2008 Schalarbeiten Hofstadler PDF
2008 Schalarbeiten Hofstadler PDF
Hofstadler
wesen. Kosten und Bauzeit werden im Ortbetonbau maßgeblich
von den Schalarbeiten bestimmt. Das vorliegende Buch leistet
einen Beitrag zur Steigerung der Effizienz in der Auswahl von
Schalungssytemen/-verfahren sowie für Ablaufplanung, Logistik
und Kalkulation. Dazu werden Ablaufschemata und Interaktions-
diagramme sowie Kennzahlen vorgestellt. Damit wird eine syste-
matische Vorgangsweise in der Bearbeitung und übersichtlichen
Darstellung von wesentlichen baubetrieblichen und bauwirt-
Schalarbeiten
schaftlichen Zusammenhängen gefördert. Die dargestellten Inter-
aktionsdiagramme eignen sich auch besonders für Untersuchungen
zur Sensitivität und Plausibilität. Zur Vermittlung der technologi-
55395
schen Grundlagen werden für vertikale und horizontale Bauteile
die Funktionen der grundlegenden Schalungssysteme und Scha-
lungselemente dargestellt. Im Zusammenhang mit Sichtbeton wird
auf Planung, Ausschreibung, Ausführung und Qualitätskontrolle
eingegangen.
Technologische Grundlagen, Sichtbeton,
1
Schalarbeiten
1995 bis 2001 war er als Universitätsassistent und von 2002 bis 2006 als
Assistent an der TU Graz beschäftigt. Die Auseinandersetzung mit bau-
betrieblichen Fragestellungen (vor allem Arbeitsvorbereitung, Ablaufopti-
mierung, Optimierung von Stahlbetonarbeiten, Schalungs- und Rüsttech-
nik, Logistik) führte zu Lösungen, welche in der Bauindustrie angewendet
werden. Im November 2005 wurde Dr. Hofstadler die Lehrbefugnis für das
wissenschaftliche Fach Baubetrieb an der TU Graz verliehen, wo er seit 2006
als Universitätsdozent tätig ist. Seine Habilitationsschrift verfasste er zum
Thema Bauablaufplanung und Logistik. Er ist Experte im Österreichischen
Normungsinstitut und „Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter
Sachverständiger“ für das Bauwesen. Praktische Erfahrungen in der Bau-
ausführung konnte er auf verschiedenen Baustellen – vor allem in den Be-
reichen Hoch- und Brückenbau sowie in der Gebäudesanierung und bei
Umbauten – sammeln.
ISBN 978-3-540-85178-3
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Schalarbeiten
Christian Hofstadler
Schalarbeiten
Technologische Grundlagen, Sichtbeton,
Systemauswahl, Ablaufplanung, Logistik
und Kalkulation
123
Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Christian Hofstadler
Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft
Technische Universität Graz
Lessingstr. 25/II
8010 Graz
Österreich
[email protected]
DOI 10.1007/978-3-540-85179-0
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Inhaltsverzeichnis
I
I Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII
1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.2 Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1.3 Gliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2.3.4 Soll/Ist-Vergleiche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
2.3.4.1 Zeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
2.3.4.2 Qualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
2.3.4.3 Kosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
2.3.4.4 Aufwandswerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
2.3.4.5 Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
2.3.4.6 Vorhaltemenge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
2.3.5 Mehrkostenforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
2.3.6 Kostenanteil der Schalarbeiten
an den Stahlbetonarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
2.3.6.1 Kostenanteil in Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
2.3.6.2 Kostenanteil in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
4 Schalungshautarten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
4.1 Systematische Einteilung der
Schalungshautarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
4.2 Schalungshaut aus Holz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
4.3 Schalungshaut aus Holzwerkstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
4.3.1 Massivholzplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
4.3.2 Sperrholzplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
4.3.3 Faserplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
4.4 Spanplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
4.5 Schalungshaut aus Kunststoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
I Inhaltsverzeichnis IX
4.5.1 Kunststoffverbundplatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
4.5.2 Kunststoffbeschichtete Platten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
4.5.3 Kunststoffvlies . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
4.5.4 Schalungshautmatrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
4.6 Schalungshaut aus Metall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
4.6.1 Schalungshaut aus Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
4.6.2 Schalungshaut aus Blech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
4.6.2.1 Tafeln aus Blech . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
4.6.2.2 Rippenstreckmetall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
4.6.3 Schalungshaut aus Papier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
4.7 Ausbildung der Schalungshautstöße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
10 Sichtbeton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203
10.1 Grundlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204
10.2 Gestaltungsmerkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208
10.2.1 Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209
10.2.2 Farbe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209
10.2.3 Flächengliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209
10.2.3.1 Arbeitsfugen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210
10.2.3.2 Element- und Schalungshautfugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210
10.3 Überblick über Normen, Richtlinien und Merkblätter . . . . . . . . 214
