TRM Duktilrammpfahl
TRM Duktilrammpfahl
TRM Duktilrammpfahl
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I. Allgemeine Bestimmungen
1. Mit dieser Zulassung durch das BMK (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt,
Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) ist der Nachweis über die Brauchbarkeit
des Zulassungsgegenstandes für den vorgesehen Verwendungszweck erbracht. Die
Zulassung wird auf der Grundlage von nicht harmonisierten technischen Spezifikationen
und unbeschadet möglicher Schutzrechte Dritter erteilt.
4. Der Zulassungsinhaber ist für die Konformität des Bauproduktes mit der Zulassung
verantwortlich und gewährleistet alle für das Bauprodukt zugesicherten Eigenschaften.
5. Die Zulassung bezieht sich ausschließlich auf das Bauprodukt des genannten
Herstellers und des Zulassungsinhabers.
6. Das BMK ist berechtigt, auf Kosten des Zulassungsinhabers überprüfen zu lassen, ob
die Bestimmungen dieser Zulassung und des Typenblattes eingehalten werden.
7. Die Zulassung wird widerruflich erteilt. Dies gilt besonders bei neuen technischen
Erkenntnissen und Normen.
8. Die Zulassung und das Typenblatt zur Zulassung dürfen nur vollständig wiedergegeben
werden. Texte und Zeichnungen von Werbeschriften dürfen nicht in Widerspruch zu der
Zulassung stehen.
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Allgemeines
Die Bemessung, der Entwurf, die Ausführung, die Prüfung und Überwachung von Pfählen darf nur
von Unternehmen mit entsprechenden Fachkenntnissen, Erfahrungen und einschlägig
ausgebildetem Fachpersonal vorgenommen werden.
Die Verantwortlichkeiten für die Planung, die Bemessung, die Ausführung, die Prüfung
und Überwachung sind für die Durchführung eines Bauprojektes vertraglich festzulegen. Über
das Pfahlsystem, die Pfahlherstellung und den Einbau sind entsprechende Aufzeichnungen und
Protokolle von der ausführenden Firma zu führen.
Der Hersteller der Bestandteile des Pfahles hat für diese die Konformität mit der Zulassung zu
gewährleisten. Bei den Pfahlrohren handelt es sich um Schleudergussrohre aus duktilem Gusseisen.
Die Verantwortung dafür trägt der Zulassungsinhaber.
Die Herstellung der "TRM PFAHLSYSTEME" darf nur von Unternehmen durchgeführt werden, die
eine aktuelle Bescheinigung der Firma Tiroler Rohre GmbH vorlegen können, dass sie von ihr
umfassend in der Herstellung der "TRM PFAHLSYSTEME" gemäß dieser Zulassung geschult worden
sind.
Von der ausführenden Firma ist eine Erklärung abzugeben, dass die von ihr hergestellten "TRM
PFAHLSYSTEME" den Bestimmungen dieser Zulassung entsprechen.
