WeisseWanne EC

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Fachgebiet Massivbau Beuth Hochschule für Technik Seite 1

Prof. Dr.-Ing. M. Rösler Berlin Weiße Wanne

Weiße Wanne
Übersicht über die Planung, Konstruktion und Ausführung von Weißen Wannen unter
Berücksichtigung betontechnologischer, konstruktiver und bemessungstechnischer
Aspekte.

Einführung

 Statische und dichtende Funktion mit einem Baustoff


Wasserundurchlässiger Beton (WU)

 Einfache Konstruktion

 Undichte Stellen sind relativ einfach zu reparieren


Verpressen der Risse

 Risse müssen vermieden oder ausreichend klein gehalten werden


Fugenanordnung, Rissbreitenbeschränkung

 Fugen müssen sorgfältig geplant und ausgeführt werden

 Diffusionsvorgänge bewirken erhöhte Luftfeuchtigkeit


Wohnen im Keller; Elektroinstallation

 Alternative Abdichtungen
Schwarze Wanne; Braune Wanne

Darstellung einer schwarzen Wanne und einer Weißen Wanne [1]


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Betontechnologie
Die Festlegungen für den Beton werden nach Eigenschaften oder nach Zusammen-
setzung festgelegt.

Allgemeine Anforderungen bei Verwendung von WU-Beton:

 Wassereindringtiefe ≤ 5 cm für normale Beanspruchung; für hohe


Beanspruchung ≤ 3 cm oder Vereinbarung

 W/Z-Wert ≤ 0,60 bei Bauteildicken bis 40 cm und ≤ 0,70 bei Bauteildicken


über 40 cm
Geringe Kapillarporosität; weniger Schwinden

 Betondruckfestigkeitsklasse mindestens C 25/30


Festigkeit korreliert mit Dichtigkeit

 Zement ist so zu wählen, dass Temperaturspannungen gering bleiben


Geringe Zementmenge (ca. 340 kg/m³),
Mindestzementmenge 280 kg/m³,
Langsam erhärtende Zemente sind günstiger (CEM III oder CEM II)
Geringe Hydratationswärmeentwicklung; weniger Schwinden

 Sieblinie im Bereich A/B; Größtkorn 32 oder 16 mm; gedrungenes Korn

 Mehlkorn in richtiger Dosierung


Mindestmenge für ein dichtes, geschlossenes Gefüge
Höchstmenge für erforderlichen Zementanteil

 Zusatzstoffe
Trass; Flugasche; Silicastaub

 Zusatzmittel
Betonverflüssiger BV oder Fließmittel FM für die Verarbeitbarkeit bei
niedrigen W/Z Werten

 Einbringen und Nachbehandeln


Sorgfältige und bei Wänden lagenweises Einbringen und Verdichten
Für Wände Schüttrohre; Fallhöhe klein halten; Kontraktorverfahren
Nachbehandlung ist unbedingt erforderlich
Wärmedämmung kann nützlich sein
Schalungsanker für WU-Konstruktionen

 Planungsgrundlage und Technische Regel


Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton (WU-Richtlinie)
des DAfStb, Ausgabe 11/2003
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Klassifizierung
Bei der Planung von Weißen Wannen sind Beanspruchungsklassen und
Nutzungsklassen festzulegen.

 Beanspruchungsklasse 1
Drückendes und nicht drückendes Wasser sowie zeitweise
aufstauendes Sickerwasser.

 Beanspruchungsklasse 2
Bodenfeuchte und nicht aufstauendes Sickerwasser.

 Nutzungsklasse A
Feuchtetransport in flüssiger Form ist nicht zulässig, also kein
Wasserdurchtritt durch den Beton, durch Fugen, Arbeitsfugen
Einbauteile, Risse und Sollrissquerschnitte.

 Nutzungsklasse B
Feuchtstellen auf der Betonoberfläche sind zulässig, also ein
begrenzter Wasserdurchtritt im Bereich von Fugen, Arbeitsfugen und
Rissen, der zu dunkler Verfärbung oder zur Bildung von Wasserperlen
führt. Wasserdurchtritte mit angesammelten Wassermengen sind nicht
zulässig.

Zusätzliche Anforderungen an trockenes Raumklima oder Bauteiloberflächen ohne


Tauwasserbildung sind durch raumklimatische oder bauphysikalische Planungen zu
berücksichtigen.

Werden unter Berücksichtigung der Nutzungsklassen Trennrisse in Kauf genommen,


die nachträglich abgedichtet werden sollen, so sollte diese Maßnahme mit dem
Bauherren abgestimmt und in der Planung berücksichtigt werden.

