Bemessung Von Ziegelmauerwerk Unipor 0
Bemessung Von Ziegelmauerwerk Unipor 0
Bemessung Von Ziegelmauerwerk Unipor 0
ZIEGELMAUERWERK
NACH DIN EN 1996/NA
Vereinfachte Berechnungsmethoden
Impressum Bildnachweis Umschlag vorne:
Verfasser:
Dr.-Ing. Thomas Kranzler
Dr.-Ing. Udo Meyer
Dr.-Ing. Norbert Brauer
Dipl.-Ing. Joachim Ehmke
Seit mehr als zwei Jahrzehnten angekündigt — nun sind sie da! Die neuen
Eurocodes für die Berechnung, Bemessung, Konstruktion und Ausführung von
Bauwerken. Die bauaufsichtliche Einführung der europäischen Vorschriften ein-
schließlich der nationalen Anhänge für die Bemessung von Bauteilen aus Beton,
Stahl und Holz erfolgte zum 1.7.2012. Für Mauerwerk (DIN EN 1996 bzw. EC 6)
wurde mit ersten Aufnahmen in die Technischen Baubestimmungen der einzelnen
Bundesländer (Länderlisten) im Frühjahr 2015 begonnen.
Die jetzt vorliegende Version von Eurocode 6 mit Teil 1 (Allgemeine Regeln), Teil 2
(Ausführung und Baustoffe) und Teil 3 (Vereinfachte Berechnungsmethoden) wur-
de in den zuständigen Normungsgremien in den letzten Jahren intensiv diskutiert
und mit der Veröffentlichung der A2-Änderung im Januar 2015 abgeschlossen. Die
bereits auf dem Teilsicherheitskonzept basierende DIN 1053-100 bildet die in-
haltliche Grundlage von DIN EN 1996 mit den zugehörigen Nationalen Anhängen.
Die vorliegende Broschüre ist für den in der Praxis tätigen Ingenieur ein wertvolles Hilfsmittel, um sich zügig mit den
Neuerungen bei der Bemessung von unbewehrtem Ziegelmauerwerk nach den vereinfachten Berechnungsmetho-
den vertraut zu machen.
Gerade weil im Vorfeld der Veröffentlichung der Eurocodes vielfach der Umfang und die Komplexität der europä-
ischen Vorschriften diskutiert wurde, wird der kundige Anwender rasch die Vorteilhaftigkeit von DIN EN 1996 Teil 3
identifizieren. Die Bemessung von Mauerwerk des üblichen Hochbaus wird also auch in Zukunft einfach und effizi-
ent sein. Ein Ziel, welchem sich die „Normenmacher“ im Mauerwerksbau stets verpflichtet fühlen.
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1 Das Wesentliche l Ein rechnerischer Nachweis der Querkrafttragfähig-
im Überblick keit ist bei offensichtlich ausreichend ausgesteiften
Gebäuden bei Anwendung der vereinfachten Berech-
nungsmethoden nach DIN EN 1996-3 auch weiterhin
nicht erforderlich.
l Bei einschaligen Außenwänden wird die teilweise
DIN EN 1996 (Eurocode 6) löst DIN 1053-1 ab. Die Auflagerung der Decken (Auflagertiefe a < Wand-
bauaufsichtliche Einführung von DIN EN 1996 durch dicke t) normativ explizit im Nachweis berücksichtigt.
die Umsetzung in die Länderlisten erfolgte ab 2015. l Für Außenwände, die als Endauflager für Decken oder
DIN 1053-1 darf noch bis Ende 2015 bauaufsichtlich an- Dächer dienen und durch Wind beansprucht wer-
gewendet werden. den, ist ein Nachweis der Mindestauflast der Wand
zu führen. Dieser Nachweis wird jedoch in der Regel
In dieser Broschüre werden die wichtigsten Regelungen allenfalls in den Windzonen III und IV bei Gebäudehö-
der neuen DIN EN 1996-3 inklusive des zugehörigen hen größer als 10 m über Geländeoberkante relevant.
Nationalen Anhangs DIN EN 1996-3/NA kompakt zu- l Der vereinfachte Nachweis von gemauerten Keller-
sammengefasst. wänden kann jetzt bis zu einer Anschütthöhe von
115% der lichten Kellerhöhe geführt werden, um z. B.
Da das Leistungsniveau der neuen Normengeneration einen barrierearmen Ausgang zu ermöglichen. Für die
in weiten Teilen mit dem bewährten Bestand abgegli- Verdichtung des Arbeitsraumes werden Randbedin-
chen wurde, sind aus statischer Sicht keine wesentlichen gungen definiert.
Veränderungen in den bisher üblichen Mauerwerkskon- l Wenn die Ausführung nach den Teilen 1-1 und 2 von
struktionen zu erwarten. DIN EN 1996 erfolgt, muss die Gebrauchstauglich-
keit nicht gesondert nachgewiesen werden.
Folgende wesentliche Punkte sind bei der Anwendung
von DIN EN 1996 zu beachten:
3
2 Einführung Die Veröffentlichung der Nationalen Anhänge zu den Tei-
len 1-1, 2 [6] und 3 [7] ist im Januar 2012 erfolgt. Der Teil
1-1 [5] wurde korrigiert noch einmal mit Ausgabedatum
Mai 2012 veröffentlicht. Der Nationale Anhang zu Teil 1-2
In den letzten 20 Jahren ist im Bauwesen schrittweise [8] erschien im Juni 2013. Im Nachgang noch erforder-
das globale Sicherheitskonzept durch das Teilsicherheits- liche Korrekturen an den Nationalen Anhängen wurden
konzept abgelöst worden. Durch die Zuweisung von dif- in den A1- und A2-Änderungen ([9]-[12]) vorgenommen.
ferenzierten Sicherheitsbeiwerten zu Einwirkungen und
Widerstand verspricht man sich eine genauere Beschrei- Mit dem Beschluss, DIN EN 1996 in die Musterliste der
bung der Bemessungssituation und damit wirtschaft- technischen Baubestimmungen, Ausgabe März 2014,
lichere Konstruktionen. Der Mauerwerksbau hat im Jahr aufzunehmen, hatte die Fachkommission Bautechnik
2004 mit der Vorlage der DIN 1053-100 diese Umstel- die Voraussetzung für die Einführung als technische
lung in der Bemessung vorgenommen. In einem ersten Baubestimmung in die jeweiligen maßgebenden Län-
Schritt wurde der bisherige globale Sicherheitsbeiwert derlisten geschaffen. Erste Umsetzungen in die Län-
so aufgeteilt, dass das Bemessungsergebnis möglichst derlisten erfolgten ab 2015. DIN 1053-1 [13] blieb bis
unverändert bleiben sollte. zum 31.12.2015 parallel anwendbar (siehe hierzu auch
Abschnitt 3.6).
Mit Ausgabedatum Dezember 2010 hat das DIN die
deutschsprachige Fassung des Eurocode 6 „Bemessung DIN EN 1996-3 mit ihren „Vereinfachten Berechnungs-
und Konstruktion von Mauerwerksbauten“ mit den methoden“ wurde insbesondere auf Wunsch Deutsch-
Teilen lands mit in den Eurocode 6 aufgenommen. Damit
l DIN EN 1996-1-1: Allgemeine Regeln für bewehrtes sollte in Anlehnung an das in Deutschland bewährte
und unbewehrtes Mauerwerk [1] vereinfachte Verfahren nach DIN 1053-1 sichergestellt
l DIN EN 1996-2: Planung, Auswahl der Baustoffe und werden, dass auch bei Anwendung des Eurocodes der
Ausführung von Mauerwerk [2] statische Nachweis eines Großteils aller im Mauerwerks-
l DIN EN 1996-3: Vereinfachte Berechnungsmetho- bau auftretenden Problemstellungen innerhalb kürzester
den für unbewehrte Mauerwerksbauten [3] Zeit und ohne großen Aufwand möglich ist.
veröffentlicht.
In dieser Broschüre werden die wichtigsten Regelungen
Im April 2011 wurde zur Brandschutz-Bemessung der „Vereinfachten Berechnungsmethoden für unbe-
l DIN EN 1996-1-2: Allgemeine Regeln - Tragwerksbe- wehrte Mauerwerksbauten“ nach DIN EN 1996-3 in
messung für den Brandfall [4] Verbindung mit dem zugehörigen Nationalen Anhang
veröffentlicht. vorgestellt und mit einfachen Zahlenbeispielen ergänzt.
Die A1- und A2-Änderungen sind dabei bereits be-
Die Eurocodes räumen die Möglichkeit ein, eine Reihe rücksichtigt. Die Bemessung von Ziegelmauerwerk im
von sicherheitsrelevanten Parametern national festzu- Brandfall nach DIN EN 1996-1-2 wird ebenfalls kurz
legen. Diese national festzulegenden Parameter umfas- dargestellt.
sen alternative Nachweisverfahren und Angaben einzel-
ner Werte, sowie die Wahl von Klassen aus gegebenen Im Sinne einer besseren Übersichtlichkeit wird auf die
Klassifizierungssystemen. Die entsprechenden Parame- Kennzeichnung, welche Regelungen auf dem Euro-
ter sowie ergänzende, nicht widersprechende Angaben code, dem Nationalen Anhang oder den Änderungen
zur Anwendung der Eurocodes sind in den sogenannten basieren, verzichtet und stets die Formulierung
„Nationalen Anhängen“ zu den einzelnen Teilen der Eu- DIN EN 1996-3/NA verwendet.
rocodes enthalten. Sie sind beim Entwurf und der Be-
messung von Hochbauten und Ingenieurbauwerken aus Den Abschluss bildet der statische Nachweis eines
Mauerwerk zusätzlich zu beachten. mehrgeschossigen Wohngebäudes, der aufzeigt, dass
auch derartige Gebäude mit monolithischem Ziegel-
mauerwerk einfach realisierbar sind.
4
3 Sicherheitskonzept und Die neben der Standsicherheit ebenfalls sicherzustel-
lende Gebrauchstauglichkeit (unzulässige Spannungen
Nachweisverfahren und Rissbildung, übermäßige Formänderungen (z. B.
Durchbiegungen)) von Bauteilen und Bauwerken, kann
im Mauerwerksbau ohne weiteren Nachweis als erfüllt
3.1 Allgemeines angesehen werden, wenn der Nachweis im Grenzzu-
stand der Tragfähigkeit mit den vereinfachten Berech-
nungsmethoden nach DIN EN 1996-3/NA erfolgt ist und
die Ausführungsregeln eingehalten sind.