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Bezugsnormen
ÖNORM EN 12699, 2015, Ausführung von Arbeiten im Spezialtiefbau – Verdrängungspfähle
ÖNORM B 2567, 2018, Pfähle aus duktilem Gusseisen - Anforderungen an die Bauteile, deren Bemessung
und Einbau
ÖNORM EN 1990, 2013, Eurocode: Grundlagen der Tragwerksplanung
ÖNORM EN 1993-1-1, 2014, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 1-1:
Allgemeine Bemessungsregeln
ÖNORM B 1993-1-1, 2017, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 1-1: Allgemeine
Bemessungsregeln – Nationale Festlegungen zu ÖNORM EN 1993-1-1, nationale Erläuterungen und nationale
Ergänzungen
ÖNORM EN 1993- 5, 2012, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 5: Pfähle und
Spundwände
ÖNORM B 1993-5, 2008, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten – Teil 5: Pfähle und
Spundwände – Nationale Festlegungen zur ÖNORM EN 1993-5
ÖNORM EN 1994-1-1, 2009, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl
und Beton – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln – Bemessungsregeln für den Hochbau
ÖNORM B 1994-1-1, 2007, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und
Beton – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln – Bemessungsregeln für den Hochbau – Nationale Festlegungen
zur ÖNORM EN 1994-1-1, nationale Erläuterungen und nationale Ergänzungen
ÖNORM EN 1997-1, 2014, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik – Teil
1: Allgemeine Regeln
ÖNORM B 1997-1-1, 2013, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik – Teil
1: Allgemeine Regeln – Nationale Festlegungen zu ÖNORM EN 1997-1 und nationale Ergänzungen
ÖNORM B 1997-1-3, 2015, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik – Teil 1-3:
Pfahlgründungen
ÖNORM EN 545, 2011, Rohre, Formstücke, Zubehörteile aus duktilem Gusseisen und ihre Verbindungen für
Wasserleitungen – Anforderungen und Prüfverfahren
ÖNORM B 4710-1, 2018, Beton - Festlegung, Eigenschaften, Herstellung, Verwendung und Konformität - Teil
1: Regeln zur Umsetzung der ÖNORM EN 206 für Normal- und Schwerbeton
Nicht mantelverpresste Pfähle auf Druck werden nach den Vorgaben der ÖNORM B 2567 in
Abhängigkeit der Bodenaggressivität und unter Berücksichtigung des jeweiligen Dickenverlustes
infolge Korrosion nach Kapitel 7 für eine geplante Nutzungsdauer bis zu 100 Jahren hergestellt. Der
maximal zulässige Wanddickenverlust durch Korrosion wird generell mit 3,25 mm begrenzt, beim
Pfahltyp Ø 98 mm mit Wanddicke 6,0 mm wird der Wanddickenverlust mit 1,75 mm begrenzt.
Der Einsatz von mantelverpressten Pfählen bei hoher Korrosionsbelastung und einer geplanten
Nutzungsdauer von mehr als 50 Jahren ist von einem Sachverständigen für Korrosionschutzfragen zu
beurteilen.
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Bei Pfählen auf Zug wird im Pfahlrohr eine Zugbewehrung eingebaut. Durch die
Beton- /Zementmörtelumhüllung des Zuggliedes und die Mantelverpressung des Pfahlrohres
liegt ein mehrfacher Korrosionsschutz des Systems vor.
Anlage 1: Pfahlrohre aus duktilem Gusseisen nach ÖNORM B 2567 mit Angabe der
Abmessungen und Maßtoleranzen
Anlage 2: Bemessungswerte der Pfahlrohre Typ 98, 118 und 170, der Betonhohlraumverfüllung
und der Zugtragfähigkeit durch die eingebaute Zugbewehrung
Anlage 3: Bemessungswerte der Querschnittstragfähigkeit von Pfählen ohne/mit
Mantelverpressung unter Druckbeanspruchung ohne/mit Wanddickenverlust durch
Korrosion
Anlage 4: Pfahlschuhe aus duktilem Gusseisen GJS 500-7
Anlage 5: Pfahlkopfplatten aus duktilem Gusseisen GJS 500-7
Anlage 6: Pfahlkopfausbildung für Zugpfähle mit einer Bewehrung aus Betonrippenstahl bzw.
einer Bewehrung aus Betonstahl mit Gewinderippen und Endverankerung –
beispielhafte Darstellung
Anlage 7 Kupplungshülsen aus duktilem Gusseisen GJS 500-7
Anlage 8: Transport, Lagerung und Einbau
Anlage 9 Empfehlungen zur Auswahl von hydraulischen Schlaghämmern (informativ)
Anwendungsbereich
Pfahlgründungen dienen zur Übertragung von Bauwerkslasten in tiefer liegende Bodenschichten des
Baugrundes und/oder zur Begrenzung von Verformungen nach den Grundsätzen über die Ausführung
von geotechnischen Arbeiten.
Die Beanspruchung der TRM PFAHLSYSTEME ist dabei planmäßig nur durch eine axiale Belastung
auf Druck, Zug oder Wechsellast und nur unter vorwiegend statischen Lasten vorgesehen.
