Baulicher Brandschutz Für Tunnel in Offener Bauweise
Baulicher Brandschutz Für Tunnel in Offener Bauweise
Baulicher Brandschutz Für Tunnel in Offener Bauweise
fr Tunnel
in offener Bauweise
Rechnerischer Nachweis
Berichte der
Bundesanstalt fr Straenwesen
Brcken- und Ingenieurbau Heft B 94
Baulicher Brandschutz
fr Tunnel
in offener Bauweise
Rechnerischer Nachweis
von
Carsten Peter
Jan Knief
Jrg Schreyer
Antonio Piazzolla
A - Allgemeines
F - Fahrzeugtechnik
S - Straenbau
V - Verkehrstechnik
Herausgebers wiedergeben.
Bundesanstalt fr Straenwesen,
http://bast.opus.hbz-nrw.de/benutzung.php
Impressum
Bericht zum Forschungsprojekt: FE 15.0502/2010/ERB
Rechnerischer Nachweis des baulichen Brandschutzes
fr Tunnel in offener Bauweise
Fachbetreuung:
Herausgeber
Bundesanstalt fr Straenwesen
Brderstrae 53, D-51427 Bergisch Gladbach
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Telefax: (0 22 04) 43 - 674
Redaktion
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Druck und Verlag
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Zweite Schlachtpforte 7
28195 Bremen
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Telefax: (0421) 36 90 3-48
www.schuenemann-verlag.de
ISSN 0943-9293
ISBN 978-3-95606-006-9
Bergisch Gladbach, Mai 2013
3
KurzfassungAbstract
durchgefhrt.
opencut calculationmethod
In zustzlichen statischen Berechnungen wurde Particulary it raises the question, how far an
der Lastfall nach dem Brand mit Bercksichtigung advanced calculation method is useful for possible
der vernderten Baustoffeigenschaften durch die savings in reinforcement in contrast to the simplified
Brandeinwirkung nachgewiesen. method and what influence the extended ZTV-ING
curve (55 minutes fully developed fire phase instead
Auf Grundlage der durchgefhrten Berechnungen
of 25 minutes) to the required reinforcement has.
wurde ein Leitfaden mit Musterstatik fr den ge-
naueren rechnerischen Brandschutznachweis er- In this research project the advanced calculation
stellt. Der Leitfaden mit Musterstatik soll bei der zu- method is performed on for regular road tunnel
knftigen Dimensionierung von Rechteckkonstruk- cross-sections based on the Advanced calculation
tionen von Straentunneln einen optimierten method of the euro code EN 1992-1-2 [4].
4
Inhalt 3 StatischeBerechnungenmit
NachweisdesBrandfalls . . . . . . . . . . 27
genaueremrechnerischem
3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
1 Allgemein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
1.1 Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
3.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
1.2 Stand der Wissenschaft und
Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 3.2.2 Festlegungen fr die thermische
Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Grobrandversuchen . . . . . . . . . . . . . . 8
3.2.4 Vergleichende Berechnung mit
1.2.3 Genauere rechnerische Nachweise . . . 10
des Forschungsvorhabens . . . . . . . . . . 11
3.2.5 Vergleich der Berechnungs-
1.4 Vorgehensweise zur Bearbeitung ergebnisse mit Versuchs-
weiteren Forschungsvorhaben . . . . . . . 54
BrandfallsgemZTV-ING . . . . . . . . 12
vereinfachtemNachweisdes
3.2.7 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . 54
2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
beiwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
3.3.4 Berechnungsvariationen . . . . . . . . . . . . 59
Gebrauchslasten (Kaltbemessung) . . . 15
PP-Fasern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
2.2.1 Einwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.3.6 Nachweise fr Beton ohne
2.2.2 Schnittgren/Bemessung PP-Fasern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
(Zustand I) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3.3.7 Vergleich der Bemessungs-
2.2.3 Schnittgren/Bemessung
ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
(Zustand II) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
genauererechnerischeNachweise
Brandfalls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
4.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
2.3.1 Einwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
4.2 Einfluss statisches System . . . . . . . . . . 68
2.3.2 Schnittgren/Bemessung . . . . . . . . . . 24
4.2.1 Tunnelquerschnitt RQ 26T . . . . . . . . . . 68
2.4 Zusammenstellung der
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
9 Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
5
demBrand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
StatischeBerechnungennach
5.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
PP-Fasern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
5.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
PP-Fasern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
5.3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
(4 m Auflast) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
(1 m Auflast) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
6 Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
6.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
Bemessungsergebnisse . . . . . . . . . . . . 90
6.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
6.3 Kostenbewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
Nachweises . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
6.4.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
u. a. auf Ergebnissen nichtlinearer Berechnungen, Weiter wird als konstruktive Manahme fr den
wobei folgende Annahmen getroffen wurden: baulichen Brandschutz in der ZTV-ING, Teil 5 eine
ausreichende Betondeckung von 60 mm (Nenn-
Die Vernderung der Lngskraft whrend der ma) gefordert. So soll eine zu starke Erwrmung
Brandbeanspruchung ist gering. der Bewehrung auf mehr als 300 C verhindert
Die Momententragfhigkeit ist von der Brand- werden. Zustzlich ist in der Tunneldecke eine zu-
dauer und dem Temperaturgradienten unabhn- stzliche Brandschutzbewehrung in Form einer
gig. verzinkten Mattenbewehrung N94 mit einer Beton-
deckung von 20 mm einzubauen. Durch die
Das Temperaturzwangsmoment ergibt sich zu Brandschutzbewehrung soll ein Herabfallen von
MT = MU,DIN-M0 (Biegemoment unter Ge- Betonabplatzungen minimiert werden.
brauchslast).
A) Analyse von Brandereignissen und Brand- se hher als die in der ZTV-ING vorgegebene
versuche in Tunneln Temperatur von 1.200 C. Eine Erhhung der
maximalen Temperatur in der ZTV-ING-Kurve ist
Brandereignisse in Straentunneln aber nicht erforderlich, da die Versuchstunnel
Im Rahmen einer Untersuchung wurden insge- von der bau- und betriebstechnischen Ausstat-
samt 25 bedeutende Brnde in Straentunneln tung deutscher Straentunnel erheblich abwi-
aus den Jahren 1949 bis 2006 ausgewertet [8]. chen [8]. Die Versuchsergebnisse sind daher
Die wichtigsten Ergebnisse der Analyse knnen nicht bertragbar.
wie folgt zusammengefasst werden [8]:
Fazit
Die Branddauer betrug insgesamt zwischen
24 Minuten und 4 Tagen. Ursache fr eine Die Auswertung von Brandereignissen in Stra-
lngere Branddauer bei einigen Brnden war entunneln und die Brandversuche in Tunneln
ein Feuerbersprung auf weitere Fahrzeuge. zeigen, dass kein Handlungsbedarf zur nde-
Dabei ist zu beachten, dass durch den Feu- rung der ZTV-ING-Kurve besteht.
erbersprung die rtliche und zeitliche Be- Unter Anwendung eines Finite-Elemente-Pro-
flammung der Betonoberflche sich entspre- gramms wurde ergnzend numerisch unter-
chend ndert. sucht, wie sich eine Verlngerung der Vollbrand-
Bei Brnden, an denen ein oder zwei Lkw phase bzw. die Erhhung der maximalen Tem-
und/oder ein Bus beteiligt waren, ergab sich peratur whrend der Vollbrandphase im Ver-
in der Regel eine Branddauer von etwa 60 bis gleich zur Brandeinwirkung nach der ZTV-ING-
120 Minuten. Eine solche Branddauer wird Kurve auf die Temperatureindringung in einen
von der durch die ZTV-ING-Kurve vorgegebe- Betonquerschnitt auswirkt [9]. Dabei zeigte sich,
nen Dauer von 140 Minuten abgedeckt. dass die Verlngerung der Vollbrandphase um
30 Minuten zu einer strkeren Schdigung des
Die Auswertung der Brandereignisse in Stra- Querschnitts durch Temperatureinwirkungen
entunneln hat zusammenfassend ergeben, fhrte als die Erhhung der Maximaltemperatur
dass in einigen Fllen die Branddauer der ZTV- um 100 K.
ING-Kurve berschritten wird, wenn ein Feuer-
Auf der Grundlage der numerischen Berechnun-
bersprung auf andere Fahrzeuge stattfindet.
gen wird in besonderen Fllen (z. B. Unterwas-
Allerdings ist eine Verlngerung der ZTV-ING-
sertunnel) empfohlen, die Vollbrandphase der
Kurve auf z. B. mehrere Stunden nicht sinnvoll,
ZTV-ING-Kurve von 25 auf 55 Minuten bei der
da durch den Feuerbersprung whrend der ge-
brandschutztechnischen Bemessung zu verln-
samten Branddauer nicht derselbe Betonquer-
gern, um gegebenenfalls ein hheres Sicher-
schnitt durch den Brand beansprucht wird.
heitsniveau zu erreichen [8]. Daher werden im
Rahmen der brandschutztechnischen Bemes-
sung in dieser Forschungsarbeit sowohl eine
Brandversuche in Tunneln
Durch die geringe Abplatzung konnte der Grundlagen fr genauere rechnerische Nachweise
Schutz der tragenden Bewehrung deutlich knnen dem Brandschutzteil des Eurocodes DIN
verbessert werden. Nur an wenigen Stellen EN 1992-1-2 [4] entnommen werden. Hier wird ein
war die Bewehrung zu sehen (Bild 5). allgemeines Rechenverfahren vorgestellt, was sich
11
der thermischen Analyse (mechanische Analy- Als reprsentativer Tunnelquerschnitt wird ein
se). Berechnungen von Querschnitten mit und zweizelliges Tunnelbauwerk (RQ 26t) als wasser-
ohne Betonabplatzungen. undurchlssige Betonkonstruktion (WUB-KO) ge-
whlt (Bild 6).
Statische Parameteruntersuchungen mit Varia-
tion von Bauteildicken, Baugrundsteifigkeit und Das Bauwerk wird im Schutze einer Baugrube mit
uerer Belastung. Wasserhaltung hergestellt. Die Sohle wird vorab mit
entsprechendem Vorlauf betoniert. Die Wnde und
Zur Beurteilung des Einflusses der statischen die Decken des Tunnelbauwerkes werden monoli-
Systeme werden weitere statische Untersu- thisch mit Hilfe eines zweizelligen Schalwagens
chungen an einem einzelligen Querschnitt (RQ ohne Arbeitsraum direkt gegen den Baugrubenver-
10,5t) und an breiten zweizelligen Querschnitten bau (Trgerbohlwand mit Spritzbetonausfachung)
(RQ 26T, RQ 33T) durchgefhrt. betoniert. Nach ausreichender Erhrtung des Be-
tons wird die Tunneldecke berschttet und die
Durchfhrung der statischen Berechnungen
Grundwasserhaltung abgestellt.
nach der Brandeinwirkung. Die verringerte
Querschnittsdicke durch Abplatzungen sowie Die Konstruktionsdicken sind aufgrund einer Vorbe-
die vernderten Baustoffeigenschaften durch messung mit Auftriebsnachweisen sowie aufgrund
die Brandeinwirkung werden bercksichtigt. von Praxisbeispielen zu 1,0 m fr die Sohle, 0,9 m
fr die Auenwnde, 0,8 m fr die Mittelwand und
Aufgrund des deutlich unterschiedlichen Ab- 0,9 m fr die Tunneldecke gewhlt worden.
platzverhaltens von Beton ohne PP-Fasern und
Beton mit PP-Fasern auf das Tragverhalten im Aus dem Lichtraumprofil RQ 26t und den gewhlten
Brandfall bzw. nach dem Brandfall wurden se- Konstruktionsdicken ergeben sich somit Auenab-
parate Berechnungen durchgefhrt. messungen von B = 21,60 m und H = 7,55 m.
13
Vert./hor,
Wichte Reibungs- Kohsion Steife-
Bettung
/ winkel c modul Es
ks
[KN/m3] [] [KN/m2] [MN/m2]
[MN/m3]
21/12 35 0 50 5/2
Tab. 1: Bodenkennwerte
min c: 55 mm,
nom c: 60 mm.
Teilsicherheitsbeiwerte fr die Einwirkung:
Fr die Bemessung wird ein Achsabstand von der
Lastflle: Eigengewicht, Erdauflast, Wasser-
Betonoberflche zur Biegebewehrung von erd-
druck, Verkehr an GOK p = 10 kN/m2:
seitig 68 mm (Sohle, Decke, Wnde) und luftseitig
G = 1,35 (DIN 1054),
72 mm (Decke, Wnde) bzw. 58 mm (Sohle) be-
rcksichtigt. Dem liegen die Annahme des Durch- Lastfall seitlicher Erddruck (Ruhedruck):
messers der Biegebewehrung von 25 mm und G = 1,20 (DIN 1054),
eine Anordnung der Lngsbewehrung in 2. Lage
Lastfall Verkehr im Tunnel (Lastmodell 1)
zugrunde. Dies kann durch ein entsprechendes
Q = 1,50 (DIN-FB 101),
Bewehrungskonzept sichergestellt werden mit
Vermeidung eines Bewehrungsstoes mit einem Lastfall Temperatur:
Durchmesser > 16 mm, sodass keine Bewehrung = 1,0 (ZTV-ING 5.2, Ziffer 3.3.1).
in Verteilerrichtung in 1. Lage gem DIN-FB 102,
Vernderliche Auflasten auf der GOK bis 10 kN/m2
Kapitel II-5.2.4.1.2 erforderlich wird. In Abhngig-
gelten nach DIN 1054, Abs. 10.3.1(6) als stndige
keit des erforderlichen Durchmessers der Biege-
Einwirkung. Die vorherrschende vernderliche Ein-
bewehrung, der Erfordernis einer Bgelbeweh-
wirkung ist die Temperaturbelastung. Die zweite
rung und des gewhlten Bewehrungskonzeptes ist
vernderliche Einwirkung ist die Verkehrslast im
der Achsabstand objektspezifisch anzupassen.
Tunnel, die mit einem Kombinationsbeiwert abge-
mindert werden kann.
2.1.4 Lastfallkombinationen/ Kombinationsbeiwerte nach DIN-FB 101, Anhang
Teilsicherheitsbeiwert C, Tabelle C.2 fr Verkehrslast im Tunnel:
Die Schnittgrenermittlung und die Bemessung TS 0 = 0,75
erfolgen auf Grundlage der ZTV-ING und der dort
genannten Regelwerke, insbesondere DIN 1054 [7] UDL 0 = 0,40
und DIN-FB 101/102 [2, 3]. Da die beiden Lasten zusammen als Flchenlast
Es werden Tragfhigkeitsnachweise und Ge- angesetzt wurden und die Doppelachse (Tandem
brauchstauglichkeitsnachweise gefhrt. System TS) deutlich berwiegt, wird ein Wert von
0,75 angesetzt.
Die Schnittgrenermittlung fr die Einwirkung aus
Gebrauchslasten (Kaltbemessung) erfolgt im Rah- Der Nachweis im Grenzzustand der Tragfhigkeit
men dieses Forschungsvorhabens sowohl mit den gegen Ermdung (Schwingbreitennachweis)
braucht aufgrund der durchgehenden steifen Bet-
Steifigkeiten im Zustand I (ungerissener Quer-
tung der Sohlplatte und des geringen Einflusses der
schnitt) als auch mit den Steifigkeiten im Zustand II
Verkehrslasten nicht gefhrt werden.
(gerissener Querschnitt), um einen Vergleich und
eine Bewertung der erforderlichen Bewehrung vor-
nehmen zu knnen. Auergewhnliche Bemessungssituation
nel nach DIN-FB 101, Anhang C, Tabelle C.2; 11,55 166,76 71,04
Lastverteilungsbreite b = 3,5 m,
Grenzzustand der Tragfhigkeit
Lastverteilungslnge (Fahrbahndicke:
Es werden sechs Lastfallkombinationen berechnet:
0,6 m, Dicke Konstruktionsbetonsohle: 1,0 m),
l = 1,6 (Lnge Tandem) + 2 x (0,6 + 1,0/2) LK 1001: min H (min. seitl. Erddruck = 0, min.
