I4.8 Glas+und+Acrylglas PDF
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3.3 Horizontalverglasung
3.3.1 Überkopfverglasung
3.3.2 Begehbare Verglasung
4. ZULASSUNGSVERFAHREN
4.1 Grundlagen
5. EINBAUHINWEISE
6.1 Kategorie B
6.2 Kategorie C1
8. ABKÜRZUNGEN
9. SCHLAGWORTVERZEICHNIS
Bitte wenden!
Merkblatt „Glas und Acrylglas” 2017 i4.8
(Fortsetzung)
2.3 Bemessungsnormen
Glasbauteile können nach folgenden Bemessungskonzepten und den zugehörigen Bemessungsnormen statisch nachgewiesen werden.
Zwischenfolien von VSG müssen aus PVB oder SGP (Sentry glas plus) bestehen. Folien aus PVB müssen eine Reißfestigkeit von mindestens 20 N/mm²
aufweisen. Folien aus SGP müssen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (einschließlich europäischer technischer Zulassung ETA) besitzen und
gemäß dieser verarbeitet werden.
3. Baukonstruktionen und Einwirkungen Punktförmig gelagerte Verglasungen dürfen ohne weitere Nach-
3.1 Nicht absturzsichernde Vertikalverglasung weise ausgeführt werden, wenn
- für die Glas-Punkthalter-Kombination eine allgemeine bauaufsicht-
3.1.1 Vertikalverglasung mit einer Höhe h ≤ 4 m über Hallenboden
liche Zulassung (abZ) existiert oder
Es sind weder statische Nachweise entsprechend den unter 2.3
- die konstruktiven Vorgaben und Glasdicken der TRAV, TRPV, der
genannten Regeln zu führen noch experimentelle Nachweise not-
DIN 18008-3, der DIN 18008-4 bzw. Tabelle B eingehalten werden.
wendig. Der Aussteller ist in diesem Fall dafür verantwortlich, dass
Der Verweis auf TRAV, DIN 18008-3/-4 bzw. Tabelle B erfolgt, weil
die Konstruktion verkehrssicher und standsicher ist sowie dem Stand
die dort aufgeführten absturzsichernden Verglasungen selbst-
der Technik entspricht. Eine Übersicht über mögliche Konstruktionen
verständlich auch für nicht absturzsichernde Glaswände geeignet
gibt Tabelle A.
sind.
- Es ist ESG oder VSG zu verwenden.
- Die Lagerung der Scheiben kann punkt- oder linienförmig erfolgen. Alle anderen Konstruktionen benötigen eine Einbaugenehmigung im
- Glaswände, deren Neigung mehr als 10° gegen die Vertikale Einzelfall.
beträgt, sind als Überkopfverglasungen zu betrachten und nach Für ESG ist eine Bescheinigung über die Heißlagerung (Heatsoak-
Punkt 3.3 zu behandeln. Test) vorzulegen.
- Zum Schutz angrenzender Verkehrsflächen oder zur Aufnahme der Eine Übersicht über mögliche Konstruktionen und erforderliche
Last aus dem Anlehnen bzw. dem Anprall von Personen können Nachweise gibt Tabelle A.
weitergehende Maßnahmen, z.B. statische Nachweise analog
3.2 Absturzsichernde Vertikalverglasung
3.1.2, erforderlich werden.
Bei allen drei folgenden Kategorien A, B und C sind ein statischer
3.1.2 Vertikalverglasung mit einer Höhe h > 4 m über Hallenboden Nachweis des Glases und der Unterkonstruktion und ein Nachweis
Vertikalverglasungen, deren Oberkanten höher als 4 m über Hallen- der Tragfähigkeit unter stoßartiger Belastung erforderlich.
boden liegen und die keine absturzsichernde Funktion übernehmen, Für den statischen Nachweis des Glases und der Unterkonstruktion
benötigen keine Einbaugenehmigung im Einzelfall (siehe 4.2), wenn sind als ein Lastfall die Holmdrucklast und als weiterer Lastfall die
Typ, konstruktive Details und Lagerung der Scheiben den Vorgaben horizontale Ersatzflächenlast h1 = 0,125 kN/m² für die Ansichts-
der unter 2.3 genannten Regeln entsprechen. flächen bis 4 m über Hallenboden und h2 = 0,063 kN/m² für die
Außerdem sind die folgenden Hinweise zu beachten: Ansichtsflächen oberhalb 4 m über Hallenboden anzusetzen.