Der überwiegende Einsatzbereich ist der Druckpfahl.
Die Lastabtragung erfolgt über Mantelreibung und/oder Spitzendruck in den Boden. Bei Zugpfählen
wird in der Beton-/Zementmörtelverfüllung des Pfahlrohres eine Zugbewehrung eingebaut, die
alle Muffen des Pfahles überbrückt und in der aufgehenden Konstruktion verankert wird.
Die Grundsätze für die Bauausführung sind in der ÖNORM EN 12699 festgelegt. Diese Norm enthält
Informationen über Baugrunduntersuchungen, Baustoffe und Bauprodukte, weiters Hinweise
zu Entwurf, Bemessung und Ausführung von Pfählen, sowie hinsichtlich Aufsicht, Überwachung,
Prüfung und Aufzeichnungen.
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ÖNORM EN 1990 legt Prinzipien und Anforderungen an die Tragwerksplanung von Bauwerken des
Hoch- und Ingenieurbaues fest und schließt auch geotechnische Aspekte ein. Sie enthält Angaben an
die Tragsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit von Tragwerken und gibt eine
Bemessung nach Grenzzuständen mit Teilsicherheitsbeiwerten an.
Grundlagen zur Bemessung der äußeren Tragfähigkeit enthält ÖNORM EN 1997-1. Nationale
Parameter und Festlegungen zu dieser NORM sind in ÖNORM B 1997-1-1 und ÖNORM B 1997-1-3
definiert. Für auf Druck beanspruchte verpresste Verdrängungspfähle finden sich dabei
Festlegungen in der ÖNORM B 1997-1-3, für auf Zug beanspruchte verpresste
Verdrängungspfähle finden sich Festlegungen in der ÖNORM B 1997-1-1.
- Der verpresste Verdrängungspfahl ist so auszubilden, dass seine Tragfähigkeit als Einzelelement
gewährleistet ist. Der Pfahl ist dabei planmäßig nur für axiale Belastungen auf Druck, Zug oder
Wechsellast vorgesehen.
- Trotz der Wirkung als Einzeltragglied ist eine Pfahlgründung so auszubilden, dass sie eine
redundante Konstruktion ergibt.
- Bei Böden, die ein seitliches Auslenken des Pfahles erlauben, ist die Knicksicherheit
unter Berücksichtigung möglicher Imperfektionen rechnerisch nachzuweisen. Alternativ
kann der Nachweis durch eine Druckprobebelastung mit begleitendender
Inklinometermessung geführt werden. Beim rechnerischen Nachweis darf die innere
Betonverfüllung des Rohres in Rechnung gestellt werden, eine Mantelverpressung bleibt
unberücksichtigt.
- Der Anschluss des Pfahles an das Tragwerk ist in Bezug auf die Lasteinleitung in den Pfahlkopf
zu bemessen (Zusatzbewehrung, Durchstanzen, Betonpressung).
Außendurchmesser in mm Wanddicke in mm
98 6,0 7,5 - - -
Anlage 1 enthält eine Übersicht über die Pfahlrohre mit Angabe der Abmessungen
und Maßtoleranzen.
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Zugfestigkeit R m N/mm 2
≥ 450
0,2%-Dehngrenze R p0,2 N/mm 2
≥ 320
Bruchdehnung % ≥ 10
Brinellhärte HB ≤ 250
Druckfestigkeit N/mm 2
≥ 900
Elastizitätsmodul N/mm 2
170.000 b
b … Richtwert für die statische Berechnung
In Anlage 2 sind die wesentlichen Bemessungsgrößen für die Pfahlrohre der TRM PFAHLSYSTEME
und zusätzlich für die Beton-Hohlraumverfüllung zusammengestellt.
