Wolbkrafttorsion 2
Wolbkrafttorsion 2
Wolbkrafttorsion 2
ε ⋅x εT ⋅ x εT ⋅ x ε ⋅ x ϑ(0 )
cosh εT ⋅ x − (εT ⋅ x ) − 1 ⋅ m x ⋅ L
2
ϑ(x ) 1
2
sinh T 1 − cosh − sinh T
L L L L
L 2 ⋅ L2 GI ⋅ ε 2
T T
ϑ′(x ) 0 ε ε ⋅x εT ε ⋅x εT εT ⋅ x ϑ′(0 ) ⋅ L L mx
T
⋅ cosh T − ⋅ sinh T ⋅ 1 − cosh ε εT ⋅ x
L L L L L L T ⋅ sinh − x ⋅
⋅ M (0 ) + ε L GI
= T T (9)
M (x ) 0 - GI ⋅ sinh εT ⋅ x εT ⋅ x εT ⋅ x ω 2
GIT ⋅ cosh GIT ⋅ sinh GI εT ⋅ x mx ⋅ L
ω T
L L L T - cosh + 1 ⋅
L εT 2
εT Mx (0 ) ⋅ L
M (x )
x 0 0 0 GIT
GI ⋅ ε
L T T x ⋅ m x
RUBSTAHL-Bericht 2-2004 3
aufgeteilt, die die Stirnplatte als Torsionsmoment Mx̄ bean- Ersatzsystem: Randbedingungen:
spruchen. Mit Hilfe des Arbeitssatzes ergibt sich für die Stirn- Mω,L = 1 ϑ(0) = 0 (a) Mω (0) = 1 (b)
platte folgende Wölbfedersteifigkeit: x Mx (LÜ ) = 0 (c) Mω (LÜ ) = 0 (d)
Mx ⋅ Mx 1 ⋅ Cω LÜ
ϑ′ =
∫
h
GIT
⋅ dx = h
GIT
h ⋅ h = 1 ⇒ C = GI ⋅ h
ω T
(11) Bild 3 Ersatzsystem zur Ermittlung der Wölbfeder eines
Überstandes
mit IT = b ⋅ t 3 3
7 Beispiel: Gabelgelagerter Kragträger mit
Wölbfeder und Einzeltorsionsmoment
Mx = Mω / h System: Randbedingungen:
Cω MxL ϑ(0 ) = 0 (a)
Mω (0 ) = -Cω ⋅ ϑ′(0 ) (b)
x h L
Mω (L ) = 0 (c)
x Mx (L ) = MxL (d)
∆ϑ
Bild 4 System und Randbedingungen
b
Mx = Mω / h t
Bild 2 Stirnplattenverformung aus Flanschverdrehungen Das System und die zugehörigen Randbedingungen sind mit
Bild 4 gegeben. Unter Berücksichtigung der bereits bekann-
Analog können Wölbfedersteifigkeiten für eingeschweißte ten Anfangswerte aus den Randbedingungen (a) und (b),
Steifen ermittelt werden, die in Tabelle 3 angegeben sind. kann nach Gl. (7) folgende allgemeine Bestimmungsglei-
chung angegeben werden:
Tabelle 3 Wölbfedersteifigkeiten bei doppeltsymmetrischen L ε ⋅ x Cω ⋅ ϑ′(0 ) ε ⋅x
ϑ(x ) = ϑ′(0 ) ⋅ sinh T − ⋅ 1 − cosh T
I-Profilen εT L G ⋅ IT L
(14)
Wölbfedersteifigkeit: Cω = GIT ⋅ h Mx (0 ) ⋅ L x 1 ε ⋅x
+ ⋅ − ⋅ sinh T
G ⋅ IT L εT L
Flachsteifen Eingeschweißte U-Profile
Die vierte Randbedingung (d) führt mit Gl. (9) zu Mx(0) = MxL.
