜏𝑥𝑧
2 (2.18)
2 2

𝜎1 = 𝜏𝑥𝑧 = 𝑓𝑐𝑡 (2.19)


mit
𝜎1 = 𝑓𝑐𝑡 notwendige Betonzugspannung an der Rissspitze
𝜎𝑥 = 0 Betonspannung in Höhe der neutralen Faser

17
2.2 Querkrafttragverhalten

Der maximal von der Biegedruckzone mit konstanter Breite b aufnehmbare Querkrafttraganteil Vcc lässt
sich unter Ansatz einer Völligkeit von 2/3 der Schubspannungen für eine näherungsweise linear verteilte
Drucknormalspannung nach Gl. (2.20) über die Druckzonenhöhe x integrieren. Der maßgebliche
Einfluss der Betonzugfestigkeit fct auf den maximal möglichen Traganteil der Betondruckzone wird bei
dieser Modellvorstellung sehr deutlich.

2 2
𝑉𝑐𝑐 = · 𝑥 · 𝑏 · max 𝜏𝑥𝑧 = · 𝑥 · 𝑏 · 𝑓𝑐𝑡 (2.20)
3 3

Das beschrieben Vorgehen stellt eine untere Grenze der Tragfähigkeit nicht-querkraftbewehrter
Querschnitte dar, da die Querkrafttraganteile der Zugzone vernachlässigt werden. Hinsichtlich der
Schubtragfähigkeit der ungerissenen Druckzone besteht derzeit unter Forschern jedoch keine
übereinstimmende herrschende Meinung. So schlagen z.B. Tureyen & Frosch sowie Choi et al. vor, von
einer parabelförmigen Schubspannungsverteilung und dem Schubspannungsmaximum bei x/2
auszugehen, sofern der Verbund der Längsbewehrung nicht mehr gegeben ist.

Querkrafttraganteil infolge Vorspannwirkung Vp

Ist der Spanngliedverlauf gegenüber der Balkenachse geneigt, resultiert aus der vertikalen Komponente
der geneigten Spanngliedzugkraft ein zusätzlicher Querkrafttraganateil Vp. Die Berechnung des
Querkrafttraganteils Vp erfolgt unter Berücksichtigung der Vordehnung εp,0 sowie des
Dehnungszuwachses εp nach Gl. (2.21).

𝑉𝑝 = (𝜀𝑝,0 + ∆𝜀𝑝 ) · 𝐸𝑝 · 𝐴𝑝 · sin 𝛼𝑝 = (𝑃0 + ∆𝑃) · sin 𝛼𝑝 ≤ 𝑓𝑝𝑦 · 𝐴𝑝 · sin 𝛼𝑝 (2.21)

mit
𝐸𝑝 E-Modul Spannstahl
𝐴𝑝 Querschnittsfläche Spannglied
𝛼𝑝 Neigung Spannglied zur Schwerelinie

18
2 Grundlagen

Querkrafttraganteil der Querkraftbewehrung VRs,y

Ziel der Querkraftbewehrung ist es, die bei Schrägrissbildung im Betonsteg freiwerdenden Zugkräfte
aufzunehmen. Durch die Querkraftbewehrung kann sich sodann der in Bild 2-16 idealisierte,
fachwerkartige Querkraftlastabtrag unter Querkraftbiegung einstellen.

Bild 2-16: Idealisierter fachwerkartiger Querkraftlastabtrag bei Balken mit geneigten Rissen und
Querkraftbewehrung, entnommen und modifiziert aus [164]

Durch den Einbau einer Querkraftbewehrung vergrößert sich die Schubrisslast des Verbundquerschnitts
geringfügig gegenüber der Schubrisslast eines nicht querkraftbewehrten Querschnitts. Jedoch muss die
Querkraftbewehrung stets so dimensioniert werden, dass die bei Rissbildung freiwerdende Zugkraft des
Betons durch eine ausreichende Mindestquerkraftbewehrung abgedeckt werden kann und so ein sprödes
Querkraftversagen verhindert wird.

Im gerissenen Zustand II werden die Biegeschubrisse so in der Rissöffnung behindert. Die


Querkraftbewehrung liefert daher nicht nur einen zusätzlichen Querkrafttraganteil, sondern beeinflusst
durch die behinderte Rissöffnung auch weitere Querkrafttraganteile, insbesondere die Rissreibung.

Von wesentlicher Bedeutung für die Umlagerung der inneren Kräfte vom Beton zur
Querkraftbewehrung ist das Verbundverhalten von Beton und Betonstahl. An dieser Stelle wird
insbesondere auf Huber [69] verwiesen, welcher in kompakter Form diese Wechselwirkung im
Verbundtragverhalten der Querkraftbewehrung beschreibt. Der Querkrafttraganteil der einen schrägen
Riss kreuzenden Querkraftbewehrung berechnet sich nach Gl. (2.22).
𝑛 𝑛

𝑉𝑠 = ∑ 𝑉𝑠,𝑖 = ∑ 𝜎𝑠,𝑖 · 𝐴𝑠,𝑖 · sin 𝛼 (2.22)


𝑖=1 𝑖=1

mit
n Anzahl der einen Riss kreuzenden Querkraftbewehrungselemente
𝜎𝑠,𝑖 Spannung eines Querkraftbewehrungselements
𝐴𝑠,𝑖 Querschnittsfläche eines Querkraftbewehrungselements
𝛼 Verdrehung eines Querkraftbewehrungselements gegenüber der Stabachse

Das Tragverhalten von querkraftbewehrten Balken kann im Zustand II durch die Vorstellung eines
Fachwerkes gut beschrieben werden (vgl. Abschnitt 2.3). Von besonderer Bedeutung ist dabei jedoch
die Festlegung der Druckstrebenneigung.

19
2.2 Querkrafttragverhalten

Modellvorstellungen zum Tragverhalten

Seit Beginn des Stahlbetonbaus bis heute ist es nicht gelungen, ein allgemein anerkanntes Modell zur
Beschreibung des komplexen Querkrafttragverhaltens zu entwickeln. In der Literatur findet sich eine
Vielzahl mitunter sehr unterschiedlicher mechanischer und empirischer Modellvorstellungen. Eine
kompakte Zusammenstellung mit weitergehenden Erläuterungen findet sich beispielsweise in der Arbeit
von Herbrand [60].

Modellvorstellungen für nicht-querkraftbewehrte Balken


- Empirische Modelle, siehe z.B.:
Kordina & Blume 1985 [83], Kordina & Hegger 1987 [84], Reineck et al. 2012 [132]
- Kamm- bzw. Zahnmodelle, siehe z.B.:
Kani 1964 [72], Fenwick & Paulay 1968 [33], Kani 1969 [75], Reineck 1990 [128]
- Modelle auf Basis der Tragfähigkeit der Betondruckzone, siehe z.B.:
Kotsovos 1983 [85], Zararis & Papadakis 2001 [161], Park et al. 2006 [125], Choi et al. 2007 [14],
Choi et al. 2007 [15], Marí et al. 2014 [99], Marí et al. 2015 [100], Cladera et al. 2015 [16], Cladera
et al. 2016 [17], Herbrand [60]
- Bruchmechanische Modelle, siehe z.B.:
Hillerborg et al. 1976 [65], Bažant & Chen 1997 [7], Xu & Reinhardt 2005 [160]
- Modelle auf Basis der Plastizitätstheorie, siehe z.B.:
Muttoni 1990 [119], Reineck 1991 [129], ACI 1999 [2], Fisker & Hagsten 2016 [37]
- Modelle auf Basis der Längsdehnungen, siehe z.B.:
Vecchio & Collins 1986 [152], Bentz et al. 2006 [9], Model Code 2010 [31]

Modellvorstellungen für querkraftbewehrte Balken


- Modelle auf Basis der Plastizitätstheorie, siehe z.B.:
Thürlimann et al. 1975 [149], Thürlimann et al. 1983 [148], Nielsen & Hoang 2011 [121]
- Fachwerkmodelle mit Betontraganteil, siehe z.B.:
Leonhardt & Walther 1962 [95], Görtz 2004 [45], Hegger & Görtz 2006 [57], Model Code 2010 [31],
Reineck 2001 [130], Kiziltan 2012 [80], Maurer & Kiziltan 2013 [114], Gleich et al. 2016 [41],
Herbrand 2017 [60]

2.2.4 Weitere Einflussfaktoren auf das Querkrafttragverhalten

Schubschlankheit

Die Belastungsart bzw. ihre Position hat einen erheblichen Einfluss auf den Lastabtrag. Die wesentlichen
Parameter zur Bewertung der Bedeutung der Belastungsart und –position sind die Schubschlankheit S
bzw. die Biegeschlankheit B nach Gl. (2.24). Die Schubschlankheit S kann für durchlaufende Systeme
nach Gl. (2.23) bestimmt werden. Die Kenntnis über die Schubschlankheit ist im Hinblick auf den
Versagensmechanismus von besonderem Interesse, da sich mit abnehmender Schubschlankheit Lasten
eher über eine direkte Druckstrebe zum nahen Auflager abstützen können.

20
2 Grundlagen

𝑠 = 𝑀⁄(𝑉 · 𝑑)⁡ (2.23)

𝐵 = 𝑙/𝑑 (2.24)

mit
M, V Biegemoment und Querkraft im Nachweisschnitt
𝑑 statische Höhe
𝑙 Feldspannweite (Balken unter Streckenlast)

Kani untersuchte den Einfluss der Schubschlankheit auf das Systemversagen unbewehrter Einfeldträger
unter Einzellasten. Er stellte heraus, dass bei gewissen kritischen Laststellungen die
Querkrafttragfähigkeit bemessungsentscheidend wird, die Biegetragfähigkeit also nicht ausgenutzt
werden kann. Diese kritischen Laststellungen bzw. Schubschlankheiten werden durch das „Schubtal“ in
Bild 2-17 angezeigt. Es zeigt sich erwartungsgemäß, dass mit ansteigendem Längsbewehrungsgrad die
Querkrafttragfähigkeit über größere Balkenbereiche bemessungsentscheidend wird. Auch wird deutlich,
dass bei üblichen Längsbewehrungsgraden von l ≈ 1,0% ab einer Schubschlankheit von ca. a/d = 45
bei zu den Versuchsträgern vergleichbaren Systemen stets ein Biegeversagen vor einem
Querkraftversagen eintreten wird.

Bild 2-17: Darstellung des Schubtales nach Kani [73], entnommen aus [138]

Nach Adam et al. [3] kann die Schubschlankheit für durchlaufende Systeme unter Einzellasten als
Ausdruck in Abhängigkeit des Lastabstandes a nach Bild 2-18 über S = Mmax/(Vmax·d) = max{a1; a2}/d
definiert werden.

Bild 2-18: Momentenverlauf durchlaufender Systeme unter Einzellasten, entnommen aus [3]

21
2.2 Querkrafttragverhalten

Längsbewehrung

Die Längsbewehrung hat in Abhängigkeit vom Bewehrungsgrad und -durchmesser einen wesentlichen
Einfluss auf das Querkrafttragverhalten des Gesamtsystems. Zum einen beeinflussen die genannten
Parameter den Querkrafttraganteil infolge Dübelwirkung, zum anderen wird durch eine hohe
Zugbandsteifigkeit auch die Rissbildung und -öffnung schräger Biegeschubrisse behindert. Damit
beeinflusst der Längsbewehrungsgrad die Höhe der Biegedruckzone, die Rissreibungseffekte sowie die
Beanspruchung eventueller Querkraftbewehrung. Leonhardt & Walther [95] stellten zudem fest, dass
Abstufungen einer gerippten Längsbewehrung (glatte Längsbewehrung i.d.R. nicht abgestuft) zu im
Hinblick auf die Rissbildung ungünstigen Spannungssprüngen in der Biegezugbewehrung führen. In
diesen Bereichen ist die Wahrscheinlichkeit der Lokalisierung eines kritischen Biegeschubrisses daher
erhöht.

Verbund bei Bauteilen ohne Querkraftbewehrung

Von Kani wurden seinerzeit umfangreiche Untersuchungen zum Verbundverhalten von Stahl- und
Spannbetonbalken durchgeführt [71–76]. Dabei stellte er das Tragverhalten von Balken mit und ohne
Verbund zwischen Beton und Biegebewehrung gegenüber (Bild 2-19). Kani konnte so zeigen, dass sich
bei fehlendem Verbund lediglich vertikale Biegerisse zwischen den Einzellasten ausbildeten (welche sich
in Höhe der Druckzone seitlich verästeln). Schräge Schubrisse bildeten sich i.d.R. nicht. Lediglich bei
sehr guten Verbundbedingungen (Bild 2-19, Verbundspannung 465 psi ≈ 3,20 MPa) konnte er die
Ausbildung schräger Biegeschubrisse beobachten. Sofern die Verbundbedingungen mäßig oder
schlechter waren, trat stets ein Biegeversagen vor einem Querkraftversagen ein.

Bild 2-19: Untersuchungen zum Verbundverhalten von Kani [72; 76], entnommen aus [139]

22
2 Grundlagen

Kani führte seine Beobachtungen auf folgende mechanische Modellvorstellungen zurück: Im Falle eines
fehlenden Verbundes bildet sich eine Sprengwerk- bzw. Bogenzugbandwirkung aus. Die Spannungen in
der Biegezugbewehrung sind dementsprechend über die Balkenspannweite konstant. Sofern ein geringer
Verbund existiert, wird dieser durch die Biegerissbildung soweit zerstört, dass in den gerissenen
Biegezugbereichen näherungsweise konstante Spannungen in der Bewehrung gemessen werden können.
Im Falle eines guten Verbundes zwischen Beton und Biegebewehrung kann sich bei schlanken Balken
mit Verbund im Zustand II ein kammartiges Rissbild entwickeln, bei welchem die Betonzähne zwischen
den Rissen rahmenartig mit der Druckzone verbunden sind (Bild 2-20). Die Betonzähne selbst
verbleiben im Zustand I. Durch die Einspannung der Betonzähne wird der Abbau der
Bewehrungszugkräfte ermöglicht [164]. Die Querkraft wird dann (ohne Berücksichtigung eines
Querkrafttraganteils der Bruchprozesszone VBPZ) nach Kani über die folgenden, zuvor im Einzelnen
beschriebenen, Traganteile abgetragen:

- Querkrafttraganteil der ungerissenen Biegedruckzone Vcc


- Dübelwirkung der Längsbewehrung Vd
- Rissverzahnung der geneigten Biegeschubrisse Vcr

Bild 2-20: Zahnmodell nach Kani [72], entnommen aus [4]

Bild 2-21: Beschreibung des Tragverhaltens an einem herausgeschnittenen Betonzahn, entnommen


aus [164]

Ein derartiger Querkraftlastabtrag ist möglich, sofern die Fließspannung der Längsbewehrung nicht
erreicht wird und eine Abplatzung der Betondeckung infolge hoher Dübelkräfte nicht erfolgt. Mit
ansteigenden Belastungen steigt die Differenzkraft Fs in der Biegezugbewehrung zwischen den
einzelnen Rissen an, woraus entsprechend ein ansteigendes Einspannmoment der Betonzähne an die
Druckzone resultiert. Die ansteigende Biegebeanspruchung führt dann zu einer Rotation der Risse.
Überschreiten die Biegezugspannungen die Betonzugfestigkeit fct, setzen sich die schrägen
Biegeschubrisse mit flacher Neigung in die Druckzone fort. Die Einspannung der Betonzähne geht
dadurch verloren, im Gegenzug können durch die starke Rotation des Betonzahnes vermutlich jedoch

23
2.3 Querkraftbemessung und Querkraftnachrechnung in Deutschland

erhebliche Rissverzahnungskräfte aktiviert werden. So beschrieben Fenwick & Paulay [33] eine
Umlagerung der inneren Kräfte in ein sprengwerkartiges Tragsystem, nachdem sich die
Einspannwirkung der Betonzähne abgebaut hat.

Auch Leonhardt & Walther untersuchten die Bedeutung des Verbundes zwischen Biegebewehrung und
Beton auf das Systemtragverhalten [95]. Sie untersuchten das Tragverhalten baugleicher Balken, welche
jedoch entweder mit gerippter oder glatter Biegebewehrung ausgeführt wurden. Die Balken mit glatten
Bewehrungsstäben zeigten dabei wesentlich höhere Traglasten als die mit gerippten Stäben bei
gleichzeitig duktilerem Tragverhalten. Leonhardt & Walther führten diese Beobachtung darauf zurück,
dass durch die glatte Biegebewehrung ein Querkraftversagen ausgeschlossen wurde und die höhere
Biegetragfähigkeit maßgebend wird. Aufgrund des fehlenden Verbundes konnte sich keine
Balkentragwirkung einstellen und die inneren Kräfte lagerten sich nach der Rissbildung in ein Bogen-
Zugbandmodell mit entsprechend näherungsweise konstanten Zugspannungen in der Längsbewehrung
um. Leonhard & Walther bestätigten damit die Ergebnisse von Kani. Vergleichbare Versuchsergebnisse
wurden auch von Lorentsen 1965 [97], Rüsch & Mayer 1967 [137], Fenwick & Paulay 1968 [33], Kim & White
1999 [79] beschrieben.

Normalkräfte

Drucknormalkräfte bewirken eine Vergrößerung der Biegedruckzone, flachere Biegeschubrissneigungen


und kleinere Rissbreiten. Dementsprechend haben sie einen günstigen Effekt auf die
Querkrafttraganteile der Querkraftbewehrung und der Druckzone sowie der Querkrafttraganteile infolge
Rissverzahnungswirkung und Dübelwirkung. Drucknormalkräfte beeinflussen daher die
Querkrafttragfähigkeit positiv, Zugnormalkräfte hingegen haben einen negativen Effekt auf die
Querkrafttragfähigkeit. Zu den genannten Effekten kann sich zudem ohne Rissbildung eine
Sprengwerkwirkung bzw. Druckbogenwirkung mit entsprechend günstigem Einfluss auf die
Querkrafttragfähigkeit bei Balken mit Längsdruckkraft einstellen.

Betonfestigkeit

Mit ansteigender Betondruckfestigkeit wächst die Querkrafttragfähigkeit an, wenngleich es sich dabei
nicht um einen linearen, sondern unterproportionalen Zusammenhang handelt. Die
Querkrafttragfähigkeit zeigt jedoch eine gewisse Affinität zur Betonzugfestigkeit [145], welche
unterproportional zur Betondruckfestigkeit ansteigt.

2.3 Querkraftbemessung und Querkraftnachrechnung in Deutschland

2.3.1 Evolution der Bemessungsvorschriften im Spannbetonbau


Der Nachweis der Querkrafttragfähigkeit speziell des Längssystems im Spannbetonbrückenbau in
Deutschland unterlag seit Einführung der DIN 4227 [19] im Jahre 1953 immer wieder teils
grundlegenden Modifikationen. Ging man bei Einführung des Spannbetonaus im Brückenbau noch
davon aus, dass die Querschnitte aufgrund der Vorspannung im ungerissenen Zustand I verbleiben

24
2 Grundlagen

würden, wurden die Regelwerke über die Jahre zunehmend zur Berücksichtigung des tatsächlichen Trag-
und Rissverhaltens teilweise gerissener Brückensysteme angepasst (Einführung der Zonen a und b). Die
sicherlich bedeutsamste Modifikation in der Evolution der Bemessungsvorschriften stellt jedoch die
Einführung des Fachwerkmodells dar. Zudem führte die Abschaffung der für die Bemessung günstigen
Zone a im Jahre 2003 mit Einführung des DIN-Fachbericht 102 zu rechnerisch höheren erforderlichen
Querkraftbewehrungsmengen. Die wesentlichen Entwicklungsschritte der Bemessungsvorschriften zum
Nachweis der Querkrafttragfähigkeit des Längssystems im Spannbetonbrückenbau in Deutschland sind
in Tabelle 2-1 aufgeführt. Für weitere Informationen hinsichtlich der Evolution der Querkraftbemessung
wird auf Kiziltan [80], Müller [118], Schacht [139] sowie Huber et al. [68] verwiesen.

Tabelle 2-1: Entwicklung der Bemessungsvorschriften zum Nachweis der Querkrafttragfähigkeit des
Längssystems im Spannbetonbrückenbau in Deutschland

Regelwerk Nachweisformat und wesentliche Merkmale


DIN 4227:1953 [19] - Nachweis der Hauptzugspannungen für Gebrauchs- u. Bruchlasten auf Basis der
technischen Biegelehre im Zustand I
- Keine Querkraftbewehrung erforderlich, sofern Grenzspannungen nicht
überschritten werden; andernfalls Hauptzugspannungen voll mit
Querkraftbewehrung abdecken (volle Schubdeckung)
- Kein Nachweis der Hauptdruckspannung
- Allgemeine Forderung einer Mindestbewehrung ohne Quantifizierung
ZB DIN 4227:1966 - Nachweis der Querkraftbewehrung mit reduzierter Hauptzugspannung möglich
[162] (reduzierte Schubdeckung)
- Einführung Nachweis der Hauptdruckspannungen
- Einführung einer verbindlichen Mindestbewehrung zur Vermeidung eines spröden
Schubzugbruchversagens bei Erstrissbildung
DAfStb Richtlinie zu - Einführung der Bemessung nach der Fachwerkanalogie mit  =45°
DIN 4227 (1973) [18] - Einführung der Zone a, in der Biegerisse nicht zu erwarten sind (σBZ  fct,grenz ,
Schubrisse entstehen in Form von Schubzugrissen infolge σ1), und der gerissenen
Zone b mit Biegerissen (σBZ > fct,grenz , Schubrisse entwickeln sich aus Biegerissen)
DIN 4227:1979 [20] - Volle Schubdeckung für Fachwerkmodell mit 45° Druckstrebenneigung
- Verminderte Schubdeckung für Fachwerkmodell mit flacherer Druckstrebenneigung
DIN 4227:1988 [21] - Keine wesentlichen Veränderungen bei Querkraftbemessung gegenüber
DIN 4227:1979
DIN-Fachbericht 102 - Entfall der Unterscheidung zwischen Zone a und b (Abschaffung Zone a ohne
2003 [27] bzw. 2009 [28] Biegerissbildung)
- Einführung Fachwerkmodell mit variabler Druckstrebenneigung (min = 30°) und
Rissreibung
DIN EN 1992-2:2010 - Keine wesentlichen Veränderungen bei Querkraftbemessung gegenüber
[26] und zug. NA [25] DIN-Fachbericht 102

2.3.2 Modellgrundlagen der DIN EN 1992-2/NA


DIN EN 1992-2/NA basiert auf der Vorstellung einer Umlagerung der inneren Kräfte in ein idealisiertes
fachwerkartiges Tragsystem im Zustand II bei Schrägrissbildung. Die Meilensteine bei der Entwicklung

25
2.3 Querkraftbemessung und Querkraftnachrechnung in Deutschland

der Fachwerkanalogie für die Anwendung in Deutschland, wie sie der DIN EN 1992-2/NA zugrunde
liegt, werden im Folgenden in kompakter Form dargestellt.

Klassisches Fachwerkmodell nach Ritter und Mörsch

Die Fachwerkanalogie querkraftbewehrter Stahlbetonbalken geht im Ursprung auf Überlegungen von


Ritter [134] und Mörsch [116] zurück. Es beruht auf der Annahme, dass sich im GZT parallele Druck-
und Zuggurte ausbilden, zwischen denen sich unter einem Winkel von 45° geneigte Druckstreben
ausbilden. Die Druckstreben werden über Zugstreben rechtwinklig zur Stabachse oder Zugstreben mit
45° Neigung (Bügel oder aufgebogene Längsbewehrung) zum Druckgurt hochgehängt. In der
Modellvorstellung von Ritter bilden sich die Druckstreben genau zwischen der Querkraftbewehrung aus
(Bild 2-22 (a)). Mörsch erkannte dabei die Problematik eines potentiellen Schubzugbruchs zwischen den
Querkraftbewehrungselementen und schlug ein mehrstrebiges Fachwerkmodell vor (Bild 2-22 (b)).

(a)

(b)
Bild 2-22: Die klassische Fachwerkanalogie: (a) Modellvorstellung nach Ritter, (b) Modellvorstellung
nach Mörsch, entnommen und modifiziert aus [164]

Erweitertes Fachwerkmodell nach Leonhardt

Ritter und Mörsch wiesen die gesamte Querkraft den Zugstreben ihrer Fachwerkmodelle zu. Im Rahmen
experimenteller Untersuchungen durch Leonhardt (z.B. [95; 96]) wurde jedoch festgestellt, dass die
tatsächlichen Zugspannungen der Querkraftbewehrung in Abhängigkeit vom Balkenquerschnitt deutlich
unter den rechnerischen Zugspannungen nach der klassischen Fachwerkanalogie liegen (Bild 2-23 (a)).
Eine Querkraftbemessung nach der klassischen Fachwerkanalogie führt daher offensichtlich zu sicheren,
aber unwirtschaftlichen Konstruktionen. Leonhardt führte die Diskrepanz zwischen den experimentell
bestimmten und nach der klassischen Fachwerkanalogie („Mörschgerade“ für 45°-Fachwerk)
berechneten Bügelspannungen auf einen noch unberücksichtigten Betontraganteil zurück (Bild 2-23 (b)).

26
2 Grundlagen

(a) (b)
Bild 2-23: Fachwerkmodell mit Betontraganteil: (a) Fachwerktraganteil in Balken mit variierender
Querschnittsgeometrie nach [95], entnommen und modifiziert aus [60]; (b) charakt.
Bügelspannungsentwicklung nach [8], entnommen und modifiziert aus [60]

Leonhardt und Walther erweiterten die klassische Fachwerkanalogie aufgrund experimenteller


Versuchsauswertungen um einen Betontraganteil, der einer geneigten resultierenden Biegedruckkraft
zugeschrieben werden kann (Bild 2-24). Im Rahmen ihrer erweiterten Fachwerkanalogie ergeben sich
z.T. auch flachere Druckstrebenneigungen als 45°, wodurch sich die erforderliche Querkraftbewehrung
reduziert. Das Verhältnis der verminderten Querkraftbewehrung zur rechnerisch nach der klassischen
Fachwerkanalogie erforderlichen wurde als Schubdeckungsgrad  bezeichnet.

-
Bild 2-24: Modellvorstellung der erweiterten Fachwerkanalogie in Abhängigkeit von der
Querschnittsgeometrie, entnommen und modifiziert aus [94]

27
2.3 Querkraftbemessung und Querkraftnachrechnung in Deutschland

Fachwerkmodell mit Rissreibung

Die Querkraftbemessung gem. DIN EN 1992-2/NA beruht auf dem Fachwerkmodell mit Rissreibung
nach Reineck. Dabei wird neben der Fachwerkwirkung ein weiterer Betontraganteil infolge Rissreibung
in Ansatz gebracht. Dieser Ansatz fand bereits in DIN-Fachbericht 102:2003 und DIN 1045-1:2001
Berücksichtigung. Der Betontraganteil infolge Rissreibung wird dabei indirekt über eine reduzierte
Neigung der Betondruckstreben entsprechend der von Walraven [156] formulierten kinematischen
Beziehungen berücksichtigt (Bild 2-27 und Bild 2-28). Daher wird bei dieser Modellvorstellung zwischen
der Neigung der Risse r und der Neigung der Druckstrebenkräfte  differenziert. Eine Übertragung
von Druckstrebenkräften über schräge Risse wird so rechnerisch berücksichtigt.

Tragfähigkeit der Querkraftbewehrung

Die erforderliche (lotrechte) Querkraftbewehrung ergibt sich über die Betrachtung des
Kräftegleichgewichts am schrägen Schnitt nach Bild 2-25:

0 = 𝑉 = 𝑉𝐸𝑑,𝑥 − 𝐹𝑠𝑑𝑤

𝐴𝑠𝑤
𝑉𝐸𝑑,𝑥 = 𝐹𝑠𝑑𝑤 = · 𝜎𝑠𝑤 · 𝑧 · cot 𝜃
𝑠𝑤

Mit VRd,s = Fsdw  VEd = VEd,x und σsw = fyd ergibt sich:

𝐴𝑠𝑤
𝑉𝑅𝑑,𝑠 = · 𝜎𝑠𝑤 · 𝑧 · cot 𝜃 (2.25)
𝑠𝑤

mit
𝜎𝑠𝑤 Bügelspannung
𝐴𝑠𝑤 Querschnittsfläche der Bewehrung
𝑠𝑤 Abstand der Bügel untereinander

Bild 2-25: Gleichgewichtsbetrachtung am schrägen Schnitt, entnommen und modifiziert aus [110]

28
2 Grundlagen

Tragfähigkeit der Druckstreben

Die von den Druckstreben aufnehmbare Querkraft ergibt sich über die Betrachtung des
Kräftegleichgewichts am sägezahnartigen Schnitt nach Bild 2-26:

0 = 𝑉 = 𝑉𝐸𝑑 − 𝐹𝑐𝑑𝑤 · sin 𝜃

𝐹𝑐𝑑𝑤 = 𝑏𝑤 · 𝜎𝑐𝑑 · 𝑧 · cos 𝜃 (2.26)

Es werden die Faktoren 1 (Abminderungsbeiwert für die Betonfestigkeit bei Schubrissen) und cw
(Beiwert zur Berücksichtigung des Spannungszustandes im Druckgurt) eingeführt.

Mit VRd,max = Fcdw · sin   VEd und σcd = cw·1·fcd folgt daraus:

𝑉𝑅𝑑,𝑚𝑎𝑥 = 𝑏𝑤 · 𝛼𝑐𝑤 · 𝜈1 · 𝑓𝑐𝑑 · 𝑧 · cos 𝜃 · sin 𝜃 (2.27)

Mit cos 𝜃 · sin 𝜃 = 1/(cot 𝜃 + tan 𝜃) folgt daraus:

𝑏𝑤 · 𝛼𝑐𝑤 · 𝜈1 · 𝑓𝑐𝑑 · 𝑧
𝑉𝑅𝑑,𝑚𝑎𝑥 = (2.28)
cot 𝜃 + tan 𝜃

Bild 2-26: Gleichgewichtsbetrachtung am sägezahnartigen Schnitt, entnommen und modifiziert aus


[110]

Implementierung Betontraganteil

Die zuvor beschriebene Implementierung des Betontraganteils Vcr infolge Rissverzahnungswirkung bei
der Bestimmung der Druckstrebenneigung nach Reineck [130] wird im Folgenden kompakt dargestellt.

Tragwiderstand des parallelgurtigen Fachwerks mit Rissneigung r bei additiver Berücksichtigung des
Betontraganteils Vcr:

𝐴𝑠𝑤
𝑉𝑢 = ( ) · 𝜎𝑠𝑤 · 𝑧 · cot 𝛽𝑟 + 𝑉𝑐𝑟 (2.29)
𝑠𝑤

29
2.3 Querkraftbemessung und Querkraftnachrechnung in Deutschland

mit
𝜎𝑠𝑤 Bügelspannung
𝑉𝑐𝑟 Querkrafttraganteil des Betons infolge Rissuferverzahnung nach Bild 2-27
1 3 ⁄ 𝜎𝑐𝑝
𝑉𝑐𝑟 = 𝑐𝑗 · 0,48 · 𝑓𝑐𝑘 · (1 + 1,2 ·
𝑓𝑐𝑑
) · 𝑏𝑤 · 𝑧 (2.30)

Tragwiderstand des parallelgurtigen Fachwerks mit Druckstrebenneigung  :

𝐴𝑠𝑤
𝑉𝑢 = ( ) · 𝑓𝑦𝑤 · 𝑧 · cot 𝜃 (2.31)
𝑠𝑤

Gleichsetzen von Gl. (2.29) und Gl. (2.31) mit σsw = fyw :

𝑉𝑐𝑟
cot 𝜃 = cot 𝛽𝑟 + (2.32)
𝐴𝑠𝑤
( ) · 𝑓𝑦𝑤 · 𝑧
𝑠𝑤

Umformung der Gl. (2.29) mit σsw = fyw :

𝑉𝑢 − 𝑉𝑐𝑟 𝐴𝑠𝑤
=( ) · 𝑓𝑦𝑤 · 𝑧 (2.33)
cot 𝛽𝑟 𝑠𝑤

Einsetzten von Gl. (2.33) in Gl. (2.32), es gilt Vu = VEd :

𝑉𝑐𝑟 cot 𝛽𝑟 cot 𝛽𝑟


cot 𝜃 = cot 𝛽𝑟 + · cot 𝛽𝑟 = = (2.34)
𝑉𝑢 − 𝑉𝑐𝑟 1 − 𝑉𝑐𝑟 /𝑉𝑢 1 − 𝑉𝑐𝑟 /𝑉𝐸𝑑

Die beschriebene Vorgehensweise führt, wie in Bild 2-28 dargestellt, zu einer rechnerischen Abflachung
der Betondruckstrebe  gegenüber dem Risswinkel r. Für weitere Informationen zu den Hintergründen
bei der Implementierug des Betontraganteils infolge Rissreibung im Zuge der Bemessung der
Querkraftbewehrung gem. DIN EN 1992-2/NA wird auf [130] verwiesen.

Bild 2-27: Endauflagerbereich mit angreifenden Kräften entlang eines schrägen Biegeschubrisses
(links) und Kräfte infolge Rissreibung (rechts), entnommen und modifiziert aus [130]

30
2 Grundlagen

Bild 2-28: Spannungszustände im Beton zwischen den Rissen: (a) einachsiger Druck im
Spannungsfeld zwischen den Rissen durch Bügelkräfte, (b) Schub- und
Druckspannungszustand infolge Rissreibungskräften, (c) superponierter
Spannungszustand mit  < r , entnommen aus [130]

2.3.3 DIN EN 1992-2 und zugehöriger NA


Bis zur Einführung der DIN EN 1992-2/NA wurden in Deutschland die Betonbrücken auf der
Grundlage der DIN-Fachberichte 102 „Betonbrücken“ und 101 „Einwirkungen auf Brücken“
berechnet, bemessen und konstruiert. Die DIN-Fachberichte stellten dabei lediglich eine nationale
Übergangslösung bis zur Herausgabe der endgültigen europäischen EN Normen mit den zugehörigen
nationalen Anhängen dar [22]. Diese traten zum 01.05.2013 in Deutschland verbindlich in Kraft.

Die in diesem Abschnitt aufgeführten wesentlichen Bemessungsvorschriften für Querkraft in


Balkenstegen stammen aus DIN EN 1992-2 [26] in Verbindung mit dem zugehörigen NA [25] sowie
DIN EN 1992-1-1 [23]. Einige Formulierungen wurden unverändert den Normentexten entnommen.

Allgemeines

Es gilt das Nachweisformat nach Gl. (2.35):

𝑉𝐸𝑑 ≤ 𝑉𝑅𝑑 (2.35)

Für die Nachweise des Querkraftwiderstandes werden folgende Bemessungswerte definiert:

VRd,c Querkraftwiderstand eines Bauteils ohne Querkraftbewehrung


VRd,s durch die Fließgrenze der Querkraftbewehrung begrenzter Querkraftwiderstand
VRd,max durch die Druckstrebenfestigkeit begrenzter maximaler Querkraftwiderstand

Bei Bauteilen mit geneigten Gurten werden folgende zusätzliche Bemessungswerte definiert (Bild 2-29):

Vccd Querkraftkomponente in der Druckzone bei geneigtem Druckgurt


Vtd Querkraftkomponente in der Zugbewehrung bei geneigtem Zuggurt

31
2.3 Querkraftbemessung und Querkraftnachrechnung in Deutschland

Bild 2-29: Querkraftkomponenten für Bauteile mit geneigten Gurten, entnommen aus [34]

Nach DIN EN 1992-2/NA entspricht der Querkraftwiderstand eines Bauteils mit Querkraftbewehrung
Gl. (2.36). Der Querkraftwiderstand eines Bauteils ohne Querkraftbewehrung entspricht Gl. (2.37).

𝑉𝑅𝑑 ≤ 𝑉𝑅𝑑,𝑠 + 𝑉𝑐𝑐𝑑 + 𝑉𝑡𝑑 (2.36)

𝑉𝑅𝑑 ≤ 𝑉𝑅𝑑,𝑐 + 𝑉𝑐𝑐𝑑 + 𝑉𝑡𝑑 (2.37)

Im Bereichen mit VEd > VRd,c ist in der Regel immer eine Querkraftbewehrung vorzusehen, die VEd  VRd
sicherstellt (vgl. Gl. (2.36)). Auch wenn rechnerisch keine Querkraftbewehrung erforderlich ist, ist bei
Balkenstegen immer eine Mindestquerkraftbewehrung vorzusehen.

Die Summe aus Bemessungsquerkraft und Beiträgen der Gurte VEd – Vccd − Vtd darf in der Regel in
keinem Bauteilquerschnitt den Maximalwert VRd,max überschreiten.

Die Längszugbewehrung muss in der Regel den zusätzlichen Zugkraftanteil infolge Querkraft
aufnehmen können (Versatzmaßregel gilt ebenso bei Spannbeton).

Bei gleichmäßig verteilter Belastung darf die Bemessungsquerkraft im Abstand d vom Auflager
nachgewiesen werden. Die erforderliche Querkraftbewehrung ist in der Regel bis zum Auflager
weiterzuführen. Zusätzlich ist in der Regel nachzuweisen, dass die Querkraft am Auflager VRd,max nicht
überschreitet.

Bauteile ohne rechnerisch erforderliche Querkraftbewehrung

Balkenstege von Betonbrücken sind, anders als plattenartige Bauteile mit entsprechendem
Schnittgrößenumlagerungspotential in Querrichtung, i.d.R. querkraftbewehrt auszuführen. Das
Bemessungskonzept für nicht querkraftbewehrte Balkenstege wird daher hier nicht vorgestellt.

Bauteile mit rechnerisch erforderlicher Querkraftbewehrung

Die Bemessung von Bauteilen mit Querkraftbewehrung basiert auf einem Fachwerkmodell nach
Bild 2-30 (vgl. Abschnitt 2.3.2).

32
2 Grundlagen

Bild 2-30: Parallelgurtiges Fachwerkmodell für die Querkraftbemessung, entnommen aus [34]

Die Druckstrebenneigung θ im Steg ist in Grenzen frei wählbar, allerdings zusätzlich gemäß NA nach
Gl. (2.38) zu begrenzen. Bei geneigter Querkraftbewehrung darf cot  bis 4/7 = 0,58 ausgenutzt werden.

1,2 + 1,4 · 𝜎𝑐𝑝 /𝑓𝑐𝑑


1,0 ≤ 𝑐𝑜𝑡𝜃 ≤ ≤ 7/4 (2.38)
1 − 𝑉𝑅𝑑,𝑐𝑐 /𝑉𝐸𝑑

Der Betontraganteil VRd,cc berechnet sich nach Gl. (2.39).

1 3⁄ 𝜎𝑐𝑝
𝑉𝑅𝑑,𝑐𝑐 = 𝑐 · 0,48 · 𝑓𝑐𝑘 · (1 − 1,2 · ) · 𝑏𝑤 · 𝑧 (2.39)
𝑓𝑐𝑑

mit
c = 0,5
σcp der Bemessungswert der Betonlängsspannung in Höhe des Schwerpunkts des
Querschnitts mit σcd = NEd / Ac in MPa, Betonzugspannungen σcd in den Gl. (2.38)
und (2.39) sind negativ einzusetzen

Bei Bauteilen mit vertikaler Querkraftbewehrung ist der Querkraftwiderstand VRd der kleinere sich aus
Gl. (2.40) und Gl. (2.41) ergebene Wert.

𝐴𝑠𝑤
𝑉𝑅𝑑,𝑠 = · 𝑧 · 𝑓𝑦𝑤𝑑 · cot 𝜃 (2.40)
𝑠𝑤

𝑉𝑅𝑑,𝑚𝑎𝑥 = 𝛼𝑐𝑤 · 𝑏𝑤 · 𝑧 · 𝜈1 · 𝑓𝑐𝑑 /(cot 𝜃 + tan 𝜃) (2.41)

33
2.3 Querkraftbemessung und Querkraftnachrechnung in Deutschland

mit
𝐴𝑠𝑤 Querschnittsfläche der Bewehrung
𝑠𝑤 Abstand der Bügel untereinander
𝑓𝑦𝑤𝑑 Bemessungswert der Streckgrenze der Querkraftbewehrung
𝜈1 =0,75 (Abminderungsbeiwert für die Betonfestigkeit bei Schubrissen)
𝛼𝑐𝑤 =1,0 (Beiwert zur Berücksichtigung des Spannungszustandes im Druckgurt)

Enthält der Steg verpresste Metallhüllrohre mit einem Durchmesser von φ > bw / 8, ist in der Regel der
Querkraftwiderstand VRd,max auf Grundlage einer rechnerischen Stegbreite bw,nom nach Gl. (2.42) zu
bestimmen. Für verpresste Metallhüllrohre mit Ø < bw/8 gilt bw,nom = bw .

𝑏𝑤,𝑛𝑜𝑚 = 𝑏𝑤 − 0,5 · ⁡Ø (2.42)

mit
Ø Außendurchmesser des Hüllrohres
⁡Ø für die ungünstigste Lage zu bestimmen

Für nicht verpresste Hüllrohre, verpresste Kunststoffhüllrohre und Spannglieder ohne Verbund
bestimmt sich die rechnerische Stegbreite nach Gl. (2.43).

𝑏𝑤,𝑛𝑜𝑚 = 𝑏𝑤 − 1,2 · ⁡Ø (2.43)

Mit dem Faktor 1,2 in Gl. (2.43) wird die Gefahr eines durch Querzugspannungen bedingten Spaltens
der Betondruckstreben berücksichtigt. Eine Abminderung dieses Faktors ist auch bei vorhandener
Querkraftbewehrung nicht zulässig.

Die Konstruktionsregeln der Querkraftbewehrung müssen den modellbedingten Anforderungen an die


Ausbildung eines Stegfachwerks genügen. DIN EN 1992-2/NA fordert zudem den Nachweis einer
Mindestquerkraftbewehrung zur Sicherstellung eines duktilen Querkraftversagens bzw. zur Vermeidung
eines Sprödbruches bei Erstrissbildung.

2.3.4 Nachrechnungsrichtlinie (NRR)


Grundlage für die Nachrechnung von Betonbrücken ist die Nachrechnungsrichtlinie (NRR) [11] in
Verbindung mit DIN-Fachbericht 102 [28]. Das Kapitel 12 „Betonbrücken“ der NRR wurde durch die
im April 2015 erschienene 1. Ergänzung zur NRR [12] vollständig ersetzt. Hinsichtlich des Nachweises
der Querkrafttragfähigkeit sind in der NRR folgende wesentliche Regelungen formuliert, welche hier
teilweise unverändert der Richtlinie entnommen werden:

Der Nachweis der Querkrafttragfähigkeit erfolgt in Stufe 1 nach DIN-Fachbericht 102. Für den
Nachweis der Querkrafttragfähigkeit dürfen abweichend vom DIN-Fachbericht 102 in Stufe 2 folgende
Modifikationen bzw. ergänzende Regelungen angesetzt werden:

34
2 Grundlagen

Neigung der Druckstrebe

Der Druckstrebenwinkel darf nach Gl. (2.44) in Anlehnung an DIN 4227:1988 bis auf den dort
angegebenen Grenzwert tan θ = 0,4 abgemindert werden.

1,2 − 1,4 · 𝜎𝑐𝑝 /𝑓𝑐𝑑


4⁄7 ≤ 𝑐𝑜𝑡𝜃 ≤ ≤ 2,5 (2.44)
1 − 𝑉𝑅𝑑,𝑐 /𝑉𝐸𝑑

Die Formulierung des Nenners in Gleichung (2.44) führt jedoch i.d.R. dazu, dass flache
Druckstrebenneigungen rechnerisch nicht angesetzt werden dürfen. Daher darf der Druckstrebenwinkel
θ alternativ zu Gl. (2.44) nach Gl. (2.45) mit dem genauer ermittelten Schubrisswinkel nach Gl. (2.46)
über folgenden additiven Ansatz ermittelt werden. Weitere Informationen können z.B. Marzahn et al.
[103] entnommen werden.

𝑉𝑅𝑑,𝑐
4⁄7 ≤ 𝑐𝑜𝑡𝜃 ≤ 𝑐𝑜𝑡⁡𝛽𝑟 + ≤ 2,5 (2.45)
(𝐴𝑠𝑤 ⁄𝑠𝑤 ) · 𝑧 · 𝑓𝑦𝑑

𝑓𝑐𝑑 𝜎𝑐
𝑐𝑜𝑡𝛽𝑟 = 1,2 + − 1,4 · ≤ 2,25 (2.46)
70 · 𝜌𝑤 · 𝑓𝑦𝑑 𝑓𝑐𝑑

mit
𝜌𝑤 geometrischer Bewehrungsgrad
𝜎𝑐 Bemessungswert der Betonlängsspannung in Höhe des Schwerpunktes des Querschnitts
(Druckspannungen negativ)

Bei Betonbrücken ohne Schrägrisse oder mit vorhandenen Schrägrissbreiten w  0,2 mm (Spannbeton)
bzw. w  0,3 mm (Stahlbeton) und einer vorläufig eingeschränkten Nutzungsdauer von bis zu 20 Jahren
(Nachweisklasse C) darf der Druckstrebenwinkel nach Gl. (2.44) bzw. Gl. (2.45) berechnet und bis
cot  = 3,0 abgemindert werden.

Querkraftdeckungslinie

Die Nachrechnungsrichtlinie erlaubt zudem das Einschneiden der Querkraftdeckungslinie, fordert als
Kompensation jedoch eine eingeschränkte Restnutzungsdauer von 20 Jahren (Nachweisklasse C).

Innerer Hebelarm

Nach DIN Fachbericht 102 ergibt sich der innere Hebelarm aus der Biegebemessung im GZT. Sofern
die Spannglieder im gezogenen Bereich der Dehnungsebene nach Zustand II liegen, darf gem. NRR
jedoch der innere, gewichtete Hebelarm zgew für die Querkraftbemessung nach Gl. (2.47) angesetzt
werden.

35
2.3 Querkraftbemessung und Querkraftnachrechnung in Deutschland

𝐹𝑠𝑑 · 𝑧𝑠 + ∆𝐹𝑝𝑑 · 𝑧𝑝
𝑧𝑔𝑒𝑤 = (2.47)
𝐹𝑠𝑑 + ∆𝐹𝑝𝑑

mit
𝐹𝑠𝑑 Zugkraft der in der Biegebewehrung aus Betonstahl
= 𝐴𝑠 · 𝜎𝑠𝑑 ≤ 𝐴𝑠 · 𝑓𝑦𝑑
∆𝐹𝑝𝑑 Kraftzuwachs im Spannstahl infolge äußerer Lasten nach dem Vorspannen
= 𝐴𝑝 · (𝜎𝑝𝑑 − 𝜎𝑝𝑚,𝑡 ) ≤ 𝐴𝑠 · (𝑓𝑝0,1𝑑 − 𝜎𝑝𝑚,𝑡 )

Hauptzugspannungsnachweis

Neben den aufgeführten Modifikationen in der Stufe 2 lässt die 1. Ergänzung zur NRR für Bereiche, in
denen eine Stegrissbildung äußerst unwahrscheinlich ist, einen Hauptzugspannungsnachweis im GZT
für den ungerissenen Zustand I zu. Häufig führt dort nur dieser Rückgriff auf DIN 4227, allerdings
angepassten an den heutigen Stand der Bemessungstechnik, mit dem Nachweis über zulässige
Hauptzugspannungen 1 zum Erfolg in Berechnungsstufe 2. Letztlich wird dadurch die
Betonzugfestigkeit in Ansatz gebracht [49]. Für weitere Informationen zu diesem
Hauptzugspannungsnachweis wird insbesondere auf [12; 55] verwiesen. Die Anwendung des
Hauptzugspannungskriteriums ist jedoch nur in folgenden Bereichen zulässig:

a) Querschnittsbereiche, in denen im GZT ausschließlich Längsdruckspannungen auftreten,


b) Querschnittsbereiche mit in der Zugzone liegendem Gurt bzw. an deren weniger gedrücktem
Querschnittsrand sich ein Gurt befindet, wenn die zugehörigen Biegezugspannungen am
Querschnittsrand im GZT den Wert fctm nicht überschreiten (Bild 2-31 (a)),
c) Querschnittsbereiche ohne in der Zugzone liegendem Gurt bzw. an deren weniger gedrücktem
Querschnittsrand sich kein Gurt befindet, wenn die zugehörigen Biegezugspannungen am
Querschnittsrand im GZT den Wert fctd = ct·fctk;0,05/γc nicht überschreiten (Bild 2-31 (b)).

(a) (b)
Bild 2-31: Anwendungsbedingungen für Hauptzugspannungsnachweis: (a) Querschnittsbereiche mit
in der Zugzone liegendem Gurt, (b) Querschnittsbereiche ohne in der Zugzone liegenden
Gurt, entnommen aus [12]

Zusätzlich zum Nachweis der Hauptzugspannungen unter statischer Belastung ist ein entsprechender
Ermüdungsnachweis zu führen.

36
3 Experimentelle Untersuchungen
3.1 Allgemeines
Der Querkraftbemessung nach DIN EN 1992-1-1/NA [23; 24] für den Hochbau bzw. nach
DIN EN 1992-2/NA [25; 26] für Betonbrücken liegt das idealisierte parallelgurtige Fachwerkmodell mit
Rissreibung und veränderlicher Druckstrebenneigung für den gerissenen Zustand II zugrunde (vgl.
Abschnitt 2.3), welches seit 2003 die Grundlage bei der Querkraftbemessung vorgespannter
Betonbrücken nach DIN FB 102 [20] bildet. Dieses Nachweisverfahren für Querkraft führt im Hinblick
auf die Bemessung neuer Bauwerke zur Ausführung robuster Konstruktionen mit signifikanten
Tragreserven. Im Zuge der Nachrechnung bestehender älterer Brückenbauwerke unter Ansatz der
Richtlinie zur Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand (Nachrechnungsrichtlinie) [11; 12] führt
die Bestimmung der Querkrafttragfähigkeit auf Basis dieses idealisierten Fachwerkmodells jedoch i.d.R.
zu unwirtschaftlichen Ergebnissen. Als Folge dieser rechnerischen Tragfähigkeitsdefizite werden daher
bestehende Bauwerke nicht selten aufwändig querkraftverstärkt, wenn nicht sogar Ersatzneubauten
geplant werden müssen. Diese Maßnahmen in Verbindung mit den zugehörigen verkehrstechnischen
Einschränkungen bedeuten einen erheblichen volkswirtschaftlichen Kostenfaktor.

Das Fachwerkmodell wurde im Wesentlichen an Querkraftversuchen an einfeldrigen Stahlbetonträgern


kalibriert, welche aufgrund ihrer Kleinmaßstäblichkeit wirklichkeitsnahe Verhältnisse nicht
widerspiegeln. Derartige Versuche sind in [131; 132] umfangreich dokumentiert und liegen in großer
Zahl vor. Es ist naheliegend, dass dieses empirisch hergeleitete Nachweisverfahren das spezifische
Querkrafttragverhalten durchlaufender Spannbetonbalken nicht realitätsnah abbilden kann.

Das Tragverhalten (großformatiger) Spannbetonträger mit Durchlaufwirkung (Durchlaufträger bzw.


Einfeldträger mit ballastiertem Kragarm) wurde bislang jedoch nur im Rahmen weniger Versuche
experimentell untersucht und brauchbar dokumentiert [38; 39; 50; 59; 61; 63; 70; 135]. Im Jahre 2013
wurde der Lehrstuhl Betonbau der TU Dortmund durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) mit
der Untersuchung des Querkrafttragverhaltens an einem durchlaufenden Spannbetonträger beauftragt
[107; 108]. Die Bearbeitung des Projektes erfolgte in Kooperation mit Zilch + Müller Ingenieure (ZMI).
Zudem erfolgten im Rahmen eines weiteren Forschungsprojektes systematische Untersuchungen des
Querkrafttragverhaltens durchlaufender Spannbetonträger in Kooperation mit dem Lehrstuhl und
Institut für Massivbau der RWTH Aachen, dem Lehrstuhl für Massivbau der TU München und ZMI
[36; 40; 42; 62; 120; 144; 147]. Im Zuge dieser Untersuchungen wurden an der TU Dortmund und
RWTH Aachen weitere großformatige Spannbetonträger untersucht.

Im Hinblick auf die Dimensionierung der Dortmunder Durchlaufträger wurde angestrebt, eine
möglichst gute Abbildung der üblichen, bei älteren Spannbetonbrücken bestehenden Verhältnisse im
Rahmen des technisch und logistisch Möglichen zu realisieren. Dabei konnte das (Querkraft-)
Tragverhalten der untersuchten Versuchsträger durch eine sehr umfangreiche Messtechnik flächenhaft
und kontinuierlich untersucht werden. Die so gewonnen Versuchsergebnisse werden im Folgenden
detailliert dargestellt und umfassend ausgewertet. Letztlich stellen diese Ergebnisse auch einen
wertvollen Beitrag zur Ergänzung der Versuchsdatenbanken zur Überprüfung der Querkraftbemessung
für Konstruktionsbauteile dar [131; 132].

37
3.2 Versuchsprogramm

3.2 Versuchsprogramm

3.2.1 Versuchsstand
Bild 3-1 stellt in einer Übersicht die Aufbauten der Versuchsstände der Versuchsträger DLT 1-4 dar.
Darüber hinaus werden zum besseren Verständnis anschauliche Visualisierungen der einzelnen
Versuchsstände im Anhang A1.1 dargestellt. Alle Versuchsträger waren von identischer äußerer
Geometrie. Die Versuchsstände wurden jedoch auf Basis gewonnener Erfahrungswerte entsprechend
der jeweiligen Erfordernisse geringfügig modifiziert und weiterentwickelt.

Bild 3-1: Aufbau der Versuchsstände der Versuchsträger DLT 1-4

38
3 Experimentelle Untersuchungen

Die Versuchsträger wurden an den Endauflagern rollend aufgelagert, um die dort aus der Verformung
resultierende Längsverschiebung und Rotation ohne Behinderung zu gewährleisten (Bild 3-2). Die Breite
des Rollenlagers entsprach der Breite des Steges in der Achse des Endauflagers. An den Endauflagern
des Trägers DLT 1 wurde zwischen Rollenlager und Träger je eine Stahlplatte mit
b/l/t = 250/600/20 [mm] an einbetonierten Gewindehülsen befestigt (Bild 3-2 (a)). Den Trägern DLT
2-4 wurden im Bereich des Endauflagers jeweils Stahlplatten mit b/l/t = 150/600/15 [mm] und
aufgeschweißten Kopfbolzendübeln einbetoniert. Im Zuge der Untersuchungen am DLT 1 wurden die
Rollenlager direkt auf Stahlbetonblöcke mit b/l/h = 60/80/40 [cm] aufgelagert (Bild 3-2 (a)). Diese
Methodik erwies sich jedoch aus zweierlei Gründen als unvorteilhaft: Zum einen war eine Messung der
Endauflagerkräfte so nicht möglich und zum anderen gelang die Nivellierung der insgesamt drei
Balkenauflager (Endauflager und Innenauflager) im Rahmen einer geringen vertikalen Toleranz nur
durch den aufwändigen Einsatz von Lasermesstechnik aus dem Bereich der Vermessungstechnik. Im
Rahmen der folgenden Versuche wurden daher die Rollenlager der Endauflager auf einer Konstruktion
aufgelagert, welche zum einen die Messung der Auflagerkräfte und zum anderen die unkomplizierte
vertikale Ausrichtung ermöglichten (Bild 3-2 (b)).

Der Verschiebungsruhepunkt befand sich stets an der Innenstütze. Der Träger DLT 1 wurde dort auf
einer Stahlplatte mit b/l/t = 200/400/30 [mm] auf zwei Kraftmessdosen frei drehbar aufgelagert. Die
Träger DLT 2-4 wurden an der Innenstütze auf einem dünnen Elastomer mit b/l/t = 250/300/2 [mm]
auf einer Stahlplatte mit b/l/t = 250/400/15 [mm] oberhalb eines ausbetonierten quadratischen
Hohlprofils mit a/b = 200/200 [mm] aufgelagert.

(1) (1)

(3)
(2)
(2)

(4) (3) (4)


(5) (5)

(6) (6)

(7)

(a) (b)

(1) Versuchsbalken (5) Rollenlager


(2) Verankerungsscheiben der Spannglieder (6) Stahlbeton Auflagerblock
(3) Konstruktion zur Messung der Vorspannkräfte (7) Konstruktion zur Messung der Endauflager-
(4) Stahlplatte (angeschraubt bzw. einbetoniert) kräfte, höhenverstellbar
Bild 3-2: Endauflagerkonstruktion des Trägers DLT 1 (a) und der Träger DLT 2-4 (b)

39
3.2 Versuchsprogramm

3.2.2 Versuchsablauf
Im Zuge der Versuchsdurchführung wurde angestrebt, die Tragfähigkeit der jeweils unterschiedlich
querkraftbewehrten Felder zu bestimmen. Da das Feld 1 stets deutlich geringer querkraftbewehrt war,
musste sich ein Versagen zunächst in diesem Feld einstellen. Um während eines Versuches das
Bauteiltragverhalten und die unter einer Laststufe verbleibende Resttragfähigkeit abschätzen zu können,
wurden in Echtzeit eine Vielzahl an Beton- und Betonstahldehnungen ausgewertet und visualisiert.

Bild 3-3 beschreibt schematisch den Ablauf eines Musterversuches. Dazu ist im oberen Bildbereich eine
exemplarische Lastverformung-Kurve (LVK) mit vier charakteristischen Belastungszeitpunkten
dargestellt. Zu diesen Belastungszeitpunkten werden exemplarisch Rissbilder und Spannungen der Bügel
zwischen den Einzellasten dargestellt. Die Ausnutzung eines Bügels ist dabei jeweils durch die farbliche
Kennzeichnung abzuleiten (grün: geringe Ausnutzung, gelb: moderate Ausnutzung, rot: Fließspannung
mindestens erreicht). Die Spannungen der Längsbewehrung wurden während der Versuche zwar in
Echtzeit gemessen und untersucht, werden in Bild 3-3 jedoch vereinfacht nicht dargestellt.

(1) Versuchsbeginn, elastischer Bereich


Zu Beginn des Versuches verhält sich der Versuchsträger im Zustand I näherungsweise linear-
elastisch (Bild 3-3 (1a)). Es werden dementsprechend keine nennenswerten Stahlspannungen der
Bügelbewehrung gemessen (Bild 3-3 (1b)).
(2) Laststeigerung bis zur Versagensankündigung
Zur Detektion und Kennzeichnung von Rissen wird die Laststeigerung in regelmäßigen Abständen
für kurze Dauer unterbrochen. Nach dem Einsetzen einer Schrägrissbildung (Bild 3-3 (2a)) zeigen
sich unter hohen Lasten im schwächer querkraftbewehrten Schubfeld (Feld 1, rechts)
erwartungsgemäß hohe Bügelbeanspruchungen (σs > σy) im Bereich der Innenstütze und der
Lasteinleitung (Bild 3-3 (2b)). Ein Biegezugversagen kündigt sich an, häufig einhergehend mit einer
abflachenden LVK. Eine nennenswerte Laststeigerung ist nicht mehr wahrscheinlich.
(3) Montage einer externen Querkraftbewehrung
Es wird eine externe Querkraftverstärkung (Schubspangen bestehend Quertraversen und
Gewindestangen) im schwächer querkraftbewehrten Feld montiert (Bild 3-3 (3a)). Bei Entlastung
des Trägers zeigt sich eine Entlastung der elastisch beanspruchten Bügelquerschnitte, stellenweise
sind die Bügel bereits plastisch verformt (Bild 3-3 (3b)).
(4) Versagen im nicht querkraftverstärkten Bereich
Durch die Montage der externen Querkraftbewehrung kann einem vorzeitigen Querkraftversagen
im schwächer bewehrten Feld vorgebeugt werden. Der Versuch wird bis zum Bruch des stärker
querkraftbewehrten Bereiches fortgesetzt (Bild 3-3 (4)).

Hinsichtlich des Versuchsablaufes des ersten Versuches (DLT 1) ist zu erwähnen, dass die tatsächliche
Systemtragfähigkeit die prognostiziert deutlich überschritten hatte. Die auf Basis der prognostizierten
Systemtragfähigkeit ausgewählten Pressen konnten daher die erforderliche Pressenlast nicht aufbringen.
Der erste Belastungsversuch am 14.06.2013 musste daraufhin unterbrochen werden und konnte erst
nach einem Umbau des Versuchsstandes zu einem späteren Zeitpunkt am 12.09.2013 fortgesetzt
werden.

40
3 Experimentelle Untersuchungen

Bild 3-3: Versuchsablauf unter Berücksichtigung des lastabhängigen Verformungsverhaltens, der


beobachteten Rissbilder und der gemessenen Bügelspannungen (grüne Farbe: geringe
Ausnutzung; gelb: moderate Ausnutzung; rote Farbe: Fließspannung mindestens erreicht)

41
3.2 Versuchsprogramm

3.2.3 Belastung
Die Versuchsträger DLT 1-3 wurden durch je eine Einzellast pro Feld belastet (Bild 3-1). Dabei wurden
die Versuchsstände für diese drei Einzellastversuche in geringem Maße modifiziert (s. Anhang A1.1).
Die Pressen wurden im Rahmen der ersten drei Versuche jeweils unterhalb einer Quertraverse eines
Stahlrahmens montiert, welcher durch vorgespannte Gewindestangen auf dem Testfeld verankert wurde.
Da die verwendeten Pressen empfindlich auf Biege- und Querkraftbeanspruchungen reagieren, wurden
unterhalb der Quertraversen (der Stahlrahmen) und oberhalb der Lasteinleitungsplatten auf den Trägern
Axialgelenklager montiert. Oberhalb der Pressen wurde für die Versuchen 2 und 3 ein zusätzliches
Stahlrohr eingebaut, um horizontal abtreibende Kräfte infolge nicht zu verhindernder
Montageimperfektionen zu reduzieren (verlängerter Pendelstab).

Zur Realisierung der Streckenbelastung auf den Versuchsbalken DLT 4 wurden 11 geometrisch
identische Pressen je unterhalb einer Quertraverse angeordnet (s. Anhang A1.1). Diese Quertraversen
wurden mittels Gewindestangen (M36, FK10.9) im Testfeld verankert. Die Pressenlasten wurden
wiederum über einzelne Längstraversen auf zwei Lasteinleitungsplatten mit b/l/t = 260/170/40 [mm]
im Abstand von 50 cm aufgeteilt. Auch hier kamen zwischen den Quertraversen und Pressen
Axialgelenklager zum Einsatz. Zudem ließen die im Testfeld verankerten Gewindestangen über ihre
Biegeweichheit eine gewisse Verschiebung und Rotation der Quertraversen zu. Durch die gewählte
Anordnung der Pressen im Zuge des vierten Versuches (DLT 4) ergibt sich unter Ansatz einer
angenommenen Lastausbreitung im Bauteil von 45° näherungsweise eine konstante Streckenbelastung
in Höhe der Schwerelinie des Querschnitts (Bild 3-4).

Im Rahmen aller Untersuchungen wurden die Pressen über eine Handpumpe gesteuert. Da alle Pressen
über einen Ölkreislauf kommunizierend angeschlossen wurden, wirkte auf die Kolbenflächen der
Hydraulikzylinder stets der gleiche Druck. Da die im Zuge eines Versuches verwendeten Pressen von
gleicher Bauart mit identischer Kolbenfläche waren, wurden durch die kommunizierenden Pressen
rechnerisch stets identische Lasten aufgebracht. Im Vorfeld jedes Versuches wurden zudem die
lastabhängigen inneren Reibungsverluste der Hydraulikzylinder bestimmt, um die tatsächlichen
Pressenlasten ermitteln zu können. Es zeigten sich im Zuge dieser Kalibrierungsversuche jedoch nur
marginale Unterschiede hinsichtlich der inneren Reibungsverluste.

Aus den grundsätzlich stark variierenden Belastungssituationen (Einzellast vs. Streckenlast) resultierten
entsprechend variierende Querkraftverläufe: Ein streckenweise annähernd konstanter Querkraftverlauf
unter Einzellasten bzw. ein annähernd linearer Querkraftverlauf unter Streckenlasten.

Bild 3-4: Beanspruchungen im Balkensteg unter Ansatz einer angenommenen Lastausbreitung von 45°
bis zur Schwerelinie (Versuchsträger DLT 4)

42
3 Experimentelle Untersuchungen

3.2.4 Spannweite und Querschnittsgeometrie


Die Spannweite und Querschnittsgeometrie der Versuchsträger wurden im Zuge der experimentellen
Untersuchungen nicht variiert. Bild 3-5 zeigt die Geometrie der Versuchsträger in Ansicht (a) und in
Aufsicht (b) sowie qualitativ den Verlauf der internen Spannglieder.

Ab einer Distanz von 75 cm zur Endauflagerachse wurden die Trägerstege zur Verankerung der internen
Spannglieder von 30 cm auf 60 cm Breite aufgeweitet (Bild 3-6 (a)). In dem zwischen den
Stegaufweitungen liegenden Regelbereich wiesen die Versuchsbalken einen Plattenbalkenquerschnitt mit
konstanten Abmessungen bw/bF = 30/80 [cm] und h/hF = 80/15 [cm] auf (Bild 3-6 (b)).

Bild 3-5: Geometrie der Versuchsträger DLT 1-4, dargestellt in Ansicht (a) und Aufsicht (b) [42]

(a) (b)
Bild 3-6: Schematische Querschnittsdarstellung der Versuchsträger DLT 1-4 in der Achse der
Endauflager (a) und im Regelbereich (b) [42]

43
3.2 Versuchsprogramm

3.2.5 Längs- und Querkraftbewehrung


Bild 3-7 zeigt eine Übersicht der Bewehrung für den Regelbereich zwischen den Endauflagern.
Detaillierte Bewehrungspläne können Anhang A1.2 entnommen werden. Die Längsbewehrung der
Versuchsträger wurde so dimensioniert, dass bei geringen Querkraftbewehrungsgraden ein
Biegeversagen vor einem Querkraftversagen sehr unwahrscheinlich war. Dadurch resultierten jedoch
Längsbewehrungsgrade, die bei bestehenden Brückenbauwerken aus den 1960er und 1970er i.d.R. nicht
vorzufinden sind. Von einer Staffelung der unteren Längsbewehrung im Feld, wie sie bei Versuchsträger
DLT 1 gewählt wurde, wurde bei den Versuchsträgern DLT 2-4 abgesehen. Zur Vermeidung eines
ungewollten Druckzonenversagens wurde Versuchsträger DLT 4 im Bereich der Innenstütze zusätzlich
stark längs- und querkraftbewehrt. Da im Rahmen eines Forschungsprojektes, welches nicht Gegenstand
der vorliegenden Arbeit ist, experimentelle Untersuchungen zum Tragverhalten von durchlaufenden
Spannbetonträgern unter kombinierter Biege-, Querkraft- und Torsionsbeanspruchung durchgeführt
wurden, wurde der Versuchsträger DLT 4 im Bereich links der Innenstütze zusätzlich mit insgesamt vier
Längsstäben Ø8 ausgestattet. Diese mit Messtechnik ausgestatteten Stäbe dienten der Referenzmessung
zu vergleichbaren torsionsbeanspruchten Balken [147].

Bild 3-7: Bewehrungsübersicht im Regelbereich zwischen den Stegaufweitungen [42]

Tabelle 3-1 kann die Längs- und Querkraftbewehrung im Regelbereich entnommen werden. Der
angegebene Längsbewehrungsgrad wurde gem. DIN EN 1992-1-1/NA [23; 24] nach Gl. (3.1) bestimmt.
Das Verhältnis zwischen dem geometrischen Querkraftbewehrungsgrad w,geo und dem

44
3 Experimentelle Untersuchungen

Mindestquerkraftbewehrungsgrad w,min für gegliederte Querschnitte mit vorgespanntem Zuggurt wurde


über Gl. (3.2) und Gl. (3.3) bestimmt. Es ist zum einen der Mindestquerkraftbewehrungsgrad w,min,ist
auf Basis der ermittelten Mittelwerte der Materialfestigkeiten (s. Abschnitt 3.4) und zum anderen der
Mindestquerkraftbewehrungsgrad w,min,soll auf Basis der nach [23] anzusetzenden Mittelwerte der
Materialfestigkeiten für einen Beton der Klasse C30/37 und Betonstahl des Typs B500B angegeben. Es
zeigt sich, dass die angestrebten und tatsächlichen Querkraftbewehrungsgrade aufgrund nicht zu
verhindernder Streuungen der Beton- sowie Betonstahlfestigkeiten teilweise erheblich voneinander
abweichen (Bild 3-8). Entsprechend variiert der Querkraftbewehrungsgrad w,min,ist für identische
geometrische Bewehrungsgrade stark (w,min,ist = 0,91 für Ø8/20 bei DLT 1 gegenüber
w,min,ist = 1,51 für Ø8/20 bei DLT 4).

Da die experimentellen Untersuchungen Rückschlüsse hinsichtlich des Tragverhaltens bestehender


Spannbetonbrücken mit geringen Querkraftbewehrungsgraden liefern sollten, wurden vorwiegend
geringe Querkraftbewehrungsgrade realisiert. Durch die Wahl erhöhter Querkraftbewehrungsgrade
wurde jedoch überprüft, ab welchen Querkraftbewehrungsgraden die Biegetragfähigkeit
versagensrelevant wird und inwiefern die erhöhten Querkraftbewehrungsgrade einen Einfluss auf den
Verlauf der inneren Kräfte haben.

Tabelle 3-1: Zusammenstellung der Längs- und Querkraftbewehrung

Querkraftbewehrung
Längsbewehrung
Versuchsträger
(Längsbewehrungsgrad) (w,geo/w,min,ist bzw. w,geo/w,min,soll)
Feld 1 Feld 2
oben: 16Ø12 (0,83%)
Ø8/20 Ø12/20
DLT 1 unten, Feld: 3Ø16 + 2Ø20 (0,55%)
(0,91 bzw. 1,13) (2,32 bzw. 2,54)
unten, Stütz: 3Ø16 + 2Ø25
oben: 16Ø12 (0,83%)
Ø6/20 Ø10/20
DLT 2 unten, Feld: 3Ø16 + 2Ø20 (0,55%)
(0,77 bzw. 0,64) (1,89 bzw. 1,77)
unten, Stütz: 3Ø16 + 4Ø20
oben: 16Ø12 (0,83%)
Ø6/30 Ø8/20
DLT 3 unten, Feld: 3Ø16 + 2Ø20 (0,55%)
(0,52 bzw. 0,42) (1,04 bzw. 1,13)
unten, Stütz: 3Ø16 + 4Ø20
oben: 16Ø12 (0,83%)
Ø6/20 Ø8/20
DLT 4 unten, Feld: 3Ø16 + 2Ø20 (0,55%)
(0,86 bzw. 0,64) (1,51 bzw. 1,13)
unten, Stütz: 3Ø16 + 10Ø20

3,0
Berechnung auf Basis normgemäßer
Ø12/20 Mittelwerte der Materialfestigkeiten 𝐴𝑠𝑙
Berechnung auf Basis tatsächlicher 𝜌𝑙,𝑣𝑜𝑟ℎ = (3.1)
Mittelwerte der Materialfestigkeiten 𝑏𝑤 ∙ 𝑑
w,geo / w,min

2,0
Ø10/20

Ø8/20 𝐴𝑠𝑤
𝜌𝑤,𝑔𝑒𝑜 = (3.2)
Ø8/20 Ø8/20 𝑏𝑤 ∙ 𝑠𝑤
1,0
Ø6/20
Ø6/30 𝑓𝑐𝑡𝑚
𝜌𝑤,𝑚𝑖𝑛 = 1,6 · 0,16 ∙ (3.3)
𝑓𝑦𝑘
0,0
DLT 1 DLT 1 DLT 2 DLT 2 DLT 3 DLT 3 DLT 4 DLT 4
Feld 1 Feld 2 Feld 1 Feld 2 Feld 1 Feld 2 Feld 1 Feld 2

Bild 3-8: Gegenüberstellung normgemäßer (angestrebter) und tatsächlicher Querkraftbewehrungsgrade

45
3.2 Versuchsprogramm

3.2.6 Spannglieder und Vorspannung


Der Spanngliedverlauf und die Anzahl der verwendeten jeweils identischen Spannglieder wurden im
Rahmen der experimentellen Untersuchungen nicht variiert. Bild 3-9 zeigt den Verlauf der internen
Spannglieder in der Ansicht (a) sowie die Lage der internen Spannglieder in der Aufsicht (b).

Es wurden zwei Spannglieder bestehend aus je fünf Litzen mit einer Querschnittsfläche von 140 mm2
pro Litze verwendet. Die Spannstahlsorte entsprach einem Spannstahl St 1570/1770, die ermittelten
Materialfestigkeiten können Abschnitt 3.4 entnommen werden. Der Innenhüllrohrdurchmesser des
Stahlhüllrohrs betrug 50 mm. Die Charakteristika des Spannsystems können der Zulassung des
Herstellers für den Spanngliedtyp 6805 entnommen werden [29].

Um über die Bauteillänge einen möglichst konstanten Spannkraftverlauf zu gewährleisten, wurden die
Spannglieder jeweils von entgegengesetzten Seiten vorgespannt. So konnten die entlang des Spanngliedes
auftretenden Effekte aus Hüllrohrreibung und Keilschlupf gut ausgeglichen werden. Die Spannanker
(SA) und Festanker (FA) sind in Bild 3-9 (b) gekennzeichnet.

Nach DIN 4227:1953 [19] betrug der maximal zulässige Wert der Vorspannung vor dem Ablassen der
Vorspannpresse σp = σp0 = 0,60·z. Durch diese Spannungsbegrenzung sollte seinerzeit ausgeschlossen
werden, dass die Spanngliedspannungen den maximal zulässigen Wert nach dem Ablassen der
Vorspannpresse von σp = σpm0 = 0,55·z überschreiten. Um eine möglichst gute Übertragbarkeit der
Versuchsergebnisse auf die Nachrechnung bestehender, älterer Brücken zu gewährleisten, wurden die
Versuchsbalken entsprechend der zuvor beschriebenen Regelung vorgespannt. Die aufzubringende
Vorspannung vor dem Ablassen der Presse wurde daher mit σp = 0,60·z = 0,60·1770 = 1062 MPa
angesetzt.

Mithilfe einer speziellen Messtechnik (Abschnitt 3.3) konnte im Rahmen einer geringen Fehlertoleranz
sichergestellt werden, dass die mittels Spannpresse aufgebrachte Vorspannung der Versuchsträger DLT
2-4 näherungsweise identisch ist. Die auf Basis der gemessenen Spannkräfte rechnerisch ermittelten
Spannkraftverläufe längs des Trägers unter Berücksichtigung von Kriech-, Schwind- und
Relaxationseffekten werden in Abschnitt 3.5.3 dargestellt.

Bild 3-9: Äußere Geometrie der Versuchsträger DLT 1-4, dargestellt in Ansicht (a) und Aufsicht (b)

46
3 Experimentelle Untersuchungen

3.3 Messtechnik
Bislang wurden nur wenige vergleichbare Versuche an Spannbetonträgern mit Durchlaufwirkung
(Durchlaufträger bzw. Einfeldträger mit ballastiertem Kragarm) durchgeführt. Die im Rahmen der
vorliegenden Dissertation vorgestellten Versuche wurden daher auch mit der Zielsetzung durchgeführt,
das (Querkraft-)Tragverhalten derartiger Systeme möglichst genau zu erfassen und zu dokumentieren
um so die Ergebnisse der Fachwelt zugänglich zu machen. In diesem Sinne wurde eine umfangreiche
Messtechnik installiert, um den Verlauf der inneren Kräfte und die Beanspruchung der
Betonstahlbewehrung kontinuierlich messtechnisch erfassen zu können (Bild 3-10). Die im Rahmen der
Versuche verwendete Messtechnik wurde vor Beginn jedes Versuches stets geprüft und kalibriert.
Detaillierte Informationen hinsichtlich der Art und Position der jeweils eingesetzten Messtechnik
können Anhang A1.3 entnommen werden.

Bild 3-10: Umfangreiche Messtechnik im Bereich der Innenstütze des Versuchsträgers DLT 2
(Foto: Detlef Podehl, TU Dortmund)

Pressenkräfte

Im Rahmen des ersten Versuches (DLT 1) wurde die Größe der Pressenkräfte direkt mithilfe von
Kraftmessdosen bestimmt. Im Zuge der Untersuchungen an den Versuchsträgern DLT 2 und DLT 3
wurde die Pressenlast über den Öldruck der kalibrierten kommunizierenden Hydraulikzylinder
berechnet. Als Referenzmessung und im Sinne einer redundanten Vorgehensweise wurden die
Pressenkräfte zudem über zwei Kraftmessdosen erfasst. Zur Realisierung der Streckenbelastung im Zuge
des vierten Versuches (DLT 4) wurden elf Hydraulikzylinder identischer Bauart kommunizierend an
einen Ölkreislauf angeschlossen. Die Pressenkraft wurde im Zuge dieses Versuches alleinig über den
Öldruck und die Kolbenfläche der verwendeten Pressen bestimmt. Die inneren Reibungsverluste der
einzelnen Pressen wurden dabei stets im Vorfeld durch Kalibrierungsversuche bestimmt, um die
einwirkenden Pressenkräfte mit geringer Fehlertoleranz berechnen zu können.

47
3.3 Messtechnik

Auflagerkräfte

Im Zuge des ersten Großversuches wurden in der Achse der Innenstütze zwei Kraftmessdosen zur
Messung der Auflagerkraft installiert. Aus dieser Auflagerkraft und den Pressenkräften wurden die
Endauflagerkräfte berechnet. Im Rahmen der folgenden drei Versuche wurden die Kraftmessdosen an
der Innenstütze durch ein ausbetoniertes quadratisches Stahlholprofil ersetzt. Im Gegenzug wurde
jedoch eine höhenverstellbare Messeinrichtung zur Ermittlung der Endauflagerkräfte konstruiert, welche
im Anhang A1.3.5 genauer vorgestellt wird. Die Auflagerkraft an der Innenstütze der Versuchsträger
DLT 2-4 konnte folglich aus den bekannten Endauflager- und Pressenkräften berechnet werden. Die
Auflagerkräfte wurden stets bereits während des Vorspannvorgangs kontinuierlich erfasst. Die
höhenverstellbaren Endauflager, welche im Zuge der Versuche 2-4 zum Einsatz kamen, wurden vor
Beginn der Versuche 2-4 bei kontinuierlicher Messung der vorhandenen Belastung derart ausgerichtet,
dass die vorhandene Belastung der Endauflager in guter Näherung der rechnerischen Auflagerbelastung
infolge des Balkeneigengewichts entsprach. Einer ungleichmäßigen Höhenlinie der Auflager konnte so
entgegengewirkt werden.

Vorspannkräfte

Mit dem Vorspannen der Spannglieder und Verpressen der Hüllrohre wurde eine Fachfirma beauftragt.
Im Rahmen des ersten Versuches (DLT 1) wurden die vorhandenen Vorspannkräfte alleinig aus dem
Pressendruck und der Kolbenfläche der Vorspannpresse errechnet. Um jedoch im Zuge der Versuche
2-4 zusätzlich die Vorspannkräfte am Festanker sowie die Vorspannkräfte nach dem Absetzen der
Vorspannpresse am Spannanker zu erfassen, wurde eine entsprechende Messkonstruktion entwickelt.
Diese ließ in Echtzeit eine präzise Messung der tatsächlichen Vorspannkräfte am Spann- und Festanker
zu, ermöglichte bei Bedarf ein (Ent-)Spannen des Spanngliedes und konnte nach Beendigung eines
Versuches ausgebaut und wiederverwendet werden. Genauere Informationen zu dieser
Messkonstruktion können Anhang A1.3.6 entnommen werden.

Durchbiegungen

Im Zuge der ersten drei Versuche wurden die Durchbiegungen mittels induktiven Wegaufnehmern an
der Stegunterseite in den Pressenachsen bestimmt. Zur Referenzmessung bzw. im Sinne einer
redundanten Vorgehensweise im Zuge der Versuche 2-3 wurden an diesen Stellen zusätzlich
Seilwegaufnehmer zur Bestimmung der Balkendurchbiegung bestimmt. Im Rahmen des vierten
Versuchs wurden je Feld 2 Seilwegaufnehmer sowie ein induktiver Wegaufnehmer installiert. Die
induktiven Wegaufnehmer befanden sich dabei in dem gleichen Abstand zur Innenstütze, in dem sich
bei den Versuchen 1-3 die Einzellasten befanden. Die Durchbiegungen wurden mit Beginn des
Vorspannens bis zur Beendigung eines Versuches kontinuierlich erfasst. In den Darstellungen des
Anhangs A1.3 sind die Positionen der Durchbiegungsmessungen gekennzeichnet.

48
3 Experimentelle Untersuchungen

Betonstahldehnungen

Das Messkonzept der Großversuche wurde maßgeblich durch die sehr umfangreiche Erfassung von
Betonstahldehnungen mittels DMS bestimmt. Durch die Auswertung dieser im Inneren eines Bauteils
liegenden Messstellen können Rückschlusse auf das Tragverhalten und den Verlauf der inneren Kräfte
gezogen werden. Zu Applikation eines DMS wurden die Rippen des Betonstahls lokal mechanisch
abgetragen (Bild 3-11), woraus eine gewisse Querschnittsschwächung im Bereich der Messstelle
resultiert. Um die Querschnittsschwächung quantitativ bewerten zu können, wurden vor der
Durchführung der Großversuche Zugversuche an Betonstahlzugproben durchgeführt. Im Zuge dieser
Versuche wurden Betonstahlstäbe jeweils identischer Charge mit den Durchmessern 6 mm, 8 mm und
12 mm ohne und mit Querschnittsschwächung (durch einen applizierten DMS) in Zugversuchen
untersucht.

Bild 3-11: Applizierter Dehnungsmesstreifen (DMS) auf einer bearbeiteten Betonstahloberfläche

Tabelle 3-2 liefert für die jeweiligen Betonstahldurchmesser jeweils die Mittelwerte der Fließkräfte ohne
und mit Querschnittsschwächung (Fym und Fym,DMS) sowie die Mittelwerte der Bruchkräfte ohne und mit
Querschnittsschwächung (Ftm und Ftm,DMS). Die Anzahl der verwendeten Proben ist in Klammern
angegeben. Die Auswertung der Zugversuche zeigt, dass infolge der mechanischen
Oberflächenbehandlung bei den untersuchten Proben lediglich ein geringer Querschnittsverlust (1%-
3%) verzeichnet werden konnte. Darüber hinaus nimmt der Effekt einer Querschnittsschwächung
infolge der mechanischen Oberflächenbehandlung bei den untersuchten Proben bei zunehmendem
Stabdurchmesser in der Tendenz ab. Es ist zu erwarten, dass dieser Effekt insbesondere auch für größere
Stabdurchmesser als die getesteten gilt. Insgesamt zeigen die Vorversuche, dass die zur Applikation eines
DMS erforderlichen Oberflächenbehandlungen keine nennenswerten Querschnittsschwächungen
bedingen und folglich kein signifikanter Einfluss einer umfangreichen DMS-Applikation auf das
Systemtragverhalten zu erwarten ist.