Bei einem Zug- oder Wechsellastpfahl ist eine Zugbewehrung einzubauen. Die in der Betonverfüllung
eingebrachte Zugbewehrung wird dabei hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit auf Druck nicht in Rechnung
gestellt, ist aber bei einer Zugbeanspruchung allein maßgebend. Anlage 2 enthält informative
Angaben zur Zugbewehrung bei einer Ausbildung als Zugpfahl. Für die Zugbewehrung (Betonstahl mit
Gewinderippen / Betonrippenstahl) muss eine Zulassung in Österreich gemäß ÖN B 4707 (z.B.
Zulassung durch BMK, ÜA Kennzeichen OIB, …) vorliegen.
Am Pfahlfuß ist ein Pfahlschuh Typ A, B, C oder D aus duktilem Guss (GJS 500-7 nach ÖNORM EN
1563) entsprechend der Ausführung ohne/mit Mantelverpressung gemäß unterer Tabelle anzuordnen
(Details siehe Anlage 4).
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Pfahlschuh
Pfahlrohraußen-
durchmesser ohne Mantelverpressung mit Mantelverpressung
[mm] Typ A Typ B Typ C Typ D
98 X X
118 X X X X
170 X X X X
Wird der Pfahl mit Mantelverpressung ausgeführt, so sind die Gussrohre mit einem auf der ganzen
Länge durchgehenden Mantel aus Beton/Zementmörtel nach Abschnitt 5.5 zu umgeben. Hierfür sind
die Pfahlschuhe Typ C oder D gemäß oberer Tabelle und Anlage 4 zu verwenden. Der
seitliche Überstand des Pfahlschuhes muss auch im Bereich der Muffen eine
Zementmörtelüberdeckung von in der Regel mindestens 20 mm sicherstellen.
Bei der Verwendung von Kurzstücken oder Rohrteillängen ohne Muffe (solche können bei
begrenzten Arbeitshöhen anfallen) ist der Einsatz von speziellen Verbindungsmuffen
(Kupplungshülsen) aus duktilem Gusseisen (GJS 500-7 nach ÖNORM EN 1563) vorgesehen.
In Anlage 7 sind die Kupplungshülsen samt Angabe von Abmessungen dargestellt.
5.6 Pfahlabstand
Die Mindestachsabstände der Pfähle im Bereich ihrer Krafteinleitungslängen betragen 0,7 m für
Gussrohre Ø 98 mm und Ø 118 mm sowie 1,0 m für Gussrohre Ø 170 mm.
- Der Nachweis der äußeren Tragfähigkeit (geotechnische Tragfähigkeit) ist nach ÖNORM EN
1997-1 und ÖNORM B 1997-1-1 sowie ÖNORM B 1997-1-3 zu führen.
- Gemäß ÖNORM B 2567 werden für duktile Gusspfähle (in Analogie zu ÖNORM EN 1993-5 bzw.
ÖNORM B 1993-5) folgende Teilsicherheitsbeiwerte festgelegt:
o gM0 = 1,00: Beanspruchbarkeit von Querschnitten unter Druckbeanspruchung bezogen
auf die 0,2% - Dehngrenze
o gM1 = 1,10: Beanspruchbarkeit des Pfahltraggliedes bei Stabilitätsversagen
o gM2 .= 1,25: Beanspruchbarkeit des Querschnittes bei Bruchversagen infolge
Zugbeanspruchung
- Die Bemessungswerte für den Grenzzustand der Querschnittsfähigkeit von Pfählen unter
Druckbeanspruchung sind in Anlage 3 für die folgenden Ausführungsformen und die Betongüten
C20/25, C25/30 zusammengestellt (siehe auch Anlage 2):
o Pfähle ohne/mit Mantelverpressung ohne Wanddickenverlust durch Korrosion (mit einer
inneren Beton-/Zementmörtelverfüllung). Die Mantelverpressung wird dabei hinsichtlich der
inneren Tragfähigkeit nicht angerechnet.
o Pfähle ohne Mantelverpressung unter Berücksichtigung eines Wanddickenverlusts durch
Korrosion (mit einer inneren Beton-/Zementmörtelverfüllung).
o Für eine projektspezifische Anpassung der Pfähle an die Bodenaggressivität und
Nutzungsdauer ist der Querschnittsverlust durch Korrosion beim Nachweis der Tragfähigkeit
zu berücksichtigen (siehe auch Abschnitt 7).
