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Gnter Gruhn
Carsten Drebenstedt
Der Nassabbau
Erkundung, Gewinnung, Aufbereitung, Bewertung
Volker Patzold
Gnter Gruhn
Carsten Drebenstedt
Der Nassabbau
Erkundung, Gewinnung,
Aufbereitung, Bewertung
Dr.-Ing. Volker Patzold
VP Consult
Dr.-Ing.V. Patzold & Partner GmbH
Kleiberweg 20
21244 Buchholz
Deutschland
Das vorliegende Buch befasst sich mit Nassabbau. Dabei handelt es sich
um den Bergbau im Nassen und beschreibt Methoden und Ausrstungen
des terrestrischen Tagebaus sowie des Meeresbergbaus auf oberflchenna-
he Lagersttten, dargestellt am Beispiel des Bergbaus auf Kiessand. Es
werden der Stand der Technik und des Wissens bei der Exploration und
bergmnnischen Gewinnung von Lockergestein im Nassen sowie deren
Aufbereitung dargestellt. Dabei werden folgende Themen behandelt:
x Genehmigungsplanung,
x Erkundung,
x Kies- und Sandprodukte,
x Nassgewinnung und Rekultivierung,
x Aufbereitung,
x Lagerstttenbewertung,
x Kostenrechnung.
Aspekte des Umweltschutzes und der Nutzung computergesttzter Pla-
nungshilfsmittel sind in die einzelnen Kapitel integriert.
Das vorliegende Werk wendet sich als Lehr- und Fachbuch sowohl an
Studierende, z.B. der Fachrichtungen Geologie, Bergbau/Tagebau, Geo-
technik oder Verfahrens-/Aufbereitungstechnik, als auch an Fachpersonal
in den Produktionsbetrieben der Kies- und Sandindustrie, in einschlgig t-
tigen Ingenieur-Unternehmen und in Behrden.
Wegen der mengenmigen Begrenztheit jeder einzelnen Lagersttte,
und deren hufig whrend des Abbaus auftretenden Vernderungen der
Rohstoffbeschaffenheit und der Absatzmglichkeiten fr die Produkte,
sind mit groer Hufigkeit Neuplanungen fr Gewinnungs- und Aufberei-
tungsvorhaben als auch Optimierungen fr bestehende Betriebe vorzu-
nehmen. In dieser Situation ist es fr alle an derartigen Vorhaben Beteilig-
ten wichtig, Methoden, Daten, Lsungsvorschlge etc. zur Verfgung zu
haben, mit deren Hilfe begrndete Entscheidungen sicher und zgig ge-
troffen werden knnen. Die bisher auf dem Gebiet verfgbare Fachliteratur
besteht aus Titeln zu jeweils ausgewhlten Themen, wie z.B. zu geologi-
schen Sachverhalten, zu Gewinnungsgerten oder zu Ausrstungen fr die
VI Vorwort
Die Autoren
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einfhrung .................................................................................. 1
1.1 Bedeutung von Kies und Sand .................................................... 1
1.2 Erkundung................................................................................... 4
1.2.1 Knstliche Steinsohle.................................................................. 9
1.2.2 Natrliche Verfestigungszonen................................................. 10
1.2.3 Schdliche Bestandteile ............................................................ 11
1.3 Genehmigungsplanung.............................................................. 12
1.4 Nassgewinnung ......................................................................... 14
1.4.1 Wasserbauliche Nassbaggerei................................................... 18
1.4.2 Bergmnnische Nassgewinnung ............................................... 19
1.5 Aufbereitung von Kies und Sand .............................................. 22
1.6 Bewertung ................................................................................. 25
1.6.1 Lagerstttenwert........................................................................ 25
1.6.2 Bewertung der Abbauttigkeit .................................................. 26
1.7 Rechnergesttzte Planung von Nassgewinnung
und Aufbereitung ...................................................................... 26
2 Genehmigungsplanung.............................................................. 31
2.1 Rechtsgrundlagen...................................................................... 32
2.2 Schutzgter................................................................................ 34
2.3 Rekultivierung und Folgenutzung............................................. 36
2.4 Ablauf des Genehmigungsverfahren......................................... 39
2.4.1 Antragskonferenz ...................................................................... 39
2.4.2 Durchfhrung der Untersuchungen........................................... 40
2.4.3 Antrag auf Genehmigung.......................................................... 40
2.4.4 Errterung des Antrags ............................................................. 40
2.4.5 Planfeststellungsbeschluss ........................................................ 41
2.5 Fallbeispiele Genehmigungsplanung ........................................ 41
2.5.1 Genehmigung eines terrestrischen Vorkommens...................... 42
2.5.1.1 Rechtsgrundlage........................................................................ 42
2.5.1.2 Schutzausweisungen und Entwicklungsziele ............................ 43
2.5.1.3 Methodik und Gliederung
der Umweltvertrglichkeitsstudie ............................................. 44
VIII Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung:
Bei der fachlichen Breite des Buches und auch der notwendigen Bezug-
nahme auf mehrere Grundlagengebiete war es nicht zu vermeiden, dass ei-
nige Formelzeichen jeweils fr unterschiedliche technische Gren stehen.
Missverstndnisse sind jedoch nicht mglich, da die Formelzeichen auch
im Text gekennzeichnet werden.
cu Scherfestigkeit
D Lagerungsdichte, Diffusionskoeffizient
DF Drehfaktor
D F, Ki projektspezifische Korrekturfaktoren des Drehfaktors
D F, Bagger Drehfaktor des Baggers
DR Rohrinnendurchmesser
dB (A) Schallleistungspegel
d Korndurchmesser
dE ffnungsdurchmesser (Eimer)
dj mittlerer Korndurchmesser der Fraktion j
d ka Schneidkopfauendurchmesser
d max maximaler Korndurchmesser
d min minimaler Korndurchmesser
d mf Mittelwert der Korngrenverteilung (gem Gl.(3-1))
do oberer Wert des Durchmessers
d Part, u unterer Grenzkorndurchmesser der Partikelgrenfraktion
d Part,o oberer Grenzkorndurchmesser der Partikelgrenfraktion
d ra Schneidradauendurchmesser
dS Saugrohrdurchmesser
dT Trennkorndurchmesser
d T, max maximaler Trennkorndurchmesser
d T, min minimaler Trennkorndurchmesser
du unterer Wert des Durchmessers
d10 Korndurchmesser bei 10 Ma.-% Siebdurchgang
E Erls
e spezifischer Erls, Eindringtiefe
FB Beschleunigungswiderstand
FF Fllwiderstand
FGR Grabwiderstand
Fr Froud-Zahl
Frkr Froud-Zahl fr kritische Strmungsgeschwindigkeit
FR Reibwiderstand
FS Schneidwiderstand
Verzeichnis der Formelzeichen XVII
FS spezifische Schnittkraft
f Formfaktor
fA Auflockerungsfaktor
fF Fllungsgrad
fN Neigungsfaktor
fS Mantelreibung (bei Drucksondierung)
gj Gewichtungsfaktor zwischen den Kriterien Uj ; nicht von Ai ab-
hngig
G Gewinn (wirtschaftliches Ergebnis), Eigengewicht
h Sp Spanhhe
i Variante des Abbauverfahrens (z.B.:1=Bohren und Sprengen,
2=hori.Frsen, ...)
I seismische Impedanz
IC Konsistenzzahl
IP Plastizittszahl
j Art des Umwelteinflusses (z.B.: 1=Lrm, 2=SO2-
quiuvalent,...)
K Kosten
k Wasserdurchlssigkeit, spezifische Kosten
kH spezifische Herstellkosten
k fll Fllungsgrad
kij Korrekturfaktor fr Art und Intensitt des Umwelteinflusses,
von Ai abhngig
kL Grabwiderstand
kS Schwarmbehinderungsfaktor
kZ spezifische Kosten fr Zukauf
k\ Formkorrekturkoeffizient
l Lnge
Lw Schallleistungspegel
lSchn Schneidkantenlnge
M Moment
Ma.-% Massenprozent
m Masse
m
Massenstrom
F
m Feingutstrom
G
m Grobgutstrom
XVIII Verzeichnis der Formelzeichen
m
U Massenstrom Unrat
m
W Massenstrom Wasser
A
m W , Ob Massenstrom oberflchenhaftendes Wasser
N Nutzlast
n Porenanteil, Anzahl der Frderspiele pro Zeiteinheit
nf nutzbarer Porenanteil
nU Drehzahl
P Produktmenge, Federkraft, Leistung
PB Beschleunigungsleistung
PF Fll- und Umwlzleistung
Pges Gesamtproduktmenge
PGr Grableistung des Lsewerkzeuges
PG , t jhrliche Abbauleistung des Gewinnungsgertes
PH Hubleistung
PM Antriebsleistung des Lsewerkzeuges
PP Pumpenleistung
PV elektrische und mechanische Verlustleistung
PP Pumpenleistung
PR Reibungsleistung
PS Schneidleistung, Grableistung
Pges Gesamtproduktmenge
pij Punktwert fr das Abbauverfahren Ai und den Umwelteinfluss
Uj (bercksichtigt die Differenzen von U bezglich Ai)
Po obere Grenze der Produktmenge
Pu untere Grenze der Produktmenge
p Druck
'p D druckseitige Frderhhe
'p E, D Druckverlust durch Einbauten auf Druckseite
'p E,S Druckverlust durch Einbauten auf Saugseite
'p Ges Gesamtfrderhhe
'p G , D Geodtische Frderhhe auf Druckseite
'p R , D Druckverlust durch Rohrreibung auf Druckseite
'p R ,S Druckverlust durch Rohrreibung auf Saugseite
Verzeichnis der Formelzeichen XIX
VL Lffelvolumen
VN Nenninhalt des Grabgefes
VoA spezifische Rostbelastung
V spezifische Rostbelastung je mm Spaltweite
oN
V Volumenstrom
VS Schrappgefvolumen
V Volumenstrom der Suspension
Sus
VoA spezifische Rostbelastung
V spezifische Rostbelastung je mm Spaltweite
oN
v Geschwindigkeit
vS Schwenkgeschwindigkeit
vK kritische Rohrstrmungsgeschwindigkeit
vR Rohrstrmungsgeschwindigkeit
Wges i wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit
w Wassergehalt, Spaltweite, Benetzbarkeit
wL Fliegrenze
wP Ausrollgrenze
Z L, m mittlere Lagerstttenmchtigkeit unter Bercksichtigung
der Abbauverluste
ZGV gertespezifischer Gewinnungsverlust
z Baggertiefe
zd durchschnittliche Baggertiefe
z GS Tiefenmittelwert der Gewssersohle
z LG Tiefenmittelwert des Liegenden
z opt optimale Baggertiefe
P Reibungskoeffizient
U Rohdichte, elektrischer Widerstand
K Korndichte
Ud Trockendichte
Uf Feuchtdichte (Wassersttigung)
UL Laderaumdichte (in Schuten und Laderaubaggern)
US Schttdichte (aufgehaldetes Material)
UT Gemischdichte bei Transport
W Dichte Wasser
V Normalspannung, elektrische Leitfhigkeit
Wf Scherfestigkeit
Z Winkelgeschwindigkeit
[ Merkmalswert
] Widerstandsbeiwert der Einbauten
] jk Zerkleinerungskoeffizient
ABKRZUNGSVERZEICHNIS
Abb. Abbildung
AMOB All light material over board
AWZ Ausschlielichen Wirtschaftszone
BBergG Bundesberggesetz
BD Backhoe Dredger (Stelzenpontonbagger)
BGR Bundesanstalt fr Geowissenschaften und Rohstoffe
BH Hydraulikbagger
BKS Bundesverband Kies und Sand
BL Bucket ladder dredger (Eimerkettenbagger)
BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz
BSH Bundesamt fr Seeschifffahrt und Hydrographie
ca. Circa
CPT Cone Penetration Test
CSD Cutter suction dredger (Schneidkopfsaugbagger)
DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt
DD Dipper dredger (Schpflffelbagger)
DIN Deutsche Industrie Norm (Auflistung der zitierten
DIN-Vorschriften s. Anhang 1)
DL Dragline (Wurfkbelbagger)
EAU Empfehlungen des Arbeitsausschusses Ufereinfas-
sungen
ECSD Ecological cutter suction dredger (kologischer S.)
EDV Elektronische Daten Verarbeitung
EIA Environmental impact assessment
EU Europische Union
Fabr. Fabrikat
FFH Flora-, Fauna-, Habitat
GD Grab Dredger (Greiferbagger)
GEP Gebietsentwicklungsplan
ggf. Gegebenenfalls
GOK Gelndeoberkante
GW Grundwasser
HDPE high density polyethylen
XXIV Abkrzungsverzeichnis
TBT Tributylzinn
Th Horizontale Baggertoleranz
THSD Trailer Hopper Suction Dredger (Laderaumsaugbag-
ger)
TL Technische Lieferbedingungen
TB Trger ffentlicher Belange
TU Technische Universitt
Tv Vertikale Baggertoleranz
u. unten
. NN ber Normal Null
u.U. unter Umstnden
u. Wsp. unter Wasserspiegel
u.A. unter Anderem
u.a.m. und anderes mehr
u.zw. und zwar
UCW Schneidradsaugbagger
UVP Umweltvertrglichkeitsprfung
UVP-G Gesetz ber die Umweltvertrglichkeitsprfung
UVP-V Bergbau Umweltvertrglichkeitsprfung bergbaulicher Vor-
haben
UVS Umweltvertrglichkeitsstudie
UXO unexploded ordonance
Vol. Volumen
Vol.-% Volumen-%
WaStrG Wasserstraengesetz
WHG Wasserhaushaltsgesetz
WID Water injection dredger (Wasserinjektionsgert)
z.B. zum Beispiel
ZTVZ / ZTV Zustzlichen Technischen Vertragsbedingungen
zw. Zwar
1 Einfhrung
Abb. 1-1 Rangfolge der weltweiten Produktion verschiedener Rohstoffstoffe nach Lt-
tig (Basis Produktion 2002 in t *10)
1.1. Bedeutung von Kies und Sand 3
Abb. 1-3 Produktion von Sand und Kies in den Jahren 1985 bis 2005 in der Bundesre-
publik Deutschland nach BKS
1.2 Erkundung
Da der Nasstagebau und dessen Planung, die optimale Auswahl und Kon-
figuration von Gewinnungs- und Frderanlagen sowie die der Aufberei-
tungsanlage entscheidend von der geologischen Situation der abzubauen-
den Lagersttte und deren Genese abhngt, wird im Kapitel 3 auf die
lagerstttenkundlichen Grundlagen von Kiessandlagersttten eingegangen,
ein berblick ber die Bildungsbedingungen von Lockergesteinslagerstt-
ten, die Variationen im Aufbau und in der Zusammensetzung sowie das
Auftreten und die Verteilung von Lockergesteinslagersttten in Deutsch-
land gegeben. Weiter wird auf die Arten der Erkundung und die Bedeu-
tung der geotechnischen Parameter auf Gewinnung und Aufbereitung ein-
gegangen. Insbesondere sind im Zuge der Erkundung zu untersuchen:
die Aufgabenstellung fr Nassgewinnung und Aufbereitung,
die meteorologischen und hydrographischen Verhltnisse,
die geologischen und geotechnischen Parameter,
das Vorkommen von Hindernissen und Verunreinigungen.
Die Erkundung der geologischen und geotechnischen Daten der zu ge-
winnenden Lagersttte ist wie bei allen Fragenstellungen in Zusammen-
hang mit dem Baugrund auch in der Nassgewinnung sowie in der Aufbe-
reitung mineralischer Rohstoffe von allergrter Bedeutung fr den Erfolg
der Abbauvorhabens.
Es fllt immer wieder auf, wie viele spter auftretende Probleme insbe-
sondere in Hinblick auf Ausbeutemaximierung und Produktart durch ur-
sprnglich unzureichende geologische Erkundung entstehen. Obwohl ver-
stndlicherweise beim Neuaufschluss einer Lagersttte - erst recht in
konjunkturell ungnstigen Zeiten - Kosten niedrig gehalten werden ms-
1.2. Erkundung 5
Abbauflche
Terrestrische Lagersttten haben wegen der groen Mchtigkeit der Vor-
rte i.d.R. kleinere Abbauflchen von ca. 20 150 ha, marine dagegen von
1.000 bis 10.000 ha und mehr. Die geringe flchenhafte Ausdehnung ter-
restrischer Lagersttten ist durch konkurrierende Nutzungen auf sehr be-
schrnktem Siedlungsraum begrndet. Die groe Ausdehnung mariner
Gewinnungsflchen ist durch die Genese einerseits und andererseits durch
das Verbot bedingt, aus kologischen Grnden tiefe, spter vollschlicken-
de Abbaulcher herzustellen.
Gewinnungsverfahren
In terrestrischen mchtigen Lagersttten wie an der Oberelbe, am Ober-
rhein oder im Genfer See erfolgt die Nassgewinnung am hufigsten mittels
stationrer Schwimmgreifer (Grab Dredger, GD), seltener im Drucklufthe-
beverfahren, in zunehmendem Mae jedoch auch im Grundsaugverfahren.
Nach dem Lsen aus dem Verband und Heben des Bodens an die Wasser-
oberflche erfolgt i.d.R. eine Entwsserung an Bord des Gewinnungsger-
tes, bei Anwendung des Grundsaugbaggerverfahrens erfolgt die Entwsse-
rung am Ende des hydraulischen Transports vor bergabe auf ein
Frderband oder Beschickung der Vorhalde bzw. Aufbereitungsanlage
mittels Entwsserungssieb oder Schpfrad.
