Mauerwerk 1
Mauerwerk 1
Mauerwerk 1
1 Einleitung
1.1 Allgemeines
Seit Januar 2006 liegt die A1-Änderung der DIN 1053-100/A1 vor. Die
bauaufsichtliche Einführung des Teils 100 inklusive der Änderung A1 wird frühestens
Anfang 2008 erwartet. Dann kann Mauerwerk sowohl nach dem
Teilsicherheitskonzept (Teil 100) als auch nach dem bisher gewohnten und
bekannten globalen Sicherheitskonzept (Teil 1 von 1996) bemessen werden. Eine
Mischung innerhalb eines Bauwerks ist nicht erlaubt.
Für die Ausführung und Konstruktion von Mauerwerk wird in der DIN 1053-100 auf
die DIN 1053-1 verwiesen.
1.2 Begriffe
Steinart:
Es gibt eine Vielfalt von Steinarten, die sich im Wesentlichen durch die folgenden
Merkmale unterscheiden:
Für die Ermittlung der Tragfähigkeit sind die ersten beiden Merkmale von
entscheidender Bedeutung.
Für Mauerwerk nach DIN 1053 dürfen nur genormte Steine oder solche mit
bauaufsichtlicher Zulassung benutzt werden.
Steinformat:
Das Steinformat sollte bei allen Steinen der DIN 4172 (Maßordnung im Hochbau)
entsprechen, d.h. es wird in der Regel als Vielfaches vom Dünnformat (DF)
angegeben.
Lagerfugen:
Die Lagerfuge des Mauerwerks ist die horizontale Fuge. Die Fugendicke ist an das
Baurichtmaß angepasst, wodurch sich folgendes Sollmaß ergibt:
Höhe Lagerfuge + Höhe Stein = Schichthöhe = n x 12,5 cm
Übliche Sollmaße der Lagerfugendicke: Dünnbettmörtel (DM): 2 mm
Normalmörtel (NM): 12 mm
Stoßfugen:
Die Stoßfugen sind die vertikalen Fugen des Mauerwerks. Die Sollmaße der
Stoßfugenbreite betragen üblicherweise:
- bei Steinen mit Nut- und Feder-System 2 mm (i.d.R. ohne
Stoßfugenvermörtelung).
- bei glatten Steinen 10 mm (i.d.R. mit Stoßfugenvermörtelung).
Stoßfugenbreiten > 5 mm sind nach DIN 1053-1 beidseitig an der Wandoberfläche
mit Mörtel zu schließen. Im statischen Sinn als vermörtelt gilt eine Stoßfuge dann,
wenn mindestens die halbe Wanddicke vermörtelt ist.
Mörtel:
Man unterscheidet je nach Eigenschaft und Verwendungszweck 3 Mörtelarten:
- Dünnbettmörtel (DM), Größtkorn = 1 mm, Fugen bis max. 3 mm Dicke.
- Leichtmörtel (LM), Trockenrohdichte < 1,5 kg/m³.
- Normalmörtel (NM), Trockenrohdichte >= 1,5 kg/m³.
Die Unterteilung in Mörtelgruppen (DIN V 18580) oder Mörtelklassen (DIN EN 998-2)
erfolgt in erster Linie auf Grund der Festigkeit.
Steinrohdichteklasse (RDK):
Die Steinrohdichte wird in kg/dm³ angegeben und liegt i.d.R. zwischen 0,35 und 2,4
kg/m³. Im Allgemeinen wird über die RDK eine Zuordnung zur SFK gemacht.
Steinfestigkeitsklasse (SFK):
Die SFK wird in N/mm² (MN/m²) angegeben und liegt zwischen 2 und 60. Übliche in
der Praxis vorkommende Festigkeiten sind 2 (Porenbeton), 6, 12 und 20.
Rezeptmauerwerk(RM):
Um die unendliche Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten von Mörtel und Steinen zu
standardisieren, wurde ein sog. Rezeptmauerwerk eingeführt, das die
charakteristische Druckfestigkeit für bestimmte Kombinationen von Mörtelgruppen
und Steinfestigkeitsklassen festlegt.