- Stabilitätsversagen: Das Verhalten des Pfahles unter Stabilitätsversagen (Knicken) ist bei Böden
mit einer Kohäsion im undrainierten Zustand von c ≤ 10 kPa gesondert nachzuweisen.
u
- Bei Pfählen unter Zugbeanspruchung ist die innere Tragfähigkeit des duktilen Pfahlrohres als
auch der eingebauten Zugbewehrung nachzuweisen (siehe Anlage 2).
- Der Bemessungswert für die Querschnittstragfähigkeit der Zugbewehrung ist mit einem
Teilsicherheitsbeiwert für Stahl nach ÖNORM EN 1992-1-1 zu ermitteln:
o gS = 1,15 bezogen auf die 0,2% - Dehngrenze
o Eine allfällige Kupplung sowie Endverankerung bei einem Betonstahl mit Gewinderippen
müssen gemäß ISO 15835-1,2 in Österreich zugelassen sein (z.B. Zulassung durch BMK,
ÜA Kennzeichen OIB, …).
- Durch die Betonumhüllung des Zuggliedes sowie durch die Mantelverpressung des Pfahls liegt
ein mehrstufiges Korrosionsschutzsystem vor.
25 A A B
50 A A B
75 A B C
100 A B C
Anmerkung: Für Pfahltyp Ø 98 mm mit Wanddicke 6,0 mm wird der maximal zulässige
Wanddickenverlust auf 1,75 mm begrenzt.
7.2 Korrosionsschutz
Das vorliegende Pfahlsystem bedient sich in Abhängigkeit von der Bodenkorrosivität der
folgenden Methoden für das Erreichen einer Nutzungsdauer von 50 bis zu 100 Jahren:
Weitere Anforderungen sind aus der kritischen Bewertung des Bauwerkes und aus den
Umgebungsbedingungen abzuleiten.
Eine Beschreibung der Böden mit einer Richtwertangabe des Dickenverlustes infolge Korrosion bei
Pfählen und Spundwänden mit und ohne Grundwasser enthält ÖNORM EN 1993-5, Tabelle 4-1.
Aus den beiden Normen werden die Bodenbeschreibung und der Wanddickenverlust
zusammengefasst und in nachfolgender Tabelle wird der Wanddickenverlust für eine niedrige, mittlere
und hohe Korrosionsbelastung angegeben.
In ÖNORM EN 1993-5, Tabelle 4-2 werden Richtwerte für den Dickenverlust in Folge Korrosion bei
Pfählen und Spundwänden in Süßwasser und Salzwasser angeführt. Für dabei verwendete Pfähle
ohne Mantelverpressung gelten die Vorgaben der ÖNORM B 2567 hinsichtlich Nutzungsdauer und
Korrosion.
Eine Anleitung für das Rammen und den Einbau der TRM PFAHLSYSTEME ist in der
Anlage 8 wiedergegeben. Im Allgemeinen soll die durch die Rammarbeit hervorgerufene
Beanspruchung des Pfahles in der Muffe 90 % seines 0,2%-Dehngrenzwertes nicht übersteigen.
Der Einbau des Pfahlsystems darf nur unter Einhaltung der angeführten Einbauanweisung des
Zulassungsinhabers mit geschultem Personal der Spezialtiefbaufirma und unter technischer
Aufsicht erfolgen. Die aktuelle Bescheinigung der Firma Tiroler Rohre GmbH über die
umfassende Einschulung gemäß dieser Zulassung ist auf Verlangen vorzulegen.
Die Verantwortung zur ordnungsgemäßen Herstellung der Verfüllung des Spitzendruckpfahls bzw. der
Mantelverpressung des Verdrängungspfahls mit Beton/Zementörtel liegt beim ausführenden
Unternehmen.