Die Bemessung von Baukonstruktionen nach Eurocode
erfolgt baustoffübergreifend auf Grundlage des semi-
probabilistischen Teilsicherheitskonzeptes. Während in
DIN 1053-1 Unsicherheiten (Streuungen der Einwir-
3.2 Bemessungswert der
kungen und des Tragwiderstandes) mit einem globalen Einwirkung Ed
Sicherheitsbeiwert, in der Regel auf der Widerstands-
seite, abgedeckt wurden, wird in den Eurocodes mit un-
terschiedlichen Teilsicherheitsfaktoren auf der Einwir-
kungs- und der Widerstandseite gearbeitet. Die Größe Bei der Bestimmung der Bemessungswerte der Einwir-
der einzelnen Teilsicherheitsbeiwerte ist dabei in Abhän- kungen (Ed) ist zwischen zwei Bemessungssituationen zu
gigkeit der Streuungen der jeweiligen Einwirkungen und unterscheiden:
Widerstände festgelegt.
Die Standsicherheit wird im Grenzzustand der Tragfä- Ständige und vorübergehende Bemessungssituation:
higkeit (GdT) durch die Gegenüberstellung einwirkender
und aufnehmbarer Schnittgrößen nachgewiesen. Die
Bemessungswerte von Einwirkung (Ed) und Widerstand ÔÏ Ô¸
Ed = E ÌÂ g G,j ◊ Gk,j ≈ g Q,1 ◊ Qk,1 ≈ Â g Q,i ◊ y 0,i ◊ Qk,i ˝ (2)
(Rd) ergeben sich aus den jeweiligen charakteristischen ÓÔ j≥1 i >1 ˛Ô
Größen (Ek) und (Rk) unter Berücksichtigung der entspre-
chenden Teilsicherheitsfaktoren γ.
Der Bemessungswert des Widerstandes Rd muss min- Vereinfacht (auf der sicheren Seite liegend mit ψ0,i = 1,0):
destens so groß wie der Bemessungswert der Einwir-
kungen Ed sein:
ÔÏ Ô¸
Ed = E ÌÂ g G ◊ Gk,j ≈ Â g Q ◊ Qk,i ˝ (3)
ÔÓ j≥1 i≥1 Ô˛
Rk
Ek ◊ g F = Ed £ Rd = (1)
gM
Außergewöhnliche Bemessungssituation:
mit: ÏÔ ¸Ô
EdA = E ÌÂ g G,j ◊ Gk,j ≈ A d ≈ y1,1 ◊ Qk,1 ≈ Â y 2,i ◊ Qk,i ˝ (4)
ÔÓ j≥1 i>1 Ô˛
Ek Charakteristischer Wert der Einwirkungen
γF Teilsicherheitsbeiwert für die Einwirkungen,
siehe Tabelle 1
Ed Bemessungswert der Einwirkung mit:
Rd Bemessungswert des Widerstandes
Rk Charakteristischer Wert des Widerstandes γG,j Teilsicherheitsbeiwerte der ständigen Einwir-
γM Teilsicherheitsbeiwert des Widerstandes kungen gemäß Tabelle 1
(bzw. des Materials), siehe Tabelle 3 Gk,j Charakteristische Werte der ständigen Einwir-
kungen gemäß DIN EN 1991/NA
5
γQ,1 Teilsicherheitsbeiwerte der veränderlichen Leit- Ad Bemessungswert der außergewöhnlichen Einwir-
einwirkungen gemäß Tabelle 1 kung gemäß DIN EN 1991/NA
Qk,1 Charakteristische Werte der veränderlichen Leit- ψ0,i, ψ1,i, ψ2,i Kombinationsbeiwerte gemäß Tabelle 2
einwirkung gemäß DIN EN 1991/NA ⊕ „zu kombinieren mit“: Die einwirkenden Lasten
γQ,i Teilsicherheitsbeiwerte der weiteren veränder- müssen ungünstigst miteinander kombiniert wer-
lichen Einwirkungen gemäß Tabelle 1 den; günstig wirkende, veränderliche Lasten sind
Qk,i Charakteristische Werte der weiteren veränder- zu vernachlässigen
lichen Einwirkungen gemäß DIN EN 1991/NA
EdA Bemessungswert unter Berücksichtigung der au- Weitere vereinfachte Kombinationsregeln sind zulässig
ßergewöhnlichen Einwirkung (siehe Abschnitt 5).
Tabelle 1: Wichtige Teilsicherheitsbeiwerte γF der Einwirkungen für den Nachweis im Grenzzustand der
Tragfähigkeit aus DIN EN 1990/NA
außergewöhnliche
ungünstige günstige
Einwirkung Bemessungs-
Wirkung Wirkung
situation
ständige Einwirkung (G)
z. B. Eigengewicht, Ausbaulast, γG = 1,35 γG = 1,0 γGA = 1,0
Erddruck
Einwirkungen ψ0 ψ1 ψ2
6
Tabelle 3: Teilsicherheitsbeiwert γM für Baustoffeigenschaften (DIN EN 1996-3/NA, Tabelle NA.1)
3.3 Bemessungswert des Bei üblichen Bauteilen aus Mauerziegeln sind die
Widerstandes Rd vereinfachten Berechnungsmethoden nach DIN EN
1996-3/NA in der Regel völlig ausreichend. Der er-
höhte Nachweisaufwand der allgemeinen Regeln ist
im Allgemeinen nicht in wirtschaftlichere Konstruk-
Der Bemessungswert des Widerstands Rd wird aus den tionen umsetzbar. Es besteht allerdings kein Mi-
charakteristischen Werten des Widerstands Rk, den Teil- schungsverbot, so dass einzelne Bauteile eines Gebäu-
sicherheitsbeiwerten γM (gemäß Tabelle 3) sowie dem des durchaus mit den allgemeinen Regeln von DIN EN
Beiwert zur Berücksichtigung von festigkeitsmindernden 1996-1-1/NA nachgewiesen werden können.
Langzeiteinflüssen ζ ermittelt:
Diese Broschüre beschränkt sich vorwiegend auf die
vereinfachten Berechnungsmethoden. Ist ein Gebäu-
Rk de offensichtlich ausgesteift (siehe Abschnitt 6.1), so
Rd = z ◊ (5)
gM ist bei Einhaltung der zugehörigen Randbedingungen
(siehe Abschnitt 4) ein Querkraftnachweis in Platten-
mit: oder Scheibenrichtung nicht erforderlich. Daher enthält
DIN EN 1996-3/NA diesbezüglich auch keine Rege-
ζ Beiwert zur Berücksichtigung festigkeitsmin- lungen. Falls ein rechnerischer Nachweis der Gebäude-
dernder Langzeiteinflüsse auf das Mauerwerk, im aussteifung erforderlich ist, wird auf die allgemeinen
Allgemeinen gilt ζ = 0,85; für kurzzeitige Bean- Regeln nach DIN EN 1996-1-1/NA verwiesen.
spruchungen (z. B. infolge Wind) darf ζ = 1,0 ge-
setzt werden
3.5 Mischungsverbot mit DIN 1053-1
3.4 Nachweisverfahren
Die Bemessungsregeln der DIN EN 1996/NA dürfen in-
nerhalb eines Bauwerks nicht mit den Bemessungsregeln
Der Nachweis von Mauerwerksbauteilen kann, wie der DIN 1053-1 kombiniert werden. Die Mauerwerksbe-
schon aus DIN 1053-1 bekannt, auch nach DIN EN 1996 messung muss also für alle Bauteile innerhalb eines Bau-
nach einem genaueren Verfahren (DIN EN 1996-1-1: All- werks entweder nach dem globalen Sicherheitskonzept
gemeine Regeln…) oder mittels eines vereinfachten Ver- oder nach dem Teilsicherheitskonzept erfolgen.
fahrens (DIN EN 1996-3: Vereinfachte Berechnungsme-
thoden…) geführt werden.
7
3.6 Ziegelmauerwerk nach 4 Voraussetzungen für die
allgemeinen bauaufsichtlichen
Zulassungen (abZ)
Anwendung der vereinfachten
Berechnungsmethoden von
DIN EN 1996-3/NA
Die überwiegende Mehrzahl der Ziegelkonstruktionen
wird weiterhin nach allgemeinen bauaufsichtlichen Zu-
lassungen (abZ) bemessen und ausgeführt. Diese Zu-
lassungen beziehen sich im Grundsatz auf normative Bei Anwendung der vereinfachten Berechnungsmetho-
Regelungen, können jedoch auch Festlegungen enthal- den brauchen bestimmte Beanspruchungen, z. B.:
ten, die die normativen Regelungen erweitern oder ein- l Biegemomente aus Deckeneinspannung oder -aufla-
schränken. So darf zum Beispiel die Bemessung eines gerung
Zulassungsproduktes nach DIN 1053-1 erfolgen, sofern l ungewollte Ausmitten beim Knicknachweis
die Bemessung nach DIN 1053-1 in der entsprechenden l Wind auf tragende Wände
Zulassung geregelt und die Zulassung gültig ist. nicht nachgewiesen zu werden, da sie im Sicherheitsab-
stand, der dem Nachweisverfahren zugrunde liegt, oder
Die Gültigkeit von Zulassungen bzw. deren Inhalt ist durch konstruktive Regeln berücksichtigt sind. Grund-
unabhängig von der bauaufsichtlichen Einführung sätzlich wird vorausgesetzt, dass in der Wand nur Bie-
oder Zurückziehung der in den Zulassungen genann- gemomente aus der Deckeneinspannung oder -auflage-
ten Normen. rung und aus Windlasten auftreten.