- Es sind eine geprüfte bzw. prüffähige, statische Berechnung und Der Nachweis der Tragfähigkeit unter stoßartigen Einwirkungen
zugehörige Ausführungspläne vorzulegen. kann geführt werden:
- Als Lasten sind neben dem Eigengewicht eine horizontale Ersatzflä- - durch einen Pendelschlagversuch nach DIN EN 12600 bei Anwen-
chenlast h1 = 0,125 kN/m² für die Ansichtsflächen bis 4 m über dung von Bemessungskonzept A oder nach DIN 18008-4 bei
Hallenboden und h2 = 0,063 kN/m² für die Ansichtsflächen ober- Anwendung von Bemessungskonzept B oder
halb 4 m über Hallenboden anzusetzen. - durch die Einhaltung der konstruktiven Vorgaben, Glasabmes-
- Bei besonderen Stoßrisiken - z.B. abschüssige Rampe vor der sungen und Glasdicken gemäß Tabelle B dieses Merkblattes oder
Verglasung - sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. - durch einen rechnerischen Nachweis gemäß den unter 2.3
- Der statische Nachweis kann entfallen, wenn die Scheiben eine genannten Regeln.
Fläche kleiner 1,6 m², eine Dicke von mindestens 4 mm ESG und
eine vierseitige linienförmige Lagerung aufweisen. Bitte wenden!
275
Begehbares Glas darf linien- oder punktförmig gelagert werden. Es muss aus VSG mit mindestens 3 Lagen, die aus ESG und/oder TVG / Float bestehen,
aufgebaut sein. Aus Gründen der Schlagfestigkeit ist zu empfehlen, als oberste Lage ESG oder TVG zu verwenden. Eine ausreichende Rutschsicherheit nach
DIN 51097 muss gewährleistet werden. Zum Erreichen der Reststandsicherheit werden die unteren beiden Schichten in der Regel aus Float oder TVG
bestehen.
Die Verglasung, deren Halterung und die Unterkonstruktion sind für die planmäßige Belastung aus Eigengewicht und Nutzlasten entsprechend den
gewählten Bemessungskonzepten und den dazu gültigen Normen zu konstruieren und zu bemessen.
Bei Treppen muss durch die Art der Konstruktion eine ausreichende Lastverteilung gewährleistet werden. Treppen bei Standbauten sind immer der
Nutzungskategorie T2 zuzuordnen.
MPA Nordrhein-Westfalen Dies gilt gemäß TRAV bzw. DIN 18008-4 auch für parallelogramm-
Marsbruchstraße 186, 44287 Dortmund förmige Brüstungen:
TU Darmstadt
Institut für Werkstoffe und Mechanik im Bauwesen
Prof. Dr.-Ing. Wörner
Petersenstraße 12, 64283 Darmstadt
Friedmann & Kirchner
Gesellschaft für Material- und Bauteilprüfung
Große Ahlmühle 7, 76865 Rohrbach
Institut für Fenstertechnik e.V.
Theodor-Grietl-Straße 7-9, 83025 Rosenheim
5. Hinweise zu Konstruktion und Berechnung
- Glas ist ein spröder Werkstoff, der spontan und ohne
Vorankündigung versagt. 6.2 Kategorie C1
- Glas ist empfindlich gegen Schläge mit harten, spitzen Gegen- 6.2.1 2-seitig vertikal gehaltene Geländerausfachung
ständen.
Aus diesen Eigenschaften lassen sich folgende Hinweise ableiten:
- Nachweise der Tragfähigkeit tragender Gläser umfassen neben der
Betrachtung der ungebrochenen Gläser stets auch zusätzlich die
Untersuchung der gebrochenen bzw. teilweise gebrochenen Gläser
(Reststandsicherheitsnachweis).
- Die Auflagerung der Glasscheiben sind zwängungsfrei auszubilden. Hinweis: Bei Verwendung von Glasarten und Abmessungen gemäß
- Der direkte Kontakt zwischen Glas und Glas sowie zwischen Glas Tabelle B ist nur ein statischer Nachweis erforderlich.
und anderen harten Werkstoffen (z.B. Metall) ist unter Berücksichti-
gung von Last- und Temperatureinwirkung dauerhaft zu verhin- 6.2.2 2-seitig horizontal gehaltene Geländerausfachung
dern.
- Es sind die Mindestauflagertiefen („Glaseinstand“) der Glasscheiben
auf den Auflagerprofilen und die zulässigen Durchbiegungen der
Scheiben und Profile gemäß den in 2.3 genannten Normen zum
gewählten Bemessungskonzept einzuhalten.
- Die Kennzeichnung der Glasscheiben (ESG, TVG) muss im einge-
bauten Zustand dauerhaft lesbar sein. Ein Randbereich bei VSG- Hinweis: Bei Verwendung von Glasarten und Abmessungen gemäß
Verglasung ist zu Kontrollzwecken (Scheibenanzahl, Scheibendicke, Tabelle B ist nur ein statischer Nachweis erforderlich .
