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D548 Kostenguenstiger Wohnungsbau Mit Stahl

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Dokumentation 548

Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl


Symposium, Düsseldorf, 22. September 1998

Stahl-Informations-Zentrum
Stahl-Informations-Zentrum

Das Stahl-Informations-Zentrum ist eine arbeiter, Planer, Anwender und Journalisten


Gemeinschaftsorganisation der deutschen Stahl- erhalten Gelegenheit, sich über die Leistungs-
industrie. Markt- und anwenderorientiert werden fähigkeit von Stahl zu informieren.
firmenneutrale Informationen über Verarbeitung Die Pressearbeit richtet sich an Fach-, Tages-
und Einsatz des Werkstoffs Stahl bereitgestellt. und Wirtschaftsmedien. Das Stahl-Informations-
Schriftenreihen, wie „Merkblätter“, „Stahl Zentrum organisiert Pressegespräche und -konfe-
und Form“ und „Dokumentationen“, bieten ein renzen und informiert kontinuierlich über neue
breites Spektrum praxisnaher Informationen für Werkstoffentwicklungen und -anwendungen.
Anwender und Verarbeiter von Stahl. Planern Bei Anfragen werden als individueller Service
und Konstrukteuren stehen mit diesen Publika- Kontakte zu Instituten, Fachverbänden und Spe-
tionen Entscheidungshilfen bei der Werkstoff- zialisten aus Forschung und Industrie vermittelt.
auswahl zur Verfügung. Autoren sind Experten
aus Konstruktion und Entwicklung, Planung und
Fertigung, Forschung und Lehre.
„Merkblätter“ sind mit Fotos und techni- Inhalt Seite
schen Zeichnungen illustrierte Schriften, die
sich insbesondere an praxisorientierte Interes- Einführung 3
senten richten. Diese Publikationen vermitteln Dr. Wolfgang Kohler,
konzentrierte Informationen über die Anwen- Vorsitzender des Vorstandes des
dungsvielfalt sowie die Bandbreite der Be- und Stahl-Informations-Zentrums
Verarbeitungsverfahren von Stahl. Sie sind so Perspektiven für den Wohnungsbau
konzipiert, daß sie auch als Lehr- und Lernmit- in Nordrhein-Westfalen 4
tel eingesetzt werden können. Dr. Michael Vesper, Minister für Bauen und
Die Schriftenreihe „Stahl und Form“ zeigt Wohnen des Landes Nordrhein-Westfalen
ästhetisch, gestalterisch und funktionell vorbild-
liche Beispiele von Stahlanwendungen aus der Stahl im Wohnungsbau –
Architektur. In den Heften werden Bauwerke Einklang von Ökonomie und Ökologie 7
ausführlich beschrieben und mit Fotos, Zeich- Dr. Reinhard Winkelgrund,
nungen und Skizzen von signifikanten Details Stahl-Informations-Zentrum
dargestellt. Einige der Bauwerke wurden mit Wohnungsbau im Wandel 14
dem Deutschen und dem Europäischen Stahl- Hartmut Miksch, Architekt,
baupreis ausgezeichnet. Mitglied des Vorstandes der
Die „Charakteristischen Merkmale“ infor- Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
mieren über technische Lieferbedingungen für Das Haus, das aus der Reihe tanzt 19
oberflächenveredeltes Stahlblech und geben Diethelm Hetzel, Dyckerhoff & Widmann AG
Hinweise auf Regelwerke.
Fix und fertig auf die Baustelle 24
Für die universitäre und betriebliche Aus-
Günter Schmidt, ALHO-Systembau GmbH
und Weiterbildung wurde das 1. Europäische
Stahlbau-Lehrprogramm ESDEP (European Steel Hoch hinaus mit Stahl 29
Design Education Programme) auf der Basis der Gottfried Schönweitz,
aktuellen Standards für Tragwerkplanung und Profilhaus Consult GmbH
-bemessung erstellt. Stahl zeigt Profil 33
Vortragsveranstaltungen, Seminare und Markus Ott, Architekt
Symposien informieren über innovative Stahl- Häuser aus einem Guß 37
anwendungen und bieten ein Forum für Erfah- Dr. Uwe Hohlsiepe,
rungsberichte aus der Praxis. Die Themen rei- Atmosfair-Bauhaus GmbH
chen von Konstruktion über Anwendung und
Verarbeitung von Stahl bis hin zum Recycling. Auf die Mischung kommt es an 41
Dabei werden sowohl technische Dimensionen Karsten Bajorat, Architekt
des Werkstoffs als auch aktuelle Fragen des Das Haus, das sich anpaßt 45
Werkstoff-Marketings diskutiert. Carsten Abraham, TRIX-Haus
Beteiligungen an Messen und Ausstellungen Den Knoten raus mit Stahl 47
vermitteln umfassende Informationen über Klaus Th. Luig, Architekt, Industriedesigner
spezifische Leistungsmerkmale von Stahl. Neue
Schlußwort 50
Werkstoffentwicklungen sowie innovative, zu-
kunftsweisende Stahlanwendungen werden Begleitende Ausstellung 50
exemplarisch vorgestellt. Konstrukteure, Ver- Anschriften 66

2
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Einführung
Dr. Wolfgang Kohler
Vorsitzender des Vorstandes des
Stahl-Informations-Zentrums

Das Stahl-Informations-Zentrum – eine


Gemeinschaftsorganisation der deutschen
stahlerzeugenden Unternehmen – und die
Architektenkammer Nordrhein-Westfalen haben
gemeinsam das Symposium „Kostengünstiger
Wohnungsbau mit Stahl“ organisiert. Unser
besonderes Anliegen ist es, die Transparenz
über bereits entwickelte Systeme für den
Wohnungsbau mit Stahl zu erhöhen und mit
den am Baugeschehen beteiligten Gruppen
die erforderlichen weiteren Maßnahmen zu
diskutieren und gemeinsam voranzubringen.
Die Vielzahl der unterschiedlichen Kon-
zepte macht deutlich, daß modernes Bauen
Dr. Wolfgang
heute eng mit dem Werkstoff Stahl verbunden
Kohler begrüßt
ist. Stahl ist ein idealer Baustoff für die Umset-
die Teilnehmer
zung der Ideen von Ingenieuren und Architek-
des Symposiums
ten. Zudem erschließt er den Bauunternehmen
neue Anwendungsgebiete im Wohnungsbau.
Wenn alle drei Partner, die Architekten, die
Bauunternehmer und die Baustofflieferanten, den Wohnungsbau in unserem Land abzu-
kreativ und ganzheitlich an der Entwicklung stecken. Der zweite Beitrag beleuchtet die Rolle
und Optimierung von Bauweisen mit Stahl ar- der Stahlindustrie nicht nur als Baustofflieferant,
beiten, können die Baukosten auf ein Niveau sondern wichtiger noch als Partner für Entwick-
unter DM 1.800/m2 Wohnfläche gesenkt wer- lung und Marktdurchsetzung. Danach wird der
den – und das ohne Abstriche bei der Qualität. Wandel im Wohnungsbau aus der Sicht der Ar-
Immer weniger Menschen können sich chitekten dargestellt.
heute Wohneigentum leisten, beziehungsweise Im Anschluß daran folgt die Vorstellung
die Ansparzeiten werden immer länger, bis verschiedener Systeme. Architekten, Ingenieu-
potentielle Bauherren in der Lage sind, die re und Unternehmer präsentieren ihre Entwick-
Finanzierungslasten zu tragen. In Deutschland lungen für den Wohnungsbau mit Stahl.
sind Bauherren im Durchschnitt etwa 10 Jahre Wir wollen hiermit den am Markt befind-
älter als bei unseren europäischen Nachbarn. lichen erfolgversprechenden Systemen eine
Dies trifft besonders junge Familien hart. Ur- Bühne bereiten. Das heißt natürlich nicht, daß
sachen hierfür sind nicht allein die drastisch die hier präsentierten Systeme die einzigen
erhöhten Grundstückspreise in und um die sind, die sich bisher mit Erfolg etablieren konn-
Ballungszentren, besonders auch die gestiege- ten. Es kann sich also nicht um eine Bestands-
nen Baukosten sind mitverantwortlich. aufnahme handeln, sondern allenfalls um eine
Kostenreduzierungen durch Weglassen, z. B. Momentaufnahme.
des Kellers, oder durch Senkung des Qualitäts-
niveaus bei der Gebäudeausstattung sind keine Wir stehen dabei erst am Anfang, aber eines
marktgerechten Lösungen. Hier gilt es, die Mög- ist sicher: Wenn sich Architekten und Inge-
lichkeiten der an modernen industriellen Ferti- nieure mit den Bauunternehmern zusammen-
gungsmethoden orientierten Bauweisen mit Stahl setzen, um im Dialog mit der Stahlindustrie
weiterzuentwickeln. Produkte und Systeme weiter zu optimieren
und auch neue zu entwickeln, dann potenziert
Zunächst wird in dieser Veranstaltung die dies das Einsparungspotential der Baukosten
Politik Gelegenheit erhalten, Perspektiven für um ein Vielfaches.

3
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Perspektiven für den Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen


Dr. Michael Vesper und Maschinenbau von Konjunkturschwankun-
Minister für Bauen und Wohnen des Landes Nordrhein-Westfalen gen bedroht. Um so bemerkenswerter ist es, daß
diese Branche sich aufmacht, neue Produkte zu
entwickeln und am Markt zu plazieren. Der
Der römische Dichter und Historiker Tacitus Rohstofflieferant kümmert sich um den Absatz
bemerkte einst, daß die schlimmste Art von und wird damit auch in anderen Bereichen zum
Feinden die Lobredner seien. Ich versichere Motor. Das ist eine Strategie, die wir insbeson-
Ihnen daher zu Beginn meiner Rede, daß ich als dere für die wichtigen Branchen dieses Landes
Freund gekommen bin. Denn ich beabsichtige, dringend brauchen.
Sie jetzt zu loben, und das zweifach.
Die Stahlmarktlage wird schon seit einiger Loben möchte ich Sie auch dafür, wie Sie
Zeit als befriedigend, in einigen Fällen sogar diese Strategie umsetzen. Bisher haben Sie das
als gut bezeichnet. Trotzdem zeigen die Akti- äußerst geschickt gemacht. Das zeigt allein die
vitäten des Stahl-Informations-Zentrums und Tatsache, daß es Ihnen gelungen ist, heute so
der Studiengesellschaft Stahlanwendung e. V., viele Zuhörer hierher zu locken. Dies spricht
daß die Stahlbranche sich nicht auf ihren Lor- für Professionalität. Sie haben zwei Dinge getan,
beeren ausruht. Und das ist richtig. Denn die die ich hervorheben möchte.
aktuelle wirtschaftliche Lage ist immer ein Lob Der wirtschaftliche Erfolg eines Produktes
des Marktes für vergangene Taten. Wer auch hängt im wesentlichen von seinem Image und
morgen vom Markt gelobt werden will, muß damit auch sehr stark von irrationalen Faktoren
heute arbeiten. ab. Für den Erfolg einer Initiative „Stahl im Woh-
Gerade im Stahlbereich ist der Erfolg kein nungsbau“ ist daher ganz entscheidend, wie
Selbstläufer. Es gibt nicht nur Anzeichen für eine sich der Stahl präsentiert. Hier hat es deutliche
Instabilität auf den Weltmärkten, sondern auch Fortschritte gegeben. Es gibt Alternativen und
Konkurrenzstoffe, die in traditionelle Bereiche neue Symbole, die die Meta-Stadt Wulfen, das
des Stahls eindringen, zum Beispiel Aluminium „Waterloo“ des Wohnungsbaus mit Stahl, ver-
und Kunststoffe. gessen machen. Die Messehalle in Leipzig und
Das alles mag für Unternehmer sehr selbst- die modernisierten Bahnhöfe der Deutschen
verständlich klingen, ist es aber nicht. Ich be- Bahn AG sind einige Beispiele dafür. Und nicht
Das Interesse klage oft, daß die Bauwirtschaft sich zu wenig zu vergessen das Düsseldorfer Stadttor, das
der mehr als um den Absatz ihrer Produkte kümmert. Sie gleich zweimal den Ritterschlag erhielt – von
1.000 Fachbesu- macht sich damit in hohem Maße von konjunk- den Preisverleihern in Cannes und vom Mini-
cher an den Vor- turellen Schwankungen abhängig. Auch die Stahl- sterpräsidenten als zukünftigem Mieter. Aber
trägen war groß branche ist vor allem in den Bereichen Automobil auch im Wohnungsbau gibt es mittlerweile
architektonisch gelungene Entwürfe. Von
diesem positiven Image werden Sie profitieren,
wenn es jetzt darum geht, individuelle Lösungen
auf die Serie zu übertragen, das heißt Erfolge
der Formel 1 auch für die Mittelklasse zu nutzen.
Deshalb ist es richtig, sich mit denen zu
verbünden, die dieses Geschäft seit langem er-
folgreich betreiben, nämlich den Architekten.
Jetzt fehlt nur noch die Bauwirtschaft, die heute
bestimmt ebenfalls vertreten ist. Und vielleicht
kommen die „Stahlarchitekten“ demnächst aus
Nordrhein-Westfalen. Dann könnten wir das
Produkt Stahl zusammen mit „Blaupausen“ ex-
portieren und stärker auf eigene Kräfte zurück-
greifen, statt bei prestigeträchtigen Objekten
Architekten aus London und Paris einzufliegen.
So, das war das Lob für Ihr bisheriges Vor-
gehen. Aber ich möchte Sie auch weiter loben
können. Deshalb möchte ich Ihnen jetzt meine
Wünsche mitteilen, wie es weitergehen sollte.

4
Perspektiven für den Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen

Ich hoffe, daß Sie ökonomisch erfolgreich


sind, denn der ökonomische Erfolg einer Bran-
che ist auch ein Gewinn für unser Land. Aber
diese Interessen sind nicht unbedingt gleich-
gelagert. Deswegen sage ich Ihnen unverblümt:
Diese Initiative soll Arbeitsplätze vor allem auch
in Nordrhein-Westfalen schaffen oder sie zumin-
dest sichern. Richtig verstanden bedeutet Bauen
mit Stahl nicht, die bisherige Stahlbetontechnik
weiterzuführen und dazu anderswo produzier-
ten Baustahl zu verwenden. Stattdessen geht
Minister
es um Bausysteme, die technisch wesentlich
Dr. Vesper bei
höherwertiger sind und es daher verdienen, in
der Diskussion
Nordrhein-Westfalen hergestellt zu werden.
über eine Tafel
Des weiteren wird diskutiert, ob ein uni-
in der Fachaus-
verselles Bausystem oder verschiedene Systeme
stellung
entwickelt und gefördert werden sollten. Für
beide Lösungen gibt es Argumente. Aber Quali-
tät und Wettbewerb und damit auch technischer nutzungsneutrale Gebäude und Funktionsmi-
Fortschritt leben von der Vielfalt. Deswegen schung mehr Gewicht erhalten werden. Viel-
zum Beispiel ist auch die deutsche Automobil- leicht lassen sich von vornherein Systeme ent-
industrie am internationalen Markt so gut posi- wickeln, die diesen Anforderungen entsprechen.
tioniert: Wir haben mehr als nur ein gutes Unter- 3. Blicken Sie nicht nur auf den Neubau,
nehmen mit einem Automodell. sondern zeigen Sie, was ästhetisch in einem Alt-
Einen möglichen Konflikt will ich ganz offen bau steckt. Verschönern Sie die Städte. Das
ansprechen: Ist es sinnvoll, daß Holz in bestimm- Nachrüsten von Fassaden mit Balkonen, Loggi-
ten Bereichen durch Stahl ersetzt wird? Ökolo- en und Wintergärten ist aus meiner Sicht öko-
gisch macht das in der Regel wenig Sinn. Aber nomisch äußerst interessant. Auch beim Auf-
allein deswegen wird sich ein Wettbewerb zwi- stocken und Überbauen von bestehenden Ge-
schen den Baustoffen nicht verhindern lassen. bäuden sind die Qualitäten von Stahl nützlich.
Und das hielte ich auch für falsch. Das Bessere 4. Wir brauchen im Wohnungsbau aber
ist der Feind des Guten – deshalb sollten wir in auch ökologische Erfolge. Sie sind einfacher zu
Nordrhein-Westfalen nicht nur über das Gute erzielen, als manche denken. Denn das Erfolgs-
Bescheid wissen, sondern auch noch Besseres rezept für Ökologie wird künftig immer mehr
herstellen. Im übrigen bin ich davon überzeugt, der sparsame Umgang mit natürlichen Ressour-
daß Stahl und traditionelle Baustoffe, insbeson- cen sein. Daß Recycling für die Stahlindustrie
dere auch Holz, sich vielfach hervorragend er- zum Alltagsgeschäft gehört, weiß ich; allerdings
gänzen können. So lassen sich mit der Kombi- sollte auch die Wiederverwendung ganzer Bau-
nation der Stärken von zwei guten Baustoffen teile zum Thema werden. Noch besser ist es, es
ausgezeichnete Ergebnisse erzielen. gar nicht zum Recyclingfall kommen zu lassen.
Haltbarkeit und Langlebigkeit sind die entschei-
Meine Wünsche kennen Sie nun. Damit sie denden Schlagworte für einen ökologischen
auch in Erfüllung gehen, will ich Ihnen jetzt ei- Wohnungsbau. Dazu gehört handwerkliche,
nige Anregungen für meine Perspektiven des aber auch ästhetische Qualität. Hochhaussied-
Wohnungsbaus geben: lungen der Nachkriegszeit reißen sich leichter
1. Morgen findet in Neuss eine Fachtagung ab als Jugendstilbauten. Sorgen Sie dafür, daß
zum Thema „Preiswerter Wohnungsbau in die Häuser, die Sie heute bauen, ein dauerhafter
Nordrhein-Westfalen“ statt. Ich verrate Ihnen ästhetischer Gewinn sind, den man auch in
jetzt schon, was ich dort erzählen werde: Im einigen Jahrzehnten nicht verlieren will.
Wohnungsbau sind heute reine Baukosten von Das war mein Pflichtprogramm und jetzt
DM 1.500 bis 1.800/m 2 Wohnfläche ohne weite- zur Kür.
res realisierbar. Daran wird sich auch das Bauen
mit Stahl orientieren müssen. Über Flächenverbrauch und ÖPNV-Anbin-
2. Sicherlich wird der Einfamilienhausbau – dung wird viel und kontrovers diskutiert. Aber
auch aus konjunkturellen Gründen – stark im abseits der teilweise hitzigen Debatte bin ich
Vordergrund des Bauens mit Stahl stehen. Aber überzeugt, daß der Trend mittelfristig zurück in
denken Sie daran, daß künftig Themen wie die Ballungszentren geht. Entscheidend ist aller-

5
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Hinweis auf künftig steigende Energiepreise


und die Forderung nach CO 2 -Steuern bestreiten.
Lassen Sie mich mein Kürprogramm mit
dem Thema „Solares Bauen“ abschließen. Sorgen
Sie dafür, daß Bauen mit Stahl immer auch sola-
res Bauen ist. Daß Sie im Niedrigenergiehaus-
Standard bauen wollen, davon bin ich überzeugt.
Aber gehen Sie doch einen Schritt weiter zum
Passivhaus und der Kombination mit modernen
Energieanlagen. Planen Sie daher von vornher-
ein Kombinationen. Mein Appell: Bauen Sie Häu-
ser als kleine Kraftwerke.

Da ich mit Tacitus angefangen habe, möch-


te ich auch mit einem Römer enden, in diesem
Falle Vergil. Der hat geraten, große Felder zu
loben, doch wenigstens ein kleines zu bestellen.
Politik und dings, auch innerhalb der Städte eine Wohnform Diesen Ratschlag befolge ich und trage zur Be-
Industrie im anzubieten, die die meisten immer noch bevor- stellung eines kleinen Feldes bei.
Gespräch zugen: selbstgenutztes Wohneigentum, das indi- Wir wollen, nein, wir werden einen Wett-
viduelles Wohnen ermöglicht. Auch das Volks- bewerb zum Bauen mit Stahl durchführen. Ge-
heimstättenwerk hat sich vor zwei Wochen für genstand soll all das sein, was ich heute gefor-
das selbstgenutzte Wohneigentum in Form von dert habe: Kostengünstiger Einfamilienhausbau
Einfamilienhäusern in Großstädten ausgespro- auf einer innerstädtischen Brachfläche, mög-
chen. Es hat vorgeschlagen, Fördermittel ent- lichst kombiniert mit solarem Bauen, unter Er-
sprechend umzuschichten. Ich glaube, für diese probung verschiedener Systeme und mit einem
Entwicklung sprechen ganz handfeste Gründe: hohen ästhetischen Anspruch. Ein geeignetes
Aus der Stadt herausziehen bedeutet, längere Grundstück haben wir bereits in Aussicht. Es
Wege und das Fehlen einer funktionierenden liegt an einem alten Stahlstandort, im Herzen
Infrastruktur in Kauf nehmen zu müssen. Infra- der Stadt Duisburg. Den Wettbewerb werden
struktur, wie sie in den Städten existiert, läßt wir im nächsten Jahr ausschreiben, und ich for-
sich in den Randzonen, erst recht auf dem Land, dere Sie auf, sich daran zu beteiligen. Es ist meine
nicht finanzieren. Solche Versorgungsleistungen feste Absicht, das Wettbewerbsergebnis auch
werden vor dem Hintergrund unseres Altersauf- umzusetzen.
baus immer wichtiger. Da nützen weder E-Mails Ich weiß, daß ich dabei auf die Hilfe der
noch Handies, denn sie ersetzen keinen Arzt, Wohnungswirtschaft angewiesen bin, aber ich
keinen Kindergarten und kein Kino. Sie sehen, weiß auch, daß Sie mich nicht enttäuschen
man kann solche Diskussionen auch ohne den werden.

6
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Stahl im Wohnungsbau –
Einklang von Ökonomie und Ökologie
Dr. Reinhard Winkelgrund Eisen. Stahl und Eisen wurden zum unrühm-
Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf lichen Aufbau des Dritten Reiches für andere
Zwecke eingesetzt. In der Zeit nach dem
2. Weltkrieg herrschte große Wohnraumnot.
Der Werkstoff Stahl ist im Wohnungsbau Der Bau von Fertighäusern mit Holz- und Stahl-
kein absoluter Newcomer. Der Blick zurück konstruktionen kam dadurch in Schwung.
zeigt beeindruckende Beispiele der Gußeisen- Die MAN in Gustavsburg griff als eine der
architektur bereits zu Beginn des 19. Jahrhun- ersten diese Herausforderung auf. Zur Auswahl
derts. Mit der Erfindung des verzinkten Well- standen Häuser mit zwei verschiedenen Dach-
blechs im Jahre 1829 erhielt die weitere Ent- neigungen und jeweils um einen Meter wachsen-
wicklung einen entscheidenden Anstoß. Well- den Abmessungen mit unterschiedlichen Aus-
bleche wie auch umgeformte Walzbleche präg- bau- und Einrichtungsstandards.
ten die Architektur zahlreicher Gebäude, z. B. Systembau mit Stahl praktizierte ab 1964
ein Schulhaus in Costa Rica aus dem Jahre 1890 auch das Unternehmen Hoesch. Die Bungalows
und ein Wohnhaus in den französischen Alpen, gab es in drei verschiedenen Typen schlüssel-
ganz aus Stahl, erbaut zur gleichen Zeit. fertig. Davon sind ca. 150 bis 200 Stück ge-
baut worden. 1969 wurde die Produktion ein-
gestellt.
Die Versandhäuser Quelle und Neckermann Schulhaus
boten Stahlfertighäuser per Katalog an – doch in Costa Rica,
fanden auch diese nicht den erhofften Zuspruch. 1890
Dies war schlaglichtartig eine kurze, unvoll-
ständige Rückschau. Sie macht deutlich, daß
sich in Deutschland jene Stahlsysteme nicht
haben durchsetzen können.
Es stellt sich nun konsequenterweise die
Frage, was denn heute so anders ist, um einen
optimistischen Blick in die Zukunft zu rechtfer- Wohnhaus in den
tigen. französischen
Eines ist sicher: Das Ganz-Stahlhaus will nie- Alpen, Ende des
mand mehr. Es wies in die falsche Richtung. Wie 19. Jh.

