Regelwerk: Arbeitsblatt DWA-A 788

Als pdf oder txt herunterladen
Als pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 33

Bei Betriebsstörungen müssen austretende wassergefährdende Stoffe schnell und zuverlässig erkannt werden.

Dies ist bei Flachbodentanks erfüllt, wenn sie einen lecküberwachten, doppelten Boden besitzen oder der Tank- DWA-

Regelwerk
unterbau so gestaltet ist, dass Undichtheiten im Bodenbereich beim Austritt der Lagerflüssigkeit in den Auf-
fangraum erkennbar werden.

Ziel der TRwS 788 „Flachbodentanks aus metallischen Werkstoffen zur Lagerung wassergefährdender Flüssig-
keiten“ ist es, für neu zu errichtende Flachbodentanks Ausführungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die eine dem
Doppelboden entsprechende Sicherheit gewährleisten. Für bestehende Flachbodentanks, die häufig auf durch-
gehenden Fundamenten, aber ohne doppelten Boden, oder auf Ringfundamenten aufgestellt sind, werden die
Voraussetzungen für den sicheren Betrieb in Abhängigkeit von Art und Güte des Fundamentes, Erkennbarkeit
einer Leckage und zusätzlichen Prüfungen festgelegt.

Die TRwS 788 hat nach Fertigstellung den Charakter allgemein anerkannter Regeln der Technik, wie sie gemäß
§ 19g WHG zu beachten sind.

Die TRwS 788 „Flachbodentanks aus metallischen Werkstoffen zur Lagerung wassergefährdender Flüssigkei-
ten“ richtet sich insbesondere an die Wasserbehörden, Staatlichen Umwelt- oder Wasserwirtschaftsämter,
Arbeitsblatt DWA-A 788
Anlagenbetreiber, Fachbetriebe, Ingenieurbüros und Sachverständigenorganisationen, die im Bereich des
Gewässerschutzes nach § 19g WHG tätig sind. Technische Regel wassergefährdender Stoffe
(TRwS)
Flachbodentanks aus metallischen
Werkstoffen zur Lagerung
wassergefährdender Flüssigkeiten
Mai 2007

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.


Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef · Deutschland
Tel.: +49 2242 872-333 · Fax: +49 2242 872-100
E-Mail: [email protected] · Internet: www.dwa.de Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
DWA-A 788

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ist in Deutschland Spre-
cher für alle übergreifenden Wasserfragen und setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und
nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie
fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.

In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche
Kompetenz bezüglich Normung, beruflicher Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stel-
lung ein. Die rund 14.000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen,
Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.

Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten liegt auf der Erarbeitung und Aktualisierung eines einheitlichen techni-
schen Regelwerkes sowie der Mitarbeit bei der Aufstellung fachspezifischer Normen auf nationaler und in-
ternationaler Ebene. Hierzu gehören nicht nur die technisch-wissenschaftlichen Themen, sondern auch die
wirtschaftlichen und rechtlichen Belange des Umwelt- und Gewässerschutzes.

Impressum

Herausgeber und Vertrieb: Satz und Druck:


DWA Deutsche Vereinigung für DCM • Druck Center Meckenheim
Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef, Deutschland
Tel.: +49 2242 872-333 ISBN-13: 978-3-939057-93-2
Fax: +49 2242 872-100
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dwa.de Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier.

© DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Hennef 2007

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Arbeitsblattes darf ohne schrift-
liche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren – reprodu-
ziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen werden.

2 Mai 2007
DWA-A 788

Vorwort
Flachbodentanks sind oberirdische Behälter mit flach aufliegendem Boden und mit festem Dach oder mit
Schwimmdach. Bei Flachbodentanks sind Undichtheiten dann schnell und zuverlässig erkennbar, wenn sie
einen lecküberwachten doppelten Boden besitzen oder der Tankunterbau so gestaltet ist, dass Undichthei-
ten im Bodenbereich beim Austritt des Lagermediums in den Auffangraum sofort erkennbar werden. Vor-
handene Flachbodentanks sind häufig auf durchgehenden Betonfundamenten, aber ohne doppelten Bo-
den, Trägerrost oder vergleichbarer Ausstattung aufgestellt.

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) – damals noch der Deut-
sche Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau e. V. (DVWK) – hat erstmals 1993 gemeinsam mit der
Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) und der betroffenen Wirtschaft eine Arbeitsgruppe „Flachbo-
dentanks“ eingerichtet. Diese hat 1997 die erste Ausgabe der Technischen Regel wassergefährdender
Stoffe (TRwS) „Flachbodentanks zur Lagerung wassergefährdender Flüssigkeiten“ (ehem. TRwS 133) vor-
gelegt.

Aufgrund verschiedener Anträge zur Überarbeitung bzw. Ergänzung der TRwS und der 5-jährigen Aktuali-
tätsprüfung im fusionierten Verband wurde im Frühjahr 2004 die Überarbeitung der TRwS „Flachboden-
tanks zur Lagerung wassergefährdender Stoffe“ von der Arbeitsgruppe aufgenommen. Dabei wurden ins-
besondere die Regelungen für bestehende Flachbodentanks an die Praxiserfahrungen und die aktuelle
Rechtslage angepasst.

Das vorliegende Arbeitsblatt DWA-A 788 (TRwS 788) „Flachbodentanks aus metallischen Werkstoffen zur
Lagerung wassergefährdender Flüssigkeiten“ beinhaltet Konkretisierungen für die Tankböden und Funda-
mente zur Gewährleistung der schnellen und zuverlässigen Erkennbarkeit von Korrosion und Leckagen.
Für neu zu installierende Tanks werden Ausführungsmöglichkeiten vorgestellt, die eine dem Doppelboden
entsprechende Sicherheit gewährleisten. Bei bestehenden Flachbodentanks werden Bedingungen für den
Weiterbetrieb in Abhängigkeit von der Art und Güte des Fundamentes, der Erkennbarkeit einer Leckage
sowie den Ergebnissen zusätzlicher Prüfungen festgelegt.

Für Flachbodentanks in Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden wassergefährdender Flüssig-
keiten kann diese Technische Regel als Erkenntnisquelle herangezogen werden.

Mai 2007 3
DWA-A 788

Verfasser
Dieses Arbeitsblatt ist von der DWA-Arbeitsgruppe IG-6.3 „Flachbodentanks“ im DWA-Fachausschuss
„Wassergefährdende Stoffe“ erarbeitet worden.

Die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) hat das Vorhaben finanziell gefördert.

Der DWA-Arbeitsgruppe gehören folgende Mitglieder an:


FASSL, Manfred Dipl.-Ing., TÜV Nord e. V., Hamburg
GORSLER, Manfred Dr.-Ing., ehem. Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Hildesheim
(Sprecher)
HOLZKNECHT, Bernhard Dr.-Ing., BASF AG, Ludwigshafen (stellv. Sprecher)
MÜLLER, Helmut Bundesverband Behälterschutz e.V., Freiburg
OSWALD, Frank Dipl.-Ing., BP Gelsenkirchen GmbH, Gelsenkirchen
STRASDAS, Hans Christoph Dipl.-Ing., Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin
WOLFF, Alfons Dipl.-Ing., STEAG AG, Essen
ZANDER, Hans-Heinrich Dipl.-Ing., Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Hamburg

Projektbetreuerin in der DWA-Bundesgeschäftsstelle:


GRABOWSKI, Iris Dipl.-Ing., Hennef
Abteilung Abwasser und Gewässerschutz

4 Mai 2007
DWA-A 788

Inhalt
Vorwort................................................................................................................................................... 3

Verfasser................................................................................................................................................ 4

Bilderverzeichnis .................................................................................................................................. 6

Tabellenverzeichnis .............................................................................................................................. 6

Benutzerhinweis.................................................................................................................................... 7

Einleitung............................................................................................................................................... 7

1 Anwendungsbereich............................................................................................................. 8

2 Begriffe .................................................................................................................................. 8
2.1 Definitionen ............................................................................................................................. 8
2.1.1 Flachbodentanks..................................................................................................................... 8
2.1.2 Wassergefährdende Flüssigkeiten.......................................................................................... 8
2.1.3 Schmelzen .............................................................................................................................. 8
2.1.4 Hochviskos.............................................................................................................................. 8
2.1.5 Schnelle und zuverlässige Erkennbarkeit ............................................................................... 8
2.1.6 Nullprüfung.............................................................................................................................. 8
2.1.7 Wanddickenmessung.............................................................................................................. 9
2.1.8 Schallemissionsprüfung .......................................................................................................... 9
2.1.9 Abtrag ..................................................................................................................................... 9
2.2 Abkürzungen........................................................................................................................... 9
2.3 Symbole .................................................................................................................................. 9

3 Aufstellungsarten von Flachbodentanks (Neuanlagen).................................................... 10


3.1 Aufstellungsarten ..................................................................................................................... 10
3.2 Technische und organisatorische Maßnahmen ...................................................................... 11
3.2.1 Doppelboden........................................................................................................................... 11
3.2.2 Streifenfundamente................................................................................................................. 12
3.2.3 Trägerrost/I-Träger.................................................................................................................. 12
3.2.4 Fugenloses Betonfundament mit zusätzlicher Sperrschicht (Kunststoffbahn oder -platte) ..... 12
3.2.5 Fugenloses Betonfundament mit zusätzlicher Sperrschicht (Metallplatte aus
nichtrostendem Stahl) ............................................................................................................. 13
3.2.6 Fugenloses Betonfundament ohne zusätzliche Sperrschicht (Tankboden aus
nichtrostendem Stahl) ............................................................................................................. 13

4 Weiterbetrieb bestehender Flachbodentanks .................................................................... 14


4.1 Aufstellungsarten .................................................................................................................... 14
4.2 Weiterbetrieb bestehender Flachbodentanks mit Prüfungen .................................................. 18
4.2.1 Gruppe 1
Bestehende Flachbodentanks auf Streifenfundamenten, Trägerrosten oder Fundamenten
mit Rinnen............................................................................................................................... 18
4.2.2 Gruppe 2 ................................................................................................................................. 18
4.2.2.1 Blockfundament mit zusätzlicher Sperrschicht (Kunststoffbahn mit bauaufsichtlichem
Verwendbarkeitsnachweis) ..................................................................................................... 19
4.2.2.2 Blockfundament mit zusätzlicher Sperrschicht (Metallplatte, Kunststoffbahn ohne
bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis) ........................................................................ 19
4.2.2.3 Tank in Tank ........................................................................................................................... 20
4.2.2.4 Doppelter Boden ohne kontinuierliche Überwachung ............................................................. 21

Mai 2007 5
DWA-A 788

4.2.3 Gruppe 3
Ringfundament mit Kunststoffbahn (mit bauaufsichtlichem Verwendbarkeitsnachweis) ........ 21
4.2.4 Gruppe 4 ................................................................................................................................. 22
4.2.4.1 Durchgehendes Fundament, Fundament auf durchgehender Sohle des Auffangraumes
oder durchgehende Sohle des Auffangraumes....................................................................... 22
4.2.4.2 Fundament mit bindigem Boden als Sperrschicht................................................................... 24
4.2.5 Gruppe 5 ................................................................................................................................. 25
4.2.5.1 Ringfundament mit Zerrplatte.................................................................................................. 25
4.2.5.2 Ringfundament mit Kunststoffbahn (ohne bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis) ...... 26
4.2.6 Gruppe 6 ................................................................................................................................. 27
4.3 Besonderheiten ....................................................................................................................... 28
4.3.1 Lagerung von Schmelzen ....................................................................................................... 28
4.3.2 Produktwechsel....................................................................................................................... 29
4.4 Weiterbetrieb bestehender Tanks nach Umrüstmaßnahmen.................................................. 29
4.4.1 Sperrschicht zwischen Tank und Fundament ......................................................................... 29
4.4.2 Streifenfundament, Trägerrost ................................................................................................ 29
4.4.3 Doppelboden........................................................................................................................... 29

