Kran Bahn Traeger

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Aktuelle Berechnungs- und Nachweisverfahren fr Kranbahntrger

Christoph Seeelberg, Fachhochschule Mnchen, Studiengang Stahlbau 1. Nach welchen Normen sind Kranbahntrger zu bemessen? Der Tragsicherheitsnachweis von Kranbahnen (Bild 1) ist seit der Einfhrung der Anpassungsrichtlinie Stahlbau [1] im Jahr 1995 nach DIN 18800 [2] zu fhren. Einzelne Abschnitte der unvernderten DIN 4132 "Kranbahnen" [3] werden nun durch Bestimmungen aus der Anpassungsrichtlinie berschrieben. So ist eine Normensituation entstanden, die durch das Nebeneinander von aktualisierten Regeln und Resten des alten Sicherheitskonzepts geprgt ist: whrend Spannungen und Stabilitt mit Hilfe des neuen Konzepts nach DIN 18800 nachgewiesen werden, ist die Betriebsfestigkeitsuntersuchung wie bisher unverndert nach dem zul-Prinzip durchzufhren. Auch der Nachweis der Kranbrcke erfolgt weiterhin gem DIN 15018 "Kranbau" [4] nach dem alten Sicherheitskonzept. Auf eine Neuausgabe der DIN 4132 wurde verzichtet, da mit den in den nchsten Jahren gltig werdenden Eurocodes ohnehin eine neue Generation von Normen auch fr Kranbahnen entsteht. Die Lastannahmen fr Kranbahntrger werden zuknftig im Eurocode 1-Teil 5 [5] geregelt, whrend die erforderlichen Nachweise der Kranbahntrger in Eurocode 3-Teil 6 [6] behandelt werden. Im folgenden wird zuerst auf die jetzt gltige, neue Normenlage eingegangen. Was hat sich gendert? Welche Schwierigkeiten knnen auftreten, wenn die Nachweise nach der Anpassungsrichtlinie gefhrt werden und wie sind sie zu lsen? Was gilt es zu beachten, wenn Computerprogramme fr den Nachweis eingesetzt werden sollen? Der Schwerpunkt der Betrachtungen liegt dabei auf dem Biegedrillknicknachweis. In einem Ausblick wird dann auf die zuknftig gltigen europischen Fachnormen fr Kranbahntrger eingegangen. Mit welchen weiteren nderungen ist im Rahmen ihrer Einfhrung zu rechnen?

Bild 1: Zweitrger-Brckenlaufkran auf Kranbahntrgern

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2. Einwirkungen und Nachweise Mit der Anpassungsrichtlinie sind die alten Kranbahn-Lastflle H (Eigenlasten G und vertikale Radlasten R), HZ (hauptschlich horizontale Radlasten H aus Spurfhrungs- und Massenkrften) und HS (z.B. Puffer-Anprallasten) zugunsten einer Einteilung aller Lasten in stndige, vernderliche und auergewhnliche Einwirkungen gem DIN 18800 abgeschafft worden. Als wesentliche Beanspruchungen sind neben der Hauptbiegung My (infolge vertikaler Radlast R) und der Biegung um die schwache Achse Mz (inf. horizontaler Radlasten H aus Spurfhrungs- und Massenkrften der Kranbrcke) auch Torsionsmomente MT = H ez zu bercksichtigen, die sich aus dem exzentrischen Angriff von H ergeben (Bild 2). Die Lngskrfte aus der Beschleunigung der Kranbrcke und den Lasten aus Pufferanprall knnen fr den Nachweis des Kranbahntrgers i.d.R. vernachlssigt werden, fr die Bemessung der Kranbahnsttzen und ihrer Verbnde sind sie jedoch zu bercksichtigen. Aus den Einwirkungen werden die blichen Grundkombinationen nach DIN 18800 T1 El.710 gebildet. Smtliche vertikalen Radlasten nach DIN 4132, Kap. 3.1, die von bis zu zwei Kranbrcken pro Kranbahn verursacht werden, sind dabei als eine einzige vernderliche Einwirkung zu werten, gleichzeitig wirkende horizontale Lasten werden als weitere vernderliche Einwirkungen angesehen, auch wenn sie von denselben Kranbrcken verursacht werden. Treten ausnahmsweise maximale Vertikal- und Horizontallasten immer gemeinsam an einer Stelle der Kranbahn auf, so gelten beide zusammen als eine einzige Einwirkung. Zur Exzentrizitt der vertikalen Radlasten: Normgem sind in bestimmten Fllen Ausmittigkeiten von ey = k/4 (k = Schienenkopfbreite) zu bercksichtigen. Nach DIN 4132 Kap. 3.1.2 ist die Exzentrizitt der vertikalen Radlast grundstzlich bei der Betriebsfestigkeitsuntersuchung in den Beanspruchungsgruppen B4 bis B6 zu unterstellen. DIN 4132 enthlt aber keine Aussage ber die beim BDK-Nachweis und beim allgemeinen Spannungsnachweis in den Beanspruchungsgruppen B4 bis B6 anzunehmende Exzentrizitt; d.h. es ist weder gesagt, da eine solche Exzentrizitt anzunehmen ist noch, da eine solche Exzentrizitt nicht angenommen werden mu (wie es fr B1 B3 ausdrcklich angegeben ist). Beim BDK-Nachweis erscheint es insbesonders auch wegen der nach DIN 18800 T2 El. 201 ohnehin zu bercksichtigenden Ersatzimperfektionen - gerechtfertigt, keine zustzliche Ausmitte der Last zu bercksichtigen. (Nach Eurocode 1-Teil 5 [5] wird brigens demnchst fr alle Nachweise und in allen Beanspruchungsgruppen eine Exzentrizitt der vertikalen Radlast anzusetzen sein! ) Bild 2: Beanspruchungen eines Kranbahntrgers, statisches System, Querschnitt

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Welche Nachweise sind i.d.R. fr den Kranbahntrger zu fhren ? a) Tragsicherheitsnachweis Allgemeiner Spannungsnachweis gem DIN 18800 T1 nach dem Verfahren elastisch-elastisch oder evtl. auch elastisch-plastisch (zum Nachweis el.-pl. siehe Kap. 3.5). Biegedrillknicknachweis (BDK-Nachweis) nach DIN 18800 T2 (siehe Kap. 3) Beulnachweis des Stegblechs unter der Radlast nach DIN 18800 T3 (siehe Kap. 4) Betriebsfestigkeitsuntersuchung nach DIN 4132

b) Gebrauchstauglichkeitsnachweis (nach DIN 4132 nicht zwingend gefordert) Horizontale und vertikale Durchbiegung (siehe Kap. 5) niedrigste Eigenfrequenz der Krananlage

Da der Allgemeine Spannungsnachweis (AS) problemlos nach DIN 18800 T1 durchfhrbar ist, wird ihm kein gesondertes Kapitel gewidmet. Wird der Biegedrillknicknachweis (BDKNachweis) als Spannungsnachweis nach Theorie II.Ordnung gefhrt (siehe Kap. 3.2), so knnen beide Nachweise (AS und BDK) gemeinsam erledigt werden. Die zuweilen gebte Praxis, zunchst den AS mit den nach Th.I.O. errechneten Spannungen auszufhren, um dann in einem zweiten Schritt den BDK-Nachweis als Spannungsnachweis mit den nach Th.II.O. errechneten Beanspruchungen zu fhren, erscheint nicht sinnvoll und bedeutet berflssigen Zusatzaufwand. Wenn ohnehin Spannungen nach Theorie II.Ordnung berechnet werden, sollten sowohl der AS als auch der BDK-Nachweis damit gefhrt werden. Die Betriebsfestigkeitsuntersuchung hat sich im Zuge der Einfhrung der Anpassungsrichtlinie nicht gendert, sie ist nach wie vor nach dem alten Sicherheitskonzept zu fhren (d.h.F = M =1,0), weshalb ihr ebenfalls kein eigenes Kapitel gewidmet ist. Die vorhandenen Oberspannungen sind mit den zulssigen Beanspruchungen aus DIN 4132, Tab. 8 Tab.18 zu vergleichen. Ausfhrliche Beispiele fr die wichtigen, recht komplexen und bei Ingenieuren manchmal durchaus unbeliebten Betriebsfestigkeitsberechnungen und -nachweise sind [7], Kap. 5.3.5 zu entnehmen.