Tabelle 3-2: Untersuchungen zum Grad der Querschnittsschwächung von Bewehrungsstäben infolge
mechanischer Oberflächenbehandlung zur DMS-Applikation

Ø Fym Fym,DMS Fym/Fym,DMS Ftm Ftm,DMS Ftm/Ftm,DMS


[mm] [kN] [kN] [-] [kN] [kN] [-]

6 184,2 (3) 178,8 (4) 0,97 188,1 (3) 182,0 (4) 0,97

8 244,5 (3) 236,0 (4) 0,97 296,8 (3) 289,4 (4) 0,97

12 606,4 (2) 602,2 (2) 0,99 689,0 (2) 673,5 (2) 0,98

49
3.3 Messtechnik

Zur Erfassung der Beanspruchung der Längsbewehrung wurde in vertikalen Schnitten jeweils an der
oberen und unteren Längsbewehrung ein einzelner DMS angebracht (Bild 3-12). Um Biegeeinflüsse des
Betonstahls an der Messstelle vernachlässigen zu können wurden die Messstreifen seitlich möglichst in
Höhe der Schwerelinie eines Stabes appliziert.

Zur flächendeckenden Erfassung der Beanspruchungen der Querkraftbewehrung bei Schrägrissbildung


wurden auf einer Vielzahl von Bügelschenkeln DMS appliziert. Diese DMS befanden sich stets auf dem
Bügelschenkel der Balkenrückseite. Im Zuge des ersten Großversuches wurden darüber hinaus zur
Referenzmessung vereinzelt auch Bügelschenkel der Ansichtsseite mit DMS ausgestattet [107; 108]. Die
Auswertungen dieser Referenzmessungen zeigten, dass bei reiner Biege-Querkraft-Beanspruchung die
Stahldehnungen in den Schenkeln desselben Bügels erwartungsgemäß sehr ähnlich sind. Daher wurde
im Rahmen der Versuche 2-4 von derartigen Referenzmessungen abgesehen. Zudem wurde während
der Versuche 2-4 der Fokus der Dehnungsmessungen auf die Schubfelder links- und rechtsseitig der
Innenstütze gelegt. Aus den Darstellungen des Anhangs A1.3 gehen die Positionen der
Dehnungsmessungen auf der Längs- und Querkraftbewehrung hervor.

Aus der sehr umfangreichen Ausstattung der Versuchsträger mit Dehnungsmessstreifen resultierte ein
erheblicher Aufwand nicht nur in Bezug auf die späteren Ergebnisauswertungen, sondern ebenso in
Bezug auf die Erstellung der Bewehrungskörbe und der Trägerschalung. Es wurde stets angestrebt, die
DMS-Kabel auf kürzestem Wege horizontal aus dem Versuchsträger zu führen. So konnte der Ausfall
von DMS-Messtechnik infolge der Rissbildung unter Belastung fast ausnahmslos verhindert werden. In
Anhang A1.3.7 werden die grundsätzliche Vorgehensweise der Messkabelführung innerhalb der
Versuchsträger sowie die Kabelführung aus der Trägerschalung genauer dargestellt.

Bild 3-12: Schematische Darstellung der Positionen von Dehnungsmessstreifen auf Betonstahl

50
3 Experimentelle Untersuchungen

Betondehnungen

Von besonderem Interesse zur Untersuchung der Druckbogenwirkung war es, den Verlauf der inneren
Kräfte messtechnisch möglichst gut zu erfassen. Neben den zuvor beschriebenen DMS auf Betonstählen
wurde im Zuge der Versuche 2-4 zusätzlich eine große Anzahl an DMS auf der Betonoberfläche
appliziert. Dabei kamen im Rahmen der Versuche 2-3 vorwiegend 45°-Rechtwinkel-Rosetten (im
Folgenden auch DMS-Rosetten genannt) zum Einsatz, während im Rahmen des vierten Versuches
ausschließlich linear-DMS appliziert wurden (Bild 3-13 (a)). Die Messgitterlänge dieser Beton-DMS
betrug 60 mm (Messgitterlänge  3-facher Größtkorndurchmesser).

Um im Hinblick auf die zu erwartende Messgenauigkeit der DMS-Rosetten Rückschlüsse ziehen zu


können, wurde vor der Durchführung des zweiten Versuches ein Vorversuch an einer 70 cm hohen
zentrisch gedrückten Betonstütze mit quadratischem Querschnitt (a/b = 15/15 [cm]) durchgeführt (Bild
3-13 (b)). Da auf halber Stützenhöhe die Druckspannungstrajektorien näherungsweise parallel zur
Stützenlängsachse verlaufen (B-Bereich), wurde dort an zwei benachbarten Seiten jeweils eine DMS-
Rosette appliziert. Diese wurden bezogen auf die Längsachse der Betonstütze um den Winkel  verdreht
appliziert (Rosette R1:  = ca. 21-22°; Rosette R2:  = ca. 4-5°), um aus den experimentell messbaren
Betondehnungen auf Basis des Mohr’schen Dehnungskreises die Richtung  und Größe der
Hauptdruckdehnung ε2 in Längsrichtung zu bestimmen. Zu Vergleichszwecken wurde die Größe der
Hauptdruckdehnung ε2 im Zuge des Vorversuches im Bereich der DMS-Rosetten jeweils durch einen
separaten Dehnungsmesser experimentell bestimmt.

Die Auswertung der Messergebnisse der DMS-Rosetten ergab, dass sich mittels der eingesetzten DMS-
Rosetten sowohl die Richtung der Hauptdehnungen als auch die Größe der Hauptdehnung ε2 ohne
nennenswerten Fehler bestimmen lassen.

45°-Rechtwinkel-Rosette

Linear-DMS

(a) (b)
Bild 3-13: Dehnungsmessung auf der Betonoberfläche: (a) Verwendete Messtechnik und (b)
Vorversuch zur Messgenauigkeit an einer zentrisch gedrückten Betonstütze

51
3.4 Materialeigenschaften

3.4 Materialeigenschaften
Die ermittelten Mittelwerte der Materialfestigkeiten des Betons (Tabelle 3-3), des Betonstahls (Tabelle
3-4) und des Spannstahls (Tabelle 3-5) sind im Folgenden zusammenfassend dargestellt. Weitere,
detaillierte Darstellungen der Materialfestigkeiten sind in Anhang A1.4 zu finden.

Es wurde Lieferbeton der Zielfestigkeitsklasse C30/37 und Größtkorndurchmesser 16 mm angefordert.


Die Zielfestigkeitsklasse C30/37 ist gem. NRR [11] äquivalent zu der Betonfestigkeitsklasse B450 und
wurde angestrebt, da diese Festigkeitsklasse bei Brückenbauwerken in den 1960er und 1970er Jahre
häufig vorzufinden ist. Die Betonfestigkeitsentwicklungen wurden kontinuierlich überprüft und
dokumentiert (Anhang A1.4.1). In Kombination mit einer flexiblen Versuchsplanung konnte so erreicht
werden, dass die Mittelwerte der Materialfestigkeiten der Versuchsträger DLT 1-3 zum
Versuchszeitpunkt annähernd übereinstimmend waren. Eine Ausnahme stellte hier jedoch der Beton
des Versuchsträgers DLT 4 dar, welcher nur eine unerwartet niedrige Festigkeit entwickelte.

Die in Tabelle 3-3 angegebenen Mittelwerte der Würfeldruckfestigkeiten fcm,cube wurden im Rahmen von
Kleinversuchen an Würfeln mit der Kantenlänge 150 mm bestimmt. Der Mittelwert der
Zylinderdruckfestigkeit fcm,cyl wurde nach Gl. (3.4) aus dem Mittelwert der Würfeldruckfestigkeit fcm,cube
errechnet. Sofern im Zuge von Kleinversuchen an Zylindern (Ø150 mm, Höhe 300 mm) der Mittelwert
der Zylinderdruckfestigkeit experimentell bestimmt wurde, ist dieser Mittelwert in Tabelle 3-3 in
Klammern angegeben. Der Mittelwert der zentrischen Betonzugfestigkeit fctm wurde dabei nach Gl. (3.5)
berechnet. Gemäß Gl. (3.6) wurde zudem der mittlere E-Modul als Sekantenmodul für das jeweilige
Betonalter t berechnet. Die im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgeführten analytischen sowie
numerischen Berechnungen beruhen auf den in den folgenden Tabellen angegebenen
Materialfestigkeiten. Dabei wurden für den Beton jene Festigkeitswerte gemäß Tabelle 3-3 angesetzt,
welche nicht eingeklammert sind.

Tabelle 3-3: Tatsächliche und rechnerische Mittelwerte der Materialfestigkeiten des Betons

Versuchs- Betonalter fcm,cyl fcm,cube fctm Ecm(t)


träger [Tage] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa]
DLT 1 30 38,1 47,6* 3,15 32.860
(Versuche nach
88 40,6 50,8* 3,31 33.500
85 und 175
Tagen) 175 42,4 53,0* 3,41 33.930
DLT 2 28 33,9 (34,3*) 42,4* 2,89 31.730
(Versuch nach
49 Tagen) 49 37,2 46,5* 3,10 32.620
DLT 3 28 36,4 (37,8*) 45,5* 3,05 32.410
(Versuch nach
42 Tagen) 42 36,8 (40,7*) 46,0* 3,07 32.530
DLT 4 28 25,1 (26,6*) 31,4* 2,29 29.000
(Versuch nach
79 Tagen) 79 26,7 (26,8*) 33,4* 2,41 29.540
* experimentell ermittelter Mittelwert

𝑓𝑐𝑚,𝑐𝑦𝑙 ≈ 0,8 ∙ 𝑓𝑐𝑚,𝑐𝑢𝑏𝑒 (3.4)


mit
𝑓𝑐𝑚,𝑐𝑢𝑏𝑒 Mittelwert der Würfeldruckfestigkeit (Würfel mit Kantenlänge 150 mm)

52
3 Experimentelle Untersuchungen

2⁄3
𝑓𝑐𝑡𝑚 = 0,3 ∙ (𝑓𝑐𝑚,𝑐𝑦𝑙 − 4) ⁡ (3.5)
mit
𝑓𝑐𝑚,𝑐𝑦𝑙 Mittelwert der Zylinderdruckfestigkeit des Betons nach Gl. (3.4)

0,3
𝐸𝑐𝑚(𝑡) = (𝑓𝑐𝑚 (𝑡)/𝑓𝑐𝑚,𝑐𝑦𝑙 ) ∙ 𝐸𝑐𝑚 (3.6)
mit
𝐸𝑐𝑚 Mittlerer Elastizitätsmodul als Sekante nach 28 Tagen, gem. DIN EN 1992-1-1 aus
der Druckfestigkeit berechnet
𝑓𝑐𝑚,𝑐𝑦𝑙 Mittelwert der Zylinderdruckfestigkeit des Betons nach Gl. (3.4) nach 28 Tagen
𝑓𝑐𝑚 (𝑡) Mittelwert der Zylinderdruckfestigkeit des Betons nach Gl. (3.4) zum Zeitpunkt t

Tabelle 3-4: Ermittelte Mittelwerte der Materialfestigkeiten des Betonstahls Typ B500B

Ø fym ftm ftm/fym Esm


Versuchsträger
[mm] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa]
8 476,1 514,6 1,08 200.149
12 538,3 610,9 1,13 199.671
DLT 1 16 561,0 644,2 1,15 204.960
20 586,5 671,8 1,14 196.000
25 555,0 646,6 1,16 197.000
6 651,7 665,3 1,02 199.170
8 486,3 590,4 1,21 198.305
10 571,7 628,5 1,10 200.807
DLT 2-3
12 536,4 609,2 1,13 199.696
16 536,1 640,0 1,19 200.683
20 554,5 649,3 1,17 204.019
6 563,3 590,0 1,05 209.564
8 553,4 609,8 1,10 210.139
DLT 4 12 617,9 691,5 1,12 220.700
16 569,7 654,6 1,15 204.266
20 548,1 659,9 1,20 206.379

Tabelle 3-5: Ermittelte Mittelwerte der Materialfestigkeiten des Spannstahls Typ St 1570/1770

Apm fpm,0.1 fpm,0.2 fpm‘ Epm


Versuchsträger
[mm2] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa]
DLT 1 140 1666,9 1718,3 1911,6* 199.837
DLT 2-4 140 1654,4 1713,4 1876,7* 197.331
* Die Spannstahlproben wurden in der Prüfmaschine mithilfe der zugehörigen Klemmkeile gem. Zulassung an beiden Enden in einer
eingespannten Stahlhülse mit innen konischer Bohrung verankert. Das Zugversagen trat dabei stets im Bereich der Einspannung
durch die Klemmkeile infolge der Kerbwirkung der gerippten Keiloberfläche auf. Die tatsächliche Zugfestigkeit des Spannstahls fp wurde
daher nicht bestimmt und liegt oberhalb des Wertes fpm‘.

53
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

3.5.1 Selektion wesentlicher Belastungsniveaus


Zur Darstellung der umfangreichen Versuchsergebnisse wurden je Träger individuelle Belastungsniveaus
selektiert, welche zur Untersuchung des lastabhängigen Systemtragverhaltens ausgewertet wurden
(Tabelle 3-6).

Tabelle 3-6: Messergebnisdarstellung für ausgewählte, repräsentative Belastungsniveaus

Ergebnisdarstellung für Laststufe


Messergebnis DLT 1 DLT 2 DLT 3 DLT 4
[KN] [KN] [KN] [KN/m]
0 0 0 0
Auflagerkräfte 800 800 800 200B
(Abschnitt 3.5.2 bzw. Anhang A1.5) 1200 1200 1000 250
1400 1400 1200 275
Numerische Spannungswerte 1540 1607S,U1 1300 300
(Abschnitt 3.5.6 bzw. Anhang A1.9) 1600S 1700S 1400 350
1650S 1800 1500 375
Dehnungen der Längsbewehrung 1743S,U1 1900S 1600U1 380
(Abschnitt 3.5.6 bzw. Anhang A1.11) 1800S 2000 1700S 413U1
1890U2 2100S,U2 1798U2 496U2
700B 700B 700 200B
Rissbilder 800 800 800B 225
(Abschnitt 3.5.5 bzw. Anhang A1.7) 1200 1200 1000 250
1400 1400 1200 275
Mittelwerte der Bügelspannungen 1540 1607S,U1 1300 300
(Abschnitt 3.5.6 bzw. Anhang A1.10) 1600S 1700S 1400 350
1650S 1800 1500 375
Maximalwerte der Bügelspannungen 1743S,U1 1900S 1600U1 380
(Abschnitt 3.5.6 bzw. Anhang A1.10) 1800S 2000 1700S 413U1
1890U2 2100S,U2 1798U2 496U2
0 0
400 400
800 600
1200 800
Hauptdruckdehnungstrajektorien 1400 1000
-/- -/-
(Abschnitt 3.5.7 bzw. Anhang A1.12) 1607S,U1 1200
1700S 1400
1800 1600U1
1900S 1700S
2100S,U2 1798U2
0
200B
600
250
900
275
1200
Druckbogenverläufe 300
-/- -/- 1400
(Abschnitt 3.5.7 bzw. Anhang A1.13) 1600U1
350
375
1700S
380
1798U2
413U1
496U2
B Laststufe unmittelbar nach Ausbildung erster vertikaler Biegerisse
S Laststufe unmittelbar nach Ausbildung eines oder mehrerer schräger Schubrisse, welche nicht aus einem Biegeriss hervorgehen
U1 Laststufe bei Versagensankündigung im schwächer querkraftbewehrten Feld 1; daraufhin Montage der ext. Querkraftverstärkung
U2 Laststufe bei Versagen

54
3 Experimentelle Untersuchungen

3.5.2 Schnittgrößen
Die Balkenschnittgrößen können aus den messtechnisch erfassten und in Anhang A1.5 dokumentierten
Pressen- und Auflagerkräften für die wesentlichen Laststufen nach Tabelle 3-6 berechnet werden.
Nennenswerte Schnittgrößenumlagerungen innerhalb der statisch unbestimmten Balkensysteme
erfolgten nicht (Anhang A1.5). Die Pressenlasten verteilten sich daher bis zur Bruchlaststufe
näherungsweise zu gleichen Anteilen auf die Auflager. Es ist jedoch zu beachten, dass geringe
lastabhängige Messfehler der kommerziellen sowie konstruierten Messtechnik zu erwarten sind.

3.5.3 Vorspannkräfte
Mithilfe der in Abschnitt 3.3 vorgestellten Messtechnik konnte im Rahmen der Versuche 2-4 die
Verankerungskraft der Spannglieder jeweils am Spannanker (SA) sowie am Festanker (FA) kontinuierlich
messtechnisch erfasst werden. Wie bereits in Abschnitt 3.2.6 erläutert, wurde eine Zielvorspannung in
Höhe von 0,60·z = 0,60·1770 = 1062 MPa je Spannglied angestrebt, welche einer Zielvorspannkraft
von 743 kN (Ap = 700 mm2 je Spannglied) entsprach. Bild 3-14 (a) zeigt exemplarisch für den
Versuchsträger DLT 2 die messtechnisch erfassten Verankerungskräfte der internen Spannglieder am
Spann- und Festanker während des Vorspannvorganges. Es zeigt sich, dass die an beiden Spannankern
vor dem Verankern der Spannglieder gemessenen Vorspannkräfte P0a,SA,Exp in sehr guter Näherung der
Zielvorspannkraft von 743 kN entsprachen.

Die konstruierte Messtechnik (s. Abschnitt 3.3 bzw. Anhang A1.3.6) zur Bestimmung der
Vorspannkräfte bietet zwei wesentliche Vorteile: zum einen wird die Verankerungskraft P0e,SA,Exp eines
Spanngliedes nach dem Absetzen der Spannpresse und zum anderen die Verankerungskraft Pm0,FA,Exp
eines Spanngliedes am Festanker inklusive der Reibungs- und sofortigen Spannkraftverluste erfasst (Bild
3-14 (a)). Mithilfe dieser Informationen lassen sich die Versuche analytisch bzw. numerisch
wirklichkeitsnäher numerisch und analytisch nachrechnen.

Für die Berechnung der Spannkraftverluste infolge Reibung und ungewollter Umlenkung gibt der
Hersteller des eingesetzten Spannsystems in [29] den Reibbeiwert  = 0,20 [-] und den Beiwert k = 0,005
[rad/m] vor. Der Ansatz dieser Beiwerte führt hier rechnerisch jedoch zu einer Überschätzung der
Spannkraftverluste und würde bei Unkenntnis der tatsächlichen Verankerungskraft zu einer
Unterschätzung der Vorspann- und Verankerungskräfte führen. Für den Versuchsträger DLT 2 würde
der Ansatz der Beiwerte nach [29] zu einer rechnerischen Verankerungskraft am Festanker des
Spanngliedes 1 von Pm0,FA,calc = -538 kN führen, wohingegen messtechnisch ein Wert in Höhe von
Pm0,FA,Exp = -593 kN erfasst wurde. Die Differenz dieser Werte entspricht einer rechnerischen
Unterschätzung der Verankerungskraft um ca. 9,3%. Eine gute Übereinstimmung ist jedoch gegeben,
wenn für den ungewollten Umlenkwinkel des Spanngliedes der Wert k = 0,005 [rad/m] und für den
inneren Reibbeiwert der (reduzierte) Wert  = 0,14 [rad-1] angesetzt wird. Bild 3-14 (b) zeigt die auf Basis
dieser Parameter berechneten Spannkraftverläufe beider Spannglieder längs des Versuchsträgers DLT 2.
Die rechnerischen Verankerungskräfte Pm0,FA,calc am Festanker (Bild 3-14 (b)) gleichen dann in guter
Näherung den messtechnisch ermittelten Verankerungskräften Pm0,FA,Exp (Bild 3-14 (a)).

Der Hersteller beschreibt in [29], dass die Beiwerte  und k abhängig von dem gegebenen
Hüllrohrdurchmesser und dem maximalen Abstand der Spanngliedunterstützung der Spannglieder sind.

55
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

(Der Abstand der der Spanngliedunterstützung betrug im Rahmen der experimentellen Untersuchungen
zwischen 0,20-0,60 m, wobei in [29] ein maximal zulässiger Wert von 1,8 m angegeben wird.) Es
erscheint plausibel, dass die tatsächlichen Spannkraftverluste infolge hoher Einbaugenauigkeit unter
Laborbedingungen und daraus resultierender nicht vorhandener ungewollter Spanngliedumlenkungen
geringer ausfallen. Zudem ist es denkbar, dass die Innenseiten der Stahlhüllrohre infolge nicht
vorhandener Oberflächenkorrosion glatter ( < 0,20) waren, als es die Zulassung des Herstellers für
übliche Anwendungsbedingungen annimmt.

Letztlich wurden für die Berechnung der Spannkraftverluste längs der Versuchsträger DLT 1-4 die
Beiwerte zu  = 0,14 [rad-1] und zu k = 0,005 [rad/m] angesetzt, da diese hier zu einer sehr guten
Übereinstimmung zwischen den messtechnisch erfassten und rechnerisch bestimmten Werten der
Verankerungskräfte führten. Die messtechnisch erfassten Verankerungskräfte (sofern vorhanden) sowie
die rechnerisch bestimmten Spanngliedkräfte längs der Versuchsträger sind in Anhang A1.6 für alle
Versuchsträger dokumentiert.

Zu erwähnen ist, dass die im Zuge der Versuche 2-4 eingesetzte Messtechnik zur Ermittlung der
vorhandenen Vorspannkräfte im Rahmen des ersten Versuches (DLT 1) noch nicht zur Verfügung
stand. Die Vorspannkraft vor dem Verankern der Spannpresse P0a,SA,Exp wurde daher dem
Spannprotokoll entnommen. Der Wert der Vorspannkraft P0e,SA,Exp nach dem Verankern des
Spanngliedes wurde über den messtechnisch an den Versuchsträgern DLT 2-4 erfassten
durchschnittlichen Abfall der Verankerungskräfte zurückgerechnet. Dieser betrug im Durchschnitt ca.
23,0 %. Zur Berechnung der sofortigen Spannkraftverluste längs des Versuchsträgers wurden die
Beiwerte zu  = 0,14 [rad-1] und zu k = 0,005 [rad/m] angesetzt – wie es sich im Zuge der oben
dargestellten Untersuchungen als zweckmäßig herausstellte.

-800 800
SPG 1 - Spannanker P0a,SA,Exp=-737  = 0,14 [rad-1]
SPG 1 - Festanker P0a,SA,Exp=741 P0a,SA,Exp=737
-700 750 k = 0,005 [rad/m]
SPG 2 - Spannanker
SPG 2 - Festanker P0a,SA,Exp=-741
-600 700
Verankerungskraft [kN]

Pm0,FA,Exp=-593
Spanngliedkraft [kN]

Pm0,FA,Exp=-593
-500 650 Pm0,FA,calc=589 Pm0,FA,calc=592
P0e,SA,Exp=-577 P0e,SA,Exp=-560
-400 600

-300 550 P0e,SA,Exp=577


P0e,SA,Exp=560
-200 500
SPG 1 - Vor Absetzen der Spannpresse
SPG 1 - Nach Absetzen der Spannpresse
-100 450
SPG 2 - Vor Absetzten der Spannpresse
SPG 2 - Nach Absetzen der Spannpresse
0 400
0 5 10 15 20 25 30 35 40 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Dauer [min] X-Koordinate [m]

(a) (b)
Bild 3-14: (a) Messtechnisch erfasste Verankerungskräfte der internen Spannglieder am Spann- und
Festanker während des Vorspannvorganges des Versuchsträgers DLT 2; (b) rechnerische
Spannkraftverläufe längs des Trägers unter Berücksichtigung der Hüllrohrreibungsverluste

56
3 Experimentelle Untersuchungen

Um die tatsächlichen Vorspannkräfte längs der Versuchsträger zum Versuchstag abschätzen zu können,
wurden die zeitabhängigen Spannkraftverluste infolge Kriechen und Schwinden des Betons sowie
infolge der Relaxation des Spannstahls gem. [34] berechnet.

Im Zuge dieser Berechnung wurden die Mittelwerte der Materialeigenschaften gem. Abschnitt 3.4
verwendet. Zudem wurden die Nachbehandlungsdauern, der Zeitpunkt der Erstbelastung (Vorspannen)
sowie der Zeitpunkt des Versuches nach Tabelle A1.5 des Anhangs berücksichtigt.

Die relative Luftfeuchtigkeit der Umgebung (RH) in der Experimentierhalle der TU Dortmund
unterliegt ständigen Schwankungen; sie hat jedoch einen wesentlichen Einfluss auf das Kriech- und
Schwindverhalten des Betons. Daher wurden zur Sensitivitätsuntersuchung die Spannkräfte für
RH = 50% sowie RH = 80% berechnet. Im Zuge der analytischen und numerischen Nachrechnungen
der Versuchsträger wurde die längs veränderliche Vorspannkraft auf Basis einer mittleren relativen
Luftfeuchtigkeit von RH = 65% bestimmt.

In der Tabelle 3-7 sind in einer Übersicht die rechnerisch nach [34] ermittelten Vorspannkräfte zum
jeweiligen Versuchstag dargestellt. Bei den Werten handelt es sich jeweils um die über die komplette
Bauteillänge eines Versuchsträgers verschmiert berechneten Mittelwerte. Dem Anhang A1.6 können die
genauen Verläufe der Vorspannkraft unter Berücksichtigung zeitabhängiger Einflussparameter und
variierender relativer Luftfeuchtigkeiten der Umgebung entnommen werden. Ebenso sind dort die
relativen Spannkraftverluste längs eines Versuchsträgers dokumentiert. Die in Tabelle 3-7 angegebenen
Werte sind wie folgt definiert:

Pm0,MW Mittelwert der Vorspannkraft zum Zeitpunkt t=0 unter Berücksichtigung der
sofortigen Spannkraftverluste
t Alter des Versuchsträgers zum Versuchstag
Pmt,RH50,MW Mittelwert der Vorspannkraft zum Zeitpunkt t unter Berücksichtigung der sofortigen
und zeitabhängigen Spannkraftverluste, RH = 50%
Pmt,RH65,MW Mittelwert der Vorspannkraft zum Zeitpunkt t unter Berücksichtigung der sofortigen
und zeitabhängigen Spannkraftverluste, RH = 65%
Pmt,RH80,MW Mittelwert der Vorspannkraft zum Zeitpunkt t unter Berücksichtigung der sofortigen
und zeitabhängigen Spannkraftverluste, RH = 80%
Pmt,RH65,MW Mittelwert der zeitabhängigen Vorspannkraftverluste zum Zeitpunkt t, RH = 65%
σc,RH65,MW Mittelwert Betondruckspannungen infolge Pmt,RH65,MW

Tabelle 3-7: Mittelwerte der (zeitabhängigen) Vorspannkräfte und Spannkraftverluste

Versuchs- Pm0,MW t Pmt,RH50,MW Pmt,RH65,MW Pmt,RH80,MW Pmt,RH65,MW σc,RH65,MW


träger [kN] [Tage] [kN] [kN] [kN] [%] [MPa]
1231 85 1113 1132 1150 8,0 -3,59
DLT 1
1231 175 1083 1107 1132 10,0 -3,51
DLT 2 1224 49 1137 1150 1164 6,1 -3,65
DLT 3 1225 42 1144 1156 1168 5,6 -3,67
DLT 4 1236 79 1141 1156 1171 6,5 -3,67

57
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

3.5.4 Last-Durchbiegungs-Beziehungen
In Bild 3-15 bis Bild 3-18 ist das lastabhängige Verformungsverhalten der Versuchsträger DLT 1-4
dargestellt. Dabei zeigen jeweils die Teilbilder (a) die Pressenlast-Durchbiegungsbeziehung und die
Teilbilder (b) die Querkraft-Durchbiegungsbeziehung. Die Durchbiegungen sind für Feld 1 und Feld 2
jeweils im Abstand 3,50 m von der Innenstütze aufgetragen. Die Querkraft wird für die mittlere
Auflagerachse unter Berücksichtigung der statisch unbestimmten Vorspannwirkung sowie des
Eigengewichtes aus Balken und ggf. Versuchsstand angegeben.

2400 1400
FVersagen = 1890 kN QVersagen = 1100 kN
2000 1200
Pressenlast [kN]

1000
1600

Querkraft [kN]
FVerstärkung = 1743 kN QVerstärkung = 1012 kN
800
1200
600
800
400
DLT 1 - Feld 1 - Ø8/20 DLT 1 - Feld 1 - Ø8/20
400 200
DLT 1 - Feld 2 - Ø12/20 DLT 1 - Feld 2 - Ø12/20

0 0
0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60
Durchbiegung [mm] Durchbiegung [mm]
(a) (b)
Bild 3-15: Versuchsträger DLT 1: (a) Last-Durchbiegungskurve; (b) Querkraft-Durchbiegungskurve
2400 1400

2000 1200

FVersagen = 2100 kN
Pressenlast [kN]

1000 QVersagen = 1222 kN


1600
Querkraft [kN]

FVerstärkung = 1607 kN 800 QVerstärkung = 935 kN


1200
600
800
400
DLT 2 - Feld 1 - Ø6/20 DLT 2 - Feld 1 - Ø6/20
400 200
DLT 2 - Feld 2 - Ø10/20 DLT 2 - Feld 2 - Ø10/20
0 0
0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60
Durchbiegung [mm] Durchbiegung [mm]
(a) (b)
Bild 3-16: Versuchsträger DLT 2: (a) Last-Durchbiegungskurve; (b) Querkraft-Durchbiegungskurve
2400 1400
FVersagen = 1794 kN QVersagen = 1019 kN
2000 1200
Pressenlast [kN]

1000
1600
Querkraft [kN]

FVerstärkung = 1600 kN 800 QVerstärkung = 909 kN


1200
600
800
400
DLT 3 - Feld 1 - Ø6/30 DLT 3 - Feld 1 - Ø6/30
400 200
DLT 3 - Feld 2 - Ø8/20 DLT 3 - Feld 2 - Ø8/20
0 0
0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60
Durchbiegung [mm] Durchbiegung [mm]
(a) (b)
Bild 3-17: Versuchsträger DLT 3: (a) Last-Durchbiegungskurve; (b) Querkraft-Durchbiegungskurve

58
3 Experimentelle Untersuchungen

600 2000
FVersagen = 496 kN/m
500
1600 QVersagen = 1781 kN
Pressenlast [kN/m]

400

Querkraft [kN]
QVerstärkung = 1480 kN
FVerstärkung = 413 kN/m 1200
300
800
200
DLT 4 - Feld 1 - Ø6/20 400 DLT 4 - Feld 1 - Ø6/20
100
DLT 4 - Feld 2 - Ø8/20 DLT 4 - Feld 2 - Ø8/20
0 0
0 5 10 15 20 25 30 0 5 10 15 20 25 30
Durchbiegung [mm] Durchbiegung [mm]
(a) (b)
Bild 3-18: Versuchsträger DLT 4: (a) Last-Durchbiegungskurve; (b) Querkraft-Durchbiegungskurve

Grundsätzlich ist festzustellen, dass die bereichsweise sägezahnartigen Verläufe häufig auf
Kurzzeitkriecheffekte während der planmäßigen Belastungspausen zurückzuführen sind. Mit
ansteigenden Belastungen resultieren jedoch zunehmend mehr Sprünge der Verformungskurven aus
einer plötzlichen Rissbildung im Beton und einer damit einhergehenden Entlastung infolge der
Durchbiegungszunahme.

Ein Versagen des stärker querkraftbewehrten Feldes 2 des Trägers DLT 1 (w,geo/w,min = 2,32) konnte
nicht erreicht werden. Eine externe Querkraftverstärkung wurde zwar im schwächer querkraftbewehrten
Feld 1 im Bereich der Innenstütze installiert (Bild 3-1 (a)), jedoch trat das Versagen im Bereich der
Lasteinleitung in Feld 1 ein.

Obgleich die Versuchsträger 1, 2 und 4 ihre Auslastung bzw. das Systemversagen durch ausgeprägte
Rissbildungen sowie Durchbiegungen ankündigten, erfolgte der eigentliche Bruch i.d.R. spröde durch
Versagen des Betons in der Druckzone. Dies belegt der plötzliche Abfall der jeweiligen
Verformungskurven, ohne dass sich zuvor ein horizontales Fließplateau ausbilden konnte. Ein
ausgeprägtes Fließplateau (infolge Fließen der Biegebewehrung) in Verbindung mit einem sehr duktilen
Versagen zeigte lediglich der Versuchsträger 2. Dieses duktile Verhalten konnte sich einstellen, da der
Träger im schwächer querkraftbewehrten Feld 1 zur Vorbeugung eines frühen Versagens extern
querkraftverstärkt wurde (Bild 3-1 (b)) und Feld 2 einen relativ hohen Querkraftbewehrungsgrad aufwies
(w,geo/w,min = 1,89). Zwar bildete sich der letztlich kritische Riss des Trägers DLT 2 auch hier an der
Lasteinleitung des extern querkraftverstärkten Feldes 1 aus, jedoch lässt sich anhand des Verformungs-
und Rissverhaltens sowie der gemessenen Dehnungen des Feldes 2 ableiten, dass eine Laststeigerung
auch in Feld 2 nicht mehr möglich gewesen wäre.

Aus Bild 3-15 bis Bild 3-18 lässt sich letztlich die Tendenz ableiten, dass bei den hier untersuchten
Trägern ab Querkraftbewehrungsgraden (w,geo/w,min  ca. 2,0) das Biegeversagen maßgebend wurde.
Dieser Wechsel des Versagensmechanismus von einem Querkraft- zu einem Biegeversagen geht
entsprechend mit einem zunehmend duktileren Bauteilverhalten einher.

59
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

3.5.5 Rissbildung und Bruchverhalten


Bild 3-19 zeigt die Rissbilder der Träger DLT 1-4 im Bruchzustand. Die kritischen Versagensrisse sind
rot gekennzeichnet. Die belastungsabhängige Rissentwicklung aller Versuchsträger kann Anhang A.1.7
entnommen werden; fotografische Darstellungen der Bruchbilder finden sich in Anhang A1.8.

Balken unter Einzellasten (DLT 1-3)


Erste (vertikale) Risse bildeten sich unterhalb der Pressen infolge der im Feldbereich hohen
Momentenbeanspruchung und der gegenüber dem Stützbereich (mit vergleichbarem Biegemoment)
hohen Randzugspannung. Erwartungsgemäß wurde die Biegerissbildung am gezogenen
Querschnittsrand zumeist durch die Stegbügel initiiert. Mit ansteigender Belastung erfolgte die
Rissbildung im Bereich der Innenstütze. Ausgehend von zunächst vertikalen Biegerissen bildete sich im
Zuge der kontinuierlichen Laststeigerung eine Vielzahl an geneigten Biegeschubrissen. Bei hohen
Belastungen erfolgte im Bereich des Momentennulldurchgangs zumeist eine spröde Schubrissbildung
mit Rissneigungen von 20°-25°, welche sich nicht aus Biegerissen entwickelten. Diese Schubrisse stellten
sich jedoch hinsichtlich des Versagens in keinem Fall als kritisch heraus. Ob ein solches Tragverhalten
jedoch direkt auf bestehende Brückenbauwerke mit geringen Querkraftbewehrungsgraden übertragen
werden kann ist zumindest kritisch zu hinterfragen, da die vorhandenen Längsbewehrungsgrade
bezüglich des zusätzlichen Betonstahls der getesteten Versuchsträger die von üblichen bestehenden
Brückenbauwerken aus den 1960er-1970er Jahren deutlich überschreiten [42]. Mit höherem
Längsbewehrungsgrad ist in der Tendenz ein entsprechend duktileres Tragverhalten zu erwarten.

Bild 3-19: Rissbilder für Versuchsträger DLT 1-4 im Bruchzustand [42]

60
3 Experimentelle Untersuchungen

Charakteristisch für das Rissbild der durch Einzellasten beanspruchten Versuchsträger DLT 1-3 war die
Ausbildung einer Vielzahl geneigter Schub- und Biegeschubrisse (Bild 3-19 (a)-(c)). Aus dem Einsetzten
dieser Schrägrissbildung resultierten bereichsweise erhebliche Bügelspannungen (Abschnitt 3.5.6),
welche die Umlagerung von Anteilen der inneren Kräfte in ein fachwerkartiges Tragsystem anzeigten.
Das Versagen der Versuchsträger DLT 1-2 trat jeweils in Feld 1 unterhalb der Lasteinleitung ein (Bild
3-20 (a)). Im Rahmen des ersten Versuches war dieser Bereich nicht extern querkraftverstärkt; im
Rahmen des zweiten Versuches erwies sich die dort montierte externe Querkraftverstärkung als nicht
ausreichend tragfähig. Die in diesem Bereich vorherrschende kombinierte Beanspruchung infolge
Biegung und Querkraft resultierte in erheblichen Dehnungen der Längs- und Querkraftbewehrung,
welche deutlich über den jeweiligen Fließdehnungen lagen. Durch das Fließen der jeweils die kritischen
Biegeschubrisse kreuzenden Bewehrung erfolgte eine kontinuierliches Risswachstum, sodass es
schließlich zum spröden Versagen der immer kleiner werdenden Betondruckzone kam. Ursächlich für
das Druckzonenversagen der Versuchsträger DLT 1-2 war letztlich jedoch das Fließen der den Riss
kreuzenden Längs- und Querkraftbewehrung (Bild 3-20 (b)). Das Versagen des Versuchsträgers DLT 3
trat im nicht querkraftverstärkten Bereich der Innenstütze in Feld 2 ein. Einem Fließen der
Querkraftbewehrung in Kombination mit einem Druckzonenversagen in Feld 1, wie es im Zuge der
vorangegangenen Versuche in Feld 1 beobachtet werden konnte, wurde durch eine erhebliche externe
Querkraftbewehrung vorgebeugt (Bild 3-1 (c)). Jedoch erfolgte auch im Zuge dieses Versuches eine
Einschnürung der Druckzone infolge des Fließens der den Biegeschubriss kreuzenden Bewehrung,
woraus ein Druckzonenversagen im Steg an der Innenstütze resultierte.

Bild 3-20: Gleichgewicht am kritischen schrägen Riss

61
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

Letztlich versagten die Träger DLT 1-3 stets infolge kombinierter Biege- und
Querkraftbeanspruchungen, für die die vorhandene schlaffe und vorgespannte Längs- und
Querkraftbewehrung entlang des kritischen Schrägrisses keinen Gleichgewichtszustand durch die
inneren Kräfte mehr sicherstellen konnten [42]. Bild 3-20 (a) zeigt einen exemplarischen kritischen
Biegeschubriss im Bereich der Lasteinleitung in Feld 1. Vernachlässigt man die Querkrafttraganteile
infolge Rissreibung sowie Dübelwirkung, muss das Momenten- und Kräftegleichgewicht am schrägen
Riss alleinig durch die den Riss kreuzenden Bewehrungselemente hergestellt werden (Bild 3-20 (b)).

Die Interkation aus Biegung und Querkraft wird im Stahlbeton üblicherweise über die
Zugkraftdeckungslinie durch Berücksichtigung eines Zugkraftanstieges in der Längsbewehrung mithilfe
der Versatzmaßregel berücksichtigt. Da Spannbetonbalken jedoch i.d.R. zwei Zugbänder mit
unterschiedlichen Höhenlagen aufweisen [105], ist der Nachweis der Zugkraftdeckung nicht praktikabel.
In diesem Fall ist der Nachweis alternativ über die Momentendeckungslinie zu führen [113]. Dabei ist
bei Querkraftbiegung neben dem Gleichgewicht der vertikalen Querkräfte auch das
Momentengleichgewicht in einem schrägen Riss bezogen auf den Punkt B nach Gl. (3.7) nachzuweisen
(Bild 3-21).

𝑀𝐵 = 0
 MEd(x) + 𝑉𝐸(𝑥) · 0,5 · 𝑧 · cot 𝜃 ≤ 𝐹𝑠 · 𝑧𝑠 + 𝐹𝑝 · 𝑧𝑝 = (𝐹𝑠 + 𝐹𝑝 ) · 𝑧
 MEd(x+al) ≤ 𝑀𝑅(𝑥) (3.7)

Bild 3-21: Schrägschnitt entlang eines Schubrisses und Momentendeckungslinie (M R(x) ≥ ME(x+al)),
entnommen und modifiziert aus [113]

62
3 Experimentelle Untersuchungen

Für die Versuche 1-3 sind die Momentendeckungslinien in Bild 3-22 dargestellt. Diese wurden
vereinfacht unter Ansatz von F = Fu, z aus Dehnungsebene unter Fu, cot  = 2,25 (konstant), σs = fym
und σp = fpm,0.1 bestimmt. Die Nachrechnung der Versuche 1-3 zeigt, dass unter Bruchlasten das
einwirkende Biegemoment ME(x+al) das entlang des schrägen Risses aufnehmbare Biegemoment MR
stellenweise deutlich überschreitet. Dies gilt insbesondere für den Versuchsträger DLT 2. Dieses
Einschneiden der Momentendeckungslinie, welches bei der Bemessung durch die Versatzmaßregel
berücksichtigt wird, erklärt letztlich das Biegeschubversagen der Versuchsträger DLT 1-2 an der
Lasteinleitung. Durch die starke externe Querkraftverstärkung im Rahmen des Versuches konnte einem
Biegeschubversagen im schwächer bewehrten Feld vorgebeugt werden.

(a)
Versuchsträger DLT 1 Randbedingungen: F = Fu = 1890kN, z = z(Biegung im GZT), cot  = 2,25 (konst.)
2.500
Moment [kNm]

2.000
1.500
1.000
500
0
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
Position [m] M E(x)
M_E(x) M E(x+al)
M_E(x+al) M R(x)
M_R(x)

Versuchsträger DLT 2 Randbedingungen: F = Fu = 2100kN, z = z(Biegung im GZT), cot  = 2,25 (konst.)


2.500
Moment [kNm]

2.000
1.500
1.000
500
0
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
Position [m] M E(x)
M_E(x) M E(x+al)
M_E(x+al) M R(x)
M_R(x)

Versuchsträger DLT 3 Randbedingungen: F = Fu = 1794kN, z = z(Biegung im GZT), cot  = 2,25 (konst.)


2.500
Moment [kNm]

2.000
1.500
1.000
500
0
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
Position [m] M E(x)
M_E(x) M E(x+al)
M_E(x+al) M R(x)
M_R(x)

(b)
Bild 3-22: Versuchsträger DLT 1-3 unter Einzellasten: (a) Stat. System, (b) Momentendeckungslinien im
Bruchzustand (MR(x)  ME(x+al))

Balken unter Streckenlast (DLT 4)


Aufgrund der Vielzahl an Einzellasten konnte im Rahmen des vierten Versuches in guter Näherung von
einer Streckenbelastung ausgegangen werden (Bild 3-4). Als Folge des daraus resultierenden linearen
Querkraftverlaufes wurden große Bereiche des Feldes nur geringfügig querkraftbeansprucht. Das
Verhältnis von Biegemoment zu Querkraft wuchs daher zur Feldmitte stark an; die dominierende

63
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

Beanspruchung in den Feldbereichen stellte daher das Biegemoment dar. Da Biegemoment und
Querkraft an der Innenstütze jedoch gleichzeitig ihre am Gesamtsystem betragsmäßig maximalen Werte
annehmen, musste dieser Bereich für das Bauteilversagen maßgebend werden.

Aufgrund der gegenüber den durch Einzellasten beanspruchten Versuchsträgern deutlich veränderten
Schnittgrößenverteilung setzte die Rissbildung zunächst im Bereich der Innenstütze ein. Aus der im
Feldbereich dominierenden Biegebeanspruchung bildeten sich bei zunehmender Belastung vorwiegend
vertikale Biegerisse, wohingegen insbesondere an der Innenstütze die hohe Querkraftbeanspruchung an
der Schrägrissbildung zu erkennen war (Bild 3-19 (d)).

Charakteristisch für das Rissbild des durch Streckenlasten beanspruchten Versuchsträgers DLT 4 war
die Ausbildung vorwiegend vertikaler Risse im Feldbereich. Als Folge dieser überwiegend vertikalen
Biegerissbildung im Feld wurden in diesem Bereich an Bügeln nur geringe Spannungen gemessen (vgl.
Abschnitt 3.5.6). Eine signifikante Umlagerung innerer Kräfte in ein fachwerkartiges Tragsystem hat
daher in den Feldbereichen nicht stattgefunden. Die Querkrafttragfähigkeit resultierte in diesen
Bereichen maßgeblich aus dem Traganteil des geneigten Spannglieds und einem additiven
Betontraganteil, welcher sich beispielsweise über die Wirkung eines Druckbogens erklären lässt. Hohe
Bügelbeanspruchungen wurden lediglich im auflagernahen Bereich, einhergehend mit der dortigen
Schrägrissbildung, detektiert. Das Rissbild des Trägers DLT 4 (Bild 3-19 (d))spiegelt sehr deutlich die
erwartungsgemäß stark unterschiedlichen Beanspruchungen gegenüber der Träger DLT 1-3 wider [42].

Das Versagen des Trägers DLT 4 erfolgte im nicht querkraftverstärkten Bereich an der Innenstütze.
Obgleich die Biegedruckzone in diesem Bereich mittels Betonstahl gegenüber den vorangegangenen
Versuchen erheblich verstärkt wurde, konnte hier ein gleichzeitiges Druckzonenversagen nicht
verhindert werden. Das Druckzonenversagen kündigte sich während des Versuches durch flächenhafte
Betonabplatzungen an und lag letztlich in der unplanmäßig geringen Betonfestigkeit begründet. Ein
Einschneiden der Momentendeckungslinie, wie es im Rahmen der Versuche 1-3 festzustellen ist (Bild
3-22), zeigt sich im Rahmen des vierten Versuches nicht.

(a)
Versuchsträger DLT 4 Randbedingungen: f = fu = 497kN/m, z = z(Biegung im GZT), cot  = 1,75 (konst.)
2.500
Moment [kNm]

2.000
1.500
1.000
500
0
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
Position [m] M E(x)
M_E(x) M E(x+al)
M_E(x+al) M R(x)
M_R(x)

(b)
Bild 3-23: Versuchsträger DLT 4 unter Streckenlast: (a) Stat. System, (b) Momentendeckungslinie im
Bruchzustand

64
3 Experimentelle Untersuchungen

Auffällig war die im Vergleich zu den Versuchsträgern DLT 1-3 deutlich steilere Biegeschubrissneigung
an der Innenstütze im Rahmen des vierten Versuches (DLT 4). Bild 3-24 (a) zeigt die qualitativen
Hauptzugspannungsverläufe in diskreten vertikalen Schnitten sowie Bild 3-24 (b) die zugehörigen
qualitativen Hauptzugspannungstrajektorien, welche exemplarisch für die Versuchsträger DLT 1
(rechter Bildbereich) und DLT 4 (linker Bildbereich) berechnet wurden. Die Hauptzugspannungen
wurden dabei für die Laststufen 1743 kN (DLT 1) und 496 kN/m (DLT 4) ermittelt. Das unter diesen
Laststufen einwirkende Biegemoment in der Achse der Innenstütze war für beide Versuchsträger
näherungsweise identisch, jedoch war der Wert der einwirkenden Querkraft bei Träger DLT 4 an dieser
Stelle um ca. 65% größer als die des Trägers DLT 1.

Bild 3-24 (c) zeigt die im Zuge der Versuche 1 und 4 unter den genannten Laststufen beobachteten
zugehörigen Rissbilder. Die steilere Biegeschubrissbildung des Streckenlastversuches lässt sich
offensichtlich auf den Effekt zurückzuführen, dass sich der Nulldurchgang des Biegemomentes des
Versuchsträgers unter Streckenlasten (DLT 4) deutlich näher an der Innenstütze befindet als bei den
Versuchsträgern unter Einzellasten (DLT 1-3). Letztlich war dadurch ist die Biegeschubrissbildung an
der Innenstütze ausgehend vom oberen Rand auf einen deutlich kürzeren Bereich begrenzt und
entsprechend steiler [42].

Bild 3-24: Vergleich des Rissverhaltens von Spannbetonbalken unter Einzel- und Streckenlasten im
Bereich der Innenstütze am Beispiel der Versuchsträger DLT 1 (rechts) und DLT 4 (links)

65
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

Querkraftbewehrungsgrad

Bild 3-25 stellt die Querkrafttragfähigkeit dem Querkraftbewehrungsgrad gemäß Tabelle 3-1 gegenüber.
Im Falle des Versuchsträgers DLT 4 ist davon auszugehen, dass sich die gemäß Bild 3-26 unmittelbar
im Bereich der Innenstütze (45°-Fächer) wirkenden Einzellasten direkt in das Auflager abstützen
können. Diese Lasten erzeugen daher keine Beanspruchung, welche mittels Querkraftbewehrung
aufgenommen werden muss. In Bild 3-25 wird daher die Querkrafttragfähigkeit des Trägers DLT 4 mit
und ohne Berücksichtigung dieser auflagernahen Einzellasten dargestellt. Es zeigt sich, dass ein
ansteigender Querkraftbewehrungsgrad grundsätzlich mit einem moderaten Anstieg der
Querkrafttragfähigkeit korreliert, bis schließlich das Biegeversagen versagensrelevant wird (DLT 2 – Feld
2) [42]. Des Weiteren zeigt sich die Tendenz, dass mit abfallendem Querkraftbewehrungsgrad die
Querkrafttragfähigkeit hier keinesfalls bis auf den Wert Null abfällt. Auf Basis der vorliegenden
Versuchsergebnisse lässt sich schlussfolgern, dass die untersuchten Spannbetonbalken auch ohne
Querkraftbewehrung eine erhebliche Querkrafttragfähigkeit aufwiesen. Diese ist hier vermutlich
(überwiegend) auf den Querkrafttraganteil des geneigten Spanngliedes und auf einen erheblichen
Betontraganteil zurückzuführen.

2000
DLT 1 - Feld 1 - Einbau Verstärkung
1800
DLT 1 - Feld 1 - Bruch im Feldbereich
Querkrafttragfähigkeit [kN]

1600
DLT 2 - Feld 1 - Einbau Verstärkung
1400 1
1
DLT 2 - Feld 2 - Maximale Traglast
1200
DLT 3 - Feld 1 - Einbau Verstärkung
1000
DLT 3 - Feld 2 - Bruch an Innenstütze
800
DLT 4 - Feld 1 - Einbau Verstärkung
600
DLT 4 - Feld 2 - Bruch an Innenstütze
400
1 Querkrafttragfähigkeit nach Abzug der Querkraft
200 infolge auflagernaher Einzellasten, welche sich im
45°-Fächer im Bereich der Innstütze befinden
0
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50
w,geom / w,min [-]

Bild 3-25: Querkrafttragfähigkeit in Abhängigkeit des Querkraftbewehrungsgrads

Bild 3-26: Querkraftverlauf |VE| im Bereich der Innenstütze bei auflagernahen Einzellasten

66
3 Experimentelle Untersuchungen

3.5.6 Stahldehnungen und Stahlspannungen


Es wurde eine umfangreiche, flächendeckende Messtechnik auf Bewehrungsstählen appliziert (vgl.
Abschnitt 3.3), um die Beanspruchungen messtechnisch zu erfassen und so Rückschlüsse auf den
Verlauf der inneren Kräfte sowie das Bauteiltragverhalten ziehen zu können. Die Messfrequenz betrug
stets ca. f ≈ 0,2 Hz. Damit ist die Auswertung der Messergebnisse für quasi beliebige Laststufen möglich.
Die Messergebnisse werden für die in Tabelle 3-6 angegebenen Laststufen visualisiert.

Numerische Spannungswerte

Zur systematischen Auswertung der Messergebnisse wurde eine VBA-Routine für Microsoft Excel
entwickelt. Mithilfe dieser können die Betonstahlbeanspruchungen für beliebige Laststufen unmittelbar
ausgewertet und übersichtlich dargestellt werden. Im Rahmen dieser VBA-Routine werden den
experimentell gemessenen Stahldehnungen über das zuvor an Zugproben bestimmte, jeweils individuelle
Materialgesetz die zugehörigen Stahlspannungen zugewiesen. Dazu werden die individuellen Spannungs-
Dehnungs-Beziehungen nach Anhang A1.4.2 abschnittsweise mittels geeigneter (multi-linearer oder
nichtlinearer) Regressionsfunktionen idealisiert.

Bild 3-27 zeigt exemplarisch die so ermittelten und visualisierten Stahlspannungen an der Längs- und
Querkraftbewehrung für die Laststufe 1798 kN des Versuchsträgers DLT 3. Die grau dargestellte Fläche
stellt den Versuchsträger dar, wobei entsprechend der Positionen der DMS am Träger die rechnerischen
Stahlspannungen numerisch angezeigt werden. Die numerischen Spannungswerte in [MPa] werden
zudem entsprechend dem Grad der Beanspruchung farblich gekennzeichnet.

(a)

(b)
s = 0.0·fym s = 0.5·fym s = 1.0·fym

Bild 3-27: Numerische Darstellung messtechnisch ermittelter Betonstahlspannungen exemplarisch für


die LS 1798 kN des Versuchsträgers DLT 3; (a) Bereich zwischen Bügel 1-28 in Feld 1 und
(b) Bereich zwischen Bügel 27-59 in Feld 2 (Bügelnummerierung nach Anhang A1.3)

67
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

Dabei zeigt die Farbe grün Spannungen der Größe s ≈ 0, die Farbe gelb Spannungen der Größe
s ≈ 0,5·fym und die Farbe rot Spannungen der Größe s ≈ 1,0·fym. Zusätzlich zu dem Wert der
Stahlspannung einer Messstelle ist in Bild 3-27 im unteren Bereich der Teilbilder der über die Höhe eines
Bügelschenkels aus jeweils vier Messwerten berechnete Mittelwert der Stahlspannung sowie der
betragsmäßig größte Wert der Stahlspannung dargestellt. Die blauen Pfeile in Bild 3-27 (a) zeigen an,
dass zum Zeitpunkt der Messung der Versuchsträger bereits extern querkraftverstärkt war. Die
Positionen der Pfeile entsprechen näherungsweise den Positionen der externen, vorgespannten
Querkraftverstärkungen. Exklusiv wurden im Zuge des dritten Versuches die Vorspannkräfte [kN] der
externen Querkraftverstärkung an vier der fünf Verstärkungselemente ermittelt (Anhang A1.3.7). Diese
Werte sind in Bild 3-27 (a) (in blauen Feldern) dokumentiert.

In Anhang A1.9 sind die gemessenen Stahlspannungen der Versuchsträger DLT 1-4 für ausgewählte
Laststufen dargestellt. Insbesondere werden für jeden Träger die Stahlspannungen zu der Laststufe
dargestellt, bei welcher eine Querkraftverstärkung des schwächer querkraftbewehrten Feldes als
erforderlich erachtet wurde. Die angegebenen Spannungswerte zu dieser Verstärkungslaststufe
beinhalten jedoch noch keine Effekte aus der Vorspannung der externen Querkraftverstärkung.

In Bild 3-28 bis Bild 3-31 werden einige der in Anhang A1.9 dargestellten Versuchsergebnisse
ausschnittsweise und exemplarisch dargestellt. Die Beanspruchungen der Längs- und Querkraft-
bewehrung lassen sich dabei anhand der zuvor vorgestellten Farbkonvention qualitativ abschätzen. Die
genannten Bilder zeigen jeweils in Teilbild (a) die Beanspruchungen unter der Laststufe unmittelbar vor
Einbau der externen Querkraftverstärkung und in Teilbild (b) die Laststufe unmittelbar vor
Systemversagen. Das Tragverhalten der Versuchsträger wird durch folgende Muster charakterisiert:

Die Einzellastversuche an den Versuchsträgern DLT 1-3 (Bild 3-28 - Bild 3-30) zeigten erwartungsgemäß
grundsätzlich ähnliche Beanspruchungsbilder. Auffällig waren die fächerartige Schrägrissbildung und die
damit einhergehende hohe Beanspruchung der Querkraftbewehrung im Bereich der Einzellasten. Diese
Schrägrissbildung stellte sich im Falle der Versuchsträger 1 und 2 in Feld 1 schließlich als kritisch heraus
(Bild 3-19). Insbesondere am Beispiel der Träger DLT 1 und 2 wird zudem deutlich, dass das schwächer
querkraftbewehrte Feld zum Zeitpunkt der Montage der externen Querkraftverstärkung deutlich höhere
Beanspruchungen der Querkraftbewehrung aufwies als das stärker querkraftbewehrte Feld. Zum
Zeitpunkt des Systemversagens wiesen die durch Einzellasten belasteten Träger im Bereich zwischen
den Lasteinleitungen und der Innenstütze (aufgrund der näherungsweise konstanten Querkraft) i.d.R.
erhebliche Bügelspannungen auf. Diese resultierten aus der Schrägrissbildung und belegen anschaulich
eine teilweise Umlagerung der inneren Kräfte in ein (vielstrebiges) fachwerkartiges Tragsystem.

Das Tragverhalten des Trägers DLT 4 unter Streckenlasten (Bild 3-31) unterschied sich signifikant von
dem Tragverhalten der Träger DLT 1-3 unter Einzellasten. Hohe Bügelspannungen in der
Größenordnung der Fließspannung wurden hier ausschließlich im Bereich der Innenstütze beobachtet.
Infolge der geringen Querkraftbeanspruchung trat keine ausgeprägte Schrägrissbildung in den
Feldbereichen ein. Eine nennenswerte Fachwerktragwirkung wurde daher hier nicht beobachtet. Die
großen Bügelbeanspruchungen im Bereich vor der Innenstütze zeigen jedoch an, dass hier ein Teil der
einwirkenden Querkraft über die Querkraftbewehrung „hochgehängt“ werden muss. Letztlich war aber
ein Druckzonenversagen an der Innenstütze ursächlich für das Versagen des Versuchsträgers DLT 4.

68
3 Experimentelle Untersuchungen

(a) Laststufe 1743 kN (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 1890 kN (Laststufe bei Systemversagen)

s = 0.0·fym s = 0.5·fym s = 1.0·fym

Bild 3-28: Betonstahlspannungen des Trägers DLT 1 zwischen den Stegvoutungen

(a) Laststufe 1607 kN (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 2100 kN (Laststufe bei Systemversagen)

s = 0.0·fym s = 0.5·fym s = 1.0·fym

Bild 3-29: Betonstahlspannungen des Trägers DLT 2 zwischen den Stegvoutungen

(a) Laststufe 1600 kN (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 1798 kN (Laststufe bei Systemversagen)

s = 0.0·fym s = 0.5·fym s = 1.0·fym

Bild 3-30: Betonstahlspannungen des Trägers DLT 3 zwischen den Stegvoutungen

(a) Laststufe 413 kN/m (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 496 kN/m (Laststufe bei Systemversagen)

s = 0.0·fym s = 0.5·fym s = 1.0·fym

Bild 3-31: Betonstahlspannungen des Trägers DLT 4 zwischen den Stegvoutungen

69
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

Graphische Bügelspannungsverläufe

Die numerische Spannungsdarstellung liefert durch die farbliche Kennzeichnung hoch beanspruchter
Bewehrungsstäbe eine anschauliche Darstellung des Tragverhaltens eines Versuchsträgers. So lässt sich
beispielsweise der Einfluss der Schrägrissbildung auf die Beanspruchung der Querkraftbewehrung, also
eine teilweise Umlagerung innerer Kräfte in ein fachwerkartiges Tragsystem, gut ablesen (Bild 3-27 (b)).

Die im Folgenden dargestellten graphischen Bügelspannungsverläufe dienen der Veranschaulichung der


Bügelbeanspruchungen auf Querschnittsebene längs eines Versuchsträgers. Dem Anhang A1.10 sind für
die in Tabelle 3-6 genannten Laststufen diese Bügelspannungsverläufe für die Versuchsträger DLT 1-4
zu entnehmen. In Bild 3-32 bis Bild 3-35 werden einige der in Anhang A1.10 dargestellten
Versuchsergebnisse stark verkleinert und exemplarisch dargestellt. Die Darstellungen zeigen hier jeweils
in Teilbild (a) die Beanspruchungen unter der Laststufe unmittelbar vor Montage der externen
Querkraftverstärkung und in Teilbild (b) die Laststufe unmittelbar vor Systemversagen.

Die Bügelspannungsverläufe werden aus vier Messwerten (Messstellen s. Bild 3-12 und Anhang A1.3)
über die Höhe eines Bügelschenkels ermittelt. Die aus diesen vier Werten berechneten mittleren
Stahlspannungen begrenzen die in den Diagrammen hellgrau dargestellten Flächen, die Maximalwerte
begrenzen die dunkelgrau dargestellten Flächen. Zur Visualisierung der Ausnutzung der
Querkraftbewehrung sind in den Diagrammen zudem die Fließspannungen (Linie gestrichelt) sowie die
Zugfestigkeiten (Linie durchgezogen) der jeweiligen Betonstähle angegeben.

Grundsätzlich zeigt sich bei allen Versuchsträgern (Bild 3-32 - Bild 3-35), dass die an einem Bügel
gemessene maximale Spannung den Mittelwert der Bügelspannung häufig deutlich überschreitet. Dieser
Effekt ist auf lokal unterschiedliche Rissbreiten sowie unterschiedliche Entfernungen der jeweiligen
Messtechnik zum nächstgelegenen Schrägriss zurückzuführen. Dementsprechend variierten die
Ausnutzungsgrade über die Höhe eines Bügelschenkels. Zudem zeigt sich bei allen Versuchsträgern, dass
die Ausnutzung der Querkraftbewehrung in den Druckstrebenfächern der Diskontinuitätsbereiche
(Lasteinleitung Träger DLT 1-3, Innenstütze) bis auf den Wert Null abfällt. Dieser Effekt verdeutlicht
die fächerartige Lastausbreitung unterhalb der Einzellasten sowie die fächerartige Lastabstützung zur
Innenstütze. In den Achsen der Einzellasten sowie der Innenstütze wurden die Querschnitte
erwartungsgemäß ausschließlich biegebeansprucht.

Für die Versuchsträger unter Einzellasten (Bild 3-32 - Bild 3-34) zeigt sich insbesondere, dass bei hohen
Belastungsniveaus bzw. Systemverssagen quasi an jedem Bügel (mit Ausnahme der zuvor genannten
Diskontinuitätsbereiche) an zumindest einer Stelle eine Bügelspannung auftritt, welche den Mittelwert
der Fließspannung überschreitet. Diese Beobachtung belegt die grundsätzlich hohe Ausnutzung der
Querkraftbewehrung. Es verdeutlicht jedoch auch, dass das Systemversagen letztlich immer (erst dann)
eingetreten ist, wenn durch das Fließen der Querkraftbewehrung eine unkontrollierte Rissöffnung der
Schrägrisse und damit Einschnürung der Biegedruckzone nicht mehrt verhindert werden konnte.

Die zuvor bereits angesprochene geringe Ausnutzung der Bügelbewehrung des Trägers DLT 4 in den
Feldbereichen mit positivem Biegemoment und hohe Ausnutzung im Bereich der Innenstütze zeigt sich
auch in dieser Darstellungsvariante sehr deutlich (Bild 3-35).

70
3 Experimentelle Untersuchungen

(a) Laststufe 1743 kN (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 1890 kN (Laststufe bei Systemversagen)

Bild 3-32: Gemittelte (hellgrau) und maximale (dunkelgrau) Werte der Bügelspannungen des Trägers
DLT 1; bestimmt aus jeweils vier Messstellen über die Höhe eines Bügelschenkels

(a) Laststufe 1607 kN (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 2100 kN (Laststufe bei Systemversagen)

Bild 3-33: Gemittelte (hellgrau) und maximale (dunkelgrau) Werte der Bügelspannungen des Trägers
DLT 2; bestimmt aus jeweils vier Messstellen über die Höhe eines Bügelschenkels

(a) Laststufe 1600 kN (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 1798 kN (Laststufe bei Systemversagen)

Bild 3-34: Gemittelte (hellgrau) und maximale (dunkelgrau) Werte der Bügelspannungen des Trägers
DLT 3; bestimmt aus jeweils vier Messstellen über die Höhe eines Bügelschenkels

(a) Laststufe 413 kN/m (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 496 kN/m (Laststufe bei Systemversagen)

Bild 3-35: Gemittelte (hellgrau) und maximale (dunkelgrau) Werte der Bügelspannungen des Trägers
DLT 4; bestimmt aus jeweils vier Messstellen über die Höhe eines Bügelschenkels

71
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

Längsdehnungen des Betonstahls

Im Zuge des ersten Versuches wurden die Dehnungen von Längsbewehrungsstäben in Feld 1 im
Abstand von ca. 1 m in Längsrichtung bestimmt (Anhang A1.3.1). In den folgenden drei Versuchen
wurden die Längsdehnungen in Feld 1 und 2 im Abstand von ca. 2 m in Längsrichtung an ausgewählten
Positionen ermittelt: jeweils im Bereich der Endauflager vor der Stegaufweitung, in der Achse der
Lasteinleitung der Einzellasten, im Bereich des Momentennulldurchgangs sowie in der Achse der
Innenstütze (Anhang A1.3.2-A1.3.4). Die ermittelten Längsdehnungen erweitern das Verständnis über
das Tragverhalten der Versuchsträger, da sie Rückschlüsse auf die Biegetragfähigkeitsreserven unter den
jeweiligen Belastungsniveaus zulassen. Da bei Schubrissbildung das Ebenbleiben der Querschnitte
jedoch nicht mehr vorausgesetzt werden kann, sind die Auswertungen in derartigen Bereichen
voraussetzungsbedingten Ungenauigkeiten unterlegen. In der Achse der Innenstütze sowie der
Lasteinleitung der Einzellasten kann jedoch von dem Ebenbleiben der gerissenen Querschnitte
ausgegangen werden, da hier ausschließlich eine Biegerissbildung vorzufinden ist. In den Darstellungen
der Dehnungsebenen kennzeichnen die Farben rot bzw. blau eine Zug- bzw. Druckbeanspruchung.

In Anhang A1.11 sind die ermittelten Dehnungen ausgewählter Längsstäbe (Bild 3-12) der
Versuchsträger DLT 1-4 umfassend dargestellt. In Bild 3-36 bis Bild 3-39 werden einige der in Anhang
A1.11 dargestellten Versuchsergebnisse stark verkleinert und exemplarisch dargestellt. Die
Darstellungen zeigen hier jeweils in Teilbild (a) die Beanspruchungen unter der Laststufe unmittelbar
vor Montage der externen Querkraftverstärkung und in Teilbild (b) die Laststufe unmittelbar vor
Systemversagen. Im Gegensatz zu der sehr flächenhaften Dehnungsermittlung der Querkraftbewehrung
wurden Dehnungen an Längsstäben nur in wenigen Schnitten bestimmt. Da nicht jeder applizierte DMS
durch einen Riss gekreuzt wird, muss davon ausgegangen werden, dass in der Nähe eines DMS auch
größere Stahldehnungen als die durch den DMS gemessenen vorlagen. Die gemessene Dehnung ist
daher als unterer Grenzwert der Dehnung zu betrachten, die in einem Bereich mindestens vorlag.

Grundsätzlich zeigten alle Einzellastversuche (Bild 3-36 - Bild 3-38) ein Fließen der Biegezugbewehrung
in der Achse der Einzellasten sowie in an der Innenstütze, wobei jedoch das Fließen im Feld in der
Tendenz etwas ausgeprägter war. Kurios ist, dass der Versuchsträger DLT 2 in Feld 1 an der Einzellast
(Schnitt 2) einen Dehnungsrückgang in der Biegezugbewehrung ab Pressenlasten von ca. 1800 kN
vorwies (s. auch Anhang Bild A 1-93). Dieser Effekt kann u. U. dadurch erklärt werden, dass sich ein
weiterer Riss (trotz abgeschlossener Rissbildung) in der Nähe der Messstelle bilden konnte und sich die
aus der Biegeverformung resultierende Rissöffnung so auf einen weiteren Riss aufteilen konnten.

Auffällig ist auch das starke Fließen der Biegezugbewehrung des Versuchsträgers DLT 2 an der
Innenstütze. Die gemessenen Dehnungen verdeutlichen eine ausgeprägte Fließgelenkbildung im Bereich
der Einzellasten und Innenstütze und belegen das sehr duktile Tragverhalten (insbesondere) des Trägers
DLT 2. Diese Fließgelenkbildungen in Kombination mit dem im Vergleich zu den übrigen
Versuchsträgern hohen Querkraftbewehrungsgrad (Tabelle 3-1) war ausschlaggebend für die im Versuch
beobachtete hohe Systemtragfähigkeit und die Ausbildung des horizontalen Fließplateaus der Last-
Verformungskurve (Bild 3-16).

72
3 Experimentelle Untersuchungen

(a) Laststufe 1743 kN (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 1890 kN (Laststufe bei Systemversagen)

Bild 3-36: Dehnungen und resultierende Dehnungsebenen der Längsbewehrung des Trägers DLT 1

(a) Laststufe 1607 kN (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 2100 kN (Laststufe bei Systemversagen)

Bild 3-37: Dehnungen und resultierende Dehnungsebenen der Längsbewehrung des Trägers DLT 2

(a) Laststufe 1600 kN (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 1798 kN (Laststufe bei Systemversagen)

Bild 3-38: Dehnungen und resultierende Dehnungsebenen der Längsbewehrung des Trägers DLT 3

(a) Laststufe 413 kN/m (Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)

(b) Laststufe 496 kN/m (Laststufe bei Systemversagen)

Bild 3-39: Dehnungen und resultierende Dehnungsebenen der Längsbewehrung des Trägers DLT 4

73
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

3.5.7 Betondehnungen
Im Fokus der experimentellen Untersuchungen stand die Fragestellung, inwiefern ein zusätzlicher
Querkrafttraganteil aus der Druckbogenwirkung bei Spannbetonbalken resultiert. Zur experimentellen
Untersuchung dieser Fragestellung wurde mittels konventioneller Dehnungsmesstechnik (Bild 3-13)
angestrebt, den lastabhängigen Kraftfluss im Beton und so den Verlauf des Druckbogens zu erfassen.
Dazu wurde im Rahmen der Versuche 2-4 auf variierende Messtechnik zurückgegriffen (Bild 3-40):

- Versuchsträger DLT 2 – DMS-Rosetten in Feld 1


- Versuchsträger DLT 3 – DMS-Rosetten in Kombination mit Linear-DMS in Feld 1
- Versuchsträger DLT 4 – Linear-DMS in Feld 2

Da im Bereich der Innenstütze sowie im Bereich der Einzellasten durch die Biegerissbildung ein frühes
Zerreißen der empfindlichen Messtechnik zu erwarten war, wurden im Rahmen der Versuche 2 und 3
weniger DMS-Rosetten appliziert.

Im Rahmen des zweiten Versuchs (DLT 2) wurden ausschließlich DMS-Rosetten eingesetzt. Bei den
verwendeten Rosetten handelte es sich um 45°-Rechtwinkel-Rosetten mit überlappenden Messgittern in
0°/45°/90°-Richtung (Bild 3-13 (a)). Über den Mohr’schen Dehnungskreis konnten daher die
Hauptdehnungen des zweiachsigen Spannungszustandes in ihrer Größe und Richtung bestimmt werden.
Die so rechnerisch ermittelten Hauptdehnungstrajektorien können anschließend mit denen aus
numerischen Simulationen verglichen werden. Die Auswertung der Messergebnisse des Versuchsträgers
DLT 2 hinsichtlich der Druckbogenwirkung zeigte jedoch, dass die Rissbildung im Beton bereichsweise
zu einem Zerreißen zu vieler DMS führte. Die Ermittlung der Lage des resultierenden horizontalen
Lastangriffspunktes konnte daher in diesen Bereichen nur mit wenigen Messwerten erfolgen, sodass die
Druckbogenbestimmung auf Basis der zu wenigen vorhandenen gemessenen Betondehnungen für den
Träger DLT 2 nicht erfolgreich war.

Im Rahmen des dritten Versuches (DLT 3) wurden daher neben DMS-Rosetten zusätzliche Linear-DMS
verwendet, welche an der Außenkante des Trägerflansches appliziert wurden (Bild 3-40 (b)). Zwar waren
letztgenannte für die Ermittlung der Richtung der Hauptdehnungstrajektorien irrelevant, jedoch konnte
so auch am Trägerflansch die horizontale Betondehnung (Stauchung) zur Berechnung

Bild 3-40: Variierende Messtechnik (blau) zur Dehnungsermittlung des Betons der Träger DLT 2-4

74
3 Experimentelle Untersuchungen

der Lage der resultierenden horizontalen Druckkraft herangezogen werden. Analog zu dem Vorgehen
bei der analytischen Bestimmung des Druckbogens [41] konnte so der lastabhängige Verlauf des
Druckbogens experimentell bestimmt werden.

Um auch bei hohen Belastungsniveaus eine ausreichende Anzahl an intakten Messstellen zur Berechnung
des Druckbogenverlaufs zur Verfügung zu haben, wurde der Versuchsträger DLT 4 mit einer Vielzahl
einaxialer Beton-DMS ausgestattet (jeweils 9 DMS in einem vertikalen Schnitt, vgl. Bild 3-40 (c)). Auf
den Einsatz von DMS-Rosetten wurde im Zuge des vierten Versuches verzichtet.

Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass die verwendeten Beton-DMS hinsichtlich Applikation
und Auswertung ein nicht zu unterschätzendes Fehlerpotential aufweisen [155]. Auch liegen den
Auswertungen rechnerische Vereinfachungen zugrunde. Die wesentlichen möglichen Fehlerquellen
sowie die rechnerischen Vereinfachungen sind:

- Geometrische Irregularitäten, wie z.B. Schalungskanten, Kerben oder Kiesnester, können die
Messergebnisse (erheblich) beeinflussen.
- Durch die Rissbildung im Beton kann es zu einem (unbemerkten) Ausfall von Messtechnik
kommen. Auch resultieren aus der Rissbildung deutlich veränderte Spannungszustände im
rissnahen Bereich.
- In der Regel sind alle Messgitter dem Einfluss einer Querdehnung unterzogen. Im Allgemeinen
ist der Fehler jedoch vernachlässigbar klein, daher wurde der Einfluss der Querdehnung bei den
gemessenen Dehnungen längs eines Messgitters nicht berücksichtigt.
- Mithilfe der aufgeklebten Messtechnik wurden lediglich die Verformungen der Betonoberfläche
erfasst. Da die Querschnittsbreiten der getesteten Versuchsträger jedoch relativ klein waren,
wurde im Rahmen der Untersuchungen vereinfacht angenommen, dass die an der Oberfläche
gemessenen Verformungen die inneren Bauteilverformungen gut repräsentieren.
- Es wurde unterstellt, dass Messgitter A (vgl. Bild 3-13 (a)) exakt parallel zur Balkenlängsachse
ausgerichtet wurde.
- Die Umrechnung der Hauptdehnungen in Hauptspannungen für den ebenen
Spannungszustand nach dem Hook’schen Gesetz verlangt, dass Elastizitätsmodul und
Poisson’sche Zahl bekannt sind und setzt ein isotropes Materialverhalten voraus. Zudem wird
ein linear-elastisches Materialgesetz im Messbereich unterstellt. Da der E-Modul nach EC2
rechnerisch abgeschätzt wurde, erfolgen im Folgenden keine Betonspannungsdarstellungen.

Darstellung der gemessenen Dehnungsgrößen als Hauptdehnungen 𝜺𝟏 und 𝜺𝟐 (Anhang A1.12)

Die im Folgenden angegebenen Gleichungen zur Ermittlung der Größe und Richtung der
Hauptdehnungen ε1 und ε2 basieren auf einer festgelegten Orientierung der Messgitter der 45°-
Rechtwinkel-Rosetten [155]. Gitter A und C müssen senkrecht zueinander stehen; Gitter B muss unter
45° zu Gitter A stehen (Bild 3-13 (a)). Eine abweichende Orientierung bzw. Zählordnung führt zu
falschen Hauptdehnungswerten. Um eine systematische, automatisierte Auswertung der Messergebnisse
zu gewährleisten, wurden die DMS-Rosetten auf der Rückseite der Versuchsträger allesamt identisch
ausgerichtet, wobei Messgitter A in Richtung der Balkenlängsachse zeigte.

75
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

Die Hauptdehnungen ε1 und ε2 sowie der Hauptdehnungswinkel θ konnten auf Basis des bekannten
Mohr’schen Dehnungskreises und der festgelegten Orientierung der einzelnen Messgitter mithilfe der
Gl. (3.8) und (3.9) aus den drei gemessenen Dehnungen εA, εB und εC bestimmt werden [155].

𝜀𝐴 + 𝜀𝐶 1
𝜀1/2⁡ = ± √(𝜀𝐴 − 𝜀𝐵 )2 + (𝜀𝐵 − 𝜀𝐶 )2 (3.8)
2 √2
1 𝜀𝐴 − 2𝜀𝐵 + 𝜀𝐶
𝜃 = tan−1 ( ) (3.9)
2 𝜀𝐴 − 𝜀𝐶 ⁡
mit
𝜀𝐴/𝐵/𝐶 Dehnung des Messgitters A/B/C

Die Hauptzug- und Hauptdruckspannungen σ1 und σ2 lassen sich anschließend für den zweiaxialen
Spannungszustand aus den bekannten Hauptdehnungen ε1 und ε2 mit den Gl. (3.10) und (3.11)
berechnen.

𝐸
𝜎1 = · (𝜀1 + 𝜈𝜀2 ) (3.10)
1 − 𝜈2
𝐸
𝜎2 = · (𝜀2 + 𝜈𝜀1 ) (3.11)
1 − 𝜈2
mit
𝜈 Poisson’sche Zahl
E Elastizitätsmodul

Analog zur Messung der Betonstahldehnungen (Abschnitt 3.5.6) wurden die Betondehnungen
kontinuierlich mit einer Frequenz von ca. f ≈ 0,2 Hz gemessen. Zur systematischen Auswertung der
umfangreichen Messergebnisse (Einlesen der umfangreichen Messergebnisse für eine beliebige
Laststufe, Berechnung der Hauptdehnungen nach Gl. (3.8) und ihrer Richtungen nach Gl. (3.9),
Visualisierung der Hauptdruckspannungstrajektorien) wurde eine VBA-Routine für Microsoft Excel
entwickelt. Teile dieser Routine entstanden unter Anleitung und enger Betreuung im Rahmen der
Masterartbeit von Gohl [44].

Die Betondehnungen wurden im Zuge der Versuche 2 und 3 flächenhaft in Feld 1 im Bereich zwischen
Presse und Innenstütze mittels DMS-Rosetten erfasst. Im Rahmen des vierten Versuches wurden die
Betondehnungen flächenhaft in Feld 2 im Bereich zwischen Endauflager und Innenstütze mittels Linear-
DMS erfasst. Im Zuge der Visualisierung der Messergebnisse werden die ermittelten Trajektorien an der
Symmetrieachse der Versuchsträger gespiegelt, um über die Balkenlänge ein völligeres Trajektorienbild
zu generieren. Es wird hier jedoch explizit darauf hingewiesen, dass bei jedem der drei mit Beton-DMS
ausgestatteten Versuchsträger lediglich ein Feld (bereichsweise) mit Messtechnik ausgestattet wurde (s.
Anhang A1.3). Druckdehnungstrajektorien werden aus Gründen der besseren Programmierbarkeit nur
dargestellt, sofern galt: ε2  1,0 ‰. Zugdehnungstrajektorien werden nicht dargestellt.

Dem Anhang A1.12 können die errechneten Hauptdruckdehnungstrajektorien der Versuchsträger


DLT 2-3 für die in Tabelle 3-6 genannten Laststufen entnommen werden. Bild 3-41 zeigt stellvertretend
die Hauptdruckdehnungstrajektorien des Versuchsträgers DLT 3 für vier ausgewählte Laststufen.

76
3 Experimentelle Untersuchungen

Die Ergebnisse können das lastabhängige Tragverhalten der vorgespannten Durchlaufträger gut
verdeutlichen. Sofern der Träger alleinig durch sein Eigengewicht und die Vorspannwirkung
beansprucht wird, folgen die Hauptdruckdehnungstrajektorien in guter Näherung dem Verlauf des
Spanngliedes (Bild 3-41 (a)). Mit ansteigenden Pressenlasten rotieren die Trajektorien erwartungsgemäß
stark, denn die Pressenlasten stellen zunehmend die dominierende Beanspruchung dar. Unter der
Laststufe 600 kN (Bild 3-41 (b)) verlaufen die Trajektorien bereichsweise parallel zur Balkenlängsachse.
Die Randspannungen ändern bereichsweise bereits ihr Vorzeichen; die Dekompression setzt
bereichsweise ein. Diese rechnerischen Ergebnisse decken sich sehr gut mit der Beobachtung, dass die
Biegerissbildung im Balkensteg des Trägers DLT 3 unter einer Last von ca. 700-800 kN einsetzte
(Anhang Bild A 1-68 (a) und (b)). Es wird deutlich, dass die Rotation der Trajektorien bei hohen
Laststufen – ebenfalls erwartungsgemäß – nicht mehr ausgeprägt ist. Die Trajektorienbilder für die
Laststufen 1200 kN (Bild 3-41 (c)) bzw. 1600 kN (Bild 3-41 (d), Laststufe unmittelbar vor Montage der
externen Querkraftverstärkung) ähneln sich daher grundsätzlich sehr.

Die zunehmende Rissbildung resultierte vereinzelt jedoch in einem Ausfall einzelner Messgitter der
DMS-Rosetten. Dennoch lässt sich das Tragverhalten auch bei hohen Laststufen anhand der
verbleibenden Messtechnik noch untersuchen: Es lässt sich hier deutlich die Tendenz eines direkten
Lastabtrages von Presse zur Innenstütze beobachten. Zudem müssen die Trajektorien im Bereich vor
der Innenstütze ihre Richtung am oberen Trägerrand stark ändern, was auf eine „Lasthochhängung“
hindeutet und sich gut mit den gemessenen hohen Bügelspannungen unter diesen Laststufen in dem
Bereich deckt (Anhang Bild A 1-87 (h)). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die mithilfe der
DMS-Rosetten gewonnen Versuchsergebnisse hier zu sehr plausiblen und zufriedenstellenden
Messergebnissen führen und eine sehr gute Basis zur experimentellen Untersuchung der
Druckbogenwirkung darstellen.