Literatur.................................................................................................................................................. 30

Anhang A Auszüge aus der TRwS 779 „Allgemeine Technische Regelungen“............................. 31


2.1.1 Fest, flüssig, gasförmig ........................................................................................................... 31
7 Prüfungen durch den Sachverständigen................................................................................... 31
7.1 Allgemeines ............................................................................................................................ 31
7.2 Prüfung vor Inbetriebnahme, Prüfung nach wesentlicher Änderung,
vor Wiederinbetriebnahme einer länger als ein Jahr stillgelegten Anlage............................... 32
7.2.1 Ordnungsprüfung .................................................................................................................... 32
7.2.2 Technische Prüfung ................................................................................................................ 32
7.3 Wiederkehrende Prüfung ........................................................................................................ 33
7.3.1 Ordnungsprüfung .................................................................................................................... 33
7.3.2 Technische Prüfung ................................................................................................................ 33
7.4 Prüfung bei Stilllegung ............................................................................................................ 33
7.4.1 Ordnungsprüfung .................................................................................................................... 33
7.4.2 Technische Prüfung ................................................................................................................ 33
7.5 Inhalt der Prüfberichte............................................................................................................. 33

Bilderverzeichnis
Bild 1: Aufstellungsarten von Flachbodentanks (Neuanlagen) ........................................................ 10
Bild 2: Aufstellungsarten von Flachbodentanks (bestehende Anlagen) ........................................... 14

Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 3......................................................................................................................... 22
Tabelle 2: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 4......................................................................................................................... 23
Tabelle 3: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 5......................................................................................................................... 26
Tabelle 4: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 6......................................................................................................................... 28

6 Mai 2007
DWA-A 788

Benutzerhinweis
Dieses Arbeitsblatt ist das Ergebnis ehrenamtlicher, technisch-wissenschaftlicher/wirtschaftlicher Ge-
meinschaftsarbeit, das nach den hierfür geltenden Grundsätzen (Satzung, Geschäftsordnung der DWA
und dem ATV-DVWK-A 400) zustande gekommen ist. Für dieses besteht nach der Rechtsprechung eine
tatsächliche Vermutung, dass es inhaltlich und fachlich richtig sowie allgemein anerkannt ist.

Jedermann steht die Anwendung des Arbeitsblattes frei. Eine Pflicht zur Anwendung kann sich aber aus
Rechts- oder Verwaltungsvorschriften, Vertrag oder sonstigem Rechtsgrund ergeben.

Dieses Arbeitsblatt ist eine wichtige, jedoch nicht die einzige Erkenntnisquelle für fachgerechte Lösun-
gen. Durch seine Anwendung entzieht sich niemand der Verantwortung für eigenes Handeln oder für die
richtige Anwendung im konkreten Fall; dies gilt insbesondere für den sachgerechten Umgang mit den im
Arbeitsblatt aufgezeigten Spielräumen.

Einleitung von Bauprodukten und Bauarten durch Nachweise


der Landesbauordnungen (WasBauPVO) bleiben
Der Erarbeitung des Arbeitsblattes DWA-A 788 unberührt. Daher ist sowohl bei den in dieser Tech-
(TRwS 788) liegen die Muster-Verordnung über nischen Regel aufgeführten Ausführungen als
Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden auch bei Abweichungen von dieser Technischen
Stoffen und über Fachbetriebe (Muster-VAwS) Regel oder bei anderen Ausführungen als den hier
vom 8./9. November 1990 unter Einschluss des genannten das Erfordernis von bauaufsichtlichen
Fortschreibungsvorschlages der Muster-VAwS Verwendbarkeitsnachweisen (z. B. allgemeine bau-
vom 1. März 2001 der Länderarbeitsgemeinschaft aufsichtliche Zulassungen) zu beachten.
Wasser (LAWA) zugrunde. Landesrechtliche Be-
Die bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweise
stimmungen bleiben unberührt.
nach Absatz 3 entfallen, wenn Bauprodukte nach
Rechtsvorschriften zur Umsetzung von Richtlinien
Anforderungen aufgrund der §§ 7 und 10 Muster-
der Europäischen Gemeinschaft, die auch die bau-
VAwS sowie aus anderen Rechtsbereichen blei-
aufsichtlichen und wasserrechtlichen Anforderungen
ben unberührt. In der TRwS 788 werden Ausfüh-
umfassen, in den Verkehr gebracht werden und das
rungsarten von Flachbodentanks zweier Katego-
Kennzeichen der Europäischen Gemeinschaft (CE-
rien behandelt:
Kennzeichen) tragen.
a) Ausführungsarten von Flachbodentanks, die
Als allgemein anerkannte Regeln der Technik gel-
neu errichtet werden und die die wasserrechtli-
ten auch gleichwertige Baubestimmungen und
chen Vorschriften erfüllen (siehe Abschnitt 3).
technische Vorschriften anderer Mitgliedsstaaten
b) Ausführungsarten von Flachbodentanks, die der Europäischen Gemeinschaft.
den wasserrechtlichen Vorschriften nicht ent-
sprechen, aber durch zusätzliche Maßnahmen
die Voraussetzungen für einen sicheren Betrieb
gewährleisten (siehe Abschnitte 4.2.1 bis 4.2.6).
Es werden keine Aussagen über die Dauer des
Zeitraumes bis zu einer Sanierung bzw. bis zur
Stilllegung gemacht. Hier sind die entsprechen-
den Regelungen der Länder zu beachten und
das Vorgehen mit der zuständigen Behörde ab-
zustimmen.
Die bauaufsichtlichen Verordnungen der Länder
zur Feststellung der wasserrechtlichen Eignung

Mai 2007 7
DWA-A 788

1 Anwendungsbereich 2.1.3 Schmelzen

TRwS 788 gilt für Flachbodentanks aus metallischen Schmelzen sind Stoffe, die nach TRwS 779 Ab-
Werkstoffen von Anlagen zur Lagerung von was- schnitt 2.1.1 (siehe Anhang) als fest gelten, aber im
sergefährdenden Flüssigkeiten und Schmelzen, für flüssigen Aggregatzustand, d. h. in der Regel mit
die nach dem Entwurf des Anhanges zu § 4 Abs. 1 Beheizung, gelagert werden.
Muster-VAwS ein Rückhaltevermögen oder stof-
fundurchlässige Flächen vorgeschrieben sind.
2.1.4 Hochviskos
TRwS 788 zeigt Maßnahmen auf, die wasserrecht-
lichen Anforderungen an die Gestaltung von Tank- Hochviskos sind Flüssigkeiten, die bei 20 °C eine
böden und Fundamenten bei der Lagerung von dynamische Viskosität größer als 1000 mPas (Mil-
wassergefährdenden Flüssigkeiten und Schmelzen lipascalsekunde) aufweisen.
in Flachbodentanks in die Praxis umzusetzen. Sie
unterscheidet dabei die Maßnahmen für die Ges-
taltung von Neuanlagen und ggf. erforderliche 2.1.5 Schnelle und zuverlässige
Maßnahmen für bestehende Anlagen. Erkennbarkeit

Hinsichtlich der Gestaltung der Wände und An- Eine Undichtheit des Tankbodens ist schnell und
schlüsse sind Flachbodentanks wie andere Tanks zuverlässig erkennbar, wenn
zu behandeln. Eine auf die jeweilige Fundament-
form abgestimmte hinreichende Dimensionierung • die Zeit von der Entstehung einer Undichtheit bis
der Tankböden wird unterstellt und ist nicht Ge- zum Einleiten wirksamer Maßnahmen ausreicht,
genstand dieser Technischen Regel. Dies gilt auch eine Verunreinigung der Gewässer zu verhindern
für die Ausbildung der Wände.
und
• das Lagermedium nach Austritt aus dem Tank
(im Allgemeinen auf der Bodenbefestigung)
2 Begriffe sichtbar wird und dies durch organisatorische
(Begehung) oder technische Maßnahmen (z. B.
2.1 Definitionen Standmessung in einem Tiefpunkt, messtechni-
sche Überwachung des überstehenden Luft-
raumes durch Gasspürgeräte) vom Betreiber
2.1.1 Flachbodentanks
erkannt wird oder
Flachbodentanks im Sinne dieser Technischen • das Lagermedium nach Austreten aus dem
Regel sind oberirdische stehende Behälter, die mit Tank im Überwachungsraum des Doppelbo-
ihren flachen Böden vollflächig oder auf Stützkon- dens zurückgehalten wird, der auf seinen Inhalt
struktionen (z. B. Trägerrosten, Streifenfundamen- kontrolliert wird, z. B. durch Messen des Drucks
ten) aufgestellt sind. im Überwachungsraum, Schauglas, oder
• das ausgetretene Lagermedium durch andere
Leckageerkennungssysteme unter dem Tank
2.1.2 Wassergefährdende
(z. B. Sensoren, Drainage mit Detektor) erkannt
Flüssigkeiten
und angezeigt wird.
Wassergefährdende Flüssigkeiten sind solche
im Sinne § 19g Abs. 5 WHG (siehe Verwaltungs- 2.1.6 Nullprüfung
vorschrift wassergefährdende Stoffe –VwVwS).
Eine Nullprüfung ist eine Aufnahme des
Istzustandes bei bestehenden Anlagen; sie ist
Grundlage zur Festlegung der Fristen der inneren
Prüfung und Wanddickenmessung für den Weiter-
betrieb bestehender Flachbodentanks.

8 Mai 2007
DWA-A 788

Bei der Aufnahme des Istzustandes sind entspre- 2.2 Abkürzungen


chende Prüfungen aus der Vergangenheit heran-
zuziehen, wenn hierbei auch die Gefährdung durch Abkürzung Bezeichnung
Außenkorrosion berücksichtigt ist.
DIN Deutsches Institut für Normung
DWA Deutsche Vereinigung für
2.1.7 Wanddickenmessung (ehem. Wasserwirtschaft, Abwasser und
ATV-DVWK) Abfall e. V.
Bei der Wanddickenmessung im Randbereich DVWK Deutscher Verband für
und ggf. Sumpfbereich oder des gesamten Tank- Wasserwirtschaft und
bodens sind die zu prüfenden Bereiche flächende- Kulturbau e. V.
ckend zu untersuchen. Flächendeckend bedeutet, LAWA Länderarbeitsgemeinschaft
dass eine Zustandsbeurteilung der gesamten zu Wasser
beurteilenden Fläche durch den Sachverständigen
Muster-VAwS Muster-Verordnung über
erfolgt.
Anlagen zum Umgang mit
wassergefährdenden Stoffen und
über Fachbetriebe
2.1.8 Schallemissionsprüfung
TRbF Technische Regeln für
Eine Schallemissionsprüfung ist die Ermittlung brennbare Flüssigkeiten
und Beurteilung von Korrosionsaktivitäten am Tank- TRwS Technische Regel
boden und eine Leckageprüfung mittels Auswer- wassergefährdender Stoffe
tung von Schallemissionen (siehe DIN EN 1330-9). VwVwS Allgemeine
Verwaltungsvorschrift zum
Wasserhaushaltsgesetz über die
2.1.9 Abtrag Einstufung wassergefährdender
Stoffe in
Abtrag ist der Materialverlust bei Betriebstempera- Wassergefährdungsklassen
tur durch Flächenkorrosion. Lokale Korrosionser- (Verwaltungsvorschrift
scheinungen sind gesondert zu bewerten. wassergefährdende Stoffe –
VwVwS)
Der Abtrag kann reell, aus Werkstofftabellen oder WHG Wasserhaushaltsgesetz
aus Laboruntersuchungen bestimmt werden.