= 3,80 m, Wasserdruck = 0) + max V + Temp. Sommer
1,35 LF 1 + 1,35 LF 3 + 1,35 LF 4 + 1,35
Flchenlast Streifen 1: LF 5 + 0,75 x 1,5 LF 7 + 1,0 LF 10,
(2 x 240)/(3,5 x 3,8) + 9 = 45,1 kN/m2,
LK 1002: min H + max V + Temp. Winter
Flchenlast Streifen 2: 1,35 LF 1 + 1,35 LF 3 + 1,35 LF 4 + 1,35
(2 x 160)/(3,5 x 3,8) + 2,5 = 26,6 kN/m2. LF 5 + 0,75 x 1,5 LF 7 + 1,0 LF 9,
2.2.3 Schnittgren/Bemessung (Zustand II) wert fr die Lastflle Temperatur (LF 9/10) beim Ge-
brauchstauglichkeitsnachweis 1,0 statt 0,5 (siehe
Vergleichend zu den praxisblichen Berechnungen auch Kapitel 2.1.4).
im Zustand I werden nachfolgend Berechnungen im
Zustand II durchgefhrt. Das gewhlte Berech-
nungsverfahren bercksichtigt das nichtlineare Ma- Grenzzustand der Tragfhigkeit
terialverhalten des Stahlbetons unter Bercksichti-
Nachfolgend sind die Umhllende der minimalen
gung des Rissverhaltens und der damit einherge-
und maximalen Schnittgren (Normalkraft (Bild 19
henden Steifigkeitsabminderung. Fr die Schnitt-
und Bild 20)/Biegemoment (Bild 21)) und die ent-
grenermittlung wird die Spannungs-Dehnungs-
sprechende Bewehrung (Bild 22) dargestellt.
Linie nach Bild 22 aus der DIN 1045-1 [33] ange-
setzt. Es werden die Lastfallkombinationen ent-
sprechend vorherigem Kapitel fr den Grenzzu- Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit
stand der Tragfhigkeit und der Gebrauchstauglich-
keit nachgewiesen. Nachfolgend sind die Umhllende der minimalen
und maximalen Schnittgren (Normalkraft Bild 23
In Abweichung zu den Berechnungen im Zustand I und Bild 24/Biegemoment Bild 25) und die entspre-
betrgt der zu bercksichtigende Kombinationsbei- chende Bewehrung (Bild 26) dargestellt.
2.3 Statische Berechnungen fr den Die Lastflle Temperatur Sommer bzw. Winter sind
vereinfachten Nachweis des gegenber dem Brandlastfall untergeordnet und
Brandfalls werden nicht bercksichtigt.
Die Schnittgrenberechnung erfolgt gem den die Brandeinwirkung entsteht in der Decke und den
Vorgaben der ZTV-ING, Teil 5, Abschnitt 2, Ziffer Wnden gegenber der Kaltbemessung ein zustz-
10.3.3 mit den Steifigkeiten im Zustand I. liches negatives Biegemoment.
In Tabelle 3 sind die erforderliche und die gewhlte 6. Auergewhnliche Bemessungssituation Brand
Biegebewehrung aus den verschiedenen Nachwei- vereinfachter Nachweis im Zustand I.
sen zusammengestellt. Da der gewhlte Stabdurchmesser und Stabab-
stand Einfluss auf den Rissbreitennachweis haben,
Die ausgewiesenen Bewehrungsgehalte in den
ist die bei den Nachweisen bercksichtigte Beweh-
Spalten resultieren aus folgenden Nachweisen.
rung zustzlich in der Tabelle 3 angegeben. Als
1. Grenzzustand der Tragfhigkeit im Zustand I. Mindestbewehrung sind 12 cm2/m bercksichtigt.
2. Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit im Zu- Die magebende Bewehrung ist in Rot markiert
stand I. und in Bild 31 fr eine Tunnelzelle dargestellt.
Deckenanschnitt Mitte, erdseitig 39,4 68,1 17,2 34,4 62,2 36,5 28/12,5 + 25/25 68,89
Deckenanschnitt auen, erdseitig 12,0 14,0 12,0 12,0 12,0 18,8 20/25 + 14/25 18,73
Wandanschnitt oben, erdseitig 15,9 24,6 12,0 12,0 25,5 29,9 20/10 31,42
Wand, Feld, erdseitig 14,7 27,3 12,0 12,0 18,8 23,1 20/10 31,42
Wand, Feld, luftseitig 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 14/12,5 12,32
Wandanschnitt unten, erdseitig 19,5 35,1 13,4 12,0 29,3 15,4 20/10 + 14/20 37,07
Sohlanschnitt auen, erdseitig 16,5 31,5 12,0 12,0 21,2 15,2 20/10 31,42
Sohle, Feld, luftseitig 39,6 49,3 20,9 18,9 31,4 19,2 25/10 49,09
Sohlanschnitt Mitte, erdseitig 44 71,9 21,0 37,1 64,2 28,1 25/10 + 20/20 73,63
Mittelwandanschnitt unten 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 14/12,5 12,32
Mittelwandanschnitt oben 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 13,4 16/12,5 16,08
Deckenanschnitt Mitte, erdseitig 25,0 46,5 12,0 26,0 25/12,5 + 16/25 47,31
Deckenanschnitt auen, erdseitig 12,0 14,0 12,0 17,0 14/12,5 + 14/25 18,48
Wandanschnitt oben, erdseitig 12,0 12,0 12,0 26,1 16/10 + 16/20 30,16
Wandanschnitt unten, erdseitig 14,9 27,3 12,0 14,9 16/10 + 14/20 27,81
Sohlanschnitt auen, erdseitig 12,9 21,0 12,0 12,9 16/12,5 + 14/25 22,24
Sohle, Feld, luftseitig 27,0 38,1 12,9 12,0 20/12,5 + 20/25 37,7
Sohlanschnitt Mitte, erdseitig 25,6 46,5 12,0 15,4 25/12,5 + 16/25 47,31
Beim tabellarischen Nachweisverfahren sind in chend wird eine vereinfachte analytische Berech-
Abhngigkeit der erforderlichen Feuerwiderstands- nungsmethode (Handrechnung mit Formeln) durch-
dauer die Mindestquerschnittsabmessungen (z. B. gefhrt.
Bauteildicke von Betonbauteilen oder Achsabstand
der Bewehrung) tabellarisch in der Norm enthalten. Der Temperaturverlauf im Querschnitt wird ma-
Den tabellarischen Werten liegt als Brandbean- geblich durch die uere Temperatureinwirkung
spruchung die Normbrandbeanspruchung nach (maximale Temperatur und Einwirkdauer) und die
DIN EN 1991-1-2 [5] zugrunde. mglichen Abplatzungen bestimmt, die durch die
thermische Belastung hervorgerufen werden kn-
Beim vereinfachten Rechenverfahren werden die nen. Da mit den gewhlten Berechnungsmethoden
Bauteile mit blichen Bemessungsverfahren bei der Abplatzzeitpunkt und die Abplatztiefe nicht be-
Annahme von brandreduzierten Querschnitten und stimmt werden knnen, mssen fr die Berechnun-
Materialkennwerten nachgewiesen. Fr die Norm- gen hierzu Annahmen getroffen werden. Diese An-
brandbeanspruchung sind in der DIN EN 1991-1-2 nahmen basieren auf Auswertungen von Gro-
[5] entsprechende Vorgaben zur Querschnitts- und brandversuchen fr Rechteckrahmen [10] aus
Festigkeitsreduzierung enthalten. Beton ohne und mit Zugabe von PP-Fasern.
Bei dem allgemeinen Rechenverfahren handelt es Als uere Temperatureinwirkung werden bei der
sich um genaue rechnerische Nachweise, bei Berechnung der Temperaturverteilung im Beton-
denen auch andere Brandeinwirkungen als die Ein- querschnitt die normale ZTV-ING-Kurve und eine
heitstemperaturkurve bercksichtigt werden kn- verlngerte ZTV-ING-Kurve festgelegt
nen. Hierzu wird vorab im Rahmen einer thermi-
schen Analyse die Temperaturverteilung im Bauteil
aufgrund der magebenden Brandkurven berech-
Theoretische Grundlagen der thermischen
net. Bei der anschlieenden mechanischen Analy-
Analyse
se werden die resultierenden Zwngungen aus der In der thermischen Analyse wird ausgehend von
Temperaturverteilung der thermischen Analyse mit dem Temperatur-Zeit-Verlauf einer Brandkurve
den magebenden Gebrauchslastfllen (Kaltbe- (z. B. ZTV-ING-Kurve) die Temperaturverteilung im
messung) berlagert und daraus die magebenden Querschnitt eines Bauteils ermittelt. Die thermi-
Schnittgren berechnet. Bei der Schnittgren- schen Einwirkungen auf die Tunnelkonstruktion
ermittlung werden die temperaturabhngigen Mate- werden dabei als Wrmestrom zwischen Heigas-
rialeigenschaften bercksichtigt. temperatur g und der Oberflchentemperatur des
Bauteils m unter Bercksichtigung eines konvek-
Die genauen rechnerischen Nachweise im Rahmen
tiven Anteils (hnet,c) und eines Strahlungsanteils
des Forschungsvorhabens werden auf Grundlage
(hnet,r) wie folgt angesetzt [5, 19]:
des allgemeinen Rechenverfahren des Euro-
codes EN 1992-1-2 durchgefhrt.
mit
3.2 Thermische Analyse
c Wrmebergangskoeffizient fr Konvektion
3.2.1 Allgemeines [W/(m2K)]
Aufgabenstellung und Ziele der thermischen g Heigastemperatur in der Umgebung des Bau-
Analyse teils [C ]
Die Berechnung des Temperaturverlaufs im Beton- m Oberflchentemperatur des Bauteils [C ]
querschnitt im Rahmen der thermischen Analyse
wird mit der numerischen Berechnungsmethode Unter Konvektion versteht man z. B. die Wrme-
(Finite-Elemente-Methode) durchgefhrt. Verglei- bertragung zwischen einer Bauteiloberflche und
29
t Zeit [s]
Der durch Strahlung bertragene Netto-Wrme-
strom wird wie folgt ermittelt [5, 19]: a Temperaturleitzahl [m2/s]
x, y, z Raumkoordinaten [m]
Faktor zur Bercksichtigung von Abschattun- Die Temperaturleitzahl wird dabei unter Bercksich-
gen (darf in der Regel zu 1,0 angenommen tigung der temperaturabhngigen thermischen Ma-
Berechnungsquerschnitt
Zur Bestimmung der Temperaturverteilung im Beton- Da festgestellt wurde, dass eine Verlngerung der
querschnitt muss die uere Temperaturbelastung Vollbrandphase zu einer Erhhung der Temperatur
hervorgerufen durch den Brand bekannt sein. Hierzu im Betonquerschnitt fhrt [23], wird zustzlich auch
31
pltzlicher Temperaturanstieg an einem Tempe- von mehr als 3 cm aufgetreten sind, wird fr die
raturfhler in 2 cm Tiefe auf eine Abplatzung von Berechnung der Temperaturverteilung die mittle-
mindestens 2 cm schlieen. Die zugehrigen re Abplatztiefe plus ein Vorhaltema von 1 cm
Zeitpunkte der Abplatzungen aus den Brandver- gewhlt, um auch mgliche tiefere Abplatzun-
suchen sind Spalte 1 zu entnehmen. gen mit entsprechender Beeinflussung der Be-
tonstahltemperatur zu bercksichtigen. Die in
c) Fr die Berechnung des Temperaturverlaufs im den Berechnungen in Ansatz gebrachte Abplatz-
Querschnitt aus Beton ohne PP-Fasern werden tiefe betrgt damit 3 cm + 1 cm = 4 cm.
somit die in Tabelle 5 (Spalte 4) aufgefhrten
Abplatzungen und die zugehrigen Zeitpunkte b) Die Auswertung der Temperaturmessung hat die
der Abplatzungen (Spalte 1) verwendet. in Tabelle 5 (Spalte 3) aufgefhrten Abplatztie-
fen fr Beton mit PP-Fasern ergeben. Die zuge-
Fr die Berechnung des Temperaturverlaufs im hrigen Zeitpunkte der Abplatzungen knnen
Querschnitt aus Beton mit PP-Fasern werden auf der Spalte 1 entnommen werden.
Basis der Grobrandversuche an Rahmenkon-
c) Fr die Berechnung des Temperaturverlaufs im
struktion aus Beton mit PP-Fasern [10] die mittleren
Querschnitt aus Beton mit PP-Fasern werden
Abplatztiefen nachfolgend ausgewhlt:
somit die in Tabelle 5 (Spalte 5) aufgefhrten
a) In den Versuchen wurden maximale Abplatztie- Abplatzungen und die zugehrigen Abplatzzeit-
fen von bis zu 6,6 cm festgestellt. Die maximale punkte (Spalte 1) in Ansatz gebracht.
Abplatztiefe wird gem [10] auf Fehlstellen mit
unzureichender Anzahl von Fasern und damit
auf ein Qualittssicherungsproblem bei der Her-
Zeitpunkt Mittlere Abplatztiefen Mittlere Abplatztiefen
aus Versuchen [10] fr die Berechnungen
stellung des Probekrpers zurckgefhrt. Als
der
Abplat [cm] [cm]
Material Temperatur-Zeit-Kurve
Die in Tabelle 5 gewhlten Abplatzungen werden in 6) Die Stahlbewehrung kann bei der thermischen
der thermischen Analyse durch Vorgabe der Ab- Analyse vernachlssigt werden. Dies gilt fr
platztiefe und des zugehrigen Zeitpunktes in An- Stahlbetonquerschnitte mit praxisblichem Be-
satz gebracht. wehrungsgehalt. Es kann davon ausgegangen
werden, dass die Temperatur in einem Beweh-
Insgesamt werden sechs thermische Analysen fr rungsstab etwa der Temperatur im ungestrten
folgende Kombinationen durchgefhrt (Tabelle 6). Beton entspricht.
Fr die Berechnungen der Temperaturverteilung Die Temperatur wird fr jeden einzelnen Kno-
wird das Programm Hydra der SOFiSTiK AG tenpunkt, in dem sich die horizontalen und verti-
gewhlt. Dieses Programm entspricht den gestell- kalen Linien treffen, berechnet. Durch Untertei-
ten Anforderungen zur Durchfhrung der thermi- lung des 0,60 m dicken Bauteils in 30 Elemente
schen Analyse. Zudem liegt eine Validierung fr in vertikaler Richtung wird somit die Temperatur
das allgemeine Rechenverfahren nach DIN EN in 2 cm Abschnitten von der inneren brandseiti-
1992-1-2/NA [22] vor. gen Oberflche des Bauteils ausgehend be-
rechnet. Damit knnen die Temperaturen z. B.
auf Hhe der verzinkten Mattenbewehrung
Vorgehensweise bei der Berechnung der (2 cm) oder der luftseitigen tragenden Beweh-
Temperaturverteilung rung (6 cm) ausgewiesen werden.
Die Temperaturverteilung wird fr den in Bild 34 Zudem knnen mit einer solchen Unterteilung
dargestellten Ausschnitt aus einem Rechteckrah- die nach Tabelle 5 gewhlten Abplatzungen von
men berechnet. Bei der Eingabe des Querschnitts 2 cm, 4 cm, 6 cm und 8 cm fr Beton ohne
im Programm Hydra wird folgendermaen vorge- PP-Fasern und 2 cm und 4 cm fr Beton mit
gangen: PP-Fasern fr das Programm vorgegeben wer-
den.
1) Eingabe der Querschnittsgeometrie und Aufbau
des Finite-Elemente-Netzes
2) Materialwahl
Fr den Querschnitt wird ein Finite-Elemente-
Netz (ohne Abplatzung) erstellt (Bild 37). Hierzu Fr die Berechnung der Temperaturverteilung
werden zunchst die Eckpunkte des Bauteils der Querschnitte aus Beton ohne PP-Fasern
definiert (K1 bis K4 in Bild 37) und in Hydra ein- und aus Beton mit PP-Fasern wird im FE-Pro-
gegeben. Anschlieend wird die Feinheit des gramm (Hydra) das Material Normalbeton ge-
Netzes durch Vorgabe der gewnschten Anzahl whlt. In Hydra muss zustzlich der Feuchtege-
der Elemente zwischen den Eckpunkten in hori- halt des Betons festgelegt werden, der sich auf
zontaler Richtung (m in Bild 37) und in vertikaler die Temperaturausbreitung im Beton und das
Richtung (n in Bild 37) festgelegt. Abplatzverhalten auswirkt.