Folien) bis zur Abnahme sichtbar zu lassen. Gegebenenfalls ist ein 6.2.3 4-seitig gehaltene Geländerausfachung
Werkzeugnis der Glasscheiben mitzuliefern.
- Kanten von Glasscheiben müssen so bearbeitet oder geschützt
werden, dass eine Verletzungsgefahr auszuschließen ist.
- Bei ESG und TVG bzw. VSG-Verglasung aus ESG oder TVG-
Scheiben ist eine nachträgliche Bearbeitung wie Schneiden, Boh-
ren u. a. nicht mehr möglich.
- Begehbare Scheiben sind dauerhaft rutschfest auszubilden.
- Tragende Klebungen dürfen nur ausgeführt werden, wenn es für
Hinweis: Bei Verwendung von Glasarten und Abmessungen gemäß
das Klebesystem (Glas, Kleber, Metall) eine bauaufsichtliche Zulas-
Tabelle B ist nur ein statischer Nachweis erforderlich.
sung (abZ) gibt und die Klebung genau nach den Angaben der
Zulassung ausgeführt wird. 6.2.4 Punktgelagert mit gebohrter Verankerung
- Der günstige Ansatz der Verbundwirkung der Zwischenschichten (Konstruktive Vorgaben nach TRAV bzw. DIN 18008-4)
von VSG ist in den unter 2.3 genannten Regeln bisher nicht vorge-
sehen und erfordert somit eine Einbaugenehmigung im Einzelfall. Gel
Geländerhöhe
änderhöhe gemäß
gemäß Techni
Technische
ische
s
In der Fachliteratur [18] gibt es Angaben zum sachgemäßen rech- Ri chttllinie b
Richtlinie eachten !
beachten
Reiling
Reiling height
he ig ht m ust ccomply
must omply wi th techni-
with techni-
nerischen Ansatz der Verbundwirkung von VSG. Dies kann unter guidelinne !
cal guideline
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Baukonstruktion zulässig Glasstärke SGP/PVB- Breite in mm Höhe in mm min. Glasein- erforderl. Regeln der
Art Typ Konstruktion Lager Glasart ja/nein in mm Foliendicke min. max. min. max. stand in mm Nachweis Bautechnik
ESG ja 1
2-seitige VSG 2-lagig ja 1
Linienlagerung Drahtglas ja 1
Glaswand Acrylglas ja 1
≤ 4,0 m ESG ja 1
4-seitige VSG 2-lagig ja 1
uber Drahtglas ja 1
Linienlagerung
Oberkante Acrylglas ja 1
Fußboden ESG ja 1
VSG 2-lagig ja 1
Punktlagerung Drahtglas nein
Acrylglas ja 1
ESG ja 2,5 A
2-seitige VSG 2-lagig ja 2 A
Linienlagerung Drahtglas ja 2 A
Glaswand Acrylglas ja 1
> 4,0 m ESG ja 21) A
nicht 4-seitige VSG 2-lagig ja 21)
Vertikal- uber A
absturz- Linienlagerung Drahtglas ja 21) A
verglasung Oberkante Acrylglas ja 1
sichernd
Fußboden ESG ja 2, 3, 5 C
VSG 2-lagig ja 2, 3 C
Punktlagerung Acrylglas ja 1
Drahtglas nein
ESG ja 1,5
Geländeraus- 2-seitige VSG 2-lagig ja 1
Linienlagerung Drahtglas ja 1
fachung mit Holm Acrylglas ja 1
und absturz- ESG ja 1
sichernden 4-seitige VSG 2-lagig ja 1
Linienlagerung Drahtglas ja 1
Knieholmen Acrylglas ja 1
(Glas selbst ist ohne ESG ja 1,5
absturzsichernde VSG 2-lagig ja 1
Punktlagerung Drahtglas nein
Funktion) Acrylglas ja 1
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Baukonstruktion zulässig Glasstärke SGP/PVB- Breite in mm Höhe in mm min. Glasein- erforderl. Regeln der
Art Typ Konstruktion Lager Glasart ja/nein in mm Foliendicke min. max. min. max. stand in mm Nachweis Bautechnik
2-seitige ESG nein 2)