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3. Der BDK-Nachweis von Kranbahnen nach DIN 18800 T2 3.1 BDK-Nachweis nach dem Ersatzstabverfahren 3.1.1 BDK-Nachweis als Biegeknicknachweis des gedrckten Obergurtes Nach der mittlerweile nicht mehr gltigen DIN 4114 konnte der BDK-Nachweis vereinfacht als Nachweis gegen Ausknicken des als Stab angenommenen Kranbahntrgerdruckgurts gefhrt werden [8]. Dieses Prinzip wurde zwar in DIN 18800 T2 El.310 bernommen, jedoch ist seine Anwendung auf einachsige Biegung beschrnkt, die bei den stets zweiachsig belasteten Kranbahnen nicht gegeben ist. Lohse [7] zeigt eine aktualisierte Form des Nachweises des Obergurtes gegen Ausknicken, die nach Ansicht des Autors eine ausreichende Sicherheit gewhrleistet. Dabei wird die Horizontallast ersatzweise fr die Bercksichtigung von Torsion - allein dem Obergurt (Flansch plus 1/5 Steg) zugeteilt. Der Obergurt stellt einen Stab mit Druckkraft und einachsiger Biegung dar, fr den nun nach DIN 18800 T2 die Biegeknicksicherheit bei Druckkraft N und einachsiger Biegung Mz nachgewiesen wird. Die Gurtdruckkraft errechnet sich aus der Biegung der Radlasten: N = MySy,Og / Iy . Darin ist My das maximale Hauptbiegemoment, Iy das Flchentrgheitsmoment und Sy,Og das statische Moment des abgeschnittenen Obergurts bezogen auf die y-Achse durch den Schwerpunkt des Gesamtquerschnitts (Nherungsweise lt sich auch verwenden: N = My / h ) . Das Querbiegemoment Mz des Obergurt-Druckstabes errechnet sich aus den horizontalen Lasten H. Dieser Nachweis liegt i.d.R. auf der sicheren Seite, der Aufwand ist deutlich geringer als bei dem im folgenden beschriebenen Nachweis nach DIN 18800 T2 Gl.(30).

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3.1.2 Ersatzstabverfahren nach DIN 18800T2 Gleichung (30) Der BDK-Nachweis nach dem vereinfachten Verfahren (Ersatzstabverfahren) ist gem El. 323 Gleichung (30) fhrbar, wenn der Kranbahntrgerquerschnitt einfach- oder doppeltsymmetrisch ist. Unsymmetrische Profile knnen nicht mit dem Ersatzstabverfahren nachgewiesen werden. Obwohl es in Anmerkung 1 zu Element 323 heit: "Planmige Torsion ist in diesem Nachweis nicht erfat" , lt sich mit Hilfe eines in ein zustzliches Querbiegemoment Mz* umgerechnetes Torsionsmoment der Nachweis dennoch fhren ([9] T2, Kap. 3.6 und Bsp. 8.12). Die Nachweisgleichung lautet (bei N= 0): Bild 3: Bestimmung des zustzlichen Biegemoments Mz,d* als Ersatz fr das Torsionsmoment

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(1)
Bestimmung von Mz,d*: Zunchst wird der Wlbanteil des bei Kranbahnen stets planmig auftretenden Torsionsmoments MT in ein Wlbbimoment Mw umgerechnet, das wiederum nherungsweise in ein zustzliches Querbiegemoment Mz,d* transformiert wird. Die einzelnen Berechnungsschritte fr Mz,d* sind fr einen beidseitig gabelgelagerten Einfeldtrger mit I - Querschnitt nach Bild 2 in Bild 3 dargestellt. Als auf der sicheren Seite liegende Abschtzung lt sich ausgehend von der Annahme, die Horizontallast . wird alleine dem Obergurt zugewiesen angeben: Wlbbimomente Mw fr viele andere Auflagerungssituationen knnen z.B. Cywinski [10] entnommen werden. Das Endfeld eines Mehrfeldtrgers kann dabei nherungsweise (etwas auf der unsicheren Seite liegend) als Einfeldtrger mit einseitiger Wlbeinspannung betrachtet werden, ein Mittelfeld als beidseitig wlbeingespannter Einfeldtrger. Die weiteren Parameter aus der Nachweisgleichung (1) lassen sich wie folgt angeben : bezogener Schlankheitsgrad Fr N = 0 ergibt sich nach DIN 18800 T2 El.320 ky = 1,0 und nach El.321 kz = 1,0 . ; andernfalls ist ; siehe El.311 (2)

(3)

Trgerbeiwert n = 2 (geschweiter Kranbahntrger) bzw. n = 2,5 (Walzprofil)

Das ideale Biegedrillknickmoment Mki,y,d kann nach DIN 18800 T2 Gl.(19) bestimmt werden, wenn die Kranbahn einen doppeltsymmetrischen Querschnitt aufweist. Da der in Gl.(19) eingehende Momentenbeiwert in der Norm nur fr eine beidseitige Gabellagerung und nicht fr alle vorkommenden Momentenverlufe angegeben ist, ist man zur Bestimmung von und Mki,y,d in allen anderen Fllen auf die Literatur (z.B. [11], [12], [13], [14] Tafel 7.48, [15]) angewiesen. Fr doppeltsymmetrische Kranbahntrger mit einer Hhe kleiner 60 cm kann Mki,y,d auf der sicheren Seite liegend nach DIN 18800 T2 Gl.(20) abgeschtzt werden, ohne da der Beiwert bentigt wird. Mit geeigneter Software (z.B. BTII [16] ) kann das ideale Biegedrillknickmoment Mkiy (Verzweigungslast als kleinster Eigenwert der Steifigkeitsmatrix) ebenfalls berechnet werden. Sind die oben aufgefhrten Gren bestimmt, kann nun der BDK-Nachweis nach dem Ersatzstabverfahren mit Gleichung (1) gefhrt werden. Computerprogramme, mit denen grundstzlich komplette BDK-Nachweise gem DIN 18800 T2 nach dem Ersatzstabverfahren gefhrt werden knnen, sind fr den Nachweis von Kranbahnen meist unbrauchbar, da Torsionsmomente i.d.R. nicht bercksichtigt werden knnen.

