Regelwerk: Arbeitsblatt DWA-A 788
Regelwerk: Arbeitsblatt DWA-A 788
Regelwerk: Arbeitsblatt DWA-A 788
Dies ist bei Flachbodentanks erfüllt, wenn sie einen lecküberwachten, doppelten Boden besitzen oder der Tank- DWA-
Regelwerk
unterbau so gestaltet ist, dass Undichtheiten im Bodenbereich beim Austritt der Lagerflüssigkeit in den Auf-
fangraum erkennbar werden.
Ziel der TRwS 788 „Flachbodentanks aus metallischen Werkstoffen zur Lagerung wassergefährdender Flüssig-
keiten“ ist es, für neu zu errichtende Flachbodentanks Ausführungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die eine dem
Doppelboden entsprechende Sicherheit gewährleisten. Für bestehende Flachbodentanks, die häufig auf durch-
gehenden Fundamenten, aber ohne doppelten Boden, oder auf Ringfundamenten aufgestellt sind, werden die
Voraussetzungen für den sicheren Betrieb in Abhängigkeit von Art und Güte des Fundamentes, Erkennbarkeit
einer Leckage und zusätzlichen Prüfungen festgelegt.
Die TRwS 788 hat nach Fertigstellung den Charakter allgemein anerkannter Regeln der Technik, wie sie gemäß
§ 19g WHG zu beachten sind.
Die TRwS 788 „Flachbodentanks aus metallischen Werkstoffen zur Lagerung wassergefährdender Flüssigkei-
ten“ richtet sich insbesondere an die Wasserbehörden, Staatlichen Umwelt- oder Wasserwirtschaftsämter,
Arbeitsblatt DWA-A 788
Anlagenbetreiber, Fachbetriebe, Ingenieurbüros und Sachverständigenorganisationen, die im Bereich des
Gewässerschutzes nach § 19g WHG tätig sind. Technische Regel wassergefährdender Stoffe
(TRwS)
Flachbodentanks aus metallischen
Werkstoffen zur Lagerung
wassergefährdender Flüssigkeiten
Mai 2007
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ist in Deutschland Spre-
cher für alle übergreifenden Wasserfragen und setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und
nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie
fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz.
In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche
Kompetenz bezüglich Normung, beruflicher Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stel-
lung ein. Die rund 14.000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen,
Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.
Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten liegt auf der Erarbeitung und Aktualisierung eines einheitlichen techni-
schen Regelwerkes sowie der Mitarbeit bei der Aufstellung fachspezifischer Normen auf nationaler und in-
ternationaler Ebene. Hierzu gehören nicht nur die technisch-wissenschaftlichen Themen, sondern auch die
wirtschaftlichen und rechtlichen Belange des Umwelt- und Gewässerschutzes.
Impressum
© DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Hennef 2007
Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Arbeitsblattes darf ohne schrift-
liche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren – reprodu-
ziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen werden.
2 Mai 2007
DWA-A 788
Vorwort
Flachbodentanks sind oberirdische Behälter mit flach aufliegendem Boden und mit festem Dach oder mit
Schwimmdach. Bei Flachbodentanks sind Undichtheiten dann schnell und zuverlässig erkennbar, wenn sie
einen lecküberwachten doppelten Boden besitzen oder der Tankunterbau so gestaltet ist, dass Undichthei-
ten im Bodenbereich beim Austritt des Lagermediums in den Auffangraum sofort erkennbar werden. Vor-
handene Flachbodentanks sind häufig auf durchgehenden Betonfundamenten, aber ohne doppelten Bo-
den, Trägerrost oder vergleichbarer Ausstattung aufgestellt.
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) – damals noch der Deut-
sche Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau e. V. (DVWK) – hat erstmals 1993 gemeinsam mit der
Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) und der betroffenen Wirtschaft eine Arbeitsgruppe „Flachbo-
dentanks“ eingerichtet. Diese hat 1997 die erste Ausgabe der Technischen Regel wassergefährdender
Stoffe (TRwS) „Flachbodentanks zur Lagerung wassergefährdender Flüssigkeiten“ (ehem. TRwS 133) vor-
gelegt.