2.3 Symbole

Kurzzeichen Bezeichnung
A [cm] Abstand zwischen Tank und
Betonfundament
D [m] Durchmesser
kf [m/s] Durchlässigkeitsbeiwert
Z [mm] Wanddickenzuschlag

Mai 2007 9
DWA-A 788

3 Aufstellungsarten von Flachbodentanks


(Neuanlagen)
3.1 Aufstellungsarten
Aufstellungsarten von Flachbodentanks (Neuanlagen) sind in Bild 1 beispielhaft dargestellt.

Aufstellungsarten von
Aufstellungsart
Flachbodentanks schematische Darstellung
gemäß Abschnitt 3.2
(Neuanlagen)

Doppelboden 3.2.1

Streifenfundamente 3.2.2

Trägerrost/
3.2.3
I-Träger

Fugenloses Betonfun-
dament mit zusätzlicher
3.2.4
Sperrschicht (Kunst-
stoffbahn oder -platte)

Bild 1: Aufstellungsarten von Flachbodentanks (Neuanlagen)

10 Mai 2007
DWA-A 788

Aufstellungsarten von
Aufstellungsart
Flachbodentanks schematische Darstellung
gemäß Abschnitt 3.2
(Neuanlagen)

Fugenloses Betonfun-
dament mit zusätzlicher
Sperrschicht (Metall- 3.2.5
platte aus nichtrosten-
dem Stahl)

Fugenloses Betonfun-
dament ohne zusätzliche
Sperrschicht, Tankbo- 3.2.6
den aus nichtrostendem
Stahl

Bild 1 (fortgesetzt)

3.2 Technische und organisatorische Infrastrukturelle Maßnahmen am


Maßnahmen Flachbodentank:
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
Die in den Abschnitten 3.1 und 3.2 beschriebenen
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
Aufstellungsarten von Flachbodentanks gewähr-
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
leisten eine schnelle und zuverlässige Erkennbar-
keit von Undichtheiten im Bereich des Tankbodens. arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der
Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb.
Wird eine andere Aufstellungsart gewählt, ist die
schnelle und zuverlässige Erkennbarkeit im Einzel-
fall nachzuweisen.
3.2.1 Doppelboden
Für die Berechnung und Ausführung von Flachbo-
dentanks wird z. B. auf DIN EN 14015 verwiesen.
Beschreibung der Aufstellungsart:
Für alle Aufstellungsarten gilt: • Tankinnenboden aus metallischen oder nicht-
metallischen Werkstoffen,
Schutz gegen Außenkorrosion:
• Zwischenraum,
Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen
• Tankaußenboden aus metallischen Werkstoffen,
das Eindringen von Feuchtigkeit zu schützen, z. B.
durch Schürzen. • Zwischenschicht, falls erforderlich, z. B. Streifen
aus dauerelastischem Material, zum Ausgleich
Prüfungen: von Unebenheiten,
Prüfungen werden entsprechend § 23 Muster-
VAwS durch einen Sachverständigen gemäß § 22 • Fundament (z. B. Ringfundament, durchgehen-
Muster-VAwS durchgeführt. des Fundament, Sohle des Auffangraumes).

Mai 2007 11
DWA-A 788

Besonderheit bei Aufstellung auf 3.2.3 Trägerrost/I-Träger


Ringfundamenten:
Beschreibung der Aufstellungsart:
Wenn bei einem Auffangraum die Anstauhöhe
größer als die Sockelhöhe des Ringfundamentes • Tankboden aus metallischen Werkstoffen,
ist, muss ein für die Dauer der Beanspruchung
dichter Anschluss des Tankbodenrandes an das • Zwischenschicht, falls erforderlich, z. B. Streifen
Fundament hergestellt werden. Die Dauer der Be- aus dauerelastischem Material, zum Ausgleich
anspruchung richtet sich nach den organisatori- von Unebenheiten,
schen Maßnahmen und örtlichen Gegebenheiten • Trägerrost aus geeignetem Werkstoff; I-Profile
(z. B. Standmessung in der Tanktasse, Alarm, Be- oder andere geeignete Formen,
setzung der Messwarte, Kontrollgänge, Werkfeuer-
wehr, Umpumpmöglichkeiten). • Abmessungen:
lichter Abstand mindestens 30 cm,
Überwachung der Bodendichtheit während des Abstand zwischen Tank und Betonfundament (A):
Betriebes:
Bis 5 m Tankdurchmesser beträgt der Abstand
Der Zwischenraum muss überwacht werden, d. h. mindestens 10 cm. Bei Tankdurchmessern > 5 m
kontinuierliche Lecküberwachung beider Böden beträgt der Abstand 1/50 des Tankdurchmessers.
z. B. durch Leckanzeiger oder durch Unterdruck- Bei Einsatz von technischen Hilfsmitteln ist der
manometer mit Alarmierung in der Messwarte oder Abstand im Einzelfall festzulegen. Das Gleiche
durch Unterdruckmanometer in Verbindung mit gilt für die kleinere Kantenlänge bei rechtecki-
monatlicher Ablesung und Protokollierung oder gen Tanks (ermöglicht Beurteilung von außen).
Leckageüberwachung durch Sensorkabel in Ver-
bindung mit einer diskontinuierlichen Vakuum- • fugenloses Betonfundament gemäß TRwS 786
überprüfung mindestens im Zuge der wiederkeh- „Ausführung von Dichtflächen“.
renden Prüfung.

3.2.4 Fugenloses Betonfundament mit


3.2.2 Streifenfundamente zusätzlicher Sperrschicht
(Kunststoffbahn oder -platte)
Beschreibung der Aufstellungsart:
Beschreibung der Aufstellungsart:
• Tankboden aus metallischen Werkstoffen,
• Tankboden aus metallischen Werkstoffen,
• Zwischenschicht, falls erforderlich, z. B. Streifen
aus dauerelastischem Material, zum Ausgleich • Auflage, falls erforderlich, z. B. Bitumenkies,
von Unebenheiten, dient zum Ausgleich von Unebenheiten des
Fundaments und ggf. auch als Korrosions-
• Streifenfundamente, um die Besichtigung des
schutz,
Tankbodens von außen zu ermöglichen,
• Schutz der Sperrschicht, falls erforderlich, z. B.
• Abmessungen:
Estrich,
lichter Abstand mindestens 30 cm,
• Kunststoffbahn oder -platte als Sperrschicht mit
Abstand zwischen Tank und Betonfundament (A): 1)
bauaufsichtlichem Verwendbarkeitsnachweis .
Bis 5 m Tankdurchmesser beträgt der Abstand
• fugenloses, gegenüber der Sohle des Auffang-
mindestens 10 cm. Bei Tankdurchmessern > 5 m
raumes erhöhtes Betonfundament gemäß
beträgt der Abstand 1/50 des Tankdurchmessers.
Bei Einsatz von technischen Hilfsmitteln ist der TRwS 786 „Ausführung von Dichtflächen“.
Abstand im Einzelfall festzulegen. Das Gleiche
gilt für die kleinere Kantenlänge bei rechtecki-
gen Tanks (ermöglicht Beurteilung von außen).
• fugenloses Betonfundament gemäß Arbeitsblatt 1) Nach Einbau der Sperrschicht und vor Aufstellung des
DWA-A 786 (TRwS 786) „Ausführung von Dicht- Flachbodentanks ist eine Überprüfung des ordnungsgemä-
ßen Einbaus der Sperrschicht durch den Sachverständigen
flächen“. durchzuführen.

12 Mai 2007
DWA-A 788

3.2.5 Fugenloses Betonfundament mit 3.2.6 Fugenloses Betonfundament


zusätzlicher Sperrschicht ohne zusätzliche Sperrschicht
(Metallplatte aus nichtrostendem (Tankboden aus nichtrostendem
Stahl) Stahl)

Beschreibung der Aufstellungsart: Beschreibung der Aufstellungsart:


3)
• Tankboden aus metallischen Werkstoffen, • Tankboden aus nichtrostendem Stahl ,
• Trennschicht, z. B. Bitumenkies, • elastische Auflage, z. B. Bitumenkies: nur erfor-
derlich bei Unebenheiten des Betonfundaments,
• medienbeständige Metallplatte aus nichtrosten-
dem Stahl z. B. nach DIN EN 10088 als Sperr- • fugenloses, gegenüber der Sohle des Auffang-
2)
schicht gegen Bodenleckage , raumes erhöhtes Betonfundament gemäß
TRwS 786 „Ausführung von Dichtflächen“.
• Auflage, falls erforderlich, z. B. Bitumenkies,
dient zum Ausgleich von Unebenheiten des
Fundaments,
• fugenloses, gegenüber der Sohle des Auffang-
raumes erhöhtes Betonfundament gemäß
TRwS 786 „Ausführung von Dichtflächen“.

2) Nach Einbau der Sperrschicht und vor Aufstellung des 3) Gleichwertig ist eine Lösung, bei der der nichtrostende Ein-
Flachbodentanks ist eine Überprüfung des ordnungsgemä- zelboden durch zwei metallische, unter dem Tank passiv
ßen Einbaus der Sperrschicht durch den Sachverständigen gegen Korrosion geschützte Böden ersetzt wird, wobei der
durchzuführen. untere Boden an den Auffangraum angeschlossen ist.

Mai 2007 13
DWA-A 788

4 Weiterbetrieb Anforderungen an den Weiterbetrieb nehmen mit


steigender Gruppen-Nummer zu). Nicht ausdrück-
bestehender lich beschriebene Systeme sind der Aufstellungs-
Flachbodentanks art zuzuordnen, der sie am ehesten entsprechen.

4.1 Aufstellungsarten Bei bestehenden Flachbodentanks der in Bild 2


aufgeführten Gruppen 1 bis 6 sind die Vorausset-
Aufstellungsarten von Flachbodentanks sind in zungen für einen sicheren Betrieb gewährleistet,
Bild 2 beispielhaft dargestellt. Hierbei werden die wenn ihre Aufstellungsart in Abhängigkeit vom
einzelnen Aufstellungsarten aufgrund ähnlicher Fundamenttyp spezielle, im Nachfolgenden näher
Anforderungen zu Gruppen zusammengefasst (die beschriebene Bedingungen erfüllt.

Zusammenfassung Aufstellungsart
Beschreibung der
einzelner gemäß schematische Darstellung
Aufstellungsart
Fundamenttypen Abschnitt 4.2

Gruppe 1 4.2.1 Streifenfundament

4.2.1 Trägerrost

Fundament mit
4.2.1
Rinnen

Blockfundament mit
zusätzlicher Sperr-
schicht (Kunststoff-
Gruppe 2 4.2.2.1
bahn mit bauaufsicht-
lichem Verwendbar-
keitsnachweis)

Bild 2: Aufstellungsarten von Flachbodentanks (bestehende Anlagen)

14 Mai 2007
DWA-A 788

Zusammenfassung Aufstellungsart
Beschreibung der
einzelner gemäß schematische Darstellung
Aufstellungsart
Fundamenttypen Abschnitt 4.2

Blockfundament mit
zusätzlicher Sperr-
schicht (Metallplatte,
4.2.2.2 Kunststoffbahn ohne
bauaufsichtlichen Ver-
wendbarkeits-
nachweis)

4.2.2.3 Tank in Tank

Doppelter Boden ohne


4.2.2.4 kontinuierliche Über-
wachung

Ringfundament mit
Kunststoffbahn (mit
Gruppe 3 4.2.3 bauaufsichtlichem
Verwendbarkeits-
nachweis)

Durchgehendes
Fundament, das
Gruppe 4 4.2.4.1
Blockfundament be-
steht aus Stahlbeton.