(a) Laststufe 0 kN, 100 % Vorspannung, 100 % Eigengewicht


An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

(b) Laststufe 600 kN, 100 % Vorspannung, 100 % Eigengewicht


An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

(c) Laststufe 1200 kN, 100 % Vorspannung, 100 % Eigengewicht


An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

(d) Laststufe 1600 kN, 100 % Vorspannung, 100 % Eigengewicht


An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Bild 3-41: Exemplarische Darstellung der Hauptdruckdehnungstrajektorien des Versuchsträgers DLT 3


für ausgewählte Laststufen

77
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

Ermittlung der Druckbogenverläufe auf Basis gemessener Dehnungsgrößen (Anhang A1.13)

Ein wesentliches Ziel des Einsatzes der Beton-DMS war es, auf Basis der gemessenen Dehnungsgrößen
den Verlauf der inneren Druckkräfte, und so den Druckbogenverlauf, experimentell zu untersuchen.
Analog zur Visualisierung der Hauptdehnungstrajektorien wurde eine weitere VBA-Routine für
Microsoft Excel entwickelt, um auf Basis der experimentell gemessenen Dehnungswerte den
Druckbogenverlauf zu bestimmen und zu visualisieren. Teile dieser Routine entstanden unter Anleitung
und enger Betreuung im Rahmen der Masterartbeit von Gohl [44]. Die Programmierung wird durch
folgende wesentliche Rechenschritte charakterisiert:

(1) Einlesen der umfangreichen Messergebnisse für eine beliebige Laststufe


(2) Spannungsberechnung aus gemessenen Längsdehnungsgrößen für jeweilige Messstellen
(3) Druckkräfteberechnung aus gemessenen Längsdehnungsgrößen für jeweilige Messstellen
(4) Berechnung der result. Druckkräfte und zugehörigen Angriffspunkte in vertikalen Schnitten
(5) Visualisierung der Längsdehnungsgrößen des ermittelten Druckbogenverlaufs

Die Spannungsberechnung für die jeweiligen Messstellen im Zuge des Rechenschritts (2) erfolgte
vereinfacht nach Gl. (3.12) über das Hook’sche Gesetz für den einaxialen Spannungszustand. Dieser
Ansatz liefert für Dehnungsgrößen, welche näherungsweise den Wert εi ≈ 0,4·2,0 ‰ = 0,8 ‰ nicht
überschreiten, eine ausreichend genaue und numerisch einfach zu realisierende Approximation der
Spannung auf Basis des linear-elastischen Spannungs-Dehnungs-Zusammenhangs. In der Regel wurden
Betonlängsdehnungen gemessen, welche deutlich kleiner als 0,8 ‰ waren.

𝜎𝑖 = 𝜀𝑖 · 𝐸 (3.12)

Im Rahmen der Kräfteberechnung (Rechenschritt (3)) wurden aus den Spannungswerten σi unter
Berücksichtigung der Balkenbreite in Höhe des Messgitters die Kräfte Fi nach Gl. (3.13) berechnet. Da
die DMS bereichsweise am Balkensteg sowie am Plattenrand appliziert wurden, erfolgte die
Dehnungsmessung nicht an lotrecht übereinanderliegenden Messstellen. Die in Querrichtung
nichtlineare Spannungsverteilung in der Platte wurde jedoch im Zuge der Auswertung bei der
Berechnung der Plattenkräfte vereinfachend nicht berücksichtigt. Es wurde angenommen, dass die
Spannungsverteilung über die Breite der Platte aufgrund der verhältnismäßig kurzen Flansche
näherungsweise konstant ist.

𝐹𝑖 = 𝜎𝑖 · 𝐴𝑐 = 𝜎𝑖 · 𝑏𝑖 · ℎ𝑖 (3.13)
mit
𝑏𝑖 Balkenbreite in Höhe des Messgitters
ℎ𝑖 Vertikale Lasteinzugslänge eines Messgitters

Die Berechnung der Gesamtdruckkraft Fres (Rechenschritt (4)) in einem vertikalen Schnitt erfolgte nach
Gl. (3.14); der zugehörige Abstand zres zum unteren Querschnittsrand wurde nach Gl. (3.15) berechnet.
Auch hier wurden im Rahmen der Visualisierung die Ergebnisse an der Symmetrieachse der
Versuchsträger gespiegelt, um eine völligere Ergebnisdarstellung zu realisieren.

78
3 Experimentelle Untersuchungen

𝐹𝑟𝑒𝑠 = 𝛴𝐹𝑖 (3.14)


𝑧𝑟𝑒𝑠 = (𝛴𝐹𝑖 · 𝑧𝑖 )/𝐹𝑟𝑒𝑠 (3.15)
mit
𝐹𝑖 <0
𝑧𝑖 Abstand zwischen Angriffspunkt von Fi und unterem Querschnittsrand

Der Druckbogenverlauf wurde im Zuge des Rechenschritts (5) als Verbindungslinie der Angriffspunkte
der Druckkräfte Fres in den vertikalen Schnitten dargestellt. Für die Berechnung der Druckbogenverläufe
stand dabei je nach Versuchsträger eine unterschiedliche Anzahl an übereinanderliegenden
Längsdehnungsgrößen in einem vertikalen Schnitt zur Verfügung:

- Versuchsträger DLT 2
…vier in Balkenlängsrichtung am Steg applizierte DMS (Messgitter A einer DMS-Rosette)
- Versuchsträger DLT 3
…vier in Balkenlängsrichtung am Steg applizierte DMS (Messgitter A einer DMS-Rosette)
…ein in Balkenlängsrichtung seitlich an der Platte applizierter DMS (Linear-DMS)
- Versuchsträger DLT 4
…sieben in Balkenlängsrichtung am Steg applizierte DMS (Linear-DMS)
…zwei in Balkenlängsrichtung seitlich an der Platte applizierte DMS (Linear-DMS)

Die Auswertungen ergaben, dass die am Versuchsträger DLT 2 ermittelten Dehnungsgrößen für die
Ermittlung des Druckbogenverlaufes nicht in ausreichender Anzahl vorlagen, da durch die Rissbildung
im Beton ein zunehmender Ausfall von Messtechnik verzeichnet wurde. Insbesondere fehlte jedoch die
wichtige Information über die Längsdehnung der Platte. Daher erfolgten die Druckbogenauswertungen
auf Basis gemessener Betondehnungsgrößen ausschließlich für die Versuchsträger DLT 3 und DLT 4.

Die Messtechnik des Trägers DLT 3 wurde in Bereichen, welche infolge der Beanspruchung aus der
Pressenlast früh (Biege-)Risse entwickeln würden, nicht appliziert. Eine Druckbogenberechnung für den
Versuchsträger DLT 3 war daher für geringe Belastungsniveaus (und somit nicht vorhandene
Dekompression) nicht möglich, da die Vorspannwirkung für derartige Laststufen die dominierende
Einwirkung darstellte und sich folglich die Betondruckzone in Bereichen befand, welche nicht mit
Messtechnik ausgestattet waren (Bild 3-40).

Die Auswertungen der Messergebnisse erforderten als Folge der Rissbildung im Beton sowie vereinzelter
Messtechnikausfälle eine genaue Plausibilitätsprüfung der ermittelten Betondehnungen hinsichtlich ihrer
Berücksichtigung bei der Ermittlung des Druckbogenverlaufes. Infolge der Rissbildung im Beton fiel
mit ansteigender Belastung zunehmend Messtechnik aus. Vereinzelt mussten daher Dehnungswerte
geschätzt werden, da es zu Schäden an der Messtechnik gekommen war. Derartige Schätzwerte wurden
anhand der gemessenen Dehnungen in den benachbarten Messstellen ermittelt und wurden im Zuge der
Ergebnisdarstellungen durch die Farbe Orange (anstatt Rot) kenntlich gemacht. Schließlich wurden auch
die Dehnungen der Längsbewehrungsstäbe (Abschnitt 3.5.6) zur Plausibilitätsprüfung der Schätzwerte
herangezogen. Die auf Basis der gemessenen Betondehnungen errechneten Druckbogenverläufe können
für die in Tabelle 3-6 angegebenen Laststufen dem Anhang A1.13 entnommen werden.

79
3.5 Versuchsergebnisse und Versuchsauswertungen

Bild 3-42 zeigt die auf Basis der messtechnisch erfassten Betondehnungen errechneten
Druckbogenverläufe des Versuchsträgers DLT 3 für zwei ausgewählte Laststufen. Im Feldbereich unter
positivem Biegemoment verläuft der Bogen unter der Laststufe 1200 kN (Bild 3-42 (a)) ausgehend von
der Einzellast zur Innenstütze zunächst lange etwa in Höhe der Platte, um dann im Bereich des
Momentennulldurchgangs steiler abzufallen. Auffallend ist der Wendepunkt im Verlauf des
Druckbogens, welcher sich ebenfalls im Bereich des Momentennulldurchgangs befindet. Da der
Versuchsträger in diesem Bereich unter dieser Laststufe keine Rissbildung aufwies (Anhang Bild A 1-68
(d)), kann die aus der Umlenkung des Bogens resultierende Zugkraft über den ungerissenen Beton
abgetragen werden.

Unter der Laststufe 1600 kN (Bild 3-42 (b), Laststufe bei Einbau der externen Querkraftverstärkung)
zeigt sich in der Reihe 10 der Beton-DMS ein Knick des Druckbogenverlaufes. Dieser kann hier in
Messungenauigkeiten begründet sein, jedoch kann es auch die anhand der Trajektorien beobachtete
„Lasthochhängung“ im Bereich der Innenstütze anzeigen (Bild 3-41 (c) und (d)). Grundsätzlich zeigt der
Druckbogen unter Einzellasten bei den relativ geringen Balkenschlankheiten jedoch hier die klare
Tendenz einer (teilweise) direkten Abstützung der Pressenlast zur Innenstütze.

Bild 3-43 zeigt die errechneten Druckbögen für ausgewählte Laststufen des Versuchsträgers DLT 4.
Sofern die Trägerbeanspruchung alleinig aus dem Eigengewicht und der Vorspannwirkung resultiert
(Bild 3-43 (a)) wird der Verlauf des Bogens durch die dominierende Beanspruchung aus der
Vorspannwirkung bestimmt. Ein derartiger Verlauf ist naheliegend und wurde bereits im Zuge der
Auswertung der Trajektorienbilder des Trägers DLT 3 festgestellt (Bild 3-41 (a)). Die Plausibilität dieses
Ergebnisses demonstriert jedoch auch die grundsätzliche Eignung der eingesetzten Messtechnik zur
messtechnischen Bestimmung der Druckbogenverläufe - zumindest für den ungerissenen Zustand I.

Unter der Laststufe 200 kN/m (Bild 3-43 (b)) erstreckt sich der Druckbogen über große Bereiche
näherungsweise horizontal. Dieser Verlauf deutet auf eine auf Querschnittsebene näherungsweise
konstante Spannungsverteilung und parallel zueinander verlaufende Hauptdruckspannungstrajektorien
hin. Auch dieser Effekt wurde bereits am Versuchsträger DLT 3 festgestellt (Bild 3-41 (b)). Die
Randspannungen, welche sich aus Last und Vorspannwirkung ergeben, werden nun zunehmend durch
die Beanspruchung aus der Streckenlast dominiert und ändern bereichsweise ihre Vorzeichen. Die
Dekompression des oberen Stützquerschnitts hat eingesetzt, eine geringe Laststeigerung wird in der
Dekompression des unteren Trägerbereichs im Feld resultieren. Dieses Tragverhalten deckt sich sehr
gut mit der bei Laststufe 225 kN/m beobachteten Rissbildung (s. Anhang Bild A 1-70 (b)).

(a) Laststufe 1200 kN, 100 % Vorspannung, 100 % Eigengewicht


An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(b) Laststufe 1600 kN, 100 % Vorspannung, 100 % Eigengewicht


An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Bild 3-42: Auf Basis messtechnisch erfasster Betondehnungen errechnete Druckbogenverläufe


(schwarz) für ausgewählte Laststufen des Versuchsträgers DLT 3

80
3 Experimentelle Untersuchungen

Unter der Laststufe 300 kN/m (Bild 3-43 (c)) stellt sich näherungsweise ein bogenartiger Verlauf der
inneren Kräfte ein. Ein ähnlicher Druckbogenverlauf lässt sich auch für Laststufe 496 kN/m (Bild 3-43
(d)) beobachten, obgleich unter dieser Laststufe die inneren Kräfte im Bereich der Innenstütze eher
linear als gekrümmt auf das Auflager zulaufen. Auch hier deutet sich jedoch schwach eine
„Hochhängung“ der Lasten an der Innenstütze an, was gut mit den in diesem Bereich messtechnisch
erfassten Bügelspannungen korrelliert (Anhang Bild A 1-89).

Im Bereich der Endauflager stützen sich Druckbögen horizontal auf die Verankerung der Spannglieder
an den Stirnseiten der Träger ab. Der horizontale Bogenschub wird daher durch die Vorspannkraft an
den Spannankern ins Gleichgewicht gesetzt. Die Größe der Vorspannkraft und die Spanngliedführung
haben daher einen signifikanten Einfluss auf den Verlauf und daher auf den Querkrafttraganteil des
Druckbogens.

(a) Laststufe 0 kN/m, 100 % Vorspannung, 100 % Eigengewicht


25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(b) Laststufe 200 kN/m, 100 % Vorspannung, 100 % Eigengewicht


25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(c) Laststufe 300 kN/m, 100 % Vorspannung, 100 % Eigengewicht


25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(d) Laststufe 496 kN/m, 100 % Vorspannung, 100 % Eigengewicht


25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Bild 3-43: Auf Basis messtechnisch erfasster Betondehnungen errechnete Druckbogenverläufe


(schwarz) für ausgewählte Laststufen des Versuchsträgers DLT 4

Im Rahmen des Streckenlastversuches wurden in Feldbereichen mit positivem Biegemoment kaum


nennenswerte Bügelspannungen messtechnisch erfasst (Anhang Bild A 1-89). Dies war plausibel, da die
Feldbereiche überwiegend vertikale Risse aufwiesen. Eine Fachwerkwirkung hat sich in diesen Bereichen
nicht ausgebildet. Die Querkrafttragfähigkeit wurde in diesen Feldbereichen maßgeblich über das
geneigte Spannglied und einen zusätzlichen Betontraganteil sichergestellt, welcher sich hier in guter
Näherung über einen bogenartigen Verlauf der inneren Kräfte bestimmen lässt. Letztlich folgen die hier
experimentell für Einzel- und Streckenlasten bestimmten Druckbogenverläufe folgenden Mustern:

(1) Unter Einzellasten lässt sich der Verlauf der inneren Druckkräfte im Beton näherungsweise
durch ein Sprengwerk zwischen Last und Innenstütze idealisieren.
(2) Unter Streckenlasten lässt sich der Verlauf der inneren Druckkräfte im Beton näherungsweise
durch einen Bogen idealisieren.

81
3.6 Zusammenfassung

(3) Die genannten Idealisierungen treffen erst ab moderaten Belastungsnieveaus (ca. 50-60% der
Bruchlast) zu, da zuvor eine starke Rotation der Druckspannungstrajektorien zur
Dekompression erfolgen muss. Bei realen Betonbrücken ist diese Rotation der
Druckspannungstrajektorien jedoch vermutlich geringer ausgerprägt, da dort das Eigengewicht
eine dominierende Rolle einnimmt. Zudem war die gewählte Vorspannung der Versuchträger
in Anbetracht der geringen Spannweiten relativ groß gewählt.

3.6 Zusammenfassung
Im Rahmen der experimentellen Untersuchungen wurde das Systemtragverhalten vorgespannter
Durchlaufträger untersucht. Da vergleichbare Großversuche lediglich in geringer Anzahl vorliegen,
wurde mit sehr großem Aufwand eine systematische und möglichst umfassende Aufnahme sowie
nachvollziehbare Dokumentation der Versuchsrandbedingungen (Materialfestigkeiten, Vorspannung)
und des jeweiligen lastabhängigen Tragverhaltens (Auflagerkräfte, Durchbiegungen, Stahlspannungen,
Betondehnungen, Rissbildung) angestrebt.

Mithilfe geeigneter Messtechnik konnten die lastabhängigen Bügelbeanspruchungen gut erfasst und
ausgewertet werden. Im Bruchzustand zeigten sich im Rahmen der Versuche 1-3 unter Einzellasten über
große Balkenbereiche aufgrund der ausgeprägten Schrägrissbild erhebliche Bügelspannungen, welche
eine teilweise Umlagerung innerer Kräfte in ein fachwerkartiges Tragsystem anzeigen. Dabei ließen sich
in der Tendenz flachere Rissneigungen bei abnehmenden Querkraftbewehrungsgraden beobachten. Im
Rahmen des vierten Versuches unter Streckenlasten wurden nennenswerte Bügelbeanspruchungen
lediglich im Bereich der Innenstütze gemessen, eine Fachwerkwirkung stellte sich hier in den
Feldbereichen aufgrund der linear verlaufenden, geringen Querkraftbeanspruchung und den
entsprechend überwiegend vertikal verlaufenden Rissen nicht ein. Die Querkrafttragfähigkeit wird in
diesen Feldbereichen im GZT maßgeblich über die Querkrafttraganteile des geneigten Spanngliedes und
der ungerissenen Betondruckzone gewährleistet.

Besonders erfreulich ist, dass es mittels verhältnismäßig einfacher, konventioneller Messtechnik


gelungen ist, die Druckbogenwirkung im Rahmen eines Einzellast- und eines Streckenlastversuches
messtechnisch zu erfassen, anschaulich darzustellen und so experimentell nachzuweisen. Damit bilden
die experimentellen Untersuchungen eine wesentliche Säule bei der Untersuchung der
Druckbogenwirkung in Spannbetonbalken. Letztlich können die Versuchsergebnisse jedoch nicht nur
im Rahmen der vorliegenden Arbeit zur Verifikation analytischer und numerischer Rechenmodelle
herangezogen werden, sondern sollen insbesondere auch der interessierten Fachwelt für weitere
Forschungsarbeiten zur Verfügung gestellt werden.

82
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische
Modellierung
4.1 Allgemeines
Maurer et el. [109] untersuchten im Rahmen eines Forschungsvorhabens, beauftragt durch die
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), das Potential und die Grenzen der Finite-Elemente-Methode
(FEM) zur Tragsicherheitsbeurteilung von Betonbrücken im Bestand für die Nachweisstufe 4 der
Nachrechnungsrichtlinie. Im Zuge des Forschungsauftrages wurden numerische Simulation des
Tragverhaltens einfeldriger Stahl- und Spannbetonbalken sowie durchlaufender Spannbetonbalken
durchgeführt. Dazu wurde eine Vielzahl an Versuchsträgern jeweils mit zwei kommerziellen (InfoCAD
und SOFiSTiK) und zwei wissenschaftlichen Programmsystemen (ATENA und ABAQUS) nichtlinear
modelliert. Es zeigte sich im Rahmen der Auswertungen jedoch, dass bereits eine als zunächst zu
vernachlässigbar beurteilte Variation von Material- und Programmparametern einen erheblichen Effekt
auf die Simulationsergebnisse haben kann. Auch erwiesen sich manche Programme im Einzelfall und in
Abhängigkeit von den jeweiligen Randbedingungen als gänzlich ungeeignet, um das Bauteiltragverhalten
und Bauteilversagen wirklichkeitsnah zu beschreiben. Dennoch wurden auch gute bis sehr gute
Übereinstimmungen zwischen den numerischen Simulationen und Versuchsergebnissen erzielt.

Die Finite-Elemente-Methode (FEM) unter Berücksichtigung der geometrischen und physikalischen


Nichtlinearitäten stellt bei geeigneter Modellierung derzeit das leistungsfähigste und präziseste
Berechnungsverfahren zur wirklichkeitsnahen Ermittlung der Systemtragfähigkeit beliebiger Bauteile dar
[115]. Versuchsnachrechnungen führen i.d.R. zu wirklichkeitsnahen Simulationsergebnissen, sofern die
Rechenmodelle anhand bekannter Versuchsergebnisse kalibriert werden können. Einer besonderen
Bedeutung kommt daher der Überprüfung der Eignung des gewählten Materialmodells sowie der
Ergebnisreflektion der globalen Simulationsergebnisse zu. Hofstetter [66] verweist ausdrücklich darauf,
dass bei der Anwendung eines Materialmodells zur numerischen Simulation des Tragverhaltens einer
Betonstruktur die dem Modell zugrundeliegenden Annahmen und Einschränkungen bekannt sein
müssen, um die Eignung eines Modells für die konkrete Aufgabenstellung beurteilen zu können.

Im folgenden Kapitel werden das phänomenologische Werkstoffverhalten von Beton, Betonstahl und
Spannstahl sowie die Grundlagen der numerischen Umsetzung des jeweiligen Werkstoffverhaltens und
des zugehörigen Verbundverhaltens dargestellt.

4.2 Physikalisches Materialverhalten unter mechanischer Beanspruchung

4.2.1 Beton
Die aufgeführten physikalischen Materialeigenschaften von unbewehrtem Beton beschreiben
näherungsweise das Tragverhalten von normalfesten Betonen. Dazu werden integrale Materialgesetze
beschrieben, welche das Materialverhalten des ausgeprägt inhomogenen Werkstoffs Beton
homogenisiert auf Makro-Ebene behandeln.

83
4.2 Physikalisches Materialverhalten unter mechanischer Beanspruchung

Einaxiale Druckbeanspruchung

Der künstliche Stein Beton entsteht durch das Mischen von Zement, Wasser und Gesteinskörnung und
die anschließende Hydratation des Zements mit dem Wasser. Noch im unbelasteten Zustand bilden sich
Mikrorisse in der Kontaktzone zwischen den zwei Phasen, der Gesteinskörnung und der Zementmatrix,
aus, da es infolge des Schwindens von Beton zu einem Eigenspannungszustand kommt und die
aufnehmbare Zugfestigkeit in dieser Kontaktfläche beider Phasen (Adhäsion) kleiner ist als die
Zugfestigkeit (Kohäsion) der reinen Zementmatrix (Bild 4-1 (a)).

Bei normalfesten Betonen ist davon auszugehen, dass die Festigkeit und insbesondere die Steifigkeit der
Zuschläge größer als die Steifigkeit des reinen Zementstein ist [164]. Maßgeblich werden
Beanspruchungen also über die Zuschläge abgetragen. Dabei darf für unbewehrte Betone i.d.R. ein
näherungsweise linear-elastisches Materialverhalten bis ca. fc = 0,4·fcm angenommen werden. Wird ein
Betonkörper uniaxialen Druckbeanspruchungen ausgesetzt, so stellen sich innerhalb des Körpers
Lastpfade ein, welche von der Lage der Zuschläge beeinflusst werden. Durch die daher im Inneren eines
Betonkörpers vielfach umgelenkten Lastpfade entstehen Querzugspannungen, die eine zunehmende
Mikrorissbildung an den Kontaktflächen zwischen Zuschlag und Beton zur Folge haben. Diese
Materialschädigungen und den damit einhergehenden Steifigkeitsabfall spiegelt die Reduktion der
Steigung der Arbeitslinie wider (Bild 4-1 (b)). Falls die vorhandene Betonspannung fc in der
Größenordnung der aufnehmbaren Betonspannung fcm liegt, vereinen sich die Mikrorisse an den
Kontaktflächen der Zuschläge. Der einaxial auf Druck beanspruchte Betonkörper versagt schließlich
aufgrund einer Makrorissbildung und der daraus resultierenden Steifigkeitsreduktion infolge der
Überschreitung der aufnehmbaren Zugspannungen in Querrichtung.

Die Querdehnung des Betons kann über den Proportionalitätsfaktor (Querdehnzahl)  = ca. 0,2 aus der
Längsstauchung ermittelt werden. Bei hohen Beanspruchungen im Bereich der Betondruckfestigkeit f c
steigt die Querdehnung ebenfalls überproportional zur Steigerung der Betonspannung an.

(a) Modellvorstellung (b) Spannungs-Dehnungs-Beziehung


Bild 4-1: Tragverhalten von Normalbeton unter einaxialer Druckbeanspruchung, entnommen aus [164]

84
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische Modellierung

Einaxiale Zugbeanspruchung

Der Wert der einaxialen mittleren Betonzugfestigkeit fctm kann näherungsweise mit ca. 10% der
einaxialen charakteristischen Betondruckfestigkeit fck abgeschätzt werden. Ursächlich für diese
verhältnismäßig geringe Betonzugfestigkeit ist das bereits beschriebene Zwei-Phasen-Modell für Beton,
denn die Zuschläge wirken bei der Übertragung von Zugspannungen bei normalfestem Beton aufgrund
der i.d.R. durch Mikrorissbildung gestörten Verbundzone nicht effektiv mit.

Bis eine Festigkeit von ca. 70% der Zugfestigkeit erreicht ist, verhält sich Beton näherungswese linear
elastisch. Die zugehörige Steifigkeit kann dann näherungsweise über den Proportionalitätsfaktor Ec0m
(Tangentenmodul) für den druckbeanspruchten Bereich bestimmt werden [64]. Die Dehnungen
verteilen sich näherungsweise gleichmäßig über die Zugzone (Bild 4-2 (a)). In diesem Bereich des
ansteigenden Verlaufs der σ-Δl-Linie kann über die Berechnung einer mittleren Betondehnung εc = Δl/l
ein objektives Materialgesetz aufgestellt werden.

Bei steigender Beanspruchung kommt es im Beton zu einer verstärkten Mikrorissbildung senkrecht zur
Beanspruchungsrichtung. Diese zunehmende Mikrorissbildung lokalisiert sich in dem begrenzten
Bereich der Rissprozesszone, in der die Zugfestigkeit fct des Betons zufällig ihren geringsten Wert
annimmt. Im Bereich dieser Lokalisierung kommt es zu einem überproportionalen Anstieg der lokalen
Dehnungen, wohingegen die Dehnungen außerhalb der Rissprozesszone lediglich im elastischen Bereich
verbleiben. Die Vereinigung vieler Mikrorisse im Bereich der Rissprozesszone führt letztlich zur
Ausbildung eines durchgehenden diskreten Makrorisses, welcher sich bei normalfesten Betonen i.d.R. in
den Kontaktflächen von Zementmatrix und Zuschlag ausbildet. Die Länge der Rissprozesszone verkürzt
sich dabei bis zum Versagen. Da diese Makrorisse um die Zuschläge herum verlaufen, weisen die Rissufer
entsprechend des Zuschlages i.d.R. eine relativ hohe Rauigkeit auf.

Der Zusammenhang zwischen der Spannung σc und der Längenänderung Δl eines Betonkörpers,
welcher im Versuch weggeregelt einaxial auf Zug beansprucht wird, ist in Bild 4-2 (b) dargestellt. Nach
Erreichen der Betonzugfestigkeit fct fällt die Spannung bei zunehmender Längenänderung l deutlich
ab, jedoch können bei normalfestem Beton infolge der rissüberbrückenden Wirkung der Zuschläge in
Abhängigkeit von der Rissbreite wcr noch gewisse Zugspannungen übertragen werden.

(a) Lokalisierung (b) σ-Δl-Beziehung (c) σ-wcr-Beziehung

Bild 4-2: Tragverhalten von Normalbeton unter einaxialer Zugbeanspruchung, entnommen und
modifiziert aus [164]

85
4.2 Physikalisches Materialverhalten unter mechanischer Beanspruchung

Der Verlauf der in Bild 4-2 (b) dargestellten σ-Δl-Linie im Entfestigungsbereich wird beeinflusst durch
die elastische, reversible Betonverformung außerhalb der Rissprozesszone sowie durch die Breite der
Rissprozesszone bzw. Rissbreite wcr. Die Gesamtlängenänderung des Versuchskörpers ergibt sich dann
aus:

𝜎𝑐
𝛥𝑙 = ∙ 𝑙 + 𝑤𝑐𝑟 (4.1)
𝐸𝑐

Als Folge der abnehmenden Querschnittsbeanspruchung im Entfestigungsbereich resultiert eine


Entlastung der Bereiche außerhalb der Rissprozesszone. Die Längenänderung Δl lokalisiert sich im
Gegenzug überwiegend im Bereich der Rissprozesszone. Ein objektives Materialgesetz lässt sich im
Entfestigungsbereich nun nicht mehr über die mittlere, verschmierte Betondehnung εc = Δl/l herleiten,
da die Längenänderung Δl abhängig von der Gesamtprobenlänge l ist.

Bereinigt man die σc-Δl-Linie um den Anteil der elastischen Dehnung, so ergibt sich eine
geometrieunabhängige σ-wcr-Beziehung. Dabei entspricht das Integral der Spannungen über die
Rissbreite der Bruchenergie Gf (Bild 4-2 (c)), welche erforderlich ist, um eine derart große kritische
Rissbreite wcr zu erzeugen, sodass keine Zugspannungen mehr über den Riss übertragen werden können.
Bei der Bruchenergie handelt es sich um eine Materialeigenschaft des Betons, welche neben der Festigkeit
der Zementmatrix von der Sieblinie, der Oberflächenbeschaffenheit und dem Größtkorndurchmesser
abhängt [64]. Die Bruchenergie ergibt sich dann aus:
𝑤𝑐𝑟
𝐺𝑓 = ∫ 𝜎𝑡 ⁡𝑑𝑤 (4.2)
0

Bild 4-3 verdeutlicht die o.g. Erkenntnisse am Beispiel von drei Zugproben mit identischer
Querschnittsfläche und variierender Probenlänge, welche weggeregelt beansprucht werden. Mit
zunehmender Probenlänge fällt die σc-εc-Linie im Entfestigungsbereich entsprechend steiler ab.
Die σc-wcr-Linien hingegen unterscheiden sich untereinander nur geringfügig, da für das Anwachsen des
Makrorisses stets die gleiche Bruchenergie erforderlich ist [164].

Aufgrund der Nichtobjektivität des Materialgesetzes im Zuge numerischer Simulationen ist eine
Anpassung des Materialgesetzes an die Elementgröße (Regularisierung) erforderlich (Abschnitt 4.3.2).

Bild 4-3: Einfluss der Probekörpergeometrie, entnommen und modifiziert aus [81]

86
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische Modellierung

Zweiaxiale Beanspruchung

Bauteile unterliegen i.d.R. immer kombinierten mehraxialen Beanspruchungen. Die Angabe einer
singulären Festigkeit ist daher nur in Sonderfällen, wie z.B. der Reduktion einer mehraxialen
Beanspruchung auf den einaxialen Spannungszustand zweckmäßig. Sinnvoller ist der Vergleich eines
Spannungszustandes mit einem Grenzspannungszustand, der den Bruchzustand definiert. Dieser
Grenzspannungszustand wird durch Bruchhypothesen (üblicherweise für die Hauptspannungen)
beschrieben [164].

Grundlagenversuche zur Bestimmung der Bruchhypothese für den ebenen Spannungszustand (hier
Bruchhypothese = Bruchspannungskurve da σ2 = 0) unter Ansetzung variierender zweiaxialer
Spannungsverhältnisse wurden von Kupfer [90] an unbewehrten Betonscheiben mit den Abmessungen
20cm/20cm/5cm durchgeführt. Die in Bild 4-4 dargestellte Bruchspannungskurve wurde aus den
streuenden Mittelwerten der Bruchspannungsverhältnisse für Betone unterschiedlicher
Prismenfestigkeiten bestimmt. Die Spannungsverhältnisse von σ1 zu σ2 wurden im Rahmen der
experimentellen Untersuchungen proportional bis zum Bruch gesteigert.

Bei kombinierten Druck-Druck Beanspruchungen zeigt sich eine deutliche Erhöhung der einaxialen
Druckfestigkeit um ca. 25% für ein Spannungsverhältnis von σ1 = 0,52·σ3 bzw. eine Erhöhung von ca.
15% für ein Spannungsverhältnis von σ1 = σ3. Kombinierte Druck-Zug Beanspruchungen hingegen
führen erwartungsgemäß zu einer deutlichen Reduktion der Druckfestigkeit, da sich bei derartiger
Beanspruchung die Querzugspannungen infolge der Druckbeanspruchung mit den Zugspannungen
infolge der Zugbeanspruchung ungünstig überlagern. Eine kombinierte Zug-Zug Beanspruchung
hingegen hat keinen nennenswerten Effekt auf die einaxiale Zugfestigkeit. Durch die in Bild 4-4
dargestellte Bruchspannungskurve für den ebenen Spannungszustand wird das Materialverhalten von
unbewehrtem normalfesten Beton für ein definiertes Spannungsverhältnis η = σ1/σ3 näherungsweise
beschrieben. Die Bruchhüllkurve liefert jedoch keine Informationen zu den Spannungs-
Dehnungsbeziehungen vor und nach dem Bruch.

Bild 4-4: Graphische Darstellung der Bruchhypothese (Bruchspannungskurve) für Beton für den
ebenen Spannungszustand nach [90], entnommen und modifiziert aus [164]

87
4.2 Physikalisches Materialverhalten unter mechanischer Beanspruchung

Dreiaxiale Beanspruchung

Die Untersuchung des Einflusses dreiaxial veränderlicher Beanspruchungen auf die Betonfestigkeit im
Rahmen experimenteller Untersuchungen an Betonzylindern oder –würfeln bedeutet einen erheblichen
versuchstechnischen Aufwand. Da reine Druckspannungszustände gegenüber Spannungszuständen mit
Zugspannungskomponenten jedoch deutlich einfacher zu realisieren sind, liegen vor allem Versuche
unter reinen Druckspannungszuständen vor [109]. Sofern für die Spannungskomponenten gilt, dass
σ1 < 0, σ2 < 0,15·σ1 und σ3 < 0,10·σ1 sind, bilden sich ohne deutliche Festigkeitszunahmen weiterhin
Spaltrisse parallel zur Richtung der größten Hauptzugspannung σ1 bzw. senkrecht zur σ2-σ3-Ebene. Eine
Festigkeitssteigerung infolge Umschnürungswirkung lässt sich jedoch feststellen, sobald die
Spannungskomponente σ2 > 0,15·σ1 beträgt. In diesem Fall bilden sich die Risse senkrecht zur
σ3-Richtung aus. Für den Fall eines hydrostatischen Druckspannungszustandes (σ1 = σ2 = σ3) lassen
sich erhebliche Festigkeitssteigerungen feststellen.

Stellt die graphische Darstellung der Bruchhypothese für den ebenen Spannungszustand (ESZ) eine
Bruchspannungskurve dar, so stellt die graphische Darstellung der Bruchhypothese für den räumlichen
Spannungszustand dementsprechend eine Bruchfläche dar. Analog zu der Bruchspannungskurve für den
ebenen Spannungszustand (Bild 4-4) zeigt Bild 4-5 die für Beton zutreffende Bruchspannungsfläche im
Hauptspannungsraum. Diese Fläche umhüllt alle ertragbaren Hauptspannungskombinationen und
weitet sich entlang der hydrostatischen Achse (σ1 = σ2 = σ3) trichterähnlich auf. Die Schnittkurve der
Druckspannungsfläche mit der σ1/σ2-, der σ1/σ3- bzw. der σ2/σ3-Ebene stellt die Bruchspannungskurve
für den ebenen Spannungszustand dar. Es wird deutlich, dass ein ansteigender hydrostatischer Druck in
einer Vergrößerung der Deviatorebene resultiert. Dies ist gleichbedeutend mit der Zunahme der
Betonfestigkeit. Mit ansteigendem hydrostatischen Druck steigt gleichzeitig auch die Beanspruchbarkeit
auf Schub [118]. Kennzeichnend für Beton ist, dass die Druckfestigkeit unter dreiaxialer hydrostatischer
Beanspruchung ein Vielfaches der einaxialen Druckfestigkeit betragen kann. Die dreiaxiale Zugfestigkeit
unterscheidet sich – wie die zweiaxiale Zugfestigkeit – jedoch nur geringfügig von der einaxialen [164].

Bild 4-5: Graphische Darstellung der Bruchhypothese (Bruchspannungsfläche) für Beton im


Hauptspannungsraum, entnommen aus [164]

88
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische Modellierung

4.2.2 Beton- und Spannstahl


Hinsichtlich des Materialverhaltens von Betonstählen ist zwischen warm- und kaltverformten zu
unterscheiden (Bild 4-6). Beiden gemeinsam ist das linear-elastische Materialverhalten bis zum Erreichen
der Fließspannung (fy bzw. f0,2). Warmgewalzte Betonstähle zeigen mit Erreichen der Fließspannung fy
die Ausbildung eines ausgeprägten Fließplateaus. Normativ ist die Spannung, bei der eine bleibende
plastische Dehnung von 0,2% erreicht wird, als technische Fließspannung kaltverformter Stähle
definiert. Eine über die Fließspannung hinausgehende Beanspruchung resultiert in einer
Materialverfestigung, bis schließlich die Zugfestigkeit ft erreicht wird. Durch die Einschnürung des
Querschnitts nach Erreichen der Zugfestigkeit reduziert sich die letztlich aufnehmbare Spannung bis
zum Reißen des Materials. Nach Erreichen der (technischen) Fließspannung zeigen warmgewalzte
Betonstähle einen grundsätzlich anderen Verlauf der Spannungs-Dehnungs-Linie.

Die tatsächliche plastische Verformbarkeit von Betonstahl wird normativ i.d.R. konservativ ausgenutzt.
Tatsächlich weisen Betonstähle ein sehr gutmütiges Verformungsverhalten auf, da i.d.R. nach
Überschreiten der Streckgrenze fy erhebliche plastische Verformungen mit damit einhergehenden
Materialverfestigungen beobachtet werden können. Eine derartige Verformungskapazität ermöglicht
insbesondere im Hinblick auf die Ausbildung plastischer Gelenke und der damit einhergehenden
möglichen Umlagerungen bei statisch unbestimmten Systemen die Ausnutzung einer erheblichen
Systemtragfähigkeitsreserve.

Spannstahl unterscheidet sich von Betonstahl durch seine deutlich größere Festigkeit und die (aufgrund
des näherungsweise gleichen Elastizitätsmoduls) damit einhergehende deutlich größere Fließdehnung
p0,1 (Bild 4-6). Erst durch die Entwicklung höherfester Stähle wurde letztlich das Bauen mit
vorgespannten Stählen möglich, da sich die zeitabhängigen Spannkraftverluste infolge der großen
zulässigen Vordehnung nur geringfügig auf die Vorspannung auswirken. Spannstahl besitzt keine
ausgeprägte Fließgrenze. Normativ ist die technische Fließspannung fp0,1 als die Spannung definiert, bei
der eine bleibende plastische Dehnung von 0,1% erreicht wird.

Bild 4-6: Spannungs-Dehnungs-Beziehungen von Beton- und Spannstählen, entnommen und


modifiziert aus [164]

89
4.2 Physikalisches Materialverhalten unter mechanischer Beanspruchung

4.2.3 Tragverhalten des Verbundwerkstoffs Stahlbeton bzw. Spannbeton


Das Verformungsverhalten von Beton und Bewehrung (schlaff oder vorgespannt) wird durch
Verbundgesetze verknüpft. So ist eine Kraftübertragung innerhalb der Komponenten des
Verbundwerkstoffs Stahlbeton bzw. Spannbeton möglich. Die Aktivierung der Verbundwirkung setzt
dabei eine Relativverschiebung zwischen Beton und Bewehrung voraus. Diese resultiert aus der
Rissbildung im Beton. Den Verbundgesetzen kommt daher im Hinblick auf die Verteilung der Risse im
Beton sowie der Rissöffnung und der damit einhergehenden Steifigkeitsreduktion und des
Verformungsverhaltens eine zentrale Rolle bei der Bemessung von Stahl- und Spannbetonbauteilen zu.

Die Übertragung von Verbundspannungen beruht auf drei grundsätzlichen Parametern: Haftung,
Reibung und mechanischer Verzahnung des gerippten Betonstahls. Da die Haftwirkung bereits infolge
geringer Relativverschiebungen nicht mehr wirksam ist, kommt den Parametern Reibung und
mechanische Verzahnung eine wesentliche Bedeutung zu. Im ungerissenen Zustand erfahren Beton und
Bewehrung (schlaff oder vorgespannt) identische Dehnungen; die jeweiligen Beanspruchungen stellen
sich steifigkeitsabhängig entsprechend der E-Moduli ein. Sofern die Zugspannungen im Beton dessen
Zugfestigkeit überschreiten, erfolgt die Rissbildung. Im Rissquerschnitt fallen die Betonzugspannungen
auf den Wert Null ab, woraus ein sprunghafter Anstieg der Stahlspannungen erfolgt. Das Gleichgewicht
im vertikalen Rissquerschnitt wird durch die inneren Kräfte des Betons in der Druckzone und des
Bewehrungsstahls (schlaff oder vorgespannt) in der Zugzone hergestellt. Mit zunehmender Entfernung
vom Rissquerschnitt bauen sich die Relativverschiebungen zwischen Beton und Bewehrung wieder ab,
da sich über die Verbundspannungen die Stahlzugspannungen auf den Betonquerschnitt umlagern
können. Die Ausbildung eines weiteren Risses ist erst dann wieder möglich, wenn durch die Übertragung
der Verbundspannungen die Betonzugfestigkeit im Beton erreicht wird. Ist dies nicht möglich, so liegt
ein abgeschlossenes Rissbild vor. Im Bereich zwischen den Rissen resultiert aus der Mitwirkung des
ungerissenen Betons bei der Abtragung der Zugspannungen eine Reduktion der Stahlspannungen im
Vergleich zum „nackten“ Stahl. Diese Zugversteifung ist insbesondere im Hinblick auf eine
wirtschaftliche und gleichzeitig sichere Bemessung bzw. wirklichkeitsnahe Simulationen von großem
Interesse [123].

Das Verbundverhalten von Spanndrähten unterscheidet sich nicht grundlegend von dem
Verbundverhalten des gerippten Betonstahls. Aufgrund der Verseilung der Drähte zeigen Litzen jedoch
deutlich verbesserte Verbundeigenschaften als Einzeldrähte. Für tiefergehende Informationen dazu wird
auf Will [159] verwiesen.

Die Übertragung von Schubkräften in gerissenen Bereichen von Stahlbeton- bzw.


Spannbetontragwerken ist wesentlich für das Tragverhalten. Die Übertragungsmechanismen wurden in
Abschnitt 2.2.3 bereits vorgestellt.

90
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische Modellierung

4.3 Materialmodellierung

4.3.1 Einführung
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird zur Simulation des Tragverhaltens von Spannbetonträgern das
Programmsystem ABAQUS der Firma Dassault Systèms [1] verwendet. Die grundsätzliche Eignung von
ABAQUS zur Abbildung des Tragverhaltens von Stahl- und Spannbetonbauteilen unter
Querkraftbiegung wurde bereits im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen aufgezeigt [43; 59; 80;
101; 109; 118]. Im Folgenden werden die wesentlichen Grundlagen hinsichtlich der
Materialmodellierung sowie die verwendeten Modell- und Materialeingabeparameter erläutert.

4.3.2 Concrete Damaged Plasticity


Im Rahmen der numerischen Simulationen wird das Materialmodell Concrete Damaged Plasticity (im
Folgenden CDP genannt) verwendet [1]. CDP basiert auf einem elasto-plastischen Schädigungsmodell
unter Berücksichtigung einer isotropen Ver- bzw. Entfestigung. Dieses elasto-plastische
Schädigungsmodell geht zurück auf die Ansätze von Lubliner et al. [98] und Modifikationen von Lee
und Fenves [92]. CDP kann für die Simulation von unbewehrtem sowie bewehrtem Beton verwendet
werden, es ist jedoch primär für die Abbildung des Materialverhaltens von Stahlbeton gedacht. Für
weitergehende anwendungsbezogene Informationen wird auf die Veröffentlichungen [1; 43; 66; 101;
109; 118] verwiesen.

CDP liegt eine Kombination der Modelle auf Grundlage der Schädigungs- und Plastizitätstheorie
zugrunde (Bild 4-7 (c)). Allgemein wird in der Schädigungstheorie von einem linear-elastischen
Materialverhalten bis zum Bruch ausgegangen (Bild 4-7 (a)). Der nichtlineare Verlauf der
Erstbelastungskurve resultiert ausschließlich aus der fortschreitenden Querschnittsreduktion infolge der
Schädigungen. Daraus resultieren eine Verkleinerung der effektiven Querschnittsfläche und eine
entsprechende Steifigkeitsreduktion. Ent- bzw. Wiederbelastung erfolgen über die Sekantensteifigkeit,
da sich der nicht geschädigte Querschnittsteil weiterhin linear-elastisch verhält [30]. Über den
Schädigungsparameter nach Gl. (4.3) wird die Querschnittsreduktion angegeben. Der Grenzfall D = 0
beschreibt dabei einen ungeschädigten Querschnitt. Für D = 1 liegt der Bruch vor. Spannungen
berechnen sich über den Proportionalitätsfaktor (1 - D) unter Ansatz der Schädigung nach Gl. (4.6).

𝐷 = 𝐴𝑒𝑓𝑓 ⁄𝐴 mit 0 ≤ 𝐷 ≤ 1 (4.3)

𝜎 = (1 − 𝐷) · 𝐸 · 𝜀 (4.4)

(a) Schädigungstheorie (b) Plastizitätstheorie (c) Kombination


Bild 4-7: Idealisierung zur Beschreibung des Werkstoffverhaltens bei Ent- und Wiederbelastung,
entnommen aus [13]

91
4.3 Materialmodellierung

Über eine lineare Degradation des E-Moduls bietet CDP die Möglichkeit, eine steifigkeitsreduzierende
Schädigung im Druck- sowie Zugbereich zu berücksichtigen. Die Schädigung wird dann als eine
Funktion der inelastischen bzw. plastischen Dehnungen ausgedrückt und über steifigkeitsreduzierende
Faktoren im Duck- bzw. Zugbereich berücksichtigt. Diese Schädigung ergibt multipliziert mit der
ursprünglichen Steifigkeit E0 eine reduziert Steifigkeit Ed. Der Ansatz einer Schädigung ist bei zyklischen
Beanspruchen oder wechselnden Lastkonfigurationen zur Berücksichtigung der reduzierten Steifigkeit
bei Ent- und Belastung sinnvoll. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden jedoch Simulationen zur
Abbildung des Tragverhaltens statisch beanspruchter Spannbetonträger unter i.d.R. monoton
ansteigenden Lastkonfigurationen durchgeführt. Auf den Ansatz einer Schädigung wurde daher
verzichtet. Die durchgeführten Versuchsnachrechnungen haben gezeigt, dass die
Simulationsberechnungen auch ohne Berücksichtigung der Schädigung zu einer guten Übereinstimmung
mit den Versuchsergebnissen führen.

Materialmodelle, welche auf der Plastizitätstheorie beruhen, erfordern die Definition einer Fließfunktion,
einer Fließregel und eines Ver- bzw. Entfestigungsgesetzes. Anhand der Fließfunktion wird bestimmt,
ob ein Werkstoff bei gegebenem Spannungszustand lediglich elastische oder auch plastische
Verzerrungen erfährt. Die Fließregel dient der Definition des plastischen Stoffgesetzes zur Ermittlung
der plastischen Verzerrungen. Das Verfestigungsgesetz regelt die Ver- bzw. Entfestigung bei plastischem
Materialverhalten. Mithilfe der Plastizitätstheorie können die bleibenden Verzerrungen nach der
Entlastung beschrieben werden. Die unter Belastung vorhandene Gesamtverzerrung setzt sich nach Gl.
(4.5) aus einer reversiblen elastischen und einer irreversiblen, plastischen Deformation zusammen.

𝜀 = 𝜀 𝑒𝑙 + 𝜀 𝑝𝑙 (4.5)

Die Plastizitätstheorie berücksichtigt das nichtlineare Materialverhalten sowie die Belastungsgeschichte.


Zudem wird im Gegensatz zu der Schädigungstheorie ein nicht geschädigter Querschnitt (D = 0)
angenommen. Die Ent- und Wiederbelastung erfolgt mit der ursprünglichen Steifigkeit E0, der lineare
Ast ist jedoch um den Betrag der irreversiblen Dehnung versetzt (Bild 4-7 (b)).

Die Fließfunktion kann als Fläche im Hauptspannungsraum interpretiert werden. Sie dient der
Abgrenzung von elastischem bzw. plastischem Materialverhalten für einen bestimmten dreiaxialen
Spannungszustand. Allen innerhalb dieser Fläche gelegenen Spannungspunkten liegt dann ein elastisches
Materialverhalten zugrunde. Die in CDP implementierte isotrope Verfestigung ist durch eine im
Hauptspannungsraum gleichförmig expandierende Fließfläche gekennzeichnet, wohingegen sich die
isotrope Entfestigung durch eine gleichförmig schrumpfende Fläche auszeichnet [66]. Beton weist
jedoch ein stark anisotropes Materialverhalten auf. Auf die möglichen Auswirkungen bei Einsatz von
Materialmodellen mit isotroper Entfestigung wurde von Müller [118] kritisch hingewiesen.

Die ursprüngliche Fließfläche nach Drucker-Prager stellt im Raum eine Kegelform auf, die sich mit
zunehmendem hydrostatischem Druckspannungszustand aufweitet. Aus der Geometrie der Fließfläche
wird deutlich, dass bei zunehmend hydrostatischen Druckspannungszustand die aufnehmbaren
Schubspannungen anwachsen, da sich in Korrelation zum hydrostatischen Druckspannungszustand die
Deviatorebene aufweitet (Bild 4-5). Dieser Effekt ist bei zähen Materialien wie z.B. Stahl nicht zu

92
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische Modellierung

beobachten. Deren Festigkeit ist unabhängig vom hydrostatischen Spannungsanteil, was sich in einer
zylinderförmigen Fließfläche (z.B. Bruchkriterium von von Mises) parallel zur hydrostatischen Achse im
dreidimensionalen Hauptspannungsraum widerspiegelt [164].

Aus der vereinfachten Annahme einer kegelförmigen Fließfunktion nach Drucker-Prager resultiert eine
kreisförmige Deviatorebene. Da die Beschreibung einer kreisförmigen Deviatorebene für Beton
unpassend ist, wird in CDP die Geometrie der Fließfläche nach Drucker-Prager mittels passender
Formgebungsparameter αf und Kc modifiziert. Der Parameter αf = fb0/fc0 beschreibt das Verhältnis
zweiachsiger zu einachsiger Druckfestigkeit. Dieses Verhältnis kann, wie beispielsweise von Kupfer [90]
gezeigt, im Rahmen experimenteller Untersuchungen zum Bruchverhalten im ebenen Spannungszustand
bestimmt werden. Auf Basis der Untersuchungen von Kupfer wird für die folgenden numerischen
Simulationen ein Verhältnis von αf = 1,16 angesetzt. Der Parameter Kc beschreibt das
Invariantenverhältnis auf den Zug- und Druckmeridianen. Kc dient also der Beschreibung der Geometrie
der Meridiane sowie der Völligkeit der Deviatorebene (Bild 4-8). Die folgenden numerischen
Simulationen basieren, wie in [1] empfohlen, auf einem Wert von Kc = 2/3.

Außerhalb der Fließfläche zeigt Beton kein ideal-plastisches Verhalten, sondern plastisches Verhalten
mit Verfestigung. Fließfunktion und Fließregel sind daher nicht identisch, das plastische
Materialverhalten des Betons mit Verfestigung wird außerhalb des elastischen Raums nach
Überschreitung der Fließfläche in CDP durch eine nicht assoziierte Fließregel beschrieben. Zur
Beschreibung der Fließregel wird der Formgebungsparameter (der Potentialfunktion) e = 0,1 angesetzt,
der Dilatanzwinkel zur Beschreibung der Volumenveränderung unter Scherverzerrung wird mit  = 35°
angesetzt. Zur Stabilisierung der Analyse durch eine künstliche Dämpfung wird der Viskositätsparameter
einheitlich für alle Simulationen mit  = 5·10-5 festgesetzt. Dieser führte im Rahmen der numerischen
Simulationen im Mittel zu einer guten Übereinstimmung zwischen Simulations- und
Versuchsergebnissen. Grundsätzlich sollte zur wirklichkeitsnahen Simulation der Viskositätsparameter
so klein wie möglich angesetzt werden.

Bild 4-8: Fließfläche in der Deviatorebene für variierende Werte für Kc gemäß [1], entnommen aus [118]

93
4.3 Materialmodellierung

Materialfunktionen

Die Beschreibung der Fließfläche im dreidimensionalen Raum erfolgt mithilfe modell- bzw.
materialspezifischer Formgebungsfaktoren auf Basis der Spannungs-Dehnungs-Beziehung für
einachsige Beanspruchung. Eine Übersicht der verwendeten Modell- und Materialparameter kann
Tabelle 4-1 entnommen werden.

Tabelle 4-1: Modell- und Materialparameter für CDP

Einaxiale Beanspruchung von Beton


Mittelwerte der Materialeigenschaften gem. Tabelle 3-3 fc = fcm
fct = fctm
Ec = Ecm
Schädigungsparameter im Druckbereich bc = 0,7
Schädigungsparameter im Zugbereich bt = 0,1
Zerstauchungsenergie Gcl = 15 kN/m
Kritische Rissöffnung (Bruchenergie: GF = 0,195·wc·fct) wc = 0,18 mm
Mehraxiale Beanspruchung von Beton
Querdehnzahl c = 0,2
Dilatanzwinkel  = 35°
Formgebungsparameter zur Beschreibung der Fließregel e = 0,1
Verhältnis zweiachsiger zu einachsiger Druckfestigkeit fb0/fc0 = 1,16
Invariantenverhältnis auf Zug- und Druckmeridianen Kc = 2/3
Viskositätsparameter  = 5·10-5

Die Spannungs-Dehnungs-Beziehung im Druckbereich gliedert sich vereinfacht in drei Abschnitte (Bild


4-9). Der erste Bereich beschreibt das Verformungsverhalten von Beton bis zum Erreichen einer
Druckspannung von σc = 0,4·fcm auf Basis eines linear-elastischen Werkstoffgesetzes. Der zweite
Bereich bildet das Verformungsverhalten von Beton für Druckspannungen im Bereich
0,4·fcm < σc  1,0·fcm ab. In diesem Bereich beschreibt eine nichtlinear ansteigende Kurve das
Spannungs-Dehnungs-Verhalten bis zum Erreichen der maximal aufnehmbaren Druckspannung fcm.

Bild 4-9: Definition der Spannungs-Dehnungs-Beziehung für Beton unter Druckbeanspruchung,


entnommen aus [101]

94
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische Modellierung

Im dritten Bereich ist die nichtlineare Spannungs-Dehnungs-Beziehung für den abfallenden Ast nach
Erreichen der maximal aufnehmbaren Druckspannung fcm dargestellt. Zur objektiven Beschreibung der
Funktion σc(εc) erfolgt für den abfallenden Ast eine Regularisierung in Abhängigkeit von der
Zerstauchungsenergie Gcl und dem Längenparameter lc. Die Zerstauchungsenergie wird, wie von Mark
[101] vorgeschlagen, mit Gcl = 15 Nmm/mm2 angesetzt. Zum Zwecke der Regularisierung wird zudem
in Anlehnung an [101] der Schädigungsparameter bc = 0,7 festgelegt. Der Längenparameter lc ist
abhängig von dem Elementvolumen VE sowie der Anzahl der Integrationspunkte eines Elements nIP
und kann nach Gödde [43] näherungsweise über (4.12) ermittelt werden. Um einen Snap-Back Effekt
auszuschließen, muss lc zudem das Kriterium (4.13) erfüllen. Ein deratiger Effekt kann auftreten, falls
der elastische Rückverformungsanteil des ungeschädigten Bereichs einer Probe größer ist als der im
Lokalisierungsbereich der Schädigung eintretende irreversible Verformungsanteil [118]. Die
bereichsweise unterschiedlichen Spannungs-Dehnungs-Beziehungen werden nach Mark [101] (in
ABAQUS) im Druckbereich durch die folgenden Funktionen erfasst:

Bereich 1 Linear ansteigender Bereich bis σc ≤ 0,4 · fcm

𝜎𝑐 = 𝐸𝑐 · 𝜀𝑐 (4.6)

Bereich 2 Nichtlinear ansteigender Bereich 0,4 · 𝑓𝑐𝑚 < 𝜎𝑐 ≤ 𝑓𝑐𝑚

𝜀𝑐
𝐸𝑐𝑖 − (𝜀𝑐 ⁄𝜀𝑐1 )2
𝑓𝑐𝑚 ⁡
𝜎𝑐 =
𝜀 𝜀
· 𝑓𝑐𝑚 (4.7)
1 + (𝐸𝑐𝑖 · 𝑐1 − 2) 𝑐
𝑓𝑐𝑚 ⁡ 𝜀𝑐1
mit
2 4 · 𝑓𝑐𝑚 5
𝐸𝑐𝑖 = · (𝑓𝑐𝑚 ⁄𝜀𝑐1 )2 − + ·𝐸 (4.8)
3 · 𝐸𝑐 3 · 𝜀𝑐1 3 𝑐

Bereich 3 Nichtlinear abfallender Bereich

−1
2 + 𝛾𝑐 · 𝑓𝑐𝑚 · 𝜀𝑐1 𝛾𝑐 · 𝜀𝑐2
𝜎𝑐 = ( − 𝛾𝑐 · 𝜀𝑐 + ) (4.9)
2 · 𝑓𝑐𝑚 2 · 𝜀𝑐1
mit
1⁄2 · 𝜋 · 𝑓𝑐𝑚 · 𝜀𝑐1
𝛾𝑐 = >0
𝑓 𝑏 ·𝑓 2 (4.10)
[𝑔𝑐𝑙 − 𝑐𝑚 (𝜀𝑐1 · (1 − 𝑏𝑐 ) + 𝑐 𝑐𝑚 )]
2 𝐸𝑐
𝑔𝑐𝑙 = 𝐺𝑐𝑙 /𝑙𝑐 (4.11)
𝑙𝑐 = (𝑉𝐸 ⁄𝑛 ⁡ 𝐼𝑃 )1/3 (4.12)
𝐺𝑐𝑙
𝑙𝑐 ≤ (4.13)
𝑓𝑐𝑚 (𝜀𝑐1 · (1 − 𝑏𝑐 ) + 𝑏𝑐 · 𝑓𝑐𝑚 ⁄𝐸𝑐 )

95
4.3 Materialmodellierung

Die Spannungs-Dehnungs-Beziehung im Zugbereich kann vereinfacht in zwei Abschnitte gegliedert


werden. Bis zum Erreichen der Betonzugfestigkeit fctm wird ein linear-elastisches Materialgesetz
verwendet (Gl. (4.14)). Nach Überschreiten der Betonzugfestigkeit fctm wird das Materialverhalten durch
einen, von der Probekörperlänge abhängigen, nichtlinear abfallenden Ast beschrieben. Dieses
Materialverhalten kann im Bereich der Entfestigung nach Hordijk [67] näherungsweise über eine
Spannungs-Rissöffnungs-Beziehung (4.15) abgebildet werden. Diese ist objektiv gültig und daher
geometrie- bzw. netzunabhängig.

Bereich 1 Linear ansteigender Bereich bis σt = fctm

𝜎𝑡 = 𝐸𝑐 · 𝜀𝑐 (4.14)

Bereich 2 Nichtlinear abfallender Bereich

𝜎𝑡 𝑤 3 −𝑐 ·
𝑤 𝑤
= [1 + (𝑐1 · ) ] · 𝑒 2 𝑤𝑐 − · (1 + 𝑐13 ) · 𝑒 −𝑐2 (4.15)
𝑓𝑐𝑡𝑚 𝑤𝑐 𝑤𝑐
mit
𝑐1 = 3, 𝑐2 = 6,93 [67]

Die kritische Rissöffnung wc, ab der keine Spannungen mehr über den Riss übertragen werden können,
geben Hordijk [67] mit wc = 160μm und Mark [101] mit wc = 180μm an. Im Zuge der folgenden
numerischen Simulationen wurde mit einer kritischen Rissbreite von wc = 180μm gerechnet. Die zur
kritischen Rissöffnung wc korrespondierende Bruchenergie GF lässt sich nach [67] auf Basis der
Betonzugfestigkeit und der empirisch festgelegten Parameter c1 und c2 nach Gl. (4.16) bestimmen.
𝑤𝑐𝑟
𝐺𝐹 = ∫ 𝜎𝑡 ⁡𝑑𝑤 (4.16)
0

1 𝑐1 3 1 1 3 6 6 1
𝐺𝐹 = 𝑓𝑐𝑡𝑚 · 𝑤𝑐 · [ (1 + 6 · ( ) ) − ( + 𝑐13 ( + 2 + 3 + 4 ) + (1 + 𝑐13 )) 𝑒 −𝑐2 ]
𝑐2 𝑐2 𝑐2 𝑐2 𝑐2 𝑐2 𝑐2 2

Bild 4-10: Definition der Spannungs-Dehnungs-Beziehung für Beton unter Zugbeanspruchung,


entnommen aus [101]

96
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische Modellierung

Zur Verifikation des Materialmodells wurden in Anlehnung an Müller [118] unter Anleitung und enger
Betreuung im Rahmen der Masterarbeit von Halabi [46] Simulationsberechnungen zur Verifikationen
des Materialmodells CDP durchgeführt. Die im Folgenden dokumentierten Verifikationen gehen daher
teilweise auf die Arbeit von Halabi zurück.

Verifikation des Materialmodells CDP – Verschmierte Rissbildung

Zur Untersuchung der Nicht-Objektivität der Spannungs-Dehnungs-Beziehung (s. Abschnitt 4.2.1)


infolge der verschmierten Rissbildung wurde in Anlehnung an Müller [118] ein zentrisch gezogener
einseitig eingespannter Betonstab (Ec = 36.000 MPa) modelliert. Die Zugbeanspruchung resultierte
dabei aus einer schrittweise gesteigerten Längenänderung am freien Stabende. Die Feinheit der
Diskretisierung wurde derart variiert, dass quadratische Volumenelemente mit den Kantenlängen 50 mm
und 25 mm zum Einsatz kamen (Bild 4-11). Die Lokalisierung der verschmierten Rissbildung wurde
durch die bereichsweise Halbierung der Betonzugfestigkeit (fct = 3,5 MPa vs. fct = 1,75 MPa) in einem
definierten Rissband festgelegt. Müller konnte so zeigen, dass bei Berücksichtigung der
Diskretisierungsfeinheit eine objektive Systemantwort für seine Modellierung erreicht wird [118].

Im Zuge der genannten Untersuchungen von Müller wurden Volumenelemente des Typs C3D8R
(8 Elementknoten, ein Integrationspunkt) verwendet, wohingegen im Zuge der vorliegenden Arbeit
Volumenelemente des Typs C3D20R (20 Elementknoten, 8 Integrationspunkte) zu Einsatz kommen
(Abschnitt 5.2.2). Letztgenannte bedeuten einen deutlichen Anstieg der erforderlichen Simulationszeit,
bieten jedoch bei gleicher Elementgröße infolge der größeren Anzahl an Integrationspunkten den Vorteil
einer verfeinerten Ausgabe plastischer Dehnungswerte („Rissbildgenauigkeit“) und sind unempfindlich
im Hinblick auf Hourglassing-Effekte [1]. Da im Rahmen aller Simulationsrechnungen der vorliegenden
Arbeit Volumenelemente des Typs C3D20R Verwendung fanden, wurden die von Müller durchgeführten
Untersuchungen zur Nicht-Objektivität der Spannungs-Dehnungs-Beziehung hier, angepasst auf
Volumenelemente des Typs C3D20R, wiederholt.

Bild 4-11: Zugstabmodelle unterschiedlich feiner Diskretisierung, entnommen und modifiziert


aus [118]

Bild 4-12 zeigt die unter Berücksichtigung der Diskretisierungsfeinheit berechneten Spannungs-
Dehnungs-Linien (SDL) für den Entfestigungsbereich für quadratische Volumenelemente mit den
Kantenlängen 50 mm und 25 mm. Zudem sind die aus der Systemantwort des Materialmodells CDP
resultierenden Spannungs-Dehnungs-Linien für die jeweilige Diskretisierungsfeinheit dargestellt, welche
um den elastischen Dehnungsanteil der ungerissenen Zugstabbereiche bereinigt wurden. Grundsätzlich
zeigt sich zwischen der analytisch, rechnerischen und der am numerischen Modell ermittelten Lösung
eine gute Übereinstimmung. Der Faktor zwei in der Dimension der gewählten Elementkantenlängen

97
4.3 Materialmodellierung

spiegelt sich dabei in einem Faktor von ca. zwei der Elemtdehnungen wider. Mit zunehmender
Entfestigung verlaufen die am Modell ermittelten SDL jedoch erkennbar unterhalb der rechnerischen
Lösung. Dieser Effekt ist in seiner Größe, insbesondere bei den Volumenelementen mit 50 mm
Kantenlänge, vermutlich vernachlässigbar. Auffällig ist, dass die Objektivität der Simulationsergebnisse
untereinander eine gewisse Unschärfe aufzeigt:

- Element mit Kantenlänge 50 mm: Verschmierte Rissbreite wc = 0,00088 · 50 mm = 0,044 mm


- Element mit Kantenlänge 25 mm : Verschmierte Rissbreite wc = 0,00166 · 25 mm = 0,042 mm

2,0
SDL, Elementgröße 50 mm
SDL, Elementgröße 25 mm
1,5 Systemantwort, Elementgröße 50 mm
Systemantwort, Elementgröße 25 mm
ct [MPa]

1,0
σct = 0,40 MPa bei εpl = 0,88 ‰

σct = 0,40 MPa bei εpl = 1,66 ‰


0,5

0,0
0,000 0,002 0,004 0,006 0,008
εpl [ - ]
Bild 4-12: Gegenüberstellung rechnerischer Spannungs-Dehnungs-Linien und CDP-Systemantwort für
unterschiedliche Diskretisierungsfeinheiten, entnommen und modifiziert aus [46]

Die Differenz der Simulationsergebnisse beträgt bei einer verbleibenden Zugspannung von 0,40 MPa
ca. 5%. Diese Abweichung ist jedoch geringer, je größer die Zugspannung auf dem Ast der Entfestigung
ist. Da die festgestellten Unschärfen der Simulationsergebnisse innerhalb ingenieurmäßig zu vertretender
Toleranzen liegen, wurden weitergehende Untersuchungen nicht angestellt. Letztlich lassen die
Simulationsergebnisse zur verschmierten Rissbildung folgende Schlüsse zu:

- Im Hinblick auf die Objektivität der Simulationsergebnisse ist insbesondere in Bereichen, in


denen eine Rissbildung zu erwarten ist, auf eine gleichmäßige Diskretisierung der
Simulationskörper zu achten.
- Die Elemente vom Typ C3D20R sind geeignet, um die verschmierte Rissbreite ausreichend
genau zu bestimmen.

Verifikation des Materialmodells CDP – Bruchspannungskurve für den ESZ

Stahl- und Spannbetonbauteile sind i.d.R. immer mehraxialen Spannungszuständen ausgesetzt. Zur
Überprüfung der Abbildung der zweiaxialen Bruchspannungskurve nach Kupfer [90] durch das
Materialmodell CDP wurden Betonscheiben (Bild 4-13) mit den Abmessungen b/h/d = 200/200/50
[mm] variierenden Hauptspannungsverhältnissen ausgesetzt.

In Bild 4-14 sind die Ergebnisse der ABAQUS-Simulation der Bruchkurve nach Kupfer für den ebenen
Spannungszustand (ESZ) gegenübergestellt. Im Druck-Druck-Bereich bzw. im Zug-Zug-Bereich zeigt
sich eine gute bzw. sehr gute Übereinstimmung. Die geringen Abweichungen der ABAQUS-Simulation

98
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische Modellierung

zur Bruchkurve nach Kupfer bewegen sich im Bereich des experimentell beobachteten Streubandes der
Bruchspannungswerte. Für den Druck-Zug-Bereich jedoch liegt der rechnerisch erreichte
Bruchspannungswert bereichsweise deutlich unterhalb der Bruchkurve nach Kupfer. Auch Müller [118]
konnte einen derartigen Effekt feststellen, relativierte dieses Ergebnis jedoch, da für derartige
Spannungskombinationen im Zuge der Versuche von Kupfer erhebliche Streuungen der
Versuchsergebnisse zu verzeichnen waren. Insbesondere anhand der Auswertung der Spannungs-
Dehnungs-Verläufe im Druck-Zug-Bereich bis zum Erreichen der Bruchspannung konnte Müller
erhebliche Abweichungen zwischen den rechnerischen und experimentell ermittelten Kurven feststellen
[118]. CDP entfestigt für derartige Druck-Zug-Spannungskombinationen tendenziell zu früh, worin die
niedrigere Bruchspannung begründet liegt.

Materialparameter
fcm = 31,1 MPa
fct = 3,00 MPa
Ec = 32.000 MPa

Bild 4-13: Idealisierung zur Beschreibung des Werkstoffverhaltens bei Ent- und Wiederbelastung,
entnommen und modifiziert aus [118]

σ2 / fcm
-1,4 -1,2 -1,0 -0,8 -0,6 -0,4 -0,2 0,0 0,2
0,2

0,0

-0,2

-0,4
σ1 / fcm

1
-0,6

2 2
-0,8

1
-1,0

-1,2

Kupfer Simulation
-1,4

Bild 4-14: Gegenüberstellung der Bruchkurve nach Kupfer [90] und CDP-Systemantwort für
unterschiedlich feine Diskretisierungen

Die grundsätzliche Eignung von CDP zur Abbildung des wirklichkeitsnahen Verformungsverhaltens
von Stahl- und Spannbetonbalken unter kombinierter Biege-Querkraft-Beanspruchung konnte im

99
4.3 Materialmodellierung

Rahmen vieler Versuchsnachrechnungen gezeigt werden [40; 41; 43; 46; 59; 62; 80; 109; 118]. Dennoch
wurde im Rahmen einiger Veröffentlichungen auch auf modell- und modellierungsspezifische
Schwierigkeiten hingewiesen [40; 43; 109; 118].

Insbesondere ist hier erneut Müller [118] zu erwähnen, welcher die Unzulänglichkeiten von
Materialmodellen mit isotropen Entfestigung anhand von Beispielen klar herausstellen konnte. Aufgrund
der Isotropie des Materialmodells kann aus einer Zugentfestigung auch eine Entfestigung des
Druckbereiches resultieren. Müller konnte so zeigen, dass die isotrope Materialentfestigung einen
erheblichen Einfluss auf die Simulationsergebnisse haben kann. Dieser Effekt kann insbesondere im
Hinblick auf wechselnde Lastanordnungen und -richtungen besonders ausgeprägt sein. Das mittels
Simulation ermittelte Trag- und Bruchverhalten erfordert daher stets angemessene
Plausibilitätsprüfungen, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.

4.3.3 Betonstahl, Spannstahl und Baustahl


Die Modellierung von Beton- und Spannstahl erfolgt über diskrete Fachwerkstäbe. Die Spannungs-
Dehnungs-Beziehungen für die Beton- und Spannstähle sind aus Zugversuchen bekannt. Den Stäben
wird i.d.R. ein idealisiertes bilineares elasto-plastisches Materialgesetz mit Verfestigung zugewiesen. Zur
Modellierung der Lasteinleitungs- und Auflagerplatten wird ein unbegrenzt linear-elastisches
Materialgesetz unter Ansatz eines E-Moduls von ES = 210.000 MPa verwendet.

4.3.4 Verbund
Im Rahmen dieser Arbeit werden Volumenelemente für den Beton und diskrete Fachwerkelemente für
den Beton- und Spannstahl verwendet. Falls Vorspannung mit Verbund vorliegt, kann die Modellierung
des Verbundes der vorgespannten Stäbe analog zur Modellierung des Verbundes schlaffer
Bewehrungselemente erfolgen [43]. Diese Fachwerkelemente werden mithilfe der embedded element
technique [1] Funktion in ABAQUS unter Ansatz eines starren Verbundes frei in die Volumenelemente
eingebettet. Ein großer Vorteil dieser Verbundmodellierung besteht in der einfachen Anwendbarkeit,
denn die Knoten der Volumen- und Fachwerkelemente müssen nicht geometrisch kompatibel sein. Die
Verschiebungen eines eingebetteten Fachwerkknotens ergeben sich dann aus der geometrischen
Interpolation der Verschiebungen der zugehörigen Volumenelementknoten [109]. Bei der Methode wird
das Volumen eines Kontinuumelementes jedoch nicht um das Volumen des eingebetteten Stabes
reduziert.

Die Mitwirkung des Betons zwischen den Rissen kann über zwei Ansätze berücksichtigt werden:
„Tension-Stiffening“ auf der Stahlseite und „Tension-Softening“ auf der Betonseite (Bild 4-15). Die
Mitwirkung des Betons wird im Rahmen der Simulationsrechnungen über eine Modifikation der
Arbeitslinie des Betons im Nachbruchverhalten berücksichtigt. Dieses Vorgehen wurde beispielsweise
von Pölling [127] und Müller [118] beschrieben und geht in der Grundidee auf Feenstra [32] zurück. Eine
Modifikation der Stahlarbeitslinie ist, wie auch in [43; 80; 101; 109; 118; 127] beschrieben, nicht
notwendig.

100
4 Physikalisches Materialverhalten und numerische Modellierung

Bild 4-15: Definition der Spannungs-Dehnungs-Beziehung für Beton unter Zugbeanspruchung und
alternativ Modifikation der Stahlarbeitslinie, entnommen und modifiziert aus [87]

4.4 Zusammenfassung
Es wurde das physikalische Materialverhalten von Beton-, Betonstahl und Spannstahl vorgestellt und die
numerische Umsetzung der Materialgesetze in ABAQUS erläutert. Die Abbildung des elastisch-
plastischen Materialverhaltens von Beton- und Spannstahl im Rahmen der FEM erweist sich i.d.R. als
unkritisch. Die Abbildung des komplexen Materialverhaltens von Beton hingegen ist erheblich
anspruchsvoller und erfolgt im Rahmen der Arbeit durch das Materialmodell CDP.

Die grundsätzliche Eignung von CDP zur Abbildung des nichtlinearen Tragverhaltens von
Stahlbetonbauteilen wurde durch Kleinteilsimulationen und Versuchsnachrechnungen dargelegt.
Dennoch ist bekannt, dass bereits geringe Modifikationen der Materialmodellierung mitunter erhebliche
Streuungen der Ergebnisse im Rechenmodell bewirken können [109; 118]. Zudem ist insbesondere der
Effekt der isotropen Materialentfestigung kritisch zu nennen, welcher nicht mit dem stark anisotropen
Materialverhalten von Beton in Einklang zu bringen ist. Letztlich sind daher numerische
Simulationsergebnisse immer auf globaler Ebene sowie anhand lokaler Effekte hinsichtlich Plausibilität
zu prüfen.

101
4.4 Zusammenfassung

102
5 Numerische Simulationen
5.1 Allgemeines
Im Rahmen experimenteller Untersuchungen wurde das Querkrafttragverhalten vorgespannter
Zweifelträger untersucht. Dabei lag der Fokus auf der Variation des Querkraftbewehrungsgrades und
der Belastungsart. Mittels geeigneter Messtechnik konnte das Bauteiltragverhalten erfasst, dokumentiert
und ausgewertet werden. Im folgenden Kapitel werden die vorgestellten Versuche mithilfe des
Programmsystems ABAQUS numerisch [1] simuliert. Die Simulationsberechnungen beruhen auf den
in Abschnitt 3.4 aufgeführten Mittelwerten der Materialfestigkeiten und der in Abschnitt 4.3
vorgestellten Materialmodellierung. Im Rahmen der numerischen Simulationen wird untersucht, wie sich
der Verlauf der inneren Kräfte lastabhängig einstellt. Im Fokus der Auswertungen steht dabei die
Untersuchung der Druckbogenwirkung hinsichtlich der Beteiligung am Querkraftlastabtrag. Aufbauend
auf den numerischen Simulationen der durchgeführten Großversuche werden weitergehende
Parameterstudien durchgeführt. Im Rahmen dieser Studien werden modellierungs-, geometrie- und
systemabhängige Einflussgrößen untersucht, welche im Rahmen experimenteller Untersuchungen aus
Termin- und Kostengründen nicht erforscht werden konnten.

5.2 Strukturmodellierung

5.2.1 Modellbildung
Die Modellbildung erfolgt graphisch mithilfe des Moduls ABAQUS/CAE. Alle im Folgenden
simulierten Versuche werden mit ABAQUS/Standard (implizit) analysiert. Zur Reduktion des
Berechnungsaufwandes der numerischen Simulationen wird die Querschnittssymmetrie der
Versuchsträger ausgenutzt (Bild 5-1). Von der Ausnutzung der Längssymmetrie durch Einspannung an
der Innenstütze wird jedoch abgesehen, um eventuelle Umlagerungen innerer Kräfte numerisch abbilden
zu können.

Bild 5-1: Ausschnittweise Darstellung der Strukturmodellierung mittels Kontinuumselementen und


diskret eingebetteter Stäbe

5.2.2 Elementwahl und Diskretisierung


Für die im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgeführten numerischen Simulationen werden zur
Modellierung des Betons dreidimensionale Kontinuumselemente mit quadratischen Ansatzfunktionen
(Elementtyp C3D20R) verwendet. Der Berechnungsaufwand dieser Kontinuumselemente mit

103
5.2 Strukturmodellierung

quadratischen Ansatzfunktionen ist gegenüber Elementen mit linearen Ansatzfunktionen (z.B.


Elementtyp C3D8R) bei gleicher Elementanzahl deutlich erhöht (ca. Faktor 8). Diese Elemente des Typs
C3D20R haben sich jedoch aufgrund umfangreicher Voruntersuchungen als grundsätzlich gut geeignet
erwiesen, um das Tragverhalten von Balken unter kombinierter Biege- und Querkraftbeanspruchung
wirklichkeitsnah abzubilden [109; 46; 5]. Zudem sind bei den gewählten Elementen aufgrund der
reduzierten Integration (2x2x2 Integrationspunkte anstatt 3x3x3 Integrationspunkte bei voller
Integration) Shear-Locking Effekte auszuschließen und Hourglassing-Effekte treten bei derartigen
Elementen in der Regel nicht auf [109]. Für die Modellierung des Beton- und Spannstahls werden
einaxiale Stabelemente mit linearen Ansatzfunktionen (Elementtyp T3D2) verwendet. Für
Lasteinleitungs- und Lagerungsplatten werden Volumenelemente mit linearen Ansatzfunktionen und
reduzierter Integration (Elementtyp C3D8R) verwendet.

Im Zuge der Diskretisierung wird die Realisierung regelmäßiger Vernetzungen angestrebt (Bild 5-1). Die
Abmessung der Beton-Volumenelemente beträgt – sofern geometrisch möglich – 50 mm in alle
Richtungen. Die Diskretisierung von Fachwerkstäben erfolgt im Abstand von 50 mm.
Lasteinleitungsplatten werden äquidistant mit 25 mm Elementkantenlängen, Lagerplatten äquidistant
mit 50 mm Elementkantenlängen diskretisiert.

5.2.3 Vorspannung

Die Spanngliedhüllrohre wurden ebenso wie der Verpressmörtel nicht modelliert. Stattdessen wird das
Spannglied als diskret eingebetteter (polygonzugartig verlaufender) Fachwerkstab modelliert. Die
Spanngliedverkürzung infolge Vorspannung wird über eine äquivalente Temperaturdifferenz ΔT im
Spannglied simuliert. Von der Berücksichtigung der im Zuge des Vorspannens auftretenden
Betonverkürzung bei der Berechnung von ΔT wurde abgesehen. Diese elastischen Betonverformungen
sind hier vernachlässigbar klein. Im Rahmen der Simulationen wurde die Temperaturdifferenz ΔT
vereinfacht als konstant über die Balkenlänge angesetzt. ΔT ergibt sich dann nach Gl. (5.1) zu:

𝑃
𝛥𝑇 = − (5.1)
𝛼 𝑇 · 𝐸𝑃 · 𝐴𝑝
mit
𝛼 𝑇 = 1,2 · 10−5

5.2.4 Lagerungen und Lasten

Im Rahmen der experimentellen Untersuchungen wurden die Durchbiegungen der Bauteile an der
Unterseite der Versuchsträger gemessen. Diese gemessenen Verformungen beinhalten jedoch auch einen
Verformungsanteil, der aus der vertikalen Stauchung der Auflagerkonstruktionen resultiert. Die
Berücksichtigung der Auflagersteifigkeit erfolgt in der Simulation über einen elastischen Bettungsmodul
der Auflagerplatten (Tabelle 5-1), welcher nach Gl. (5.2) berechnet wurde. Der Bettungsmodul wurde
unter der Voraussetzung bestimmt, dass die simulierte Verformung eines Versuchsträgers im
ungerissenen Zustand I der im Versuch gemessenen Verformung im Zustand I entsprechen muss. Es
ist zu beachten, dass die Bettungsmodule bei variierenden Versuchsaufbauten voneinander abweichen.

104
5 Numerische Simulationen

Die Lasteinleitungs- und Auflagerplatten werden im Kontaktbereich mit dem Beton jeweils vereinfacht
über den Ansatz eines starren Verbundes gekoppelt.

Tabelle 5-1: Elastische Bettungsmodule der Auflager für numerische Simulationen

Versuchsträger Position Auflagerfläche Bettungsmodul


Endauflager 200 x 600 mm 3,58 N/mm3
DLT 1-3
Innenstütze 200 x 300 mm 19,0 N/mm3
Endauflager 200 x 600 mm 6,75 N/mm3
DLT 4
Innenstütze 200 x 300 mm 63,0 N/mm3

𝐹
𝑘𝑠 = (5.2)
𝐴 ∙ 𝑠𝐴
mit
𝐹 Auflagerkraft
𝐴 Auflagerfläche
𝑠𝐴 Auflagersetzung

Die Belastung wird im Zuge der Einzellastversuche weggeregelt und im Zuge des Streckenlastversuchs
kraftgeregelt aufgebracht. Es wird hier das in ABAQUS/Standard implementierte Newton-Raphson-
Verfahren unter inkrementeller Aufbringung der Belastung verwendet. Die Methodik dieses
Algorithmus wird von Bacht [6] anschaulich beschrieben: Die Streuung der Größe der Zeitintervalle
erfolgt je nach Konvergenzverhalten automatisch innerhalb von vom Nutzer vordefinierten Bereichen.
Sofern die Konvergenz in einem Zeitinkrement nicht innerhalb einer bestimmten Anzahl an Iterationen
erfolgt, wird die Größe des Inkrementes um 75% reduziert („Cut-Back“). Fünf „Cut-Backs“ innerhalb
eines Inkrementes führen zum Abbruch der Berechnung.

5.2.5 Sonderbereiche

Im Bereich lokal hoher Beanspruchungen des Betons wird ein ideal linear-elastisches Materialgesetz
angesetzt. Derartige Sonderbereiche sind in Bild 5-2 grün gekennzeichnet. Hohe Lasteinleitungen treten
im Bereich der Kantenpressung an den Lasteinleitungsplatten sowie der Auflagerplatte an der
Innenstütze auf. Zudem wird für den kurzen Endauflagerüberstand der Träger, in dem sich das
Spannglied verankert, ein linear-elastisches Materialgesetz für den Beton angesetzt.

