Beton Norm

Neue Normengeneration für den Betonbau

Überblick zur SN EN 206-1:2000

Informationsveranstaltung für Bauingenieure

Donnerstag, 6. März 2003 im Technopark Zürich
Dr.-Ing. Thomas Henoch, Holcim (Schweiz) AG

1
VERBAND SCHWEIZERISCHER TRANSPORTBETONWERKE (VSTB)
Auch mit der SN EN 206-1:2000 gilt:
Beton bleibt Beton
Die neue Normengeneration definiert jedoch

veränderte Inhalte und Regeln für alle am
Betonbau Beteiligten. 2
Neue Normengeneration für Bauwerke
3
Bauwerke ⇒ Betonbauwerke ⇒ Betone ⇒ ....
Alle Bauwerke
Eurocode 1: Grundlagen der Tragwerksplanung und
Einwirkungen auf Tragwerke
SIA 260
SIA 261
Betonbauwerke
Eurocode 2: Planung von Stahlbeton- und
Spannbetontragwerken
SIA 262
Beton SIA 262/1

EN 206-1:Beton Teil 1: Festlegung, Eigenschaften,
Herstellung und Konformität
SN EN 206-1:2000
4
Beziehungen zwischen EN 206-1und Normen für die Bemessung
und Ausführung sowie Ausgangsstoffe und Prüfnormen
Betonbauwerk
EN .......
Normen für Beton- und
Fertigbauteile
EN 1992 (Eurocode 2) EN 206-1 EN 13670-1

Bemessung von Ausführung von
Betonbauwerken Beton Betonbauwerken
EN 197
Zement
EN 12350 EN 450
Prüfung von Frischbeton Flugasche für Beton
EN 12390
Prüfung von Festbeton EN 13263
Silikastaub für Beton
EN 13791
EN 934-2
Nachweis der
Zusatzmittel für Beton
Betonfestigkeit in
Bauwerken von
EN 12620
Betonbauwerken
Gesteinskörnungen für Beton
EN 13055-1
EN 12504 Gesteinskörnung für
Prüfung von Beton Leichtbeton
im Bauwerk
EN 1008
Zugabewasser für Beton
EN 12878
Pigmente
5
6
SN EN 206-1:2000
NaV
Nationales Vorwort
NA
Nationaler Anhang
EN 206-1:2000
SN EN 206-1:2000 7
Verbindlichkeit der Normen
Achtung: Normensysteme sind geschlossene Systeme
1. Jan. 2003
SN EN 206-1:2000
1. Juli 2004
Anhang C: SN EN 206-1:2000
??? 2003 1. Juli 2004
SIA 262 Betonbau

SIA 262/1 Betonbau – Ergänzende Festlegungen
30. Juni 2004
SIA 162 Betonbauten vor 1. Juli 2004 begonnene Bauwerke

SIA 162/1 Materialprüfung
8
SN EN 206-1:2000 im Überblick
9
SN EN 206-1: Inhaltsverzeichnis
1. Anwendungsbereich
2. Normative Verweisungen
3. Begriffe, Symbole und Abkürzungen
4. Klasseneinteilung
5. Anforderungen an Beton und Nachweisverfahren
6. Festlegungen des Betons
7. Lieferung von Frischbeton
8. Konformitätskontrolle und Konformitätskriterien
9. Produktionskontrolle
10. Beurteilung der Konformität
11. Bezeichnung für Beton nach Eigenschaften
Anhänge A bis K
10
SN EN 206-1: Wesentliche Neuerungen
1. Betonarten und Verantwortlichkeit
2. Klasseneinteilungen, Expositionsklassen, Grenzwerte
Zusammensetzung, k-Wert Ansatz
3. Definition der Betonfestigkeitsklassen
4. Konsistenzklassen und Zielwert der Konsistenz
5. Neue Anforderung Lieferung und Dokumentation ⇒
neue Lieferscheine ⇒ neue Bezeichnungen
6. Veränderte Konformitätsnachweise
7. Überwachung und Zertifizierung der
Produktionskontrolle
11
12
Betonarten EN 206-1
Beton EN 206-1
Beton nach Beton nach

Eigenschaften Standardbeton
Zusammensetzung
nicht in der
Schweiz
13
Betonarten SN EN 206-1:2000
Beton SN EN 206-1:2000