Nassgewinnung mariner Kiessande dagegen erfolgt i.d.R. mittels selbst-
fahrender Laderaumsaugbagger (Trailing Hopper Suction Dredger,
THSD), wobei minderwertigere Sande bereits auf See klassiert und an die
Gewinnungsstelle zurckverbracht werden. Die derzeit gebruchlichen
Laderaumsaugbagger bewegen eine Ladung bis zu 10.000 t je Baggerzyk-
lus, davon > ca. 60-90 % Kies und Steine der Fraktion 2/120. Das Bagger-
gut wird am Lschplatz mittels Austragsband quasi trocken angelandet
(Abb. 1-4). Der umgekehrte Fall, den Kies abzutrennen und den Sand,
i.d.R. dann mit hervorragenden Qualitten hinsichtlich Kornverteilung,
Kornform, Schluffgehalt sowie Verunreinigungen, zu gewinnen, wird hin
und wieder ebenfalls ausgefhrt. I.d.R. jedoch liegt der Schwerpunkt des
Interesses in der Gewinnung des Krnungsanteils.
Gertearten
Die vielfltigen unterschiedlichen Bedingungen der Lagersttten und sich
daraus ergebenden Anforderungen an das jeweilige Gert bzw. Abbausys-
tem hat eine sehr groe Vielzahl von Gertetypen und -gren zur Folge,
die immer wieder Besonderheiten z.B. bei der Ausbildung des Lsewerk-
zeuges, der Entwsserung, der Frdertechnik oder der bergabe an die
Aufbereitung bedeuten.
Dies wiederum hat zur Folge, dass ein einmal gebauter Nassbagger im-
mer nur fr ein einziges, das erste Vorhaben in technischer und betriebs-
8 1. Einfhrung
wirtschaftlicher Hinsicht maximal geeignet ist. Dieser Aspekt hat vor al-
lem in der wasserbaulichen Nassbaggerei erhebliche Bedeutung, wo man
mit stndig wechselnden Einstzen relativ kurzer Dauer und damit mit sich
stndig ndernden Gegebenheiten zu rechnen hat. Dem gem muss jeder
Einsatzfall genau analysiert werden. Die Verhltnisse des voraus-
gegangenen Einsatzes knnen nicht ohne weiteres bertragen werden.
Ein hufig anzutreffendes Problem aus der Gewinnungspraxis ist, dass ein
Bagger - gleich welchen Typs - ab einer gewissen, durchaus noch be-
herrschbaren Abbautiefe kein Material mehr hereingewinnen kann. Dies
bereitet meist erst dann dem Abbautreibenden Kopfzerbrechen, wenn aus
vorausgegangenen Untersuchungen, z.B. Bohrungen, oder auch aus Nach-
bargruben bekannt ist, dass sein abgebautes Vorkommen wesentlich mch-
tiger sein muss. Eine derartige Begrenzung der Abbautiefe kann mehrere
Ursachen haben.
Leider besteht immer noch in vielen Betrieben die Gewohnheit, bei-
spielsweise mittels Traktorkette oder im Steinfangkorb des Saugbaggers
bzw. auf dem Rost des Schwimmgreifers oder Eimerkettenbaggers (Bu-
cker Ladder Dredger, BL) geborgene Steine im Baggersee baldmglichst
wieder zu verkippen und damit eine knstliche Steinsohle (stone plating)
zu verursachen. Derartige Steinsohlen knnen auch natrlich auftreten.
Abgesehen von der Vergeudung von Rohstoffen wird sich das Verkip-
pen zumindest bei Einsatz eines Saugbaggers bald bitter rchen. Denn ab
einer gewissen Abbautiefe haben sich insbesondere bei ungleichfrmig
kornverteilten Kiessandlagersttten durch Verkippung und verfahrensbe-
dingte selektive Gewinnung feineren Materials in kurzer Zeit so viele Stei-
ne an der Gewssersohle angesammelt, das sich auch in diesem Fall eine
knstliche Steinsohle gebildet hat. Einerseits knnte diese bei Gewinnung
mittels Saugbagger nicht mehr oder nur mit unverhltnismig hohem
Aufwand durchrtert werden, andererseits stellt sie, wenn mit anderen Ge-
rten als Saugbaggern abgebaut wird, eine erhebliche Belastung fr Ge-
winnungs- und Transportgert sowie Aufbereitungsanlage dar. Hier hilft
dann oftmals nur noch die nachtrgliche sehr kostspielige Frderung aller
Steine nach Wechsel des Gewinnungsgertes unter Inkaufnahme erhhter
Verschleikosten sowie zustzlicher Aufrstung der Aufbereitung oder,
am tragischsten, die Einstellung des Abbaus.
In Abb. 1-5 ist diese Problematik am Beispiel eines Abbaus am Nieder-
rhein dargestellt Die Bohrung im unverritzten Lagerstttenteil weist han-
gende Decksande sowie darunter u.a. eine ca. 5 m mchtige sehr grobe,
weit gestufte Kiessandschicht mit einem Ungleichfrmigkeitsgrad U von
ca. 100 aus. Die in diesem Falle stndig erfolgende Kontrolle des Abbau-
geschehens zeigt als Ergebnis der druckwasseraktivierten hydraulischen
Gewinnung mittels Grundsaugbagger einen sehr unvollstndigen, selekti-
ven Abbauprozess mit hohen Gewinnungsverlusten im gerade werthaltigs-
ten Lagerstttenteil.
10 1. Einfhrung
1.3 Genehmigungsplanung
Nachdem die Lagersttte erkundet worden ist, muss zur Durchfhrung des
Abbaus ein Genehmigungsverfahren durchgefhrt werden. Dazu ist eine
umfangreiche Genehmigungsplanung erforderlich, die im Wesentlichen
folgende Themen beinhaltet:
Abbauvorhaben und -konzept,
Geologie und Hydrogeologie,
Umweltvertrglichkeitsstudie (UVS) mit Abhandlung und Bilanzierung
der Auswirkungen des Eingriffs auf die Schutzgter gem Natur-
schutzgesetz (Mensch, Fauna und Flora, Wasser, Boden, Luft),
Landschaftspflegerischer Begleitplan.
1.3. Genehmigungsplanung 13
1.4 Nassgewinnung
Gewinnung von Sand und Kies erfolgt durch Baggern im Trockenen oder
im Nassen. Das Wort Baggern leitet sich vom indogermanischen Wort-
stamm Blagh ab, was Schlamm bedeutet und ursprnglich ein Wasser-
bett ausschlammen meint 3.
Nassgewinnung und Aufbereitung von Sand und Kies setzen neben den
montanistischen Fachbereichen weitere interdisziplinre Kenntnisse vor-
aus, deren Umfang deutlich wird, wenn man sich die Entwicklung der
Baggergerte seit der industriellen Revolution ab Beginn des 19. Jahrhun-
derts und die danach einsetzende Mechanisierung im Vergleich zur manu-
ellen Nassgewinnung in der davor liegenden Zeit vor Augen fhrt.
In der die noch nicht mechanisierte Zeit des Bergbaus vor Erfindung der
Dampfmaschine belegenden Abb. 1-7 ist die hndische Gewinnung von
Seifen durch Sklaven in Westindien dargestellt. In der Abb. 1-8 ist der
Schneidkopfsaugbagger dArtagnan dargestellt, der 2005 in Dienst gestellt
wurde und zurzeit der grte Bagger seiner Art ist. Der Produktionsfaktor
Arbeit ist nach weitestgehender Mechanisierung durch den Produktions-
faktor Kapital ersetzt worden.
1.4. Nassgewinnung 15
Neben dem Abbau von Kies und Sand gehrt zur bergmnnischen
Nassgewinnung beispielsweise auch die Gewinnung von:
Schwermineralien wie Titanerzen oder Zinn,
1.5. Aufbereitung von Kies und Sand 21
alluvialem Gold,
Diamanten oder auch
Braunkohle.
Sollte sowohl Trocken- als auch Nassgewinnung des Lockergesteins
technisch mglich sein, ist ein detaillierter Kostenvergleich beider Gewin-
nungsmethoden anzustellen, um die optimale Lsung auszuwhlen. Dabei
sind insbesondere folgende Faktoren zu bercksichtigen:
Marktwert des Rohstoffs,
Wasserzufluss,
Umfang einer evtl. Grundwasserabsenkung,
kologische Folgen der Grundwasserabsenkung,
Transport von Gewinnung zu Aufbereitung,
Aufbereitungsverfahren und
Rckverbringungen nicht nutzbarer Stoffe.
In Tabelle 1-3 sind die in der Nassgewinnung eingesetzten wichtigsten
Nassbaggerarten aufgefhrt. Bei geringmchtigen Lagersttten werden hin
und wieder auch Gerte aus der Trockengewinnung eingesetzt, z.B. der
landgesttzte Eimerkettenbagger, der Schleppschaufelbagger oder der
Schrapper.
Der Abbau von Kies und Sand erfolgt als Tagebau an Land hufig im
Trockenen, hauptschlich jedoch im Nassen, sowie im marinen Bereich als
oberflchennaher Meeresbergbau. Besonders in Grobritannien und im
Baltikum ist seewrtiger Kiesabbau sehr verbreitet. In beiden Fllen wer-
den Abgrabungstiefen von bis ca. 100m erreicht.
Die Trockengewinnung von Lockergestein einschlielich Kies und Sand
ist als Teilbereich der Tagebautechnik sehr ausfhrlich in der Fachliteratur
beschrieben 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, so dass hierauf im Nachfolgenden nicht wei-
ter eingegangen werden soll.
Desaglomerieren.
Lagern in Silos oder auf Halden einschlielich der fr die Aufhaldung
der fertigen Produkte notwendigen Frderung.
Mischen (Zusammensetzen von Mineralgemischen durch Feststoffmi-
schen in einer Dosieranlage).
Aufbereitung von Kies und Sand hat sich in vorgeschichtlichen Zeiten
auf eine trockene Klassierung beschrnkt. Spter dann mit zunehmendem
Abbau von Bden mit stofflichen Beimengungen erfolgte eine Nassaufbe-
reitung mittels Waschen auf einfachen Herden bzw. in umlaufenden
Waschtrommeln.
1.6 Bewertung
1.6.1 Lagerstttenwert
Hufig ergibt sich in Zusammenhang mit dem Ankauf einer Lagersttte die
Frage nach deren Verkehrswert, oder es steht die Frage nach einem ange-
messenen Frderzins. Unter Frderzins wird die Abgabe fr die Gewin-
nung von Vorrten aus einer Flche an den Eigentmer verstanden, die
dem Abbautreibenden nicht gehrt. Der Frderzins wird in /t oder /m
abgebautem oder verkauftem Material erhoben.
Fr die Bewertung von Lagersttten werden verschiedene Methoden der
Wertermittlung angewandt. So erfolgt eine Bewertung der Lagersttte u.U.
unter Heranziehung des jhrlichen Ertragswertes der landwirtschaftlich
genutzten Flchen, der entsprechend der Bewertung von beispielsweise
Husern mit einem Faktor zwischen 6 und 12 erhht wird.
Eine weitere Methode wird insbesondere im Zuge der Bewertung von
Lagersttten durch den Fiskus angewandt, bei der ein Mittelwert des Ver-
kaufpreises von Lagerstttenflchen einer Region gebildet wird. Diese Me-
thode bercksichtigt jedoch nicht die spezifischen Lagerstttenmerkmale
wie Mchtigkeit, Krnungsgehalte oder Verunreinigungen.
1.7. Rechnergesttzte Planung von Nassgewinnung und Aufbereitung 25
Eine dritte Methode ermittelt den Barwert des Zukunftserfolges der Ab-
bauttigkeit. Bei dieser Methode werden bercksichtigt:
der Substanzwert als auch
der Ertragswert der Abbauttigkeit,
der Ertragswert der Ackerkrume bis zu deren Verritzung sowie
der Ertragswert der Nachfolgenutzung nach erfolgtem Abbau und des-
sen Rekultivierung.
Die Bewertung der Abbauttigkeit beginnt mit der Vorgabe von Plankos-
ten und -erlsen fr die verschiedenen Betriebsstellen, deren Einhaltung
durch eine strenge Zuordnung der Ist-Kosten und -Erlse zu berwachen
ist.
In der Nassgewinnung als auch der Aufbereitung werden die Plan-
Kosten durch eine im Vergleich zur Zuschlagskostenkalkulation des Bau-
wesens einfache Divisionskalkulation ermittelt. Dabei werden die Kosten
je Zeiteinheit, meist Woche oder Monat, abgeschtzt und durch die ermit-
telte SollLeistung je Zeiteinheit geteilt, um die Stckkosten in /t zu erhal-
ten.
In der Nassgewinnung haben Lohn-, Energie- oder Reparaturkosten
quasi Fixkostencharakter. Etwaige nderungen dieser Kosten whrend der
Bauzeit wirken sich nur marginal aus. Erheblich dagegen kann der Einfluss
der angenommenen Leistung auf die Stckkosten werden und zu erhebli-
chen Mehrkosten fhren, sollte die Gewinnungsleistung, z.B. durch falsche
Beurteilung der Bodenverhltnisse, zu hoch angesetzt worden sein. Letzte-
res ist in gerichtlichen Auseinandersetzungen steter Streitpunkt zwischen
Auftraggeber und Auftragnehmer sowohl in wasserbaulicher Nassbaggerei
als auch in bergbaulicher Nassgewinnung, wenn sie als Lohnbaggerei aus-
gefhrt wird.
Die Genehmigungsverfahren 27, 28, 29, 30, 31, 32 dienen der Lsung des Kon-
fliktes zwischen den verschiedenen Nutzungsinteressen. Ziel der Planung
ist, die Voraussetzungen fr einen Konsens aller beteiligten Interessenver-
treter herzustellen.
Die konkurrierende Nutzung von Flchen wird am Beispiel der Gewin-
nung von Kies in der Nordsee deutlicher. Selbst die leer erscheinende
Meeresflche ist praktisch vollkommen verplant und durch die verschie-
densten anthropogenen Nutzungen beansprucht, wie:
Schifffahrt,
Windparks,
Erdgas- und Erdlgewinnung,
Transitrohrleitungen,
Forschungsarbeiten (Forschungsplattform),
Naturschutzgebiete (Nationalparks, FFH-Gebiete, Gebiete gem. EU-
Vogelschutzrichtlinie),
fischereiliche Schutzzonen,
militrische Schutzzonen und Sperrgebiete,
Nachrichtenkabel, Postkabel.
Bei terrestrischen Lagersttten erweitert sich dieser Katalog konkurrie-
render Nutzungen um:
Siedlungsrume,
Forst,
Trinkwassergewinnungsgebiete,
Verkehrswege und Transmissionsleitungen,
archologische und geologische Denkmler.
Rohstoffsicherung, die immer auf einer nachhaltigen Nutzung der Natur
beruht, ist ein ffentliches Interesse. Die Rohstoffgewinnung erhlt damit
eine grundstzliche Berechtigung, unter Beachtung der einschlgigen Ge-
setze und Vorschriften durchgefhrt werden zu knnen.
32 2. Genehmigungsplanung
2.1 Rechtsgrundlagen
2.2 Schutzgter
Die Gestaltung eines Baggersees kann sehr vielfltig sein. Zur Gestal-
tung der Morphologie des Ufers knnen nicht nutzbare Feinsande verwen-
det werden. Mittels solcher berschssigen Materialien knnen z.B. Buch-
ten geschaffen werden oder Flachwasserzonen, die nach Abgrabung und
entsprechender Bepflanzung oftmals zu einer verbesserten kologischen
Bewertung des Gebietes fhren. Wichtig dabei ist, das zu gestaltende Ge-
biet durch vorzeitige anthropogene Nutzung zu schtzen, um Zerstrung
zu vermeiden. Sinnvolle Schutzmanahmen sind die Anlage von breiten
und ausreichend tiefen Wassergrben als auch die Abschirmung durch
mehrzgige stachelige Buschhecken. Bei Freizeitnutzung ist fr ausrei-
chende infrastrukturelle Erschlieung durch Zuwegungen, Parkpltze, Sa-
nitreinrichtungen zu sorgen. Erfahrungsgem ist bei fischereilicher
Nachfolgenutzung das Gelnde am wenigsten durch Besucher beeintrch-
tigt.
2.4.1 Antragskonferenz
Das Vorhaben wird den Trgern ffentlicher Belange und den anerkannten
Verbnden unter Leitung des Genehmigungsgebers vom Antragsteller vor-
gestellt und der Umfang der beizubringenden Antragsunterlagen zwischen
Antragssteller, Genehmigungsgeber und Verfahrensbeteiligten wird abge-
stimmt. Dazu ist vom Antragsteller eine Tischvorlage auszuarbeiten, dem
der Antragsgegenstand und der vorgesehene Untersuchungsrahmen zu ent-
nehmen sind. Der Scopingtermin (Antragskonferenz) wird vom Genehmi-
gungsgeber festgesetzt und findet i.d.R. 2 Monate nach Verteilen der
Tischvorlage statt. Die Festlegungen der Antragskonferenz sind nicht bin-
dend. Es knnen im Laufe des Verfahrens weitere Untersuchungen gefor-
dert werden, sollten neuere Erkenntnisse gegenber dem Stand der An-
tragskonferenz vorliegen. Weitere Untersuchungen knnen ggf. auch im
Errterungstermin festgelegt werden.