10.3.1 Grundlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215
10.3.2 Normen, Richtlinien und Merkblätter im deutschsprachigen Raum -
Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
10.3.2.1 Überblick in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
10.3.2.2 Überblick in Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
10.3.2.3 Überblick in der Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220
10.4 Kriterien für Sichtbeton. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220
10.4.1 Kriterien für die Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220
10.4.2 Kriterien für die Ausschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221
10.4.3 Kriterien für die Kalkulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222
10.4.4 Kriterien für die Arbeitsvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223
10.4.5 Kriterien für die Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224
10.5 Ablaufdiagramm für Sichtbeton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228
10.5.1 Konventioneller Ablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228
10.5.2 Modifizierter Ablauf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230
10.6 Checkliste für Sichtbeton - Ausführende . . . . . . . . . . . . . . . . . 232
10.6.1 Phase: vor Ausführung der Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
10.6.1.1 Planung/Ausschreibung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
10.6.1.2 Arbeitsvorbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
I Inhaltsverzeichnis XIII
12 Kalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295
12.1 Grundlagen zur Kalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296
12.1.1 Phasen der Kalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296
12.1.1.1 Angebotskalkulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297
12.1.1.2 Auftragskalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297
12.1.1.3 Arbeitskalkulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298
12.1.1.4 Nachkalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298
12.1.1.5 Nachtragskalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299
12.1.2 Zuschlagskalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299
12.2 Kalkulationsgrundlagen für die Lohnkosten . . . . . . . . . . . . . . . 300
12.2.1 Mittellohnkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300
12.2.1.1 Mittellohnkosten - Grobkalkulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300
12.2.1.2 Mittellohnkosten - Detailkalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300
12.2.2 Aufwandswert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301
12.2.2.1 Gesamt-Aufwandswert für die Stahlbetonarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302
12.2.2.2 Mittlerer Aufwandswert für die Schalarbeiten -
Hochbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303
12.2.2.3 Mittlerer Aufwandswert für die Schalarbeiten -
Brückenbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304
12.2.2.4 Detailaufwandswert für einen Bauteil
oder Fertigungsabschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304
12.2.2.5 Einflüsse auf den Aufwandswert -
Baubetriebliche Betrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305
I Inhaltsverzeichnis XV
14 Bauablaufplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 355
14.1 Fertigungsablaufmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 355
14.1.1 Fließfertigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 356
14.1.2 Taktfertigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 357
14.2 Anordnungsbeziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 358
14.2.1 Normalfolge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359
14.2.2 Anfangsfolge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 360
14.2.3 Endfolge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361
14.2.4 Bedingungen für die Anordnungsbeziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . 361
14.2.4.1 Anordnungsbeziehungen zwischen Schalen und Bewehren. . . . . . . . . . . . 362
14.3 Berechnung der Schalungsleistung für
verschiedene Schalungsphasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 367
14.3.1 Leistung in den Schalungsphasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 367
14.3.2 Berechnung der Vorgangsdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 369
14.3.3 Berücksichtigung der Einarbeitung bei
Schalarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 370
14.3.4 Berücksichtigung der Einarbeitung
in den Aufwandswerten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373
14.3.4.1 Berücksichtigung der Einarbeitung in den
Aufwandswerten für die Arbeitsvorbereitung
und die Bauausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373
14.3.4.2 Berücksichtigung der Einarbeitung in den
Aufwandswerten zur Angebotserstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374
14.3.5 Berücksichtigung der Einarbeitung in der
Leistungsberechnung für die Schalarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 376
14.3.6 Konsequenzen aus der Nichtberücksichtigung der Einarbeitung . . . 378
14.3.6.1 Folgen für die Angebotskalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 379
I Inhaltsverzeichnis XVII
15 Schalungslogistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 411
15.1 Beschaffungslogistik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413
15.2 Produktionslogistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 415
15.2.1 Externe Fördermittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418
15.2.1.1 Krane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 418
15.2.1.2 Bauaufzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420
15.2.1.3 Hubsysteme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420
15.2.1.4 Transportfahrzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422