Linienlagerung VSG 2-lagig ja 0,76 18 2,4 A, B
ESG nein 2)
4-seitige 2 x 6 SPG Float 0,76 500 1200 1000 2000
Linienlagerung VSG 2-lagig ja 2 x 8 SPG Float 0,76 500 1500 1000 2500 12 2 A, B
2 x 10 SPG Float 0,76 1200 2100 1000 3000
2 x 6 SPG Float 0,76 500 2000 1000 1200 12 2 A, B
Glaswand 2 x 8 SPG Float 0,76 500 2500 1000 1500 12 2 A, B
(Kat. A nach TRAV) 2 x 10 SPG Float 0,76 1000 3000 1200 2100 12 2 A, B
2 x 6 SPG Float 0,76 300 500 500 3000 12 2 A, B
ESG nein 2)
VSG 2-lagig ja 2 x 10 TVG 1,52 1200 3) 1600 3) 4) 2 B, C
VSG 2-lagig ja 2 x 8 ESG 1,52 1200 3) 1600 3) 4) 2 B, C
Punktlagerung VSG 2-lagig ja 2 x 10 ESG 1,52 1600 3) 1800 3) 4) 2 B, C
VSG 2-lagig ja 2 x 10 ESG 1,52 800 3) 2000 3) 4) 2 B, C
VSG 2-lagig ja 0,76 2, 3, 4 B, C
am Fuß eingespannte 1-seitige linienför- ESG nein
Brustung mit Handlauf VSG 2-lagig ja 2 x 10 ESG 1,52 500 2000 900 1100 100 2 A, B
Vertikal- absturz- (Kat. B nach TRAV) mige Einspannung 2 x 10 TVG 1,52 500 2000 900 1100 100 2 A, B
verglasung sichernd ESG nein 2)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Baukonstruktion zulässig Glasstärke in mm SGP/PVB- Länge in mm Breite in mm min. Glasein- erforderl. Regeln der
(oben /*/ mitte /*/ unten)
Art Typ Konstruktion Lager Glasart ja/nein /*/ = 1,52 mm PVB / SGP Foliendicke min. max. min. max. stand in mm Nachweis Bautechnik
2-seitige ESG nein
Überkopf- VSG 2-lagig ja 0,76 1200 4) 2 5) A
verglasung Linienlagerung Drahtglas ja 700 4) 15 2 A
(Neigung 4-seitige ESG nein
VSG 2-lagig ja 0,76 2 5) A
gegen die Linienlagerung Drahtglas ja 700 4) 15 2 A
Vertikale ESG nein
> 10°) 3) Punktlagerung VSG 2-lagig ja 1,52 2, 3, 6 6) C
Drahtglas nein
ESG nein
2-seitige VSG 2-lagig nein
Linienlagerung VSG 3-lagig ja 30 2 5) A
Drahtglas nein
ESG nein
VSG 2-lagig nein
VSG 3-lagig ja 8 TVG /*/ 10 Float /*/ 10 Float 1,52 1500 400 30
Einbauhöhe 4-seitige VSG 3-lagig ja 8 TVG /*/ 12 Float /*/ 12 Float 1,52 1500 750 30
VSG 3-lagig ja 8 TVG /*/ 10 TVG /*/ 10 TVG 1,52 1250 1250 35 2 A, D
< 20 cm Linienlagerung VSG 3-lagig ja 8 TVG /*/ 12 TVG /*/ 12 TVG 1,52 1500 1500 35
VSG 3-lagig ja 8 TVG /*/ 15 Float /*/ 15 Float 1,52 2000 2000 35
Horizontal- VSG 3-lagig ja 30 2 5), 3, 7 A, D
Drahtglas nein
verglasung ESG nein
VSG 2-lagig nein
Punktlagerung VSG 3-lagig ja 2 5), 3, 7 A, C, D
begehbare Drahtglas nein
Verglasung ESG nein
2-seitige VSG 2-lagig nein
Linienlagerung VSG 3-lagig ja 30 2, 3, 6, 7 A, D
Drahtglas nein
ESG nein
VSG 2-lagig nein
VSG 3-lagig ja 8 TVG /*/ 10 Float /*/ 10 Float 1,52 1500 400 30
Einbauhöhe 4-seitige VSG 3-lagig ja 8 TVG /*/ 12 Float /*/ 10 Float 1,52 1500 750 30
VSG 3-lagig ja 8 TVG /*/ 10 TVG /*/ 10 TVG 1,52 1250 1250 35 2 A, D
> 20 cm Linienlagerung VSG 3-lagig ja 8 TVG /*/ 13 TVG /*/ 10 TVG 1,52 1500 1500 35
VSG 3-lagig ja 8 TVG /*/ 15 Float /*/ 10 Float 1,52 2000 2000 35
VSG 3-lagig ja 30 2, 3, 6, 7 A, D
Drahtglas nein
ESG nein
VSG 2-lagig nein
Punktlagerung VSG 3-lagig ja 2, 3, 6, 7 A, C, D
Drahtglas nein
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