Bild 5-2: Bereiche mit ideal linear-elastischem Materialgesetz für den Beton (grün)

105
5.3 Postprocessing

5.3 Postprocessing

5.3.1 Allgemeine Übersicht


Bild 5-3 stellt das Ablaufschema der Auswertungen numerischer Simulationsergebnisse dar.
Visualisierungen der plastischen Dehnungen im Beton, Betonstahl und Spannstahl sowie die
Verformungen eines Modells werden unmittelbar durch die graphische Benutzeroberfläche
ABAQUS/CAE ermöglicht. Alle weiteren Nachbearbeitungen und Aufbereitungen der umfangreichen
Simulationsergebnisse erfolgen durch eine für Microsoft Excel programmierte VBA-Routine. Erst durch
ein derartiges Postprocessing werden eine strukturierte und umfassende Auswertung sowie die
Weiterverarbeitung der umfangreichen Simulationsergebnisse ermöglicht.

Bild 5-3: Ablaufschema des Postprocessings numerischer Simulationsergebnisse

106
5 Numerische Simulationen

5.3.2 Vorgehen bei der Bestimmung des Druckbogenverlaufs der numerischen Simulation
Zur Untersuchung der Druckbogenwirkung werden die Simulationsergebnisse in vertikalen Schnitten
des Finite-Elemente-Modells ausgewertet. Der Abstand dieser Schnitte in Balkenlängsrichtung beträgt
50 mm. Wie aus Bild 5-3 hervorgeht werden in tabellarischer Form alle Knotennummern (20 Knoten je
Element, Elementkantenlänge sofern geometrisch möglich 50mm) und die zugehörigen Koordinaten (x,
y, z) des 3D-Modells ausgelesen. Ebenso werden in separater tabellarischer Form die zu den jeweiligen
Knotennummern zugehörigen Knotenspannungen ausgelesen.

Über die Knotennummern können Knotenspannungen und Knotenkoordinaten einander zugeordnet


werden. Bei der Auswertung ist jedoch zu beachten, dass im numerischen Modell demselben Knoten
unterschiedlichen Knotenspannungen zugeordnet werden können. Dieser Konflikt tritt in der
Kontaktfläche zweier Volumenelemente auf (Bild 5-4), denen unterschiedliche Materialgesetze
zugewiesen werden (z.B. ein lineares Materialgesetz im Bereich von Lasteinleitungen und elasto-
plastisches Materialgesetz für den übrigen Bereich). Für die Auswertungen werden im Falle eines
derartigen Konflikts die Spannungswerte verwendet, welche auf Basis des elasto-plastischen
Materialgesetzes bestimmt wurden.

Bild 5-4: Doppelte Knotenvergabe in der Kontaktfläche von Bereichen unterschiedlicher


Materialgesetze, vereinfachte Darstellung an einem 2D-Modell mit 9 Knoten je Element

Im Rahmen der numerischen Simulationen werden für die Modellierung des Betons Volumenelemente
vom Typ C3D20R mit 20 Knoten und 8 Integrationspunkten verwendet (Bild 5-5 (a)). Zur Bestimmung
der Lage und Größe der resultierenden (Druck-)Normalkraft in einem vertikalen Schnitt werden
zunächst die Normalspannungen xx,i,j (Bild 5-5 (b)) der Elementknoten, welche im Querschnitt auf
gleicher Höhe liegen, zu einer mittleren Normalspannungen ̄xx,i (Bild 5-5 (c)) je Knotenreihe i nach Gl.
(5.3) zusammengefasst.

Bild 5-5: Integration der Normalspannungen σxx im vertikalen Schnitt des numerischen Modells

107
5.3 Postprocessing

1 𝑚
𝜎̅𝑥𝑥,𝑖 = ∑ 𝜎𝑥𝑥,𝑖,𝑗 (5.3)
𝑚 𝑗=1

mit
𝑚 Anzahl der vorhandenen Normalspannungswerte je Knotenreihe i
𝜎𝑥𝑥,𝑖,𝑗 Normalspannung des Knotens j in der Knotenreihe i nach (Bild 5-5 b)

Unter Berücksichtigung der Breite des Querschnitts bk auf halber Höhe zwischen den Knotenreihen i
und i+1 werden anschließend aus den mittleren Normalspannungen ̄ xx,i und ̄ xx,i+1 die mittleren
Normalkräfte f̄ xx,k (Bild 5-5 (d)) nach Gl. (5.4) berechnet.

𝜎̅𝑥𝑥,𝑖 + 𝜎̅𝑥𝑥,𝑖+1
̅
𝑓𝑥𝑥,𝑘 = ∙ 𝑏𝑘 (5.4)
2
mit
𝜎̅𝑥𝑥,𝑖 mittlere Normalspannung der Knotenreihe i
𝜎̅𝑥𝑥,𝑖+1 mittlere Normalspannung der Knotenreihe i+1
𝑏𝑘 Querschnittsbreite auf halber Höhe zwischen den Knotenreihen i und i+1

Auf Basis der mittleren Normalkräfte f̄ xx,k werden schließlich die resultierende Drucknormalkraft Fxx,D
und Zugnormalkraft Fxx,Z sowie der jeweils zu Fxx,D gehörige Abstand a zum Querschnittsrand bestimmt
(Bild 5-5 (e)). Die Verbindungslinie der Randabstände der resultierenden Drucknormalkräfte Fxx,D in den
einzelnen vertikalen Schnitten im Abstand von 50 mm längs des Rechenmodells liefert schließlich den
Druckbogenverlauf auf Basis der numerischen Simulationsergebnisse.

Im Zuge der beschriebenen Vorgehensweise werden folgende Annahmen und Vereinfachungen


getroffen:

- Die Auswertung der Simulationsergebnisse in den Elementknoten liefert ausreichend genaue


Ergebnisse.
- Vereinzelt treten an Elementknoten derselben Knotenreihe i Normalspannungen mit
unterschiedlichem Vorzeichen auf. Dabei sind die auftretenden Zugspannungen in aller Regel
betragsmäßig deutlich kleiner als die auftretenden Druckspannungen. Bei der Ermittlung der
mittleren Normalspannungen ̄xx,i je Knotenreihe nach Gl. (5.3) werden die Normalspannungen
xx,i,j unabhängig von ihrem Vorzeichen aufsummiert. Im Zuge von Vergleichsrechnungen
wurde festgestellt, dass diese Vorgehensweise zu keinem erkennbaren Genauigkeitsverlust der
Rechenergebnisse führt.
- Die mittleren Normalkräfte f̄ xx,k wirken auf halber Höhe zwischen den Knotenreihen i und i+1.
Dies ist jedoch bei trapezartigen Spannungsverläufen mathematisch nicht zutreffend. Die zu
erwartende Ungenauigkeit ist jedoch sehr gering, da über die Höhe eines Querschnitts im
Abstand von 25 mm die mittleren Spannungen in den Knotenreihen bestimmt werden.
- Es wird mit Brutto-Querschnittswerten gerechnet.

108
5 Numerische Simulationen

5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

5.4.1 Allgemeines
Im folgenden Abschnitt werden die Ergebnisse nichtlinearer Simulationsberechnungen zum
Tragverhalten der in Kapitel 3 vorgestellten Versuchsbalken dargestellt. Dabei wird insbesondere das
lastabhängige Tragverhalten der Versuchsträger DLT 1 und DLT 4 detailliert betrachtet. Die
Simulationsergebnisse des Versuchsträgers DLT 1 unter Einzellasten stehen dabei stellvertretend für die
Ergebnisse der Versuchsträger DLT 2 und DLT 3, welche ebenfalls durch Einzellasten beansprucht
wurden. Der Fokus der durchgeführten Simulationen liegt auf der Untersuchung des lastabhängigen
inneren Kraftflusses. Es wird dabei herausgestellt, inwiefern der aus der Druckbogenwirkung
resultierende zusätzliche Querkrafttraganteil Vcc für die Querkraftdeckung eine systemrelevante Größe
darstellt.

Im Folgenden werden die bei der Ergebnisauswertung zugrunde gelegten wesentlichen Vereinfachungen
erläutert und Erklärungen gegeben, welche für das Verständnis der Ergebnisdarstellungen erforderlich
sind.

(1) Glättung des Druckbogenverlaufes

Wie in Abschnitt 5.3.2 erläutert, werden die inneren Beanspruchungen und der Druckbogenverlauf aus
den Knotenspannungen des Gesamtmodells errechnet. Die so bestimmten resultierenden horizontalen
Druckkräfte sowie insbesondere der Druckbogenverlauf erweisen sich jedoch in der Ergebnisdarstellung
nicht als ideale, glatte Kurven. Bild 5-6 (a) zeigt exemplarisch und überhöht den Druckbogenverlauf der
in Abschnitt 5.4.3 vorgestellten Simulation DLT 1-A unter der Laststufe 1697 kN, welcher sich ohne
Nachbearbeitung der Druckbogenberechnung – also Glättung – ergibt (schwarze Linie). Bei hohen
Lasten und damit einhergehenden großen plastischen Betondehnungen verläuft der Druckbogen
numerisch bedingt nicht ideal glatt. Es wird jedoch ausgeschlossen, dass bei realen Bauwerken die
inneren Druckkräfte derartigen Umlenkungen infolge eines sägezahnartigen Druckbogenverlaufs
unterliegen. Im Rahmen der Ergebnisauswertung wurde daher angestrebt, für den Druckbogenverlauf
eine passende ingenieurmäßige Glättung zu wählen, dabei jedoch eine möglichst geringe Modifikation
des globalen Verlaufes zu erzeugen. Bild 5-6 (b) zeigt den Querkrafttraganteil Vcc, welcher auf Basis des
nicht geglätteten Druckbogenverlaufs bestimmt wurde. Obgleich der Druckbogenverlauf global gesehen
deutlich dem eines Sprengwerks ähnelt (Bild 5-6 (a)), resultiert aus den lokalen Richtungsänderungen des
Verlaufes ein erhebliches Rauschen der Kurve für den Querkrafttraganteil Vcc. Bild 5-6 (c) bis Bild 5-6
(e) zeigen die rechnerischen Querkrafttraganteile Vcc, welche unter Ansatz variierender Glättungen des
Druckbogenverlaufs bestimmt wurden. Erwartungsgemäß werden die Kurven für Vcc bei starker
Glättung entsprechend gleichmäßig, jedoch resultieren daraus bereichsweise sehr starke Modifikationen
des numerisch bestimmten Druckbogenverlaufs. So zeigt sich die Umlenkung des Druckbogenverlaufs
im linken Feld im Bereich des Momentennulldurchgangs (Bild 5-6 (a)) auch im Zuge analytischer
Versuchsnachrechnungen und experimenteller Untersuchungen, diese wird jedoch mit zunehmender
Glättung stark verschmiert (Bild 5-6 (a), blaue Linie). Durch eine starke manuelle Glättung unterliegen
die Simulationsergebnisse zudem einem gewissen subjektiven Einfluss. Für alle
Simulationsauswertungen wird letztlich eine Ergebnisglättung über einen Bereich von bis zu 20cm
gewählt (Bild 4-13 (c)). So wird das Rauschen numerischer Simulationsergebnisse reduziert, die

109
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

charakteristischen globalen Verläufe des Druckbogens und der Linie für den Querkrafttraganteil Vcc
werden jedoch nur geringfügig modifiziert.

Glättung über
bis zu 120cm Spanngliedverlauf

ohne Glättung

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(a) Druckbogenverlauf ohne Glättung bzw. Glättung über Bereich von bis zu 120cm
900
Querkraft [kN]

600

300

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(b) Querkrafttraganateil Vcc – Druckbogenverlauf ohne Glättung


900
Querkraft [kN]

600

300

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(c) Querkrafttraganateil Vcc – Glättung über einen Bereich von bis zu 20cm
900
Querkraft [kN]

600

300

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(d) Querkrafttraganateil Vcc – Glättung über einen Bereich von bis zu 60cm
900
Querkraft [kN]

600

300

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(e) Querkrafttraganateil Vcc – Glättung über einen Bereich von bis zu 120cm
Bild 5-6: Einfluss der Glättung des Druckbogenverlaufes auf den Querkrafttraganteil Vcc

(2) Integration innerer Querschnittsbeanspruchungen

Aus den Normalspannungen der Volumenelemente des Betons und der Fachwerkelemente des Beton-
und Spannstahls werden in vertikalen Schnitten die Biegemomente infolge der inneren Kräfte integriert.
Im Bereich der Lasteinleitungen wird die starr an den Beton gekoppelte Lasteinleitungsplatte jedoch bei
der Berechnung des Biegemomentes nicht berücksichtigt. Daher können im Bereich der Lasteinleitungen
gewisse Unregelmäßigkeiten im integrierten Verlauf für das Biegemoment auftreten.

Aus den Schubspannungen der Volumenelemente des Betons werden in vertikalen Schnitten die
Querkraftbeanspruchungen integriert. Die so berechneten Verläufe unterliegen einem gewissen
numerischen Rauschen, werden jedoch nicht geglättet. Zudem resultieren aus dem als Polygonzug
modellierten Spannglied geringe Umlenkkräfte in den Knotenpunkten, welche sich im leicht
sägezahnartigen Verlauf der integrierten Querkraftlinie widerspiegeln.

110
5 Numerische Simulationen

(3) Darstellung plastischer Betondehnungen (Rissbilder)

Die im Folgenden gezeigten plastischen Betondehnungen (folgend auch vereinfacht als verschmierte
„Rissbilder“ bezeichnet) zeigen die Verformungen in der Ansichtsfläche des Balkens (also nicht z.B. im
Balkenlängsschnitt). So besteht eine gute Vergleichbarkeit mit den im Versuch beobachteten Rissbildern.

5.4.2 Zum Ansatz des Viskositätsparameters


Der Viskositätsparameter dient der Stabilisierung der Konvergenz der numerischen Analyse. Der
Parameter repräsentiert keine physikalische Größe, ist jedoch als Modellparameter für die
Simulationsergebnisse von großer Bedeutung. Grundsätzlich sollte der Viskositätsparameter zur
wirklichkeitsnahen Simulation so klein wie möglich angesetzt werden. Wird der Parameter jedoch zu
klein gewählt erfolgt der Abbruch der Analyse unter Umständen zu früh, sodass Traglasten unterschätzt
werden. Der Viskositätsparameter wurde daher über eine Parameterstudie zur Simulation des
Tragverhaltens des Versuchsträgers DLT 1 kalibriert. Dazu wurden identische Simulationen mit
variierenden Werten für den Viskositätsparameter  durchgeführt (Tabelle 5-2). Experimentell wurde
für den nicht querkraftverstärkten Versuchsträger DLT 1 eine Traglast von ca. 1740 kN (Pressenlast)
ermittelt. Diese Traglast wird numerisch und auf der sicheren Seite liegend gut abgebildet, wenn der
Viskositätsparameter wie in der Referenzsimulation DLT 1-A zu  = 5·10-5 angesetzt wird.

Tabelle 5-2: Parameterstudie zum Einfluss des Viskositätsparameters (Referenzsimulation DLT 1-A)

Studie Viskositätsparameter Maximale Traglast Traglast


[-] [kN] [-]
DLT 1-V1  = 5·10-7 (1%) Fu,Sim = 1485  = 86 %
DLT 1-V2  = 5·10-6 (10%) Fu,Sim = 1596  = 94 %
DLT 1-A  = 5·10-5 (100%) Fu,Sim = 1697  = 100 %
DLT 1-V4  = 5·10-4 (1000%) Fu,Sim = 1934  = 114 %
DLT 1-V5  = 5·10-3 (10000%) Fu,Sim > 2552*  > 150 %
* maximale Traglast nicht erreicht, Simulationsrechnung manuell abgebrochen

Bild 5-7 stellt die Traglast (aufnehmbare Pressenlast je Feld) in [%] als Funktion des
Viskositätsparameters dar. Die X-Achse ist dabei logarithmisch skaliert. Es zeigt sich sehr deutlich, dass
mit größer gewähltem Viskositätsparameter die Traglast überproportional ansteigt. Wird der
Viskositätsparameter jedoch zu klein gewählt, resultiert dies in einer Unterschätzung der
Systemtragfähigkeit. Bild 5-8 zeigt die Last-Verformungskurven (LVK) der numerischen
Simulationsrechnungen. Im Zustand I ist ein Einfluss des Parameters auf das Verformungsverhalten
erwartungsgemäß nicht festzustellen, da Konvergenzprobleme hier üblicherweise nicht auftreten. Im
Zustand II zeigt sich jedoch, dass mit größer gewähltem Viskositätsparameter die Bauteilsteifigkeit
zunehmend überschätzt wird. Zudem ändert sich die Versagensursache der numerischen Simulation von
einem Querkraftversagen zu einem Biegeversagen. Dies zeigt das Fließplateau der LVK in Bild 5-8 an.
Die bei größer gewähltem Viskositätsparameter  zunehmend unrealistische Abbildung der
Bauteilsteifigkeit im Zustand II erklärt sich anhand der Auswertung der plastischen Betondehnungen im
Bruchzustand (Bild 5-9). Je größer  gewählt wird, desto stärker wird die Rissbildung über die
Volumenelemente verschmiert. Der Steifigkeitsabfall infolge Rissbildung wird dadurch unterschätzt. Bei
zu kleiner Wahl von  kommt es jedoch zu starken Lokalisierungseffekten. Das experimentell
beobachtete Rissbild wird dann nicht mehr ausreichend genau abgebildet.

111
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

160 2400
 = 5·10-3
140
DLT 1-V5 2000
120  = 5·10-4
FVerstärkung = 1743 kN

Pressenlast [kN]
100 1600
Traglast [%]

DLT 1-V4  = 5·10-5


80 DLT 1-A 1200  = 5·10-6
DLT 1-V2
DLT 1-V1
60 = 5·10-7
800 DLT 1 - Feld 1 (Versuch)
40 DLT 1-V5 (Simulation)
DLT 1-V4 (Simulation)
20 400 DLT 1-A (Simulation)
DLT 1-V2 (Simulation)
DLT 1-V1 (Simulation)
0 0
1E-07 1E-06 1E-05 1E-04 1E-03 1E-02 0 10 20 30 40 50 60
Viskositätsparameter (log) Durchbiegung [mm]
Bild 5-7: Einfluss des Viskositätsparameters Bild 5-8: Einfluss des Viskositätsparameters
auf die Traglast auf das Verformungsverhalten in
Feld 1 des numerischen Modells

Bild 5-9 zeigt neben den Rissbildern auch die Druckbogenverläufe der numerischen Simulationen im
Bruchzustand. Alle Druckbögen stützen sich bei diesem Lastbild mit näherungsweise konstanter
Neigung zu der Innenstütze und den Endauflagen hin ab. Der Verlauf des Druckbogens wird im
Bruchzustand durch die Wahl des Viskositätsparameters also nur geringfügig beeinflusst. Für alle
numerischen Simulationsrechnungen wird der Viskositätsparameter zu  = 5·10-5 gewählt.

Bild 5-9: Einfluss des Viskositätsparameters auf die plastischen Betondehnungen und den Verlauf des
Druckbogens (schwarze Linie) im Bruchzustand

112
5 Numerische Simulationen

5.4.3 Versuchsträger unter Einzellasten (DLT 1 – DLT 3)


Im folgenden Abschnitt werden die numerischen Simulationsergebnisse der Versuchsbalken DLT 1,
DLT 2 und DLT 3 unter Einzellasten vorgestellt. Diese Versuchsträger sind im Hinblick auf die
Balkengeometrie und das statische System direkt vergleichbar, obgleich infolge der jeweils individuellen
Herstellung die mittleren Beton- und Betonstahlfestigkeiten geringfügigen Streuungen unterliegen (s.
Abschnitt 3.4). Die Träger unterscheiden sich jedoch wesentlich durch die Wahl der
Querkraftbewehrung (Tabelle 5-3).

Tabelle 5-3: Numerische Simulationen des Tragverhaltes der Versuchsträger DLT 1 – DLT 3

Studie Kurzbeschreibung QK-Bewehrung im Belastung Abweichung


Regelbereich je Feld Sim. zu Exp.
(Fu,Sim/Fu,Exp)
DLT 1-A DLT 1 Feld 1: Ø8/20 -2,6 %
1 Einzellast
nicht querkraftverstärkt Feld 2: Ø12 bzw. Ø8/20 (1697 kN / 1743 kN)
DLT 1-B DLT 1 Feld 1: Ø12/20 +2,9%
1 Einzellast
querkraftverstärkt Feld 2: Ø12/20 (1944 kN / 1890 kN)
DLT 2-A DLT 2 Feld 1: Ø6/20 +4,4 %
1 Einzellast
nicht querkraftverstärkt Feld 2: Ø10/20 (1677 kN / 1607 kN)
DLT 2-B DLT 2 Feld 1: Ø10/20 -19,8 %
1 Einzellast
querkraftverstärkt Feld 2: Ø10/20 (1684 kN / 2100 kN)
DLT 3-A DLT 3 Feld 1: Ø6/30 +3,1 %
1 Einzellast
nicht querkraftverstärkt Feld 2: Ø8/20 (1650 kN / 1600 kN)
DLT 3-B DLT 3 Feld 1: Ø8/20 -5,0 %
1 Einzellast
querkraftverstärkt Feld 2: Ø8/20 (1705 kN / 1794 kN)

Eine Übersicht des numerischen Gesamtmodells zeigt Bild 5-2. Jeder der genannten drei Versuchsträger
wird im Zuge der Untersuchungen zunächst ohne Berücksichtigung einer Querkraftverstärkung zur
Ermittlung der Traglast des schwächer querkraftbewehrten Feldes simuliert, d.h. durch die Modellierung
wird der Versuchsträger mit tatsächlicher Geometrie und Bewehrungsführung direkt abgebildet. Im
Rahmen einer weiteren Untersuchung wird die externe Querkraftverstärkung derartig simuliert, dass die
stärkere Querkraftbewehrung (des Feldes 2) eines Balkens auch in den Bereichen modelliert wird, welche
im tatsächlichen Versuch schwächer querkraftbewehrt waren (Feld 1). In Bild 5-10 bis Bild 5-12 sind die
mittels Versuch ermittelten Last-Durchbiegungskurven (LVK) der Träger DLT 1-3 den jeweils auf Basis
der Mittelwerte der Materialfestigkeiten simulierten Last-Durchbiegungskurven gegenübergestellt. Es
sind dabei die Kurven jener Felder dargestellt, in denen das Versagen in der numerischen Simulation
eintrat. Die Teilbilder (a) zeigen jeweils das Verformungsverhalten der unverstärkten Träger (schwächer
bewehrte Felder), die Teilbilder (b) zeigen das Verformungsverhalten der verstärkten Versuchsträger
(stärker bewehrte Felder). Die gezeigten Last-Durchbiegungskurven stellen die Durchbiegungen der
Balkenunterseite in der Achse der Einzellast der zugehörigen Einzellast (Pressenlast) gegenüber.

Die Steifigkeitsverhältnisse der simulierten Versuchsträger können im ungerissenen Zustand I und


gerissenen Zustand II sehr gut angenähert werden. Auch erfolgt der Übergang in den Zustand II
aufgrund der passenden Bestimmung der Betonzugfestigkeit (Abschnitt 3.4) und der messtechnisch sehr
präzisen Erfassung der Vorspannkräfte (Abschnitt 3.5.3 und Anhang A1.6) im Rahmen der numerischen

113
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

Simulation auf gleichem Lastniveau wie im Versuch. Grundsätzlich zeigt sich, dass sich hier das globale
Verformungsverhalten aufgrund einer passenden Kalibrierung des numerischen Modells
wirklichkeitsnah abbilden lässt.

schwächer bewehrte Felder stärker bewehrte Felder

2400 2400
Träger unverstärkt Träger verstärkt Fu,Sim = 1944 kN
2000 FVerst,Exp = 1743 kN 2000

Pressenlast [kN]
Pressenlast [kN]

1600 1600 Fu,Exp = 1890 kN


Fu,Sim = 1697 kN
1200 1200

800 800

DLT 1 - Feld 1 (Ø8/20) - Versuch DLT 1 - Feld 2 (Ø12/20) - Versuch


400 400
DLT 1 - Feld 1 (Ø8/20) - Simulation DLT 1 - Feld 2 (Ø12/20) - Simulation
0 0
0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60
Durchbiegung [mm] Durchbiegung [mm]
(a) (b)
Bild 5-10: Last-Verformungskurve des Versuchsträgers DLT 1 und Gegenüberstellung mit den
Ergebnissen numerischer Simulationen: (a) Studie DLT 1-A und (b) DLT 1-B

2400 2400
Träger unverstärkt Träger verstärkt

2000 Fu,Sim = 1677 kN 2000


Fu,Exp = 2100 kN
Pressenlast [kN]
Pressenlast [kN]

1600 1600
FVerst,Exp = 1607 kN Fu,Sim = 1684 kN
1200 1200

800 800

DLT 2 - Feld 1 (Ø6/20) - Versuch DLT 2 - Feld 2 (Ø10/20) - Versuch


400 400
DLT 2 - Feld 1 (Ø6/20) - Simulation DLT 2 - Feld 2 (Ø10/20) - Simulation
0 0
0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60
Durchbiegung [mm] Durchbiegung [mm]
(a) (b)
Bild 5-11: Last-Verformungskurve des Versuchsträgers DLT 2 und Gegenüberstellung mit den
Ergebnissen numerischer Simulationen: (a) Studie DLT 2-A und (b) DLT 2-B

2400 2400
Träger unverstärkt Träger verstärkt
Fu,Exp = 1794 kN
2000 Fu,Sim = 1650 kN 2000
Pressenlast [kN]

Pressenlast [kN]

1600 1600
Fu,Sim = 1705 kN
FVerst,Exp = 1600 kN
1200 1200

800 800

DLT 3 - Feld 1 (Ø6/30) - Versuch DLT 3 - Feld 2 (Ø8/20) - Versuch


400 400
DLT 3 - Feld 1 (Ø6/30) - Simulation DLT 3 - Feld 2 (Ø8/20) - Simulation
0 0
0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60
Durchbiegung [mm] Durchbiegung [mm]
(a) (b)
Bild 5-12: Last-Verformungskurve des Versuchsträgers DLT 3 und Gegenüberstellung mit den
Ergebnissen numerischer Simulationen: (a) Studie DLT 3-A und (b) DLT 3-B

114
5 Numerische Simulationen

Ursächlich für das Versagen der Versuchskörper DLT 1 und DLT 3 ist ein Biegeschubversagen an der
Lasteinleitung (DLT 1) bzw. an der Innenstütze (DLT 3). Durch das vorzeitige Biegeschubversagen ist
es nicht zur Ausbildung eines Fließgelenkmechanismus bei voller Ausnutzung der Biegetragfähigkeit
gekommen. Lediglich beim Versuchsträger DLT 2 (Ø10/20, Feld 2) erreicht die Last-
Durchbiegungskurve aufgrund des hier relativ hohen Querkraftbewehrungsgrades das Fließplateau, das
durch die maximale Biegetragfähigkeit bei duktilem Versagen bestimmt wird.

Im Zuge der experimentellen und numerischen Untersuchungen stellten sich i.d.R. Biegeschubrisse als
kritisch heraus. Reine Schubrisse, also Risse, welche nicht aus Biegerissen hervorgingen, waren mit Blick
auf den Versagensmechanismus nie kritisch. Das Gleichgewicht eines kritischen schrägen
Biegeschubrisses im Bruchzustand wird letztlich (maßgeblich) über alle den Riss kreuzenden
Bewehrungselemente (Querkraftbewehrung, Längsbewehrung, Spannglied) sichergestellt (Bild 3-20). Bei
ansteigenden Querkraftbewehrungsgraden zeigt sich erwartungsgemäß, dass die Biegebewehrung
hinsichtlich der Systemtragfähigkeit zunehmend versagensrelevant wird (siehe analog Schubtal nach
Kani, s. Abschnitt 2.2.4).

Am Beispiel der Studien DLT 1-A und DLT 1-B wird deutlich, dass auch im Zuge der numerischen
Simulation der Querkraftbewehrungsgrad einen Einfluss auf das Systemtragverhalten hat. Durch die
Variation der Querkraftbewehrung von Ø8/20 zu Ø12/20 wurde die Systemtraglast des numerischen
Modells um ca. 15% gesteigert. Zudem zeigt sich ein Wechsel des Versagensmechanismus von einem
Biegeschubversagen an der Innenstütze der Studie DLT 1-A zu einem Biegeversagen im Bereich der
Lasteinleitungen der Studie DLT 1-B. Die Simulation liefert insgesamt sehr zufriedenstellende und
plausible Ergebnisse.

Auffällig ist jedoch, dass die vorhandene Querkraftbewehrung im Zuge der numerischen Simulation
DLT 2-B nur einen sehr geringen Einfluss auf die Steigerung der Systemtraglast hat. Das am
Versuchsträger DLT 2 im Rahmen des Versuches beobachtete horizontale Plateau der Last-
Verformungskurve konnte daher im Rahmen der zugehörigen Simulation (Studie DLT 2-B) nicht
zutreffend reproduziert werden. Die Variation der Querkraftbewehrung von Bügel Ø6/20 (DLT 2, Feld
1) zu Bügeln Ø10/20 (DLT 2, Feld 2) entspricht rechnerisch näherungsweise einer Erhöhung des
Bügeltraganteils aus der Fachwerkwirkung um ca. 275%. Die Systemtragfähigkeit erhöhte sich im Zuge
der numerischen Simulationen jedoch nur marginal. Dieses Ergebnis zeigt an, dass eine Umlagerung der
inneren Kräfte in ein fachwerkartiges Tragsystem im Rahmen dieser Modellierung nicht in diesem Maße
erfolgt. Da die Erhöhung der Querkraftbewehrung, anders als im Versuch, im Zuge der Simulation nicht
in einem veränderten Versagensmechanismus resultiert, kann die Systemtraglast des numerischen
Modells nicht nennenswert gesteigert werden. Die naheliegende Vermutung, dass die Unterschätzung
der Systemtraglast auf modellierungsbedingte Vereinfachungen der Querkraftbewehrung
(Fachwerkstäbe) und des Verbundes zwischen Betonstahl und Beton (starrer Verbund) zurückzuführen
ist, ist hier in Frage zu stellen, da die deutliche Erhöhung der Querkraftbewehrung bei ähnlicher
Modellierung im Rahmen der Studie DLT 1-B zu sehr zufriedenstellenden Ergebnissen geführt hat.

Letztlich wird durch die Studie 2-B aufgezeigt, wie empfindlich numerische Simulationsrechnungen auf
gering veränderte Randbedingungen reagieren können und unterstreicht so die Wichtigkeit der
Plausibilitätskontrolle von Ergebnissen umfangreicher, komplexer numerischer Simulationen.

115
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

In Tabelle 5-3 sind die numerisch ermittelten Systemtraglasten (Last je Presse) den experimentell
ermittelten gegenübergestellt. Die auf Basis der Simulationen ermittelten Systemtraglasten der nicht
querkraftverstärkten Träger liegen im Mittel +1,6% über den Lasten, bei denen im Versuch eine
zusätzliche Querkraftbewehrung eingebaut wurde. Es ist jedoch davon auszugehen, dass im Versuch
noch geringfügige Laststeigerungen möglich gewesen wären. Daher ist es wahrscheinlich, dass die
numerischen Bruchlasten die tatsächlichen geringfügig unterschreiten. Die experimentell bestimmten
Bruchlasten der drei genannten Versuchsträger werden im Rahmen der Simulationen im Mittel um -
7,3% unterschätzt. Die nichtlinearen numerischen Simulationen können somit insgesamt die
tatsächlichen Systemtraglasten gut und auf der sicheren Seite liegend abbilden.

Die Traglasten auf Basis der numerischen Simulationen der Versuche unter Einzellasten sind
zusammenfassend in Bild 5-13 dargestellt. Es zeigt sich insgesamt, dass die simulierte Systemtragfähigkeit
hier nur in relativ geringem Maße abhängig von dem Querkraftbewehrungsgrad ist. Diese Tendenz ließ
sich im Zuge der experimentellen Untersuchungen nicht derartig stark beobachten (Bild 3-25).

In Bild 5-13 ist händisch (unter Nichtberücksichtigung des Simulationsergebnisses der Studie DLT 2-B)
eine Regressionsgerade dargestellt. Die Extrapolation dieser Regressionsgeraden bis zur Ordinatenachse
lässt vermuten, dass die Spannbetonträger auch ohne Querkraftbewehrung eine signifikante Traglast
aufweisen. Dennoch ist zur Sicherstellung eines tendenziell duktilen Bauteilversagens baupraktisch
immer eine Mindestquerkraftbewehrung vorzusehen. Hegger [58] schätzte auf Basis experimenteller
Untersuchungen ab, dass ein duktiles Versagen zur erwarten ist, sofern mindestens 50% der
erforderlichen Mindestquerkraftbewehrung vorhanden sind.

Das ausgeprägte horizontale Plateau der Last-Verformungskurve zur Simulation DLT 1-B (Bild 5-10
(b)) zeigt an, dass hier ab einem bezogenen geometrischen Querkraftbewehrungsgrad von ca. 2,3·w,min
die Biegebewehrung für das Systemversagen maßgebend wird. Daher wurden in Bild 5-13 die Bereiche
„Q“ und „B“ festgelegt. Liegt der bezogene geometrische Querkraftbewehrungsgrad innerhalb des
Bereiches Q ist bei den hier simulierten Versuchsträgern die Querkraftbewehrung für das
Systemversagen von dominierender Bedeutung. Falls sich der bezogene geometrische
Querkraftbewehrungsgrad jedoch innerhalb des Bereiches B befindet, so zeichnet maßgeblich die
Biegebewehrung bzw. die Biegetragfähigkeit verantwortlich für das Systemversagen.

2500

Regressionsgerade
Traglast je Feld [kN]

2000 Simulation DLT 1-A

Simulation DLT 1-B


1500
Q B Simulation DLT 2-A

1000 Simulation DLT 2-B

Simulation DLT 3-A


500
Simulation DLT 3-B

0
0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0
w,geom / w,min [-]

Bild 5-13: Einfluss des Querkraftbewehrungsgrades auf das Systemtragverhalten und die Traglast

116
5 Numerische Simulationen

Detaillierte Betrachtung des Systemtragverhaltens am Beispiel des Versuchsträgers DLT 1

Zur Beurteilung der Qualität der numerischen Simulationsergebnisse im Hinblick auf ihre
Wirklichkeitsnähe ist eine umfangreiche Plausibilitätskontrolle der Ergebnisse erforderlich.
Stellvertretend für alle Versuchsträger, welche durch Einzellasten beansprucht wurden, wird im
Folgenden eine detaillierte Ergebnisauswertung der Studie DLT 1-A geliefert. Dabei wird das
lastabhängige Systemtragverhalten für die in Tabelle 5-4 aufgeführten Einwirkungskombinationen
untersucht. In Anhang A2.1 werden zusätzliche, umfangreiche Ergebnisdarstellungen zum Verständnis
des Systemtragverhaltens und der Plausibilitätsprüfung dargestellt. Im Fokus der folgenden
Untersuchungen stehen die lastabhängigen Druckbogenverläufe und zugehörigen Querkrafttraganteile
infolge der Druckbogenwirkung und infolge der Zugkraft des geneigten Spannglieds.

Tabelle 5-4: Untersuchte Laststufen der numerischen Simulation DLT1-A

Studie Einwirkungen* Einzellast Anhang


1,0·G - A 2.1.1
1,0·G + 1,0·P - A 2.1.2
1,0·G + 1,0·P + 0,32·Fu,Sim F = 546 kN (32%) A 2.1.3
1,0·G + 1,0·P + 0,47·Fu,Sim F = 802 kN (47%) A 2.1.4
1,0·G + 1,0·P + 0,59·Fu,Sim F = 1001 kN (59%) A 2.1.5
DLT 1-A 1,0·G + 1,0·P + 0,71·Fu,Sim F = 1199 kN (71%) A 2.1.6
1,0·G + 1,0·P + 0,83·Fu,Sim F = 1401 kN (83%) A 2.1.7
1,0·G + 1,0·P + 1,00·Fu,Sim F =1697 kN (100%) A 2.1.8
1,0·G + 1,0·P + 1,00·Fu,Sim F = 1650 kN (97%)
A 2.1.9
(Nachbruch)
*G = Eigengewicht, P = Vorspannung, F = Einzellast

Bild 5-14 (a) zeigt den Druckbogenverlauf des nicht vorgespannten Versuchsträgers DLT 1 infolge
Eigengewicht. Dieser verläuft im Zustand I unter reiner Biegebeanspruchung erwartungsgemäß über
große Bereiche ausschließlich horizontal. Ein Querkrafttraganteil Vcc als Resultat eines geneigten
Druckbogenverlaufes lässt sich hier lediglich in drei kurzen Bereichen ansetzen (Bild 5-14 (b)):

- Im Bereich des Momentennulldurchgangs ändert der Bogen infolge des Umschlagens der
Druckzone mit großer Neigung quasi sprunghaft seine Richtung (Anhang Bild A 2-2 (c)).
Dadurch resultiert ein Querkrafttraganteil, welcher jedoch aufgrund der in diesem Bereich sehr
geringen Druckbogenkraft (horizontale Betondruckkraft, s. Anhang Bild A 2-2 (b)) gering
ausfällt.
- Im Bereich der Endauflager wandert der Druckbogen aus der Platte (des Plattenbalkens) herab
und stützt sich zu den Auflagern ab. Auch in diesem Bereich fällt der Querkrafttraganteil sehr
gering aus, da die Druckbogenkraft infolge des zum Auflager abfallenden Moments gering ist.
- Im Bereich der Innenstütze stützt sich der Dogen mit geringer Neigung zum Auflager ab. Die
Druckbogenkraft ist an dieser Stelle maximal, jedoch resultieren auch hier lediglich geringe
Querkrafttraganteile aus der Druckbogenwirkung.

Die Querkrafttragfähigkeit des Balkens im Zustand I wird unter der vorliegenden Beanspruchung über
die Zugfestigkeit des ungerissenen Betons gewährleistet.

117
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

Bild 5-15 (a) zeigt den Druckbogenverlauf des vorgespannten Versuchsträgers. Aus der statisch
unbestimmten Wirkung resultiert eine Reduktion der Auflagerkraft an der Innenstütze um ca. 30,5 kN,
welche als zusätzliche Auflagerkraft zu gleichen Anteilen die beiden Endauflagerkräfte vergrößert.

Die Schnittgrößen aus dem Konstruktionseigengewicht stellen hier gegenüber den Schnittgrößen infolge
Vorspannwirkung eine deutlich untergeordnete Beanspruchung dar. Dies wird dadurch deutlich, dass
der Druckbogen stark affin zum Verlauf des geneigten Spanngliedes läuft. Ein derartiger Verlauf des
Druckbogens aus der Vorspannwirkung wurde (am Versuchsträger DLT 4) auch auf Basis
messtechnisch gewonnener Versuchsergebnisse ermittelt (Anhang Bild A 1-103 (a)). Bei realen
Betonbrücken wird sich ein Druckbogenverlauf, wie in Bild 5-15 dargestellt, jedoch nicht einstellen, da
das Konstruktionseigengewicht stets die dominierende Beanspruchung darstellt und eine derartig starke
Vorspannung nicht aus dem Dekompressionsnachweis resultiert, wenn nicht sogar infolge der hohen
Vorspannung risserzeugende Zugspannungen am gegenüberliegenden Querschnittsrand entstehen.

Der Druckbogen in Bild 5-15 bildet die Stützlinie für die Beanspruchungen aus Vorspannwirkung und
Eigengewicht. Die Querkraftbeanspruchung infolge Vorspannwirkung wird dabei vorwiegend über den
Querkrafttraganteil Vcc als Resultat der Druckbogenwirkung ins Gleichgewicht gesetzt (Bild 5-15 (b)).

Bild 5-16 (a) zeigt den Druckbogenverlauf des vorgespannten Balkens, welcher durch zwei Einzellasten
von je 546 kN (≙ 0,32·Fu,Sim) belastet wird. Eine Rissbildung des Betons ist noch nicht gegeben.

Bild 5-14: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + 0,0·Fu,Sim

Bild 5-15: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,0·Fu,Sim

118
5 Numerische Simulationen

Der Druckbogen stützt sich mit näherungsweise konstanter Steigung von den Einzellasten zu den
Auflagern (bzw. Spanngliedankern) hin ab. Die resultierende horizontale Druckkraft (im Folgenden auch
Druckbogenkraft genannt) verändert sich längs des Balkens nur geringfügig (Anhang Bild A 2-6 (b)). Im
Bereich nahe der Einzellasten und der Innenstütze nimmt die Steigung des Bogens zu (Anhang Bild A
2-6 (c)), wodurch in diesen Bereichen ein Anstieg des Querkrafttraganteils Vcc resultiert (Bild 5-16 (b)).

Analog zur Bestimmung eines Querkrafttraganteils Vcc infolge Druckbogenwirkung lässt sich ein
Querkrafttraganteil Vp (≙ Vp,dir) aus der Zugkraft der geneigten Spannglieder bestimmen. Dabei ist Vp
abhängig von der Größe der Spanngliedzugkraft und der Neigung des Spanngliedes. Der
Spanngliedtraganteil Vp ist in Bild 5-16 (b) dargestellt. Zu den Einzelasten und der Innenstütze reduziert
sich Vp bis auf den Wert Null, da die Steigung des Spanngliedes dort bis auf den Wert Null abfällt. Im
Bereich zwischen den Einzellasten und zu den Endauflagern hingegen ist ein erheblicher Traganteil Vp
gegeben (s. auch Anhang Bild A 2-6 (e)). Die Querkrafttraganteile Vcc und Vp zusammen können über
die komplette Balkenlänge, abgesehen von den lastbedingten Diskontinuitätsbereichen, die einwirkende
Querkraftbeanspruchung VE vollständig ins Gleichgewicht setzen.

Unter der gegebenen Belastung treten am gezogenen Querschnittsrand im Bereich der Innenstütze
Zugspannungen von 0,6-0,8 MPa und im Bereich der Lasteinleitungen Zugspannungen von 2,4-2,5 MPa
auf (Zugspannungen über die Breite des 3d-Modells gemittelt). Der Zustand der Dekompression der
Querschnitte liegt bereichsweise vor. Die qualitative Verteilung der Zugspannung kann Bild 5-17
entnommen werden (Graphik im Rahmen des Postprocessings erstellt). Die gegebene Belastung
entspricht näherungsweise dem Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit einer Spannbetonbrücke, bei
der die Dekompression über die Begrenzung der Randzugspannungen rechnerisch ausgeschlossen wird.
Dies lässt den naheliegenden Schluss zu, dass auch die Querkrafttragfähigkeit von Spannbetonbrücken
im GZG weitestgehend über die Summe der Querkrafttraganteile Vcc und Vp sichergestellt werden kann.

Bild 5-16: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,32·Fu,Sim

Bild 5-17: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,32·Fu,Sim
Qualitative Darstellung der Normalspannungen (rot: σ > 0, gelb: σ  0, blau: σ << 0)

119
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

Der Druckbogenverlauf für die Laststufe 802 kN ist in Bild 5-18 (a) dargestellt. Im Bereich der
Einzellasten ist nun eine erste Biegerissbildung festzustellen, wie sie auch im Versuch unter
vergleichbarer Belastung beobachtet wurde. Der Druckbogen verläuft nun in den Feldbereichen deutlich
gekrümmt. Die Querkrafttragfähigkeit wird in weiten Bereichen noch immer fast ausschließlich über die
Querkrafttraganteile Vcc und Vp gewährleistet.

In den lastbedingten Diskontinuitätsbereichen wird die Querkrafttragfähigkeit jedoch nur noch teilweise
durch die genannten Querkrafttraganteile gewährleistet. Im ungerissenen Bereich der Innenstütze
überschreiten die Hauptzugspannungen noch nicht den Wert der Betonzugfestigkeit, sodass hier die
Querkrafttragfähigkeit auch über die Zugspannungen im Beton erreicht wird.

In Bild A 2-8 (d) des Anhangs ist deutlich ein Anstieg der Spanngliedkraft im Bereich der Einzellasten
zu erkennen. Dieser resultiert jedoch nur in einem marginalen Anstieg des Spanngliedtraganteils Vp, da
die Spanngliedneigung im Bereich der Lasteinleitung gering bzw. Null ist.

Im Bereich der Lasteinleitungen hingegen überschreiten die Hauptzugspannungen bereichsweise die


Zugfestigkeit des Betons. Hier kann die Querkrafttragfähigkeit neben den Querkrafttraganteilen Vcc und
Vp auch durch die Aktivierung der Bügelbewehrung sichergestellt werden.

Bild 5-18: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,47·Fu,Sim

Unter der Laststufe 1001 kN zeigt sich, dass der Druckbogen bereichsweise die Tendenz entwickelt,
zunehmend horizontaler zu verlaufen (Bild 5-19 (a)). Dieser Effekt tritt z.B. von Lasteinleitung in
Richtung Innenstütze oder von Innenstütze in Richtung Lasteinleitung auf. Aus der flacheren Neigung
des Druckbogens resultiert dann ein entsprechend geringerer Querkrafttraganteil Vcc (Bild 5-19 (b)). Als
Folge der bereichsweise flachen Druckbogenneigung muss der Druckbogen im Bereich des
Momentennulldurchgangs mit größerer Neigung verlaufen, wodurch in diesem Bereich ein Anstieg des
Querkrafttraganteils Vcc resultiert (Bild 5-19 (b)). Die im Bereich der Druckbogenumlenkung
entstehenden Zugkräfte werden durch den dort ungerissenen Beton aufgenommen. Eine Aktivierung
der Querkraftbewehrung infolge Rissbildung erfolgt noch nicht.

Bild 5-20 (a) zeigt den Druckbogenverlauf unter einer Einzelbelastung, welche ca. 71% der
Systemtraglast Fu,Sim der numerischen Simulation entspricht. Die bereits bei Bild 5-19 (a) zu erkennende
Tendenz des Druckbogens, bereichsweise mit geringer Neigung zu verlaufen, wird hier sehr deutlich.
Als Konsequenz aus diesem ungleichmäßigen Druckbogenverlauf können rechnerisch nur bereichsweise

120
5 Numerische Simulationen

(aber dann erhebliche) Querkrafttraganteile infolge der Druckbogenwirkung angesetzt werden. Da


jedoch auch unter dieser Laststufe noch große Bereiche ungerissen sind, wird die Querkrafttragfähigkeit
bereichsweise neben weiteren Traganteilen noch erheblich durch die Betonzugfestigkeit gewährleistet.
Dem Bild A 2-11 (d) des Anhangs ist jedoch zu entnehmen, dass im Bereich der Rissfächer unter den
Einzellasten die Bügel nun infolge der Rissbildung aktiviert werden und so einen Anteil der Querkraft
abtragen.

Es lässt sich grundsätzlich feststellen, dass unter dieser Laststufe weder eine flächenhaft nennenswerte
Aktivierung der Bügel erfolgt (Anhang Bild A 2-11 (d)), noch dass die Längsspannungen des Betonstahls
(Anhang Bild A 2-11 (e)) oder die Längsspannungen des Spannstahls (Anhang Bild A 2-12 (d)) die
Fließspannung erreichen. Anhand der Beanspruchung der Bewehrungselemente wird die unter der
gegebenen Belastung vorhandene Systemtragfähigkeit deutlich.

Unter der Laststufe 1401 kN entspricht der Druckbogenverlauf (Bild 5-21 (a)) in guter Näherung dem
Verlauf des Druckbogens unter der Laststufe 1199 kN (Bild 5-20 (a)). Dementsprechend sind die
Querkrafttraganteile Vcc und Vp qualitativ sehr ähnlich verteilt (Bild 5-21 (b)). Auffällig ist, dass die
Biegerissbildung vieler Risse im Randbereich der Rissfächer im Bereich der Lasteinleitungen oder der
Innenstütze lediglich bis zum Spannglied vordringt. Im Zuge des Versuches wurde unter vergleichbarer
Laststufe hingegen beobachtet, dass die Biegerisse am Spannglied abknicken, jedoch i.d.R. nicht in der
Rissfortschreitung verhindert wurden (Anhang Bild A 1-64 (d)).

Bild 5-19: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,59·Fu,Sim

Bild 5-20: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,71·Fu,Sim

121
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

Von besonderem Interesse ist der Verlauf des Druckbogens im Grenzzustand der Tragfähigkeit, da
letztlich nur für diesen Grenzfall der Nachweis der Querkrafttragfähigkeit zu erbringen ist. Bild 5-22 (a)
zeigt den Verlauf des Druckbogens bei Erreichen der Systemtraglast des numerischen Modells. Der
Druckbogen stützt sich im Grenzzustand der Tragfähigkeit unter Einzellasten mit näherungsweise
konstanter Neigung zu den Auflagern hin ab. Dieser Verlauf der inneren Kräfte wird auch durch die
Darstellung der Hauptdruckspannungstrajektorien im Anhang (Bild A 2-15 (b)) deutlich. Die
Unregelmäßigkeiten im Verlauf der Linie für den Querkrafttraganteil Vcc (Bild 5-22 (b)) resultieren aus
dem Einfluss der Rissbildung im numerischen Modell, woraus lokal geringfügige
Druckbogenumlenkungen resultieren. Diese Umlenkungen spiegeln sich entsprechend in dem
Querkrafttraganteil Vcc wider.

Bild 5-23 (a) zeigt den idealisierten Verlauf eines Druckbogens, der zwischen den Einzellasten und den
Auflagern sprengwerkartig verläuft. Bei diesem Verlauf des Druckbogens variiert der Traganteil Vcc
lediglich in Abhängigkeit von der Größe der resultierenden horizontalen Druckkraft, welche hier der
Studie 1-A (Anhang Bild A 2-16 (b)) entnommen wurde. Der Traganteil Vcc ist daher im Bereich der
größten Biegemomente (Lasteinleitungen, Innenstütze) maximal und fällt dazwischen ab, da das
Biegemoment und somit die resultierende horizontale Druckkraft abnehmen. Diese Tendenz ist jedoch
auch in Bild 5-22 (b) zu erkennen. Idealisiert kann der Druckbogen für den untersuchten Versuchsträger
im GZT also durch ein Sprengwerk mit gerade verlaufenden Druckkräften abgebildet werden.

Bild 5-21: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,83·Fu,Sim

Bild 5-22: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 1,00·Fu,Sim

122
5 Numerische Simulationen

Grundsätzlich lässt sich für den untersuchten Versuchsträger bei Erreichen der numerischen
Systemtraglast festhalten: Der Querkrafttraganteil Vcc infolge der Druckbogenwirkung im
Spannbetonbau stellt einen erheblichen Beitrag zur Gewährleistung des Gleichgewichts dar. Vcc deckt
dabei als Betontraganteil je nach Position des Nachweisschnittes zwischen ca. 25-75% der
Gesamtquerkrafttragfähigkeit ab.

Dem Bild A 2-15 (d) des Anhangs ist qualitativ zu entnehmen, dass die Querkraftbewehrung im GZT
bereichsweise erhebliche Spannungen aufweist. Diese überschreiten dabei mitunter die jeweilige
Fließspannung im Bewehrungsstahl (Anhang Bild A 3-15 8 (c)). Anhand der Beanspruchung der
Querkraftbewehrung lässt sich erkennen, dass unter der vorliegenden Belastung ein nennenswerter Teil
der Querkraftbeanspruchung über ein fachwerkartiges Tragsystem abgedeckt wird.

Ursächlich für das Systemversagen der Simulation ist die (Biege-) Schubrissbildung im Balkensteg rechts
der Innenstütze (Bild 5-22 (a)). Die Querkraftbewehrung wird in diesem Bereich deutlich über ihre
Fließdehnung verformt und kann daher eine fortschreitende Rissbildung nicht wirksam verhindern. Da
im Zuge der experimentellen Untersuchungen am Versuchsträger DLT 1 bei vergleichbarer Belastung
im Bereich der Innenstütze ein derartiges Tragverhalten beobachtet wurde (Anhang Bild A 1-75 (h)),
erfolgte letztlich der Einbau einer externen Querkraftverstärkung (in Feld 1) rechts der Innenstütze.

Bild A 3-15 (e) zeigt die Biegebeanspruchung repräsentativer Betonstähle an der Ober- und Unterseite
des Versuchsträgers. Es wird deutlich, dass die Biegebewehrung im Bereich der Innenstütze sowie unter
den Einzellasten bereits ihre jeweilige Streckgrenze erreicht hat. Eine geringe Biegetragfähigkeitsreserve
ist jedoch unter dieser Laststufe noch gegeben, da der Spannstahl in den genannten Bereichen noch nicht
seine Fließspannung erreicht hat (Anhang Bild A 2-16 (d)). Im Zuge der experimentellen
Untersuchungen versagte der Träger schließlich links der Einzellast in Feld 1 (Bild 3-19 (a)). Das
Biegeschubversagen in diesem Bereich ist darauf zurückzuführen, dass Längs- und Querkraftbewehrung
gemeinsam die Rissöffnung des kritischen Risses nicht wirksam verhindern konnten (Bild 3-20). Dieses
Versagen, welches bei der Laststufe 1890 kN einsetzte, deutet sich bereits auch in der Simulation an: Die
Stahlspannung der durchlaufenden unteren Längsbewehrung erreicht ihren Maximalwert ca. 2,0 m rechts
bzw. links der Innenstütze (Anhang Bild A 3-15 (e)). Dies resultiert daraus, dass dort die Biegezulage der
Felder endet (Bild 3-7 (a)) und die durchlaufende Biegebewehrung folglich eine erhebliche
Zusatzbeanspruchung erfährt. Der Ursprung des kritischen Biegeschubrisses liegt an dieser Stelle.

Bild 5-23: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 1,00·Fu,Sim,
Ansatz eines idealen Sprengwerks für den Druckbogenverlauf zwischen den Einzellasten

123
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

Im Rahmen der numerischen Untersuchungen wurden alle Versuchsträger unter Einzellasten


weggesteuert belastet. Dies bedeutet den großen Vorteil, dass das Systemversagen anhand der Last-
Verformungsbeziehungen unmittelbar zu erkennen ist. Bild 5-24 (a) zeigt den Druckbogenverlauf nach
Erreichen der Systemtraglast unter einer Laststufe von 1650 kN. Der kritische (Biege-) Schubriss rechts
der Innenstütze ist nun deutlich zu erkennen. Es wird auch deutlich, dass der Druckbogen in der Achse
der Innenstütze nun im Vergleich zu vorherigen Laststufen weiter oben im Querschnitt liegt. Dies zeigt
an, dass zur Gewährleistung des Gleichgewichts des hoch beanspruchten Stützquerschnitts eine größere
Druckzonenhöhe erforderlich ist. Von besonderem Interesse ist hier jedoch die Erkenntnis, dass anhand
des Druckbogenverlaufes und der zugehörigen Querkrafttraganteile (Bild 5-24 (b)) das Systemversagen
der numerischen Simulation angezeigt wird: Infolge des kritischen Risses wird der Druckbogen rechts
der Innenstütze deutlich umgelenkt. Der aus diesem Druckbogenverlauf resultierende
Querkrafttraganteil Vcc übersteigt nun den Wert der einwirkenden Querkraftbeanspruchung und es liegt
kein Gleichgewichtszustand mehr vor.

Bild 5-24: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,97·Fu,Sim nach
Erreichen der Systemtraglast (Nachbruch)

Bild 5-25 zeigt zusammenfassend die lastabhängige Evolution des Druckbogenverlaufes. Die
Betrachtung des Systemtragverhaltens am Beispiel des Versuchsträgers DLT 1 lässt zusammenfassend
folgende Aussagen zu:

- Der Querkrafttraganteil Vp steigt bis zum Erreichen der Systemtraglast nur moderat (ca. 25%)
und in kurzen Bereichen an. Zwar resultiert ein Spannkraftanstieg aus den ansteigenden
Einwirkungen, dieser tritt hier jedoch überwiegend in Balkenbereichen mit geringer oder ohne
Spanngliedneigung auf und bewirkt so lediglich einen geringen Anstieg von Vp.
- Der Querkrafttraganteil Vcc resultiert aus der Druckbogenwirkung und ist stark
beanspruchungsabhängig. Im Grenzzustand der Tragfähigkeit deckt Vcc je nach Position des
Nachweisschnittes bis zu 75% der Querkraftbeanspruchung ab.
- Der Druckbogenverlauf ist stark lastabhängig und lässt sich anhand der numerischen
Simulationsergebnisse des vorgespannten Versuchsträgers DLT 1 in drei wesentliche Phasen
einteilen:
(1) Dekompression bzw. Biegerissbildung: F < ca. 0,5·Fu,Sim
- sprengwerkartiger bis bogenförmiger Druckbogenverlauf
(Bild 5-25, Einzellasten 546 kN – 802 kN)

124
5 Numerische Simulationen

- Querkrafttraganteile Vp und Vcc decken die einwirkende Querkraft über große Bereiche
vollumfänglich ab
(2) Ausgeprägte Biege(schub)rissbildung: 0,5·Fu,Sim < F < 0,95·Fu,Sim
- Druckbogenverlauf mit mehrfachen Umlenkungen
(Bild 5-25, Einzellasten 1001 kN – 1061 kN)
- Querkrafttraganteile Vp und Vcc decken die einwirkende Querkraft über kurze Bereiche
vollumfänglich ab, bereichsweise ist zusätzlich ein Fachwerktraganteil VRs wirksam
(3) Grenzzustand der Tragfähigkeit: 0,95·Fu,Sim < F < 1,00·Fu,Sim
- sprengwerkartiger Druckbogenverlauf (Bild 5-25, Einzellast 1697 kN)
- Querkraftbeanspruchung wird zu großem Anteil über Traganteile Vp und Vcc abgedeckt,
zusätzlich ist ein Fachwerktraganteil VRs wirksam

Bild 5-25: Evolution des Druckbogenverlaufs unter ansteigenden Einzellasten am Beispiel des
Versuchsträgers DLT 1

125
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

Gegenüberstellung der Simulationsergebnisse der Träger DLT 1 – DLT 3 im GZT

Bild 5-26 zeigt die Druckbogenverläufe der simulierten Versuchsträger DLT 1 – DLT 3 (Tabelle 5-3) im
Bruchzustand. Sämtliche Druckbögen stützen sich im Belastungszustand näherungsweise
sprengwerkartig von den Einzellasten zu den Auflagern hin ab. Damit bildet sich im Grenzzustand der
Tragfähigkeit bei allen Versuchsträgern unter Einzellasten ein ähnlicher Tragmechanismus mit
vergleichbaren Querkrafttraganateilen Vcc und Vp aus.

Das anhand der Studie DLT 1-A beschriebene Tragverhalten zeigt sich gleichermaßen bei allen in
Tabelle 5-3 aufgeführten Simulationen. Daher werden die lastabhängigen Rissbilder,
Trajektorienverläufe, Stahldehnungen und Querkrafttraganteile der Simulationsrechnungen zu
Versuchsträger DLT 2 und DLT 3 nicht analog zu Anhang A2.1 zusätzlich dargestellt und beschrieben.

Bild 5-26: Druckbogenverläufe der simulierten Versuchsträger DLT 1 – DLT 3 im Bruchzustand unter
Einzellasten

126
5 Numerische Simulationen

5.4.4 Versuchsträger unter Streckenlast (DLT 4)


Nachfolgend werden die numerischen Simulationsergebnisse des Versuchsträgers DLT 4 unter
Streckenlasten (11 Einzellasten je Feld) vorgestellt. Eine Übersicht des numerischen Gesamtmodells
zeigt Bild 5-27. Die grünen Elemente kennzeichnen auch hier Balkenbereiche mit linear elastischem
Materialgesetz (vgl. Abschnitt 5.2.5). Die Belastung wird auf diskrete Lasteinleitungsplatten
kraftgesteuert aufgebracht. Auch dieser Versuchsträger wird im Zuge der Untersuchungen zunächst
ohne Berücksichtigung einer Querkraftverstärkung zur Ermittlung der Traglast des schwächer
bewehrten Systems simuliert. Im Rahmen einer weiteren Untersuchung wird anschließend die externe
Querkraftverstärkung im schwächer bewehrten Feld durch eine passende Variation der
Querkraftbewehrung abgebildet, um das stärker bewehrte Feld zu simulieren (vgl. Abschnitt 5.4.3).
Tabelle 5-5 zeigt die wesentlichen Merkmale der numerischen Simulationsrechnungen.

Bild 5-27: Numerisches Gesamtmodell des Versuchsträgers DLT 4 und Bereiche mit linear elastischem
Materialverhalten (grün)

Tabelle 5-5: Numerische Simulation des Tragverhaltens des Versuchsträgers DLT 4

Studie Kurzbeschreibung QK-Bewehrung im Belastung Abweichung


Regelbereich je Feld Sim. zu Exp.
(Fu,Sim/Fu,Exp)
DLT 4-A DLT 4 Feld 1: Ø6/20 Streckenlast -27 %
nicht querkraftverstärkt Feld 2: Ø8/20 (11 Einzellasten) (300kN/m / 413kN/m)
DLT 4-B DLT 4 Feld 1: Ø8/20 Streckenlast -37 %
querkraftverstärkt Feld 2: Ø8/20 (11 Einzellasten) (310kN/m / 496kN/m)

In Bild 5-28 ist die experimentell mittels Versuch ermittelte Last-Verformungskurve des Trägers DLT 4
den jeweils auf Basis der Mittelwerte der Materialfestigkeiten simulierten Last-Verformungskurven
gegenübergestellt. Es sind dabei die Last-Verformungskurven der Simulationen in Feld 1 dargestellt, da
in diesem Feld im Rahmen der Simulationen das Versagen eintrat. Teilbild (a) zeigt das
Verformungsverhalten der unverstärkten Träger, Teilbild (b) zeigt das Verformungsverhalten des
querkraftverstärkten Trägers. Die gezeigten Last-Verformungskurven stellen die maximale
Balkenverformung im Feld der zugehörigen Streckenlast gegenüber. Die Simulation des Trägers DLT 4
liefert ab Laststufen oberhalb von ca. 70% der Last bei Montage der externen Querkraftverstärkung im
Versuch keine zufriedenstellenden Ergebnisse mehr. Infolge eines steilen Biegeschubrisses (βR ≈ 50°)
im schwächer bewehrten Feld 1 an der Innenstütze zeigt sich in der Simulation ein Versagen, welches
im Versuch erst bei deutlich höheren Lasten beobachtet wurde (Bild 3-19 (d)). Gegenüber
weggesteuerten Belastungen ist bei kraftgesteuerten Belastungen das Versagen eines Bauteils nicht ohne
Weiteres an objektiven Kriterien, wie z.B. am Verlauf der Last-Verformungskurve, zu erkennen. Anhand
Bild 5-28 wird jedoch deutlich, dass das simulierte Verformungsverhalten ab einer Laststufe von ca.

127
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

300 kN/m deutlich von dem im Versuch beobachteten Verformungsverhalten abweicht. Ab dieser
Laststufe ist von einem numerisch bedingten Versagen des nicht-linearen FE-Modells auszugehen.
Damit liegt die Systemtraglast auf Basis der numerischen Simulation ca. 27% unterhalb der Traglast bei
Einbau einer externen Querkraftverstärkung im Versuch. Ursächlich für dieses Tragverhalten des
numerischen Modelles ist vermutlich der Ansatz eines isotropen Entfestigungsgesetztes im
Materialmodell CDP des Programmsystems ABAQUS. Zudem ist davon auszugehen, dass allein die
stark bewehrte Druckzone an der Innenstütze eine erhebliche Querkrafttragfähigkeit aufgrund der
Dübelwirkung der vielen Längsbewehrungsstäbe und der zusätzlichen Verbügelung aufweist. Im
Rahmen der Simulationen kann jedoch zumindest die Dübelwirkung der Längsbewehrung mit den
verwendeten Elementen für die Bewehrung (Truss-Elemente) nicht abgebildet werden.

600 600
Träger unverstärkt Träger verstärkt Fu,Exp = 496 kN/m
500 FVerst,Exp = 413 kN/m 500

Pressenlast [kN/m]
Pressenlast [kN/m]

400 400

300 300
Fu,Sim ≈ 300 kN/m Fu,Sim ≈ 310 kN/m
200 200

DLT 4 - Feld 1 (Ø6/20) - Versuch DLT 4 - Feld 2 (Ø8/20) - Versuch


100 100
DLT 4 - Feld 1 (Ø6/20) - Simulation DLT 4 - Feld 1 (Ø8/20) - Simulation
0 0
0 5 10 15 20 25 30 0 5 10 15 20 25 30
Durchbiegung [mm] Durchbiegung [mm]
(a) (b)
Bild 5-28: Last-Verformungskurve des Versuchsträgers DLT 4 und Gegenüberstellung mit den
Ergebnissen numerischer Simulationen: (a) Studie DLT 4-A und (b) DLT 4-B

Zwar liefern die numerischen Simulationen im Hinblick auf die Bruchlast des DLT 4 keine
zufriedenstellenden Ergebnisse, dennoch kann das simulierte Tragverhalten bis zum Versagen des
numerischen Modells qualitativ ausgewertet werden. Im Folgenden wird daher eine detaillierte
Ergebnisauswertung der Studie DLT 4-A geliefert. Dabei wird das lastabhängige Systemtragverhalten
für die in Tabelle 5-6 aufgeführten Einwirkungskombinationen untersucht. In Anhang A 2.2 werden
analog zu Anhang A 2.1 zusätzliche, umfangreiche Ergebnisdarstellungen zum Verständnis des
Systemtragverhaltens und der Plausibilitätsprüfung geliefert. Im Fokus der folgenden Untersuchungen
stehen die lastabhängigen Druckbogenverläufe und zugehörigen Querkrafttraganteile infolge der
Druckbogenwirkung und infolge der Zugkraft des geneigten Spannglieds.

Tabelle 5-6: Untersuchte Laststufen der numerischen Simulation DLT4-A

Studie Einwirkungen* Streckenlast Anhang


G+P+f f =80 kN/m (27%) A 2.2.1
G+P+f f =160 kN/m (53%) A 2.2.2
G+P+f f =205 kN/m (68%) A 2.2.3
DLT 4-A
G+P+f f =250 kN/m (83%) A 2.2.4
G+P+f f =299 kN/m (100%) A 2.2.5
G+P+f f =325 kN/m (108%) A 2.2.6
*G = Eigengewicht, P = Vorspannung, f = Streckenlast

128
5 Numerische Simulationen

Bild 5-29 (a) zeigt den Druckbogenverlauf des Versuchsträgers DLT 4 für die Laststufe 80 kN/m,
welche ca. 27% der numerisch bestimmten Systemtraglast von fu,Sim = 300 kN/m entspricht. Das aus
dem Eigengewicht und der geringen äußeren Belastung resultierende Biegemoment entspricht unter
dieser Laststufe näherungsweise dem statisch bestimmten Moment (betragsmäßig) infolge
Vorspannwirkung. Der Träger ist daher über große Bereiche vollständig überdrückt. Der Druckbogen
verläuft folglich bereichsweise annähernd horizontal. Die Querkrafttragfähigkeit des ungerissenen
Balkens wird unter der vorliegenden Beanspruchung annähernd komplett über die Betontraganteile Vcc
und Vp gewährleistet.

Es ist davon auszugehen, dass sich die beiden auflagernahen Einzellasten links und rechts der
Innenstütze unmittelbar ins Auflager abstützen (Bild 3-26). Daher sollte bei der Bewertung der
Querkraftdeckung berücksichtigt werden, dass die abzudeckende Querkraft im Bereich der Innenstütze
der Querkraft im Abstand von ca. 1,0m vor der Innenstütze beträgt.

Unter der Laststufe 160 kN/m bildet sich der Druckbogen im Feldbereich zunehmend gekrümmt als
Stützlinie zu den äußeren Lasten aus (Bild 5-30 (a)). Lediglich in einem kurzen Bereich nahe der
Innenstütze wird ein geringer Teil der Querkraftbeanspruchung nicht durch die Querkrafttraganteile Vcc
und Vp ins Gleichgewicht gesetzt (Bild 5-30 (b)). Wie auch zuvor am Beispiel der Simulation DLT 1-A
erläutert ist hier davon auszugehen, dass im vorliegenden ungerissenen Zustand der verbleibende
Restquerkrafttraganteil über die Zugtragfähigkeit des Betons abgedeckt wird.

Bild 5-29: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,27·fu,Sim

Bild 5-30: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,53·fu,Sim

129
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

In den Feldbereichen ist die Dekompression der Querschnitte unter der Belastung von 160 kN/m noch
nicht gegeben; die Spannungen des unteren Querschnittsrandes betragen maximal ca. -1,1MPa. An der
Innenstütze hingegen treten Randzugspannungen in der Größenordnung um ca. +1,9MPa auf. Die
Beanspruchung des Trägers entspricht näherungsweise der Beanspruchung eines Brückenlängssystems,
welches über den Dekompressionsnachweis für den GZG bemessen wurde.

Bild 5-31 (a) zeigt den Druckbogenverlauf für die Laststufe 205 kN/m. Unter dieser Last wurden im
Rahmen des Versuches erste Biegerisse an der Innenstütze beobachtet (Anhang Bild A 1-70 (a)). Diese
Biegerissbildung ist ebenso in der Simulation zu beobachten. Unter der gegebenen Belastung ist nun
auch die Dekompression einiger Feldbereiche gegeben; die Randzugspannungen betragen dort maximal
ca. +0,5MPa. Die Querkraftdeckung wird weitestgehend durch die Traganteile Vcc und VP erreicht.

Geht man davon aus, dass die Balkenbeanspruchungen unter der Laststufe 160 kN/m in etwa denen im
GZG entsprechen, so entspricht die zugehörige Laststufe im GZT in etwa der 1,5-fachen
Gebrauchslaststufe. Die Laststufe 250 kN/m stellt daher näherungsweise die zur Gebrauchslaststufe (ca.
160 kN/m) zugehörige Laststufe im GZT dar. Der Druckbogen ist bereichsweise deutlich gekrümmt
(Bild 5-32 (a)) und stützt sich zu den Spanngliedankern und der Innenstütze ab. Der aus dem Verlauf
des Druckbogens resultierende Querkrafttraganteil Vcc ist hier hinsichtlich der Querkrafttragfähigkeit
von wesentlicher Bedeutung. Bereichsweise werden ca. 60%-70% der Querkraftbeanspruchung
ausschließlich über die Druckbogenwirkung abgetragen (Bild 5-32 (b)).

Bild 5-31: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,68·fu,Sim

Bild 5-32: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,83·fu,Sim

130
5 Numerische Simulationen

Bild 5-33 (a) zeigt den Verlauf des Druckbogens unter der Laststufe 299 kN/m. Diese Laststufe
entspricht der Bruchlaststufe des numerischen Modells. Wie bereits erläutert tritt das Versagen hier
aufgrund der steilen Schubrisse unmittelbar an der Innenstütze auf. Im Zuge des Versuches wurde erst
bei Erreichen der Laststufe 413 kN/m eine externe Querkraftverstärkung rechts der Innenstütze zur
Verhinderung eines derartigen Versagens montiert. Die Beanspruchungen der Bügel im Bereich der
Rissbildung links und rechts der Innenstütze sind betragsmäßig sehr ähnlich (Anhang Bild A 2-27 (d)).
Da die steilen Risse lediglich jeweils zwei Bügel kreuzen, ist die Querkraftbewehrung hier, unabhängig
von den vorhandenen Querschnittsflächen, nicht imstande die Rissfortschreitung wirksam zu begrenzen.
Als Folge der Rissbildung wird der Druckbogen im Bereich der Innenstütze in seinem Verlauf gestört.
Über kurze Bereiche verläuft dieser nun näherungsweise horizontal, um anschließend umso steiler zur
Innstütze abzufallen (Bild 5-33 (a)). Daraus resultiert ein numerisch bedingt stark schwankender
Querkrafttraganteil Vcc (Bild 5-33 (b)), welcher wie auch schon bei der Auswertung der Studie DLT 1-A
gezeigt, das Versagen des Balkens dadurch anzeigt. Auffällig ist, dass die Querkrafttraganteile Vcc und
Vp in den Feldbereichen die Querkraftbeanspruchung nicht mehr vollständig abdecken können.

Es wurde im Rahmen umfangreicher Untersuchungen versucht, die Ursache für das vorzeitige Versagen
im nicht-linearen FE-Modell für die numerischen Simulation zu eruieren, um eine geeignete
Modellierung zur besseren Abbildung der tatsächlichen Systemtraglast zu erreichen. Dazu wurden sehr
umfangreiche Parameterstudien unter Ansatz stark variierender Querkraft- und Längsbewehrungsgrade,
Betonfestigkeiten, Vorspanngrade, Lagerungs- und Lasteinleitungsbedingungen, Viskositätsparameter,
und Materialmodellierungen (größere Bereiche linear bzw. nichtlinear) durchgeführt. Letztlich ließ sich
jedoch der beschriebene Versagensmechanismus durch keine gewählte Modellierung nennenswert
beeinflussen. Das Versagen trat stets als Folge steiler Schubrisse an der Innenstütze bei vergleichbaren
Lastniveaus auf und ist auf die isotrope Entfestigung des Materialmodells zurückzuführen.

Bild 5-33: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 1,00·fu,Sim

Die Systemtraglast der numerischen Simulation ist bei einer Streckenlast von ca. 300 kN/m erreicht.
Höhere Laststufen sind im Rahmen der kraftgesteuerten Belastung jedoch dadurch möglich, dass durch
die Wahl des Viskositätsparameters die Konvergenz bei der Findung des Gleichgewichtes günstig
beeinflusst wird. Die Abschätzung der Bruchlaststufe kann daher nicht ausschließlich auf Basis der LVK
erfolgen, sondern sie erfordert Untersuchungen der inneren Kräfte und lokalen sowie globalen
Bauteilverformungen. Die Laststufe 325 kN/m stellt daher eine Laststufe im Nachbruchbereich dar. Der

131
5.4 Simulation durchgeführter Großversuche

Druckbogenverlauf unter dieser Laststufe ist in Bild 5-34 (a) dargestellt. Es zeigt sich dort im Bereich
der Innenstütze ein stark unregelmäßiger Verlauf mit entsprechend bereichsweise extremen Werten für
den Querkrafttraganteil Vcc (Bild 5-34 (b)).

Sowohl die Bügel links als auch rechts der Innenstütze sind als Folge der extremen Rissbildung stark
beansprucht (Anhang Bild A 2-29 (d)). Ein Fließen der Bügel tritt jedoch unter dieser Laststufe lediglich
an zwei Bügeln rechts der Innenstütze ein (Anhang Bild A 2-29 (c)). Das Bauteilversagen lokalisiert sich
in diesem Bereich. Auffällig ist, dass weder die Längsbewehrung noch das Spannglied Spannungen im
Bereich der Fließgrenze aufweist (Anhang Bild A 2-29 (e) bzw. Anhang Bild A 2-30 (d)). Infolge der
frühen Schubrissbildung im Rahmen der numerischen Simulation wird die Biegetragfähigkeit des
Querschnitts an der Innenstütze, anders als im Versuch beobachtet (Anhang Bild A 1-98 (j)), nicht
ausgenutzt.

Bild 5-34: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 1,08·fu,Sim

Bild 5-35 zeigt zusammenfassend die lastabhängige Evolution des Druckbogenverlaufes. Die
Betrachtung des Systemtragverhaltens am Beispiel des Versuchsträgers DLT 4 lässt zusammenfassend
folgende Aussagen zu:

- Der Querkrafttraganteil Vp steigt bis zum Erreichen der Systemtraglast nur moderat (ca. 25%)
und in kurzen Bereichen an. Zwar resultiert ein Spannkraftanstieg aus den ansteigenden
Einwirkungen, dieser tritt hier jedoch überwiegend in Balkenbereichen mit geringer oder ohne
Spanngliedneigung auf und bewirkt so lediglich einen geringen Anstieg von Vp.
- Der Querkrafttraganteil Vcc ist erwartungsgemäß stark lastabhängig. Im Grenzzustand der
Tragfähigkeit deckt Vcc je nach Position des Nachweisschnittes bis zu 75% der
Querkraftbeanspruchung ab.
- In den Feldbereichen verläuft der Druckbogen bereichsweise annähernd horizontal. Die
Querkrafttragfähigkeit wird dort ausschließlich über den Traganteil VP gewährleistet.
- Unter der Streckenbelastung bildet sich ein deutlich gekrümmter Druckbogen aus.
- Unter Dekompressionslast sowie unter 1,5-facher Dekompressionslast wird die
Querkraftdeckung in diesem Modell, mit Ausnahme kurzer Bereiche an der Innenstütze,
ausschließlich über die Querkrafttraganteile Vcc und Vp gewährleistet.

132
5 Numerische Simulationen

- Eine Umlagerung innerer Kräfte in ein fachwerkartiges Tragsystem und ein daraus
resultierender Querkrafttraganteil VR,s lässt sich bei der hier gegebenen Streckenbelastung aus
den Simulationsergebnissen zumindest für die Feldbereiche, wo die Querkräfte relativ klein sind,
nicht ableiten.

Bild 5-35: Evolution des Druckbogenverlaufs unter ansteigenden Streckenlasten am Beispiel des
Versuchsträgers DLT 4

5.5 Numerische Parameterstudien


Im folgenden Abschnitt werden die Ergebnisse numerischer Parameterstudien vorgestellt. Das Ziel
dieser Studien ist die Untersuchung des Einflusses von Parametern auf das Bauteiltragverhalten, welche
experimentell nicht variiert werden konnten. Im Rahmen dessen werden folgende Parameter variiert:

- Querkraftbewehrungsgrad
- Vorspanngrad
- Laststellung von Einzellasten
- Lastbild (Einzellast vs. Streckenlast)
- Schlankheit bei variierenden Lastbildern

Der Fokus der durchgeführten Simulationen liegt dabei auf der Untersuchung des inneren Kraftflusses
im Hinblick auf die Druckbogenwirkung im Bruchzustand. Als Referenzsimulation zu den
Parameterstudien dient i.d.R. Studie DLT 1-A (Tabelle 5-3).

133
5.5 Numerische Parameterstudien

5.5.1 Zum Einfluss des Querkraftbewehrungsgrades


Die experimentell getesteten und numerisch simulierten Versuchsträger DLT 1-3 unterschieden sich im
Wesentlichen durch die Wahl der Querkraftbewehrung (Tabelle 5-3). Demnach ist es naheliegend, die
jeweils unterschiedlichen Traglasten maßgeblich der variierten Querkraftbewehrung zuzuschreiben. Da
sich jedoch die Materialparameter für den Beton und Bewehrungsstahl, die Staffelung der
Längsbewehrung und die gewählte Bügelbewehrung zwischen Einzellast und Endauflager geringfügig
unterschieden, können Systemtraglastveränderungen auch aus Effekten resultieren, welche nicht allein
der Variation der Querkraftbewehrung zuzuschreiben sind. Zur Untersuchung ausschließlich des
Einflusses des Querkraftbewehrungsgrades auf das numerische Simulationsergebnis wird die folgende
Parameterstudie durchgeführt. Diese basiert auf der Modellierung der Studie DLT 1-A. Die Variationen
der Simulationen bestehen ausschließlich im Querkraftbewehrungsgrad.

Tabelle 5-7 zeigt die gewählte Querkraftbewehrung der Parameterstudie sowie die Traglast je Feld bei
Versagen der numerischen Simulation. Die Position der Querkraftbewehrung geht aus Bild 5-36 hervor.
Die Simulationen verdeutlichen eine klare Korrelation zwischen der Systemtraglast und dem
Querkraftbewehrungsgrad: Mit ansteigendem Querkraftbewehrungsgrad nimmt die Systemtraglast zu.
Jedoch erweist sich die Querkraftbewehrung im Rahmen der Parameterstudie nicht als dominierender
Querkrafttraganteil.

Im Hinblick auf den Verlauf der inneren Kräfte im Bruchzustand lässt sich festhalten, dass sich stets ein
näherungsweise sprengwerkartiger Verlauf zwischen den Einzellasten und Auflagern ausbildet (Bild
5-36). Dementsprechend ist unabhängig von der vorhandenen Querkraftbewehrung von einem
erheblichen Betontraganteil Vcc aus der Druckbogenwirkung auszugehen.

Von besonderem Interesse ist jedoch das Ergebnis der Simulation DLT 1-Q1, welche im Bereich
zwischen den Einzellasten gänzlich ohne Querkraftbewehrung modelliert wurde: Die Systemtraglast
dieser Simulation liegt nur 5% unterhalb der Systemtraglast der Simulation DLT 1-A, welche in etwa die
0,9-fache Mindestquerkraftbewehrung aufwies. Die numerischen Simulationen lassen den Schluss zu,
dass die simulierten Spannbetonträger eine erhebliche Querkrafttragfähigkeit aufweisen, welche sich
allein aus der Vorspannwirkung und dem Betontraganteil aus der Druckbogenwirkung ableiten lassen.
Diese Beobachtung deckt sich mit den Erkenntnissen aus den experimentellen Untersuchungen (s.
Abschnitt 3.5).

Tabelle 5-7: Parameterstudie zum Einfluss des Querkraftbewehrungsgrades (Referenzsimulation DLT 1-A)

Studie Querkraftbewehrung Traglast je Feld Traglast


[kN] [-]
DLT 1-Q1 ohne Fu,Sim = 1624  = 95 %
Ø5,6/20 (2,5 cm2/m)
DLT 1-Q2 Fu,Sim = 1670  = 98 %
w,geo/w,min = 0,46
Ø8/20 (5,0 cm2/m)
DLT 1-A Fu,Sim = 1697  = 100 %
w,geo/w,min = 0,91
Ø12/20 (11,3 cm2/m)
DLT 1-Q4 Fu,Sim = 1884  = 111 %
w,geo/w,min = 2,06
Ø16/20 (20,1 cm2/m)
DLT 1-Q5 Fu,Sim = 1944  = 115 %
w,geo/w,min = 3,66

134
5 Numerische Simulationen

Bild 5-36: Numerische Parameterstudie zum Einfluss des Querkraftbewehrungsgrades

Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass die Schrägrisse der Simulationen in der Tendenz mit
ansteigendem Querkraftbewehrungsgrad steiler ausfallen (Bild 5-36). Die Tragfähigkeit der
Querkraftbewehrung lässt sich hier dennoch vereinfacht als eine lineare Funktion des
Querkraftbewehrungsgrades darstellen, sofern nicht ein Biegeversagen maßgebend wird.

Bild 5-37 zeigt die Last-Verformungskurven der Parameterstudien des (a) linken Feldes 2 und (b) rechten
Feldes 1. Es wird deutlich, dass mit ansteigendem Querkraftbewehrungsgrad das Systemversagen als
Durchlaufträger erwartungsgemäß zunehmend duktiler wird. Die Ausbildung der horizontalen
Fließplateaus der Simulationen DLT 1-Q4 und DLT 1-Q5 zeigt hier ein sehr duktiles Versagen bei
höheren Querkraftbewehrungsgraden an. Maßgebend wird dann ein Biegeversagen als Folge eines
duktilen Fließgelenkmechanismus.