Breite [cm] 10
Gre eines Elements im Finite-Elemente-Netz
Hhe [cm] 2
Bild 39: TA 2 Temperaturverteilung fr Beton unter Einwirkung der verlngerten ZTV-ING-Kurve (Hydra)
Bild 40: TA 3 Temperaturverteilung fr Beton unter Einwirkung der ZTV-ING-Kurve und der Bercksichtigung von Abplatzungen
(Hydra)
39
Bild 41: TA 4 Temperaturverteilung fr Beton unter Einwirkung der verlngerten ZTV-ING-Kurve und der Bercksichtigung von
Abplatzungen (Hydra)
Bild 42: TA 5 Temperaturverteilung fr Faserbeton (PP-Fasern) unter Einwirkung der ZTV-ING-Kurve und der Bercksichtigung
von Abplatzungen (Hydra)
40
Bild 43: TA 6 Temperaturverteilung fr Faserbeton (PP-Fasern) unter Einwirkung der verlngerten ZTV-ING-Kurve und der Be-
rcksichtigung von Abplatzungen (Hydra)
Bild 44: Temperaturverlufe von Beton ohne PP-Fasern nach 90 Minuten (Hydra) bei einer Abplatztiefe von 8 cm
Bild 45: Temperaturverlufe unter Einwirkung der ZTV-ING-Kurve nach 90 Minuten (Hydra) bei einer Abplatztiefe von 4 cm (Beton
mit PP-Fasern) bzw. 8 cm (Beton ohne PP-Fasern)
42
Bild 46: Temperaturverlufe fr Beton mit PP-Fasern unter Einwirkung der ZTV-ING-Kurve (Hydra)
Nach einer Abplatzung wird erwartet, dass die Bei den thermischen Analysen ist das zeitab-
Temperatur an der Oberflche des schlankeren hngige Abplatzverhalten gem Tabelle 5 be-
Querschnitts innerhalb weniger Minuten stark rcksichtigt worden. Ohne Bercksichtigung des
ansteigt. Daher soll geprft werden, ob dieser zeitabhngigen Abplatzverhaltens, d. h. mit An-
Temperaturanstieg in den Berechnungen plausi- satz der Brandeinwirkung auf den um die End-
bel bercksichtigt wird. abplatztiefe reduzierten Restquerschnitt ab dem
Zeitpunkt T = 0 min, wird erwartet, dass eine
In Bild 46 sind die Temperaturkurven fr Beton hhere Temperatur und eine grere Eindrin-
unter Einwirkung der ZTV-ING-Kurve nach 8 Mi- gung in dem Betonquerschnitt resultieren. In
nuten fr eine Abplatztiefe von 2 cm (Bild 46: Bild 47 sind die Temperaturverlufe im Beton
rote Temperaturlinie) bzw. 12 Minuten fr eine unter Einwirkung der ZTV-ING-Kurve (Zeitpunkt
Abplatztiefe von 4 cm (Bild 46: schwarze Tem- T = 90 min) mit (rote Kurve) bzw. ohne Berck-
peraturlinie) dargestellt. Nach 8 Minuten (Bild sichtigung der zeitabhngigen abschnittsweisen
46: rote Temperaturlinie) betrgt die Temperatur Abplatzungen (schwarze Kurve) dargestellt. Es
in einer Tiefe von 4 cm ca. 110 C (Abplatzung besttigt sich, dass aus dem Ansatz der Brand-
2 cm). Nach einer weiteren Abplatzung bis zu einwirkung auf den Restquerschnitt ab T = 0 min
4 cm steigt bis zur 12. Minute die Temperatur in eine hhere Temperatur resultiert. Der Einfluss
einer Tiefe von 4 cm auf ca. 1.080 C an (Bild ist jedoch sehr gering. Eine grere Tempera-
46: schwarze Temperaturlinie). Dieser schnelle tureindringung in den Querschnitt kann nicht
Temperaturanstieg an der Oberflche des nun festgestellt werden.
schlankeren Querschnitts zeigt, dass in der Be-
rechnung die Abplatzung plausibel bercksich-
tigt werden konnte.
43
Bild 47: Temperaturverlufe mit bzw. ohne zeitliche Bercksichtigung der Abplatzungen
Bild 49: TA 1 Temperaturverteilung fr Beton unter Einwirkung der verlngerten ZTV-ING-Kurve (analytische Berechnung)
Bild 50: TA 2 Temperaturverteilung fr Beton unter Einwirkung der verlngerten ZTV-ING-Kurve (analytische Berechnung)
47
Bild 51: TA 3 Temperaturverteilung fr Beton unter Einwirkung der ZTV-ING-Kurve und der Bercksichtigung von Abplatzungen
(analytische Berechnung)
Bild 52: TA 4 Temperaturverteilung fr Beton unter Einwirkung der verlngerten ZTV-ING-Kurve und der Bercksichtigung von
Abplatzungen (analytische Berechnung)
48
Bild 53: TA 5 Temperaturverteilung fr Faserbeton (PP-Fasern) unter Einwirkung der ZTV-ING-Kurve und der Bercksichtigung
von Abplatzungen (analytische Berechnung)
Bild 54: TA 6 Temperaturverteilung fr Faserbeton (PP-Fasern) unter Einwirkung der verlngerten ZTV-ING-Kurve und der Be-
rcksichtigung von Abplatzungen (analytische Berechnung)
49
Allgemeines
1) Temperaturbelastung nach der ZTV-ING
In den Berechnungen mit dem Finite-Elemente-
(TA 1 nach Tabelle 6)
Programm Hydra (Kapitel 3.2.3) und mit der analy-
tischen Berechnungsmethode (Kapitel 3.2.4) wur- Zur berprfung der Berechnungsergebnisse
den unterschiedliche Temperaturverteilungen im ohne Betonabplatzungen unter Einwirkung der
Betonquerschnitt berechnet. Es ist davon auszuge- ZTV-ING-Kurve stehen derzeit keine Versuchs-
hen, dass die Berechnungen mit dem FE-Pro- ergebnisse fr Rechteckrahmenquerschnitte zur
gramm Hydra besser der Realitt entsprechen als Verfgung. Nherungsweise werden deshalb
die analytisch berechneten Temperaturen, da die die Messergebnisse aus den Brandversuchen
temperaturabhngigen Materialeigenschaften des an einem belasteten Gewlbequerschnitt aus
Betons nur bei der FE-Berechnung (Hydra) berck- Beton mit PP-Fasern herangezogen [10]. Die
sichtigt werden. mittlere Abplatztiefe von 2 mm an diesem Ver-
suchskrper wird fr den Vergleich als vernach-
Ein Vergleich der Berechnungsergebnisse mit den
lssigbar gesehen. Der Vergleich wird exempla-
Ergebnissen aus unterschiedlichen Grobrandver-
risch fr die Temperatur-Zeit-Kurven in einer
suchen fr eine Temperatureinwirkung nach der
Bauteiltiefe von 2 cm bzw. 6 cm durchgefhrt
ZTV-ING-Kurve und der verlngerten ZTV-ING-
(Bild 53).
Kurve mit und ohne Bercksichtigung von Abplat-
zungen soll zeigen, ob die beiden Berechnungsme- Die mit Hydra berechneten Temperaturen fr
thoden Temperaturverteilungen ergeben, die der eine Temperaturbelastung nach der ZTV-ING-
Realitt entsprechen. Kurve sind in einer Bauteiltiefe von 2 cm bzw.
6 cm (Bild 55: blaue Temperaturkurven) nur ge-
ringfgig hher als die im Brandversuch gemes-
senen Temperaturen (Bild 55: rote Temperatur-
Vergleich der Berechnungsergebnisse ohne
Der Vergleich der Ergebnisse der Hydra-Berech- als auch in einer Bauteiltiefe von 6 cm betragen
nungen und der analytischen Berechnungen ohne die Temperaturunterschiede weniger als 50 C.
Bercksichtigung von Abplatzungen mit den Tem-
Bild 55: Temperaturberechnungen thermische Analyse Nr. 1 und Temperaturmessungen [10] in 2 cm und 6 cm Bauteiltiefe
50
Die analytisch berechneten Temperaturen (Bild Die mit Hydra berechneten Temperaturen fr die
55: gelbe Temperaturkurven) sind in einer Bau- verlngerte ZTV-ING-Kurve (Bild 56: blaue Tem-
teiltiefe von 2 cm bis zu ca. 200 C grer als peraturkurven) zeigen in den Bauteiltiefen von
die Messergebnisse aus den Brandversuchen. 2 cm und 6 cm eine gute bereinstimmung zu
Mit zunehmender Bauteiltiefe werden diese den Versuchsergebnissen (Bild 56: rote Tempe-
Temperaturdifferenzen etwas geringer. In einer raturkurven). Die Temperaturunterschiede in
Bauteiltiefe von 6 cm betragen die Temperatur- den Bauteiltiefen von 2 cm und 6 cm betragen
differenzen zwischen den berechneten und den weniger als 45 C.
im Brandversuch gemessenen Temperaturen
noch bis zu ca. 130 C. Die analytisch berechneten Temperaturen (Bild
56: gelbe Temperaturkurven) sind in einer Bau-
teiltiefe von 2 cm bis zu ca. 200 C grer als
2) Temperaturbelastung nach der verlngerten die im Brandversuch gemessenen Temperatu-
ZTV-ING-Kurve (TA 2 nach Tabelle 6) ren. Mit zunehmender Bauteiltiefe werden die
Fr Rechteckrahmenquerschnitte liegen keine Differenzen zwischen den analytisch berechne-
Versuchsergebnisse unter Einwirkung der ver- ten Temperaturen und den Versuchsergebnis-
lngerten ZTV-ING-Kurve vor. Deshalb werden sen etwas geringer, sodass in einer Bauteiltiefe
fr den Vergleich der FE-Berechnungsergebnis- von 6 cm die Temperaturdifferenz zwischen den
se die Temperaturmessungen aus Grobrand- berechneten und den gemessenen Temperatu-
versuchen an belasteten Tbbings [14] herange- ren noch bis zu ca. 110 C betrgt (Bild 56).
zogen. Bei dem Beton handelte es sich um einen
Brandschutzbeton mit Zugabe von Polypropylen-
fasern unter Verwendung ausgewhlter Zuschl-
Vergleich der Berechnungsergebnisse mit
sind keine Abplatzungen aufgetreten [14], so- Ein genauer Vergleich der Berechnungsergebnisse
dass eine Vergleichbarkeit vom Grundsatz her mit den Temperaturaufzeichnungen aus den Versu-
gegeben ist. Der Vergleich wird exemplarisch fr chen unter Bercksichtigung von Abplatzungen
die Temperatur-Zeit-Kurven in einer Bauteiltiefe kann nur hergestellt werden, wenn der in den Be-
von 2 cm bzw. 6 cm durchgefhrt (Bild 56). rechnungen angenommene Verlauf der Abplatzun-
Bild 56: Temperaturberechnungen Thermische Analyse Nr. 2 und Temperaturmessungen [14] in 2 cm und 6 cm Bauteiltiefe
51
gen mit dem Verlauf der Abplatzungen in den Ver- einer Abplatztiefe von 5 cm durchgefhrt und an-
suchen bereinstimmt. Da die Abplatzungen in den schlieend mit den Messergebnissen der Messstel-
Versuchen an der Querschnittsoberflche im Be- le MS 3 [10] verglichen. Fr die Berechnung mit
reich der unterschiedlichen Messstellen variieren, Hydra wird das Finite-Elemente-Netz (Bild 37)
knnen zu einem Vergleich der Temperaturen nur ebenfalls angepasst, damit auch Temperaturen in
einzelne Messstellen mit bestimmten Abplatztiefen 5 cm Bauteiltiefe berechnet werden knnen.
herangezogen werden.
Die im Versuch durchgefhrten Temperaturmes-
In den Brandversuchen sind der genaue Zeitpunkt sungen fr eine Abplatztiefe von 6 cm bis 7 cm
einer Abplatzungen und die zugehrige Abplatztie- (Beton ohne PP-Fasern) bzw. 4 cm bis 5 cm (Beton
fe nicht aufgezeichnet worden. Der Zeitpunkt der mit PP-Fasern) sollten daher zwischen den berech-
Abplatzungen und die Abplatztiefe knnen jedoch neten Temperaturen fr die jeweiligen Abplatztiefen
aus den Temperaturmessungen in den Versuchen liegen.
bestimmt werden [10]. Beispielsweise kann auf den
Zeitpunkt einer Abplatzung von 4 cm geschlossen Der Vergleich der Ergebnisse der Hydra-Berech-
werden, wenn am Temperaturfhler, der in einer nungen bzw. der analytischen Berechnungen mit
Bauteiltiefe von 4 cm angeordnet ist, ein pltzlicher den Temperaturmessungen aus den Versuchen
Temperaturanstieg auf bis zu ca. 1.200 C gemes- [10] erfolgt nachfolgend exemplarisch fr die 30.
sen wird. Zu diesem Zeitpunkt ist der Temperatur- Minute und 60. Minute nach Brandbeginn und zeigt
fhler nicht mehr durch eine Betondeckung ge- Folgendes:
schtzt. Die Abplatztiefe muss daher mindestens
4 cm betragen. Sie ist kleiner als 6 cm, wenn der 1) Ergebnisse fr Beton ohne PP-Fasern
oberhalb dieses Temperaturfhlers in einer Bauteil-
tiefe von 6 cm angeordnete Fhler, keinen pltzli- In den Bildern 57 und 58 sind die Temperatur-
chen Temperaturanstieg misst. Eine ausreichende berechnungen mit Hydra und der analytischen
Betondeckung an diesem Temperaturfhler verhin- Berechnungsmethode fr mittlere Abplatztiefen
dert nmlich dann eine signifikante Temperatur- von 6 cm und 7 cm fr Beton ohne PP-Fasern
erhhung durch eine direkte Beflammung. zur 30. bzw. 60. Minute dargestellt.
Fr Beton ohne PP-Fasern wird der Verlauf der Ab- Die Temperaturmessungen aus den Brandver-
platzungen auf Grundlage der Messstelle MS 4 aus suchen fr die Messstelle MS 4 [10] (Abplatztie-
den Brandversuchen [10] durchgefhrt, da fr diese fe zwischen 6 und 7 cm) liegen dabei nahezu
Messstelle die Temperaturmessungen in den Quer- vollstndig zwischen den mit Hydra berechneten
schnittstiefen vollstndig aufgezeichnet wurden. Im Temperaturen. Lediglich nach 60 Minuten ist die
Bereich der Messstelle MS 4 [10] liegen Abplatztie- Temperaturmessung aus dem Versuch [10] in
fen zwischen 6 cm und 7 cm vor. Da eine genaue- den Bauteiltiefen von 15 cm und 20 cm gering-
re Angabe nicht vorliegt, mssen die zugehrigen fgig hher als die berechneten Temperaturen
Berechnungen auch fr beide genannten Abplatz- fr eine Abplatztiefe von 7 cm. Die Temperatur-
tiefen (6 cm und 7 cm) durchgefhrt werden. Da in unterschiede von bis zu 4 C sind allerdings ge-
der Hydra-Berechnung aufgrund des gewhlten ring.
Finite-Elemente-Netzes (Bild 37) die Temperaturen
ber die Bauteiltiefe jeweils alle 2 cm berechnet Die analytisch berechneten Temperaturen lie-
werden, wird fr diese Vergleichsberechnung das gen in einer Bauteiltiefe von 8 cm und 10 cm (30
Finite-Elemente-Netz angepasst, damit auch Tem- und 60 Minuten nach Brandbeginn) fr die Ab-
peraturen in einer Bauteiltiefe von 7 cm berechnet platztiefen von 6 cm und 7 cm ber den Tempe-
werden knnen. Die Berechnungsergebnisse wer- raturmessungen aus dem Brandversuch [10].
den anschlieend mit den Messergebnissen der Beispielsweise wird bei einer Abplatztiefe von
Messstelle MS 4 [10] verglichen. 6 cm 30 Minuten nach Brandbeginn in einer
Bauteiltiefe von 8 cm eine Temperatur von
Fr Beton mit PP-Fasern wird analog vorgegangen. 606 C berechnet (Bild 57). Diese ist um 96 C
Hierzu wird jedoch die Messstelle MS 3 [10] heran- hher als die Temperaturmessung im Versuch
gezogen. Die Abplatztiefe liegt hier zwischen etwa (ca. 510 C ). Im 2 cm tiefer gelegenen Beton-
4 cm und 5 cm. Daher werden Berechnungen so- bereich (Bauteiltiefe 10 cm) betrgt der Tempe-
wohl fr eine Abplatztiefe von 4 cm als auch fr raturunterschied zwischen der analytischen Be-
52
sungen nahezu vollstndig zwischen den mit Die Temperaturunterschiede der analytischen
Hydra ermittelten Temperaturen liegen. Ledig- Berechnungen fr eine Abplatztiefe von 4 cm
lich nach 60 Minuten ist die Temperatur- bzw. 5 cm sind im Vergleich zu den Temperatur-
messung aus dem Versuch [8] in den Bau- messungen im Brandversuch [10] relativ gering.
teiltiefen von 15 cm und 20 cm um maximal In einer Bauteiltiefe von 8 cm wird 60 Minuten
10 C hher als die Temperaturberechnung mit nach Brandbeginn fr eine Abplatztiefe von 4 cm
Hydra fr eine Abplatztiefe von 5 cm. eine Temperatur von 452 C berechnet. Der
Temperaturunterschied zur Temperaturmessung
54
von 410 C im Brandversuch betrgt somit Es wurden sechs thermische Analysen TA 1 bis
42 C. Fr die brigen analytisch berechneten TA 6 (siehe Tabelle 6) fr Beton mit PP-Fasern und
Temperaturen ergeben sich fr die 30. bzw. 60 Beton ohne PP-Fasern und den entsprechend dif-
Minute noch geringere Temperaturunterschiede. ferenzierten Betonabplatzungen durchgefhrt. Als
Einwirkung ist sowohl die ZTV-ING-Kurve als auch
die verlngerten ZTV-ING-Kurve angesetzt worden.