Physikalische Zusammenhänge

Feuchtetransport im Bauteil ohne Rissbildung


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Temperatur- und Spannungsverläufe bei abfließender Hydratationswärme


Zusammenhang zwischen W/Z-Wert und Wassereindringtiefe

Konstruktion
 Geometrie der Konstruktion so einfach wie möglich
Ebene Grundfläche
Schacht oder Vertiefung möglichst im Ruhepunkt
Möglichst keine Versprünge der Sohlplatte; sonst Dehnfugen anordnen
Streifen- oder Einzelfundamente innerhalb der Sohlplatte vermeiden
Nischen, Vertiefungen und Versprünge in Wänden vermeiden

 Bodenplatte mindestens 25 cm dick ausführen, ansonsten nach statischen


Anforderungen. Für Beanspruchungsklasse 2 liegt die empfohlene Mindest-
dicke bei 15 cm.
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 Wände aus Ortbeton und Elementwände mindestens 24 cm dick ausführen


(Schüttrohre zwischen die Bewehrung). Für Beanspruchungsklasse 2 liegt
die empfohlene Mindestdicke für Ortbeton bei 20 cm. Fertigteilwände sind mit
Wanddicken von 20 cm und 10 cm (Beanspruchungsklasse 2) ausführbar.

 Durchdringungen wasserdicht ausführen


Rohrdurchführungen mit Dichtungssystem, z.B. Doyma

 Zwangsspannungen vermeiden
Betontechnologische Maßnahmen
Anordnung von Fugen
Gleitschicht unter der Sohlplatte
2 Lagen PE-Folie (0,3 mm); Bitumenschweißbahn

Ausführungsbeispiele

Anordnung von Lichtschächten [1]


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Ausführungsmöglichkeiten von Bodenplatten [1]


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Ausführen von Fugen


Fugen sorgfältig zu planen und ausführen. Zur Fugenabdichtung dürfen nur Produkte
mit Verwendbarkeitsnachweis verwendet werden.

Arbeitsfugen Teilen Betonierabschnitte; entstehen zwischen:


Sohlplatte und Wand; Wand und Decke
Innerhalb großer Platten
Bei langen Wänden
Dehnfugen Ermöglichen unterschiedliche Ausdehnung von Bauteilen

Setzungsfugen Ermöglichen unterschiedliche Setzungen von Bau-


abschnitten

Scheinfugen Ermöglichen bei Rissbildung einen definierten Ort durch


Sollrissstelle (Kerbwirkung)

Weitere Fugen Pressfugen; Raumfugen; Bewegungsfugen;


Temperaturfugen; Trennfugen; Gebäudefugen

Fugenband aus Elastomer in einer


Dehnfuge [1]

Ausführung von Stößen bei


Fugenblechen [1]
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Ausführungsmöglichkeiten von Fugen zwischen Bodenplatte und aufgehender Wand [1]

Gute Lösung: e
Vertretbare Lösung: b, c, g
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Ausführungsmöglichkeiten von Fugen in Wänden [1]


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Beschränkung der Rissbreiten

 Zum Schutz der Bewehrung vor Korrosion sind die Rissbreiten grundsätzlich
zu beschränken.

- 0,4 mm für Innenbauteile.

- 0,3 mm für Außenbauteile.

 Wahl der maximal zulässigen Rissbreite für ein wasserundurchlässiges


Bauwerk je nach Anforderung zwischen 0,1 und 0,2 mm. Die Anforderung
wird in Abhängigkeit vom Druckgefälle hw/hb (Verhältnis von Druckhöhe des
Wassers zu Bauteildicke) festgelegt.

- 0,20 mm bei normalen Anforderungen an Bauteile, die ständig


drückendem Wasser bis zu einem Druckgefälle von 10 ausgesetzt sind.

- 0,15 mm bei normalen Anforderungen an Bauteile, die ständig


drückendem Wasser mit einem Druckgefälle zwischen 10 und
15 ausgesetzt sind.

- 0,10 mm bei erhöhten Anforderungen an Bauteile, z.B. durch ein hohes


Schadensrisiko oder bei hohem hydrostatischem Wasserdruck mit
einem Druckgefälle zwischen 15 und 25.

 Ursachen der Rissbildung (Lastfälle) definieren.

- Früher Zwang (abfließende Hydratationswärme).

- Später Zwang (Schwinden, Ungleichmäßige Setzung, Temperatur).

- Last.

 Rechnerischer Nachweis der Begrenzung der Rissbildung.

- Gleichungen zur Bestimmung der Rissbreite.

 Hilfsmittel zur Bestimmung der erforderlichen Bewehrung.

- Grafische Hilfsmittel, z.B. Meyer oder Windels, werden aktuell nicht


mehr verwendet. Sie werden ersetzt durch:

- Programme, z.B. DIE.

- Direkte Berechnung der Rissbreiten.


Die Wahl der Bewehrung nach Querschnitt, Durchmesser oder
Stababstand erfolgt derart, dass eine gewählte rechnerische
Rissbreite nicht überschritten wird (siehe Arbeitsblatt Rissbreiten).
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Beispiel eines Diagramms aus:


Rissbreitenbeschränkung – Diagramm von G. Meyer
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Diagramm von R. Windels


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Bauprodukte

Fugenblech mit Quellprofil

Fugenblech mit Beschichtung


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Arbeitsfugenbänder

Dehnfugenbänder
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Injektionsschlauch
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Funktionsweise von Injektionsschläuchen

Anwendung von Quellbändern

Verlegen eines Quellbandes

Durchführung einer Wand


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Durchführungsvarianten

Quellen:
[1] Weiße Wannen – einfach und sicher; Lohmeyer, Ebeling; Verlag Bau + Technik

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