8
Der Einfluss der Windlast senkrecht zur Wandebene
l l Die Deckenauflagertiefe a muss a ≥ t/2, mindestens
von tragenden Wänden darf vernachlässigt werden, jedoch 100 mm betragen, für die Wanddicke t = 365
wenn die Bedingungen zur Anwendung der verein- mm beträgt die Mindestauflagertiefe abweichend
fachten Berechnungsmethoden eingehalten und aus- a ≥ 0,45 · t.
reichende horizontale Halterungen vorhanden sind. l Das Überbindemaß lol muss mindestens 0,4 · hu (hu =
Als solche gelten z. B. Decken mit Scheibenwirkung Steinhöhe) und mindestens 45 mm betragen.
oder statisch nachgewiesene Ringbalken im Abstand l Freistehende Wände sind nach DIN EN 1996-1-1/
Tabelle 4: Anwendungsgrenzen der vereinfachten Berechnungsmethoden nach DIN EN 1996-3/NA für übliche
Ziegelwandkonstruktionen
lichte
Wanddicke t Nutzlast qk1)
Bauteil Wandhöhe h
[mm] [kN/m2]
[m]
≥ 115
≤ 2,75
< 240
Tragende Innenwände
≥ 240 keine Einschränkung
5,0
≥ 175
Tragende Außenwände ≤ 2,75
< 240
und zweischalige
Haustrennwände ≥ 240 ≤ 12 · t
1)
Einschließlich Zuschlag für nichttragende innere Trennwände
9
5 Nachweis überwiegend In Hochbauten mit Stahlbetondecken und charakteris-
tischen Nutzlasten (einschließlich Trennwandzuschlag)
vertikal beanspruchter Wände qk ≤ 3,0 kN/m2 darf vereinfacht angesetzt werden:
5.1 Allgemeines
NEd = 1,4 · ∑ (NGk + NQk) (8)
NEd ≤ NRd (6) max MEd = 1,0 · ∑ MGk + 1,5 · ∑ MQk (10)
mit:
Φ Abminderungsbeiwert Φ = min (Φ1, Φ2), siehe Ab-
mit: schnitt 5.3.1
NGk Charakteristischer Wert der einwirkenden Nor- A = l · t (Bruttoquerschnittsfläche des nachzuwei-
malkraft infolge ständiger Lasten (z. B. Eigenge- senden Wandabschnitts)
wicht) fd Bemessungswert der Mauerwerksdruckfestigkeit
NQk Charakteristischer Wert der einwirkenden Nor-
malkraft infolge veränderlicher Lasten (z. B. Nutz-
last)
10
ζ Beiwert zur Berücksichtigung festigkeitsmin-
f dernder Langzeiteinflüsse auf das Mauerwerk,
fd = z ◊ k (12) im Allgemeinen gilt ζ = 0,85; für kurzzeitige Be-
gM
anspruchungen (z. B. infolge Wind) darf ζ = 1,0
gesetzt werden
11
5.3.1 Abminderungsbeiwert Φ Φ2 bei Traglastminderung infolge Knickgefahr in halber
Wandhöhe:
2
Φ1 bei Traglastminderung am Wandkopf und Wandfuß a Êh ˆ
F 2 = 0,85 ◊ - 0,0011 ◊ Á ef ˜ (17)
durch den Deckendrehwinkel bei Endauflagern t Ë t ¯
l a
Φ1 = 1,6 - £ 0,9
◊ (14)
6 t hef = ρ2 · h (18)
Φ1 = 0,333 (16)
12
Tabelle 6: Maßgebender Abminderungsfaktor Φ = min (Φ1, Φ2)
5.4 Stark vereinfachter Nachweis nach messungswert der aufnehmbaren Normalkraft NRd von
Gebäuden aus unbewehrtem Mauerwerk mit höchstens
DIN EN 1996-3/NA, Anhang A 3 Geschossen zu ermitteln:
NRd = cA · A · fd (19)
Alternativ bietet der Anhang A von DIN EN 1996-3/NA
13
mit: Die zusätzlichen bzw. gegenüber den in Abschnitt 4 auf-
NRd Bemessungswert der aufnehmbaren Normalkraft geführten verschärften Anwendungsvoraussetzungen
cA Abminderungsbeiwert für diese Art der Ermittlung von NRd lauten wie folgt:
= 0,50 bei Wänden mit einer Schlankheit hef/t ≤ 18 l Maximal drei Geschosse über Gelände
= 0,40 bei Wänden mit einer Schlankheit hef/t ≤ 18 l Kleinste Gebäudeabmessung mindestens 1/3 der
= 0,333 bei Wänden mit einer Schlankheit 18 < hef/t l Wanddicke t ≥ 365 mm, wenn a/t < 1
Tabelle 7: Maximal zulässiger Bemessungswert der Einwirkung (NEd = NRd) in kN/m, in Abhängigkeit der charakte-
ristischen Druckfestigkeit des Mauerwerks und der Wanddicke nach DIN EN 1996-3/NA, Anhang A
Wanddicke in mm
fk 175 240 365 425 490
[N/mm²] a/t
1,0 2/3
1,3 64,5 (51,6) 88,4 (70,7) 134,4 (107,6) 156,5 (125,2) 180,5 (144,4)
1,4 69,4 (55,5) 95,2 (76,2) 144,8 (115,8) 168,6 (134,9) 194,4 (155,5)
1,5 74,4 (59,5) 102,0 (81,6) 155,1 (124,1) 180,6 (144,5) 208,3 (166,6)
1,6 79,3 (63,5) 108,8 (87,0) 165,5 (132,4) 192,7 (154,1) 221,1 (177,7)
1,7 84,3 (67,4) 115,6 (92,5) 175,8 (140,6) 204,7 (163,8) 236,0 (188,8)
1,8 89,3 122,4 186,2 216,8 249,9
1,9 94,2 129,2 196,5 228,8 263,8
2,0 99,2 136,0 206,8 240,8 277,7
2,1 104,1 142,8 217,2 252,9 291,6
2,2 109,1 149,6 227,5 264,9 305,4
2,3 114,0 156,4 237,9 277,0 319,3
2,4 119,0 163,2 248,2 289,0 333,2
2,5 124,0 170,0 258,5 301,0 347,1
2,6 238,9 176,8 268,9 313,1 361,0
2,7 133,9 183,6 279,2 325,1 374,9
2,8 138,8 190,4 289,6 337,2 388,7
2,9 143,8 197,2 299,9 349,2 402,6
3,0 148,8 204,0 310,3 361,3 416,5
3,5 173,5 238,0 362,0 421,5 485,9
4,0 198,3 272,0 413,7 481,7 555,3
4,5 223,1 306,0 465,4 541,9 624,8
5,0 247,9 340,0 517,1 602,1 694,2
Werte in Klammern gelten für Deckenspannweiten > 5,5 m
Der stark vereinfachte Nachweis nach Anhang A liegt bei schlanken Innenwänden sehr stark auf der sicheren
Seite.
14
5.5 Beispiele
Stark vereinfacht:
hef/t = 2,625/0,365 = 7,19
cA = 0,5
22
NRd = cA ·A · fd = 0,5 · 0,365 · 1,0 · 1,70 = 310 kN/m
15
Beispiel 2: Zweischalige Außenwand und Zusatzgedämmte Wand
Stark vereinfacht:
2,625 hef/t = 2,36/0,24 = 9,44
cA = 0,5
NRd = cA · A · fd = 0,5 · 0,24 · 1,0 · 2,83 = 340 kN/m
16
Beispiel 3: Innenwand
Stark vereinfacht:
22 hef/t = 2,36/0,24 = 9,44
cA = 0,5
NRd = cA · A · fd = 0,5 · 0,24 · 1,0 · 2,66 = 320 kN/m
17
5.6 Nachweis der Mindestauflast mit:
Nhm Bemessungswert der kleinsten vertikalen Bela-
stung in Wandhöhenmitte im betrachteten Ge-
schoss
qEwd Bemessungswert der Windlast je Flächeneinheit
Für Wände, die als Endauflager für Decken oder Dächer h lichte Geschosshöhe
dienen und durch Wind beansprucht werden, ist nach b Breite, über die die vertikale Belastung wirkt
DIN EN 1996-3/NA/A2 ein Nachweis der Mindestauf- a Deckenauflagertiefe
last der Wände zu führen. Der Nachweis darf in Wand-
höhenmitte unter Berücksichtigung des dort wirkenden
Eigengewichtsanteils der Wand erfolgen: In Bild 1 ist die zulässige maximal Wandhöhe h in Abhän-
gigkeit der vorhandenen Bemessungswindlast wd und
3 ◊ qEwd ◊ h² ◊ b Wanddicke t für eine bezogene Deckenauflagertiefe a/t
Nhm ≥ = 2/3 aufgetragen.
Ê h ˆ (20)
16 ◊ Á a -
Ë 300 ˜¯
Es ist ersichtlich, dass in den Windzonen 1 und 2 im
Binnenland die praxisüblichen Geschosshöhen pro-
blemlos realisiert werden können. Der Nachweis der
Mindestauflast kann in diesen Windzonen in der Re-
gel entfallen.
18
Zu beachten ist, dass sich der Nachweis nach Gleichung
(20) auf der sicheren Seite liegend auf zweiseitig (oben
6 Nachweis horizontal
und unten) gehaltene Wände bezieht, da bei kraftschlüs-
sig angeschlossenen Querwänden (z. B. in Gebäude-
beanspruchter Wandscheiben
ecken) der Abtrag der Windlasten ohnehin als gegeben nach DIN EN 1996-1-1/NA
angesehen werden kann.