15.2.1.5 Flaschenzüge und Winden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422
15.2.1.6 Fahrwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422
15.2.2 Integrierte Fördermittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423
15.2.2.1 Heber bei der Gleitschalung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423
15.2.2.2 Selbstklettereinrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424
15.3 Entsorgungslogistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424
15.4 Vorhaltemenge für die Schalung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 425
15.4.1 Vorhaltemenge für die Grobplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426
15.4.2 Berechnung der Vorhaltemenge bei
Fließfertigung – Decken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426
15.4.3 Interaktionsdiagramm für die Vorhaltemenge an
Schalung – Fließfertigung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 430
15.4.3.1 Beschreibung des Interaktionsdiagramms. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 430
15.4.3.2 Anwendung des Interaktionsdiagramms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 432
15.4.3.3 Beispiel zur Sensitivitätsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434
15.4.4 Berechnung der Vorhaltemenge bei
Taktfertigung – Decken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434
XVIII I Inhaltsverzeichnis
16 Kennzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443
16.1 Mindestarbeitsfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444
16.1.1 Ansätze aus der Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446
16.1.2 Aktuelle Untersuchungen zur
Mindestarbeitsfläche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446
16.1.2.1 Mindestarbeitsfläche - Untersuchungsergebnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 447
16.1.2.2 Bedeutung der Mindestarbeitsfläche getrennt nach Schalen,
Bewehren und Betonieren - Beispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 449
16.1.3 Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451
16.2 Kennzahlen für die Mengenermittlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452
16.2.1 Schalfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452
16.2.2 Schalungsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 453
16.2.2.1 Grundlagen für den Schalungsgrad. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 454
16.2.2.2 Schalungsgrad: Vergleichende Darstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 454
16.2.2.3 Berechnung des Schalungsgrades für zwei Bauwerke aus Stahlbeton . . . 456
16.2.2.4 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 458
16.2.3 Schalungsverhältnisgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461
16.2.4 Vorhaltemengengrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462
16.2.4.1 Vorhaltemengengrad - Bauwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462
16.2.4.2 Vorhaltemengengrad - Horizontale Bauteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463
16.2.4.3 Vorhaltemengengrad - Vertikale Bauteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463
16.2.4.4 Vorhaltemengenverhältnisgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463
16.2.5 Ortbetongrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463
16.3 Kennzahlen für die Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464
16.3.1 Transporte für die Schalung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464
16.3.2 Transporte für die Stahlbetonarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465
II Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 467
II.1 Bücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 467
II.2 Buchkapitel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 468
II.3 Diplomarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469
II.4 Dissertationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469
I Inhaltsverzeichnis XIX
IV Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 485
V Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497
VI Sachverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513
2 Baubetriebliche und
bauwirtschaftliche Bedeutung
2.1 Bauweisen
Stahlbetonbau im
Hochbau
O tb t
Ortbeton- F ti t il
Fertigteil- Mi h
Misch-
bauweise bauweise bauweise
Standard Kombinierte
Bauweise Bauweise
d k
decken
Stützen Wände Decke Wände Decke
Geschoss n + 1 Geschoss n + 1 Geschoss n + 1 Geschoss n + 1 Geschoss n
2.1.1 Ortbetonbauweise
Sobald der Frischbeton in seiner endgültigen Lage eingebaut ist und in der
Schalung erhärtet, wird von Ortbeton gesprochen. Prinzipiell lässt sich jedes
ausgeschriebene Bauwerk in Ortbeton ausführen. Statische, konstruktive und
gestalterische Grenzen sind bei Ortbetonprojekten bekannt.
Folgende Randbedingungen sind in die Entscheidungsfindung, ob auch der
Einsatz von Fertigteilen möglich ist, mit einzubeziehen:
• Arbeitsfugen
• Ausführung in WU-Beton
• Bauzeit
• Frischbetondruck
• geforderte Oberflächenqualität
• Kosten
• Krankapazität
• Personaleinsatz
• Schalungsaufwand
• Schalungsvorhaltemenge
• Wettereinflüsse
• Zugänglichkeit bei Ein- und Ausschalen etc.
2.1.1.1 Standardbauweise
Bei der kombinierten Bauweise werden entweder die Stützen, Wände und die
Decke eines Geschosses oder die Stützen und Wände eines Geschosses und
die darunterliegende Decke in einem Betoniervorgang hergestellt (siehe Abb.
2-1).
2.1 Bauweisen 9
2.1.2 Fertigteilbauweise
2.1.3 Mischbauweise
Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Fertigteilen und Ortbeton. Vor
allem im Deckenbereich kommen solche Systeme zum Einsatz. Fertigteil-
platten (ca. 5 cm bewehrte Betonplatten mit Gitterträgern aus
Bewehrungseisen) fungieren hier als „verlorene Schalung“. Dieses System
kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn der zu schalende Bauteil für den
Ein- und Ausschalvorgang schwer zugänglich ist, oder bei niedrigen Decken-
höhen (sogenannten „Kriechkellern“) sowie bei besonders großen Unterstel-
lungshöhen.