40 2. Genehmigungsplanung
Der Antrag auf Genehmigung des Abbauvorhabens ist mit den entspre-
chenden Fachgutachten zur Lagersttte einschl. Hydrogeologie, zum Ab-
bau und zur Aufbereitung einschl. Betrachtung der Lrm- und ggf. Staub-
entwicklung, der zustzlichen Verkehrsbelastung sowie der UVS mit
Landschaftspflegerischen Begleitplan beim Genehmigungsgeber einzurei-
chen.
Um das Verfahren zu beschleunigen, sollte der Antrag in abzustimmen-
der Kopienzahl gefertigt werden, so dass die TB unverzglich Kenntnis
erhalten und nicht erst auf die Kopie der zunchst benachrichtigten Behr-
de zu warten haben. Die Kopienzahl kann deshalb bis zu 60 Stck betra-
gen, abhngig von der Zahl der Verfahrensbeteiligten.
2.4.5 Planfeststellungsbeschluss
2.5.1.1 Rechtsgrundlage
Landesplanung
Im Landesentwicklungsplan (LEP) Nordrhein-Westfalen (Stand Mai
1995) ist das Gebiet der Lagersttte als Bereich fr Grundwasservor-
kommen ausgewiesen. Diese Bereiche sind fr die ffentliche Wasser-
versorgung bereit zu halten, sofern sie nicht schon herangezogen wer-
den.
Die nrdlich der Lagersttte liegende Flussniederung ist teilweise als
Gebiet zum Schutz der Natur dargestellt und als wertvolle Kulturland-
schaft ausgewiesen. Darber hinaus sind kleinflchige Waldbestnde
ausgewiesen. Die bestehenden Ackerflchen der Niederterrasse sind im
LEP als Freiraum gekennzeichnet.
Regionale Raumordnungsplanung
Auf regionalplanerischer Ebene stellt der Gebietsentwicklungsplan
(GEP) die regionalen Ziele der Raumordnung und Landesplanung dar.
Laut GEP ist die Flussniederung gekennzeichnet als Bereich fr den
Schutz der Natur und als Bestandteil eines in Ost/West-Richtung ver-
laufenden regionalen Grnzuges.
Das Antragsgebiet ist als Bereich fr den Schutz der Landschaft und
der landschaftsorientierten Erholung ausgewiesen. Nrdlich der Fluss-
niederung sind Bereiche zum Schutz des Grundwassers und der Ge-
wsser vorgesehen. Sdlich des geplanten Vorhabens sind ein Kanal
als Wasserstrae und die angrenzenden Siedlungsgebiete als Bereich
fr gewerbliche und industrielle Nutzung sowie als allgemeine Sied-
lungsbereiche gekennzeichnet. Sowohl sdlich als auch stlich und
westlich des Antragsgebietes erstreckt sich ein Wirtschaftszentrum.
Flchennutzungsplan
Die bestehende bzw. geplante Nutzung des Abbaugebietes wird von
der zustndigen Gemeinde/Stadt in Flchennutzungsplnen dargestellt.
Groe Bedeutung kommt dem westlich der Lagersttte angrenzenden
Wirtschaftszentrum zu. Aufgrund seiner Gewerbeflchenpotentiale und
seiner auch im europischen Mastab hervorragenden Lage im Raum
2.5. Fallbeispiele Genehmigungsplanung 43
1. Einleitung
1.1. Vorhabensbeschreibung
1.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen
1.3. Bestehende Raumplanungen und landschaftsplanerische Ziele
1.4. Generelle Vorgehensweise der UVS
1.5. Schutzgter und ihre Wechselwirkungen
1.6. Zu untersuchender potentieller Anlass
1.7. Untersuchungsgebiet
1.8. Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt
1.9. Untersuchungsumfang
2. Bestand und Bewertung der Schutzgter
2.1. Boden
2.2. Wasser
2.3. Pflanzen
2.4. Tiere
2.5. Luft
2.6. Klima
2.7. Landschaft
2.8. Mensch
2.9. Kultur- und Sachgter
2.10. Wechselwirkungen zwischen den Schutzgtern
3. Wirkungsprognose und Konfliktanalyse der Schutzgter 2.12.10
4. Minderungs-, Ausgleichs- und Ersatzmanahmen
4.1. Darstellung des Rekultivierungskonzeptes
4.2. Betrachtung der Schutzgter 2.12.10
4.3. Ausgleichsbilanz
4.4. Kostenschtzung
5. Variantenvergleich
5.1. Nullvariante
5.2. Ausfhrungsvariante
5.3. Wirkungsprognose und Konfliktanalyse
5.4. Vergleich der Varianten
6. Zusammenfassung
6.1. Beschreibung der Schutzgter 2.12.10
6.2. Ausgleichsbilanz und Vergleich mit der Nullvariante
Als Ergebnis wurde festgestellt, dass mit dem Vorhaben ein herausra-
gender gesellschaftlicher Mehrwert verbunden ist, da zustzlich zu der zu-
knftigen Widmung des vom Abbau betroffenen Bereiches fr den Natur-
schutz eine naturnahe Entwicklung der Flussniederung realisiert wird.
Die nrdlich des Abbaugebietes gelegene Flussniederung lsst sich un-
ter Bercksichtigung des Flussniederungsprogramms in dem hier betrach-
46 2. Genehmigungsplanung
2.5.2.1 Rechtsgrundlage
Nach dem Bundesberggesetz wird im Zuge eines Rahmenbetriebsplanver-
fahrens eine Umweltvertrglichkeitsprfung (UVP) entsprechend der An-
forderungen von 57 a BBergG durchgefhrt, wenn Vorschriften nach
57 c BBergG erlassen wurden, die fr den Vorhabenstyp eine UVP erfor-
derlich machen.
Diese Vorschrift besteht in der Verordnung ber die Umweltvertrglich-
keitsprfung bergbaulicher Vorhaben (UVP-V Bergbau). In 1 sind unter
1. b) aa) Tagebaue mit einem Flchenbedarf von mehr als 10 ha genannt,
unter 1. b) bb) die Umgestaltung von Gewssern. Da der Flchenbedarf
des Abbauvorhabens wesentlich grer ist und der Gewssergrund umge-
staltet wird, ist eine Umweltvertrglichkeitsprfung erforderlich.
Nach 2 des Gesetzes ber die Umweltvertrglichkeitsprfung (UVP-G
2000) ist die "Umweltvertrglichkeitsprfung ein unselbstndiger Teil
verwaltungsbehrdlicher Verfahren, die der Entscheidung ber die Zuls-
sigkeit von Vorhaben dienen". Ein solches Verfahren ist das beantragte
Planfeststellungsverfahren. Die UVP umfasst die Ermittlung, Be-
schreibung und Bewertung der Wirkungen eines Vorhabens auf die
Schutzgter ( 2 (1) 2 UVP-G): Menschen, Tiere und Pflanzen, Boden,
2.5. Fallbeispiele Genehmigungsplanung 47
Abb. 2-2 Wirkungsmatrix: Potenzielle Wirkungen des Vorhabens auf die Schutzgter
50 2. Genehmigungsplanung
Abb. 2-5 zeigt beispielsweise die Auswirkungen des Eingriffs auf das
Schutzgut Boden.
Dabei wird in wesentliche und untergeordnete Wirkungen unterschie-
den. Zu den ersteren gehrt die Sedimententnahme infolge der Substratent-
fernung, sowie die Rckgabe von feinerem Korn (Sand), u.U. verbunden
mit einer teilweisen berdeckung auch unverritzter Flchen.
52 2. Genehmigungsplanung
2.6.1 Methodik
2.6.2 Bewertung
mit
UE Umwelteinfluss
A technologische Alternative (Abbauverfahren)
i Variante des Abbauverfahrens (z.B.:1=mit Druckwasseraktivierung,
2=Traktorkette, ...)
U Umwelteinflusskriterien
j Art des Umwelteinflusses (z.B.: 1=Lrm, 2=SO2-quiuvalent,...)
pij Punktwert fr das Abbauverfahren Ai und den Umwelteinfluss Uj
(bercksichtigt die Differenzen von U bezglich Ai)
kij Korrekturfaktor fr Art und Intensitt des Umwelteinflusses, von Ai
abhngig
gj Gewichtungsfaktor zwischen den Kriterien Uj ; nicht von Ai abhn-
gig
Mit dem Gewichtungsfaktor gj werden die Kriterien Uj untereinander
gewichtet. Hierbei ist zu bedenken, welchen Einfluss lokale bzw. globale
Umwelteinwirkungen auf ein zu schtzendes Objekt ausben. Die Festle-
gung ist an die Prferenzen des Entscheiders geknpft und/oder kann
durch eine Befragung von betroffenen Personen ermittelt werden. Dies er-
fordert umfangreiche Befragungsmethoden, auf welche hier nicht weiter
eingegangen werden soll. Stattdessen werden zwei grundstzliche Flle be-
trachtet. Der erste Fall beinhaltet einen Abbaubetrieb, welcher sich in gro-
er Entfernung zu Siedlungsgebieten bzw. einem zu schtzendem Objekt
befindet. Hierbei verlieren lokale Umwelteinflsse, wie Lrm, Staub und
Erschtterung an Bedeutung. Im zweiten Fall befindet sich der Tagebau in
der Nhe eines Siedlungsgebietes. Hierbei sind lokal wirkende Umweltein-
flsse neben den regional/global wirkenden von Bedeutung. Diese Unter-
schiede werden durch den Gewichtungsfaktor gj bercksichtigt (Abb. 2-8).
2.6. Planungssystem fr die kologische Bewertung eines Abbauverfahrens 57
Aus Tabelle 2-3 und den oben gemachten Ausfhrungen kann die fol-
gende allgemeine Gleichung fr den gesamten Umwelteinfluss eines Ab-
bauverfahrens definiert werden:
n (2-1)
UE ges i = pijg jk ij
j =1
Als Ergebnis dieser Analyse entsteht eine Matrix, in der die Umweltein-
flsse eines jeden ausgewhlten Abbausystems durch eine dimensionslose
Zahl quantifiziert sind. Somit ist es mglich, durch die Auswertung der
Matrix festzustellen, welches Verfahren die geringsten Umwelteinflsse in
Summe aber auch bezglich eines Kriteriums besitzt.
Die wirtschaftlichen Kriterien knnen zustzlich durch den Summanden
Wges i in der Gl.2-2 bercksichtigt werden. Dieser Summand ist nach dem
Schema, wie in Tabelle 2-3 dargestellt, zu ermitteln.
Eine Beachtung der sozialen Vorteilhaftigkeit Sges i ist weiterhin denkbar
und wrde zu dem weiteren Summanden Sges i in Gl. 2-2 fhren.
UEWSges i = UE ges i + Wges i + Sges i (2-2)
Die geologische Untersuchung einer Lagersttte liefert Daten ber den in-
neren Aufbau, also deren Geometrie, deren Genese und Ausbildung 51. Auf
Basis der Untersuchungsergebnisse lassen sich die notwendigen techni-
schen und wirtschaftlichen Kennwerte ableiten 52. Erstere sind die Grund-
lage fr
die Abbauplanung,
die Auswahl des Gewinnungsverfahrens und
des Abbausystems sowie
die Konfiguration der Aufbereitungsanlage
und letztere sind bedeutend fr
den Grenzgehalt (cut off grade),
das Abraum-/Rohstoff-Verhltnis (strip ratio),
die Kosten-/Nutzenanalyse.
Bei entsprechenden Analysen und Labortests an entnommenen Boden-
proben werden zudem die geotechnischen, mineralogischen, physikali-
schen und petrochemischen Parameter des Vorkommens bestimmt. Daraus
kann u.a. beurteilt werden:
der gewinn- und nutzbare Vorrat unter Bercksichtigung der Standsi-
cherheit der Bschungen und damit die wirtschaftliche Lebensdauer
des Tagebaus,
die aus dem Bodenschatz herstellbaren Produkte.
Die sorgfltige Analyse der Kiessand-Lagersttte wird insbesondere
dann bedeutsam, wenn Vorrte mit berproportionalem Anteil der Sand-
fraktion (0 mm 2 mm) anstehen, die fr das primre Abbauziel nicht
nutzbar sind, da nicht vermarktbar. Bevor die berschussmengen der nicht
vermarktbaren Fraktion verkippt werden, sollten jedoch immer Verwen-
dungsalternativen untersucht und nach Mglichkeit durchgesetzt werden,
um die geforderte Ausbeutemaximierung zu erreichen.
Folgende Begriffe sind zu definieren 53, 54:
60 3. Erkundung
Lagersttte
Lagersttten sind natrliche Ablagerungen oder Anreicherungen von
allen mineralischen Rohstoffen in festem, flssigen oder gasfrmigem
Zustand, die in oder auf der Erde, auf dem Meeresgrund oder im
Meerwasser vorkommen. Sie bilden Teile eines Vorkommens mit mi-
neralischen Rohstoffen.
Lockergestein
Als Lockergestein versteht man im Gegensatz zu Festgestein eine An-
sammlung von nicht natrlich verfestigten Sedimenten aus Gesteinen
oder deren bildenden Minerale wie z.B. Kiessande oder Seifen. Das
sind alle Sedimente, die aus lose gepackten oder durch Kohsion ver-
bundene Gesteinspartikel zusammengesetzt sind und noch nicht durch
ein Bindemittel, wie z.B. Kalk, zementiert, bzw. durch diagenetische
oder metamorphe Vorgnge verfestigt wurden. Festgestein wird anhand
der Druckfestigkeit unterteilt in Hart- und Weichgestein. Hartgesteine
besitzen eine Druckfestigkeit von > 18 MPa 55. In der ingenieurgeologi-
schen Terminologie werden alle lockeren, unverfestigten Massen, die
sich durch kneten oder aufschtteln trennen lassen, als Lockergesteine
bezeichnet.
Boden
Boden umfasst Bildungen aus Fest- und Lockergestein. Er wird im Zu-
sammenhang mit Nassabbau aus Lockersedimenten, im Zusammen-
hang mit Nassbaggerei in zunehmendem Mae auch aus Festgestein
gebildet. Der Boden wird nach seiner Krnigkeit unterschieden. Ein
weiteres Kriterium fr die Einteilung der Bodenarten sind manchmal
enthaltene organische Beimengungen wie Torffasern oder amorphe
Huminsuren oder Reste von Kalkalgen 56 oder Fremdstoffe im Falle
von Auffllungen. Die Einteilung der Bodenarten erfolgt nach DIN
18196. Boden ist ein Gemisch aus einer
festen Komponente, den Lockergesteinteilchen,
flssigen Komponente, dem sog. Porenwasser, das als diffuse
Hlle und als freies Porenwasser auftritt sowie einer
gasfrmigen Komponente, der sog. Porenluft.
Es werden rollige und bindige Bden unterschieden. In der Nassgewin-
nung spricht man von Bodengewinnung, wozu auch der Abbau von
Weichgestein, d.h. durch Eintrge mit dem Grundwasser erfolgte Verfesti-
gungen des Bodens, zhlt. In der Nassbaggerei erfolgt in wenigen Aus-
nahmen auch Hartgesteinbaggerung.
3.1. Lagerstttenarten 61
3.1 Lagerstttenarten
3.2 Lagerstttengenese
Haupt-
Bildungsumgebung Minerale Entstehung Abbaumethode im
Tage- und Tiefbau
Eluvial Au, Pt, Sn, chemische und biolo- Handbetrieb,
WO3, Ta, Nb, gische Reaktion, Hit- Waschrinne
Edelsteine ze, Wind, Regen
koluvial Au, Pt, Sn, Kriechen, Wind, Re- Handbetrieb,
WO3, Ta, Nb, gen, Auswaschung, Waschrinne, Raupe
Edelsteine Frost
Fluvial Au, Pt, Sn, flieendes Wasser Handbetrieb,
Transitional
3.2.1 Liefergebiet
3.2.2 Transport
Das Transportmedium, die Art des Transports sowie zeitliche und rumli-
che Komponenten sind verantwortlich fr Kornform, Korngre und
Kornverteilung der Sedimentkomponenten einer Lagersttte. Die wich-
tigsten Transportmedien im humiden Klima sind Wasser und Gletschereis
sowie Wasser in Systemen, die aus dem eigentlichen Flusslauf sowie ei-
nem oftmals weit verzweigten Zuliefersystem bestehen. Ein typisches
Flusssystem kann in drei Teile gegliedert werden:
Das sammelnde System der Gerinne, Bche sowie sonstigen kleineren
und greren Zuflsse. Der grte Teil der Erdoberflche ist Teil des
sammelnden Systems. In der Auswertung von Luftaufnahmen ergibt
sich ein fein versteltes Netzwerk von wasserfhrenden Bereichen.
Das transportierende System des Hauptflusses (Strom) vom Lieferge-
biet zur schlielichen Ablagerungsstelle, dem Meer. In Regionen wie
den Anden oder dem Himalaja kann der Fluss auch schon vor Errei-
chen eines greren Stromes oder gar des Meeres seine Schuttmassen
66 3. Erkundung
Die Strmung eines Flusses hngt von verschiedenen Faktoren ab, wie:
Wassermenge,
Strmungsgeschwindigkeit,
Form und Gre des Flussbettes,
Geflle des Flussbettes,
Mchtigkeit der erosionsgefhrdeten Schicht des Flussbettes,
Suspensionsfracht.
3.2. Lagerstttengenese 67
3.4 Bodenarten
3.4.1 Klassifizierung
Den Klassen sind Anteile an Ton, Schluff, Sand und Kies zugeordnet, so
dass aus der Bodenbeschreibung bereits auf dessen Kornverteilung ge-
schlossen werden kann.