mit:
VEd Bemessungswert der einwirkenden Querkraft
VRdlt Bemessungswert der Querkrafttragfähigkeit
19
6.2 Bemessungswert der mit:
fvk
= fvlt charakteristische Schubfestigkeit,
einwirkenden Querkraft VEd siehe 6.3.2 Tabelle 5
γM
Teilsicherheitsbeiwert für Materialeigenschaften
(hier: γM = 1,5)
t Wanddicke
Die maßgebenden horizontalen Einwirkungen auf Mau- c Schubspannungsverteilungsfaktor
erwerksgebäude können aus = 1,0 für h/l ≤ 1,0
l Winddruck und Windsog, = 1,5 für h/l ≥ 2,0
l Imperfektionen (z. B. ungewollte Schiefstellung),
mit:
Der Bemessungswert der Querkrafttragfähigkeit wird l Länge der Wandscheibe
wie folgt ermittelt: lc,lin für die Berechnung anzusetzende überdrückte
Länge der Wandscheibe
t 3 Ê e ˆ
VRdlt = lcal ◊ fvd
◊ (22) lc,lin = 2 ◊ w˜ ◊ l £ l
◊ Á1 - (25)
c 2 Ë l ¯
20
6.3.2 Charakteristische Schubfestigkeit σDd Bemessungswert der zugehörigen Druckspan-
fvk = fvlt nung. Für Rechteckquerschnitte gilt:
NEd
sDd =
lc,lin ◊ t (29)
Die charakteristische Schubfestigkeit fvk = fvlt ergibt sich
in Abhängigkeit davon, ob Reibungs- oder Steinzugver-
sagen rechnerisch maßgebend wird: fvlt2 Charakteristische Schubfestigkeit bei Steinzug-
versagen
fvlt1 Charakteristische Schubfestigkeit bei Reibungs- fbt,cal = 0,020 · fst für Hohlblocksteine
versagen = 0,026 · fst für Hochlochsteine und Steine mit
Grifflöchern oder Grifftaschen
= 0,032 · fst für Vollsteine ohne Grifflöcher oder
fvlt1 = 0,5 · fvk0 + 0,4 · σDd (28) Grifftaschen
fst umgerechnete mittlere Mindestdruckfestigkeit
der Ziegel nach Tabelle 9
NM IIa
NM III
Mörtelgruppe NM II LM 21 NM IIIa
DM
LM 36
Mörteldruckfestig-
2,5 5,0 10,0 20,0
keit fm [N/mm²]
Haftscherfestigkeit
0,08 0,18 0,22 0,26
fvk0 [N/mm²]
Tabelle 9: Umgerechnete mittlere Mindestdruckfestigkeit der Ziegel fst in Abhängigkeit von der
Steindruckfestigkeitsklasse (SFK)
Druckfestigkeitsklasse (SFK) der Mauerziegel
4 6 8 10 12 16 20 28 36 48 60
5,0 7,5 10,0 12,5 15,0 20,0 25,0 35,0 45,0 60,0 75,0
21
6.3.3 Randdehnungsnachweis
1 È l ˘
eR = ◊ Í - 1˙ ◊ sD £ 10 -4 (31)
E ÍÎ lc,lin ˙˚ 6.4 Nachweis der Biegedrucktragfähigkeit
mit:
E Elastizitätsmodul Bei querkraftbeanspruchten Wandscheiben ist stets
Für Ziegelmauerwerk kann E = 1100 · fk auch der Biegedrucknachweis um die starke Achse unter
angenommen werden Berücksichtigung der Lastkombination max M ⊕ min N
l Wandlänge (in der Regel am Wandfuß) zu führen:
lc,lin nach Gleichung (25)
σD Vorhandene Druckspannung
NEd ≤ NRd (33)
2 ◊ NEk 2 ◊ NEk
sD = = (32)
A c,lin lc,lin ◊ t
mit:
NEd Bemessungswert der einwirkenden Normalkraft
NEk
Einwirkende Normalkraft in der charakteristi- NRd Bemessungswert der aufnehmbaren Normalkraft
schen Bemessungssituation
t Wanddicke
NRd = A · fd · Φy (34)
22
ew
Fy = 1 - 2 ◊ (35) NRd, mitte = A · fd · x · Φy, mitte (36)
l
e w, mitte
F y, mitte = 1 - 2
◊ (37)
Bei einer kombinierten Beanspruchung aus Biegung um l
die starke und um die schwache Achse ist zusätzlich ein
Biegedrucknachweis (Knicknachweis) in halber Wandhö-
he zu führen. Vereinfachend dürfen die Abminderungs- Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen (abZ) können
beiwerte für beide Achsen multiplikativ zur Ermittlung weitere Regelungen beinhalten.
von NRd kombiniert werden:
6.6 Beispiel
Stoßfugen unvermörtelt N
Wandlänge l = 3,0 m
Wanddicke t = 0,24 m V
lichte Geschosshöhe h = 2,625 m
nGk = 90 kN/m N
VQk = 60 kN (aus Wind)
Φy,mitte
e w,mitte N
e=M/N
Φy
ew
23
Nachweis der Querkrafttragfähigkeit:
Da beim Nachweis der Querkrafttragfähigkeit die Haftscherfestigkeit fvk0 rechnerisch in Ansatz gebracht wurde,
ist ein Nachweis der Randdehnung unter charakteristischen Lasten erforderlich.
24
Nachweis der Biegetragfähigkeit um die starke Achse (am Wandfuß):
ew 0,875
Fy =1-2 ◊ =1-2 ◊ = 0,42
l 3
f 4, 7
NRd = A ◊ z ◊ k ◊ F y = 3, 0 ◊ 0, 24 ◊ 1,0 ◊ ◊ 0, 42 = 948 kN (z = 1,0, da Wind kurzzeitig einwirkt)
gM 1, 5
Nachweis: min NEd = 1,0 ◊ 3,0 ◊ 90,0 = 270 kN < 1185 kN = NRd,mitte
25
7 Bemessung im Brandfall 7.2 Ausnutzungsfaktoren im Brandfall
nach DIN EN 1996-1-2/NA
In DIN EN 1996-1-2/NA und in den allgemeinen bauauf-
7.1 Allgemeines sichtlichen Zulassungen (abZ) sind für Mauerwerk drei
verschiedene Ausnutzungsfaktoren geregelt, deren Defi-
nitionen in Tabelle 10 zusammengestellt sind. Im Gegen-
satz zu einer Bemessung nach DIN 1053-1 beträgt der
Die Widerstandsfähigkeit von Bauteilen gegen Feuer Wert für die volle Ausnutzung nach DIN EN 1996-1-2/NA
wird durch die Feuerwiderstandsklasse gekennzeichnet. nicht mehr 1,0, sondern 0,7, da der Bemessungs-
Sie gibt die Mindestdauer in Minuten an, die ein Bau- wert der Einwirkung im Brandfall NEd,fi gegenüber dem
teil einer Brandbeanspruchung standhält. Die Einstu- Bemessungswert der Einwirkung bei der „kalten“
fung von Baustoffen bzw. Bauteilen in Feuerwider- Bemessung NEd entsprechend abgemindert wird:
standsklassen erfolgt nach DIN EN 1996-1-2/NA oder
nach allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ)
mit Hilfe der dort gegebenen Tabellen. Neben weiteren
Einflussfaktoren (siehe Bild 3) ist für die entsprechende NEd, fi = 0,7 · NEd (38)
Einstufung einer Wand insbesondere deren statische
Ausnutzung bzw. die vorhandene Auflast von besonde-
rer Bedeutung.
Auflast
Anschlüsse Putz
Ausnutzung
= 2 ∙ 0
NEd,fi = fi ∙ NRd ≤ 0,7 ∙ NRd
FDecke ≥ FWand
26
Tabelle 10: Definition der Ausnutzungsfaktoren
7.2.1 Ausnutzungsfaktor α6,fi Der Ausnutzungsfaktor α6,fi ermittelt sich wie folgt:
a 6,fi =
15 NEd,f i
w ◊ ◊ £ 0,7
In DIN EN 1996-1-2/NA wird bei allen dort geregelten h fk Ê emk,fi ˆ
Steinarten und -sorten der Ausnutzungsfaktor α6,fi ver- 25 - ef l ◊ t ◊ ◊ Á1 - 2 ◊
t k0 Ë t ˜¯
wendet.
hef
für 10 £ £
25 (39)
Die Definition eines neuen Ausnutzungsfaktors α6,fi als t
Ersatz für den aus DIN 4102-4 bekannten Ausnutzungs-
faktor α2 wurde erforderlich, da die umfangreichen Ta-
NEd,f i
bellenwerte in DIN 4102-4 ohne neue Versuche nicht a 6,fi = w ◊ £ 0 ,7
ohne Weiteres auf eine Bemessung nach DIN EN 1996- f Ê e ˆ
l ◊ t ◊ k ◊ Á1 - 2 ◊ mk,fi ˜
1-1/NA übertragen werden konnten. k0 Ë t ¯
hef
Der Ausnutzungsfaktor α6,fi berücksichtigt, dass die ma- für < 10 (40)
t
ximal zulässigen Normalkräfte bei einer Bemessung nach
DIN EN 1996/NA größer oder kleiner sein können als bei
einer Bemessung nach dem vereinfachten Berechnungs- mit:
verfahren von DIN 1053-1. Dies ergibt sich neben der ω Anpassungsfaktor der Mauerwerkskenngrößen an
bei einer genaueren Berechnung im Regelfall ohnehin die verschiedenen Steinarten (Stein-Mörtel-Kom-
höheren rechnerischen Tragfähigkeit im Wesentlichen binationen) auf der Grundlage von Brandprü-
aus der neu definierten Berechnung der Tragfähigkeit für fungen, siehe Tabelle 11
den Versagensfall Knicken sowie aufgrund der neu fest- hef Knicklänge der Wand
gelegten – in einigen Fällen deutlich höheren – charakte- t Wanddicke
ristischen Mauerwerksdruckfestigkeiten fk. NEd,fi Bemessungswert der Normalkraft (Einwirkung) im
Brandfall nach Gleichung (38)
27
l Wandlänge Bei Anwendung der vereinfachten Berechnungsme-
fk Charakteristische Druckfestigkeit des Mauer- thoden dürfen in den Gleichungen (39) und (40) fol-
werks gende Vereinfachungen vorgenommen werden:
k0 = 1,25 für Wandquerschnitte < 0,1 m²
= 1,00 für Wandquerschnitte ≥ 0,1 m² Ê emk,fi ˆ = 1,0 bei vollaufliegenden Decken
emk,fi planmäßige Ausmitte von NEd,fi in halber Ge- ÁË1 - 2 ◊ t ˜¯ (a/t = 1,0)
schosshöhe
= a/t bei teilaufliegenden Decken
(a/t < 1,0)
In allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen wird ver- Die erforderliche Wanddicke zur Einstufung in eine Feuer-
einfacht der Ausnutzungsfaktor αfi verwendet. widerstandsklasse kann bei Anwendung des Faktors αfi
direkt den Tabellen der allgemeinen bauaufsichtlichen
Zulassungen entnommen werden.
NEd,f i
a fi = (41)
NRd
mit:
NEd,fi Bemessungswert der Normalkraft (Einwirkung) im
Brandfall nach Gleichung (38)
NRd Bemessungswert des vertikalen Tragwiderstandes
bei „Kaltbemessung“ nach den allgemeinen Regeln
28
7.3 Beispiele
Rohdichteklasse 1,2
Wanddicke t = 0,24 m a
Auflagertiefe a = 0,24 m = 1,0
t
Da bei zweischaligen Außenwänden nur die tragende innere Schale brandschutztechnisch beurteilt wird, er-
folgt die Klassifizierung der inneren Schale als tragende, raumabschließende 1-schalige Wand gemäß Tabelle
NA.B.1.2 von DIN EN 1996-1-2/NA.
Da die nichtragende Außenschale die innere Schale bei Brandbeanspruchung von außen schützt, darf sie ge-
mäß NCI zu 4.2 „Innen- und Außenputze“ wie eine Putzschicht angesetzt werden.