Eigenschaften Zusammensetzung
14
Betonarten und Verantwortlichkeiten
Ausschreibender ⇔ Betonhersteller ⇔ Verwender
Festlegung des als Beton nach
Möglichkeiten als Beton nach
in EN 206-1
Betons Eigenschaften Zusammensetzung
Beton festzulegen.
Festlegung der Verfasser Verfasser
Anforderungen Ausschreibender Ausschreibender
Festlegung Beton- Hersteller Verfasser
zusammensetzung
Erstprüfung Hersteller Verfasser
Produktionskontrolle Hersteller Hersteller
Konformität Hersteller Hersteller / Verfasser
Einbringen Verwender Verwender
Zertifizierung Überwachungsstelle Überwachungsstelle
15
Was bedeutet Festlegung des Betons ?
Die endgültige Zusammenstellung der
Anforderungen an den Beton wird in der
SN EN 206-1 als "Festlegung" bezeichnet.

Bei Transportbeton muss der Käufer

die Festlegungen treffen und
diese dem Hersteller vorgeben.
16
Festlegung von Beton - geforderte Angaben
Beton SN EN 206-1

⇐ zwingend ⇒
Grundlegende Grundlegende
Anforderungen Anforderungen
⇐ nur falls erforderlich ⇒
Zusätzliche Zusätzliche
17
6. Festlegung des Betons
6.1 Allgemeines
6.2 Festlegung für Beton nach Eigenschaften
6.2.1 Allgemeines
6.2.2 Grundlegende Anforderungen
6.2.3 Zusätzliche Anforderungen
6.3 Festlegung für Beton nach Zusammensetzung
6.3.1 Allgemeines
6.3.2 Grundlegende Anforderungen
6.3.3 Zusätzliche Anforderungen
6.4 Festlegung für Standardbeton
18
6.2.2 und 6.3.2 Grundlegende Anforderungen

SN EN 206-1 SN EN 206-1
Druckfestigkeitsklasse
Expositionsklasse
Nennwert Grösstkorn Nennwert Grösstkorn ggf.
Sieblinie
Klasse Chloridgehalt Klasse Chloridgehalt
Gesteinskörnung
Konsistenzklasse oder w/z-Wert oder Konsistenz-

Zielwert der Konsistenz klasse bzw. Zielwert
19
Grundlegende Anforderungen (Fortsetzung)

Zementgehalt
Zementart und
Festigkeitsklasse
Art und Menge Zusatz-
mittel / Zusatzstoffe
Herkunft Zusatzmittel /
Zusatzstoffe
20
Beton nach
Eigenschaften
NPK-Beton
Die Arbeitsgruppe der Schweizerischen Zentralstelle für
Baurationalisierung (CRB) ist dem VSTB Vorschlag
gefolgt, "Einheitsbetone" als "Beton nach Eigenschaften"
zu definieren vollumfänglich gefolgt.
Alle Normenpositionskataloge, die in Zukunft Beton
enthalten, werden die vom VSTB vorgeschlagenen
NPK-Betone der Transportbetonwerke enthalten.
NPK-Betone sind geschlossene Positionen und nicht

veränderbar.
NPK-Betone sind eine Erleichterung für den Planer.
21
Festlegung von Beton nach Eigenschaften-
als NPK-Beton
Beton SN EN 206-1
Beton nach
Eigenschaften
zwingend
Grundlegende
Anforderungen
NPK-Betone
22
NPK-Betone der schweiz. Transportbetonwerke
(Stand 05.09.2002)
23
24
Expositionsklassen und
Grenzwerte für Beton nach Eigenschaften
Expositionsklassen Einwirkungen Expositionsklassen
Beton Beton
Widerstand
25
4.1 Expositionsklassen
Was sind Expositionsklassen ?
Æ Sie beschreiben den Angriff der Umwelt auf den Beton.
Æ Expositionsklassen beziehen sich somit auf die
Umweltbedingungen.
Wie wird der Beton beansprucht?
Angriff auf die Bewehrung Schädigung des Betongefüges
Meerwasser S F Frost (mit/ohne Taumittel)
Chloride D 0 A chemischen Angriff
Karbonatisierung C M Verschleiss (nicht CH)
26
X0 kein Korrosions- oder Angriffsrisiko
XC Bewehrungskorrosion, Karbonatisierung (engl. carbonatisation)
XD Bewehrungskorrosion, Chloride (engl. deicing salt)
XS Bewehrungskorrosion, Meerwasser (engl. sea water)
XF Frostangriff, mit und ohne Taumittel (engl. freeze)
XA Betonkorrosion durch chemischen Angriff (engl. chemical acid)
27
Überblick über die Expositionsklassen:
Intensität
XC XD XF XA
X0 XC1 XD1 XF1 XA1