Unter Hinweis auf ÖNORM B 1997-1-1 und ÖNORM B 1997-1-3 gilt für den Geltungbereich
Bundesstraßen die Eignung der TRM PFAHLSYSTEME durch die Zulassung des BMK als
nachgewiesen.
Überprüfung einzelner in ÖNORM B 2567 angeführter Eigenschaften des Produktes. Im Laufe von 5
Jahren sind alle Rohrdimensionen und Bestandteile zu erfassen.
Die Pfahlrohre sind entsprechend den Vorgaben der ÖNORM B 2567 zu kennzeichnen. Zusätzlich
sind auch Metermarken anzubringen.
Für die Pfahlrohre und das Pfahlzubehör (Kupplungshülse, Pfahlkopfplatte, Pfahlschuh) hat ein
Werkstoffnachweis durch ein Abnahmeprüfzeugnis 3.1 nach ÖNORM EN 10204 vorzuliegen.
Während der Herstellung der Pfähle sind vom Bauleiter oder seinem Vertreter Aufzeichnungen zum
Nachweis der ordnungsgemäßen Ausführung gemäß ÖNORM EN 12699 (Rammprotokoll, …)
zu führen.
Neben einer Sichtkontrolle auf ordnungsgemäßen Zustand sind jedenfalls folgende Kontrollen bei der
Herstellung durchzuführen:
- Nachweis der Druckfestigkeit und Qualität des eingesetzten Betons / Zementmörtels
- Ermittlung und Dokumentation des Zementmörtelverbrauchs pro Meter Pfahl und Prüfung
auf Plausibilität
- Kontrolle des Lieferscheins und der Übereinstimmung von Pfahlrohr und Pfahlzubehör
(Kupplungshülse, Pfahlkopfplatte, Pfahlschuh) mit der Zulassung
- stichprobenweise Kontrolle der Wanddicke des Gussrohres
Von der ausführenden Firma ist auf Grundlage der Aufzeichnungen und Kontrollen zu bestätigen,
dass die von ihr eingebauten "TRM PFAHLSYSTEME" den Bestimmungen dieser Zulassung
entsprechen.
9.3 Pfahlprobebelastung
Eine Probebelastung an Versuchspfählen wird zur Bestätigung der Bemessung durchgeführt und ist
jedenfalls auszuführen, wenn keine ausreichenden Erfahrungen über die
Baugrundverhältnisse vorliegen.
Anmerkung: Konventionelle statische Probebelastungen ermöglichen die Ermittlung der
gesamten Tragkraft, bidirektional wirkende Prüfsysteme (wie z.B. Pile HAY-Proof-System®)
ermöglichen zusätzlich die getrennte Ermittlung von Mantelreibung und Spitzendruck.
Die Anforderungen an die Durchführung und Aufzeichnung statischer Probebelastungen von Pfählen
sind in ÖNORM EN 1997-1 enthalten. Der Ablauf der Probebelastung ist hinsichtlich der Anzahl und
Dauer der Laststufen und der Durchführung von Zyklen festzulegen. Die Verschiebungen
am Pfahlkopf sind in einem Last-Zeit-Setzungsdiagramm zu erfassen. Bei einer Probebelastung an
Bauwerkspfählen darf die maximale Prüflast die Gebrauchstauglichkeit des Pfahles nicht
beeinträchtigen. Die maximale Prüflast ist mit 90% der Tragfähigkeitswerte nach Anlage 3 (ohne
Wanddickenverlust durch Korrosion) zu begrenzen.