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Bild 4a: Biegedrillknicktragfhigkeit eines Einfeldtrgers bei unterschiedlichen Nachweisverfahren [21] Interessant ist die Frage, welche Tragfhigkeiten sich mit dem Ersatzstabverfahren im Vergleich zu einem Spannungsnachweis nach Th.II.O. (Verfahren el.-el.) nachweisen lassen. Bild 4a (zitiert nach [21]) zeigt, da sich mit dem Ersatzstabverfahren in ) wegen der Nutzung bestimmten Fllen (geringe bis mittlere Schlankheiten plastischer Reserven hhere Tragfhigkeiten nachweisen lassen als mit einem Spannungsnachweis el.-el. . 3.2 BDK-Nachweis als Spannungsnachweis nach Th.II.O. 3.2.1 Nachweisfhrung Eine empfehlenswerte Alternative zum BDK-Nachweis von Kranbahntrgern nach dem Ersatzstabverfahren stellt die Spannungsberechnung nach Theorie II. Ordnung dar, die von Hand oder besser rechnergesttzt z.B. mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode (FEM) mglich ist [17]. Die Spannungsberechnung per Hand ist in [18] beschrieben und z.B. fr Einfeldtrger nach Petersen [12] Tafel 7.29 mglich. Ein Spannungsnachweis nach Th.II.O. ist besonders wenn geeignete Software zur Verfgung steht - i.d.R. einfacher als die Anwendung des Ersatzstabverfahrens. Die ungnstigsten Beanspruchungen werden meist durch die Einwirkungskombination 1,35(Eigengewicht Kranbahn g + vertikale Radlasten R + horizontale Radlasten H) hervorgerufen (= Schwingbeiwert nach DIN 4132, Tab.1). Sind die Horizontallasten sehr gering, kann statt dessen auch die Grundkombination (1,35g+1,5R) fr das BDK-Problem magebend werden. Treten ausnahmsweise maximale Vertikal- und Horizontallasten immer gemeinsam an einer Stelle der Kranbahn auf, so ist die Kombination 1,35g + 1,5(R + H) zu bercksichtigen. Der Spannungsnachweis der Kranbahnen kann nach dem Verfahren elastisch-elastisch (DIN18800 T2, Tab.1) erfolgen. Das Verfahren elastisch-plastisch ist ebenfalls anwendbar (siehe Abschnitt 3.5), jedoch wird dann besonders bei den hheren Beanspruchungsgruppen fter die Betriebsfestigkeitsuntersuchung oder auch die Durchbiegungsbeschrnkung fr die Querschnitte dimensionierend. Gem DIN 18800 T2 El.201 ist eine Ersatzimperfektion zu bercksichtigen, wenn der BDK-Nachweis als Spannungsnachweis gefhrt wird. Die Gre der als Ersatzimperfektion zu bercksichtigenden Vorkrmmung ist nach DIN 18800 T2 Tab.3 zu whlen und gem El. 201 und 202 mit dem Faktor a*b zu verkleinern (a=0,5 fr BDKNachweis; Faktor b=2/3 fr Nachweis nach dem Verfahren el.-el.; b=1,0 fr Verfahren el.-pl.). Wie ist die Ersatzimperfektion anzusetzen? Es ist ausreichend, wenn die angenommene Vorverformung eine gengend groe Komponente der zum kleinsten Eigenwert zugehrigen Verformungsfigur aufweist, sie mu nicht affin zu dieser sein. Das wird mit Aktuelle Berechnungs- und Nachweisverfahren fr Kranbahntrger - Christoph Seeelberg Seite 7

der alleinigen Annahme einer Vorkrmmung erreicht (Bild 4b). Die Vorkrmmung ist idealerweise horizontal in y-Richtung (ber das Vorzeichen mu die ungnstigste Richtung eingestellt werden!) anzusetzen oder aber - z.B. bei Handrechnung ersatzweise als Ausmitte der vertikalen Radlast zu bercksichtigen. Eine Vorverdrehung der Stabachse braucht nicht vorgesehen zu werden ([9], T2, Kap.

2.1). Bild 4b: Ansatz der Ersatzimperfektion bei einem zweifeldrigen Kranbahntrger; Darstellung im Grundri Nach DIN 18800 T2 El.121 ist der Tragsicherheitsnachweis el.-el. erfllt, wenn fr die Vergleichsspannung gilt: (4) In (4) ist durch den Faktor 1,1 ausgenutzt, da rtlich begrenzte Plastizierungen zulssig sind. Die rtliche Begrenzung ist nach DIN18800 T1, El.749 gegeben, wenn (bei N=0) die Spannungen aus Haupt- und Nebenbiegung jeweils fr sich genommen max 0,8r,d betragen. Da bei Kranbahntrgern i.d.R. die Spannung an einer seitlichen Kante des Oberflansches magebend wird (max. Druckspannung aus Haupt- und Nebenbiegung), wo alle anderen Spannungskomponenten zu Null werden, ist dort |x |= v. Gl. (4) vereinfacht sich fr die Flanschecke in diesem Fall zu: (5) 3.2.2 Berechnungen von Kranbahntrgern mit Finite-Element-Programmen Die Verwendung geeigneter FEM-Programme zur Spannungsberechnung der Kranbahntrger ist i.d.R. wirtschaftlicher als eine Berechnung von Hand. Doch lngst nicht alle Stabwerksprogramme sind fr diese Aufgabe berhaupt geeignet. Welche zustzlichen Forderungen sind an ein FEM-Programm zu stellen, damit es fr die Berechnung von Kranbahntrgern eingesetzt werden kann? a) Das Programm mu fr rumliche Beanspruchungszustnde geeignet sein (Stabwerksprogramme fr in der Ebene belastete Tragwerke sind also fr die Berechnung von Kranbahnen unbrauchbar, da mit ihnen die Querbiegung und die Torsion des Kranbahntrgers nicht erfat wird.) b) In das zur Verfgung stehende Balkenelement mu die Wlbkrafttorsion implementiert sein, da sich sonst deutlich zu groe Verformungen und Spannungen ergeben. Entsprechende Balkenelemente belegen an den Knoten einen zustzlichen Freiheitsgrad, die Verdrillung . c) Die Einflsse nach Theorie II.O., die aus der Querschnittsverdrehung und der sich damit ergebenden Vergrerung des Hebelarms ey ez der am Obergurt angreifenden Radlasten resultieren, mssen bercksichtigt werden (Bild 5). Einige "normale" Stabwerksprogramme rechnen nur mit denjenigen Anteilen aus Th.II.O., die sich aus der Wirkung der Lngskrfte ergeben und vernachlssigen damit die bei Kranbahntrgern entscheidende Vergrerung der Torsionslast MT=Hez+ Rey infolge der Querschnittsverdrehung . Erfllt ein Programm diese Forderung nicht, knnen sich viel zu geringe Spannungen aus der Rechnung ergeben.