Die Anfänge der Systembauweisen mit Stahl


liegen in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts.
Vorreiter waren Produzenten, die aus ganz
anderen Geschäftsfeldern kamen, wie z. B. die
Flugzeugwerke Junkers oder die Schiffswerft
Vulkan. Auch Koryphäen wie Walter Gropius
und Mies van der Rohe befaßten sich mit Stahl-
bausystemen für den Geschoßwohnungsbau.
Die Weißenhof-Siedlung bei Stuttgart von 1927
ist so in die Baugeschichte eingegangen.
Im Ruhrgebiet wurde 1928 die Stahlhaus
AG gegründet. Sie hatte sechs verschiedene
Häuser im Angebot. Das „Stahl-Lamellenhaus“
mit geschoßhohen Stahlblech-Paneelen war die
favorisierte Lösung. Insgesamt wurden bis 1930
rund 1.000 Häuser mit Leichtbau- Tragwerken
und Stahlblechfassaden errichtet.
Die Entwicklungen stoppten Mitte der 30er
Jahre, als Albert Speer verkündete: Stein statt

7
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Marktanteile
In anderen Ländern hat Stahl mit neuen,
überzeugenden Konzepten in den vergangenen
Jahren bereits erste Markterfolge erzielen kön-
nen, wie die folgenden Zahlen zeigen:
Frankreich 2%
Großbritannien 3 %
Japan 15 %
Schweden 15 %
MAN-Stahlhaus
USA 6%
aus den 40er
Deutschland < 1 %.
und 50er Jahren

auch bei anderen Produkten, kommt es auf die Ökologische Fortschritte


richtige Mischung von Werkstoffen an. Sie müs-
sen nach ihren technischen Eigenschaften, ihren Hinzu kommt, daß auch ökologische Ge-
ökonomischen und ökologischen Vorteilen opti- sichtspunkte für ihn sprechen. Stahl ist ein na-
mal kombiniert werden. türlicher Werkstoff. Sein Rohstoff ist Eisenerz.
Die Stahltechnologie hat zwischenzeitlich Eisen ist das vierthäufigste Element in der Erd-
bedeutende Fortschritte gemacht. Hier sind an kruste. Im Vergleich mit anderen Konstruktions-
erster Stelle oberflächenveredelte Stahlbleche werkstoffen ist der Energiebedarf zur Herstellung
mit neuen Korrosionsschutzsystemen und be- von Stahl gering. Seit 1960 hat die deutsche
ständigen Beschichtungen zu nennen. Der Kor- Stahlindustrie den Energieeinsatz pro erzeugter
rosionsschutz ist kein kritischer Punkt mehr. Tonne Stahl um rund ein Drittel senken können.
Auch die Stahlverarbeitung hat sich rasant Im gleichen Zeitraum wurden die CO2 -Emissio-
weiterentwickelt. Die Umformtechnik ermög- nen um die Hälfte reduziert, die Staubemissionen
licht neue, optimierte Profiltypen. Fügetechni- sogar um über 90 % und mehr als die Hälfte des
ken, die vor einigen Jahren noch völlig unbe- Wassereinsatzes eingespart. Umweltschutz ist
kannt waren, schaffen schnelle, zuverlässige jedoch nicht billig: Mehr als 50 DM pro Tonne –
und kostengünstige Verbindungen. also rund 2 Mrd. DM – wendet die deutsche
Die Weiterentwicklung der Bauphysik Stahlindustrie jährlich für den Umweltschutz
schließt auch die Stahlbauweisen mit ein. auf.
Lösungen, zum Beispiel für Taupunktproblema-
tik, Wärmedämmung, Schallschutz und Brand-
schutz, sind heute Stand der Technik. Recycling-Werkstoff
Quelle-Bungalow Mit industrialisierten Fertigungsmethoden
in Stahlbauweise, gelingt der Spagat zwischen individualisiertem Und was nicht vergessen werden darf – Stahl
60er Jahre Produkt und kostengünstiger Serienfertigung. hat Kreislaufstärke. Mit der Verwertung von
knapp 400 Mio. t Stahlschrott weltweit, zum
Beispiel aus alten Autos, Gebäuden, Brücken
und Waschmaschinen, ist Stahl Recycling-Welt-
meister.
Ökobilanzen gelten häufig als objektive
Meßinstrumente zur ökologischen Beurteilung
von Produkten. Man muß allerdings schon ge-
nau hinsehen, um ihre Aussagekraft richtig zu
bewerten. Die Spielräume ermöglichen es, nahe-
zu jedes beliebige Ergebnis darzustellen. So ist
es unbedingt erforderlich, die Rahmenbedingun-
gen und Meßmethoden präzise zu kennen.
Unsere Industrie nimmt sorgfältig erstellte,
objektive ökobilanzielle Betrachtungen sehr
ernst. So sind über den Weltverband der Stahl-
industrie, das International Iron and Steel Insti-
tute, unter Einbeziehung einer großen Anzahl
von Standorten zur Stahlerzeugung weltweit

8
Stahl im Wohnungsbau – Einklang von Ökonomie und Ökologie

gemeinsame Bilanzierungen für verschiedene


Stahlprodukte vorgenommen worden. Das ist
die einzige Untersuchung dieser Art, die bislang
von einer Industrie mit gleicher Methodik welt-
weit durchgeführt wurde.

Energieverbrauch von Wohnhäusern


Ökobilanzen von Wohnhäusern über einen
Nutzungszeitraum von 40 Jahren haben in bezug
auf den Gesamtenergieverbrauch deutlich ge- Montage des
macht, daß nur rund 10 % der Energie auf die Stahlrahmens
Herstellung entfallen, während 90 % die Nut-
zungsphase der Gebäude betreffen – im wesent-
lichen Heizung, Kühlung und Beleuchtung. Man möglich. Die in unterschiedlichen Rastern zu
darf also diesbezüglich nicht zuviel von den kombinierenden Stahlrahmen erzeugen im Ideal-
Baustoffen erwarten. Unsere amerikanischen fall eine stützenfreie Grundfläche des Hauses.
Kollegen haben herausgefunden, daß das Vor- Alle Lasten werden über die Profile abgetragen.
handensein von Kindern oder gar eines Hundes Außen- wie Innenwände sind befreit von der
im Haushalt (Tür auf/Tür zu) mehr Einfluß auf stützenden Funktion. Das Rahmentragwerk
den Gesamtenergieverbrauch hat als die Wahl kann aus klassischen warmgewalzten Profilen
der Baustoffe. bestehen, aus Hohlprofilen und auch Leichtbau-
In Deutschland hat Stahl im Wohnungsbau profilen, die aus Stahlblech geformt werden.
in den letzten Jahren einen neuen Anlauf ge- Auf den ersten Blick überraschend, auf den
nommen. Und was besonders erfreulich ist, er zweiten Blick überzeugend: Auch ein so tradi-
tritt gleich mit mehreren konstruktiven Lösun- tionelles Produkt wie der Doppel-T-Träger ist
gen an. Vielfalt bietet dem Markt Alternativen noch zu Innovationen fähig. So wurde vor kurz-
und schafft Wettbewerb. Das spornt die Entwick- em von einem deutschen Stahlerzeuger ein
ler an und erhöht die Innovationsgeschwindig- warmgewalzter Leichtbauträger vorgestellt, der
keit. weniger wiegt als ein Holzbalken mit gleicher
Alle Ansätze, Stahl im Wohnungsbau zu ver- Tragfähigkeit.
wenden, nutzen eines seiner charakteristischen
Merkmale: die hohe Festigkeit – uns allen bekannt
von Brückenbauten mit spektakulären Spann- Ständerbauweise
weiten, crashsicheren und dennoch leichten
Automobilen, Offshore-Plattformen in rauhester Bei der Stahl-Ständerbauweise besteht das
Umgebung, und auch von wahren Meisterlei- Tragwerk in der Regel aus C- und U-Profilen, die
stungen der Hochbauarchitektur. So haben die aus feuerverzinktem Stahlblech geformt werden.
Commerzbank-Architekten für das höchste Ge- Dem Prinzip nach sind solche Konstruktionen
bäude Europas ein Stahltragwerk gewählt. bei uns vom Trocken- und Akustikbau her be-
Es ist naheliegend, den Gedanken weiter- kannt. Sie werden für Außen- wie Innenwände,
zuführen: Ein Werkstoff, der seine technische für Decken und auch das Dach eingesetzt. Diese
Eignung bei vielen Superlativen bewiesen hat, Bauweise hat in den USA, in Kanada und Aus-
öffnet auch dem Wohnungsbau neue Wege. tralien bereits den Marktdurchbruch geschafft.
Ich möchte dazu verschiedene Entwicklun- Werden zur Erzeugung von Horizontalsteifig-
gen nach ihren konstruktiven Grundmodellen keit Beplankungen des Ständerwerks vorge-
kurz systematisieren: nommen, entstehen einseitig geschlossene
Wandscheiben, die in der Werkstatt vorgefertigt
und dann auf der Baustelle zusammengesetzt
Rahmenbauweise werden.
Eine neue Variante dieser Bauweise ist die
Die Rahmenbauweise – auch wenig pietät- Entwicklung der Atmosfair-Bauhaus GmbH:
voll im Fachjargon als Skelettbauweise bezeich- Wärmedämmung und flächenschließendes
net – nutzt die hohe Tragfähigkeit von Stahl wie Element werden mit dem Ständerwerk in einem
im Industrie- und Wirtschaftsbau. Es sind große Arbeitsgang in der Werkstatt verbunden und als
Spannweiten mit relativ wenigen Bauelementen vorgefertigte Scheibe auf die Baustelle geliefert.

9
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Errichten des Raummodule Zur Beantwortung dieser Frage ist es not-


Ständerwerks wendig, auf beide Seiten des Marktes zu schau-
auf der Baustelle Eine Mischform stellen die Raummodule dar. en: Den Anbietern von Bauleistungen muß die
(links), Dabei werden Rahmen zu Raumzellen verbun- Verwendung von Stahl Wettbewerbsvorteile
Vormontage den. Die tragenden Elemente können aus Stahl- erschließen und ihnen helfen, neue Marktseg-
eines Moduls in blech, aus Hohlprofilen und warmgewalzten mente zu erobern. Für die Kunden, die Bauher-
der Werkstatt Profilen bestehen. Meistens kommen Kombi- ren, muß Stahl im Wohnungsbau zusätzliche
(rechts) nationen zur Anwendung. Raumzellen ermög- Anreize bieten, sowohl beim Erwerb als auch
lichen das Bauen mit sehr hohem Vorfertigungs- bei der Nutzung.
grad. Die Module können in der Werkstatt nahe- Es gibt eine Reihe von Argumenten, die
zu vollständig ausgebaut werden. Der Stahl lohnen, näher betrachtet zu werden:
bietet Präzision und Maßhaltigkeit für die
Serienfertigung und schafft Stabilität für den
Transport zur Baustelle. Preisstabilität
Stahl schafft wirtschaftliche Vorteile. Wer
über Wirtschaftlichkeit redet, wird an den Prei-
Vorteile von Stahl im Wohnungsbau sen gemessen. Stahl ist nicht nur preisgünstig,
sondern hat eine Preisstabilität wie kein anderer
Wir erleben in Deutschland eine ausgeprägte Konstruktionswerkstoff. Der Langzeitvergleich
Baukultur mit hohen Qualitätsansprüchen. Die macht dies deutlich. Er bietet damit Kalkulations-
traditionellen Baustoffe haben ohne Zweifel sicherheit auf lange Zeit.
Einheben eines großen Anteil daran. Es stellt sich nun die Frage,
fertigen Moduls welche Vorteile Stahl im Wohnungsbau darüber
auf der Baustelle hinaus bieten kann.

10
Stahl im Wohnungsbau – Einklang von Ökonomie und Ökologie

Kontrollierte Qualität des Bezugstermins. Wer hat nicht schon Klagen


Aufgrund der exakten Reproduzierbarkeit gehört, daß die alte Wohnung gekündigt wurde
in unseren erzeugungstechnischen Anlagen und das neue Haus noch nicht bezugsfertig war?
weisen Stahlprodukte eine hohe gleichbleiben-
de Qualität auf, die durch kontinuierliche Kon-
trollen gesichert ist. Hohe Flexibilität
Und ein weiterer Vorteil: Stahl macht flexi-
bel. Es sind die großen, stützenfreien Flächen,
Industrielle Fertigung die den Architekten die gewünschten Freiräume
Genau definierte Werkstoffeigenschaften bieten. Diese Flexibilität in der Gestaltungsphase
ermöglichen erst industrielle Fertigungsprozes- wird ergänzt durch Flexibilität in der späteren
se, wie wir sie z. B. aus der Automobilproduk- Nutzungsphase. Da die Innenwände befreit sind
tion kennen. Hier stehen wir allerdings im Bau- von der tragenden Funktion, lassen sie sich spä-
wesen noch am Anfang. Denn in der Regel sind ter leicht verändern. Wechselnde Anforderungen
Bauwerke Unikate. Der weitaus überwiegende der Bewohner über die Jahre hinweg sind so
Anteil der Fertigungsschritte erfolgt auf der bautechnisch einfach, preiswert und schnell
Baustelle. Wechselhafte, nicht vorausbestimm- umsetzbar. Die zunehmende Durchdringung
bare Witterungsbedingungen, Störungen von Arbeitswelt und Wohnen, z. B. durch ver-
durch gleichzeitige Aktivitäten verschiedener netzte Arbeitsplätze daheim, wird in Zukunft
Gewerke, logistische Probleme bei der Ver- vermehrt zu Nutzungsänderungen in den Wohn-
fügbarkeit von Materialien und Werkzeugen bereichen führen.
erhöhen deutlich die Kosten für die Fertigung
auf der Baustelle.
Daher muß die Devise lauten: Verlagerung
von Arbeitsschritten in stationäre Fertigungs- Sanierung und Erweiterung
einrichtungen. Der Einsatz industrieller Herstel-
lungsmethoden ermöglicht die Nutzung moder- Auch für Sanierung und Erweiterung im Ge-
ner automatisierter Produktionsprozesse mit schoßwohnungsbau gibt es preisgünstige Stahl-
hohen Rationalisierungspotentialen. Lösungen. Die Plattenbauten in den neuen Bun-
desländern erfüllen vielfach nicht die heutigen
Anforderungen an Wohnraum. Ein mit dem Stahl-
Schnittstellen-Management Innovationspreis 1997 ausgezeichnetes Projekt
Dies betrifft auch das Schnittstellen-Manage- in Eisenhüttenstadt ist ein hervorragendes Bei-
ment. Zahlreiche Analysen der Fertigstellungs- spiel für die besonders wirtschaftliche Kombi- Sanierung von
abläufe bei traditionellen Bauweisen haben nation von Modernisierung und Wohnraumerwei- Plattenbauten
nachgewiesen, daß gerade die Schnittstellen terung. Ein Beispiel aus Naumburg an der Saale mit vorgesetzten
der Gewerke hochgradig kostenverursachende demonstriert, wie aus völlig ausgekernten Ge- Stahlbauteilen,
Faktoren darstellen. Unkoordinierte Arbeitsab- bäuden, die ehemals sowjetischen Familien als Eisenhüttenstadt
läufe, Wartezeiten bei Bauweisen mit hydrau-
lischen Bindemitteln, Ungenauigkeiten bei der
Verarbeitung und dergleichen führen zu Quali-
tätsproblemen und letztlich in vielen Fällen zu
aufwendigen Nachbesserungen.

Kürzere Bauzeit
Die Erhöhung des Vorfertigungsgrades bie-
tet einen weiteren Vorteil: deutlich kürzere Bau-
zeit. So werden heute schon Zeiten von 10 bis
12 Wochen ab Auftragserteilung für die schlüs-
selfertige Erstellung eines Eigenheims genannt.
Für den Bauherrn sind kurze Bauzeiten sehr
lohnend: Jeder Monat nicht mehr gezahlte Miete
für die alte Wohnung in Verbindung mit einge-
sparten Zinsen infolge des schnelleren Bezugs
bringt erhebliche Finanzierungsvorteile. Hinzu
kommt die hohe Planungssicherheit hinsichtlich

11
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Auskernung der
zu modernisie-
renden Platten-
bauten (links),
neue Balkone
und Winter-
gärten mit Stahl-
konstruktionen
(rechts), Naum-
burg

Wohnhäuser dienten, mit Stahl attraktiver neuer es auch nicht, daß Architekten für ihr eigenes
Wohnraum geschaffen wurde. Im übrigen kam Wohnen sich Formgebungen aus Stahl haben
der völlige Abriß der Plattenbauten nicht in Be- einfallen lassen.
tracht, da die Kosten für Abbruch, Entsorgung
und Neubau höher waren als die der Sanierung.
Entwicklungsziele
Lebensdauer Es muß als großer Vorteil gewertet wer-
den, daß gleich mehrere Konzepte für den
Produkte aus Stahl bieten eine lange Lebens- Wohnungsbau mit Stahl auf dem Markt sind.
dauer. Die Sicherung eines hohen technischen Dies zeigt den Ideenreichtum der Entwickler.
Standards ist für den Wohnungsbau in Deutsch- Hier ist schon Beachtliches geleistet worden.
land sozusagen ein „Muß“. Es hat zahlreiche Die Konzepte stehen zwar auch untereinander
Versuche gegeben, „billige“ Systeme aus ande- im Wettbewerb – viel entscheidender ist aber,
ren Ländern in den deutschen Markt zu trans- daß sie sich durchsetzen müssen gegen die eta-
plantieren. Dies hat in keinem Fall zu nachhalti- blierten Bauweisen. Wettbewerb bedeutet nie
gen Markterfolgen geführt. Die Betrachtung der Stillstand! Gerade für die Neuen im Markt, die
Baukosten pro Quadratmeter Wohnfläche steht Herausforderer, gilt, daß sie sich permanent
allzuoft als alleiniges Meßkriterium im Raum. weiter entwickeln müssen – und zwar mit ho-
Dies muß relativiert werden. Hier mag der all- hem Tempo. Nun, in welche Richtungen wei-
gemeine Grundsatz greifen: Einmal richtig ge- sen diese Entwicklungen?
baut ist billiger als dreimal saniert. Auch unter
ökologischen Gesichtspunkten ist eine lange
Lebensdauer erstrebenswert.

Formensprache
Stahl hat auch eine eigene Formensprache.
Wird sie gekonnt genutzt, verbinden sich Funk-
tion und Gestaltung harmonisch. Der Stahl ver-
schwindet nicht in Wand und Decke, er gibt
vielmehr dem Gebäude ein unverwechselbares
Reihenhaus- Gesicht. Die Anordnung der Elemente sowie die
gruppe mit indi- gewählten Profilformen werden zu Ausdrucks-
vidueller Gestal- mitteln. Für Architekten sind solche Gestaltun-
tung, Konstanz gen besondere Herausforderungen. So wundert

12
Stahl im Wohnungsbau – Einklang von Ökonomie und Ökologie

Kostenreduzierung
Der weiteren Reduzierung der Kosten
kommt die größte Bedeutung zu. Hier haben wir
mit Sicherheit noch nicht die Ziellinie erreicht.
Fortschritte lassen sich über die Systementwick-
lung zur Erzielung von Rationalisierungsvortei-
len durch industrielle Fertigung in größerer Serie
erreichen. Daran arbeiten wir u.a. in unserer
Studiengesellschaft Stahlanwendung e. V. zu-
sammen mit dem Institut für Arbeit und Tech-
nik des Landes Nordrhein-Westfalen. Die System-
entwicklung soll dabei vorhandene Konzepte
nicht verdrängen – sie soll helfen, diese zu ver-
bessern. Auch die Durchführung weiterer For-
schungsprojekte steht auf dem Programm. Der
Reduzierung der Baukosten kommt die Aufgabe
zu, neuen Schichten den Erwerb von Wohnraum
möglich zu machen. Zudem muß versucht wer-
den, den dramatischen Anstieg der Grundstücks-
preise zumindest zum Teil aufzufangen. In den Wandaufbau den Eindruck von Langlebigkeit Atelier und
vergangenen 20 Jahren sind diese zum Beispiel und Hochwertigkeit. Stahl-Leichtbauweisen Wohnhaus des
in den Randgebieten von Düsseldorf durch- haben hier ohne Zweifel noch Defizite – diese Architekten
schnittlich um mehr als 300 % gestiegen – in be- sind aber nicht technischer, sondern emotiona- Prof. Reichardt
sonders gefragten Lagen sogar um über 500 %. ler Natur. Die Schaffung von Akzeptanz wird in
Zukunft erhebliche Marketing- Anstrengungen
erfordern. Hier muß Überzeugungsarbeit in die
Varianten Breite geleistet werden.

Bei der Weiterentwicklung von Systemen


ist zu beachten, daß auch die Realisierung eines Hochschulausbildung
möglichst hohen industriellen Vorfertigungs-
grades immer noch die Möglichkeiten des Er- Ansetzen muß sie auch bei dem Nachwuchs
werbs unterschiedlicher Ausbaustufen bietet. an den Hochschulen – bei den Studenten an
Dies gibt den Bauherren die Möglichkeit, die den Abteilungen für Architektur und Bauinge-
Kosten durch Selbsthilfe-Initiativen oder Do-it- nieurwesen. Auch sie wollen wir ansprechen
yourself-Leistungen zu senken. Zudem sollten und ihre Vorstellungen öffnen für ein neues
auf diese Weise auch Möglichkeiten geschaffen Bauen mit Stahl.
werden, zum Beispiel Ausbauarbeiten örtlich
ansässigen Unternehmen zu übertragen. Damit
läßt sich zumindest teilweise der Auffassung Gemeinsame Aktionen
entsprechen, daß „Bauen“ lokale Wirtschafts-
tätigkeit sei – eine nicht zu vernachlässigende Das können mit Sicherheit einzelne Anbieter
Überlegung, die Sozialproduktwirkungen zu- von Stahlsystemen für den Wohnungsbau nicht
mindest zum Teil in der Region zu behalten. allein bewältigen. Die deutsche Stahlindustrie
ist bereit, dies gemeinsam mit ihren Kunden in
Angriff zu nehmen. Auch sollte im Kreise der
Akzeptanz Anbieter von Stahl-Wohnungsbausystemen und
weiterer Interessenten überlegt werden, ob sich
Die Schaffung von Akzeptanz für neue Bau- gemeinsam Musterhäuser realisieren lassen. Dies
weisen ist eine weitere vorrangige Aufgabe. Das ist ein Marketing-Instrument, das Fertighausher-
massive Bauen genießt ohne Zweifel hohe Wert- steller schon lange mit Erfolg nutzen.
schätzung. Die Feststellungen sind dabei ganz Die deutsche Stahlindustrie wird dazu den
simpel: Wenn man an die Wand klopft, darf es Dialog mit Architekten und bauausführenden
nicht hohl klingen, und mit einigem Geschick Unternehmen fortsetzen, um auch Initiativen zu
muß es möglich sein, einen Nagel darin zu ver- entwickeln, die einer breiten Öffentlichkeit die
ankern. Insbesondere vermittelt der massive Vorzüge des Wohnungsbaus mit Stahl vorstellen.

13
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Wohnungsbau im Wandel
Hartmut Miksch „Bitte sage mir, welchen Weg ich gehen soll.“
Architekt BDB, Mitglied des Vorstandes „Das hängt davon ab, wohin du willst.“ Das ist ein
der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen sehr schönes Zitat aus „Alice im Wunderland“,
und dieser Satz steht zu Beginn des Zwischen-
berichts der Enquête-Kommission des Deutschen
Eine wichtige Frage bei der Betrachtung der Bundestages, die sich mit Fragen der Nachhaltig-
nächsten Jahre ist: Wieviel wird denn eigentlich keit beschäftigt hat. Dieser Satz beschreibt auch
noch gebaut? Gerade im Wohnungsbau ist ja zu überzeugend das Dilemma, in dem wir stecken.
erkennen, daß der Bau rückläufig ist. Die Zahlen Die Frage ist: „Wohin wollen wir?“ Oder viel-
der letzten Jahre werden wir wohl nicht mehr leicht ist die Frage auch: „Wohin können wir?“
erreichen: 1995 wurden in Deutschland noch Eins ist sicher: Die Diskussionen der näch-
603.000 Wohneinheiten fertiggestellt, in 1998 sten Jahre werden wesentlich durch drei Haupt-
rund 530.000, und für 1999 werden ca. 490.000 überschriften bestimmt sein, die, ganzheitlich be-
prognostiziert. Der Anteil der Ein- und Zwei- trachtet, die Ergebnisse bringen müssen, die wir
familienhäuser an diesen Zahlen beträgt bereits auch für den Wohnungsbau brauchen: „Öko-
mehr als 50 %. Der Anteil der Mietwohnungen logie, Ökonomie und soziale Sicherheit bilden
wird weiter sinken und das trotz günstigster eine untrennbare Einheit. Nachhaltigkeit ist
Finanzierungsbedingungen und niedriger Bau- eine Entwicklung, die diese drei Aspekte zu-
preise. sammenführt,“ so der damalige Bundesbau-
Das heißt also: die zwei Komponenten, die minister Prof. Töpfer im April 1997. „Die Ver-
in der Vergangenheit auch schon dazu geführt besserung der ökonomischen, sozialen Lebens-
haben, daß weniger gebaut wurde, ziehen zur bedingungen muß mit der langfristigen Siche-
Zeit eigentlich nicht. Man kann feststellen, daß rung der natürlichen Lebensgrundlage in Ein-
wir eine Situation erreicht haben, wo zumin- klang gebracht werden.“
dest in einem ganzen Teil der Marktsegmente Agenda 21 ist zwar bis heute nur ein The-
ein gewisser Sättigungsfaktor eingetreten ist. ma, das überwiegend in Expertenzirkeln disku-
Davon wird auch der soziale Wohnungsbau tiert wird, aber es ist ein Thema, das auch das
nicht verschont bleiben, und es wird schon in Bauen der Zukunft bestimmen wird. Nämlich
diesem Jahr, oder zumindest für das nächste das Bauen nach dem Abbau einer Wohnungs-
Jahr, nicht unproblematisch werden, unsere not und das Bauen in einer Zeit, in der wieder
Zahlen, die wir in Nordrhein-Westfalen gehabt Möglichkeiten bestehen, nach Alternativen und
haben, zu erreichen. Veränderung zu suchen.
Das ist einerseits bedauerlich, andererseits Sektorale Betrachtungsweisen und Lösungs-
bietet dies aber auch die Chance, sich intensiv angebote bergen die Gefahr in sich, lediglich
mit den Rahmenbedingungen und auch mit den Beruhigung zu verschaffen, aber nicht die Pro-
genannten Anforderungen des Wohnungsbaus bleme zu lösen. Ich will versuchen, dies an
der nächsten Jahre zu beschäftigen. einem Beispiel zu erläutern.