Für HLzB der Rohdichteklasse 1,2 mit α6,fi ≤ 0,42 gilt Zeile 1.2.
→ Erforderliche Mindestwanddicke für REI 90: 115 mm < 240 mm = t
29
Beispiel 6: Monolithische Außenwand aus Beispiel 1
gew. hochwärmedämmender Planziegel mit DM nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung (abZ) mit
fk = 3,0 N/mm²
Rohdichteklasse 0,80
Wanddicke t = 0,365 m
a
Auflagertiefe a = 0,245 m = 0,67 > 0,45 = min t
t
Als brandschutztechnisch wirksame Putze sind auch in Auf Ziegelmauerwerk wurden gute Ergebnisse in ak-
DIN EN 1996-1-2 die „Nachfolger“ der bereits in DIN tuellen Versuchen auch mit Kalk-Innenputzen GP CS II
4102-4, Abschnitt 4.5.2.10 entsprechend bewerteten nach DIN EN 998-1 erzielt.
Leichtputze nach DIN 18550-4 bzw. gipshaltige Putze
(Mörtelgruppe P IV) nach DIN 18550-2 genannt.
30
8 Vereinfachter Nachweis von t ◊ b ◊ fd
Kelleraußenwänden
NEd,max £ NRd =
(42)
3
8.1 Allgemeines
r ◊ h ◊ he 2 ◊ b
NEd,min ≥ = e
Nlim,d (43)
t ◊ b
31
_ 1,5 m
<
_ 15 kN
N<
Waager echtes
Gelände
_ 5 kN/m 2
qk <
Decke als Scheibe
N Ed
_ 1,15 h
_ 2,60 m
he <
h<
h e /2
t >
_ 24 cm
Tabelle 12: Minimale Auflast Nlim,d für Kelleraußenwände bei Auswertung von Gleichung (43) Randbedingungen:
h = 2,5 m, ρe = 1800 kg/m³, bc ≥ 2 · h (nur vertikaler Lastabtrag)
32
8.2 Beispiel
Beispiel 7: Kelleraußenwand
fk 5,0
fd =z ◊ ◊ 0,85 ◊ = 2,83 N/mm
gM 1,5
t ◊ b ◊ fd 0,365 ◊ 1,0 · 2,83
NRd = = = 0,344 MN/m = 344 kN/m
3 3
2,68
re · h · he2 ◊ b 18 · 2,5 · 2,68² ◊ 1,0
2,50
Nlim,d = = = 44 kN/m
t ◊ b 0,365 ◊ 20 KG
Nachweis 1:
NEd,max = 121 kN/m < 344 kN/m = NRd
Nachweis 2:
NEd,min = 72,5 kN/m > 44 kN/m = Nlim,d
25
33
9 Nichttragende l sie vierseitig gehalten sind (z. B. durch Verzahnung,
Versatz oder Anker)
Außenwände l das planmäßige Überbindemaß lol ≥ 0,4 · hu (hu = Zie-
gelhöhe) ist
l die Ausführung mit Normalmauermörtel IIa, III, IIIa
Tabelle 13: Größte zulässige Werte der Ausfachungsflächen in m² von nichttragenden Außenwänden ohne
rechnerischen Nachweis nach DIN EN 1996-3/NA, Tabelle NA.C.1
Höhe über Gelände
0 bis 8 m 8 bis 20 m1)
Wanddicke Seitenverhältnis2) Seitenverhältnis2)
[mm]
hi/li ≥ 2,0 hi/li ≥ 2,0
hi/li = 1,0 oder hi/li = 1,0 oder
hi/li ≤ 0,5 hi/li ≤ 0,5
115 - -
12 (16)3) 8 (10,6)3) 3)
150 8 (10,6) 5 (6,3)3)
175 20 14 13 9
240 36 25 23 16
≥ 300 50 33 35 23
1)
In Windlastzone 4 sind die angegebenen Werte für Höhen zwischen 8 und 20 m nur im Binnenland zulässig
2)
hi = Höhe der Ausfachungsfläche; li = Länge der Ausfachungsfläche; Zwischenwerte dürfen geradlinig interpoliert werden
3)
Werte in Klammern gelten für Ziegel der Festigkeitsklassen ≥ 12
Für nichttragende innere Trennwände, die nicht rechtwinklig zur Wandfläche beansprucht werden, ist DIN 4103-1
[19] maßgebend.
34
10 Ausführung von mörtelung angeboten. Diese Ziegel sind knirsch zu ver-
legen. Bei Stoßfugenbreiten > 5 mm müssen die Fugen
Ziegelmauerwerk nach beim Vermauern beidseitig an der Wandoberfläche mit
einem geeigneten Mörtel verschlossen werden.
DIN EN 1996-2/NA und
Der maximale horizontale Abstand zwischen Dehnungs-
DIN EN 1996-1-1/NA fugen in nichttragendem Mauerwerk ist für Ziegelmauer-
werk auf 12 m festgelegt.
10.1 Allgemeines
10.2 Ausbildung des
Die Ausführungsregeln für Mauerwerk in DIN EN 1996/
Wand-Decken-Knotens bei
NA entsprechen weitestgehend den aus DIN 1053-1 monolithischem Ziegelmauerwerk
bekannten Festlegungen. Bemessungsrelevante Anfor-
derungen enthält vor allem der Abschnitt 8 „Bauliche
Durchbildung“ der DIN EN 1996-1-1/NA, allgemeine
Ausführungsregeln die DIN EN 1996-2/NA. Nachfol- Im Gegensatz zu DIN 1053-1 gibt DIN EN 1996/NA ex-
gend werden die wichtigsten Aspekte kurz zusammen- plizite Hinweise, wie die teilweise Auflagerung von De-
gefasst. cken auf monolithischen Außenwänden bei der Bemes-
sung zu berücksichtigen ist.
Sofern aus Gründen der Standsicherheit, der Bauphysik
oder des Brandschutzes nicht größere Dicken erforder- Die Mindestauflagertiefe von Decken amin beträgt nach
lich sind, beträgt die Mindestwanddicke für tragendes DIN EN 1996-1-1/NA:
Mauerwerk
t
amin = + 40 mm ≥ 100
mm (46)
3
tmin = 115 mm (44)
35
Die Einlage einer besandeten Bitumenbahn R500 ent-
koppelt Verformungen der Stahlbetondecke von der
amin = 0,5 · t > 100 mm (48) Außenwand.
36
Bitumendachbahn Bitumendachbahn
R500 R500
Ziegel-
schale
Kellenschnitt Kellenschnitt
Wärme- Wärme-
dämmung dämmung
WLG 035 Bitumendachbahn Bitumendachbahn
R500 R500
Ausgleichschicht Ausgleichschicht
a a
t a = 2/3 t t a = 2/3 t
10.3 Schlitze und Aussparungen gegebenen Werte, so sind diese bei der Bemessung der
Mauerwerkswände durch eine Verringerung der Quer-
schnittswerte zu berücksichtigen.
Schlitze und Aussparungen in Mauerwerkswänden wer- Einige wichtige Randbedingungen zur Anordnung von
den prinzipiell nach ihrer Laufrichtung (vertikal oder ho- Schlitzen und Aussparungen sind in Bild 6 und Bild 7
rizontal) unterschieden. angegeben. Beträgt die Querschnittsschwächung der
Wand im Grundriss infolge eines vertikalen Schlitzes be-
Nach Abschnitt 6.2 von DIN EN 1996-1-1/NA sind zogen auf 1 m Wandlänge nicht mehr als 6 %, so darf ein
Schlitze und Aussparungen in tragenden Wänden aus Nachweis der Schwächungen entfallen. Dies gilt jedoch
Mauerwerk zulässig, wenn sie die Standsicherheit der nur, wenn die zu betrachtende Wand nicht als drei- oder
Wände nicht gefährden. vierseitig gehaltene Wand bemessen wurde. Außerdem
sind die Restwanddicken und die Mindestabstände nach
Schlitze und Aussparungen, die die in der Tabelle 14 Tabelle 15 einzuhalten.
bzw. Tabelle 15 angegebenen Grenzwerte nicht über-
schreiten, dürfen bei der Bemessung vernachlässigt Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen (abZ) können
werden. Überschreiten die Abstände und Abmessungen weitere Regelungen beinhalten.
der Schlitze und Aussparungen die in den Tabellen an-
37
Tabelle 14: Ohne Nachweis zulässige nachträglich hergestellte Schlitze und Aussparungen in tragenden Wänden
nach [5]
1 2 3 4 5 6
1)
Horizontale und schräge Schlitze Vertikale Schlitze und Aussparungen
Schlitzlänge Abstand der
Wanddicke t Einzelschlitz-
[mm] unbeschränkt ≤ 1,25 m2) Schlitztiefe4) Schlitze und
breite5)
Schlitztiefe3) Schlitztiefe [mm] Aussparungen
[mm]
[mm] [mm] [mm]
≥ 115 - - ≤ 10
≤ 100
≥ 175 0
≤ 25
≥ 240 ≤ 15 ≤ 150 ≥ 115
≤ 30
≥ 300
≤ 20 ≤ 30 ≤ 200
≥ 365
1)
Horizontale und schräge Schlitze sind nur zulässig in einem Bereich ≤ 0,4 m ober- oder unterhalb der Rohdecke sowie jeweils an einer
Wandseite. Sie sind nicht zulässig bei Langlochziegeln.
2)
Mindestabstand in Längsrichtung von Öffnungen ≥ 490 mm, vom nächsten Horizontalschlitz zweifache Schlitzlänge.
3)
Die Tiefe darf um 10 mm erhöht werden, wenn Werkzeuge verwendet werden, mit denen die Tiefe genau eingehalten werden kann. Bei Ver-
wendung solcher Werkzeuge dürfen auch in Wänden ≥ 240 mm gegenüberliegende Schlitze mit jeweils 10 mm Tiefe ausgeführt werden.
4)
Schlitze, die bis maximal 1 m über Fußboden reichen, dürfen bei Wanddicken ≥ 240 mm bis 80 mm Tiefe und 120 mm Breite ausgeführt
werden.
5)
Die Gesamtbreite von Schlitzen nach Spalte 5 und Spalte 2 der Tabelle 15 darf je 2 m Wandlänge die Maße in Spalte 2 der Tabelle 15 nicht
überschreiten. Bei geringeren Wandlängen als 2 m sind die Werte in Spalte 2 der Tabelle 12 proportional zur Wandlänge zu verringern.