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Bild 5: Hebelarm der Radlast ey , verursacht durch die Querschnittsverdrehung

d) Als Querschnittstypen sollten beliebige Walz- und Schweiprofile eingebbar sein. Die statische Bercksichtigung der angeschweiten Schiene, die bei kleinen Kranbahnquerschnitten einen ntzlichen Beitrag zur Querschnittstragfhigkeit leistet, sollte mglich sein e) Ersatzimperfektionen gem DIN 18800 T2, Tab.3 sollten zuschaltbar sein. Auf dem Markt sind einige FEM-Programme verfgbar, die alle wichtigen Anforderungen erfllen. Stellvertretend fr weitere ebenfalls gut geeignete, aber dem Autor nicht bekannte Produkte seien die Programme "BT II" [16] der Friedrich + Lochner GmbH und "DLT II" von Frauendorfer Software [19] genannt, die fr die Berechnung von Kranbahntrgern gut einsetzbar sind. BTII verfgt dabei auch ber die Option, die ungnstigste Laststellung einer Lastengruppe zu bestimmen. Gerade bei mehrfeldrigen Kranbahnen stellt die automatisierte Berechnung der magebenden Lastposition eine erhebliche Arbeitsvereinfachung dar. Es gibt natrlich vielfltige Fehlerquellen bei der Berechnung von Kranbahntrgern mit FE-Programmen. Die folgenden Anwendungsfehler treten hufiger auf: Die Reduktion der Biegesteifigkeit EI mit dem Teilsicherheitsbeiwert M=1.1 wird vergessen. So errechnen sich zu kleine Verformungen nach Th.II.O.. Das Torsionsmoment Mx , das aus dem Angriff der Horizontallast an der Schienenoberkante entsteht, wird nicht auf den richtigen Punkt bezogen ausgerechnet (je nach verwendeter Software ist Mx zumeist auf den Schubmittelpunkt (SMP) zu beziehen) Die Hhe ez des Lastangriffs der vertikalen Radlast wird nicht richtig angegeben (falsches Vorzeichen oder falscher Bezugspunkt). Als Bezugspunkt ist oft der SMP zu verwenden, in manchen Programmen aber auch die Stegmitte. Es werden nicht alle Einwirkungen in ungnstigster Wirkungsrichtung kombiniert: Die Vorzeichen von Horizontalkrften, Torsionsmomenten, Koordinaten von Lastangriffspunkten und Vorverformungen sind so zu whlen, da ein mglichst ungnstiger Beanspruchungszustand entsteht.

Neben der Vermeidung der genannten Anwendungsfehler mu natrlich sichergestellt sein, da die in der Berechnung steckenden Annahmen z.B. hinsichtlich der Gabellagerung konstruktiv auch realisiert werden. Besonders ist dabei auf die bertragung der Horizontalkrfte quer zur Fahrbahn und die Querschnittsaussteifung im Auflagerbereich zu achten. Aktuelle Berechnungs- und Nachweisverfahren fr Kranbahntrger - Christoph Seeelberg Seite 9

3.3 Betrachtung des gekoppelten Systems "Zwei Kranbahnen mit Kranbrcke" In den vorangegangenen Ausfhrungen und auch in den folgenden Beispielen wird eine einzelne Kranbahn isoliert betrachtet und nachgewiesen. Tatschlich bilden aber beide Kranbahntrger zusammen mit der sie verbindenden Kranbrcke ein gekoppeltes System. Dieses gekoppelte System verhlt sich aus verschiedenen Grnden gnstiger als der einzeln betrachtete Kranbahntrger.

Bild 6: Stabilitt des gekoppelten Systems Kranbahntrger - Kranbrcke [20] Bild 6 zeigt den Sachverhalt: whrend der strker belastete Kranbahntrger (rechts) sich bereits durch Torsion einer weiteren Lastaufnahme entziehen will, ist der weniger belastete Kranbahntrger (links) noch stabil. ber Reibung Rad/Schiene oder Kontaktkrfte der Spurkrnze knnen horizontale Krfte durch die Kranbrcke von einer Kranbahn auf die andere bertragen werden, was sich nun quasi als seitliche Obergurt Halterung des kurz vor dem Versagen stehenden Kranbahntrgers auswirkt. Diese Sicherheitsreserve wird bei Kranbahntrgerberechnungen blicherweise und sinnvollerweise nicht ausgenutzt. Ihre Bercksichtigung wre rechnerisch auch sehr aufwendig und wrde u.a. einen Nachweis erfordern, da die Krfte von der Kranbrcke bertragen werden knnen. In einer beispielhaften Berechnung des in Bild 6 dargestellten Krans hat Osterrieder [20] eine um 43 % hhere Tragfhigkeit des gekoppelten Systems gegenber dem entkoppelt betrachteten einzelnen Kranbahntrger festgestellt. Diese und weitere hier nicht aufgezhlte Reserven drfen und sollen rechnerisch nicht bercksichtigt werden. Sie sollen dem entwerfenden Ingenieur jedoch die Sicherheit geben, da eine wirtschaftliche und knappe, aber normgerechte Auslegung des Kranbahntrgerquerschnitts ausreichend ist und zustzliche "Sicherheitszuschlge" nicht erforderlich sind. 3.4 Beispiele Als Beispiele werden eine einfeldrige und eine zweifeldrige Kranbahn gewhlt. Vergleicht man bei jeweils gleichen Auflagerabstnden l die maximalen Schnittgren von Ein- und Mehrfeldtrgern miteinander, so ergeben sich beispielsweise fr einen mit zwei gleichen Radlasten im Abstand von =0,6l beanspruchten Kranbahntrger die in Tab.1 dargestellten Ergebnisse. Erkennbar lassen sich die Schnittgren kaum mehr reduzieren, wenn anstelle eines Zweifeldtrgers ein Trger mit mehr als zwei Feldern verwendet wird. Da bei mehr als zwei Feldern i.d.R. biegesteife Stokonstruktionen Aktuelle Berechnungs- und Nachweisverfahren fr Kranbahntrger - Christoph Seeelberg Seite 10

erforderlich werden, ist der Zweifeldtrger als Kranbahntrger besonders wirtschaftlich. Der Einfeldtrger wird hauptschlich dann gewhlt, wenn zur Vermeidung bermiger Ermdung nur positive Spannungsverhltnisse gewnscht werden; dies kann bei Kranbahnen fr schweren Betrieb der Fall sein. Wrde wegen einer hohen KranbahnSpannweite bereits ein Zweifeldtrger nicht mehr ohne Sto ber dem Mittelauflager ausfhrbar sein, kann auch in diesem Fall der Einfeldtrger trotz der greren Querschnittsflche die wirtschaftlichste Lsung sein. Neben der Einsparung eines biegesteifen Stoes vermeidet man dadurch auch abhebende Auflagerkrfte. Mehr als zweifeldrige Trger werden nur dann verwendet, wenn freie Schienenste, die einen Verschlei der Radstze frdern knnen, unter allen Umstnden vermieden werden sollen. Kranbahn als... max. Feldmoment max. Sttzmoment

1-Feldtrger 2-Feldtrger 3-Feldtrger 4-Feldtrger

100 % 82,4 % 81,8 % 81,6 %

-50,2 % -52,4 % -52,9 %

Tab.1: Relative Beanspruchungen bei unterschiedlichen stat. Systemen (100% = Feldmoment beim Einfeldtrger)

geg.: Charakteristische Lasten ohne alle Beiwerte: R1 = 65 kN; R2=55 kN; H = 6,5 kN