Groe Bedeutung fr Nassgewinnung und Aufbereitung hat der Hinweis
auf Hindernisse. Diese knnen entweder
3.4. Bodenarten 75
Gem DIN 18311 fallen bindige Bden unter die Bodenklassen A bis C.
Dabei handelt es sich um Bden wie:
Schlick,
Ton, Mergel und Lehm,
tonig-schluffige Feinsande.
3.4.2.1 Schlick
Rezente Ablagerungen von Ton- und Schluffpartikeln < 0,063 mm bilden
Schlick, aus dem im Laufe von Zeit und durch Druck infolge Auflast zu-
nchst Klei, dann Schieferton, spter Tonschiefer und schlielich Schiefer
entsteht. Diese Schlickablagerungen haben fr die Gewinnung und Aufbe-
reitung beim Abbau von marinen Vorkommen, von Flusslagersttten oder
von lteren Lagerstttenteilen, in denen bereits Abbau umgegangen war
und die im Zuge einer Sekundrgewinnung, weiter ausgebeutet werden
sollen, eine groe Bedeutung. Beispielhaft ist in Tabelle 3-3 die Zusam-
mensetzung eines Schlicks aufgefhrt.
3.4. Bodenarten 77
Bei den Tonmineralien der Tabelle 3-3 mit einem Anteil von insgesamt
ca. 44 Ma.-% tritt im vorstehend dargestellten Schlick neben Smectiten,
Kaolinit und Chlorit das Mineral Illit mit einem Anteil von i.M. ca. 24 %
als das mit Abstand hufigste Tonmineral auf. An Nicht-Tonmineralien
wird neben Albit, Kalkfeldspten und Hmatit Quarz als hufigste Einzel-
komponente mit i.M. ca. 28 % festgestellt.
Je nach pH-Wert, Salzgehalt und sonstigen Beimengungen im Wasser
knnen die Tonmineralteilchen ber Flchen/Flchen- und/oder Kanten /
Kanten-Kontakte oder Mischungen aus beiden Arten aggregieren und da-
bei Kartenhaus- oder Bnderstrukturen bilden. Die Kartenhausstruktur er-
gibt sich insbesondere im sauren und semi-salinen Bereich, die Bnder-
struktur im alkalischen Milieu.
Diese Kartenhausstrukturen 67, 68 haben entscheidenden Einfluss auf die
Verweildauer des Tonminerals im Schwebezustand, d.h. auf sein Absetz-
verhalten. Dieses wiederum kann in Verbindung mit den Strmungsbedin-
gungen erheblichen kologischen Einfluss haben. Auch spielt diese Frage
bei der Einschtzung der hydrologischen Auswirkungen des Abbaus auch
in quasi stehenden Gewssern eine Rolle, in denen dennoch eine Kolmatie-
rung von Bschungen im Grundwasser-abstrom erfolgt, die wiederum ei-
nen Grundwasseranstieg zur Folge hat.
Die chemische Belastung eines Schlickes war bis bekannt werden der
Bedeutung der Kontaminationen durch die organische Verbindung Tribu-
tylzinn (TBT) im Jahre 1997 praktisch ausschlielich durch Schwermetalle
gegeben. In norddeutschen Industriehfen drfte es sich bei den festge-
stellten Belastungen weniger um natrlich gegebene Bedingungen handeln
sondern im Wesentlichen um Nachfolgen der Aufbereitung und Verht-
tung von Harzer Erzen sowie durch Eintrge aus den vor Ort ttigen
78 3. Erkundung
Quantitative Nachweisgrenze 12 9 18 15 12 6 21
Sehr weiche Tone und Schluffe, die oftmals im Zuge einer Restgewin-
nung oder einer Unterhaltungsbaggerung angetroffen werden, verhalten
sich wie Nicht-Newtonsche Flssigkeiten, deren rheologische Charakte-
ristiken zum normalen Untersuchungsumfang bei hydraulischem Feststoff-
transport gehren.
3.4.4 Fels
Die Bodenart Fels entspricht gem DIN 18311 den Bodenklassen L und
M.
Die Kenntnis von Festigkeit und Struktur des abzugrabenden Felses sind
die wichtigsten Parameter, um zu entscheiden, ob der Fels direkt gebaggert
werden kann oder vorher durch Meieln und/oder Sprengen gelockert
werden muss.
I.d.R. erfolgt im Zuge der Nassgewinnung von Kies und Sand keine
Felsbaggerung. Allerdings knnen felshnliche Ablagerungen z.B. nach
Karbonatisierungen oder infolge anderer chemischer Verfestigungen an-
stehen, die erheblichen Einfluss auf die Auswahl des Lsewerkzeugs so-
wie des Feststofftransports nehmen.
3.5.1 Korngrenverteilung
d 10 + d 20 + ...... d 90
d mf = (3-1)
9
Korngrenverteilungskurven beschreiben die verschiedenen Korngr-
en und deren Mengenanteile an einer Probe. Die Verteilungskurve wird
als Schlmmanalyse fr Material < 63 m und als Trockenanalyse fr Ma-
terial 63 m > d < 63 mm entsprechend der Kornverteilung der Sand- und
Kiesfraktion erstellt. Aus der Korngrenverteilung lassen sich die Fein-
heitsmerkmale und damit die wesentlichen Parameter nicht nur auf das
Verschleiverhalten aller Gewinnungs- und Frderverfahren sowie den er-
forderlichen Energiebedarf fr Lsen, Heben und Frdern ableiten, son-
dern auch alle fr die im Zuge der Aufbereitung nachfolgenden mechani-
schen Trennverfahren. Zu den Feinheitsmerkmalen gehren alle Aussagen
zur Gre des Baggergutes bzw. seiner Partikel 70.
3.5.2 Ungleichfrmigkeitsgrad
Abb. 3-15 Ergebnis einer Saugbaggerung in pleistoznem Quarzsand (im unteren Be-
reich erfolgte Baggerung mit einem Schneidkopfsaugbagger (ebene Sohlflche), im
oberen Bereich eine Grundsaugbaggerung mit Niederdruckwasseraktivierung des
Saugkopfes (sehr unebene Sohlflche))
3.5.3 Kornform
Zur Beurteilung des Rundungsgrades und der Kornform wird die Eintei-
lung nach Russel, Taylor&Pettijohn (Tabelle 3-8) 80 bzw. die nach Krum-
bein&Sloss 81 genutzt (Abb. 3-17).
Tabelle 3-8 Kornform und Rundungsgrad
Kornform Rundungsgrad
vollstndig kubisch 0,00 - 0,15
gering kubisch 0,15 - 0,25
gering gerundet 0,25 - 0,40
Gerundet 0,40 - 0,60
vollstndig gerundet 0,60 - 1,00
Die Kornform nimmt darber hinaus Einfluss auf den Rohrwiderstand bei
hydraulischer Frderung, den Verschlei des Transportmittels sowie die
Auslegung der mechanischen Aufbereitungsausrstungen und nicht zuletzt
den Verschlei dieser Anlagen. Der Einfluss des Verschleies auf den
Wirkungsgrad einer Baggerpumpe infolge Materials mit geringem Run-
dungsgrad und damit hherem Verschlei wird in Abb. 3-18 verdeutlicht.
den Fliewert.
Mit zunehmendem Anteil plattiger Krner nimmt der Fliewert ab.
Im Zuge der Nassgewinnung erfhrt das Material nach dem Lsen aus
dem gewachsenen Zustand eine Auflockerung. Der Auflockerungsgrad ist
das Verhltnis von gebaggertem Volumen zu dem in situ anstehenden. In
Tabelle 3-9 sind einige Auflockerungsgrade bei mechanischer und hydrau-
lischer Gewinnung aufgelistet.
Tabelle 3-9 Auflockerungsgrad verschiedener Bden in Abhngigkeit von der Gewin-
nungsart
Bodenart Auflockerungsgrad
Gewinnungsart
Mechanisch Hydraulisch
Leichter Fels (gesprengt) 1,25 1,4
Dicht gelagerter Kies 1,35
Locker gelagerter Kies 1,10
Dicht gelagerter Sand 1,25 1,35
mitteldicht gelagerter Sand 1,15 1,25 1,03 1,06
Locker gelagerter Sand 1,05 1,15
Fester Ton 1,15 1,25 1,50 2,00
Weicher steifer Ton 1,10 1,15 2,00 2,50
Breiig weicher Ton 1,00 1,10 1,00 1,10
Toniger Kiessand 1,15 1,35
3.5.4 Konsistenz
Die Konsistenz beschreibt die Zustandsform bindiger Bden und ist damit
der Hauptparameter fr deren Beurteilung. Die Konsistenz variiert nach
Atterberg 84, 85 zwischen festem und flssigem Zustand bindiger Bden.
Man unterscheidet mit abnehmendem Wassergehalt einen breiigen, plasti-
schen, halbfesten und festen Bereich. Oberflchenkrfte binden die Parti-
kel bei geringerem Wassergehalt mehr als bei hherem Wassergehalt. Fes-
te Bden haben einen Faktor > 1, flssige den von 0. Die Grenzwerte
werden als die sog. Atterberg-Werte beschrieben und nach DIN 18122 be-
stimmt (Abb. 3-20):
Fliegrenze wL: Wassergehalt bestimmt aus 4 Einzelmessungen nach
der sog. 4-Punkt-Methode. Die Fliegrenze ist derjenige Wert w, der
sich bei 25 Schlgen ergibt.
Ausrollgrenze wP: Wassergehalt, bei dem 3-4 mm dicke ausgerollte
Bodenproben zu zerbrckeln beginnen.
3.5. Relevante geotechnische Daten 93
0 0,25 Breiig
0,25-0,50 sehr weich
0,50-0,75 Weich
0,75-1,00 Steif
1,00-1,25 Halbfest
>1,25 Fest
3.5.5.1 Dichte
Unter Dichte wird das Verhltnis von Feuchtmasse mf oder Trockenmasse
md des Bodens zum Volumen verstanden. Die verschiedenen Dichten eines
Bodens sind:
Rohdichte des Bodens
f Feuchtdichte des Bodens sowie die
K Korndichte
d Trockendichte
mf (3-5)
=
V
f = d + n w (3-6)
mK (3-7)
K =
VK
3.5. Relevante geotechnische Daten 95
mit
w Dichte Wasser
n Porenanteil.
3.5.5.2 Wichte
Unter Wichte wird die volumenbezogene Gewichtskraft verstanden, die
ein Bden der Dichte infolge der Erdbeschleunigung g ausbt. Die
Wichte bestimmt sich nach
= g (3-11)
1+ w (3-12)
f = (1 n ) f (1 + w ) =
1+ e
mit
e Porenzahl.
3.5.5.3 Wassergehalt
Der Wassergehalt w ist bestimmt durch das Verhltnis von Wasser zu
Trockenmasse. Zur Bestimmung der Wassermenge wird die Probe nach
DIN 18121 bei 105C getrocknet, organische Bden bei 60-65C.
Die natrlichen Wassergehalte verschiedener Bodenarten betragen
Mergel 15 20 %,
Ton 20 60 %,
Kiessand 40 60 %,
Organische Bden 50 500 %.
Der Wassergehalt der gewonnenen oder aufbereiteten Kies- und Sand-
produkte nimmt erfahrungsgem die nachstehend aufgefhrten Werte an:
Sand erdfeucht < 8,0 %,
Kies aufgehaldet < 3,0 %,
Kiessand aus Silo < 9,0 %,
Kiessand hinter Schpfradentwsserung 15 20,0 %,
Kiessand aus Greifer < 12,0 %.
3.5.5.4 Sttigungszahl
Die Sttigungszahl Sf gibt an, in welchem Umfange die Poren eines Bo-
dens mit Wasser gefllt sind. Sie wird bestimmt nach der Beziehung
w s n w (3-14)
Sf = =
e w n
mit
nw wassergefllter Porenanteil.
3.5. Relevante geotechnische Daten 97
3.5.5.5 Scherfestigkeit
Die Scherfestigkeit entspricht der Kraft, die der Boden dem Lsewerkzeug
entgegensetzt. Die Scherfestigkeiten von bindigen Bden sind deutlich h-
her als die rolliger Bden. Beim Lseprozess kann die Scherfestigkeit ins-
besondere bei plastischen Bden mit einer Konsistenzzahl IC< 1,0 nach
vollzogenem Vorbruch bis zu geringerer Gleitfestigkeit abnehmen, die in
etwa dem Verformungswiderstand lockerer Bden entspricht. Nach DIN
18137 T1 berechnet sich die Scherfestigkeit f wie folgt
f = c + tan (3-15)
mit
Reibungswinkel
c Kohsion
Normalspannung.
Die Scherfestigkeit ermittelt sich bei rolligen Bden lediglich aus der
Normalspannung und dem Reibungswinkel, da die Kohsion dort gegen
Null geht. Allerdings weisen rollige dicht gelagerte Bden oftmals eine
scheinbare Kohsion auf, die hauptschlich durch Kapillarkohsion ent-
steht und beim Abbau fr kurzfristig sehr steile Bschungen verantwort-
lich ist.
Die Kohsion wird durch die zwischen den Partikeln wirksame Haft-
kraft verursacht und ist stark vom Wassergehalt und dem Anteil von Ton-
mineralen abhngig. Bei einem Boden mit einer Konsistenzzahl IC < 0,25
ist die Kohsion 0 und steigt mit zunehmender Konsistenzzahl an.
Die Scherfestigkeit ist eine der wesentlichen Kenngren zur Ermitt-
lung der erforderlichen spezifischen Schnittkraft FS beim Schneidrad oder
Schneidkopf sowie der Grabkraft des Eimerkettenbaggers. Die Scherfes-
tigkeit ist vor allem von der Konsistenz des Bodens abhngig.
Gewinnungsgerte mit mechanischen Lsewerkzeugen knnen kohsive
Bden ( > 2 MN/m) wesentlich besser lsen als Gerte mit hydraulischen
oder hydropneumatischen Lsewerkzeugen. Bei steigenden Scherfestigkei-
ten reduziert sich bei kohsiven Bden die Gewinnungsleistung aller Ge-
winnungsgerte.
3.5.6 Lagerungsdichte
Krner mit einem Durchmesser von d > 0,63 mm sind locker aneinander
gelagert und sind damit bei hydraulischer Nassgewinnung hufig frei zu-
laufend. Je kleiner die Korngre ist, desto grer ist die natrliche Lage-
98 3. Erkundung
rungsdichte. Die sich berhrende Oberflche der Krner ist viel grer als
bei grberem Korn und es wird dadurch viel aufwndiger, die Krner zu
bewegen. Der Aufwand wird noch erheblich mehr, wenn der Porenraum
zwischen den Krnern, wie im Fall von Korngemischen mit weiter ge-
stuften Kornverteilungen, mit Krnern kleineren Druckmessers ausgefllt
ist.
mit
e Porenziffer
n Porenanteil
VH Volumen Wasser und Luft
VB Volumen Boden
VF Volumen Feststoff.
Die Porenzahl beschreibt die Lagerungsdichte und die Scherfestigkeit
des Materials. Die mittleren Porenzahlen und Porenanteile nehmen mit zu-
nehmendem Korndurchmesser ab. So ist der Porenanteil bei Ton ca. 0,45-
0,6, bei Kies ca. 0,25-0,35.
Entscheidend fr die hydraulische Gewinnung und Frderung ist jedoch
der nutzbare Porenanteil nf, der fr eine Durchstrmung in Abhngigkeit
zur Durchlssigkeit des Materials zur Verfgung steht. Bei hohen Wasser-
durchlssigkeiten (k > 10-2 m/s) entspricht der nutzbare Porenanteil dem
gesamten Porenanteil n.
Bei einer Verringerung der Durchlssigkeit nimmt der nutzbare Poren-
anteil berproportional ab und betrgt bei Ton ca. 0,01 - 0,05 und bei Kies
ca. 0,20 - 0,25.
Nachfolgend sind einige mittlere Werte von Porenanteil n und Poren-
zahl e, sowie nutzbarerm Porenanteil nf angegeben (Tabelle 3-12).
Tabelle 3-12 Mittlere Werte von Porenziffer und Porenanteil
Bodenart Porenzahl e Porenanteil n Nutzbarer Poren-
anteil nf
Ton, schluffig 0,82 1,5 0,45 0,60 0,01 0,05
Mittelsand einkrnig 0,43 0,66 0,30 0,40 0,10 0,15
Sand kiesig 0,38 0,54 0,28 0,35 0,15 0,20
Kies sandig 0,33 0,54 0,25 0,35 0,20 0,25
Abb. 3-23 Bereiche mit Vorkommen mit Gefhrdung von Alkali-Kieselsure Reaktio-
nen (berarbeitet nach Weber 89)
3.6 Erkundungsmethoden
3.6.1.2 Sondierungstange
Einsatzgebiet: terrestrisch
3.6.1.3 Schneckenbohrung
Einsatzgebiet: terrestrisch
3.6.1.4 Splbohrung
Einsatzgebiet: terrestrisch und marin
Splbohrungen knnen entweder unter Einsatz von Wasser oder Luft als
Austragsmittel des Bohrkleins angewandt werden.
Die Splbohrung unter Verwendung von Wasser, auch Waschbohrung
genannt, ist eine hufig angewandte Erkundungsmethode, die sich wegen
des vergleichsweise geringen Aufwands, der schnellen Durchfhrungs-
mglichkeit und der vergleichsweise geringen Kosten besonders zur Vor-
erkundung eignet. Dabei wird die Drehbohrung durch Zugabe von Wasser
untersttzt.