Aufgrund verschiedener Anträge zur Überarbeitung bzw. Ergänzung der TRwS und der 5-jährigen Aktuali-
tätsprüfung im fusionierten Verband wurde im Frühjahr 2004 die Überarbeitung der TRwS „Flachboden-
tanks zur Lagerung wassergefährdender Stoffe“ von der Arbeitsgruppe aufgenommen. Dabei wurden ins-
besondere die Regelungen für bestehende Flachbodentanks an die Praxiserfahrungen und die aktuelle
Rechtslage angepasst.
Das vorliegende Arbeitsblatt DWA-A 788 (TRwS 788) „Flachbodentanks aus metallischen Werkstoffen zur
Lagerung wassergefährdender Flüssigkeiten“ beinhaltet Konkretisierungen für die Tankböden und Funda-
mente zur Gewährleistung der schnellen und zuverlässigen Erkennbarkeit von Korrosion und Leckagen.
Für neu zu installierende Tanks werden Ausführungsmöglichkeiten vorgestellt, die eine dem Doppelboden
entsprechende Sicherheit gewährleisten. Bei bestehenden Flachbodentanks werden Bedingungen für den
Weiterbetrieb in Abhängigkeit von der Art und Güte des Fundamentes, der Erkennbarkeit einer Leckage
sowie den Ergebnissen zusätzlicher Prüfungen festgelegt.
Für Flachbodentanks in Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden wassergefährdender Flüssig-
keiten kann diese Technische Regel als Erkenntnisquelle herangezogen werden.
Mai 2007 3
DWA-A 788
Verfasser
Dieses Arbeitsblatt ist von der DWA-Arbeitsgruppe IG-6.3 „Flachbodentanks“ im DWA-Fachausschuss
„Wassergefährdende Stoffe“ erarbeitet worden.
4 Mai 2007
DWA-A 788
Inhalt
Vorwort................................................................................................................................................... 3
Verfasser................................................................................................................................................ 4
Bilderverzeichnis .................................................................................................................................. 6
Tabellenverzeichnis .............................................................................................................................. 6
Benutzerhinweis.................................................................................................................................... 7
Einleitung............................................................................................................................................... 7
1 Anwendungsbereich............................................................................................................. 8
2 Begriffe .................................................................................................................................. 8
2.1 Definitionen ............................................................................................................................. 8
2.1.1 Flachbodentanks..................................................................................................................... 8
2.1.2 Wassergefährdende Flüssigkeiten.......................................................................................... 8
2.1.3 Schmelzen .............................................................................................................................. 8
2.1.4 Hochviskos.............................................................................................................................. 8
2.1.5 Schnelle und zuverlässige Erkennbarkeit ............................................................................... 8
2.1.6 Nullprüfung.............................................................................................................................. 8
2.1.7 Wanddickenmessung.............................................................................................................. 9
2.1.8 Schallemissionsprüfung .......................................................................................................... 9
2.1.9 Abtrag ..................................................................................................................................... 9
2.2 Abkürzungen........................................................................................................................... 9
2.3 Symbole .................................................................................................................................. 9
Mai 2007 5
DWA-A 788
4.2.3 Gruppe 3
Ringfundament mit Kunststoffbahn (mit bauaufsichtlichem Verwendbarkeitsnachweis) ........ 21
4.2.4 Gruppe 4 ................................................................................................................................. 22
4.2.4.1 Durchgehendes Fundament, Fundament auf durchgehender Sohle des Auffangraumes
oder durchgehende Sohle des Auffangraumes....................................................................... 22
4.2.4.2 Fundament mit bindigem Boden als Sperrschicht................................................................... 24
4.2.5 Gruppe 5 ................................................................................................................................. 25