Wohnanlage
in Ratingen bei
Düsseldorf:
attraktive
verdichtete
Bebauung mit
Stadthäusern
ohne den
Charakter von
Reihenhäusern

14
Wohnungsbau im Wandel

Ein Wohngebäude, gerade durch unseren Und nicht zuletzt – und sicherlich auch mit-
Minister zu Recht gefordert, aus naturnahen entscheidend – das Verkehrsproblem, das das
recyclingfähigen Baustoffen, im Null-Energie- Wohnen in bestimmten Bereichen unserer Städte
Standard gebaut, ist ohne Zweifel ein Beitrag unerträglich macht.
zum ökologischen, energiesparenden Bauen. Neben dem nicht zu stoppenden Flächen-
So gesehen: gebaut im Umfeld der Stadt auf fraß führt diese Entwicklung unter anderem zu
einem Grundstück von 1000 m2 mit Arbeits- Innenstädten, die zu Kaufstätten verkommen,
platz in der Stadt und dem hieraus entstehen- in denen das Leben nach Geschäftsschluß zum
den Pendelverkehr mit dem PKW: hinzu kommt Erliegen kommt und zu der bekannten Situation
der aus der Wohnsituation resultierende Kinder- der nicht mehr zu bewältigenden Verkehrsströ-
transport mit dem PKW ? me, weil die, die ihren Arbeitsplatz in der Stadt
Das unökologischste Leben in der Stadt ist haben, im Umfeld wohnen.
immer noch ökologischer als das Leben an der
Peripherie. Das ist eine Aussage, der ich mich
anschließe. Dennoch, dieses Beispiel der Gefahr Baulandreserven
sektoraler Betrachtungsweisen vorwegstellend,
will ich versuchen, auf einige Fragen, von denen Zur sozialökonomischen Zukunft der Städte
ich glaube, daß sie in der nahen Zukunft Bedeu- gehören Programme und intelligente Planungen,
tung haben, eine Antwort zu finden. mit denen der Abwanderung insbesondere jünge-
rer Einwohner begegnet werden kann. Das wird
eines der Hauptziele der nächsten Jahre sein.
Zersiedelung
Die Zersiedelung unserer Städte muß ge-
stoppt werden. Eines der Hauptprobleme der
zukünftigen Stadtentwicklung ist der anhalten-
de ungezügelte Flächenverbrauch für den Woh-
nungsneubau und den Gewerbebau. Die bisher
nicht zu stoppende Zersiedelung unserer Städte,
das Ausufern in das städtische Umfeld und im
Bereich der Ballungsräume bis weit über die
Umlandgemeinden hinaus, hat Gründe, die in
einer Vielzahl von Untersuchungen herausgear-
beitet wurden und die überwiegend bekannt
sind. Ich will einige davon dennoch nennen:
– Die Nichtverfügbarkeit von bebaubaren
Aufstocken
Grundstücken in den Kernbereichen der Städte,
vorhandener
ein Thema, das seit Jahren von allen Verant-
Wohnbauten in
wortlichen angeprangert wird, ohne daß wir
Köln stoppt
hierfür eine Lösung gefunden haben;
Zersiedelung
– die Ausweisung von bezahlbaren Grundstük-
durch erhöhte
ken der Umlandgemeinden in Ballungsräumen;
Geschoßflächen
– es ist der Effekt, der eben dann dazu führt,
daß diejenigen, die innerhalb der Städte ihren
Bauwunsch nicht umsetzen können, in die Um- Was ist zu tun? Hier komme ich zu einigen
landgemeinden ziehen; Punkten, von denen ich glaube, daß wir keine
– die hohen Grundstückskosten in den städti- Alternativen hierzu haben. Die vorhandenen
schen Bereichen bei gleichzeitig vorhandenem Baulandreserven in den Städten und Ballungs-
Wunsch vieler junger und auch älterer Familien räumen müssen aktiviert werden. Dazu gehören
nach dem freistehenden Eigenheim mit Grund- die vorhandenen Baulücken ebenso wie die auf-
stück als ideale Wohnform; zubereitenden Industrie- und Gewerbebrachen.
– die Rahmenbedingungen des Wohnens in der Solange es kein greifendes Instrumentarium
Stadt, die das Aufwachsen von Kindern nicht gibt, das verhindert, daß reine Spekulation mit
gerade begünstigen; der Preissteigerung von innerstädtischen
– die Großsiedlungen der 70er Jahre, die von Grundstücken interessanter ist als die Bebau-
denen, die es sich wirtschaftlich erlauben kön- ung derselben, werden hier voll erschlossene,
nen, verlassen werden. infrastrukturell bestversorgte Bauflächen unge-

15
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Ein enormes Potential sind aber auch die


Baulandreserven, die als sogenannte Nachver-
dichtungsmöglichkeiten – das Wort traut man
sich kaum noch in den Mund zu nehmen, weil
es unterdessen ja schon sehr negativ belegt ist –
in den Siedlungen der 20er, der 30er und der
50er Jahre vorhanden sind. Hierbei geht es
nicht allein um die Frage der Ergänzungsbebau-
ung, sondern auch um die ökologischste Art
der Schaffung von Wohnraum als Aufstockung
der zwei- bis dreigeschossigen Gebäude ohne
zusätzliche Versiegelung von Flächen bei Nut-
zung der vorhandenen Infrastruktur. Man muß
hier einmal sagen, daß durch solche Möglich-
keiten, die letztlich eine Dichte nach Fertig-
stellung dieser Siedlung von unter 0,8 GFZ
erreichen und dies bei gleichzeitiger Fast-
Verdoppelung der dort vorhandenen Wohn-
flächen, daß dort Chancen stecken für die
Frage eines ökologischen Ausbaus.
Schaffen von nutzt bleiben – im Sinne einer nachhaltigen
Wohnraum durch Stadtentwicklung sicherlich unvertretbar. Nord-
Aufstocken rhein-Westfalen unternimmt in dieser Frage zu- Engagement des Stahlbaus
zwei- bis drei- mindest den Versuch, hier eine Veränderung
geschossiger herbeizuführen. Die Landesregierung hat eine Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, wo
Gebäude ist öko- Initiative auf Bundesebene gestartet, damit sich sich beispielsweise der Stahlbau viel stärker
logisch etwas verändert. engagieren kann, weil hier die Notwendigkeit
Die Überlegung der Enquête-Kommission besteht, daß man leichte Konstruktionen nach
zu einer steigenden Grundsteuer scheinen hier oben aufbaut.
ein richtiger Ansatz zu sein. Liegenlassen darf Daß hierbei eine Abwägung der städtebau-
nicht belohnt werden. Die geförderte Aufbe- lichen Verträglichkeit vorausgehen muß, ist
reitung von innerstädtischen Brachflächen, wie für uns alle selbstverständlich. Solange jedoch
sie in weiten Teilen unseres Landes praktiziert nicht die städtebauliche Verträglichkeit, son-
wird, ist zu begrüßen und sollte intensiv weiter dern die „Besitzenden“, nämlich die vorhande-
betrieben werden. nen Mieter, derartige Überlegungen aus sub-
Alle nicht beidseitig bebauten Straßen müs- jektiven und egoistischen Gründen schon im
sen hinsichtlich ihrer Bebaubarkeit überprüft Keim ersticken, und die politisch Verantwor-
werden. Häufig fehlt Baurecht an solchen Stel- tungtragenden nicht den Mut aufbringen, im
len aus unerfindlichen Gründen. So werden Sinne des Gemeinwohls zu entscheiden, wer-
teure Infrastrukturen vorgehalten oder an ande- den diese mit bester Infrastruktur und Infra-
rer Stelle gebaut. Wenn Sie mit offenen Augen struktureinrichtungen ausgestatteten Bauland-
durch Ihre Städte fahren, dann werden Sie eine reserven ungenutzt bleiben.
Vielzahl solcher Situationen finden, wo voll aus- Die Zersiedelung wird weitergehen, obwohl
gebaute Straßen einseitige Bebauungen haben doch gerade hier der im Sinne einer Nachhaltig-
und auf der anderen Seite keine Bebauung vor- keit größte Effekt zu erreichen wäre. Das ist die
handen ist. Und wenn man sich intensiver da- Erfahrung, die viele, nicht nur Kollegen, sondern
mit beschäftigt, stellt man fest, daß hier kein auch gutwillige Bauherren und Eigentümer
Baurecht ist, weil irgendwann jemand den Be- gemacht haben. Letztlich scheitert die Nutzung
bauungsplan auf der anderen Seite hat enden solcher Reserven daran, daß die Verantwort-
lassen. lichen nicht den Mut aufbringen, dies auch
Die nicht genutzten Dachgeschosse unserer gegen Interessen Einzelner durchzusetzen. Da
innerstädtischen Wohngebäude könnten sehr ist es immer sehr viel einfacher, von weiterer
schnell zu Wohnraum aktiviert werden ohne die Energieeinsparung zu sprechen, als hier ein viel
Schaffung zusätzlicher Infrastrukturen. Hier größeres Potential letztlich zu nutzen.
fehlen Überlegungen zu finanziellen Anreizen. Daß hierbei gleichzeitig die Chance bestün-
Welche Gemeinde hat eigentlich einen Über- de, einseitige Belegungsstrukturen und einseiti-
blick über die Größe der Reserveflächen? ge Wohnungszuschnitte zu entzerren, erwach-

16
Wohnungsbau im Wandel

senen Kindern von Bewohnern die Möglichkeit Parallel zu nicht vorhandenen Baugrund-
zu geben, mit ihren Familien in der Siedlung zu stücken und bezahlbaren Wohnungen stehen
verbleiben oder zurückzuziehen und bei Bedarf in den Innenstädten in erheblichem Umfang
die Betreuung ihrer Eltern zu übernehmen, sei Büro- und gewerbliche Flächen dauerhaft leer
hier nur am Rande erwähnt – aber sicherlich und begünstigen zusätzlich die Verödung der
auch ein nicht zu unterschätzendes positives Innenstadtbereiche. Hier müssen Szenarien ent-
Kriterium solcher Flächen. wickelt werden, die diese Gebäude einer be-
darfsgerechten Nutzung zuführen. Und wenn
wir Wohnungsbedarf haben, warum nicht zu
Umnutzung Wohnungen.
Nach überschlägigen Schätzungen ließe sich
Leerstehende Gebäude anderer Nutzungs- der Bedarf an Wohnungen der nächsten zehn
arten müssen umgenutzt werden. Ich spreche Jahre in einer Stadt wie Braunschweig allein
immer vom Wohnungsbau, und das Bild der be- durch Nachverdichtung, Dachgeschoßausbau,
wohnten Kirche mag hier fehl am Platze sein, ist Schließung von Baulücken und Nutzung von
es aber nicht. Es ist eine, darf man das sagen, Konventionsflächen abdecken, wenn sie ver-
„brachgefallene“ Kirche in Rheydt, die zukünf- fügbar wären. Nach Angaben des Pestel-Instituts
tig nicht mehr als Kirche genutzt wird. Sie wird in Hannover ist nach derzeitigen Erkenntnissen
zugunsten einer größeren vorhandenen Kirche ab dem Jahr 2010 keine wesentliche Neubau-
aufgegeben und mit Fördermitteln zweier Mini- tätigkeit mehr nötig – mit der Einschränkung,
sterien des Landes zu Wohnungen umgenutzt daß veränderte Rahmenbedingungen noch jede
werden. Sicherlich eine für uns Deutsche hier Prognose zur Makulatur haben werden lassen.
noch sehr schwierig vorzustellende Möglichkeit.
Und wenn Sie in den Entwurf, den es schon
gibt, hineinsehen, so wäre auch der eigentlich Neubauflächen
für den Stahlbau sehr gut geeignet, weil er näm-
lich eine losgelöste Konstruktion ist, die sich im Dennoch, wir werden auch in Zukunft nicht
Inneren des Gebäudes zu Wohnungen schich- ohne die Ausweisung von Neubauflächen aus-
tet. Also: solche Nutzungsmöglichkeiten müssen kommen. Wir müssen unsere Strategien im Neu-
erkannt werden. bau darauf konzentrieren, den Materialverbrauch
und den Flächenverbrauch zu minimieren, wie-
derverwendbare und recyclingfähige Baustoffe
einzusetzen und langlebige Konstruktionen
zu schaffen. Bezahlbare Bauflächen müssen
stadtkernnah ausgewiesen werden, auf denen
dem Bedürfnis nach dem eigenen Haus mit einer
städtischen Neuformulierung dieser Wohnform
in verdichteter Bauweise nachgekommen wer-
den kann, wo immer dies möglich ist. Eine Be-
grenzung der Grundstücksgröße ist im Sinne
eines verantwortungsbewußten Umgangs mit
der Ressource Boden zu akzeptieren. Wir müs-
sen eine akzeptable Alternative zum Einfami-
lienhaus auf der grünen Wiese entwickeln, die
sich in den Innenstädten, möglichst sogar im
Bestand, realisieren läßt. Die Geschoßwohnung
ist für den überwiegenden Teil der Einfamilien-
haus-Interessenten keine Alternative. Das ge-
stapelte Einfamilienhaus aber vielleicht.
Wir müssen Wohnungen für alle planen und Ungewohnte
bauen, in die man jung einzieht und alt werden Umnutzung:
kann. Die Frage flexiblerer Nutzungsmöglich- in einer Kirche
keiten insbesondere der Wohnung wird kein wird Wohnraum
Problem lösen, wenn hiermit die flexible Ver- geschaffen, um
größerung oder Verkleinerung von Wohnungen das schöne
gemeint sind. Das geistert ja immer wieder durch Grundstück zu
unsere Wohnungsentwürfe: zuschaltbare, nutzen

17
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

abschaltbare, zuwählbare Räume. Die entspre- gar nicht mehr brauchen. Wenn ich zurück-
chende Nachbarwohnung ist aber gerade nicht blicke in die Serien, die wir gemacht haben,
frei, wenn man sie gerne hätte. Es wird so gut dann ist der überwiegende Teil derjenigen, die
wie nie – was diejenigen, die derartige Ver- ein solches Haus bauen, in einem Alter, wo
suche bei Wohnungsgesellschaften und priva- die Kinder kurz vor dem Verlassen des Hauses
ten Benutzern unternommen haben, bestätigen stehen. Das heißt in einem Zeitraum von 8 bis
können – ein Raum zu- oder abgeschaltet. Ein 10 Jahren bleiben die Eltern in einem Haus, das
solides Wohnungsgrößengemenge in den Sied- für ihre eigene Nutzung viel zu groß ist und
lungsbeständen in Verbindung mit einem funk- damit eigentlich keinen Sinn macht. Die jungen
tionierenden Umzugsmanagement scheint am Familien, für die diese Form sicherlich eine
ehesten praktikabel und zielorientiert. ideale Wohnform ist, insbesondere mit Kin-
Älteren Menschen sollten kleinere, aber dern, haben aus Kostengründen bisher kaum
ihren finanziellen Möglichkeiten entgegenkom- die Chance, Eigentum zu erwerben. Wir müs-
mende Wohnungen in ihrem vertrauten Umfeld sen unser ganzes geistiges und kreatives Poten-
angeboten werden können. tial hierfür einsetzen, nämlich Häuser in einer
solchen Kostengrößenordnung zu bauen. Ideen-
wettbewerbe zu diesem Thema wären ein guter
Weg in die richtige Richtung.
Verdichtung Der Vorfertigungsgrad muß verstärkt wer-
den. Rationalisierungsmöglichkeiten müssen
Wir brauchen preiswerte Einfamilienhäu- genutzt werden. Der ganze Bereich der Vorfer-
ser in hoher Verdichtung – der zweite Teil des tigung und Rationalisierung bietet noch erheb-
Wohnungsbaus. Etwa 73 % der befragten unter- liche Möglichkeiten zur Kosteneinsparung, ge-
schiedlichen Altersklassen wollen Einfamilien- rade im Wohnungsbau. Wenn wir sehen, daß
häuser bauen oder kaufen. Der Anteil der Jün- unterdessen Fertigbäder, die im Rohbau ein-
geren, die hierzu bereit sind, wird immer größer. gebaut werden und innen vollkommen fertig
Die Akzeptanz des preiswerten Bauens wächst installiert sind, kostenmäßig konkurrenzfähig
bei beiden Gruppen. werden, dann sehen wir, welche Möglichkeiten
Zunächst einmal muß man akzeptieren, daß darin stecken, wenn wir den elementierten
es den Wunsch nach dem Einfamilienhaus mit Wohnungsbau zu einer Reife bringen, daß er
Garten als eine Idealform des Wohnens gibt. Der auch finanziell konkurrieren kann.
Zielkonflikt „preiswertes Bauland für preiswer- Das Planungsteam oder auch der General-
tes Bauen“ kontra „Eingrenzung des Flächenver- planer wird eine richtige Antwort auf den
brauchs“ stellt sich in den Städten und Ballungs- Wunsch der Bauherren nach Bündelung der
gebieten so nicht. Der Bauwillige wird seinen Planung und die Gewerkebündelung bei der
Bauwunsch mangels Möglichkeiten in den Städ- Bauausführung die logische Konsequenz auf
ten im Umland mit den bekannten Konsequen- der Ausführungsseite sein.
zen befriedigen. Das Angebot von preiswertem
Bauland in den Städten und Ballungsgebieten Ich konnte nur einen kleinen Ausschnitt
erspart den zusätzlichen Flächenverbrauch für dieses komplexen Themas ansprechen. Ich habe
die nicht vorhandenen Infrastrukturen und ver- nicht über die Frage der Bebauungspläne und
mindert damit auch zusätzlichen Verkehr. der CO2-Minderung im Wohnungsbau, was über-
Wenn wir wissen, daß bis zum Jahre 2010, wiegend Altbau oder Bestandserhaltung betrifft,
wieder nach Angabe des Pestel-Instituts Han- oder die fehlenden konsensfähigen Rahmen-
nover, ca. 2,6 Mio. Bürger bundesweit sich den daten im Umgang mit ökologischen, wiederver-
Traum vom Einfamilienhaus erfüllen wollen, müs- wendbaren Materialien gesprochen, weil dies
sen wir schnellstens nach Alternativen suchen, den heutigen Rahmen sprengen würde. Den-
wenn wir die Stadtflucht aus den beschriebenen noch werden die Fragen der Entwicklung unse-
Gründen stoppen wollen. Wir brauchen Starter- rer Städte und des Wohnens, der Umgang mit
Häuser für junge Familien, kleine Häuser mit dem Bestand und die Reduzierung des Flächen-
85 bis 90 m2, Häuser, die mit der Familie mit- verbrauchs zentrale Fragestellungen der näch-
wachsen und schrumpfen können, zu Baukosten sten Jahre bleiben. Hohe städtebauliche und
von DM 180.000 bis 200.000, in einer Größen- architektonische Qualität zu tragbaren Kosten
ordnung, die für einen großen Kreis, auch der wird mehr denn je den Wohnungsbau bestim-
jüngeren Interessenten, realisierbar ist. Wir leben men. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten.
ja in der Situation in Deutschland, daß eigent- Die Architekten des Landes bieten hierzu ihre
lich diejenigen Einfamilienhäuser bauen, die sie Kreativität und ihr Fachwissen an.

18
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Das Haus, das aus der Reihe tanzt


Diethelm Hetzel, Dyckerhoff & Widmann AG schossigen Mehrspännern und sind somit Spiel-
arten eines verdichteten Bauens. Hier sind Bau-
weisen mit und ohne Unterkellerung möglich.
Architektonisches Konzept Nach dem städtebaulichen Entwurfskonzept
kann auf örtliche Erschließungsmaßnahmen
Planungsvorgaben eingegangen werden; es sind aber auch alterna-
Die Kostensenkung im Wohnungsbau als tive Erschließungskonzepte – wie beispielswei-
eine der wichtigsten Voraussetzungen zur För- se geschlossene Energiekreisläufe – besonders
derung des Wohneigentums steht zur Zeit im gut anwendbar.
Mittelpunkt politischer und unternehmerischer
Überlegungen. Mehr Wohneigentum für Fami-
lien, insbesondere für junge Familien, ist auch Gestaltungsmöglichkeiten
das Ziel der „Initiative Preisgünstig Bauen“ der Das konstruktive System ist auf einem Raster-
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG und der modul aufgebaut. Die Modulteile bestehen aus
Dyckerhoff & Widmann AG. Stahlprofilen, die außenseitig hochdämmend ein-
Unter dieser Zielsetzung wird angestrebt, gehüllt sind und nach dem Baukastenprinzip zu
zukunftsweisendes, umweltgerechtes, dabei einem Rahmenwerk verbunden werden. Durch
architektonisch ansprechendes und dennoch Aneinanderreihen und Aufeinandersetzen der
preisgünstiges Wohneigentum zu ermöglichen. Rahmenstruktur ergeben sich vielfältige Gestal-
tungsmöglichkeiten. Auch Fortentwicklungen
Städtebauliche Einbindung zum Geschoßwohnungsbau sind mit diesem
Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn modularen Bausystem möglich.
nicht nur die Erstellung eines Einzelhauses im Das äußere Erscheinungsbild der Wohnan-
Blickpunkt steht. Vielmehr sollen bei der Ent- lagen, die unter Verwendung des DYWIDAG-
wicklung von Siedlungskonzepten alle Kom- Raum- und Rahmenzellenprogramms erstellt
ponenten einer modernen und preisgünstigen werden, hängt von der Gestaltungs- und Detail-
Wohnraumbeschaffung, wie Hausgruppen oder geschicklichkeit des Planers ab. Systemabge-
Stockwerksbauten, Berücksichtigung finden. stimmte, jedoch unterschiedliche Fassaden- und
Die nach diesem Bausystem entwickelten Dachkonstruktionen lassen auch eine Steigerung
Wohnformen eignen sich am besten für Reihen- architektonischer Qualität im Wohnhausbau
haus- und Kettenhausbebauung bis zu vierge- erwarten.

Konstruktions-
system und
Knoten nach
einem Baukasten-
prinzip mit
Vierkantprofilen

19
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Flexibilität bei Nutzungsänderung Verbundkonstruktionen aus Stahl und Beton –


Das DYWIDAG-Programmbau-System ist in besonderen Fällen aus Stahl und Holz.
zur vielseitigen Anwendung im Hochbau – vor- Mit einer aus dem Raumzellengedanken
wiegend im Wohnungsbau – entwickelt wor- weiterentwickelten Rahmenzelle, die sich in-
den. Aus 30jähriger Erfahrung in der Anwen- dustriell vorfertigen, einfach transportieren und
dung der Raumzellenbauweise ergibt sich die durch eine intelligente Verbindungskonstruk-
Fortentwicklung zur Rahmenzelle und damit tion auf der Baustelle schnell zusammensetzen
ein großer Gestaltungsfreiraum für systematisier- läßt, wird die tragende Konstruktion des Hau-
tes und dadurch kostenreduziertes Bauen. ses aus Kantrohrprofilen erstellt.
Durch die weitestmöglich geöffneten Raum- Die DYWIDAG-Raum- und Rahmenzellen
bzw. Rahmenstrukturen ergeben sich unter- werden in den Standardabmessungen b/t/h =
schiedlichste Ausbau- und Ausstattungsmetho- 2,75/5,50/2,75 m angeboten. Die Rahmenzelle
den. Das Aneinanderreihen und Aufeinander- kann, da die Ausbaumontage erst vor Ort statt-
stapeln dieser Strukturen läßt eine Vielzahl von findet, zur Transportoptimierung in zweidimen-
Gestaltungsvarianten in Einzelobjekten und sionalen Rahmen transportiert und örtlich mit
Baugruppen zu. So ist es möglich, durch krea- Querriegeln zur Zellenstruktur montiert werden.
tives Planen mit dem System individuelle und
doch kostenbewußte Wohnhaus-Architektur Dach-, Fassaden-, Wandgestaltung
zu entwickeln. Durch die Anwendung der Rahmenzelle ent-
Der Einsatz von massiven Deckenelementen stehen Gefache in horizontaler und vertikaler
wirkt sich zusätzlich vorteilhaft aus. Der An- Ebene. Sie werden durch industriell vorgefer-
spruch flexibler oder veränderbarer Nutzung tigte Ausbauteile ausgefüllt, die witterungsun-
wird aufgrund guter Körperschalldämmung der abhängig und mit hoher Fertigungsqualität und
Massivelemente unkompliziert erfüllt. Maßgenauigkeit hergestellt werden.
Die geschoßweisen Großraumstrukturen der Die Wandausfachungen der Fassaden be-
mit dem DYWIDAG-System errichteten Wohn- stehen aus vorgefertigt hergestellten Holzrah-
bzw. Hauseinheiten gestatten eine jederzeit men-Sandwichelementen, die auf der Innen-
veränderbare Innenraumaufteilung mit demon- seite Gipskarton aufweisen. Die Außenseite
tablen Wand- und Schrankkonstruktionen. erhält einen Vollwärmeschutz nach bauphysi-
kalischer Berechnung unter Beachtung des
Niedrigenergiehaus-Standards mit mineralischer
Konstruktionsprinzip Deckputzschicht oder eine Fassadenverklei-
dung in hinterlüfteter Konstruktion. Die Decke
Tragwerk über dem Erdgeschoß besteht aus wärmespei-
Das DYWIDAG-Programmbau-System ist chernden, trittschallabsorbierenden Beton-
eine Raum- bzw. Rahmenzellenbauweise. Die fertigteilen, die in die Tragkonstruktion einge-
lastabtragenden Konstruktionselemente sind legt werden.

Wachsen einer
Hausgruppe aus
dem Stahlskelett
über den Rohbau
zum fertigen Bau-
werk (Modellfoto)

20
Das Haus, das aus der Reihe tanzt

führt zu einer Einsparung des Jahresheiz-


wärmebedarfs von 25 % im Vergleich zu der-
zeit geltenden Wärmeschutzverordnung.

Brandschutz
Durch die Ausführung der Gebäudetrenn-
wände und der Geschoßdecken in massiver
Stahlbetonbauweise ist der Brandschutz in
optimaler Weise sichergestellt.