3.2.6 Vergleich der Berechnungsergebnisse
mit Ergebnissen aus weiteren Die Verifizierung der mit dem FE-Programm Hydra
Forschungsvorhaben berechneten Temperaturverlufe (Bild 38 bis Bild
43) kann aus folgenden Grnden als gegeben ge-
Im Rahmen eines weiteren Forschungsvorhabens
sehen werden:
[9] wurden im Rahmen der Durchfhrung von ge-
naueren rechnerischen Nachweisen thermische Fr das FE-Programm Hydra liegt eine Validie-
Analysen mit der Software ABAQUS durchgefhrt. rung fr das allgemeine Rechenverfahren nach
DIN EN 1991-1-2/NA [22] vor.
Bild 61 zeigt einen Vergleich der berechneten Tem-
peraturverlufe im Bauteil zu den Zeitpunkten Die Berechnungsergebnisse zeigen sowohl fr
T = 90 min und T = 120 min unter Einwirkung der Beton ohne PP-Fasern als auch fr Beton mit
ZTV-ING-Kurve ohne Abplatzungen (TA 1). Der PP-Fasern eine gute bereinstimmung mit den
Vergleich wurde fr diesen Zeitraum vorgenom- Temperaturmessungen aus den Brandversu-
men, da aus dem Temperaturverlauf in diesem Zeit- chen [10, 14].
rahmen erfahrungsgem die maximalen Zwangs-
schnittgren entstehen. Die vergleichend durchgefhrte analytische Be-
rechnung zeigt im oberflchennahen Quer-
Der Vergleich zeigt eine gute bereinstimmung der schnittsbereich Ergebnisunterschiede zu den
Ergebnisse mit Abweichungen von < 5 %. FE-Ergebnissen und den Temperaturmessun-
gen aus den Brandversuchen auf. Dies wird
auf die bei der analytischen Berechnung ge-
whlte temperaturunabhngige konstante Tem-
3.2.7 Zusammenfassung
Bild 61: Vergleich des Temperaturverlaufs mit den Ergebnissen aus [9]
55
whlte Temperaturleitzahl des Betons fhrt in Die Temperaturprofile aus der thermischen Analyse
der Berechnung dazu, dass hhere Temperatu- erzeugen thermische Verlngerungen bzw. thermi-
ren im oberflchennahen Querschnittsbereich sche Dehnungen im Querschnitt (siehe Bild 64).
ermittelt werden. Mit einer iterativen Berech-
In der iterativen Schnittgrenermittlung werden
nung unter Anpassung der Temperaturleitzahlen
die Zwangsschnittgren aus der Brandeinwirkung
knnten genauere Ergebnisse erzielt werden.
so bercksichtigt, dass die im Rahmen der thermi-
Es konnte eine gute bereinstimmung der FE- schen Analyse ermittelte nichtlineare Dehnungsver-
Ergebnisse der Software Hydra mit den FE-Er- teilung im Betonquerschnitt mit der spannungsab-
gebnissen der Software ABAQUS aus dem For- hngigen Dehnungsverteilung aus den Gebrauchs-
schungsvorhaben [9] festgestellt werden. Der lasten berlagert wird.
Vergleich erfolgte fr den Temperaturverlauf Unter der Hypothese des Ebenbleibens der Quer-
im Bauteil zum Zeitpunkt T = 90 min und T = schnitte ergibt sich die Dehnung des Querschnitts
120 min, in diesem Zeitraum entstehen erfah-
rungsgem die grten Zwangsschnittgren.
aus der Dehnungsebene bezogen auf den Schwer- 3.3.2 Temperaturabhngiges Materialverhalten
punkt und die Temperaturdehnungen zu [31]:
Die temperaturabhngigen Baustoffeigenschaften
werden nach DIN EN 1992-1-2 [4] angesetzt und
nachfolgend vorgestellt.
Fr jedes Element werden die nichtlinearen Span- Bild 65 zeigt die Festigkeitsreduzierung des Betons
nungen ermittelt und zu Gesamtschnittgren inte- in Abhngigkeit der Temperatur (Kurve 1: quarzhal-
griert, die in der iterativen Berechnung als nichtli- tiger Zuschlag, Kurve 2: kalksteinhaltiger Zu-
neare Steifigkeiten oder plastische Krmmungen schlag). Bei Temperaturen grer 100 C nimmt die
verwendet werden: Festigkeit ab, bei 800 C sind nur noch 20 % der
Ausgangsfestigkeit vorhanden.
Bild 66 zeigt die bei der Berechnung bercksichtig-
ten Spannungs-Dehnungslinien des Betons auf
Grundlage der Tabelle 3.1 der DIN EN 1992-1-2 [4].
Aus den Spannungs-Dehnungslinien zeigt sich die
deutliche Abnahme des E-Moduls mit zunehmen-
der Temperatur. Die in der Berechnung bercksich-
Eine analytische Lsung ist nicht mglich, da aus
tigten Arbeitslinien enthalten bereits die Anteile aus
drei Gleichungen neun Unbekannte zu ermitteln
Kriechen durch Bercksichtigung eines geringeren
sind [31]. Die Schnittgrenermittlung erfolgt daher
Tangentenmoduls gem DIN EN 1992-1-2 [4].
iterativ unter Variation der Steifigkeiten und Anpas-
sung des Bewehrungsgehaltes.
Das Bild 67 zeigt die Festigkeitsreduzierung des ber den Ansatz der Spannungsdehnungslinien
Betonstahls in Abhngigkeit der Temperatur des kaltverformten Betonstahls sind auf der siche-
(Kurve 1: BSt 500 warmgewalzt, Kurve 2: BSt 500 ren Seite liegend auch die Eigenschaften des
kaltverformt und Kurve 3: Druckbewehrung und warmgewalzten Betonstahls abgedeckt. Dies ist
Zugbewehrung mit s,fi < 2 %). Die Festigkeit des damit zu begrnden, dass der warmgewalzte Be-
Betonstahls nimmt ab einer Temperatur von ca. tonstahl (Bild 65, Kurve 1) einen etwas geringeren
300 C (kaltverformt) bzw. 400 C (warmgewalzt) Festigkeitsverlust als der kaltverformte Betonstahl
ab. Die kritische Betonstahl-Temperatur fr die (Bild 65, Kurve 2) hat.
Tragfhigkeit ist bei ca. 500 C zu sehen, da hier
eine Reduzierung auf ca. 60 % der Streckgrenze
eintritt und damit das Spannungsniveau des Ge- 3.3.3 Bestimmung der Abplatztiefen
brauchszustands erreicht wird. Beton mit PP-Fasern
Bild 68 zeigt die bei der Berechnung bercksichtig- Bei den statischen Berechnungen fr den Tunnel-
ten temperaturabhngigen Spannungsdehnungs- querschnitt aus Beton mit PP-Fasern werden die vol-
linien fr den Betonstahl BSt 500 (kaltverformt). len Querschnittsdicken ohne Bercksichtigung von
Bei Betonstahltemperaturen grer 300 C treten Abplatzungen angesetzt. Die Zulssigkeit der Ver-
temperaturabhngige plastische Dehnungen des nachlssigung von Abplatzungen gegenber den An-
Betonstahls auf. Zur Vermeidung erhhter Verfor- nahmen in den thermischen Analysen TA 5 und TA 6
mungen des Tragwerks und damit erhhten Sanie- (siehe Tabelle 6) wird folgendermaen begrndet:
rungsaufwandes sollte die max. Betonstahltempe- Die in den thermischen Analyse TA 5 und TA 6
ratur auf 300 C beschrnkt bleiben. angenommene Abplatztiefe von 4 cm (mittlere
Abplatztiefe 3 cm + 1 cm Vorhaltema), basie-
rend auf Ergebnissen des Grobrandversuches
an einem Rechteckrahmen [10] aus Faserbeton
(PP-Fasern), ist als relativ hoher Wert zu sehen
und wurde im Sinne einer Risikobetrachtung in
dieser Hhe fr die thermische Analyse gewhlt.
Dass diese Hhe nicht reprsentativ ist, zeigt
auch der Vergleich mit den Ergebnissen aus den
Grobrandversuchen mit Gewlbequerschnitten
[10] aus Faserbeton (PP-Fasern), wo lediglich
mittlere Abplatztiefen von 2 mm und 6 mm fest-
gestellt wurden. Die relativ hohe Abplatztiefe bei
dem Rechteckrahmen wird gem [10] auf Fehl-
stellen mit unzureichender Anzahl von Fasern
und damit auf ein Qualittssicherungsproblem
bei der Herstellung des Probekrpers zurckge-
Bild 67: Verringerung der charakteristischen Festigkeit von
Stahl in Abhngigkeit der Temperatur [4] fhrt. Als Grnde werden die spte Faserzugabe
zum Frischbeton und die sehr steife Frischbeton-
konsistenz genannt [10]. Die Abplatztiefen sind
daher als nicht reprsentativ zu sehen. Die pra-
xisgerechte und qualittsgesicherte Herstellung
von Faserbeton soll noch im Rahmen von Pilot-
projekten in der Ausfhrung optimiert bzw. best-
tigt werden. Es wird derzeit davon ausgegangen,
dass zuknftig grere und generelle Qualitts-
sicherungsprobleme hinsichtlich der Faservertei-
lung dann ausgeschlossen werden knnen.
Variation der Abplatztiefe und der Brandeinwir- Querschnittsreduzierung im Bereich der Beton-
kung (ZTV-ING-Kurve bzw. verlngerte ZTV-ING- deckung und hat somit keinen Einfluss auf die
Kurve) dargestellt. Es zeigt sich, dass bei einer Bemessung, da die statische Nutzhhe gleich
wahrscheinlichen Abplatztiefe von < 3 cm die Be- bleibt. Im Bereich der Rahmenecken mit nega -
tonstahl Temperatur im Bereich von ca. 370 C tiven Biegemomenten nehmen zwar die Hhe
(siehe TA 7, Bild 69) liegt. Nach Bild 67 ist damit der Betondruckzone und damit die statische
eine Festigkeit des Betonstahls von 100 % Nutzhhe ab, andererseits resultiert aus der klei-
(warmgewalzt) bzw. 95 % (kaltverformt) vorhan- neren Biegesteifigkeit durch die Bauteildickenre-
den, womit eine ausreichende Tragfhigkeit duzierung auch ein entsprechend kleineres
sichergestellt ist. Auch bei Abplatztiefen von 4 cm Zwangsbiegemoment.
liegt bei Einwirkung der ZTV-ING-Kurve die maxi-
Das Abplatzrisiko bzw. die Abplatztiefe ist bei
male Betonstahltemperatur unter der kritischen
realen Tunnelbrnden aufgrund des hheren Be-
Betonstahl-Temperatur von 500 C (siehe Kapitel
tonalters und damit niedrigerer Betonfeuchte im
3.3.2). Fr die Lastflle nach dem Brand haben
Randbereich gegenber den 130 d alten Probe-
die nichtreversiblen Festigkeitsminderungen auf
krpern der Grobrandversuche [10] grundstz-
60 % bei kaltverformtem Betonstahl zur Folge,
lich geringer.
dass die Gebrauchslastflle nach dem Brand nur
mit einer Sicherheit von 1,0 und nicht mit den Als Fazit kann somit festgehalten werden, dass die
normgemen Sicherheiten nachgewiesen wer- Vernachlssigung von geringen Abplatzungen bei
den knnen. Weiter resultieren aus den erhhten den statischen Berechnungen fr Beton mit PP-Fa-
Betonstahltemperaturen grere plastische Ver- sern keinen wesentlichen Einfluss auf die Bemes-
formungen. Aus diesen Sachverhalten resultiert sungsergebnisse hat.
ein erhhter Sanierungsbedarf, um die normge-
me Sicherheit zur Wiederinbetriebnahme si- Beton ohne PP-Fasern
cherzustellen.
Bei den statischen Berechnungen fr den Tunnel-
Eine luftseitige Bauteildickenreduzierung bis querschnitt aus Beton ohne PP-Fasern werden die
3 cm hat keinen wesentlichen Einfluss auf die aus den Brandversuchen [10] abgeleiteten Abplat-
Bemessungsergebnisse. Im Bereich der positi- zungen und Zwangsbeanspruchungen entspre-
ven Biegemomente (Zugzone luftseitig) liegt die chend den thermischen Analysen TA 3 und TA 4
(siehe Tabelle 6) angesetzt. Demnach wird eine Be- Beton ohne PP-Fasern
tonabplatzung von 8 cm bercksichtigt. Die Beton-
abplatzungen werden in der Decke bercksichtigt, BQ 3: RQ 26t, Beton ohne PP-Fasern, ZTV-
da die Auswertung der Brandversuche [10] gezeigt ING-Brandkurve, 8 cm Abplatzung in Decke
hat, dass die Abplatzungen im Bereich der Wnde (thermische Analyse 3),
deutlich geringer sind bzw. nicht auftreten. Statische BQ 4: RQ 26t, Beton ohne PP-Fasern, verln-
Voruntersuchungen haben gezeigt, dass ein Ansatz gerte ZTV-ING-Brandkurve, 8 cm Abplatzung in
der Betonabplatzungen von 8 cm auch in den Wn- Decke (thermische Analyse 4).
den keinen entscheidenden Einfluss auf die Schnitt-
grenermittlung hat. Lastfallkombinationen/Teilsicherheitsbeiwerte
Die Schnittgrenermittlung erfolgt fr die auerge-
whnliche Bemessungssituation nach DIN-FB 101,
3.3.4 Berechnungsvariationen
Es werden Berechnungen fr Beton mit PP-Fasern Kapitel II, Ziffer 9.4.2 (siehe auch Kapitel 2.1.4).
und Beton ohne PP-Fasern und den entsprechen- Die Teilsicherheitsbeiwerte fr die Baustoffe wer-
den Anstzen der Betonabplatzungen durchgefhrt. den in Abweichungen zu DIN-FB 102 (siehe Kapitel
Gem Aufgabenstellung ist der Einfluss aus der 2.1.4) sowohl fr Beton als auch fr Betonstahl
Einwirkung einer ZTV-ING-Brandkurve und der ver- gem DIN EN 1992-1-2, Ziffer 2.3 [4] und DIN EN
lngerten ZTV-ING-Brandkurve auf das Tragverhal- 1992-1-2/NA [32] auf 1,0 festgelegt.
ten zu untersuchen. Fr jede Berechnung werden die Lastfallkombina-
Hieraus resultieren insgesamt folgende Berech- tionen analog dem vereinfachten Brandlastnach-
nungsvariationen: weis gem Kapitel 2.3 mit Vernachlssigung der
Temperaturlastflle Sommer und Winter berck-
Beton mit PP-Fasern sichtigt:
LK 1: max H + min V + Brand links,
BQ 1: RQ 26t, Beton mit PP-Fasern, ZTV-ING-
Brandkurve, 0 cm Abplatzung (thermische Analy- LK 2: min H + max V + Brand links.
se 1),
Da die Zwangsschnittgren aus der Brandbean-
BQ 2: RQ 26t, Beton mit PP-Fasern, verlnger- spruchung in Abhngigkeit der entsprechenden
te ZTV-ING-Brandkurve, 0 cm Abplatzung (ther- zeitabhngigen thermischen Dehnungen variieren,
mische Analyse 2). wird vorab eine Berechnung fr die Zeitstufen t = 0,
Bild 70: Verlauf des Sttzbiegemomentes in der Decke (Bereich Mittelwand) in Abhngigkeit der Zeit
60
30, 60, 90, 120, 150 und 180 Minuten nach Brand- 3.3.5 Nachweise fr Beton mit PP-Fasern
beginn durchgefhrt. Bild 70 zeigt den Verlauf des
Zwangsbiegemomentes aus Brand in der Decke Schnittgren/Bemessung fr BQ 1
ber die Zeit. Die maximalen Zwangsbiegemomen- Nachfolgend sind die Umhllende der minimalen
te entstehen demnach bei Einwirkung der ZTV- und maximalen Schnittgren (Normalkraft (Bild 71
ING-Kurve zum Zeitpunkt ca. T = 90 min und bei und Bild 72)/Biegemoment (Bild 73 und Bild 74))
Einwirkung der verlngerten ZTV-ING-Kurve zum und die entsprechende Bewehrung (Bild 75) fr den
Zeitpunkt ca. T = 120 min. Dies bedeutet, dass die Berechnungsquerschnitt 1 (RQ 26t, Beton mit
maximale Zwangsschnittgren in der Abkhlpha- PP-Fasern, ZTV-ING-Brandkurve, 0 cm Abplat-
se nach der Vollbrandphase auftreten (siehe Bild zung) dargestellt.