Dass bei ansteigenden Querkraftbewehrungsgraden die Biegebewehrung als Folge des wechselnden
Versagensmechanismus (Querkraftversagen zu Biegeversagen) zunehmend an Bedeutung gewinnt ist
bekannt, und wurde zudem bereits in den Abschnitten 2.2.4 und 5.4.3 beschrieben. In Bild 5-38 (a) wird
zur Verdeutlichung dieses Zusammenhangs die Traglast der Parameterstudien als Funktion des
Bewehrungsgrades dargestellt. Anhand der händisch eingezeichneten Regressionsgerade wird ersichtlich,
dass sich die Systemtraglast nicht beliebig durch die Erhöhung der Querkraftbewehrung steigern lässt,
da eine Begrenzung durch Biegeversagen erfolgt.

135
5.5 Numerische Parameterstudien

Bild 5-38 (b) stellt ebenfalls die Traglast numerischer Simulationen in Abhängigkeit vom
Bewehrungsgrad dar. Die dargestellten Simulationsergebnisse entstammen dabei zum einen der
diskutierten Parameterstudie, zum anderen sind die in Bild 5-13 dargestellten Simulationsergebnisse der
Studien gemäß Tabelle 5-3 zur Erweiterung der Datensätze aufgenommen worden. Es lassen sich aus
Bild 5-38 (b) die folgenden wesentlichen Aussagen ableiten:

- Die Traglasten der verschiedenen numerischen Simulationen lassen sich relativ gut ohne große
Abweichung mit einer linearen Regression abbilden. Es ist daher anzunehmen, dass die material-
und systembedingten Modellierungsunterschiede hier von untergeordneter Bedeutung für die
Systemtraglast sind.
- Auch ohne Querkraftbewehrung im Steg weisen die simulierten Spannbetonträger eine
erhebliche Querkrafttragfähigkeit auf.
- Die Querkraftbewehrung bewirkt hier keine starke Steigerung der Querkrafttragfähigkeit,
jedoch zeigt sich bei hohen Querkraftbewehrungsgraden ein duktileres Versagen.
- Ab einem Querkraftbewehrungsgrad von ca. 2,25·w,min lässt sich die Systemtraglast durch
Erhöhung des Querkraftbewehrungsgrades hier nicht mehr nennenswert steigern, da
Biegeversagen maßgebend wird.

2400 2400
asw = 20,1cm2/m asw = 20,1cm2/m
asw = 11,3cm2/m asw = 11,3cm2/m
2000 2000
Pressenlast [kN]

Pressenlast [kN]

asw = 5,0cm2/m asw = 5,0cm2/m


1600 1600

asw = 2,5cm2/m asw = 2,5cm2/m


1200 asw = 0cm2/m 1200 asw = 0cm2/m

DLT 1-Q1 (Simulation) DLT 1-Q1 (Simulation)


800 800
DLT 1-Q2 (Simulation) DLT 1-Q2 (Simulation)
DLT 1-A (Simulation) DLT 1-A (Simulation)
400 DLT 1-Q4 (Simulation)
400 DLT 1-Q4 (Simulation)
DLT 1-Q5 (Simulation) DLT 1-Q5 (Simulation)
0 0
0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60
Durchbiegung [mm] Durchbiegung [mm]
(a) Feld 2 (b) Feld 1
Bild 5-37: Last-Verformungskurven der Parameterstudie zum Einfluss des Querkraftbewehrungsgrades
für Feld 2 (a) und Feld 1 (b)

2500 2500

Regressionsgerade Regressionsgerade
2000 2000 DLT 2-A
Traglast je Feld [kN]

Traglast je Feld [kN]

DLT 1-Q4 DLT 1-Q5 DLT 1-B


1500 1500
DLT 1-A DLT 3-B DLT 2-B
DLT 1-Q2 DLT 3-A
1000 DLT 1-Q1 1000
Q B
500 500

0 0
0.0 1.0 2.0 3.0 4.0 0.0 1.0 2.0 3.0 4.0
w,geo / w,min [-] w,geo / w,min [-]
(a) (b)
Bild 5-38: Einfluss des Querkraftbewehrungsgrades auf das Systemtragverhalten und die Traglast;
(a) Darstellung der Ergebnisse der Parameterstudie und (b) Darstellung der Ergebnisse der
Parameterstudie zusammen mit den Ergebnissen der Simulationen der Träger DLT 1-3

136
5 Numerische Simulationen

5.5.2 Zum Einfluss des Vorspanngrades


Im Rahmen der experimentellen Untersuchungen an Spannbetonbalken mit Vorspannung im
nachträglichen Verbund wurde der Vorspanngrad planmäßig nicht variiert (vgl. Abschnitt 3.5.3). Daher
wird im Zuge der nachfolgenden Parameterstudie der Einfluss der Höhe der Vorspannung auf die
Systemtraglast und das Systemtragverhalten untersucht. Diese Studie basiert auf der Modellierung der
Studie DLT 1-A. Die Variationen der FE-Modelle untereinander bestehen ausschließlich im Grad der
Vorspannung, welche im Rahmen der Simulationen über eine konstante Temperaturlast auf das
Spannglied modelliert wird (Abschnitt 5.2.3). Eine Variation der Spannstahlquerschnittsfläche wurde
nicht durchgeführt, da dadurch die Biegetragfähigkeit des gerissenen Querschnitts erheblich reduziert
wird. Eine Vergleichbarkeit mit der Studie DLT 1-A wäre dann nicht mehr gegeben.

Tabelle 5-8 zeigt die im Rahmen der Parameterstudie gewählten Vorspanngrade sowie die Traglast je
Feld bei Versagen der numerischen Simulation. Es zeigt sich klar, dass bei Vorspannung mit Verbund
mit ansteigendem Vorspanngrad ein Anstieg der Systemtraglast einhergeht. Der Anstieg der Traglast
resultiert zum einen aus dem Anstieg des Querkrafttraganteils Vp des vorgespannten geneigten
Spanngliedes. Zum anderen resultiert aus der Vorspannung eine Erhöhung der Druckkraft im Beton,
wodurch sich letztlich auch der Querkrafttraganteil Vcc infolge Druckbogenwirkung vergrößert.

Bild 5-39 zeigt die Last-Verformungskurven zu den Parameterstudien (a) in Feld 2 links der Innenstütze
und (b) in Feld 1 rechts der Innenstütze. Klar ist, dass die Dekompressionslast bzw. Risslast
erwartungsgemäß mit ansteigender Vorspannung ansteigt. Zudem zeigt sich bei hohen Vorspanngraden
ein tendenziell spröderes Tragverhalten, da dann ein Versagen der Druckzone maßgebend wird. Bei
geringen Vorspanngraden hingegen zeigt sich ein sehr duktiles Tragverhalten, ersichtlich an den
horizontalen Plateaus der Last-Verformungskurven infolge des Fließens der Biegebewehrung. Im
Bruchzustand kann unabhängig vom Vorspanngrad ein Fließen der schlaffen Biegebewehrung
festgestellt werden. In Abhängigkeit vom Vorspanngrad steigt jedoch auch die Ausnutzung des
Spannstahlquerschnitts im Bruchzustand an.

Bild 5-40 zeigt die Druckbogenverläufe der Parameterstudien im Bruchzustand. Sämtliche Druckbögen
ähneln in ihrer Form näherungsweise der eines idealen Sprengwerks, welches sich zwischen den
Einzellasten und den Auflagern ausbildet. Ein nennenswerter Unterschied im Verlauf der Druckbögen
zeigt sich in der Simulation DLT 1-P1: Der Druckbogen kann sich hier nicht horizontal auf die
Spanngliedverankerung abstützen und stützt sich daher deutlich tiefer als alle anderen Parameterstudien
zum Endauflager ab (Bild 5-40 (a)).

Tabelle 5-8: Parameterstudie zum Einfluss des Vorspanngrades (Referenzsimulation DLT 1-A)

Studie Mittlere Vorspannkraft Traglast je Feld Traglast


[kN] [kN] [-]
DLT 1-P1 Pm0 = 0 (0%) Fu,Sim = 1287 kN  = 76 %
DLT 1-P2 Pm0 = 350 (32%) Fu,Sim = 1361 kN  = 80 %
DLT 1-P3 Pm0 = 700 (63%) Fu,Sim = 1545 kN  = 91 %
DLT 1-A Pm0 = 1107 (100 %) Fu,Sim = 1697 kN  = 100 %
DLT 1-P5 Pm0 = 1400 (126%) Fu,Sim = 1910 kN  = 113 %

137
5.5 Numerische Parameterstudien

2400 2400
Pm0 = 1400kN Pm0 = 1400kN
2000 Pm0 = 1107kN 2000 Pm0 = 1107kN
FVerstärkung = 1743kN Pm0 = 700kN FVerstärkung = 1743kN
Pressenlast [kN]

Pressenlast [kN]
Pm0 = 700kN
1600 1600

1200 1200
DLT 1 - Feld 2 (Versuch) DLT 1 - Feld 1 (Versuch)
800 DLT 1-P1 (Simulation) 800 DLT 1-P1 (Simulation)
DLT 1-P2 (Simulation) Pm0 = 350kN DLT 1-P2 (Simulation)
Pm0 = 350kN
DLT 1-P3 (Simulation) DLT 1-P3 (Simulation)
400 400
DLT 1-A (Simulation) DLT 1-A (Simulation)
Pm0 = 0kN Pm0 = 0kN
DLT 1-P5 (Simulation) DLT 1-P5 (Simulation)
0 0
0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60
Durchbiegung [mm] Durchbiegung [mm]
(a) Feld 2 (b) Feld 1
Bild 5-39: Last-Verformungskurven der Parameterstudie zum Einfluss des Vorspanngrades
für Feld 2 (a) und Feld 1 (b)

Bild 5-40: Numerische Parameterstudie zum Einfluss der Einzellastposition auf den
Druckbogenverlauf

Aus den Verläufen der Druckbogen im Bruchzustand geht daher klar hervor, dass bei allen
Parameterstudien ein signifikanter Querkrafttraganteil Vcc abzuleiten ist. Da die Spanngliedspannung
hier auch bei den nicht oder lediglich gering vorgespannten Balken im Bruchzustand von nicht zu
vernachlässigender Größenordnung ist, ergibt sich zudem ein nennenswerter Querkrafttraganteil Vp.

138
5 Numerische Simulationen

Zur Veranschaulichung der Druckbogenwirkung bei nicht vorgespannten Stahlbetonbalken ist in Bild
5-41 die lastabhängige Entwicklung des Druckbogenverlaufs für die Studie DLT 1-P1 dargestellt. Da
sich der Träger unter der Laststufe 175 kN zunächst noch im ungerissenen Zustand I befindet (Bild
3-42), verläuft der Druckbogen unter dieser Laststufe über weite Strecken näherungsweise horizontal
(vgl. auch Anhang Bild A 2-31). Im Bereich der Momentennulldurchgänge schlägt der Druckbogen dabei
quasi schlagartig von Druckzone zu Druckzone um. Die Querkrafttragfähigkeit wird unter dieser
Laststufe ausschließlich über die Zugfestigkeit des ungerissenen Betons gewährleistet.

Unter der Laststufe 431 kN weist der Träger im Bereich der Lasteinleitungen und an der Innenstütze
bereits eine erhebliche Biegerissbildung auf. Im Bereich dieser Biegerisse kommt es zur Einschnürung
der Biegedruckzone, wodurch der Verlauf des Druckbogens jedoch nur geringfügig beeinflusst wird.
Der Druckbogenverlauf stellt sich daher im Vergleich zur Laststufe 175 kN nicht erheblich anders ein.
Unter dieser Laststufe, welche ca. 33% der Bruchlast entspricht, weist die Biegezugbewehrung aus
Betonstahl Spannungen in der Größenordnung von 0,5·fy auf (Anhang Bild A 2-33 (e)).

Die Spannungen im Spannstahl sind geringer als die des Betonstahls (Anhang Bild A 2-34 (d)), da das
gekrümmte Spannglied i.d.R. einen kleineren Abstand zur neutralen Faser des Dehnungsquerschnittes
aufweist. Ein Querkrafttraganteil Vp des geneigten Spanngliedes ist hier nicht wirksam, da das Spannglied
in Bereichen mit nennenswerten Zugspannungen lediglich geringe Neigungen zu Längsachse aufweist.

Bild 5-41: Lastabhängige Druckbogenentwicklung bei nicht vorgespannten Trägern (Studie DLT 1-P1)

Bei Erreichen der Laststufe 858 kN fächern sich die Risse unter den Lasteinleitungen und der
Innenstütze über deutlich größere Bereiche auf. Eine wesentliche Veränderung zeigt sich dadurch am
Verlauf des Druckbogens. Als Folge der Rissbildung, welche an der Balkenober- und Unterseite bis
unmittelbar an den Punkt des Momentennulldurchgangs ausgebildet ist, bildet sich der Druckbogen
näherungsweise sprengwerkartig, jedoch noch mit geringfügigen lokalen Umlenkungen, zur Innenstütze
aus. Aus diesem Verlauf des Druckbogens resultiert nun ein erheblicher Betontraganteil Vcc (Anhang

139
5.5 Numerische Parameterstudien

Bild A 2-36 (f)). Aus Bild A 2-35 (e) des Anhangs geht hervor, dass die Biegezugbewehrung aus
Betonstahl unter der gegebenen Laststufe, welche ca. 66% der Bruchlast entspricht, bereichsweise
Spannungen in der Größenordnung von 0,95·fy aufweist. Erwartungsgemäß weist der Spannstahl nun
über große Bereiche Spannungen untergeordneter Größenordnung auf, woraus sich dennoch ein
geringer Spanngliedtraganteil Vp ableiten lässt (Anhang Bild A 2-36 (e)).

Als Folge der Rissbildung lassen sich nun bereits abschnittsweise erhebliche Beanspruchungen an der
Bügelbewehrung erkennen (Anhang Bild A 2-35 (d)). Offensichtlich lagern sich nennenswerte
Querkrafttraganteile in ein fachwerkartiges Tragsystem um. Es ist davon auszugehen, dass die
Überlagerung eines solchen Fachwerktraganteils mit den Querkrafttraganteilen Vcc und Vp (vgl. Anhang
Bild A 2-36 (f)) über weitere Bereiche zur näherungsweise vollen Querkraftdeckung führt.

Die Bruchlast der numerischen Simulation DLT 1-P1 beträgt 1287 kN. Unter dieser Laststufe bildet sich
der Druckbogen bekanntermaßen sprengwerkartig von den Lasteinleitungen zu den Auflagern aus. Aus
diesem Verlauf resultiert ein signifikanter Querkrafttraganteil Vcc (Anhang Bild A 2-38 (f)).

Unter der gegebenen Belastung zeigt sich über große Bereiche ein Fließen der Biegezugbewehrung aus
Betonstahl (Anhang Bild A 2-37 (e)). Ab einer Belastung, welche ca. 70% der Bruchlast entspricht, wird
die Biegetragfähigkeit maßgeblich über den Spannstahl gewährleistet, welcher aufgrund seiner großen
Streckgrenze erhebliche Spannungsreserven aufweist. Aus der Spanngliedbeanspruchung resultiert nun
bereichsweise ein signifikanter Querkrafttraganteil Vp.

Als Folge der ausgeprägten Rissbildung wird die Querkraftbewehrung über große Bereiche erheblich
und bis über ihre Fließgrenze hinaus beansprucht (Anhang Bild A 2-37 (c) und (d)). Die
Querkrafttragfähigkeit des Trägers wird bis unmittelbar vor dem Versagen durch die Fachwerkwirkung
sowie die Querkrafttraganteile Vp und Vcc (Anhang Bild A 2-38 (f)) gewährleistet.

Auf Basis der Parameterstudie zum Einfluss des Vorspanngrades auf die Systemtraglast und das
Systemtragverhalten können zusammenfassend folgende Aussagen für die simulierten Versuchsträger
unter Einzellasten getätigt werden:

- Bei nicht vorgespannten Stahlbetonträgern lässt sich im ungerissenen Zustand I kein


Betontraganteil Vcc infolge Druckbogenwirkung in Ansatz bringen.
- Bei vorgespannten Stahlbetonträgern lässt sich im ungerissenen Zustand I in Abhängigkeit von
der Vordehnung und der Lage des Spanngliedes im Querschnitt ein erheblicher Betontraganteil
Vcc infolge Druckbogenwirkung in Ansatz bringen.
- Die Ausbildung eines Druckbogens in nicht vorgespannten Stahlbetonbalken ist möglich,
erfordert jedoch eine erhebliches Verformungsvermögen bzw. eine erhebliche Rissbildung.
- Je höher der Vorspanngrad ist, desto größer ist die Systemtraglast und desto spröder erfolgt das
Versagen.
- Unabhängig vom Vorspanngrad stellt sich hier unter Einzellasten im Bruchzustand immer ein
näherungsweise sprengwerkartiger Druckbogenverlauf ein.

140
5 Numerische Simulationen

5.5.3 Zum Einfluss der Laststellung


In der folgenden Parameterstudie wird der Einfluss der Laststellung auf die Querkrafttragfähigkeit an
der Innenstütze und den Druckbogenverlauf untersucht. Diese Studie basiert auf der Modellierung der
Studie DLT 1-A. Die Variationen der FE-Modelle im Vergleich der Studien untereinander bestehen
ausschließlich in der Variation der Laststellung. Tabelle 5-9 zeigt die im Zuge der Parameterstudie
untersuchten Laststellungen sowie die Traglast bzw. Querkraft an der Innenstütze bei Versagen der
numerischen Simulation. Zudem werden die Schubschlankheiten S = Mmax/(Vmax·d) = max{a1; a2}/d
gem. Abschnitt 2.2.4, Bild 2-18, angegeben. Dabei ist a1 der Abstand der Innenstütze zum
Momentennulldurchgang, a2 der Abstand des Momentennulldurchgangs zur Einzellast und d die
statische Nutzhöhe, hier vereinfacht pauschal zu d = 0,65 m angenommen. In Bild 5-42 ist die Querkraft
an der Innenstütze als Funktion der Schubschlankheit dargestellt. Die Simulation DLT 1-SL5 wird in
Bild 5-42 nicht berücksichtigt, da das Versagen im Rahmen dieser Simulation nicht an der Innenstütze
sondern zum Endauflager auftrat. Es zeigt sich hier, wie auch bereits durch Adam et al. beschrieben [3],
dass die Querkrafttragfähigkeit ansteigt, je kleiner max{a1; a2} bzw. die Schubschlankheit S ist.

Tabelle 5-9: Parameterstudie zum Einfluss der Laststellung (Referenzsimulation DLT 1-A)

Studie Lastabstand a1 / a2 Schubschlankheit S Traglast je Querkraft an


zu Innenstütze [m] / [m] [-] Feld Innenstütze
[m] [kN] [kN]
DLT 1-SL1 a = 0,5 0,44 / 0,06 max{a1,a2}/d = 0,68 Fu,Sim = 1143 V ≈ 1115
DLT 1-SL2 a = 1,5 1,06 / 0,44 max{a1,a2}/d = 1,63 Fu,Sim = 1025 V ≈ 960
DLT 1-SL3 a = 2,5 1,46 / 1,04 max{a1,a2}/d = 2,25 Fu,Sim = 1256 V ≈ 951
DLT 1-A a = 3,5 1,71 / 1,79 max{a1,a2}/d = 2,75 Fu,Sim = 1697 V ≈ 933
DLT 1-SL5 a = 4,5 1,86 / 2,64 max{a1,a2}/d = 4,06 Fu,Sim = 1307 V ≈ 407

1500
Querkraft an Innenstütze [kN]

1250 DLT 1-SL2

DLT 1-A
1000

DLT 1-SL2 DLT 1-SL3


750

500
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0
 = max(a1;a2)/d [-]
Bild 5-42: Querkraft an Innenstütze in Abhängigkeit von der Schubschlankheit

Bild 5-43 zeigt die Druckbogenverläufe und Rissbilder der numerischen Parameterstudien im
Bruchzustand. Im Rahmen der Studie DLT 1-SL1 tritt das Versagen als Folge steiler Spaltzugrisse
zwischen den Lasten und der Innenstütze auf. Da sich die Einzellasten fast ausschließlich zur
Innenstütze abtragen, erfahren die Feldbereiche lediglich geringfügige Beanspruchungen. In diesen
Bereichen wird der Träger maßgeblich aus der Vorspannwirkung beansprucht, dementsprechend bildet
sich dort der Druckbogen mit Stich nach unten aus. Gleiches zeigt sich auch im Rahmen der Studie
DLT 1-SL2. Den Studien SLT 1-SL3 und DLT 1-A ist gemein, dass sich hier die Druckbögen im

141
5.5 Numerische Parameterstudien

Bruchzustand näherungsweise sprengwerkartig zur Innenstütze bzw. den Spannankern abstützen.


Daraus resultieren entsprechend große Querkrafttraganteile Vcc. Dass die Studie DLT 1-A hier die
größte Systemtraglast aufweist ist dadurch zu begründen, dass sich zum einen die Lasten näherungsweise
zu gleichen Anteilen zu den Auflagern verteilen, und zum anderen der Spanngliedverlauf genau für diese
Lastposition gewählt wurde. Allein im Zuge der Studie DLT 1-SL5 tritt das Versagen aufgrund der
großen Nähe der Einzellast zum Endauflager zwischen Einzellast und Trägervoute auf. Da der Balken
zwischen Last und Innenstütze weitestgehend ungerissen ist, können die Umlenkkräfte aus dem Verlauf
des Druckbogens durch den Beton aufgenommen werden. Ein sehr ähnlicher Verlauf wurde bereits in
Bild 5-20 (a) vorgestellt und diskutiert. Auf Basis der Parameterstudie zum Einfluss der Laststellung auf
die Systemtraglast bzw. Querkrafttragfähigkeit an der Innenstütze und das Systemtragveralten können
zusammenfassend folgende Aussagen für die simulierten Versuchsträger unter Einzellasten getätigt
werden:

- Die Einzellasten stützen sich auch über größere Distanzen direkt zu den Auflagern bzw.
Spannankern ab.
- Je kleiner die Schubschlankheit, desto größer ist die Querkrafttragfähigkeit. Dieser Effekt sollte
bei der Querkraftbemessung durchlaufender Tragsysteme erfasst werden.

Bild 5-43: Numerische Parameterstudie zum Einfluss der Laststellung auf den Druckbogenverlauf

142
5 Numerische Simulationen

5.5.4 Zum Einfluss des Lastbildes


Reale (Brücken-)Bauwerke aus Beton werden i.d.R. nicht überwiegend durch Einzellasten beansprucht,
welche das Konstruktionseigengewicht – wie in den experimentellen Untersuchungen – um einen Faktor
1520 überschreiten. Im Rahmen von Laborversuchen können jedoch i.d.R. keine Strukturen
experimentell untersucht werden, welche im Hinblick auf die Geometrie und das Lastbild mit denen
üblicher Brückenbauwerke 1:1 vergleichbar sind. Im Zuge der in diesem Abschnitt vorgestellten
Parameterstudie wird der Druckbogenverlauf für den Übergang von einer Einzellast zu einer
durchgehenden Streckenlasten untersucht. Zudem wird die Adaption des numerischen Modells und so
des Druckbogens an veränderten Belastungssituationen betrachtet. Diese Parameterstudie basiert auf der
Modellierung der Studie DLT 1-A; die Studien variieren untereinander ausschließlich im Hinblick auf
die Belastungssituation. Tabelle 5-10 zeigt die im Rahmen der Parameterstudie gewählten
Belastungskonfigurationen sowie die maximale Belastung und daraus resultierende Systemtraglast je Feld
bei Versagen des numerischen Modells bei der Simulation unter monoton steigender Belastung.

Tabelle 5-10: Parameterstudie zum Einfluss des Lastbildes (Referenzsimulation DLT 1-A)

Studie Lastbild Belastung im Bruchzustand Systemtraglast


je Feld [kN bzw. kN/m] je Feld [kN]
DLT 1-A Einzellast Fu,Sim = 1697 kN Fu,Sim = 1697 kN
DLT 1-UDL2 Streckenlast über 2,0 m fu,Sim = 900 kN/m Fu,Sim = 2·900 =1800 kN
DLT 1-UDL3 Streckenlast über 4,0 m fu,Sim = 468 kN/m Fu,Sim = 4·468 =1872 kN
DLT 1-UDL4 Durchlaufende Streckenlast fu,Sim = 386 kN/m Fu,Sim ≈ 6·386 =2316 kN
f = 210 kN/m
Durchlaufende Streckenlast
DLT 1-UDL5 kombiniert mit Fu,Sim = 450 kN Fu,Sim ≈ 6·210+450 = 1710 kN
und Einzellast in Feld 2

Bild 5-44 (a) zeigt die bekannte Studie des Versuchsbalkens DLT 1-A im Bruchzustand. Die Einzellast
dieser Studie wurde im Zuge der Simulationen DLT 1-UDL2 und DLT 1-UDL3 sukzessive durch
Streckenlasten substituiert, welche sich über zunehmend größere Balkenbereiche erstrecken. Durch die
Auflösung der Einzellast wird das spezifische Tragverhalten unter Streckenlasten sehr deutlich.

Bild 5-44 (b) zeigt den Träger unter einer Streckenlast von 900 kN/m über eine Länge von 2,0 m je Feld.
Die Systemtraglast entspricht unter dieser Laststufe in guter Näherung der Systemtraglast des Balkens
unter Einzellasten. Da beide Simulationen an der Innenstütze versagen und dort ein sehr ähnliches
Rissbild aufweisen, ist dieses Ergebnis wenig verwunderlich. Sehr deutlich zeigt sich jedoch der Effekt
der kurzen Streckenlast auf das Rissbild und den Druckbogenverlauf im Feldbereich: Unterhalb der
Streckenlast bilden sich nun überwiegend vertikale Biegerisse aus und der Druckbogen erstreckt sich in
diesem Bereich mit einer deutlichen Krümmung.

Im Zuge der Studie DLT 1-UDL3 (Bild 5-44 (c)) wurde im Bruchzustand eine Streckenlast von
468 kN/m je Feld über eine Länge von 4,0 m aufgebracht. Die Systemtraglast je Feld ist gegenüber den
Simulationen DLT 1-A und DLT 1-UDL2 geringfügig erhöht. Dies ist vermutlich darauf
zurückzuführen, dass sich Anteile der Streckenlast nun direkt zu den Auflagern abstützen. Im
Feldbereich zeigt sich zudem eine überwiegend vertikale Rissbildung infolge des dort linearen
Querkraftverlaufes und der daraus resultierenden bereichsweise geringen Querkraftbeanspruchung. Das
Versagen tritt im Bereich der Innenstütze in Form eines steil geneigten Risses auf.

143
5.5 Numerische Parameterstudien

Die Studie DLT 1-UDL4 (Bild 5-44 (d)) weist im Bruchzustand die größte Systemtraglast auf, da hier
erhebliche Traganteile aufgrund kleinerer Schubschlankheiten unmittelbar ins Auflager abgetragen
werden. Wie auch im Versuch beobachtet, so ist die Rissbildung am oberen Rand der Innenstütze hier
auf einen kürzeren Bereich begrenzt. Ursachlich dafür ist, dass der Momentennulldurchgang bei der
gegebenen Streckenbelastung näher zur Innenstütze wandert (vgl. Bild 3-24) als bei den Versuchen und
Simulationen unter Einzellasten. Der absolute Wert der Systemtraglast ist hier jedoch im Hinblick auf
die Probleme bei der numerischen Abbildung des Streckenlastversuches DLT 4 hier kritisch zu
betrachten. Weitere experimentelle Großversuche unter (variierenden) Streckenbelastungen sind daher
weiterhin von großer Bedeutung. Letztlich zeigt sich auch im Rahmen der Studie DLT 1-UDL4 ein
Versagen an der Innenstütze als Folge eines sehr steilen Schubrisses. Auffällig ist die überwiegend
vertikale Rissbildung bei Versuchsträgern unter Streckenbelastung. Auch diese Beobachtung ist in guter
Übereinstimmung mit Versuchsergebnissen (Bild 3-20 (d)). Die Querkrafttragfähigkeit im Rahmen der
Simulation wird daher, wie auch am Versuchsträger DLT 4 messtechnisch belegt (Bild 3-31),
überwiegend über die Querkrafttraganteile Vcc und Vp gewährleistet.

Bild 5-44: Numerische Parameterstudie zum Einfluss des Lastbildes auf den Druckbogenverlauf

144
5 Numerische Simulationen

Im Zuge der Studie DLT 1-UDL5 (Bild 5-44 (e)) wurde das Tragverhalten eines Spannbetonbalkens
unter unsymmetrischer Belastung infolge einer Einzel- und Streckenlastkombination untersucht. Dazu
wurde zunächst in einem ersten Schritt eine Streckenlast der Größe 210 kN/m aufgebracht, sodass die
Randzugspannungen im Bereich der Innenstütze den Wert der Betonzugfestigkeit überschreiten. Unter
der Streckenbelastung ist die Dekompression bereichsweise auch im Feld gegeben. Die Beanspruchung
entspricht näherungsweise der des Längssystems einer Spannbetonbrücke im GZG, welche überwiegend
durch ihr Konstruktionseigengewicht sowie ggf. weitere Streckenlasten beansprucht wird. In einem
zweiten Schritt wurde links der Innenstütze eine Einzellast bis zum Systemversagen gesteigert. Diese
Last befand sich 1,4m von der Achse der Innenstütze entfernt. Der unter der reinen Streckenbelastung
(Schritt 1) gleichmäßig gekrümmte Bogenverlauf passt sich nun deutlich der neuen Belastungssituation
als Folge der auflagernahen Einzellast (Schritt 2) an. Das Versagen der Simulation erfolgt zwischen
Einzellast und Innenstütze.

Die Einzellast im Bruchzustand in Höhe von 450 kN entspricht in etwa 25% der Gesamtbelastung im
linken Trägerfeld. Das Verhältnis dieser Lasten bildet so in grober Näherung das Verhältnis der
veränderlichen Lasten zu den Gesamtlasten bei realen Brückenbauwerken ab. Die grundsätzliche gute
Übereinstimmung der Simulations- und Versuchsergebnisse lässt erwarten, dass sich bei realen
Brückenbauwerken im GZT ein Rissbild ähnlich zu Bild 5-44 (e) ausbildet, sofern große Einzellasten im
Bereich der Innenstütze aufgebracht werden. Eine ausgeprägte Rissbildung, wie in Bild 5-44 (d) zu sehen,
stellt sich dann nicht ein. Zu erwähnen ist, dass im Rahmen der Studie DLT 1-UDL5 keine Schädigung
auf Seiten der Materialmodellierung CDP berücksichtigt wurde (vgl. Abschnitt 4.3.2). Dieses Vorgehen
wird als ausreichend genau angenommen, da sich der Balken im quasi ungerissenen Zustand befindet,
bevor aus der auflagernahen Einzellast eine Veränderung der inneren Spannungszustände resultiert.

Auf Basis der Parameterstudie zum Einfluss des Lastbildes auf die Systemtraglast und das
Systemtragveralten können zusammenfassend folgende Aussagen für die simulierten Versuchsträger
unter Einzellasten getätigt werden:

- Der Druckbogen ist die Stützlinie für die gegebene Belastung. Die Form der Stützlinie unter
Einzelbelastung kann durch ein Sprengwerk idealisiert werden; die unter Streckenbelastung
entspricht der eines Bogens.
- Im auflagernahen Bereich werden Anteile der Querkräfte aus Streckenlasten unmittelbar in die
Auflager abgeleitet.
- Der Verlauf des Druckbogens ist stark abhängig von der Beanspruchung. Unter Streckenlasten
verläuft dieser im Feldbereich deutlich flacher, die Querkraftdeckung wird hier überwiegend
durch den Querkrafttraganteil Vp gewährleistet.
- Unter Streckenlasten bilden sich überwiegend vertikale Biegerisse im Feld aus. Eine Umlagerung
innerer Kräfte in ein fachwerkartiges Tragsystem ist dann nicht gegeben.

145
5.5 Numerische Parameterstudien

5.5.5 Zum Einfluss der Biegeschlankheit


Die Biegeschlankheit der Träger DLT 1-4 beträgt B = l/h = 5,75/0,8 ≈ 7,2. Es handelt sich bei diesen
Versuchsträgern verglichen mit der Biegeschlankheit üblicher durchlaufender Spannbetonbrücken um
verhältnismäßig gedrungene Träger. Die Biegeschlankheiten üblicher Spannbetonbrücken liegen in etwa
im Bereich von B = 12-20 oder darüber hinaus. Zudem erstrecken sich die Diskontinuitätsbereiche der
Träger DLT 1-3 unter Einzellasten, bezogen auf die Spannweite der Felder, über relativ große Bereiche
(Bild 5-45 (a)). Dementsprechend ist bereichsweise von stark nichtlinearen Spannungsverteilungen
auszugehen. Im Rahmen der Streckenbelastung des Versuchsträgers DLT 4 entfallen die
Diskontinuitätsbereiche im Feld. Dennoch spiegeln die Längen der auflagernahen
Diskontinuitätsbereiche auch hier nicht wirklichkeitsnah die Verhältnisse schlanker Spannbetonbalken
wider (Bild 5-45 (b)).

Bild 5-45: Diskontinuitätsbereiche unter (a) Einzellasten (DLT 1-3) und (b) Streckenlasten (DLT 4)

Die vorliegende Parameterstudie dient der Untersuchung der Druckbogenentwicklung in schlanken


Spannbetonträgern mit Spannweiten von 11,5m je Feld unter variierenden Lastkonfigurationen. Es wird
untersucht, inwiefern sich das an gedrungenen Trägern beobachtete Tragverhalten auch im Rahmen der
Studien an schlanken Trägern mit einer Biegeschlankheit von B = l/h = 11,5/0,8 ≈ 14 zeigt.

Als Grundlage der Modellierungen im Rahmen der Parameterstudie dient die Modellierung DLT 1-A,
jedoch wird der Balken in Längsrichtung um den Faktor 2 „gestreckt“ (Bild 5-46). Von einer
Modellierung geneigter Trägerstirnseiten und Stegvoutungen wird abgesehen, sodass durchgehend eine
Diskretisierung des Systems mit Elementen der Kantenlänge 50 mm erfolgen kann. Die
Materialeigenschaften des Betons, Betonstahls, Spannstahls und Baustahls wurden unverändert
übernommen. Auch die Querkraftbewehrung (Ø8/20) und der Querschnitt sind gegenüber der Studie
DLT 1-A unverändert. Die Anordnung der schlaffen Längsbewehrung sowie des Spannglieds wurden
in Balkenlängsrichtung bei Beibehaltung der Querschnitte und der Vorspannung um den Faktor 2
skaliert. Damit ist die Bewehrungsführung der Parameterstudie qualitativ mit jener der Studie DLT 1-A
vergleichbar.

Bild 5-46 zeigt die Modellierung des Betons in den Feldern 1 und 2. Zur Reduktion des erheblichen
Berechnungsaufwandes wurde dem Beton in Feld 1 ein überwiegend linear-elastisches Materialgesetz
zugewiesen (grüne Bereiche in Bild 5-46). Im Folgenden erfolgen daher ausschließlich
Druckbogenauswertungen für das Feld 2 mit elasto-plastischem Materialgesetz.

146
5 Numerische Simulationen

Bild 5-46: Modellierung in den Feldern 1 und 2 im Rahmen der Parameterstudie zum Einfluss der
Schlankheit: grau = nichtlineares Materialgesetz, grün = lineares Materialgesetz

Im Rahmen der Parameterstudie werden die Lasten in jedem Feld gleichermaßen und symmetrisch zur
Innenstütze appliziert. Bild 5-47 demonstriert die Diskontinuitätsbereiche des linken Feldes für die im
Folgenden untersuchten Lastkonfigurationen. Die Längen der Diskontinuitätsbereiche sind im Rahmen
der aktuellen Parameterstudie verglichen zu vorherigen Parameterstudien (Bild 5-45) von tendenziell
untergeordneter Bedeutung. Dabei ist insbesondere die Studie DLT 24-UDL von großem Interesse, da
sie von allen durchgeführten numerischen Simulationen diejenige ist, welche die tatsächlichen
Verhältnisse bestehender Betonbrücken am ehesten widerspiegelt.

Tabelle 5-11 sind die im Rahmen der Parameterstudie gewählten Belastungskonfigurationen sowie die
Traglast bei Systemversagen der numerischen Simulation in Feld 2 zu entnehmen. Die Simulation DLT
24-SL1 versagt infolge eines Biegeversagens im Feld im Bereich der Einzellast. Ursächlich für das
Versagen der Simulationen DLT 24-SL2 und DLT 24-UDL ist ein Biegeschubversagen im Bereich der
Innenstütze. Erwartungsgemäß weist die Simulation DLT 24-UDL gegenüber der Simulation DLT 24-
SL1 und Simulation DLT 24-SL2 eine deutlich höhere Systemtraglast in Feld 2 auf, da sich Anteile der
Streckenlastlast hier – wie analog auch schon bei vorherigen Parameterstudien beobachtet – unmittelbar
in die Auflager abtragen.

Bild 5-47: Numerische Parameterstudie zum Einfluss der Schlankheit

147
5.5 Numerische Parameterstudien

Tabelle 5-11: Parameterstudie zum Einfluss des Querkraftbewehrungsgrades (Referenzsimulation DLT 1-A)

Studie Lastbild Belastung im Bruchzustand Systemtraglast


in Feld 2 [kN bzw. kN/m] in Feld 2 [kN]
DLT 24-SL1 Eine Einzellast Fu,Sim = 908 Fu,Sim = 908
DLT 24-SL2 Zwei Einzellasten Fu,Sim = 555 Fu,Sim = 2·555 = 1110
DLT 24-UDL Streckenlast fu,Sim = 150 Fu,Sim = 12·150 =1800

Bild 5-48 zeigt die lastabhängige Druckbogenentwicklung im Rahmen der Simulation DLT 24-SL1. Bei
ansteigenden Lasten stellt sich eine deutliche Biege- und Biegeschubrissbildung im Feldbereich sowie im
Bereich der Innenstütze ein. Der Bereich der Endauflager und des Momentennulldurchganges
verbleiben dabei bis zum Bruchzustand im ungerissenen Zustand. Im Rahmen der vorliegenden
Simulation zeigt sich ein deutliche Krümmung des Druckbogens, bis ca. 50% der Bruchlast aufgebracht
sind. Dieser Druckbogenverlauf ähnelt so dem der Studie DLT 1-A unter vergleichbarer Belastung (Bild
5-25). Unter derartigen Belastungssituationen wird die Querkrafttragfähigkeit maßgeblich durch den
Druckbogentraganteil Vcc und den Spanngliedtraganteil Vp realisiert. Im Bruchzustand zeigt sich hier
jedoch, anders als im Rahmen der Simulation DLT 1-A, kein sprengwerkartiger Verlauf zwischen den
Einzellasten und Auflagern. Der Druckbogen erstreckt sich im Feldbereich und im Bereich der
Innenstütze deutlich horizontaler, und verläuft im Bereich des Momentennulldurchganges und zum
Endauflager mit erheblicher Steigung. Ein derartiger Verlauf des Bogens wurde in Studie DLT 1-A unter
Lasten von bis zu ca. 85% der Bruchlast der Simulation beobachtet und kann sich so einstellen, da die
Umlenkkräfte im Bereich des Momentennulldurchgangs über die Zugfestigkeit des ungerissenen Betons
aufgenommen werden können.

Bild 5-48: Lastabhängige Druckbogenentwicklung der Studie DLT 24-SL1

148
5 Numerische Simulationen

Ein Rissbild und Druckbogenverlauf ähnlich zu Bild 5-48 (d) wurde bereits im Rahmen der Studie DLT
1-SL5 (Bild 5-43 (e)) vorgefunden. Im Rahmen dieser Simulation trat das Versagen jedoch im Bereich
der sehr auflagernahen Einzellast zum Endauflager auf, ein Biegeschubversagen konnte sich aufgrund
der verhältnismäßig geringen Beanspruchungen an der Innenstütze nicht ausbilden.

Im Rahmen der Studie DLT 1-A versagt der Versuchsträger als Folge der Biegeschubrissbildung an der
Innenstütze. Ursächlich für das Versagen der Studie DLT 24-SL1 ist das Fließen der Biegebewehrung
im Bereich der Innenstütze. Es ist naheliegend, dass sich im Rahmen der Simulation DLT 24-SL1
ebenfalls ein sprengwerkartiger Verlauf des Druckbogens im Bruchzustand einstellen würde, sofern sich
eine Rissbildung im Bereich des Momentennulldurchgangs entwickeln kann und nicht das Biegeversagen
im Feldbereich versagensmaßgebend wird. Hier ist jedoch die Biegetragfähigkeit versagensrelevant. Falls
die Modellierung näherungsweise die Verhältnisse üblicher Spannbetonbrücken widerspiegelt, stellt sich
die Frage, ob bei ähnlicher Einzelbelastung realer Brückenlängssysteme im Feld ein Querkraftversagen
überhaupt maßgebend wird.

Bild 5-49 zeigt die lastabhängige Druckbogenentwicklung im Rahmen der Simulation DLT 24-SL2. An
der ausschließlich vertikalen Rissbildung zwischen den Einzellasten lässt sich sehr deutlich der
näherungsweise querkraftfreie Bereich erkennen. Der Druckbogen verläuft in diesem Bereich über alle
Laststufen hinweg näherungsweise horizontal. Wie auch im Rahmen der Studie DLT 24-SL1 beobachtet,
verläuft der Druckbogen bis ca. 50% der Bruchlast zu den Auflagern mit deutlicher Krümmung. Die
Querkrafttraganteile Vcc und Vp allein decken bis zu dieser Laststufe die Querkraftbeanspruchung quasi
vollständig ab. Bei hohen Belastungen (ca. 80% der Bruchlast) zeigt sich ein Druckbogenverlauf, welcher
so auch im Rahmen der Simulation DLT 24-SL1 in sehr ähnlicher Form im Bruchzustand gegeben war.

Bild 5-49: Lastabhängige Druckbogenentwicklung der Studie DLT 24-SL2

149
5.5 Numerische Parameterstudien

Wesentlich ist jedoch der Unterschied, dass die Simulation DLT 24-SL1 ein Biegeversagen im Feld zeigt,
während das Versagen der Simulation DLT 24-SL2 aus der Biegeschubrissbildung an der Innenstütze
resultiert. Da im Rahmen der Simulation DLT 24-SL2 ca. 20% höhere Systemlasten aufgebracht werden,
ändert sich der Verlauf der Druckbogen aus der fortschreitenden Rissbildung und es zeigt sich im
Bruchzustand näherungsweise eine direkte Abstützung der Lasten zur Innenstütze bzw. dem
Spannanker. Aus dem Verlauf des Druckbogens resultieren dann in diesen Bereichen erhebliche
Querkrafttraganteile Vcc.

Bild 5-50 zeigt die lastabhängige Druckbogenentwicklung der Simulation DLT 24-UDL unter
Streckenlasten. Das Rissbild spiegelt hier sehr deutlich die Balkenbeanspruchung wider: Im Bereich des
Querkraftnulldurchgangs im Feld ergeben sich ausschließlich vertikale Biegerisse. Zu den Auflagern
neigen sich die Risse infolge der ansteigenden Querkraftbeanspruchung zunehmend. Der Bereich des
Momentennulldurchganges sowie der nähere Endauflagerbereich zeigen keine nennenswerte
Rissbildung. Auch hier zeigt sich eine deutliche Krümmung des Druckbogens bei geringen bis mittleren
Beanspruchungen mit entsprechend hohen resultierenden Querkrafttraganteilen Vcc.

Interessant ist der Verlauf des Druckbogens im Bereich des Momentennulldurchganges unter der
Laststufe 111 kN/m (Bild 5-50 (c)). Offensichtlich stützt sich der Bogen hier ca. im Abstand a ≈ 2·d
vor der Innenstütze ab, und wird entsprechend über den dort ungerissenen Beton hochgehängt.
Entscheidend ist jedoch, dass diese Hochhängung des Druckbogens im Bruchzustand jedoch nicht mehr
gegeben ist. Dann zeigt sich eine näherungsweise direkte Abstützung der Druckkraft von der
Biegedruckzone im Feld zur Biegedruckzone an der Innenstütze. Der Querkrafttraganateil Vcc ist in
diesem Bereich im Bruchzustand von erheblicher Größenordnung.

Bild 5-50: Lastabhängige Druckbogenentwicklung der Studie DLT 24-UDL

150
5 Numerische Simulationen

Das Versagen trat in der Simulation durch Biegeschubrissbildung an der hoch biege- und
querkraftbeanspruchten Innenstütze ein. Aufgrund der steilen Rissneigung ist die vorhandene
Querkraftbewehrung zur Begrenzung der Rissöffnung hier jedoch wenig geeignet. Maßgeblich für die
Begrenzung der Rissöffnung und somit das Versagen ist hier die Biegebewehrung. Im Rahmen der
gewählten Modellierung wurde in der Biegezugzone an der Innenstütze eine erhebliche Menge
Betonstahlbewehrung eingelegt, um ein frühes Biegeversagen des Querschnitts auszuschließen.
Derartige Längsbewehrungsgrade sind jedoch i.d.R. bei kritischen bestehenden Brückenbauwerken nicht
gegeben. Daher liegt die Vermutung nahe, dass sich bei bestehenden Brückenbauwerken unter
vergleichbaren Belastungen in aller Regel immer ein Biegeversagen einstellen wird, bevor es zu einem
Querkraftversagen kommen kann. Letztlich erscheint ein Querkraftversagen nur in Kombination mit
extrem hohen auflagernahen Einzellasten (z.B. einer Tandemlast) überhaupt denkbar.

Auf Basis der Parameterstudie zum Einfluss der Biegeschlankheit auf die Systemtraglast und das
Systemtragveralten können zusammenfassend folgende Aussagen für die hier untersuchten Balken
getätigt werden:

- Der Druckbogenverlauf ist stark von der Art, Größe und Anordnung der Belastung abhängig.
- Auch bei schlanken Spannbetonbalken mit Plattenbalkenquerschnitt können sich die zuvor an
gedrungenen Spannbetonbalken beobachteten Druckbogenverläufe im Bruchzustand
einstellen: Ein Sprengwerk unter Einzelbelastung bzw. ein Bogen bei Streckenbelastung.
- Schlanke Spannbetonbalken unter Streckenlasten können im Bruchzustand einen erheblichen
Querkrafttraganteil über die Druckbogenwirkung abtragen.

5.6 Zusammenfassung
Ziel der numerischen Simulationen war es, den Verlauf der inneren Kräfte und so das
Bauteiltragverhalten der simulierten Versuchsträger zu analysieren, um das Verständnis über das
komplexe Tragverhalten von vorgespannten Betonträgern unter Querkraftbiegung zu verbessern. Im
Rahmen dieses Kapitels wurden die in Abschnitt 3 vorgestellten großformatigen Versuchsträger
numerisch simuliert, umfassend ausgewertet und mit den Ergebnissen experimenteller Untersuchungen
verglichen. Darüber hinaus wurden Parameterstudien durchgeführt, um den Einfluss von Parametern
auf das Bauteiltragverhalten zu untersuchen, welche im Rahmen der experimentellen Untersuchungen
nicht variiert werden konnten.

Wie in Abschnitt 5.4 beschrieben, bilden die numerischen Modelle das im Versuch beobachtete
Tragverhalten grundsätzlich mit guter Übereinstimmung ab. Es ist daher davon auszugehen, dass die auf
Basis der numerischen Versuchsnachrechnungen und Parameterstudien gewonnenen Ergebnisse – im
Rahmen einer gewissen Unschärfe – auf reale Bauwerke übertragen werden dürfen. Jedoch zeigten sich
im Zuge der numerischen Abbildung des Versuchsträgers DLT 4 unter Streckenlast auch signifikante
Modellierungsprobleme, welche letztlich die Unverzichtbarkeit experimenteller Untersuchungen als
Referenzversuche belegen.

151
5.6 Zusammenfassung

Numerische Simulationen bilden letztlich lediglich das Systemverhalten eines numerischen Modells ab,
welches wiederum nur so gut mit der Realität übereinstimmen kann, wie es die Modellierung
(physikalische, geometrische und modellbedingte Vereinfachungen) zulässt. Um eine gute
Übereinstimmung zwischen dem simulierten und realen Tragverhalten eines Bauwerks zu erreichen
besteht daher die Notwendigkeit, dass für die Material- und Strukturmodellierung geeignete Ansätze
gewählt werden. Eine Kalibrierung und Validierung der numerischen Rechenmodelle sollte daher immer
auf Basis geeigneter Versuche erfolgen.

Die Auswertung der Simulationsergebnisse zeigt deutlich und erwartungsgemäß, dass insbesondere die
Betonzugfestigkeit einen erheblichen Einfluss auf das Bauteiltragverhalten hat. Erst im Bruchzustand
und bei dann i.d.R. ausgeprägter Rissbildung kann die Betonzugfestigkeit im Hinblick auf den
Druckbogenverlauf und damit Querkraftlastabtrag von untergeordneter Bedeutung sein.

Ein physikalisch begründetes, analytisches Modell zur Beschreibung des tatsächlichen


Querkrafttragverhaltens lässt sich auch mithilfe der Numerik nur bedingt herleiten, da die numerischen
Modelle infolge der programmbedingten Idealisierungen (verschmierte Rissbildung, perfekter Verbund,
Modellierung mit Fachwerkstäben, isotropes Materialverhalten von Beton,…) die Realität nicht
vollständig widerspiegeln können. Mithilfe der Numerik konnte jedoch das Verständnis für das
Tragverhalten durchlaufender Spannbetonbalken, insbesondere aufgrund der diskreten Modellierung der
Bewehrungselemente, mit sehr hohem Detaillierungsgrad verbessert und der Verlauf der inneren Kräfte
visualisiert werden.

Neben den durchgeführten experimentellen Untersuchungen bilden die numerischen Untersuchungen


eine weitere wichtige Säule zur Begründung und Herleitung eines Querkrafttraganteils des Betons infolge
einer Druckbogenwirkung bei Spannbetonbalken. Mithilfe der nichtlinearen Simulationsrechnungen
konnten die belastungsabhängigen Druckbogenverlaufe visualisiert und so an vorgespannten (und nicht
vorgespannten) Balken verdeutlicht und überprüft werden. Letztlich zeigen die Auswertungen der
numerischen Untersuchungen deutlich, dass die Ableitung eines Betontraganteils Vcc auf Basis der
Druckbogenwirkung im Beton einen geeigneten Ansatz darstellt, die Querkrafttragfähigkeit
vorgespannter Balken wirklichkeitsnäher zu erfassen. Es konnte dabei mithilfe der Numerik sehr
deutlich gezeigt werden, dass der Querkrafttraganteil Vcc von erheblicher Größenordnung ist und
summiert mit dem Spanngliedtraganteil Vp in Abhängigkeit von der äußeren Belastung bis 100% der
Querkraftbeanspruchung abdecken kann.

152
6 Analytisches Ingenieurmodell
6.1 Allgemeines
Im Rahmen der durchgeführten experimentellen Untersuchungen an großformatigen vorgespannten
Zweifeldträgern mit Plattenbalkenquerschnitt konnte mithilfe geeigneter Messtechnik der Verlauf der
inneren Kräfte vorgespannter Durchlaufträger visualisiert und analysiert werden (Abschnitt 3). Es
konnte so gezeigt werden, dass sich bei derartigen Systemen eine Druckbogenwirkung einstellt, welche
hinsichtlich der Querkrafttragfähigkeit günstig in Ansatz gebracht werden kann. Durch Nachrechnung
der Großversuche mithilfe der Finite-Elemente-Methode unter Berücksichtigung des nichtlinearen
Material- und Verformungsverhaltens wurde darüber hinaus die experimentell beobachtete
Druckbogenwirkung auf Basis numerischer Simulationsberechnungen detailliert untersucht und
nachgewiesen (Abschnitt 5). Im folgenden Kapitel wird ein analytisches Ingenieurmodell vorgestellt,
welches auf Basis der experimentell und numerisch erlangten Erkenntnisse sowie des idealisierten
Fachwerkmodells in DIN EN 1992-2 [26] hergeleitet und verifiziert wurde. Im Zuge des analytischen
Ingenieurmodells, dem „Erweiterten Druckbogenmodell“ (EDBM), wird diesem idealisierten
Fachwerkmodell für den Nachweis der Querkrafttragfähigkeit ein zusätzlicher Betontraganteil in Ansatz
gebracht, welcher sich aus der Druckbogenwirkung ableiten lässt. Auf Basis des Erweiterten
Druckbogenmodells lässt sich die Querkrafttragfähigkeit vorgespannter Balken wirklichkeitsnah
bestimmen. Dies ist im Hinblick auf die wirtschaftliche Nachrechnung bestehender Spannbetonbrücken
von besonderem Interesse.

6.1.1 Verwandte Modellvorstellungen


Die Vorstellung, dass sich eine Sprengwerk- oder Bogen-Zugband-Wirkung in Balkenstegen von Stahl-
bzw. Spannbetonträgern ausbilden kann, besteht seit den Anfängen des Betonbaus. Auch Leonhardt [93]
beschrieb bereits 1955, dass sich bei vorgespannten Balken ein Druckgewölbe einstellen kann, über
welches ein wesentlicher Anteil der einwirkenden Querkraft abgetragen wird (Bild 6-1). Neben dem
Betontraganteil aus der Druckbogenwirkung wird nach Leonhardt ein weiterer, signifikanter Anteil der
Querkraft über geneigt verlaufende Spannglieder abgetragen. Auch Kani [75] beschrieb 1969 ein Modell
mit übereinanderliegenden, lastabtragenden Druckbögen, bei welchen jedoch eine Querkraftbewehrung
zur Hochhängung der Kämpferkräfte der lastabtragenden Bögen aus den Feldbereichen im Bereich der
Momentennullpunkte erforderlich ist.

Bild 6-1: Druckgewölbe bei einem Durchlaufträger mit girlandenförmigem Spanngliedverlauf nach
Leonhardt [93], entnommen aus [80]

153
6.1 Allgemeines

Specht & Scholz [145] stellten 1995 ein Ingenieurmodell unter Zugrundelegung der Bogenwirkung zur
Beschreibung des Querkrafttragverhaltens von Stahl- und Spannbetonbalken mit und ohne
Querkraftbewehrung vor. Das Modell setzt sich aus drei Traganteilen zusammen, welche je nach
Gegebenheit kombiniert werden:

1. Betontraganteil bei lediglich längsbewehrten Stahlbetonbauteilen


2. Fachwerktraganteil bei Vorhandensein einer Schubbewehrung
3. Bogenzugbandmodell bei Vorhandensein einer Längsvorspannung

Specht & Scholz führten auf Basis ihres Modells umfangreiche Versuchsnachrechnungen durch, wobei
jedoch im Falle querkraftbewehrter Plattenbalken die tatsächlichen Traglasten teilweise nicht zu erklären
waren. In [145] ist dieses Modell zudem noch nicht an durchlaufenden Systemen verifiziert worden.

Maurer & Kiziltan [114] sowie Kiziltan [80] konnten die von Leonhardt beschriebene Druckbogenwirkung
an vorgespannten Einfeldträgern numerisch nachweisen und entwickelten auf Basis ihrer Erkenntnisse
das Druckbogenmodell (DBM) zur analytischen Bestimmung der Druckbogenwirkung. Dieses basiert
auf der grundlegenden Vorstellung, dass aus der Druckbogenwirkung in vorgespannten Balken ein
zusätzlicher Querkrafttraganteil Vcc resultiert. Es handelt sich dabei um ein anschauliches Modell zur
näherungsweisen Bestimmung des zusätzlichen Querkrafttraganteils infolge Bogenwirkung bei
Spannbetonbalken im Zustand I und bei reiner Biegerissbildung. Das Modell wird in Abschnitt 6.2
hinreichend beschrieben.

Grundsätzlich besteht Einigkeit, dass sich bei Belastung eines Stahlbetonbalkens durch Einzellasten eine
Sprengwerkwirkung einstellen und bei Belastung durch Streckenlasten ein Druckbogen ausbilden [164]
kann. Sprengwerk und Bogen bilden dann die Stützlinie für die gegebene Belastung, wobei die Lasten
überwiegend über Druckkräfte zu den Auflagern transportiert werden (Bild 6-2). Ein wesentlicher Anteil
der Querkraft wird dann direkt zu den Auflagern transportiert. Dieses Tragverhalten wurde in
Abschnitt 5 mithilfe numerischer Simulationsberechnungen an den hier getesteten Versuchsträgern
eingehend untersucht.

Im Rahmen der numerischen Untersuchungen wurde deutlich, dass sich bei Stahlbetonbauteilen erst
erhebliche Verformungen einstellen müssen, bis sich eine Sprengwerk- bzw. Druckbogenwirkung
einstellen kann. Auch Muttoni stellte dies fest und wies darauf hin, dass sich nicht in jedem Fall pauschal
eine Sprengwerk- oder Druckbogenwirkung einstellen kann, da die plastische Verformbarkeit von
Stahlbetonbauteilen begrenzt ist [119]. Dennoch konnte Görtz [45] die Sprengwerkwirkung in
Stahlbetonbalken mithilfe von Dehnungsmessungen in repräsentativen vertikalen Schnitten (an relativ
gedrungenen Versuchsträgern) messtechnisch erfassen.

(a) (b)
Bild 6-2: Sprengwerkwirkung vs. Druckbogenwirkung: (a) Sprengwerk unter Einzellasten, (b)
Druckbogenwirkung unter Streckenlasten, entnommen aus [164]

154
6 Analytisches Ingenieurmodell

6.2 Das Druckbogenmodell (DBM)

6.2.1 Allgemeines
Maurer und Kiziltan nahmen die von Leonhardt zuvor beschriebenen Überlegungen zur Ausbildung eines
Druckgewölbes bei Spannbetonbalken erneut auf und entwickelten ein anschauliches Modell, das
Druckbogenmodell (DBM), zur Bestimmung eines zusätzlichen Betontraganteils bei der
Querkrafttragfähigkeit von Spannbetonbalken. Bei diesem Modell wird dem Fachwerkmodell mit
Rissreibung die Tragwirkung eines vereinfacht bestimmten Betondruckbogens überlagert. Das
Druckbogenmodell nach Maurer & Kiziltan [80; 106; 114] kann jedoch – wie im folgenden Kapitel noch
gezeigt wird – mit ausreichender Genauigkeit lediglich zur Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit
vorgespannter Balken im ungerissenen Zustand I oder bei ausschließlicher Biegerissbildung
herangezogen werden. Damit ist es für die Bestimmung der Querkrafttragfähigkeit im Grenzzustand der
Tragfähigkeit nicht in jedem Fall geeignet.

Zur Ermittlung des Druckbogenverlaufs längs eines Balkens werden bei dem DBM die Dehnungsebenen
aus den zugehörigen Biegemomenten und der Vorspannwirkung in diskreten vertikalen Schnitten längs
eines Bauteils bestimmt (Bild 6-3). Auf Basis dieser Dehnungsebenen werden die Druckzonenhöhe x
und der Abstand der horizontalen Biegedruckkraft Fc zum Querschnittsrand bestimmt [40]. Infolge der
entlang eines Trägers veränderlichen Spanngliedhöhenlage und des veränderlichen Biegemomentes
variiert die Lage dieser horizontalen Biegedruckkraft. Aus der Verbindungslinie der Druckzonenhöhen
ergibt sich der überdrückte Bereich; aus der Verbindungslinie der horizontalen Biegedruckkräfte ergibt
sich der Druckbogenverlauf.

Letztlich ergibt sich aus der vertikalen Komponente der geneigten Biegedruckkraft Fc des Druckbogens
ein zusätzlicher Querkrafttraganteil Vcc des Betons. Ein derartiger Betontraganteil wird bei der
Nachrechnung von parallelgurtigen Spannbetonbalken gem. NRR [11; 12] auf Basis des Eurocode 2 für
Betonbrücken [25; 26] nicht in Ansatz gebracht. Die genannten Normen berücksichtigen lediglich einen
Betontraganteil, der auf die zwischen den Rissufern wirkende Rissreibung zurückzuführen ist [130].

Bild 6-3: Bestimmung des Verlaufs der geneigten Biegedruckkraft nach Kiziltan, entnommen und
modifiziert aus [80]

155
6.2 Das Druckbogenmodell (DBM)

Analog zum Vorgehen bei der Ermittlung der Vertikalkomponente Vp einer geneigten Spanngliedkraft
ermittelt sich der Druckbogentraganateil Vcc aus dem Verlauf der resultierenden geneigten
Biegedruckkraft (Bild 6-3). Methodisch wird so in den aktuell gültigen Normen bekanntlich nur bei
Balken mit geometrisch geneigtem Druckgurt verfahren. Bei vorgespannten Balken konstanter Höhe
verläuft der Druckgurt im Inneren des Bauteils jedoch ebenfalls geneigt, weshalb die
Vertikalkomponente dieser geneigten Druckkraft hier als zusätzlicher Querkrafttraganteil Vcc angesetzt
werden darf (Bild 6-4).

1 Wirkungslinie der Betondruckkraft


2 Dehnungsnulllinie
3 Geneigtes Spannglied
4 Schlaffe Längsbewehrung

Bild 6-4: Ansatz der Bestimmung des Verlaufs der geneigten Biegedruckkraft Fc, in Anlehnung an [80]

Im Zuge der vorliegenden Arbeit werden die Querkrafttraganteile infolge Fachwerkwirkung VR,s,
geneigter Spanngliedzugkraft Vp und Druckbogenwirkung Vcc additiv gemäß Gl. (6.1) auf der
Widerstandseite berücksichtigt. Dieses Vorgehen empfiehlt sich zur differenzierten Darstellung
einzelner Traganteile. Alternativ kann die günstige Druckbogenwirkung zusammen mit einer günstig
wirkenden Spanngliedzugkraft auch auf der Beanspruchungsseite gemäß Gl. (6.2) berücksichtigt werden.
In diesem Fall muss die verbleibende Querkraftbeanspruchung alleinig durch die Fachwerkwirkung
abgedeckt werden.

𝑉𝐸0 = 𝑉𝑅,𝑠 + 𝑉𝑝 + 𝑉𝑐𝑐 (6.1)

𝑉𝐸 = 𝑉𝐸0 − 𝑉𝑝 − 𝑉𝑐𝑐 = 𝑉𝑅,𝑠 (6.2)

6.2.2 Methodik bei der Anwendung


Als Vorgehensweise zur Bestimmung des Querkrafttraganteils infolge Druckbogenwirkung nach dem
DBM werden zusammenfassend die folgenden Rechenschritte definiert:

(1) Diskretisierung des Systems durch vertikale Schnitte


Eine (äquidistante) Diskretisierung mindestens in den Zehntelspunkten eines Feldes wird
empfohlen. Zudem sollten die Rechenschritte (2)-(4) an allen last- und geometriebedingten
Diskontinuitätsstellen erfolgen.
(2) Bestimmung der Biegedruckkraft Fc und ihrer Lage im vertikalen Schnitt
Aus der Dehnungsebene für das einwirkende Biegemoment und die Vorspannwirkung sind die
Biegedruckkraft Fc und ihre Lage im vertikalen Schnitt bekannt. Es sind die zulässigen Dehnungen
gem. DIN EN 1992-2/NA zugrunde zu legen.

156
6 Analytisches Ingenieurmodell

(3) Bestimmung des Druckbogenverlaufs


Die Verbindungslinie der für die diskreten vertikalen Schnitte bestimmten Lagen der Druckkräfte
Fc liefert den Druckbogenverlauf. Die Neigung des Druckbogenverlaufes sollte bei ausreichend
feiner Diskretisierung (s. Rechenschritt (1)) an der Stelle x nach Gl. (6.3) in Zusammenhang mit Bild
6-5 bestimmt werden.

|𝜓𝑝 |+|𝜓𝑔 |
𝜓𝑝𝑔 = (6.3)
2

Bild 6-5: Bestimmung der Druckbogenneigung pg an der Stelle x des polygonalen
Druckbogenverlaufs

(4) Bestimmung der Vertikalkomponente Vcc


Die Vertikalkomponente Vcc des geneigten Druckbogens berechnet sich aus der resultierenden
horizontalen Druckkraft Fc in den vertikalen Schnitten über Gl. (6.16).

𝑉𝑐𝑐 = 𝐹𝑐 · tan 𝜓𝑝𝑔 (6.4)

Falls die Winkel p und g in Gl. (6.3) nicht mit ihrem Betrag berücksichtigt werden, dann liefert die
Berechnung des Winkels pg z.B. im Bereich der Auflagerachse von Durchlaufträgern oder in der Achse
von Einzellasten i.d.R. weniger plausible Ergebnisse mit sehr kleinen Werten für pg. Dies trifft
insbesondere bei symmetrisch belasteten Systemen zu. Ein Querkrafttraganteil Vcc infolge der
Druckbogenwirkung ist dann rechnerisch nicht gegeben. Es hat sich herausgestellt, dass ein derartiger
Ansatz lokal zu weniger plausiblen Ergebnissen führt und sollte daher vermieden werden. Im Rahmen
der Versuchsnachrechnungen wurden die Winkel p und g in Gl. (6.3) deshalb immer betragsmäßig
berücksichtigt.

6.2.3 Annahmen und Vereinfachungen


Die Bestimmung des Druckbogenverlaufs auf der Grundlage der Dehnungsebenen beruht auf folgenden
Annahmen und Vereinfachungen [80]:

- Es herrscht starrer Verbund zwischen Bewehrung und Beton.


- Die Zugfestigkeit des Betons wird zur iterativen Berechnung des Kräftegleichgewichts bei der
Bestimmung der Dehnungsebenen vernachlässigt.
- Die vorhandene Querkraftbewehrung hat keinen Einfluss auf den Verlauf des Druckbogens.
- Entsprechend der Dehnungsverteilung können die Spannungen im Beton vereinfacht über das
Parabel-Rechteck-Diagramm und die Spannungen in der Bewehrung vereinfacht über ein
bilineares Spannungs-Dehnungs-Diagramm bestimmt werden.

157
6.3 Das Erweiterte Druckbogenmodell (EDBM)

- Die Dehnung einer Faser ist proportional zum Abstand der Dehnungsnulllinie. Es gilt das
Ebenbleiben der Querschnitte gemäß der Hypothese von Bernoulli.
- Die Biegetragfähigkeit eines Querschnittes ist erreicht, sofern die Bruchdehnungen der
Materialien auf Querschnittsebene erreicht werden.
- Die Bemessungswerte der Tragwiderstände werden nach dem Konzept der
Teilsicherheitsbeiwerte bestimmt.

6.3 Das Erweiterte Druckbogenmodell (EDBM)

6.3.1 Allgemeines
Das Erweiterte Druckbogenmodell (EDBM) dient der Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit
vorgespannter Balken bei Schrägrissbildung im Grenzzustand der Tragfähigkeit. Es beruht methodisch
teilweise auf dem Vorgehen bei Anwendung des Druckbogenmodells (DBM).

Bei Schrägrissbildung (Schub- und Biegeschubrisse) gilt das Ebenbleiben der Querschnitte nicht mehr.
In Folge der schrägen Risse lagern sich die inneren Kräfte bei querkraftbewehrten Balken teilweise in
ein fachwerkartiges Tragsystem um. Diese Tragwirkung spiegelt sich in einem Anstieg der
Bügelbeanspruchung wider. Zusätzlich zur horizontalen Biegedruckkraft wird daher auch die horizontale
Komponente der geneigten Druckstrebenkräfte aus der Fachwerkwirkung im Steg infolge Querkraft bei
der Bestimmung des Druckbogenverlaufes nach dem EDBM in Ansatz gebracht. Der daraus
resultierende Druckbogenverlauf weicht daher in Abhängigkeit von der Größe der einwirkenden
Querkraft vom Verlauf des Druckbogens ab, welcher vereinfacht nach dem DBM ermittelt wurde.
Letztlich wird bei Anwendung des EDBM die Biege-Querkraft-Interaktion, wie sie als Versatzmaßregel
bekannt ist, konsequent angewendet. Die Abstützung der schrägen Druckstreben auf die Zugbänder
(Betonstahl und Spannstahl) und der daraus resultierende Anstieg der Zugbandkräfte sind entsprechend
zu berücksichtigen.

Bild 6-6: Idealisiertes Fachwerkmodell eines Spannbetonbalkens bei Querkraftbiegung im B-Bereich


mit positivem einwirkenden Biegemoment

Bild 6-6 stellt das idealisierte Fachwerkmodell eines Spannbetonbalkens infolge Querkraftbiegung im B-
Bereich mit positivem einwirkenden Biegemoment dar. Aus der Fachwerkwirkung resultiert im Steg eine
um den Winkel B (Index B für B-Bereich) geneigtes Netzfachwerk, dessen resultierende
Druckstrebenkraft Fcw mit ihrer horizontalen Komponente Fcwh bei der Bestimmung des
Druckbogenverlaufs bei dem EDBM zusätzlich berücksichtigt wird. Dabei wird der Angriffspunkt der
Biegedruckkraft Fc zunächst über die Dehnungsebene infolge Biegung und Vorspannkraft, wie auch

158
6 Analytisches Ingenieurmodell

beim DBM, bestimmt. Die Kraft Fcwh greift dann im Abstand zgew/2 von Fc an. Durch ein derartiges
Vorgehen werden die um den Winkel B im B-Bereich geneigten Druckstreben im Steg aus der
Querkraftbeanspruchung bei der Druckbogenermittlung mit berücksichtigt. Über den Angriffspunkt der
aus der horizontalen Biegedruckkraft Fc und der horizontalen Druckstrebenkraft Fcwh resultierenden
Horizontalkraft Fc + 1/2·VE·cot mit dem resultierenden Hebelarm zM+V wird – bei dem erweiterten
Modell – der Druckbogenverlauf und der daraus abzuleitende Betontraganteil Vcc bestimmt. Zur
Bestimmung des Druckbogenverlaufs nach dem EDBM wird die einwirkende Querkraft VE0 um den
Traganteil des geneigten Spanngliedes Vp, analog zu Gl. (6.2), reduziert.

Die inneren Druck- und Zugkräfte bei Querkraftbiegung und der Hebelarm zM+V der so berechneten
resultierenden inneren Druckkraft Fc,M+V berechnet sich über das Gleichgewicht der Kräfte am
vertikalen Schnitt wie im Folgenden dargestellt. Dabei ist z der innere Hebelarm aus der Dehnungsebene
infolge Biegung und Vorspannwirkung und zgew der gewichtete innere Hebelarm gem. Gl. (2.47).

Druckkraft Fc
𝑀𝐸 = 𝐹𝑐 ∙ 𝑧 + 0,5 · 𝐹𝑐𝑤ℎ ∙ 𝑧𝑔𝑒𝑤 (6.5)
𝑀𝐸 0,5·𝐹𝑐𝑤ℎ ·𝑧𝑔𝑒𝑤 𝑀𝐸 0,5·𝑉𝐸 ·cot 𝜃·𝑧𝑔𝑒𝑤
𝐹𝑐 = − = − (6.6)
𝑧 𝑧 𝑧 𝑧

Zugkraft Fs+p
𝑀𝐸 = 𝐹𝑠+𝑝 ∙ 𝑧 − 0,5 · 𝐹𝑐𝑤ℎ · 𝑧𝑔𝑒𝑤 (6.7)
𝐹𝑠+𝑝 =
𝑀𝐸
+
0,5·𝐹𝑐𝑤ℎ ·𝑧𝑔𝑒𝑤
=
𝑀𝐸
+
0,5·𝑉𝐸 ·cot 𝜃·𝑧𝑔𝑒𝑤 (6.8)
𝑧 𝑧 𝑧 𝑧

Druckbogenkraft Fc,M+V infolge M+V


𝐹𝑐,𝑀+𝑉 = 𝐹𝑐 + 𝐹𝑐𝑤ℎ (6.9)
𝑀𝐸 0,5·𝐹𝑐𝑤ℎ ·𝑧𝑔𝑒𝑤
𝐹𝑐,𝑀+𝑉 = [ − ] + 𝐹𝑐𝑤ℎ
𝑧 𝑧
𝑀𝐸 𝑧𝑔𝑒𝑤 𝑀𝐸 𝑧𝑔𝑒𝑤
𝐹𝑐,𝑀+𝑉 = + 0,5 · 𝐹𝑐𝑤ℎ (− + 2) = + 0,5 · 𝑉𝐸 · cot 𝜃 (− + 2)
𝑧 𝑧 𝑧 𝑧

Unter der Annahme z ≈ zgew lässt sich vereinfacht schreiben:

Druckkraft Fc
𝐹𝑐 =
𝑀𝐸
− 0,5 · 𝑉𝐸 ∙ cot 𝜃 (6.10)
𝑧

Zugkraft Fs+p
𝐹𝑠+𝑝 =
𝑀𝐸
+ 0,5 · 𝑉𝐸 ∙ cot 𝜃 (6.11)
𝑧

Druckbogenkraft Fc,M+V infolge M+V


𝐹𝑐,𝑀+𝑉 =
𝑀𝐸
+ 0,5 · 𝐹𝑐𝑤ℎ = 𝐹𝑠+𝑝 (6.12)
𝑧

Der innere Hebelarm zM+V infolge Querkraftbiegung berechnet sich wie folgt:

Hebelarm zM+V infolge M+V


𝑀𝐸 = 𝑉𝐸 ∙ cot 𝜃 ∙ 0,5 ∙ 𝑧𝑔𝑒𝑤 + (⁡𝐹𝑐 · 𝑧 − 0,5 ∙ 𝑉𝐸 ∙ cot 𝜃 ∙ 𝑧𝑔𝑒𝑤 )
𝑀𝐸 = ⁡ 𝐹𝑐 · 𝑧 + 0,5 ∙ 𝑉𝐸 ∙ cot 𝜃 ∙ 𝑧𝑔𝑒𝑤 (6.13)
𝑀𝐸 = (𝐹𝑐 + 0,5 ∙ 𝑉𝐸 ∙ cot 𝜃) ∙ 𝑧𝑀+𝑉
𝑀𝐸
𝑧𝑀+𝑉 =
𝐹𝑐 +0,5∙𝑉𝐸 ∙cot 𝜃
(6.14)

159
6.3 Das Erweiterte Druckbogenmodell (EDBM)

Bild 6-7 zeigt das idealisierte Fachwerkmodell eines Spannbetonbalkens infolge Querkraftbiegung im B-
Bereich mit negativem einwirkendem Biegemoment. Der Druckbogenverlauf bestimmt sich hier analog
zu der zuvor beschriebenen Vorgehensweise.

Bild 6-7: Idealisiertes Fachwerkmodell eines Spannbetonbalkens bei Querkraftbiegung im B-Bereich


mit negativem einwirkenden Biegemoment

Bild 6-8 (a) und (b) zeigen das idealisierte Fachwerkmodell eines Spannbetonbalkens infolge
Querkraftbiegung im D-Bereich mit positivem und negativem einwirkenden Biegemoment. Der
Druckbogenverlauf bestimmt sich auch hier grundsätzlich analog zu der beschriebenen Methodik im B-
Bereich gem. Bild 6-8 (a) und (b). Jedoch resultiert in einem Fächerbereich der Druckstreben als D-
Bereich eine zur Diskontinuitätsstelle zunehmend anwachsende Druckstrebenneigung, welche im
Rahmen der Ermittlung des Druckbogenverlaufs nach dem EDBM Berücksichtigung findet.

(a) D-Bereich mit positivem einwirkenden Biegemoment

(b) D-Bereich mit negativem einwirkendem Biegemoment


Bild 6-8: Idealisiertes Fachwerkmodell eines Spannbetonbalkens bei Querkraftbiegung im
D-Bereiche mit (a) positivem und (b) negativem einwirkenden Biegemoment

160
6 Analytisches Ingenieurmodell

In den D-Bereichen liegen über die Höhe eines vertikalen Schnittes unterschiedliche
Druckstrebenneigungen vor. Zur Bestimmung der resultierenden Druckstrebenneigung θRi innerhalb des
D-Bereiches kann Bild 6-9 (d) herangezogen werden. Die in einem vertikalen Schnitt resultierende
Druckstrebenneigung θRi kann dann nach Gl. (6.18) und Bild 6-9 bestimmt werden, welche sich aus der
Druckstrebenneigung des B-Bereiches θB und der über die Höhe z gewichteten Druckstrebenneigungen
einzelner Betonzähne im D-Bereich θD ergibt (Bild 6-9 (c)).

Zur vereinfachten Bestimmung der Neigung der resultierenden Druckstrebenneigung θRi an der Stelle i
innerhalb des Diskontinuitätsbereiches wurde die in Bild 6-9 (d) graphisch dargestellte polygonzugartige
Näherung in Abhängigkeit von der Druckstrebenneigung θB im B-Bereich und der Balkenhöhe h
angegeben. Diese Näherung beruht auf dem Ansatz eines konstanten Hebelarms der Größe z = 0,8·h
innerhalb des D-Bereiches.

Die resultierende Druckstrebenneigung cot Ri im betrachteten Schnitt i innerhalb eines D-Bereiches
kann auch über die Regression der polygonzugartigen Näherung gem. Bild 6-9 (d) nach Gl. (6.15)
bestimmt werden. Außerhalb eines Diskontinuitätsbereiches entspricht θRi = θB.

cot 𝜃𝑅𝑖 (𝑥) = (0,76𝑥 3 − 2,41𝑥 2 + 2,65𝑥) · cot 𝜃𝐵 für 𝑥 ⁄(𝑧 · cot 𝜃) ≤ 1,0 (6.15)

Als Bemessungshilfe sind die resultierenden Druckstrebenneigungen für nachrechnungsrelevante


Brückenrandbedingungen (Balkenhöhen h = 1,04,0 m, cot θB = 1,752,50) ausgewertet worden und in
Bild 6-10 graphisch dargestellt. Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden.

Durch die Berücksichtigung der einwirkenden Querkraft bei der Bestimmung des Druckbogenverlaufs
nach dem EDBM verschiebt sich der Angriffspunkt der resultierenden horizontalen Druckkraft Fc,M+V
gegenüber dem Angriffspunkt der horizontalen Druckkraft Fc=M/z:

- Positives einwirkendes Biegemoment


Fc,M+V verschiebt sich bezogen auf Fc nach unten (Bild 6-6 und Bild 6-8 (a))
- Negatives einwirkendes Biegemoment
Fc,M+V verschiebt sich bezogen auf Fc nach oben (Bild 6-7 und Bild 6-8 (b))

161
6.3 Das Erweiterte Druckbogenmodell (EDBM)

(a) Idealisierter Druckstrebenfächer im Diskontinuitätsbereich

(b) Idealisierte Modellvorstellung bei Ansatz eines konstanten Hebelarms z

𝑖∙𝛥𝑥∙𝑧 𝑖∙𝛥𝑥
ℎ𝐵𝑖 = =
𝑧·𝑐𝑜𝑡𝜃 𝑐𝑜𝑡𝜃 (6.16)
ℎ𝐷𝑖,𝑗 je Schnitt i analog zu ℎ𝐵𝑖
bestimmen

𝑧
𝜃𝐷𝑗 = 𝑡𝑎𝑛 ( ) (6.17)
𝛥𝑥∙(0,5+(𝑗−1))

𝜃𝐵 ∙ℎ𝐵𝑖 +∑max 𝑖
𝜃𝑅𝑖 = 𝑗=1 [𝜃𝐷𝑗 ∙ℎ𝐷𝑖,𝑗 ] (6.18)
𝑧

(c) Ermittlung der resultierenden Druckstrebenneigung θRi in vertikalen Schnitten i

(d) Resultierende bezogene Druckstrebenneigung cot θRi

Bild 6-9: Resultierende Druckstrebenneigung cot θR in vertikalen Schnitten i im idealisierten


Druckstrebenfächer (D-Bereich)

162
6 Analytisches Ingenieurmodell

3,0 3,0
cot θB = 2,50; z = 0,8·h cot θB = 2,25; z = 0,8·h

2,0 2,0
h=4,0m
cot R

cot R
h=4,0m
h=3,0m
h=3,0m
1,0 1,0
h=2,0m
h=2,0m

h=1,0m h=1,0m
0,0 0,0
0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0
x [m] x [m]

3,0 3,0
cot θB = 2,00; z = 0,8·h cot θB = 1,75; z = 0,8·h

2,0 2,0

cot R
cot R

h=4,0m
h=4,0m
h=3,0m h=3,0m
1,0 1,0
h=2,0m h=2,0m

h=1,0m h=1,0m
0,0 0,0
0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0
x [m] x [m]
Bild 6-10: Bemessungshilfe zur Bestimmung der resultierenden Druckstrebenneigung θ R innerhalb des
idealisierten Druckstrebenfächers eines D-Bereiches im Steg

Die Wahl der Druckstrebenneigung ist von wesentlicher Bedeutung bei der Anwendung des EDBM.
Dadurch wird nicht nur der Querkrafttraganteil der Querkraftbewehrung, sondern ebenso die Größe
der horizontalen Kraftkomponente der schrägen Druckstreben festgelegt.

Durch die Berücksichtigung der Druckbogenwirkung wird der Traganteil der Betondruckzone Vcc in
Ansatz gebracht. Weitere Betontraganteile, welche auf die Tragfähigkrit der Betondruckzone
zurückzuführen sind, sollten daher nicht zusätzlich zum Betontraganteil Vcc infolge der
Druckbogenwirkung angesetzt werden.

Für den Nachweis der Querkraft darf auf der sicheren Seite liegend und vereinfacht der Risswinkel dem
Druckstrebenwinkel gleichgesetzt werden, sodass cot R = cot  gilt.

6.3.2 Methodik bei der Anwendung


Als Vorgehensweise zur Bestimmung des Querkrafttraganteils infolge Druckbogenwirkung nach dem
EDBM werden zusammenfassend die folgenden Rechenschritte definiert:

(1) Diskretisierung des Systems durch vertikale Schnitte


Eine (äquidistante) Diskretisierung mindestens in den Zehntelspunkten eines Feldes wird
empfohlen. Zudem sollten die Rechenschritte (2)-(9) an allen last- und geometriebedingten
Diskontinuitätsstellen erfolgen.