Ökologisches Konzept
Das ökologische Konzept des Systems er-
öffnet Kombinationsmöglichkeiten wärmespei-
chernder, massiver Innenausbauelemente, wie
Decken und Wohnungstrennwände, und leich-
ter, lichttransparenter oder hochgedämmter Das Tragsystem
Hüllelemente, wie Fassade und Dach. Hierdurch aus Vierkant-
kann eine erste Optimierung in Richtung Wär- Hohlprofilen
meschutz und Wohnklima erreicht werden. kommt vorge-
fertigt zur Bau-
Wirtschaftlichkeit stelle und ist in
Die aus der Bauforschung untermauerten wenigen Tagen
Feststellungen der Kostenreduzierung durch ein montiert
möglichst breites Vorfertigungsspektrum der
konstruktiven wie gestaltenden Elemente sind
Das Deckenelement über dem Dachgeschoß ein Leitfaden für die jeweiligen Standortentwick-
wird aus einem Komplettbauteil, das die vor- lungen. Neben exakter Vor- und Durchführungs-
gesehene Dachform bestimmt, einschließlich planung für die qualitativ höherwertige Werk-
innerem Raumabschluß aus vorgefertigten wär- stattfertigung werden infolge kurzer Montage-
megedämmten Holzelementen hergestellt und vorgänge erhebliche Reduzierungen der Bauzeit
auf die Tragkonstruktion montiert. erreicht.
Die Dacheindichtung erfolgt mit einer als
Unterdach angeordneten Dichtungsbahn, dar- Beschreibung des Baustandards
über wird ein Schutzdach aus Faserzementwell- Die Einhaltung der Regeln und Richtlinien,
platten oder Dachziegeln verlegt. Dachrinnen, insbesondere bei Wärmeschutz, Schallschutz
Regenfallrohre und Verwahrungen bestehen und Brandschutz, gewährleistet eine Bauweise
aus Titanzinkblech.

Korrosionsschutz
Die für die Rahmenzellen verwendeten Kant-
rohrprofile werden in feuerverzinkter Form ein-
gesetzt. Es ist aber auch möglich, durch den
Einsatz geeigneter Farbbeschichtungssysteme
den Korrosionsschutz sicherzustellen.

Schallschutz
Jedes Haus ist eine in sich abgeschlossene
Einheit. Weder Konstruktionsteile noch Decken-
systeme sind mit dem Nachbarhaus verbunden.
So entsteht eine absolute Trennung bis in das
Fundament und eine optimale Schalldämmung. Detail des
Verbindungs-
Wärmeschutz knotens mit vor-
Grundsätzlich wird für die Gebäudehülle gefertigten
Dämmstoff in entsprechender Stärke einge- Laschen zum
setzt, so daß der Wärmeschutz nach dem Nied- Befestigen der
rigenergiehaus-Standard gewährleistet ist. Dies Deckenplatten

21
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Montage der
vorgefertigten
Bauteile (links)
und das fertige
Haus in Schwä-
bisch Hall Hes-
sental (rechts)

mit durchdachtem System erfahrungsgemäß gesetzt wird. Fußboden und Wände dieser
besser als eine konventionelle Bauabwicklung. Zellen sind gefliest, die Decken tapeziert und
Wesensmerkmal der kompletten Entwick- gestrichen.
lung ist das Vermeiden von sogenannten Naß- Die Heizung wird als Warmwasserpumpen-
bauweisen. heizung ausgeführt, die über eine Gastherme
Der Einsatz von weitestgehend vorgefer- Heiz- und Brauchwasser erwärmt und witte-
tigten, dabei durchaus individuellen Trocken- rungsgeführt gesteuert wird. Die Wärmeüber-
bauelementen reduziert die Bauzeit zu 60 tragung erfolgt über Flachheizkörper.
Prozent und verringert alle aus Schwindvor- Die Elektroinstallation ist größtenteils in die
gängen herrührenden Bauschäden nahezu Komplettbauteile integriert.
vollständig. Die nichttragenden Raumtrennwände kön-
Im Erdgeschoß und im Obergeschoß ist nen frei angeordnet werden und sind in Gips-
je eine Sanitärfertigzelle angeordnet, die kom- karton-Ständerbauweise ausgeführt. Die Wände
plett ausgestattet in die Stahlkonstruktion ein- und die Decken werden tapeziert und gestri-

22
Das Haus, das aus der Reihe tanzt

chen. Als Fußbodenbeläge sind PVC-, Textil-


und Fliesenbeläge vorgesehen.
Für den Fall, daß Unterkellerung erwünscht
ist, bietet sich – abgestimmt auf die vorbeschrie-
benen Raum- bzw. Rahmenzellen – ein Fertig-
kellerprogramm aus Stahlbeton an. Vorteilhaft
wirkt sich der Einsatz eines solchen Bauteils vor
allem in der ebenfalls kostenrelevanten Zeit-
schiene aus.

Baukosten
Kostenziel ist es, ein Reihenhaus von ca. 100
bis 110 m2 Wohnfläche komplett und einschließ-
lich Grundstück um brutto DM 350.000 anbie-
ten zu können. Dies bedeutet, daß sich die rei-
nen Baukosten für den Quadratmeter Wohn-
fläche um brutto DM 1.600 bewegen müssen.
Das komplett
Potential für Kostensenkung vormontierte
Durch Senkung der Zahl der Arbeitsvorgän- Bad mit Fliesen
ge auf der Baustelle und Verlagerung von Bau- und Installa-
leistung in stationäre Fertigungsstätten lassen tionen kommt
sich Koordinierungsvorgänge optimieren, Qua- mit den Bau-
lität und Maßhaltigkeit verbessern und Witte- teilen zur Mon-
rungseinflüsse weitgehend ausschließen. Die tage-Baustelle
Anwendung vorgefertigter komplexer Fertig-
teile oder gebrauchsfertiger Bauelemente führt
zur Entflechtung der Arbeiten auf den Baustel- Anzahl der errichteten Einheiten
len. Dadurch werden Störfaktoren abgebaut, Im Sommer 1997 wurden in Schwäbisch
der Bauablauf beschleunigt und insgesamt kür- Hall Hessental drei Musterhäuser für das Eigen-
zere Bauzeiten realisiert. heimkonzept errichtet. Mit der Wohnanlage
Gaildorf, ebenfalls in der Nähe von Schwäbisch
Hall, wird zum ersten Mal ein Siedlungskonzept
Ausführungsbeispiele mit 21 Häusern nach dem Förderprogramm des
Landes Baden-Württemberg durchgeführt.
Varianten Drei verschiedene Haustypen als Beispiel
Die Modulbauweise läßt sowohl spätere Er- für mögliche Grundrißlösungen machen deut-
weiterungen durch An- und Aufbauten als auch lich, daß die Verbindung von hoher Wohn-
Teilungen von Baukörpern in kleinere, in sich qualität mit preisgünstigem Bauen möglich ist.
abgeschlossene Einheiten zu. Das Tragwerk läßt Weitere Siedlungsteile befinden sich zur Zeit
Raum für freie Aufteilungen und Veränderungen im Bau: 10 Einheiten in Bestensee bei Berlin und
von Grundrissen im Rahmen der Raster. So wird weitere 10 Einheiten in Münsingen-Rietheim
Wohnen in und über Generationen hinaus in auf der Schwäbischen Alb, so daß bis Jahresen-
einer veränderbaren Wohnhülle möglich. de insgesamt 40 Häuser nach dem DYWIDAG-
Außerdem liegt ein umfangreicher Katalog System realisiert sein werden. Der Baubeginn
verschiedenster Haustypen vor, die auf Modul- weiterer 60 Einheiten in Dresden steht unmit-
festlegungen des Bausystems basieren. telbar bevor.

23
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Fix und fertig auf die Baustelle


Günter Schmidt, ALHO-Systembau GmbH Konventionelles
und vorgefertigtes Bauen
Wohnungsbau wird immer teurer. Die Po- Mit großem Aufwand und finanzieller Un-
litik formuliert Ziele, die mit konventionellen terstützung durch Bund, Länder und Gemein-
oder herkömmlichen Bautechniken nicht zu den wurden ausländische, zum Teil exotische
verwirklichen sind. Innovative und kostengün- Bauweisen auf dem deutschen Markt erprobt.
stigere Bautechniken müssen gefunden werden. Die dabei praktizierten Bauabläufe gestalten
Die innovativen Möglichkeiten des traditio- sich nach wie vor langwierig, aufwendig und
nellen Werkstoffs Stahl sind bei weitem noch damit letztlich zu teuer. Es wurden keine ent-
nicht ausgeschöpft. Wer früher über Stahlbau scheidenden Erkenntnisse gegenüber der kon-
sprach, dachte in erster Linie an die beiden be- ventionellen, bisher praktizierten Bauweise ge-
deutenden Bauweisen im Stahlhochbau, die wonnen. Baupreisreduzierungen zeigten sich
Stahlrahmen- und die Stahlverbundweise. bei näherer Betrachtung als rein politische Prei-
Beide Systeme sind der traditionellen Bau- se, oder sie konnten nur durch Minderung des
weise mit Stein und Mörtel sehr ähnlich. Hier Qualitätsstandards erreicht werden. Dies aber
wie dort gibt es lange Ausbauzeiten an der Bau- steht zu Recht im Gegensatz zu den Ansprüchen
stelle, die ein kontrolliertes und qualitatives und Wünschen moderner Wohnungsnutzer.
Arbeiten nur mit erheblichem Aufwand erlau- Lösungen können einzig und allein durch
ben. So kommt es zu nicht mehr kalkulierbaren innovative Bautechniken und durch Rationali-
Kosten, die auch teilweise durch logistische sierung erzielt werden, wie sie zum Beispiel in
Fehlleistungen im Personal- und Materialbereich der industriell vorgefertigten Stahl-Raummodul-
verursacht werden. technik möglich sind. Sie hat nun bei Architek-
Im Stahlrahmenbau treten zwar Ansätze ten und Planern erheblich an Akzeptanz ge-
von elementiertem Bauen zutage, wie zum wonnen. Inzwischen besteht kaum mehr Zwei-
Beispiel vorgefertigte Träger oder auch Wand- fel: Die Stahl-Raummodultechnik ist dem kon-
und Deckenelemente, doch sind dies noch ventionellen Bauen mit Stahl, aber auch dem
nicht Lösungen des oben genannten Problems. Bauen „Stein auf Stein“ absolut gleichwertig,
Es gibt positive Ansätze mit zum Teil expe- wenn nicht sogar überlegen.
rimentellem Charakter, aber auch ausgereifte Die Stahl-Raummodultechnik fand bislang
Schemazeich- und in der Praxis bewährte Konzepte, wie bei- vorzugsweise ihren Einsatz im Objektbau. Über-
nung einer spielsweise die ALHO-Stahl-Raummodultechnik. zeugende Beispiele geben bereits zahlreiche ab-
Außenecke mit Viele Modellversuche wurden gestartet, um gewickelte Objektbauten wie Schulen, Büro-
Wand- und die Vision vom kostengünstigen Wohnungsbau und Verwaltungsgebäude, Hotels, Restaurants,
Deckenaufbau umzusetzen. Großküchen und Krankenhäuser, die termin-
sicher, umweltfreundlich und vor allem kosten-
günstig entstanden sind. Sie auch beim Bau von
Wohnkomplexen einzusetzen, ist eine konse-
quente Weiterentwicklung der bisher errunge-
nen Technologien auf diesem Gebiet.

Keine Bedenken
vor der Modul-Bauweise
Die Modultechnik basiert auf bis zu 90 % in-
dustriell vorgefertigten Elementen. Die systema-
tisierten Serienfertigung in beheizten Hallen er-
laubt eine qualitativ hochwertige witterungsun-
abhängige Bauabfolge.
Jedes einzelne Modul der ALHO-System-
bauweise besteht aus einer freitragenden Stahl-
Rahmenkonstruktion, die den statischen Erfor-

24
Fix und fertig auf die Baustelle

dernissen des späteren Einsatzortes entspricht. Mit Spezialfahrzeugen werden diese Module Vorfertigung in
Boden- und Dachgruppen werden aus Stahl- vom Werk direkt zur Baustelle transportiert. beheizten Hallen
Walzprofilen in unterschiedlicher Profilstärke Dort brauchen sie nur noch mit Autokränen ent-
gefertigt. Die Außen- und Innenwände sind laden und von Spezialisten montiert zu werden. Besonders
Trockenbau-Ständerwände mit entsprechender Die handwerklichen Arbeiten vor Ort beschrän- kostensparend:
Wärmedämmung. Beplankt werden die Wände ken sich auf die Verbindung der haustechnischen die Vormontage
und Decken zweischalig mit nicht brennbaren Anlagen von Modul zu Modul und auf das Auf- der Sanitär- (links)
Gipswerkstoffplatten. Der Bodenaufbau besteht bringen des Außenputzes sowie der Dachein- und der Elektro-
aus verzinktem Profilblech, entsprechender deckung. installation
Wärmedämmung nach dem Niedrigenergie-
standard und Trocken- oder Naßestrich.
Hervorragende Ergebnisse werden beim
Schall- und Wärmeschutz erzielt. Dies bewirken
entkoppelte Bauteile, wie die Zwischengeschoß-
decke und zweischalige Wände zwischen den
Gebäuden.
Dächer können je nach architektonischer
Anforderung in nahezu allen erdenklichen For-
men erstellt werden, sei es als Flachdach mit
Gefälledämmung, Pult-, Sattel- oder Tonnendach.
Die Wärmedämmung ist bereits in der fer-
tigen Konstruktion enthalten. Auf diese Weise
lassen sich Modulgrößen in
– Längen bis 20 m, Breiten bis 6,00 m
– Außenhöhen bis 3,70 m
– Innenhöhen bis 3,00 m
realisieren. Hierbei können Gewichte von
5 bis 42 Tonnen auftreten.

25
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

26
Fix und fertig auf die Baustelle

Alle Fertigungsbereiche unterliegen im Rah- Zwischenfinanzierungskosten an. Diese Kosten


men der zertifizierten Qualitätssicherung der reduzieren sich durch Stahlmodulbauweise auf
kontinuierlichen Überwachung durch qualifi- ein Minimum, was letztlich zu nicht unerheb-
zierte Fachleute. Die einschlägigen Vorschrif- lichen geldwerten Vorteilen für den Bauherrn
ten hinsichtlich Brandschutz, Schallschutz und führt.
Wärmeschutz sind in der ALHO-Stahl-Raum- Möglich wird dies durch zeitgleiche Ferti-
modulbauweise mit entsprechenden Prüfzeug- gung: Während die Erd- und Gründungsarbeiten
nissen belegt. sowie die Erschließungsmaßnahmen auf der
Verwendet werden ausschließlich gesund- Baustelle laufen, entstehen die schlüsselfertigen
heitsunbedenkliche Baustoffe mit entsprechen- Module im Werk: Von den Wand- und Boden-
den Prüfzeugnissen. Durch Anwenden von Fix- belägen bis zur kompletten Einbauküche bzw.
maßen bei der Produktion, durch maßgenaue Badausstattung wird hier alles bereits fertig
Zuschnitte und durch Einsatz wiederverwend- montiert – unabhängig von Wind und Wetter in
barer Baustoffe werden ebenso Beiträge zum geheizten Fertigungshallen. Frost, Schnee und
Umweltschutz geleistet wie durch die system- Regen, die sonst die Bauzeit unbestimmt ver-
bedingte Minimierung von Lärm und Schmutz längern können und für den Bauherrn ein nicht
auf der Baustelle. kalkulierbares finanzielles Risiko darstellen,
Als Generalunternehmer bietet ALHO neben spielen keine Rolle mehr.
der Baurealisierung bis zur schlüsselfertigen Darüber hinaus ermöglicht die industrielle
Übergabe auch die komplette Planung bzw. Produktionsweise eine gleichbleibende konti-
Planungshilfen an. Weitere Besonderheiten nuierliche Qualität aller Arbeiten, sie erleichtert
sind Terminsicherheit und Festpreisgarantie. die Kontrolle und führt dazu, daß nur einwand-
freie qualitätsgeprüfte Module geliefert werden.
Die ALHO-Stahlmodulbauweise versetzt
Freiheit der Gestaltung einen Bauherrn in die Lage, montags mit dem
und Flexibilität Hausbau zu beginnen und donnerstags in den
eigenen vier Wänden zu frühstücken. Im Ideal-
Systemmodulbauweise schränkt die Freiheit fall erfolgt die Anlieferung der Module nach
der architektonischen Gestaltung in keiner Weise kompletter Fertigstellung der Außenanlagen.
ein. Vielmehr entsteht durch die freitragenden Eine Vision könnte für den Bauherrn Wirklich-
Rahmenkonstruktionen vollkommene Freiheit keit werden: Auf der bereits vorhandenen Son-
und Flexibilität in der Raumgestaltung. Die ein- nenterrasse oder vor dem bereits mit Wasser
heitlichen systembedingten Breitenraster der gefüllten Swimmingpool kann er die Montage
Module lassen dennoch eine individuelle Grund- des ALHO-Hauses streßfrei verfolgen.
rißgestaltung zu. Die Kombination unterschied-
lichster Modulgrößen ist ebenso möglich wie
Kombinationen mit anderen Bauweisen, zum Größere Einheiten zusammenfassen
Beispiel mit Stahlskelett-, Massiv- oder der Holz-
bauweise. Ebenso flexibel bleiben Bauherren Stahl-Raummodule mit bauphysikalischen
und Architekten bezüglich der verwendeten Wandaufbauten und ökologisch verträglichen
Materialien für Dach und Fassaden: Das Spek- ressourcensparenden Materialien bilden einen
trum der Möglichkeiten reicht von Wärme- idealen Baukörper für den Einsatz im Wohnungs-
dämmverbundsystemen mit Rauhputz über bau. Der Modulcharakter der einzelnen Grund-
Klinker, Glas und Naturstein bis zu Kupfer, Alu- risse läßt sich auch in städtebaulicher Hinsicht
minium oder Stahl. konsequent fortsetzen und mit entsprechender
Alles in allem steht zu erwarten, daß die Fassadentechnik architektonisch zeitgemäß ge-
Stahl-Raummodultechnik in den kommenden stalten. So können die Gebäude durch die Addi-
Jahren ein immer breiteres Feld in der moder- tion von unterschiedlichen Modulgrundrissen Bildfolge vom
nen Architektur einnehmen wird. Ihre Vorteile zu großen Einheiten zusammengesetzt werden. Transport des
liegen in den vielen Details, die diese Bauweise Hier sind insbesondere Reihenhäuser hervorzu- ganzen Moduls
mit sich bringt. heben, die sich auf Grund der angewendeten aus der Werk-
Ohne Minderung des Qualitätsstandards Typisierung und Standardisierung für die Mo- statt (links oben)
sind durch Einsatz der Raummodultechnik im dulbautechnik empfehlen. über die Montage
Wohnungsbau Preise von DM 1.600 bis Intelligente Lösungen im generativen Ent- auf der Baustelle
1.800/m2 Wohnfläche erzielbar. wicklungsprozeß – das flexibel wachsende bis zur fertigen
Bei der konventionellen Bauweise fallen für oder schrumpfende Haus – das ist es, was wir Gebäudegruppe
die Bauzeit in der Regel zusätzliche Miet- und in Zukunft brauchen. (unten)

27
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Mit der Modul-


bauweise lassen
sich ganz unter-
schiedliche indi-
viduelle Gestal-
tungswünsche
erfüllen

– Trockenbauweise im Werk bedingt, im


Gegensatz zu konventionellem Bauen, keine
langen Austrocknungszeiten, keine Bau-
feuchte, angenehmes Raumklima, sofortige
Andere Denkweisen Bezugsfertigkeit
– Kontrollierte Müllvermeidung und Müllsor-
Ein wesentlicher Vorteil der ALHO-Raum- tierung bei Produktion im Werk durch Ver-
modultechnik spiegelt sich im Bauablauf wieder: wenden paßgenauer Zuschnitte und Ver-
Denken Planen Bauen arbeiten von Baumaterialien in Fixmaßlängen
und nicht wie es heute unter dem Begriff „bau- – Flexibilität und Variabilität der Grundrisse
begleitende Planung“ oft verstanden wird: durch die statische Vorgabe (freitragende
Bauen Planen Denken Stahlrahmenkonstruktion mit Eckstützen,
wodurch vollkommene Freiheit in der Raum-
Highlights der ALHO-Modultechnik gestaltung und späterer Umbau durch nicht-
– 90 % Vorfertigung der schlüsselfertigen tragende Innen- und Außenwände gewähr-
Leistung im Werk leistet ist)
– Gleichbleibend hohe Qualität durch
kontinuierliche Überwachung Zum Schluß möchte ich noch unseren ehe-
– 10 bis 12 % mehr Wohnfläche als ein konven- maligen Bundesbauminister Töpfer bemühen.
tionelles Haus bei gleichen Wärme- und Am Rande des IFA Symposiums äußerte er:
Schallschutzwerten (Außenwanddicke von „Der industriellen Vorfertigung kommt bei der
18 cm und einem k-Wert von 0,23 gegenüber Rationalisierung eine weitere große Bedeutung
einer mindestens 40 cm dicken Wand) zu – ‘Zusammenbau statt Baustelle’ muß es in
– Bis zu 4 % Kosteneinsparung durch extrem Zukunft heißen.“ Zum einen hat Prof. Töpfer
kurze Bauzeit (durchschnittlich 4 bis 6 aus den eingangs erwähnten Versuchen offen-
Monate schneller einziehen bedeutet 4 bis 6 bar die richtigen Schlüsse gezogen, zum an-
Monate lang Miete und Bauzeitzinsen sparen) deren kann ich nur sagen: „Meine Damen
– Alles aus einer Hand bedeutet keine zusätz- und Herren, die Zukunft ist bereits Gegen-
lichen Kosten für Planung, Bauleitung und wart: Bauen Sie einfach mit ALHO-Stahl-Raum-
Statik modulen!“

28
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Hoch hinaus mit Stahl


Gottfried Schönweitz Die Bauweise eignet sich für fast sämtliche
Profilhaus Consult GmbH Anwendungsbereiche. Individuell gestaltete
Gebäude mit z. Zt. bis zu sieben Vollgeschos-
sen können ausgeführt werden. Die Planung
Wir leben in einer Zeit, in der sich alles um der Bauvorhaben erfolgt individuell durch den
uns herum verändert. Firmen verschmelzen zu Architekten des Bauherrn. Bei der Planung
immer größeren Konzernen, Menschen und können systembedingte Besonderheiten weit-
Länder proben den Schulterschluß, um den
Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu
werden. Alle Wirtschaftszweige suchen Ant- Profilhaus-
worten und Lösungen, um den Anforderungen Geschoßdecke
und Bedürfnissen des Marktes gewachsen zu
sein. Auch die Bauwirtschaft sieht sich mit die-
sen Fragen konfrontiert. Flexible Nutzungsmög-
lichkeiten sollen mit hohem gestalterischen An-
spruch verwirklicht werden, ohne die finanziel-
Wandaufbau:
len Mittel des Auftraggebers zu überschreiten.
Brandwand und
Die Bauwirtschaft ist gefordert, die Vorteile tra-
Metallständer-
ditioneller Bauweisen mit den Vorteilen system-
wand (oben),
orientierter Fertigungsmethoden in Einklang zu
Tragende Innen-
bringen.
wand und Außen-
wand (unten)
Neue Wege beim Bauen
Kosten und Umweltaspekte machen es
zwingend erforderlich, über alternative Ferti-
gungsmethoden nachzudenken und diese ent-
sprechend den Forderungen des Marktes im
Einklang mit bestehenden gesetzlichen Vor-
schriften umzusetzen.
Eine mögliche Antwort auf die Frage nach
neuen Wegen im Bau gibt die Profilhaus Consult
Göppingen mit dem von ihr angebotenen Leicht-
bausystem, das es ermöglicht, auf der Grundlage
von dünnwandigen kaltverformten Profilen in-
dividuell gestaltete Gebäude für fast alle Anwen-
dungsbereiche anzubieten.

Die Vorteile der Stahlleichtbauweise


Bei der Entwicklung der Stahlleichtbau-
weise war es von Anfang an erklärtes Ziel, mit
diesem Bausystem die Möglichkeit zu schaffen,
wirtschaftlich und ohne Mehrkosten die Vor-
teile des konventionellen Bauens – Individua-
lität – mit den Vorteilen der Systembauweise –
Kosteneffektivität, Schnelligkeit, Energieein-
sparungen – zu kombinieren. Aufbauend auf
einer soliden Metallrahmenkonstruktion garan-
tiert diese Bauweise ein schnelles und kosten-
günstiges Bauen durch vorgefertigte Wand-,
Decken- und Dachelemente.

29
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

gehend unberücksichtigt bleiben. Die Umset-


zung erfolgt bei der Statik und Konstruktions-
planung.
Das Bausystem erlaubt durch den hohen
Vorfertigungsgrad der Rohbauelemente im
Werk eine weitestgehend witterungsunabhän-
gige Fertigung und Montage der Elemente. Die
Stahlleichtprofile ermöglichen dabei eine zeit-,
kosten- und materialsparende Verarbeitung.
Die Fertigung der Wand-, Decken- und Dach-
elemente erfolgt unter ständiger werkseitiger
Kontrolle. Erfahrenes Personal und gleichblei-
bende technische Voraussetzungen bieten
optimale Fertigungsbedingungen.

Gewichtseinsparung und Präzision


Die Gewichtseinsparung durch die Ständer-
bauweise liegt dabei etwa in der Größenord-
nung von 30 % gegenüber Holz bzw. 66 % ge-
genüber massiven Bauteilen. Die Stahlleichtpro-
file sind dank moderner Fertigungsmethoden
sehr präzise in ihren Abmessungen. Sie sind
äußerst maßhaltig und unterliegen nach dem
Stahlprofil-
Einbau keinen Veränderungen. Durch die maß-
ständerbauweise
haltige verwindungssteife Unterkonstruktion
Außenecke,
aus Stahlleichtprofilen sind Gebäude dieser Art
Blick von innen
nachweislich dauerhaft winddicht.
Witterungsunabhängig werden die Rohbau-
teile in kürzester Zeit werkseitig vorgefertigt.
Dadurch ergibt sich auf der Baustelle ein er-
heblicher Zeitvorteil. Schnell und präzise las-
sen sich die Elemente vor Ort zusammenfügen.
Wesentliche Kostenvorteile begründen sich
somit in erster Linie durch geringe Lohnkosten
und kurze Bauzeiten.
Bei gleichen bauphysikalischen Eigenschaf-
ten bietet die Ständerbauweise durch reduzierte
Wandquerschnitte Flächengewinne zwischen
5 und 10 % im Vergleich zu konventionellen
Bausystemen. Es steht somit deutlich mehr nutz-
bare Fläche zur Verfügung.
Die Elektroinstallation erfolgt zeit- und
kostensparend im Wandhohlraum. Die Hei-
zungs- bzw. Sanitärinstallation wird im Fuß-
bodenbereich bzw. in getrennten Vorwand-
installationen ausgeführt.
Die Schalldämmwerte für den Decken- und
Wandbereich sind durch Prüfzeugnisse aner-
kannter Prüfinstitute belegt und erfüllen alle
Anforderungen – auch an den erhöhten Schall-
Stahlprofil- schutz – in vollem Umfang.
ständerbauweise Die Einhaltung des Brandschutzes im Wand-
Innere Trenn- und Deckenbereich bis F 90 A nach DIN 4102
wände, vor dem incl. der Klassifizierung Brandwand ist durch
Ausfachen Prüfzeugnisse nachgewiesen.