Bild 7: Beispiel 1 - einfeldriger Kranbahntrger, Culmannsche Laststellung

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3.4.1 Beispiel 1: Einfeldrige Kranbahn Als erstes Beispiel wird der in Bild 7 dargestellte, einfeldrige Kranbahntrger mit einfachsymmetrischem Querschnitt berechnet. An Hand dieses Beispiels sollen die Auswirkungen von Wlbkrafttorsion und Theorie II. Ordnung demonstriert werden. Auerdem sollen die Ergebnisse aus verschiedenen Berechnungs- und Nachweisverfahren gegenbergestellt und verglichen werden. Die Bemessungslasten inclusive Teilsicherheitsbeiwerten und Schwingbeiwert sind : F1 = R F = 65 kN 1,2 1,35 = +105,3 kN; F2 =55kN 1,2 1,35 = +89,1 kN H = 6,5 kN 1,35 = +8,78 kN ; g = 1,352 = 2,7 kN/m Mx = H (0,231m + 0,068m) = +2,625 kNm Ersatzimperfektion: Stich der Vorkrmmung in y-Richtung v = l/200 2/3 0,5 = 2,33 cm Grenzlaststellungen fr F2 : 250 cm < x < 1400 cm

Die ungnstigste (Culmannsche-) Laststellung ist erreicht, wenn R1 bei ca. x=6,43m steht; die extremalen Spannungen fr die Grundkombination 1,35(g+R+H) sind an dieser Stelle x: Unterflanschecke.

x= -18,4 kN/cm2 an einer Oberflanschecke bzw. x=14,3 kN/cm2 an einer R ergibt sich nur x= -13,4 kN/cm2 bzw. x=

Fr die Grundkombination 1,35g + 1,5 14,9 kN/cm2.


Spannungsnachweis Stabilittsnachweis Als BDKNachweis nach DIN 18800 T2 zulssig

Berechnungs- / Nachweisverfahren

relative Grenzlastfaktoren Bsp. Bild 7 (1,0 entspricht den Bemessungslasten)

A B C D E F

x x x x x x

ja ja ja

Finite Elemente Methode, Programm BTII Th.II.O. Handrechnung nach Petersen [12] Tafel 7.29 DIN 18800 T2 Gl. (30), Ersatzstabverfahren knickender Obergurt nach Lohse [7]

1,16 1,14 1,26 1,16 2,08 0,62

nein nein

zum Vergleich: Theorie I. Ordnung (mit Wlbkraft) zum Vergleich: Th.II.O. ohne Wlbkrafttorsion

Tab. 2 : Vergleich der Rechenverfahren (Beispiel aus Bild 7)

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Bild 8: Last Spannungskurven verschiedener Rechenverfahren fr das Beispiel aus Bild 7 Die Ergebnisse aus verschiedenartigen Berechnungen sind in Tab. 2 und Bild 8 dargestellt. Bild 8 zeigt vier Last Spannungskurven. Die zum Lastfaktor 1,0 gehrende Last entspricht dabei genau den Bemessungswerten der Einwirkungen auf die Kranbahn. Die letzte Spalte von Tabelle 2 zeigt die sich ergebenden relativen maximalen Tragfhigkeiten bezogen auf die Bemessungslasten. Der Grenzlastfaktor gibt an, wievielfach grer die gesamte Last sein drfte, damit der BDK-Nachweis gerade noch erfllt ist. Die Spannungsnachweise wurden dabei mit dem Verfahren el.-el. nach Gl.(5) gefhrt. Die Ergebnisse der Handrechnung (B) und die FEM-Berechnung (A) stimmen mit Grenzlastfaktoren von 114 % und 116 % gut berein. Die mit dem Ersatzstabverfahren nachweisbare Tragfhigkeit liegt mit 126 % darber (Ursache: siehe Bild 4a). Das Ergebnis aus dem Ersatzstabverfahren ist wesentlich beeinflut durch die Qualitt der Bestimmung des idealen Biegedrillknickmoments Mkiy: Das Programm BTII [16] liefert Mkiy=1343 kNm (dieser Wert fhrt zu der in Tab.2 angegebenen Tragfhigkeit von 126%). Mit Petersen [12], T. 7.27 ist fr eine Gleichstreckenlast Mkiy=1355 kNm, nach Umrechnung auf die Einzellasten nach [12] Kap. 7.9.4 bleiben davon auf der sicheren Seite liegend nur noch 816 kNm brig. Mit Roik, Carl, Linder [11], Kap. 5.4.1 errechnet sich Mkiy=1436 kNm. Lohse ([7] Kap. 4.6) zeigt fr ein anderes Beispiel hnliche Schwankungsbreiten bei der Ermittlung von Mkiy. Die Werte in Zeile D der Tab.2 enthalten den Nachweis des BDK-Problems als Knickproblem des Druckgurtes (siehe Kap. 3.1.1). Der ermittelte Grenzlastfaktor entspricht mit 1,16 in diesem Fall dem Ergebnis der Spannungsberechnung und liegt verglichen mit dem Ergebnis des Ersatzstabverfahrens von 126% - auf der sicheren Seite. Aus Zeile E und der zugehrigen Kurve in Bild 8 wird deutlich, da eine Berechnung nur nach Theorie I. Ordnung ungeeignet ist, da sie mit einer vorgeblichen Tragfhigkeit von 208 % stark auf der unsicheren Seite liegende Ergebnisse verursacht. Die Berechnung (F) ohne Bercksichtigung der Wlbkrafttorsion liegt dagegen mit einer nachweisbaren Tragfhigkeit von 62 % stark auf der sicheren Seite und ist unbrauchbar, weil sie zu unwirtschaftlichen Dimensionierungen der Querschnitte fhrt. Wenn die Wlbkrafttorsion nicht bercksichtigt wird, erscheint der Trger in der Rechnung torsionsweicher, als er tatschlich ist. Die sich so ergebenden berhhten Werte fr die Querschnittsverdrehung fhren zu einer hheren Torsionslast MT=Hez+Rez und zu einem hheren Querbiegemoment Mz+My , woraus sich dann zu hohe Werte fr die Spannungen x ergeben.

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Bild 9 : Beispiel 2 - zweifeldriger Kranbahntrger mit Wanderlastengruppe

3.4.2 Zweifeldrige Kranbahn als Walzprofil Als 2. Beispiel wurde eine sehr hufig vorkommende Konstellation gewhlt. Der in Bild 9 dargestellte zweifeldrige Kranbahntrger wird als Walzprofil HEB 300 mit angehefteter Kranschiene 5cm 4cm (Mae der abgenutzten Schiene: 53 cm2) ausgefhrt. Die Schiene soll statisch nicht bercksichtigt werden, da sie nur angeheftet und nicht mit einer durchgehenden Naht auf dem Profil angeschweit ist. Belastet ist der Trger durch eine zweiachsige Kranbrcke mit in Querrichtung gehaltenen Rdern und einem nicht drehzahlgekoppelten Antrieb (EFF). Hubklasse H2, Beanspruchungsgruppe B3. Die Radlasten betragen R = 75 kN und H = 22,2 kN. Die Lasten in der Einwirkungskombination 1,35(g+R+H) sind: vertikal: F = R 1,35= 75 kN 1,2 1,35 = 121,5 kN horizontal: H = 22,5 kN 1,35 = 30,0 kN Torsionslast: MT = H (15cm + 3cm)=540 kNcm Eigengewicht des Trgers mit Schiene: g = 1,35 kN/m 1,35 = 1,82 kN/m Ersatzimperfektion: Stich der Vorkrmmung in y-Richtung v = l/200 2/3 0,5 = +1 cm

Ergebnisse der Berechnung mit einem geeigneten Programm (z.B. [16],[19]): ungnstigste Laststellung: vorderstes (rechtes) Rad bei x = 5,7 m Die maximale Spannung nach Th.II.O. ergibt sich bei x = 2,1m an der Oberflanschkante zu v = |x|= 22,38 kN/cm2 ; Nachweis : 22,38 kN/cm2 / 24 kN/cm2 = 0,93 < 1 vertikale Durchbiegung unter Gebrauchslasten ohne Schwingbeiwert: w = 0,48 cm l / 1200 horizontale Durchbiegung unter Gebrauchslasten ohne Schwingbeiwert: u = 0,40 cm l / 1500

Die gerade noch nachweisbare Last (Grenzlast) errechnet sich zu 106% der Bemessungslast. Die berechneten Spannungen reduzieren sich in diesem Beispiel brigens um ca. 10 %, wenn die Schiene statisch mitbercksichtigt wird. Fhrt man eine Berechnung nach Th.I.O. durch, ergibt sich v= 20,40 kN/cm2 (also 8,5% weniger als nach Th.II.O.). Die Einflsse aus Th.II.O. sind hier deutlich geringer als in Beispiel 1.