163
6.3 Das Erweiterte Druckbogenmodell (EDBM)

(2) Bestimmung der Biegedruckkraft Fc und ihrer Lage im vertikalen Schnitt


Aus der Dehnungsebene für das einwirkende Biegemoment und die Vorspannwirkung sind die
Biegedruckkraft Fc und ihre Lage im vertikalen Schnitt bekannt. Es sind die zulässigen Dehnungen
gem. DIN EN 1992-2/NA zugrunde zu legen.
(3) Bestimmung der Zugkräfte der Längsbewehrung
Die Zugkräfte des Spannstahls Fp und der schlaffen Biegebewehrung Fs sind zu ermitteln. Der
Spannkraftanstieg ∆Fp aus den äußeren Lasten ist zu bestimmen und zu berücksichtigen.
(4) Bestimmung des inneren Hebelarms z in überdrückten Bereichen
Befindet sich das Spannglied im gedrückten Bereich der Dehnungsebene darf der innere Hebelarm
vereinfacht über z = 0,9·ds bestimmt werden [105; 107].
(5) Festlegung der rechnerischen Druckstrebenneigung
Modellbedingt wird zwischen der Druckstrebenneigung θB in den B-Bereichen und der
resultierenden Druckstrebenneigung θR im Bereich des idealisierten Druckstrebenfächers des D-
Bereiches unterschieden (Bild 6-9). Auf der sicheren Seite liegend und vereinfacht darf der
Druckstrebenwinkel dem Risswinkel gleichgesetzt werden, sodass cot  = cot R gilt. Der Risswinkel
darf nach Gl. (2.46) berechnet werden. Bei dem Ansatz der Druckstrebenneigung ist zu beachten,
dass in der Druckstrebenneigung nicht implizit weitere Betontraganteile berücksichtigt werden
dürfen, welche bereits durch den Betontraganteil Vcc abgedeckt werden.
(6) Ermittlung der einwirkenden Querkraft
Zur Bestimmung des Druckbogenverlaufs nach dem EDBM wird die einwirkende Querkraft VE0
um den Traganteil des geneigten Spanngliedes Vp, analog zu Gl. (6.2), reduziert.
(7) Bestimmung der horizontalen Druckstrebenkomponente Fcwh und ihrer Lage
Die horizontale Komponente Fcwh der geneigten Druckstrebenkraft Fcw (Bild 6-8) wirkt im Abstand
a + zgew/2 vom gedrückten Querschnittsrand, wobei a den Abstand vom gedrückten
Querschnittsrand zur Lage der Biegedruckkraft Fc (gemäß (2)) beschreibt. Befindet sich das
Spannglied im gedrückten Bereich der Dehnungsebene, darf der Angriffspunkt vereinfacht bei h/2
(h = Querschnittshöhe) angesetzt werden.
(8) Bestimmung des inneren Hebelarms zM+V infolge Querkraftbiegung
Der innere Hebelarm zM+V infolge Querkraftbiegung berechnet sich gem. Gl. (6.14) wie folgt:

𝑀𝐸
𝑧𝑀+𝑉 =
𝐹𝑐 +0,5∙𝑉𝐸 ∙cot 𝜃

(9) Bestimmung des Druckbogenverlaufs


Die Verbindungslinie der für die diskreten vertikalen Schnitte bestimmten Lagen der Druckkräfte
Fc,M+V liefert den Druckbogenverlauf infolge Querkraftbiegung. Die Neigung des
Druckbogenverlaufes darf bei ausreichend feiner Diskretisierung (s. Rechenschritt (1)) an der Stelle
x nach Gl. (6.3) und Bild 6-5 bestimmt werden.
(10) Bestimmung der Vertikalkomponente Vcc des geneigten Druckbogens in vertikalen Schnitten
Die Vertikalkomponente Vcc des geneigten Druckbogens berechnet sich aus der resultierenden
horizontalen Druckkraft Fc,M+V in den vertikalen Schnitten über Gl. (6.16).

𝑉𝑐𝑐 = 𝐹𝑐,𝑀+𝑉 · tan 𝜓𝑝𝑔 (6.19)

164
6 Analytisches Ingenieurmodell

6.3.3 Annahmen und Vereinfachungen


Es gelten die in Abschnitt 6.2.3 genannten Annahmen und Vereinfachungen.

6.4 Nachrechnung der Dortmunder Großversuche

6.4.1 Querkrafttragfähigkeit gem. DIN EN 1992-2/NA


In Bild 6-11 ist die rechnerische Querkrafttragfähigkeit gem. DIN EN 1992-2/NA [25; 26] auf Basis des
Fachwerkmodells mit Rissreibung der experimentell ermittelten Querkrafttragfähigkeit des
Versuchsträgers DLT 1 (in Feld 1) für die Laststufe 1743 kN gegenübergestellt. Die
Querkrafttragfähigkeit wurde dabei unter Ansatz der Mittelwerte der am Versuchsträger bestimmten
Materialeigenschaften berechnet. Es zeigt sich deutlich, dass auf Basis des Nationalen Anhangs DIN EN
1992-2/NA für Betonbrücken die Querkrafttragfähigkeit des vorgespannten Zweifeldträgers im
untersuchten Bereich deutlich um (mindestens) den Faktor zwei unterschätzt wird. Vergleichbare
Ergebnisse sind auch für die Versuchsträger DLT 2-4 zu erwarten, da das Fachwerkmodell mit
Rissreibung den wesentlichen Querkrafttraganteil der ungerissenen Betondruckzone normativ nicht in
Ansatz bringt. Tragfähigkeitsberechnungen gem. DIN EN 1992-2/NA führen im Hinblick auf die
Konstruktion neuer Bauwerke zu einer robusten Ausführung, jedoch lassen sich auf dieser Grundlage
im Zuge von Nachrechnungen die tatsächlichen Tragfähigkeiten nicht wirklichkeitsnah bestimmen, was
zu sehr unwirtschaftlichen Verstärkungsmaßnahmen führen kann.

Bild 6-11: Einwirkende betragsmäßige Querkraft |VE| vs. Querkrafttraganteile am Beispiel des Trägers
DLT 1, gegenübergestellt für Laststufe 1743 kN, entnommen und modifiziert aus [41]

6.4.2 Zum Ansatz der Druckstrebenneigung bei Versuchsnachrechnungen


Die Wahl der Druckstrebenneigung ist von wesentlicher Bedeutung bei der Anwendung des EDBM.
Dadurch wird nicht nur der Querkrafttraganteil der Querkraftbewehrung, sondern ebenso die Größe
der horizontalen Kraftkomponente der schrägen Druckstreben festgelegt.

Durch die Berücksichtigung der Druckbogenwirkung wird der Traganteil Vcc in Ansatz gebracht, welcher
der Betondruckzone zuzuweisen ist. Weitere Betontraganteile, welche auf die Tragfähigkrit der
Betondruckzone zurückzuführen sind, sollten daher nicht zusätzlich zum Betontraganteil Vcc angesetzt
werden. Dies ist bei der Ermittlung der Druckstrebenneigung zu berücksichtigen. Für den Nachweis der

165
6.4 Nachrechnung der Dortmunder Großversuche

Querkraft darf auf der sicheren Seite liegend und vereinfacht der Druckstrebenwinkel dem Risswinkel
gleichgesetzt werden, sodass cot  = cot R gilt.

Für die Nachrechnungen der durchgeführten vier Großversuche wurde der Druckstrebenwinkel der
Neigung des jeweils kritischen schrägen Versagensriss im Versuch gleichgesetzt. Unter Berücksichtigung
der fächerartigen Druckstrebenverteilung in den D-Bereichen ergeben sich dann längs der
Versuchsträger veränderliche Risswinkel. Die rechnerisch angesetzten, veränderlichen Risswinkel sind in
Bild 6-12 für die Versuchsträger DLT 1-4 dargestellt. Diese Werte der Rissneigungen wurde im Zuge
der Versuchsnachrechnungen auch für die Berechnung des Querkrafttraganteils VR,sy der
Bügelbewehrung nach Gl. (2.40) anstelle der Druckstrebenneigung angesetzt. Es wird empfohlen, für
die Ermittlung des Druckbogenverlaufes nach dem EDBM die Druckstrebenneigung der Rissneigung
gleichzusetzen.

Die erste Ergänzung zur NRR [12] liefert nach Gl. (2.46) einen Ansatz zur Berechnung der Risswinkels
vorgespannter Balken im GZT. Die Anwendung dieses auf Hegger & Görtz [54; 58] zurückgehenden
Ansatzes zeigt eine grundsätzlich gute Übereinstimmung der beobachteten kritischen und rechnerisch
ermittelten Rissneigungen. Tendenziell liefert diese Art der Berechnung des Risswinkles größere (steilere)
Risswinkel, als sie in Versuchen beobachtet wurden (Bild 6-12). Die Rissneigung kann offensichtlich in
guter Näherung nach Gl. (2.46) abgeschätzt werden.
4,0
DLT 1
3,0
cot  R [-]

cot  R,exp ≈ 2,14 (≙25°)


2,0

1,0

0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Bü Ø8/20 Bü Ø12/20 Bü Ø8/20
Neigung des kritischen Biegeschubsrisses im Versuch Rechnerische Rissneigung gem. 1. Ergänzung zur NRR Gewählte Rissneigung für Nachrechnung
4,0
DLT 2
3,0
cot  R,exp ≈ 2,14 (≙25°)
cot  R [-]

2,0

1,0

0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Bü Ø12/10 Bü Ø10/20 Bü Ø6/20 Bü Ø12/10
Neigung des kritischen Biegeschubsrisses im Versuch Rechnerische Rissneigung gem. 1. Ergänzung zur NRR Gewählte Rissneigung für Nachrechnung

4,0
DLT 3
3,0
cot  R [-]

cot  R,exp ≈ 1,80 (≙29°)


2,0

1,0

0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Bü Ø12/10 Bü Ø8/20 Bü Ø6/30 Bü Ø12/10
Neigung des kritischen Biegeschubsrisses im Versuch Rechnerische Rissneigung gem. 1. Ergänzung zur NRR Gewählte Rissneigung für Nachrechnung

4,0
DLT 4
3,0
cot  R [-]

2,0 cot  R,exp ≈ 1,60 (≙32°)

1,0

0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Bü Ø12/10 Bü Ø8/20 Bü Ø6/20 Bü Ø12/10
Neigung des kritischen Biegeschubsrisses im Versuch Rechnerische Rissneigung gem. 1. Ergänzung zur NRR Gewählte Rissneigung für Nachrechnung

Bild 6-12: Experimentell festgestellte Rissneigungen für Versuchsnachrechnungen (unter Berücksichtigung


der Druckstrebenfächer in D-Bereichen) und Gegenüberstellung mit rechnerischen
Rissneigungen gem. 1. Ergänzung zur NRR [12]

166
6 Analytisches Ingenieurmodell

6.4.3 Querkrafttragfähigkeit im GZT


Im folgenden Abschnitt werden die Ergebnisse systematischer Versuchsnachrechnungen auf Basis des
Druckbogenmodells (DBM) und des Erweiterten Druckbogenmodells (EDBM) vergleichend
vorgestellt. Es werden dabei die Versuchsträger DLT 1-4 jeweils für die Laststufe bei Montage der
externen Querkraftverstärkung sowie für die Bruchlaststufe nachgerechnet. Die Nachrechnungen
erfolgen auf Basis der in Abschnitt 3.4 dokumentierten Mittelwerte der Materialfestigkeiten. Die
Schnittgrößen werden aus den messtechnisch erfassten Auflager- und Pressenkräften errechnet. Für die
Nachrechnung der Versuche wurde der Druckstrebenwinkel cot  dem Winkel des kritischen schrägen
Versagensrisses cot R gleichgesetzt. Die folgenden Ergebnisdarstellungen (Bild 6-13 - Bild 6-20) zeigen
in den Teilbildern (a) – (g) im Wesentlichen folgende Informationen:

Teilbild (a) – Rissbild


Experimentell beobachtetes Rissbild; vorhandene Querkraftbewehrung; Position der externen
Querkraftverstärkung; qualitativer Spanngliedverlauf

Teilbild (b) - Druckbogenverlauf


Druckbogenverlauf nach dem DBM und EDBM; Angriffspunkt der horizontalen Komponente Fcwh der
geneigten Druckstrebenkraft; qualitativer Spanngliedverlauf

Teilbild (c) - Querkrafttraganteil aus Druckbogenwirkung


Betrag der einwirkenden Querkraft; Querkrafttraganteil des Druckbogens nach DBM und EDBM

Teilbild (d) – Querkrafttraganteil des geneigten Spannglieds


Betrag der einwirkenden Querkraft; Querkrafttraganteil des Spanngliedes nach DBM und EDBM

Teilbild (e) - Maximaler Querkrafttraganteil der Querkraftbewehrung


Betrag der einwirkenden Querkraft; näherungsweise Berechnung der Tragfähigkeit der
Querkraftbewehrung am schrägen Schnitt unter Ansatz der Mittelwerte der Materialfestigkeiten und
unter Ansatz schnittweise identischer Bügelbewehrung

Teilbild (f) - Einwirkung vs. Widerstand


Betrag der einwirkenden Querkraft; Summe der Querkrafttraganteile infolge Druckbogenwirkung (nach
DBM) und infolge gezogenem geneigten Spannglied (nach DBM); Summe der Querkrafttraganteile
infolge Druckbogenwirkung (nach EDBM) und infolge gezogenem geneigten Spannglied (nach EDBM)

Teilbild (g) - Querkraftdeckung


Betrag der einwirkenden Querkraft; resultierende Querkrafttragfähigkeit (VR = Vcc + Vp + VRs,y) nach
DBM und EDBM (in der Größe begrenzt durch die Linie der betragsmäßig einwirkenden Querkraft);
erwartete Versagensstelle des nicht querkraftverstärkten Trägers; Versagensursache und -position des
verstärkten Trägers

Die Nachrechnungen der Versuchsträger auf Basis des EDBM zeigen sehr deutlich, dass mithilfe dieses
Modells das experimentell beobachtete Tragverhalten analytisch sehr gut abgebildet werden kann. Die
Versuchsträger DLT 1-3 unter Einzellasten (Bild 6-13 - Bild 6-18) zeigen dabei erwartungsgemäß
aufgrund sehr ähnlicher Randbedingungen qualitativ sehr ähnliche Ergebnisse. Aus den

167
6.4 Nachrechnung der Dortmunder Großversuche

Nachrechnungen geht zudem hervor, dass das DBM ungeeignet ist, um das Querkrafttragverhalten eines
Balkens nach erfolgter Schrägrissbildung wirklichkeitsnah abzubilden. Durch die systematischen
Druckbogenauswertungen gemäß der vorgestellten analytischen Bogenmodelle (DBM und EDBM)
können letztlich die modellspezifischen Unterschiede klar herausgestellt werden. Während die
Druckbögen nach dem DBM im Feld- und Stützbereich unter hohen Laststufen bereichsweise quasi
horizontal verlaufen, so zeigt sich der Effekt der Berücksichtigung der einwirkenden Querkraft bei der
Bestimmung des Druckbogenverlaufs sehr deutlich anhand der Druckbogenverläufe nach dem EDBM:
Im Bereich der Innenstütze stützt sich der Druckbogen deutlich steiler zum Auflager hin ab, zudem
verläuft der Druckbogen im Feldbereich mit deutlich größerer Steigung. Im Gegenzug ist die Neigung
des Druckbogens nach dem EDBM im Punkt des Momentennulldurchgangs deutlich kleiner als die
Neigung des Bogens nach dem DBM. Da die Druckbögen nach dem DBM über große Bereiche unter
hohen Lasten quasi horizontal verlaufen, errechnet sich in diesen Bereichen kein nennenswerter
Querkrafttraganteil Vcc. Die Bestimmung des Querkrafttraganteils Vcc auf Basis des EDBM resultiert
hingegen bereichsweise, aufgrund der gegenüber dem DBM stark abweichenden Druckbogenverläufe,
in signifikant höheren Werten für Vcc. Die Summe der Querkrafttraganteile Vcc (EDBM) und Vp
(EDBM) deckt so an jeder Stelle des Balkens mindestens ca. 50% der einwirkenden Querkraft,
bereichsweise sogar bis zu 100% der einwirkenden Querkraft ab. Dabei ist Vcc gegenüber Vp i.d.R. der
dominierende Traganteil. Wird zu Vcc (EDBM) und Vp (EDBM) der Querkrafttraganteil VRs,y addiert, so
lässt sich die Querkraftdeckung über große Balkenbereiche nachweisen. Die Tauglichkeit des EDBM
zur Beschreibung der Systemtragfähigkeit im Bruchzustand wird so sehr deutlich. Die Versuchstraglasten
lassen sich letztlich anhand der rechnerischen Querkraftdeckung sehr gut erklären:

Versuchsträger DLT 1
Unter der Laststufe 1743 kN zeigt sich eine weitestgehend vollständige Querkraftdeckung (Bild 6-13
(g)). Lediglich im Bereich der Lastausbreitungsfächer unter den Einzellasten und in den
Momentennullpunkten ist die Querkraftdeckung nicht vollständig gegeben. Aufgrund der gemessenen
Bügelspannungen und beobachteten Rissbilder wurde im Zuge des Versuches entschieden, den
Balkenbereich rechts der Innenstütze unter der Laststufe 1743 kN extern für Querkraft zu verstärken.
Das Versagen des so verstärkten Systems trat dann unter der Laststufe 1890 kN links der Lasteinleitung
im rechten Feld (Feld 1) ein. Hier zeigt sich auch rechnerisch eine unzureichende Querkraftdeckung
(Bild 6-14 (g)). Der Bereich fehlender Querkraftdeckung ist somit deckungsgleich mit dem Bereich des
Systemversagens. Im Rahmen der Versuchsplanungen wurde ein Querkraftversagen des
querkraftverstärkten Trägers links der Innenstütze im stärker bewehrten Feld antizipiert. Die
Querkraftdeckung ist in diesem Bereich jedoch vollständig gegeben, passend dazu trat das Versagen dort
nicht ein. Es zeigt sich auch, dass die Querkraftdeckung zwischen den Einzellasten und Endauflagern
nicht mehr voll gegeben ist. Im Rahmen der Versuche zeigten sich in diesen Bereichen passend zu der
rechnerisch fehlenden Querkraftdeckung erhebliche Rissbreiten. Zudem zeigt sich rechts der Einzellast
in Feld 2 ein deutliches Einschneiden der Querkraftdeckungslinie. Ein Systemversagen wäre auch in
diesen Bereichen möglich gewesen.

Versuchsträger DLT 2
Im Rahmen der Versuchsauswertungen im Anschluss an den ersten Balkenversuch wurde festgestellt,
dass die Querkraftbewehrung in den Balkenbereichen zwischen den Einzellasten und Endauflagern sehr

168
6 Analytisches Ingenieurmodell

hoch beansprucht wurde. Zur Vermeidung eines ungewollten Versagens wurde daher in diesen
Trägerendbereichen eine deutlich erhöhte Querkraftbewehrung vorgesehen. Ein Einschneiden der
Querkraftdeckungslinie zeigt sich dementsprechend dort nicht mehr; entsprechend dazu trat das
Versagen in diesen Bereichen nicht ein. Unter der Laststufe 1607 kN zeigt sich im rechten Feld (Feld 1)
zwischen Innenstütze und Einzellast ein Einschneiden der Querkraftdeckungslinie (Bild 6-15 (g)).
Passend dazu wurden im Rahmen des Versuches in diesen Bereichen die maximalen Bügelspannungen
gemessen (Bild 3-29). Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte sich das Versagen im unverstärkten System
bei geringer Laststeigerung in Feld 1 zwischen Einzellast und Innenstütze eingestellt. Nach Verstärkung
des Balkens in diesem Bereich in Feld 1 zeigte sich ein sehr duktiles Tragverhalten des relativ stark
querkraftbewehrten bzw. des extern querkraftverstärkten Systems. Anhand der LVK lässt sich das
Fließen der Biegebewehrung sehr deutlich erkennen (Bild 3-16). Die externe Querkraftverstärkung
erwies sich jedoch im Rahmen des Versuches als nicht ausreichend wirksam, um das Versagen in Feld 1
links der Lasteinleitung zu verhindern. Ursächlich für das Versagen waren zum einen das Fließen der
Biegebewehrung und zum anderen das Biegedrillknicken eines Stahlträgers der Schubspangen. Die
Biegetragfähigkeit des Trägers DLT 2 ist im Bereich der Einzellasten rechnerisch unter der Laststufe
2000 kN erreicht. Daher erfolgt die Nachrechnung im Bruchzustand für diese Laststufe (Bild 6-16).

Versuchsträger DLT 3
Das Systemtragverhalten des Versuchsträgers DLT 3 ist aufgrund der sehr ähnlichen Randbedingungen
vergleichbar zu dem des Versuchsträgers DLT 2. Auch hier zeigt sich unter der Laststufe bei Montage
der externen Querkraftbewehrung (1600 kN) ein deutliches Einschneiden der Querkraftdeckungslinie in
Feld 1 zwischen Einzellast und Innenstütze (Bild 6-17 (g)) sowie in Feld 2 im Bereich der Einzellast.
Aufgrund des gegenüber DLT 2 deutlich reduzierten Querkraftbewehrungsgrades in Feld 2 links der
Innenstütze konnte die Pressenlast jedoch im Rahmen dieses Versuches nicht bis zum Erreichen des
Fließens der Längsbewehrung gesteigert werden. Das Systemversagen des querkraftverstärkten Balkens
lokalisierte sich unter der Laststufe 1798 kN links der Innenstütze. In diesem Bereich zeigt sich passend
dazu ein Einschneiden der Querkraftdeckungslinie (Bild 6-18 (g)).

Versuchsträger DLT 4
Auflagernahe Einzellasten können sich direkt zu den Auflagern abstützen. Aus diesen Einzellasten
entstehen somit keine Beanspruchungen im Balken, welche in Anlehnung an das Fachwerkmodell mit
Querkraftbewehrung abgedeckt werden müssen. Dies wurde bei der Darstellung der Verläufe der
einwirkenden Querkraft im Bereich der Innenstütze und der Endauflager berücksichtigt. Unter der
Pressenlast 413 kN/m wurde rechts der Innenstütze aufgrund der dort hohen Bügelbeanspruchungen
und entsprechend ausgeprägten Rissbildung ein Biegeschubversagen antizipiert. Ein Einschneiden der
Querkraftdeckungslinie zeigt sich unter dieser Laststufe passend dazu insbesondere rechts der
Innenstütze (Bild 6-19 (g)). Ursächlich für das Balkenversagen war das Versagen der eingeschnürten und
daher stark ausgenutzten Druckzone mit unerwartet und unplanmäßig niedriger Betonfestigkeit infolge
des Fließens der Bewehrung im schrägen kritischen Riss. Im Bruchzustand unter der Pressenlast von
496 kN/m liegt passend dazu ein Einschneiden der Querkraftdeckungslinie links der Innenstütze vor
(Bild 6-20 (g)). Auch bei der Nachrechnung des Versuchsträgers DLT 4 unter Streckenbelastung zeigt
sich eine gute Übereinstimmung zwischen den analytisch und experimentell gewonnenen
Versuchsergebnissen.

169
6.4 Nachrechnung der Dortmunder Großversuche

(a) Rissbild

0,80
Trägerhöhe [cm]

0,60
0,40
0,20
0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogen (DBM) Druckbogen (EDBM) Angriffspunkt von Fcwh
Fcwh Lage des Spanngliedes

(b) Druckbogenverlauf
2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vcc (DBM)yyyyyyyyyyyyyyyyy
Druckbogentraganteil Vcc (DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Vcc (EDBM)
Druckbogentraganteil Vcc (EDBM)

(c) Querkrafttraganteil aus Druckbogenwirkung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vp
Spanngliedtraganteil V (DBM)
p (DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Vp
Spanngliedtraganteil V (EDBM)
p (EDBM)

(d) Querkrafttraganteil des geneigten Spanngliedes


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Fachwerktraganteil max. V
VR,sy
R,sy Einwirkende Querkraft |VE|
|VE|

(e) Maximaler Querkrafttraganteil Querkraftbewehrung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Summierte
Summierte Traganteile
Traganteile VVcc+Vp
cc + Vp (DBM) |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Vcc + Vp (EDBM)
Summierte Traganteile Vcc+Vp

(f) Einwirkung vs. Widerstand


2000
Prognostiziertes Versagen
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vcc
Querkraftdeckung aus V cc ++VVp
p ++max.
max.VVR,sy (DBM)
R,sy (DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Querkraftdeckung aus Vcc
Vcc ++VVp
p ++max.
max.VR,sy (EDBM)
VR,sy (EDBM)

(g) Querkraftdeckung

Bild 6-13: DLT 1: Berechnung der Querkraftdeckung für die Laststufe 1743 kN
bei Einbau der externen Querkraftverstärkung; Differenzierung zwischen DBM und EDBM

170
6 Analytisches Ingenieurmodell

(a) Rissbild

0,80
Trägerhöhe [cm]

0,60
Bereich extern
0,40
querkraftbewehrt
0,20
0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogen (DBM) Druckbogen (EDBM) Angriffspunkt von Fcwh
Fcwh Lage des Spanngliedes

(b) Druckbogenverlauf
2000
Querkraft [kN]

1500

1000
Bereich extern
500
querkraftbewehrt
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vcc (DBM)yyyyyyyyyyyyyyyyy
Druckbogentraganteil Vcc (DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Vcc (EDBM)
Druckbogentraganteil Vcc (EDBM)

(c) Querkrafttraganteil aus Druckbogenwirkung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000
Bereich extern
500
querkraftbewehrt
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vp
Spanngliedtraganteil V (DBM)
p (DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Vp
Spanngliedtraganteil V (EDBM)
p (EDBM)

(d) Querkrafttraganteil des geneigten Spanngliedes


2000
Querkraft [kN]

1500

1000
Bereich extern
500
querkraftbewehrt
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

VR,sy
Fachwerktraganteil max. VR,sy Einwirkende Querkraft |VE|
|VE|

(e) Maximaler Querkrafttraganteil Querkraftbewehrung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000
Bereich extern
500
querkraftbewehrt
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Summierte
Summierte Traganteile
Traganteile VVcc+Vp
cc + Vp (DBM) |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Vcc + Vp (EDBM)
Summierte Traganteile Vcc+Vp

(f) Einwirkung vs. Widerstand


2000
Biegeschubversagen
Querkraft [kN]

1500

1000
Bereich extern
500
querkraftbewehrt
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Querkraftdeckung aus VVcc


cc ++VVp
p + +max.
max.VVR,sy (DBM)
R,sy (DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Vcc
Querkraftdeckung aus V cc ++VVp
p ++max.
max.VR,sy (EDBM)
VR,sy (EDBM)

(g) Querkraftdeckung

Bild 6-14: DLT 1: Berechnung der Querkraftdeckung für die Laststufe 1890 kN
(schwächer querkraftbewehrtes Feld verstärkt); Differenzierung zwischen DBM und EDBM

171
6.4 Nachrechnung der Dortmunder Großversuche

(a) Rissbild

0,80
Trägerhöhe [cm]

0,60
0,40
0,20
0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogen (DBM) Druckbogen (EDBM) Angriffspunkt von Fcwh
Fcwh Lage des Spanngliedes

(b) Druckbogenverlauf
2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vcc (DBM)yyyyyyyyyyyyyyyyy
Druckbogentraganteil Vcc (DBM) Einwirkende Querkraft |V
|VE|
E| Vcc (EDBM)
Druckbogentraganteil Vcc (EDBM)

(c) Querkrafttraganteil aus Druckbogenwirkung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vp (DBM)
Spanngliedtraganteil Vp (DBM) Einwirkende Querkraft |V
|VE|
E| Spanngliedtraganteil Vp (EDBM)
Vp (EDBM)

(d) Querkrafttraganteil des geneigten Spanngliedes


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Fachwerktraganteil max. V
VR,sy
R,sy Einwirkende Querkraft |VE|
|VE|

(e) Maximaler Querkrafttraganteil Querkraftbewehrung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Summierte Traganteile Vcc + Vp (DBM)


Vcc+Vp |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Vcc + Vp (EDBM)
Summierte Traganteile Vcc+Vp

(f) Einwirkung vs. Widerstand


2000
Prognostiziertes Versagen
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Querkraftdeckung aus V cc ++VVp


Vcc p ++max.
max.VVR,sy
R,sy (DBM)
(DBM) |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Querkraftdeckung aus Vcc ++VVp
Vcc p ++max. VR,sy (EDBM)
max.VR,sy (EDBM)

(g) Querkraftdeckung

Bild 6-15: DLT 2: Berechnung der Querkraftdeckung für die Laststufe 1607 kN
bei Einbau der externen Querkraftverstärkung; Differenzierung zwischen DBM und EDBM

172
6 Analytisches Ingenieurmodell

(a) Rissbild

0,80
Trägerhöhe [cm]

0,60
0,40 Bereich extern querkraftbewehrt
0,20
0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogen (DBM) Druckbogen (EDBM) Angriffspunkt von Fcwh
Fcwh Lage des Spanngliedes

(b) Druckbogenverlauf
2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500 Bereich extern querkraftbewehrt

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vcc (DBM)yyyyyyyyyyyyyyyyy
Druckbogentraganteil Vcc (DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Vcc (EDBM)
Druckbogentraganteil Vcc (EDBM)

(c) Querkrafttraganteil aus Druckbogenwirkung


2000
Querkraft [kN]

1500
1000
500 Bereich extern querkraftbewehrt

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Spanngliedtraganteil VVp
Spanngliedtraganteil (DBM)
p (DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Vp
Spanngliedtraganteil V (EDBM)
p (EDBM)

(d) Querkrafttraganteil des geneigten Spanngliedes


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500 Bereich extern querkraftbewehrt

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

VR,sy
Fachwerktraganteil max. VR,sy Einwirkende Querkraft |VE|
|VE|

(e) Maximaler Querkrafttraganteil Querkraftbewehrung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500 Bereich extern querkraftbewehrt

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Summierte
Summierte Traganteile VVcc+Vp
cc + Vp (DBM) |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Vcc + Vp (EDBM)
Summierte Traganteile Vcc+Vp

(f) Einwirkung vs. Widerstand


2000
Biegeschubversagen
Querkraft [kN]

1500

1000

500 Bereich extern querkraftbewehrt

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Querkraftdeckung aus
Querkraftdeckung aus VVcc
cc ++VVp
p ++ max.VR,sy
max. VR,sy (DBM)
(DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Querkraftdeckung aus VVcc
cc ++VVp
p ++max.
max.VR,sy (EDBM)
VR,sy (EDBM)

(g) Querkraftdeckung

Bild 6-16: DLT 2: Berechnung der Querkraftdeckung für die Laststufe 2000 kN
bei der die rechnerische Biegetragfähigkeit erreicht ist (schwächer querkraftbewehrtes Feld
verstärkt); Differenzierung zwischen DBM und EDBM

173
6.4 Nachrechnung der Dortmunder Großversuche

(a) Rissbild

0,80
Trägerhöhe [cm]

0,60
0,40
0,20
0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogen (DBM) Druckbogen (EDBM) Angriffspunkt von Fcwh
Fcwh Lage des Spanngliedes

(b) Druckbogenverlauf
2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vcc (DBM)yyyyyyyyyyyyyyyyy
Druckbogentraganteil Vcc (DBM) Einwirkende Querkraft |V
|VE|
E| Vcc (EDBM)
Druckbogentraganteil Vcc (EDBM)

(c) Querkrafttraganteil aus Druckbogenwirkung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vp (DBM)
Spanngliedtraganteil Vp (DBM) Einwirkende Querkraft |V
|VE|
E| Spanngliedtraganteil V
Vpp (EDBM)
(EDBM)

(d) Querkrafttraganteil des geneigten Spanngliedes


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Fachwerktraganteil max. V
VR,sy
R,sy Einwirkende Querkraft |VE|
|VE|

(e) Maximaler Querkrafttraganteil Querkraftbewehrung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Summierte Traganteile Vcc + Vp (DBM)


Vcc+Vp |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Vcc + Vp (EDBM)
Summierte Traganteile Vcc+Vp

(f) Einwirkung vs. Widerstand


2000
Prognostiziertes Versagen
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Querkraftdeckung aus V cc ++VVp


Vcc p ++max.
max.VVR,sy
R,sy (DBM)
(DBM) |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Querkraftdeckung aus Vcc ++VVp
Vcc p ++max. VR,sy (EDBM)
max.VR,sy (EDBM)

(g) Querkraftdeckung

Bild 6-17: DLT 3: Berechnung der Querkraftdeckung für die Laststufe 1600 kN
bei Einbau der externen Querkraftverstärkung; Differenzierung zwischen DBM und EDBM

174
6 Analytisches Ingenieurmodell

(a) Rissbild

0,80
Trägerhöhe [cm]

0,60
0,40 Bereich extern querkraftbewehrt
0,20
0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogen (DBM) Druckbogen (EDBM) Angriffspunkt von Fcwh
Fcwh Lage des Spanngliedes

(b) Druckbogenverlauf
2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500 Bereich extern querkraftbewehrt

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Druckbogentraganteil
Vcc Vcc (DBM)
(DBM)yyyyyyyyyyyyyyyyy Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Druckbogentraganteil
Vcc (EDBM) Vcc (EDBM)

(c) Querkrafttraganteil aus Druckbogenwirkung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500 Bereich extern querkraftbewehrt

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vp (DBM)
Spanngliedtraganteil Vp (DBM) Einwirkende Querkraft |V
|VE|
E| Spanngliedtraganteil Vp (EDBM)
Vp (EDBM)

(d) Querkrafttraganteil des geneigten Spanngliedes


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500 Bereich extern querkraftbewehrt

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Fachwerktraganteil max. V
VR,sy
R,sy Einwirkende Querkraft |VE|
|VE|

(e) Maximaler Querkrafttraganteil Querkraftbewehrung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500 Bereich extern querkraftbewehrt

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vcc + Vp (DBM)
Summierte Traganteile Vcc+Vp |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Vcc + Vp (EDBM)
Summierte Traganteile Vcc+Vp

(f) Einwirkung vs. Widerstand


2000 Biegeschubversagen
Querkraft [kN]

1500

1000

500 Bereich extern querkraftbewehrt

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vcc ++VVp
Querkraftdeckung aus Vcc p ++max.
max.VVR,sy
R,sy (DBM)
(DBM) |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Vcc ++VVp
Querkraftdeckung aus Vcc p ++max. VR,sy (EDBM)
max.VR,sy (EDBM)

(g) Querkraftdeckung

Bild 6-18: DLT 3: Berechnung der Querkraftdeckung für die Laststufe 1798 kN
(schwächer querkraftbewehrtes Feld verstärkt); Differenzierung zwischen DBM und EDBM

175
6.4 Nachrechnung der Dortmunder Großversuche

(a) Rissbild

0,80
Trägerhöhe [cm]

0,60
0,40
0,20
0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogen (DBM) Druckbogen (EDBM) Angriffspunkt von Fcwh
Fcwh Lage des Spanngliedes

(b) Druckbogenverlauf
2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vcc (DBM)yyyyyyyyyyyyyyyyy
Druckbogentraganteil Vcc (DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Vcc (EDBM)
Druckbogentraganteil Vcc (EDBM)

(c) Querkrafttraganteil aus Druckbogenwirkung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vp (DBM)
Spanngliedtraganteil Vp (DBM) Einwirkende Querkraft |V
|VE|
E| Spanngliedtraganteil V
Vpp (EDBM)
(EDBM)

(d) Querkrafttraganteil des geneigten Spanngliedes


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Fachwerktraganteil max. VR,sy


VR,sy Einwirkende Querkraft |VE|
|VE|

(e) Maximaler Querkrafttraganteil Querkraftbewehrung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Summierte
Summierte Traganteile
Traganteile VVcc+Vp
cc + Vp (DBM)
(DBM) |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Vcc + Vp (EDBM)
Summierte Traganteile Vcc+Vp

(f) Einwirkung vs. Widerstand


2000
Prognostiziertes Versagen
Querkraft [kN]

1500

1000

500

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Querkraftdeckung
Querkraftdeckung aus
aus VVcc
cc ++VVp
p ++
max.
max.VVR,sy
R,sy (DBM)
(DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Querkraftdeckung
Querkraftdeckungaus
ausVVcc
cc + +VVp
p++max. VR,sy (EDBM)
max.VR,sy (EDBM)

(g) Querkraftdeckung

Bild 6-19: DLT 4: Berechnung der Querkraftdeckung für die Laststufe 413 kN/m
bei Einbau der externen Querkraftverstärkung; Differenzierung zwischen DBM und EDBM

176
6 Analytisches Ingenieurmodell

(a) Rissbild

0,80
Trägerhöhe [cm]

0,60
0,40
Bereich extern
querkraftbewehrt
0,20
0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogen (DBM) Druckbogen (EDBM) Angriffspunkt von Fcwh
Fcwh Lage des Spanngliedes

(b) Druckbogenverlauf
2000
Querkraft [kN]

1500

1000
Bereich extern
500 querkraftbewehrt
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Druckbogentraganteil Vcc (DBM)


Vcc (DBM)yyyyyyyyyyyyyyyyy Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Druckbogentraganteil
Vcc (EDBM) Vcc (EDBM)

(c) Querkrafttraganteil aus Druckbogenwirkung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000
Bereich extern
500 querkraftbewehrt
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Vp
Spanngliedtraganteil V (DBM)
p (DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Vp
Spanngliedtraganteil V (EDBM)
p (EDBM)

(d) Querkrafttraganteil des geneigten Spanngliedes


2000
Querkraft [kN]

1500

1000
Bereich extern
500 querkraftbewehrt
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Fachwerktraganteil max. V
VR,sy
R,sy |VE|
Einwirkende Querkraft |VE|

(e) Maximaler Querkrafttraganteil Querkraftbewehrung


2000
Querkraft [kN]

1500

1000
Bereich extern
500 querkraftbewehrt
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Summierte Traganteile V cc + Vp (DBM)


Vcc+Vp |VE|
Einwirkende Querkraft |VE| Vcc + Vp (EDBM)
Summierte Traganteile Vcc+Vp

(f) Einwirkung vs. Widerstand


2000
Druckzonenversagen
Querkraft [kN]

1500

1000
Bereich extern
500 querkraftbewehrt
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

Querkraftdeckung
Querkraftdeckung aus
aus VVcc
cc ++VVp
p ++
max.
max.VR,sy
VR,sy(DBM)
(DBM) Einwirkende Querkraft |VE|
|VE| Querkraftdeckung
Querkraftdeckungaus
ausVVcc
cc + +VVp
p++max. VR,sy (EDBM)
max.VR,sy (EDBM)

(g) Querkraftdeckung

Bild 6-20: DLT 4: Berechnung der Querkraftdeckung für die Laststufe 496 kN/m
(schwächer querkraftbewehrtes Feld verstärkt); Differenzierung zwischen DBM und EDBM

177
6.4 Nachrechnung der Dortmunder Großversuche

6.4.4 Zum Ansatz des Lastangriffs von Fcwh


Die Position des Lastangriffs der horizontalen Kraftkomponente der schrägen Druckstreben ist neben
der Größe der Querkraft der entscheidende Faktor bei der Ermittlung des Druckbogenverlaufs nach
dem EDBM. Diese Kraftkomponente wirkt gem. Bild 6-8 in einem vertikalen Schnitt auf halber Höhe
zwischen der Wirkungslinie der Biegedruckkraft Fc und der resultierenden Wirkungslinie der
Biegezugkräfte Fs und Fp, also bei zgew/2.

Bild 6-21 zeigt in den Teilbildern (a) und (b) das Rissbild des Versuchsträgers DLT 1 sowie den Verlauf
des Druckbogens nach dem DBM und die rechnerische Lage der neutralen Faser exemplarisch für die
Laststufe 1743 kN. Befindet sich das Spannglied in überdrückten Querschnittsbereichen, so stützen sich
die geneigten Druckstreben nicht horizontal auf das Spannglied ab (Bild 6-21 (a) und (b)), das Spannglied
erfährt folglich keinen Spannungszuwachs. Daher ist das Spannglied bei der Bestimmung des inneren
Hebelarms in überdrückten Querschnittsbereichen nicht zu berücksichtigen, sodass dort mit z = zs oder
vereinfacht mit z = 0,9·ds zu rechnen ist.

In Bild 6-21 (c) ist der berechnete Angriffspunkt der horizontalen Kraftkomponente Fcwh am Beispiel
des Versuchsträgers DLT 1 für Laststufe 1743 kN dargestellt. Diese greift hier über die komplette
Balkenlänge näherungsweise auf halber Querschnittshöhe an. Die Wirkungslinie der Druckbogenkraft
nach dem EDBM befindet sich zwischen den Wirkungslinien der Druckbogenkraft nach dem DBM und
der horizontalen Kraftkomponente Fcwh der schrägen Druckstrebenkraft Fcw. Die Größen der jeweiligen
Druckkräfte werden dabei entsprechend gewichtet berücksichtigt. Als Resultat verläuft der Druckbogen
nach dem EDBM in Bereichen mit positivem Biegemoment unterhalb der des Druckbogens nach dem
DBM, wohingegen der Effekt in Bereichen mit negativem Biegemoment entgegengesetzt ist.

(a) beobachtet Rissbild des Versuchsträgers DLT 1 bei Laststufe 1743 kN


0,80
Trägerhöhe [m]

0,60

0,40

0,20

0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Lage der neutralen Faser Druckbogen (DBM) Lage des Spanngliedes

(b) Lage der neutralen Faser und Druckbogenverlauf nach DBM


0,80
Trägerhöhe [m]

0,60

0,40

0,20

0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
resul. Lage obere bzw untere Längsbewehrung Lage res. Druckkraft (DBM) P
Lage res. Zugkraft aus M+P
Lage des Spanngliedes Lage res. Druckkraft (EDBM) Angriffspunkt von FFcwh
cwh

(c) Angriffspunkt der horizontalen Druckstrebenkraft F cwh und resultierender Druckbogenverlauf nach EDBM

Bild 6-21: Angriffspunkt der horizontalen Druckstrebenkraft Fcwh und Einfluss auf den Druckbogenverlauf
nach dem EDBM am Beispiel des Versuchsträgers DLT 1 für Laststufe 1743 kN

178
6 Analytisches Ingenieurmodell

Es wird so deutlich, wie die einwirkende Querkraft den Verlauf des Druckbogens (EDBM) beeinflusst.
Bild 6-22 zeigt analog zu Bild 6-21 das Rissbild des Versuchsträgers DLT 4, die Druckbögen gem. DBM
und EDBM sowie den Angriffspunkt von Fcwh für die Laststufe 413 kN/m. Auch hier zeigt sich, wie der
Druckbogenverlauf gem. dem DBM durch die einwirkende horizontale Kraftkomponente der schrägen
Druckstreben beeinflusst wird.

(a) beobachtet Rissbild


0,80
Trägerhöhe [m]

0,60

0,40

0,20

0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Lage der neutralen Faser Druckbogen (DBM) Lage des Spanngliedes

(b) Lage der neutralen Faser und Druckbogenverlauf nach DBM


0,80
Trägerhöhe [m]

0,60

0,40

0,20

0,00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
resul. Lage obere bzw untere Längsbewehrung Lage res. Druckkraft (DBM) Lage res. Zugkraft aus M+PP
Lage des Spanngliedes Lage res. Druckkraft (EDBM) Angriffspunkt von FFcwh
cwh

(c) Angriffspunkt der horizontalen Druckstrebenkraft F cwh und resultierender Druckbogenverlauf nach EDBM

Bild 6-22: Angriffspunkt der horizontalen Druckstrebenkraft Fcwh und Einfluss auf den Druckbogenverlauf
nach dem EDBM am Beispiel des Versuchsträgers DLT 4 für Laststufe 413 kN/m

6.5 Gegenüberstellung experimentell, numerisch und analytisch bestimmter


Druckbogenverläufe

6.5.1 Allgemeines
Im Rahmen der Nachrechnung der Dortmunder Großversuche konnte gezeigt werden, dass die
Querkrafttragfähigkeit der Versuchsträger im GZT mithilfe des analytischen EDBM wirklichkeitsnah
und auf der sicheren Seite liegend bestimmt werden kann. Ziel des folgenden Kapitels ist die
Gegenüberstellung der messtechnisch, numerisch und analytisch bestimmten Druckbogenverläufe.

Es wird im folgenden Abschnitt zudem ein ingenieurmäßiger Ansatz vorgeschlagen, welcher den
Übergang vom DBM bei Biegerissbildung zum EDBM bei Schrägrissbildung vereinfacht abbilden kann.
Auf die Darstellung der aus den Druckbogenverläufen resultierenden Querkrafttraganteile wird dabei
verzichtet. Die Vorgehensweise wurde hinlänglich beschrieben und eine Abschätzung des
Querkrafttraganteils Vcc infolge der Druckbogenwirkung kann anhand der Druckbogenverläufe unter
Berücksichtigung der zuvor vorgestellten Berechnungen erfolgen.

179
6.5 Gegenüberstellung experimentell, numerisch und analytisch bestimmter Druckbogenverläufe

6.5.2 Übergang DBM zu EDBM


Das Druckbogenmodell basiert auf der Annahme ebenbleibender Querschnitte und sollte daher bei zu
erwartender Schrägrissbildung nicht angewendet werden. Im Gegenzug dazu setzt das Erweiterte
Druckbogenmodell eine Schrägrissbildung und teilweise Umlagerung innerer Kräfte in ein
fachwerkartiges Tragsystem voraus und sollte demnach nicht angewendet werden, wenn eine derartige
Rissbildung nicht zu erwarten ist. Letztlich stellt sich die Frage, für welche Laststufen das DBM bzw.
EDBM angewendet werden dürfen und inwiefern sich ein stetiger Modellübergang analytisch realisieren
lässt. Derartige Überlegungen sind zwar hinsichtlich der Nachrechnung bestehender Betonbrücken eher
von akademischer Bedeutung, da im Zuge der Nachrechnung (bzw. Bemessung) der Querkraftnachweis
ausschließlich für die Laststufe im gerissenen Grenzzustand der Tragfähigkeit (dann nach dem EDBM)
erfolgt. Wie sich die Druckbögen und somit die Querkrafttraganteile bei geringeren Lastniveaus
einstellen ist daher in diesem Sinne von untergeordneter, für das Verständnis und die Verifizierung der
analytischen Druckbogenmodelle jedoch von großer Bedeutung.

In Bild 6-23 sind die Druckbogenverläufe – exemplarisch am Versuchsträger DLT 1 (stellvertretend für
die Versuchsträger unter Einzellasten) – nach dem DBM und dem EDBM einander und denen mithilfe
numerischer Simulationsrechnungen (vgl. Abschnitt 5.5.3) bestimmten Druckbogenverläufen
gegenübergestellt. Die in Bild 6-23 dargestellten analytisch bestimmten Druckbogenverläufe basieren
hier auf dem Ansatz, dass die Druckstrebenneigung der im Versuch beobachteten Neigung des kritischen
Risses gleichgesetzt werden darf (s. Abschnitt 6.4.2). Da sich im Zuge der Auswertungen der
numerischen Simulationsergebnisse eine gute Übereinstimmung mit den experimentellen
Versuchsergebnissen zeigte, werden die numerisch bestimmten Druckbogenverläufe zur Entwicklung
eines vereinfachten analytischen Ansatzes zur Berücksichtigung des Übergangs vom DBM zum EDBM
herangezogen. Aus Bild 6-23 geht hervor, dass die analytischen Druckbogenverläufe bei geringen
äußeren Lasten (bis ca. 400 kN) quasi deckungsgleich mit den numerisch ermittelten
Druckbogenverläufen sind. Die Ähnlichkeit der analytisch bestimmten Druckbogenverläufe ist auf die
verhältnismäßig geringe Querkraftbeanspruchung aus den äußeren Lasten und die dominierende
Vorspannwirkung zurückzuführen. Mit ansteigenden Lasten entzweien sich diese analytisch bestimmten
Verläufe jedoch zunehmend. Ab einer Laststufe von ca. 800 kN wurde im Rahmen des Versuches sowie
im Rahmen der numerischen Simulation eine moderate Biegerissbildung im Bereich der Einzellasten und
der Innenstütze beobachtet (s. Anhang Bild A 1-65 (b)). Unter dieser Belastung besteht eine große
Ähnlichkeit zwischen dem numerisch und analytisch nach dem DBM bestimmten Druckbogenverlauf.
Der analytisch auf Basis des EDBM bestimmte Druckbogen hingegen weicht unter der Laststufe 800
kN vom numerisch bestimmten Druckbogenverlauf im Bereich der Einzellasten etwas ab. Sehr deutlich
wird, dass sich der analytisch nach dem DBM und der numerisch bestimmte Druckbogenverlauf bei
hohen Belastungen (Bild 6-23 (e) und (f)) stark unterscheiden. Dieser Unterschied kann im Wesentlichen
darauf zurückgeführt werden, dass die einwirkende Querkraft bei der Ermittlung des Druckbogenverlauf
nach dem DBM hier unberücksichtigt bleibt, wohingegen im Rahmen der numerischen Simulation die
Gleichgewichts- und Verträglichkeitsbedingungen für die kombinierte Biegequerkraftbeanspruchung zur
Konvergenz einer Simulation stets erfüllt werden müssen. Insbesondere unter der Laststufe 1600 kN
(Bild 6-23 (e)) sowie unter der Laststufe 1743 kN (Bild 6-23 (f)), zeigt sich eine sehr gute
Übereinstimmung des analytisch nach dem EDBM bestimmten und des numerisch bestimmten
Druckbogenverlaufs. Durch die Berücksichtigung der horizontalen Kraftkomponente der schrägen

180
6 Analytisches Ingenieurmodell

Druckstrebenkraft im Rahmen des EDBM lässt sich die numerische Lösung sehr gut analytisch
annähern. Ein vergleichbares lastabhängiges Übereinstimmungsverhalten lässt sich ebenso bei der
Nachrechnung des Versuchsträgers DLT 4 unter Streckenlasten auf Basis der analytischen
Druckbogenmodelle beobachten.
0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 0 kN DBM LS 0 kN EDBM LS 0 kN Lage des Spanngliedes

(a) DLT 1 – LS 0 kN
0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 400 kN DBM LS 400 kN EDBM LS 400 kN Lage des Spanngliedes

(b) DLT 1 – LS 400 kN


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 800 kN DBM LS 800 kN EDBM LS 800 kN Lage des Spanngliedes

(c) DLT 1 – LS 800 kN


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1200 kN DBM LS 1200 kN EDBM LS 1200 kN Lage des Spanngliedes

(d) DLT 1 – LS 1200 kN


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1600 kN DBM LS 1600 kN EDBM LS 1600 kN Lage des Spanngliedes

(e) DLT 1 – LS 1600 kN


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1697 kN DBM LS 1743 kN EDBM LS 1743 kN Lage des Spanngliedes

(f) DLT 1 – LS ca. 1700 kN

Bild 6-23: Lastabhängig bestimmte Druckbogenverläufe am Beispiel des Versuchsträgers DLT 1 auf
Basis des DBM und des EDBM unter Ansatz einer lastunabhängigen Druckstrebenneigung

Grundsätzlich sollte das EDBM nicht Anwendung finden, sofern nicht von einer Schrägrissbildung
auszugehen ist. Sofern lediglich von einer Biegerissbildung im GZT auszugehen ist, ist das DBM
anzuwenden. Dies bedeutet bezogen auf die Nachrechnung der getesteten Versuchsträger, dass im
unteren Beanspruchungsbereich – bis ca. 800 kN Pressenlast im Rahmen der Einzellastversuche bzw.
bis ca. 200 kN/m Streckenlast im Rahmen des Streckenlastversuches – das DBM Anwendung finden
muss. Ab derartigen Laststufen bildeten sich im Rahmen der Versuche aus den zunächst näherungsweise
vertikal verlaufenden Biegerissen schräge Biegeschubrisse aus. Bis die Bruchlaststufe erreicht wurde,
stellte sich im Rahmen der Versuche somit zunehmend eine Fachwerkwirkung ein. Diese bei
einsetzender Biegeschubrissbildung stetig ansteigende Fachwerkwirkung kann im Rahmen des EDBM

181
6.5 Gegenüberstellung experimentell, numerisch und analytisch bestimmter Druckbogenverläufe

ingenieurmäßig und näherungsweise über einen Faktor  bei der Druckstrebenneigung cot R (s.
Abschnitt 6.3.2) berücksichtigt werden. Die unter einer beliebigen Laststufe zwischen einsetzender
Schrägrissbildung und Bruchzustand anzusetzende Druckstrebenneigung cot LS berechnet sich dann
nach Gl. (6.20).

cot 𝜃𝐿𝑆 = 𝜂 · cot 𝜃𝑅 (6.20)

Sofern keine oder lediglich vertikale Biegerisse vorliegen, ist  = 0 zu wählen. Zwischen der Laststufe
bei einsetzender Schrägrissbildung und der Bruchlaststufe ist  linear bis  = 1 zu erhöhen (Bild 6-24).
Wie im Folgenden gezeigt wird, führen lastabhängige Druckbogennachrechnungen auf Basis eines
derartigen bilinearen Ansatzes für  zu einer guten Übereinstimmung zwischen den analytisch
bestimmten Druckbogenverläufen und den Druckbogenverläufen, welche im Rahmen numerischer
Simulationen (vgl. Abschnitt 5.4) und auf Basis gemessener Betondehnungen (vgl. Abschnitt 3.5.7)
ermittelt wurden.

1,0
 = cot  LS / cot  R [-]

Kei ne Rissbildung Forts chreitende


oder a usschließlich Schrä grissbildung
Bi egerissbildung
0,5

0,0
Belastung
La s tstufe bei einsetzender La s tstufe bei
Schrä grissbildung Vers agen

Bild 6-24: Bilinearer Ansatz für  zur vereinfachten Berücksichtigung der lastabhängigen
Fachwerkwirkung beim Übergang vom DBM zum EDBM

Die große Bedeutung der Wahl des Druckstrebenwinkels im Rahmen des EDBM wird insbesondere
durch Bild 6-25 verdeutlicht. Am Beispiel des Versuchsträgers DLT 1 werden die Druckbogenverläufe
für die Laststufe 1743 kN auf Basis variierender Werte für  bestimmt. Für  = 0 sind die
Druckbogenverläufe nach DBM und EDBM identisch. Je größer die Druckstrebenneigung ist, desto
stärker wirkt sich die einwirkende Querkraft auf den Verlauf des Druckbogens aus. Der
Druckbogenverlauf wird dann zunehmend durch die Größe der horizontalen Kraftkomponente Fcwh der
schrägen Druckstrebenkraft und des zugehörigen Lastangriffspunktes bestimmt. Die beste
Übereinstimmung ergibt sich für  = 0,751,00.

Bild 6-26 zeigt die am Beispiel des Versuchsträgers DLT 1 lastabhängig bestimmten Druckbogenverläufe
nach dem DBM (Teilbild (a)) und EDBM (Teilbild (b)). Bei der Nachrechnung auf Basis des EDBM
wurden die Druckstrebenneigungen durch Ansatz des lastabhängigen Faktors  in Anlehnung an Bild
6-24 (Teilbild (c)) als variabel angenommen. Analog zu Bild 6-26 zeigt Bild 6-27 die lastabhängig
bestimmten Druckbogenverläufe am Beispiel des Versuchsträgers DLT 4.

182
6 Analytisches Ingenieurmodell

0,8

Höhe [m]
0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1697 kN DBM LS 1743 kN EDBM LS 1743 kN Lage des Spanngliedes

(a) DLT 1 – LS 1743 kN –  = 0


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1697 kN DBM LS 1743 kN EDBM LS 1743 kN Lage des Spanngliedes

(b) DLT 1 – LS 1743 kN –  = 0,50


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1697 kN DBM LS 1743 kN EDBM LS 1743 kN Lage des Spanngliedes

(c) DLT 1 – LS ca. 1743 kN –  = 0,75


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1697 kN DBM LS 1743 kN EDBM LS 1743 kN Lage des Spanngliedes

(d) DLT 1 – LS ca. 1743 kN –  = 1,00

Bild 6-25: Untersuchung zum Einfluss der Druckstrebenneigung cot LS = ·cot R auf den Verlauf
des Druckbogens nach dem EDBM

Wie bereits in Abschnitt 5.4.3 mittels numerischer Untersuchungen gezeigt werden konnte, so zeigt sich
auch hier die Abhängigkeit des Druckbogenverlaufs von der Belastungssituation. Bei relativ kleinen
Belastungen stellt die Vorspannwirkung den dominierenden, formgebenden Einflussfaktor auf den
Druckbogenverlauf dar (Bild 6-26 (a)). Bei relativ hohen Belastungen erstreckt sich der gem. dem DBM
bestimmte Druckbogenverlauf über große Bereiche weitestgehend horizontal (Bild 6-26 (a) und Bild
6-27 (a)), im Gegenzug dazu weist der Druckbogenverlauf im Bereich des Momentennulldurchgangs
eine erhebliche Steigung auf. Die so auf Basis des EDBM bestimmten Druckbogenverläufe zeigen ab
moderaten Belastungen (ca. 40-45% der Bruchlaststufe) eine klassische Sprengwerkform unter
Einzellasten (Bild 6-26 (b)) bzw. Bogenform unter Streckenlasten (Bild 6-27 (b)).
0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
LS 0 kN LS 400 kN LS 800 kN LS 1200 kN LS 1600 kN LS 1743 kN Lage des Spanngliedes

(a) DLT 1 – DBM


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
LS 0 kN LS 400 kN LS 800 kN LS 1200 kN LS 1600 kN LS 1743 kN Lage des Spanngliedes

(b) DLT 1 - EDBM –  = variabel = 01,0

Bild 6-26: Lastabhängig bestimmte Druckbogenverläufe am Beispiel des Versuchsträgers DLT 1 auf
Basis des DBM und EDBM

183
6.5 Gegenüberstellung experimentell, numerisch und analytisch bestimmter Druckbogenverläufe

Höhe [m] 0,8


0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
LS 200 kN/m LS 300 kN/m LS 413 kN/m LS 496 kN/m Lage des Spanngliedes

(a) DLT 4 - DBM


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
LS 200 kN/m LS 300 kN/m LS 413 kN/m LS 496 kN/m Lage des Spanngliedes

(c) DLT 4 - EDBM –  = variabel = 01,0

Bild 6-27: Lastabhängig bestimmte Druckbogenverläufe am Beispiel des Versuchsträgers DLT 4 auf
Basis des DBM und EDBM

Im Folgenden wird gezeigt, dass bei Anwendung des EDBM unter Ansatz eines Faktors  zur
lastabhängigen Anpassung der Druckstrebenneigung eine gute Übereinstimmung zwischen den
experimentell, numerisch und analytisch bestimmten Druckbögen für alle Belastungsstufen erzielt wird.

6.5.3 Versuchsträger DLT 1


Bild 6-28 zeigt eine Gegenüberstellung der lastabhängig bestimmten Druckbogenverläufe auf Basis des
DBM bzw. EDBM mit den mittels numerischen Simulationen ermittelten Druckbogenverläufen am
Beispiel des Versuchsträgers DLT 1. Messtechnisch wurde im Rahmen dieses Versuches die
Druckbogenwirkung nicht untersucht. Es zeigt sich, dass bis zur Laststufe 800 kN die numerisch
ermittelten Druckbogenverläufe mit hoher Präzision mithilfe des DBM (bzw. EDBM unter Ansatz von
 = 0) abgebildet werden können (Bild 6-28 (a) – (c)). Zwischen den Laststufen 800 kN und 1743 kN
wird  zur Berücksichtigung der fortschreitenden Schrägrissbildung linear zwischen null und eins
interpoliert (Bild 6-28 (d) – (g)). Die so auf Basis des EDBM ermittelten Druckbogenverläufe bilden die
numerisch ermittelten Druckbogenverläufe dann in guter Näherung ab. Die in Bild 6-28 (g) im Bereich
der Innenstütze abweichenden Druckbogenverläufe sind auf numerische Probleme bei der Simulation
im Bereich der Innenstütze zurückzuführen.

Da, wie in Abschnitt 5.4.3 beschrieben, die numerischen Simulationsergebnisse hier das beobachtete und
messtechnisch erfasste reale Tragverhalten grundsätzlich gut abbilden, ist davon auszugehen, dass die
numerisch bestimmten Druckbogenverläufe die Realität gut widerspiegeln. Aufgrund der guten
Übereinstimmung zwischen den numerisch und analytisch auf Basis des EDBM bestimmten
Druckbogenverläufen ist demnach zu schließen, dass das EDBM unter Ansatz einer lastabhängigen
Druckstrebenneigung hier zu einer wirklichkeitsnahen Bestimmung der Druckbogenverläufe führt.

6.5.4 Versuchsträger DLT 2


Auf eine Gegenüberstellung der analytisch und numerisch bestimmten Druckbogenverläufe am Beispiel
des Versuchsträgers DLT 2 wird zu Begrenzung des Umfangs an dieser Stelle verzichtet. Die Ergebnisse
sind qualitativ sehr ähnlich zu den Versuchsnachrechnungen am Beispiel des Versuchsträgers DLT 1.

6.5.5 Versuchsträger DLT 3


Versuchsträger DLT 3 wurde zur messtechnischen Untersuchung der Druckbogenwirkung mit
aufgeklebten Beton-DMS ausgestattet (s. Abschnitt 3.5.7). Der Verlauf des so messtechnisch ermittelten

184
6 Analytisches Ingenieurmodell

Druckbogens ist in Bild 6-29 zusätzlich rot-gestrichelt dargestellt. Es wird jedoch darauf hingewiesen,
dass aufgrund des Ausfalls einiger Beton-DMS im Bereich des Momentennulldurchgangs der
Druckbogenverlauf hier messtechnischen Ungenauigkeiten unterliegt.
0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 0 kN DBM LS 0 kN EDBM LS 0 kN Lage des Spanngliedes

(a) DLT 1 – LS 0 kN –  = 0
0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 400 kN DBM LS 400 kN EDBM LS 400 kN Lage des Spanngliedes

(b) DLT 1 – LS 400 kN –  = 0


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 800 kN DBM LS 800 kN EDBM LS 800 kN Lage des Spanngliedes

(c) DLT 1 – LS 800 kN –  = 0


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1200 kN DBM LS 1200 kN EDBM LS 1200 kN Lage des Spanngliedes

(d) DLT 1 – LS 1200 kN –  = 0,42


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1600 kN DBM LS 1600 kN EDBM LS 1600 kN Lage des Spanngliedes

(e) DLT 1 – LS 1600 kN –  = 0,85


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1697 kN DBM LS 1743 kN EDBM LS 1743 kN Lage des Spanngliedes

(f) DLT 1 – LS ca. 1700 kN –  = 1,00


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
FEM LS 1944 kN DBM LS 1890 kN EDBM LS 1890 kN Lage des Spanngliedes

(g) DLT 1 – LS ca. 1890 kN –  = 1,00

Bild 6-28: Gegenüberstellung lastabhängig bestimmter Druckbogenverläufe auf Basis des DBM bzw.
EDBM mit den mittels numerischer Simulationen ermittelten Druckbogenverläufen am
Beispiel des Versuchsträgers DLT 1

Auffällig ist, dass der messtechnisch bestimmte Druckbogen unter der Laststufe 800 kN im Bereich der
Innenstütze noch sehr horizontal verläuft (Bild 6-29 (a)). Dieser Effekt ist zu kleinem Anteil darauf
zurückzuführen, dass die Oberflächenverformungen aus dem Konstruktionseigengewicht nicht mithilfe
der applizierten Beton-DMS gemessen werden konnten, da diese auf den bereits infolge Eigengewicht
belasteten Träger appliziert wurden. Zudem sind unter derartigen Belastungen die Betondehnungen

185
6.5 Gegenüberstellung experimentell, numerisch und analytisch bestimmter Druckbogenverläufe

stellenweise sehr gering und mitunter im Bereich der Messtoleranz. Der bereichsweise unerwartete
Verlauf des messtechnisch bestimmten Druckbogens unter der Laststufe 800 kN ist daher auf eine
möglicherweise ungenaue Verformungsermittlung in Verbindung mit der nicht gemessenen
Oberflächenverformung infolge des Eigengewichts zurückzuführen. Eine rechnerische Unterschätzung
der tatsächlichen Vorspannung kann hier, aufgrund der präzisen Messung der Vorspannkräfte,
ausgeschlossen werden. Im Bereich der Innenstütze zeigt sich ab moderaten Belastungen und damit
einhergehenden lokal hohen Betondehnungen eine sehr gute Übereinstimmung der messtechnisch,
numerisch und analytisch auf Basis des EDBM bestimmten Druckbogenverläufe.

Grundsätzlich zeigt sich im Rahmen der Nachrechnung dieses Versuchsträgers auch eine gute
Übereinstimmung zwischen den numerisch und analytisch auf Basis des EDBM bestimmten
Druckbogenverläufen. Es wird erneut deutlich, dass die Ermittlung der Druckbogenverläufe auf Basis
des DBM ab einsetzender Schrägrissbildung (ca. ab Laststufe 800 kN) zur Beschreibung der
tatsächlichen Druckbogenverläufe ungeeignet ist.
0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
EXP LS 800 kN FEM LS 800 kN DBM LS 800 kN EDBM LS 800 kN Lage des Spanngliedes

(a) DLT 3 – LS 800 kN –  = 0


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
EXP LS 1200 kN FEM LS 1200 kN DBM LS 1200 kN EDBM LS 1200 kN Lage des Spanngliedes

(b) DLT 3 – LS 1200 kN –  = 0,50


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
EXP LS 1600 kN FEM LS 1650 kN DBM LS 1600 kN EDBM LS 1600 kN Lage des Spanngliedes

(c) DLT 3 – LS ca. 1600 kN –  = 1,00


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
EXP LS 1794 kN FEM LS 1705 kN DBM LS 1794 kN EDBM LS 1794 kN Lage des Spanngliedes

(d) DLT 3 – LS ca. 1800 kN –  = 1,00

Bild 6-29: Gegenüberstellung lastabhängig bestimmter Druckbogenverläufe auf Basis des DBM bzw.
EDBM mit den mittels numerischer Simulationen und messtechnisch ermittelten
Druckbogenverläufen am Beispiel des Versuchsträgers DLT 3

6.5.6 Versuchsträger DLT 4


Auch Versuchsträger DLT 4 wurde zur messtechnischen Untersuchung der Druckbogenwirkung mit
aufgeklebten Beton-DMS ausgestattet (s. Abschnitt 3.5.7). Die Anzahl und Art der Messtechnik erlaubte
hier, im Vergleich zum Versuchsträger DLT 3, eine präzisere Erfassung der Druckbogenwirkung.
Dennoch ist auch hier und insbesondere im Bereich der Innenstütze durch den Ausfall von Beton-DMS

186
6 Analytisches Ingenieurmodell

eine erhöhte Ungenauigkeit im Verlauf des messtechnisch erfassten Druckbogens zu erwarten. Der
Verlauf der experimentell ermittelten Druckbögen ist in Bild 6-30 rot-gestrichelt dargestellt.
0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
EXP LS 200 kN/m FEM LS 205 kN/m DBM LS 200 kN/m EDBM LS 200 kN/m Lage des Spanngliedes

(a) DLT 4 – LS ca. 200 kN/m –  = 0

0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
EXP LS 300 kN/m FEM LS 299 kN/m DBM LS 300 kN/m EDBM LS 300 kN/m Lage des Spanngliedes

(b) DLT 4 – LS 300 kN/m –  = 0,47


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
EXP LS 413 kN/m DBM LS 413 kN/m EDBM LS 413 kN/m Lage des Spanngliedes

(c) DLT 4 – LS 413 kN/m –  = 1,00


0,8
Höhe [m]

0,6
0,4
0,2
0,0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 [cm] 600
EXP LS 496 kN/m DBM LS 496 kN/m EDBM LS 496 kN/m Lage des Spanngliedes

(d) DLT 4 – LS 496 kN/m –  = 1,00

Bild 6-30: Gegenüberstellung lastabhängig bestimmter Druckbogenverläufe auf Basis des DBM bzw.
EDBM mit den mittels numerischer Simulationen und messtechnisch ermittelten
Druckbogenverläufen am Beispiel des Versuchsträgers DLT 4

Grundsätzlich ist festzustellen, dass eine gute Übereinstimmung zwischen den analytisch und
messtechnisch bestimmten Druckbogenverläufen besteht (Bild 6-30 (b)-(d)). Lediglich bei geringen
Belastungen zeigt sich eine gewisse Abweichung zwischen dem messtechnisch und den numerisch bzw.
analytisch bestimmten Druckbogenverläufen. Hier ist der Verlauf des messtechnisch bestimmten
Druckbogens maßgeblich auf die nicht gemessene Oberflächenverformung des Trägers infolge
Eigengewicht zurückzuführen. Dieser Messfehler verliert jedoch mit zunehmender Belastung an
Bedeutung und ist im Bruchzustand von zu vernachlässigender Größenordnung.

Im Rahmen der numerischen Simulationen trat das Systemversagen bei einer Streckenlast von ca.
299 kN/m auf (s. Abschnitt 5.4.4). Die numerisch bestimmten Druckbögen der Laststufen 200 kN/m
(Bild 6-30 (a)) und 299 kN/m (Bild 6-30 (b)) sind sehr ähnlich zu den analytisch auf Basis des EDBM
bestimmten Druckbogenverläufen. Ebenso besteht eine gute Übereinstimmung zwischen den
numerisch und messtechnisch ermittelten Druckbogenverläufen für die Laststufe 299 kN/m.

Der Vergleich der numerisch, messtechnisch und analytisch auf Basis des EDBM bestimmten
Druckbogenverläufe verdeutlicht, dass mithilfe des EDBM der Druckbogenverlauf für beliebige
Laststufen sehr wirklichkeitsnah bestimmt werden kann. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass
die auf Basis des EDBM berechneten Querkrafttraganteile eine wirklichkeitsnahe Bestimmung der
Querkrafttragfähigkeit ermöglichen.

187
6.6 Zusammenfassung

6.6 Zusammenfassung
Es wurden zwei analytische Modelle zur Ermittlung eines zusätzlichen Querkrafttraganteils infolge
Druckbogenwirkung bei der Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit vorgespannter Balken vorgestellt.
Die genannten analytischen Modelle wurden allein aus den Gleichgewichtsbedingungen am vertikalen
schnitt (DBM) bzw. schrägen Schnitt (EDBM) hergeleitet. Die Festlegung empirischer Beiwerte zur
Kalibrierung der Modelle an Versuchsergebnissen ist somit nicht erforderlich. Die Analytik stellt
schließlich die dritte Säule dar, mithilfe deren die Druckbogenwirkung bei vorgespannten Balken
nachgewiesen werden konnte.

Der Vergleich zwischen Versuchsergebnissen und Versuchsnachrechnungen mit dem DBM an


durchlaufenden Spannbetonträgern hat gezeigt, dass dieses Modell bei moderaten Lastniveaus, welche
ca. 40%-50% unterhalb des Bruchlastniveaus liegen, im Hinblick auf die rechnerische
Querkrafttragfähigkeit sehr zufriedenstellende Ergebnisse liefert. Der Druckbogenverlauf kann dann
zutreffend unter Berücksichtigung der Biegebeanspruchung und der Vorspannwirkung bestimmt
werden. Die Querkrafttragfähigkeiten lassen sich mithilfe dieses Modells sehr gut abbilden, solange
keine Schrägrissbildung erfolgt und die Hypothese über das Ebenbleiben der Querschnitte Gültigkeit
besitzt. Bei ausschließlicher vertikaler Biegerissbildung ist dies der Fall.

Im Grenzzustand der Tragfähigkeit bzw. im Bruchzustand zeigten sich im Rahmen der durchgeführten
Versuche stets ausgeprägte Schrägrisse. Die Hypothese über das Ebenbleiben der Querschnitte gilt dann
entsprechend nicht mehr. Auf Basis des Erweiterten Druckbogenmodells (EDBM) lässt sich die
Querkrafttragfähigkeit der untersuchten Versuchsträger jedoch auch für den Bruchzustand mit
ausgeprägter Schrägrissbildung zutreffend erfassen. Durch die Berücksichtigung der einwirkenden
Querkraft, zusätzlich zur Biegebeanspruchung und Vorspannwirkung, bei der Bestimmung des
Druckbogenverlaufs nach dem EDBM lässt sich letztlich der Betontraganteil Vcc infolge
Druckbogenwirkung deutlich wirklichkeitsnäher bestimmen als nach dem DBM. Eine besondere
Betrachtung erfolgte insbesondere für Bereiche mit lastbedingten Diskontinuitäten. Für die sich dort
fächerartig einstellenden Druckstreben wurde ein ingenieurmäßiger Ansatz entwickelt, mithilfe dessen
eine resultierende Druckstrebenneigung für vertikale Schnitte in diesen Diskontinuitätsbereichen
bestimmt werden kann.

Es wurde ein ingenieurmäßiger Ansatz vorgestellt, auf Basis dessen der Übergang vom DBM und reiner
Biegerissbildung zum EDBM und zusätzlicher Schrägrissbildung erfasst werden kann. Im Zuge der
Nachrechnung bestehender Brückenbauwerke ist dieser Modellübergang jedoch von untergeordneter
Bedeutung, da die Tragfähigkeit lediglich für den Bruchzustand nachgewiesen werden muss.

Insgesamt konnte eine sehr gute Übereinstimmung zwischen den messtechnisch, numerisch und
analytisch ermittelten Druckbogenverläufen aufgezeigt werden. Der Druckbogenverlauf erwies sich
dabei erwartungsgemäß stark abhängig von der Art und Höhe der Belastung sowie der Höhe der
Vorspannung. Die Druckbogenwirkung konnte letztlich so an vorgespannten Zweifeldträgern unter
Einzel- und Streckenlasten und unterschiedlichen Lastniveaus analytisch nachgewiesen werden.

188
7 Zusammenfassung und Ausblick
7.1 Zusammenfassung
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde sich mit dem Erweiterten Druckbogenmodell zur
Beschreibung des Betontraganteils bei Querkraft auseinandergesetzt. Es wurde der Frage nachgegangen,
von welchen Randbedingungen ein derartiger Querkrafttraganteil wesentlich beeinflusst wird, wie sich
dieser numerisch bzw. analytisch visualisieren sowie quantifizieren lässt und inwiefern sich die
Querkrafttragfähigkeiten experimentell untersuchter, durchlaufender Spannbetonbalken auf Basis dieses
Modells wirklichkeitsnah bestimmen lassen.

Die Grundlage der Arbeit bilden die selbst konzipierten, durchgeführten und ausgewerteten
experimentellen Untersuchungen an vier selbst hergestellten und mit umfangreicher Messtechnik
versehenen zweifeldrigen Spannbetonbalken. Diese, an der TU Dortmund durchgeführten
Großversuche, wurden detailliert beschrieben, dokumentiert sowie ausgewertet und im Anhang zur
vorliegenden Arbeit umfassend dargestellt. Die dabei experimentell gewonnenen Ergebnisse wurden so
auch der Fachwelt für weitergehende Untersuchungen zugänglich gemacht. Besonders zu erwähnen ist,
dass mithilfe geeigneter Messtechnik die lastabhängige Druckbogenwirkung einiger Versuchsträger
erfasst werden und somit das lastabhängige Querkrafttragverhalten detailliert beschrieben und
verständlich gemacht werden konnte.

Mit dem Ziel, die Versuche numerisch zu simulieren, wurden zunächst das phänomenologische
Werkstoffverhalten von Beton, Betonstahl und Spannstahl sowie die Grundlagen der numerischen
Umsetzung des jeweiligen Werkstoffverhaltens und des zugehörigen Verbundverhaltens im
Programmsystem ABAQUS dargestellt. Dabei wurde die grundsätzliche Eignung des in ABAQUS
implementierten Materialmodells Concrete Damaged Plasticity (CDP) herausgestellt, obgleich auch auf
die bekannten Ungenauigkeiten des mehraxialen, vereinfachten (isotropen) Materialverhaltens
hingewiesen wurde.

Die anschließenden numerischen Simulationsergebnisse der Großversuche wurden aufwändig


hinsichtlich der Plausibilität geprüft und umfangreich im Anhang der vorliegenden Arbeit dargestellt. Es
gelang i.d.R. eine wirklichkeitsnahe Simulation des experimentell beobachteten Tragverhaltens bei
Beibehaltung einer einheitlichen Modellkalibrierung. Jedoch konnte das im Versuch beobachtete
Tragverhalten des Versuchsträgers DLT 4 unter Streckenlasten numerisch nicht befriedigend
wirklichkeitsnah abgebildet werden. Im Zuge der Simulation konnten die Versuchstraglasten bei Weitem
nicht erreicht werden. Vereinzelt konnte auch beobachtet werden, dass der Querkraftbewehrungsgrad,
welcher im Rahmen der experimentellen Untersuchungen im Hinblick auf die Systemtraglast durchaus
von Bedeutung ist, im Rahmen der numerischen Simulationen eine eher untergeordnete Rolle spielte. In
der Mehrheit der numerischen Simulationen konnte das experimentell beobachtete Tragverhalten jedoch
gut bis sehr gut abgebildet werden.

Im Rahmen der Auswertungen der Simulationsberechnungen wurde der Fokus auf die Untersuchung
des lastabhängigen Verlaufs der inneren Kräfte unter Berücksichtigung der Druckbogenwirkung gelegt.
Dazu wurden aus numerisch aufwändig bestimmten Ergebnissen die Druckbogenverläufe visualisiert

189
7.1 Zusammenfassung

und die resultierenden Querkrafttraganteile infolge Druckbogen- und Vorspannwirkung (Vcc und Vp)
bestimmt. Es konnte so aufgezeigt werden, dass diese Querkrafttraganteile zusammengenommen und
abhängig vom Lastniveau in den Simulationen signifikante Traganteile hinsichtlich der
Querkrafttragfähigkeit darstellen.

Im Zuge der experimentellen Untersuchungen wurden planmäßig im Wesentlichen Variationen des


Querkraftbewehrungsgrades und der Belastungsart realisiert. Aufbauend auf den daran kalibrierten
numerischen Simulationen der Großversuche wurden weitergehende Parameterstudien durchgeführt.
Im Rahmen dieser Studien wurden modellierungs-, geometrie- und systemabhängige Einflussgrößen
untersucht, welche im Zuge der experimentellen Untersuchungen nicht untersucht werden konnten.
Dabei wurde stets untersucht, welchen Einfluss einzelne Parameter auf den simulierten
Druckbogenverlauf haben. Zudem wurde das lastabhängige Querkrafttragverhalten diskutiert. Es zeigte
sich dabei insbesondere, dass in der Simulation auch bei schwach bis nicht querkraftbewehrten
Spannbetonbalken von einer signifikanten Querkrafttragfähigkeit auszugehen ist, welche durch die
Druckbogen- und Vorspannwirkung zusammen gut zu begründen ist.

Im Rahmen der Arbeit wurden zwei analytische Rechenmodelle zur Ermittlung eines zusätzlichen
Querkrafttraganteils infolge Druckbogenwirkung bei der Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit
vorgespannter Balken vorgestellt: das Druckbogenmodell (DBM) sowie das Erweiterte
Druckbogenmodell (EDBM). Bei dem Druckbogenmodell nach Maurer & Kiziltan [80; 106; 114] wird
dem Fachwerkmodell mit Rissreibung die Tragwirkung eines vereinfacht bestimmten Betondruckbogens
überlagert. Der Druckbogenverlauf bestimmt sich aus der Lage der horizontalen Biegedruckkraft in
diskreten vertikalen Schnitten unter Berücksichtigung des Biegemomentes und der Vorspannwirkung.
Es wurde gezeigt, dass das DBM mit ausreichender Genauigkeit zur Ermittlung der
Querkrafttragfähigkeit vorgespannter Balken im ungerissenen Zustand I oder bei ausschließlicher
Biegerissbildung herangezogen werden kann. Damit ist es für die Bestimmung der Querkrafttragfähigkeit
im Grenzzustand der Tragfähigkeit jedoch nur im Fall ohne nennenswerte Schrägrissbildung geeignet.

Das EDBM dient der Ermittlung der Querkrafttragfähigkeit vorgespannter Balken bei zusätzlicher
Schrägrissbildung im Grenzzustand der Tragfähigkeit. Es beruht methodisch teilweise auf dem
Vorgehen bei Anwendung des DBM. Zusätzlich zur horizontalen Biegedruckkraft wird hier jedoch auch
die horizontale Komponente der geneigten Druckstrebenkräfte aus der Fachwerkwirkung im Steg
infolge Querkraft bei der Bestimmung des Druckbogenverlaufes in Ansatz gebracht. Der daraus
resultierende Druckbogenverlauf weicht daher in Abhängigkeit von der Größe der einwirkenden
Querkraft vom Verlauf des Druckbogens ab, welcher vereinfacht nach dem DBM ermittelt wurde. Im
Bereich lastbedingter Diskontinuitätsstellen ist zudem die fächerartige Ausbreitung der Druckstreben im
Steg bei der Berechnung des Druckbogenverlaufs nach dem EDBM zu berücksichtigen. Im Rahmen der
vorliegenden Arbeit wurde dazu ein geeigneter Ansatz vorgestellt, wie auf Basis einer gemittelten
Druckstrebenneigung der Einfluss der einwirkenden Querkraft bei der Berechnung des
Druckbogenverkaufes im Bereich von Diskontinuitätsbereichen berücksichtigt werden kann.

Durch den Vergleich zwischen Versuchsergebnissen und Versuchsnachrechnungen mit den genannten
analytischen Modellen konnten die Potentiale der analytischen Druckbogenmodelle aufgezeigt und die
jeweiligen Anwendungsgrenzen definiert werden. Zudem wurde als Näherung ein ingenieurmäßiger

190
7 Zusammenfassung und Ausblick

Ansatz vorgestellt, welcher den Übergang vom DBM zum EDBM vereinfacht aber ausreichend genau
erfasst. Im Zuge der Nachrechnung bestehender Brückenbauwerke ist dieser Modellübergang jedoch
von untergeordneter Bedeutung, da die Tragfähigkeit lediglich für den Bruchzustand, und dann mit dem
EDBM nachgewiesen werden muss. Es zeigte sich grundsätzlich, dass sich die experimentell bestimmten
Systemtraglasten in sehr guter Näherung mit dem EDBM erklären und bestimmen lassen.

Im Rahmen der experimentellen, numerischen und analytischen Untersuchungen konnte stets


festgestellt werden, dass sich bei vorgespannten Balken eine deutliche Druckbogenwirkung einstellt. Der
Druckbogen folgt dabei qualitativ der Stützlinie für die gegebene Belastung. Die Form der Stützlinie
unter Einzelbelastung kann durch ein Sprengwerk idealisiert werden; die unter Streckenbelastung
entspricht der eines Bogens. Der Verlauf des Druckbogens ist daher stark abhängig von der Größe und
Art der Beanspruchung. Durch den Vergleich von experimentell, numerisch und analytisch bestimmten
Druckbogenverläufen konnte die geometrische Ähnlichkeit der mittels unterschiedlicher Verfahren und
unabhängig voneinander bestimmten Druckbogenverläufe belegt werden. Diese Ähnlichkeit wurde so
interpretiert, dass sich Druckbogenverläufe und der daraus resultierende Querkrafttraganteil des Betons
mithilfe der vorgestellten analytischen Druckbogenmodelle im Rahmen der jeweiligen
Anwendungsgrenzen wirklichkeitsnah bestimmen lassen.