30
Hoch hinaus mit Stahl

Eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung


durch das Institut für Bautechnik Berlin liegt vor.

Die Stahlleichtbauweise eignet sich für fast


alle Anwendungsbereiche:
1. Verwaltungsgebäude
2. Wohngebäude – ein- oder mehrgeschossige
Objekte sowie Einzel-, Doppel-, Reihenhäuser
3. Zweckbauten – Aufstockungen, Hotels,
Kindergärten, Schulen, Behelfsbauten, Ein-
bauten „Haus in Haus“
4. Sonderbauteile als Ableitungen aus dem
System – Brandwände, Weitspannträger,
Zwischendecken, Fassadenelemente

Planung und Ausführung


Die Planung konkreter Objekte erfolgt in- Sonderprofile, die in der Steghöhe oder der Mit dem System
dividuell bauseits durch den Architekten. Die Materialstärke abweichen, sind je nach Anfor- Profilhaus lassen
Erstellung der Statik einschließlich der erforder- derung lieferbar. sich individuell
lichen Konstruktionspläne und Materiallisten Für eine einfache und schnelle Montage gestaltete Mehr-
erfolgt in der Regel werkseitig. Nach Fertigstel- der Elektroinstallationen sind die C-Wandprofile geschoß-Woh-
lung der Objektstatik – im Bedarfsfall der Prüf- werkseitig vorgelocht. nungsbauten
statik – werden die Wand-, Decken- und Dach- Die Konstruktionsteile werden unterein- kostengünstig
elemente werkseitig vorgefertigt: ander verschraubt. Die hierfür zugelassenen verwirklichen
– Die Außenwandelemente werden dabei ein- Schrauben sind grundsätzlich selbstbohrend.
seitig mit einer Spanplatte V100E, D = 19 mm
beplankt, die auch für die Längsaussteifung
maßgebend ist. Standardkonstruktionen im Bereich
– Die tragenden Innenwände werden nur als
von Wand, Decke und Dach
Metallrahmenkonstruktion vorgefertigt, die
Aussteifung erfolgt über Verbände.
Außenwand
– Die Deckenelemente erhalten als obere Lage
eine Spanplatte V100E, D = 19 oder 22 mm Gipskarton mit Dampfsperre
als Gehbelag und horizontale Aussteifung. Profilkonstruktion mit Dämmung 140 mm
Sämtliche Wand-, Decken- und Dachelemen- Spanplatte
te haben eine maximale Länge von ca. 12,00 m VWS
bzw. eine maximale Höhe/Breite von 3,30 m.
Innenwand
Die Hohlraumdämmung bzw. die raumsei-
tige Beplankung mit Gipskarton- oder Gipsfaser- Gipskarton 2 x 12,5 mm beidseitig
platten sowie der komplette schlüsselfertige Profilkonstruktion mit Dämmung 140 mm
Ausbau erfolgen bauseits durch den Kunden.
Für die Montage vor Ort werden unter- Innenwand F 90 A
schiedliche Lösungsmöglichkeiten angeboten. GFK 3 x 12,5 mm beidseitig
Die komplette Montage des Rohbaus wird aus- Profilkonstruktion mit Dämmung 140 mm
geführt:
– durch eigene werkseitige Montagetrupps Brandwand F 90 A
– durch bauseits gestelltes Personal Gipsfaserplatten beidseitig 3 x 12,5 mm mit
Nach Abschluß der Montage erfolgt werk- Blecheinlage
seitig eine statische Schlußabnahme. Profilkonstruktion mit Dämmung 140 mm
Je nach Anwendungsbereich kommen kalt-
verformte feuerverzinkte U-, C- und Ringanker- Geschoßdecke
profile sowie verschiedene Deckenträger mit Deckenträger 150 bzw. 200 mm als Standard
Steghöhen von 100, 150 oder 200 mm mit Dämmung 140 mm
einer Materialstärke von 1,5 bzw. 2 mm zum Unterdecke nach Wahl bis F 90 A Oberboden
Einsatz. schwimmender Estrich mit Belag nach Wahl

31
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Für den Bereich der nichttragenden Innen- – Zwischendecken: Die Geschoßdecken können
wände und Vorsatzschalen steht die gesamte bei Ein- und Umbauten bzw. Gebäudesanie-
Bandbreite bekannter Trockenbaukonstruktio- rungen einfach mit allen Bausystemen unter
nen zur Verfügung. Berücksichtigung aller Schall- und Brand-
Grundsätzlich werden alle Wände, auch die schutzanforderungen kombiniert werden.
nichttragenden, doppelt beplankt. – Weitspannträger: In Abhängigkeit von der
Für die Dachkonstruktionen besteht neben Belastung können Träger aus Stahlleicht-
der konventionellen Bauweise mit Holz die Profilen für Spannweiten von bis zu 15,00 m
Möglichkeit, im System zu bleiben und den angeboten werden. Der Deckenhohlraum ist
Dachstuhl in Stahl auszuführen. Dies bedeutet bei Bedarf für Revisionszwecke begehbar.
für die Montage auf der Baustelle, daß der ge- – Fassadenelemente: Außenfassaden von
samte Rohbau aus einer Hand kommt. Skelettbauten können unter Berücksichtigung
Flachdachkonstruktionen werden grund- der Brandschutzanforderungen bei zusätz-
sätzlich als Profilkonstruktion ausgeführt. lichem Erhalt bester Wärmedämmwerte ein-
fach ausgefacht werden.
Für Installationen und Einbauten sind fol-
gende Lösungen vorgesehen: Zielgruppen für die Vermarktung des
– Elektroinstallationen: Systems sind:
Montage im Wandhohlraum – Kompetente Trockenbaufirmen, die in der
– Heizungsinstallationen: Lage sind, allein oder in Verbindung mit
Montage im Estrichbereich dem Planer schlüsselfertig zu bauen,
– Sanitärinstallationen: – Rohbaufirmen,
Montage in Vorwandinstallation – Bauträger.
– Treppeneinbauten:
Stahl– oder Stahlbetontreppe Zusammenfassend kann gesagt werden,
– Fahrstühle: daß es viele gute Gründe gibt, Gebäude in
in Verbindung mit Stahlschachtgerüsten Stahlleichtbauweise zu errichten:
– Balkone: Auskragung frei bis ca. 1,80 m – Seit vielen Jahrzehnten ist Stahl der Werk-
Optimale Grund- stoff Nr. 1 für die Errichtung von Hoch-
stücksausnutzung Die Stahlleichtbauweise ermöglicht die häusern, Gewerbe- und Industriebauten.
durch Ständer- Ausführung einer Reihe von Sonderlösungen: – Stahlkonstruktionen sind gewichtssparend.
bauweise in einer – Brandwände: Die durch ein Prüfzeugnis nach- – Stahlleichtprofile sind einfach zu verarbeiten.
verdichteten gewiesene Brandwand F 90 A kann ohne Ein- – Mit reduzierten Wandquerschnitten sind Flä-
Mehrfamilien- schränkungen mit anderen Leichtbausystemen chengewinne zwischen 5 und 10 % möglich.
Reihenhausanlage kombiniert werden. – Durch werkseitige Ausstanzungen bei den
Profilen sind Elektroinstallationen schnell
zu bewerkstelligen.
– Gebäude in Stahlleichtbauweise erfüllen
sämtliche Anforderungen hinsichtlich Brand-,
Schall- und Wärmeschutz.
– Gebäude in Stahlleichtbauweise sind
erdbebensicher.
– Stahlleicht-Profile sind feuerverzinkt und
müssen nicht weiter behandelt werden.
– Die Bauweise läßt hinsichtlich der planeri-
schen Gestaltung fast sämtliche Freiräume.
– Der Beleihungsgrad für Gebäude in Stahl-
leichtbauweise entspricht dem des konven-
tionell erstellten Gebäudes. Gleiches gilt für
die Tarife der Gebäudeversicherungen.
– Sämtliche für die Bauausführung relevanten
Prüfungen und Zulassungen liegen vor.
– Durch eine Eigen- bzw. Fremdüberwachung
wird zu jeder Zeit ein gleichbleibend hoher
Qualitätsstandard gewährleistet.

32
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Stahl zeigt Profil


Markus Ott, Architekt, Saarbrücken

Der private Wohnungsbau soll bescheide-


ner, ökologischer und kostengünstiger werden.
Nur: auf welchem Weg und ohne auf die viel-
beschworene Qualität verzichten zu müssen?
Für diese individuellen Aufgaben kann es
nur individuelle Lösungen geben. Gerade wir
Architekten sind weiterhin aufgerufen, nach
Antworten zu suchen und sie zu entwickeln.
Dabei gibt es ein erstaunliches Potential im
Hinblick auf ein bedarfsgerechtes, eng auf die
Grundstückssituation abgestimmtes und gleich-
zeitig kostengünstiges Bauen. Dies stellt sich
beim „Aufbau des Gebäudes“ – der Konstruk-
tion – in diesem Fall Nutzung der traditionellen
Skelettkonstruktion für den Wohnungsbau, bei
der Stahl Profil zeigt, sichtbar bleibt, ausge-
facht und transparent vorgehängt wird. Stahl tieren, die sich in der täglichen Arbeit selten Haus Ott:
trägt somit ganz erheblich zur Gestaltung eines genug ergibt. Die gewonnenen Erfahrungen Abendaufnahme
Gebäudes bei. fließen in die Praxis mit ein. von Süden
Das kleine Einfamilien-Wohnhaus mit ca.
135 m2 Wohnfläche hat einen zonierten Grund-
Das Wohnhaus Ott riß und eine offene Wohnform. Das nur 400 m2
kleine Grundstück, ein Steilhang mit Sandstein-
Die Realisierung des eigenen Wohnhauses fels, befindet sich zudem in einer Wasserschutz-
bietet die Chance, mit Materialien, Verbindun- zone und unterliegt daraus resultierenden be-
gen und Eindrücken auf eine Art zu experimen- hördlichen Auflagen.

Die Elemente
der Konstruktion:
Stahltragwerk
und Ausfachung
(links) und
Systemzeichnung
des transparenten
Geschoßbaus mit
Galerie

33
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Haus Ott:
Stahlskelett
während der
Bauzeit

Das Konzept bestand aus einer vorgefertig- Das Resultat ist ein auf Stützen stehendes
ten Stahlkonstruktion mit offenen warmgewalz- Wohnhaus mit einem direkt unter dem Haus
ten IPE- und HEA-Profilen – alle feuerverzinkt, liegenden Eingang. Das Grundstück mit gering
miteinander verschraubt und jeweils ausgesteift. versiegelten Flächen wird zu 95 % genutzt.
Dagegen sollten die ebenfalls „just-in-time" ge- Unter dem Haus gibt es einen Freisitz mit Option
fertigten Fassadenelemente, ob geschlossen
gegen Norden und Osten oder großflächig ver-
glast gegen Süden und Westen, so einfach auf-
gebaut sein, daß dabei Eigenleistungen ermög-
licht werden.
Die Baustellenzeit beschränkte sich auf
wenige Wochen, bei den Holzelementen nur
auf Tage. Die Abbildungen Seite 35 zeigen den
Beginn am Morgen und den Zustand nach neun
Stunden Montagezeit.
Die Ost- und Nordseite des Hauses: konse-
quent geschlossene Fassaden, ablesbar, be-
scheiden, präzis. Sie lenken die Orientierung
der Bewohner in Richtung des Sonnenverlaufs:
Dach- und Südwestflächen erhielten dazu deut-
liche Öffnungen.
Ein auf die gesamte Länge geschlitztes Dach
als transparentes Oberlichtband nutzt das Ange-
bot der zur Verfügung stehenden Tragkonstruk-
tion zur maximalen Auflösung.
Die Fassade ist als Vorhangfassade aus
Stahlbau mit Leichtmetall und Holz konzipiert, die vorge-
sichtbaren Profi- fertigt und vor Ort montiert wird. Der Balkon
len als Bestand- als auskragender Teil des Stahlskelettes ist mit
teil der Innen- einer feuerverzinkten Konstruktion leicht
raumgestaltung machbar.

34
Stahl zeigt Profil

auf eine Einlieger-, Büro- oder weitere Wohn- Haus in Buchen:


raumnutzung. Offene Stahlpro-
Transparenz führt zur Auseinandersetzung file geben stüt-
mit der Umgebung und vergrößert eine an sich zenfreie flexible
kleine Wohnfläche, indem die raumdefinieren- Wohnräume:
den Grenzen optisch überspielt werden. wer weiß schon,
Die mittlere Etage ist differenzierter aufge- wie der Grundriß
baut. Schlafräume, Kinderzimmer und Bäder in zehn Jahren
erfordern mehr Privatsphäre. Die Konstruktion aussehen soll?
ist im Inneren überall ablesbar und prägt die
Raumgestaltung. Sie legt auch die Auswahl von
Materialien, Oberflächen und Farben fest, was
zu weniger Diskussionen mit den Bauherren
führt. Rohbau bedeutet gleichzeitig Ausbau.
Neben Stahl als Tragwerk sind auch die
reichhaltigen industriellen Halbzeuge aus Stahl
zu erwähnen: das gelochte feuerverzinkte Stahl-
wellblech als Vordach, sowie eine Industrie-
treppe, die mit Farbe wohnlich verändert ist.
Wer von kostengünstigem Wohnungsbau
mit Stahl spricht, hat wichtige Grundlagen bei
Planung und Ausführung zu berücksichtigen:
ein klarer geordneter Baukörper mit einem
einfachen, möglichst rechteckigem Grundriß,
der beim vorliegenden Beispiel in Zonen mit
Serviceräumen oder Wohnräumen unterteilt
ist – für eine Stahlbauplanung geradezu prä-
destiniert.
Das Haus Ott erhielt beim Preis des Deut-
schen Stahlbaues 1998 eine Auszeichnung.

Das Wohnhaus in Buchen


Das zweite Beispiel, ein Einfamilienhaus in
Buchen/Odenwald, liegt in der Stadt der Familie
von Egon Eiermann. Die Spuren, die sein Werk
allein in dieser Stadt hinterließ, waren so deut-
lich, daß sie dieses Projekt geradezu beeinflus-
sen mußten. Der Grundriß des Gebäudes als
Rechteck ist durch den Stahlbauentwurf im In-
neren zoniert.
Gebäude und Nebenbauten, wie Garage
oder Carport, haben Rücksicht auf die Land- Wohnräume. Wer weiß schon, wie ein Kinder- Rohbau und
schaft zu nehmen. Der schonende Umgang zimmer in 10 bis 15 Jahren genutzt werden soll, Ausbau gehen
mit dem bewaldeten Hanggrundstück war oder welchen Einfluß neue Techniken auf den ineinander
Planungsvoraussetzung für den Architekten. Arbeitsplatz zu Hause nehmen?
Die Lösung solcher Aufgaben, wie zum Bei- Auch hier folgt einer innovativen Trag-
spiel sinnvolle Nutzungsvorschläge für Bau- werksplanung eine professionelle Werkstatt-
lücken, Steilhänge oder Resträume zu erarbei- planung mit Fertigung und Montage – verläß-
ten, ist und wird ein wichtiges Aufgabengebiet lich durchzuführen nur von einem Stahlbauer,
für Architekten bleiben. der sich mit dem Wohnungsbau aus Stahl aus-
Der Rohbau war auch hier raumdefinierend. kennt.
Mit der Fassadenmontage war ein Teil des Aus- Der Balkon ist mit knapp 15 m Länge aus
baus fertiggestellt. einem Stück gefertigt, feuerverzinkt und mon-
Die Dimensionierung offener Stahlprofile tiert worden. Er wurde an vier Konsolen zur
ermöglicht weitgehend stützenfreie flexible leichteren Fassadenmontage angeschraubt und

35
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Haus in Buchen: an auskragenden bzw. auf Zug beanspruchten Wohnhaus mit zehn Wohneinheiten können bei
Im Vordergrund Flachstählen abgehängt. Errichtung von zwei Penthouse-Wohnungen
der Car-Port, ein Der Wohnraum differenziert sich in der als Stahldachtragwerk mit begehbarer Dachter-
Platz für vielfäl- Höhe mit einer „bel étage" als Schlafgalerie. rasse statische Aufgaben erleichtert und Kosten-
tigen Pflanzen- Die Fassade nach Süden ist zur Nutzung passi- potentiale genutzt werden. Elemente wie Trep-
bewuchs ver Energie voll verglast und mit einem Stahl- pen, Balkon, Fassaden- oder Erkerkonstruktionen
tragwerk ökonomisch zu konstruieren. stellen dabei das Rahmenprogramm für das Bauen
Die Auswahl der Materialien erfolgte nach mit Stahl dar.
wirtschaftlichen und gestalterischen Gesichts-
punkten: ablesbar, wohnlich und jederzeit von
Handwerkern vor Ort herzustellen. Hotel/Restaurant Burg Kerpen
Die beiden vorgestellten Häuser konnten
mit einem Kostenrahmen von ca. 2.100 bis Ein weiteres Beispiel ist ein kleines Hotel
2.250 DM/m2 brutto erstellt werden. als direkte Erweiterung einer denkmalge-
schützten Burgtoranlage, das zur Zeit ebenfalls
in Ausführung ist. Die vorgeschlagene Lösung
Wohnbebauung „Am Dellengarten“ überzeugt durch ihre Wirtschaftlichkeit mit
Hilfe einer Stahlbeton- und Stahl/Glaskonstruk-
Auch im Bereich der Aus- und Anbauten tion.
sowie bei Sanierungen wird der Baustoff Stahl
als wirtschaftlicher Konstruktionswerkstoff ein- Stahl zeigt Profil und das auf äußerst
gesetzt. Bei einem massiven fünfgeschossigen vielseitige Art.

Schnitt durch die


Wohnbebauung
„Am Dellengarten“

36
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Häuser aus einem Guß


Dr.-Ing. Uwe Hohlsiepe, Atmosfair-Bauhaus GmbH

Bauen der Zukunft


Kostengünstiger Wohnungsbau – ein Thema,
das zur Zeit allseits diskutiert wird. Zu Recht,
wie die immer noch zu niedrige Eigentums-
quote in Deutschland eindrucksvoll belegt.
Stahl bietet hier die Möglichkeit, dieses zu än-
dern. Dazu muß zukünftiges Bauen generell
durch folgende Ziele geprägt werden:
Bauen muß einfacher, preiswerter,
schneller und flexibler werden.

Diese Forderungen sind mit traditionellen


Bauprodukten und dem konventionellen Bau-
prozeß mit seinen hohen Schnittstellenver-
lusten nur sehr schwer zu erfüllen. Die Lösung
kann aber auch nicht die Errichtung von
Schlichtgebäuden bei Verzicht auf gewohnte von 8,00 m problemlos zu bewältigen. Bei die- Das Atmosfair-
Ausstattungen sein. ser Tafelbauweise werden die Wohnhäuser System
Hier bietet sich eine industrielle, rationelle nach der „platform frame“-Methode geschoß-
und somit kostengünstige Serienfertigung von weise montiert. Die fertigen Decken gewähr-
Bauelementen an. Mittels moderner, automati- leisten die horizontale Gebäudeaussteifung und
sierter Produktionsmethoden sowie integrierter sind gleichzeitig Arbeitsplattform zur Errichtung
Planungstechniken wird in witterungsunabhän- des nächsten Geschosses.
gigen Produktionsstätten mit kontrollierter und Die Herstellung der Bauelemente basiert
kontinuierlich hoher Qualität gefertigt. auf lediglich zwei bewährten Baustoffen:
Eine just-in-time Anlieferung der vorgefer- Primäres Element ist der Werkstoff Stahl, mit
tigten Baukomponenten ermöglicht eine um- dem unterschiedlichste Bauaufgaben im Indu-
weltschonende, auftragsindividuelle Montage
eines Rohbaues innerhalb von 24 Stunden.
Kosteneinsparungen von bis zu 30 % sind rea-
listisch. System-Profile
Ähnlich dem Automobilbau wird mit einer
reduzierten Anzahl von Bauteilen bei hohem
Kombinationsgrad der individuelle Bedarf an
Gestaltungs- und Planungsmöglichkeiten ab- ICS-Profil
(Wand, Decke, Dach)
gedeckt. Hierdurch werden architektonische
Repetition und Monotonie vermieden.

U-Profil
(Einfassung)
Das Atmosfair-System
Atmosfair als junge Tochter der Thyssen
Krupp Stahl AG produziert massive, monolithi- TP-Profil
(Horizontale Verbindung)
sche Bauelemente, mit denen das Haus vom
Keller bis zum Dach – wie aus einem Guß –
montiert wird. Aus geschoßhohen Wand- und
ICC-Profil
großflächigen Decken- und Dachelementen wer- (Anschluß) Übersicht der
den sowohl Einfamilien- und Reihenhäuser als lieferbar in den Profilhöhen 175, 150, 125 und 100 mm Profile der
auch mehrgeschossige Wohngebäude errichtet. ICS- und ICC-Profile 1mm stark, U- und TP-Profile 2 mm
Stahl-Ständer-
Dabei sind raumhohe Elemente mit einer Länge Bauweise

37
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

die lastabtragende Funktion. Das ICS-Profil wird


hierbei als vertikal verlaufender Ständer verwen-
det. Mittels der Einfaß-, bzw. Anschlußprofile
als umlaufender Rand entstehen die Ständer-
werke. Um den jeweiligen statischen Anforde-
rungen gerecht zu werden, können die Ständer
in Konstruktionshöhe, Materialstärke und ge-
genseitigem Abstand variiert werden.
Decken- und Dachelemente werden eben-
falls aus Profilen der ICS-Reihe gebildet. Hierbei
werden in der Regel Profile größerer Konstruk-
tionshöhen, ICS 175 und ICS 150, verwendet.
Zusammenbau strie-, Gewerbe- und Verwaltungsbau technisch Die Enden dieser Profile werden unter- und
der Profile zu und wirtschaftlich erfolgreich gelöst wurden. oberseitig mit horizontalen Verbindungsprofi-
einem Element Auch im Wohnungsbau sind mit diesem flexi- len eingefaßt, so daß eine stabile Stahlkonstruk-
blen Werkstoff kostengünstige Lösungen zu tion entsteht. Diese Einfassungen bilden die
realisieren. späteren Elementränder der Decken- und Dach-
Bei dem Atmosfair-System wird die tragende scheiben.
Struktur aller Elemente aus dünnwandigen, kalt- Die Kombination der Stahlständerwerke
geformten Profilen gebildet. Hierzu steht ein mit dem EPS-Mörtel vereinigt in den massiven
Sortiment von feuerverzinkten Profilen zur Ver- monolithischen Bauteilen die tragenden und
fügung. Grundprofil ist das ICS-Profil, das in raumabschließenden Funktionen der Wohnge-
den Wand-, Decken- und Dachelementen die bäude. Die spezielle Formgebung der ICS-Profile
Lastableitung anteilig übernimmt. U-Profile und in Form von Schwalbenschwänzen garantiert
TP-Profile sind die Verbindungselemente an den dabei eine Verbundwirkung mit dem ausfachen-
Stoßstellen unterschiedlicher Elementtypen. den Leichtmörtel. Dabei übernimmt der raum-
Mittels der Fugenprofile werden die Anschluß- abschließende EPS-Mörtel zusätzlich eine stati-
stellen gleichartiger Elemente ausgebildet. sche Funktion. Einerseits dient er der Stabilisie-
Der zweite Bestandteil der Atmosfair-Ele- rung der Kaltprofile, andererseits ermöglicht er
mente, EPS-Beton (-Mörtel), wurde in den sech- über eine Scheibenwirkung die Aussteifung der
ziger Jahren von der BASF entwickelt. Dabei Gebäude.
handelt es sich um einen Leichtbeton, dessen Die Elemente werden in einer Qualität ge-
Zuschlag aus expandiertem Polystyrol besteht. fertigt, daß die Innenseiten streich- und tapezier-
Das gute Wärmedämmvermögen dieses Leicht- fertig sind und somit keiner weiteren Behand-
betons wird durch Poren in Form von geschlos- lung bedürfen. Werkseitig können z. B. Leer-
senzelligen Polystyrolpartikeln erzielt. EPS-Beton rohre und Leerdosen für die Elektroinstallation
wurde erfolgreich im Straßenbau als Frostschutz- integriert werden. Geplant ist die Vorfertigung
und Tragschicht, im Hochbau in Form von der Elemente unter Einbezug von Tür- und
Hohlblock- und Schalungssteinen sowie als Fensterrahmen. Der endgültige Ausbau erfolgt
raumabschließende Wandtafeln verwendet. nach dem Atmosfair-Konzept durch das ört-
Als Primärkonstruktion übernimmt in den liche Handwerk. Hier sind z. B. auch Eigenlei-
Wänden ein Stahlständerwerk in der Hauptsache stungen möglich.