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3.5 Spannungsnachweis elastisch-plastisch Ein Spannungsnachweis unter Ausnutzung plastischer Querschnittstragfhigkeiten war im Kranbau bisher sehr unblich, um Ermdungsprobleme von vorne herein zu vermeiden. Man befrchtete einen berflssig hohen Nachweisaufwand, wenn man zunchst einen Querschnitt unter Ausnutzung plastischer Reserven aufwendig optimiert, um ihn dann im Rahmen der Betriebsfestigkeitsuntersuchung wieder vergrern zu mssen. Dabei knnen bei Kranbahntrgern mit zweiachsiger Biegung die vollplastischen Schnittgren mehr als 30% ber dem elastischem Tragvermgen liegen, es ist also eine groe Tragfhigkeitsreserve vorhanden, aus der grundstzlich geschpft werden kann (siehe auch [21]). DIN 4132 lt in 4.1.1 die Ausnutzung plastischer Reserven ausdrcklich zu und fordert zustzlich nur, da die Spannungen im Gebrauchslastzustand die Streckgrenze nicht berschreiten drfen. Mit dem in DIN 18800 T1 und T2 beschriebenen Verfahren el.-pl. steht nun zumindest fr doppeltsymmetrische Querschnitte ein einfach handhabbares Werkzeug zur Verfgung, mit dem sich plastische Querschnittsreserven bei nur geringem Zusatzaufwand nutzen lassen. In welchen Fllen lohnt es sich, davon Gebrauch zu machen, wann lohnt es sich nicht? An der Fortfhrung des Beispiels aus Kap. 3.4.2 soll dies gezeigt werden. Mit den Bemessungslasten (s.o.) ergeben sich aus einer FE-Berechnung folgende maximale Schnittgren fr den Kranbahntrger: My=155,9 kNm ; Mz=41,2 kNm ; Mw= 4,799 kNm2 Die Fliefunktion nach DIN 18800 T1 Gl.41 lautet mit C1=0 und C2=1 und nach Erweiterung um einen Ausdruck zur Bercksichtigung der Torsionsbeanspruchung nach [9], Kap. 8.12.5c fr doppeltsymmetrische I-Querschnitte:

(6) Voraussetzung fr (6) ist nach Element 757: und .

Auerdem mu gem DIN 18800 T2 El. 119 fr die druckbeanspruchten Querschnittsteile gelten: b/t grenz(b/t) nach DIN 18800 T1, Tab.15. Fr Walzprofile ist diese Forderung i.d.R. erfllt. So auch hier:

(7) Die plastischen Biegemomente drfen maximal mit dem 1,25-fachen Wert des elastisch aufnehmbaren Moments Mel,z,dangesetzt werden (DIN 18800 T2 El.123), weil sonst die Annahme der Gre der Ersatzimperfektion nicht mehr angemessen wre. Fr das Wlbbimoment Mw,pl,d gilt diese Einschrnkung nach [9] Beispiel 8.12.5c (S. 241) nicht. Mit Mpl,z,d =155,7 kNm (=1,25 Mel,z,d, anstelle von Mpl,z,d=190 kNm), Mpl,y,d= 418 kNm und Mw,pl,d = 26,21 kNm2 (siehe Tabellenwerke) wird:

< 1,0 Wegen f 1,0 und der Tatsache, da die Spannungen im Gebrauchslastzustand (1,0fache Lasten, keine Ersatzimperfektion) die Fliegrenze nicht erreichen, ist der Spannungsnachweis el.-pl. erfllt. Erst bei der 1,46-fachen Bemessungslast wird der Nachweis el.-pl. bei f = 0,95 kritisch, weil die Spannungen im Gebrauchslastzustand die Streckgrenze erreicht haben. Mit dem Aktuelle Berechnungs- und Nachweisverfahren fr Kranbahntrger - Christoph Seeelberg Seite 15

Verfahren el.-el. lt sich dagegen nur eine Tragfhigkeit von 106% nachweisen. Der Nachweis el.-pl. erlaubt in diesem Fall eine Steigerung der Querschnittsbeanspruchbarkeit um 38%. Fragt man nicht nach der mglichen Erhhung der Last fr den HEB 300, sondern nach einer mglichen Reduzierung der Profilgre fr die in Kap. 3.4.2 gegebene Bemessungslast, so sieht das Ergebnis wie folgt aus: Fr die Kranbahn kann hinsichtlich der Spannungen ein HEB 280 anstelle eines HEB 300 gewhlt werden, wenn das Verfahren el.-pl. angewandt wird!

Bild 10: Oberer Teil des Kranbahntrgers mit Schweinaht in Schnitt 1-1 BG B1 B2 B3 B4 B5 B6 zul Be (K1) kN/cm 16 16 16 16 16 13,3
2

x kN/cm 10,2 10,2 10,2 11,6 11,6 11,6


2

BFU erfllt erfllt erfllt erfllt erfllt erfllt

nachweisbare Tragfhigkeit % 146 1,46 146 146 146 146

zul Be (K4) kN/cm 16 16 13,1 9,3 6,6 4,6


2

nachweisbare Tragfhigkeit % 146 146 146 117 83 58

Tab.3: Betriebsfestigkeitsnachweis fr die Schweinaht zur Schienenbefestigung unter der Annahme unterschiedlicher Beanspruchungsgruppen und Kerbflle Wie sieht es aber mit der Sicherheit gegen Ermdungsversagen aus? Fr den HEB 300 unter 1,46-facher Bemessungslast (=Grenzlast beim Verfahren el.-pl.) soll die Betriebsfestigkeitsuntersuchung fr die Normalspannungen x an der kritischen Stelle (Normalspannungen in der Schweinaht der Schiene an der Stelle x=2,1m beim Momentenmaximum im Feld) durchgefhrt werden (Bild 10). Fr St37; Kerbgruppe K1; Spannungsspiel = - 0,165 und der magebenden Einwirkungskombination 1,00(Eigengewicht Kranbahn g + vertikale Radlasten R ) errechnen sich folgende Oberspannungen (Druck) :

x,o = 10,2 kN/cm2 (fr Beanspruchungsgruppen B1 bis B3)