70). Fr die genaueren Nachweise des Brandfalls
werden mit Einwirkung der ZTV-ING-Kurve daher
der Zeitpunkt T = 90 min und mit Einwirkung der
verlngerten ZTV-ING-Kurve der Zeitpunkt
T = 120 min gewhlt.
Schnittgren/Bemessung fr BQ 2
3.3.6 Nachweise fr Beton ohne PP-Fasern ca. auf Hhe der Nulllinie der Dehnungsverteilung
angeordnet wurde und die Materialeigenschaft des
Allgemeines Betonstahls auf 0,2 % der Ursprungswerte redu-
Die bercksichtigte Betonabplatzung von 8 cm in ziert wurde, hat die untere Bewehrung keinen Ein-
der Decke hat einen Ausfall der luftseitigen Beweh- fluss auf die Schnittgrenermittlung.
rung zur Folge, da bei einer blichen Betondeckung
der Bestandstunnel von 4 cm bis 6 cm durch die Schnittgren/Bemessung fr BQ 3
fehlende Verbundwirkung sowie die starke Erwr-
mung die luftseitige Bewehrung der Decke nicht Nachfolgend sind die Umhllende der minimalen
mehr tragfhig ist. und maximalen Schnittgren (Normalkraft (Bild 81
und Bild 82)/Biegemoment (Bild 83 und Bild 84))
Aus programmtechnischen Grnden wurde zur Er- und die entsprechende Bewehrung (Bild 85) fr den
hhung der Iterationsstabilitt eine untere Beweh- Berechnungsquerschnitt 3 (RQ 26t, Beton ohne
rung in einer Grenordnung von 0,08 cm2/m be- PP-Fasern, ZTV-ING-Brandkurve, 8 cm Abplatzung
rcksichtigt (siehe auch Bild 85). Da die Bewehrung in der Decke) dargestellt.
Nachfolgend sind die Umhllende der minimalen Der Vergleich der Bemessungsergebnisse fr die
und maximalen Schnittgren (Normalkraft (Bild 86 untersuchten Berechnungsquerschnitte BQ 1 bis
und Bild 87)/Biegemoment (Bild 88 und Bild 89)) BQ 4 fhrt zu folgenden Ergebnissen:
und die entsprechende Bewehrung (Bild 90) fr den
Berechnungsquerschnitt 4 (RQ 26t, Beton ohne Bei den genaueren rechnerischen Nachweisen
PP-Fasern, verlngerte ZTV-ING-Brandkurve, 8 cm des Brandfalls fhrt die Bercksichtigung von
Abplatzung in der Decke) dargestellt. Abplatzungen fr den Beton ohne PP-Fasern
(BQ 3 und BQ 4) zu keiner entscheidenden Ver-
nderung der Schnittgren und der erforder- naueren rechnerischen Nachweise untersucht. Zu-
lichen Bewehrung gegenber den Nachweisen stzlich zu dem reprsentativen Tunnelquerschnitt
fr den Beton mit PP-Fasern (BQ 1 und BQ 2). RQ 26t werden die breiten, zweizelligen Tunnel-
Dies ist darauf zurckzufhren, dass whrend querschnitte RQ 26T und RQ 33T sowie ein einzel-
des Brandes aufgrund des negativen Zwangs- liger Tunnelquerschnitt RQ 10,5T untersucht.
biegemomentes keine Zugbeanspruchung auf
der Deckeninnenseite auftritt und sich daher der
Ausfall der luftseitigen Bewehrung nicht ent- 4.2 Einfluss statisches System
scheidend auswirkt.
4.2.1 Tunnelquerschnitt RQ 26T
Bei den genaueren rechnerischen Nachweisen
des Brandfalls fhrt die Einwirkung der verln- Das Bild 91 zeigt den Tunnelquerschnitt RQ 26T.
gerten ZTV-ING-Kurve sowohl bei dem Beton Der RQ 26T hat gegenber dem RQ 26t zustzlich
mit PP-Fasern (BQ 2) als auch bei dem Beton einen Standstreifen. Die Konstruktionsdicken sind
ohne PP-Fasern (BQ 4) zu ca. 10 % hheren aufgrund einer Vorbemessung mit Auftriebsnach-
Zwangsbiegemomenten gegenber den Nach- weisen sowie aufgrund von Praxisbeispielen zu
weisen mit Einwirkung der ZTV-ING-Kurve (BQ 1,0 m fr die Sohle, 1,0 m fr die Auenwnde,
1 bzw. BQ 3). 0,8 m fr die Mittelwand und 1,2 m fr die Tunnel-
decke gewhlt worden.
Bild 98: Biegemomentenverlauf RQ 26T mit Brandbeanspruchung der Decke und beider Wnde [kNm]
Bild 99: Biegemomentenverlauf RQ 26T mit Brandbeanspruchung der Decke und der Auenwand [kNm]
72
Die Untersuchungen werden fr einen Beton mit platzungen, unter Einwirkung der ZTV-ING Kurve
PP-Fasern, d. h. ohne Bercksichtigung von Ab- durchgefhrt.
75
Nachfolgend sind die Umhllende der minimalen LK 2: min H + max V + Brand links.
und maximalen Schnittgre (Normalkraft (Bild 108
und Bild 109)/Biegemoment (Bild 110 und Bild 111) Zustzlich sind die Biegemomente aus dem Einzel-
und die entsprechende Bewehrung (Bild 113) dar- lastfall Brand dargestellt. (Bild 112)
gestellt.
Bild 108: Min Normalkraft auergewhnliche Bemessungs- Bild 111: Max Biegemomente auergewhnliche Bemes-
situation Brand [kN] sungssituation Brand [kN]
Bild 109: Max Normalkraft auergewhnliche Bemessungs- Bild 112: Max Biegemomente Einzellastfall Brand [kNm]
situation Brand [kN]
Bild 110: Min Biegemomente auergewhnliche Bemessungs- Bild 113: Erf. Bewehrung RQ 10,5T [cm2/m]
situation Brand [kNm]
76
4.2.4 Vergleich der Bemessungsergebnisse Es zeigt sich, dass die Zwangsschnittgren bei
gleicher Bauteildicke unabhngig vom statischen
Fr eine vergleichende Bewertung der Bemes- System in hnlicher Grenordnung liegen (Abwei-
sungsergebnisse fr die verschiedenen statischen chung ca. 5 %). Es wird daher angenommen, dass
Systeme sind neben den im Kapitel 4.2 vorgestell- der Einfluss des statischen Systems (Anzahl Zel-
ten Berechnungen noch zustzliche Berechnungen len, Gre Sttzweite) auf die Zwangsschnittgr-
mit variierenden Bauteildicken durchgefhrt wor- en aus dem Lastfall Brand als untergeordnet und
den, sodass insgesamt folgende Berechnungser- vernachlssigbar zu sehen ist.
gebnisse verglichen werden knnen:
Zwangsschnittkrfte Abweichung
M N
aus LF Brand in De - M [kNm] vom
[kNm] [kN]
ckenmitte Mittelwert
Tab. 11: Zwangsschnittkrfte in Deckenmitte unter Variation Bild 114: Zwangsnormalkraft NT aus behinderter Dehnung
des statischen Systems durch Temperaturbeanspruchung
77
mentes im Verhltnis zum entsprechend vergrer- tigt werden. Beim genaueren rechnerischen Nach-
ten Hebelarm zur Systemlinie. weis ist die Zunahme des Zwangsbiegemomentes
mit Erhhung der Bauteildicke deutlich geringer als
MT = NT e GI. 15 beim vereinfachten Nachweis.
neten Zwangsbiegemomenten aus den durchge- Der Feuchtegehalt des Betons beeinflusst die Tem-
fhrten Berechnungsvariationen (siehe Kapitel peraturverteilung im Beton. Mit steigendem Feuch-
4.2.4) dargestellt. tegehalt erfolgt durch die Verdampfung des Kapil-
larwassers eine Abnahme in der Temperaturleit-
Die theoretische Erhhung der Zwangsbiegemo- fhigkeit (siehe auch Kapitel 3.2.3). Untersuchun-
mente besttigen sich ber die Berechnungsergeb- gen an Tunnelinnenschalen von bestehenden Tun-
nisse relativ gut. Die Abweichungen von bis zu neln zeigen, dass bereits in einer Bauteiltiefe von
15 % bei dem genaueren rechnerischen Nachweis 3 cm Tiefe Feuchtegehalte von ber 3 Gew.-% ge-
sind auf die nichtlinearen Einflsse des Berech- messen wurden [25]. Das heit, die bei der thermi-
nungsverfahrens (Zustand II, temperaturabhngige schen Analyse in Anlehnung an die Betonfeuchte
Materialeigenschaften) zurckzufhren. des Probekrpers aus den Grobrandversuchen
[10] angesetzte Betonfeuchte von 4 % ist ein realis-
tischer Wert. Eine geringere Betonfeuchte in den
ersten 3 cm und eine mgliche Bandbreite der Be-
Fazit
Die Bauteildicke hat entscheidenden Einfluss auf tonfeuchte von 3 %-5 % in einer Bauteiltiefe > 3 cm
die Gre des Zwangsbiegemomentes und muss haben keinen entscheidenden Einfluss auf die ther-
bei der Nachweisfhrung entsprechend bercksich- mische Analyse.
78
Der Feuchtegehalt des Betons beeinflusst das Ab- Die Art des Betonzuschlags hat Einfluss auf die Be-
platzverhalten des Betons (siehe auch Kapitel rechnungen durch differenzierte Werte fr die Wr-
3.2.3) und hat damit Einfluss auf das Tragvermgen meleitfhigkeit (Bild 48), fr die thermischen Deh-
des Bauwerks. nungen (Bild 62) und fr die temperaturabhngigen
Betondruckfestigkeiten (Bild 65).
Bei trockenem Beton im Randbereich entstehen
keine Abplatzungen. Mit zunehmendem Feuchte- Es zeigt sich, dass fr quarzhaltigen Zuschlag ge-
gehalt im Beton steigt das Abplatzrisiko. Ab einem genber kalkhaltigem Zuschlag hhere Werte fr
Feuchtegehalt von 3 % kann von einem hohen Ab- die Wrmeleitfhigkeit und fr die thermischen
platzrisiko ausgegangen werden [30]. Dehnungen sowie eine grere temperaturabhn-
gige Verringerung der Druckfestigkeit zu berck-
Der thermischen Analyse TA 3 und TA 4 (Tabelle 6) sichtigen sind. Fr die Berechnung im Rahmen des
liegen die Abplatztiefen aus den Grobrandversu- Forschungsvorhabens wurde quarzhaltiger Zu-
che [10] an belasteten Probekrpern aus Beton schlag bercksichtigt.
ohne PP-Fasern zugrunde. Der Feuchtegehalt der
Probekrper betrug zum Zeitpunkt der Brandversu- Fr eine quantitative Bewertung des Einflusses
che 4 %, womit davon ausgegangen werden kann, wurde fr die Berechnung BQ 1 (RQ 26t, Beton mit
dass die Annahmen hinsichtlich Abplatztiefe bei PP-Fasern, ZTV-ING-Kurve) eine Vergleichsbe-
den thermischen Analysen TA 3 und TA 4 und dem- rechnung unter Ansatz der Materialeigenschaften
entsprechend bei den statischen Berechnungen fr Beton mit kalkhaltigem Zuschlag durchgefhrt.
die oberen Werte einer mglichen Bandbreite ab- Die Berechnungen erfolgen fr den Zeitpunkt
decken. t = 90 min, da zu diesem Zeitpunkt die maximalen
Zwangsschnittgren entstehen. Es werden die
thermischen Dehnungen nach Bild 62 (Kurve 2:
kalksteinhaltiger Zuschlag) und die temperaturab-
Fazit
Es kann davon ausgegangen werden, dass die in hngige Verringerung der Druckfestigkeit nach Bild
den Berechnungen angenommene Betonfeuchte 65 bercksichtigt. Eine Anpassung der Wrmeleit-
von 4 % die praxisblichen Werte ausreichend ab- fhigkeit ist nicht erforderlich, weil das nationale An-
deckt. Die Mglichkeit einer freien Wahl der Beton- wendungsdokument der DIN EN 1992-1-2 [32] den
feuchte durch den Statikaufsteller mit mglichem Ansatz der oberen Kennlinie, d. h. fr quarzhaltigen
Ansatz einer Betonfeuchte < 4 % wird nicht emp- Zuschlag, vorschreibt.
fohlen, da im Vorfeld zur Erstellung des Bauwerkes
Tabelle 12 zeigt die maximalen Biegemomente und
keine Erkenntnisse ber eine evtl. geringere Beton-
Normalkrfte in Deckenmitte unter Variation des
feuchte zum Zeitpunkt eines mglichen Brandes
Betonzuschlags.
vorliegen.
Der rechnerische Ansatz der Materialwerte fr
quarzhaltigen Zuschlag fhrt zu hheren Zwangs-
4.5 Einfluss Betonzuschlag schnittgren im Brandfall. Die Differenz der
Zwangsschnittgren betrgt im Mittel ca. 20 %,
Die Zuschlagsart hat Einfluss auf die Berechnung nach berlagerung mit den Schnittgren aus den
durch differenzierte thermische Materialeigenschaf-
ten und des Weiteren auf die Abplatztiefe durch dif-
ferenzierte thermomechanische Prozesse. Im Fol- Betonzuschlag
eigenschaften von Betonen mit quarzhaltigem bzw. Tab. 12: Zwangsschnittkrfte in Deckenmitte aus LF Brand
kalksteinhaltigem Zuschlag enthalten. unter Variation des Zuschlages, BQ 1
79
Gebrauchslastfllen betrgt die Differenz ca. 10 %. nungen auch die Betone mit kalkhaltigen Zuschl-
Die statischen Berechnungen im Rahmen dieses gen abgedeckt.