Ebenso werden Mischlösungen bei den sogenannten Fertigteilkellern
eingesetzt. Der Hohlraum zwischen zwei Fertigteilwandelementen wird mit
Ortbeton ausgefüllt.
Bauwerksbedingungen Betriebsbedingungen
Arbeitsvorbereitung (AV)
SOLL
Organisation Koordination
Schalungslogistik
Bau-Projekt
Ablaufplanung für Schalarbeiten
Organisation Koordination
Baustelleneinrichtung
g - Schalung
g
B
Bauausführung
füh
Arbeitsvorbereitung Verfahrensvergleich - Schalung
ehmer
Zuschlag
er
Auftragnehme
Angebotsbearbeitung
Auftragne
Ausschreibung
Auftrraggeber
Planung
Intensität der AV
A
Auftraggeber
Bieter
Aufttraggeber
Kommunikation Dokumentation
IST
Kommunikation Dokumentation
Baustellenbedingungen Bauverfahren
unterteilt.1)
Die Beschaffungslogistik ist das Bindeglied zwischen Schalungshersteller
bzw. -lieferant und der Baustelle (Produktionsstätte). Die Hauptaufgaben der
Beschaffungslogistik am Bau sind die Ermittlung des Schalungsbedarfs auf
der Baustelle, die Ermittlung der Gesamtanzahl der erforderlichen Transporte,
Analyse der zeitlichen Abfolge der Transporte, Aufzeigen der Transport-
spitzen, Entflechtung der Transportspitzen, die Sondierung der möglichen
Bezugsquellen, die Beschaffung der Schalung und die zeitliche und räumliche
Koordination des Baustoffflusses zur Baustelle.
Die Produktionslogistik am Bau wird auch als Baustellenlogistik bezeichnet
und beschäftigt sich mit der Planung der Transporte innerhalb der
Lagerflächen der Baustelle und des Bauwerks. Der Übergang von der
Beschaffungslogistik zur Produktionslogistik erfolgt auf den Anlieferungs-
flächen. Die Baustoffe werden auf den Lagerflächen oder im Bauwerk
zwischengelagert bzw. direkt oder nach erforderlichen Zwischentransporten
eingebaut. Der Schalungstransport auf der Baustelle erfolgt mittels
Fördermittel. Für die rationelle Transportgestaltung ist die Transportkapazität
richtig zu bestimmen und es sind die geeignetsten Fördermittel auszuwählen.
Im Hochbau bilden die Krane die wesentliche „Drehscheibe“ für die vertikale
und horizontale Verteilung der Schalung auf der Baustelle. Die erforderliche
Anzahl der Krane ist im Wesentlichen abhängig von der Bauzeit, den
eingesetzten Schalverfahren und vom Bauablauf. Begrenzt wird die Anzahl
der einsetzbaren Krane beispielsweise von der zur Verfügung stehenden
Fläche und den Bauwerks- und Baustellenbedingungen.
Die Aufgabe der Entsorgungslogistik ist die Planung und Steuerung des
Abtransports der Schalung zum Vermieter, Bauhof oder zur nächsten
Baustelle sowie der Schalungsreste, die zu entsorgen sind. Die systematische
Trennung und Lagerung der Schalungsreste (z.B. Schalungshaut für
Passflächen, Verschnitt etc.) ermöglicht eine entsprechende Trennung
hinsichtlich Deponierung und Recycling (Entsorgungskosten beachten).
Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Abwicklung der Schalarbeiten ist die
effiziente Arbeitsvorbereitung vor Baubeginn, die in weiterer Folge
dynamisch an den fortschreitenden Bauprozess angepasst wird. In zeitnahen
Soll/Ist-Vergleichen (aktuelle Forschungsvorhaben laufen dazu am Institut für
Baubetrieb der TU Darmstadt2)) ist die Umsetzung und Wirksamkeit der
geplanten Maßnahmen zu überprüfen und bei Abweichungen den Störungen
entgegenzusteuern (Regelkreis).
Störungen sind ständige Begleiter in der Ausführung der Schalarbeiten.
Gestörte Bauabläufe resultieren oft aus einer unzureichenden Arbeitsvorbe-
reitung (z.B. unzutreffende Schalungswahl, falsche Beziehungen zwischen
den Vorgängen, unzureichende Kommunikation, unzureichendes Logistik-
konzept etc.) zu Baubeginn.