Stahlständer-
werk: Primär-
konstruktion
des Atmosfair-
Systems

EPS-Beton:
Leichtbeton mit
expandiertem
Polystyrol als
Zuschlagstoff

38
Häuser aus einem Guß

Lambda λ Wärmeleitfähigkeit
[W/mK]

0,35
Natursand
λ-Rechenwerte

0,30 Leichtsand
λ-Rechenwerte

0,25 Natursand
λ-Meßwerte

Leichtsand
λ-Meßwerte
0,20

0,15

0,10

0,05
350 450 550 650 750 850 950

Trockenrohdichte
3
ρ
[kg/m ]

Dem Montagefortschritt entsprechend wer- lichen und ökologischen Aspekten ist der Ein- Teilbetoniertes
den die Elemente angeliefert. Während die Ver- satz von EPS-Recyclat als Leichtzuschlag außer- Atmosfair-Wand-
bindungsprofile der Decken die Wandbauteile ordentlich interessant. Im übrigen sind hier element
aufnehmen, dienen die Einfaßprofile der Wände noch andere Produkte aus der Kreislaufwirt- (3 x 2 m, Roh-
als Deckenauflager. Da die Profile in ihrer Form schaft und auch Naturprodukte als Ersatzstoffe dichte 650 kg/m3 )
aufeinander abgestimmt sind, ist ein genaues für EPS denkbar. Der Baustoff verfügt somit
Ineinanderfügen der Bauteile problemlos mög- noch über erhebliches Entwicklungspotential.
lich. Zwei gegenüberliegende Fugenprofile bil- Unten sind zwei Wandaufbauten exem-
den die am Montageort zu vergießenden Fugen. plarisch dargestellt. Eine einschalige Wand mit
Dieses unkomplizierte Montageverfahren ermög- Außendämmung bei einer Gesamtdicke von
licht eine einfache und schnelle Stapelbauweise. 31,5 cm und einer Schichtdicke der Wärme-
dämmung von 8 cm (rechts). Hier wird ein
k-Wert von 0,25 W/m2K erreicht. Beim näch-
Bauphysik sten Wandaufbau handelt es sich um eine zwei- Zweischaliger
schalige Wand mit einer Kerndämmung. Die Wandaufbau mit
Durch einfache Variation der Betonrezep- Dämmschichtdicke beträgt ebenfalls 8 cm, die Kerndämmung
tur können die Materialeigenschaften den je- Gesamtdicke 41,5 cm. Auch hier wird ein k-Wert
weiligen Anforderungen angepaßt werden. So von 0,25 W/m2K erzielt. Beide Wandaufbauten Einschaliger
sind alle bauphysikalischen Anforderungen mit erfüllen somit die Empfehlungen des Niedrig- Wandaufbau mit
ein- und demselben Material zu erfüllen. energiehausstandards. Außendämmung
Zum Beispiel ergeben sich bei einem Natur-
sand als Zuschlagstoff für den Rohdichtebereich
von 400 bis 900 kg/m3 λ-Meßwerte der Wärme-
leitfähigkeit von 0,12 W/mK bis zu 0,24 W/mK.
Die Kurve der Rechenwerte der Wärmeleitfähig-
keit liegt entsprechend höher. Verändert man
die Rezeptur und ersetzt Natursand durch Leicht-
sand, so zeigen erste Untersuchungen, daß sich
zum Beispiel für die Rohdichte von 500 kg/m3
ein Meßwert von 0,12 W/mK statt 0,14 W/mK
ergibt. Daraus abgeleitete Verläufe der Meß-
und Rechenwerte der Wärmeleitfähigkeit zei-
gen die beiden Kurven der Grafik.
Ebenso ist es möglich, das derzeit überwie-
gend verwendete frisch aufgeschäumte EPS
durch Recyclingmaterial zu ersetzen. Dieses
wird aus im Überfluß vorhandenen Kreislauf-
materialien wiedergewonnen. Unter wirtschaft-

39
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Eine gute Wärmedämmung ist wichtig, be- nur für freistehende Wohngebäude, sondern
kannterweise aber nicht alles. Zu einem behag- auch für alle anderen Gebäudeklassen. Gleiches
lichen Wohnklima gehören gleichermaßen eine gilt selbstverständlich auch für den Schallschutz.
ausreichend hohe Wärmespeicherung der Bau- Die für Stahlbaukonstruktionen häufig an-
stoffe und Bauteile mit entsprechend langen geführte Problematik der Korrosionsgefähr-
Auskühlzeiten. Hierdurch entstehen selbst bei dung ist für die Atmosfair-Bauelemente folgen-
stark schwankenden Außentemperaturen aus- dermaßen gelöst:
geglichene Raumklimate. Atmosfair-Elemente Die vollständige Einbettung der Kaltprofile
gewähren durch die Verbindung der niedrigen in gefügedichtem EPS-Beton, der in seiner Struk-
k-Werte mit hoher Wärmespeicherfähigkeit tur mit einem konstruktiven Leichtbeton zu
und entsprechenden Auskühlzeiten ausgezeich- vergleichen ist, bietet einen ausreichenden
nete Raumklimate. Durch die Verwendung der Schutz der dünnwandigen Stahlbauteile vor
schalldämmenden und winddichten Atmosfair- Witterungseinflüssen und somit vor Korrosion.
Elemente im Dachbereich wird dort komforta- Dieser dauerhafte Korrosionsschutz beruht in
bler, vollwertiger Wohnraum geschaffen. Die der Hauptsache auf der hohen Alkalität des
gute Speicherfähigkeit der Elemente schafft Zementsteingerüstes und einer ausreichend
auch hier für alle Jahreszeiten ein behagliches hohen Betonüberdeckung einhergehend mit
Raumklima. Eine weitere Kenngröße der tem- einer geringen Kapillarporosität.
peraturdämpfenden Wirkung der Bauteile ist Hierzu muß das basische Betonmilieu, das
das Temperaturamplitudenverhältnis. Hier er- zur Stahlpassivierung notwendig ist, auf Dauer
gibt sich für EPS-Beton mit einer Rohdichte von erhalten bleiben und eine Karbonatisierung des
600 kg/m2 der sehr gute Wert von 0,65. Betons vermieden werden. Aus vergleichenden
Der Brandschutz, ein immer wieder zum Versuchen ist abzuleiten, daß das Karbonatisie-
Nachteil des Werkstoffs Stahl heiß diskutiertes rungsverhalten des gefügedichten EPS-Betons
Thema, ist für die Atmosfair-Bauelemente kein dem eines Normalbetons mindestens vergleich-
Problem. Beide Baustoffe, Stahl und EPS-Beton, bar und teilweise besser ist. Eine zusätzliche
sind als nicht brennbar und somit in die Bau- Beschichtung der Kaltprofile ist nicht notwen-
stoffklasse A eingestuft. Zusammen ergeben sie dig.
Bauteile, die Feuerwiderstandszeiten von 90
Minuten und länger erreichen. Die Wandele-
mente bieten sogar den Standard einer Brand- Vorteile des Systems
wand.
Somit erfüllen diese Bauteile ohne weitere Die Atmosfair-Elemente bieten die Integra-
Brandschutzvorkehrungen die in den Landes- tion der tragenden Funktion sowie der unter-
Brandschutz bauordnungen gestellten Anforderungen nicht schiedlichen Schutzfunktionen Wärme, Feuch-
te, Schall und Brand in einem Bauteil. Die ober-
flächenfertigen Elemente, mit gleichbleibender
Qualität produziert, ermöglichen einen paßge-
nauen und schnellen Montageablauf. Dieser ist
kostengünstiger als der heutige Bauprozeß. Und
trotzdem entstehen dabei keine Einheitshäuser
von der Stange. Auch ist mit den massiven Bau-
teilen auf der Grundlage von Stahlleichtprofilen
nicht nur ein kompletter Rohbau möglich. Eben-
so sind die Elemente als Raumabschluß in ande-
re tragende Strukturen integrierbar.

Mit dem zukunftsweisenden Atmosfair-


System steigt Thyssen in den Markt des massi-
ven Bauens mit entsprechendem Bausystem
und Baustoff ein.

40
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Auf die Mischung kommt es an


Dipl.-Ing. Karsten Bajorat, Architekt Oberflächenveredelter Stahl ist nicht nur
extrem witterungsbeständig, auch der Gedanke
der Wiederverwertbarkeit spielt eine entschei-
Mehrjährige Tätigkeit in Entwurf, in der dende Rolle, denn kaum ein anderer Baustoff
Konstruktion und der Bauleitung auf dem Ge- hat einen vergleichbar hohen Recyclinggrad wie
biet von Industrie- und Verwaltungsbauten hat Stahl. Durch die verschiedenen Fertigungstech-
mich veranlaßt, über Möglichkeiten zum Über- niken und die Formgebung kann die Belastbar-
tragen der hier seit langem bewährten Bauweise keit der verwendeten Elemente genau den An-
auf den Wohnungsbau nachzudenken. Hier- sprüchen angepaßt werden.
durch entstand das Musterhaus in Zusammen- Stahl entspricht unseren erhöhten Qualitäts-
arbeit mit der Firma Stahlbau Nord. Umfangrei- anforderungen an einen innovativen Baustoff,
che Untersuchungen über die unterschiedlichen der auch den Wunsch erfüllt, in einem stilvol-
Aspekte der von mir vorgeschlagenen Bauweise len modernen Ambiente zu wohnen. Flexibler
wurden im Rahmen einer Diplomarbeit an der Einsatz bietet ein großes gestalterisches Spek-
Fachhochschule Kiel, Fachbereich Bauwesen, trum im Außen- und Innenbereich, so daß sich
angestellt. eine Symbiose aus Stahl und anderen Elementen
Seitdem Stahl im Industrie- und Bürobau ausgesprochen reizvoll darstellt. Unterschied-
vielseitig eingesetzt wird, war es nur eine Frage liche Formen, Farben und Strukturen können
der Zeit, bis er auch im Wohnungsbau auf Grund aufgenommen werden, die dem ästhetischen
seiner hervorragenden Eigenschaften Verwen- Empfinden unserer Zeit entsprechen und so
dung finden würde. die Integration von Stahl auch im Wohnbereich
Die Möglichkeiten dieses Baustoffes schei- ermöglichen.
nen durch seine Vielfältigkeit schier grenzen-
los, was durch unterschiedliche Stahlsorten,
Träger und Module noch bestärkt wird. Lösun- Das Konstruktionsprinzip
gen mit Stahl sind in wirtschaftlichen und öko-
logischen Bereichen lukrative Alternativen ge- Der Grundgedanke der Bauweise ist einfach.
genüber konventionellen Baustoffen. Die Vor- Mit einem hochwertigen Stahlskelett, das auf
teile von Stahl können vom Trägergerüst über einem quadratischen Grundraster basiert, ist es
die Außenverkleidung bis zu Innenelementen möglich, innerhalb kürzester Bauzeit ein statisch
genutzt werden, was neue Dimensionen im freies Gerüst aufzustellen. Hierbei ist die Größe
Wohnungsbau eröffnet. des Rasters variabel, und selbst die einzelnen

Grundriß EG
(links)
und 1. OG

41
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Die Module des


quadratisch
aufgebauten
Systems

quadratischen Einheiten sind je nach Belieben


Montage der zu vergrößern oder zu verkleinern, ohne daß
quadratischen dabei Funktionalität oder Statik des Hauses be-
Module im EG einträchtigt werden. Um verschiedene Grund-
und 1. OG stücksgrößen optimal auszunutzen, kann der
Grundriß an beliebigen Achsen gespiegelt oder
gedreht werden. Damit läßt sich tatsächlich
nahezu jedes Grundstück bebauen. Ein weiterer interessanter Aspekt liegt im
Bei der Gestaltung der Innenräume scheinen Konstruktionsprinzip der Erweiterung. So ist es
die Möglichkeiten grenzenlos zu sein, da die nicht nur möglich, einzelne Quadrate zu modi-
Wände keine tragende Funktion haben. Gleich fizieren oder anzufügen, vielmehr können auch
ob mehrere kleine Räume oder eine durchge- zwei Grundrisse „ineinander geschoben“ wer-
hende Wohnfläche, ein Eingangsbereich mit den, so daß eine komplett neue Wohnsituation
Flur oder Vollverglasung mit Ausgängen in alle geschaffen wird. Man erkennt schnell die Viel-
vier Himmelsrichtungen erwünscht sind: Die zahl der Variationen, denn selbst ganze Reihen-
erste Lösung muß nicht die endgültige sein. hauskomplexe lassen sich durch dieses Rahmen-
Einmal errichtete Wände können später ohne bauprinzip schnell, kostengünstig und qualitativ
größeren Aufwand wieder entfernt werden, hochwertig realisieren.
andere lassen sich problemlos ergänzen. Falls Der hier veranschaulichte Einsatz von Stahl
beispielsweise nach einigen Jahren ein größe- sowohl im Innen- als auch im Außenbereich
rer Wohnbereich oder ein weiteres Zimmer erlaubt zudem eine zeitgemäße und anspruchs-
Das fertige notwendig wird, ist es ebenso einfach, einen volle Bauweise, die nicht nur durch ihre hoch-
Gebäude Anbau zu veranlassen. wertigen Materialien und Ästhetik besticht, son-
dern auch noch einen enormen Preisvorteil ge-
genüber konventionellen Baumethoden bietet.

Das tragende Element


Vergleicht man konventionelle Trägergerü-
ste mit der Stahlrahmenbauweise, erkennt man
auch hier schnell entscheidende Vorzüge. Die
Stahlstützen und -riegel werden, auf einem qua-
dratischen Rastermaß aufbauend, als Primär-
konstruktion aufgestellt, so daß die Wände keine
tragende Funktion haben. Ein statisch freies Haus
entsteht und ermöglicht dem Bauherrn, seine
Räume großzügig und unabhängig zu entwerfen.
Kein anderes Element ist in Form und Zu-
stand so beständig und belastbar wie Stahl. Es
ist also nicht weiter verwunderlich, daß ins-
besondere in Erdbebenregionen Stahlkonstruk-
tionen erstellt werden. In Japan hat sich die inno-

42
Auf die Mischung kommt es an

vative Stahlskelettbauweise nicht nur auf Grund vor allem aber vielfältiger in seiner Ausführung
dieser Tatsache längst durchgesetzt. Besonders gemacht. Die veredelte Stahlfassade garantiert
im Bereich der Industrie wird für Hallen und für optimalen Schutz für das darunter befindliche
andere Großbauten auf das Prinzip des Stahlske- Mauerwerk, da sie nässeabweisend und kälte-
lettbaus zurückgegriffen, entsprechende Kom- beständig ist. Da die neuen Fassadenkomponen-
plexe sind in jedem Stadtbild zu entdecken. ten heute kostengünstig und größenunabhängig
Ein Stahlrahmen kann in kürzester Zeit auf- zu produzieren sind, finden sie ein zunehmend
gestellt werden und spart so durch die effiziente wachsendes Einsatzfeld in den verschiedensten
Konstruktionsphase einen beachtlichen Kosten- Bereichen der Baubranche, hauptsächlich im
anteil im Rohbau ein. Durch die unterschied- Industrie- und Verwaltungsbau.
lichen Verkleidungsmöglichkeiten kann das Er- Mittlerweile ist das Spektrum verschiedener
scheinungsbild des Hauses frei gewählt werden. Verblendungsbleche, Dachrinnen, Fenster- und
Wünscht man sich ein Haus im „Landstil“ oder Türmodule so breit, daß es für jeden Geschmack
lieber eine futuristische Variante mit offenliegen- etwas zu bieten hat. Moderne Herstellungsver-
den Stahlträgern – alles ist möglich. Es gibt prak- fahren erlauben Varianten jeder erdenklichen
tisch kein anderes Trägergerüst, das die Qualität Struktur quer durch die Farbpalette.
von Stahl übertrifft, in der Konstruktion ähnlich
umfangreich einsetzbar ist und dabei erstaunlich
preiswert bleibt. Eine ideale Basis für den Woh- Gestaltung im Innenbereich
nungsbau.
Stahl hat im gesellschaftlichen Empfinden
für Ästhetik im Wohnungsbau bislang nie eine
Die Außenmodule bedeutende Rolle gespielt. Im Gegenteil, oft
war architektonische Sichtbarkeit ein Dorn im
Die Fassade eines Hauses ist mehr als nur Auge vieler Verbraucher und Auftraggeber.
ein repräsentatives Stilelement, das Rückschlüs- Diese Haltung hat sich heute grundlegend ge-
se auf persönliche Vorlieben und Geschmacks- ändert. „Stahl-Look“ wird nicht mehr nur akzep-
richtungen zuläßt. Sie hat zudem die Aufgabe, tiert, vielmehr des öfteren ausdrücklich ge-
Mauern und Wände vor Witterung und Nässe wünscht. Während vor einiger Zeit stillgelegte,
zu schützen. Im Sommer mag man es kühl und zu Büros umfunktionierte alte Fabriken noch
im Winter warm. Abgesehen davon hat fast je- komplett neu ausgekleidet wurden, um die
der zusätzlich den Wunsch, die Fassade seines Stahlskelette und -träger zu verbergen, legt man
Hauses und somit das, was es nach außen re- heute vielerorts großen Wert auf die Erhaltung
präsentiert, möglichst nach eigenen Vorstellun- des ursprünglichen Charakters der Konstruktion.
gen zu gestalten. Was liegt also näher, als die Entscheidend ist hierbei das Potential, das
Errungenschaften der Stahlindustrie im Bereich in diesem neuen Absatzmarkt für die Stahlindu-
neuer ökonomischer und kostengünstiger Her- strie steckt. Der momentane Trend geht in Rich-
stellungsverfahren zu nutzen? tung leichter transparenter Bauten, sowohl im
Innovationen der letzten Jahre haben Stahl großen Stil als auch im Wohnungsbau.
widerstandsfähiger, fester, preisgünstiger und Der Verbraucher hat die Qualität einer
puristisch wirkenden Bauweise, wie sie Stahl
in Kombination mit Glas zuläßt, erkannt. Nun
will er sich seinen Wohnraum im Ambiente
von technisch anmutendem, kühlem Design
ausstatten, in dem das Nutzobjekt Stahl zum
Stilelement verwandelt wird.
Eventuell soll eine geschliffene Stahltreppe
den Mittelpunkt des Wohnbereichs zieren, die
ihren Abschluß in einer aus filigranen Stahl-
stäben bestehenden Galerie findet.
Dies ist nur ein Beispiel, wie zukünftiger
Wohnungs- und Hausbau aussehen könnte.
Die verwendbaren Module sind jedoch keine
anderen als jene, die bereits heute in Fabri-
ken, Lagerhallen und Flughäfen zu finden sind.
Sie bekommen allerdings eine neue, ökonomi- Detail vom
sche Dimension. Oberlicht-Dach

43
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Vorteile für den Bauherrn der Fachkenntnis einen großen Anteil an Eigen-
leistung in die Fertigstellung seines Hauses ein-
Auch für den Bauherrn wird Stahl im priva- zubringen. So können die Baukosten weiter ge-
ten Wohnungsbau zusehends attraktiver. Deut- senkt werden, was das Haus konkurrenzlos gün-
liche Vorteile gegenüber dem Betonbau sind vor stig macht – unter Verwendung von modern-
allem im Bereich der Statik zu erkennen, so daß sten Qualitätsbaustoffen. Ferner entspricht ein
Stahl auch in diesem Markt einen stetig wach- Haus, basierend auf diesem Grundprinzip, den
senden Stellenwert einnimmt. Anforderungen eines Niedrigenergiehauses.
Pre-Engineering erlaubt es, Stahl wesentlich Der Einsatz wiederverwendbarer Baustoffe,
effizienter gegenüber anderen Werkstoffen ein- Fixmaße und maßgenaues Zuschneiden der
zusetzen. Durch industrielle Herstellung können Elemente vor der Montage tragen zum Umwelt-
die Elemente kostengünstig produziert werden. schutz bei. Lärm und Schmutz werden auf der
Qualitätsgesicherte Werksfertigung garantiert Baustelle auf ein Minimum reduziert. Stahl ist
zudem die hochwertigen Standards der Stahl- zudem ein ökologisch unbedenklicher natür-
elemente, die trotz ihrer besonderen Wider- licher Werkstoff: Durch Recycling ist eine Res-
standsfähigkeit extrem leicht und deshalb gut sourcenschonung möglich. Das Schmelzen von
zu transportieren sind. Materialveredelung sorgt Schrott verbraucht nur 40 % der für die Erzeu-
dafür, daß die Stahlkomponenten wetterfest gung des Werkstoffes aus Erz erforderlichen
sind, was bedeutet, daß Reparaturkosten in- Primärenergie.
folge Verwitterung auf ein Minimum reduziert
werden. Zusammenfassend läßt sich die Stahlrahmen-
Die Verkürzung der Bauzeit auf Grund der konstruktion so charakterisieren:
Stahlrahmenbauweise im Zusammenspiel mit – zukunftsorientiert,
Pre-Engineering-Elementen ermöglichen dem – innovativ,
Bauherrn eine Reduzierung der Rohbaukosten – bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten,
von bis zu 30 % gegenüber einer konventionel- – ermöglicht Reduzierung der Erstellungskosten,
len Bauweise. Durch die Trockenbauweise bie- – läßt Pre-Engineering zu,
tet sich ihm die Möglichkeit, auch bei mangeln- – senkt die Bauzeit.

Individuelle
Treppenlösun-
gen schaffen
Wohnbehagen

44
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Das Haus, das sich anpaßt


Carsten Abraham, TRIX-Haus

Seit 78 Jahren ist TEMME Stahlbau GmbH,


im Stahlhochbau sowie Industrie- und Gewerbe-
bau tätig.
Ab 1992 wurde die Entwicklung eines Hau-
Der Stahlrahmen,
ses auf Grundlage eines Stahltragwerks aufge-
das Grundgerüst
nommen, da Häuser in diesem Bausystem wegen
für stützenfreien
ihrer Flexibilität und niedriger Baukosten den
Ausbau und für
Bauherren bei der Planung und Bauausführung
späteren flexiblen
neue, grenzenlose Möglichkeiten bieten und
Umbau bei Ände-
deshalb große Chancen auf dem Markt haben
rung des Bedarfs
werden. Nach zweijähriger Entwicklungszeit
mit entsprechenden Feldversuchen ist das TRIX-
Haus entstanden. Das Dach wird ebenfalls freitragend mit
großformatigen Dämmelementen und optimalen
physikalischen Werten für Wärmedämmung
und Dampfdiffusion hergestellt. Alle auf dem
Das Hauskonzept Markt erhältlichen Dachdeckungsmaterialien
bis hin zu modernen Stahl-, Kupfer- oder Titan-
Eine präzise vorgefertigte, freitragende zink-Stehfalzdächern können je nach Gestal-
Stahlkonstruktion bildet das Grundgerüst für tungswunsch eingesetzt werden.
die TRIX-Niedrigenergiehäuser. Das Stahltrag- Der gestalterische Freiraum für Dachgauben,
werk ermöglicht es, die Raumaufteilung in allen Dacherker oder großflächige Schrägdachver-
Geschossen individuell, absolut stützenfrei ohne glasungen wird gegenüber herkömmlichen
tragende Innenwände, zu gestalten. Auch die Systemen durch dieses Konstruktionsprinzip
Gliederung der Fassade ist hinsichtlich des Ein- vergrößert und die Bauausführung problem-
baus von Fenstern und Türen analog zu einem loser und kostengünstiger.
beliebigem Grundriß frei wählbar. Mit dem in- In jedem Geschoß werden spezielle um-
zwischen geschütztem System ist so der Bau laufende Leitungskanäle eingebaut, die für War- Ausfachen mit
von Wohnhäusern bis zu drei Geschossen mög- tungs- und Umbauarbeiten leicht zugänglich und speziell ent-
lich. Massive Wandelemente, 24 cm dick, aus- einfach zu öffnen sind. Stemmarbeiten gehören wickelten Wand-
gestattet mit einem zusätzlichen Vollwärme- somit der Vergangenheit an. elementen
schutz, bilden die Außenwände und sind Grund-
lage für ein hervorragendes Raumklima und be-
sten Wärmeschutz nach dem neuesten Stand
der Technik. Die Gestaltung der Außenfassade
mit einer Holz-, Fachwerk- oder Klinkerverblen-
dung ist ebenfalls möglich.
Da die Innenwände keine tragende Funktion
haben, kann jede Grundrißaufteilung optimal
und individuell geplant werden. Auch hier ist
die Auswahl der Baustoffe und Innenwand-
Systeme frei wählbar. Die Gestaltung und An-
ordnung der Treppen lassen dem Bauherrn
ebenfalls alle planerischen Freiheiten. TRIX-
Fachberater helfen gerne, individuelle Planungs-
wünsche umzusetzen. Die massiven Betonver-
bunddecken der einzelnen Geschosse im TRIX-
Niedrigenergiehaus sind freitragend und beste-
hen aus speziell entwickelten Deckenelementen.
Sie zeichnen sich durch hervorragende Wärme-
und Schallschutzwerte aus.

45
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

hängig den Ausbau in Eigenleistungen selbst


ausführen und die Baukosten senken.
Falls das Haus mit einem Keller errichtet
werden soll, kommt auch hier der Vorteil der
stützenfreien, wirtschaftlichen TRIX-Systembau-
weise wie im Erd- und Dachgeschoß zum Tra-
gen. Der Innenausbau oder der Einbau einer
Einliegerwohnung ist jederzeit problemlos und
ohne Zeitdruck möglich.