Tabelle 15: Ohne Nachweis zulässige vertikale Schlitze und Aussparungen im gemauerten Verband (aus [5])
1 2 3 4 5
Vertikale Schlitze und Aussparungen in gemauertem Verband
Wanddicke t Mindestabstand der Schlitze und
[mm] Schlitzbreite1) Restwanddicke Aussparungen
[mm] [mm]
von Öffnungen untereinander
≥ 115 -
≥ 175 ≤ 260 ≥ 2fache
≥ 115
≥ 240 Schlitzbreite bzw. ≥ Schlitzbreite
≥ 300 ≤ 385 ≥ 175 ≥ 240 mm
≥ 365 ≥ 240
1)
Die Gesamtbreite von Schlitzen nach Spalte 2 darf je 2 m Wandlänge die Maße in Spalte 2 nicht überschreiten. Bei geringeren Wandlängen als
2 m sind die Werte in Spalte 2 proportional zur Wandlänge zu verringern.
38
einseitiger Schlitz mit
unbegrenzter Länge zulässig
0,40 m
horizontalen Schlitze zulässig
keine schrägen oder
Öffnung
0,40 m
Bild 6: Zulässige horizontal verlaufende Schlitze und Aussparungen ohne rechnerischen Nachweis
Öffnung
Randab-
stand >
_ 0,115 m
Bild 7: Zulässige vertikale Schlitze und Aussparungen ohne rechnerischen Nachweis, siehe Tabelle 14 und Tabelle 15
39
11 Literatur Bemessung und Konstruktion von Mauerwerks-
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bauten – Teil 2: Planung, Auswahl der Baustoffe NABau im DIN, Berlin 2011
und Ausführung von Mauerwerk. NABau im DIN, [16] DIN 20000-401:2012: Anwendung von Baupro-
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im DIN, Berlin 2012 [18] DIN 1054:2010-12: Baugrund-Sicherheitsnach-
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40
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[23] DIN 4102-4:2016: Brandverhalten von Baustoffen
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DIN EN 1996. Kommentierte Fassung. Ernst &
Sohn und Beuth Verlage, Berlin 2013
41
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Seite
A.1
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
3
+13.68
5
Mittl. Gebäudehöhe
3.33
5
25º
+12.01
+11.35
5
OK. TRAUFE DG
78
50
+11.23
5
5
5
2.62
2.84
2.84
5
+8.50
3.OG
22
5
5
2.84
2.62
2.84
+5.66
2.OG
22
5
5
2.84
2.62
2.84
5
+2.81
22
1.OG
22 12
5
5
2.81
2.62
2.84
0.00
EG
22
15
OK GEL. OK GEL.
5
2.87
2.50
KG
A.2
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Die Stahlbetondecken weisen eine Dicke von Im Bereich der Deckenauflager wird auf der Unter-
220 mm auf. Diese Decken liegen mit einer Aufla- seite und auf der Oberseite eine besandete Bitu-
gertiefe von 245 mm auf den Außenwänden auf. mendachbahn R500 nach DIN EN 13969
verwendet.
Pos. 2 (EG)
Pos. 1
(3.OG u. EG)
Pos. 3 (KG)
A.3
1 4
2.4
1.0 90 5
3.1
1.
0 88
4.8 6.
.62 .6
6
|
10 07 0 15 .31
8. 5 7.2 12
.28
6.0.03 69 0 10
|
2 5.6
|
2.
3.8 0
.68
|
4
||
7
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
1
2.4.42 43
3.3
48 7. .42
||
6.
.96
5 .36 4
|
11
Bild A.4: Linearisierte max. Auflagerkräfte der Decken EG - 3.OG aus den Lastfällen g + q
4.5
11
8 5
6
|
.33 .54
|
.6
8.3 .41
15 .75
.75 28
20
Bild A.3: Linearisierte Auflagerkräfte der Decken EG - 3.OG aus ständigen Lasten (LF g)
10 4 5
13 17 .45
9.4 9.5 5 9.
89 12
|
.7 .64
10 .32 13
8 03
|
6.4 6. 46
11 .451.70
|
.83
.86
1 0.
3.5 30 20 .50.13 .37 14 7
25 41 36 15
. 9
0. 29 1 7 9
0.
.566.4
7.9 73 .83
|
29
|
35 37
5 5
0.2 8.
0. 91 .16 .9
.38 1 5. 43 1
.39
27
|
6.8
|
0
10
0.2 .40
76
|
|
31 .37 8 9.
4
4.8 15 .20
3.4 1
44
.6
8 28 .07 3 .
13 .35
39 2
. 3 6
10
.22
|
6.3 31 3.76 1 15
.5
3 .03 1.7 7 43 8 0
2
9.3 .51 .6 7.9 0
6.5
55
34 .03 47 4
|
5.6
6.
|
10 . 0
44 1 48
|
|
3.9 38
|
.14 8
|
0.9
|
.65 25
|
64
|
0 2.
2. 85
|
4.6 22 0 .23 7
4.3
|
80 7.5
0. 8
||
7 4
4.2 8 5.1
2.9
2 4
|
1.3 .1
|
|
.18
|
5 31 0
.48 9 .7 3.4
3.1 8 12 33
|
23 7.8 0
|
1
2.8 92
.01 85 .95 1.6
|
.8
|
5. 63 27
| |
12 .49
33
|
8.
|
2. 59
.8 4 20 6. 40
.92
0
.5
|
11
6
19
4.2 9. .21 45
|| |
.26
12 .46
18 .69
8
|
.37 15
3.5.79 43 .03 .64 28
.19 38
5 .99 93
10
35 9.98 6. 7
.4 9
7 .46 .8
.52
|
.74
2 4.93 59 .80
27
10 61 2
|
17
13
48 .30
|
2 .28 1. .9
2 22 .47
.53 3.2
42 .80
22
5
|
20
|
|
|
15 29
19 .32 22
6
0.7 .12 5
|
49 .63
.6
0
9
|
1 .1 4
|
5.0 .52
18 6 .6 21
|
2 .5
8.3 32 0
24
22
A.4
35 .45
2
.0
.2
||
14
39 6
||
23 7.98 .17
3
5.4 10 .7
2 .51 .73 45 0 . 1 6
32 .48 47
.42
|
.4 48
18 .23 .71
.84
26 .
|
1 33 .86 15
11
19 .63 62 24
7 .1 .62 .57
||
| |
43 .06
|
16
13 78
|
44
20
.82
7.
|
.12
11 .15
| .32 17 .25 .40
|
|
6
.85 15 .22
.3
41 21 14 12 26 .88
.7 1
9
|
5.5 87 49 22
.65
5.
11 9 4
13 28
.72
8.1
4.0 95
.08 8.
.05
|
0 2 3
|
7 13 55 .7
15 1
.0
|
2.5 .78
9.5 4
20
. 2 12 .57
|
9. 16
.9 10 93 21 71
.51
10 .51
.
|
.
|
30
17 5.08 29 .85 7
|
|
.5
1
11 .22
8
4.8
2 .61 37 .65 18 .79
0.4
.22 94
|
56
21 .94 39 14
7.1
30 38 3 .48
9
8.5 1.7
79
47
|
1.
3 .66
|
10 .90
0.9 1
|
8
.1 21
.16 12
|
42 .
8.2 4
11
|
30
.48
|
9.0 10
7
|
|
7.0
|
7
8.0 2
0 .28 71
5.5
5.1 7 35
.
7 27
7 .32
|
4.8
3.1 9 0.9 4 0
6 2.2
1.5 6
90
8 7.4 7 6.
0.0 2
6.3
0.5
2 5.2
2.6
77
|
1.
|
.65
3
|
9 6.0 .06 11
7.5 6
4
10 .4
.5 .08 10 .30
12 .10 18 .20
|
15
27
19 .93
12
|
1
.6
18
.80
|
8 15 .97
.53
3
9.6
.9
17 13 21 .86
24
|
|
|
1
|
5.7 76
7.
5
6.5
|
4
0.1
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
2/3 b b/3
Statisches System
b /2 b /6
Nk2
Zweiseitig gehaltene, einschalige Außenwand als Endauflager Nk1 28,69
20,49
12 24 5
Decke ü.2. OG
DG
b = 3,30 m
22
3.OG
1
Außenwand
im 2.OG
2,845
2,625
2.OG
Decke ü. 1OG
22
1.OG
36 5
Bauteildaten
A.5
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
A.6
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Maximale
H ≤ 20 m 15,35 m eingehalten
Gebäudehöhe
nach DIN EN 1996-3/NA, NCI
Maximale
l≤6m 5,38 m eingehalten zu 4.2.1.1: bei zweiachsig ge-
Deckenstützweite
spannten Platten kürzere der
Maximale lichte h ≤ 12·t = beiden Stützweiten:
2,625 m eingehalten
Wandhöhe 4,38 m l = 0,365/3+5,135+0,24/2
Maximale = 5,38 m
Verkehrslast auf qk ≤ 5 kN/m² 2,7 kN/m² eingehalten
Decken
Mindestauflager- a ≥ 0,45·t =
245 mm eingehalten
tiefe 164 mm
Wandkopf: Φ1,o =
0,333
l 5, 38 Φ1,o nach Gleichung (16)
Wandfuß: Φ1,u = 1, 6 - 1 = 1, 6 - = 0,703
6 6 Φ1,u nach Gleichung (14)
a 245
bzw. = 0, 9 ◊ = 0, 9 ◊ = 0,604 mit dem Faktor a / t wird
t 365
die Teilauflagerung auf der
Maßgebend ist der kleinere Wert: Φ1,u = 0,604 Deckenplatte berücksichtigt.