Können solche Störungen nicht behoben werden, sind dadurch Defizite bei
Kosten, Zeit, Qualität und in weiterer Folge bei der Zufriedenheit des
Bauherrn zu erwarten. Die Auswirkungen der Verfehlungen hängen von den
Dimensionen der Störungen ab. Störungen bei Baustellen mit guter Arbeits-
2)
TU Darmstadt, Institut für Baubetrieb
14 2 Baubetriebliche und bauwirtschaftliche Bedeutung
vorbereitung können in der Regel einfacher behoben werden als bei jenen mit
unzureichender Arbeitsvorbereitung. Erst nach der Lokalisierung von
Störungen können Abweichungsanalysen durchgeführt werden, mit dem Ziel,
die Ursachen dafür zu ermitteln. Stehen die Gründe für die Störungen fest,
sind die Möglichkeiten aufzuzeigen, wie diesen begegnet werden kann.
Auf den effizienten Einsatz der Produktionsfaktoren beim Beheben der
Störungen ist zu achten. Je länger es dauert bis Fehler erkannt werden, desto
größer sind die baubetrieblichen und bauwirtschaftlichen Folgen für die
Baustelle. Zu bedenken ist, dass nach der erfolgreichen Fehleranalyse und
dem Einsatz geeigneter Gegensteuerungsmaßnahmen, es noch Wochen oder
Monate dauern kann (wenn die Behebung der Störungen bis zum Bauende
überhaupt möglich ist), bis die Störungen behoben sind (hängt von der Größe
des Bauvorhabens ab). Je rascher die Abweichungen erkannt werden, desto
eher gelingt es, die Störungen noch während der Bauzeit zu beheben. Die
Kosten der Remanenz der Wirkung der Gegensteuerungsmaßnahmen sind in
der Kostenermittlung für die Bauablaufstörungen zu berücksichtigen.
2.2.1 Bauablauf
2.2.2 Baustelleneinrichtung
In Abhängigkeit von der Art des Bauvorhabens und der Lage der Baustelle
ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten für den An- und Abtransport der
Schalung und die Lagerung bzw. Zwischenlagerung.
Entweder stehen innerhalb der Grundstücksgrenzen Flächen zur Verfügung
oder es sind nach Möglichkeit angrenzende Flächen anzumieten. Über die
Zufahrtswege und Lagerplätze außerhalb der Bauwerksgrenzen sind oft
mühsame Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern erforderlich.
2.2 Baubetrieblicher Stellenwert 15
2.2.2.1 Lagerflächen
Für die Auswahl der Schalungssysteme hat auch die Verfügbarkeit von
Lagerflächen außerhalb der Bauwerksgrenzen eine große Bedeutung. Stehen
keine ausreichenden Lagerflächen außerhalb der Bauwerksgrenzen zur
Verfügung, hat das wesentlichen Einfluss auf die Verfahrens- bzw.
Systemwahl (Einteilung der Lagerung siehe Abb. 2-3).
Lagerung
stehende liegende
Lagerung Lagerung
im Gebinde,
lose
auf Paletten
2.2.2.1.1 Lagerungsschwerpunkt
Bauwerk
FS 1
TS 2
FS 2 LS 1
LS 2
TS 1
In Abb. 2-4 ist eine Situation für die Baustelleneinrichtung mit zwei Kranen
(TS 1 und TS 2) dargestellt. Für die Wandschalungen gibt es für jeden Kran
jeweils eines Lagerungsschwerpunkt (LS 1 bzw. LS 2) und einen Fertigungs-
schwerpunkt (FS 1 und FS 2). Die Positionen wurden hier derart optimiert,
dass unter den gegebenen Randbedingungen die Summe der Transportwege
ein Minimum ergibt.
2.2.2.2 Kranbedarf
Kranbedarf
Grund- und
Umsetzen
Demontage
Tunnel- UFT-
Schalwagen Schalwagen
in Gebinden, als Großflächen-
auf Paletten schalung
Wand-Groß-
Deckentische
flächenschalung
2.2.2.3 Verkehrsanbindung
Die Schalung wird hauptsächlich durch LKWs - mit und ohne Anhänger oder
Sattelaufleger - auf die Baustelle geliefert. Aus der Verkehrsanbindung
können sich beispielsweise Einschränkungen (z.B. aufgrund beschränkter
2.3 Bauwirtschaftlicher Stellenwert 19
2.2.3 Logistik
Hauptziel der Logistik ist es, die Summe der Transporte und der
Transportwege zu minimieren. Durch logistische Maßnahmen (z.B. Planung,
Steuerung, Kontrolle) werden Voraussetzungen geschaffen, damit die ausrei-
chende und rechtzeitige Versorgung der Baustelle mit Geräten und
Materialien gesichert ist.