Zeit und Geld sparen,


ohne Qualitätsverlust
Die industrielle Vorfertigung der TRIX-Häu-
ser ermöglicht eine für Massivhäuser ungewöhn-
lich kurze und witterungsunabhängige Bauzeit.
Dadurch ist ein frühzeitiger Bezug des neuen
Hauses möglich, und der Bauherr erzielt zusätz-
Der Bauherr hat die Wahl liche Ersparnisse bei Miete und Finanzierungs-
kosten.
Je nach Kundenwunsch werden TRIX-Häu- In der Ausbauversion sind TRIX-Niedrig-
ser ganz individuell in unterschiedlichen Aus- energiehäuser ab 950 DM/m2, schlüsselfertig
baustufen bis hin zum schlüsselfertigen, bezugs- in gehobener Ausstattung ab 1.800 DM m2 er-
fertigen Haus angeboten und gebaut. hältlich.
Die Grundversion, das TRIX-Ausbauhaus, Der stützenfreie Grundriß ermöglicht multi-
beinhaltet das komplette Tragwerk mit massiver funktionale Nutzungsmöglichkeiten ohne Zwän-
Geschoßdecke und Treppe, die fix und fertige ge der Raumaufteilung.
Außenfassade mit weiß strukturiertem Wärme- Den größten Vorteil seines TRIX-Hauses
dämmputz, einschließlich Hauseingangstür, wird der Bauherr erkennen, wenn er einmal
Fenster, Fenstertüren im Erd- und Dachgeschoß, sein Haus umbauen oder geänderten Nutzungs-
sowie das komplette Dach mit Wärmedämmung, anforderungen anpassen will.
Dacheindeckung und Wohndachfenstern. Die Wände können dann ohne Eingriff in die
Dachentwässerung erfolgt über Titanzinkdach- Statik des Hauses mühelos und kostengünstig
rinnen. So kann der Bauherr witterungsunab- entfernt, um- oder eingesetzt werden.

Nach einigen
Wohnjahren
ergeben sich
Änderungs- und
Ausbauwünsche:
sie lassen sich
im TRIX-Haus
verwirklichen

46
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Den Knoten raus mit Stahl


Klaus Th. Luig, Architekt, Industriedesigner ist der Zwischenbereich im 1. OG über dem
Eingang, der später ebenfalls mit Glas belegt
wurde. Die Konstruktion steht nicht vor, es
3L-PLAN ist ein Team, das sich 1989 grün- wurde bündig ausgemauert, wobei die Verstre-
dete und aus dem Industrie- und Gewerbebau bungen zur Aussteifung auf der Wand liegen
kommt. Dort gibt es so viele Materialien, die und farbig lackiert wurden.
man einfach nur auf den Wohnungsbau über- Die Mauerscheiben sind nicht statisch ver-
tragen muß. Und vielleicht muß man nur etwas bunden, die 1 cm breite Fuge dazwischen wur-
Luft aus den Systemen lassen, damit sich die de dauerelastisch versiegelt. Die Vorhangfas-
Konstruktion anpassen kann. sade aus Holz
Im Studium beschäftigt sich der Architekt schützt die Wär-
vor allen Dingen mit ästhetisiertem Stahlbau, das Nachfolgeprojekt medämmung vor
heißt, Stahl wird konstruktiv sichtbar eingesetzt. Durchfeuchtung,
Man empfindet das als schön, und auch ich per- Wir haben dieses Projekt mit Fachleuten die Stahlkon-
sönlich finde das schön, aber die Wirklichkeit von der EGKS und von der Studiengesellschaft struktion steht
ist manchmal viel rauher als der Johnson-Pavillon beraten. Man hat uns einen Forschungsauftrag im Innern des
oder das Eames-Haus. erteilt, aus diesem Prototyp, der 00-Serie, eine Gebäudes; Wär-
Tatsächlich hat für uns die Wirklichkeit so 01-Serie zu machen. Dabei wurde eine Verbin- mebrücken sind
angefangen, daß ein Schlosser ins Büro kam und dungstechnik entwickelt, die das Fügen von ausgeschlossen
erklärte, er wolle mit 100 % Eigenleistung sein
Einfamilienhaus bauen. Mauern ging nicht, denn
das, was dieser Mann am besten kann, ist Metall
verarbeiten.
Das halbgeschossig versetzte Gebäude hat in
der Mitte eine Ellipse als Erschließungssituation.
Ein schräges Stück Wandscheibe als Vorgabe des
Landesstraßenbauamts nimmt die Flucht einer
Straße auf. Das Gebäude selbst hat 132 m2 Wohn-
fläche, im sozialen Wohnungsbau errichtet. Die
Abbildung rechts zeigt den Rohbau in Stahl mit
Ausbauelementen.
Im Hinblick auf die Holzfassade möchte ich
ein Wort zur Akzeptanz von Stahl hinzufügen:
Das Haus sollte in einem 200-Einwohner-Ort
mitten im Sauerland errichtet werden. Als das
Baugesuch eingereicht war und sich heraus-
stellte, daß Stahl verwendet werden sollte, bil-
dete sich tatsächlich eine Bürgeriniative und –
das ist jetzt kein Scherz – die erste Überschrift
in einer Pressenotiz, die wir als junges Büro uns
eingefangen haben, lautete „Stahlinismus – nein
danke“.
Das Gebäude ist ein Stahlskelettbau, der
mit holländischen Sichtbetonklinkern in einer
Stärke von nur 9,5 cm ausgefacht wurde. Auf
der Außenseite befindet sich eine Holzfassade
als Vorhangfassade mit Wärmedämmung. Die
Elektroinstallation erfolgt von außen durch die
Wand. Weitere Materialien, die verwendet wur-
den, sind zum Beispiel Hoesch Holoribbleche,
die überall, wo es möglich war, als verlorene
Schalung eingesetzt wurden. Der Bauherr selbst
hat sich mit sehr schönen Elementen einge-
bracht, z. B. mit dem verglasten Ellipsoid, das

47
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Grundriß
Erdgeschoß
und
Schnittzeichnung

Stahlträgern, warm- oder auch kaltgewalzten Das Gebäude, von dem ich hier berichte,
Profilen, erleichtern sollte. das war das, was man damals mit dem Attribut
Es gibt drei Typen von Verbindungen. Die „High-Tech“ versehen hat. Es ist ein eingeschos-
einfachste Konstruktion: man hängt ein, man siges Gebäude mit nur einem Vollgeschoß (dem
fräst die Träger nur seitlich auf. Dies geht bis EG), was uns von der Landesbauordnung er-
zu sehr komplexen Verbindungen. Es gibt nichts laubt wurde, weil es eine Hinterlandbebauung
mehr, was verschraubt wird, es wird lediglich ist. Der Kellergrundriß zeigt im unteren Be-
zusammengelegt, verbolzt für den Zustand der reich eine Einliegerwohnung, die sich später
Montage und nachher, wenn die Decken einge- abtrennen läßt, und sonst nur Technikräume.
fügt sind, hält es zusammen. Ein Toleranzaus- Die Erdgeschoßzone hat einen offenen Wohn-
gleich bis 5 oder 6 cm ist möglich; unsere Pro- raum. Das Stahlraster, das verwendet wurde,
blemschnittstelle ist mit Sicherheit die des nas- hat Achsabstände von 5 x 5 m. Es gibt Haupt-
sen Bauens; wenn wir aus dem Fundament und Nebenträgerachsen. Die Nebenträgerachse
kommen, müssen wir Einfaches bieten können wird praktisch durch die Decke gebildet, die
zum Toleranzausgleich. Hauptträgerachse durch die Stahlkonstruktion.
Es ist sehr schön, daß wir Knotenpunkte Am Schnitt sieht man sehr deutlich das „ein-
entwickeln konnten, aber damit kann man noch gebuddelte“ Kellergeschoß, in Teilbereichen
Stahlrahmen- kein Haus zeigen, und ohne Haus versteht eigent- Wohnfläche, dann das Erdgeschoß als Voll-
system im Erd- lich keiner, was man mit Stahl machen kann. Es geschoß und oben durch die versetzten Pult-
geschoß (links) gab dann die Überlegung, Studien über Gebäude dächer, die solange gekippt wurden, bis eigent-
und im Dachge- zu erstellen, weil es zunächst keine konkreten lich kein Vollgeschoß mehr dabei entstehen
schoß (rechts) Bauherren gab. Die fanden sich jedoch später. konnte.

48
Den Knoten raus mit Stahl

Im unteren Bereich ist das Gebäude massiv


errichtet worden. Dann hat man in die Boden-
platte Fußplatten eingelassen und hat die 5 x 5 m
Raster-Achskonstruktion aufgebaut; die Abbil-
dungen zeigen Schrägstützen für die Fixierung
und U-Profile, die oben über die Trägerlage lau-
fen, um die Abstände zu gewährleisten. In auf-
gesetzte Halfenschienen werden die Anker für Natürlich warme
die Vermauerung eingebaut. Das ganze wurde Materialien wie
mit KS-Planelementen ausgemauert, leider. Wir Holz in Kombina-
wollten eigentlich wandhohe Fertigelemente tion mit Stahl,
haben, aber die Kalksandstein-Industrie war wie z. B. die
nicht so flexibel, wie wir das gebraucht hätten. ellipsoide Treppe
Von außen wurde über das Ganze eine Thermo-
haut gestülbt, bei diesem Objekt steht die Stahl-
konstruktion komplett auf der Innenseite vor abstoßend. Sie ist zwar bunt und farbig, aber
der Wand. tatsächlich bietet der Metall-Baukasten offen-
Sie sehen die einfachen Lochfassaden, sehr sichtlich bessere Möglichkeit, sich sehr kreativ
sehr schlanke Laibungen. Die Außenwand hat zu beschäftigen.
nur eine Stärke von 11,5 cm plus Thermohaut.
Man hat die Möglichkeit, sehr große Öffnungen Wir selbst haben mit unserem Stahlbau-
zu gestalten. Es gibt keine tragenden Innen- system weitergearbeitet: in den Bereichen
wände und keine tragenden Außenwände. Im Mehrgeschoß-Wohnungsbau; Studie für das
Inneren befindet sich die verbindende ellipsoide Gästehaus der Uni Duisburg; Musical-Gebäude
Treppe; man sucht natürlich warme Materialien mit 1.600 Sitzplätzen und 500 Tonnen Stahl –
wie Holz in Kombination zu setzen. alles im Stahl-Steck-Rastersystem. Des weiteren
Wovor wir uns wirklich hüten müssen, ist zwei Entwürfe für die Expo in Hannover: der
die Amerikanisierung. Es gibt viele Möglichkei- Pavillon der christlichen Kirchen, Modell Arche
ten, vorgefertigt und systematisch zu arbeiten. und Modell Kloster, eine rückbaufähige Kon-
Es sollte aber niemals vergessen werden, daß struktion wie auch bei dem Musical-Gebäude.
Stahl Individuelles braucht. Für letzteres wurde die Baugenehmigung extra
Bausysteme kannte ich schon mit fünf Jahren. deswegen erteilt, weil es nach fünf Jahren rück-
Die Systematik des LEGO-Steins ist zunächst baufähig ist.

Das als
eingeschossig
geltende Gebäude
mit nur einem
Vollgeschoß (dem
EG) und der Ein-
liegerwohnung
im Untergeschoß.
Die Schlafräume
oben werden
nicht als Vollge-
schoß gerechnet

49
Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Schlußwort Begleitende Ausstellung

Dr. Reinhard Winkelgrund, Auf den folgenden Seiten werden Baupro-


Stahl-Informations-Zentrum jekte bzw. Systeme vorgestellt, bei denen Stahl
für den Wohnungsbau eingesetzt wurde. Die
nachfolgend genannten Unternehmen beteilig-
Für die deutschen stahlerzeugenden Unter- ten sich während des Symposiums „Kosten-
nehmen stellt dieses Symposium den Beginn günstiger Wohnungsbau mit Stahl“ an der be-
einer neuen Dimension in der Zusammenarbeit gleitenden Ausstellung und sind im Anschriften-
mit den Partnern im Wohnungsbau dar. Wir verzeichnis auf den Seiten 66 und 67 aufgeführt.
haben gelernt, daß wir noch einige Themen
weiter vertiefen müssen. Mit den bauausführen-
den Unternehmen und Architekten, die sich
präsentiert haben, und mit weiteren, die ich
zur Mitwirkung ganz herzlich einladen möchte,
werden wir gemeinsam neue Initiativen ent-
wickeln, um den Wohnungsbau mit Stahl nach
vorn zu bringen. Die amerikanischen Kollegen
nennen das „Steel Residential Partnership“.
Unser erster Dank gilt den Partnern von der
Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Sie
haben bei Konzeption, Vorbereitung und Organi-
sation dieser Veranstaltung tatkräftig mitgewirkt.
Dann möchte ich unserem Moderator, Herrn
Falk Kivelip, Geschäftsführer des Landesverban-
des Freier Wohnungsunternehmen Nordrhein-
Westfalen e. V., dafür danken, daß er uns so
souverän durch die Veranstaltung geführt hat.
Er hat die Diskussion lebhaft dirigiert und die
Zeitökonomie mit Bravour gemeistert.
Mein Dank gilt natürlich auch den Referen-
ten. Sie haben uns ihre Ideen und Vorstellun-
gen engagiert vorgestellt und viele neue An-
stöße geliefert, dieses Thema in die Zukunft
zu tragen.
Besonders danken möchte ich aber den
Teilnehmern, die uns heute durch ihre Mitwir-
kung an der Veranstaltung gezeigt haben, wie
groß das Interesse an Weiterentwicklungen
von Stahl im Wohnungsbau ist.
Eine solche Veranstaltung zeigt immer nur
diejenigen, die auf der Bühne agieren und etwas
zu sagen haben. Ich möchte an dieser Stelle
nicht versäumen zu betonen, daß dahinter ein
Team steht, das dies erst ermöglicht hat. Daher
danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
tern des Stahl-Informations-Zentrums dafür, daß
sie mit vorbildlichem Einsatz und hohem Enga-
gement an der Vorbereitung mitgewirkt haben.
Dieses Symposium war der Auftakt zu einem
kontinuierlichen und erfolgreichen Dialog mit
Entscheidungsträgern im Wohnungsbau. Wei-
tere Veranstaltungen werden folgen – und da
bin ich sicher, sie werden neue Ideen für den
ökonomischen und ökologischen Wohnungs-
bau mit Stahl zeigen.

50
8 Einfamilien-Reihenhäuser in Konstanz
Bauherr: Johanna Rosa-Cleffmann (Wobak Konstanz)
Architekt: Schaudt Architekten BDA, Hafenstraße 10, 78462 Konstanz
Projektarchitekt: Martin Cleffmann

Die Häuserzeile (8 Einfamilien-Reihenhäuser)


ist das Ergebnis eines Wettbewerbes (1. Preis).
Die gesamte Konstruktion ist innen und außen
mit einem feuerverzinkten Stahlskelett ausge-
führt. Die Außenwände sind großflächig verglast,
die Brandwände gemauert und die Decken mit
einem konstengünstigen, leichten Lärchendielen-
boden versehen. Der Keller ist massiv als wasser-
dichte Wanne betoniert. Die Skelettkonstruktion
erlaubt flexible Innenraumaufteilung (Wohnen
für Generationen).
Am wichtigsten war es für die Architekten,
eine helle lichte Atmosphäre zu erreichen, um
so der natürlichen Begrenzung des Reihenhau-
ses (geschlossene Brandwände) zu entgehen.
Es ergibt sich ein durchgängiges Raumgefüge
mit Galerien, Lufträumen etc., so daß fast die
Weite eines „Loft“ entsteht. Die Materialien sind
alle in ihrer natürlichen Struktur und Oberfläche
belassen (verzinkter Stahl, Holz, Putz etc.), um
eine ehrliche und konsequente Architektur zu
erreichen.
Im Außenbereich ist das Haus durch drei
Balkone mit der Umgebung verzahnt. Zusätzlich
entsteht im DG eine eingezogene Dachterrasse,
die bei einem Reihenhaus von hohem Nutzen
ist: der einzige intime Außenbereich.
Die Häuser sind mit einer modernen Gas-
brennwert-Technik ausgestattet. Zusätzlich
wurde die passive Sonnenenergie genutzt durch
großflächige Südverglasung (Wärmeschutzglas
k = 1,3). Die Sonneneinstrahlung wird durch den
großen Dachvorsprung im Süden geregelt (Ver-
schattung im Sommer, Energiegewinnung im
Winter). So konnte ca. 1/3 Heizenergie gegen-
über herkömmlichen Häusern eingespart werden. Erdgeschoß Obergeschoß

51
Wohnhaus in St. Ingbert
Architekt: Konrad Weisgerber
Rickertstraße 9, 66386 St. Ingbert

Architektonisches Konzept
Der kompakte Baukörper hat eine Größe von
ca. 10 x 10 Meter. Aus Kostengründen wurde
auf einen Keller verzichtet. Im Erdgeschoß be-
finden sich Garage, Hauswirtschaftsraum und
Sauna. Das Obergeschoß ist der Wohnbereich,
weitgehend ohne Stützen. Das Dachgeschoß
mit Bad und Schlafbereich ist stützenfrei. Ein
großzügiges Oberlicht über dem offenen Trep-
penhaus bringt Licht bis ins Erdgeschoß. Das
Haus ist zum Garten orientiert und dorthin
geöffnet; zur Nachbarbebauung bestehen weit-
gehend geschlossene Außenwände.

Grundriß Grundriß Grundriß


EG OG DG

Konstruktion
Der Stahlrahmen besteht aus 12 Stützen mit
auskragendem Balkon. Innen sind an den Dek-
ken die Trapezprofile zu sehen. Vor den Außen-
wänden sind an den Giebelseiten die Stahlstüt-
zen sichtbar; sie bilden einen reizvollen Kon-
trast zu den vorgefertigten Tafeln in Holzrah-
menbauweise, die an die Stahlkonstruktion mon-
tiert wurden und die Dämmelemente aufnehmen.

52
Doppelhaus und Einfamilienhaus
Architekten: Klaus Noichl und Angelika Blüml
Im Steinach 14, 87561 Oberstdorf

Doppelhaus in Radolfzell Einfamilienhaus in Horn


Kostengünstige Doppelhaushälften für Eine vierköpfige Familie wünschte sich
junge Familien auf einem kleinen, ungünstig großzügige, offene, helle Räume mit schönen
geschnittenen Hanggrundstück mit möglichst Ausblicken. Für die einzelnen Familienmitglie-
offenen, flexibel nutzbaren Grundrissen. der sollte es Rückzugsbereiche zum Spielen
und Schlafen geben. Für die durch die Lage an
Konstruktives Konzept der Straße vorgegebene Süderschließung eig-
Das minimierte Stahlskelett aus warmge- nete sich am besten ein großer Allraum als Ein-
walzten Profilen HEB 160 (passend für eine gangsbereich mit Eßplatz und einer kleinen
Ausfachung mit 11,5 cm Kalksandstein) wird in Terrasse zur Straße, die durch Bepflanzung ab-
Hangrichtung durch vier Rahmen ausgesteift. geschirmt wird. Von dort blickt man direkt auf
Dadurch ergibt sich eine maximale Transparenz den höher liegenden Wohnbereich (Split-level-
im Innenraum, die nicht durch aussteifende Schei- Bauweise) bzw. erreicht über eine Treppe das
ben, Kreuze etc. behindert wird. Die Steifigkeit ca. 2 m tiefer liegende Souterrain mit dem Zim-
der Rahmenecken wurde durch Kopfplatten- mer des Sohnes und einem Gästeschlafzimmer.
anschlüsse mit HV-Verbindungen erreicht.
Die Aussteifung parallel zum Hang wird Konstruktion
durch Auskreuzungen in der mittleren Achse Es wurde eine dem Doppelhaus in Radolf-
jedes Feldes bis zum Dach gebildet. Diese Aus- zell ähnliche, preisgünstige Stahlskelettkon-
kreuzungen sind in den Gipskartonwänden der struktion mit Betondecken und Kalksandstein-
Rückzugsbereiche verborgen. ausfachung gewählt. Der „bewohnbare Roh-
Die „Fassadenhaut“, die sich über alles bau“ wurde (und wird) von den Bauherren
spannt, vermeidet problematische Kältebrücken schrittweise selbst ausgebaut: Treppen, Innen-
an der Stahlkonstruktion. Die abgehängte Kon- verkleidungen, Abtrennung der
struktion des kleinen Balkons wurde thermisch Zimmer mit Gipskartonwän-
entkoppelt. Die Ausfachung aus Kalksandsteinen den, einfache Holzdielen-
als Sichtmauerwerk dient als Klimapuffer. böden ... Für die Fassaden-
haut, hochwertig ge-
dämmt, wurden Holz-
fensterelemente mit
üblichen Quer-
schnitten und als
Verschalung
ungehobelte
naturbelassene
Fichtenbretter
auf hinterlüf-
teter Unterkon-
struktion verwendet.

53
Wohnhaus mit zentralem Stützensystem
Architekt: Dipl.-Ing. Karl-Heinz Weinstock
Stummrige Straße 14, 37671 Höxter

Bei der hier vorgestellten Stahlkonstruktion


für den Wohnungsbau sind die allein tragenden
Vertikalstützen im zentralen Bereich des Grund-
risses angeordnet.
Die gewählten Abstände der Stützen
mit Rahmen gewährleisten zahllose
Grundriß-, Fassaden- und Dachge-
staltungen und befreien somit
alle Innen- und Außenwände
von tragenden Funktio-
nen.
Der freie Grund-
riß, die freie Fas-
sade und die Unab-
hängigkeit von Skelett
und Wänden erfüllen
die Wünsche, sich
wechselnden Wohn-
und Nutzungsbedürf-
nissen anpassen zu
können und bieten
damit die Vorausset-
zungen für zukünftige
Bauprojekte.
Das System ist
gebrauchsmuster-
geschützt und zum
Patent angemeldet.

54
Sanierung von Plattenbauten in Dresden
Bauherr: Wohnbau Nordwest GmbH, Tannenstraße 4, 01099 Dresden
Architekt: Knerer & Lang, Werner-Hartmann-Straße 6, 01099 Dresden
Bauzeit: 1996 – 1997 (1. Bauabschnitt)

Planung Konstruktion
Nach dem Abriß der bestehenden Loggia- Durch den Einsatz einer großflächigen
konstruktion aus Betonfertigteilen wurde eine Lamellenverglasung konnte bei minimalen Ab-
neue Stahlkonstruktion vor die Häuserfront ge- messungen der senkrechten Tragprofile eine
stellt, die aufgrund der statischen Rahmenbedin- optimale Belüftbarkeit der Loggien erreicht
gungen wie ein „Regal“ aufgebaut ist. Die ehe- werden. Gleichzeitig wird durch die Reflektion
maligen Balkone waren nur etwa 1,10 m tief, der schräggestellten Glaslamellen ein Sonnen-
eine Verbesserung konnte durch auskragende schutzeffekt erzielt, der zusätzliche Markisen
Balkonrahmen erreicht werden, die eine Tiefe o. ä. überflüssig macht.
von etwa 1,50 m aufweisen. Die Dimension des Bauklimatisch schließt die gewählte Ver-
in der Vorderansicht der Balkonplatten wahr- glasung nie vollkommen dicht, so daß eine Be-
nehmbaren Stahlprofils konnte im Querschnitt einträchtigung durch Kondenswasserbildung
stark minimiert werden, was die „Leichtigkeit“ ausgeschlossen ist. Den seitlichen Abschluß
des Balkonregals zusätzlich betont. der Glaskästen bilden konventionelle Ganzglas-
Ein Großteil der Wohnungen wurde zusätz- anlagen. Als Bodenbelag auf den Loggien wer-
lich mit Wintergärten ausgestattet. Eine voll ge- den Holzlattenroste eingebaut.
dämmte Ausführung war aus Kostengründen Durch die etwa 4.000 verstellbaren Glas-
nicht realisierbar und hätte zudem durch breite lamellen an den großzügigen Loggien zur Fuß-
Fensterprofile etc. zu einer erheblichen Ver- gängerzone Hauptstraße ist es den Hausbewoh-
schlechterung der Belichtungsverhältnisse in nern freigestellt, ob und in welchem Umfang
den Wohnungen geführt. sie am Leben in ihrer Straße beteiligen.

1 Stütze 120/120/4 mm
2 Profil U 180
3 Profil HEA 180
4 Profil U 120
5 Fassadenstütze 60/30/4 mm
6 Stahlprofil 50/50 mm
7 Ganzglastür
8 Geländer Flachstahl 50/10 mm
9 Glaslamellen, im Brüstungsbereich geätzt
10 Bodenaufbau:
Holzbohlen 100/30 mm
Lattung 46/26 mm
Abdichtung
Sanwichpaneel 44 mm
Aluminium/Dämmung/Aluminium
11 Trennwand Faserzementplatten 12 mm,
Dämmung 120 mm

55
Universelles Einbausystem in großvolumigen Altbauten
Dr.-Ing. Torsten Laufs, Dipl.-Ing. Andreas Reich
Bauhaus-Universität Weimar/Professur Stahlbau,
Marienstraße 13, 99423 Weimar

Angestrebt wird ein praktisch, einfach und


universell einsetzbares Bau- und Montagesystem
auf der Basis neuer Tragstrukturen unter Berück-
sichtigung architektonischer, statisch-konstruk-
tiver, energetischer und wirtschaftlicher Aspek-
te. Schwerpunkt bei der Planung solcher Bau-
werke ist eine bauliche Lösung, die material-
schonend ist und denkmalpflegerische Anfor-
derungen respektiert. Aufgrund statisch-kon-
struktiver und bauphysikalischer Untersuchun-
gen wurden Varianten von Einbausystemen er-
stellt, die bei unterschiedlichen Randbedingun-
gen eingesetzt werden können.
Ein wichtiges Ergebnis ist die Erstellung von
Planungsunterlagen für ein Baukastensystem als
Einbauvariante zur Umnutzung von Altbauten.
Der Einsatz eines solchen Baukastensystems auf
der Basis von Stahltragelementen ermöglicht
eine hohe Flexibilität in der Grundrißgestaltung,
eine Verkürzung der Bauzeiten, leichte Montage
und Demontage. Ein spezielles Wandsystem, das
in Trockenbauweise montiert wird, garantiert
eine hochwertige, allen bauphysikalischen
Anforderungen entsprechende Ausbildung der
Wandbereiche.