Forschungsvorhabens bercksichtigen die Mate-
rialwerte fr quarzhaltigen Zuschlag und liegen Mgliche Anforderungen an die Zuschlagsart als
damit auf der sicheren Seite. Vorgabe fr den Faserbeton in der ZTV-ING sollten
nach abschlieender Auswertung und Verffentli-
chung der Ergebnisse des aktuellen Forschungs-
Abplatztiefe vorhabens an der MFPA Leipzig [34] formuliert wer-
den. Die gezielte Auswahl eines Betonzuschlags
Weiter hat die Art des Betonzuschlags Einfluss auf
auf Grundlage von speziellen Untersuchungen
das Abplatzverhalten durch differenzierte thermo-
knnte gegebenenfalls auf Tunnel mit erhhten
mechanische Prozesse (unterschiedliche Ausdeh-
baulichen Sicherheitsanforderungen fr den Brand-
nung Zuschlag und Zementstein) und chemisch-
fall (z. B. Absenktunnel) beschrnkt werden.
mineralogische Prozesse (Quarzsprung bzw. De-
karbonatisierung) [29, 30].
als auch fr den Beton mit PP-Fasern (OB 2) unter 4.7 Einfluss Baugrundsteifigkeit
Belastung der Brandeinwirkung ausgesetzt. Die
Belastung des Probekrpers wurde auf Grundlage Die Baugrundsteifigkeit und der daraus resultieren-
von reprsentativen Spannungsverhltnissen im de Bettungswiderstand haben Einfluss auf die
Rahmenquerschnitt bestimmt. Die resultierende Zwangsschnittgren aus Brand. Mit zunehmen-
Druckspannung betrug ca. 27 % der charakteristi- dem Bettungswiderstand nimmt die Dehnungsbe-
schen Betondruckfestigkeit. Die Spannungsverhlt- hinderung zu und dementsprechend erhhen sich
nisse in den Probekrpern [10] haben eine relativ die Zwangsschnittgren.
gute bereinstimmung mit den Spannungsverhlt-
In den statischen Berechnungen sind ein vertikaler
nissen im gewhlten Berechnungsquerschnitt des
Bettungsmodul von 5 MN/m3 und ein horizontaler
zweizelligen Tunnelrahmens RQ 26t. Die in den
Bettungsmodul von 2 MN/m3 angesetzt worden.
vorliegenden statischen Berechnungen bercksich-
Diese Bettungsmoduli reprsentieren relativ weiche
tigten Abplatzungen korrespondieren daher hin-
Bden.
sichtlich der Randbedingungen mit den Ergebnis-
sen des Grobrandversuches [10]. Um den Einfluss der Baugrundsteifigkeit auf die
Zwangsschnittgren zu quantifizieren, sind
Vergleichsrechnungen mit Bettungsmoduli von
80 MN/m3 (vertikal) und 40 MN/m3 (horizontal)
Tragfhigkeitsreserven
Unter Bercksichtigung von mglichen Abplatzun- durchgefhrt worden, womit eine Bettung im Fels
gen bei Beton ohne PP-Fasern mit Freilegen der bercksichtigt ist.
luftseitigen Bewehrung ist aufgrund der erhhten
Tabelle 13 zeigt die maximalen Biegemomente und
Betonstahltemperaturen bis 1.200 C die Beweh-
Normalkrfte in Deckenmitte in Abhngigkeit der
rung nicht mehr tragfhig (siehe Bild 65). In Abhn-
Bettungsverhltnisse fr den Berechnungsquer-
gigkeit der objektspezifischen Randbedingungen,
schnitt BQ 1 (RQ 26t, ZTV-ING-Kurve).
insbesondere der Auflast, kann keine ausreichende
Standsicherheit nachgewiesen werden. Der ent-
scheidende Lastfall bei Ausfall der luftseitigen Be- Fazit
wehrung ist der Lastfall nach dem Brand, da sich
durch den Wegfall des negativen Zwangsbiegemo- Aus dem hheren Bettungswiderstand resultieren
ments aus Brand das positive Feldmoment und hhere Zwangsschnittkrfte, insbesondere Normal-
damit die luftseitige Zugbeanspruchung erhhen. krfte. Die Erhhung der Schnittkrfte hat aber kei-
Der Lastfall nach dem Brand mit Untersuchung des nen wesentlichen Einfluss auf den erforderlichen
Einflusses der ueren Belastung wird im Kapitel 5 Bewehrungsgehalt (Unterschied < 5 %). Dies ist
untersucht. durch die positive Wirkung der hheren Druck-
normalkraft zu begrnden, womit der Einfluss des
hheren Biegemomentes bei der Bemessung kom-
Fazit pensiert wird. Der Einfluss der Baugrundsteifigkeit
Die im Rahmen des Forschungsvorhabens berck- kann daher als gering bezeichnet werden.
sichtigten Abplatzungen beruhen auf Ergebnissen
von Grobrandversuchen, wobei die Druckspan-
nungen aus uerer Belastung in den Probekr-
vertikale/horizontale
Zwangsschnittkrfte aus Bettung [MN/m3]
pern ca. 27 % der charakteristischen Druckfestig-
LF Brand in Deckenmitte
5/2 80/40
keit betrugen und damit nach [30] ein erhhtes
N [kN] -100 -360
Abplatzrisiko abgedeckt ist. Die Annahmen hin-
sichtlich der Abplatzungen liegen somit ausrei- M [kNm] -650 -726
chend auf der sicheren Seite. Tab. 13: Zwangsschnittkrfte in Deckenmitte aus LF Brand
unter Variation der Bettung
Die uere Belastung hat Einfluss auf die Tragf-
higkeit insbesondere fr den Lastfall nach dem
Brand bei Bercksichtigung von Abplatzungen und
Ausfall der luftseitigen Bewehrung. Der Einfluss
wird im Kapitel 5 untersucht.
81
Die Berechnungen erfolgen ebenfalls mit dem Pro- In Abhngigkeit der maximal erreichten Temperatu-
gramm STAR2 von Sofistik. Das gewhlte Berech- ren ist eine lamellenartige Einteilung des Beton-
nungsverfahren bercksichtigt das nichtlineare Ma- querschnittes mit dazugehrigen mittleren Beton-
terialverhalten des Stahlbetons unter Bercksichti- restdruckfestigkeiten vorgenommen worden. Diese
gung des Rissverhaltens und der damit einherge- Lamelleneinteilung ist bei der Diskretisierung des
henden Steifigkeitsabminderung (Zustand II). Betonquerschnittes im statischen System berck-
sichtigt worden.
Lamelle 4 (7 cm bis 9 cm von Bauteilober- rialeigenschaft fr den Betonstahl ist in dem Statik-
flche): Beton mit 80 % Restfestigkeit, programm bercksichtigt worden.
Lamelle 5 (9 cm bis 12 cm von Bauteilober- Die statischen Berechnungen werden fr den Tun-
flche): Beton mit 90 % Restfestigkeit, nelquerschnitt RQ 26t fr den Beton mit PP-Fasern
durchgefhrt.
Lamelle 6 (12 cm bis 22 cm von Bauteilober-
flche): Beton mit 95 % Restfestigkeit, 5.2.2 Tunnelquerschnitt RQ 26t
Lamelle 7 (ab 12 cm von Bauteiloberflche): Schnittgren/Bemessung
keine Einschrnkung der Betondruckfestigkeit.
Nachfolgend sind die Umhllende der minimalen
Weiter ist in Bild 118 die Achslage der Bewehrung und maximalen Schnittgren (Normalkraft (Bild
dargestellt, woraus die maximale Stahltemperatur 119 und Bild 120)/Biegemoment (Bild 121)) und die
abgeleitet werden kann. Diese betrgt 350 C, wor- entsprechende Bewehrung (Bild 122) dargestellt.
aus nach Bild 117 fr kaltverformten Betonstahl Es zeigt sich, dass der Lastfall nach dem Brand
eine Restfestigkeit von 95 % resultiert. Diese Mate- nicht bemessungsrelevant wird.
Bild 119: Min Normalkraft auergewhnliche Bemessungssituation nach dem Brand [kN]
Bild 120: Max Normalkraft auergewhnliche Bemessungssituation nach dem Brand [kN]
84
Bild 121: Min/Max Biegemomente auergewhnliche Bemessungssituation nach dem Brand [kNm]
Bei den statischen Berechnungen fr den Tunnel- querschnittes mit dazugehrigen mittleren Beton-
querschnitt aus Beton ohne PP-Fasern werden die restdruckfestigkeiten vorgenommen worden. Diese
aus den Brandversuchen [10] abgeleiteten Abplat- Lamelleneinteilung ist bei der Diskretisierung des
zungen entsprechend der thermischen Analyse Betonquerschnittes im statischen System berck-
TA 3 (siehe Tabelle 6) angesetzt. Demnach werden sichtigt worden.
eine Abplatzung von 8 cm und damit ein Ausfall der Der Betonquerschnitt wird in sieben Lamellen auf-
luftseitigen Bewehrung zugrunde gelegt. geteilt:
In Bild 123 sind die Ergebnisse der thermischen Lamelle 1 (0 cm bis 8 cm von Bauteiloberflche):
Analyse TA 3 mit dem FE-Programm Hydra unter Abplatzung bzw. Beton ohne Restfestigkeit,
85
Bild 128: Normalkraft aus auergewhnlicher Bemessungssituation nach dem Brand [kN]
87
Bild 129: Biegemomente aus auergewhnlicher Bemessungssituation nach dem Brand [kNm]
Bild 130: Biegebewehrung aus auergewhnlicher Bemessungssituation nach dem Brand [cm2/m]
Bild 131: Verformungen aus auergewhnlicher Bemessungssituation nach dem Brand (Zustand II) [mm]
88
Schnittgren/Bemessung
Bild 132: Normalkraft aus auergewhnlicher Bemessungssi- Bild 135: Verformungen aus auergewhnlicher Bemessungs-
tuation nach dem Brand [kN] situation nach dem Brand (Zustand II) [mm]
Schnittgren/Bemessung
Bild 137: Normalkraft aus Lastkombination max V/min H [kN] Bild 140: Verformungen (Zustand II) [mm]
Bild 138: Biegemomente aus Lastkombination max V min H Bild 141: Nachweis plastische Rotation
[kNm]
90
gewhlt As
Erf. Bewehrung As [cm2/m]
[cm2/m]
Schnitt
aus aus aus aus aus aus aus aus aus
/cm cm2/m
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Decke, Feld, luftseitig 35,4 46,0 16,4 19,4 33,0 13,9 12,0 12,0 12,9 20/10 31,42
25/12,5
Deckenanschnitt Mitte, erdseitig 39,4 17,2 34,4 62,2 36,5 23,8 32,5 29,6 47,31
+ 16/25
68,1
14/12,5
Deckenanschnitt auen, erdseitig 12,0 14,0 12,0 12,0 12,0 14,8 15,0 12,0 18,48
+ 14/25
18,9
16/10
Wandanschnitt oben, erdseitig 15,9 24,6 12,0 12,0 25,5 25,2 26,6 17,6 30,16
+ 16/20
29,9
Wand, Feld, erdseitig 14,7 27,3 12,0 12,0 18,8 23,1 16,0 17,5 12,0 16/10 20,11
Wand, Feld, luftseitig 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 14/12,5 12,32
16/10
Wandanschnitt unten, erdseitig 19,5 13,4 12,0 29,3 15,4 12,0 12,0 12,0 27,81
+ 14/20
35,1
16/12,5
Sohlanschnitt auen, erdseitig 16,5 12,0 12,0 21,2 15,2 12,0 12,4 12,0 22,24
+ 14/25
31,5
20/12,5
Sohle, Feld, luftseitig 39,6 20,9 18,9 31,4 19,2 12,0 12,0 20,0 37,7
+ 20/25
49,3
25/12,5
Sohlanschnitt Mitte, erdseitig 44 21,0 37,1 64,2 28,1 16,0 16,2 25,6 47,31
+ 16/25
71,9
Mittelwandanschnitt unten 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 14/12,5 12,32
14/10
Mittelwandanschnitt oben 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 12,0 23,09
+ 14/20
13,4
Tab. 14: Zusammenstellung der Bewehrung fr Tunnelquerschnitt RQ 26t, Beton mit PP-Fasern, 4 m Auflast
Die statischen Nachweise fr den Lastfall nach ber die genaueren rechnerischen Nachweise
dem Brand sind nicht bemessungsrelevant. Auf- des Brandfalls konnten fr den untersuchten
grund des Verhltnisses von erforderlicher Be- Tunnelquerschnitt RQ 26t mit den Berechnungs-
wehrung zu vorhandener Bewehrung ist min- querschnitten BQ 3 (4 m Auflast, ZTV-ING-
destens ein Sicherheitsniveau fr den Bauzu- Brandkurve) und BQ 4 (4 m Auflast, verlngerte
stand (LF 2 nach DIN 1054) vorhanden. ZTV-ING-Brandkurve) eine ausreichende
Standsicherheit nachgewiesen werden, wobei
Die durchgefhrten thermischen Analysen mit
die erforderliche Bewehrung unterhalb der ma-
Einwirkung der ZTV-ING-Kurve haben zum Er-
gebenden Bewehrung aus den Gebrauchstaug-
gebnis, dass bei einer Betondeckung von nom
lichkeitsnachweisen liegt.
c = 6 cm (Annahme Bewehrungsachse: 7,2 cm,
siehe Kapitel 2.1.3) unter der Voraussetzung kei- Bei den statischen Nachweisen nach dem
ner Betonabplatzungen die Temperatur der luft- Brand konnte eine ausreichende Standsicher-
seitigen Biegebewehrung (Achse) bei ca. heit ber bliche lineare und nichtlineare Be-
250 C liegt (siehe Bild 69). Die Einhaltung einer rechnungsverfahren (Zustand II) nicht nachge-
Betonstahltemperatur (Achse) von 300 C wiesen werden. Gegenber den Nachweisen
kann bei einer verringerten Betondeckung von whrend des Brandes liegt durch den Entfall des
ca. nom c = 4,5 cm (Annahme Bewehrungsach- negativen Zwangsbiegemomentes aus dem
se: 5,7 cm) rechnerisch eingehalten werden Brand ein positives Biegemoment im Decken-
(siehe Bild 38). Eine planmige Reduzierung feld mit Zugbeanspruchung auf der Innenseite
der Betondeckung von nom c = 6 cm auf ca. vor, wodurch der Ausfall der luftseitigen Beweh-
4,5 cm bewirkt insbesondere beim Rissbreiten- rung entscheidenden Einfluss auf das Tragver-
nachweis eine Bewehrungseinsparung. Das mgen der Querschnitte hat.
mgliche Einsparpotenzial liegt bei ca. 150 /lfm
und ist damit relativ gering. Unter Bercksichti- ber das Berechnungsverfahren mit Ansatz
gung der mglichen Risiken von Betonabplat- eines plastischen Gelenkes in Deckenmitte
zungen, die auch bei Verwendung von PP-Fa- konnte fr den Tunnelquerschnitt RQ 26t mit 4 m
sern in einer Grenordnung von 2 cm mglich berdeckung (BQ 3) eine ausreichende Stand-
sind, wird eine Reduzierung der Betondeckung sicherheit fr den Lastfall nach dem Brand im
mit den mglichen Konsequenzen einer zu Rahmen der auergewhnlichen Bemessungs-
hohen Betonstahltemperatur nicht empfohlen. situation nachgewiesen werden. Die erforderli-
Wie aus Bild 38 abgeleitet werden kann, wird bei che Bewehrung liegt unterhalb der mageben-
einer Restbetondeckung von ca. 2-3 cm (Beton- den Bewehrung aus den Gebrauchstauglich-
deckung 4,5 cm abzgl. mglicher Abplatzung keitsnachweisen.
von ca. 2 cm) die kritische Betonstahltemperatur
Fr den Tunnelquerschnitt RQ 10,5T mit 4 m
der luftseitigen Biegebewehrung von 500 C
berdeckung konnte ber das Berechnungsver-
rechnerisch erreicht, was zu einer Reduzierung fahren mit Ansatz eines plastischen Gelenkes in
des Spannungsniveaus auf das Niveau des Ge- Deckenmitte keine ausreichende Standsicher-
brauchszustands (60 % der Streckgrenze) und heit fr den Lastfall nach dem Brand nachge-
entsprechenden plastischen Verformungen fhrt. wiesen werden.
Bei den statischen Berechnungen fr den Tunnel- eine ausreichende Standsicherheit fr den Last-
querschnitt aus Beton ohne PP-Fasern bzw. ohne fall nach dem Brand im Rahmen der auerge-
sonstige Brandschutzmanahmen wie Bekleidung whnlichen Bemessungssituation nachgewie-
wurden die aus den Brandversuchen [10] abgelei- sen werden. Die erforderliche Bewehrung liegt
teten Abplatzungen in einer Grenordnung von unterhalb der magebenden Bewehrung aus
8 cm und damit ein Ausfall der luftseitigen Beweh- den Gebrauchstauglichkeitsnachweisen.
rung zugrunde gelegt.