Für die Schalungslogistik wird in Beschaffungs-, Produktions- und Entsor-
gungslogistik unterschieden. Die größte Bedeutung für die Schalarbeiten hat
in der Regel die Produktionslogistik (siehe Kapitel 15).
2.2.4 Verfahrensvergleich
Outsourcing
Arbeits- AV und
Schalarbeiten
vorbereitung (AV) Schalarbeiten
2.3.3 Kalkulation
Die Ermittlung der Kosten im Zuge der Kalkulation bildet die Grundlage für
die Preisbildung, die letztendlich in Einheitspreise und insgesamt in den
Angebotspreis münden.
22 2 Baubetriebliche und bauwirtschaftliche Bedeutung
2.3.4 Soll/Ist-Vergleiche
Kosten
Vorhalte-
Zeit
menge
Soll/Ist-
Vergleich
Leistung,
g
Aufwands- Qualität
wert
Vertrags-
bedingungen
In Abb. 2-7 sind die Hauptbereiche dargestellt, für die Erhebungen in der
Bauausführung durchzuführen sind.
Wesentliche Voraussetzungen für effiziente Soll/Ist-Vergleiche sind klare
Vorgaben hinsichtlich der Betrachtungsbreite und -tiefe und den Zeitinter-
vallen. Um aussagekräftige Werte zu erzielen, sind die betrachteten Bereiche
zeitlich und betrieblich klar abzugrenzen.
ǻT=Verzögerte Fertigungstermin
3)
Girmscheid/Motzko (2007). Kalkulation und Preisbildung in Bauunternehmen. 107
24 2 Baubetriebliche und bauwirtschaftliche Bedeutung
2.3.4.1 Zeit
Die Zeiten, die für die Herstellung der einzelnen Fertigungsabschnitte zur
Verfügung stehen, ergeben sich aus der vorgegebenen maximalen (realis-
tischen) Gesamtbauzeit und aus verbindlichen Zwischenterminen.
Im Zuge der Feinplanung werden im Rahmen einer Leistungsabstimmung die
Vorgänge Schalen, Bewehren und Betonieren aufeinander optimal
abgestimmt, damit der erforderliche Fertigungsrhythmus erzielt werden kann.
Im Zuge der zeitnahen Leistungsfeststellung in der Bauausführung werden die
Zeitvorgaben kontrolliert. Bei Abweichungen werden Gründe dafür gesucht
und Gegensteuerungsmaßnahmen überlegt, angeordnet und wieder
kontrolliert (Regelkreis).
2.3.4.2 Qualität
Die ausgeführte Qualität hat den Soll-Vorgaben, die sich aus den vertraglichen
Vereinbarungen ableiten, zu entsprechen. Die Kriterien beziehen sich dabei
auf die Ebenheit und auf die Anforderungen an die Betonoberflächenqualität
(z.B. Normalbeton oder Sichtbeton). Die objektive Messbarkeit der Kriterien
erleichtert den Vergleich und minimiert das Streitpotenzial. Bei Sichtbeton
(siehe Kapitel 10 und 11) sind die objektiven Messkriterien nicht auf alle
Anforderungen (z.B. Farbgleichheit) anwendbar.
2.3.4.3 Kosten
Für die Kosten werden Vergleiche für die Lohn-, Geräte- und Materialkosten
durchgeführt.
In Abhängigkeit von der Betrachtungstiefe sind für Bauabschnitte,
Fertigungsabschnitte oder Bauteile die Sollkosten mit den Istkosten zu
vergleichen.
4)
Girmscheid/Motzko (2007). Kalkulation und Preisbildung in Bauunternehmen. 106f
2.3 Bauwirtschaftlicher Stellenwert 25
2.3.4.4 Aufwandswerte
2.3.4.5 Leistung
2.3.4.6 Vorhaltemenge
2.3.5 Mehrkostenforderungen
Aus den Plänen, welche die Basis für die Angebotskalkulation bilden, lässt
sich der Schalungsgrad (nicht exakt) für einzelne Bauteile und in weiterer
Folge für das gesamte Bauwerk ermitteln. Ergeben sich Planungsänderungen,
ist zu überprüfen, ob daraus Auswirkungen für den Schalungsgrad folgen.
Damit lässt sich feststellen, ob das Bauwerk insgesamt feingliedriger wurde.
Die Steigerung der Feingliedrigkeit zieht in der Regel eine Erhöhung des
Gesamt-Aufwandswertes (in weiterer Folge steigt damit die Summe der
Lohnstunden und der Ressourcenkosten) nach sich.