Insgesamt zeigten die Versuchsnachrechnungen, dass sich die Querkrafttragfähigkeiten der untersuchten
Versuchsträger im Wesentlichen auf Basis der folgenden vier lastabhängigen Querkrafttraganteile in
guter Übereinstimmung mit den tatsächlichen Querkrafttragfähigkeiten bestimmen ließen:

- Querkrafttragfähigkeit infolge Druckbogenwirkung


- Querkrafttragfähigkeit des geneigten Spanngliedes
- Querkrafttragfähigkeit der Querkraftbewehrung
- Querkrafttragfähigkeit der ungerissenen Betonzugzone

Im ungerissenen Zustand I ist dabei erwartungsgemäß die Querkrafttragfähigkeit der ungerissenen


Betonzugzone von nennenswerter und die der Querkraftbewehrung ohne Bedeutung. Im gerissenen
Zustand II kehrt sich die Bedeutung dieser Querkrafttraganteile um. Im Rahmen der durgeführten
Versuche erwies sich der aus der Vorspannwirkung resultierende Querkrafttraganteil als tendenziell eher
schwach abhängig vom Lastniveau. Dieser Effekt war hier darauf zurückzuführen, dass in
Balkenbereichen, in denen ein signifikanter Spannungsanstieg im Spannstahl infolge äußerer Lasten zu
beobachten war, die Spanngliedneigung gering war (Feldmitte bzw. Stützbereich). In Bereichen mit
nennenswerter Spanngliedneigung zeigte sich hingegen lediglich ein schwacher Spannungsanstieg im
Spannstahl infolge äußerer Lasten (Momentennulldurchgang bzw. Endauflagerbereiche). Der
Querkrafttraganteil infolge Druckbogenwirkung erwies sich hingegen über alle Laststufen als
näherungsweise gleich bedeutsam. Da aus zunehmenden äußeren Lasten auch die inneren Kräfte
zunehmen, nimmt der aus dem Verlauf der resultierenden Druckkraft bestimmte Querkrafttraganteil
infolge Druckbogenwirkung entsprechend lastabhängig zu.

Grundsätzlich stellt sich jedoch die Frage, als wie wahrscheinlich ein Querkraftversagen bei bestehenden
Betonbrücken überhaupt einzuschätzen ist. Im Rahmen der experimentellen Untersuchungen wurden
vorgespannte Zweifeldträger getestet, welche gegenüber älteren, bestehenden Brückenbauwerke deutlich

191
7.2 Ausblick

erhöhte Biegebewehrungsgrade aufwiesen. Obwohl die Versuchsträger verhältnismäßig schwach


Querkraftbewehrt waren, erwiesen sich in keinem Versuch schräge Schubrisse, welche nicht aus
Biegerissen hervorgingen, als kritisch. Es ist daher naheliegend anzunehmen, dass sich bei bestehenden
Brückenbauwerken mit geringen Längsbewehrungsgraden mit hoher Wahrscheinlichkeit ein
Biegeversagen vor einem Querkraftversagen einstellen wird.

7.2 Ausblick
Experimentelle Untersuchungen sind im Hinblick auf die Kalibrierung numerischer und analytischer
Rechenmodelle unverzichtbar. Die im Rahmen der vorliegenden Arbeit durchgeführten und
dokumentierten Versuche bilden in diesem Kontext eine sehr wertvolle Datenbasis auch für andere
Forscher, da insbesondere Versuche an repräsentativen, vorgespannten Zweifelträgern zum derzeitigen
Zeitpunkt nur in geringer Anzahl vorliegen. Dennoch besteht weiterer experimenteller
Forschungsbedarf, um aktuelle, praxisbezogene Fragestellungen im Rahmen wissenschaftlicher
Untersuchungen zu analysieren und die Ergebnisse für die Anwendung bei der Nachrechnung
bestehender Betonbrücken, aber auch für die Bemessung neuer Bauwerke aufzuarbeiten. Im Rahmen
derartiger Untersuchungen sollte insbesondere der Frage nachgegangen werden, wie die Interaktion von
Biegung, Querkraft und Torsion bei größeren Schubschlankheiten zutreffend erfasst und wie ein
derartiger Nachweis angemessen normativ berücksichtigt werden kann. Für die Untersuchungen des
Tragverhaltens von Spannbetonbalken mit Durchlaufwirkung unter derartigen, kombinierten
Beanspruchungen fehlt bislang noch eine ausreichende Anzahl geeigneter Versuchsdaten. Von Interesse
ist auch die Untersuchung der Querkrafttragfähigkeit nicht oder lediglich sehr gering querkraftbewehrter,
schubschlanker Spannbetonbalken mit Durchlaufwirkung. Es ist zu erwarten, dass derartige Bauteile
auch ohne nennenswerte Querkraftbewehrung eine erhebliche Querkrafttragfähigkeit aufweisen.
Allerdings ist dann das zunehmend spröde Systemversagen zu beachten. Im Rahmen des
Sicherheitskonzepts bestehen Anforderungen an ein duktiles Versagensverhalten mit entsprechender
Ankündigung. Es sollte zudem der grundlegenden Frage nachgegangen werden, inwiefern sich bei realen
Brückenbauwerken mit i.d.R. verhältnismäßig geringen Längsbewehrungsgraden überhaupt ein
Querkraftversagen vor einem Biegeversagen einstellen kann. Experimentelle Untersuchungen an
repräsentativen, durchlaufenden Spannbetonbalken mit geringen Längsbewehrungsgraden sind daher
von großem Interesse. Im Rahmen aktueller Untersuchungen wird zudem häufig auf die unzureichende
normative Berücksichtigung von Maßstabseffekten sowie der Schubschlankheit bei dem
Querkraftnachweis von Bauteilen mit und ohne Querkraftbewehrung hingewiesen.

Im Rahmen zukünftiger Untersuchungen ist zu erwarten, dass Finite-Elemente Programmsysteme eine


weiterhin zunehmende Bedeutung zukommt. Dennoch setzten numerische Simulationen zumeist eine
Modellkalibrierung und Validierung an vorliegenden Versuchsergebnissen voraus, weshalb
experimentelle Untersuchungen letztlich auch weiterhin die Basis numerischer Untersuchungen bilden
werden. Mit fortschreitender Weiterentwicklung der implementierten Materialmodelle, insbesondere im
Hinblick auf die Berücksichtigung der Beton-Beton-Interaktion (Rissreibung) bzw. Stahl-Beton-
Interaktion (Verbundverhalten), ist jedoch zu erwarten, dass das komplexe, nichtlineare
Materialverhalten von Stahl- bzw. Spannbeton zukünftig noch wirklichkeitsnäher erfasst werden wird

192
7 Zusammenfassung und Ausblick

[56]. Wie in dieser Arbeit gezeigt, können numerische Untersuchungen bei geeigneter Modellierung,
zutreffender Abbildung des komplexen Materialverhaltens von Stahl- bzw. Spannbetonbauteilen sowie
nach erfolgter Plausibilitätsprüfung dann ein sehr hilfreiches Werkzeug zur Analyse, Visualisierung und
Verdeutlichung des globalen sowie lokalen Tragverhalten sein und entscheidend zu einem besseren
Verständnis beitragen.

193
7.2 Ausblick

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206
Tabellenverzeichnis
Tabelle 2-1: Entwicklung der Bemessungsvorschriften zum Nachweis der
Querkrafttragfähigkeit des Längssystems im Spannbetonbrückenbau
in Deutschland..........................................................................................................................25
Tabelle 3-1: Zusammenstellung der Längs- und Querkraftbewehrung ................................................45
Tabelle 3-2: Untersuchungen zum Grad der Querschnittsschwächung von
Bewehrungsstäben infolge mechanischer Oberflächenbehandlung zur
DMS-Applikation.....................................................................................................................49
Tabelle 3-3: Tatsächliche und rechnerische Mittelwerte der Materialfestigkeiten
des Betons .................................................................................................................................52
Tabelle 3-4: Ermittelte Mittelwerte der Materialfestigkeiten des Betonstahls
Typ B500B ................................................................................................................................53
Tabelle 3-5: Ermittelte Mittelwerte der Materialfestigkeiten des Spannstahls
Typ St 1570/1770 ....................................................................................................................53
Tabelle 3-6: Messergebnisdarstellung für ausgewählte, repräsentative
Belastungsniveaus ....................................................................................................................54
Tabelle 3-7: Mittelwerte der (zeitabhängigen) Vorspannkräfte und
Spannkraftverluste ...................................................................................................................57
Tabelle 4-1: Modell- und Materialparameter für CDP .............................................................................94
Tabelle 5-1: Elastische Bettungsmodule der Auflager für numerische Simulationen ...................... 105
Tabelle 5-2: Parameterstudie zum Einfluss des Viskositätsparameters
(Referenzsimulation DLT 1-A)........................................................................................... 111
Tabelle 5-3: Numerische Simulationen des Tragverhaltes der Versuchsträger
DLT 1 – DLT 3 .................................................................................................................... 113
Tabelle 5-4: Untersuchte Laststufen der numerischen Simulation DLT1-A .................................... 117
Tabelle 5-5: Numerische Simulation des Tragverhaltens des Versuchsträgers DLT
4 ............................................................................................................................................... 127
Tabelle 5-6: Untersuchte Laststufen der numerischen Simulation DLT4-A .................................... 128
Tabelle 5-7: Parameterstudie zum Einfluss des Querkraftbewehrungsgrades
(Referenzsimulation DLT 1-A)........................................................................................... 134
Tabelle 5-8: Parameterstudie zum Einfluss des Vorspanngrades
(Referenzsimulation DLT 1-A)........................................................................................... 137
Tabelle 5-9: Parameterstudie zum Einfluss der Laststellung (Referenzsimulation
DLT 1-A) ............................................................................................................................... 141
Tabelle 5-10: Parameterstudie zum Einfluss des Lastbildes (Referenzsimulation
DLT 1-A) ............................................................................................................................... 143
Tabelle 5-11: Parameterstudie zum Einfluss des Querkraftbewehrungsgrades
(Referenzsimulation DLT 1-A)........................................................................................... 148

207
Tabellenverzeichnis

208
Anhang
A1 Experimentelle Untersuchungen ........................................................................................212
A1.1 Versuchsstände ................................................................................................................................212
A1.2 Bewehrungspläne.............................................................................................................................214
A1.2.1 Versuchsträger DLT 1..................................................................................................214
A1.2.2 Versuchsträger DLT 2..................................................................................................214
A1.2.3 Versuchsträger DLT 3..................................................................................................215
A1.2.4 Versuchsträger DLT 4..................................................................................................215
A1.3 Messtechnik ......................................................................................................................................216
A1.3.1 Versuchsträger DLT 1 - Übersicht.............................................................................216
A1.3.2 Versuchsträger DLT 2 - Übersicht.............................................................................216
A1.3.3 Versuchsträger DLT 3 - Übersicht.............................................................................217
A1.3.4 Versuchsträger DLT 4 - Übersicht.............................................................................217
A1.3.5 Versuchsträger DLT 1..................................................................................................218
A1.3.6 Versuchsträger DLT 2..................................................................................................219
A1.3.7 Versuchsträger DLT 3..................................................................................................220
A1.3.8 Versuchsträger DLT 4..................................................................................................221
A1.3.9 Messung der Endauflagerkräfte ..................................................................................222
A1.3.10 Messung der Vorspannkräfte ......................................................................................223
A1.3.11 Dehnungsmessstreifen auf Betonstahl ......................................................................224
A1.4 Materialeigenschaften .....................................................................................................................225
A1.4.1 Beton ......................................................................................................................225
A1.4.2 Betonstahl ......................................................................................................................230
A1.4.3 Spannstahl ......................................................................................................................236
A1.5 Auflagerkräfte ..................................................................................................................................237
A1.5.1 Einzellastversuche DLT 1-3 ........................................................................................237
A1.5.2 Streckenlastversuch DLT 4 .........................................................................................238
A1.6 Vorspannkräfte ................................................................................................................................239
A1.6.1 Versuchsträger DLT 1 – Versuch 1 (85d).................................................................239
A1.6.2 Versuchsträger DLT 1 – Versuch 2 (175d)...............................................................240
A1.6.3 Versuchsträger DLT 2..................................................................................................241
A1.6.4 Versuchsträger DLT 3..................................................................................................242

209
Anhang Inhaltsverzeichnis

A1.6.5 Versuchsträger DLT 4.................................................................................................. 243


A1.7 Rissbilder für ausgewählte Laststufen .......................................................................................... 244
A1.7.1 Versuchsträger DLT 1.................................................................................................. 244
A1.7.2 Versuchsträger DLT 2.................................................................................................. 246
A1.7.3 Versuchsträger DLT 3.................................................................................................. 248
A1.7.4 Versuchsträger DLT 4.................................................................................................. 250
A1.8 Bruchbilder ....................................................................................................................................... 252
A1.9 Numerische Spannungswerte für ausgewählte Laststufen........................................................ 254
A1.9.1 Versuchsträger DLT 1.................................................................................................. 254
A1.9.2 Versuchsträger DLT 2.................................................................................................. 256
A1.9.3 Versuchsträger DLT 3.................................................................................................. 258
A1.9.4 Versuchsträger DLT 4.................................................................................................. 260
A1.10 Bügelspannungen für ausgewählte Laststufen ............................................................................ 262
A1.10.1 Versuchsträger DLT 1.................................................................................................. 262
A1.10.2 Versuchsträger DLT 2.................................................................................................. 264
A1.10.3 Versuchsträger DLT 3.................................................................................................. 266
A1.10.4 Versuchsträger DLT 4.................................................................................................. 268
A1.11 Dehnungen der Längsbewehrung für ausgewählte Laststufen ................................................ 270
A1.11.1 Versuchsträger DLT 1.................................................................................................. 270
A1.11.2 Versuchsträger DLT 2.................................................................................................. 272
A1.11.3 Versuchsträger DLT 3.................................................................................................. 274
A1.11.4 Versuchsträger DLT 4.................................................................................................. 276
A1.12 Hauptdruckdehnungstrajektorien für ausgewählte Laststufen................................................. 278
A1.12.1 Versuchsträger DLT 2.................................................................................................. 278
A1.12.2 Versuchsträger DLT 3.................................................................................................. 280
A1.13 Druckbogenverläufe für ausgewählte Laststufen ....................................................................... 282
A1.13.1 Versuchsträger DLT 3.................................................................................................. 282
A1.13.2 Versuchsträger DLT 4.................................................................................................. 284
A2 Numerische Simulationsergebnisse ................................................................................... 286
A2.1 Simulation DLT 1-A ....................................................................................................................... 286
A2.1.1 Laststufe 0kN, Eigengewicht ...................................................................................... 286
A2.1.2 Laststufe 0kN, Eigengewicht und Vorspannung ..................................................... 288

210
Anhang Inhaltsverzeichnis

A2.1.3 Laststufe 546kN ............................................................................................................290


A2.1.4 Laststufe 802kN ............................................................................................................292
A2.1.5 Laststufe 1001kN ..........................................................................................................294
A2.1.6 Laststufe 1199kN ..........................................................................................................296
A2.1.7 Laststufe 1401kN ..........................................................................................................298
A2.1.8 Laststufe 1697kN ..........................................................................................................300
A2.1.9 Laststufe 1650kN (Nachbruch) ..................................................................................302
A2.2 Simulation DLT 4-A .......................................................................................................................304
A2.2.1 Laststufe 80kN/m.........................................................................................................304
A2.2.2 Laststufe 160kN/m ......................................................................................................306
A2.2.3 Laststufe 205kN/m ......................................................................................................308
A2.2.4 Laststufe 250kN/m ......................................................................................................310
A2.2.5 Laststufe 299kN/m ......................................................................................................312
A2.2.6 Laststufe 325kN/m ......................................................................................................314
A2.3 Simulation DLT 1-F........................................................................................................................316
A2.3.1 Laststufe 175kN ............................................................................................................316
A2.3.2 Laststufe 431kN ............................................................................................................318
A2.3.3 Laststufe 858kN ............................................................................................................320
A2.3.4 Laststufe 1287kN ..........................................................................................................322

211
A1 Experimentelle Untersuchungen
A1.1 Versuchsstände

Bild A 1-1: Versuchsstand Versuchsträger DLT 1 (2. Belastungsversuch am 12.09.2013)

Bild A 1-2: Versuchsstand Versuchsträger DLT 2

212
A1 Experimentelle Untersuchungen

Bild A 1-3: Versuchsstand Versuchsträger DLT 3

Bild A 1-4: Versuchsstand Versuchsträger DLT 4

213
A1.2 Bewehrungspläne

A1.2 Bewehrungspläne

A1.2.1 Versuchsträger DLT 1

Bild A 1-5: Bewehrungsplan Versuchsträger DLT 1

A1.2.2 Versuchsträger DLT 2

Bild A 1-6: Bewehrungsplan Versuchsträger DLT 2

214
A1 Experimentelle Untersuchungen

A1.2.3 Versuchsträger DLT 3

Bild A 1-7: Bewehrungsplan Versuchsträger DLT 3

A1.2.4 Versuchsträger DLT 4

Bild A 1-8: Bewehrungsplan Versuchsträger DLT 4

215
A1.3 Messtechnik

A1.3 Messtechnik

A1.3.1 Versuchsträger DLT 1 - Übersicht


Tabelle 1.1: Übersicht ausgewählter verwendeter Messtechnik des Versuchsträgers DLT 1

Messstellen- Art der Verwendet zur


Verweis
bezeichnung Messtechnik* Messung der…
KMD-Kraft 1 …Kraft der Presse 1
KMD Bild A 1-9 (a)
und KMD-Kraft 2 und Presse 2
KMD-1 Bild A 1-9 (a)
KMD …Auflagerkraft an der Innenstütze
und KMD-2 und (b)
WA-1 …vertikalen Verformung in der Achse
Induktiver WA Bild A 1-9 (a)
und WA-2 der Presse 1 und Presse 2
uniaxialer
z.B. 1A, 1B,… …Stahldehnung der Bügelschenkel Bild A 1-9 (c)
Stahl-DMS
uniaxialer …Stahldehnung der Bügelschenkel
z.B. 1Ar, 1Br,… Bild A 1-9 (d)
Stahl-DMS (Referenzmessung)
uniaxialer
z.B. L1o, L1u,… …Stahldehnung der Längsbewehrung Bild A 1-9 (e)
Stahl-DMS
* KMD = Kraftmessdose; WA = Wegaufnehmer; DMS = Dehnungsmessstreifen

A1.3.2 Versuchsträger DLT 2 - Übersicht


Tabelle 1.2: Übersicht ausgewählter verwendeter Messtechnik des Versuchsträgers DLT 2

Messstellen- Art der Verwendet zur


Verweis
bezeichnung Messtechnik* Messung der/des…
KMD-Kraft 1 …Kraft der Presse 1
KMD Bild A 1-10 (a)
und KMD-Kraft 2 und Presse 2
elektronischer …Öldrucks im zusammenhängenden
ÖD Bild A 1-10 (a)
Öldrucksensor hydraulischen System
KMD-V1 Bild A 1-10 (a)
KMD ..Spannkraft an den vier Spannankern
bis KMD-V4 und (b)
Bild A 1-10 (a)
I bis VI KMD …Auflagerkräfte an den Endauflagern
und (b)
WA-1 …vertikalen Verformung in der Achse
Induktiver WA Bild A 1-10 (a)
und WA-2 der Presse 1 und Presse 2
S1 …vertikalen Verformung in der Achse
Seil-WA Bild A 1-10 (a)
und S2 der Presse 1 und Presse 2 (Ref.-Messung)
triaxiale Beton- …Betondehnungen an der
z.B. R2BA, R2BB,… Bild A 1-10 (c)
DMS-Rosette Balkenrückseite in Feld 1
uniaxialer
z.B. 1A, 1B,… …Stahldehnung der Bügelschenkel Bild A 1-10 (d)
Stahl-DMS
uniaxialer
z.B. L1o, L1u,… …Stahldehnung der Längsbewehrung Bild A 1-10 (e)
Stahl-DMS

216
A1 Experimentelle Untersuchungen

A1.3.3 Versuchsträger DLT 3 - Übersicht


Tabelle 1.3: Übersicht ausgewählter verwendeter Messtechnik des Versuchsträgers DLT 3

Messstellen- Art der Verwendet zur


Verweis
bezeichnung Messtechnik* Messung der/des…
KMD-Kraft 1 …Kraft der Presse 1
KMD Bild A 1-11 (a)
und KMD-Kraft 2 und Presse 2
elektronischer …Öldrucks im zusammenhängenden
ÖD Bild A 1-11 (a)
Öldrucksensor hydraulischen System
KMD-V1 Bild A 1-11 (a)
KMD ..Spannkraft an den vier Spannankern
bis KMD-V4 und (b)
Bild A 1-11 (a)
I bis VI KMD …Auflagerkräfte an den Endauflagern
und (b)
WA-1 …vertikalen Verformung in der Achse
Induktiver WA Bild A 1-11 (a)
und WA-2 der Presse 1 und Presse 2
S1 …vertikalen Verformung in der Achse
Seil WA Bild A 1-11 (a)
und S2 der Presse 1 und Presse 2 (Ref.-Messung)
triaxiale Beton- …Betondehnungen an der
z.B. R2BA, R2BB,… Bild A 1-11 (c)
DMS-Rosette Balkenrückseite in Feld 1
uniaxialer … Betondehnungen an der
z.B,. R4EA, R5EA,… Bild A 1-11 (c)
Beton-DMS Balkenrückseite in Feld 1
uniaxialer
z.B. 1A, 1B,… …Stahldehnung der Bügelschenkel Bild A 1-11 (d)
Stahl-DMS
uniaxialer
z.B. L1o, L1u,… …Stahldehnung der Längsbewehrung Bild A 1-11 (e)
Stahl-DMS
M36-1, M36-2, uniaxialer Stahl- …Stahldehnung der Gewindestangen der
Bild A 1-11 (a)
M36-4 und M36-5 DMS externen Querkraftverstärkung

A1.3.4 Versuchsträger DLT 4 - Übersicht


Tabelle 1.4: Übersicht ausgewählter verwendeter Messtechnik des Versuchsträgers DLT 4

Messstellen- Art der Verwendet zur


Verweis
bezeichnung Messtechnik* Messung der/des…
elektronischer …Öldrucks im zusammenhängenden
ÖD Bild A 1-12 (a)
Öldrucksensor hydraulischen System
KMD-V1 Bild A 1-12 (a)
KMD ..Spannkraft an den vier Spannankern
bis KMD-V4 und (b)
Bild A 1-12 (a)
I bis VI KMD …Auflagerkräfte an den Endauflagern
und (b)
WA-1 …vertikalen Verformung in der Achse
Induktiver WA Bild A 1-12 (a)
und WA-2 der Presse 1 und Presse 2
S1, S2, S3
Induktiver WA …vertikalen Verformung Bild A 1-12 (a)
und S4
uniaxialer Stahl- …Stahldehnung der Gewindestangen der
M36-1 und M36-2 Bild A 1-12 (a)
DMS externen Querkraftverstärkung
uniaxialer … Betondehnungen an der
z.B,. B13A, B13B,… Bild A 1-12 (c)
Beton-DMS Balkenrückseite in Feld 2
uniaxialer
z.B. 1A, 1B,… …Stahldehnung der Bügelschenkel Bild A 1-12 (d)
Stahl-DMS
uniaxialer
z.B. L1o, L1u,… …Stahldehnung der Längsbewehrung Bild A 1-12 (e)
Stahl-DMS

217
A1.3 Messtechnik

A1.3.5 Versuchsträger DLT 1

Bild A 1-9: Übersicht ausgewählter verwendeter Messtechnik des Versuchsträgers DLT 1

218
A1 Experimentelle Untersuchungen

A1.3.6 Versuchsträger DLT 2

Bild A 1-10: Übersicht ausgewählter verwendeter Messtechnik des Versuchsträgers DLT 2

219
A1.3 Messtechnik

A1.3.7 Versuchsträger DLT 3

Bild A 1-11: Übersicht ausgewählter verwendeter Messtechnik des Versuchsträgers DLT 3

220
A1 Experimentelle Untersuchungen

A1.3.8 Versuchsträger DLT 4

Bild A 1-12: Übersicht ausgewählter verwendeter Messtechnik des Versuchsträgers DLT 4

221
A1.3 Messtechnik

A1.3.9 Messung der Endauflagerkräfte

(1) Zentrisch innerhalb Gewindestange (4)

(M36, FK10.9) geklebter DMS


(2) Kabelverlauf im Inneren des
Messsystems
(3) Kopfstück höhenverstellbar
(1) (1)
(schraubbar)
(3)
(4) Schubstück zur Gewährleistung eines (5)
(5)
Formschlusses mit aufliegender Platte (2)
(2) (5) Klemmschraube zur Verdrehungs-
behinderung der Gewindestange in
unterem Stahlblock
(b)
(a)

Bild A 1-13: Kraftmessdose (Eigenkonstruktion) zur Messung von Normalkräften in Richtung der
Gewindestange

(1) (1)
(1)

(1) Kraftmessdosen (3x) zur Messung der (2) Aussteifung der Endauflagerkonstruktion in
Auflagerkraft Querrichtung (an Vorder- und Rückseite)
(3) Lastverteilungsplatte; Beanspruchung je (4) In Balkenlängsrichtung frei bewegliches
Kraftmessdose mit ca. 30-35 % der Rollenlager
Gesamtauflagerkraft

Bild A 1-14: Konstruktion zur Messung der Endauflagerkraft im Rahmen der Versuche 2-4

222
A1 Experimentelle Untersuchungen

A1.3.10 Messung der Vorspannkräfte


(6) (5)
(7) (4) (3) (2)

(1)

(8)

(1) PE-Übergangsrohr, aus Betonträger geführt (2) Einbetonierte Spanngliedankerplatte


(3) Stahlblock mit tiefen Sackbohrungen Ø24 (4) Gewindestangen (M20 FK10.9), Muttern verstellbar
(5) Kopfteil mit eingefrästen Kanälen für DMS-Kabel (6) Deckel zu (5) mit Senkkopfschrauben
(7) Verankerungsscheibe des Spanngliedes (8) Gewindestangen M12 zur Lagesicherung (Montage)
Bild A 1-15: Explosionszeichnung der Kraftmessdose zur Messung von Vorspannkräften (Eigenkonstruktion)

Bild A 1-16: Kopfteil mit gefrästen Kabelkanälen, Bild A 1-17: Zusammengesetzte Konstruktion im
DMS zentrisch in Gewindestangen eingebauten Zustand
(M20, FK10.9) eingeklebt

(a) (b) (c)


Bild A 1-18: Demontage einer Kraftmessdose: (a) eingerücktes Kopfteil nach dem Lösen der kopfteilseitigen
Muttern; (b) Verankerungsscheibe und Klemmkeile demontiert; (c) Kraftmessdose zur
Wiederverwendung vollständig demontiert

223
A1.3 Messtechnik

A1.3.11 Dehnungsmessstreifen auf Betonstahl

Bild A 1-19: DMS auf Querkraftbewehrung Bild A 1-20: DMS-Kabelführung aus einem
Versuchsträger

Bild A 1-21: Ausheben eines Versuchsträgers aus der Schalung, DMS-Kabel in gefrästen Nischen der am
Träger montierten doppelten Schalplatte eingelegt

Bild A 1-22: Demontage der doppelten Schalplatte

224
A1 Experimentelle Untersuchungen

A1.4 Materialeigenschaften

A1.4.1 Beton
Tabelle 1.5: Übersicht charakteristischer Zeitpunkte

Versuchsträger betoniert ausgeschalt* vorgespannt getestet


21.03.2013 28.03.2013 25.04.2013 14.06.2013 (85d)
DLT 1
(0d) (7d) (35d) 12.09.2013 (175d)
27.01.2016 03.02.2016 02.03.2016 16.03.2016
DLT 2
(0d) (7d) (35d) (49d)
08.06.2016 15.06.2016 07.07.2016 20.07.2016
DLT 3
(0d) (7d) (29d) (42d)
09.11.2016 16.11.2016 13.01.2017 27.01.2016
DLT 4
(0d) (7d) (65d) (79d)
* Im eingeschalten Zustand wurden alle Versuchsträger durch eine Folienabdeckung vor zu starker Austrocknung geschützt. Nach dem
Ausschalen fand keine weitere Nachbehandlung statt.

Tabelle 1.6: Frischbetoneigenschaften, Angaben gemäß Lieferschein (Transportbeton)

DLT 1 DLT 1 DLT 3 DLT 4


Zielfestigkeitsklasse C30/37 C30/37 C30/37 C30/37
Konsistenzklasse F3 F3 F3 F3
Größtkorn 16 mm 16 mm 16 mm 16 mm
Feuchtigkeitsklasse WF WA WA WA
Zementsorte CEM I 42,5 N CEM I 42,5 N CEM I 42,5 N CEM I 42,5 N
Zementmenge 340 kg/m3 325 kg/m3 325 kg/m3 325 kg/m3
Zusatzstoff GM 25 kg/m3 FA 40 kg/m3 FA 40 kg/m3 FA 40 kg/m3
Zusatzmittel BV 1,70 kg/m3 BV 1,62 kg/m3 BV 1,62 kg/m3 BV 1,62 kg/m3
Nachträgliches Zugabewasser 0 Liter 0 Liter 0 Liter 0 Liter
Festigkeitsentwicklung nach
mittel mittel mittel mittel
DIN 1045-3

Tabelle 1.7: Definition der ermittelten Festbetoneigenschaften

Wert Beschreibung Prüfkörpergeometrie


fcm,cyl Mittlere Zylinderdruckfestigkeit nach DIN EN 12390-3:2009 Ø/h = 15/30 [cm]
fcm,cube Mittlere Würfeldruckfestigkeit nach DIN EN 12390-3:2009 a/b/c = 15/15/15 [cm]
fcm,cube Mittlere Würfeldruckfestigkeit bestimmt anhand von Bohrkernen Ø/h = 9,5/9,7 [cm]
nach DIN EN 13791:2008
fctm,sp,cyl Mittlere Zylinderspaltzugfestigkeit nach DIN EN 12390-6:2009 Ø/h = 15/30 [cm]
fctm,sp,cube Mittlere Würfelspaltzugfestigkeit nach DIN EN 12390-6:2009 a/b/c = 15/15/15 [cm]
fctm,fl Mittlere Biegezugfestigkeit (Vierpunktbiegeversuch) a/b/c = 70/15/15 [cm]
nach DIN EN 12390-5:2009
Ecm Mittlerer Elastizitätsmodul nach DIN EN 1048-5:1991 Ø/h = 9,4/20,1 [cm]

225
A1.4 Materialeigenschaften

Tabelle 1.8: Ermittelte Festbetoneigenschaften des Versuchsträgers DLT 1

Versuchsträger DLT 1
Prüfzeitpunkt fcm,cyl fcm,cube fctm,sp,cyl fctm,sp,cube fctm,fl Ecm
[MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [GPa]
30d 47,6
- [46,6/46,8/ - - - -
(2d vor Vorspannen)
48,5/48,6]
88d 50,8 2,83 4,32
(3d nach erstem - [49,4/51,7/ [2,67/3,08/ - [4,51/4,49/ -
Versuch) 51,2] 2,75] 3,96]

176d 2,77 5,02


53,0
(1d nach zweitem - [2,83/2,56/ - [5,21/5,16/ -
[53,0]
Versuch) 2,93] 4,71]

180d 57,0* 3,87* 32,8**


(5d nach zweitem - [59,9/54,4/ - [3,43/4,51/ - [30,8/31,4/
Versuch) 56,6/57,0] 3,53/3,99] 34,7/34,4]
* Bestimmt an Bohrkernen mit Ø/h = 9,5/9,7 [cm] ** Ermittelt an Bohrkernen mit Ø/h = 9,4/20,1 [cm]

60.0 6.00

50.0 5.00
Einzelmesswerte Würfeldruckfestigkeit fc,cube
Einzelmesswerte Bohrkerndruckfestigkeit fcm,Kern
Druckfestigkeit [MPa]

40.0 4.00
Zugfestigkeit [MPa]

Mittlere Würfeldruckfestigkeit fcm,cube


Mittlere rechn. Zylinderdruckfestigkeit fcm,cyl = ca. 0.8·fcm,cube
30.0 3.00
Einzelmesswerte Zylinderspaltzugfestigkeit fct,sp,cyl
Einzelmesswerte Biegezugfestigkeit fctm,fl
20.0 2.00
Einzelmesswerte Bohrkernspaltzugfestigkeit fct,sp,Kern
Mittlere rechn. zentrische Zugfestigkeit fctm = 0.3·(fcm,cyl-4)^(2/3)
10.0 1.00

0.0 0.00
0 14 28 42 56 70 84 98 112 126 140 154 168 182 196
Betonalter am Prüftag [Tage]
Bild A 1-23: Zeitabhängige Entwicklung der Betondruck- und Zugfestigkeit des Versuchsträgers DLT 1,
gemessene Werte und rechnerische Abschätzungen nach DIN EN 1991-1-1:2011-01

40.0

35.0

Einzelmesswerte E-Modul; ermittelt an drei am Bauteil in


30.0 augenscheinlich ungerissenen Bereichen an den Endauflagern
entnommenen Bohrkernen
25.0
E-Modul [GPa]

Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach


DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis gemessener Würfel-
20.0 Materialfestigkeiten
Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach
15.0 DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis der um rechnerisch
25% erhöhten gemessenen Würfel-Materialfestigkeiten
10.0 Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach
DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis der um rechnerisch
25% reduzierten gemessenen Würfel-Materialfestigkeiten
5.0

0.0
0 14 28 42 56 70 84 98 112 126 140 154 168 182 196
Betonalter am Prüftag [Tage]

Bild A 1-24: Rechnerische Abschätzung der zeitabhängigen Entwicklung des Beton-E-Moduls des
Versuchsträgers DLT 1; Untersuchung zum Einfluss der Streuung der Betonfestigkeit um  25 %
auf den rechnerischen E-Modul

226
A1 Experimentelle Untersuchungen

Tabelle 1.9: Ermittelte Festbetoneigenschaften des Versuchsträgers DLT 2

Versuchsträger DLT 2
Prüfzeitpunkt fcm,cyl fcm,cube fctm,sp,cyl fctm,sp,cube fctm,fl Ecm
[MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [GPa]
33,2 2,63
7d - [33,2/32,8/ - [2,44/2,62/ - -
33,4] 2,81]
39,5
14d - [39,2/39,5/ - - - -
39,8]
34,3 42,4 3,20
28d [36,1/34,4/ [43,6/42,5/ - [3,27/3,36/ - -
32,3] 41,1] 2,98]
46,5 2,80 3,28
49d (Versuchstag) - [45,9/47,6/ [3,18/2,58/ [3,73/3,36/ - -
45,9] 2,59] 2,98]

60.0 6.00

50.0 5.00
Einzelmesswerte Würfeldruckfestigkeit fc,cube
Druckfestigkeit [MPa]

Einzelmesswerte Zylinderdruckfestigkeit fcm


40.0 4.00
Zugfestigkeit [MPa]

Mittlere Würfeldruckfestigkeit fcm,cube


Mittlere rechn. Zylinderdruckfestigkeit fcm,cyl = ca. 0.8·fcm,cube
30.0 3.00
Einzelmesswerte Würfelspaltzugfestigkeit fct,sp,cube
Einzelmesswerte Zylinderspaltzugfestigkeit fct,sp,cyl
20.0 2.00
Mittlere Würfelspaltzugfestigkeit fctm,sp,cube
Mittlere rechn. zentrische Zugfestigkeit fctm = 0.3·(fcm,cyl-4)^(2/3)
10.0 1.00

0.0 0.00
0 7 14 21 28 35 42 49 56
Betonalter am Prüftag [Tage]
Bild A 1-25: Zeitabhängige Entwicklung der Betondruck- und Zugfestigkeit des Versuchsträgers DLT 2,
gemessene Werte und rechnerische Abschätzungen nach DIN EN 1991-1-1:2011-01

40,0

35,0

Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach


30,0 DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis gemessener Würfel-
Materialfestigkeiten
25,0
E-Modul [GPa]

Rechnerischer E-Modul Ecm nach DIN EN 1992-1-1:2011-01;


ermittelt auf Basis der gemessenen Zylinder-Materialfestigkeit nach
20,0 28d
Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach
15,0 DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis der um rechnerisch
25% erhöhten gemessenen Würfel-Materialfestigkeiten
10,0 Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach
DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis der um rechnerisch
25% reduzierten gemessenen Würfel-Materialfestigkeiten
5,0

0,0
0 7 14 21 28 35 42 49 56
Betonalter am Prüftag [Tage]

Bild A 1-26: Rechnerische Abschätzung der zeitabhängigen Entwicklung des Beton-E-Moduls des
Versuchsträgers DLT 2; Untersuchung zum Einfluss der Streuung der Betonfestigkeit um  25 %
auf den rechnerischen E-Modul

227
A1.4 Materialeigenschaften

Tabelle 1.10: Ermittelte Festbetoneigenschaften des Versuchsträgers DLT 3

Versuchsträger DLT 3
Prüfzeitpunkt fcm,cyl fcm,cube fctm,sp,cyl fctm,sp,cube fctm,fl Ecm
[MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [GPa]
35,5 2,77
7d - [35,9/35,9/ - [2,80/2,71/ - -
34,7] 2,80]
39,6
14d - [39,7/41,3/ - - - -
37,7]
37,8 45,5 3,22
28d [37,7/37,9/ [45,7/45,7/ - [3,34/3,21/ - -
37,7] 45,0] 3,11]
40,7 46,0 3,10 3,44
42d (Versuchstag) [40,2/41,7/ [46,0/46,6/ [3,26/2,95/ [3,30/3,38/ - -
40,2] 45,4] 3,11] 3,65]

60.0 6.00

50.0 5.00
Einzelmesswerte Würfeldruckfestigkeit fc,cube
Einzelmesswerte Zylinderdruckfestigkeit fcm
Druckfestigkeit [MPa]

40.0 4.00
Zugfestigkeit [MPa]

Mittlere Würfeldruckfestigkeit fcm,cube


Mittlere rechn. Zylinderdruckfestigkeit fcm,cyl = ca. 0.8·fcm,cube
30.0 3.00
Einzelmesswerte Würfelspaltzugfestigkeit fct,sp,cube
Einzelmesswerte Zylinderspaltzugfestigkeit fct,sp,cyl
20.0 2.00
Mittlere Würfelspaltzugfestigkeit fctm,sp,cube
Mittlere rechn. zentrische Zugfestigkeit fctm = 0.3·(fcm,cyl-4)^(2/3)
10.0 1.00

0.0 0.00
0 7 14 21 28 35 42 49
Betonalter am Prüftag [Tage]
Bild A 1-27: Zeitabhängige Entwicklung der Betondruck- und Zugfestigkeit des Versuchsträgers DLT 3,
gemessene Werte und rechnerische Abschätzungen nach DIN EN 1991-1-1:2011-01

40,0

35,0

Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach


30,0 DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis gemessener Würfel-
Materialfestigkeiten
25,0
E-Modul [GPa]

Rechnerischer E-Modul Ecm nach DIN EN 1992-1-1:2011-01;


ermittelt auf Basis der gemessenen Zylinder-Materialfestigkeit nach
20,0 28d und 42d
Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach
15,0 DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis der um rechnerisch
25% erhöhten gemessenen Würfel-Materialfestigkeiten
10,0 Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach
DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis der um rechnerisch
25% reduzierten gemessenen Würfel-Materialfestigkeiten
5,0

0,0
0 7 14 21 28 35 42 49
Betonalter am Prüftag [Tage]
Bild A 1-28: Rechnerische Abschätzung der zeitabhängigen Entwicklung des Beton-E-Moduls des
Versuchsträgers DLT 3; Untersuchung zum Einfluss der Streuung der Betonfestigkeit um  25 %
auf den rechnerischen E-Modul

228
A1 Experimentelle Untersuchungen

Tabelle 1.11: Ermittelte Festbetoneigenschaften des Versuchsträgers DLT 4

Versuchsträger DLT 4
Prüfzeitpunkt fcm,cyl fcm,cube fctm,sp,cyl fctm,sp,cube fctm,fl Ecm
[MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa] [GPa]
21,3 1,73
7d - [21,3/21,7/ - [1,83/1,81/ - -
20,9] 1,56]
26,1 1,95
14d - [27,2/24,5/ - [2,22/1,95/ - -
26,6] 1,66]
26,6 31,4 2,20
28d [27,5/27,0/ [31,8/31,9/ - [2,19/2,26/ - -
25,2] 30,5] 2,14]
26,8 33,4 2,35
2,5
79d (Versuchstag) [29,7/24,7/ [35,4/33,9/ [2,38/2,26/ - -
[2,47/2,53]
25,9] 30,8] 2,40]

60.0 6.00

50.0 5.00 Einzelmesswerte Würfeldruckfestigkeit fc,cube


Einzelmesswerte Zylinderdruckfestigkeit fcm
Druckfestigkeit [MPa]

40.0 4.00
Zugfestigkeit [MPa]

Mittlere Würfeldruckfestigkeit fcm,cube


Mittlere rechn. Zylinderdruckfestigkeit fcm,cyl = ca. 0.8·fcm,cube
30.0 3.00
Einzelmesswerte Würfelspaltzugfestigkeit fct,sp,cube
Einzelmesswerte Zylinderspaltzugfestigkeit fct,sp,cyl
20.0 2.00
Mittlere Würfelspaltzugfestigkeit fctm,sp,cube
Mittlere rechn. zentrische Zugfestigkeit fctm = 0.3·(fcm,cyl-4)^(2/3)
10.0 1.00

0.0 0.00
0 7 14 21 28 35 42 49 56 63 70 77 84
Betonalter am Prüftag [Tage]
Bild A 1-29: Zeitabhängige Entwicklung der Betondruck- und Zugfestigkeit des Versuchsträgers DLT 4,
gemessene Werte und rechnerische Abschätzungen nach DIN EN 1991-1-1:2011-01

40,0

35,0

Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach


30,0 DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis gemessener Würfel-
Materialfestigkeiten
25,0
E-Modul [GPa]

Rechnerischer E-Modul Ecm nach DIN EN 1992-1-1:2011-01;


ermittelt auf Basis der gemessenen Zylinder-Materialfestigkeit nach
20,0 28d und 42d
Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach
15,0 DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis der um rechnerisch
25% erhöhten gemessenen Würfel-Materialfestigkeiten
10,0 Zeitabhängige Entwicklung des rechnerischen E-Moduls Ecm nach
DIN EN 1992-1-1:2011-01; ermittelt auf Basis der um rechnerisch
25% reduzierten gemessenen Würfel-Materialfestigkeiten
5,0

0,0
0 7 14 21 28 35 42 49 56 63 70 77 84
Betonalter am Prüftag [Tage]

Bild A 1-30: Rechnerische Abschätzung der zeitabhängigen Entwicklung des Beton-E-Moduls des
Versuchsträgers DLT 4; Untersuchung zum Einfluss der Streuung der Betonfestigkeit um  25 %
auf den rechnerischen E-Modul

229
A1.4 Materialeigenschaften

A1.4.2 Betonstahl

Tabelle 1.12: Ermittelte Festigkeitswerte aus Zugversuchen an Betonstahl des Typs B500B für Betonstähle
des Versuchsträgers DLT 1

Versuchsträger DLT 1
Ø Probe fy bzw. f0,2 ft ft/fy bzw. ft/f0,2 E-Modul
[mm] [MPa] [MPa] [-] [MPa]
DLT 1 - 8 - 1 476,0 517,0 1,09 205.584
8 DLT 1 - 8 - 2 474,6 514,2 1,08 200.789
DLT 1 - 8 - 3 477,8 512,8 1,07 194.073
Mittelwert 476,1 514,6 1,08 200.149
DLT 1 - 12 - 1 541,6 611,4 1,13 197.952
12 DLT 1 - 12 - 2 534,1 610,3 1,14 200.240
DLT 1 - 12 - 3 539,3 611,0 1,13 200.822
Mittelwert 538,3 610,9 1,13 199.671
DLT 1 - 16 - 1 561,0 643,1 1,15 205.298
16 DLT 1 - 16 - 2 556,8 645,3 1,16 205.362
DLT 1 - 16 - 3 565,3 644,1 1,14 204.220
Mittelwert 561,0 644,2 1,15 204.960
DLT 1 - 20 - 1 585,1 671,7 1,15 202.812
20 DLT 1 - 20 - 2 587,1 671,6 1,14 202.031
DLT 1 - 20 - 3 587,3 672,0 1,14 202.465
Mittelwert 586,5 671,8 1,14 196.000
DLT 1 - 25 - 1 558,9 646,3 1,16 197.484
25 DLT 1 - 25 - 2 557,5 645,3 1,16 196.245
DLT 1 - 25 - 3 553,3 648,3 1,17 197.296
Mittelwert 555,0 646,6 1,16 197.000

230
A1 Experimentelle Untersuchungen

700 700

600 600

500 500
Spannung [MPa]

Spannung [MPa]
400 400

300 300

200 200
DLT 1 - 8 - 1 DLT 1 - 12 - 1
100 DLT 1 - 8 - 2 100 DLT 1 - 12 - 2
DLT 1 - 8 - 3 DLT 1 - 12 - 3
0 0
0 5 10 15 20 0 5 10 15 20
Dehnung [‰] Dehnung [‰]

Bild A 1-31: Spannungs-Dehnungs-Beziehung des Bild A 1-32: Spannungs-Dehnungs-Beziehung


Betonstahls Ø8 für DLT 1; des Betonstahls Ø12 für DLT 1;
Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰ Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰

700 700

600 600

500 500
Spannung [MPa]

Spannung [MPa]

400 400

300 300

200 200
DLT 1 - 16 - 1 DLT 1 - 20 - 1
100 DLT 1 - 16 - 2 100 DLT 1 - 20 - 2
DLT 1 - 16 - 3 DLT 1 - 20 - 3
0 0
0 5 10 15 20 0 5 10 15 20
Dehnung [‰] Dehnung [‰]
Bild A 1-33: Spannungs-Dehnungs-Beziehung des Bild A 1-34: Spannungs-Dehnungs-Beziehung
Betonstahls Ø16 für DLT 1; des Betonstahls Ø20 für DLT 1;
Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰ Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰

700

600

500
Spannung [MPa]

400

300

200
DLT 1 - 25 - 1
100 DLT 1 - 25 - 2
DLT 1 - 25 - 3
0
0 5 10 15 20
Dehnung [‰]
Bild A 1-35: Spannungs-Dehnungs-Beziehung des
Betonstahls Ø25 für DLT 1;
Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰

231
A1.4 Materialeigenschaften

Tabelle 1.13: Ermittelte Festigkeitswerte aus Zugversuchen an Betonstahl des Typs B500B für Betonstähle
des Versuchsträgers DLT 2 und DLT 3

Versuchsträger DLT 2-3


Ø Probe fy bzw. f0,2 ft ft/fy bzw. ft/f0,2 E-Modul
[mm] [MPa] [MPa] [-] [MPa]
6-1 654,8 666,0 1,02 194.832
6 6-2 651,1 667,2 1,02 202.792
6-3 649,1 662,8 1,02 199.885
Mittelwert 651,7 665,3 1,02 199.170
8-1 485,6 587,0 1,21 199313
8 8-2 484,6 592,2 1,22 196002
8-3 488,8 592,1 1,21 199601
Mittelwert 486,3 590,4 1,21 198305
10-1 573,1 626,1 1,09 200.119
10 10-2 573,5 630,7 1,10 200.218
10-3 568,6 628,6 1,11 202.083
Mittelwert 571,7 628,5 1,10 200.807
12-1 534,6 606,6 1,13 200.261
12 12-2 539,5 612,0 1,13 199.277
12-3 535,2 609,0 1,13 199.551
Mittelwert 536,4 609,2 1,13 199.696
16-1 539,1 641,3 1,19 200.012
16 16-2 529,7 635,6 1,20 200.969
16-3 539,5 643,1 1,19 201.067
Mittelwert 536,1 640,0 1,19 200.683
20-1 557,6 653,0 1,17 205.832
20 20-2 558,8 650,2 1,16 203.050
20-3 547,2 644,6 1,18 203.176
Mittelwert 554,5 649,3 1,17 204.019

232
A1 Experimentelle Untersuchungen

700 700

600 600

500 500
Spannung [MPa]

Spannung [MPa]
400 400

300 300

200 200
DLT 2/3 - 6 - 1 DLT 2/3 - 8 - 1
100 DLT 2/3 - 6 - 2 100 DLT 2/3 - 8 - 2
DLT 2/3 - 6 - 3 DLT 2/3 - 8 - 3
0 0
0 5 10 15 20 0 5 10 15 20
Dehnung [‰] Dehnung [‰]
Bild A 1-36: Spannungs-Dehnungs-Beziehung des Bild A 1-37: Spannungs-Dehnungs-Beziehung des
Betonstahls Ø6 für DLT 2-3; Betonstahls Ø8 für DLT 2-3;
Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰ Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰

700 700

600 600

500 500
Spannung [MPa]

Spannung [MPa]

400 400

300 300

200 200
DLT 2/3 - 10 - 1 DLT 2/3 - 12 - 1
100 DLT 2/3 - 10 - 2 100 DLT 2/3 - 12 - 2
DLT 2/3 - 10 - 3 DLT 2/3 - 12 - 3
0 0
0 5 10 15 20 0 5 10 15 20
Dehnung [‰] Dehnung [‰]
Bild A 1-38: Spannungs-Dehnungs-Beziehung Bild A 1-39: Spannungs-Dehnungs-Beziehung
des Betonstahls Ø10 für DLT 2-3; des Betonstahls Ø12 für DLT 2-3;
Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰ Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰

700 700

600 600

500 500
Spannung [MPa]

Spannung [MPa]

400 400

300 300

200 200
DLT 2/3 - 16 - 1 DLT 2/3 - 20 - 1
100 DLT 2/3 - 16 - 2 100 DLT 2/3 - 20 - 2
DLT 2/3 - 16 - 3 DLT 2/3 - 20 - 3
0 0
0 5 10 15 20 0 5 10 15 20
Dehnung [‰] Dehnung [‰]
Bild A 1-40: Spannungs-Dehnungs-Beziehung des Bild A 1-41: Spannungs-Dehnungs-Beziehung des
Betonstahls Ø16 für DLT 2-3; Betonstahls Ø20 für DLT 2-3;
Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰ Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰

233
A1.4 Materialeigenschaften

Tabelle 1.14: Ermittelte Festigkeitswerte aus Zugversuchen an Betonstahl des Typs B500B für Betonstähle
des Versuchsträgers DLT 4

Versuchsträger DLT 4
Ø Probe fy bzw. f0,2 ft ft/fy bzw. ft/f0,2 E-Modul
[mm] [MPa] [MPa] [-] [MPa]
6-1 568,6 582,0 1,02 210.988
6 6-2 582,0 599,8 1,03 207.828
6-3 539,2 588,2 1,09 209.875
Mittelwert 563,3 590,0 1,05 209.564
8-1 546,0 575,5 1,05 209.115
8 8-2 560,5 629,7 1,12 212.213
8-3 553,6 624,2 1,13 209.089
Mittelwert 553,4 609,8 1,10 210.139
12-1 633,2 705,4 1,11 217.786
12 12-2 607,6 687,6 1,13 224.697
12-3 612,7 681,4 1,11 219.617
Mittelwert 617,9 691,5 1,12 220.700
16-1 567,8 653,5 1,15 204.497
16 16-2 571,9 656,2 1,15 204.101
16-3 569,5 654,0 1,15 204.201
Mittelwert 569,7 654,6 1,15 204.266
20-1 543,4 657,0 1,21 208.997
20 20-2 553,6 663,9 1,20 205.431
20-3 547,3 658,8 1,20 204.709
Mittelwert 548,1 659,9 1,20 206.379

234
A1 Experimentelle Untersuchungen

700 700

600 600

500 500
Spannung [MPa]

Spannung [MPa]
400 400

300 300

200 200
DLT 4 - 6 - 1 DLT 4 - 8 - 1
100 DLT 4 - 6 - 2 100 DLT 4 - 8 - 2
DLT 4 - 6 - 3 DLT 4 - 8 - 3
0 0
0 5 10 15 20 0 5 10 15 20
Dehnung [‰] Dehnung [‰]
Bild A 1-42: Spannungs-Dehnungs-Beziehung des Bild A 1-43: Spannungs-Dehnungs-Beziehung
Betonstahls Ø6 für DLT 4; des Betonstahls Ø8 für DLT 4;
Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰ Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰

700 700

600 600

500 500
Spannung [MPa]

Spannung [MPa]

400 400

300 300

200 200
DLT 2/3 - 12 - 1 DLT 4 - 16 - 1
100 DLT 2/3 - 12 - 2 100 DLT 4 - 16 - 2
DLT 2/3 - 12 - 3 DLT 4 - 16 - 3
0 0
0 5 10 15 20 0 5 10 15 20
Dehnung [‰] Dehnung [‰]
Bild A 1-44: Spannungs-Dehnungs-Beziehung des Bild A 1-45: Spannungs-Dehnungs-Beziehung
Betonstahls Ø12 für DLT 4; des Betonstahls Ø16 für DLT 4;
Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰ Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰

700

600

500
Spannung [MPa]

400

300

200
DLT 4 - 20 - 1
100 DLT 4 - 20 - 2
DLT 4 - 20 - 3
0
0 5 10 15 20
Dehnung [‰]
Bild A 1-46: Spannungs-Dehnungs-Beziehung des
Betonstahls Ø20 für DLT 4;
Ergebnisdarstellung bis εs = 20‰

235
A1.4 Materialeigenschaften

A1.4.3 Spannstahl

Tabelle 1.15: Ermittelte Festigkeitswerte aus Zugversuchen an Spannstahl des Typs St 1570/1770 für den
Spannstahl des Versuchsträgers DLT 1

Versuchsträger DLT 1
Ap fp,0.1 fp,0.2 fp‘ E-Modul
Probe
[mm2] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa]
SP1-DLT 1 140 1593,4 1665,5 1924,9* 201.625
SP2-DLT 1 140 1740,4 1771,7 1894,7* 198.234
SP3-DLT 1 140 1666,8 1717,6 1915,2* 199.652
Mittelwert 1666,9 1718,3 1911,6 199.837

Tabelle 1.16: Ermittelte Festigkeitswerte aus Zugversuchen an Spannstahl des Typs St 1570/1770 für den
Spannstahl der Versuchsträger DLT 2-4

Versuchsträger DLT 2-4


Ap fp,0.1 fp,0.2 fp‘ E-Modul
Probe
[mm2] [MPa] [MPa] [MPa] [MPa]
SP1-DLT 2-4 140 1656,3 1713,4 1888,3* 196.832
SP2-DLT 2-4 140 1648,0 1709,3 1883,8* 198.394
SP3-DLT 2-4 140 1659,0 1717,5 1858,0* 196.767
Mittelwert 1654,4 1713,4 1876,7 197.331

* Die Spannstahlproben wurden in der Prüfmaschine mithilfe der zugehörigen Klemmkeile gem. Zulassung an beiden Enden in einer
eingespannten Stahlhülse mit innen konischer Bohrung verankert (Bild A 1-47). Das Zugversagen trat dabei stets im Bereich der Einspannung
durch die Klemmkeile infolge der Kerbwirkung der gerippten Keiloberfläche auf (Bild A 1-47 (a)). Die tatsächliche Zugfestigkeit des
Spannstahls fp wurde daher nicht bestimmt und liegt oberhalb des Wertes fp‘.

(a) (b) (c)


Bild A 1-47: Versuchsstand Zugversuche Spannstahl: (a) obere Einspannung; (b) Messtechnik zur
Dehnungsbestimmung; (c) untere Einspannung

236
A1 Experimentelle Untersuchungen

A1.5 Auflagerkräfte
A1.5.1 Einzellastversuche DLT 1-3

Bild A 1-48: Konvention bei der Benennung von Auflagerkräften und Pressenlasten für Träger DLT 1-3

Tabelle 17: Auflagerkräfte in Abhängigkeit von Vorspannkraft und Pressenlast für Träger DLT 1-3

Auflager Vorspan- Einzel- Auflagerkräfte Verteilung Einzellast F


kraft P last F C B A (C-C0)/F (B-B0)/F (A-A0)/F
[%] [kN] [kN] [kN] [kN] [%] [%] [%]
0% 0 21 53 21 - - -
100 % 0 35 = C0 25 = B0 35 = A0 0 0 0
100 % 800 371 954 371 41,9 116,1 41,9
100 % 1200 538 1420 538 41,9 116,3 41,9
100 % 1400 627 1642 627 42,3 115,5 42,3
DLT 1 100 % 1540 690 1796 690 42,5 115,0 42,5
100 % 1600 715 1866 715 42,5 115,1 42,5
100 % 1650 739 1918 739 42,6 114,7 42,6
100 % 1743 780 2021 780 42,7 114,5 42,7
100 % 1800 802 2091 802 42,6 114,8 42,6
100 % 1890 834 2207 834 42,3 115,4 42,3
0% 0 22 51 21 - - -
100 % 0 41 = C0 17 = B0 35 = A0 0 0 0
100 % 800 383 933 380 42,8 114,5 43,1
100 % 1200 574 1398 550 44,4 115,1 42,9
100 % 1400 638 1619 641 42,6 114,4 43,3
DLT 2 100 % 1607 730 1841 736 42,9 113,5 43,6
100 % 1700 776 1935 783 43,2 112,8 44,0
100 % 1800 816 2055 824 43,1 113,2 43,8
100 % 1900 858 2172 866 43,0 113,4 43,7
100 % 2000 898 2302 903 42,9 114,3 43,4
100 % 2100 924 2443 929 42,0 115,5 42,6
0% 0 22 53 20 - - -
100 % 0 36 = C0 26 = B0 34 = A0 0 0 0
100 % 800 379 939 385 42,9 114,1 43,9
100 % 1000 460 1171 467 42,4 114,5 43,3
100 % 1200 547 1398 554 42,6 114,3 43,3
DLT 3 100 % 1300 590 1506 598 42,6 113,8 43,4
100 % 1400 636 1612 648 42,9 113,3 43,9
100 % 1500 687 1713 699 43,4 112,5 44,3
100 % 1600 733 1819 744 43,6 112,1 44,4
100 % 1700 777 1935 787 43,6 112,3 44,3
100 % 1798 821 2034 828 43,7 111,7 44,2

237
A1.5 Auflagerkräfte

A1.5.2 Streckenlastversuch DLT 4

Bild A 1-49: Konvention bei der Benennung von Auflagerkräften und Pressenlasten für Träger DLT 4

Tabelle 18: Auflagerkräfte in Abhängigkeit von Vorspannkraft und Pressenlast für Träger DLT 4

Auflager Vorspan- Strecken- Auflagerkräfte Verteilung Streckenlast f


kraft P last f C B A (C-C0)/5,5·f (B-B0)/5,5·f (A-A0)/5,5·f
[%] [kN/m] [kN] [kN] [kN] [%] [%] [%]
0% 0 21 53 21 - - -
100 % 0 35* = C0 25* = B0 35* = A0 0 0 0
100 % 200 421 1461 413 35,1 130,5 34,4
100 % 250 519 1815 511 35,2 130,2 34,6
100 % 275 569 1985 562 35,3 129,6 34,8
DLT 4 100 % 300 624 2151 617 35,7 128,8 35,3
100 % 350 722 2504 715 35,7 128,8 35,3
100 % 375 765 2689 761 35,4 129,2 35,2
100 % 380 781 2710 779 35,7 128,5 35,6
100 % 413 867 2907 861 36,6 126,9 36,4
100 % 496 1016 3503 1017 36,0 127,5 36,0
* Ohne Eigengewichtslasten aus Pressen sowie Längs- und Quertraversen.

238
A1 Experimentelle Untersuchungen

A1.6 Vorspannkräfte

A1.6.1 Versuchsträger DLT 1 – Versuch 1 (85d)

Bild A 1-50: Aufsicht des Versuchsträgers DLT 1

800
P0a,SA,Exp=743  = 0,14 [rad-1]
k = 0,005 [rad/m] P0a,SA,Exp=744
750

700
Spanngliedkraft [kN]

Pm0,FA,calc=594 Pm0,FA,calc=593
650

600

550 P0e,SA,approx=572 P0e,SA,approx=573

500
SPG 1 - Vor Absetzen der Spannpresse
SPG 1 - Nach Absetzen der Spannpresse
450
SPG 2 - Vor Absetzten der Spannpresse
SPG 2 - Nach Absetzen der Spannpresse
400
12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
X-Koordinate [m]

Bild A 1-51: Spanngliedkräfte längs des Trägers DLT 1 (Versuch 1), Berechnung auf Basis dokumentierter
Vorspannkräfte (Spannprotokoll) und abgeschätzter Reibungsverluste
1279

1279
1276
1271

1271
1270

1270
1269

1269
1265

1264
1263

1263
1261

1261

1300
1259

1258
1256

1256
1248

1248
1241

1241
1233

1233
1225

1225
1220

1220
1216

1216
1212

1212
1209

1209
Spanngliedkraft [KN]

1205

1205
1201

1201
1197

1197
1195

1195
1194

1194
1194
1193

1193
1193

1193
1192

1190
1190
1189

1189
1189

1189
1186
1186
1183

1183
1181
1181

1181
1177

1177

1170
1169
1166

1166
1200
1158
1158

1144
1144

1135
1135

1129
1128

1125
1124

1122
1122

1120
1120

1118
1118
1117

1117
1117
1117

1116
1116

1116
1116
1111

1111
1098

1098
1162

1162
1162

1162
1159

1158
1157

1157
1156

1156
1149

1149
1147

1147
1146

1146
1137
1133

1133

1133
1133

1100
1120
1119

1104
1104

1094
1094

1087
1087
1084

1084
1083
1083

1080

1080
1080

1080

1080
1080

1079
1079

1079
1079

1078

1078
1078
1078

Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste nach dem Verankern


1066

1066

der Spannglieder zum Zeitpunkt t=0


1000 Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag 1 (85d), RH = 50%
Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag 1 (85d), RH = 80%
900
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
X-Koordinate [m]
12,0
10,9
10,9
10,9
10,9

10,9
10,9
10,9
10,7

10,7
10,7

10,7
10,7

10,7
10,6

10,6
10,4

10,4

10,4

10,4
10,2

10,2
9,9

9,9
9,8

9,8
9,7

9,7
9,4

9,4
9,2

9,2
9,0
9,0
8,8

8,8
8,7

8,7
8,6

8,6
8,5

8,5
8,4
8,4
Spannkraftverluste [%]

8,1

8,1
8,0

8,0
7,8

7,8

8,0
7,5
7,5
7,5

7,5
7,5
7,5
7,5
7,4

7,4
7,3

7,3
7,3

7,3
7,3

7,2
7,2

7,2
7,1

7,1
7,0

7,0
6,8

6,7
6,7

6,7
6,6

6,6
6,4

6,4
6,3

6,3
6,1

6,1
6,0

6,0
5,9

5,9
5,8

5,8
5,8

5,8
5,7
5,7
5,5

5,5
5,4

5,4
5,3

5,3

4,0
Spannkraftverlust unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag 1 (85d), RH = 50%
Spannkraftverlust unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag 1 (85d), RH = 80%
0,0
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
X-Koordinate [m]

Bild A 1-52: Spanngliedkräfte (oben) und Spannkraftverluste (unten) des Versuchsträgers DLT 1 (Versuch 1)
unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der zeitabhängigen Verluste infolge
Kriechen, Schwinden (RH = 50% bzw. RH = 80%) und Relaxation

239
A1.6 Vorspannkräfte

A1.6.2 Versuchsträger DLT 1 – Versuch 2 (175d)

Bild A 1-53: Aufsicht des Versuchsträgers DLT 1

800
P0a,SA,Exp=743  = 0,14 [rad-1]
k = 0,005 [rad/m] P0a,SA,Exp=744
750

700
Spanngliedkraft [kN]

Pm0,FA,calc=594 Pm0,FA,calc=593
650

600

550 P0e,SA,approx=572 P0e,SA,approx=573

500
SPG 1 - Vor Absetzen der Spannpresse
SPG 1 - Nach Absetzen der Spannpresse
450
SPG 2 - Vor Absetzten der Spannpresse
SPG 2 - Nach Absetzen der Spannpresse
400
12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
X-Koordinate [m]

Bild A 1-54: Spanngliedkräfte längs des Trägers DLT 1 (Versuch 2), Berechnung auf Basis dokumentierter
Vorspannkräfte (Spannprotokoll) und abgeschätzter Reibungsverluste
1279

1279
1276
1271

1271
1270

1270
1269

1269
1265

1264
1263

1263
1261

1261

1300
1259

1258
1256

1256
1248

1248
1241

1241
1233

1233
1225

1225
1220

1220
1216

1216
1212

1212
1209

1209
1205

1205
1201

1201
1197

1197
1193

1193
1189

1189
1181
1181

1177

1177
1175

1175
1175

1175
1170
1169

1169
1169
Spanngliedkraft [KN]

1166

1166
1166

1166
1200
1156
1156

1156

1156
1155

1155
1145

1144
1144

1142

1142

1130
1130

1121
1121

1114
1114

1110
1110

1107
1107

1106
1106

1103
1103

1103
1103

1102
1101

1101
1101
1100

1100
1093

1093
1078

1078
1135

1135
1133

1133
1131

1131

1100
1126

1126
1123

1122
1111

1114

1114

1111
1100
1100

1082
1082

1072
1072

Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste nach dem Verankern


1065
1064

1061
1060

1058
1058

1057
1057

1057
1057
1056

1056

1056
1056

1056
1055

1055
1055
1048

1048

der Spannglieder zum Zeitpunkt t=0


1035

1034
1000 Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag 2 (175d), RH = 50%
Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag 2 (175d), RH = 80%
900
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
X-Koordinate [m]
15,2
14,8

14,8

16
14,4

14,4
13,3

13,3
12,8
12,8
12,8

12,8
12,7
12,7
12,6

12,6
12,5
12,5

12,5

12,4
12,3

12,3
12,2

12,2
12,1

12,1
11,8

11,8
Spannkraftverluste [%]

11,6

11,5
11,4

11,4
11,3

11,3
11,2
11,2
11,2

11,2
11,2

11,2
11,0

11,0

12
10,5

10,5
10,3

10,3
10,0

10,0
10,0

10,0
10,3
10,0

10,0
9,7

9,7

8
9,0

9,0
8,7
8,7
8,7

8,7
8,7
8,7
8,6

8,6
8,5

8,5
8,5

8,4
8,3

8,3
8,3

8,3
8,2

8,2
8,0

8,0
7,8

7,8
7,7

7,6
7,5
7,5
7,5

7,5
7,5

7,5
7,5

7,5
7,4

7,4
7,0

7,0
6,9

6,9
6,7
6,7

6,7
6,7

4 Spannkraftverlust unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus


Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag 2 (175d), RH = 50%
Spannkraftverlust unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag 2 (175d), RH = 80%
0
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
X-Koordinate [m]

Bild A 1-55: Spanngliedkräfte (oben) und Spannkraftverluste (unten) des Versuchsträgers DLT 1 (Versuch 2)
unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der zeitabhängigen Verluste infolge
Kriechen, Schwinden (RH = 50% bzw. RH = 80%) und Relaxation

240
A1 Experimentelle Untersuchungen

A1.6.3 Versuchsträger DLT 2

Bild A 1-56: Aufsicht des Versuchsträgers DLT 2

-800 800
SPG 1 - Spannanker P0a,SA,Exp=-737  = 0,14 [rad-1]
SPG 1 - Festanker P0a,SA,Exp=741 P0a,SA,Exp=737
-700 750 k = 0,005 [rad/m]
SPG 2 - Spannanker
SPG 2 - Festanker P0a,SA,Exp=-741
-600 700
Verankerungskraft [kN]

Pm0,FA,Exp=-593

Spanngliedkraft [kN]
Pm0,FA,Exp=-593
-500 650 Pm0,FA,calc=589 Pm0,FA,calc=592
P0e,SA,Exp=-577 P0e,SA,Exp=-560
-400 600

-300 550 P0e,SA,Exp=577


P0e,SA,Exp=560
-200 500
SPG 1 - Vor Absetzen der Spannpresse
SPG 1 - Nach Absetzen der Spannpresse
-100 450
SPG 2 - Vor Absetzten der Spannpresse
SPG 2 - Nach Absetzen der Spannpresse
0 400
0 5 10 15 20 25 30 35 40 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Dauer [min] X-Koordinate [m]

(a) (b)
Bild A 1-57: Gemessene Vorspannkräfte im Zuge des Vorspannens des Trägers DLT 2 (a) und daraus unter
Berücksichtigung der Reibungsverluste errechnete Spanngliedkräfte längs des Balkens (b)
1271

1271

1300
1268

1267

1264
1263
1261

1261
1261
1261

1261

1259
1259
1253

1252
1248
1246

1244
1244
1241
1239

1236
1231

1228
1224

1223
1219
1216
1215

1213

1213
1211
1211
1210
1209
Spanngliedkraft [KN]

1208
1208

1207

1207

1204
1204
1203

1201
1201

1200
1200
1199

1197
1196

1196
1196
1196

1196

1195
1194
1193

1192
1192
1189
1188
1184

1184

1184
1181
1180
1176
1172

1172

1169
1200
1169
1164

1161

1159
1154
1149

1149
1149

1147
1145
1142
1141
1140

1191

1139

1139
1138
1189
1189
1134

1186
1186

1133
1130

1180
1127

1179

1178
1126

1175
1123

1174
1121

1173
1173
1173
1172
1120
1119

1171

1119
1119

1167

1167

1166

1165
1113

1160
1100

1139

Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste nach dem Verankern


1129
1123

1100
1120

1119
1116
1115

1115
1113
1113

1112
1112
1110

1110

der Spannglieder zum Zeitpunkt t=0


1104
1100
1097

1097
1096
1096

1094
1094
1094
1093

Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus


1091
1078

Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 50%


Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 80%
1000
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
X-Koordinate [m]

10,0
8,2
8,2
8,2

8,2
8,2
8,2
8,1

8,0

8,0
8,0
7,9

7,9
7,9

7,8
7,7
7,7

7,6
7,5

7,5
7,4

7,4

7,3
7,3
7,3
7,3
7,0

7,0
6,9
Spannkraftverlust [%]

6,9

7,5
6,8

6,8
6,5

6,4
6,4

6,4
6,4

6,3
6,3

6,2
6,2

6,2
6,0
6,0

6,0

5,9
5,8
5,8

5,7
5,7
5,7
5,7
5,7

5,7
5,7

5,0
5,7
5,6

5,6

5,6
5,6
5,5

5,5
5,5

5,4
5,3

5,3

5,3
5,2
5,2
5,1

5,1

5,1
5,1
5,1

5,1
4,9

4,8
4,8

4,8
4,7

4,7
4,5

4,5
4,5

4,4
4,4

4,4
4,4

4,3
4,3

4,3
4,2
4,2

4,1

4,1
4,0
4,0

4,0
4,0

2,5 Spannkraftverlust unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 50%
Spannkraftverlust unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 80%
0,0
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
X-Koordinate [m]

Bild A 1-58: Spanngliedkräfte (oben) und Spannkraftverluste (unten) des Versuchsträgers DLT 2 unter
Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der zeitabhängigen Verluste infolge Kriechen,
Schwinden (RH = 50% bzw. RH = 80%) und Relaxation

241
A1.6 Vorspannkräfte

A1.6.4 Versuchsträger DLT 3

Bild A 1-59: Aufsicht des Versuchsträgers DLT 3

-800 800
P0a,SA,Exp=-745 P0a,SA,Exp=-755  = 0,14 [rad-1] P0a,SA,Exp=755
P0a,SA,Exp=745
-700 750 k = 0,005 [rad/m]
Pm0,FA,Exp=-604 Pm0,FA,Exp=-584
-600 700
Verankerungskraft [kN]

Spanngliedkraft [kN]
Pm0,FA,calc=603
-500 650 Pm0,FA,calc=595
P0e,SA,Exp=-572
P0e,SA,Exp=-556
-400 600

-300 550
P0e,SA,Exp=572
P0e,SA,Exp=556
-200 500
SPG 1 - Spannanker SPG 1 - Vor Absetzen der Spannpresse
SPG 1 - Festanker SPG 1 - Nach Absetzen der Spannpresse
-100 450
SPG 2 - Spannanker SPG 2 - Vor Absetzten der Spannpresse
SPG 2 - Festanker SPG 2 - Nach Absetzen der Spannpresse
0 400
0 5 10 15 20 25 30 35 40 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Dauer [min] X-Koordinate [m]

Bild A 1-60: Gemessene Vorspannkräfte im Zuge des Vorspannens des Trägers DLT 3 (a) und daraus unter
Berücksichtigung der Reibungsverluste errechnete Spanngliedkräfte längs des Balkens (b)

1300
1261

1261
1258
1257

1257
1254
1254

1254
1253
1252

1252
1251

1251

1251
1251
1251

1251
1249

1249
1249
1241

1239
1234

1234
1226
1226

1221
1218

1217
1214
1213
Spanngliedkraft [KN]

1211
1209

1207
1207

1207
1206
1206

1205

1205
1204

1204
1203
1203

1202
1202

1202
1201

1201
1198

1198
1197

1197
1196

1195
1195
1194

1194
1192
1190

1190
1190

1190
1186

1185
1182

1182
1180
1174
1174

1171

1200

1167
1162

1162
1159

1156
1153

1152
1149
1147

1147
1144
1143

1142
1141

1140

1140
1139
1188
1188
1139

1187
1185
1185
1136

1183
1183
1134

1182

1182

1134
1182
1132
1132
1131

1176

1176
1176

1175
1126

1173

1172
1169

1169

1120
1165

1164
1161
1112

1145
1136

1135

Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste nach dem Verankern


1129
1127

1125
1122
1121
1120

1100 1119
1118
1118

1117
1117
1116

1114
1114
1112
1111

1110
1110

der Spannglieder zum Zeitpunkt t=0


1109
1108
1106

1101
1093

Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus


Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 50%
Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 80%
1000
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
X-Koordinate [m]

10,0
7,7
7,6
7,6

7,6
7,6
7,6
7,5

7,5

7,4
7,4
7,4

7,3
7,3

7,2
7,1

7,1

7,0
Spannkraftverluste [%]

6,9
6,9

7,5
6,8

6,8

6,8
6,8
6,7
6,7
6,5

6,4
6,4

6,4
6,3
6,3
6,0

5,9
5,9
5,9
5,9

5,9
5,8

5,8
5,7

5,7
5,5
5,5
5,5

5,5
5,3
5,3

5,3
5,3

5,0
5,4
5,4
5,4

5,4
5,4
5,4
5,3

5,3

5,3
5,2
5,2

5,2
5,2

5,1
5,0

5,0
5,0
4,9
4,9
4,8

4,8

4,8

4,8
4,8
4,8
4,6

4,6
4,6

4,5
4,5

4,5
4,2

4,2
4,2
4,2
4,2

4,2
4,1

4,1
4,1

4,0
3,9
3,9
3,9

3,9
3,8
3,8

3,8
3,8

2,5 Spannkraftverlust unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 50%
Spannkraftverlust unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 80%
0,0
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
X-Koordinate [m]

Bild A 1-61: Spanngliedkräfte (oben) und Spannkraftverluste (unten) des Versuchsträgers DLT 3 unter
Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der zeitabhängigen Verluste infolge Kriechen,
Schwinden (RH = 50% bzw. RH = 80%) und Relaxation

242
A1 Experimentelle Untersuchungen

A1.6.5 Versuchsträger DLT 4

Bild A 1-62: Aufsicht des Versuchsträgers DLT 4

-800 800
P0a,SA,Exp=-738 P0a,SA,Exp=-742  = 0,14 [rad-1]
P0a,SA,Exp=742
-700 750 k = 0,005 [rad/m] P0a,SA,Exp=738

Pm0,FA,Exp=-585 Pm0,FA,Exp=-592
-600 700
Verankerungskraft [kN]

Spanngliedkraft [kN]
-500 P0e,SA,Exp=-576 P0e,SA,Exp=-580 650 Pm0,FA,calc=589 Pm0,FA,calc=593

-400 600

-300 550 P0e,SA,Exp=580 P0e,SA,Exp=576

-200 500
SPG 1 - Spannanker SPG 1 - Vor Absetzen der Spannpresse
SPG 1 - Festanker SPG 1 - Nach Absetzen der Spannpresse
-100 450
SPG 2 - Spannanker SPG 2 - Vor Absetzten der Spannpresse
SPG 2 - Festanker SPG 2 - Nach Absetzen der Spannpresse
0 400
35 40 45 50 55 60 65 70 75 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Dauer [min] X-Koordinate [m]

Bild A 1-63: Gemessene Vorspannkräfte im Zuge des Vorspannens des Trägers DLT 4 (a) und daraus unter
Berücksichtigung der Reibungsverluste errechnete Spanngliedkräfte längs des Balkens (b)
1291

1289

1290
1282
1282
1281

1280
1275

1274

1300
1269

1268
1267

1266
1265

1264
1262

1262
1260

1259
1252

1251
1245

1244
1236

1236
1228

1228
1224

1223
1220
1219

1219

1219
1216

1216

1215
1214

1214
1213

1212
1212

1211
1210

1210
1210
1210

1209
1209
1209

1209

1208
1208
Spanngliedkraft [KN]

1205
1205

1204

1204
1200

1200

1200
1199
1196

1196
1192

1192
1189

1188
1184

1184
1178

1178

1200
1169

1169
1167

1166
1158

1157
1152

1151
1148

1147
1145

1144
1143

1142
1140

1139
1138

1137
1187

1186
1136

1135
1134
1134

1134
1183

1183

1133
1182

1182

1182
1182
1182

1182
1181

1181
1181
1178
1127

1177
1176
1176

1126
1172

1171
1113

1159

1112
1158

Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste nach dem Verankern


1134

1134
1125

1124

1100
1119

1118
1115

der Spannglieder zum Zeitpunkt t=0


1114
1112

1111
1110

1110
1108

1107
1107

1106
1106

1105
1105

1105
1104
1104
1099

1099
Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
1086

1085
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 50%
Spanngliedkraft unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 80%
1000
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
X-Koordinate [m]

10,0
8,6
8,6
8,6
8,6

8,6
8,6

8,5
8,5

8,4
8,4

8,4

8,4
8,4

8,3

8,3

8,2
8,2

8,1
8,1

8,1
8,1

7,9
7,9

7,8
7,8

7,6
7,6

7,6
7,6

7,5
7,5

7,3
7,3

7,3
7,3

7,2
7,2

7,1
7,1

7,0
7,0
Spannkraftverluste [%]

6,9
6,9

7,5
6,7
6,7

6,6
6,6

6,6
6,6

5,9
5,9
5,8
5,9
5,8

5,8
5,8
5,8

5,7

5,7

5,7
5,7

5,7

5,0
5,6

5,6
5,6

5,6

5,5
5,5

5,5
5,5

5,4
5,4

5,3

5,3
5,2

5,2
5,2
5,2

5,1
5,1

4,9
4,9

4,9
4,9

4,8
4,8

4,8
4,8

4,8
4,8

4,7
4,7

4,6
4,6

4,5
4,5

4,5
4,5

2,5 Spannkraftverlust unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 50%
Spannkraftverlust unter Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der Verluste aus
Kriechen, Schwinden und Relaxation zum Zeitpunkt t=Versuchstag, RH = 80%
0,0
12,0 11,0 10,0 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0
X-Koordinate [m]

Bild A 1-64: Spanngliedkräfte (oben) und Spannkraftverluste (unten) des Versuchsträgers DLT 4 unter
Berücksichtigung der Reibungsverluste sowie der zeitabhängigen Verluste infolge Kriechen,
Schwinden (RH = 50% bzw. RH = 80%) und Relaxation

243
A1.7 Rissbilder für ausgewählte Laststufen

A1.7 Rissbilder für ausgewählte Laststufen


A1.7.1 Versuchsträger DLT 1

(a) LS 700 kN (b) LS 800 kN (c) LS 1200 kN (d) LS 1400 kN (e) LS 1540 kN
Bild A 1-65: Rissbilder des Versuchsträgers DLT 1 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

244
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 1600 kN (g) LS 1650 kN (h) LS 1743 kN (i) LS 1800 kN (j) LS 1890 kN
Bild A 1-66: Rissbilder des Versuchsträgers DLT 1 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

245
A1.7 Rissbilder für ausgewählte Laststufen

A1.7.2 Versuchsträger DLT 2

(a) LS 700 kN (b) LS 800 kN (c) LS 1200 kN (d) LS 1400 kN (e) LS 1607 kN
Bild A 1-67: Rissbilder des Versuchsträgers DLT 2 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

246
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 1700 kN (g) LS 1800 kN (h) LS 1900 kN (i) LS 2000 kN (j) LS 2100 kN
Bild A 1-68: Rissbilder des Versuchsträgers DLT 2 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

247
A1.7 Rissbilder für ausgewählte Laststufen

A1.7.3 Versuchsträger DLT 3

(a) LS 700 kN (b) LS 800 kN (c) LS 1000 kN (d) LS 1200 kN (e) LS 1300 kN
Bild A 1-69: Rissbilder des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

248
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 1400 kN (g) LS 1500 kN (h) LS 1600 kN (i) LS 1700 kN (j) LS 1798 kN
Bild A 1-70: Rissbilder des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

249
A1.7 Rissbilder für ausgewählte Laststufen

A1.7.4 Versuchsträger DLT 4

(a) LS 200 kN/m (b) LS 225 kN/m (c) LS 250 kN/m (d) LS 275 kN/m (e) LS 300 kN/m
Bild A 1-71: Rissbilder des Versuchsträgers DLT 4 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

250
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 350 kN/m (g) LS 375 kN/m (h) LS 380 kN/m (i) LS 413 kN/m (j) LS 496 kN/m
Bild A 1-72: Rissbilder des Versuchsträgers DLT 4 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

251
A1.8 Bruchbilder

A1.8 Bruchbilder

(a) Versuchsträger DLT 1 (b) Versuchsträger DLT 2


Bild A 1-73: Foto der Versuchsträger DLT 1 (a) und DLT 2 (b) im Bruchzustand; dargestellt ist der
Balkenbereich im Abstand von ca. 4,0 m links und rechts der Innenstütze

252
A1 Experimentelle Untersuchungen

(a) Versuchsträger DLT 3 (b) Versuchsträger DLT 4


Bild A 1-74: Foto der Versuchsträger DLT 3 (a) und DLT 4 (b) im Bruchzustand; dargestellt ist der
Balkenbereich im Abstand von ca. 4,0 m links und rechts der Innenstütze

253
Bügelnummer 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

254
-108 -56 -18 4 6 -6
A1.9
-3 -3 -3 -3 -3 -3 3 -3 -3 -3 -3 3 0 -3 3 3 3 0 0 0 0 0 0 0 0 -3 3 3 3 0 6 4 4 0 4 0 0 0 -4 -4 -4 -4 -4 -4 -4 0 4 4 6 4
-3 -3 -3 -3 -3 -3 -3 -3 3 -3 -3 3 3 -3 3 3 3 0 0 0 0 0 0 0 0 -3 -3 4 3 0 6 4 4 8 4 4 0 0 -6 0 -4 0 0 -4 0 4 4 -6 6 4
-3 -3 -3 -3 -3 -3 -3 -3 -3 -3 -3 -3 3 -3 -3 3 3 0 0 0 0 0 0 0 0 -3 -3 3 3 4 6 4 4 8 4 16 -4 -4 -6 0 -6 0 4 0 0 4 4 0 6 6
-3 -3 -3 -3 -3 3 -3 -3 -3 3 -3 -3 -3 -3 -3 3 3 0 0 0 0 0 0 0 0 3 -3 3 3 4 0 6 4 6 4 0 0 -6 -6 4 -6 0 -4 0 -4 0 6 4 6 4