Die Berechnungen fr den Lastfall nach dem
Die Auswertung der Bemessungsergebnisse fr Brand sind fr die Einwirkung der ZTV-ING-
den untersuchten Tunnelquerschnitt fhrt zu folgen- Kurve gefhrt worden. Bei der Einwirkung der
den Ergebnissen: verlngerten ZTV-ING-Kurve haben die thermi-
93
schen Analysen gezeigt, dass hhere Tempera- gehend die Bewehrung aus den Gebrauchstaug-
turen im Bauteil resultieren und damit eine gr- lichkeitsnachweisen magebend wird. In der nach-
ere Abminderung der Restdruckfestigkeit des folgenden Kostenabschtzung werden dabei die
Betons nach Bild 66 vorzunehmen wre. Da die Bewehrungsgehalte aus den praxisblichen Ge-
Schwachstelle im Tragsystem das Deckenfeld brauchstauglichkeitsnachweisen (Rissbreitennach-
ist, wo die Druckzone erdseitig liegt, hat eine weise) im Zustand I herangezogen.
weitere Reduzierung der Druckfestigkeit im luft-
seitigen Bereich keine Auswirkung auf die Bie- In drei Bewehrungsschnitten resultieren Einsparun-
gebemessung. Im Bereich der Rahmenecken gen:
mit luftseitiger Druckzone liegen ausreichend Deckenanschnitt, auen, erdseitig:
Tragreserven vor, sodass hier eine weitere Re- 2 x (18,9 14,8) = 8,2 cm2/m,
duzierung der Betondruckfestigkeit keine ent-
scheidenden Auswirkungen hat. Auenwandanschnitt, oben, erdseitig:
2 x (29,9 25,2) = 9,4 cm2/m,
Es kann festgehalten werden, dass durch die
Einwirkung der verlngerten ZTV-ING-Kurve Mittelwandanschnitt, oben:
keine wesentlichen nderungen der Berech- 2 x (13,4 12) = 2,8 cm2/m.
nungsergebnisse fr den Lastfall nach dem
In der Summe liegt eine Einsparung von
Brand zu erwarten sind.
20,4 cm2/m vor.
Bisher liegen keine Regelungen vor, welches
Bei einem geschtzten Einfluss- bzw. Verlegebe-
Sicherheitsniveau fr die erforderliche Sanie-
reich der Bewehrungsschnitte in Tragrichtung (Zug-
rungsphase nach dem Brand einzuhalten ist.
kraftdeckungslinie) von ca. 250 cm, einem Gewicht
Aufgrund des mglichen lngeren Zeitbedarfes
von 0,0786 kg/cm3 und einem aktuellen, marktbli-
wird das Sicherheitsniveau fr den Bauzustand
chen Stahlpreis von 1.000 /t (bzw. 1 /kg) lsst
(LF 2 nach DIN 1054) empfohlen. Zum Errei-
sich folgende Kosteneinsparung abschtzen.
chen dieses Sicherheitsniveaus sind gegebe-
nenfalls unter Bercksichtigung des tatschli- 20,4 x 250 x 0,0786 x 1 = 401 /lfm Tunnel.
chen Schadensbildes zustzliche Sttzungs-
manahmen zu planen. Die mglichen Kosteneinsparungen variieren in Ab-
hngigkeit der Randbedingungen. Insbesondere
Es kann zusammengefasst werden, dass in Abhn- bei greren Bauteildicken und niedrigerer Auflast
gigkeit der Randbedingungen (statisches System, fhrt der genauere rechnerische Nachweis des
Beton- und Stahlgte, uere Belastung) bei Tun- Brandfalls zu hheren Kosteneinsparungen.
nel aus Beton ohne PP-Fasern (bzw. ohne sonstige
Brandschutzmanahmen wie Bekleidung) der Last-
fall nach dem Brand zu einem Tragwerksversagen
Kostenbewertung von Beton mit PP-Fasern
fhren kann. Nachfolgend wird abgeschtzt, welchen Einfluss
die Verwendung von Beton mit PP-Fasern auf die
Baukosten hat. Dabei sind insbesondere die Mehr-
6.3 Kostenbewertung kosten fr die Herstellung des Faserbetons mit dem
mglichen Entfall der verzinkten Mattenbewehrung
in der Decke in Bezug zu setzen.
Kostenbewertung der Einsparpotenziale durch
genaueren rechnerischen Nachweis
Mehrkosten Faserbeton: Die reinen Material-
Durch den genaueren rechnerischen Nachweis des
Brandfalls knnen gegenber dem bisherigen ver- kosten der PP-Fasern sind aufgrund der gerin-
einfachten Nachweis Bewehrungskosten einge- gen Menge in der Kubatur (ca. 2 kg/m3) nicht
spart werden. kostenentscheidend. Die Mehrkosten gegen-
ber dem Regelbeton resultieren insbesondere
Die mglichen Kosteneinsparungen werden fr den aus dem hheren Aufwand fr die Herstellung
reprsentativen Tunnelquerschnitt RQ 26t mit 4 m und Verarbeitung sowie den Qualittskontrollen.
berdeckung abgeschtzt. Die Tabelle 14 zeigt, Die Mehrkosten fr den Faserbeton gegenber
dass bei einem genaueren rechnerischen Nach- einem Regelbeton werden aktuell mit 15 /m3
weis des Brandfalls fr die ZTV-ING-Kurve durch- abgeschtzt. Die Abschtzung beruht auf der
94
Exemplarisch sind nachfolgend fr den Berech- im Mittel kleiner als 5 % sind. Dies kann als ausrei-
nungsquerschnitt 1 (RQ 26t Beton mit PP-Fasern, chend genau angesehen werden.
Auflast 4 m, ZTV-ING-Kurve) die Biegemomenten-
Nachfolgend wird ein Vergleich der Normalkrfte
verlufe aus dem genaueren rechnerischen Nach-
aus dem genaueren rechnerischen Nachweis und
weis und einer Berechnung mit einem abgeleiteten
der Berechnung mit dem quivalenten Temperatur-
quivalenten, linearen Temperaturgradienten ver-
gradienten vorgenommen. Der Unterschied ist als
gleichend gegenbergestellt. Dabei werden nicht
vernachlssigbar zu sehen. Da bei einem Recht-
die Zwangsbiegemomente aus dem Einzellastfall
eckquerschnitt die Zwangsnormalkraft aus dem
Brand miteinander verglichen, sondern die im Rah-
Brand nicht so ausgeprgt und bemessungsrele-
men der Lastfallkombination berlagerten Biege-
vant ist wie bei einem Gewlbe- oder Kreisquer-
momente aus den Gebrauchslastfllen und dem
schnitt, muss neben dem quivalenten Temperatur-
Zwangsbiegemoment, um den Einfluss der nichtli-
gradienten T keine zustzliche gleichmige Tem-
nearen Berechnung mit Bercksichtigung der tem-
peraturnderung T0 angegeben werden.
peraturabhngigen Materialkennwerte auf die Ge-
samtbeanspruchungen zu erfassen. Es zeigt sich, In den Kapiteln 6.4.2 bis 6.4.3 werden getrennt fr
dass die Abweichungen im Biegemomentenverlauf die Brandbeanspruchungen aus der ZTV-ING-
Kurve und der verlngerten ZTV-ING-Kurve die 6.4.2 quivalenter, linearer Temperatur-
bauteildickenabhngigen quivalenten Temperatur- gradient fr ZTV-ING-Kurve
gradienten aus den Ergebnissen der durchgefhr-
Fr die Brandbeanspruchung aus der ZTV-ING-
ten Berechnungen unter Variation der statischen
Kurve werden fr folgende Berechnungsquer-
Systeme und der Auflasten abgeleitet.
schnitte die quivalenten, linearen Temperaturgra-
Die Einflussparameter Betonfeuchte, Betonzu- dienten abgeleitet:
schlag, Baugrundsteifigkeit und Betondruckfestig-
RQ 10,5T, Decken- und Wanddicke:
keit sind entsprechend den Auswertungen im Kapi-
60 cm, Auflast: 4 m,
tel 4 als nicht bemessungsrelevant zu sehen bzw.
diese Parameter sind konservativ bei den genaue- RQ 10,5T, Decken- und Wanddicke:
ren rechnerischen Nachweisen bercksichtigt wor- 90 cm, Auflast: 4 m,
den.
RQ 10,5T, Decken- und Wanddicke:
120 cm, Auflast: 4 m,
RQ 10,5T, Decken- und Wanddicke:
150 cm, Auflast: 4 m,
97
RQ 26t, Decken- und Auenwanddicke: der Tunnelzelle) gesehen werden. Die Differen-
90 cm, Mittelwanddicke: 80 cm, Auflast: 4 m, zen liegen im Bereich mglicher Rechenunge-
nauigkeiten. In Analogie zu dem Tragverhalten
RQ 26t, Decken- und Auenwanddicke: von Durchlauftrgern sind fr drei- bzw. mehr-
120 cm, Mittelwanddicke: 80 cm, Auflast: 4 m, zellige Tunnelquerschnitte kein ungnstigeres
RQ 26t, Decken- und Auenwanddicke: Tragverhalten bzw. grere Zwangsschnittgr-
120 cm, Mittelwanddicke: 80 cm, Auflast: 1 m, en gegenber den untersuchten ein- und zwei-
zelligen Tunnelquerschnitten zu erwarten.
RQ 26T, Decken- und Auenwanddicke:
120 cm, Mittelwanddicke: 80 cm, Auflast: 4 m, Der quivalente Temperaturgradient kann als
unabhngig von der ueren Belastung gese-
RQ 26T, Decken- und Auenwanddicke: hen werden. Die Differenzen zwischen den Be-
150 cm, Mittelwanddicke: 80 cm, Auflast: 4 m, rechnungen fr den RQ 26t mit 1 m Auflast und
RQ 33T, Deckendicke: 150 cm, dem RQ 26t mit 4 m Auflast liegen im Bereich
Auenwanddicke:120 cm, mglicher Rechenungenauigkeiten.
Mittelwanddicke: 100 cm, Auflast: 1 m.
Auf Grundlage der obigen Auswertungen ist die li-
In Bild 147 sind die abgeleiteten quivalenten, li- neare Abhngigkeit des quivalenten Temperatur-
nearen Temperaturgradienten dargestellt. gradienten von der Bauteildicke in Form einer
magebenden Geraden in Bild 147 dargestellt.
Aus der grafischen Ergebnisdarstellung knnen fol- Die magebende Gerade ist auf der sicheren
gende Auswertungen vorgenommen werden: Seite liegend an der oberen Grenze der Linien-
schar festgelegt worden. Demnach sind bei einer
Der Einfluss der Bauteildicke auf den quivalen-
Bauteildicke von 60 cm ein linearer Temperaturgra-
ten Temperaturgradienten mit zunehmender
Bauteildicke nimmt der quivalente Temperatur- dient von 50 K und bei einer Bauteildicke von
gradient ab kann als nahezu linear gesehen 150 cm ein linearer Temperaturgradient von 20 K
werden. anzusetzen. Fr Bauteildicken zwischen 60 cm
und 150 cm ist linear zu interpolieren. Eine weitere
Der quivalente Temperaturgradient kann als Reduzierung des Temperaturgradienten fr Bau-
nahezu systemunabhngig (Anzahl und Breite teildicken grer 150 cm wird nicht empfohlen. Fr
98
Bauteildicken grer 150 cm sollte der Tempera- RQ 10,5T, Decken- und Wanddicke: 120 cm,
turgradient von 20 K angesetzt werden. Auflast: 4 m,
Der Temperaturgradient ist auf die Wnde und die RQ 10,5T, Decken- und Wanddicke: 150 cm,
Decke innerhalb einer Zelle anzusetzen. Im Rah- Auflast: 4 m,
men der Parameteruntersuchung im Kapitel 4.2.1
hat sich gezeigt, dass ein differenzierter Ansatz der RQ 33T, Deckendicke: 150 cm,
Brandeinwirkung in der Tunnelzelle (z. B. nur eine Auenwanddicke:120 cm,
Wand und die Decke) keinen entscheidenden Ein- Mittelwanddicke: 100 cm, Auflast: 1 m.
fluss auf die Schnittgrenverteilung hat und daher
vernachlssigt werden kann. In Bild 148 sind die abgeleiteten quivalenten
Temperaturgradienten dargestellt.
RQ 10,5T, Decken- und Wanddicke: 60 cm, Im Vergleich zur ZTV-ING-Kurve ergibt sich bei der
Auflast: 4 m, Einwirkung einer verlngerten ZTV-ING-Kurve ein
um 5 K erhhter Temperaturgradient.
RQ 10,5T, Decken- und Wanddicke: 90 cm,
Auflast: 4 m,
Weiter wird empfohlen, die erforderliche Beton- Fr Tunnel mit erhhten baulichen Sicherheits-
deckung in der ZTV-ING zu spezifizieren. Bisher anforderungen sind bei einer Bauteildicke von
wird in der ZTV-ING, Teil 5, Abschnitt 2, Ziffer 10.3.2 60 cm ein linearer Temperaturgradient von 55 K
pauschal eine Betondeckung von nom c = 6 cm an- und bei einer Bauteildicke von 150 cm ein
gegeben. Diese erhhte Betondeckung ist vom linearer Temperaturgradient von 25 K anzuset-
Grundsatz her nur fr die luftseitige Bewehrung in zen. Fr Bauteildicken zwischen 60 cm und
Decke und Wand erforderlich. ber die erhhte Be- 150 cm ist linear zu interpolieren.
tondeckung von nom c = 6 cm soll sichergestellt
werden, dass im Brandfall die Temperatur der luft- (2) Der erforderliche Bewehrungsquerschnitt
seitigen Bewehrung auf kleiner 300 C beschrnkt und die erforderliche Bewehrungsfhrung aus
wird. Fr die erdseitige Bewehrung der Decke und der Bemessung fr Gebrauchslasten nach DIN-
der Wnde sowie fr die Bewehrung der Sohle Fachbericht Betonbrcken sind zu berprfen
kann die Betondeckung ber das Kriterium der und ggf. anzupassen.
Dauerhaftigkeit bestimmt werden. Hier knnen die
Anforderungen des DIN-FB 102, Kapitel II, Ziffer
(3) Ergibt sich aus dem vereinfachten Nachweis
zeigt hat.
schutzmanahmen zu fhren. Zustzlich ist ein
rechnerischer Nachweis nach dem Brand unter
In einem zweiten Schritt wurde eine mechanische
Bercksichtigung der nichtreversiblen Festig-
Analyse fr die ausgewhlten Querschnitte durch-
keitsminderungen des Stahlbetons durch die
gefhrt, wo die resultierenden Zwngungen aus
Brandeinwirkung zu fhren. Beide Nachweise
der Temperaturverteilung der thermischen Analyse
sind fr die auergewhnliche Bemessungssi-
mit den magebenden Gebrauchslastfllen (Kalt-
tuation gem DIN-Fachbericht Einwirkungen
bemessung) berlagert wurden. Bei der Schnitt-
auf Brcken zu fhren. Fr eine lnger andau-
grenermittlung wurden die temperaturabhngi-
ernde Instandsetzungsphase nach dem Brand
gen Materialeigenschaften bercksichtigt.
ist das Sicherheitsniveau fr den Bauzustand
(LF 2 nach DIN 1054) unter Bercksichtigung
des tatschlichen Schadensbildes nachzuwei- In zustzlichen statischen Berechnungen wurde
sen. Gegebenenfalls sind zum Erreichen dieses der Lastfall nach dem Brand mit Bercksichtigung
Sicherheitsniveaus zustzliche temporre Stt- der vernderten Baustoffeigenschaften durch die
zungsmanahmen erforderlich. Brandeinwirkung nachgewiesen.
Entfalls der luftseitigen Bewehrung bei den sta- ein- und mehrzellige Tunnelquerschnitte mit Bau-
tischen Berechnungen im Lastfall nach dem teildicken grer 60 cm ein vereinfachtes Berech-
Brand ber bliche lineare und nichtlineare Be- nungsverfahren fr den Brandfall mit Vorgabe eines
rechnungsverfahren (Zustand II) zu einem Trag- von der Bauteildicke abhngigen linearen quiva-
werksversagen. Im Rahmen von zustzlichen lenten Ersatztemperaturgradienten vorgestellt. Der
statischen Berechnungen unter Bercksichtigung quivalente Ersatztemperaturgradient wurde fr die
eines plastischen Gelenks in Deckenmitte konnte ZTV-ING-Kurve und die verlngerte ZTV-ING-
fr bliche Randbedingungen von Bestandstun- Kurve entwickelt.
neln eine ausreichende Standsicherheit nachge-
wiesen werden. Bei ungnstigen Randbedingun- Die Erkenntnisse aus dem vorliegenden For-
gen einzelliger Tunnel mit geringer Bauteildicke schungsvorhaben sollen in einer Fortschreibung
und hoher Auflast konnten die statischen Berech- der ZTV-ING, Teil 5, Abschnitt 2, Nr. 10 Baulicher
nungen fr den Lastfall nach dem Brand nicht er- Brandschutz aufgenommen werden. Die Vorschl-
folgreich nachgewiesen werden. ge fr entsprechende Textanpassungen sind dem
Kapitel 6.5 zu entnehmen.
