Bindemittel Zusammenfassung
Bindemittel Zusammenfassung
Bindemittel Zusammenfassung
• Portlandzemente
meist weitere Komponenten enthalten, können latent hydraulisch oder nicht hydraulisch
wirksam sein: Latent hydraulisch => nicht selbstständiges erhärten bei Wasserzugabe,
sondern benötigen basische Anregung, Bsp.: Hochofenschlacke, Flugasche…
Anschließend wird der Klinker gekühlt und mit Kugelmühlen oder Gutbettwalzenmühlen
zerkleinert. Bei der Gutbettwalzenmühle kommt es zu Schülpenbildung, daher muss einer
solchen immer eine Kugelmühle nachgeschalten sein.
Wenn kein Gips (CaSO4*2H2O) vorhanden ist, reagiert C3A mit H2O über C2AH8/C4AH19 zu
C3AH6. Da dies sehr rasch geschieht, würde es zu einem zu raschen Erstarren des
Zementleims führen.
Um eine solche zu rasche Erstarrung zu verhindern, wird Gips dem Klinker zugegeben. Bei
Anwesenheit von Gips und Wasser reagiert das Aluminat zu C3A*3CaSO4*32H2O.
Da für diese Reaktion aber meist zu wenig CaSO4 vorhanden ist, reagiert dieses Trisulfat mit
weiteren C3A Molekülen weiter zu Monosulfat: C3A*CaSO4*12H2O.
Brownmillerit, Ferrit C4AF:
Ferrit reagiert ohne Gips mit Wasser über C2(A,F)H8/ C4(A,F)Hx zuC3(A,F)H6.
Mit Gips und Wasser anwesend reagiert Ferrit ebenso wie Aluminat zu Tri- und Monosulfat
wobei A und F vollkommen mischbar sind.
Die durch die Mineralparagenese berechneten Gehalte der einzelnen Klinkerphasen sind nur
angenähert, da kein chemisches Gleichgewicht und keine reinen Phasen herrschen. Der C3S
ist wahrscheinlich unterschätzt.
Die Beurteilung der Klinker erfolgt aber meist nach den Standards.
Kalkstandard:
Ist das Verhältnis des vorhanden Kalks zu den durch S, A und F bindbaren Kalk.
Das Verhältnis des CaO im Klinker zu dem maximal gebundenen CaO.
Dementsprechend sollte der Kalkstandard möglichst 1, bzw 100% erreichen, aber nicht
überschreiten.
Tonerdemodul:
Ist das Verhältnis von Al2O3 zu Fe2O3 im Klinker. Für C4AF ist das Tonerdemodul 0,64. Das
heißt bei einem berechneten Modul von <0,64 handelt es sich um einen C3A-freien Klinker.
Silikatmodul:
Ca. 25% der Zementmasse, durch die Aufnahme in die Moleküle nimmt das Volumen des
Wassers um 25% ab. Da das Gesamtvolumen des Zementgels konstant bleibt, kommt es
dadurch zu Schwindungsporen.
Verdampfbares Wasser:
Ca.15% der Zementmasse, für die vollständige Hydratation von Nöten, verdampft allerdings
bei 105°
Anteil an Wasser der über die 40% der Zementmasse hinausgeht und nicht zur Hydratation
benötigt wird.
Das heißt auch bei einem WZ-Wert unter 0,4 besteht eine Porosität, allerdings entstehen
keine Poren aus Überschusswasser.
Der W/Z-Wert ist demnach ausschlaggebend für:
und die Dauerhaftigkeit da eine geringe Porosität eine Carbonatisierung und damit eine
Korrosion der Bewährung verhindert.
Diese freigesetzte Wärme pro Zeit kann als Indiz für die Reaktivität herangezogen werden.
