II Uebung

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Baustatik und Stahlbau Stahlbau II

Übung 1

1 BERECHNUNG VON SCHWEIßVERBINDUNGEN

1.1 BEZEICHNUNG DER SPANNUNGEN IN STUMPF- UND KEHLNÄHTEN


Schweißnahtspannungen in
a) Stumpfnähten:

ABBILDUNG 1. SCHWEIßNAHTSPANNUNGEN IN STUMPFNÄHTEN

b) Kehlnähten:

ABBILDUNG 2. SCHWEIßNAHTSPANNUNGEN IN KEHLNÄHTEN

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Übung 1

1.2 QUERSCHNITTSWERTE DER SCHWEIßNAHTANSCHLUSSFLÄCHEN

1.2.1 QUERSCHNITTSFLÄCHE
Die rechnerische Schweißnahtfläche ist:

∑ Mit und als Einzeldicken und Einzellängen

1.2.2 FLÄCHENMOMENT 2. GRADES


Bei voll durchgeschweißten Nähten (Stumpfnähten) stimmt das Flächenmoment 2. Grades der
Schweißnähte mit dem des angeschlossenen Bauteils überein und muss nicht gesondert berechnet
werden.
Bei Kehlnähten wird aus einem aus schmalen Rechtecken (den Schweißnähten)
zusammengesetztem Querschnitt berechnet.

1.3 TRAGFÄHIGKEIT VON KEHLNÄHTEN - RICHTUNGSBEZOGENES VERFAHREN

1.3.1 NAHTDICKEN- UND NAHTLÄNGENBEGRENZUNG BEI KEHLNÄHTEN


Nahtdickenbegrenzung:

Nach DIN EN 1993-1-8, 4.5.2


√ Nach DIN EN 1993-1-8NA
Nach DIN EN 1993-1-8NA

Nahtlängenbegrenzung:

Die Längenbegrenzung gilt nur für Flankenkehlnähte (in Kraftrichtung parallele Nähte) in Stab- und
Laschenanschlüssen, da hier keine kontinuierliche Krafteinleitung erfolgt. Die
Scherspannungsverteilung ist hier nicht über die Nahtlänge konstant, wie es rechnerisch
angenommen wird.

1.3.2 NACHWEIS
Für die Tragfähigkeit der Kehlnaht müssen die beiden folgenden Bedingungen müssen erfüllt sein:

√ Zusätzlich ist nachzuweisen:

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Die Spannungskomponente in Richtung der Nahtachse wird in allen Nachweisen vernachlässigt.


TABELLE 1. BEANSPRUCHBARKEIT VON KEHLNÄHTEN (AUS „STAHLBAUPRAXIS NACH EUROCODE 3“):

1.3.3 ERMITTLUNG DER SPANNUNGEN


Aus Querkräften:
Bei Kehlnähten mit Beanspruchungen aus einer Querkraft gilt:

Aus Normalkräften:
Normalkräfte in lotrecht angeschlossenen Bauteilen ergeben im kritischen Freischnitt der
Kehlnaht die zwei Spannungskomponenten und (siehe Abbildung 3). Damit gilt bei
Kehlnähten mit Beanspruchungen aus einer Normalkraft:

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ABBILDUNG 3. MAßGEBENDER FREISCHNITT DER SCHWEIßVERBINDUNG MIT KEHLNÄHTEN

Für den häufigen Fall und keiner rechtwinklig zu wirkenden Kraftkomponente gilt dann:

Aus Biegemomenten:
Analog gilt für Biegemomente in lotrecht angeschlossenen Bauteilen im kritischen Freischnitt der
Kehlnaht die Entstehung von zwei Spannungskomponenten und (siehe Abbildung 3) aus der
Normalspannung.
Bei Beanspruchung aus einem Biegemoment ist die Normalspannung in einem Punkt mit dem
Abstand von der Schwerachse des Schweißnahtanschlusses:


Bei gilt wieder: . Bei einem Biegemoment werden und
vertauscht.
Bei einem Flanschanschluss an den Steg oder bei dem Anschluss von Flanschzusatzlamellen durch
Flankenkehlnähte in einem Biegeträger mit der Querkraft gilt:

Mit als Flächenmoment 1. Grades der angeschlossenen


Querschnittsflächen um die y-Achse. ∑ als Summe der

Schweißnahtdicken zum Anschluss der Querschnittsflächen.