3.6. Erkundungsmethoden 107
3.6.1.5 Rammkernbohrung
Einsatzgebiet: terrestrisch und marin
3.6.1.7 Flgelsondierung
Einsatzgebiet: terrestrisch und marin
reibungsfrei gelten kann. Das Verfahren ist deshalb beschrnkt auf erstbe-
lastete, wassergesttigte Bden von weicher bis steifer Konsistenz. Beson-
ders geeignet ist die Methode dort, wo keine reprsentativen Proben ent-
nommen werden knnen. In plastischen Bden, organischen Tonen und
Torfen muss die mit der Flgelsonde ermittelte Scherfestigkeit abgemin-
dert werden, und zwar bei einem Ip = 50 % um ca. 20 % und bei Ip =
100 % um 40 %.
Mit der Messung wird der Widerstand des Bodens beim Abscheren
lngs eines zylindrischen Krpers mit den Abmessungen HZylinder =
2 DZylinder mit D = 50 oder 75 mm festgestellt (DIN 4096). Die Messung
kann von der Rasen- als auch Bohrlochsohle aus durchgefhrt werden. Im
Falle der Messung von der Bohrlochsohle sollte die Sonde in einem Man-
telrohr niedergebracht werden, um etwaige Mantelreibung des Gestnges
auszuschalten.
M = 2P a (3-23)
mit
cu Scherfestigkeit
3.6. Erkundungsmethoden 111
M Moment
P Federkraft
D Durchmesser Zylinder
a Radius, Zylinder.
3.6.1.8 Greiferbohrung
Einsatzgebiet: terrestrisch
3.6.1.9 Drehbohrung
Einsatzgebiet: terrestrisch
3.6.1.10 Vibrationsbohrung
Einsatzgebiet: marin
3.6.1.11 Drucksondierung
Einsatzgebiet: terrestrisch und marin
3.6.1.12 Schwerkraftbohrer
Einsatzgebiet: marin
Der Piston Corer nimmt 2 m mchtige ungestrte Proben aus locker ge-
lagertem Sediment bzw. bis zu 4 m lange Proben aus Weichsedimenten.
Die Eindringtiefe kann durch die Zahl der eingesetzten Gewichte ber dem
Probenahmerohr reguliert werden.
Ein Auslser nach dem Kullenberg Prinzip lst den freien Fall des Pro-
benahmerohres aus, sobald der Auslser die Gewssersohle erreicht hat.
Die ffnung des Probenahmerohres befindet sich dann 1,7 m ber der
Gewssersohle.
3.6. Erkundungsmethoden 117
(s.u.), mit dem eine flchendeckende Aufnahme des Sohl- und Bschungs-
bereiches mglich ist.
Nachfolgend werden die einzelnen Verfahren beschrieben und deren
Einsatzmglichkeiten anhand von Beispielen erlutert.
Fcherlot
Eine Modifizierung des Vertikallotes stellen die sog. Flchenlote (Abb.
3-37, Mitte) dar. Hierbei wird eine Reihe von Vertikalloten (teilw. bis zu
50 Stk.) nebeneinander an zwei Auslegern angeordnet und gemeinsam be-
trieben. Der groe Vorteil dieser Methodik liegt darin, mit nur einem
Fahrtprofil eine Vielzahl von Echolotprofilen zu messen. Auerdem funk-
tioniert dieses System gegenber dem Fcherlot (s. u.) auch in flachen
Gewssern.
Fcherlote dienen der flchendeckenden Kartierung der Morphologie
der Gewssersohle. Der unter dem Schiff angebrachte Schallwandler
-manchmal sind es auch zwei zueinander gewinkelt stehende Wandler
(Abb. 3-37 rechts) - sendet keinen senkrecht nach unten gerichteten Strahl
wie bei einem Vertikallot sondern eine groe Anzahl voneinander unab-
hngige Einzelstrahlen, sog. beams, aus. Dies fhrt zu einer flchenhaften
referenzierten Abtastung der Gewssersohle. Mit dem Fcherlot ist man
bei Bedarf in der Lage, die Gewssersohle in Bezug auf Lage und Hhe im
Zentimeterraster zu vermessen und beispielsweise Steine > 30cm (Blcke)
an der Gewssersohle darzustellen.
Abb. 3-39 zeigt beispielhaft einen Schallwandler einer modernen
RESON-Aparatur.
122 3. Erkundung
Schallwandler
parametrisches Lot
Schallwandler
Fcherlot
ca. 1m
Abb. 3-40 Mittels Fcherlot vermessene Gewssersohle mit Anhufung von Blcken
Sedimentecholote
Bei den bislang dargestellten akustischen Messverfahren handelt es sich
um Messungen, die allenfalls in geringmchtige weiche Sekundrablage-
rung nahe der Gewssersohle durchdringen knnen.
Nachfolgend werden sog. Sedimentecholote 96, auch Sub-Bottom-
Profiler genannt, vorgestellt, die aufgrund ihrer hheren Abstrahlenergie
und niedrigeren Abstrahlfrequenz in der Lage sind, in gewachsene Bden
einzudringen. Die Systeme sind mobil, knnen auf relativ kleinen Mess-
schiffen betrieben werden und sind zu einem Standardverfahren in der
Kies- und Sandexploration geworden. Sie knnen schnell und kostengns-
tig groe Wasserflchen erkunden und Schichtgrenzen identifizieren, die
dann ber Bohrergebnisse kalibriert werden knnen.
Seismische Lagerstttenerkundungen nutzen unterschiedliche Schallge-
schwindigkeiten in unterschiedlichen Materialien, wie zum Beispiel:
Sandstein 800 - 4500 m/s,
Sand 300 - 1500 m/s,
Mergel 800 - 1800 m/s,
3.6. Erkundungsmethoden 125
Das niederfrequente Schallsignal dringt in den Boden ein und liefert In-
formationen ber den Schichtenverlauf oder vorhandene Einzelreflektoren
unterhalb der Gewssersohle. Die Wahl der Sekundrfrequenz ist abhngig
von der Aufgabenstellung. Eine niedrige Sekundrfrequenz erlaubt eine
hhere Eindringtiefe in den Boden und eine hhere Sekundrfrequenz lie-
fert bessere Ergebnisse bezglich der Auflsung.
Aufgrund der geringen Abmessungen des Schallwandlers, der nur wenig
grer als ein Vertikallot-Schwinger ist, eignet sich dieses Verfahren her-
vorragend fr Untergrunderkundungen in Baggerseen.
Abb. 3-44 zeigt den interpretierten Messschrieb aus einem Baggersee
am Niederrhein. Neben der Gewssersohle erkennt man deutlich die im
126 3. Erkundung
Abb. 3-44 Ergebnisse einer Erkundung mit parametrischem Echolot und deren Inter-
pretation
Abb. 3-45 Moderne Chirp-Systeme, l. unterm dem Schiff montiert 98, r. hinter dem
Messschiff geschleppt 99
Abb. 3-46 zeigt ein seismisches Profil, das mit einem Chirp-System er-
zeugt worden ist. In diesem Fall wird eine Eindringtiefe in den Untergrund
> 32 m erzielt. Geringmchtige Schichten < 1 m knnen problemlos aufge-
lst werden.
Abb. 3-46 Sedimentschichtung in einem alten Flussbett vor New Jersey, abgebildet auf
dem Messschrieb einer seismischen Erkundung mittels Chirp 100
Vermessungs-
schiff
Kabel
Sc Boomer
hr a
ub
en
w as s
er
Hydrophon-Kette
Sparker Kabel
Zugseile
Katamaran Boomer-Platte
Abb. 3-48 stellt einen seismischen Schrieb eines Boomers aus dem deut-
schen Teil der Nordsee mit den daraus abgeleiteten geologischen Schnitten
dar. Auer der Gewssersohle in einer Tiefe von ca. 40 m sind eine Reihe
von Reflektoren erkennbar, an denen sich die Schallhrte ndert. ber die
Kalibrierung an Bohrungen und Drucksondierungen konnte zunchst ein
geologischer Aufbau des Untergrundes bis in Tiefen von bis zu 40 m unter
Gewssersohle bestimmt werden, der dann in eine lagerstttenkundliche
Interpretation bis ca. 3 m unter Gewssersohle mndete.
NW SE
0
Messschrieb,
10
geologischer berblick
20
50
60
70
80
44600 44800 45000 45200 45400 45600 45800 46000 46200 46400 46600 46800
Rechtswert [m]
W E
0 0
lagerstttenkundliche
Interpretation
10 10
Tiefe [m u. Wsp.]
1m
30 Rinnen- 30
Rinnen- Rinnen- Rinnen-
fllung II fllung I fllung I fllung II
40 40
Abb. 3-48 Messergebnisse einer Boomer-Messung in der Nordsee und deren Interpre-
tation
Tabelle 3-18 listet eine Reihe von Materialien auf, die bei der Erkun-
dung von Lockergestein von Bedeutung sind.
Tabelle 3-18 Gngige spezifische Widerstnde im Bereich der Nassgewinnung
Material ' [m]
dest. Wasser 182
Swasser 3 80
Meerwasser 0,1 0,3
Lehme, Tone 20
Humus 50 100
Torf 20 40
Kies und Sand, trocken 250 5.000
Kies und Sand, nass im Swasser 40 300
Sandstein < 4.000
Kalkstein < 10.000
Granit < 1.000.000
Eindringtiefe:
Wasser rd. 20 m u. Wsp
Kiessand
Zwischenmittel
Beiboot
GP S
Messboot GP S
Wasser
Elektroden
Kiessand
Eindringtiefe:
Zwischenmittel
rd. 15 m u. Gew.sohle
Kiessand Variante 2: abgesenktes Messkabel (stationr)
Messboot
Bojen Elektroden GP S
ca. 2 kn
Wasser
Eindringtiefe:
rd. 15 m u. Wsp
Kiessand
Zwischenmittel
Messboot
< 2 kn
GP S
Wasser
Elektroden
Gewicht
Kiessand Eindringtiefe:
rd. 15 m u. Elektroden
Zwischenmittel
Kiessand recording
Variante 4: geschlepptes, boat
abgesenktes Messkabel (mobil)
Insbesondere bei Messungen auf dem Wasser kann das Kabel whrend
der Messungen auch hinter einem Boot hergeschleppt werden. Mobile Sys-
teme an Land, an denen bei den Gerteherstellern intensiv gearbeitet wird,
haben i.d.R. den Nachteil einer mglichen schlechten galvanischen An-
kopplung, die im Wasser problemlos hergestellt werden kann. Deshalb
werden derartige Systeme in der Exploration an Land nur dann zum Ein-
satz kommen, wenn niederohmige Lagen (feuchte Wiesen o. .) an der Ge-
lndeoberkante anstehen.
Abb. 3-54 stellt die mglichen Varianten fr Multipol-Messungen auf
dem Wasser dar. Dabei knnen derartige Messungen sowohl im S- als
auch im Salzwasser ausgefhrt werden.
Abb. 3-55 stellt die Ergebnisse einer an die Gewssersohle abgesenkten
Multipol-Geoelektrik dar. Erkundet werden sollte in diesem Fall die Mch-
tigkeit der an der Gewssersohle anstehenden Tone und Schluffe. Eine vo-
rausgehende Erkundung mittels seismischer Messungen (Sub-Bottom-Pro-
filer) hatte keine auswertbaren Ergebnisse erbracht, da der Ton mit diesem
Verfahren nicht durchdrungen werden konnte.
Abb. 3-55 belegt, dass die Multipol-Sektionen mehrere Meter mchtige
bindige Lagen problemlos identifizieren und durchrtern knnen.
SW NE
-6
-8
Hhe (m NN)
-10
-12
-14
-16
-18 15 40 60 100
spez. Widerstand (OHMm)
-20
0 10 20 30 40 50 60 70 80
-6
W asse r
-8
Hhe (m NN)
-10
-12 Ton und Schluff
-14
-16 Kies und Sand
-18
-20
0 10 20 30 40 50 60 70 80
Profilmeter
F Magnetfeldvektor
T Totalintensitt
H Horizontalintensitt
D Deklination
I Inklination
X,Y,Z Koordinaten
rd.
50
12 m
1,4 m
Aktive Magnetfeldmessungen
Die aktiven elektromagnetischen Verfahren beruhen auf dem physikali-
schen Prinzip der Induktion, d.h. zeitlich variable magnetische Felder
(Primrfeld) erzeugen (induzieren) elektrische Felder (Abb. 3-60).
Im leitfhigen Boden fhrt dies zu elektrischen Strmen, die ihrerseits
wiederum ein magnetisches Feld (Sekundrfeld) induzieren, das dem Ur-
sprungsfeld entgegengesetzt ist. Gemessen werden nun entweder die elek-
trischen Felder wie bei den elektrischen Methoden oder die berlagerung
von magnetischem Primr- und Sekundrfeld.
3.6. Erkundungsmethoden 143
Das Ziel einer solchen Magnetfeldmessung ist die Ableitung der Leitf-
higkeitverteilung bzw. der Widerstandsverteilung im Untergrund. Die Pri-
mrfelder knnen dabei entweder aktiv vom Messgert selbst erzeugt wer-
den (z.B. elektromagnetische Zweispulen-Systeme wie EM 31 oder
MAXMIN) oder es werden elektromagnetische Felder sehr leistungsstar-
ker Quellen wie Rundfunk- oder U-Bootsender genutzt (RMT oder VLF).
Die Informationstiefe elektromagnetischer Messungen hngt von der
Frequenz des Ausgangssignals und der Leitfhigkeit des Untergrundes ab.
Mit geringer werdender Frequenz und Leitfhigkeit steigt die Eindringtiefe
(Skin-Effekt); andererseits sinkt mit einer geringer werdenden Frequenz
das Auflsungsvermgen von Strukturen.
Georadar
Georadar gehrt ebenfalls zu den elektromagnetischen Verfahren, hat
aber eine gewisse Sonderrolle, da hier kurze elektromagnetische Impulse
3.6. Erkundungsmethoden 145
110
Abb. 3-63 Schematische Darstellung des Georadars nach Kndel
Der Trend beim Georadar geht dahin, Messungen hnlich einem Echolot
im Swasser auszufhren. Dabei knnen bei geringen Wassertiefen < 4 m
sogar die oberen Sedimentschichten durchdrungen werden. Insbesondere
bei gashaltigen Schlicken hat diese Methodik entscheidende Vorteile ge-
genber akustischen Verfahren.
kennzeichnet ist, befindet sich in dieser Teufe der bergang von berwie-
gend bindiger Abdeckung zu berwiegend rolligem Kiessand.
GOK 89,2 m . NN
89
89
88
88
87
Hhe (m . NN)
87
86
86
85
Grenzdichte 2,0 t/m
85
84 84
83 83
Abb. 3-68 Ergebnisse einer Dichtesondierung whrend der Rckverfllung einer Sei-
tenentnahme
Mit Wissen dieser Parameter kann beispielsweise das noch zur Verf-
gung stehende Verfllvolumen bestimmt werden. Ohne Dichtesondierung
wre dies nicht ausreichend genau mglich. Der Vorteil dieser Messme-
thodik liegt in der exakten und schnellen Bestimmung eines so wichtigen
bodenmechanischen Parameters wie der in situ Dichte. Problematisch ist
dabei lediglich die maximale Dichte, die durch das Eindringen der Sonde
infolge Eigengewichts beschrnkt ist.
3.6.2.5 Verfahrensvergleich
Zur besseren Einschtzung der vorgestellten Verfahren sind die jeweiligen
Vor- und Nachteile tabellarisch zusammengefasst (Tabelle 3-20). Sicher-
lich ist bei jedem Lastfall eine lokale Bewertung der Untergrund-
verhltnisse und der erwarteten Ergebnisse von Nten, um das am besten
geeignete Verfahren auszuwhlen.
Gemeinsam ist den vorgestellten geophysikalischen Messverfahren,
dass sie indirekt sind, also ber Umwege physikalische Parameter bestim-
men. Damit dies mit hinreichender Genauigkeit funktioniert, bedrfen alle
Verfahren daher einer gezielten Kalibrierung.
3.6. Erkundungsmethoden 151
seitl. Informationen
Fcherlot-Peilung flchenhafte Vermessung ausschlielich im Nassen
bzw. einsetzbar
Flchen-echolot- sehr hohe Datendichte aufwendig, greres Boot er-
Peilung forderlich
Teuer
Sub-Bottom- Eindringung in den Untergrund ausschlielich im Nassen
Profiler einsetzbar
Aussagen entlang von Profilen keine Durchdringung von be-
sonders grob und feinkrni-
gen Lagen
keine Durchdringung von
gashaltigen Schichten
Dichtesondie- direkte Ableitung der in situ nur punktuelle Aufschlsse
rungen Dichte
zur Kalibrierung von anderen kleines Dichteintervall
akustischen Verfahren geeignet
hohe Messfrequenz
leichte Ausrstung
Multipol- im Nassen und Trockenen ein- relativ aufwndig und lang-
Sektionen setzbar wierig
Mglichkeit von 2D- und 3D- i.d.R. nur stationre Messun-
Messrastern gen, d.h nur Aussagen ent-
lang der Sektionen
durchdringt besonders grob- galvanische Ankopplung an
und feinkrnige Lagen Untergrund ntig
Elektrisch
Magnetik (aktiv) im Nassen und Trockenen ein- nur bei Spezialfragen geeig-
setzbar net
eine galvanische Ankopplung Potentialverfahren, d.h. Er-
erforderlich gebnisse nicht eindeutig
meist geringe Eindringtiefen
Georadar keine galvanische Ankopplung relativ geringe Eindringtiefen
erforderlich
geeignet bei hochohmigen Ankopplungsbedingungen
profilhafte Vermessung
identifiziert Schichtgrenzen
schneller Messfortschritt
Kerngeo- direkte Ableitung der in situ geringe Messfrequenz
Radioaktiv
physikalische Dichte
Sondierungen
zur Kalibrierung von anderen aufwndig
akustischen Verfahren geeignet
groes Dichteintervall teuer
n: Anzahl Bohrungen
d: Erkundungstiefe
Bsp.: A = 30.000 m, d = 10 m n = 24
Ein guter Weg, die Kosten zu senken und dennoch die gewnschte In-
formationsdichte zu erhalten, ist deshalb die Kombination von Bohrungen,
und geophysikalischen Messungen, d.h. zu Wasser die Erkundung mittels
ergnzender Geoelektrik und Flachwasserseismik (parametrischem Lot).