XC2 XD2 XF2 XA2
XC3 XD3 XF3 XA3
XC4 XF4
28
4.1 Expositionsklassen:
Beton mit Bewehrung:

sehr trocken
X0 Beton ohne Bewehrung: alle
Expositionsklassen ausser Frost /
chem. Angriff
• Keine Anwendungsmöglichkeiten
in der Schweiz
• Verwendung von Magerbeton
29
4.1 Expositionsklassen: Karbonatisierung

XC1 trocken oder ständig nass
• Beton in Gebäuden mit geringer

Luftfeuchtigkeit
(z.B. Bauteile Innenräume, Wohnungen)
• Beton, der ständig in Wasser /

Grundwasser getaucht ist
30

XC2 nass, selten trocken
• langzeitig benetzte Oberflächen

(z.B. Teile von Wasserbehältern, Becken)
• häufig Gründungsbauteile
31

XC3 mässige Feuchte
• Beton in Gebäuden mit mässiger bis hoher

Luftfeuchtigkeit (z.B. offene Hallen,
Feuchträume, Hallenbäder etc.)
• Beton im Freien, vor Regen geschützt
32

XC4 wechselnd nass und trocken
• wasserbenetzte Oberflächen, die nicht der

Klasse XC2 zuzuordnen sind
• Aussenbauteile mit direkter Bewitterung
33
4.1 Expositionsklassen: Chloride

XD1 mässige Feuchte
• Betonoberflächen, die chloridhaltigem

Sprühnebel ausgesetzt sind
(Sprühnebelbereich von Verkehrsflächen)
34
4.1 Expositionsklassen: Chloride

XD2 nass, selten trocken
• Schwimmbäder
• Beton, der chloridhaltigen Industrie-

abwässern ausgesetzt ist
35
4.1 Expositionsklassen: Frostangriff
mässige Wassersättigung
XF1 ohne Taumittel
• senkrechte Betonoberflächen,
die Regen und Frost ausgesetzt sind
36
mässige Wassersättigung
XF2 mit Taumittel
• senkrechte Betonoberflächen von

Strassenbauwerken, die taumittelhaltigem
Sprühnebel, Regen und Frost ausgesetzt
sind
37
hohe Wassersättigung
XF3 ohne Taumittel
• horizontale Betonoberflächen,
die Regen und Frost ausgesetzt sind
38
hohe Wassersättigung
XF4 mit Taumittel
• Strassendecken und Brückenplatten, die

Taumitteln ausgesetzt sind
• horizontale Betonoberflächen, die

taumittelhaltigen Sprühnebeln und Frost
ausgesetzt sind
39
4.1 Expositionsklassen: chemischer Angriff
chemisch schwach angreifende

XA1 Umgebung nach Tabelle 2
z.B. Kläranlagen, Jauchegruben
chemisch mässig angreifende

z.B. Bauteile in sulfathaltigem Grund-
wasser, betonangreifenden Böden
chemisch stark angreifende

z.B. Industrieabwasseranlagen,
Gärfuttersilos
40
4.1 Expositionsklassen: chemischer Angriff
Auszug aus Tabelle: Werte für Grundwasser
chemisches
Merkmal XA1 XA2 XA3
SO42- (Sulfat) mg/l ≥200 und ≤600 >600 und ≤3000 >3000 und ≤6000
pH-Wert ≤6.5 und ≥5.5 <5.5 und ≥4.5 <4.5 und ≥4.0
>100 bis zur

CO2 angreifend mg/l ≥15 und ≤40 >40 und ≤100
Sättigung
NH4+(Ammonium) ≥15 und ≤30 >30 und ≤60 >60 und ≤100
mg/l
Tabelle 2: Grenzwerte für die Expositionsklassen XA bei chemischem Angriff
41
Expositionsklassen und
Grenzwerte für Beton nach Eigenschaften
Expositionsklassen Einwirkungen Expositionsklassen
Beton Beton
Widerstand
42
Anhang F: Empfehlungen für Grenzwerte der
Betonzusammensetzung (informativ)
Expositionsklassen
Kriterien
Grenzwerte für den Beton
43
Tabelle NA.3 Anforderungen an die Zusammensetzung und
Eigenschaften von Beton Dmax32 mm (normativ)
Expositionsklassen
Kriterien Grenzwerte
Prüfung Prüfverfahren Prüfverfahren
Zulässige Zementarten
44
Tabelle NA.3
Kriterien Zusammensetzung des Beton (normativ)
Expositionsklassen
Zusammensetzung
Maximaler w/z-Wert [-]
des Betons
Mindestzementgehalt a) [kg/m3]
Mindestluftgehalt [Vol.-%]
45
Tabelle NA.3
Prüfungen/spezielle Prüfverfahren (normativ)
Expositionsklassen
Der Konformitätsnachweis ist wie folgt
zu führen:
¾ Grenzwerte der Betonzusammen-
setzung gemäss Tabelle NA.3 und
Tabelle NA.4
¾ Prüfungen gemäss Tabelle NA.3
¾ A: Wasserleitfähigkeit
¾ B: Chloridwiderstand
¾ C: Frost-Tausalz-Widerstand
Prüfungen müssen durchgeführt werden
Im Moment keine Grenzwerte festgelegt

