Achsen-Wellen. Skript
Achsen-Wellen. Skript
Achsen-Wellen. Skript
Konstruktionslehre
Studiengang Mechatronik
2. Semester
Inhaltsverzeichnis
4 Wellengestaltung ...................................................................................... 8
4.1 Reduzierung der Kerbwirkung .............................................................. 8
4.2 Wellengestaltung............................................................................... 10
4.2.1 Grundkonzept ......................................................................... 10
4.2.2 Feingestaltung ........................................................................ 11
5 Naben ...................................................................................................... 12
6 Wellensicherungen ................................................................................. 15
Anhang ........................................................................................................ 18
A.1 Momentenflächen .............................................................................. 18
A.2 Oberflächenbeiwert, Größenbeiwert, Kerbwirkungszahlen .................. 19
A.3 Kerbwirkungszahlen für abgesetzte Wellen ........................................ 20
A.4 Rechenschema zur Festigkeitsberechnung von Wellen ....................... 21
A.5 Aufgabe Kegelritzelwelle ................................................................... 22
Inhaltsverzeichnis - III -
Definition der Achsen und Wellen -1-
Bild 1.1: Dauerbruch einer Achse Bild 1.2: Dauerbruch einer Achse
unter einseitiger, schwel- unter Wechselbiegung.
lender Biegung.
Bild 1.3: Dauerbruch einer Welle Bild 1.4: Dauerbruch einer Welle
unter Umlaufbiegung. unter Torsionsschwingung.
Definition der Achsen und Wellen -2-
1.1 Achsen
Achsen dienen zur Aufnahme von Rollen, Seiltrommeln, Laufräder und dgl. Ihre
Hauptfunktion ist „Stützen“, d. h. sie werden nur durch Querkräfte und Biege-
momente beansprucht. Man unterscheidet:
Umlaufende Achse: diese dreht sich selbst in Lagern und die Maschi-
nenteile sitzen fest.
Feststehende Achsen werden nur ruhend oder schwellend auf Biegung bea n-
sprucht. Sie werden mit Kreis- und Kreisringquerschnitt, aber auch als Kasten-
profil, I-Profil oder Sonderprofil mit angesetzten oder angelenkten (Kfz-
Vorderachse, Lenkbewegung) Zapfen ausgeführt.
Zapfen und Achsbolzen sind die Abschnitte von Achsen und Wellen, die in den
Lagern laufen. Sie sind meist an den Enden angeordnet.
1.2 Wellen
Die Radachse ist ein einfaches Bauelement der Massenfertigung. Die Bauteile
sind mit einem Presssitz befestigt und die gehärtete Welle ist zugleich der La-
gerinnenring.
Die Beanspruchung durch Querkräfte ist nur bei sehr kurzen Achsen oder We l-
len zu beachten.
l
Anhaltswert : 5
d
Schubspannung:
F
s ( 2.1 )
A
Biegespannung:
Mres
b ( 2.2 )
Wb
Setzt man für b einen zulässigen Beanspruchungswert bzul , so kann man den
Durchmesser bestimmen.
d3
Wb ( 2.3 )
32
Für eine erste Überschlagsrechnung gilt:
Torsionsspannung :
Mt
t t,zul ( 2.4 )
Wt
d3
Wt ( 2.5 )
16
Für erste Überschlagsrechnungen bei Wellen gilt:
Mt 16 S
d3 ( 2.6 )
t,zul
Bei der Nachrechnung von Wellen, die durch Biege- und Drehmomente bean-
sprucht sind, ist die Vergleichsspannung meist nach der GEH zu ermitteln.
vk 2 a 0 t 2 ( 2.7 )
Anstrengungsverhältnis:
0 = 0,7 für wechselnd, schwellend,
0 = 1,0 für und wechselnd
Dynamisches Verhalten der Wellen -7-
2.5.1 Verdrehwinkel
M l
t ( 2.8 )
G t
d4
und t ( 2.9 )
32
Daraus ergibt sich die Drehfederrate:
M
R t ( 2.10 )
M l l
t 1 2 ... ( 2.11 )
G t1 t 2
2.5.2 Durchbiegung
Für eine Reihe von einfachen Fällen kann die Gleichung für die Biegelinie aus
der Literatur entnommen werden.