Die unterschiedlichen Messergebnisse der verschiedenen angewandten
Verfahren sind in Form eines Schnittes in Abb. 3-70 dargestellt. Mittels
i.d.R. zu geringer Anzahl von Bohraufschlssen kann die Lagersttte durch
geradlinige Interpolation zwischen den Bohrprofilen mehr oder weniger
reprsentativ dargestellt werden (Abb. 3-70, linkes Bild). Eine Besserung
der Darstellung lsst sich mittels geoelektrischer Darstellung des Unter-
grundes erzielen, durch die die Morphologie einzelner Schichten deutlich
wird (Abb. 3-70, mittleres Bild). Durchgehende Schichtgrenzen lassen sich
in Baggerseen mittels Flachwasserseismik darstellen (Abb. 3-70, rechtes
Bild).
Die Ergebnisse der Erkundung der Restlagersttte mittels der Kombina-
tion von Bohrung, Geoelektrik und parametrischem Lot sind flchenhaft in
Abb. 3-71 und Abb. 3-72 dargestellt.
3.7. Fallbeispiel: Kombination verschiedener Erkundungsmethoden 155
Die Ergebnisse der kombinierten Erkundung haben ca. 4,5 Mio. t ge-
winn- und nutzbare Restvorrte ergeben, so dass der Standort vermutlich
solange weiter vorgehalten werden kann, bis die Genehmigung eines wei-
teren Teilfeldes vorliegt. Wre kein Playdoyer fr die detaillierte Erkun-
dung der Restlagersttte bei Betreiber und Genehmigungsgeber erfolgt und
die dargestellte Erkundung nicht durchgefhrt worden, wre der Standort
bereits stillgelegt.
5736000
B 68 B 63
-7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4
5735800
B 59
B 60
B 67
5735700
B 64 B 57
B 62
B 66
5735600
B 61 B 56
5735500
B 55
B7 B 54
5735400
B6
B 2/59 B3
B8
5735300
B2 B5
B9 B 38
B4
B 10
5735200
Hochwert
5735100
B 11
B 30
B 12
5735000
5734900
B 14 B 13
B 15
5734800
B 18
B 16
5734700
B 19
B 20 B 24
5734600
B 17
5734500
B 21
5734400
B 22
0m 200 m 400 m 600 m 800 m
2530800 2530900 2531000 2531100 2531200 2531300 2531400 2531500 2531600 2531700 2531800 2531900 2532000
Rechtswert
5736000
B 65
5735900
B 68 B 63
5735800
B 59
B 60
B 67
5735700
15 B 64 B 57
B 62
B 66
5735600
B 61 B 56
14
5735500
B 55
Datenbasis (Seeflche rd. 116 ha):
B7
43BBohraufschlsse
54
5735400
13B 6
B 2/59 B3 WB 1 unterschiedlicher Qualitt
B8
15 Stk. Multipol-Sektionen
5735300
B2 B5 an die Gew.sohle
B 38 abgesenkt
B9 B4
B 10 12 35 km Profilfahrt mittels
5735200
11
Hochwert
9 parametrischem Lot
10
3 Schappenbohrungen
5735100
B 11
vom
B 30Ponton abgeteuft
B 12
5735000
WB
8 2
7
5734900
3
B 14 B 13 6
5
B 15
5734800
4 B 18
B 16
5734700
WB 3
B 17
1
zzgl. 2. Kiessandlage
in Teilen des Sees
5734500
B 21
5734400
B 22
2530800 2530900 2531000 2531100 2531200 2531300 2531400 2531500 2531600 2531700 2531800 2531900 2532000
Rechtswert
Ergebnis:
Detailerkundung liefert
- Nachweis von zweiter Kiessandlage
- Mchtigkeit bindiges Zwischenmittel
- rd. 4,5 Mio t Restvorrte
3.8 Vorratsermittlung
Es sind zu unterscheiden:
Geologische Vorrte
Vorrte innerhalb der Abbauflche bei senkrechter Abgrenzung der
Lagersttte.
Gewinnbare Vorrte
Gewinnbare Vorrte sind die geologischen Vorrte abzglich Ab-
bau- und unvermeidbaren Gewinnungsverlusten (Abb. 3-73).
Nutzbare Vorrte
Nutzbare Vorrte sind gewinnbare Vorrte abzglich der gewonnen, je-
doch nicht nutzbaren Einschlsse, z.B.
hangende Schichten aus Tonen, Schluffen, Feinsanden,
eingeschlossene Schichten wie bindige Zwischenlagen, Linsen aus
Ton, Torf oder Steinfelder.
Tabelle 3-21 Beispielrechnung einer Abschtzung aufgehaldeter und vermarktbarer
Vorrte
Aufgehaldete Vorrte
Aufgehaldete Vorrte sind nutzbare Vorrte abzglich abschlmmbarer
Fein- oder Grobanteile nach Aufbereitung unter Bercksichtigung des
Auflockerungsfaktors und der Schttdichte des aufgehaldeten Materials.
Vermarktbare Vorrte
Vermarktbare Vorrte sind aufgehaldete Vorrte abzglich Eigenbedarf
fr Wegebau und Befestigungen, Streuverluste und zumindest temporr
nicht vermarktbarer Vorrte, z.B. berschssige Sande.
3.8.1 Abbauverluste
Vorratsverluste sind
Abbauverluste und
Unvermeidbare Gewinnungsverluste
Auf die vermeidbaren Gewinnungsverluste wird weiter unten eingegan-
gen (s. Kapitel 5.3.1.5).
Abbauverluste sind Lagerstttenteile, die sich wie folgt ergeben:
3.8. Vorratsermittlung 159
400 m
H:L=1:2 450.000 m
= 23 % 1:2
1:3
H:L=1:3 640.000 m 1:4
= 32 % 1:5
250 m
H:L=1:4 780.000 m
= 39 %
H:L=1:5 900.000 m
= 45 %
Abb. 3-74 Einfluss der Bschungsneigung auf die Hhe der Abbauverluste nach Lan-
ger 113
Das in Abb. 3-75 dargestellte Profil ist ein Regelprofil. Hufig mssen,
z.B. kologische Planungen bercksichtigt werden, um Flachwasserzonen
zu erstellen. Dann entsteht eine gebrochene Bschung mit beispielsweise
folgenden Neigungen:
GOK bis 2 m . mittl. Wasserspiegel: H:L = 1:10,
2 m . mittl. Wasserspiegel bis 5 m u. mittl. Wasserspiegel: H:L = 1:5,
5 m u. mittl. Wasserspiegel bis Liegendes: H:L = 1:2,5.
Ein Sicherheitsstreifen zu Nachbargrundstcken als Bauverbotszone im
Sinne des Bundesfernstraengesetzes (9, FstrG, 1994) als auch beispiels-
weise des Niederschsischen Straengesetzes (24, NstrG, 1980) ist ein-
zuhalten. Im Hinblick auf die notwendige Vorgabe fr den Baggertole-
ranzbereich wird darber hinaus eine einzuhaltende zustzliche
Schutzzone als Berme bezeichnet.
Aus den jeweiligen planfestgestellten Vorgaben fr das Bschungssys-
tem ergeben sich die unvermeidbaren Abbauverluste.
Bei fehlender Bercksichtigung oder nicht ausreichender Bemessung
des Sicherheitsabstandes knnen unter anderem auch durch Saugbagge-
rung hervorgerufene Bodensetzungen, durch Erdbeben induzierte B-
schungsrutschungen oder durch Anstieg des Porenwasserdruckes bedingte
Bodenverflssigungen (Setzungsflieen) zu Schadensfllen mit erhebli-
chen Rckgriffweiten in das Hinterland fhren.
Die berwasserbschung als terrestrischer Bereich gem DIN 4047-5
(1989) ist oberhalb der Wasserwechselzone ausgebildet und wird nach un-
ten hin durch den Hochwasserstand des Gewssers zuzglich der sog. Wel-
lenauflaufhhe abgegrenzt. Die Wellenauflaufhhe ist vom Ausschuss fr
Kstenschutzwerke der Deutschen Gesellschaft fr Geotechnik e.V. und
der Hafenbautechnischen Gesellschaft e.V. 115 als diejenige Gre be-
schrieben, die sich als senkrechter Abstand zwischen dem hchsten Punkt
3.8. Vorratsermittlung 161
Mit Hilfe des Planungssystems LAGER kann bezogen auf den Endzu-
stand einer Nassgewinnung die Vorratsermittlung fr eine Lagersttte un-
ter weitgehender Bercksichtigung der unterschiedlichen lagersttten-,
gewinnungsverfahrens- und gewinnungsgertebedingten Einflussfaktoren
bei einer standortabhngigen standsicheren Gestaltung von Wasserwech-
selzonen, von Unterwasserbschungen und evtl. erforderlichen Sicher-
heitsbermen vorgenommen werden.
Die mageblich auf die gewinnbaren Vorrte Einfluss nehmende jewei-
lige Gestaltung der Bschungen, insbesondere der Unterwasserbschun-
gen, steht im Spannungsfeld konkurrierender Interessen. Zum einen ms-
sen Unterwasserbschungen als Erdbauwerke im Sinne der DIN 4084
3.8. Vorratsermittlung 163
[1.5]
Korngrenverteilung
[1.7]
Kornform
[1.8]
ReibungswinkelQ'
[1.10]
Wassertiefe
[%] [%]
Granite, Diorite etc. 467 45,6 48,0
Porphyre 10 1,0 1,0
Metamorphite 2 0,2 0,2
Quarzitische Sandsteine 35 3,4 3,6
Kalksteine 21 2,0 2,2
Flinte 214 20,9 22,0
Quarze, Restquarze 198 19,3 20,3
Muschelschalen 58 5,1 ---
Andere 26 2,5 2,7
1025 100 100
4.2 Produkte
Sand
Schotter Asphalt- Mllverbren-
aufbruch nungsschlacken
Split Straen- Eisenhtten-
beton schlacken
Brechkorn
Brechsand Bauschutt Kupfer-
schlacken
Mehlkorn Altglas
Fller Ziegel
Tabelle 4-5 Eigenschaften von Gesteinkrnungen nach DIN 4226-1 nach Riechers 129
Eigenschaften Anforderungskategorien Regel
Anforderun-
gen
Kornzusammen- feine Ge- Grenzabweichungen fr die vom Nach Tafel 4
setzung steinskrnung Hersteller angegebene typische von DIN 4226-1
Kornzusammensetzung
grobe Ge- eng ge- 15 Ma.-% berkorn GD85
steinskrnung stuft (GD85);
20 Ma.-% berkorn
(GD80)
weitge- 10 Ma.-% berkorn GD90
stuft (GD80)
Korngemisch 10 Ma.-% berkorn (G D90); GD90
15 Ma.-% berkorn (GD85)
Kornform Plattigkeitskennzahl; Anteil ungnstig geformter FL 50
Krper 15 % (Fl15); 20 % (Fl20); 35 % (Fl35); 50
% (Fl50); keine Anforderung (FlNR)
Muschelscha- Muschelschalengehalt fr grobe Gesteinskrnungen darf 10 Ma.-%
len-gehalt nicht bersteigen
Feinanteile feine Gesteinskr- 4(f4); 10 (f10); 16 (f16); 22 f4
[Hchstwerte nung (f22); keine Anforderung
fr den Gehalt (fNR);
an Feinanteilen grobe Gesteinskr- 1,0 (f1,0); 1,5 (f1,5); 4 (f4); f1,0
0,063 mm in nung keine Anforderung (fNR);
Ma.-%] Korngemisch 2 (f2); 11 (f11); keine Anfor- f2
derung (fNR);
Frostwiderstand zulssiger Masseverlust in % nach Frostversuch in F4
Wasser: 1 (F1); 2 (F2); 4 (F4); keine Anforde-
rung (fNR)
Chloridgehalt Hchstwerte fr den Gehalt an wasserlslichen CI0,04
Chloridionen in Ma.-%: 0,02 (CI0,02); 0,04 (CI0,04);
0,15 (CI0,15);
Schwefelhaltige surelslicher Sul- 0,2 (AS0,2); 0,8 (AS0,8) AS0,8
Bestandteile fatgehalt SO3 in
Ma.-%
Gesamtschwefelge- 1 Ma.-%
halt
Organische Natronlaugenversuch, Prfung auf Fulvosure oder Versuch mit Ver-
Stoffe gleichs-Mrtelprismen
Leichtgewichti- feine Gesteinskr- 0,50 % (O0,50); O0,50
ge organische nung 0,25 % (O0,25)
Verunreinigun- grobe Gesteinskr- 0,10 % (O0,10); O0,10
gen [Hchstwert nung und Kornge- 0,05 % (O0,05)
in Ma.-%] mische
sichtigt wird, die direkt durch ein Betonwerk vorgegeben oder generell als
auf dem Markt absetzbar angesehen werden. Mit dieser Vorgehensweise
kann die wirtschaftlich optimale Lsung i.d.R. nicht gefunden werden.
Diese Aussage kann nicht nur aus der generellen Sicht auf die Problemstel-
lung und bisherige Vorgehensweisen getroffen werden. Es konnte inzwi-
schen durch konkrete Fallstudien auch nachgewiesen werden, dass mit
Anwendung der im Folgenden dargestellten Methodik und der entspre-
chenden Software wirtschaftlich und kologisch deutlich gnstigere L-
sungen fr die zu realisierenden Produktprogramme ermittelt werden kn-
nen und damit auch eine qualifiziertere Grundlage fr die technische und
wirtschaftliche Planung der jeweiligen Aufbereitungsanlagen bereitgestellt
wird.
Zur Spezifikation der Produkte verfgt PROPLAN ber eine (auch er-
weiterbare) Datenbank fr die Eigenschaften von Gesteinskrnungen ent-
sprechend den gltigen Normen. Dabei werden auch die zulssigen Tole-
ranzen bercksichtigt.
Die Aufbereitungsprozesse werden durch Zugriff auf die Modellbiblio-
thek mit Black-Box-Modellen beschrieben. Dabei kann die Aufbereitung
durch reine Klassierung, durch Klassierung und Zerkleinerung und zwar
jeweils ohne oder mit Einsatz von Zusatzmaterial bercksichtigt werden.
Die Modelle basieren auf den Massenbilanzen von Korngrenfraktionen
und einfachen Koeffizientenanstzen fr Klassierung und Zerkleinerung.
Weiterhin notwendige Aufbereitungsschritte, wie z.B. Sortierung und Fest-
Flssig-Trennung werden zunchst noch nicht bercksichtigt, da anfangs
nur die Mglichkeiten, die sich aufgrund der Krnungen ergeben, betrach-
tet werden.
Bei der Festlegung des Optimierungszieles knnen unterschiedliche Va-
rianten verfolgt werden. Wird die mglichst weitreichende quantitative
Nutzung der Lagersttte angestrebt, so kann der Rohstoffverwertungsgrad
als Optimierungskriterium ausgewhlt werden. Im Hinblick auf ein best-
mgliches wirtschaftliches Ergebnis knnen die Optimierungskriterien
Gewinn oder
Kapitalwert
174 4. Kies- und Sandprodukte
Der mgliche Zukauf von Fraktionen wird mit den in Tabelle 4-7 aufge-
fhrten spezifischen Zukaufskosten bercksichtigt. Eine mengenmige
Beschrnkung besteht nicht.
Bei der Bestimmung des optimalen Produktionsprogramms wird die
Maximierung des wirtschaftlichen Ergebnisses als primres und die Ma-
ximierung der Rohstoffverwertung als sekundres Ziel verfolgt.
Es sollen folgende Flle betrachtet werden:
A) Die Produktion erfolgt durch Rohstoffaufbereitung ohne Zerkleine-
rung.
B) Die Produktion erfolgt durch Rohstoffaufbereitung ohne Zerkleine-
rung aber mit optionalem Zukauf.
C) Die Produktion erfolgt durch Rohstoffaufbereitung mit Zerkleinerung.
Die Anwendung von PROPLAN fr Fall A liefert die in Tabelle 4-8
dargestellten Ergebnisse.
4.4. Fallbeispiel: Produktprogrammplanung fr ein Kieswerk 177
5.1 Ausrichtung
Zur Vorrichtung des Abbaus gehren die Arbeiten, die fr die laufende
Durchfhrung der Gewinnung notwendig werden. Dazu gehrt neben der
vorauseilenden Baufeldfreimachung das Bodenmanagement von Mutter-
boden und Abraum insbesondere auch die Instandhaltung der Zuwegungen
oder die Nachfhrung von Versorgungsleitungen sowie die fortlaufende
Sicherung gegen unberechtigtes Betreten des Tagebaues.