24 -10 -38 -70 -78 -78

(a) LS 0 kN
mittl. Bügelspannungen -3 -3 -3 -3 -3 -1 -1 -3 -1 -1 -3 0 1 -3 0 3 3 0 0 0 0 0 0 0 0 -1 -1 3 3 2 5 5 4 5 4 5 -1 -3 -6 0 -5 -1 -1 -2 -2 2 5 1 6 5
|max. Bügelspannungen| -3 -3 -3 -3 -3 3 3 -3 3 3 -3 3 3 -3 3 3 3 0 0 0 0 0 0 0 0 3 3 4 3 4 6 6 4 8 4 16 0 0 -4 4 -4 0 4 0 0 4 6 4 6 6

Bügelnummer 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

-45 -22 -34 -54 -56 -34

-5 -4 -3 -4 -7 -6 -12 -18 -11 -5 -3 5 -3 -3 4 4 4 -4 -1 3 3 0 0 -4 -11 -14 -7 -6 3 8 -4 -6 -4 0 0 4 0 4 -6 0 -8 -18 -16 -6 -4 4 4 4 0 6


-5 -5 -6 -6 -10 -5 -13 -31 -14 -7 -5 -5 -4 -5 3 3 -7 -1 2 3 2 2 2 -2 -18 -16 -5 6 3 8 4 4 0 -6 4 0 0 -6 -8 -4 -18 -15 -22 -11 -11 -4 -4 -9 -8 4
-7 -6 -9 -11 -12 -7 7 -24 -5 -10 -6 -7 -5 -9 -4 -4 -3 2 2 4 3 6 5 2 -18 -22 3 7 8 9 6 6 0 -6 0 64 0 -8 -8 -8 -8 20 -27 -8 -15 -9 0 -6 -8 -4
A1.9.1 Versuchsträger DLT 1

-6 6 -9 -9 -7 -12 -23 -18 -11 -24 -16 -8 -9 -6 -5 3 4 2 4 4 6 8 5 5 -23 -29 6 14 12 11 8 6 4 -6 0 -4 0 -4 -13 -16 16 -25 -18 6 -9 -18 -9 -8 -9 -8

-54 -50 -22 32 46 -34

(b) LS 800 kN
mittl. Bügelspannungen -6 -2 -7 -8 -9 -8 -10 -23 -10 -11 -7 -4 -5 -6 -1 2 -1 0 2 3 3 4 3 0 -18 -20 -1 6 7 9 3 3 0 -5 1 16 0 -3 -9 -7 -4 -10 -21 -5 -10 -7 -2 -5 -6 0
|max. Bügelspannungen| 7 6 9 11 12 12 23 31 14 24 16 8 9 9 5 4 7 4 4 4 6 8 5 5 23 29 7 14 12 11 8 6 4 6 4 64 0 8 13 16 18 25 27 11 15 18 9 9 9 8

Bügelnummer 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

171 -6 -34 -76 -82 -44

-5 -4 4 61 221 348 -12 -18 -16 184 55 12 4 5 6 6 5 -5 0 5 13 -2 30 22 6 39 153 182 3 13 0 -6 9 0 8 8 6 0 -6 68 205 22 -25 -8 274 181 296 118 8 9
-5 -4 79 225 422 353 -8 -22 69 177 202 134 3 -3 6 5 -8 -2 3 5 3 -2 12 41 -15 -25 -13 5 3 8 4 6 4 13 9 0 0 -6 92 258 73 -6 -29 -9 434 256 272 309 8 8
-7 18 300 425 194 44 25 -15 116 129 305 295 12 -10 5 -4 3 4 4 6 4 6 6 1 -4 -42 -11 4 10 11 8 9 4 8 8 96 0 -9 332 302 157 36 -35 42 135 285 209 449 98 15
13 89 224 259 139 -5 14 -10 20 20 64 45 -6 -5 -5 4 5 3 7 8 9 12 11 9 -29 -50 5 20 19 13 4 8 6 8 4 0 6 38 48 107 172 -18 -11 40 36 260 172 75 250 -11

-177 -78 -14 289 315 163

(c) LS 1200 kN
mittl. Bügelspannungen -1 25 151 242 244 185 5 -17 47 127 156 122 3 -3 3 3 1 0 3 6 7 3 15 18 -10 -19 34 53 9 11 4 4 6 7 7 26 3 6 116 184 152 8 -25 16 220 246 237 238 91 5
|max. Bügelspannungen| 13 89 300 425 422 353 25 22 116 184 305 295 12 10 6 6 8 5 7 8 13 12 30 41 29 50 153 182 19 13 8 9 9 13 9 96 6 38 332 302 205 36 35 42 434 285 296 449 250 15
A1.9 Numerische Spannungswerte für ausgewählte Laststufen

Bügelnummer 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

273 84 -36 -90 -92 -46

13 252 466 348 306 436 -6 -11 -10 350 193 94 3 6 8 7 6 -2 1 8 23 42 260 105 5 44 268 407 14 13 4 -6 11 0 11 8 6 0 81 256 413 42 -31 16 338 389 461 192 81 8
209 456 355 379 478 431 6 -16 108 271 368 265 3 3 8 8 -7 -4 4 6 2 1 49 108 -14 -24 48 63 4 4 0 8 8 15 13 4 0 36 322 440 161 -4 -35 6 472 338 430 387 248 6
395 385 433 465 265 80 57 -16 159 225 423 466 42 -8 4 -4 3 4 5 8 4 6 1 39 23 -29 36 -3 11 8 0 11 4 13 9 100 8 260 469 438 198 50 -29 66 183 376 296 500 377 35
435 245 288 311 203 26 23 -8 44 63 152 188 72 -6 -5 5 6 4 8 9 10 13 9 11 -32 -50 4 20 22 13 -4 9 6 9 6 4 89 307 218 209 218 -20 -4 60 75 343 272 177 447 44

-253 -88 0 416 420 267

(d) LS 1400 kN
mittl. Bügelspannungen 263 334 386 375 313 243 20 -13 75 227 284 253 30 -1 4 4 2 0 5 8 10 16 80 66 -4 -14 89 122 13 9 0 6 7 9 10 29 26 151 273 336 248 17 -25 37 267 362 365 314 288 23
|max. Bügelspannungen| 435 456 466 465 478 436 57 16 159 350 423 466 72 8 8 8 7 4 8 9 23 42 260 108 32 50 268 407 22 13 4 11 11 15 13 100 89 307 469 440 413 50 35 66 472 389 461 500 447 44
Numerische Spannungswerte für ausgewählte Laststufen

Bügelnummer 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

361 219 -38 -106 -102 -48

Bild A 1-75: Betonstahlspannungen des Versuchsträgers DLT 1 für ausgewählte Laststufen, Teil 1
59 290 489 402 333 459 5 -8 16 466 327 348 96 6 10 10 10 -1 2 12 91 154 343 146 2 49 279 467 37 326 13 8 23 0 9 11 166 203 354 436 456 73 -38 38 387 461 481 244 168 11
306 471 396 422 491 463 20 -14 142 330 495 465 297 117 13 12 -7 -5 5 6 6 9 134 150 -14 -27 237 233 32 42 9 15 16 18 18 94 0 413 482 488 230 -6 -40 16 489 395 465 439 326 113
470 425 465 474 307 115 80 -19 196 298 463 493 492 271 -4 -5 4 4 5 7 4 5 11 119 28 -11 220 229 62 9 13 13 4 0 8 331 466 461 490 467 246 52 -16 85 222 437 348 508 471 287
489 321 334 375 268 49 34 -6 68 118 225 276 449 495 -5 6 6 3 7 8 10 14 9 18 -33 -51 3 31 23 16 11 9 4 0 0 410 282 453 309 262 248 -18 9 81 126 390 348 234 490 374

-327 -88 261 512 500 311

(e) LS 1540 kN
mittl. Bügelspannungen 331 377 421 418 350 272 35 -12 105 303 378 396 334 222 3 6 4 0 5 9 28 45 124 108 -4 -10 185 240 38 98 12 11 12 5 9 211 228 382 408 413 295 25 -21 55 306 421 410 356 364 196
|max. Bügelspannungen| 489 471 489 474 491 463 80 19 196 466 495 493 492 495 13 12 10 5 7 12 91 154 343 150 33 51 279 467 62 326 13 15 23 18 18 410 466 461 490 488 456 73 40 85 489 461 481 508 490 374
Bügelnummer 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

398 245 -34 -147 -124 -66

102 314 498 427 368 471 16 -14 31 470 473 387 123 12 -9 -5 5 -11 8 85 319 210 382 167 -12 41 297 470 53 413 33 22 111 510 404 491 487 435 458 490 463 107 -60 77 433 488 494 262 185 15
350 477 435 468 501 473 28 -23 158 365 494 496 330 199 90 20 -11 -15 1 4 66 180 268 181 -27 -43 268 359 46 102 77 79 272 492 484 493 510 457 495 487 264 -18 -56 35 501 430 483 455 343 215
498 462 481 496 348 145 87 -32 220 342 471 493 501 386 9 -5 -14 -13 -12 -5 -8 10 47 175 19 -24 266 381 127 0 293 289 494 463 384 406 490 469 489 471 285 36 -16 111 250 471 392 502 497 444
501 379 386 415 335 77 37 -14 81 172 280 338 468 490 -4 -9 -12 -16 -11 -6 -4 -1 -2 22 -33 -60 62 56 11 6 492 509 329 300 52 435 321 468 351 293 282 -22 4 107 196 437 415 314 490 449

-369 -98 363 532 532 355

(f) LS 1600 kN
mittl. Bügelspannungen 363 408 450 451 388 291 42 -21 123 337 429 428 355 272 21 0 -8 -14 -3 19 93 100 174 136 -13 -22 223 317 59 130 223 225 302 441 331 456 452 457 448 435 323 26 -32 82 345 457 446 383 379 281
|max. Bügelspannungen| 501 477 498 496 501 473 87 32 220 470 494 496 501 490 90 20 14 16 12 85 319 210 382 181 33 60 297 470 127 413 492 509 494 510 484 493 510 469 495 490 463 107 60 111 501 488 494 502 497 449

Bügelnummer 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

422 265 -32 -149 -130 -68

107 315 500 430 371 472 18 -13 40 474 510 408 392 500 258 216 94 369 312 258 370 230 384 178 -12 43 301 472 58 427 42 27 128 510 411 495 475 441 463 495 465 118 -62 85 442 490 500 264 192 25
359 478 440 470 504 473 32 -23 174 376 495 502 354 353 501 383 65 164 291 393 182 300 278 201 -26 -44 273 384 49 113 85 87 280 490 490 500 510 466 499 490 272 -18 -56 44 501 433 485 457 348 240
502 465 487 499 352 148 91 -32 238 355 471 493 500 406 241 504 293 43 86 169 309 93 179 206 21 -25 275 414 142 6 302 296 491 471 394 411 493 471 490 472 296 38 -15 122 256 472 399 501 500 467
501 393 397 424 349 84 38 -12 90 184 289 343 470 488 23 204 501 138 -2 5 84 136 21 29 -27 -60 121 74 13 13 498 501 352 314 62 440 334 470 361 303 293 -20 8 120 213 447 427 322 490 466

-384 -98 385 532 532 397

mittl. Bügelspannungen 367 413 456 456 394 294 45 -20 135 347 441 436 429 437 256 327 238 178 172 206 236 190 215 153 -11 -21 242 336 66 140 232 228 313 446 339 462 453 462 453 440 331 29 -31 93 353 461 453 386 382 300

(g) LS 1650 kN
|max. Bügelspannungen| 502 478 500 499 504 473 91 32 238 474 510 502 500 500 501 504 501 369 312 393 370 300 384 206 27 60 301 472 142 427 498 501 491 510 490 500 510 471 499 495 465 118 62 122 501 490 500 501 500 467

Bügelnummer 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

471 325 -30 -159 -137 -70

112 318 500 435 372 479 20 -11 50 489 510 413 400 506 286 261 115 418 349 295 423 259 408 190 -13 49 311 474 70 467 473 489 501 510 447 491 470 444 466 503 470 135 -62 109 448 492 503 264 220 68
376 478 442 472 503 475 39 -22 196 399 495 504 356 358 490 428 77 194 334 440 209 347 292 216 -27 -44 286 434 67 499 346 373 393 485 495 499 510 469 502 487 280 -18 -52 60 501 436 486 457 382 291
491 466 490 502 355 149 104 -34 262 374 473 494 500 431 247 510 299 65 110 203 351 121 238 222 21 -27 384 470 491 322 322 316 482 486 403 413 501 472 491 474 310 36 -8 144 262 474 409 499 504 491
502 412 420 440 368 98 45 -11 104 207 307 358 477 490 27 210 495 174 1 11 110 167 46 44 -22 -53 377 392 255 94 506 498 393 326 150 444 343 473 374 312 307 -9 20 142 256 457 441 383 490 475

-423 -102 414 532 532 494

mittl. Bügelspannungen 370 419 463 462 400 300 52 -20 153 367 446 442 433 446 263 352 246 213 199 237 273 223 246 168 -10 -19 339 442 221 346 412 419 442 452 374 461 456 464 458 444 342 36 -26 114 367 465 460 401 399 331

(h) LS 1743 kN
|max. Bügelspannungen| 502 478 500 502 503 479 104 34 262 489 510 504 500 506 490 510 495 418 349 440 423 347 408 222 27 53 384 474 491 499 506 498 501 510 495 499 510 473 502 503 470 135 62 144 501 492 503 499 504 491

Bügelnummer 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

524 351 -26 -165 -141 -70

128 323 500 445 378 488 26 -10 66 492 494 419 412 505 301 295 144 467 384 324 476 286 441 206 -12 52 325 472 69 469 479 491 502 510 455 480 466 453 469 504 471 153 -60 139 457 494 504 268 248 98
385 488 446 473 499 477 46 -23 217 417 495 490 362 370 482 458 105 230 370 479 236 386 314 236 -26 -44 290 416 68 483 355 379 394 475 497 499 510 471 503 488 291 -18 -48 79 502 441 487 457 411 317
490 468 492 504 361 155 113 -33 286 390 478 494 493 451 260 502 310 103 141 238 384 152 275 244 31 -33 373 470 494 338 326 319 479 489 448 472 500 473 491 477 322 40 6 166 270 481 418 499 508 499
504 428 433 449 382 111 49 -6 119 233 320 371 489 489 38 229 488 214 7 25 136 193 72 60 -20 -64 373 415 289 118 504 494 392 337 472 462 359 487 389 322 317 0 35 164 283 462 453 423 492 481

-455 -114 414 532 532 532

(i) LS 1800 kN
mittl. Bügelspannungen 377 427 468 468 405 308 59 -18 172 383 447 444 439 454 270 371 262 253 225 266 308 254 275 187 -6 -22 340 443 230 352 416 421 442 453 468 478 459 471 463 448 350 44 -17 137 378 470 466 412 415 349
|max. Bügelspannungen| 504 488 500 504 499 488 113 33 286 492 495 494 493 505 482 502 488 467 384 479 476 386 441 244 31 64 373 472 494 483 504 494 502 510 497 499 510 487 503 504 471 153 60 166 502 494 504 499 508 499

Bügelnummer 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

532 383 -20 -161 -128 -66

Bild A 1-76: Betonstahlspannungen des Versuchsträgers DLT 1 für ausgewählte Laststufen, Teil 2
137 329 500 448 412 490 30 -11 80 494 491 421 414 494 307 323 176 526 422 356 532 313 468 216 -13 57 340 474 71 470 482 493 503 510 457 480 465 453 470 495 472 164 -58 185 460 494 504 283 294 153
405 500 446 499 499 479 65 -24 237 434 495 482 362 373 483 470 138 272 409 520 263 421 334 251 -26 -46 293 420 71 480 362 389 401 476 497 488 510 472 504 488 296 -16 -44 96 502 444 486 473 446 362
490 468 498 505 369 162 152 -35 310 403 487 496 491 465 266 501 307 145 167 271 414 179 304 262 37 -35 377 471 495 345 326 324 480 490 455 483 490 474 492 479 332 44 11 183 272 486 427 498 493 499
505 418 464 471 414 147 54 7 137 265 339 392 495 485 42 232 510 256 11 39 158 212 93 76 -19 -70 377 422 293 120 505 495 401 345 487 465 369 491 398 327 321 13 40 181 305 466 464 464 497 487

-475 -122 424 532 532 532

(j) LS 1890 kN
mittl. Bügelspannungen 384 429 477 481 423 320 75 -16 191 399 453 448 441 454 275 381 283 300 252 296 342 281 300 201 -5 -24 347 446 233 354 419 425 446 455 474 479 459 473 466 447 355 51 -13 161 385 472 470 430 433 375
|max. Bügelspannungen| 505 500 500 505 499 490 152 35 310 494 495 496 495 494 483 501 510 526 422 520 532 421 468 262 37 70 377 474 495 480 505 495 503 510 497 488 510 491 504 495 472 164 58 185 502 494 504 498 497 499

255
A1 Experimentelle Untersuchungen
Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

256
-3 13 -39 -96 -41 16 -5

-1 -3 -4 -2 -3 -2 -2 0 0 -2 1 19 12 -3 -13 -19 -5 -9 -12 -4 -7 -3 1 10 9 0 1 1 -2 2 1 1 -1 -1 -2 3


1 -1 -2 -1 -2 -1 -1 0 4 30 13 -6 -3 -4 -6 -8 -5 -3 -2 -1 -4 0 1 0 0 8 10 1 2 -1 1 3 0 0 0 -11
2 0 0 -2 -3 2 3 19 11 -1 -2 -4 0 -2 -3 -4 -3 -5 -1 0 -3 -1 -2 1 -1 -1 0 7 11 0 -1 0 -2 -3 2 -2
17 4 6 11 12 18 8 0 -1 0 0 0 -2 -3 -4 -3 -4 -2 -5 -2 0 -2 -2 -1 0 3 -3 0 1 1 5 -1 3 1 1 7

-94 -109 -54 30 -54 -119 -91

(a) LS 0 kN
mittl. Bügelspannungen 5 0 0 1 1 4 2 5 3 7 3 2 2 -3 -6 -9 -4 -5 -5 -2 -3 -1 -1 2 2 2 2 2 3 1 2 1 0 -1 0 -1
|max. Bügelspannungen| 17 4 6 11 12 18 8 19 11 30 13 19 12 4 13 19 5 9 12 4 7 3 2 10 9 8 10 7 11 2 5 3 3 3 2 7

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-28 -67 -41 -14 -45 -54 -36

-2 -11 -4 -2 -2 -2 -1 0 -1 -2 3 15 5 2 -11 -20 -10 -17 -20 -11 -11 -5 -1 13 2 0 1 2 2 1 1 -1 -1 -4 -12 5


-2 -11 -6 -5 -2 -2 -2 -2 5 27 8 -1 -1 -3 -5 -8 -8 -16 -13 -6 -3 0 2 1 -1 8 11 1 -2 -2 -2 -1 -4 -8 -12 -13
-4 -1 -5 -5 -5 -2 2 17 9 0 -2 -1 3 0 0 -2 -2 -22 -15 2 1 2 1 2 2 0 -1 0 10 -1 -6 -7 -11 -9 -4 -4
A1.9.2 Versuchsträger DLT 2

5 8 10 1 10 14 4 0 -1 1 2 2 2 2 3 2 1 -26 -9 -1 1 1 -3 3 -3 -3 3 -3 -3 -1 -2 -2 -2 -5 -2 6

-55 47 -52 -97 -50 113 -52

(b) LS 800 kN
mittl. Bügelspannungen -1 -4 -1 -3 0 2 1 4 3 6 3 4 2 0 -3 -7 -5 -20 -14 -4 -3 -1 0 5 0 1 3 0 2 -1 -2 -3 -5 -7 -7 -2
|max. Bügelspannungen| 5 11 10 5 10 14 4 17 9 27 8 15 5 3 11 20 10 26 20 11 11 5 3 13 3 8 11 3 10 2 6 7 11 9 12 13

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-42 -147 -40 209 -43 -126 -52

7 67 -3 -5 -2 -1 0 -1 -1 -2 6 18 -3 8 0 4 60 -16 -13 -3 -12 -6 0 12 2 -2 0 3 1 0 3 -2 -4 -3 182 3


98 171 105 11 -1 -1 -2 -3 7 27 6 1 -2 -4 -6 -11 5 -28 -15 -15 -7 -2 1 0 4 7 24 3 -4 -1 -2 -4 -4 214 4 -14
15 69 176 120 24 6 7 17 9 2 -2 0 5 1 0 -8 -10 -36 29 -8 0 2 2 3 -2 0 -3 3 15 -1 -6 -8 169 35 -3 68
54 12 77 75 125 14 2 1 0 1 3 4 5 4 5 1 1 -39 -12 -2 5 8 1 -1 -2 -2 3 2 -5 -2 -2 138 75 101 31 219

-36 241 -54 -217 -54 320 -25

mittl. Bügelspannungen 44 80 89 50 37 5 2 3 4 7 3 6 1 2 0 -4 14 -30 -3 -7 -3 1 1 3 0 1 6 3 2 -1 -2 31 59 87 54 69

(c) LS 1200 kN
|max. Bügelspannungen| 98 171 176 120 125 14 7 17 9 27 6 18 5 8 6 11 60 39 29 15 12 8 2 12 4 7 24 3 15 2 6 138 169 214 182 219
A1.9 Numerische Spannungswerte für ausgewählte Laststufen

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-48 -199 -42 312 -44 -176 -58

107 112 133 44 -1 -2 2 0 -1 -1 9 23 -2 25 163 49 164 -14 -15 145 246 0 18 14 4 7 0 -1 3 2 2 -3 60 366 235 26
262 188 206 166 65 -2 1 -2 10 28 6 4 0 -2 -2 109 117 -24 -13 -11 3 -4 -3 2 8 8 37 0 -3 1 -1 148 336 335 40 179
57 85 293 317 214 8 11 17 11 3 -1 1 7 2 -3 26 -11 -33 146 -2 -5 1 -2 -3 -1 1 -3 -3 25 1 51 307 484 101 1 137
89 14 117 167 292 4 3 4 0 2 3 5 6 5 4 1 -3 -14 -33 0 5 10 4 1 -1 -2 2 2 -5 -5 362 553 231 149 54 283

82 362 -52 -299 -52 450 153

mittl. Bügelspannungen 128 100 187 174 143 2 4 5 5 8 4 9 3 7 41 46 67 -21 21 33 62 2 4 3 3 3 9 -1 5 -1 104 251 278 238 82 156

(d) LS 1400 kN
|max. Bügelspannungen| 262 188 293 317 292 8 11 17 11 28 9 23 7 25 163 109 164 33 146 145 246 10 18 14 8 8 37 3 25 5 362 553 484 366 235 283

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-55 -281 -48 407 -13 -259 -66

Bild A 1-77: Betonstahlspannungen des Versuchsträgers DLT 2 für ausgewählte Laststufen, Teil 1
219 136 320 235 106 2 2 2 1 7 19 40 26 260 333 149 209 -15 -22 129 517 257 349 663 366 422 456 650 253 23 9 159 422 598 278 123
310 216 344 430 264 82 8 5 22 34 19 15 3 42 260 271 176 -28 -3 165 280 334 551 360 443 656 650 203 0 -1 71 486 547 452 72 272
159 105 347 425 428 228 18 18 19 9 2 2 7 2 19 175 72 -33 179 172 253 656 322 518 661 264 286 18 32 36 420 657 614 192 6 206
185 27 174 252 424 399 71 3 2 3 4 6 6 5 8 6 61 23 -28 266 540 245 649 417 249 3 22 -3 -9 122 658 656 390 219 87 355

186 509 -41 -404 -6 538 265

mittl. Bügelspannungen 218 121 296 336 305 177 25 7 11 13 11 16 11 77 155 150 130 -14 32 183 397 373 468 490 430 336 354 217 69 45 289 489 493 365 111 239

(e) LS 1607 kN
|max. Bügelspannungen| 310 216 347 430 428 399 71 18 22 34 19 40 26 260 333 271 209 33 179 266 540 656 649 663 661 656 650 650 253 122 658 657 614 598 278 355
Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-57 -308 -35 444 -9 -287 -69

250 144 374 306 442 437 187 52 9 83 388 373 204 296 386 197 227 -15 -23 138 559 271 389 663 377 447 492 652 257 26 11 168 469 634 306 138
338 235 379 433 325 382 408 194 80 44 165 317 402 201 334 343 194 -30 -3 167 301 358 588 368 466 656 652 208 1 0 87 515 597 486 77 290
184 110 373 435 473 320 413 398 169 13 16 62 195 367 75 237 137 -33 202 186 279 657 329 566 661 268 289 22 33 42 471 660 640 210 7 226
213 40 193 264 448 421 219 303 312 3 4 10 16 79 260 21 119 38 -32 282 582 251 651 425 252 4 26 3 -10 131 660 656 413 232 102 374

215 535 115 -438 8 538 304

mittl. Bügelspannungen 246 132 330 359 422 390 307 236 143 36 144 190 204 236 264 200 169 -10 36 193 430 384 489 506 439 344 365 221 70 50 308 500 530 390 123 257

(f) LS 1700 kN
|max. Bügelspannungen| 338 235 379 435 473 437 413 398 312 83 388 373 402 367 386 343 227 38 202 282 582 657 651 663 661 656 652 652 257 131 660 660 640 634 306 374

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-59 -336 -33 480 -4 -320 -71

288 151 406 325 512 497 207 76 11 107 428 444 267 360 446 230 246 -10 -24 153 603 290 440 663 394 482 523 653 264 28 12 173 551 653 321 151
360 246 421 468 346 424 462 223 100 50 204 369 503 262 383 391 214 -34 -1 175 328 378 596 381 492 656 656 216 2 0 223 543 650 514 84 307
202 115 403 469 509 351 466 447 194 15 23 85 254 451 128 279 174 -33 222 205 310 657 338 608 662 275 302 26 41 85 643 664 651 229 8 249
238 47 213 289 481 451 246 344 351 3 5 12 24 122 332 32 155 51 -35 307 615 259 656 440 257 4 27 1 -11 166 662 657 433 242 111 387

246 538 134 -472 13 538 344

mittl. Bügelspannungen 272 140 361 388 462 431 345 273 164 44 165 227 262 299 322 233 197 -7 41 210 464 396 507 523 451 354 377 224 74 70 385 509 571 410 131 273

(g) LS 1800 kN
|max. Bügelspannungen| 360 246 421 469 512 497 466 447 351 107 428 444 503 451 446 391 246 51 222 307 615 657 656 663 662 656 656 653 264 166 662 664 651 653 321 387

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-61 -375 -28 515 7 -373 -74

316 169 473 370 537 528 241 130 42 145 504 521 325 439 522 278 271 1 -28 180 641 335 494 663 423 508 535 654 274 31 19 286 594 657 367 173
385 278 479 520 370 463 524 276 167 77 284 417 554 322 456 467 242 -41 2 191 378 397 589 403 522 656 658 225 -1 107 298 627 659 535 115 322
223 135 434 514 531 384 517 519 230 37 45 122 321 527 190 335 231 -36 230 239 345 657 347 636 663 286 319 33 58 416 664 665 654 253 51 270
268 102 222 320 511 488 275 405 400 3 7 15 41 184 409 58 214 53 -36 348 643 279 659 468 267 5 27 -2 -12 653 662 658 449 237 163 394

282 538 161 -506 80 538 382

mittl. Bügelspannungen 298 171 402 431 487 466 389 332 210 66 210 269 310 368 394 284 240 -6 42 239 502 417 522 543 469 364 385 227 80 302 411 559 589 421 174 290

(h) LS 1900 kN
|max. Bügelspannungen| 385 278 479 520 537 528 524 519 400 145 504 521 554 527 522 467 271 53 230 348 643 657 659 663 663 656 658 654 274 653 664 665 659 657 367 394

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-64 -426 -6 549 17 -448 -76

335 189 523 475 559 542 269 169 138 530 566 559 375 523 557 330 319 14 -35 235 652 411 553 663 469 537 551 654 282 40 27 328 604 659 372 206
406 289 523 543 386 498 537 318 219 181 441 491 590 386 528 536 289 -43 3 231 453 424 541 436 558 656 660 237 21 162 321 647 660 549 144 342
239 149 477 526 559 423 525 538 261 96 160 187 376 585 265 394 318 -40 224 282 397 657 355 644 664 294 349 72 74 486 661 665 650 278 77 287
291 140 263 346 522 519 293 460 435 3 18 23 72 252 521 95 305 54 -38 432 652 339 663 486 279 8 32 -2 -13 662 663 658 468 249 202 400

315 538 186 -538 117 538 417

mittl. Bügelspannungen 318 192 447 473 507 496 406 371 264 202 296 315 353 437 467 339 308 -4 39 295 539 458 528 557 493 374 398 240 91 338 418 575 595 434 199 309

(i) LS 2000 kN
|max. Bügelspannungen| 406 289 523 543 559 542 537 538 435 530 566 559 590 585 557 536 319 54 224 432 652 657 663 663 664 656 660 654 282 662 663 665 660 659 372 400

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-65 -490 34 563 56 -513 -76

Bild A 1-78: Betonstahlspannungen des Versuchsträgers DLT 2 für ausgewählte Laststufen, Teil 2
339 172 550 526 585 558 472 589 431 583 588 586 423 567 590 385 431 41 -60 388 658 478 638 663 553 573 630 651 412 639 660 392 616 658 142 227
414 216 526 585 398 520 558 472 590 502 519 525 603 430 587 587 372 -40 -5 286 573 566 415 508 615 656 664 531 665 504 367 652 661 423 130 356
246 141 485 531 587 465 529 564 403 459 538 302 407 558 386 480 510 -37 134 329 433 652 358 648 658 303 421 626 328 507 660 664 652 271 116 297
304 133 287 360 525 531 305 516 521 177 391 504 231 299 591 349 483 50 -19 502 658 421 656 495 284 9 126 87 7 659 665 658 468 224 180 407

337 538 188 -538 75 522 435

mittl. Bügelspannungen 326 165 462 501 524 518 466 535 486 430 509 479 416 463 538 450 449 3 12 376 580 529 516 579 527 385 460 474 353 577 588 592 599 394 142 322

(j) LS 2100 kN
|max. Bügelspannungen| 414 216 550 585 587 558 558 589 590 583 588 586 603 567 591 587 510 50 134 502 658 652 656 663 658 656 664 651 665 659 665 664 661 658 180 407

257
A1 Experimentelle Untersuchungen
Bügelnummer 59 57 55 53 51 49 47 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

258
-9 7 -37 -107 -43 10 -12

-2 -3 -6 -3 -6 -4 -5 9 1 0 8 39 3 -3 -3 -7 -1 -4 -4 -4 -1 -3 2 -2 0 0 -4 -1 -2 -2 -4
-4 -3 -1 -2 -8 -3 -4 4 9 9 0 122 -5 -4 -6 -7 -9 -6 0 -3 -3 -4 -2 -1 0 -4 -1 2 -1 1 -1
1 4 -2 -1 -7 9 28 19 -2 0 -1 -3 -4 -1 -6 -7 -6 -6 -1 -4 -3 -3 -3 1 -3 1 -4 12 1 3 -1
13 22 22 17 19 3 0 -2 -2 0 47 -4 -4 -7 27 -8 -12 -10 -5 -5 -6 -4 -3 2 2 2 3 1 6 18 25

-99 -115 -53 30 -58 -115 -98

(a) LS 0 kN
mittl. Bügelspannungen 2 5 3 2 -1 1 5 7 2 3 14 39 -2 -4 3 -7 -7 -7 -3 -4 -3 -3 -1 0 0 0 -2 3 1 5 5
|max. Bügelspannungen| 13 22 22 17 19 9 28 19 9 9 47 122 5 7 27 8 12 10 5 5 0 0 6 0 0 4 0 0 3 0 0 2 0 0 3 0 0 4 0 0 4 0 0 12 0 0 6 0 0 18 0 0 0 0 25

Bügelnummer 59 57 55 53 51 49 47 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-31 -49 -38 -21 -48 -59 -36

-1 -16 -8 -4 -4 -2 -2 8 2 -1 7 28 2 -5 -5 -10 -9 -16 -13 -8 -3 -3 -2 -1 0 1 -5 -2 -5 -20 -5


-5 -11 -8 -9 -9 -3 -5 0 12 7 0 123 -4 -2 -4 -6 -12 -20 -10 -1 0 -3 -1 1 0 -4 -5 -4 -8 -16 -5
-9 -3 -11 -10 -12 2 22 20 -1 0 -1 -1 -1 7 -2 -2 -6 -27 -6 2 2 -1 -1 2 2 1 -10 3 -13 -11 -8
A1.9.3 Versuchsträger DLT 3

4 14 9 -1 8 3 -2 -4 -3 0 43 -1 1 2 32 2 -13 -41 6 -2 -3 2 -1 2 0 -3 -1 -4 -3 16 12

-62 56 -52 -99 -53 92 -60

(b) LS 800 kN
mittl. Bügelspannungen -3 -4 -4 -6 -5 0 3 6 3 2 12 37 -1 0 5 -4 -10 -26 -6 -2 -1 -1 -1 1 1 -1 -5 -2 -7 -8 -1
|max. Bügelspannungen| 9 16 11 10 12 3 22 20 12 7 43 123 4 7 32 10 13 41 13 8 3 3 2 2 2 4 10 4 13 20 12

Bügelnummer 59 57 55 53 51 49 47 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-37 -77 -36 56 -46 -97 -42

-1 -12 -15 -7 -4 -2 -1 8 3 -2 6 26 0 -7 -8 -8 -6 -37 -23 -11 -7 -4 -3 0 -1 1 -5 -3 -10 -19 -6


-3 -13 -11 -12 -8 -3 -5 -1 14 7 0 123 -4 -3 -5 -6 -15 -27 -17 -4 -1 -4 -1 2 0 -4 -6 -6 -12 -11 -6
0 8 6 1 -10 0 20 21 -1 1 -2 -1 -1 8 -2 -1 -6 -32 -9 2 2 -2 0 3 2 2 -12 3 16 -8 -4
22 46 88 59 6 5 -2 -4 -2 0 43 0 3 5 33 5 -11 -51 10 2 2 -3 0 3 0 -4 -3 -5 60 37 21

-52 161 -52 -149 -54 190 -50

mittl. Bügelspannungen 4 7 17 10 -4 0 3 6 3 2 12 37 -1 1 5 -3 -9 -37 -10 -3 -1 -3 -1 2 0 -1 -7 -3 13 0 1

(c) LS 1000 kN
|max. Bügelspannungen| 22 46 88 59 10 5 20 21 14 7 43 123 4 8 33 8 15 51 23 11 7 4 3 3 2 4 12 6 60 37 21
A1.9 Numerische Spannungswerte für ausgewählte Laststufen

Bügelnummer 59 57 55 53 51 49 47 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-43 -111 -35 157 -46 -144 -49

-2 71 52 -7 -6 -1 0 8 3 -2 8 24 0 -5 -6 -4 36 -22 -11 19 -5 -5 -3 1 0 3 -3 -5 158 -16 -8


5 -14 285 87 7 -2 -4 -1 17 8 -1 123 -4 -1 -5 -12 -9 -28 16 -9 1 -4 -1 3 0 -2 -3 104 237 -9 15
91 15 53 300 182 1 22 24 0 2 -2 0 0 11 -1 -5 -12 -41 -18 0 -2 -1 0 3 3 6 -9 443 165 -3 95
105 60 131 132 126 33 0 -3 -2 0 44 0 5 9 35 4 -17 -58 8 4 6 -1 1 3 0 -4 -1 145 100 54 97

-43 280 -54 -214 -55 297 -38

mittl. Bügelspannungen 50 33 130 128 77 8 5 7 5 2 12 37 0 3 6 -4 -1 -37 -1 4 0 -3 -1 2 1 0 -4 172 165 7 50

(d) LS 1200 kN
|max. Bügelspannungen| 105 71 285 300 182 33 22 24 17 8 44 123 5 11 35 12 36 58 18 19 6 5 3 3 3 6 9 443 237 54 97

Bügelnummer 59 57 55 53 51 49 47 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-45 -129 -36 266 -47 -172 -52

Bild A 1-79: Betonstahlspannungen des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen, Teil 1
47 103 158 36 -7 0 2 9 4 -2 11 25 0 2 -3 180 109 -25 7 79 -4 -5 -2 2 1 -3 -5 78 418 -14 45

54 -12 336 168 78 -1 -3 -1 20 9 -1 123 -3 1 -6 -11 20 -26 92 -11 0 -4 0 3 0 0 -3 381 297 -7 111

198 21 76 367 355 8 23 25 0 2 -2 0 1 13 -2 -7 -18 -40 -26 -4 -2 -1 1 3 -3 8 91 594 219 -2 123

129 71 153 154 172 90 0 -3 -2 0 44 1 6 11 34 4 -21 -54 1 2 7 0 1 3 0 -2 338 305 117 63 124

7 350 -54 -252 -53 359 50

mittl. Bügelspannungen 107 46 181 181 150 24 6 8 6 2 13 37 1 7 6 42 22 -36 19 17 0 -3 0 3 0 1 105 340 263 10 101

(e) LS 1300 kN
|max. Bügelspannungen| 198 103 336 367 355 90 23 25 20 9 44 123 6 13 34 180 109 54 32 79 7 5 2 3 3 8 338 594 418 63 124
Bügelnummer 59 57 55 53 51 49 47 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-49 -151 -36 322 -48 -205 -56

99 119 283 110 -4 0 3 9 4 -1 15 25 0 9 9 293 138 -29 29 259 50 -4 1 -3 2 -2 -5 147 561 -10 92
75 -10 365 280 128 1 -3 -1 23 9 -2 124 -3 0 -6 0 53 -26 108 56 -1 -4 1 -2 0 -1 14 541 365 -6 185
229 27 101 428 467 55 20 27 2 2 -2 0 2 13 -2 -10 -8 -41 80 -3 3 -1 1 -3 -1 5 181 631 295 -1 143
147 80 177 183 243 238 0 -1 -1 0 46 1 7 12 33 3 -24 -52 2 3 7 1 1 3 1 -6 523 437 146 74 149

44 419 -51 -300 -50 426 103

mittl. Bügelspannungen 138 54 232 250 209 73 5 9 7 3 14 37 1 8 9 72 40 -37 55 79 15 -2 1 -1 0 -1 178 439 342 14 142

(f) LS 1400 kN
|max. Bügelspannungen| 229 119 365 428 467 238 20 27 23 9 46 124 7 13 33 293 138 52 108 259 50 4 1 3 2 6 523 631 561 74 185

Bügelnummer 59 57 55 53 51 49 47 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-51 -173 -40 352 -54 -238 -58

182 119 385 218 0 -2 4 10 6 0 25 36 17 304 179 320 150 -30 30 400 663 444 48 5 -2 0 -1 242 653 -5 131
119 -9 360 474 162 33 -1 0 26 10 -1 128 0 24 415 139 75 -26 88 476 385 25 -2 7 0 2 128 658 421 -5 241
267 35 114 451 527 136 27 27 3 3 -2 2 4 12 68 316 48 -40 145 527 9 -1 1 0 0 5 399 654 360 0 165
169 91 197 207 320 367 54 0 -1 0 47 2 7 10 31 18 112 -49 194 64 9 -1 0 -3 2 3 629 512 175 87 179

132 487 -47 -340 -41 488 154

mittl. Bügelspannungen 184 59 264 338 253 134 21 9 9 3 17 42 7 88 173 198 96 -36 114 367 266 117 12 2 0 2 289 516 402 19 179

(g) LS 1500 kN
|max. Bügelspannungen| 267 119 385 474 527 367 54 27 26 10 47 128 17 304 415 320 150 49 194 527 663 444 48 7 2 5 629 658 653 87 241

Bügelnummer 59 57 55 53 51 49 47 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-53 -197 -42 394 -52 -272 -61

220 126 445 348 450 69 6 13 9 7 37 69 342 470 252 364 162 -32 30 429 664 484 92 14 -1 1 92 297 657 2 156
152 -8 388 515 341 305 97 3 35 15 3 129 35 273 540 290 89 -27 92 522 563 50 1 15 0 7 335 661 454 -6 269
298 43 124 471 529 526 374 26 6 6 0 1 2 28 169 497 143 -42 170 584 42 1 3 2 3 133 659 649 405 1 182
186 100 217 228 336 416 534 5 1 2 48 2 6 13 36 78 296 -51 255 100 10 0 1 1 1 371 656 593 204 100 204

167 525 -47 -382 95 533 189

mittl. Bügelspannungen 214 65 294 391 414 329 253 12 12 7 22 50 96 196 249 308 173 -38 137 409 320 134 24 8 1 128 436 550 430 24 203

(h) LS 1600 kN
|max. Bügelspannungen| 298 126 445 515 529 526 534 26 35 15 48 129 342 470 540 497 296 51 255 584 664 484 92 15 3 371 659 661 657 100 269

Bügelnummer 59 57 55 53 51 49 47 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-55 -229 -30 461 125 kN 104 kN -52 114 kN 126 kN -303 -63

253 159 489 394 494 98 30 18 17 113 551 535 486 509 282 410 237 -25 23 92 663 -3 67 12 0 2 51 197 652 1 197
184 -5 407 535 413 360 264 56 57 29 212 423 552 436 561 342 168 -27 69 93 138 -16 2 5 0 14 80 657 327 1 318
325 52 142 493 535 549 486 58 10 7 7 32 177 535 411 558 272 -27 106 109 25 -12 -2 2 2 69 655 566 334 -2 210
202 110 237 244 371 437 556 242 0 2 45 5 11 139 432 361 528 -9 45 47 10 -6 -2 2 0 83 649 357 176 109 241

198 538 -41 -428 125 kN 104 kN 74 114 kN 126 kN 538 229

mittl. Bügelspannungen 241 79 319 416 453 361 334 93 21 38 204 249 307 405 422 418 302 -22 61 85 209 -9 16 5 0 42 359 444 372 27 242

(i) LS 1700 kN
|max. Bügelspannungen| 325 159 489 535 535 549 556 242 57 113 551 535 552 535 561 558 528 27 106 109 663 16 67 12 2 83 655 657 652 109 318

Bügelnummer 59 57 55 53 51 49 47 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-58 -259 -31 499 127 kN 105 kN -52 116 kN 129 kN -339 -65

Bild A 1-80: Betonstahlspannungen des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen, Teil 2
265 181 500 428 525 488 217 214 56 147 562 538 499 522 300 433 269 -27 22 103 663 24 75 14 -2 3 62 236 649 6 221
203 -1 421 542 423 493 547 511 289 60 255 446 536 460 556 360 193 -29 75 111 207 -12 -3 6 0 16 108 657 376 2 348
345 63 157 500 539 550 515 540 394 86 16 48 218 523 469 552 297 -23 120 134 33 -12 -1 3 0 84 656 591 361 1 222
216 119 252 251 378 443 559 332 485 278 47 6 15 186 487 530 559 -10 46 64 10 -6 -1 2 0 105 653 373 181 129 260

231 538 104 -505 127 kN 105 kN 86 116 kN 129 kN 538 260

mittl. Bügelspannungen 257 90 332 430 466 493 460 399 306 143 220 260 317 423 453 469 329 -22 66 103 228 -2 17 6 0 52 370 464 392 34 262

(j) LS 1798 kN
|max. Bügelspannungen| 345 181 500 542 539 550 559 540 485 278 562 538 536 523 556 552 559 29 120 134 663 24 75 14 2 105 656 657 649 129 348

259
A1 Experimentelle Untersuchungen
Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

260
1 12 -48 -130 -45 15 -3

1 2 3 0 1 3 4 4 4 8 14 1 2 2 -6 -2 -4 -1 -7 -4 -2 0 9 11 8 0 4 1 1 1 3 1 4 0
0 4 2 3 0 2 1 16 9 1 0 0 1 3 -2 -2 -3 -3 -2 -1 2 1 4 1 0 12 12 6 1 1 0 4 0 4
-1 8 3 5 11 14 16 7 4 6 2 -1 0 1 -2 -1 -2 -5 -3 -2 -1 1 0 3 2 4 2 9 15 7 6 6 3 5
0 19 17 11 17 9 4 10 1 -1 0 0 -3 -1 -3 -4 -5 -6 -7 -3 -3 -2 2 0 2 3 5 10 8 11 17 12 14 17

-89 -104 -37 27 -34 -92 -79

(a) LS 0 kN/m
mittl. Bügelspannungen 0 8 6 5 7 7 6 9 4 4 4 0 0 1 -3 -2 -3 -4 -5 -2 -1 0 4 4 3 5 6 6 6 5 6 6 5 7
|max. Bügelspannungen| 1 19 17 11 17 14 16 16 9 8 14 1 3 3 6 4 5 6 7 4 3 2 9 11 8 12 12 10 15 11 17 12 14 17

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-29 -55 -67 25 -58 -55 -24

0 5 4 -2 -2 2 5 4 1 9 5 0 2 -3 -13 -12 -27 -29 -22 -12 -8 -4 -1 4 1 -2 0 -1 -1 -1 1 3 4 -1


-6 3 -1 -2 -4 -2 -1 11 -1 -1 1 1 3 5 0 -13 -36 -42 -14 -3 -2 0 -1 -1 -1 2 6 1 -3 -4 -3 0 -3 -2
-10 0 -3 -1 3 8 8 3 2 3 3 4 5 9 5 -6 -49 -60 -8 -3 2 2 -1 1 -1 -1 -1 4 6 0 -3 -3 -4 -4
A1.9.4 Versuchsträger DLT 4

-12 7 7 2 6 2 -2 3 -1 0 1 2 6 9 6 3 -68 -77 -1 2 5 4 2 0 0 -2 -1 1 -1 0 3 0 2 1

-52 -36 -18 -75 -16 -36 -48

mittl. Bügelspannungen -7 4 2 -1 1 3 3 5 0 3 2 2 4 5 0 -7 -45 -52 -11 -4 -1 1 0 1 0 0 1 1 0 -1 -1 0 0 -2

(b) LS 200 kN/m


|max. Bügelspannungen| 12 7 7 2 6 8 8 11 2 9 5 4 6 9 13 13 68 77 22 12 8 4 2 4 1 2 6 4 6 4 3 3 4 4

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-39 -77 -73 131 -64 -76 -30

-1 5 4 -3 -3 1 5 3 1 10 6 0 3 -5 -15 -13 -41 -54 -25 -15 -11 -6 -3 6 0 -2 -1 -2 -2 -2 0 3 4 -2


-9 2 -2 -4 -5 -3 -1 10 -3 -1 1 0 3 6 0 -16 -48 -52 -17 -5 -5 -1 -2 -2 -1 0 5 0 -4 -5 -5 -2 -5 -5
-16 -4 -5 -3 1 6 7 2 1 3 3 5 7 11 7 -6 -64 -76 -9 -4 2 3 -1 0 -2 -2 -3 1 2 -2 -6 -6 -7 -8
-18 4 -1 2 3 0 -3 1 -2 0 1 2 8 13 9 5 -92 -105 1 2 7 6 2 -1 0 -3 -4 -2 -4 -5 -2 -5 -2 -7

-42 37 -12 -108 -10 -13 -38

mittl. Bügelspannungen -11 2 -1 -2 -1 1 2 4 -1 3 3 2 5 6 0 -7 -61 -72 -13 -6 -2 0 -1 1 -1 -2 0 -1 -2 -4 -3 -2 -3 -5

(c) LS 250 kN/m


|max. Bügelspannungen| 18 5 5 4 5 6 7 10 3 10 6 5 8 13 15 16 92 105 25 15 11 6 3 6 2 3 5 2 4 5 6 6 7 8
A1.9 Numerische Spannungswerte für ausgewählte Laststufen

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-44 -92 -77 170 -67 -90 -33

-2 5 3 -4 -4 0 5 3 0 11 6 -1 4 -6 -16 -16 -34 -53 -29 -18 -12 -7 -4 6 0 -2 -1 -2 -3 -3 -2 3 4 -3


-11 0 -4 -4 -8 -5 -1 10 -4 -2 1 0 3 6 -1 -21 -55 -68 -21 -7 -6 -1 -3 -2 -1 -1 5 -2 -5 -7 -7 -3 -6 -7
-19 -6 -8 2 -3 3 5 1 1 2 3 6 8 12 6 -10 -72 -85 -12 -7 2 3 -1 -1 -2 -3 -4 0 -3 -3 -10 -9 -9 -13
-7 -1 -4 18 -1 -2 -5 -1 -2 0 1 3 9 14 10 5 -106 -121 0 1 7 6 2 -1 -1 -4 -6 -4 -7 -8 -5 -11 -5 -11

-36 61 -8 -132 -6 36 -33

mittl. Bügelspannungen -10 0 -3 3 -4 -1 1 3 -1 3 3 2 6 7 0 -11 -67 -82 -15 -8 -2 0 -1 1 -1 -3 -2 -2 -5 -5 -6 -5 -4 -8

(d) LS 275 kN/m


|max. Bügelspannungen| 19 6 8 18 8 5 5 10 4 11 6 6 9 14 16 21 106 121 29 18 12 7 4 6 2 4 6 4 7 8 10 11 9 13

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-50 -112 -83 199 -72 -110 -38

Bild A 1-81: Betonstahlspannungen des Versuchsträgers DLT 4 für ausgewählte Laststufen, Teil 1
-5 2 2 -5 -4 -1 4 2 -1 11 6 -1 6 -5 -19 51 -34 -43 103 -3 -11 -4 -2 7 0 -3 -2 -4 -5 -4 -4 1 1 -5
-20 2 -5 -5 -4 -8 -4 8 -6 -2 1 0 4 6 -4 -21 -52 -63 162 -11 -5 2 -1 -2 -2 -3 3 -5 -9 -9 -10 -6 -9 -8
-18 -3 -3 3 -4 -3 0 -1 0 1 3 7 9 13 5 -12 -67 -90 -9 -11 3 5 0 -1 -3 -4 -6 -4 -8 0 -14 -16 -14 -28
3 0 2 21 -8 -3 -7 -3 -3 0 0 3 10 15 10 7 -118 -125 -8 -2 7 7 3 -1 -2 -5 -9 -8 -10 -7 -4 -6 -9 -5

-30 100 -3 -163 0 57 -27

mittl. Bügelspannungen -10 0 -1 3 -5 -4 -2 1 -2 3 3 2 7 7 -2 6 -68 -80 62 -7 -2 2 0 1 -1 -4 -3 -5 -8 -5 -8 -7 -8 -11

(e) LS 300 kN/m


|max. Bügelspannungen| 20 3 5 21 8 8 7 8 6 11 6 7 10 15 19 51 118 125 162 11 11 7 3 7 3 5 9 8 10 9 14 16 14 28
Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-62 -147 -91 268 -80 -147 -46

-17 -5 -2 -12 -9 -5 2 -1 -2 13 8 2 19 -5 86 239 -35 -46 281 84 -12 -3 5 10 0 -4 -5 -7 -8 -17 -12 -4 -6 -12
-20 17 -3 -10 -10 -5 -6 3 -10 -3 2 1 6 7 -1 -14 -20 -66 328 -9 -5 3 0 -2 -2 -7 0 -10 -13 -15 -17 -14 -8 -9
-16 -3 -1 19 11 25 -6 -4 -2 0 3 9 14 16 6 -14 7 -100 51 -13 6 6 1 -1 -3 -6 -9 -8 -3 4 -20 -25 -23 -27
17 -5 17 33 -2 -12 -6 -7 -3 -1 0 3 12 19 13 22 -138 -134 -4 -2 9 9 3 -1 -3 -6 -14 -9 -18 -4 -3 -2 -1 7

-19 181 5 -218 6 179 -17

mittl. Bügelspannungen -9 1 2 8 -2 1 -4 -2 -4 2 3 4 13 9 26 58 -47 -86 164 15 -1 4 2 1 -2 -6 -7 -8 -11 -8 -13 -11 -9 -10

(f) LS 350 kN/m


|max. Bügelspannungen| 20 17 17 33 11 25 6 7 10 13 8 9 19 19 86 239 138 134 328 84 12 9 5 10 3 7 14 10 18 17 20 25 23 27

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-70 -171 -104 297 -89 -172 -52

-20 -8 -3 -17 -12 -8 0 0 -2 27 37 115 406 493 245 201 -36 -48 380 165 -2 14 4 16 3 -4 -7 -7 -16 -23 -16 -8 -13 -18
-19 20 -2 -10 -9 2 -8 5 -11 -2 5 5 72 389 395 139 -50 -75 419 -2 -1 2 -3 -2 -2 -10 0 -13 -15 -12 -18 -14 -5 -13
-14 2 0 22 17 37 -8 -3 -2 2 5 11 21 53 552 320 -43 -107 123 -12 11 5 -2 -2 -4 -8 -12 -12 7 8 -24 -22 -20 -25
22 -3 25 41 2 -1 -3 0 -3 -1 0 4 14 26 240 540 -81 -140 13 -1 11 9 2 -3 -4 -7 -17 -5 0 2 -7 4 6 0

46 224 11 -231 17 229 -7

mittl. Bügelspannungen -7 3 5 9 0 7 -5 0 -5 7 12 34 128 240 358 300 -52 -93 234 37 5 7 0 2 -2 -7 -9 -9 -6 -6 -16 -10 -8 -14

(g) LS 375 kN/m


|max. Bügelspannungen| 22 20 25 41 17 37 8 5 11 27 37 115 406 493 552 540 81 140 419 165 11 14 4 16 4 10 17 13 16 23 24 22 20 25

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-72 -180 -109 316 -96 -181 -54

-20 -9 -4 -18 -12 -6 -1 0 -3 30 44 141 444 522 268 224 -37 -51 366 363 567 276 65 47 8 -4 -8 -6 -18 -24 -16 -9 -14 -19
-18 22 -1 -10 -7 10 -6 2 -12 -1 5 6 100 421 421 163 -51 -82 411 565 319 44 8 2 0 -10 -3 -13 -14 -12 -18 -15 -4 -15
-13 4 1 24 20 44 -6 -4 -2 2 5 12 23 65 557 347 -41 -108 567 466 37 11 4 1 -3 -6 -12 -9 10 9 -25 -22 -19 -25
24 -1 30 44 6 4 5 13 -1 -1 0 4 14 27 272 554 -85 -136 471 101 11 11 5 -2 -3 -6 -15 0 5 3 -8 5 8 -1

66 243 28 -226 23 246 4

mittl. Bügelspannungen -7 4 6 10 1 13 -2 3 -5 7 13 41 145 259 380 322 -53 -94 454 374 234 86 20 12 0 -7 -10 -7 -4 -6 -17 -10 -7 -15

(h) LS 380 kN/m


|max. Bügelspannungen| 24 22 30 44 20 44 6 13 12 30 44 141 444 522 557 554 85 136 567 565 567 276 65 47 8 10 15 13 18 24 25 22 19 25

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-77 -197 -114 369 -103 -197 -56

-21 -11 -5 -19 -13 18 13 -2 -3 34 55 194 505 542 286 260 -40 -54 369 374 564 300 133 66 6 -3 -9 1 -18 -23 -16 -10 -19 -21
-18 25 1 -9 -6 19 3 4 -13 -2 5 8 139 453 442 179 -54 -88 422 567 339 53 13 3 -2 -11 -3 8 0 -11 -18 -13 0 -20
-11 9 3 30 27 55 3 -5 -4 2 4 12 26 74 574 378 -33 -102 570 510 43 13 4 0 -3 -8 -10 -7 18 13 -28 -22 -14 -26
27 0 38 54 15 10 16 60 12 -1 0 5 15 29 290 569 -78 -158 563 112 12 12 5 -3 -4 -6 -10 2 19 11 -10 9 12 -5

111 286 93 -281 62 291 89

mittl. Bügelspannungen -5 6 9 14 6 26 9 14 -2 8 16 55 171 274 398 347 -51 -101 481 391 239 94 39 17 -1 -7 -8 1 5 -3 -18 -9 -5 -18

(i) LS 413 kN/m


|max. Bügelspannungen| 27 25 38 54 27 55 16 60 13 34 55 194 505 542 574 569 78 158 570 567 564 300 133 66 6 11 10 8 19 23 28 22 19 26

Bügelnummer 64 62 60 58 56 54 52 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 13 11 9 7 5 3 1

-92 -254 -146 556 -129 -256 -66

Bild A 1-82: Betonstahlspannungen des Versuchsträgers DLT 4 für ausgewählte Laststufen, Teil 2
-20 -12 -7 -17 -10 128 276 242 53 144 402 544 560 593 434 382 -45 -57 464 385 458 449 362 264 -2 0 205 126 -4 -18 -12 -9 -16 -23
-19 36 -2 -8 -8 40 240 269 191 0 79 147 333 577 531 465 -77 -104 527 572 348 179 205 16 -5 -17 397 143 29 -11 -21 -15 18 -24
-2 37 12 54 57 90 34 335 296 49 6 23 46 186 558 554 -76 -170 574 563 48 18 10 -7 -11 21 122 3 49 53 -30 -22 -18 -41
34 12 71 88 77 63 46 129 203 197 1 9 17 35 461 546 -120 -200 566 168 10 13 1 -8 -14 25 6 6 69 54 -12 14 33 -10

252 433 268 -439 257 438 221

mittl. Bügelspannungen -2 18 18 29 29 80 149 243 186 97 122 181 239 348 496 487 -80 -133 533 422 216 165 145 66 -8 7 183 70 35 20 -19 -8 5 -24

(j) LS 496 kN/m


|max. Bügelspannungen| 34 37 71 88 77 128 276 335 296 197 402 544 560 593 558 554 120 200 574 572 458 449 362 264 14 25 397 143 69 54 30 22 33 41

261
A1 Experimentelle Untersuchungen
A1.10 Bügelspannungen für ausgewählte Laststufen

A1.10 Bügelspannungen für ausgewählte Laststufen


A1.10.1 Versuchsträger DLT 1

(a) LS 700 kN (b) LS 800 kN (c) LS 1200 kN (d) LS 1400 kN (e) LS 1540 kN
Bild A 1-83: Bügelspannungen des Versuchsträgers DLT 1 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

262
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 1600 kN (g) LS 1650 kN (h) LS 1743 kN (i) LS 1800 kN (j) LS 1890 kN
Bild A 1-84: Bügelspannungen des Versuchsträgers DLT 1 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

263
A1.10 Bügelspannungen für ausgewählte Laststufen

A1.10.2 Versuchsträger DLT 2

(a) LS 700 kN (b) LS 800 kN (c) LS 1200 kN (d) LS 1400 kN (e) LS 1607 kN
Bild A 1-85: Bügelspannungen des Versuchsträgers DLT 2 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

264
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 1700 kN (g) LS 1800 kN (h) LS 1900 kN (i) LS 2000 kN (j) LS 2100 kN
Bild A 1-86: Bügelspannungen des Versuchsträgers DLT 2 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

265
A1.10 Bügelspannungen für ausgewählte Laststufen

A1.10.3 Versuchsträger DLT 3

(a) LS 700 kN (b) LS 800 kN (c) LS 1000 kN (d) LS 1200 kN (e) LS 1300 kN
Bild A 1-87: Bügelspannungen des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

266
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 1400 kN (g) LS 1500 kN (h) LS 1600 kN (i) LS 1700 kN (j) LS 1798 kN
Bild A 1-88: Bügelspannungen des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

267
A1.10 Bügelspannungen für ausgewählte Laststufen

A1.10.4 Versuchsträger DLT 4

(a) LS 200 kN/m (b) LS 225 kN/m (c) LS 250 kN/m (d) LS 275 kN/m (e) LS 300 kN/m
Bild A 1-89: Bügelspannungen des Versuchsträgers DLT 4 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

268
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 350 kN/m (g) LS 375 kN/m (h) LS 380 kN/m (i) LS 413 kN/m (j) LS 496 kN/m
Bild A 1-90: Bügelspannungen des Versuchsträgers DLT 4 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

269
A1.11 Dehnungen der Längsbewehrung für ausgewählte Laststufen

A1.11 Dehnungen der Längsbewehrung für ausgewählte Laststufen


A1.11.1 Versuchsträger DLT 1

(a) LS 0 kN (b) LS 800 kN (c) LS 1200 kN (d) LS 1400 kN (e) LS 1540 kN


Bild A 1-91: Dehnungen der Längsbewehrung des Versuchsträgers DLT 1 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

270
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 1600 kN (g) LS 1650 kN (h) LS 1743 kN (i) LS 1800 kN (j) LS 1890 kN
Bild A 1-92: Dehnungen der Längsbewehrung des Versuchsträgers DLT 1 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

271
A1.11 Dehnungen der Längsbewehrung für ausgewählte Laststufen

A1.11.2 Versuchsträger DLT 2

(a) LS 0 kN (b) LS 800 kN (c) LS 1200 kN (d) LS 1400 kN (e) LS 1607 kN


Bild A 1-93: Dehnungen der Längsbewehrung des Versuchsträgers DLT 2 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

272
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 1700 kN (g) LS 1800 kN (h) LS 1900 kN (i) LS 2000 kN (j) LS 2100 kN
Bild A 1-94: Dehnungen der Längsbewehrung des Versuchsträgers DLT 2 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

273
A1.11 Dehnungen der Längsbewehrung für ausgewählte Laststufen

A1.11.3 Versuchsträger DLT 3

(a) LS 0 kN (b) LS 800 kN (c) LS 1000 kN (d) LS 1200 kN (e) LS 1300 kN


Bild A 1-95: Dehnungen der Längsbewehrung des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

274
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 1400 kN (g) LS 1500 kN (h) LS 1600 kN (i) LS 1700 kN (j) LS 1798 kN
Bild A 1-96: Dehnungen der Längsbewehrung des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

275
A1.11 Dehnungen der Längsbewehrung für ausgewählte Laststufen

A1.11.4 Versuchsträger DLT 4

(a) LS 0 kN/m (b) LS 200 kN/m (c) LS 250 kN/m (d) LS 275 kN/m (e) LS 300 kN/m
Bild A 1-97: Dehnungen der Längsbewehrung des Versuchsträgers DLT 4 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

276
A1 Experimentelle Untersuchungen

(f) LS 350 kN/m (g) LS 375 kN/m (h) LS 380 kN/m (i) LS 413 kN/m (j) LS 496 kN/m
Bild A 1-98: Dehnungen der Längsbewehrung des Versuchsträgers DLT 4 für ausgewählte Laststufen, Teil 2

277
A1.12 Hauptdruckdehnungstrajektorien für ausgewählte Laststufen

A1.12 Hauptdruckdehnungstrajektorien für ausgewählte Laststufen


A1.12.1 Versuchsträger DLT 2
1

1
2

2
3

3
4

4
5

5
6

6
7

7
8

8
9

9
10

10

10

10

10
11

11

11

11

11
12

12

12

12

12
13

13

13

13

13
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse

An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse

An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse

An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse

An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse

(a) LS 0 kN (b) LS 400 kN (c) LS 800 kN (d) LS 1200 kN (e) LS 1400 kN


≙ 1,0 ‰ Betondehnung
Bild A 1-99: Hauptdruckdehnungstrajektorien des Versuchsträgers DLT 2 für ausgewählte Laststufen, Teil 1

278
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Bild A 1-100:
(f) LS 1607 kN

Teil 2
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

(g) LS 1700 kN
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1


(h) LS 1800 kN
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

1,0 ‰ Betondehnung
(i) LS 1900 kN
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Hauptdruckdehnungstrajektorien des Versuchsträgers DLT 2 für ausgewählte Laststufen,


(j) LS 2100 kN

279
A1 Experimentelle Untersuchungen
280
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Bild A 1-101:
(a) LS 0 kN

Teil 1
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
A1.12.2 Versuchsträger DLT 3

(b) LS 400 kN
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1


(c) LS 600 kN
A1.12 Hauptdruckdehnungstrajektorien für ausgewählte Laststufen

An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

1,0 ‰ Betondehnung
(d) LS 800 kN
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Hauptdruckdehnungstrajektorien des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen,


(e) LS 1000 kN
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Bild A 1-102:
(f) LS 1200 kN

Teil 2
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

(g) LS 1400 kN
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

(h) LS 1600 kN
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

≙ 1,0 ‰ Betondehnung
(i) LS 1700 kN
An der Symmetrieachse gespiegelte Messergebnisse 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Hauptdruckdehnungstrajektorien des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen,


(j) LS 1798 kN

281
A1 Experimentelle Untersuchungen
282
An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
A1.13

Bild A 1-103:
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(a) LS 600 kN
An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
A1.13.1 Versuchsträger DLT 3

≙ 1,0 ‰ Betondehnung
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(b) LS 900 kN
An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
A1.13 Druckbogenverläufe für ausgewählte Laststufen

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(c) LS 1200 kN
Druckbogenverlauf
An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
Druckbogenverläufe für ausgewählte Laststufen

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(d) LS 1400 kN
An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Druckbogenverläufe des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen, Teil 1


Spanngliedverlauf
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(e) LS 1600 kN
An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Bild A 1-104:
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(f) LS 1700 kN
An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

≙ 1,0 ‰ Betondehnung
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(g) LS 1798 kN
Druckbogenverlauf
Druckbogenverläufe des Versuchsträgers DLT 3 für ausgewählte Laststufen, Teil 2
Spanngliedverlauf

283
A1 Experimentelle Untersuchungen
284
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

Bild A 1-105:
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(a) LS 0 kN/m
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf
A1.13.2 Versuchsträger DLT 4

≙ 1,0 ‰ Betondehnung
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(b) LS 200 kN/m


25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf
A1.13 Druckbogenverläufe für ausgewählte Laststufen

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(c) LS 250 kN/m


Druckbogenverlauf
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(d) LS 275 kN/m


25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

Druckbogenverläufe des Versuchsträgers DLT 4 für ausgewählte Laststufen, Teil 1


Spanngliedverlauf
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(e) LS 300 kN/m


25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

Bild A 1-106:
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(f) LS 350 kN/m


25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

≙ 1,0 ‰ Betondehnung
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(g) LS 375 kN/m


25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(h) LS 380 kN/m


Druckbogenverlauf
25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(i) LS 413 kN/m


25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 An der Symmetrieachse gespiegelter Druckbogenverlauf

Druckbogenverläufe des Versuchsträgers DLT 4 für ausgewählte Laststufen, Teil 2


Spanngliedverlauf
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600

(j) LS 496 kN/m

285
A1 Experimentelle Untersuchungen
A2 Numerische Simulationsergebnisse
A2.1 Simulation DLT 1-A

A2.1.1 Laststufe 0kN, Eigengewicht


(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 0 kN, Studie DLT1-A
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-50
Querkraft [kN]

-25

25

50
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus Eigengewicht Integrierte Betonschubspannungen Fv im vertikalen Schnitt

(g) Momentenbeanspruchung
-50
Biegemoment [kNm]

-25

25

50
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-1: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + 0,0·Fu,Sim – Teil 1

286
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 0 kN, Studie DLT1-A


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-100 150
hor. Druckkraft [kN]

-80
100
-60
-40
50
-20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
50 30
25
Querkraft [kN]

40
20
30
15
20
10
10 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus Eigengewicht Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
50 30
25
Querkraft [kN]

40
20
30
15
20
10
10 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus Eigengewicht Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil


50
Querkraft [kN]

40
30
20
10
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus Eigengewicht Betontraganteil Vcc

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


50
Querkraft [kN]

40
30
20
10
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus Eigengewicht Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|

Bild A 2-2: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + 0,0·Fu,Sim – Teil 2

287
A2.1 Simulation DLT 1-A

A2.1.2 Laststufe 0kN, Eigengewicht und Vorspannung

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 0 kN + Vorsp., Studie DLT1-A


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1200
-800
Querkraft [kN]

-400
0
400
800
1200
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus Fv und Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-250
Biegemoment [kNm]

-150

-50

50

150

250
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-3: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,0·Fu,Sim – Teil 1

288
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 0 kN + Vorsp., Studie DLT1-A


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]
80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung aus Vorspannung

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Vp| Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Vp| Betontraganteil Vcc

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchungen aus|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|

Bild A 2-4: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,0·Fu,Sim – Teil 2

289
A2.1 Simulation DLT 1-A

A2.1.3 Laststufe 546kN

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 546 kN, Studie DLT1-A
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1200
-800
Querkraft [kN]

-400
0
400
800
1200
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv
Einwirkende Querkraft VE berechnet aus äußeren Lasten Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2500
Biegemoment [kNm]

-1500

-500

500

1500

2500
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Einwirkendes Biegemoment aus äußeren Lasten und Mp,ind Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-5: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,32·Fu,Sim – Teil 1

290
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 546 kN, Studie DLT1-A


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]
80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-6: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,32·Fu,Sim – Teil 2

291
A2.1 Simulation DLT 1-A

A2.1.4 Laststufe 802kN

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 802 kN, Studie DLT1-A
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1200
-800
Querkraft [kN]

-400
0
400
800
1200
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv
Einwirkende Querkraft VE berechnet aus äußeren Lasten Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2500
Biegemoment [kNm]

-1500

-500

500

1500

2500
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Einwirkendes Biegemoment aus äußeren Lasten und Mp,ind Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-7: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,47·Fu,Sim – Teil 1

292
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 802 kN, Studie DLT1-A


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]
80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-8: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,47·Fu,Sim – Teil 2

293
A2.1 Simulation DLT 1-A

A2.1.5 Laststufe 1001kN

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 1001 kN, Studie DLT1-A
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1200
-800
Querkraft [kN]

-400
0
400
800
1200
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv
Einwirkende Querkraft VE berechnet aus äußeren Lasten Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2500
Biegemoment [kNm]

-1500

-500

500

1500

2500
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Einwirkendes Biegemoment aus äußeren Lasten und Mp,ind Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-9: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,59·Fu,Sim – Teil 1

294
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 1001 kN, Studie DLT1-A


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]
80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-10: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,59·Fu,Sim – Teil 2

295
A2.1 Simulation DLT 1-A

A2.1.6 Laststufe 1199kN

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 1199 kN, Studie DLT1-A
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1200
-800
Querkraft [kN]

-400
0
400
800
1200
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv
Einwirkende Querkraft VE berechnet aus äußeren Lasten Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2500
Biegemoment [kNm]

-1500

-500

500

1500

2500
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Einwirkendes Biegemoment aus äußeren Lasten und Mp,ind Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-11: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,71·Fu,Sim – Teil 1

296
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 1199 kN, Studie DLT1-A


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm] 80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-12: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,71·Fu,Sim – Teil 2

297
A2.1 Simulation DLT 1-A

A2.1.7 Laststufe 1401kN

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 1401 kN, Studie DLT1-A
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1200
-800
Querkraft [kN]

-400
0
400
800
1200
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv
Einwirkende Querkraft VE berechnet aus äußeren Lasten Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2500
Biegemoment [kNm]

-1500

-500

500

1500

2500
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Einwirkendes Biegemoment aus äußeren Lasten und Mp,ind Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-13: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,83·Fu,Sim – Teil 1

298
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 1401 kN, Studie DLT1-A


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]
80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-14: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,83·Fu,Sim – Teil 2

299
A2.1 Simulation DLT 1-A

A2.1.8 Laststufe 1697kN

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 1697 kN, Studie DLT1-A
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1200
-800
Querkraft [kN]

-400
0
400
800
1200
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv
Einwirkende Querkraft VE berechnet aus äußeren Lasten Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2500
Biegemoment [kNm]

-1500

-500

500

1500

2500
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Einwirkendes Biegemoment aus äußeren Lasten und Mp,ind Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-15: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 1,00·Fu,Sim – Teil 1

300
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 1697 kN, Studie DLT1-A


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]
80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-16: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 1,00·Fu,Sim – Teil 2

301
A2.1 Simulation DLT 1-A

A2.1.9 Laststufe 1650kN (Nachbruch)

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS NB 1650 kN, Studie DLT1-A
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1200
-800
Querkraft [kN]

-400
0
400
800
1200
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv
Einwirkende Querkraft VE berechnet aus äußeren Lasten Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2500
Biegemoment [kNm]

-1500

-500

500

1500

2500
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Einwirkendes Biegemoment aus äußeren Lasten und Mp,ind Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-17: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,97·Fu,Sim – Teil 1

302
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS NB 1650 kN, Studie DLT1-A


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]
80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-18: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + 0,97·Fu,Sim – Teil 2

303
A2.2 Simulation DLT 4-A

A2.2 Simulation DLT 4-A

A2.2.1 Laststufe 80kN/m


(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 80 kN/m, Studie DLT 4-A
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Feld 2 Feld 1
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute Voute
BüØ12/10 BüØ8/20 BüØ6/20 BüØ12/10

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1600
Querkraft [kN]

-800

800

1600
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2000
Biegemoment [kNm]

-1000

1000

2000
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-19: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 0,27·Fu,Sim – Teil 1

304
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 80 kN/m, Studie DLT 4-A


Trägerhöhe [cm] 80
P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Feld 2 Feld 1

Druckbogenverlauf (geglättet) Position am Träger [cm] Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Querkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-20: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 0,27·Fu,Sim – Teil 2

305
A2.2 Simulation DLT 4-A

A2.2.2 Laststufe 160kN/m

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 160 kN/m, Studie DLT 4-A
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Feld 2 Feld 1
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute Voute
BüØ12/10 BüØ8/20 BüØ6/20 BüØ12/10

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1600
Querkraft [kN]

-800

800

1600
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2000
Biegemoment [kNm]

-1000

1000

2000
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-21: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 0,53·Fu,Sim – Teil 1

306
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 160 kN/m, Studie DLT 4-A


Trägerhöhe [cm] 80
P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Feld 2 Feld 1

Druckbogenverlauf (geglättet) Position am Träger [cm] Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung [MPa]

2000 100
fp0.1m
1600 80
1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Querkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-22: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 0,53·Fu,Sim – Teil 2

307
A2.2 Simulation DLT 4-A

A2.2.3 Laststufe 205kN/m

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 205 kN/m, Studie DLT 4-A
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Feld 2 Feld 1
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute Voute
BüØ12/10 BüØ8/20 BüØ6/20 BüØ12/10

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1600
Querkraft [kN]

-800

800

1600
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2000
Biegemoment [kNm]

-1000

1000

2000
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-23: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 0,68·Fu,Sim – Teil 1

308
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 205 kN/m, Studie DLT 4-A


Trägerhöhe [cm] 80
P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Feld 2 Feld 1

Druckbogenverlauf (geglättet) Position am Träger [cm] Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung

2000 100
fp0.1m
1600 80
[MPa]

1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Querkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-24: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 0,68·Fu,Sim – Teil 2

309
A2.2 Simulation DLT 4-A

A2.2.4 Laststufe 250kN/m

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 250 kN/m, Studie DLT 4-A
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 Feld 2 0 Feld 1 100 200 300 400 500 600

Position am Träger [cm]


Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute Voute
BüØ12/10 BüØ8/20 BüØ6/20 BüØ12/10

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1600
Querkraft [kN]

-800

800

1600
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2000
Biegemoment [kNm]

-1000

1000

2000
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-25: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 0,83·Fu,Sim – Teil 1

310
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 250 kN/m, Studie DLT 4-A


Trägerhöhe [cm] 80
P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Feld 2 Feld 1

Druckbogenverlauf (geglättet) Position am Träger [cm] Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung

2000 100
fp0.1m
1600 80
[MPa]

1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Querkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-26: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 0,83·Fu,Sim – Teil 2

311
A2.2 Simulation DLT 4-A

A2.2.5 Laststufe 299kN/m

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 299 kN/m, Studie DLT 4-A
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 Feld 2 0 Feld 1 100 200 300 400 500 600

Position am Träger [cm]


Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute Voute
BüØ12/10 BüØ8/20 BüØ6/20 BüØ12/10

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1600
Querkraft [kN]

-800

800

1600
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2000
Biegemoment [kNm]

-1000

1000

2000
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-27: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 1,00·Fu,Sim – Teil 1

312
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 299 kN/m, Studie DLT 4-A


Trägerhöhe [cm] 80
P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Feld 2 Feld 1

Druckbogenverlauf (geglättet) Position am Träger [cm] Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung

2000 100
fp0.1m
1600 80
[MPa]

1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Querkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-28: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 1,00·Fu,Sim – Teil 2

313
A2.2 Simulation DLT 4-A

A2.2.6 Laststufe 325kN/m

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 325 kN/m, Studie DLT 4-A
Trägerhöhe [cm]

80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Feld 2 Feld 1
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute Voute
BüØ12/10 BüØ8/20 BüØ6/20 BüØ12/10

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-1600
Querkraft [kN]

-800

800

1600
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-2000
Biegemoment [kNm]

-1000

1000

2000
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-29: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 1,08·Fu,Sim – Teil 1

314
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 325 kN/m, Studie DLT 4-A


Trägerhöhe [cm]
80
P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Feld 2 Feld 1

Druckbogenverlauf (geglättet) Position am Träger [cm] Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung

2000 100
fp0.1m
1600 80
[MPa]

1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Querkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-30: Träger DLT 4 – Studie DLT 4-A, Beanspruchung infolge 1,0·G + 1,0·P + ca. 1,08·Fu,Sim – Teil 2

315
A2.3 Simulation DLT 1-F

A2.3 Simulation DLT 1-F

A2.3.1 Laststufe 175kN


(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 175 kN, Studie DLT1-F
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80 Q
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-900
-600
Querkraft [kN]

-300
0
300
600
900
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-1800
Biegemoment [kNm]

-1200
-600
0
600
1200
1800
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-31: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-F, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + ca. 0,14·Fu,Sim – Teil 1

316
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 175 kN, Studie DLT1-F


Trägerhöhe [cm] Feld 2 Feld 1
80

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30.00
1000 25.00
Querkraft [kN]

800 20.00
600 15.00
400 10.00
200 5.00
0 0.00
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung

2000 100
fp0.1m
1600 80
[MPa]

1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-32: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-F, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + ca. 0,14·Fu,Sim – Teil 2

317
A2.3 Simulation DLT 1-F

A2.3.2 Laststufe 431kN

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 431 kN, Studie DLT1-F
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80 Q
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-900
-600
Querkraft [kN]

-300
0
300
600
900
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-1800
Biegemoment [kNm]

-1200
-600
0
600
1200
1800
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-33: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-F, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + ca. 0,33·Fu,Sim – Teil 1

318
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 431 kN, Studie DLT1-F


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm] 80

P P

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung

2000 100
fp0.1m
1600 80
[MPa]

1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-34: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-F, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + ca. 0,33·Fu,Sim – Teil 2

319
A2.3 Simulation DLT 1-F

A2.3.3 Laststufe 858kN

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 858 kN, Studie DLT1-F
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80 Q
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-900
-600
Querkraft [kN]

-300
0
300
600
900
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-1800
Biegemoment [kNm]

-1200
-600
0
600
1200
1800
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-35: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-F, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + ca. 0,66·Fu,Sim – Teil 1

320
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 858 kN, Studie DLT1-F


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm] 80

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung

2000 100
fp0.1m
1600 80
[MPa]

1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-36: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-F, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + ca. 0,66·Fu,Sim – Teil 2

321
A2.3 Simulation DLT 1-F

A2.3.4 Laststufe 1287kN

(a) Plastische Betonhauptzugdehnung, Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 1287 kN, Studie DLT1-F
Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm]

80

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Verlauf der Hauptdruckspannungen im Beton mit Bewehrung


Trägerhöhe [cm]

80
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]

(c) Plastische Dehnungen der Bewehrung (gelb: pl. Dehnung größer 0.5‰)
Trägerhöhe [cm]

80 PE
60 black to yellow, 2 Farben
40
20 Stäbe eine Stufe dicker dars
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Voute BüØ8/20 BüØ12/20 BüØ8/20 Voute

(d) Qualitativer Verlauf der Bügelspannungen, Druckbogen- und Spanngliedverlauf


Trägerhöhe [cm]

80 Q
60
40
20
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Qualitativer Bügelspannungsverlauf Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(e) Stahlspannungen repräsentativer Längsbewehrungsstäbe


750
Stahlspannung [MPa]

fym(Ø16) fym(Ø12) fym(Ø16)


500
250
0
-250
-500
fym(Ø12) fym(Ø16) fym(Ø12)
-750
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Stab Ø16 (4.5cm von UK) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 26.4cm von Längsachse) Stab Ø12 (75.6cm von UK; 5.0 cm von Längsachse)
Zulage Feld 2 Ø20 (4.5cm von UK) Zulage Innenstütze Ø25 (4.5cm von UK) Zulage Feld 1 Ø20 (4.5cm von UK)

(f) Querkraftbeanspruchung
-900
-600
Querkraft [kN]

-300
0
300
600
900
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Vertikalkomponente der geneigten Spanngliedkraft Vp Integrierte Betonschubspannungen im vertikalen Schnitt Fv Querkraftbeanspruchung aus Fv + Vp

(g) Momentenbeanspruchung
-1800
Biegemoment [kNm]

-1200
-600
0
600
1200
1800
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Biegemomentenbeanspruchung aus integrierten Beton-, Betonstahl- und Spannstahlquerschnittsspannungen

Bild A 2-37: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-F, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + ca. 1,00·Fu,Sim – Teil 1

322
A2 Numerische Simulationsergebnisse

(a) Druckbogen- und Spanngliedverlauf LS 1287 kN, Studie DLT1-F


Feld 2 Feld 1
Trägerhöhe [cm] 80

0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Druckbogenverlauf (geglättet) Spanngliedverlauf

(b) Horizontale Betondruckkraft und Druckbogenverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


-3000 150
hor. Druckkraft [kN]

-2500
-2000 100
-1500
-1000 50
-500
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Horizontale Betondruckkraft (geglättet) Druckbogenverlauf (geglättet)

(c) Querkraftbeanspruchung und Betontraganteil Vcc

Druckbogenneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Querkraftbeanspruchung aus |Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Druckbogenneigung (geglättet)

(d) Spannstahlspannung und Spanngliedverlauf

Abstand v. UK Träger [cm]


Spannstahlspannung

2000 100
fp0.1m
1600 80
[MPa]

1200 60
800 40
400 20
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Spannstahlspannung Höhenlage Spannglied

(e) Querkraftbeanspruchung und Spanngliedtraganteil

Spanngliedneigung [°]
1200 30
1000 25
Querkraft [kN]

800 20
600 15
400 10
200 5
0 0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Spanngliedneigung

(f) Querkraftbeanspruchung, Beton- und Spanngliedtraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Betontraganteil Vcc (geglättet) Querkrafttraganteil Spannglieder Vp Summierte Querkrafttraganteile Vcc + Vp

(g) Querkraftbeanspruchung und erforderlicher Restquerkrafttraganteil


1200
1000
Querkraft [kN]

800
600
400
200
0
-600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 600
Position am Träger [cm]
Summierte Beanspruchungen|Fv|+|Vp| Erforderlicher Restquerkrafttraganteil VR =|VE|-|Vcc|-|Vp|

Bild A 2-38: Träger DLT 1 – Studie DLT 1-F, Beanspruchung infolge 1,0·G + 0,0·P + ca. 1,00·Fu,Sim – Teil 2

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