A.7
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
2
a Ê hef ˆ
Φ2 = 0, 85 ◊ - 0, 0011 ◊ Á ˜ Φ2 nach Gleichung (17)
t Ë t ¯
2
245 Ê 2, 625 ˆ
=
0, 85 ◊ - 0, 0011◊ Á = 0,51
365 Ë 0, 365 ˜¯
Bemessung
Festigkeitsklasse: 12
Mörtel: DM (Dünnbettmörtel)
fk = 3,0 MN/m²
min nEd = 1,0 · (25,3 + 2,625/2 · 3,53) = 29,9 kN/m > 5,25 kN/m min nEd = 1,0 · (ng,k+nWand/2)
A.8
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Ab-
Wider- Einwir-
minderungs-
stand kung nEd
Ort faktoren Bemerkungen
nRd
Φ1 bzw. Φ2 nRd nEd
kN/m kN/m
Wand- Nachweis
0,333 206,6 58,6 0,284
kopf erbracht
Wand- Nachweis
0,51 316,5 64,9 0,205
mitte erbracht
Wand- Nachweis 12
0,60 374,8 70,1 0,187
z [m]
fuß erbracht
11
Nachweis der Wand im Erdgeschoss
Belastung am Wandkopf im EG
9
aus Dachgeschoss:
8
ng,Da = 5,10 kN/m nq,Da = 2,5 kN/m
aus Wandlasten: 5
Schnittgrößen
EG
1
Normalkraft
x
nEd,j = 1,35 · (g4 + gw · h) + 1,5 · q4 [m]
0
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50
Einwirkung am Wandkopf
nEd,o = 1,35 · 134,5 + 1,5 · 38,9 = 239,9 kN/m Wandansicht
A.9
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Einwirkung in Wandmitte
nEd,m = 1,35 · 2,625/2 · 3,53 + 239,9 = 246,2 kN/m
Einwirkung am Wandfuß
nEd,u = 1,35 · 2,625 · 3,53 + 239,9 = 252,4 kN/m
Bemessungswert NRd = Φ · A · fd
l1 5, 38
Wandkopf: 1, 6 -
Φ1,o = = 1, 6 - = 0,703
6 6
Mit dem Faktor a / t wird
Wandfuß: Φ1,u = Φ1,o = 0,703
die Teilauflagerung auf der
a 245 Deckenplatte berücksichtigt.
bzw. = 0, 9 ◊ = 0, 9 ◊ = 0,604
t 365
Maßgebend ist der kleinere Wert: Φ1,u = 0,604
A.10
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Abminde-
Wider- Einwir-
rungs-
stand kung nEd
Ort faktoren Bemerkungen
Φ1 bzw. Φ2 nRd nEd nRd
kN/m kN/m
Wand- Nachweis
0,60 374,8 239,9 0,64
kopf erbracht
Wand- Nachweis
0,51 316,5 246,2 0,78
mitte erbracht
Wand- Nachweis
0,60 374,8 252,4 0,67
fuß erbracht
A.11
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Statisches System
1. OG Decke ü. EG
22
2
Innenwand
im EG
2,845
2,625
EG
Decke ü. KG
22
KG
24
Bauteildaten
A.12
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
s s s ss s s s s s s s
r r D1
D1-4 r rr r D2-4 r r r D3
D3-4
3r 4 r r
s s s ss s s s s s s s
r r D1
D1-3 r rr r D2-3 r r r D3
D3-3
3r 3 r r
s s s ss s s s s s s s
r r D1
D1-2 r rr r D2-2 r r r D3
D3-2
3r 2 r r
s s s ss s s s s s s s
r r D1
D1-1 r rr r D2-1 r r r D3
D3-1
3r 1 r r
s s s s
LIRB-1 LIRB-3 LIRB-5 LIRB-7
r r r r
Bild A.7: FE-Modell mit Positionsbezeichnungen und Darstellung der Lasten
Für das reine Kragmodell wurden die durchlaufen- welches Bild den tatsächlich zu erwartenden Ver-
den Deckenscheiben aus dem Modell entfernt. formungen am ehesten entspricht und dessen sta-
Im Anschluss wird anhand eines Vergleiches der tisches Modell daher für die Wandscheibenbemes-
Verformungsbilder der beiden Modelle untersucht, sung anzusetzen ist.
A.13
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Bild A.8: Verformungsbild FE-Modell mit Bild A.9: Verformungsbild FE-Modell mit
Deckenscheiben (Rahmenmodell), Deckenscheiben (Rahmenmodell),
Lastfall 1: Vertikallasten mit Exzentrizitäten Lastfall 2: Horizontallasten (aus Wind)
Bild A.10: Verformungsbild FE-Modell ohne Bild A.11: Verformungsbild FE-Modell ohne
Deckenscheiben (Kragmodell), Deckenscheiben (Kragmodell)
Lastfall 1: Vertikallasten (mit Exzentrizitäten) Lastfall 2: Horizontallasten (aus Wind)
Am Verformungsbild des Rahmenmodells (Bild A.8) Für den Lastfall Horizontallasten (hier Windlast) zei-
zeigt sich, dass trotz der Lastexzentrizitäten infolge gen sich dagegen in Bild A.9 (Rahmenmodell) und
der Systemsymmetrie und der Deckeneinspann- Bild A.11 (Kragmodell) ähnliche Verformungsbilder.
momente an den verbindenden Deckenscheiben
keine nennenswerten horizontalen Verschiebungen Im Anschluss werden die über die Wandlänge
auftreten. Bild A.10 zeigt dagegen, dass am reinen linearisierten Auflagerkräfte am Wandfuß des
Kragmodell die infolge der Lastexzentrizitäten ent- Erdgeschosses für die beiden untersuchten
stehenden Momente entsprechende horizontale FE-Modelle dargestellt.
Verschiebungen der Wandscheiben auftreten.
A.14
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Bild A.12: Auflagerkräfte am FE-Modell mit Bild A.13: Auflagerkräfte am FE-Modell ohne
Deckenscheiben (Rahmenmodell) aus LF 1 Deckenscheiben (Kragmodell) aus LF 1
A.15
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Lastzusammenstellung
Vertikale Belastung
aus Dachlasten
GDa =
gDa · b = 10,00 · 3,375 = 33,75 kN
QDa =
qDa · b = 2,50 · 3,375 = 8,44 kN über Wandbereiche
Linienlast aus Decke (Finite-Elemente-Berechnung) linearisierte Auflagerkräfte
qDe,li = 59,87-43,37
gDe,li = 43,37 kN/m qDe,li = 16,50 kN/m = 16,50 kN/m
gDe,re = 22,65 kN/m qDe,re = 8,49 kN/m qDe,re = 31,14-22,65
= 8,49 kN/m
GDe = 111,4 kN QDe = 42,15 kN
GDe = (gDe,li + gDe,re) / 2 · b
eg = -0,177 m eq = -0,181 m QDe = (qDe,li + qDe,re) / 2 · b
A.16
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Schnittgrößen
Verlauf der Vertikalkräfte g
und q (linearisiert) und der
Einwirkung am Wandkopf der Erdgeschosswand
Horizontalkräfte aus
Zentrierung der Momente:
Ng,k = 33,75 + 4 · 111,4 + 3 · (14,6 + 30,8) = 615,6 kN
13
z [m]
12
12
10
rierung der Vertikalkräfte aus den Stürzen und der Exzentrizitäten der 7
kräfte ermittelt. Auf der sicheren Seite liegend werden diese Exzentri- 6
H(2)
zitäten nur zu 90% zentriert. Die unmittelbar auf der Wand aufliegen- 6
1 x
Ermittlung der Zentrierkräfte je Stockwerk H(EG) [m]
0
-0,50 0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50
A.17
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Wandkopf:
Maximale Bemessungs-
NEd,o = 1,35 · 615,6 + 1,5 · 194,1 = 1122,2 kN normalkraft max NEd,o
NEk,o = min NEd,o
NEk,o = 1,00 · 615,6 + 0 = 615,6 kN
Wandmitte:
Wandfuß:
1,55
Lastlänge am Wandfuß: lu = 0,25 + 2,25 · tan(30°) = 1,55 m
A.18
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Belastungsbild
4,00
z [m]
3,50
358,6
306,6
3,00
2,50
2,00
355,7 347,7 321,7
1,50
NEd,Uz = 1,35·14,6+1,5·5,7
Wandmitte (lm = 0,79 m)
= 28,26 kN
NEd,m = (355,7 + 347,7)/2 · 0,79 + 28,26 = 306,1 kN
Die Lastexzentrizität über den
Wandfuß (lu = 1,55 m) Bereich L ist infolge der Zen-
trierung durch Horizontalkräf-
NEd,u = (352,9 + 345,6)/2 · 1,55 + 28,26 = 569,6 kN te vernachlässigbar.
Vergleiche Abschnitt 4
Kriterium Anforderung Istwert Bemerkung
Maximale Gebäude-
H ≤ 20 m 15,35 m eingehalten
höhe
Maximale Decken-
l≤6m 5,38 m eingehalten
stützweite
Maximal zulässige keine Ein-
2,625 m eingehalten
Geschosshöhe schränkung
Maximale Ver-
qk ≤ 5 kN/m² 2,7 kN/m² eingehalten
kehrslast auf Decken
A.19
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Festigkeitsklasse: 12
Mörtel: DM (Dünnbettmörtel)
A.20
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
fk = 4,7 MN/m²
mit Φo = Φy = 0,97 > 0,85 Mit Φ > 0,85 ist in jedem Fall
der Nachweis in Wandmitte
→ kein weiterer Nachweis erforderlich (bzw. Wandfuß) maßgebend.
A.21
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Erker 2 Gesamtlänge
Abmessung Gebäude Erker 1
(li. u. re.) bzw.- breite
mittlere Höhe im DG
15, 35 - 12, 015
+ 0, 785 = 2,45 m
2
1 1 ÂN
υ =
100 htot
= 0,00254 rad =
394 H= ÂN ◊u = 394
A.22
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Bauteilgewichte
Außenwand vgl. Pos. 1 3,53 kN/m² Eigengewichte
tragende Innenwände vgl. Pos. 2 = 3,48 kN/m²
Wohnungstrennwand 0,24 · 20 + 0,36 = 5,16 kN/m²
Deckengewicht KG-DG 7,30 kN/m² 0,22 · 25 + 1,8 = 7,30 kN/m²
Anzahl Geschossdecken o. KG 4
Vertikale ständige Lasten
Dachkonstruktion: Mittlere Flächenlast der
gs 0, 95 Dachkonstruktion
GDa = ◊ AG = ◊ 215, 2 = 225,6 kN
cos ( 25) cos ( 25) gs = 0,95 kN/m²
Grundfläche:
Stahlbetondecken:
AG = 14,25·14,305+1,0·7,86
GDe,1 = 215,2 · 7,30 = 1571,0 kN + 3,49·0,5·2
= 215,2 m²
Wände:
• Dachgeschoss:
Außenwände:
A.23
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Vertikale Verkehrslast
1571, 0 + 613, 8 + 561, 7
= = 6,97 kN
394
581, 0
HS,3OG,qk = HS,2OG,qk = HS,1OG,qk = HS,EG,qk = = 1,47 kN aus Nutzlast Kategorie A
394
A.24
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
16 Windeinzugsfläche
14
12
OG3 HW,3OG
10
OG2 HW,2OG
8
6 OG1
OK - Decke
HW,1OG
EG
4
EG HW,EG
2
0 KG
HW,Ges = 185,8 kN
A.25
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
NEd = 1,0 · 11803 + 1,0 · (0,5 · 111,9 + 0,7 · 2324) = 13486 kN Die Wandscheibe übernimmt
wie zuvor beschrieben das
N Ed 13, 486
htot ◊ = 18, 35 ◊ = 0, 52 < 0, 6 0,233-fache der Horizontal-
ÂE◊I 5170 ◊ 3, 30 kraft. Demzufolge beträgt das
Gesamtträgheitsmoment ΣI
Der Nachweis wird erbracht.
das 1/0,233-fache des Träg-
Formänderungen der aussteifenden Bauteile brauchen daher bei heitsmomentes der Wand mit
der Schnittgrößenermittlung nicht berücksichtigt werden! b = 3,375 m.