Bild 2 (fortgesetzt)

Mai 2007 15
DWA-A 788

Zusammenfassung Aufstellungsart
Beschreibung der
einzelner gemäß schematische Darstellung
Aufstellungsart
Fundamenttypen Abschnitt 4.2

Fundament auf durch-


gehender Sohle des
Auffangraumes, das
Blockfundament aus
4.2.4.1
Stahlbeton liegt auf
einer durchgehenden
Sohle des Auffang-
raumes auf.

Durchgehende Sohle
des Auffangraumes,
die durchgehende
4.2.4.1 Sohle (Stahlbeton)
des Auffangraumes
dient auch als
Fundament.

Ringfundament mit
4.2.4.2 bindigem Boden als
Sperrschicht

Fundament (Bettung)
auf verdichtetem
4.2.4.2 Kies/Sand mit
bindigem Boden als
Sperrschicht

Ringfundament mit
Zerrplatte, das Ring-
fundament ist oben
Gruppe 5 4.2.5.1 geschlossen unter
Ausbildung einer
Platte (Stahlbeton,
Dicke ca. 15 cm)

Ringfundament mit
Kunststoffbahn (ohne
4.2.5.2 bauaufsichtlichen
Verwendbarkeits-
nachweis)

Bild 2 (fortgesetzt)

16 Mai 2007
DWA-A 788

Zusammenfassung Aufstellungsart
Beschreibung der
einzelner gemäß schematische Darstellung
Aufstellungsart
Fundamenttypen Abschnitt 4.2

Ringfundament, der
Fundamentring kann
Gruppe 6 4.2.6 in der Mitte einen Kern
z. B. aus Sand
enthalten

Ringfundament mit
Estrich, der Kern ist
4.2.6
mit einem Estrich ab-
gedeckt

Fundament aus ver-


dichtetem Sand mit . .
4.2.6 .
.
.
. .
Deckschicht aus As- . .
. .
phaltbeton

Mineralölbeständige
4.2.6 Schlämme als Sperr-
schicht

Bild 2 (fortgesetzt)

Mai 2007 17
DWA-A 788

4.2 Weiterbetrieb bestehender • Prüfung gemäß TRwS 779, Abschnitt 7 (siehe


Flachbodentanks mit Prüfungen Anhang A) und
• innere Prüfung
4.2.1 Gruppe 1
Bestehende Flachbodentanks vom Sachverständigen überprüft. Eine Wanddi-
auf Streifenfundamenten, ckenmessung zur Bestimmung der Außenkorrosi-
Trägerrosten oder Fundamenten on ist nicht erforderlich.
mit Rinnen
► Wiederkehrende Prüfungen
Für Tanks auf Streifenfundamenten, Trägerrosten Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
oder Fundamenten mit Rinnen der Gruppe 1 sind die Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt.
Voraussetzungen für einen sicheren Betrieb ge-
währleistet, wenn die folgenden Punkte erfüllt sind: Beträgt der Abtrag > 0,1 mm/a, ist eine wiederkeh-
rende innere Prüfung vom Sachverständigen
Anforderungen an das Fundament durchzuführen. Die Frist für die wiederkehrende
innere Prüfung richtet sich nach der aufgrund der
Zur schnellen und zuverlässigen Erkennbarkeit der
statischen Berechnung erforderlichen Mindest-
austretenden wassergefährdenden Flüssigkeiten
wanddicke. In keinem Fall darf der Wert von 3 mm
erfüllt das bestehende Fundament folgende Anfor-
unterschritten werden. Die Abtragsrate darf nicht
derungen:
größer als 0,5 mm/a sein. Eine wiederkehrende
• die Qualität des Betons entspricht B 25 bzw. Wanddickenmessung zur Bestimmung der Außen-
C20/25 oder mehr; dies wird belegt oder durch korrosion ist nicht erforderlich. Bei Innenbeschich-
Entnahme eines Bohrkerns bzw. durch die Me- tungen entsprechend TRbF 401/402 bzw. mit bau-
thode „Schmidt’scher Rückprallhammer“ geprüft, aufsichtlichem Verwendbarkeitsnachweis können
die inneren Prüfungen entfallen, wenn eine wie-
• das Fundament hat eine Dicke von mindestens
derkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine Mängel
20 cm und
ergeben hat.
• nach visueller Beurteilung weist das Fundament
keine durchgehenden Risse auf. Bei eingeschränkter Nachprüfbarkeit des Zustan-
des des Auffangraumes unterhalb des Tankbo-
Unter diesen Voraussetzungen ist eine Ermittlung dens sind innere Prüfungen analog der Gruppe 4
der Eindringtiefen der Lagermedien nicht erforder- durchzuführen.
lich. Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasser-
stoffe, z. B. 1.1.1-Trichlorethan, Trichlorethylen, Tet- Infrastrukturelle Maßnahmen am
rachlorethylen, Dichlormethan, sind ohne weitere Flachbodentank
Nachweise nicht zulässig.
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
Unter der Voraussetzung, dass der Bereich unter-
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
halb des Tankbodens einsehbar ist, gilt der Ab- arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der
stand zwischen Tank und Fundament als noch Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb.
ausreichend, wenn bei Tanks mit einem Durch-
messer bis D = 15 m der Abstand mindestens 10 cm
beträgt. Bei Tanks mit einem Durchmesser D > 15 m
4.2.2 Gruppe 2
muss der Abstand mindestens 1/50 des Tank-
durchmessers betragen. Bei Einsatz von techni-
Für Tanks der Gruppe 2 sind die Voraussetzungen
schen Hilfsmitteln ist im Einzelfall zu entscheiden.
für einen sicheren Betrieb gewährleistet, wenn für
die jeweilige Ausführungsart die nachfolgend auf-
Prüfumfang geführten Punkte erfüllt sind:
► Nullprüfung
Bei Abtragsraten > 0,1 mm/a ist eine Nullprüfung
erforderlich. Der ordnungsgemäße Zustand des
Tanks wird durch

18 Mai 2007
DWA-A 788

4.2.2.1 Blockfundament mit Infrastrukturelle Maßnahmen am


zusätzlicher Sperrschicht Flachbodentank
(Kunststoffbahn mit Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
bauaufsichtlichem meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
Verwendbarkeitsnachweis) setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung
Anforderungen an die Sperrschicht der Abweichung vom bestimmungsgemäßen Be-
Anforderungen an die Sperrschicht sind in dem trieb.
bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis gere-
gelt. Der Bericht über den ordnungsgemäßen Ein-
bau der Sperrschicht liegt vor, ansonsten gilt Ab- 4.2.2.2 Blockfundament mit
schnitt 4.2.2.2. zusätzlicher Sperrschicht
(Metallplatte, Kunststoffbahn
Schutz gegen Außenkorrosion ohne bauaufsichtlichen
Verwendbarkeitsnachweis)
Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen das
Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch Schürzen,
Anforderungen an die Sperrschicht
zu schützen.
Die Kunststoffbahn weist eine Mindestdicke von
Prüfumfang 0,8 mm auf.

► Nullprüfung Die Sperrschicht ist gegenüber dem Lagermedium


Der ordnungsgemäße Zustand des Tanks wird durch beständig. Der Nachweis der Beständigkeit gegen-
über dem Lagermedium ist durch einen Sachver-
• Prüfung gemäß TRwS 779 Abschnitt 7 (siehe ständigen, ein unabhängiges Institut oder Labor
Anhang A) geführt worden. Dabei kann der Sachverständige
auf dokumentierte Prüfungsergebnisse fachkundi-
und ger Prüfstellen zurückgreifen.
• innere Prüfung
Schutz gegen Außenkorrosion
vom Sachverständigen überprüft. Eine Wanddi-
ckenmessung zur Bestimmung der Außenkorrosi- Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen
on ist nicht erforderlich. das Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch
Schürzen, zu schützen.
► Wiederkehrende Prüfungen
Anforderungen an das Fundament
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt. Das bestehende Fundament erfüllt folgende An-
forderungen:
Beträgt der Abtrag > 0,1 mm/a, ist eine wiederkeh- • die Qualität des Betons entspricht B 25 bzw.
rende innere Prüfung vom Sachverständigen C20/25 oder mehr; dies wird belegt oder durch
durchzuführen. Die Frist für die wiederkehrende Entnahme eines Bohrkerns bzw. durch die Me-
innere Prüfung richtet sich nach der aufgrund der thode „Schmidt’scher Rückprallhammer“ ge-
statischen Berechnung erforderlichen Mindest- prüft,
wanddicke. In keinem Fall darf der Wert von 3 mm
unterschritten werden. Die Abtragsrate darf nicht • das Fundament hat eine Dicke von mindestens
größer als 0,5 mm/a sein. Eine wiederkehrende 20 cm und
Wanddickenmessung zur Bestimmung der Außen- • nach visueller Beurteilung weist das Fundament
korrosion ist nicht erforderlich. Bei Innenbeschich- im sichtbaren Bereich keine durchgehenden
tungen entsprechend TRbF 401/402 bzw. mit bau- Risse auf.
aufsichtlichem Verwendbarkeitsnachweis können
die inneren Prüfungen entfallen, wenn eine wie- Unter diesen Voraussetzungen ist eine Ermittlung
derkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine Mängel der Eindringtiefen der Lagermedien nicht erforder-
ergeben hat. lich. Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasser-

Mai 2007 19
DWA-A 788

stoffe, z. B. 1.1.1-Trichlorethan, Trichlorethylen, Tet- 4.2.2.3 Tank in Tank


rachlorethylen, Dichlormethan, sind ohne weitere
Nachweise nicht zulässig. Schutz gegen Außenkorrosion
Der Boden des inneren Tanks ist auf seiner Unter-
Prüfumfang
seite ausreichend gegen Außenkorrosion geschützt,
► Nullprüfung z. B. durch eine Bitumenschicht/bituminöses Misch-
4)
gut.
Der ordnungsgemäße Zustand des Tanks wird
durch
Prüfumfang
• Prüfung gemäß TRwS 779 Abschnitt 7 (siehe
► Nullprüfung
Anhang A),
Der ordnungsgemäße Zustand des Tanks wird
• innere Prüfung und
durch
• flächendeckende Wanddickenmessung des ge-
• Prüfung gemäß TRwS 779 Abschnitt 7 (siehe
samten Tankbodens
Anhang A),
vom Sachverständigen überprüft.
• innere Prüfung und
► Wiederkehrende Prüfungen • flächendeckende Wanddickenmessung des ge-
samten Tankbodens
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt. vom Sachverständigen überprüft.

Beträgt der Abtrag > 0,1 mm/a, ist eine wiederkeh- ► Wiederkehrende Prüfungen
rende innere Prüfung vom Sachverständigen
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
durchzuführen. Die Frist für die wiederkehrende
Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt.
innere Prüfung richtet sich nach der aufgrund der
statischen Berechnung erforderlichen Mindest-
Beträgt der Abtrag > 0,1 mm/a, ist eine wiederkeh-
wanddicke. In keinem Fall darf der Wert von 3 mm
rende innere Prüfung vom Sachverständigen durch-
unterschritten werden. Die Abtragsrate darf nicht
zuführen. Die Frist für die wiederkehrende innere
größer als 0,5 mm/a sein. Eine wiederkehrende
Prüfung richtet sich nach der aufgrund der stati-
Wanddickenmessung zur Bestimmung der Außen-
schen Berechnung erforderlichen Mindestwanddicke.
korrosion ist nicht erforderlich. Bei Innenbeschich-
In keinem Fall darf der Wert von 3 mm unterschrit-
tungen entsprechend TRbF 401/402 bzw. mit bau-
ten werden. Die Abtragsrate darf nicht größer als
aufsichtlichem Verwendbarkeitsnachweis können
0,5 mm/a sein. Eine wiederkehrende Wanddicken-
die inneren Prüfungen entfallen, wenn eine wie-
messung zur Bestimmung der Außenkorrosion ist
derkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine Mängel
nicht erforderlich. Bei Innenbeschichtungen ent-
ergeben hat.
sprechend TRbF 401/402 bzw. mit bauaufsichtlichem
Verwendbarkeitsnachweis können die inneren Prü-
Infrastrukturelle Maßnahmen am
fungen entfallen, wenn eine wiederkehrende Prü-
Flachbodentank
fung nach 5 Jahren keine Mängel ergeben hat.
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige
Störmeldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig Infrastrukturelle Maßnahmen am
besetzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels Flachbodentank
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
der Abweichung vom bestimmungsgemäßen Be-
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
trieb.
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung
der Abweichung vom bestimmungsgemäßen Be-
trieb.