4.2.5.1 Ringfundament mit Zerrplatte.................................................................................................. 25
4.2.5.2 Ringfundament mit Kunststoffbahn (ohne bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis) ...... 26
4.2.6 Gruppe 6 ................................................................................................................................. 27
4.3 Besonderheiten ....................................................................................................................... 28
4.3.1 Lagerung von Schmelzen ....................................................................................................... 28
4.3.2 Produktwechsel....................................................................................................................... 29
4.4 Weiterbetrieb bestehender Tanks nach Umrüstmaßnahmen.................................................. 29
4.4.1 Sperrschicht zwischen Tank und Fundament ......................................................................... 29
4.4.2 Streifenfundament, Trägerrost ................................................................................................ 29
4.4.3 Doppelboden........................................................................................................................... 29
Literatur.................................................................................................................................................. 30
Bilderverzeichnis
Bild 1: Aufstellungsarten von Flachbodentanks (Neuanlagen) ........................................................ 10
Bild 2: Aufstellungsarten von Flachbodentanks (bestehende Anlagen) ........................................... 14
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 3......................................................................................................................... 22
Tabelle 2: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 4......................................................................................................................... 23
Tabelle 3: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 5......................................................................................................................... 26
Tabelle 4: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 6......................................................................................................................... 28
6 Mai 2007
DWA-A 788
Benutzerhinweis
Dieses Arbeitsblatt ist das Ergebnis ehrenamtlicher, technisch-wissenschaftlicher/wirtschaftlicher Ge-
meinschaftsarbeit, das nach den hierfür geltenden Grundsätzen (Satzung, Geschäftsordnung der DWA
und dem ATV-DVWK-A 400) zustande gekommen ist. Für dieses besteht nach der Rechtsprechung eine
tatsächliche Vermutung, dass es inhaltlich und fachlich richtig sowie allgemein anerkannt ist.
Jedermann steht die Anwendung des Arbeitsblattes frei. Eine Pflicht zur Anwendung kann sich aber aus
Rechts- oder Verwaltungsvorschriften, Vertrag oder sonstigem Rechtsgrund ergeben.
Dieses Arbeitsblatt ist eine wichtige, jedoch nicht die einzige Erkenntnisquelle für fachgerechte Lösun-
gen. Durch seine Anwendung entzieht sich niemand der Verantwortung für eigenes Handeln oder für die
richtige Anwendung im konkreten Fall; dies gilt insbesondere für den sachgerechten Umgang mit den im
Arbeitsblatt aufgezeigten Spielräumen.
Mai 2007 7
DWA-A 788
TRwS 788 gilt für Flachbodentanks aus metallischen Schmelzen sind Stoffe, die nach TRwS 779 Ab-
Werkstoffen von Anlagen zur Lagerung von was- schnitt 2.1.1 (siehe Anhang) als fest gelten, aber im
sergefährdenden Flüssigkeiten und Schmelzen, für flüssigen Aggregatzustand, d. h. in der Regel mit
die nach dem Entwurf des Anhanges zu § 4 Abs. 1 Beheizung, gelagert werden.
Muster-VAwS ein Rückhaltevermögen oder stof-
fundurchlässige Flächen vorgeschrieben sind.
2.1.4 Hochviskos
TRwS 788 zeigt Maßnahmen auf, die wasserrecht-
lichen Anforderungen an die Gestaltung von Tank- Hochviskos sind Flüssigkeiten, die bei 20 °C eine
böden und Fundamenten bei der Lagerung von dynamische Viskosität größer als 1000 mPas (Mil-
wassergefährdenden Flüssigkeiten und Schmelzen lipascalsekunde) aufweisen.
in Flachbodentanks in die Praxis umzusetzen. Sie
unterscheidet dabei die Maßnahmen für die Ges-
taltung von Neuanlagen und ggf. erforderliche 2.1.5 Schnelle und zuverlässige
Maßnahmen für bestehende Anlagen. Erkennbarkeit
Hinsichtlich der Gestaltung der Wände und An- Eine Undichtheit des Tankbodens ist schnell und
schlüsse sind Flachbodentanks wie andere Tanks zuverlässig erkennbar, wenn
zu behandeln. Eine auf die jeweilige Fundament-
form abgestimmte hinreichende Dimensionierung • die Zeit von der Entstehung einer Undichtheit bis
der Tankböden wird unterstellt und ist nicht Ge- zum Einleiten wirksamer Maßnahmen ausreicht,
genstand dieser Technischen Regel. Dies gilt auch eine Verunreinigung der Gewässer zu verhindern
für die Ausbildung der Wände.
und
• das Lagermedium nach Austritt aus dem Tank
(im Allgemeinen auf der Bodenbefestigung)
2 Begriffe sichtbar wird und dies durch organisatorische
(Begehung) oder technische Maßnahmen (z. B.