A.26
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Normalkräfte NEd
Normalkraft min N
Normalkraft max N GW,m = h / 2 · γw · b
(γG = 1,00)
Wandlast GW,m = 2,625/2 · 3,48 · 3,375 = 15,42 kN
NEd,m = NEd,o + NEd,Uz
Wand- NEd,m = 1122,2 + 28,26 NEd,m = 615,6 + 14,6
+ gg · GW,m
mitte +1,35 · 15,42 +1,0 · 15,42
NEd,m = 1171,3 kN NEd,m = 645,6 kN
Wandlast GW,u = 2,625 · 3,48 · 3,375 = 30,83 kN
GW,u = h · γw · b
Wand- NEd,u = 1122,2 + 28,26 NEd,u = 615,6+14,6
fuß +1,35 · 30,83 +1,0·30,83
NEd,u = NEd,o + NEd,Uz
NEd,u = 1192,1 kN NEd,u = 661,0 kN + gg · GW,u
MEd,N = 1,35 · -25,5 + 1,5 · -9,92 = -49,3 kNm MEd,N = 1,35 · Mg,k,red
MEd,UZ = NEd,UZ · eUZ·= 28,26 · -1,563 = -44,2 kNm + 1,5 · Mq,k,red
aus Zentrierkräften:
MEd,o,Z = HEd,Z · z = 27,56 · 1,423 = 39,22 kNm
Wand-
HEd,Z = 1,35 · (6,24 + 8,02)
mitte mit z .= (2,625 + 0,22)/2 = 1,423 m
+ 1,5 · (2,41 + 3,13)
MEd,o,H = ±(330,7 + 75,36 · 1,423) = ±437,9 kNm
= 27,56 kN
min MEd,m = -49,3 - 44,2 + 39,22 - 436,0 = - 492,2 kNm MEd,o,H = MEd,H + HEd · z
MEd,N = = -49,3 kNm
siehe Wandmitte
MEd,UZ = = -44,2 kNm
MEd,o,Z = HEd,Z · z = 27,56 · 2,735 = 75,4 kNm
Wand-
fuß mit z .= 2,625 + 0,22/2 = 2,735 m
MEd,o,H = ±(330,7 + 75,36 · 2,735) = ±536,8 kNm
A.27
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
MEd,N = 1,0·Mg,k,red
Momente MEd für LF min NEd
NEd,UZ = 1,0·14,6 =14,6 kN
MEd,N = 1,0 · -25,5 + 0,0 = -25,5 kNm aus Zentrierkräften:
MEd,UZ = NEd,UZ · eUZ = 14,6 · -1,563 = -22,8 kNm HEd,Z = 1,0·(6,24+8,02)
Wand- = 14,26 kN
MEd,o,Z = HEd,Z · z = 14,26 · 1,423 = 20,3 kNm
mitte
MEd,o,H = MEd,H+HEd·z
MEd,o,H = ±(330,7 + 75,36 ·1,423) = ±437,9 kNm
min MEd,m = -25,5 - 22,8 + 20,3 – 437,9 = -465,9 kNm siehe Wandmitte
MEd,N = = -25,5 kNm
MEd,UZ = = -22,8 kNm
Wandmitte:
aus maxNEd e = 492,2 / 1171,3 = 0,420 m
aus minNEd e = 465,9 / 645,6 = 0,722 m
Wandfuß:
aus maxNEd e = 554,9 / 1192,1 = 0,465 m
aus minNEd e = 546,1 / 661,0 = 0,826 m
aus NEk ek = 371,9 / 661,0 = 0,563 m
A.28
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Abminderungsfaktor Φ1
Bemessungswiderstände
Wegen der Kurzzeitbelastung aus Wind kann der Dauerstands- Zur Berücksichtigung einer
faktor ζ = 1,0 angenommen werden. über die Wandlänge verän-
derlichen Normalspannungs-
fd = 1,0 · 4,70 / 1,50 = 3,13 MN/m³ verteilung infolge des Mo-
ments aus Horizontallast wird
Wandmitte:
der Abminderungswert Φy
NRd,m,maxN = 0,75 · 0,74 · 0,24 · 3,375 · 3,13 · 1000 im Anschluss mit dem schon
= 1407,1 kN zuvor ermittelten Ab-
minderungsfaktor Φ2
NRd,m,minN = 0,57 · 0,74 · 0,24 · 3,375 · 3,13 · 1000 (Knicken) überlagert.
= 1069,4 kN
Wandfuß: NRd,m = Φy · Φ2 · t · b · fd
NRd,u,maxN = 0,72 · 0,24 · 3,375 · 3,13 · 1000 nach Gleichung (36)
= 1825,4 kN
Wandfuß:
NEd / NRd = 0,65 < 1,0
Für max N: NEd,u,maxN = 1192,1 kN < NRd,u,maxN = 1825,4 kN
NEd / NRd = 0,51 < 1,0
Für min N: NEd,u,minN = 661,0 kN < NRd,u,minN = 1293,0 kN
Nachweise erbracht
A.29
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Druckspannung im Mauerwerk:
l Reibungsversagen:
Scherfestigkeit fvlt1
l Steinzugversagen
Steinart: Hochlochsteine
Rechnerische Steinzugfestigkeit
A.30
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Schubnachweis:
VEd = 89,62 kN < VRdlt = 143,1 kN VEd / VRdlt = 0,63 < 1,0
Nachweis erbracht
A.31
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
AW = Außenwand
IW = Innenwand
Pos. 2
Pos. 1
Für die Tragfähigkeitsnachweise mit Wind als vorwiegend wirkende Horizontalkraft wurde der Dauer-
standsfaktor ζ von 0,85 auf 1,0 erhöht sowie die Last aus seitlichem Sturz als exzentrisch angreifende
Normalkraft über den gesamten Wandquerschnitt angesetzt.
A.32
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Die durch Fettdruck hervorgehobenen Außenwände AW6 bzw. AW-6 wurden unter der Positionsnummer 1
und die Innenwände IW5 bzw. IW-5 unter der Positionsnummer 2 nachgewiesen.
A.33
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
A.34
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
System
36 5
qk = 5,0 kN/m 2 EG
2,60
2,50
2,70
KG
25
A.35
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
4,00
Pfeiler 1 Pfeiler 2
3,50
g0/q0
3,00
OK Gelände
2,50
2,00 g1//q
q1
1,50
h
1,00
he/2
he/2
0,50
0,00
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 5,50 6,00 6,50
Erddruckfigur
Bild A.17: Wandansicht mit Belastungen und Normalkraftverlauf
Bauteildaten
Ziegeldruckfestigkeit 12
Ziegelrohdichteklasse 0,75
Mauermörtel Dünnbettmörtel
Wanddicke d 365 mm
Putzdicke dP 35 mm (20 + 15)
Wandlänge b 5,375 m
Lichte Wandhöhe h 2,50 m
Anschütthöhe he 2,60 m
Deckendicken db KG 200 mm, EG-DG 220 mm
Deckenstützweite l1 5,38 m
Verkehrslast auf Gelände qk 5,0 kN/m²
Lastzusammenstellung
A.36
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Belastung am Wandkopf
g0 = 5,1 kN/m
q0 = 2,5 kN/m
aus Nebenrechnung:
A.37
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
0.00 0.50 1.00 1.50 2.00 2.50 3.00 3.50 4.00 4.50 5.00 5.50 6.00 6.50 7.00
2,00
Durch die vorhandenen aus-
1,50 steifenden Querwände kann
1,00
ein Nachweis der Mindestauf-
q1=13,21
q5=13,21
A.38
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
3,50
maxN
minN
3,00
Blockförmige Verteilung der
2,50 Normalkraft aus Wandpfeiler
2,00
bei halber Wandhöhe mit Be-
rücksichtigung einer Lastaus-
1,50
breitung im Mauerwerk unter
1,00 60 Grad
0,50
0,00
-0,50 0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 4,50 5,00 5,50 6,00 6,50 7,00
Lasten aus Wandpfeiler 1 und 2 bei he/2 L1,m und L2,m: Lastbreiten der
Pfeilerlasten bei he/2
L1,m = 0,50 + 1,97 + 0,20 + 1,20 · tan(30) = 3,363 m
gi = Gi / Li
g1 = 44,5 kN/m q1 = 15,5 kN/m qi = Qi / Li
A.39
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
Bemessung
Überprüfung der allgemeinen Bedingungen zur Anwendung des
vereinfachten Verfahrens nach DIN EN 1996-3, 4.5
mit
Dauerstandsfaktor ζ = 0,85
Teilsicherheitsbeiwert gM = 1,50
0, 85 ◊ 3, 0
→ fd = = 1,70 N/mm²
1, 5
Bemessungswiderstand n1,Rd in halber Anschütthöhe
0,365 ◊ 1,70
n1,Rd = ◊ 1000 = 323,6 = 206,8 kN/m
3
A.40
Anlage: Nachweis eines Mehrfamilienhauses
re = 18 kN/m³
18 ◊ 2, 5 ◊ 2, 6²
n1,lim, d = = 41,7 kN/m b = 20 · (b > 2·h)
20 ◊ 0, 365
Nachweise
Lastlängen
maxN
minN
3,00
llin = 1,5 · lblock
2,50
Nachweis
A.41
Aktualisierte Neuauflage, Ausgabe Januar 2016
UNIPOR CORISO
UNIPOR WS08 CORISO – 5 x Bestnoten
für den neuen Mehrgeschoss-Ziegel:
Wärmeschutz
Schallschutz
Brandschutz
Wohlfühl-Raumklima
Statik