Die Sicherheitsfaktoren γF auf der Lastseite nach DIN 1055-100 sind bekannt:
Für Hochbauten mit Stahlbetondecken, die mit einer charakteristischen Nutzlast von
qk <= 2,5 kN/m² belastet sind, darf im Grenzzustand der Tragfähigkeit die
maßgebende Belastung vereinfacht folgendermaßen ermittelt werden:
N Ed = 1,4 ⋅ (∑ N Gk + ∑ N Qk )
Die Sicherheiten γM auf der Materialseite werden in der jeweiligen Norm, also hier die
DIN 1053-100, festgelegt:
Plattenbeanspruchung:
Hauptsächlich in Form von Wind oder Erddruck (Keller).
Scheibenbeanspruchung:
Vertikale Belastung hauptsächlich aus Decken (Standardfall).
Horizontale Belastung hauptsächlich aus Wind oder Erddruck (Auflager aus der
Plattenbeanspruchung von Querwänden) oder als Knickaussteifung von
Querwänden.
Tragende Wände:
Tragende Wände werden überwiegend auf Druck beansprucht und werden zum
Abtrag von vertikalen Lasten (hauptsächlich aus Decken) und von horizontalen
Lasten (z.B. aus Wind oder Erddruck) herangezogen.
Aussteifende Wände:
Aussteifende Wände dienen der Gebäudeaussteifung oder der Knickaussteifung von
Wänden über eine Scheibenwirkung.
Auszusteifende Wände:
Auszusteifende Wände sind Wände, die durch Anordnung von Querwänden besser
gegen horizontale Lasten (z.B. Erddruck) oder Knicken gesichert sind, d.h. sie sind in
der Regel 3- oder 4-seitig gehalten, was zu einer günstigeren Berechnung z.B zu
einer Reduzierung der Knicklänge führt.
3 Bauliche Durchbildung
DIN 1053-100 regelt ausschließlich die Berechnung von Mauerwerk unter
Verwendung des Teilsicherheitskonzepts. Bauliche Durchbildung und Bauausführung
werden weiterhin durch die DIN 1053-1 geregelt. Das bedeutet, dass beide bis auf
weiteres parallel gültig bleiben.
Es werden hier nur 3 wichtige Punkte angesprochen. Ansonsten sei auf die DIN
1053-1 verwiesen.
Ringanker (Zugglieder):
Alle Aussteifungswände von Bauwerken müssen unter folgenden Bedingungen
Ringanker erhalten:
Mehr als 2 Vollgeschosse
Länge > 18 m
Wände mit großen Öffnungen
Bei schlechten Baugrundverhältnissen
Funktionen von Ringankern sind:
Zusammenhalten der tragenden Wände.
Aufnahme von Randzugkräften in den Deckenscheiben.
Weiterleitung von Aussteifungskräften auf die Wandscheiben.
Die Ringanker sind für eine Zugkraft von mindestens Fk = 30 kN zu bemessen und
mit mindestens 2 Ø 10 zu bewehren.
Ringbalken (Biegebalken):
Ringbalken dienen im Wesentlichen der Aufnahme von Horizontallasten (Wind,
Erddruck) und der horizontalen Halterung am Wandkopf, z.B. bei fehlender
Scheibenwirkung (Holzbalkendecken) oder bei gleitender Deckenlagerung zwecks
Vermeidung von Zwang.
Eine genaue Ermittlung der aus Decken auf Wände und Unterzüge weiterzuleitenden
Lasten ist im Allgemeinen nur mit Hilfe von FEM-Programmen machbar und relativ
aufwändig. Für die Praxis ist es meist ausreichend, diese Lasten in Form von
Lasteinzugsflächen zusammen zu stellen. Diese Lasteinzugsflächen können z.B.
mittels CAD sehr einfach nach dem folgenden Prinzip konstruiert werden.