Bei gleichbleibender Betonmenge und steigendem Schalungsgrad steigt auch
der Arbeitsaufwand (auch wenn die anderen Einflussgrößen wie
Bewehrungsgrad, Aufwandswert für die Bewehrungsarbeiten und
Aufwandswert für die Betonarbeiten dabei unverändert bleiben).
Im Detail ist zu überprüfen, wie sich die Steigerung im Schalungsgrad auf die
Aufwandswerte und damit auf die Schalungskosten auswirkt. Es ist dabei zu
verifizieren, ob sich Art, Umstände oder der Umfang der Leistungen geändert
haben. In diese Überprüfung sind auch die Bewehrungs- und Betonarbeiten
einzubeziehen. Durch die gestiegene Feingliedrigkeit können sich auch
Mehrkosten bei den Bewehrungs- und Betonarbeiten ergeben.
Bei Unterschreitung der Mindestarbeitsfläche je Arbeitskraft, können Produk-
tivitätsverluste auftreten. Die Höhe der Verluste hängt von der Größe der
Überschreitung ab (siehe Kapitel 16, Abschnitt 16.1). Die Kosten der Produk-
tivitätsverluste resultieren aus höheren Lohn- und Gerätekosten (z.B.
Krankosten).
5)
Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (2007). Energiegespräche
2.3 Bauwirtschaftlicher Stellenwert 29
Zur Berechnung der Bewehrungsmenge für das Jahr 2006 wird hier ein
mittlerer Bewehrungsgrad von 50 kg/m3 angesetzt. Dieser Ansatz führt mit
der Stahlbetonmenge von ca. 11,6 Mio. m3 zu einer Bewehrungsmenge von
ca. 582.000 to.
Multipliziert man diese Menge mit einem mittleren Aufwandswert von
15 Std/to und einem Mittellohn von 28 €/Std, ergeben sich Lohnkosten in der
Höhe von ca. 0,24 Mrd. €. Für die Material- und Gerätekosten werden
800 €/to angesetzt. Auf die Gesamtmenge bezogen, ergibt sich ein Betrag von
ca. 0,47 Mrd. €. Insgesamt ergeben sich für die Bewehrungsarbeiten Kosten in
der Höhe von ca. 0,71 Mrd. €.
Im Diagramm in Abb. 2-9 sind die Anteile der einzelnen Teilprozesse der
jährlichen Einzelkosten für die Stahlbetonarbeiten von 3,6 Mrd. € dargestellt.
Mit 47 % hat die Schalung den größten Anteil, gefolgt von den Betonarbeiten
mit 33 % und den Bewehrungsarbeiten mit 20 %.
Schalung
Bewehrung
Beton
33%
47%
20%
Abb. 2-9 Kostenanteile der Schal-, Bewehrungs- und Betonierarbeiten für 2006 [Hofstadler]
Die Berechnungen zeigen, dass die Schalarbeiten mit ca. 1,4 Mrd. € den
größten Kostenanteil an den Stahlbetonarbeiten erreichen. Davon beträgt der
Lohnanteil (nur Schalarbeiten betrachtet) ca. 82 % und bedeutet Jahresarbeits-
plätze (Arbeitskräfte in den Baufirmen) für ca. 29.000 Arbeitnehmer. Der
Anteil für Material und Gerät beläuft sich auf ca. 18 %.
Der Lohnanteil bei den Betonierarbeiten beträgt ca. 18 % und der Anteil für
Material und Gerät ca. 82 %. Es herrschen damit, verglichen mit den Schalar-
beiten, umgekehrte Verhältnisse.
Rund 66 % beträgt der Geräte- und Materialanteil bei den Bewehrungsar-
beiten, auf den Lohnanteil entfallen dabei 34 %.
Vergleicht man die hier berechneten Anteile (in %) mit Werten von
spezifischen Bauwerken, variieren diese in Abhängigkeit von der Feinglied-
rigkeit (Änderung im Schalungsgrad) und Komplexität der Bauteile bzw. des
Bauwerks (gekrümmte Flächen, geneigte Tragglieder, Sichtbeton).
In Abb. 2-10 sind die Kostenanteile für Schalen, Bewehren und Betonieren in
die Bereiche Lohn und Gerät+Material aufgegliedert dargestellt. Die
Lohnkosten überwiegen geringfügig mit insgesamt ca. 52 %. Den größten
2.3 Bauwirtschaftlicher Stellenwert 31
Anteil an den Stahlbetonarbeiten haben die Lohnkosten für die Schalung mit
ca. 39 %.