Grenzwerte nach Auswertung der Erfahrungen
46
Tabelle NA.3
Zulässige Zementarten (normativ)
Expositionsklassen
Zemente
CEM I Einsatz bei alle Expositionsklassen
CEM II/A-LL eingeschränkter Einsatz (' XF2, XF4)
CEM II/B-LLd) eingeschränkter Einsatz (' XC4, XD, XF)
CEM II/A-D Einsatz bei alle Expositionsklassen
CEM II/A-S eingeschränkter Einsatz (' XF2, XF3, XF4)
CEM III/A eingeschränkter Einsatz (' XF2, XF4)
CEM III/B eingeschränkter Einsatz (' XF2, XF3, XF4)

47
Tabelle NA.3
Andere Anforderungen (normativ)
Expositionsklassen
SN EN 12620 enthält Anforderungen an die

Gesteinskörnungen
48
Was regelt der k-Wert-Ansatz ?
Der k-Wert-Ansatz erlaubt es, Zusatzstoffe des Typs II im Beton zu

berücksichtigen,
durch Anrechnung auf den Mindestzementgehalt
durch Austausch des Begriffes ”Wasserzementwert”

durch ”Wasser/(Zement + k * Zusatzstoff)-Wert”
w/zeq Äquivalenter Wasserzementwert
nur bei CEM I darf k-Wert-Ansatz erfolgen

49
Beispiel Flugasche nach EN 450
berücksichtigen.
Zusatzstoff Typ II
Anrechnung auf Anrechnung

Mindestzementgehalt beim w/zeq- Wert
Flugasche EN 450
fred= k *(zmin-200) [kg/m3] f cal ≤ 0.33 z

z + fred ≥ zmin w/(z + k* fcal) = w/zeq
CH: nur CEM I, k = 0.4

50
Beispiel Silikastaub prEN 13263
berücksichtigen.
Zusatzstoff Typ II
Anrechnung auf Anrechnung

Mindestzementgehalt beim w/zeq- Wert
Silikastaub pr EN 13263
dred ≤ 0.11 z dcal ≤ 0.11 z

z + dred ≥ zmin w/(z + k* dcal) = w/zeq
CH: nur CEM I, k = 1.0

51
k-Wert-Ansatz Flugasche (Beispielrechnung)
XC2 XC3 XC4 XD1 XD2 XD3 XF1 XF2 XF3 XF4
w/zmax 0.65 0.6 0.5 0.5 0.5 0.45 0.5 0.5 0.5 0.45
0.4 ( zmin-200)
Mindestzementgehalt ohne Flugasche z min 280 280 300 300 300 320 300 300 300 340
auf zmin anrechenbare Flugasche f 32 32 40 40 40 48 40 40 40 56