Unter der Voraussetzung, dass die Durchlaufwirkung einer Platte wie eine
Randeinspannung interpretiert werden kann, kann bei 2 sich schneidenden
Lagerlinien die Lastfläche folgendermaßen auf diese beiden Lagerlinien aufgeteilt
werden:
Die folgenden Beispiele für die Lastermittlung auf Wände oder Unterzüge unter
Decken verdeutlicht diese Vorgehensweise:
Für den Standardfall von rechteckigen Deckenfeldern kann die Aufteilung direkt aus
der folgenden Zusammenstellung abgelesen werden:
Wenn keine offensichtlich ausreichende Anzahl von längs und quer aussteifenden
Wänden vorhanden ist, dann ist ein Nachweis der Gesamtaussteifung zu führen. Die
wesentlichen Belastungen hierbei resultieren aus den üblicherweise vorhandenen
horizontalen Einwirkungen:
1
Schiefstellung φ: ϕ=
100 ⋅ hG
Die Aufteilung auf die einzelnen aussteifenden Wände innerhalb des Geschoßes
erfolgt durch eine Aussteifungsberechnung (vgl. nächstes Kapitel).
5 Räumliche Stabilität
Nach DIN 1053 müssen alle horizontalen Lasten (Wind, Erddruck, Erdbeben, H-
Lasten aus Schiefstellung) sicher in den Baugrund abgleitet werden. Wenn Gebäude
auf Grund ihrer Größe durch Fugen unterteilt sind, dann muss jeder Gebäudeteil für
sich betrachtet werden. Mauerwerksbauten mit üblichen Abmessungen besitzen im
Normalfall eine Vielzahl von aussteifenden Wandscheiben, weswegen in solchen
Fällen auf einen Nachweis verzichtet werden kann, wenn die folgenden Bedingungen
eingehalten sind:
Die Decke wirkt wie eine steife Scheibe. Ersatzweise können statisch
nachgewiesene Ringbalken angeordnet werden.
Alle tragenden und aussteifenden Wände sind mit der Decke kraftschlüssig
verbunden (z.B. per Reibung bei einer Stahlbetondecke oder mit Zugankern
bei einer Holzbalkendecke).
Es ist offensichtlich, dass die vorhandenen Längs- und Querwände
ausreichend sind und ohne größere Schwächungen und Versprünge bis zu
den Fundamenten durchgehen.
Nk Nk
hG ⋅ ≤ 0,6 für n ≥ 4 bzw. hG ⋅ ≤ 0,2 + 0,1⋅ n für n < 4
EI EI
Bei genau 3 Wandscheiben ist die Aussteifung statisch bestimmt, so dass die
Horizonalkräfte auf die Wandscheiben ausschließlich durch das Gleichgewicht
(Summe H/V/M = 0) bestimmt werden können (vgl. folgendes Bild).
Für die Berechnung der Horizontalkräfte auf die Wandscheiben werden in der Praxis
vereinfachende auf der sicheren Seite liegende Annahmen getroffen:
Die aussteifenden Wandscheiben werden als in ein Fundament eingespannte
Kragarme modelliert.
Stützen und Wände quer zur Beanspruchungsrichtung werden wegen ihrer
geringen Biegesteifigkeit nicht mitgerechnet.
Die Deckenscheiben und die nicht mit tragenden Stützen und Wände werden
als gelenkig angeschlossen betrachtet.
Die Torsionssteifigkeit der einzelnen Wände ist vernachlässigbar klein.
Die Dicke der Mörtelfuge hat daher einen signifikanten Einfluss auf die
Gesamttragfähigkeit des Mauerwerks. Dies kann man an den in der DIN
angegebenen Festigkeiten erkennen: Bei gleicher SFK erzielt man mit
Dünnbettmörtel eine wesentlich höhere Tragfähigkeit des Mauerwerks wie mit
Normalmörtel.
Falls bei einer Zulassung noch keine neuen Werte fk vorliegen, kann eine
Umrechnung aus den alten σ0-Werten erfolgen: f k = α ⋅ γ Gl ⋅ σ 0 η = 3,14 ⋅ σ 0
Dauerstandsfaktor η = 0,85 Globaler Sicherheitsfaktor γGl = 2,0
Umrechnung von hk/d = 10 auf hk/d = 0: α = 4/3
Eine Zug- oder Biegezugfestigkeit senkrecht zur Lagerfuge darf bei der
Bemessung von Mauerwerk nach DIN 1053 grundsätzlich nicht angesetzt werden.
Der Maximalwert der Zugspannung parallel zur Lagerfuge wird erreicht, wenn
entweder der Stein oder der Mörtel in der Lagerfuge versagt.