2.1 Definitionen Standmessung in einem Tiefpunkt, messtechni-
sche Überwachung des überstehenden Luft-
raumes durch Gasspürgeräte) vom Betreiber
2.1.1 Flachbodentanks
erkannt wird oder
Flachbodentanks im Sinne dieser Technischen • das Lagermedium nach Austreten aus dem
Regel sind oberirdische stehende Behälter, die mit Tank im Überwachungsraum des Doppelbo-
ihren flachen Böden vollflächig oder auf Stützkon- dens zurückgehalten wird, der auf seinen Inhalt
struktionen (z. B. Trägerrosten, Streifenfundamen- kontrolliert wird, z. B. durch Messen des Drucks
ten) aufgestellt sind. im Überwachungsraum, Schauglas, oder
• das ausgetretene Lagermedium durch andere
Leckageerkennungssysteme unter dem Tank
2.1.2 Wassergefährdende
(z. B. Sensoren, Drainage mit Detektor) erkannt
Flüssigkeiten
und angezeigt wird.
Wassergefährdende Flüssigkeiten sind solche
im Sinne § 19g Abs. 5 WHG (siehe Verwaltungs- 2.1.6 Nullprüfung
vorschrift wassergefährdende Stoffe –VwVwS).
Eine Nullprüfung ist eine Aufnahme des
Istzustandes bei bestehenden Anlagen; sie ist
Grundlage zur Festlegung der Fristen der inneren
Prüfung und Wanddickenmessung für den Weiter-
betrieb bestehender Flachbodentanks.
8 Mai 2007
DWA-A 788
2.3 Symbole
Kurzzeichen Bezeichnung
A [cm] Abstand zwischen Tank und
Betonfundament
D [m] Durchmesser
kf [m/s] Durchlässigkeitsbeiwert
Z [mm] Wanddickenzuschlag
Mai 2007 9
DWA-A 788
Aufstellungsarten von
Aufstellungsart
Flachbodentanks schematische Darstellung
gemäß Abschnitt 3.2
(Neuanlagen)
Doppelboden 3.2.1
Streifenfundamente 3.2.2
Trägerrost/
3.2.3
I-Träger
Fugenloses Betonfun-
dament mit zusätzlicher
3.2.4
Sperrschicht (Kunst-
stoffbahn oder -platte)
10 Mai 2007
DWA-A 788
Aufstellungsarten von
Aufstellungsart
Flachbodentanks schematische Darstellung
gemäß Abschnitt 3.2
(Neuanlagen)
Fugenloses Betonfun-
dament mit zusätzlicher
Sperrschicht (Metall- 3.2.5
platte aus nichtrosten-
dem Stahl)
Fugenloses Betonfun-
dament ohne zusätzliche
Sperrschicht, Tankbo- 3.2.6
den aus nichtrostendem
Stahl
Bild 1 (fortgesetzt)
Mai 2007 11
DWA-A 788
12 Mai 2007
DWA-A 788
2) Nach Einbau der Sperrschicht und vor Aufstellung des 3) Gleichwertig ist eine Lösung, bei der der nichtrostende Ein-
Flachbodentanks ist eine Überprüfung des ordnungsgemä- zelboden durch zwei metallische, unter dem Tank passiv
ßen Einbaus der Sperrschicht durch den Sachverständigen gegen Korrosion geschützte Böden ersetzt wird, wobei der
durchzuführen. untere Boden an den Auffangraum angeschlossen ist.