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 1 Pfahlrohre aus duktilem Gusseisen nach ÖNORM B2567
Abmessungen des Pfahlrohres und Maßtoleranzen
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SPITZENDE
Konus (optional) - 1:10 – 1:18 1:12 – 1:18
Außendurchmesser E [mm] 98 +1,5/-1,0 118 + 1,5/-1,0 170 + 2,5/-1,0
Konuslänge F [mm] - 110 – 20,0 150 – 20,0
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 2 Bemessungswerte der Pfahlrohre Typ 98, 118 und 170, der
Betonhohlraumverfüllung und der Zugtragfähigkeit durch die
eingebaute Zugbewehrung
GZ: 2020-0.094.414
Querschnittsfläche Gussrohr Aa mm² 1734 2132 2604 3082 3577 3829 4552 5308 6412
Querschnittsfläche Betonhohlraum Ac mm² 5809 5411 8332 7854 7359 18869 18146 17390 16286
Kraft an der 0,2%-Dehngrenze Aa x Rp0,2 2) kN 555 682 833 986 1144 1225 1457 1699 2052
Bruchkraft Aa x Rm kN 780 960 1172 1387 1609 1723 2048 2389 2885
Tragkraft der Betonhohlraumverfüllung C20/25 kN 116 108 167 157 147 377 363 348 326
Ac x fck 3) C25/30 kN 145 135 208 196 184 472 454 435 407
Hinweis: Zur Aufnahme der Zugkräfte sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. 2 Möglichkeiten sind in der nachfolgenden
Tabelle zusammengefasst.
1) Standardgrößen
2) Charakteristische Größe gemäß ÖNORM B 2567
3) Druckkraftgröße Betonhohlraumverfüllung, bezogen auf die charakteristische Zylinderdruckfestigkeit
4) Teilsicherheitsbeiwert nach ÖNORM EN 1993-5 bzw. ÖNORM B 1993-5: gM0 =1,0
5) Teilsicherheitsbeiwert nach ÖNORM EN 1992-1-1 als Verbundsystemgröße: gc = 1,50
6) Gemäß ÖNORM B 1997-1-1 ist der Wert h für die Schadensfolgeklasse CC1+CC2 mit 1,30 festgelegt, für CC3 mit 1,50,
Teilsicherheitsbeiwert gs =1,15 nach ÖNORM EN 1992-1-1
GZ: 2020-0.094.414
Pfahl + C25/30 kN 652 773 972 1117 1267 1540 1759 1988 2323
Pfahl + C25/30 kN 593 714 901 1046 1196 1438 1657 1886 2221
Querschnittstragfähigkeit Pfahl + C20/25 kN 545 667 838 985 1137 1324 1546 1777 2116
Pfahl + C25/30 kN 564 685 866 1011 1161 1387 1606 1835 2170
Querschnittstragfähigkeit Pfahl + C20/25 kN 535 657 827 973 1125 1307 1529 1761 2099
Pfahl + C25/30 kN 554 675 854 999 1150 1370 1589 1819 2153
Querschnittstragfähigkeit 1) Pfahl + C20/25 kN 516 638 803 950 1102 1273 1495 1727 2065
Pfahl + C25/30 kN 535 656 831 976 1126 1336 1555 1785 2120
Querschnittstragfähigkeit 1) Pfahl + C20/25 kN 463 585 740 886 1038 1181 1403 1634 1973
Pfahl + C25/30 kN 482 603 768 913 1063 1244 1463 1692 2027
Pfahl + C25/30 kN 2)
580 739 884 1034 1202 1421 1651 1985
Pfahl + C25/30 kN 2)
533 682 827 977 1119 1338 1567 1902
Pfahl + C25/30 kN 2)
463 597 742 892 995 1214 1444 1778
1) Bemessungswerte der Querschnittstragfähigkeit nach ÖNORM B 2567 für eine planmäßige Nutzungsdauer von 50 Jahren.
2)
Wanddickenverlust bei Pfahltyp Ø 98 mm mit Wanddicke 6,0 mm wird mit 1,75 mm begrenzt
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 4 Pfahlschuhe
aus duktilem Gusseisen GJS 500-7
GZ: 2020-0.094.414
GZ: 2020-0.094.414
TRM PFAHLSYSTEME
Pfahlkopfausbildung für Zugpfähle mit einer Bewehrung aus
Anlage 6 Betonrippenstahl bzw. einer Bewehrung aus Betonstahl mit
Gewinderippen und Endverankerung – beispielhafte
Darstellung
GZ: 2020-0.094.414
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 7 Kupplungshülsen
aus duktilem Gusseisen GJS 500-7
GZ: 2020-0.094.414
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 8 Transport, Lagerung und Einbau
GZ: 2020-0.094.414
(2) Unterlagen über die Ermittlung der Hammerkraft müssen vorliegen. Jährliche Überprüfungen
der Schlagkraft und die regelmäßige Überprüfung der Hammerparameter (Stickstoffdruck bzw.