4) Hinweis:
Die Randbereiche des Außentanks sind gegen das Eindrin-
gen von Feuchtigkeit z. B. durch Schürzen, zu schützen

20 Mai 2007
DWA-A 788

4.2.2.4 Doppelter Boden ohne Überwachung der Bodendichtheit während des


kontinuierliche Überwachung Betriebes
• monatliche Kontrollen (z. B. Kontrollstutzen)
Schutz gegen Außenkorrosion
oder
Der äußere Tankboden ist auf seiner Unterseite
ausreichend gegen Außenkorrosion geschützt, • selbstüberwachende Systeme (z. B. Sensorkabel)
z. B. durch:
Besonderheit bei Aufstellung auf
• eine Bitumenschicht/bituminöses Mischgut
Ringfundamenten
oder
Wenn bei einem Auffangraum die Anstauhöhe
• kathodischen Korrosionsschutz. größer als die Sockelhöhe des Ringfundamentes
ist, muss ein für die Dauer der Beanspruchung
Die Randbereiche sind gegen das Eindringen von dichter Anschluss des Tankbodenrandes an das
Feuchtigkeit, z. B. durch Schürzen, zu schützen. Fundament hergestellt werden. Die Dauer der Be-
anspruchung richtet sich nach den organisatori-
Prüfumfang schen Maßnahmen und örtlichen Gegebenheiten
► Nullprüfung (z. B. Standmessung in der Tanktasse, Alarm, Be-
setzung der Messwarte, Kontrollgänge, Werkfeuer-
Der ordnungsgemäße Zustand des Tanks wird durch
wehr, Umpumpmöglichkeiten).
• Prüfung gemäß TRwS 779 Abschnitt 7 (siehe
Anhang A)
4.2.3 Gruppe 3
und
Ringfundament mit
• innere Prüfung Kunststoffbahn
vom Sachverständigen überprüft. (mit bauaufsichtlichem
Verwendbarkeitsnachweis)
► Wiederkehrende Prüfungen
Für Tanks der Gruppe 3 sind die Voraussetzungen
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23 für einen sicheren Betrieb gewährleistet, sofern die
Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt. nachfolgend aufgeführten Punkte erfüllt sind:

Beträgt der Abtrag > 0,1 mm/a, ist eine wiederkeh-


Anforderungen an die Kunststoffbahn
rende innere Prüfung vom Sachverständigen
durchzuführen. Die Frist für die wiederkehrende Anforderungen an die Kunststoffbahn sind in dem
innere Prüfung richtet sich nach der aufgrund der bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis geregelt.
statischen Berechnung erforderlichen Mindest-
wanddicke. In keinem Fall darf der Wert von 3 mm Der Bericht über den ordnungsgemäßen Einbau
unterschritten werden. Die Abtragsrate darf nicht der Kunststoffbahn liegt vor, ansonsten gilt Ab-
größer als 0,5 mm/a sein. Bei Innenbeschichtun- schnitt 4.2.5.2.
gen entsprechend TRbF 401/402 bzw. mit bauauf-
sichtlichem Verwendbarkeitsnachweis können die Schutz gegen Außenkorrosion
inneren Prüfungen entfallen, wenn eine wiederkeh-
rende Prüfung nach 5 Jahren keine Mängel erge- Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen
ben hat. das Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch
Schürzen, zu schützen.
Infrastrukturelle Maßnahmen am
Flachbodentank Prüfumfang

Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör- ► Nullprüfung


meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be- Der ordnungsgemäße Zustand des Tanks wird durch
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung • Prüfung gemäß TRwS 779 Abschnitt 7 (siehe
der Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb. Anhang A),

Mai 2007 21
DWA-A 788

• innere Prüfung und 4.2.4 Gruppe 4


• flächendeckende Wanddickenmessung des ge-
samten Tankbodens
4.2.4.1 Durchgehendes Fundament,
Fundament auf durchgehender
vom Sachverständigen überprüft. Sohle des Auffangraumes oder
durchgehende Sohle des
► Wiederkehrende Prüfungen Auffangraumes
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt. Für Tanks aus metallischem Werkstoff auf durchge-
henden Betonfundamenten der Systeme „Durchge-
Wiederkehrende innere Prüfungen sind vom Sach- hendes Fundament“, „Fundament auf durchgehender
verständigen entsprechend Tabelle 1 durchzuführen. Sohle des Auffangraumes“ oder „Durchgehende
Sohle des Auffangraumes“ sind die Voraussetzun-
Zusätzlich richtet sich die Frist für die wiederkeh- gen für einen sicheren Betrieb gewährleistet, wenn
rende innere Prüfung nach der aufgrund der stati- die folgenden Punkte erfüllt sind:
schen Berechnung erforderlichen Mindestwand-
dicke (der kleinere Wert gilt). In keinem Fall darf Anforderungen an das Fundament
der Wert von 3 mm unterschritten werden. Die Ab- Das bestehende Fundament erfüllt folgende An-
tragsrate darf nicht größer als 0,5 mm/a sein. forderungen:

Bei Innenbeschichtungen entsprechend TRbF • die Qualität des Betons entspricht B 25 bzw. C
20/25 oder mehr; dies wird belegt oder durch
401/402 bzw. mit bauaufsichtlichem Verwendbar-
Entnahme eines Bohrkerns bzw. durch die Me-
keitsnachweis können die inneren Prüfungen ent-
thode „Schmidt’scher Rückprallhammer“ geprüft,
fallen, wenn eine wiederkehrende Prüfung nach
5 Jahren keine Mängel ergeben hat. Eine wieder- • das Fundament hat eine Dicke von mindestens
kehrende Wanddickenmessung zur Bestimmung 20 cm und
der Außenkorrosion ist nicht erforderlich.
• nach visueller Beurteilung weist das Fundament
im sichtbaren Bereich keine durchgehenden
Die Ergebnisse regelmäßiger Schallemissionsprü-
Risse auf.
fungen können als zusätzliche Erkenntnisquelle für
die Bewertung des Tankzustandes herangezogen
Unter diesen Voraussetzungen ist eine Ermittlung
werden.
der Eindringtiefen der Lagermedien nicht erforder-
lich. Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasser-
Infrastrukturelle Maßnahmen am
stoffe, z. B. 1.1.1-Trichlorethan, Trichlorethylen, Tet-
Flachbodentank
rachlorethylen, Dichlormethan, sind ohne weitere
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör- Nachweise nicht zulässig.
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der
Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb.

Tabelle 1: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks der Gruppe 3

wiederkehrende innere Prüfung


Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag
< 0,01 mm/a < 0,01 mm/a < 0,1 mm/a < 0,1 mm/a > 0,1 mm/a > 0,1 mm/a
hochviskos nicht hochviskos hochviskos nicht hochviskos hochviskos nicht hochviskos
Prüfung nicht Prüfung nicht er-
15 10 5 5
erforderlich forderlich

22 Mai 2007
DWA-A 788

Schutz gegen Außenkorrosion Fristen für die inneren Prüfungen festzulegen. Die
Frist kann hierbei auf max. 20 Jahre verlängert
Der Tankboden ist auf seiner Unterseite ausreichend
werden (max. Prüffrist, wenn vorausgegangene
gegen Außenkorrosion geschützt, z. B. durch:
Prüfungen keine Verkürzung der Prüffrist erforder-
• eine Bitumenschicht/bituminöses Mischgut lich machen).
oder
Zusätzlich richtet sich die Frist für die wiederkeh-
• kathodischen Korrosionsschutz. rende innere Prüfung nach der aufgrund der stati-
schen Berechnung erforderlichen Mindestwand-
Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen das dicke (der kleinere Wert gilt). In keinem Fall darf
Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch Schürzen, der Wert von 3 mm unterschritten werden. Die Ab-
zu schützen. tragsrate darf nicht größer als 0,5 mm/a sein.

Prüfumfang Die Ergebnisse regelmäßiger Schallemissionsprü-


fungen können als zusätzliche Erkenntnisquelle für
► Nullprüfung
die Bewertung des Tankzustandes herangezogen
Der ordnungsgemäße Zustand des Tanks wird durch werden.
• Prüfung gemäß TRwS 779 Abschnitt 7 (siehe
Besonderheiten
Anhang A),
Bei Behältern aus nichtrostendem Stahl entfallen
• innere Prüfung und
die Korrosionsschutzschicht und die wiederkeh-
• flächendeckende Wanddickenmessung des ge- rende Wanddickenmessung zur Bestimmung der
samten Tankbodens Außenkorrosion.
vom Sachverständigen überprüft.
Bei Innenbeschichtungen entsprechend TRbF
401/402 bzw. mit bauaufsichtlichem Verwendbar-
► Wiederkehrende Prüfungen
keitsnachweis gelten für die innere Prüfung die
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23 Prüffristen der Spalte „Abtrag < 0,01 mm/a“, wenn
Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt. eine wiederkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine
Mängel ergeben hat.
Wiederkehrende innere Prüfungen sind vom Sach-
verständigen entsprechend Tabelle 2 durchzuführen. Bei Abtragsraten ≤ 0,1 mm/a und einem Wanddicken-
zuschlag von Z ≥ 1 mm über dem nach DIN 4119
Eine erste wiederkehrende Wanddickenmessung erforderlichen Wert sind die Prüffristen für die inne-
im Randbereich und ggf. Sumpfbereich des Tank- re Prüfung der korrespondierenden Spalte mit dem
bodens ist nach 10 Jahren durchzuführen. Wenn nächstniedrigeren Abtrag zu übernehmen.
die Nullprüfung ergeben hat, dass eine kürzere
Prüffrist notwendig ist, gilt diese. Alle folgenden
Wanddickenmessungen sind in Korrelation mit den

Tabelle 2: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 4

wiederkehrende innere Prüfung

Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag


< 0,01 mm/a < 0,01 mm/a < 0,1 mm/a < 0,1 mm/a > 0,1 mm/a > 0,1 mm/a
hochviskos nicht hochviskos hochviskos nicht hochviskos hochviskos nicht hochviskos
* ** * **
10 / 20 10 / 15 10∗ / 15∗∗ 10∗ / 10∗∗ 5∗ / 5∗∗ 5∗/ 5∗∗
* Erste wiederkehrende innere Prüfung. Wenn die Nullprüfung ergeben hat, dass eine kürzere Prüffrist notwendig ist, gilt diese.
** Max. Prüffrist bei weiteren wiederkehrenden inneren Prüfungen, wenn vorausgegangene Prüfungen keine Verkürzung der Prüf-
frist erforderlich machen.