Mai 2007 13
DWA-A 788
Zusammenfassung Aufstellungsart
Beschreibung der
einzelner gemäß schematische Darstellung
Aufstellungsart
Fundamenttypen Abschnitt 4.2
4.2.1 Trägerrost
Fundament mit
4.2.1
Rinnen
Blockfundament mit
zusätzlicher Sperr-
schicht (Kunststoff-
Gruppe 2 4.2.2.1
bahn mit bauaufsicht-
lichem Verwendbar-
keitsnachweis)
14 Mai 2007
DWA-A 788
Zusammenfassung Aufstellungsart
Beschreibung der
einzelner gemäß schematische Darstellung
Aufstellungsart
Fundamenttypen Abschnitt 4.2
Blockfundament mit
zusätzlicher Sperr-
schicht (Metallplatte,
4.2.2.2 Kunststoffbahn ohne
bauaufsichtlichen Ver-
wendbarkeits-
nachweis)
Ringfundament mit
Kunststoffbahn (mit
Gruppe 3 4.2.3 bauaufsichtlichem
Verwendbarkeits-
nachweis)
Durchgehendes
Fundament, das
Gruppe 4 4.2.4.1
Blockfundament be-
steht aus Stahlbeton.
Bild 2 (fortgesetzt)
Mai 2007 15
DWA-A 788
Zusammenfassung Aufstellungsart
Beschreibung der
einzelner gemäß schematische Darstellung
Aufstellungsart
Fundamenttypen Abschnitt 4.2
Durchgehende Sohle
des Auffangraumes,
die durchgehende
4.2.4.1 Sohle (Stahlbeton)
des Auffangraumes
dient auch als
Fundament.
Ringfundament mit
4.2.4.2 bindigem Boden als
Sperrschicht
Fundament (Bettung)
auf verdichtetem
4.2.4.2 Kies/Sand mit
bindigem Boden als
Sperrschicht
Ringfundament mit
Zerrplatte, das Ring-
fundament ist oben
Gruppe 5 4.2.5.1 geschlossen unter
Ausbildung einer
Platte (Stahlbeton,
Dicke ca. 15 cm)
Ringfundament mit
Kunststoffbahn (ohne
4.2.5.2 bauaufsichtlichen
Verwendbarkeits-
nachweis)
Bild 2 (fortgesetzt)
16 Mai 2007
DWA-A 788
Zusammenfassung Aufstellungsart
Beschreibung der
einzelner gemäß schematische Darstellung
Aufstellungsart
Fundamenttypen Abschnitt 4.2
Ringfundament, der
Fundamentring kann
Gruppe 6 4.2.6 in der Mitte einen Kern
z. B. aus Sand
enthalten
Ringfundament mit
Estrich, der Kern ist
4.2.6
mit einem Estrich ab-
gedeckt
Mineralölbeständige
4.2.6 Schlämme als Sperr-
schicht
Bild 2 (fortgesetzt)
Mai 2007 17
DWA-A 788
18 Mai 2007
DWA-A 788
Mai 2007 19
DWA-A 788
Beträgt der Abtrag > 0,1 mm/a, ist eine wiederkeh- ► Wiederkehrende Prüfungen
rende innere Prüfung vom Sachverständigen
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
durchzuführen. Die Frist für die wiederkehrende
Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt.
innere Prüfung richtet sich nach der aufgrund der
statischen Berechnung erforderlichen Mindest-
Beträgt der Abtrag > 0,1 mm/a, ist eine wiederkeh-
wanddicke. In keinem Fall darf der Wert von 3 mm
rende innere Prüfung vom Sachverständigen durch-
unterschritten werden. Die Abtragsrate darf nicht
zuführen. Die Frist für die wiederkehrende innere
größer als 0,5 mm/a sein. Eine wiederkehrende
Prüfung richtet sich nach der aufgrund der stati-
Wanddickenmessung zur Bestimmung der Außen-
schen Berechnung erforderlichen Mindestwanddicke.