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1.4 TRAGFÄHIGKEIT VON KEHLNÄHTEN - VEREINFACHTES VERFAHREN

1.4.1 KRÄFTEBEZOGENER NACHWEIS


Kräftebezogener Nachweis nach Schneider (19.Auflage):

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1.4.2 SPANNUNGSBEZOGENER NACHWEIS


Die Kräfte aus dem kräftebezogenen Nachweis unter 1.4.1 lassen sich analog als Spannungen
betrachten:

ABBILDUNG 4. KEHLNAHTSPANNUNGEN IM VEREINFACHTEN VERFAHREN

Damit folgt für den vereinfachten Nachweis:

Diese Nachweisform entspricht in etwa der alten Variante nach DIN 18800 (nur die aufnehmbare
Spannung ist anders).
Bei lotrechtem Anschluss und folgt:

1.5 TRAGFÄHIGKEIT VON STUMPFNÄHTEN


Durchgeschweißte Stumpfnähte werden nicht gesondert nachgewiesen (Ausnahmen:
Ermüdungsnachweise). Nur das schwächere der verbundenen Bauteile wird berechnet.
Nicht durchgeschweißte Stumpfnähte werden wie Kehlnähte behandelt und nachgewiesen.

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1.6 VEREINFACHTE REGELUNGEN FÜR BIEGESTEIFE ANSCHLÜSSE


Bei doppeltsymmetrischen I-förmigen Biegeträgern mit den Schnittgrößen und können
die Verbindungen vereinfacht mit den folgenden Schnittgrößen berechnet werden:

Normalkraft und Moment aufgeteilt auf die Flansche.


Mit als Schwerpunktabstand der Flansche.

Querkraft komplett im Steg (wie oben)

Diese Näherung liegt auf der sicheren Seite da der Flansch im elastischen Zustand so größere
Kräfte zugewiesen bekommt als er eigentlich aufnimmt. Die Kräfte im Steg sind zwar dadurch
kleiner, jedoch nähert sich das Verhalten des Querschnittes im Grenzzustand (also bei der
Plastifizierung) der oben genannten Annahme an. Die Flansche nehmen hier fast vollständig die
Kräfte auf.
Das richtungsbezogene Verfahren oder das vereinfachte Verfahren zum Nachweis der Kehlnähte
sind anwendbar. Wenn das vereinfachte Verfahren gewählt wird entfällt ein
Vergleichsspannungsnachweis. Der allgemeine Spannungsnachweis für den Flansch ist jedoch
zusätzlich zu führen.

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2 AUFGABEN

2.1 AUFGABE 1 - ANSCHLUSS FAHNENBLECH

Weisen sie die Schweißnaht im Punkt 1 mit dem richtungsbezogenem Verfahren nach.

2.2 AUFGABE 2 - NACHWEIS HALSKEHLNAHT

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Weisen Sie die Halskehlnaht für die maximale Querkraft mit dem richtungsbezogenem Verfahren
nach.
Hinweis: die Nachweise für das richtungsbezogene und das vereinfachte Verfahren sind für diese
Aufgabe identisch.

2.3 AUFGABE 3 - KOPFPLATTENANSCHLUSS BIEGETRÄGER

Weisen Sie die Schweißnähte des Kopfplattenanschlusses mit dem richtungsbezogenem Verfahren
nach.

2.4 AUFGABE 4
Weisen Sie den Kopfplattenanschluss aus Aufgabe 3 mit Hilfe des vereinfachten Verfahrens nach.

2.5 AUFGABE 5 - HAUSAUFGABE


Weisen Sie das Fahnenblech aus Aufgabe 1 mit Hilfe des vereinfachten Verfahrens nach.
Folgende Auslastungen müssen sich ergeben:

Kräftebezogen:

Spannungsbezogen:

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