Bluten:
Nachteile:
-Erhöhter W/Z-Wert an der Betonoberfläche, daher weniger widerstandsfähig
-Bewährung ist nicht/nur teilweise umhüllt und daher nicht gegen Korrosion geschützt
-Mechanischer Verbund mangelhaft an der Bewährungsunterseite und an der Körnung
Ursachen:
-Zu wenig Feinanteil
-Zu wasserreich
-Zu später Erstarrungsbeginn
Maßnahmen:
-Korrektur der Korngrößenverteilung beim Hersteller
-Nachverdichtung nach dem Einsetzen des Erstarrungsbeginns als Notmaßnahme.
Chemisches Schwinden:
Wie erwähnt verliert das chemisch gebundene Wasser bei der Bindung 25% seines Volumens
Schwindung nimmt bei Zementgehaltserhöhung und bei Erhöhung des W/Z-Werts zu.
Es kann daher die Schwindung konstant gehalten werden indem der Zementgehalt verringert
und der W/Z-Wert erhöht wird.
Daher ist vor allem eine Abhängigkeit vom Wassergehaltgegeben.
Kriechen:
Reines Kriechen:
Trocknungskriechen:
Treiben:
Durch Mineralneubildung:
Kalktreiben:
CaO+H2O Ca(OH)2
dies passiert allerdings schon im Frischbeton und ist daher nicht gefährdend.
Magnesiatreiben:
MgO+H2O Mg(OH)2
Diese Reaktion ist viel träger, wirkt allerdings erst gefährdend wenn Magnesia als eigene
Phase vorliegt. Dazu muss MgO mit mehr als 5% im Klinker vorkommen.
Sulfattreiben:
Durch Reaktion von C3A mit sulfatigen Wässern zu Trisulfat.
Alkali-Silikat-Treiben:
Silikatische Zuschläge bilden mit Alkalien aus dem Zement wasserreiches Alkalisilikatgel
welches durch die große Wasseraufnahme treibend wirkt. Gewisse Feuersteine, Opale,
Chalcedone. Kann zur völligen Zerstörung eines Bauwerks führen.
Alkali-Dolomit-Treiben:
Durch Einwirkung von Alkalien im Basischen können dolomitische Zuschläge reagieren, was
ein Treiben verursacht.
CaMg(CO3)2 +2KOH CaCO3 + Mg(OH)2 + K2CO3
tritt nur selten auf
Betonzusatzmittel:
Luftporenbilder:
Kugelporen unterbrechen Kapillarporen, welche durch Überschusswasser auftreten, und sind
somit Expansionsraum für das Eis.
dazu ist ein nicht zu großer Abstand der Kugelporen wichtig.
erleichtern Einzug von Luftporen, durch Herabsetzung der Oberflächenspannung und
stabilisieren die Luftporen gegeneinander.
Sind organische Verbindungen mit Kohlenwasserstoffketten welche in die Luftblasen ragen
und hydrophile polare Gruppen (Carboxygruppen, Carboxylatanionen, Sulfonsäuregruppen)
welche zu Abstoßung zwischen den einzelnen Luftporen führt. Außerdem bilden sie Brücken
zu den Zement- und Zuschlagspartikel. Somit auch größere Plastizität.
Verflüssiger:
Führen zur Steigerung der Verarbeitbarkeit durch Senkung der Viskosität. Bei gleicher
Verarbeitbarkeit kann der W/Z-Wert gesenkt werden.
Kohlenwasserstoffkette mit funktioneller Gruppe + hydrophile polare Gruppe.
funkt. Gruppe lagert sich an Feinteilchen des Zements als auch des Zuschlags an und führt zur
Abstoßung dieser.
Einsatz von nur 0,…% der Zementmasse
Fließmittel:
Wird im Gegensatz zum Verflüssiger in größeren Mengen eingesetzt.
Auch für Pumpbeton
wasserlösliche Polymere mit hohem Molekulargewicht, meist anionisch.
Verzögerer:
Verzögert den Erstarrungsbeginn
Bei langen Transportwegen, hohen Temperaturen, schwierigen Einbringen z.B. dichte
Bewehrung.