Es hat sich gezeigt, dass der genaue rechnerische
Nachweis des Brandfalls ein komplexes Berech-
nungsverfahren ist, das in der Praxis noch nicht er- Ausblick
probt ist. In Abhngigkeit der gewhlten Randbe-
Im Rahmen von zwei aktuellen Pilotprojekten
dingungen (Gre und Zeitpunkt der Abplatzungen,
soll die Rezeptur des Faserbetons (PP-Fasern)
temperaturabhngige Materialeigenschaften fr die
im Hinblick auf eine ausreichende Robustheit
thermische und mechanische Analyse, nichtlineare
des Frischbetons unter Baustellenbedingungen
Berechnungsalgorithmen) knnen deutlich differen-
optimiert werden. Auf Grundlage dieser Erkennt-
zierte Berechnungsergebnisse resultieren.
nisse knnen im Rahmen einer Fortschreibung
Im Rahmen des Forschungsvorhabens ist eine der ZTV-ING die Anforderungen an die Rezep-
Musterstatik fr den genaueren rechnerischen tur, Herstellung und Verarbeitung fr den Faser-
Nachweis des Brandfalls fr einen ausgewhlten beton (PP-Fasern) vorgegeben werden. Die Er-
Berechnungsquerschnitt aufgestellt worden (Anla- kenntnisse aus aktuellen Forschungsvorhaben
ge 1). Die Musterstatik dient als Leitfaden und zeigt an der MFPA Leipzig hinsichtlich Einflusses der
die Methodik fr die Durchfhrung des genaueren Zuschlagsart auf das Abplatzverhalten [34] sind
rechnerischen Nachweises des Brandfalls auf. Fr gegebenenfalls einzubeziehen (siehe Kapitel
die Musterstatik wird ein Tunnelbauwerk aus Beton 4.5).
mit Polypropylenfasern (PP-Fasern) gewhlt. Die Die Eigenschaften von Faserbeton (PP-Fasern)
Auswirkungen genderter Randbedingungen auf nach einem Brandfall hinsichtlich Dauerhaftig-
das Berechnungsverfahren (z. B. Beton ohne PP- keit und Wirksamkeit fr einen weiteren Brand-
Fasern, Verwendung von Brandschutzbekleidung, fall sind nach derzeitigem Stand noch nicht voll-
genderte Brandeinwirkung) werden in der Muster- stndig untersucht. Der erforderliche Sanie-
statik aufgezeigt. rungsbedarf nach einem Brandfall kann derzeit
nicht sicher abgeschtzt werden.
Die Musterstatik ist im Rahmen eines Prfgutach-
tens durch den Prfingenieur Prof. Dr.-Ing. Harte, Im Rahmen des vorliegenden Forschungsvorha-
Ingenieurbro Krtzig & Partner, Bochum, hinsicht- bens wurde das Tragvermgen von Tunnelquer-
lich der Methodik und Plausibilitt der Annahmen schnitten im Brandfall im Hinblick auf die Biege-
und des Lsungsweges sowie stichprobenartiger tragfhigkeit untersucht. Der Einfluss des
Kontrolle der Ergebnisse geprft worden (Anlage 2). Brandfalls auf das Querkrafttragverhalten ist
nach derzeitigem Stand noch nicht vollstndig
Fr einen Tunnelquerschnitt aus Beton mit PP-Fa- untersucht.
sern kann bei entsprechenden Vorgaben an die Re-
zeptur, Herstellung und Verarbeitung davon ausge- Fr die Verwendung eines Faserbetons (PP-Fa-
gangen werden, dass die rechnerischen Randbe- sern) ist im Rahmen des vorliegenden For-
dingungen hinsichtlich Gre und Zeitpunkt der Ab- schungsvorhabens ein Nachweis des Brandfalls
platzungen und Temperaturverteilung im Bauteil mit bauteildickenabhngigen Ersatztemperatur-
vergleichbar sind. Auf dieser Grundlage wurde fr gradienten abgeleitet worden. Die zugrunde lie-
102
genden Untersuchungen und damit auch die An- [6] Forschungsgesellschaft fr Straen- und Ver-
wendbarkeit beschrnken sich auf Tunnelquer- kehrswesen e. V. (FGSV): Richtlinien fr die
schnitte mit Bauteildicken von 0,6 m. ber zu- Ausstattung und den Betrieb von Straentun-
stzliche Untersuchungen kann berprft wer- neln (RABT), FGSV-Nr. 339, FGSV-Verlag
den, inwieweit eine bertragung auf Bauteil- GmbH, Kln, Ausgabe 2006
dicken < 0,6 m mglich ist.
[7] DIN 1054: Baugrund-Sicherheitsnachweise im
Fr die Durchfhrung des genaueren rechneri- Erd- und Grundbau, Januar 2005
schen Nachweises des baulichen Brandschut- [8] BLOSFELD, J.: Brandkurven fr den baulichen
zes fr Tunnel in bergmnnischer Bauweise Brandschutz von Straentunneln, Bericht zum
wird Forschungsbedarf analog zu den vorliegen- AP-Projekt F1100.2306000, Berichte der Bun-
den Untersuchungen fr den Rechteckrahmen- desanstalt fr Straenwesen, Unterreihe
querschnitt gesehen. Brcken- und Ingenieurbau, Heft B 67, Wirt-
schaftsverlag NW GmbH, August 2009, Bre-
Aktuell luft bei Softwarefirmen eine Weiterent-
merhaven
wicklung der Stabwerksprogramme zur Einbe-
ziehung der Vorschdigung des Betons aus vor- [9] SCHMIDT, K.; DAHLHAUS, F.; WINKLER, W.;
herigen Zeitschritten beim rechnerischen Nach- SCHAFFENRATH, D.: Traglastuntersuchun-
weis des Brandfalls (time-history). Von IMM gen fr Straentunnel unter Einwirkung ver-
durchgefhrte vereinfachte Vergleichsberech- schiedener Brandkurven. Schlussbericht ILF
nungen haben gezeigt, dass bei Bercksich- Beratende Ingenieure Mnchen-Innsbruck/TU
tigung der time-history keine wesentlichen n- Bergakademie Freiberg zum FE-Projekt
derungen der Ergebnisse zu erwarten sind und 15.428/2006/ ERB im Auftrag des BMVBS/der
dass die Ergebnisse ohne time-history auf der BASt, 31.07. 2008 (unverffentlicht)
sicheren Seite liegen.
[10] DEHN, F. et al.: Brand- und Abplatzverhalten
von Faserbeton in Straentunneln, Bericht
zum FE Projekt 15.448/2007/ERB im Auftrag
des BMVBS/der BASt, Berichte der Bundesan-
stalt fr Straenwesen, Unterreihe Brcken-
8 Literatur
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stalt fr Straenwesen (BASt): Zustzliche lag NW GmbH, 2010, Bremerhaven
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linien fr Ingenieurbauten (ZTV-ING), Teil 5 Faser-, Stahl- und Spannbeton, BMVIT in Zu-
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1 Beton, Sammlung Brcken- und Ingenieur- schung, Heft 544, sterreichische Forschungs-
bau Baudurchfhrung, Verkehrsblatt-Verlag gemeinschaft Strae und Verkehr, Wien, 2004
Borgmann GmbH & Co. KG, Dortmund
[12] HOSSER, D.; RICHTER, E.: Baulicher Brand-
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cken, Mrz 2009 schlussbericht zum Forschungsvorhaben, FE-
Nr. 15-236R95E im Auftrag des Bundesmi-
[3] DIN-Fachbericht 102: Betonbrcken, Mrz nisters fr Verkehr, Institut fr Baustoffe, Mas-
2009 sivbau und Brandschutz der Technischen Uni-
[4] DIN EN 1992-1-2: Eurocode 2: Bemessung versitt Braunschweig, 1998
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103
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2008
[33] DIN 1045-1: Tragwerke aus Beton, Stahlbeton
[21] HyDRA Grundwasser- und Wrmemodelle und Spannbeton Teil 1: Bemessung und Kon-
nach der Finiten-Elemente-Methode, Hand- struktion, August 2008
buch Version 11.00, SOFiSTiK AG, Ober-
schleissheim, 2005 [34] Telefonnotiz Hr. BLOSFELD (BASt), mit Hr.
Prof. DEHN, MFPA Leipzig: Einfluss der Ge-
[22] DIN EN 1992-1-2/NA: Nationaler Anhang Euro- steinskrnung auf das Brandverhalten von
code 1: Einwirkung auf Tragwerke Teil 1-2: Tunnelbetonen, E-Mail vom 26.01.12
Allgemeine Einwirkungen Brandeinwirkun-
gen auf Tragwerke, Dezember 2010
[23] Prfung und Validierung von Rechenprogram-
men fr Brandschutznachweise mittels allge-
9 Anlagen
meiner Berechnungsverfahren nach den Anlage 1: FE 15.0502/2010/ERB: Rechnerischer
Brandschutzteilen der Eurocodes, MILATZ, M., Nachweis des baulichen Brandschut-
Studienarbeit am Institut fr Baustatik und zes fr Tunnel in offener Bauweise;
Stahlbau der Technischen Universitt Ham- Musterstatik, Ingenieurbro IMM
burg-Harburg, 2010 Maidl&Maidl, 04.05.2012
[24] USEMANN, K.: Brandschutz in der Gebude-
Anlage 2: Prfgutachten HH 02/11 Prof. Dr.-Ing.
technik, Springer Verlag, 2003
HARTE, Ingenieurgemeinschaft KUP
[25] SCHNEIDER, U.: Grundlagen der Ingenieur- Bochum, 31.05.2012
methoden im Brandschutz, Werner Verlag,
2002
104
B 67: Brandkurven fr den baulichen Brandschutz von Straen- B 82: Verkehrslastmodelle fr die Nachrechnung von Straen-
tunneln brcken im Bestand
Blosfeld E 17,50 Freundt, Bning E 16,00
B 68: Auswirkungen des Schwerlastverkehrs auf die Brcken B 83: Konzeption zur Nachrechnung bestehender Straenbrcken
der Bundesfernstraen Teile 1-4 Maurer, Kolodziejczyk, Zilch, Dunkelberg E 16,00
Dieser Bericht liegt nur in digitaler Form vor und kann kostenpflich- B 84: Prfung des Frost-Tausalz-Widerstandes von Beton mit
tig unter www.nw-verlag.de heruntergeladen werden. dem modifizierten CDF-Verfahren (XF2)
Kaschner, Buschmeyer, Schnellenbach-Held, Lubasch, Grnberg, Gehlen, Lowke, Milachowski E 15,00
Hansen, Liebig, Geiler E 29,50
B 85: Entwicklung von Verfahren einer zuverlssigkeitsbasierten
B 69: Bercksichtigung der Belange behinderter Personen bei Bauwerksprfung
Ausstattung und Betrieb von Straentunneln Zilch, Straub, Dier, Fischer E 19,50
Wagener, Grossmann, Hintzke, Sieger E 18,50
B 86: Untersuchungen an Bauwerken aus hochfesten Beton
B 70: Frost-Tausalz-Widerstand von Beton in Brcken und Inge- Nguyen, Freitag E 13,50
nieurbauwerken an Bundesfernstraen
Tauscher E 14,50
2012
2010 B 87: Vermeidung von Glttebildung auf Brcken durch die Nut-
B 71: Empfehlungen fr geschweite KK-Knoten im Straenbr- zung von Geothermie
ckenbau Feldmann, Dring, Hellberg, Kuhnhenne, Pak, Mangerig,
Kuhlmann, Euler E 22,50 Beucher, Hess, Steinauer, Kemper, Scharnigg E 17,00
B 72: Untersuchungen zur Dauerhaftigkeit von permanenten B 88: Anpralllasten an Schutzeinrichtungen auf Brcken An-
Anti-Graffiti-Systemen passung der DIN-Fachberichte Stahlbrcken und Verbund-
Weschpfennig, Kropf, von Witzenhausen E 13,50 brcken an endgltige Eurocodes und nationale Anhnge ein-
schlielich Vergleichsrechnungen
B 73: Brand- und Abplatzverhalten von Faserbeton in Straen- Kuhlmann, Zizza, Gnther E 15,50
tunneln
Dieser Bericht liegt nur in digitaler Form vor und kann kostenpflich- B 89: Nachrechnung von Betonbrcken zur Bewertung der Trag-
tig unter www.nw-verlag.de heruntergeladen werden. fhigkeit bestehender Bauwerke
Dehn, Nause, Juknat, Orgass, Knig E 21,00 Maurer, Heeke, Kiziltan, Kolodziejczyk, Zilch,
Dunkelberg, Fitik E 19,50
B 74: Verwendung von Anti-Graffiti-Systemen auf Mauerwerk
Mller E 14,00 B 90: Fugenbewegung an der Ruhrtalbrcke Mintard
Eilers, Quaas, Staeck E 14,00
B 75: Sachstand Verstrkungsverfahren Verstrken von Beton-
brcken im Bestand
Schnellenbach-Held, Peeters, Scherbaum E 13,50 2013
B 91: Priorisierung und Nachrechnung von Brcken im Bereich
2011 der Bundesfernstraen Einfluss der Einwirkungen aus Verkehr
B 76: Instandsetzung und Verstrkung von Stahlbrcken unter unter besonderer Bercksichtigung von Restnutzungsdauer und
Bercksichtigung des Belagssystems Verkehrsentwicklung
Sedlacek, Paschen, Feldmann, Geler, Mller, Freundt, Bning E 15,00
Steinauer, Scharnigg E 17,00 B 92: Kriterien fr die Anwendung von unbewehrten Innenscha-
B 77: Anpassung von DIN-Fachberichten Brcken an Eurocodes len fr Straentunnel
Teil 1: DIN-FB 101 Einwirkung auf Brcken Kaundinya E 14,00
Teil 2: DIN-FB 102 Betonbrcken B 93: Querkrafttragfhigkeit von Fahrbahnplatten Anpassung
Teil 3: DIN-FB 103 Stahlbrcken des DIN-Fachberichtes Betonbrcken an die endgltige Euro-
Teil 4: DIN-FB 104 Verbundbrcken codes und nationale Anhnge einschlielich Vergleichsabrech-
Dieser Bericht liegt nur in digitaler Form vor und kann kostenpflich- nungen
tig unter www.nw-verlag.de heruntergeladen werden. Hegger, Reien E 17,50
Freundt, Bning, Maurer, Arnold, Gedwien, Mller,
Schrick, Tappe, Kuhlmann, Rasche, Froschmeier, B 94: Baulicher Brandschutz fr Tunnel in offener Bauweise
Euler, Hanswille, Brauer, Bergmann E 29,50 Rechnerischer Nachweis
B 78: Bemessung von Wellstahlbauwerken Vergleich nach den Dieser Bericht liegt nur in digitaler Form vor und kann unter
bisherigen und den neuen Richtlinien http://bast.opus.hbz-nrw.de/ heruntergeladen werden.
Dieser Bericht liegt nur in digitaler Form vor und kann kostenpflich- Peter, Knief, Schreyer, Piazolla
tig unter www.nw-verlag.de heruntergeladen werden.
Kuhlmann, Gnther, Krauss E 18,50
B 79: Untersuchungen zur Querkraftbemessung von Spannbe-
tonbalken mit girlandenfrmiger Spanngliedfhrung
Dieser Bericht liegt nur in digitaler Form vor und kann kostenpflich- Alle Berichte sind zu beziehen im:
tig unter www.nw-verlag.de heruntergeladen werden.
Maurer, Kiziltan, Zilch, Dunkelberg, Fitik E 15,50 Carl Schnemann Verlag GmbH
Zweite Schlachtpforte 7
B 80: Lautsprecheranlagen und akustische Signalisierung in
28195 Bremen
Straentunneln
Mayer, Reimann, Lwer, Brettschneider, Los E 16,00
Tel. (0421) 3 69 03-53
Fax (0421) 3 69 03-48
B 81: Quantifizierung der Lebensdauer von Betonbrcken mit www.schuenemann-verlag.de
den Methoden der Systemanalyse
Mller, Vogel, Neumann E 14,50 Dort ist auch ein Komplettverzeichnis erhltlich.