Der Mindestzementgehalt darf höchstens um
0.4 x (Mindestzementgehalt
x 0.4 Mindestzementgehalt mit Flugasche zminf 248 248 -260200) kg/m
260 260 272 2603 260 260 284
verringert
auf w/zeq anrechenbare Flugasche f werden.
13 13 16 16 16 19 16 16 16 22
Der k-Wert berücksichtigt Zusatzstoffe des Typs II durch
Austausch
( zminf + 0.4*f ) für w/zeq des Begriffes "w/z-Wert" durch den
261 261 276 276 276 291 276 276 276 306
"Wasser/(Zement + k * Zusatzstoff)-Wert".
wmax für w/zmax 164 151 132 132 132 125 132 132 132 132
Die Nutzung des k-Wert Ansatzes wird damit zu einem Optimierungsproblem (Zement
- Flugasche - Zusatzmittel), da der auf den äquivalenten Wasserzementwert w/zeq
anrechenbare Flugaschegehalt mit Faktor 0.4 bewertet wird.
52
53
4.3.1 Druckfestigkeitsklassen
Druckfestigkeits- Charakteristische
klassen Mindestdruckfestigkeit
von Zylindern f ck,cyl
C8/10 8 10 Charakteristische
C12/15 12 15 Mindestdruckfestigkeit
C16/20 16 20 von Würfeln f ck,cube
C20/25 20 25
C25/30 25 30
C30/37 30 37 Hochfeste Betone
C35/45 35 45 C60/75 60 75
C40/50 40 50 C70/85 70 85
C45/55 45 55 C80/95 80 95
C50/60 50 60 C90/105 90 105
C55/67 55 67 C100/115 100 115
54
4.3.1 Druckfestigkeitsklassen
Druckfestigkeits- Charakteristische
klassen für Mindestdruckfestigkeit
Leichtbetone von Zylindern f ck,cyl
LC8/9 8 9
LC12/13 12 13 Charakteristische
LC16/18 16 18 Mindestdruckfestigkeit
LC20/22 20 22 von Würfeln f ck,cube
LC25/28 25 28
LC30/33 30 33
LC35/38 35 38 Hochfeste Leichtbetone
LC40/44 40 44
LC45/50 45 50 LC60/66 60 66
LC50/55 50 55 LC70/77 70 77
LC55/60 55 60 LC80/88 80 88
55
Definition der Druckfestigkeitsklassen
SIA 162/1 / SN EN 206-1
SIA 162/1 SN EN 206-1
B 35/25 C25/30
5%-Fraktilwert
mittlere Würfeldruck- der Zylinderdruckfestigkeit
festigkeit (definiert am 15x30-Zylinder)
5%-Fraktilwert
2%-Fraktilwert der der Würfeldruckfestigkeit
Würfeldruckfestigkeit (definiert am 15er-Würfel)
56
Definition der Druckfestigkeitsklassen
SIA 162/1 / SN EN 206-1
5% Mittelwert
2%
SIA 162/1 SN EN 206-1

57
58
4.2.1 Konsistenzklassen
Die SN EN 206-1 kennt vier Verfahren zur Ermittlung

der Konsistenz:
Setzzeit (Vébé)
Setzmass (Slump)
Verdichtungsmass (Walz)
Ausbreitmass
59
4.2.1 Konsistenzklassen Setzmass
SN EN 206-1 Konsistenzbeschreibung
(nicht in der Norm)
Klasse Setzmass in mm
S1 10 bis 40 steif
S2 50 bis 90 plastisch
S3 100 bis 150 weich
S4 160 bis 210 flüssig
S5* > 220 sehr flüssig
* diese Klasse wird nicht empfohlen
60
4.2.1 Konsistenzklassen Verdichtungsmass
(nicht in der Norm)
Klasse Verdichtungsmass
C0* ≥ 1.46 erdfeucht

C1 1.45 bis 1.26 steif
C2 1.25 bis 1.11 plastisch
C3 1.10 bis 1.04 weich
61
4.2.1 Konsistenzklassen Ausbreitmass
(nicht in der Norm)
Klasse Ausbreitmass in mm
F1* < 340 steif

F2 350 bis 410 plastisch
F3 420 bis 480 weich
F4 490 bis 550 sehr weich
F5 560 bis 620 fliessfähig
F6* ≥ 630 sehr fliessfähig

62
8.2.3.2 Konformitätskriterien
Beispiel: Ausbreitmass bei 35 Prüfwerten (AQL= 15%)
Konsistenzbereich
490 mm – 550 mm
Konsistenzklasse F4 -15 +30
475 490 550 580
Grenzabweichung: (Tabelle 19b)

Maximal 10 Werte von 35 im rotem Bereich
Zielwert
Zielwert 500 mm -15 -30 +30 +30

455 470 500 530 560
Zulässige Abweichung (Tabelle 11)

63
64
Lieferung und Dokumentation ⇒
neue Lieferscheine ⇒ Bezeichnungen
Lieferscheine für Transportbeton
Unterschiedliche
Anforderungen für
Beton nach Eigenschaften Beton nach Zusammensetzung
65
7.3 Lieferschein für Transportbeton
Basisangaben

Basisangaben
Zusatzangaben für Zusatzangaben

66
Basisangaben
- Name des Transportbetonwerkes
- Lieferscheinnummer
- Datum und Zeit des Beladens , d.h. Zeitpunkt des

ersten Kontakt zwischen Wasser und Zement
- Kennzeichen des LKW oder Identifikation des