Mai 2007 23
DWA-A 788

Infrastrukturelle Maßnahmen am • innere Prüfung


Flachbodentank
und
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
• flächendeckende Wanddickenmessung des ge-
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
samten Tankbodens
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der vom Sachverständigen überprüft.
Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb.
► Wiederkehrende Prüfungen
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
4.2.4.2 Fundament mit bindigem Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt.
Boden als Sperrschicht
Wiederkehrende innere Prüfungen sind vom Sach-
Für Tanks auf Ringfundamenten oder auf Funda- verständigen entsprechend Tabelle 2 durchzuführen.
menten aus verdichtetem Kies/Sand mit bindigem
Boden als Sperrschicht sind die Voraussetzungen Eine erste wiederkehrende Wanddickenmessung
für einen sicheren Betrieb gewährleistet, sofern die im Randbereich und ggf. Sumpfbereich des Tank-
folgenden Punkte erfüllt sind: bodens ist nach 10 Jahren durchzuführen. Wenn
die Nullprüfung ergeben hat, dass eine kürzere
Anforderungen an den bindigen Boden Prüffrist notwendig ist, gilt diese. Alle folgenden
Der bindige Boden muss in einer mindestens 30 cm Wanddickenmessungen sind in Korrelation mit den
starken Schicht aus schwer durchlässigem Boden Fristen für die inneren Prüfungen festzulegen. Die
Frist kann hierbei auf max. 20 Jahre verlängert
so eingebaut sein, dass die ausgelaufene Flüssig-
werden (max. Prüffrist, wenn vorausgegangene
keit innerhalb von 3 Tagen nicht tiefer als 20 cm
Prüfungen keine Verkürzung der Prüffrist erforder-
eindringen kann (erforderlicher Durchlässigkeits-
lich machen).
beiwert für die Erdstoffe einer Dichtungsschicht
-8
kf < 1 x 10 m/s). Bei bindigen Böden mit kleinerem
Zusätzlich richtet sich die Frist für die wiederkeh-
Durchlässigkeitswert kann eine geringere Schicht-
rende innere Prüfung nach der aufgrund der stati-
dicke zugelassen werden, wenn die nicht kontami-
schen Berechnung erforderlichen Mindestwand-
nierte Schichtdicke mindestens 10 cm beträgt.
dicke (der kleinere Wert gilt). In keinem Fall darf
der Wert von 3 mm unterschritten werden. Die Ab-
Die ausreichende Dichtheit muss im Einzelfall
tragsrate darf nicht größer als 0,5 mm/a sein.
durch ein Bodengutachten nachgewiesen sein.
Die Ergebnisse regelmäßiger Schallemissionsprü-
Schutz gegen Außenkorrosion
fungen können als zusätzliche Erkenntnisquelle für
Der Tankboden ist auf seiner Unterseite ausrei- die Bewertung des Tankzustandes herangezogen
chend gegen Außenkorrosion geschützt, z. B. durch: werden.

• eine Bitumenschicht/bituminöses Mischgut


Besonderheiten
oder Bei Behältern aus nichtrostendem Stahl entfallen
• kathodischen Korrosionsschutz. die Korrosionsschutzschicht und die wiederkeh-
rende Wanddickenmessung zur Bestimmung der
Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen Außenkorrosion.
das Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch
Schürzen, zu schützen. Bei Innenbeschichtungen entsprechend TRbF
401/402 bzw. mit bauaufsichtlichem Verwendbar-
Prüfumfang keitsnachweis gelten für die innere Prüfung die
Prüffristen der Spalte „Abtrag < 0,01 mm/a“, wenn
► Nullprüfung eine wiederkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine
Der ordnungsgemäße Zustand des Tanks wird durch Mängel ergeben hat.

• Prüfung gemäß TRwS 779, Abschnitt 7 (siehe Bei Abtragsraten ≤ 0,1 mm/a und einem Wanddicken-
Anhang A), zuschlag von Z ≥ 1 mm über dem nach DIN 4119

24 Mai 2007
DWA-A 788

erforderlichen Wert sind die Prüffristen für die innere Prüfumfang


Prüfung der korrespondierenden Spalte mit dem
► Nullprüfung
nächstniedrigeren Abtrag zu übernehmen.
Der ordnungemäße Zustand des Tanks wird durch
Infrastrukturelle Maßnahmen am
Flachbodentank • Prüfung gemäß TRwS 779, Abschnitt 7 (siehe
Anhang A),
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be- • innere Prüfung und
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
• flächendeckende Wanddickenmessung des ge-
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der
samten Tankbodens
Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb.
vom Sachverständigen überprüft.
Des Weiteren ist ein Kontrollrohr über dem bindi-
gen Boden erforderlich (z. B. Pegelrohr bis auf den ► Wiederkehrende Prüfungen
bindigen Boden oder horizontale Dränage), um
Leckagen rechtzeitig zu erkennen (Ausnahme: Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
hochviskose Flüssigkeiten). Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt.

Wiederkehrende innere Prüfungen sind vom Sach-


verständigen entsprechend Tabelle 3 durchzuführen.
4.2.5 Gruppe 5
Eine erste wiederkehrende flächendeckende Wand-
Für Tanks der Gruppe 5 sind die Voraussetzungen
dickenmessung des gesamten Tankbodens ist nach
für einen sicheren Betrieb gewährleistet, wenn für
10 Jahren durchzuführen. Wenn die Nullprüfung er-
die jeweilige Ausführungsart die folgenden Punkte
erfüllt sind: geben hat, dass eine kürzere Prüffrist notwendig
ist, gilt diese. Alle folgenden Wanddickenmessun-
gen sind in Korrelation mit den Fristen für die inne-
4.2.5.1 Ringfundament mit Zerrplatte ren Prüfungen festzulegen. Die Frist kann hierbei
auf max. 15 Jahre verlängert werden (max. Prüf-
Anforderungen an die Zerrplatte frist, wenn vorausgegangene Prüfungen keine
Verkürzung der Prüffrist erforderlich machen).
Die Zerrplatte besteht aus Stahlbeton mindestens
der Güte B 25 bzw. C 20/25, deren Dicke ca. 15 cm Zusätzlich richtet sich die Frist für die wiederkeh-
nicht unterschreitet. Die Zerrplatte ist gegenüber dem rende innere Prüfung nach der aufgrund der stati-
Lagermedium beständig. schen Berechnung erforderlichen Mindestwand-
dicke (der kleinere Wert gilt). In keinem Fall darf
Schutz gegen Außenkorrosion der Wert von 3 mm unterschritten werden. Die Ab-
Der Tankboden ist auf seiner Unterseite ausrei- tragsrate darf nicht größer als 0,5 mm/a sein.
chend gegen Außenkorrosion geschützt, z. B. durch:
Die Ergebnisse regelmäßiger Schallemissionsprü-
• eine Bitumenschicht/bituminöses Mischgut fungen können als zusätzliche Erkenntnisquelle für
oder die Bewertung des Tankzustandes herangezogen
werden.
• kathodischen Korrosionsschutz.
Besonderheiten
Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen
das Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch Bei Behältern aus nichtrostendem Stahl entfällt die
Schürzen, zu schützen. wiederkehrende Wanddickenmessung zur Bestim-
mung der Außenkorrosion.

Bei Innenbeschichtungen entsprechend TRbF


401/402 bzw. mit bauaufsichtlichem Verwendbar-
keitsnachweis gelten für die innere Prüfung die
Prüffristen der Spalte „Abtrag < 0,01 mm/a“, wenn

Mai 2007 25
DWA-A 788

eine wiederkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine auf dokumentierte Prüfungsergebnisse fachkundi-
Mängel ergeben hat. ger Prüfstellen zurückgreifen.

Bei Abtragsraten ≤ 0,1 mm/a und einem Wanddicken- Schutz gegen Außenkorrosion
zuschlag von Z ≥ 1 mm über dem nach DIN 4119
Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen das
erforderlichen Wert sind die Prüffristen für die inne-
Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch Schürzen,
re Prüfung der korrespondierenden Spalte mit dem
zu schützen.
nächstniedrigeren Abtrag zu übernehmen.
Prüfumfang
Infrastrukturelle Maßnahmen am
Flachbodentank ► Nullprüfung
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör- Der ordnungsgemäße Zustand des Tanks wird durch
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
• Prüfung gemäß TRwS 779, Abschnitt 7 (siehe
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
Anhang A),
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der
Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb. • innere Prüfung und
• flächendeckende Wanddickenmessung des ge-
Ausnahme
samten Tankbodens
Wenn bei einem Auffangraum die Anstauhöhe
vom Sachverständigen überprüft.
größer als die Sockelhöhe des Fundamentes ist,
gelten die Anforderungen des Abschnittes 4.2.6.
► Wiederkehrende Prüfungen
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
4.2.5.2 Ringfundament mit Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt.
Kunststoffbahn
Wiederkehrende innere Prüfungen sind vom Sach-
(ohne bauaufsichtlichen
verständigen entsprechend Tabelle 3 durchzuführen.
Verwendbarkeitsnachweis)
Eine erste wiederkehrende flächendeckende Wand-
Anforderungen an die Kunststoffbahn
dickenmessung des gesamten Tankbodens ist nach
Die Kunststoffbahn weist eine Mindestdicke von 10 Jahren durchzuführen. Wenn die Nullprüfung
0,8 mm auf. ergeben hat, dass eine kürzere Prüffrist notwendig
ist, gilt diese. Alle folgenden Wanddickenmessun-
Die Kunststoffbahn ist gegenüber dem Lagermedium gen sind in Korrelation mit den Fristen für die inne-
beständig. Der Nachweis der Beständigkeit gegen- re Prüfungen festzulegen. Die Frist kann hierbei
über dem Lagermedium ist durch einen Sachver- auf max. 15 Jahre verlängert werden (max. Prüf-
ständigen, ein unabhängiges Institut oder Labor frist, wenn vorausgegangene Prüfungen keine
geführt worden. Dabei kann der Sachverständige Verkürzung der Prüffrist erforderlich machen).

Tabelle 3: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 5

wiederkehrende innere Prüfung

Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag


< 0,01 mm/a < 0,01 mm/a < 0,1 mm/a < 0,1 mm/a > 0,1 mm/a > 0,1 mm/a
hochviskos nicht hochviskos hochviskos nicht hochviskos hochviskos nicht hochviskos
* ** * **
10 / 15 10 / 10 10∗ / 10∗∗ 5∗ / 5∗∗ 5∗ / 5∗∗ 5∗/ 5∗∗
* Erste wiederkehrende innere Prüfung. Wenn die Nullprüfung ergeben hat, dass eine kürzere Prüffrist notwendig ist, gilt diese.
** Max. Prüffrist bei weiteren wiederkehrenden inneren Prüfungen, wenn vorausgegangene Prüfungen keine Verkürzung der Prüf-
frist erforderlich machen.

26 Mai 2007
DWA-A 788

Zusätzlich richtet sich die Frist für die wiederkeh- Schutz gegen Außenkorrosion
rende innere Prüfung nach der aufgrund der stati-
Der Tankboden ist auf seiner Unterseite ausrei-
schen Berechnung erforderlichen Mindestwand-
chend gegen Außenkorrosion geschützt, z. B. durch:
dicke (der kleinere Wert gilt). In keinem Fall darf
der Wert von 3 mm unterschritten werden. Die Ab- • eine Bitumenschicht/bituminöses Mischgut
tragsrate darf nicht größer als 0,5 mm/a sein.
oder
Die Ergebnisse regelmäßiger Schallemissionsprü- • kathodischen Korrosionsschutz.
fungen können als zusätzliche Erkenntnisquelle für
die Bewertung des Tankzustandes herangezogen Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen das
werden. Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch Schürzen,
zu schützen.
Besonderheiten
Bei Behältern aus nichtrostendem Stahl entfällt die Prüfumfang
wiederkehrende Wanddickenmessung zur Be- ► Nullprüfung
stimmung der Außenkorrosion.
Im Rahmen der Nullprüfung sind folgende Punkte
Bei Innenbeschichtungen entsprechend TRbF für die Beurteilung zu berücksichtigen und im Gut-
401/402 bzw. mit bauaufsichtlichem Verwendbar- achten darzustellen:
keitsnachweis gelten für die innere Prüfung die
Prüffristen der Spalte „Abtrag < 0,01 mm/a“, wenn • Standortbedingungen,
eine wiederkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine
• Aufstellungsbedingungen,
Mängel ergeben hat.
• bisheriger Behälterbetrieb (historische Recher-
Bei Abtragsraten ≤ 0,1 mm/a und einem Wanddicken- che),
zuschlag von Z ≥ 1 mm über dem nach DIN 4119
• Ist-Zustand des Behälters, Beurteilung durch
erforderlichen Wert sind die Prüffristen für die inne-
innere Prüfung einschließlich flächendeckender
re Prüfung der korrespondierenden Spalte mit dem
Wanddickenmessung des gesamten Tankbodens,
nächstniedrigeren Abtrag zu übernehmen.
• Korrosionsschutz/Korrosionsverhalten/Korrosions-
Infrastrukturelle Maßnahmen am prognose,
Flachbodentank
• Erfordernis von Reparaturmaßnahmen,
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
• Maßnahmen zur Erhöhung der Anlagensicher-
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels heit (z. B. Leckageerkennungsmaßnahmen),
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der • Frist bis zur nächsten inneren Prüfung und bis
Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb. zur nächsten Wanddickenmessung des Tank-
bodens, sofern von Tabelle 4 bzw. den nach-
stehenden Vorgaben für die Wanddickenmes-
4.2.6 Gruppe 6 sung abgewichen wird.