5.3.1 Gewinnungstechnik
5.3.1.1 Abbaufhrung
Die Abbaufhrung ergibt sich weitestgehend aus der Konfiguration der
Lagersttte sowie dem Standort der Aufbereitungsanlage und gibt die
rumliche Abfolge der Gewinnungsarbeiten vor. Die Frderstrecken fr
das abgegrabene Bodenmaterial zur Aufbereitungsanlage sind zu minimie-
ren. Die Aufbereitungsanlage sollte deswegen mglichst im Massen-
schwerpunkt der Lagersttte aufgestellt sein.
Man unterscheidet folgende Arten der Abbaufhrung 134, 135
sektorenweise Gewinnung,
sternfrmige Gewinnung,
mehrstreifige Gewinnung,
kreisfrmige Gewinnung.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 183
Sektorenweise Gewinnung
Die Abbaufhrung in Sektoren (Abb. 5-2) wird bei langen und schmalen
Abbaufeldern angewandt.
Der Abbau erfolgt in Teilfeldern, sog. Sektoren. Nach erfolgter Gewin-
nung des ersten Sektors wird die bergabestation Wasser- Land, die das
Schwimmfrderband oder die Splrohrleitung mit dem Landfrderband
verbindet, umgesetzt und die Lnge des Landfrderers an die neue Trans-
portentfernung angepat.
Die Kiessande aus dem Pfeiler unter der Aufbereitungsanlage in Abb.
5-2 werden im Zuge des Rckbaues hereingewonnen.
Sternfrmige Gewinnung
Diese Abbaufhrung (Abb. 5-3) wird bei mehr quadratisch ausgeprgten
Lagersttten angewandt. Der Landfrderer befindet sich in der Mitte der
Lagersttte. Die Abgrabung erfolgt bis auf einen verbleibenden Damm, der
zum Ende der Gewinnung hereingewonnen wird.
Mehrstreifengewinnung
Diese Abbaufhrung (Abb. 5-4) wird bei sehr groen Feldern wie z.B.
im offshore Bereich gegeben angewandt. Das nchste Teilfeld wird erst
verritzt, wenn der Abbau im vorausgegangenen abgeschlossen und das
Teilfeld abgeworfen ist.
184 5. Nassgewinnung
Abb. 5-3 Sternfrmiger Abbau (wei: zum Zeitpunkt der Peilung bereits rckgebau-
ter Damm, E: Einschwimmloch)
Kreisfrmige Gewinnung
Die kreisfrmige Gewinnung ist eine Sonderform der Gewinnung bei
Einsatz eines Laderaumsaugbaggers z.B. innerhalb eines Streifens einer
Mehrstreifengewinnung.
Bei Extraktion eines bestimmten Minerals wie Kies oder Schwermineral
sollte der Verhieb vom ueren her zur Mitte des Streifens erfolgen, um
zu vermeiden, dass nicht nutz- bzw. vermarktbares Material, z.B. Sand bei
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 185
5.3.1.2 Verhieb
Die Verhiebrichtung ergibt sich aus der vorherrschenden Bewegungsrich-
tung des Schwimmbaggers, die Verhiebart aus der vorherrschenden Bewe-
gungsrichtung seines Lsewerkzeuges.
Bezglich der Verhiebarten unterscheidet man in
horizontaler Verhieb,
grabenfrmig (z.B. durch Grundsaugbagger)
blockartig (z.B. durch Schneidkopfsaugbagger, Eimerketten-
bagger)
streifenfrmig (z.B. mittels Laderaumsaugbagger)
vertikaler Verhieb,
trichterfrmig (z.B. durch Greiferbagger, Tiefsaugbagger)
Bruchbau (bei Unterfahrung bindiger Zwischenmittel) sowie
kombinierter Verhieb
bestehend aus einer Kombination von horizontalem und verti-
kalen Verhieb.
Die Schnitteinteilung einer Nassgewinnung hnelt derjenigen eines
Schaufelradbaggers im Tagebau mit Blockverhieb (Abb. 5-6). Als Block
186 5. Nassgewinnung
A B C D E
5.3.1.3 Bschungsbaggerung
Die Neigung von Bschungen beeinflusst die Menge der gewinnbaren
Vorrte erheblich (Abb. 3-74). Die Neigung der Unterwasserbschungen
und deren Standsicherheit hngen von den geotechnischen Parametern der
Lagersttte ab, im Wesentlichen vom
Winkel der inneren Reibung und
dem Anteil der Fraktion 0/63m 84, 137.
Neben diesen gegebenen Vorbedingungen der Lagersttte wird die B-
schungsneigung aber auch wesentlich beeinflusst durch
das eingesetzte Lsewerkzeug, das entweder zwangsgefhrt oder nicht
zwangsgefhrt ist, sowie durch
die Baggerart.
Zwangsgefhrte Lsewerkzeuge verlangen eine Festlegung des
Schwimmbaggers ber Pfhle und 2 Vorschiff-Seitenwinden mit Ankern.
Bei Baggerung in Wassertiefen von mehr als ca. 18 m sind 5-6 Ankern,
davon 1 Voranker, 2 Vorschiffseitenwinden- und 2 Achterschiffseitenwin-
denanker sowie 1 Heckanker erforderlich. Die Seile der letztgenannten 3
Anker werden ber eine Dreipunktwinde (sog. christmas-tree winch) ge-
fhrt. Mittels dieser Ankeranordnung kann das Lsewerkzeug annhernd
wie bei Pfahlverankerung am Schnitt gehalten werden 138.
Bei Einsatz nicht zwangsgefhrter Lsewerkzeuge knnen derart aus-
gestattete Schwimmbagger nur in frei zuflieenden Bden Gewinnung
ausfhren. Profilgerechtes Baggern wie im Bschungsbereich erforderlich
ist mit solchen Gerten, wenn berhaupt, nur mit sehr groen Baggertole-
ranzen und entsprechend hheren Gewinnungsverlusten mglich.
Fr Gerte mit nicht zwangsgefhrtem Lsewerkzeug sind im Zusam-
menhang mit einer profilgerechten Bschungsbaggerung, i.d.R. bei der
Herstellung der Endbschung, die in Tabelle 5-1 aufgelisteten Hinweise
anzumerken.
Fr Gerte mit zwangsgefhrtem Lsewerkzeug sind dagegen bezglich
der Bschungsbaggerung Hinweise, wie in der Tabelle 5-2 aufgefhrt, an-
zumerken.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 189
grad ist gerteabhngig. Die Anstze der Baugerteliste (BGL) gehen von
einem Beschftigungsgrad von 50% der Lebenszeit aus.
In Zusammenhang mit dem Schichtregime ist anzumerken, dass die in
der Nassbaggerei eingesetzten Gerte 24 Stunden/Tag an 7 Tagen je Wo-
che eingesetzt werden. In der terrestrischen Nassgewinnung dagegen wird
oftmals wegen der vergleichsweise geringen Produktion in einschichtigem
Betrieb von 50 Wochenstunden gearbeitet oder auch in Kampagnen von
nur mehreren Wochen Dauer, in deren Zug die Rohhaldenbestnde aufge-
fllt werden. Ist dies erfolgt, wird das Gert demobilisiert.
mit
194 5. Nassgewinnung
5.3.1.5 Gewinnungsverluste
Gewinnungsverluste lassen sich unterteilen in:
unvermeidbare Gewinnungsverluste und
vermeidbare Gewinnungsverluste.
Unvermeidbare Gewinnungsverluste ergeben sich durch die Bauart und
Fhrung des Lsewerkzeuges, das Vorschubsystem bzw. die Arbeitsme-
thode des Schwimmbaggers und gertebedingte Schnittverluste. Sie geh-
ren zu den Abbauverlusten.
Vermeidbare Gewinnungsverluste infolge mangelhafter Abbauplanung,
unsorgfltigem Baggern, Beschrnkungen des Gertes u.a.m., die oftmals
erheblich sein knnen, sollten nicht ohne weiteres hingenommen werden,
da sie die Wirtschaftlichkeit des Standortes allein durch die reduzierte Le-
bensdauer wesentlich beeinflussen. Sie ergeben sich hauptschlich in Ab-
hngigkeit von dem eingesetzten Gewinnungsgert (Abb. 5-12).
Die Auswertung umfangreicher Untersuchungen hat die in Abb. 5-12
dargestellten tatschlich angefallenen Verluste an gewinn- und nutzbaren
Vorrten ergeben. Diese schwanken je nach Gewinnungsgert zwischen
0,5 und 20 t/m Seeflche, im Mittel ist von 4,4 t/m Seeflche auszugehen.
30
Gewinnungsverluste [t/m]
25
20
15
Mittelwert
min.
10 max.
0
CSD SD BL GD
Gew innungsgert
Nr. Einflussfaktor
1 Lagersttten- - Mchtigkeit
eigenschaften - Einschlsse
- Hindernisse
- Lagerungsdichte
2 Umweltbedin- - Wind
gungen - Wasserstand
- Strmung
5.3.1.6 Voraufbereitung
Die Voraufbereitung am Schwimmbagger dient zunchst der Abtrennung
von Unrat, greren Steinen und Blcken aus dem Baggergut. Bei mecha-
nischen Gewinnungsgerten erfolgt die Trennung i.d.R. auf einem an Bord
des Schwimmbaggers installierten Rost sowie einem nachgeschalteten
Schwingsieb, das auch der Entwsserung des Rohmaterials vor Abtrans-
port per Frderband dient. Bei hydraulischer Gewinnung knnen Unrat
und grere Steine durch einen Saugkorb vor dem Saugmund oder durch
einen vor der Baggerpumpe in die Saugleitung eingebauten Steinfangkorb,
d.h. einen Rost, ausgehalten werden.
Das ausgehaltene Material wird in einer Schute gesammelt, die von Zeit
zu Zeit in Ufernhe verklappt wird und kann anschlieend je nach Art ggf.
in das Rekultivierungskonzept integriert werden.
Die Voraufbereitung kann auch der Vorabtrennung von Feinsanden die-
nen, die nicht in den eigentlichen Aufbereitungsprozess gelangen sollen.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 197
5.3.1.7 Gewssertrbung
Bei der Rckleitung von Wssern im Zuge von Gewinnung und Aufberei-
tung anfallende Suspensionen bilden Trbungsfahnen, die u.U. in kolo-
gisch sensiblen Gewssern ohne vorherige Klrung zum Untersagen der
Nassgewinnung fhren knnen. Suspensionsfrachten von in Schwebe ge-
gangenen Bodenteilchen entstehen hauptschlich beim Lsen des Bodens,
bei Gefbaggern whrend des Hebens, bei der Entwsserung vor weite-
rem Transport, beim Umschlag in Transportgefe oder im Zuge der Auf-
bereitung.
Die Klrung von Rckwassern aus der Aufbereitung kann durch speziell
angelegte Klrfelder oder auch durch pflanzenbewachsene Verriese-
lungsflchen erfolgen. Alternativ kann die Klrung von Restmengen an
Schadstoffen in Apparaten kostengnstig durch immobilisierte Algen er-
folgen 144.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 199
Abb. 5-15 Verteilung der Trbung aus berlaufverlusten (o.: nach Baggerung von
Seekies mittels Laderaumsaugbagger in Fahrtrichtung; u.: bei Baggerung von Schluf-
fen und Tonen quer zur Fahrtrichtung 47
Ein anderes Beispiel ist die Baggerung belasteter Bden mittels eines
sog. Schneidkopfsaugbaggers mit kologischem Schneidkopf (Ecological
Cutter Suction Dredger, ECSD), dessen Lsewerkzeug so ausgebildet ist,
dass eine Schicht bestimmter Mchtigkeit durch Abschlen abgetragen
wird oder sich durch eine geringe Trbungsentwicklung auszeichnet (Low
Turbidity Dredger, LTD) 147 (Abb. 5-17). Geschlossene Greiferbauarten
kommen ebenfalls zum Einsatz.
In sehr sensiblen Baggergebieten, wie z.B. im Umfeld von Riffen, kann
der zerstrende Suspensionseintrag durch Betrieb eines Vorhangs aus Geo-
textilien, einem sog. silt curtain, reduziert werden. Dabei wird das Geotex-
til schwimmend um den Bagger gelegt. Der Fu des Vorhanges besteht aus
Geotextilschluchen, die mit Sand gefllt sind.
202 5. Nassgewinnung
Abb. 5-17 Baggerung von auflagerndem Ton und Schluff mittels LTD
nuggets. Infolge der Suche nach den schweren Metallen in grerer Tiefe
ergab sich die Gewinnung unter Wasser 148, 149.
Die Nassgewinnung erfolgte zunchst mittels Waschen erzhaltiger San-
de in Fellen oder Tchern, wie von dem Mnch Theophilus im 11. Jahr-
hundert fr die Gewinnung von Gold am Rhein beschrieben, oder in Pfan-
nen. Spter erfolgte die Nassgewinnung mineralhaltiger Seifen mittels
Umleiten von Wasserstrmen, schlielich mittels Monitor, heutigentags
mittels Eimerketten- oder Grundsaugbagger (bucket ladder dredger, BL
bzw. plain suction dredger, SD).
Die wasserbauliche Nassbaggerei nutzte zunchst die Strmung fr Ver-
tiefungen. Dabei wurde der in den Zufahrtswegen den notwendigen Tief-
gang beschrnkende abgelagerte Boden, i.d.R. Schlick, mittels eines ber
den Grund gezogenen Rechens oder mittels einer Baggermhle (niederln-
disch:. bagger molen), dem spteren Eimerkettenbagger, aufgerhrt und
die dabei entstehende Suspension von der Strmung mitgenommen. Heut-
zutage wird dieses Verfahren als Agitationsbaggerung bezeichnet.
Bei der Agitationsbaggerung kommen eine Egge, ein Pflug oder ein
Wasserinjektionsgert (water injection dredger, WID) zum Einsatz. Bei
letzterem splt eine Baggerkreiselpumpe mit einer Leistung von oftmals
mehreren 1.000 m/h Wasser auf die Gewssersohle und wirbelt so den
Boden auf.
Mechanische Verfahren zur Nassgewinnung sind ebenfalls seit mehre-
ren Jahrhunderten bekannt, so z.B. der Schalengreifer fr das Lsen und
Heben, die Eimerkette zunchst nur fr das Heben, spter auch fr das L-
sen ausgelegt, oder der Tieflffel zum Lsen und Heben des Bodens.
Tabelle 5-6 an. Einige wenige haben einen Laderauminhalt von >4.000 m.
THSD fr die Kiessandgewinnung sind i.d.R. fr ein Laderaum-
Schttgewicht von 2 t/m, die in der Nassbaggerei eingesetzten THSD fr
ein Schttgewicht von < 1,45 t/m, ausgelegt.
153
Tabelle 5-6 Weltflotte der Laderaumsaugbagger im Jahr 2001
intermittierend
in Fahrt,
stationr.
Art der Bodenlockerung bzw. Bodenaufnahme
hydraulisch,
mechanisch.
Art der Bodenabgabe bzw. Bodenfrderung
hydraulisch,
mechanisch.
Die die Gertegre bestimmenden, charakteristischen Kenngren
sind:
der Gefinhalt des Lsewerkzeugs bei mechanischen Gewinnungsge-
rten, wie:
beim Eimerkettenbagger der Eimerinhalt. Dieser betrgt zwi-
schen 50 l und 1.500 l,
beim Stelzenpontonbagger der Lffelinhalt. Dieser betrgt zwi-
schen 1 m und 30 m,
beim Schwimmgreiferbagger der Greiferinhalt. Dieser betrgt
zwischen 1 m und 50 m,
der Druckrohrdurchmesser bei hydraulisch frdernden Gewinnungsge-
rten, der zwischen 200 mm und 1.200 mm betrgt sowie
der Laderauminhalt bei Laderaumsaugbaggern, der zwischen ca.
300 m und 50.000 m betrgt.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 209
des Baggergutes.
Fr den Fall der Baggerung von sehr dicht gelagerten Lockergesteinen
wie Nagelfluhschichten, prkonsolidierte Mergel, in Mergel eingebetteten
Konglomeraten, festen Tonschichten oder Tonsteinen u.a.m. ist oftmals ei-
ne Vorzerkleinerung oder Auflockerungssprengung dieser Schichten er-
forderlich.
Vorzerkleinerung findet mittels Meielgerten statt, die in Reihe an der
Lngsseite eines Pontons aufgestellt sind. Damit kann auf einer Lnge von
ca. 50 m vorzerkleinert werden, bevor sich eine neue Sektion nach Verho-
len des Pontons anschliet. Die Sektionen werden in einem vor Aufnahme
der Arbeiten festgelegten Raster ausgefhrt. Das Raster ergibt sich aus der
gewnschten Stckigkeit des aufzulockernden Bodens.
Sollte die Meielzerkleinerung nicht ausreichen, knnen Auflagespren-
gungen ausgefhrt werden. Der Sprengstoff wird in einem den Baustellen-
gegebenheiten entsprechenden Raster mit Taucherhilfe auf der Schicht fi-
xiert und dann elektrisch gezndet.
Schlielich bleibt die Ausfhrung von Bohrlochsprengungen nach Un-
terwasserbohrungen, wenn die aufzulockernde Schicht grere Mchtig-
keit hat 157.