Fahrzeugs
- Name des Käufers
- Bezeichnung und Lage der Baustelle

67
Basisangaben (Fortsetzung)
- Einzelheiten oder Verweise auf die Festlegung, z.B.
Nummer im Listenverzeichnis, Bestellnummer
- Menge des Betons in Kubikmeter
- Konformitätserklärung mit Bezug auf die Festlegung

und SN EN 206-1
- Name oder Zeichen der Zertifizierungsstelle, falls

beteiligt
- Zeitpunkt des Eintreffens des Betons auf der Baustelle
- Zeitpunkt des Beginns und Beendens des Entladens

68
Zusatzangaben Beton nach Eigenschaften

Basisangaben

69
- Festigkeitsklasse
- Expositionsklasse(n)
- Klasse des Chloridgehaltes
- Konsistenzklasse oder Zielwert der Konsistenz
- Grenzwerte der Betonzusammensetzung, falls

festgelegt
70
- Art und Festigkeitsklasse des Zements, falls festgelegt
- Art der Zusatzmittel und Zusatzstoffe, falls festgelegt
- Besondere Eigenschaften falls gefordert
- Nennwert des Grösstkorns der Gesteinskörnung
- Rohdichteklasse oder Zielwert der Rohdichte bei

Leichtbeton oder Schwerbeton
71
Zusatzangaben Beton nach Zusammensetzung

Basisangaben

72
Zusatzangaben Beton nach Zusammensetzung
- Einzelheiten über die Zusammensetzung, z.B.

Zementgehalt und, falls gefordert, Art des
Zusatzmittels
- entweder Wasserzementwert oder Konsistenz durch

Angabe der Klasse oder des Zielwertes, wie festgelegt
- Nennwert des Grösstkorns der Gesteinskörnung
73
74
8.2.1 Konformitätskontrolle für die Druckfestigkeit
Probenahme- und Prüfplan sowie Konformitätskriterien
unterscheiden sich immer nach der;
Kontinuität der
Erstherstellung
Produktion
stetige Herstellung
Zertifizierung in der Beton ohne Zertifizierung

der Produktionskontrolle
Beton mit Zertifizierung
der Produktionskontrolle
75
Mindestprüfhäufigkeit der Probenahme zur
Beurteilung der Konformität
Mindesthäufigkeit der Probenahme a
Erste 50 m3 der Nach den ersten 50 m3 der Produktion

Produktion
Beton mit Beton ohne
Zertifizierung der Zertifizierung der
Erstherstellung Produktions- Produktions-
kontrolle kontrolle
Erstherstellung (bis 3 Proben 1 pro 200 m3 1 pro 150 m3
mind. 35 oder oder
Ergebnisse) 2 pro Produktions- 1 pro Produktions-
woche tag
Stetige Herstellung b 1 pro 400 m3 1 pro 150 m3

(wenn mind. 35 oder oder
woche tag
76
Konformitätskriterien (Erstherstellung)
Prüfergebnisse in der Reihe n>3
Mittelwert von 3 Messwerten fcm > fck + 4 N/mm2
Jedes Resultat fci > fck - 4 N/mm2
77
Beispiel Erstherstellung: C30/37
Kriterium 1
Mittelwert von 3 Messwerten (Würfel) fcm > fck + 4 N/mm2
Prüfresultate 38,2 + 42,4 + 43,6
Mittelwert = 124,2 : 3 = 41,4 3
C30/37.0 + 4 = 41,0
Kriterium 2
Jedes Resultat fci > fck – 4 N/mm2
Angestrebter Wert 37,0 – 4 = 33,0
38,2 3
42,4 3
43,6 3
78
Mindestprüfhäufigkeit der Probenahme zur
Beurteilung der Konformität
Mindesthäufigkeit der Probenahme a
Erste 50 m3 der Nach den ersten 50 m3 der Produktion

Produktion
Beton mit Beton ohne
Zertifizierung der Zertifizierung der
Stetige Herstellung Produktions- Produktions-
kontrolle kontrolle
Erstherstellung (bis 3 Proben 1 pro 200 m3 1 pro 150 m3
mind. 35 oder oder
woche tag
Stetige Herstellung b 1 pro 400 m3 1 pro 150 m3