Schienenkopfbreite)

x,o = 11,6 kN/cm2 (fr B4 bis B6; hhere Spannung wg. Exz. Radlast
Tabelle 3 links zeigt fr unterschiedlich angenommene Beanspruchungsgruppen (BG) die Ergebnisse. Die Spalte "nachweisbare Tragfhigkeit" bercksichtigt dabei smtliche zu Aktuelle Berechnungs- und Nachweisverfahren fr Kranbahntrger - Christoph Seeelberg Seite 16

fhrende Nachweise; 100% entspricht den in Kap. 3.4.2 angegebenen Bemessungslasten. Die BFU wird also in diesem Beispiel selbst dann nicht kritisch, wenn die Kranbahn der Beanspruchungsgruppe B6 zugeordnet wre. Wre die zu unterstellende Kerbgruppe K4 anstelle K1 (Tabelle 3 rechts), so wrde in den Beanspruchungsgruppen B1 bis B3 die BFU ebenfalls nicht querschnittsbestimmend. Erst ab der Beanspruchungsgruppe B4 ergbe sich eine Reduzierung der mit dem Verfahren el.-pl. nachweisbaren Grenzbeanspruchung. Ein weiterer zu beachtender Punkt ist die berprfung der Trgerdurchbiegung. Fr unser Beispiel ergibt sich unter der gerade noch nachweisbaren Last von 146% im Gebrauchslastzustand eine Durchbiegung von w = 0,7 cm = l / 860. Was ist hinsichtlich der Anwendung des Verfahrens el.-pl. fr den Kranbahntrgernachweis zu beachten? Besonders bei niedrigeren Beanspruchungsgruppen und bei gewalzten Kranbahntrgern mit weniger kritischen Kerbfllen kann es lohnend sein, einen Spannungsnachweis el.-pl. unter Ausnutzung der plastischen Querschnittstragfhigkeit zu fhren. Die Schnittgren und Spannungen werden weiterhin nach der Elastizittstheorie berechnet. Beim Ansatz der Vorverformung darf der Wert v0 nicht mehr gem DIN 18800 T2 El. 201 auf 2/3 reduziert werden. Zustzlich sind folgende Nachweise zu fhren : + die Spannungen im Gebrauchslastzustand (1,0-fache Lasten, keine Ersatzimperfektionen) drfen die Streckgrenze nicht berschreiten. + die Werte grenz (b/t) nach DIN 18800 T1 Tab. 15 mssen eingehalten werden die plastischen Formbeiwerte pl,y und pl,z sind auf 1,25 zu begrenzen (DIN 18800 T2 El.123). Fr die Querbiegung des Kranbahntrgers wird diese Begrenzung meist wirksam. Wenn das Verfahrens el.-pl. bei nur einfachsymmetrischen Querschnitten (z.B. Walzprofil mit statisch bercksichtigter Schiene), angewendet werden soll, mssen Interaktionsformeln aus der Literatur herausgesucht werden, da (6) nur fr doppeltsymmetrische I-Querschnitte gilt. Eine BFU ist fr Kranbahntrger immer zu fhren. Bei Anwendung des Spannungsnachweises el.-pl. ist eine sorgfltig gefhrte BFU besonders wichtig zur Vermeidung von Ermdungsversagen. Die Kranbahntrgerdurchbiegung sollte stets berprft werden, wenn mit dem Verfahren el.-pl. nachgewiesen wird. Keinen Vorteil in Form einer hheren nachweisbaren Tragfhigkeit bietet das Verfahren el.-pl bei Kranbahntrgern mit einer hohen Beanspruchungsgruppe und mit besonders kritischen Kerbfllen, da hier die BFU eine Spannungsreduzierung erzwingt.

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4. Beulnachweis des Stegblechs unter der Radlast Die Forderung, eine ausreichende Beulsicherheit des Trgerstegs unter der Radlast (Bild 11) zu gewhrleisten, kann besonders bei geschweiten Kranbahntrgern dimensionierend fr die Stegblechdicke sein. Bedingt durch das Vorhandensein von Querspannungen y aus der Radlast ist in jedem Fall der in Bild 12 beschriebene Beulnachweis erforderlich, der nicht durch einen Nachweis b/t < grenz b/t ersetzt werden kann. Magebend fr den Beulnachweis ist i.d.R. die Grundkombination aus stndigen Einwirkungen und den vertikalen Radlasten als grte einzelne vernderliche Einwirkung (1,35g + 1,5R). Dabei ist die Radposition magebend, die zum maximalen Feldmoment fhrt. Beim Beulnachweis ist folgendes zu beachten: Beulwerte kyknnen Petersen [23] Kap.21.5.4.5.4 Bild 86 entnommen werden, dessen Zahlen auf den Untersuchungen von Protte [24] beruhen; Beulwerte kxauch fr die bei Kranbahnen hufig vorliegenden Spannungsverhltnisse = xu / xo < -1 sind in [12] Tafel 8.5-I enthalten.

Bild 11: Beulfeld unter der Radlast, knickstabhnliches Verhalten

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Der Wert yPi ist auf die gesamte Beulfeldbreite a (!) zu beziehen [24] und ergibt sich damit zu y,Pi = ky e a/c. Knickstabhnliches Verhalten des Beulfelds ist besonders in Stegrichtung y zu berprfen. Ggf. wird wegen der beim Knicken im Unterschied zum Beulen nicht vorhandenen berkritischen Tragreserven der Abminderungsfaktor yPk bercksichtigt. Die fr die Bestimmung von yPk notwendige Eulersche Knickspannung kann mit Ki = 1,88e (aus DIN 4114 T2, Tab.5, Gl.(6) ableitbar) berechnet werden (Bild 11 rechts, siehe auch [9] Beispiel 11.6). Das Nachweisdiagramm Bild 12 gilt nur fr Kranbahntrger ohne Lngssteifen. Ein Beispiel fr den Nachweis eines lngsausgesteiften Stegs eines Kranbahntrgers ist [7], S.162ff zu entnehmen.

5. Gebrauchstauglichkeitsnachweis In Anpassungsrichtlinie und DIN 4132 wird zwar ein Gebrauchstauglichkeitsnachweis nicht ausdrcklich gefordert, hufig verlangt aber der Hersteller der Kranbrcke eine Begrenzung der Durchbiegungen der Kranbahn zur Sicherstellung einer einwandfreien Funktion der gesamten Krananlage und zur Verschleibegrenzung der Radstze und Schienen. Die Einhaltung bestimmter Verformungsgrenzen zur Vermeidung von "Berg- und Talfahrten", zur Sicherstellung einer ausreichenden Tragwerkssteifigkeit (Schwingungsverhalten!) und zur Eingrenzung des Rad- und Schienenverschleies ist stets sinnvoll. Dies gilt in besonderem Mae dann, wenn bei den Spannungsnachweisen plastische Querschnittstragreserven ausgeschpft worden sind (siehe Kap. 3.5). Empfohlen wird entweder die Beachtung der in der entsprechenden Schweizer Norm festgelegten Grenzwerte (Tab. 4, zitiert nach [8]) oder die Einhaltung der Werte aus dem zuknftig gltigen EC 3 Teil 6 (siehe Kap. 6) Auch die Schwingungseigenschaften einer Krananlage bestehend aus zwei Kranbahntrgern und der Kranbrcke - haben Einflu auf ihre Gebrauchstauglichkeit. Zu niedrige Eigenfrequenzen deuten auf eine zu weiche Konstruktion hin. Sie sind wegen mglicher Resonanzprobleme beim Kranbetrieb besonders bei schwerem und schnellem Betrieb zu vermeiden. Die unterste Eigenfrequenz einer Kran-anlage lt sich einfach und zweckmig nach den in [8], Kap. 19.3 angegebenen Formeln bestimmen. Fr einen Brckenkran ohne besondere Anforderungen an die Hub- und Senkbewegung beim Halt in Bezug auf das Schwingen sollte die unterste Eigenfrequenz hher als 2,5 Hz liegen. Beanspruchungsgruppe vertikale Durchbiegung B1-B2 B3 B4 B5-B6 l / 600 l / 700 l / 700 l / 800 horizontale Durchbiegung l / 800 l / 800 l / 1000 l / 1000