Oxalsäure, Weinsäure, verzögert mehr bei längeren Ketten
Bilden Niederschlag auf Zementklinkeroberfläche
Beschleuniger:
Dichtungsmittel:
Wasserdichtheit erhöhen:
durch feine Füllstoffe z.B. Microsilika
durch Senkung des W/Z-Wertes (mit Verflüssigern oder Luftporenbildner)
Wasserabweisende Substanzen:
Calcium-, Ammonium-, Natriumstearate und Rohölprodukte
Polymerdispersion:
Polyvinylacetet, Latex, Syntesekautschuk
1-5% vom Zementgewicht
Frischbeton: bessere Verarbeitbarkeit, Senkung WZ, Festigkeit, bessere Haftung
erhärteter Beton: verringert E-Modul, Erhöht Flexibilität, Haftung, bessere Beständigkeit
bei Betonsanierung, Innenausbau
Modifizierte Stärke:
Erhöht Viskosität, bessere Plastizität und Kohäsion,
vermeidet Bluten,
bessere Wasserhaltung
Expandierende Zusätze:
Schwinden ausgleichen
Aluminiumpulver hoher Feinheit, Calciumsulfoaluminate
Hauptzementarten:
CEM I Portlandzement
nur Portlandzement,
C3S + C2S >2/3
C/S >2
MgO< 5%
CEM II Portlandkompositzement
A – 6-20%
B – 21-35%
S – Hüttensand
CaO + MgO + SiO2 >2/3
(CaO + MgO)/SiO2 >1
D – Silikastaub
Siliziummonoxid-Staub aus der Ferrosiliziumherstellung
Immer 6-10%
T – gebrannter Schiefer
enthält C2S, CA, SiO2
A – 36-65%
B – 66-80%
C – 81-95%
CEM IV Puzzolanzement (Puzzolane: D, P, Q,V, W)
A – 11-35%
B – 36-50%
CEM V Kompositzement (Hüttensand: S und Puzzolane: P, Q, V)
A – 18-30%
B – 31-50%
Sonderbezeichnungen:
Garantierter C3A-Gehalt:
max 3% C3A 3% C3A
0% C3A C3A-frei
Späterer Erstarrungsbeginn:
Angabe in Minuten,
EB90, EB120
Begrenzte Wärmeentwicklung:
∆T, z.B. T27
Begrenzte Wasserabsonderung:
max. Bluten nach 120 min in cm³, z.B.: WA 15, WA 20
CEM I…HS
max. 3% C3A
Erstarrungsbeginn:
wenn Nadel 4+-1mm über dem Boden zum Stehen kommt
Erstarrungsende:
wenn Nadel mit Ringansatz nur noch 0,5mm eindringt, d.h. keinen Abdruck hinterlässt
Raumbeständigkeit:
Le Chatelier-Ring wird befüllt,
Lagerung für 24h
Abstand der Nadelspitzen messen,
im Wasserbad auf Siedetemperatur erhitzen und für 30 min halten,
Abstand messen,
Abkühlen auf 20°C und erneut messen,
Ausschlaggebend ist Differenz zwischen 1. Und 3. Messung,
• Tonerdezemente
Nur C3AH6 letztlich stabil, daher wandeln sich die anderen Phasen unter Abgabe von AH3 und H2O
um. Umwandlung führt zu neuerlichen Volumsverlust.
Bei reiner Bildung von C3AH6 wird WZ-Wert von 0,35 nötig, aber für Zwischenphasen 0,7
Durch Reaktion der Zwischenphasen kommt es über die Jahre zu einem Festigkeitsverlust.
fallend bis ca. 6 Monate, danach weitere Hydratation des unhydratisierten Zements durch
freiwerdendes Wasser und dadurch zum Anstieg der Festigkeit
Erstarrungsbeginn und –ende liegen sehr nahe beieinander, daher führt eine Mischung mit
Portlandzement zu einer starken Senkung der Erstarrungszeit.