Am Mit Hilfe von Gl. (9) und der dritten Randbedingung (c) kann
der vierte Anfangswert ϑ’(0) bestimmt werden:
b ⋅ t3 4 ⋅ A m2 MxL ⋅ L ⋅ sinh εT
h IT = h IT = ϑ′(0 ) = (15)
3 bi G ⋅ IT ⋅ L ⋅ sinh εT + εT ⋅ Cω ⋅ cosh εT
∑t
i
Somit sind alle vier Anfangswerte bekannt. Durch deren
b t Einsetzen in Gl. (9) und unter Berücksichtigung der Gln. (3)
und (4) können Funktionen für die Schnittgrößenermittlung
Für über das Endlager hinausgeführte Stabüberstände und die Verdrehung aufgestellt werden. Nach Umformung
können Ersatzwölbfedersteifigkeiten mit Hilfe der Anfangs- ergeben sich folgende Lösungen für 0 ≤ x ≤ L:
werte-Lösung bestimmt werden, indem man das überstehen- ε ⋅x
MxL ⋅ L ⋅ Cω ⋅ sinh εT − T
de Trägerstück am Auflager mit einem Wölbbimoment Mω,L = L
Mω (x ) = −
1 belastet und die zugehörige Verdrillung ϑ’ berechnet (s. Cω ⋅ εT ⋅ cosh εT + G ⋅ IT ⋅ L ⋅ sinh εT
Bild 3). Aus den Randbedingungen (a) und (b) nach Bild 3
sind zwei Anfangswerte bereits bekannt. Die dritte Randbe- ε ⋅x
MxL ⋅ Cω ⋅ εT ⋅ cosh εT − T
dingung (c) liefert den Anfangswert Mx(0) = 0. Mit Hilfe der L
Mxs (x ) =
vierten Randbedingung (d) und unter Berücksichtigung der Cω ⋅ εT ⋅ cosh ε T + G ⋅ IT ⋅ L ⋅ sinh ε T
bereits bekannten Anfangswerte kann nach Gl. (9) folgende
Beziehung angegeben werden: Mxp (x ) = MxL − Mxs (x )
LÜ
Mω (LÜ ) = −sinh εT ⋅ ϑ′(0 ) ⋅ ⋅ G ⋅ IT + cosh εT = 0 ( )
G ⋅ IT ⋅ x − Cω ⋅ sinh ε T
εT
(12)
εT MxL ⋅ Cω ⋅ εT ⋅ x ⋅ cosh εT + L ⋅ εT ⋅ x
⇒ ϑ′(0 ) = + Cω ⋅ sinh εT −
G ⋅ IT ⋅ tanh εT ⋅ LÜ L
ϑ(x ) =
G ⋅ IT ⋅ (Cω ⋅ εT ⋅ cosh ε T + G ⋅ IT ⋅ L ⋅ sinh εT )
Die Steifigkeit ermittelt sich über Cω = Mω / ϑ’ = 1 / ϑ’ zu:
Diese Funktionen, die den Verlauf über die Stablängskoordi-
G ⋅ IT ⋅ tanh εT ⋅ LÜ G ⋅ IT
Cω = mit εT = LÜ ⋅ (13) nate x wiedergeben, werden in Tabelle 4 an den Stabenden
εT E ⋅ Iω
(maßgebende Stellen) mit Hilfe von Reduktionsfaktoren
ausgedrückt.
4 RUBSTAHL-Bericht 2-2004
8 Beispiel: Gabelgelagerter Einfeldträger mit Auf die Darstellung der allgemeinen Lösungen wird an dieser
Wölbfedern und Einzeltorsionsmoment Stelle verzichtet, da sich sehr umfangreiche Gleichungen
ergeben. Vielmehr wird direkt die ausgearbeitete Reduktions-
System: Ausnutzung der Symmetrie: faktor-Lösung mit Tabelle 5 angegeben.
MxL x
Cω Cω MxL / 2 Literatur
2L L [1] Kindmann, R., Frickel, J.: Elastische und plastische
Querschnittstragfähigkeit, Ernst & Sohn, Berlin 2003
Randbedingungen unter Ausnutzung der Symmetrie: [2] Friemann, H.: Schub und Torsion in geraden Stäben,
2. Auflage, Werner-Verlag, Düsseldorf 1993
ϑ(0 ) = 0 (a) Mω (0 ) = -Cω ⋅ ϑ′(0 ) (b)
[3] Petersen, C.: Stahlbau, 3. Auflage, Vieweg Verlag,
ϑ′(L ) = 0 (c) Mx (L ) = MxL 2 (d) Braunschweig/Wiesbaden 1993
[4] Merziger, G., Mühlbach, G., Wille, D., Wirth, T.: For-
Bild 5 System und Randbedingungen meln + Hilfen zur höheren Mathematik, Binomi Verlag,
Hannover 1993
Durch Ausnutzung der Symmetrie und Berücksichtigung der [5] Kindmann, R.: Unterlagen zur Lehrveranstaltung
Randbedingungen (s. Bild 5) lassen sich die vier Anfangswer- Stahlbau. Band 15 der Schriftenreihe des Lehrstuhls
te analog zum vorherigen Beispiel ermitteln. für Stahlbau, Ruhr-Universität Bochum, April 2003