Tab.4: Empfohlene Grenzwerte der Durchbiegungen fr den Gebrauchstauglichkeitsnachweis bezogen auf die Feldlnge l

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6. Ausblick: Bemessung von Kranbahntrgern nach Eurocode Die Lastannahmen fr Kranbahntrger sind zuknftig Eurocode 1-Teil 5 [5] zu entnehmen, whrend die erforderlichen Nachweise der Kranbahntrger in Eurocode 3-Teil 6 [6] behandelt werden. Beide Normenteile liegen in von den jeweiligen Subkomitees CEN/TC250/SC1 und /SC3 verabschiedeten Fassungen vor [25]. Demnchst werden die englischen und deutschen Sprachfassungen verffentlicht und die zugehrigen nationalen Anwendungsdokumente (NAD) erarbeitet, in denen noch einzelne Ergnzungen festgelegt werden knnen. Ohne Anspruch auf Vollstndigkeit werden im folgenden einige Regelungen aufgezeigt, die sich mit der Einfhrung der beiden Eurocode-Teile gegenber der derzeitigen Normenlage ndern werden. Berechnungsbeispiele knnen [26] und [7], Kap.5.4 und [27] entnommen werden. 6.1 Lastannahmen, Grundlagen nach EC1 Teil 5 Aus den 6 Beanspruchungsgruppen B1 bis B6 werden nun 9 Klassen S1 bis S9. Die 4 Hubklassen bleiben unverndert. Fr alle Beanspruchungsgruppen und bei allen Nachweisen ist knftig eine Exzentrizitt der vertikalen Radlast von der Schienenkopfbreite anzunehmen (bisher ist das nur bei BG4 - BG6 und nur bei der Betriebsfestigkeitsuntersuchung erforderlich ). Ein System von 8 verschiedenen Schwingbeiwerten ersetzt den derzeitigen Schwingbeiwert; [5],Tab.2.1. Fr die Ermittlung der Schwingbeiwerte mssen zustzliche Krandaten bekannt sein, z.B. ist der dynamische Faktor fr das Anheben der Last nicht mehr nur von der Hubklasse, sondern auch von der Hubgeschwindigkeit abhngig. Die Erhhung der Seitenlasten aus Spurfhrungskrften um 10% (H = 1,1 HS ) zur nherungsweisen Bercksichtigung der Masselasten aus Anfahren/Beschleunigen gem DIN 4132, 3.2.1.1 fhrte bisher zur Verminderung des Rechenaufwandes. Diese Vereinfachung wird es in Zukunft nicht mehr geben, die Masselasten mssen also stets berechnet werden. Eine Tabelle hnlich Tab.7 in DIN 15018 ersetzt die bisherigen Regeln fr die Kombination einzelner Einwirkungen [5] Tab. 2.2

6.2 Spannungs- und Stabilittsnachweise nach EC3 Teil 6 Fr die allgemeinen stahlbaulichen Nachweise gelten natrlich alle hier nicht referierten - neuen Regeln des Eurocode 3 Teil 1-1 [28]; siehe auch [29] und [30]. Das Sicherheitskonzept entspricht dem der DIN 18800, Teilsicherheitsbeiwerte siehe [5] Tab. A.1 . Die Mglichkeit des Tragwirkungssplittings (Zuweisung des gesamten Querschnitts fr die Vertikalbiegung; Zuweisung des Obergurts mit 1/5 Steg fr die Horizontalbiegung) bleibt unverndert. Die lokalen Lasteinleitungsspannungen aus der Radlast werden auf hnliche Weise bestimmt und nachgewiesen wie bisher. Der Nachweis gegen Biegedrillknicken des Kranbahntrgers kann als Knicknachweis des als Druckstab aufgefaten Obergurts durchgefhrt werden ([6] Anhang C). Ein Beulnachweis des Stegs unter der Radlast ist wie bisher auch zu fhren. EC3 Teil 6 Kap. 8.8 enthlt den bisher nicht in DIN 4132 enthaltenen Nachweis der Kontaktspannungen zwischen Rad und Schiene. Seite 21

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6.3 Betriebsfestigkeitsuntersuchung (BFU) Die dynamischen Inkremente fr die BFU sind halbiert worden. (z.B. = 1,05 anstelle 1,10) Der Betriebsfestigkeitsnachweis selber wird auf das neue Sicherheitskonzept umgestellt und deshalb stark verndert; siehe [7], Kap. 5.4 und [30], Kap. 7. Der Einteilung in die Kerbklassen W0 bis W2 und K1 bis K4 entspricht jetzt die Zuordnung zu den Kerbklassen 36 bis 160. Der Nachweis erfolgt nicht mehr als Nachweis der Oberspannung, sondern als Begrenzung des Spannungsspiels max.

mit

: Beiwert zur Bercksichtigung der Betriebsfestigkeitsgruppe

F,f, M,f : Teilsicherheitsbeiwerte : Schwingbeiwert c: Grenzwert der Ermdungsfestigkeit bei 2*106 Lastwechseln (siehe Bild 13)

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6.4 Gebrauchstauglichkeitsnachweise Vertikale und horizontale Biegung werden auf jeweils l / 600 begrenzt (Bild 14). In DIN 4132 ist ein Gebrauchstauglichkeitsnachweis nicht verlangt.

Bild 14: Gebrauchstauglichkeitsnachweis nach EC3 Teil 6 (Ausschnitt)

7. Zusammenfassung DIN 4132 beinhaltet in Verbindung mit der Anpassungsrichtlinie Stahlbau und DIN 18800 die seit 1995 aktuellen Verfahren fr den Tragsicherheitsnachweis von Kranbahntrgern. Die erforderlichen Nachweise wurden unter Hervorhebung der fr Kranbahnen geltenden Besonderheiten knapp skizziert. Gegenber der alten Normenlage hat sich zwar der Aufwand fr die neuen Nachweisverfahren deutlich erhht, sie erlauben aber auch z.B. ber den Spannungsnachweis elastisch-plastisch wirtschaftlichere Bemessungen. Der zweckmige und sachgerechte Einsatz von Computerprogrammen ist dabei allerdings fr eine wirtschaftliche Nachweisfhrung nahezu unumgnglich. Obwohl sich die jetzt gltige Normenlage in der Praxis durchaus noch nicht vollstndig durchgesetzt hat, kommt schon die nchste einschneidende nderung in Sicht: die Einfhrung der entsprechenden Eurocodes wird fr die Nachweise von Kranbahnen besonders auf der Einwirkungsseite und bei der Betriebsfestigkeitsuntersuchung neue Regelungen bringen und diese endlich vollstndig auf das neue Sicherheitskonzept umstellen.

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Literatur
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Autor: Prof. Dr.-Ing. Christoph Seeelberg, Fachhochschule Mnchen, FB 02 - Studiengang Stahlbau, Karlstrae 6, 80333 Mnchen, Email: [email protected]

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