Anwendung bei:
-Spezialmörtel: Schnellreparaturmörtel, Estriche, Baukleber
-besonders schnelle Festigkeit nötig: Meeresniveau Ebbe/Flut,
-besonders tiefe Temperaturen, da hohe Wärmeentwicklung
-temperaturresistente Betone, feuerfest, 900-1000°C, da sich kein Freikalk bildet, CaO wäre
schmelzphasenfördernd
• Kalkbindemittel
Reaktionen:
Entsäuerung:
CaCO3 CaO+CO2
Kalklöschen:
CaO+H2O Ca(OH)2
heutzutage nur noch trockenlöschen, d.h. mit Wasserdampf ohne Überschusswasser
Kalk wird beim Löschen fein zerkleinert,
löschen funktioniert bis ca. 18% Tonanteil;
durch die hohe spezifische Oberfläche führt zu einem hohen Anlasswert und der Brei wird nach
langem Stehen dadurch steif,
Carbonatisierung:
bei Luftkalkmörtel kommt es zur Erhärtung durch das CO2 in der Luft:
Ca(OH)2+CO2 CaCO3+ H2O
diese Reaktion läuft allerdings sehr langsam ab, und das frühe Erhärten ist daher auch auf die
Haftspannung des Wassers zwischen den sehr kleinen Teilchen bei Feuchtigkeitsuntersättigung
zurückzuführen.
Hydratation:
bei hydraulische Kalkmörtel bei denen Puzzolane amorph vorliegen, ähnlich wie bei
Portlandzementen, nur ohne C3S
3CH+2S amorph C3S2H3
Luftkalk:
nicht nur als Hauptbindemittel, oft als Mörtelzusatz da er den Mörtel plastisch geschmeidiger macht
erhöht Wasserbindung deutlich
wirkt sich aber negativ auf die Festigkeit aus
Putz- und Mauermörtel, Kalk-Zementmörtel als Außen- und Gips-Kalkmörtel als Innenputz
Ordnung:
Luftkalke:
Calciumoxid und –hydroxid, gelöscht(S) oder ungelöscht(Q),
-Weißkalke(CL):
ohne hydraulische Stoffe oder Puzzolanen
-Dolomitkalke(DL):
aus Kalzium- und Magnesiumoxide und –hydroxide ohne hydraulische Stoffe oder Puzzolane
Hydraulische Kalke:
-Hydraulische Kalke(HL):
bestehen aus Ca(OH)2, Kalziumsilikaten und Kalziumaluminaten,
erhärten auch unter Wasser, CO2 trägt auch dazu bei
Bei hydraulischen Kalken ist die Ziffer die Mindestdruckfestigkeit nach 28 Tagen
Prüfungen:
Druckfestigkeit:
wie bei Zementen,
HL/NHL5 WZ von 0,5
bei den Übrigen 0,55,
0,6 wenn Schüttdichte unter 0,6kg/dm³
Dann formen und testen wie bei Zement
Raumbeständigkeit:
-Luftkalk:
Kuchenproben in Wärmeschrank für 4h bei 105+-5°C,
es dürfen keine Treibrisse entstehen.
Ergiebigkeit:
320ml Wasser in Löschgefäß (mit Deckel)
200g Kalk, Stückkalk zerkleinern
Durchrühren und eventuell mehr Wasser zugeben
24h verschlossen stehen lassen
Wassermenge wurde richtig gewählt, wenn geringe Wassermenge an der Oberfläche(max 40ml)
je 2mm Höhe des Kalkteigs entsprechen 1dm³/10kg ungelöschtem Kalk
Reaktionsfähigkeit:
Kalorimeter mit laufenden Rührer und Thermometer
• Gipsbindemittel
CaSO4 kann sowohl wasserfrei, als auch mit einem halben oder 2 Molen Wasser pro Molekül
vorkommen,
während des Erstarrens/Erhärtens kommt es zur Umwandlung in die Phase mit der maximalen
Wasserbindung (Gips/Dihydrat) und dadurch kommt es zum Festigkeitsgewinn,
α-Anhydrit III/Halbhydrate entstehen im Autoklaven unter gesättigten Wasserdampf bei geringeren
Temperaturen
β-Anhydrit III/Halbhydrate entstehen bei Atmosphärendruck und schneller Erhitzung in Kochern, sind
besser löslich
Anhydrit II ist totgebrannter Gips, natürliche vorkommente Form von Anhydrit
Anhydrit I ist nicht beständig unter 1180°C und daher nicht von Bedeutung
Dihydrat ist schlechter löslich als die Halbhydrate und Anhydite, daher fällt Gips aus, und weiterer AH
und HH können sich lösen.