Die vom Mörtel aufnehmbare Schubspannung τ wird beeinflusst durch eine evtl.
vorhandene Druckspannung σD senkrecht zur Lagerfuge, so dass sich die
Zugfestigkeit fx2 in der Lagerfuge aus der Haftscherfestigkeit fvk0 und einem
Reibungsanteil zusammensetzt: f x 2 = ( f vk 0 + μ ⋅ σ D ) ⋅
ü
h
Mit dem Überbindemaß ü = 0,4h und dem Reibungsbeiwert μ = 0,6 ergibt sich der
charakteristische Wert der Zug/Biegezugfestigkeit parallel zur Lagerfuge unter
Beachtung der max. Steinzugfestigkeit max fx2: f x 2 = 0,4 ⋅ f vk 0 + 0,24 ⋅ σ Dd ≤ max f x 2
Steinfestigkeitsklasse 2 4 6 8 12 20 >=28
max fx2 (MN/m²) 0,02 0,04 0,08 0,10 0,20 0,30 0,40
6.3 Schubfestigkeit
Die Schubfestigkeit fvk ist eine wichtige Größe für die Beurteilung der
Querkrafttragfähigkeit von Mauerwerk, die insbes. beim Standsicherheitsnachweis
von Aussteifungswänden und Kellerwänden zum Tragen kommt.
6.3.1 Scheibenschub
Die Schubfestigkeit unter Scheibenbeanspruchung bestimmt sich an dem von
Mann/Müller entwickelten Versagensmodell aus dem Gleichgewicht an einem
Einzelstein. Eine Übertragung von Schubspannungen über die Stoßfuge wird hierbei
aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen:
Die Schubfestigkeit wird erreicht, wenn entweder die Steine (auf Zug oder Druck)
oder der Mörtel (auf Schub) versagen:
fvk = Schubfestigkeit
fbk = charakteristischer Wert der Steindruckfestigkeit (SFK)
fbz = Steinzugfestigkeit
σ Dd
Genaueres Verfahren: f vk = f vk 0 + 0,4 ⋅ σ Dd ≤ 0,45 ⋅ f bz ⋅ 1 + ≤ f d − σ Dd
f bz
6.3.2 Plattenschub
Somit ergibt sich für den Nachweis bei Plattenschub (sowohl im vereinfachten wie
auch im genauern Verfahren) die folgende Gleichung: f vk = f vk 0 + 0,6 ⋅ σ Dd
6.4 Verformungseigenschaften
In der folgenden Tabelle 3 der DIN 1053-100 sind die wesentlichen Kennwerte
zusammengestellt:
7.1 Anwendungsvoraussetzungen
Der Nachweis im Grenzzustand der Tragfähigkeit erfolgt wie üblich durch den
Vergleich der unter Berücksichtung aller möglichen Lastfallkombinationen
ungünstigsten Bemessungswerte der einwirkenden und der aufnehmbaren
Normalkraft: N Ed ≤ N Rd = Φ ⋅ A ⋅ f d mit f d = η ⋅ f k γ M
Die Knicklänge hk für 2-seitig gehaltene Wände erfolgt vereinfacht mit dem
Knicklängenbeiwert β gemäß der folgenden Tabelle zu hk = β ⋅ hs
β ⋅ hs
3-seitig gehaltene Wand: b´≤ 15 ⋅ d hk = ≥ 0,3 ⋅ hs
⎛ β ⋅ hs ⎞
2
1+ ⎜ ⎟
⎝ 3 ⋅ b´ ⎠
b´ = Abstand vom freien Rand zur Wandmitte der aussteifenden Wand
β ⋅ hs
4-seitig gehaltene Wand: b ≤ 30 ⋅ d hs ≤ b : hk = hs > b : hk = b
⎛ β ⋅ hs ⎞ 2
2
1+ ⎜ ⎟
⎝ b ⎠
b = Abstand der Wandmitten der aussteifenden Wände
1 + 2 ⋅ N od N ud
Frei stehende Wand (Kragarm): hk = 2 ⋅ hs ⋅
3
hk
Schlankheit einer Wand ≤ 25
d
Abminderungsfaktoren Φi
e
Φ1 = 1 − 2 ⋅
l
M
mit e = Ed
N Ed
Bei Platten: l = d
2
⎛h ⎞
Φ 2 = 0,85 − 0,0011⋅ ⎜ k ⎟
⎝d ⎠
Nachweise bei überwiegend zentrisch belasteten Wänden und Pfeilern (Bild a):
Bei zentrischer Belastung ist in der Regel die Wandmitte (Knicken) oder der Wandfuß
(Regelbemessung) maßgebend. Vernachlässigt man die geringe Zunahme der
Normalkraft infolge des Wandeigengewichts von der Mitte bis zum Wandfuß, dann
kann man den Nachweis prinzipiell am Wandfuß führen:
Der Einfluss einer planmäßigen Exzentrizität um die starke Achse wird durch den
Abminderungsbeiwert Φ1 erfasst (vgl. oben). In der Regel sind hier ebenfalls die
Nachweise in Wandmitte (Knicken) oder am Wandfuß (Regelbemessung)
maßgebend.