56
Wohnhaus in Rahmenbauweise
Salzgitter AG · Stahl und Technologie
Gerhard-Lucas-Meyer-Straße 10, 31226 Peine

Bei diesem Wohnhaus übernimmt Stahl die


tragende Funktion. Es findet eine Trennung
von Lastabtragung und Raumaufteilung statt.
Durch den Wegfall tragender Wände wird in-
dividuelle architektonische Gestaltungsfreiheit
über die gesamte Lebensdauer des Hauses er-
reicht.
Durch Elementierung und Vorfertigung ver-
kürzt sich die Bauzeit. Nach dem Geschmack
des Bauherrn können beim Dach- und Wand-
aufbau Baustoffe beliebig kombiniert werden.
Sämtliche bauphysikalischen Anforderungen
sind hierbei erfüllbar. Außerdem ist ein hoher
Grad an Eigenleistung möglich, wodurch Schwel-
lenhaushalte eher zu Wohneigentum kommen.
In der Bauphase wird zudem die Entstehung
von Bauschutt minimiert.
Industrielle Vorfertigung und minimierter
Materialeinsatz führen zu geringen Material-
und Lohnkosten bei hohem Qualitätsstandard.
Verschiedene Energiekonzepte lassen sich
einfach in dieses Bausystem einbinden. Hoher Basis des Systems sind warmgewalzte Pro-
Vorfertigungsgrad und zertifizierte Qualität file vom Typ HSL-100, die energiesparend und
führen zu kurzer Bauzeit mit geringeren Bau- ressourcenschonend erzeugt werden, leicht zu
finanzierungskosten und schnellem Bezug. verarbeiten und zu 100 % recyclingfähig sind.

57
Der Sigma-Knoten
Rüter Engineering Dortmund GmbH
Nortkirchenstraße 53, 44263 Dortmund

Wohnungsbau mit Stahl verlangt nach uni- licht einen Kraft- und Formschluß. Beim Einsatz
versell einsetzbarer, intelligenter Anschlußtech- dieses Knotens kann aufwendige Fügearbeit auf
nik für den ein- und mehrgeschossigen Woh- der Baustelle entfallen, wodurch eine schnelle
nungsbau. Um Montagen auf der Baustelle schnell und einfache Montage möglich wird. Dies ist
und einfach durchführen zu können, ist eine Voraussetzung für kostenoptimales elementier-
Steckverbindung entwickelt worden, die inzwi- tes Bauen. Der auf diese Weise schnell erstellte
schen als Sigma-Knoten patentiert worden ist. Rahmen kann im Anschluß nach den Wünschen
Um ein biegesteifes Tragwerk aus Hohl- des Bauherrn mit vorgefertigten Decken-, Wand-
profilen errichten zu können, ist ein Raster- und Dachelementen ausgefacht werden.
system entwickelt worden, das mit einem hin- Die Entwicklung dieses Knotens wurde
terschnittenen Knotenelement zusammenge- durch das Ministerium für Wirtschaft, Mittel-
fügt wird. Ein Aufsteckteil wird auf ein Füllteil stand und Technologie des Landes Nordrhein-
geschoben und mit einer Schraubverbindung Westfalen und die Studiengesellschaft Stahl-
gesichert. Die Geometrie des Knotens ermög- anwendung e. V. gefördert.

58
Flexibler Hausbau mit Stahlleichtprofilen
EKO Stahl GmbH
Postfach 7252, 15872 Eisenhüttenstadt

EKO Stahl Eisenhüttenstadt produziert auf


der Basis von Stahlleichtbauprofilen Wand-, Dek-
ken- und Dachmodule für den Wohnungsbau.

Innovative Lösungen für den Einsatz von


Stahl im Wohnungsbau sind zukunftsweisende
Möglichkeiten, Ökologie und Ökonomie auch
im Bauwesen sinnvoll in Einklang zu bringen,
ohne auf Individualität verzichten zu müssen.
Aus verzinktem Flachstahl gefertigte Profile
bilden die Basis für die Produktion von Wand-
elementen, Decken und Dachkonstruktionen,
welche seit 1998 bei EKO Stahl produziert
werden. Zum Einsatz gelangen Verbindungs-
techniken, die die Produktionseffektivität er-
höhen und gleichzeitig Vereinfachungen für
den folgenden Ausbau schaffen. • Konstruktion für Niedrigenergiehausstandard
• Flexible Grundrißgestaltung
Vorteile: durch große Spannweiten
• Bezahlbarer Wohnraum in kurzer Bauzeit • Optimale Qualität durch Vorfertigung
• Kostenvorteile durch vielfältige Möglich- in der Werkhalle
keiten des Ausbaus • Ganzjähriges Bauen

Rasta Haus GmbH, Wilhelmstraße 13, 46483 Wesel

In Wesel wurde durch die Firma Rasta Haus


GmbH im Juni 1998 ein frei geplantes Doppel-
haus montiert. Die individuelle Vorfertigung der
Wandelemente, der Decken- und Dachkonstruk-
tion erfolgte bei EKO Stahl in Eisenhüttenstadt.
Nach den für ein Niedrigenergiehaus gülti-
gen Parametern wurde der Ausbau realisiert,
wobei die Werte noch deutlich unterschritten
wurden. Die technische Ausstattung enthält
eine erdgekoppelte Wärmepumpenheizung für
Raumheizung und Brauchwasseraufbereitung
mit integrierter, kontrollierter Wohnraumbelüf-
tung mit Wärmerückgewinnung.

• Jahresheizwärmebedarf je Haushälfte:
53,1 kWh/m2
• Unterschreitung der Werte für
Niedrigenergiehausstandard
– Zusatzförderung der Stadt Wesel
• Innovative Haustechnik
GK-Bauplatte
Dampfsperre
Die k-Werte Doppelhaus WSV 1995 C-Profil
Wesel Mineralwolledämmung
zementgebundene Spanplatte
Außenwand 0,168 W/m2K 0,50 W/m2K Dämmplatte
Putzsystem
Dachfläche 0,144 W/m2K 0,22 W/m2K
Decken geg. unbeh. Räume 0,175 W/m2K 0,35 W/m2K Außenwandaufbau
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Kernbau-Haus-System „Amrum“
Bauen und Ideen GmbH
Lerchenweg 17, 29690 Buchholz

Das Kernbau-Haus-System „Amrum“ wurde und eingespannt (ähnlich im Dachgeschoß mit


für die Errichtung kostengünstiger, frei gestal- einem Massiv-Füllwand-System).
teter massiver Einfamilienhäuser entwickelt. Der für die Hausgestaltung nicht relevante
Durch die Zurücknahme des statischen Kernbau incl. gedämmtem Dach wird zu einem
Gefüges auf acht Stahlstützen in das Innere des industriellen Qualitätsprodukt für Großserien
Hauses lagern Decke und Dach nicht mehr auf entwickelt.
den Außenwänden auf. Auch alle übrigen Komponenten und Modu-
Nach dem zweiten Montagetag ist das Dach le zur freien Gestaltung stammen aus industriel-
des Kernbaus dicht, obwohl weder Außen- noch ler Vorfertigung, wodurch eine sehr schnelle,
Innenwände stehen. trockene und kostengünstige modulisierte
Industriell vorgemauerte, aber individuell Massiv-Bauweise erreicht wird.
gestaltete Massiv-Außenwandelemente (mit
fertiger Dämmung, Fensterlaibungen und Innen- Nach sechs Wochen ist das Haus bezugsfertig.
putz) werden per Kran gesetzt und direkt ange-
koppelt, unabhängig von allen Innenwänden. Die Wohnfläche beträgt nach DIN 175 m2.
Ähnlich dem dänischen Steckstein-Spielzeug
werden Funktionswände mit vollständig neuen Die Kosten pro m2 liegen bei 1.700 DM brutto
Innenwand-Systemen zu einem individuellen (ohne Teppich und Tapeten) abzüglich Eigen-
Grundriß errichtet. Diese einfachen „do it your- leistungsanteil!
self“ Systeme ermöglichen in alle Zukunft eine
Anpassung an Nutzungsänderungen und erlau-
ben eine zerstörungsfreie Wiederverwendung
der Stecksteine, Türzargen und Haustech-
nik-Kartuschen.
Die Kalksandstein-Stecksteine
für das Erdgeschoß incl. aller
Module werden nur noch trok-
ken (ohne Kleber, Mörtel,
Putz, auch ohne Schlitze,
Bohrungen für Leitungen
usw.) aufgeschichtet

Ein Stahl-unterstütztes
Massiv-Bausystem für
individuell gestaltete
Einfamilienhäuser

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Stahl-Doppelhaus mit Terrasse und Carport
Rudolstädter Stahlbau GmbH
Oststr. 40, 07407 Rudolstadt

Tragwerksstruktur
• außenliegende Stahlrahmen mit eingesetzten
Betonfertigteildecken
• Konzentration der Tragfunktion ausschließ-
lich auf die Stahlrahmen dadurch maximale
Flexibilität in der Gestaltung der Grundrisse
• technologische Sicherheit in der Tragwerks-
konstruktion durch Industriestahlbau-
erfahrungen
• generelle Vorfertigung und kurze Montagezeit
• innovative kraftübertragende thermische Tragwerk ohne Tragwerk mit
Trennung beim Durchgang der Träger durch Deckenscheiben Deckenscheiben
die wärmedämmende Außenhaut
• keine tragenden Wände auf der • Kostensicherheit durch industrielle Fertigung
Geschoßfläche • weitgehender Ausschluß von Naßprozessen
• nichttragende mehrschalige Bauhülle mit im Bauablauf
hohen Wärmedämmeigenschaften
• große Glasflächen lassen sich unproble- Zielgruppe/Nutzung
matisch integrieren • Nutzer mit Bewußtsein für zeitgemäßes
Wohnen und Leben
Wirtschaftlichkeit • Anpassung an die Lebensabschnitte der
• extrem kurze Bauzeit durch den hohen Nutzer durch die flexible Gestaltung der
Vorfertigungsgrad der Bauteile Innenräume und die nachträgliche Verände-
• nach dem Erstellen des statisch wirksamen rung der Raumquerschnitte durch modulare
Stahlgerüstes mit den aussteifenden Decken- Ausbauelemente
scheiben kann der statisch nicht wirksame • Reparaturen und Erweiterungen können
Anteil in Eigenleistung ausgeführt werden unproblematisch erfolgen

An der Nordseite angeordnete Daten


Funktionsräume
• Herstellungskosten je m2 Wohnfläche:
Voll ausgebautes Dachgeschoß über
ein Oberlichtband belichtet mit mittlerem Standard belaufen sich auf
Untergeschoß als Allzweckraum 2.300,-- DM ab Oberkante Keller
konzipiert, der Luftraum reicht über alle • Wohnfläche: 145 m2
Geschoßebenen und liegt an der südlich
ausgerichteten Glasfassade • Energiebedarf: 60 kW/h je m2 und Jahr
(Niedrigenergiestandard)
• Heizung: modulare Brennwerttechnik mit
solaren Anteilen als Fußboden- oder Strah-
lungsheizung (modulierend von 100 W
bis 25 kW)
• mehrschalige Bauhülle –
– innen Sichtmauerwerk/Kalksandstein
– Mineralwolldämmung
– hinterlüftete Lärchenholzschalung
• Wärmeschutzverglasung k-Wert 1,3

Nord Ost Süd West

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Bausystem mit Stahl-Tragwerk
Haller Industriebau GmbH
Steinkirchring 1, 78056 VS-Schwenningen

Bausystem – Funktion/Wirtschaftlichkeit Einfamilienhaus in Modulbauweise


Das Bausystem „Haller – Das Haus“ basiert
auf einer Raummodul-Bauweise und wurde bis-
her im Verwaltungsbau eingesetzt. Mit dem Bau
eines ersten Prototyps für dieses Einfamilien-
haus konnte die Übertragung des Systems auf
die Belange des Wohnbaus erfolgreich belegt
werden.
Die Produktionszeit des gesamten Hauses
betrug lediglich zweieinhalb Monate, davon
machte die Zeit auf der Baustelle ca. zwei
Wochen aus. Das komplette Haus inklusive aller
Installationen (Heizung, Sanitär und Elektro)
konnte innerhalb eines Tages montiert werden.
Lediglich Restarbeiten wie das Tapezieren und
das Aufbringen des Außenputzes wurden auf
der Baustelle ausgeführt.
Das Ergebnis der Entwicklung ist ein kon-
ventionelles Haus, welches sich lediglich in der
Art und Weise des Aufbaues von der traditionel-
len Massivbauweise unterscheidet: Das Haus
hat massive Außenwände in Form von groß-
formatigen Liapor-Elementen. Dadurch wird ein
hervorragender Schallschutz und eine sehr gute
• Tragwerk aus HEA-, HEB-, HEM-Trägern, Wärmespeicherung erreicht.
U-, Winkel und Stahlhohlprofilen Konventionell ist auch das Dach. Es handelt
• Industriell mit Systemelementen vorgefertigte sich um ein Holz-Sparren-Dach mit zwischen-
Module liegender Wärmedämmung, wobei die einzelnen
• Weitestgehend komplett ausgebaute Module Elemente wie die Module industriell im Werk
sind aufreihbar zu Wohnungseinheiten und vorgefertigt wurden. Die Dacheindeckung be-
stapelbar zu mehreren Geschossen steht aus Betondachsteinen.
• Durch hohen Vorfertigungsgrad nur wenige
nicht zeitintensive Gewerke auf der Baustelle
• Wärmedämmung als Vollwärmeschutz
(Niedrigenergiehaus-Standard)

Vom freistehenden Einfamilienhaus über das Reihenhaus


bis zum 3- und 5-geschossigen Mehrfamilienhaus

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EUROCON-Häuser
Eurocon Containersysteme GmbH
55442 Stromberg, Gewerbepark,
13055 Berlin, Gärtnerstr. 19 – 30

Modul-Häuser Haus EC 100


Durch die „logische“ Weiterentwicklung In einem EC 100 von EUROCON ist alles
unseres hochwertigen Containersystems, stellen drin für eine vierköpfige Familie, auch auf dem
die EUROCON Modul-Häuser eine neue Genera- kleinsten Grundstück kann ein Bauherr seinen
tion von Einfamilienhäusern und öffentlichen Traum vom eigenen Haus verwirklichen. EG und
Gebäuden dar. Die Modul-Bauweise ist ein Bau- DG komplett schlüsselfertig ab Oberkante Kel-
kastensystem, welches sich individuell zusam- lerdecke/Betonplatte bzw. Streifenfundamente.
menstellen läßt; mehrere Module werden zu Abmessungen: 9,20 m x 7,70 m
einem Haus vereint. Montagefreundliche Bau- Erdgeschoß: 57,17 m2
weise ergibt flexible Gestaltung. Der günstige Dachgeschoß: 43,47 m2
Preis entsteht durch die Vormontage aller Räume
im Werk, ohne daß auf Qualität verzichtet wer- Technische Daten
den muß. Die Räume sind bei Anlieferung mit Bauweise: tragende Stahlkonstruktion mit aus-
Bad/WC, mit Estrich und Fliesen, mit Fenstern, gefachten Holzständerwänden (incl. Estrich)
Türen und Treppen ausgestattet. Außenwände: 26,5 cm
Innenwände: 12,0 cm
Vorteile der Modul-Bauweise gegenüber Bauphysik: mittlerer k-Wert 0,22 W/(m2K)
der konventionellen Bauweise: Dach: Satteldach: 30 Grad
• Raumweise Vormontage im Werk Eindeckung: Betondachsteine
• Keine Kellerdecke erforderlich Farbe nach Musterkollektion
• Dachboden immer komplett begehbar
• Kurze Bauzeiten
• Keine Baurestfeuchte
• Gutes Raumklima
• Sehr gute k-Werte (0,22)
• Qualität zum günstigen Preis
• Festpreisgarantie

Klare Konturen bestimmen den Haus- Durch Einsetzen eines Kniestockes


typ EC 100 und machen aus ihm ein wird das Dachgeschoß des EC 100
richtiges Raumwunder. über die komplette Grundfläche aus-
EG komplett schlüsselfertig genutzt und bringt so zusätzliche
Küche: 8,01 m2 Wohnfläche.
Wohnen: 24,26 m2 DG komplett schlüsselfertig mit
Schlafen: 14,89 m2 Kind 1: 17,69 m2
Bad: 4,72 m2 Kind 2: 15,29 m2,
Flur: 5,29 m2 Bad/WC: 7,49 m2,
EG gesamt nach DIN 277: 57,17 m2 Flur: 3,00 m2
ohne Einrichtungsgegenstände DG gesamt nach DIN 277: 43,47 m2,
Bad komplett eingerichtet mit Bade-
wanne, Waschbecken und Toilette. EG + DG gesamt 100,64 m2

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Wohn- und Geschäftshaus in Köln · Mehrfamilienhaus in Leipzig
OFRA Generalbau GmbH & Co
Industriestraße, 37688 Beverungen

Das Wohn- und Geschäftshaus Das Mehrfamilienhaus


(oben) wurde nach nur wenigen Wochen Bau- (unten) wirkt frisch und einladend. Auf zwei
zeit fertiggestellt. Von dem hochtechnisierten Geschossen und im ausgebauten Dachgeschoß
Gebäude profitiert nicht nur das Straßenbild, haben mehrere Familien ein neues Zuhause
denn was außen als augenfällig gelungene Archi- gefunden.
tektur sichtbar ist, findet seine Entsprechung in Rückseitig gelegene Balkone und Terrassen
modernen, gut geschnittenen Innenräumen. bieten einen gehobenen Wohnwert.

Baujahr: 1998
Bebaute Fläche: 188 m2
Nutzfläche: 679,5 m2
Wohnungen: 6
Geschäfte: 3
Ausstattung: Laubengang,
Wintergarten, Balkon

Planung: 6 Wochen
Rohbau: 3 Wochen
Innenausbau: 6 Wochen
Gesamtbauzeit: 15 Wochen

Baujahr: 1997
Bebaute Fläche: ca. 1.090 m2
Nutzfläche: 608 m2
Nebenfläche: 327 m2
Ausstattung: Stahlbalkone im OG

Planung: 2 Monate
Rohbau: 4 Wochen
Innenausbau: 16 Wochen
Gesamtbauzeit: 20 Wochen

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Das Bio-Solar-Haus
Bio-Solar-Haus®, Becher GmbH
Sonnenpark, 67813 St. Alban

Das Bio-Solar-Haus Dank der tragenden Stahlkonstruktion läßt


sich das Haus innen beliebig einteilen und spä-
Als Niedrigstenergiehaus ohne Zwangs- ter auch erweitern oder verändern. Seine Außen-
belüftung kommt das Bio-Solarhaus ohne hülle ist pflegeleicht und bringt wenig Erhal-
Dampfsperre und ohne Dampfbremse aus; es tungsaufwand mit sich. Es ist zu 100 Prozent
hat diffusionsoffene Wände und deshalb ein recyclingfähig.
sehr angenehmes und gesundes Raumklima. Das Haus ist sehr gut geeignet zum Selbst-
Es verfügt über eine dem menschlichen Kör- Ausbauen; es ist eine preiswerte Alternative
per sehr willkommene Wandstrahlheizung. für alle umweltbewußten Bauherren, die im
Sie braucht sehr wenig externe Heizenergie: Frieden mit der Natur bauen, wohnen und leben
z. B. nur 1,7 Liter Öl pro m2 im Jahr; dies ent- möchten.
spricht für ein Haus von 100 m2 dem Volumen Das Bio-Solar-Haus erhielt 1995 den Um-
von zwei Tankfüllungen eines Mittelklasse- weltpreis von Rheinland-Pfalz und 1998 den
Pkw. Das Bio-Solar-Haus nutzt aktiv und passiv Öko-Baupreis „Gesundes Haus“ vom Bundesver-
die Sonnenenergie mit Wintergarten und band des Deutschen Handwerks und der Iduna-
Solarabsorber. Bausparkasse.

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Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Anschriften der Referenten, Aussteller und Organisationen


Referenten Dipl.-Ing. Konrad Weisgerber
Rickertstraße 9, 66386 St. Ingbert
Dyckerhoff + Widmann AG Tel.: 0 68 94/46 80 und 43 84
Hochbauabteilung Fax: 0 68 94/3 60 84
Dipl.-Ing. Diethelm Hetzel
Hohenzollernstraße 22, 76135 Karlsruhe Klaus Noichl und Angelika Blüml
Tel.: 07 21/81 95-271, Fax: 07 21/81 95-258 Im Steinach 14, 87561 Oberstdorf
Tel.: 0 83 22/96 66 20, Fax: 0 83 22/96 66 39
ALHO-Systembau GmbH
Horst-Günter Schmidt Dipl.-Ing. Karl-Heinz Weinstock
Nachfolger: Ekhard Schöne Stummrige Straße 14, 37671 Höxter
Hammer 1, 51589 Morsbach Tel.: 0 52 71/88 22, Fax: 0 52 71/88 22
Tel.: 0 22 94/696-158, Fax: 0 22 94/696-195
Architekturbüro
Profilhaus Consult Knerer + Lang
Trockenbausystem Vertriebs GmbH Werner-Hartmann-Straße 6, 01099 Dresden
Dipl.-Ing. Gottfried Schönweitz Tel.: 03 51/804 40 00, Fax: 03 51/802 41 73
Steinstraße 22,
73037 Göppingen-Holzheim Bauhaus-Universität Weimar
Tel.: 0 71 61/9 80 80 60 Fakultät Bauingenieurwesen
Fax: 0 71 61/9 80 80 80/81 Prof. Dr.-Ing. habil. Frank Werner
Marienstraße 13, 99423 Weimar
Dipl.-Ing. Markus Ott Tel.: 0 36 43/58 44 45, Fax: 0 36 43/584-441
Mainzer Straße 135-137, 66121 Saarbrücken
Tel.: 06 81/64 86 54, Fax: 06 81/64 86 53 Salzgitter AG
Stahl und Technologie
ATMOSFAIR-Bauhaus GmbH Dr.-Ing. Dietmar Grotmann
Dr.-Ing. Uwe Hohlsiepe Gerhard-Lucas-Meyer-Straße 10, 31226 Peine
Osterfelder Straße 1, 46047 Oberhausen Tel.: 0 51 71/91 29 89, Fax: 0 51 71/91 28 83
Tel.: 02 08/85 82-317, Fax: 02 08/85 82-325
Rüter Engineering Dortmund GmbH
Dipl.-Ing. Karsten Bajorat Dr. Ralf Grube
Eckernförder Straße 16, 24398 Karby Nortkirchenstraße 53, 44263 Dortmund
Tel.: 0 46 44/73 87, Fax: 0 46 44/75 87 Tel.: 02 31/4 34 07-23, Fax: 02 31/4 34 07-33

Temme Stahlbau Schafstädt GmbH EKO Stahl GmbH


Carsten Abraham Andreas Helmig
Oberwünscher Weg 3, 06255 Schafstädt Postfach 72 52, 15872 Eisenhüttenstadt
Tel.: 03 46 36/7 15 22, Fax: 03 46 36/7 15 17 Tel.: 0 33 64/37-64 13, Fax: 0 33 64/37-59 45

Architekturbüro Design und mehr RASTA-HAUS GmbH


3L-PLAN Norbert Biesemann
Dipl.-Ing. Klaus Th. Luig Wilhelm Straße 13, 46483 Wesel
Horlecke 11c, 58706 Menden Tel.: 02 81/3 39 27-28, Fax: 02 81/3 39 27-29
Tel.: 0 23 73/93 83-50, Fax: 0 23 73/39 00 00
Büro Bauen und Ideen
Andreas Bettermann
Lerchenweg 17, 29690 Buchholz
Aussteller Tel.: 0 50 71/14 25, Fax: 0 50 71/20 25

Schaudt Architekten BDA Rudolstädter Stahlbau GmbH


Mirko Wagner Matthias Batzke
Hafenstraße 10, 78462 Konstanz Oststraße 40, 07407 Rudolstadt
Tel.: 0 75 31/2 20 02, Fax: 0 75 31/2 20 03 Tel.: 0 36 72/45 40, Fax: 0 36 72/454-222

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Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl

Haller Industriebau GmbH Bildnachweis


Dr.-Ing. Hans-Walter Haller
Steinkirchring 1, 78056 VS-Schwenningen Seite 8 oben:
Tel.: 0 77 20/ 69 18-22, Fax: 0 77 20/ 69 18-45 Landesamt für Denkmalpflege Hessen,
Dr. Christoph Mohr
EUROCON Containersysteme GmbH
Armin Stegh Die weiteren Abbildungen wurden von den
Gewerbepark, 55442 Stromberg jeweiligen Autoren der Beiträge bzw. den
Tel.: 0 67 24/606-280, Fax: 0 67 24/606-192 Ausstellern zur Verfügung gestellt.

OFRA Generalbau GmbH & Co


Friedhelm Funk
Industriestraße, 37688 Beverungen
Tel.: 0 52 73/909-0, Fax: 0 52 73/909-90

Bio-Solar-Haus
Ortwin Spies
Sonnenpark, 67813 St. Alban
Tel.: 0 63 62/57 08, Fax: 0 63 62/57 09

Organisationen
Stahl-Informations-Zentrum,
Postfach 10 48 42, 40039 Düsseldorf
Tel.: 02 11/6 70 70, Fax: 02 11/6 70 73 44 Impressum
Architektenkammer Nordrhein-Westfalen Dokumentation 548
Postfach 32 01 28, 40416 Düsseldorf „Kostengünstiger Wohnungsbau mit Stahl“
Tel.: 02 11/49 67/0, Fax: 02 11/4 91 14 75 1. Auflage 1999
ISSN 0175-2006
Industrieverband zur Förderung
des Bauens mit Stahlblech e. V. (IFBS) Herausgeber:
Max-Planck-Straße 4, 40237 Düsseldorf Stahl-Informations-Zentrum,
Tel.: 02 11/91 42 70, Fax: 02 11/67 20 34 Postfach 10 48 42, 40039 Düsseldorf

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei Redaktion:


Postfach 10 22 05, 40013 Düsseldorf Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf
Tel.: 02 11/6 70 78 35, Fax: 02 11/6 70 73 44 Johannes Determann, München

Institut Feuerverzinken Ein Nachdruck dieser Veröffentlichung ist – auch


Sohnstraße 70, 40237 Düsseldorf auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmi-
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