D.h. schlussendlich reagieren alle Sulfate zu Dihydrat. Dies ist für das Erstarren/Erhärten
verantwortlich.
Genormte Sulfat-Bindemittel:
-Stuckgips(Baugips):
80%Halbhydrat, 20%Anhydrit III,
Meist in Kochern hergestellt, daher β
Gipsmörtel, Bindemittel für Putze,
feiner gemahlen als Putzgips
-Alabastergips:
Gleich wie Stuckgips gebrannt, allerdings feiner gemahlen und kann festigkeitssteigernte Zusätze
enthalten,
spezielle Stuckarbeiten, Gipsputze, Gipsbauelemente
-Putzgips:
enthält Halbhydrat, Anhydrit III/II
durch höheren Ahydritgehalt ist eine längere Verarbeitung möglich, jedoch häufig eine frühere
Erstarrung als bei Stuckgips
Herstellung durch Mischung von verschiedenen Komponenten oder durch Rostbandverfahren:
Durchströmung von Rauchgas von oben nach unten, feine Körnungen direkt auf Rostband,
gröbere darüber, oben am heißesten, daher Anhydrit II, unten kühler, daher außen Anhydrit III
und im Inneren Halhydrat.
Mischgips:
Basisgipse mit vielen möglichen Zusätzen (Füllstoff, Zuschlagstoffe, Verzögerer, Beschleuniger,
Plastifizierer, Haftmittel….)
eventuell andere Bindemittel
Einteilung in:
-Fertigputze:
oft mit Verzögerer, Verarbeitbarkeit von ca. 45 min
-Montagegipse:
für Verarbeitung von Gipsbauelementen
-Spezialgipse:
Trockenmischungen mit speziellen Eigenschaften: rasches Abbinden (Elektrikergips), erhöhte
Haftung (Haftgips)
Calciumsulfatbinder:
Calciumsulfat in verschiedenen Formen, gegen andere Basisgipse hohe Gehalte an Anhydrit,
Naturanhydrit, synthetischer aus Säureherstellung, oder REA-Anhydrit,
auch α-Halbhydrat möglich
Calciumsulfat – Konzentratbinder:
Calciumsulfatbinder+Additive
-Calciumsulfat-Fliessestriche:
aus Calciumsulfatbinder oder Konzentratbinder, mineralische Zuschlagstoffe und wenn nötig
Zusatzmitteln
für bewährungsfreie Estriche
Trocken vorgemischt
Prüfungen:
Wasser-Gips-Wert:
Einstreumenge die von 100g Wasser gerade noch durchfeuchtet wird
Messbecher mit Marke bei 50 und 100ml mit 100g Wasser füllen,
in 30 sec wird Gips bis zur ersten Marke,
nach weiteren 30sec bis zur zweiten Marke Gips,
nach 1,5 min muss Gips 2mm unter dem Wasserspiegel absinken,
nächsten 30 sec so lange Gips einstreuen bis Wasseroberfläche ganz verschwunden ist,
In Summe 2 Minuten,
Durchschnitt aus 3 Versuchen mit max. 5 g Unterschied
Versteifungsbeginn:
Vorher bestimmte Gipsmenge wird in 100g Wasser im Gleichen Glas in 2 min eingestreut,
30 sec ruhen zum durchfeuchten,
dann 1 min 40x mit Spatel umrühren,
3 Kuchen gießen,
Schnitte machen bis der Schnitt über gesamte Länge offen bleibt Versteifungsbeginn, von Anfang
des Einstreuens auf halbe Minuten gemessen
Versteifungsende:
Wieder 3 Kuchen,
Vicat-Gerät mit normaler Nadel,
Versteifungsende wenn Nadel an keiner Stelle weiter als 2mm eindringt
Wieder Zeit von Beginn des Einstreuens, auf ganze Minuten
Definitionen:
Zusatzstoff:
beeinflussen chemische und/oder physikalische Eigenschaften des Binders
Füllstoff, Puzzolane, Pigmente, Kunstharz
Zusatzmittel:
beeinflusst die Calciumsulfat-Komponente
z.B. Verarbeitbarkeit, Erhärten, Abbinden
Beispiele: Anreger Verzögerer Fliessmittel
Weitere Einteilung:
-Calciumsulfatbinder(CB):
Bestehen aus Calciumsulfatkomponenten, abbinden durch Hydratation, auch Zusatzmittel und
Zusatzstoffe möglich
-Calciumsulfat-Compositbinder (CC):
Calciumsulfat-Binder und weiter Zusatzstoffe
-Calciumsulfat-Werksmörtel(CF)
Binder oder Compositbinder sowie Zuschläge,
erdfeucht, als auch als fließfähiger Mörtel geeignet,
Auslieferung auf 3 Arten:
Anforderungen an Calciumsulfat-Binder:
Erstarrungsbeginn> 30 min
Erstarrungsende <12h
Normensteife:
wie Zement, wenn Tauchstab 6+-3mm über Glasplatte bleibt
Erstarrungsbeginn: wenn Nadel 6+-3mm über Glasplatte stehen bleibt
Erstarrungsende: wenn Nadel mit runden Erweiterung nur noch 0,5mm eindringt
Festigkeitsbestimmung:
Wie Zement, allerdings 1Binder: 2Normensan, Wasser bis Ausbreitmaß von 150+-5mm erreicht wird
Mit Glasplatte abgedeckte Form werden 48h bei >90% Luftfeuchtigkeit und
dann entformt bei 65+-5% Luftfeuchtigkeit bis zur Prüfung gelagert
• Sonstige
Anforderungen:
-Erstarrungsbeginn >60 min
-Erstarrungsende, nur wenn Erstarrungsbeginn >6h, dann <15h
- Festigkeit je nach Klasse
Prüfung der Normensteife:
Ähnlich wie bei Zement, allerdings wird der Eintauchkörper 100mm über der Probe losgelassen,
Eindringmaß von 35+-3mm ist zu erzielen
Magnesiabinder(„Sorel-Zement“):
Anwendungen:
-Magnesiaestriche:
mit mineralischen Zuschlagsstoffen oder mir Sägemehl als Füllstoff(in diesem Fall Steinholz genannt)
bei chloridischen Magnesiabinder muss Beton unter Magnesiaestrich dicht sein, zwecks Korrosion
-Holzwolleleichtbauplatten:
Holzspäne+ Magnesiabinder, da diese meist genagelt werden, nimmt man meist sulfatische
Magnesiabinder
-Sonstige:
Schleifsteine: Magnesiabinder zur Bindung des Abrasvistoffes
Holzspanplatten
Prüfung:
Abbindeverhalten:
Lösung mit Dichte von 1,16g/cm³ 20°Be
Normensteife, Erstarrungsbeginn, Erstarrungsende wie bei Beton mit Vicat-Gerät
Erstarrungsbeginn<40min
Erstarrungsende>8h
Raumbeständigkeit:
Normenmörtel besteht aus: Kauster 3: Normenholzspäne 1: Magnesiumchloridlösung 3,3-3,8
erdfeuchte Konsistenz
Normenprismen werden hergestellt
Länge der Prismen nach 24h und nach 28 Tagen wird bestimmt, max. Quellen: 0,15%, max.
Schwinden:0,20%