Für Tanks aus metallischem Werkstoff auf Funda- ► Wiederkehrende Prüfungen


menten der Gruppe 6 sind die Voraussetzungen
für einen sicheren Weiterbetrieb auf Basis einer Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
erweiterten Nullprüfung nachzuweisen. Diese ist Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt.
von einem Sachverständigen nach § 22 Muster-
VAwS durchzuführen. Dabei kann dieser auf Leis- Wiederkehrende innere Prüfungen sind vom Sach-
tungen Dritter zurückgreifen. Die Durchführung der verständigen entsprechend Tabelle 4 durchzuführen.
Wanddickenmessungen des Behälterbodens ist
vom Sachverständigen zu überwachen. Eine erste wiederkehrende flächendeckende Wand-
dickenmessung des gesamten Tankbodens ist nach
Über das Ergebnis der erweiterten Nullprüfung ist 10 Jahren durchzuführen. Wenn die Nullprüfung
ein Gutachten zu fertigen. ergeben hat, dass eine kürzere Prüffrist notwendig

Mai 2007 27
DWA-A 788

ist, gilt diese. Alle folgenden Wanddickenmessun- Infrastrukturelle Maßnahmen am


gen sind in Korrelation mit den Fristen für die inne- Flachbodentank
ren Prüfungen festzulegen. Die Frist kann hierbei
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
auf max. 15 Jahre verlängert werden (max. Prüf-
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
frist, wenn vorausgegangene Prüfungen keine
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
Verkürzung der Prüffrist erforderlich machen).
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der
Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb.
Zusätzlich richtet sich die Frist für die wiederkeh-
rende innere Prüfung nach der aufgrund der stati-
Maßnahmen zur Leckageerkennung
schen Berechnung erforderlichen Mindestwand-
dicke (der kleinere Wert gilt). In keinem Fall darf Bei nichthochviskosen Stoffen ist eine der folgenden
der Wert von 3 mm unterschritten werden. Die Ab- beispielhaft aufgeführten Leckageerkennungsmaß-
tragsrate darf nicht größer als 0,5 mm/a sein. nahmen (abhängig vom Standort und Lagermedium)
erforderlich:
Die Ergebnisse regelmäßiger Schallemissionsprü-
• Füllstandsmessung z. B. mittels Radar,
fungen können als zusätzliche Erkenntnisquelle für
die Bewertung des Tankzustandes herangezogen • Grundwasserbrunnen im Abstrom,
werden.
• gezielte Grundwasserabsenkung,

Besonderheiten • Dränage mit geeigneter Überwachung (z. B.


Gasspürgeräte, Sensorkabel),
Bei Behältern aus nichtrostendem Stahl entfällt die
wiederkehrende Wanddickenmessung zur Be- • Unterschichten mit schwerer Phase oder
stimmung der Außenkorrosion.
• sonstige mit der Behörde abzustimmende ge-
eignete Verfahren.
Bei Innenbeschichtungen entsprechend TRbF
401/402 bzw. mit bauaufsichtlichem Verwendbar-
keitsnachweis gelten für die innere Prüfung die
Prüffristen der Spalte „Abtrag ≤ 0,01 mm/a“, wenn 4.3 Besonderheiten
eine wiederkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine
Mängel ergeben hat. 4.3.1 Lagerung von Schmelzen

Bei Abtragsraten ≤ 0,1 mm/a und einem Wanddicken- Bei Lagerung von Schmelzen entfallen die Nullprü-
zuschlag von Z ≥ 1 mm über dem nach DIN 4119 fung und die wiederkehrende innere Prüfung sowie
erforderlichen Wert sind die Prüffristen für die inne- die wiederkehrende Wanddickenmessung zur Be-
re Prüfung der korrespondierenden Spalte mit dem stimmung der Außenkorrosion.
nächstniedrigeren Abtrag zu übernehmen.
Schweres Heizöl ist wie eine Schmelze zu behan-
deln.

Tabelle 4: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 6

wiederkehrende innere Prüfung

Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag Abtrag


< 0,01 mm/a < 0,01 mm/a < 0,1 mm/a < 0,1 mm/a > 0,1 mm/a > 0,1 mm/a
hochviskos nicht hochviskos hochviskos nicht hochviskos hochviskos nicht hochviskos
* ** * **
10 / 15 10 / 10 10∗ / 10∗∗ 5∗ / 5∗∗ 5∗ / 5∗∗ 5∗/ 5∗∗
* Erste wiederkehrende innere Prüfung. Wenn die Nullprüfung ergeben hat, dass eine kürzere Prüffrist notwendig ist, gilt diese.
** Max. Prüffrist bei weiteren wiederkehrenden inneren Prüfungen, wenn vorausgegangene Prüfungen keine Verkürzung der Prüf-
frist erforderlich machen.

28 Mai 2007
DWA-A 788

4.3.2 Produktwechsel Infrastrukturelle Maßnahmen am


Flachbodentank
Bei einem Produktwechsel muss zur Bestimmung
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
des Abtrages bzw. zur Feststellung der Beständig-
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
keit bei Innenbeschichtungen das neue Produkt zu
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
Grunde gelegt werden. Die Auswirkungen eines
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der
Produktwechsels sind im Einvernehmen mit dem Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb.
Sachverständigen festzustellen. Dieses ist bei un-
kritischen Produktwechseln nicht erforderlich, z. B.
wenn der Wechsel bei unbeschichteten Tanks von
4.4.2 Streifenfundament, Trägerrost
einem Stoff mit korrosiven Eigenschaften zu einem
mit weniger korrosiven Eigenschaften erfolgt.
Tanks auf durchgehendem Betonfundament der
Gruppe 4 können mit massiven Streifenfundamen-
ten aus Beton oder mit einem Trägerrost nach Ab-
4.4 Weiterbetrieb bestehender schnitt 3 nachgerüstet werden. Ein statischer
Tanks nach Umrüstmaßnahmen Nachweis ist erforderlich. Das bestehende Fun-
dament muss folgende Anforderungen erfüllen:
4.4.1 Sperrschicht zwischen Tank und
Fundament • die Qualität des Betons entspricht B 25 bzw.
C 20/25 oder mehr; dies wird belegt oder durch
Tanks auf durchgehendem Betonfundament der Entnahme eines Bohrkerns bzw. durch die Me-
Gruppe 4 können mit einer Sperrschicht zwischen thode „Schmidt’scher Rückprallhammer“ geprüft,
Tank und Fundament nachgerüstet werden, wenn • das Fundament hat eine Dicke von mindestens
die folgenden Punkte erfüllt sind: 20 cm und
• nach visueller Beurteilung weist das Fundament
Anforderungen an die Sperrschicht
keine durchgehenden Risse auf.
Die Sperrschicht besteht aus Kunststoff oder Metall.
Die Einsehbarkeit zwischen Tank und Fundament
Die Beständigkeit der Sperrschicht wird nachge- muss entsprechend Abschnitt 3 gegeben sein.
wiesen.

Prüfumfang 4.4.3 Doppelboden


► Nullprüfung
Tanks auf durchgehendem Fundament oder Ring-
Nach Umsetzen des Tanks ist eine Prüfung gemäß fundament aller Gruppen können mit einem Dop-
TRwS 779, Abschnitt 7 (siehe Anhang A) und eine pelboden nach Abschnitt 3 nachgerüstet werden,
innere Prüfung durch den Sachverständigen erfor- dessen Zwischenraum kontinuierlich lecküber-
derlich. Hierbei ist insbesondere der ordnungsge- wacht wird.
mäße Zustand des Tanks nach Umsetzen zu über-
prüfen. Wenn bei einem Auffangraum die Anstauhöhe
größer als die Sockelhöhe des Ringfundamentes
► Wiederkehrende Prüfungen
ist, muss ein für die Dauer der Beanspruchung
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23 dichter Anschluss des Tankbodenrandes an das
Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt. Fundament hergestellt werden. Die Dauer der Be-
anspruchung richtet sich nach den organisatori-
Eine Wanddickenmessung zur Bestimmung der schen Maßnahmen und örtlichen Gegebenheiten
Außenkorrosion ist nicht erforderlich. (z. B. Standmessung in der Tanktasse, Alarm, Be-
setzung der Messwarte, Kontrollgänge, Werkfeuer-
wehr, Umpumpmöglichkeiten).

Mai 2007 29
DWA-A 788

Literatur Muster-VAwS (01.03. 2001): Muster-Verordnung


über Anlagen zum Umgang mit wassergefähr-
denden Stoffen und über Fachbetriebe, Länder-
Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Wasser-
arbeitsgemeinschaft Wasser – LAWA –, Ge-
haushaltsgesetz über die Einstufung wasserge-
schäftsstelle der Länderarbeitsgemeinschaft
fährdender Stoffe in Wassergefährdungsklassen
Wasser (über das Internet z. B. abrufbar unter
(Verwaltungsvorschrift wassergefährdender
www.netinform.de)
Stoffe – VwVwS) vom 17.5.1999, zuletzt geän-
dert 27.Juli 2005 TRbF 401 (Dezember 1981): Richtlinie für Innen-
beschichtungen von Tanks zur Lagerung
ATV-DVWK-A 400 (Juli 2000): Grundsätze für die
brennbarer Flüssigkeiten der Gefahrklassen AI,
Erarbeitung des ATV-DVWK-Regelwerkes
AII und B (Richtlinie Innenbeschichtungen AI,
DWA-A 779 (April 2006): Technische Regel was- AII un. B), BArbBl. 12/1981, eingearbeitete Än-
sergefährdender Stoffe (TRwS) – Allgemeine derungen 12/1982
Technische Regelungen Die TRbF 401 (Ausgabe Dezember 1981, BArbBl.
DWA-A 786 (Oktober 2005): Technische Regel 12/1981 S. 55; 12/1982 S. 53) wurde als Tech-
wassergefährdender Stoffe (TRwS) – Ausfüh- nische Regel aufgehoben (BArbBl. 6/2002 S. 62)
rung von Dichtflächen – die Beschaffenheitsanforderungen gelten bis
zur Ablösung durch EU-Regelung allerdings
DIN 4119-1 (Juni 1979): Oberirdische zylindrische
weiter; dies trifft auch auf die TRbF 402 (Ausgabe
Flachboden – Tankbauwerke aus metallischen Dezember 1981, BArbBl. 12/1981 S. 77) zu.
Werkstoffen – Teil 1: Grundlagen, Ausführun-
TRbF 402 (Dezember 1981): Richtlinie für die In-
gen, Prüfungen
nenbeschichtungen von Tanks zur Lagerung
DIN 4119-2 (Februar 1980): Oberirdische zylindri- brennbarer Flüssigkeiten der Gefahrklasse AIII
sche Flachboden – Tankbauwerke aus metalli- (Richtlinie für Innenbeschichtungen AIII), BArbBl.
schen Werkstoffen – Teil 2: Berechnung 12/1981
DIN EN 1330-9 (März 2000): Zerstörungsfreie Prü- TRwS 779 siehe DWA-A 779
fung, Terminologie – Teil 9: Begriffe der Schall- TRwS 786 siehe DWA-A 786
emissionsprüfung
WHG – Wasserhaushaltsgesetz, in der Fassung
DIN EN 10088-1 (September 2005): Nichtrostende der Bekanntmachung vom 19. August 2002
Stähle – Teil 1: Verzeichnis der nichtrostenden (BGBl. I S. 3245, Stand: zuletzt geändert am
Stähle 25. Juni 2005, BGBl. I S. 1746)
DIN EN 10088-2 (September 2005): Nichtrostende
Stähle – Teil 2: Technische Lieferbedingungen
für Blech und Band aus korrosionsbeständigen
Stählen für allgemeine Verwendung
DIN EN 10088-3 (September 2005): Nichtrostende
Stähle – Teil 3: Technische Lieferbedingungen
für Halbzeug, Stäbe, Walzdraht gezogenen
Draht, Profile und Blankstahlerzeugnisse aus
korrosionsbeständigen Stählen für allgemeine
Verwendung
DIN EN 14015 (Februar 2005): Auslegung und
Herstellung standortgefertigter, oberirdischer,
stehender, zylindrischer, geschweißter Flach-
boden-Stahltanks für die Lagerung von Flüssig-
keiten bei Umgebungstemperatur und höheren
Bezugsquellen
Temperaturen
DWA-Publikationen (vormals ATV-DVWK):
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,
Abwasser und Abfall e. V., Hennef
DIN-Normen:
Beuth-Verlag GmbH, Berlin