korrosion ist nicht erforderlich. Bei Innenbeschich-
In keinem Fall darf der Wert von 3 mm unterschrit-
tungen entsprechend TRbF 401/402 bzw. mit bau-
ten werden. Die Abtragsrate darf nicht größer als
aufsichtlichem Verwendbarkeitsnachweis können
0,5 mm/a sein. Eine wiederkehrende Wanddicken-
die inneren Prüfungen entfallen, wenn eine wie-
messung zur Bestimmung der Außenkorrosion ist
derkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine Mängel
nicht erforderlich. Bei Innenbeschichtungen ent-
ergeben hat.
sprechend TRbF 401/402 bzw. mit bauaufsichtlichem
Verwendbarkeitsnachweis können die inneren Prü-
Infrastrukturelle Maßnahmen am
fungen entfallen, wenn eine wiederkehrende Prü-
Flachbodentank
fung nach 5 Jahren keine Mängel ergeben hat.
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige
Störmeldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig Infrastrukturelle Maßnahmen am
besetzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels Flachbodentank
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
der Abweichung vom bestimmungsgemäßen Be-
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
trieb.
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung
der Abweichung vom bestimmungsgemäßen Be-
trieb.
4) Hinweis:
Die Randbereiche des Außentanks sind gegen das Eindrin-
gen von Feuchtigkeit z. B. durch Schürzen, zu schützen
20 Mai 2007
DWA-A 788
Mai 2007 21
DWA-A 788
Bei Innenbeschichtungen entsprechend TRbF • die Qualität des Betons entspricht B 25 bzw. C
20/25 oder mehr; dies wird belegt oder durch
401/402 bzw. mit bauaufsichtlichem Verwendbar-
Entnahme eines Bohrkerns bzw. durch die Me-
keitsnachweis können die inneren Prüfungen ent-
thode „Schmidt’scher Rückprallhammer“ geprüft,
fallen, wenn eine wiederkehrende Prüfung nach
5 Jahren keine Mängel ergeben hat. Eine wieder- • das Fundament hat eine Dicke von mindestens
kehrende Wanddickenmessung zur Bestimmung 20 cm und
der Außenkorrosion ist nicht erforderlich.
• nach visueller Beurteilung weist das Fundament
im sichtbaren Bereich keine durchgehenden
Die Ergebnisse regelmäßiger Schallemissionsprü-
Risse auf.
fungen können als zusätzliche Erkenntnisquelle für
die Bewertung des Tankzustandes herangezogen
Unter diesen Voraussetzungen ist eine Ermittlung
werden.
der Eindringtiefen der Lagermedien nicht erforder-
lich. Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasser-
Infrastrukturelle Maßnahmen am
stoffe, z. B. 1.1.1-Trichlorethan, Trichlorethylen, Tet-
Flachbodentank
rachlorethylen, Dichlormethan, sind ohne weitere
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör- Nachweise nicht zulässig.
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der
Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb.
Tabelle 1: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks der Gruppe 3
22 Mai 2007
DWA-A 788
Schutz gegen Außenkorrosion Fristen für die inneren Prüfungen festzulegen. Die
Frist kann hierbei auf max. 20 Jahre verlängert
Der Tankboden ist auf seiner Unterseite ausreichend
werden (max. Prüffrist, wenn vorausgegangene
gegen Außenkorrosion geschützt, z. B. durch:
Prüfungen keine Verkürzung der Prüffrist erforder-
• eine Bitumenschicht/bituminöses Mischgut lich machen).
oder
Zusätzlich richtet sich die Frist für die wiederkeh-
• kathodischen Korrosionsschutz. rende innere Prüfung nach der aufgrund der stati-
schen Berechnung erforderlichen Mindestwand-
Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen das dicke (der kleinere Wert gilt). In keinem Fall darf
Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch Schürzen, der Wert von 3 mm unterschritten werden. Die Ab-
zu schützen. tragsrate darf nicht größer als 0,5 mm/a sein.