Achtung: Eine Multiplikation von Φ1 mit Φ3 am Wandfuß oder Wandkopf ist hingegen
nicht erforderlich!
Der Nachweis der Querkraft im Grenzzustand der Tragfähigkeit gilt sowohl für Platten
1 f 1 f
wie auch für Scheiben: VEd ≤ VRd = ⋅ Ac ⋅ vk ≤ ⋅ A ⋅ vk
c γM c γM
Ac = Überdrückte Querschnittsfläche bei linearem Materialverhalten
A = Querschnittsfläche der gesamten Wand
Die Schub- und Normalspannungsverteilung ist unter der Annahme eines linear-
elastischen Materialverhaltens zu ermitteln. Die folgenden Bilder zeigen die
Spannungsverteilungen für einen ungerissenen und einen gerissenen
Wandquerschnitt:
Für den Nachweis von Windscheiben (ohne Erddruck) darf wegen der kurzen
Lasteinwirkungsdauer die Querkrafttragfähigkeit wie folgt erhöht werden:
4 1 f 9 1 f
Für Windscheiben: VEd ≤ VRd = ⋅ ⋅ Ac ⋅ vk ≤ ⋅ ⋅ A ⋅ vk
3 c γM 8 c γM
Die Fuge unter der seltenen Lastkombination darf maximal bis zur Mitte
klaffen (e <= l/3):
Die Randdehnung auf der Zugseite darf bei seltener Lastkombination nicht
größer als 10-4 werden, wenn die Haftscherfestigkeit fvk0 beim
Querkraftnachweis in Rechnung gestellt wird.
Wenn die Haftscherfestigkeit fvk0 beim Querkraftnachweis nicht angesetzt wird
(fvk0 = 0!), dann darf die Randdehnung auf der Zugseite bei häufiger
Lastkombination nicht größer als 10-4 werden
Durch einsetzen der Randspannung σD für einen gerissenen Querschnitt ergibt sich
σ ⎛ l ⎞
die Randdehnung: εR = D ⋅⎜ − 1⎟
Ek ⎝ 3 ⋅ c ⎠
Der o.g. E-Modul gilt näherungsweise, der genaue Wert ist der Tabelle für die
Verformungseigenschaften aus der DIN 1053-100 zu entnehmen.
Die DIN 1053-100 lässt auch eine genauere Ermittlung des Erhöhungsfaktors α über
das Verhältnis a1/l1 zu, wenn e <= d/6 und A1 <= 2d² eingehalten sind:
Die DIN 1053-100 erlaubt es alternativ, die maximale und die minimale Normalkraft
am Wandkopf oder in Höhe der halben Erdanschüttung nachzuweisen:
γ ⋅h ⋅h 2
Nachweis bei he/2: N1,Rd = f d ⋅ d 3 ≥ max N1,Ed N1,lim,d = e s e ≤ min N1,Ed
20 ⋅ d
10 Literatur
Eine Umfangreiche Sammlung von Fachbeiträgen zum Thema Mauerwerk zu allen
denkbaren Themen kann unter den folgenden Links gefunden werden:
www.kalksandstein.de
www.poroton.de
www.ziegel.de