Frequenz) sind auf der Baustelle zu dokumentieren. Eine Orientierungshilfe zur Auswahl des
hydraulischen Schlaghammers enthält Anlage 9.
(3) Beim ersten Pfahlrohr eines Pfahls wird zuerst der Konus abgetrennt. Dann wird das erste
Pfahlrohr - versehen mit einem Pfahlschuh - auf dem bereits fertiggestellten Voraushub
aufgesetzt und in den Boden gerammt. Das nächste Pfahlrohr (und alle weiteren) wird
aufgenommen, in die Steckmuffe des zuvor eingerammten Pfahlrohres eingesetzt und dann
gerammt. Durch den Rammvorgang entsteht eine biegesteife, kraftschlüssige Verbindung der
einzelnen Pfahlrohrschüsse. Bei Verwendung von Kupplungshülsen dürfen nur Rohre mit der
vollen Wanddicke S (siehe Anlage 1) miteinander verbunden werden.
(4) Die erforderliche Endtiefe ergibt sich aufgrund der abzutragenden Last, des Betonverbrauchs
(Mantelfläche) und des Eindringwiderstandes.
(5) Der Überstand wird auf die plangemäße Höhe mit einem Trennschleifer abgetrennt. Als oberer
Abschluss ist eine lastverteilende Pfahlkopfplatte gemäß Anlage 5 zu verwenden. Je nach
Erfordernis der Lastabtragung wird eine Zugbewehrung (gemäß Anlage 6) in den frischen Beton
eingebracht.
(6) Das Reststück wird - versehen mit einem neuen Pfahlschuh - als Anfangsrohr des nächsten
Pfahles angesetzt. Daher fällt bei der Pfahlherstellung kein Verschnitt an.
(7) Bei Pfählen mit Mantelverpressung wird das jeweils erste Pfahlrohr (nach Abtrennen des Konus
– siehe (3)) mit einem Pfahlschuh mit definiertem Überstand und speziellen Öffnungen
entsprechend Anlage 4 verwendet (Anmerkung: Ein Einschneiden des ersten Pfahlrohres ist
beim TRM Pfahlschuh in der Regel nicht notwendig und sollte möglichst vermieden werden).
Die Öffnungen im Pfahlschuh ermöglichen das Austreten des Verpressgutes in den Ringraum.
Während des Rammens ist darauf zu achten, dass die Verpressgutsäule nicht unterbrochen
wird. Die Kontrolle erfolgt durch laufende Beobachtung des Betonverbrauchs und des
kontinuierlichen Austritts des Verpressgutes am Pfahlansatzpunkt.
(8) Schrägpfähle dürfen bis zu einer Neigung 1:1 hergestellt werden, sofern die Platz- bzw.
Nachbarschaftsverhältnisse auf der Baustelle dies zulassen.
(9) Bei der Ausbildung von Zugpfählen ist durch geeignete Abstandhalter sicherzustellen, dass die
zusätzliche Zugbewehrung zentral im Pfahl eingebaut wird. Dies gilt insbesondere bei der
Herstellung von schrägen Zugpfählen.
(10) Sämtliche für die Pfahlherstellung relevanten Daten sind nach ÖNORM EN 12699
aufzuzeichnen und zu dokumentieren (Bautagesberichte, Rammprotokolle, Betonverbrauch,
Stickstoffdruck, Frequenz, etc.).
TRM PFAHLSYSTEME
Anlage 9 Empfehlungen zur Auswahl von hydraulischen
Schlaghämmern (informativ)
GZ: 2020-0.094.414