Tabelle 2: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 4
Mai 2007 23
DWA-A 788
• Prüfung gemäß TRwS 779, Abschnitt 7 (siehe Bei Abtragsraten ≤ 0,1 mm/a und einem Wanddicken-
Anhang A), zuschlag von Z ≥ 1 mm über dem nach DIN 4119
24 Mai 2007
DWA-A 788
Mai 2007 25
DWA-A 788
eine wiederkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine auf dokumentierte Prüfungsergebnisse fachkundi-
Mängel ergeben hat. ger Prüfstellen zurückgreifen.
Bei Abtragsraten ≤ 0,1 mm/a und einem Wanddicken- Schutz gegen Außenkorrosion
zuschlag von Z ≥ 1 mm über dem nach DIN 4119
Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen das
erforderlichen Wert sind die Prüffristen für die inne-
Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch Schürzen,
re Prüfung der korrespondierenden Spalte mit dem
zu schützen.
nächstniedrigeren Abtrag zu übernehmen.
Prüfumfang
Infrastrukturelle Maßnahmen am
Flachbodentank ► Nullprüfung
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör- Der ordnungsgemäße Zustand des Tanks wird durch
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
• Prüfung gemäß TRwS 779, Abschnitt 7 (siehe
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels
Anhang A),
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der
Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb. • innere Prüfung und
• flächendeckende Wanddickenmessung des ge-
Ausnahme
samten Tankbodens
Wenn bei einem Auffangraum die Anstauhöhe
vom Sachverständigen überprüft.
größer als die Sockelhöhe des Fundamentes ist,
gelten die Anforderungen des Abschnittes 4.2.6.
► Wiederkehrende Prüfungen
Wiederkehrende Prüfungen werden gemäß § 23
4.2.5.2 Ringfundament mit Muster-VAwS vom Sachverständigen durchgeführt.
Kunststoffbahn
Wiederkehrende innere Prüfungen sind vom Sach-
(ohne bauaufsichtlichen
verständigen entsprechend Tabelle 3 durchzuführen.
Verwendbarkeitsnachweis)
Eine erste wiederkehrende flächendeckende Wand-
Anforderungen an die Kunststoffbahn
dickenmessung des gesamten Tankbodens ist nach
Die Kunststoffbahn weist eine Mindestdicke von 10 Jahren durchzuführen. Wenn die Nullprüfung
0,8 mm auf. ergeben hat, dass eine kürzere Prüffrist notwendig
ist, gilt diese. Alle folgenden Wanddickenmessun-
Die Kunststoffbahn ist gegenüber dem Lagermedium gen sind in Korrelation mit den Fristen für die inne-
beständig. Der Nachweis der Beständigkeit gegen- re Prüfungen festzulegen. Die Frist kann hierbei
über dem Lagermedium ist durch einen Sachver- auf max. 15 Jahre verlängert werden (max. Prüf-
ständigen, ein unabhängiges Institut oder Labor frist, wenn vorausgegangene Prüfungen keine
geführt worden. Dabei kann der Sachverständige Verkürzung der Prüffrist erforderlich machen).
Tabelle 3: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 5
26 Mai 2007
DWA-A 788
Zusätzlich richtet sich die Frist für die wiederkeh- Schutz gegen Außenkorrosion
rende innere Prüfung nach der aufgrund der stati-
Der Tankboden ist auf seiner Unterseite ausrei-
schen Berechnung erforderlichen Mindestwand-
chend gegen Außenkorrosion geschützt, z. B. durch:
dicke (der kleinere Wert gilt). In keinem Fall darf
der Wert von 3 mm unterschritten werden. Die Ab- • eine Bitumenschicht/bituminöses Mischgut
tragsrate darf nicht größer als 0,5 mm/a sein.
oder
Die Ergebnisse regelmäßiger Schallemissionsprü- • kathodischen Korrosionsschutz.
fungen können als zusätzliche Erkenntnisquelle für
die Bewertung des Tankzustandes herangezogen Die Randbereiche des Tankbodens sind gegen das
werden. Eindringen von Feuchtigkeit, z. B. durch Schürzen,
zu schützen.