(wenn mind. 35 oder oder
woche tag
79
Konformitätskriterien (stetige Herstellung)
Mindestanzahl von Prüfergebnissen = 35 ⇒ berechnen σ
Anzahl Prüfergebnisse in der Reihe = 15 ⇒ berechnen S15
Kontrolle Verfahren 1 0.63 σ < S15 < 1.37 σ
Wenn S15 ausserhalb Neuer Schätzwert für σ
Kriterium 1 fcm ≥ fck + 1.48 σ
Kriterium 2 fci ≥ fck - 4
80
Beispiel stetige Herstellung: C25/30
Angenommene Standardabweichung σ 3,50
Resultate 34,8 / 36,2 / 37,4 / 35,9 / 38,7 / 34,8 / 36,2 / 37,4

35,9 / 34,8 / 36,2 / 37,4 / 35,9 / 34,8 / 39,1 = 545,5
Kriterium 1
Mittelwert muss ≥ sein als 30 + (1.48 x 3.50) = 35.18 N/mm2
Mittelwert fcm von „n“ 545,5 : 15 Stk. = 36,40 N/mm2 3
Kriterium 2
fci muss ≥ sein als fck - 4
Jedes einzelne Prüfergebnis 30,0 – 4 = 26,0 N/mm2 3
81
Konformitätsnachweise
Die Konformitätsnachweise für die Druckfestigkeit

verändern sich.
Die Konformität bezüglich der Einhaltung Grenzwerte
für Mindestzementgehalt, maximalen w/z-Wert sowie
weiterer Parameter ist nachzuweisen.
82
83
Anhang C: Bewertung, Überwachung und
Zertifizierung der Produktionskontrolle
Die Produktionskontrolle des Herstellers ist für alle nach
SN EN 206 hergestellten Betone durch eine anerkannte
Überwachungsstelle zu überwachen und zu bewerten
und dann durch eine Zertifizierungsstelle zu
zertifizieren.
84
Bewertung, Überwachung und Zertifizierung der
Produktionskontrolle Konformitäts-
Prüfresultate
kriterien
Konformitätsnachweis
Konformitätserklärung / Lieferschein
2 x Regelüberwachung im Jahr
Überwachungsstelle Überwachungsbericht
Zertifizierungsstelle
85
Bewertung, Überwachung und Zertifizierung der
⇒ Mit Anhang C der SN EN 206-1 wird in der Schweiz eine
Produktüberwachung für Beton eingeführt.
Transportbeton Baustellenbeton Fertigteilwerk

VSTB hat die Gründung einer Überwachungsstelle vorgesehen.
ISO Zertifizierung ist eine Systemüberwachung und keine
Produktüberwachung. 86
87
Bezeichnungsschema
Normenverweis Höchstchloridgehalt
Druckfestigkeitsklasse Konsistenz
Expositionsklassen Nennwert Grösstkorn
Beton nach SN EN 206-1; C25/30; XC4, XF1; Cl 0,20; Dmax32; C2
88
11 Bezeichnung für Beton nach Eigenschaften
Ausschreibung Ausschreibung
nach SIA 162 mit SN EN 206-1
Beispiel 1: Beispiel 1:
Aussenwand, bewittert, Aussenwand, bewittert,
Hochbau Hochbau
NPK C
Beton nach SN EN 206-1
B 35/25 C30/37
0/32 mm XC4, XF1
CEM I 42,5 N Cl 0.10
300 kg/m3 Dmax.32
KR C3
89
Bodenplatte, Grundwasser, Bodenplatte, Grundwasser,
Pumpbeton
Pumpbeton
NPK A
B 35/25 C 25/30
0/32 mm XC1, XC2
Cl 0.10
CEM II/A-LL 32,5 R
Dmax.32
300 kg/m3 C3
KRP WD pumpbar
90
Beton für Brückenplatte Beton für Brückenplatte
NPK F
B 40/30 C 30/37
0/32 mm XF4
CEM I 42,5 N Cl 0.10
320 kg/m3 Dmax.32
KR FT C3
91
Auch mit der SN EN 206-1:2000 gilt:
Beton bleibt Beton
Die neue Normengeneration definiert jedoch