8%
6%
Innerhalb des Geräte- und Materialanteils stellt der Beton mit 27 % den
größten Anteil dar. Einsparungen in diesem Bereich hängen vor allem vom
Verhandlungsgeschick ab und werden maßgeblich von der regionalen Dichte
an Betonwerken und der Marktposition der Baufirmen bzw. Betonerzeuger
beeinflusst. Weiters gibt es Bestrebungen, durch „neue“ Betone (wie z.B.
Selbstverdichtender Beton, Faserbeton, UHPC etc.) neben technischen und
baubetrieblichen auch wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.
Die Pumpleistung der Betonpumpe begrenzt die Rationalisierungsbestre-
bungen bei Massenbeton auf dem Lohnsektor der Betonarbeiten (Anteil 6 %).
Beim Betonieren mit Kran und Krankübel wird die Betoneinbauleistung
durch Kranspielzeit und Kübelinhalt bestimmt. Bei vertikalen Bauteilen wie
z.B. Wänden und Stützen wird die Einbauleistung durch die maximal
zulässige Steiggeschwindigkeit des Frischbetons (wesentlicher Einfluss auf
den Frischbetondruck) limitiert. Für eine Reduktion der Aufwandswerte
bestehen damit nur begrenzte Möglichkeiten.
Bewehrungsarbeiten werden meist an Subunternehmer vergeben. Einspa-
rungen sind hauptsächlich über Preisverhandlungen möglich. Werden die
Bewehrungsarbeiten von den Baufirmen selbst durchgeführt, liegt das Einspa-
rungspotenzial im Lohnanteil, z.B. in der Vorfertigung von Bewehrungs-
körben (Serie gleicher Bewehrungskörbe).
32 2 Baubetriebliche und bauwirtschaftliche Bedeutung
Bei der Konstruktion der Bauteile kann der Statiker durch Verwendung
größerer sowie annähernd gleicher Stabdurchmesser zum Einsparungs-
potenzial in der Ausführung beitragen.
Das stärkste Potenzial für Einsparungen liegt bei den Arbeiten mit dem
größten Lohnanteil, nämlich den Schalarbeiten (direkt von der Baufirma
durch Verfahrensoptimierungen beeinflussbar).
Hier können bei Auswahl der optimalen Anzahl an Fertigungsabschnitten in
Zusammenschau mit einem effizienten Schalungssystem beachtliche Kosten-
einsparungen erzielt werden. Wie hoch das Potenzial ist (erfahrungsgemäß in
der Größenordnung von 5 bis 30 %), hängt von der Qualität der Arbeitsvorbe-
reitung und des begleitenden Controllings während des Bauablaufes ab. Das
begleitende Messen und das folgende Korrigieren sind wichtig, um z.B. auf
Abweichungen zu den Sollwerten, geänderte Bauabläufe und auftretende
Störungen zu reagieren.
Um die mögliche Dimension einer Kosteneinsparung aufzuzeigen, wird der
Ansatz von Hoffmann6) gewählt. Er gibt für Schalarbeiten, bei „qualifizierter“
Arbeitsvorbereitung, ein Einsparungspotenzial von mindestens 0,1 Std/m2 an.
Auf die ermittelte Gesamtschalfläche übertragen, führt dies zu einer
möglichen Reduktion der Kosten von ca. 174 Mio. € (0,1 Std/m2 * 30 €/Std *
58 Mio. m2). Umgerechnet auf die Einheit bedeutet das für die Schalung ca.
3 € je m2 oder ca. 10 % Einsparung. Diese Kostenreduktion stellt aber
keineswegs eine obere Grenze in den Rationalisierungsbestrebungen dar.
Was die Schalarbeiten betrifft, liegt das Einsparungspotenzial bei den Geräte-
kosten vor allem in der Ermittlung der optimalen Vorhaltemenge, die
wesentlich von der Schalungsleistung (z.B. m2 geschalte Fläche je Arbeitstag)
und der Standzeit (wird bestimmt durch z.B. Ausschalfrist, Fertigungsablauf,
Schalungssystem) der Schalung beeinflusst wird.
Optimierungsüberlegungen im Zusammenhang mit Schalungen für Sichtbeton
sollten vor allem auf die Betonflächenqualität abzielen.
7)
Fürst in Hofstadler/Lechner/Nöstlhaller (2004). Baubetrieb und Bauwirtschaft -
Festschrift Prof. Gert Stadler. 56ff
8)
Hofstadler (2003). Einsparpotenzial bei Stahlbetonarbeiten. 52ff
34 2 Baubetriebliche und bauwirtschaftliche Bedeutung