Besonderheiten
Bei Behältern aus nichtrostendem Stahl entfällt die Prüfumfang
wiederkehrende Wanddickenmessung zur Be- ► Nullprüfung
stimmung der Außenkorrosion.
Im Rahmen der Nullprüfung sind folgende Punkte
Bei Innenbeschichtungen entsprechend TRbF für die Beurteilung zu berücksichtigen und im Gut-
401/402 bzw. mit bauaufsichtlichem Verwendbar- achten darzustellen:
keitsnachweis gelten für die innere Prüfung die
Prüffristen der Spalte „Abtrag < 0,01 mm/a“, wenn • Standortbedingungen,
eine wiederkehrende Prüfung nach 5 Jahren keine
• Aufstellungsbedingungen,
Mängel ergeben hat.
• bisheriger Behälterbetrieb (historische Recher-
Bei Abtragsraten ≤ 0,1 mm/a und einem Wanddicken- che),
zuschlag von Z ≥ 1 mm über dem nach DIN 4119
• Ist-Zustand des Behälters, Beurteilung durch
erforderlichen Wert sind die Prüffristen für die inne-
innere Prüfung einschließlich flächendeckender
re Prüfung der korrespondierenden Spalte mit dem
Wanddickenmessung des gesamten Tankbodens,
nächstniedrigeren Abtrag zu übernehmen.
• Korrosionsschutz/Korrosionsverhalten/Korrosions-
Infrastrukturelle Maßnahmen am prognose,
Flachbodentank
• Erfordernis von Reparaturmaßnahmen,
Betriebliche Überwachung durch selbsttätige Stör-
• Maßnahmen zur Erhöhung der Anlagensicher-
meldeeinrichtungen in Verbindung mit ständig be-
setzter Betriebsstätte oder Überwachung mittels heit (z. B. Leckageerkennungsmaßnahmen),
arbeitstäglicher Kontrollgänge und Aufzeichnung der • Frist bis zur nächsten inneren Prüfung und bis
Abweichung vom bestimmungsgemäßen Betrieb. zur nächsten Wanddickenmessung des Tank-
bodens, sofern von Tabelle 4 bzw. den nach-
stehenden Vorgaben für die Wanddickenmes-
4.2.6 Gruppe 6 sung abgewichen wird.
Mai 2007 27
DWA-A 788
Bei Abtragsraten ≤ 0,1 mm/a und einem Wanddicken- Bei Lagerung von Schmelzen entfallen die Nullprü-
zuschlag von Z ≥ 1 mm über dem nach DIN 4119 fung und die wiederkehrende innere Prüfung sowie
erforderlichen Wert sind die Prüffristen für die inne- die wiederkehrende Wanddickenmessung zur Be-
re Prüfung der korrespondierenden Spalte mit dem stimmung der Außenkorrosion.
nächstniedrigeren Abtrag zu übernehmen.
Schweres Heizöl ist wie eine Schmelze zu behan-
deln.
Tabelle 4: Wiederkehrende Fristen in Jahren für die innere Prüfung von Flachbodentanks
der Gruppe 6
28 Mai 2007
DWA-A 788
Mai 2007 29
DWA-A 788
30 Mai 2007
DWA-A 788
Mai 2007 31
DWA-A 788
Tabelle 3: Übersicht über die erforderlichen Prüfungen nach § 19i Abs. 2 Satz 3 WHG
32 Mai 2007
DWA-A 788
7.3.1 Ordnungsprüfung
7.5 Inhalt der Prüfberichte
Der Sachverständige nimmt Einsicht in den letzten
Prüfbericht, und stellt fest ob dort Mängel enthalten Die Mindestanforderungen an die Inhalte eines
sind. Bei wesentlichen Änderungen an der Anlage Prüfberichtes sind den Grundsätzen für die Aner-
ist die Ordnungsprüfung analog Abschnitt 7.2.1 kennung von Sachverständigenorganisationen zu
durchzuführen. entnehmen (z. B. www.lua.nrw.de).
Mai 2007 33