veränderte Inhalte und Regeln für alle am
Betonbau Beteiligten. 92
Ausblick
Die SN EN 206-1 ist als Ergebnis von fast 20 Jahren
Normungsarbeit eine grosse Chance für die am
Betonbau Beteiligten.
Der Beton darf als Baustellenbeton, Transportbeton
oder Beton in einem Fertigteilwerk hergestellt werden.
Mit den verschiedenen Klassen kann der Kunde die
Eigenschaften, die er vom Beton erwartet, genau
beschreiben. Der Transportbetonhersteller setzt diesen
Wunsch mit seinen Fachwissen und den Regelungen
der Norm um.
93
Ausblick
Planen, Ausschreiben und Bestellen des Betons
müssen normenkonform erfolgen (Beton nach
Eigenschaften bzw. Beton nach Zusammensetzung).
Hier sollten auch immer die NPK-Betone ins Auge
gefasst werden.
Das komplexe Kontrollsystem (Produktionskontrolle des
Herstellers, Überwachungsstelle, Zertifizierungsstelle)
schafft Vertrauen und Sicherheit bei der Anwendung
von Beton.
Die Mitglieder des VSTB freuen sich gemeinsam mit
Ihnen neue Herausforderungen im Bauen mit dem
Jahrhundertbaustoff Beton zu bewältigen.
94
Autoren:
Dr. M. Brianza Hupfer AG

Dr. T. Henoch Holcim (Schweiz) AG
M. Knecht jura cement
Dr. C. Pilloux jura cement
M. Rohr Holcim(Schweiz) AG
95
K. Strahm Vigier Cement AG

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Neue Normengeneration für den Betonbau

Überblick zur SN EN 206-1:2000

Informationsveranstaltung für Bauingenieure

Dr.-Ing. Thomas Henoch, Holcim (Schweiz) AG

Beton bleibt Beton

Die neue Normengeneration definiert jedoch

Beton SIA 262/1

EN 1992 (Eurocode 2) EN 206-1 EN 13670-1

??? 2003 1. Juli 2004

SIA 262 Betonbau

30. Juni 2004

SIA 162 Betonbauten vor 1. Juli 2004 begonnene Bauwerke

Beton nach Beton nach

Beton nach Beton nach

Beton nach Beton nach

Bei Transportbeton muss der Käufer

Beton nach Beton nach

⇐ nur falls erforderlich ⇒

Beton nach Beton nach

Konsistenzklasse oder w/z-Wert oder Konsistenz-

Beton nach Beton nach

NPK-Betone sind geschlossene Positionen und nicht

NPK-Betone sind eine Erleichterung für den Planer.

Expositionsklassen Einwirkungen Expositionsklassen

Wie wird der Beton beansprucht?

Angriff auf die Bewehrung Schädigung des Betongefüges

Meerwasser S F Frost (mit/ohne Taumittel)

Chloride D 0 A chemischen Angriff

Karbonatisierung C M Verschleiss (nicht CH)

X0 kein Korrosions- oder Angriffsrisiko

XC Bewehrungskorrosion, Karbonatisierung (engl. carbonatisation)

XD Bewehrungskorrosion, Chloride (engl. deicing salt)

XS Bewehrungskorrosion, Meerwasser (engl. sea water)

XF Frostangriff, mit und ohne Taumittel (engl. freeze)

XA Betonkorrosion durch chemischen Angriff (engl. chemical acid)

Überblick über die Expositionsklassen:

X0 XC1 XD1 XF1 XA1

Beton mit Bewehrung:

• Verwendung von Magerbeton

Beton mit Bewehrung:

• Beton in Gebäuden mit geringer

• Beton, der ständig in Wasser /

Beton mit Bewehrung:

• langzeitig benetzte Oberflächen

Beton mit Bewehrung:

• Beton in Gebäuden mit mässiger bis hoher

• Beton im Freien, vor Regen geschützt

Beton mit Bewehrung:

• wasserbenetzte Oberflächen, die nicht der

• Aussenbauteile mit direkter Bewitterung

Beton mit Bewehrung:

• Betonoberflächen, die chloridhaltigem

Beton mit Bewehrung:

• Beton, der chloridhaltigen Industrie-

• senkrechte Betonoberflächen von

• Strassendecken und Brückenplatten, die

• horizontale Betonoberflächen, die

chemisch schwach angreifende

chemisch mässig angreifende

chemisch stark angreifende

Auszug aus Tabelle: Werte für Grundwasser

Im Moment keine Grenzwerte festgelegt

CEM I Einsatz bei alle Expositionsklassen

CEM II/A-LL eingeschränkter Einsatz (' XF2, XF4)

CEM II/B-LLd) eingeschränkter Einsatz (' XC4, XD, XF)

CEM II/A-D Einsatz bei alle Expositionsklassen

CEM II/A-S eingeschränkter Einsatz (' XF2, XF3, XF4)

CEM III/A eingeschränkter Einsatz (' XF2, XF4)

CEM III/B eingeschränkter Einsatz (' XF2, XF3, XF4)

SN EN 12620 enthält Anforderungen an die