Wirken auf die Welle gleichzeitig mehrere Kräfte, so kann in einfachen Fällen
(gleich bleibender oder annähernd gleich bleibender Querschnitt) die Gesamt-
durchbiegung aus der Überlagerung der Einzeldurchbiegungen der jeweiligen
Kräfte bestimmt werden (Superpositionsgesetz).
4 Wellengestaltung
4.1 Reduzierung der Kerbwirkung
Bei kegeligen und zylindrischen Naben wird durch den Überstand die Kerbwi r-
kung verringert.
4.2 Wellengestaltung
4.2.1 Grundkonzept
Schonung der Zapfen bei der Montage durch einen größeren Durchmesser für
die Nabensitze. Gleichzeitig ergibt dies einen größeren Durchmesser im Bereich
des maximalen Biegemomentes.
Einführung zweier Anschläge als Montagehilfe oder zur Abstützung von Axi al-
kräften.
Einführung weiterer Anschläge und zweier Anlaufbunde. Die Welle wird dadurch
länger.
4.2.2 Feingestaltung
V
Bild 4.8: Variante 3: Zweiter Nabensitz für Pressmontage ausgelegt.
5 Naben
Naben sind verhältnismäßig dickwandige hohlzylinderförmige Bereiche von Ba u-
teilen, die auf Achsen oder Wellen angeordnet werden und der Kraft- und / oder
der Drehmomentübertragung dienen.
Die Gestaltung der Naben ist wesentlich bedingt durch die verwendeten Wer k-
stoffe, die Bauteile, deren Bestandteil sie sind und der Wechselwirkungen zw i-
schen Welle und Nabe.
Naben - 13 -
Im einfachsten Fall ist das Bauteil eine dicke Scheibe. Die Gestaltung der Nabe
besteht dann nur noch in der Wahl des Bohrungsdurchmessers und der Wahl
der Kontur der Bohrung.
In Fällen, in denen die Naben nicht nahtlos in das Bauteil übergehen, wird die
Verbindung zwischen Nabe und
Naben - 14 -
Im Bereich der Drehmomentein- oder ausleitung sind die Naben verstärkt. Bei
Gussherstellung ist auch eine Verstärkung im Bereich der Welle -Nabe-
Verbindung mit Berücksichtigung der Kontur der Bohrung möglich.
Zur Minderung der Kerbwirkung und am Nabenende ist diese kegelig gestaltet.
Die Pressungsverteilung wird dadurch an den Enden noch mehr herabgesetzt.
6 Wellensicherungen
Zur axialen Sicherung der Naben, muss bei formschlüssigen Wellen-Naben-
Verbindungen ein Sicherungselement vorgesehen werden.
DIN 94 Splint
7 Aufgabe Kegelritzelwelle
Für die Kegelritzelwelle sind die Sicherheiten der gefährdeten Stellen I) bis X)
nachzurechnen (siehe auch Anhang A.5).
Anhang
A.1 Momentenflächen
Anhang - 19 -
cb (für Absatz)
kb
T Nmm
Wt mm 3
tk N/mm 2
kt0 (für Absatz)
ct (für Absatz)
kt
vk N/mm 2
bO
bG
S
Mres
Mbres Mbz
2
Mby
2
; b ; b zd (bei Zug und Druck, wird selten berücksichtigt!);
Wb
K
nur σ-Spannung: S , k = · kb oder k = b · kb ; K = bw · b O · b G , ( b,sch selten )
k
K T
nur -Spannung: S , tk = t · kt, t ; K = tschw · b O · b G ( T schwellend),
tk Wt
K = tw · b O · b G ( T wechselnd)
K
σ- und -Spannung: S , vk kb 2 a 0 t kt 2
vk
Vergleichsspannung: a = 3 (GEH, zähe Werkstoffe),
a = 4 (SH, spröde Werkstoffe),
0 = 0,7 für wechselnd, schwellend,
0 = 1,0 für und wechselnd
K = bw · b O · b G , (b,sch selten )
Anhang - 22 -