30 Mai 2007
DWA-A 788

Anhang A Auszüge aus der TRwS 779


„Allgemeine Technische Regelungen“
2.1.1 Fest, flüssig, gasförmig 7 Prüfungen durch den
Sachverständigen
(1) Die Begriffsbestimmungen aus den Anlagen A
und B des Europäischen Übereinkommens 7.1 Allgemeines
vom 30. September 1957 über die internationale
Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (1) Der Sachverständige prüft neben den Anlagen-
(ADR) werden übernommen. Diese sind: teilen auch deren Zusammenwirken zu einer
(2) Gasförmig ist ein Stoff, der Anlage. Im Prüfbericht sind alle ggf. vorliegen-
den Teilprüfungen z. B. von Anlagenteilen oder
• bei 50 °C einen Dampfdruck von mehr als anderen Sachverständigen, zusammenzufassen.
300 kPa (3 bar) hat oder
(2) Bei der Prüfung kann nur geprüft werden, was
• bei 20 °C und dem Standarddruck von auf Grund der Anlage, deren messtechnischer
101,3 kPa vollständig gasförmig ist. Ausstattung und Zugänglichkeit tatsächlich
(3) Fest ist ein Stoff mit möglich ist. In den Fällen, in denen die Prüfung
nicht vollständig durchgeführt werden konnte,
a) einem Schmelzpunkt oder Schmelzbeginn ist der zuständigen Behörde ebenfalls ein
über 20 °C bei einem Druck von 101,3 kPa Prüfbericht zuzusenden. Dabei sind im Einzel-
oder nen der Sachverhalt zu schildern und erforder-
liche Maßnahmen vorzuschlagen.
b) ein Stoff, der nach dem Prüfverfahren
ASTM D 4359-90 nicht flüssig ist oder der (3) Auflagen aus behördlichen Anordnungen (z. B.
nach den Kriterien des Penetrometerverfah- Eignungsfeststellung, Bauartzulassung) sowie
rens (gemäß ADR, Teil 2, Abschnitt 2.3.4) Anforderungen aus einschlägigen technischen
dickflüssig ist. Regeln, sind zu beachten.
(4) Flüssig ist ein Stoff, der bei 50 °C einen (4) Falls eine Prüfung Hinweise auf Mängel ergibt,
Dampfdruck von höchstens 300 kPa (3 bar) hat sind ggf. zusätzliche Prüfungen erforderlich.
und bei 20 °C und einem Druck von 101,3 kPa
nicht vollständig gasförmig ist und der (5) Eine Demontage von Anlagenteilen ist in der Re-
gel nur dann notwendig, wenn der Sachver-
a) bei einem Druck von 101,3 kPa einen ständige ihre ordnungsgemäße Funktion oder
Schmelzpunkt oder Schmelzbeginn von 20 °C Beschaffenheit nicht auf andere Weise über-
oder darunter hat oder prüfen kann. Wenn Anlagenteile zur Prüfung
fachbetriebspflichtiger Anlagen ausgebaut
b) nach dem Prüfverfahren ASTM D 4359-90
flüssig ist oder werden müssen, ist dafür ein Fachbetrieb vom
Betreiber zu beauftragen.
c) nach den Kriterien des Penetrometerverfah-
(6) Die Prüfung dient der Feststellung des ord-
rens (gemäß ADR, Teil 2, Abschnitt 2.3.4)
nungsgemäßen Zustands bis zur nächsten
nicht dickflüssig ist.
Prüfung (Basis ist der Zustand der Anlage bei der
Prüfung).
(7) Bauausführungen oder einzelne Bestandteile
mit bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnach-
weisen sind gemäß den dortigen Bestimmun-
gen für die Prüfungen durch Sachverständige
zu prüfen.
(8) Eine Übersicht über die erforderlichen Prüfun-
gen nach § 19i Abs. 2 Satz 3 WHG ist Tabelle
3 zu entnehmen.

Mai 2007 31
DWA-A 788

7.2 Prüfung vor Inbetriebnahme, • Bescheinigungen von Fachbetrieben nach § 19l


Prüfung nach wesentlicher WHG über z. B. korrekten Einbau von Anlagen-
Änderung, vor Wiederinbetrieb- teilen, Dichtheit unterirdischer Rohrleitungen,
nahme einer länger als ein Jahr • Werkstoffnachweise, Protokolle zerstörungs-
stillgelegten Anlage freier Prüfungen, Schweißer- und Verfahrens-
prüfungen gemäß angewendeter Regel der
7.2.1 Ordnungsprüfung Technik,

Prüfung, ob alle erforderlichen Unterlagen und be- • Anlagenbeschreibung,


hördlichen Genehmigungen etc. vollständig vorlie- • Betriebsanweisung,
gen, z. B.:
• zusätzliche Unterlagen wegen besonderer Stand-
• Genehmigung, Anzeige nach BImSchG, orteigenschaften (z. B. Wasserschutz- oder Über-
schwemmungsgebiet).
• Anzeige nach Landeswasserrecht,
• Baugenehmigung, 7.2.2 Technische Prüfung
• Eignungsfeststellung der Anlage,
Äußere Prüfung:
• wasserrechtliche Bauartzulassungen von Anla-
genteilen, • Vergleich der ausgeführten Anlage mit den Vorga-
ben aus den der Ordnungsprüfung zugrunde ge-
• bauaufsichtliche Verwendbarkeitsnachweise von legten Unterlagen und den Schutzbestimmungen
Anlagenteilen, des Wasserrechts durch Inaugenscheinnahme.
• Bewertung des allgemeinen äußeren Zustands.

Tabelle 3: Übersicht über die erforderlichen Prüfungen nach § 19i Abs. 2 Satz 3 WHG

32 Mai 2007
DWA-A 788

Funktionsprüfung: 7.3.2 Technische Prüfung


• Prüfung der Funktion von Sicherheitseinrichtun- Äußere Prüfung:
gen und Schutzvorkehrungen durch den Sach- • Vergleich der ausgeführten Anlage mit den Vor-
verständigen; z. B. von: gaben aus der Ordnungsprüfung der erstmaligen
– Leckagekontrolleinrichtungen Prüfung durch Inaugenscheinnahme.
• Besichtigung auf den allgemeinen äußeren Zu-
– Füllstandsanzeigern
stand.
– Überfüllsicherungen • Visuelle Kontrolle auf Anhaltspunkte für eine
• Prüfung der Rückhalteeinrichtungen sowie der zur Boden- oder Gewässerverunreinigung.
Anlage zugehörenden Ausrüstungsteile (z. B.
Domschächte, sonstige Kontrollschächte) auf de- Funktionsprüfung:
ren funktionsgerechten Zustand durch Inaugen- • Funktionskontrolle von Sicherheitseinrichtungen
scheinnahme. Bei Zweifel an der Funktionstüch- und Schutzvorkehrungen.
tigkeit ist ggf. eine Dichtheitsprüfung durch z. B. • Prüfung der Rückhalteeinrichtungen sowie der zur
eine Wasserstandsfüllung vorzunehmen. Anlage zugehörenden Ausrüstungsteile (z. B.
• Prüfung der Einrichtungen zur Löschwasserrück- Domschächte, sonstige Kontrollschächte) auf
haltung auf ihren ordnungsgemäßen Zustand deren funktionsgerechten Zustand durch Inau-
analog Abschnitt 8.2. genscheinnahme. Bei Zweifel an der Funktions-
tüchtigkeit ist ggf. eine Dichtheitsprüfung durch
Dichtheitsprüfung: z. B. eine Wasserstandsfüllung vorzunehmen.

• Prüfung der Dichtheit von Anlagenteilen der pri- Dichtheitsprüfung:


mären Sicherheit. Sie wird bei neuen Komponen-
• Prüfung der Dichtheit von Anlagenteilen der
ten, die im Regelfall noch nicht mit Betriebsme-
primären Sicherheit. Sie wird bei dem zulässi-
dium beaufschlagt sind, je nach Objekt durch
gen Betriebsdruck durchgeführt.
entsprechende Prüfverfahren durchgeführt. z. B:
– Wasserstandsfüllung mit Überdruck durch
Überlagerung mit inerten Gasen und Absei-
7.4 Prüfung bei Stilllegung
fen der Verbindungen 7.4.1 Ordnungsprüfung
– Dichtheitsprüfungen mit Luft oder Stickstoff
Der Sachverständige nimmt Einsicht in die Stillle-
mit Abseifen der Verbindungen.
gungsunterlagen (z. B. Bescheinigungen von Fach-
Druckprüfungen mit Nachweis der Dichtheit er- betrieben über die sachgerechte Restentleerung
setzen die Dichtheitsprüfung nach Abschnitt 7.2.2. und Außerbetriebnahme).
• Die Höhe des Prüfdruckes muss mindestens
dem zulässigen Betriebsdruck entsprechen. 7.4.2 Technische Prüfung
• Das jeweils auf das Anlagenteil anzuwendende Äußere Prüfung:
Prüfverfahren richten sich u. a. nach den maß-
gebenden Technischen Regeln. • Inaugenscheinnahme auf ordnungsgemäßen äu-
ßeren Zustand von Anlage und allen Anlagentei-
len z. B. Anlage entleert, gereinigt, gegen irrtüm-
liche Benutzung gesichert, Anhaltspunkte für
7.3 Wiederkehrende Prüfung Boden- oder Gewässerverunreinigung.

7.3.1 Ordnungsprüfung
7.5 Inhalt der Prüfberichte
Der Sachverständige nimmt Einsicht in den letzten
Prüfbericht, und stellt fest ob dort Mängel enthalten Die Mindestanforderungen an die Inhalte eines
sind. Bei wesentlichen Änderungen an der Anlage Prüfberichtes sind den Grundsätzen für die Aner-
ist die Ordnungsprüfung analog Abschnitt 7.2.1 kennung von Sachverständigenorganisationen zu
durchzuführen. entnehmen (z. B. www.lua.nrw.de).

Mai 2007 33

Das könnte Ihnen auch gefallen