Entscheidend fr die nachfolgende Baggerung ist die Stckigkeit des
aufgelockerten Materials, die bei hydraulischer Frderung in Zusammen-
hang mit der Pumpengre und dem Rohrdurchmesser zu sehen ist. Im
Falle mechanischer Gewinnungsgerte ist die Gre des Grabgefes fr
die Stckigkeit bestimmend.
Die Verfahren zum Lsen des Materials aus der Ortsbrust lassen sich
wie folgt unterscheiden (Abb. 5-20):
mechanisches Lseverfahren,
hydromechanisches Lseverfahren,
hydraulisches Lseverfahren,
hydropneumatisches Lseverfahren,
pneumatisches Lseverfahren.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 211
Schleppschaufelbagger
Schaufelradbagger
Eimerkettenbagger
Schrapper
Stelzenpontonbagger
Drehgreiferbagger
Auslegergreiferbagger
Katzgreiferbagger
Hydraulisches Lsen
Das hydraulische Lsen erfolgt durch die Einwirkung der Saugkraft der
Baggerpumpe sowie ggf. zustzlichem Eintrag von Druckwasser in den
abzugrabenden Boden. Der notwendige Unterdruck fr das Heben des ge-
lsten Materials sowie dessen weitere Frderung muss von der Bagger-
pumpe wie im Grundsaugbetrieb erzeugt werden. Die Baggerpumpe wird
durch einen vom Lsewerkzeugsantrieb unabhngigen Motor angetrieben.
mit
Qgelst Menge gelster Boden
Q gefrdert Menge gefrderter Boden.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 213
mit
pa lokaler barometrischer Druck
pS Saugdruck
pv Dampfdruck Gemisch
vs Geschwindigkeit saugseitig
Gemischdichte.
Schneidkopf
Fr den Abtrag von lockerem Fels (Weichgestein) geeignete CSD haben
am elektrisch angetriebenen Schneidkopf heutigentags installierte Leistun-
gen von bis zu 6.000 kW und knnen Sedimentgesteine bis zu einer
Druckfestigkeit von ca. 100 MPa ohne Auflockerung oder Vorzerkleine-
rung lsen.
Die i.d.R. in der mineralischen Rohstoffgewinnung hydraulisch ange-
triebenen Schneidkpfe von Schwimmbaggern haben deutlich geringere
installierte Schneidkopfleistungen bis zu 150 kW. In Abb. 5-21 ist ein
hydraulischer Schneidkopfantrieb mit Unterwasserpumpe abgebildet.
216 5. Nassgewinnung
Abb. 5-22 Querschnitt eines Modellschneidkopfes beim Lseprozess nach 161 (dka
Schneidkopfauendurchmesser, lk Schneidkopflnge, h Bankhhe (Scheibenhhe), a
Schnitttiefe (Spandicke))
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 217
Schneidrad
Die heutige Form des Schneidrades hat sich aus der Anwendung des
Schaufelrades im Tagebau fr Braunkohle ergeben. Nachteil des Schaufel-
rades, wie in der Trockengewinnung hufig eingesetzt, ist das Zusetzen der
Schaufeln insbesondere bei Baggerung von bindigen Bden wie Mergel,
Mornelehm, Lauenburger Ton oder tonig schluffigem Material, sog. sli-
me, wie er beispielsweise in der Nassgewinnung von Cassiterit infolge der
Aufbereitung des Baggergutes durch Rckleitung von Feinstteilen im
Baggerseebereich anfllt.
Der nchste Schritt der Entwicklung war der Ersatz der Schaufel durch
eine Schneidkante entsprechend einer Schaufel ohne Boden. Ein weiterer
Schritt in der Entwicklung war die Auflsung des Schneidkantenrades,
des sog. cutting wheel, in 2 seitlich angeordnete Schneidrder mit dazwi-
schen geschalteter Wechselklappe (Abb. 5-24). Jedoch sind auch heute
noch in der reinen Sandgewinnung Unterwasser-Schaufelrder (z.B. Typ
IHC) im Einsatz.
218 5. Nassgewinnung
a) Kammerboden f) Spanflche
b) Saugkammer g) Rumplatte
c) Saugstrom h) Saugmund
d) Saugkammer I i) Saugrohr
e) Saugkammer II k) Wechselklappe
Abb. 5-24 Doppelschneidrad, Drehrichtung im Uhrzeigersinn 162
Abb. 5-25 Schnittsichel bei Schneidradbaggerung nach Welte, (a) horizontaler, b) ver-
tikaler Span) 156
Schleppkopf
Der Schleppkopf ist das Lsewerkzeug der selbstfahrenden Lade-
raumsaugbagger, die bei seewrtiger Gewinnung oder im Mndungsbe-
reich von Flssen sowie auf Wasserstraen eingesetzt werden.
Laderaumsaugbagger knnen mit einem einfachen Saugrohr ausgerstet
sein und arbeiten dann quasi stationr auf der Gewinnungsstelle als sog.
Stechsauger. Diese Methode ist beispielsweise im dnischen Kstenge-
wsser in der Kiessandgewinnung sehr gebruchlich. Im deutschen offsho-
re Sektor ist dieser Baggermodus jedoch nicht mehr erlaubt, da ein sehr
unregelmiges Profil der Gewssersohle hergestellt wird.
Vielmehr muss im deutschen Seebereich bei Kies- und Sandgewinnung
i.d.R. im trail-Modus mit Schleppkopf gearbeitet werden, was flchenhaf-
ten Abtrag bedeutet. Der Schwimmbagger schleppt einen oder zwei
Schleppkpfe von mit einer von der zu baggernden Bodenart sowie der
Schnittbreite abhngigen Geschwindigkeit von < 3 kn ber den Grund.
Verschiedene Schleppkopftypen sind in Abb. 5-27 dargestellt. Der ge-
bruchlichste Schleppkopf ist der CaliforniaTyp. Der contra-flow-Typ ei-
nes Schleppkopfs ist mit Reizhnen fr Einsatz in bindigen Bden aus-
gestattet. Der IHC Schleppkopf zeichnet sich durch ein bewegliches Visier
aus.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 221
Zur Baggerung von sehr feinen, dicht gelagerten Bden wird ein
Schleppkopf vom Typ Wild Dragon, Fabr. IHC, gebaut, mit dem dicht ge-
lagerter Boden mittels Hilfe von Druckwasser in hoher Dichte aufgenom-
men werden kann.
Zum Einsatz in bindigen Bden ist ein Schleppkopfsystem Dracula 163
bestimmt, bei dem ber Dsen Hochdruckwasser zum Lsen in bindigen
Boden eingebracht wird (Abb. 5-28).
Die Gre der Greifer reicht von wenigen m Inhalt bis zu 200 m. Die
Auslegung eines Greiferbaggers richtet sich nach:
jhrlich zu frdernde Menge,
Baggertiefe und
Bodenart.
Die Greifergefe in der Kiessandgewinnung sind zudem mit Entwsse-
rungsschlitzen ausgestattet, um das Baggergut bandfrderfhig zu machen.
Bei einer spteren Restgewinnung sind die im Zuge der Greiferentwsse-
rung anfallenden hohen Feinsandverluste (Abb. 5-31), die in den Bagger-
see zurckgeleitet werden und die die Restlagersttte in aller Regel erheb-
lich ausdnnen, zu beachten. Der Krnungsgehalt der Restlagersttte wird
durch diese Rckleitung erfahrungsgem halbiert. Der im Zuge einer
Restgewinnung anfallende hhere Sandanteil nimmt oftmals auch erhebli-
chen Einfluss auf die Auslegung der Aufbereitungsanlage.
Lffel
Tieflffel sind geschweite Stahlkonstruktionen mit einer verschleifesten
Schneidkante, die mit Zhnen bestckt werden kann.
Der Nenninhalt des Tieflffels wird nach allgemeinen Standards be-
rechnet (SAE, CECE oder DIN). Nach Eymer gilt eine anzunehmende
Hufung von 1:2 166.
Tabelle 5-9 nominales Volumen eines Tieflffels bei Trockenabgrabung nach ver-
schiedenen Regelwerken
Regelwerk SAE CECE DIN ISO 6483
Bschungsneigung Haufwerk im 1:1 1:2 1:1
Lffel (H.L)
Bei Bden wie Sand und Schlick ist der Fllungsgrad unter Wasser ge-
nerell kleiner als bei Baggerung ber Wasser. Dies gilt jedoch nicht fr
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 225
mit
PGr Grableistung des Lswerkzeuges
PS Schneidleistung, berwinden des Schneidwiderstandes des Bo-
dens
PB Beschleunigungsleistung, Beschleunigen des Baggergutes im L-
sewerkzeug
PF Fll- und Umwlzleistung, Umformen des Baggergutes whrend
des Lsens und im Lsewerkzeug
PR Reibleistung, Reibung des Lsewerkzeuges im Boden, bzw. am
mechanischen System (z.B. Eimerkette an Ober- und Unterturas,
Laufrollen auf Eimerleiter).
Die Beschleunigungsleistung PB die Fll- und Umwlzleistung PF und
die Reibleistung PR des Lsewerkzeuges im Boden sind nicht oder nur sehr
schwer zu erfassen. Im Vergleich zur Schneidleistung PS zum Lsen des
Baggergutes aus dem Gebirgsverband sind die Anteile PB und PF jedoch
meist vernachlssigbar klein.
Die Antriebsleistung PM des Lsewerkzeuges ist die Summe aller auftre-
tenden Leistungen fr das Lsen und Heben
PM = PGr + PH + PV = PS + PB + PF + PR + PH + PV (5-5)
mit
PH Hubleistung, Heben des Baggergutes
PV Verlustleistung (elektrische und mechanische Verluste).
Die Schneidleistung PS bildet im Allgemeinen den grten Anteil an der
Gesamtleistung PM. Der Verlust PV wird ber den elektrischen bzw. me-
chanischen Wirkungsgrad ausgedrckt.
Der Grabwiderstand FGr in der Literatur teilweise auch als kL bezeich-
net, ist die Summe der Widerstnde, die der Boden dem Gewinnungsvor-
gang entgegensetzt. Den grten Anteil hat der Schneidwiderstand.
226 5. Nassgewinnung
FGr = FS + FB + FF + FR (5-6)
mit
FS Schneidwiderstand
FB Beschleunigungswiderstand
FF Fllwiderstand
FR Reibwiderstand.
Fr den spanlsenden Einsatz von Gewinnungsgerten mssen die
Grabkrfte des Baggers FGr max grer sein als die Widerstnde FGr des Bo-
dens. Kurze und nicht zu hohe Grabwiderstandsspitzen auf Grund von Un-
regelmigkeiten im Boden knnen durch die Bewegungstrgheit des
Schneidorgans berwunden werden:
und
mit
FS max Maximaler Schneidwiderstand
FS Schneidwiderstand.
Schneidkopf
Die erforderliche Schneidkraft FS ergibt sich aus dem Grabwiderstand kL
des Bodens multipliziert mit der schneidenden Messerlnge lSchn
FS = k L lSchn (5-11)
mit
CC Koeffizient zwischen 3,0 und 4,0
dS Saugrohrdurchmesser.
Mit einem Schneidkopfdurchmesser von dka = 2,0 m ergibt sich nach
Gleichung 5-13 eine Schneidarmlnge von 1,5 m.
Fr die Baggerung von steifem Ton werden heutzutage meielbesetzte
Schneidkpfe (mit sog. chisel bestckte Schneidarme) verwendet (Abb.
5-23, rechts unten). Ein Arm von 1,5 m Lnge ist i.d.R. mit ca. 10 Flach-
meieln zu je 8 cm Breite (Schneidkantenlnge) besetzt. Daraus ergibt sich
eine schneidende Messerlnge von lSchn = 0,8 m.
Fr die Berechnung der Antriebsleistung des Schneidkopfmotors wird
die Umfangsgeschwindigkeit u des Schneidkopfes bentigt.
u = d ka n U (5-16)
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 229
mit
nU Drehzahl.
Die Drehzahl der Schneidkopfwelle variiert zwischen 5 und 30 Umdre-
hungen pro Minute. Die Rotation des mehrarmigen Schneidkopfes be-
wirkt, dass sowohl das umgebende Wasser als auch gelsten Bodenteil-
chen Drehbewegungen, d.h. Fliehkrfte, erfahren. Diese wirken dem
Ansaugvorgang der Baggerpumpe entgegen. Es ist deshalb zur Minimie-
rung von Schneidverlusten notwendig, die Umfangsgeschwindigkeit ent-
sprechend der Bodenart zu begrenzen. Weiter ist zu beachten, dass die
Sogwirkung des Saugstromes mit dem Abstand zum Saugmund annhernd
mit dem Quadrat des Abstandes abnimmt.
Nach Welte sollte die grte Drehzahl nUmax des Schneidkopfes so be-
grenzt werden, dass folgende Beziehung erfllt wird
63,7 (5-17)
n U max
d ka
Mit Erfllung der Gl. 5-17 wird erreicht, dass die vom Schneidkopf the-
oretisch geschnittene Frdermenge grtenteils vom Saugstrom erfasst und
abgefrdert wird. Nach Gl. 5-17 berechnet sich die max. Drehzahl des Bei-
spiels zu nU = 32 Umdrehungen pro min.
Fr die Bestimmung der bentigten Antriebsleistung P des Schneidkop-
fes gilt folgende Formel
FS u (5-18)
P = 1,0146
Schneidrad
Die erforderliche Schneidkraft des Schneidrades FS ergibt sich analog Gl.
5-11 aus dem Grabwiderstand des Bodens kL multipliziert mit der schnei-
denden Messerlnge lSchn.
Die schneidende Messerlnge wird durch die Anzahl der im Boden ein-
greifenden Schneidbgel, die Anzahl der daran befestigten Zhne und der
Zahnbreite bestimmt.
Erfahrungsgem befinden sich im rolligen Material vier Schneidbgel
whrend des Baggerns im Eingriff. Eine gerade Schneidkante wrde auf
Grund ihrer Lnge infolge von vier Schneidbgeln im Eingriff oftmals viel
zu hohe Schneidkrfte bentigen. Unbewehrte Schneidbgel kommen des-
halb nur in weichen bindigen bzw. locker gelagerten rolligen Bden zur
Anwendung. In fester gelagerten Bden dagegen sind die Schneidbgel
mit Meieln (Zhnen) besetzt, die sich je nach Bodenart durch die Gre
230 5. Nassgewinnung
5.3.4.1 Grundsaugbagger
Der Grundsaugbagger (plain suction dredger, SD) 170 ist das in der Sand-
gewinnung am hufigsten angewandte Gewinnungsgert. Er wird in der
Bodengewinnung ohne profilgerechte Baggerung im Sohl- und B-
schungsbereich eingesetzt 171.
Der Grundsaugbagger ist prinzipiell mit einem geraden oder am unteren
Ende geknickten Saugrohr mit dem Durchmesser DR, einer Baggerpumpe
232 5. Nassgewinnung
Abb. 5-7)
Vertikale Schnittebene Tiefschnitt
Zielgre Rohrinnendurchmesser DR [mm],
inst. Pumpenleistung [kW]
Min. Max. Durchmesser Saugrohr 150 mm - 750 mm
Gertespezifischer Drehfaktor (i.d.R.) 85 %
Die Baggerpumpe nimmt das Material als Suspension durch den am un-
teren Ende des Saugrohres befindlichen Saugkopf auf und frdert dies mit-
tels Druckrohr weiter. Die Verankerung und Fortbewegung erfolgt am
Vorschiff blicherweise mittels Seil und Winden und am Achterschiff im
einfachsten Fall durch die Rohrleitung. Die maximale Korngre des zu
baggernden Materials ist durch den Pumpendurchgang begrenzt, so dass
grere Steine oder Blcke (> 250 mm) nicht gewonnen werden knnen.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 233
Druckwasseraktivierter Grundsaugbagger
Der reine Grundsaugbagger ist, wie oben beschrieben, auf lockeres, frei
zulaufendes Material angewiesen.
Um auch leicht bindige Bden oder kohsive Feinsandschichten lsen
zu knnen, wird der Grundsaugbagger mit einer Lsehilfe ausgestattet, ei-
ner sog. Druckwasseranlage. Die im Markt gebruchliche Bezeichnung
Jetwasseranlage ist nicht korrekt. Eine Jetwasseranlage ist ein System in
dem Druckwasser im Saugrohr in Richtung Pumpe eingespritzt wird, um
den Unterdruck und somit die Saugwirkung zu untersttzen (Abb. 5-45).
Ziel der Druckwasseraktivierung ist jedoch, das Porenvolumen des zu
frdernden Bodens zu vergrern und dadurch den Boden fliefhiger zu
machen. Zu beachten ist, dass die Wirkleistung des Druckwassers expo-
nentiell mit zunehmender Entfernung des Saugkopfes von der Ortsbrust
sinkt.
Weiter ist zu beachten, dass die Anzahl der Dsen auf eine oder zwei
Stck begrenzt werden sollte, um ein optimales Ergebnis beim Lsen zu
erhalten.
236 5. Nassgewinnung
Namibias mittels des THSD Vasco da Gama in ca. 100 m oder Gewinnung
aus sehr groer Tiefe von 1.700 m mit dem Tiefsaughopper Jules Verne.
Tabelle 5-17 Einsatzkriterien des Tiefsaugbaggers
Horizontaler Verhieb Typ A, B
Vertikale Schnittebene Tiefschnitt
Zielgre DR [mm], inst. Pumpenleistung
[kW]
min-max. Durchmesser Saugrohr 300 mm -750 mm
Gertespezifischer Drehfaktor 85 %
Abb. 5-45 Tiefsauger mit Jetwasser Injektion in das Saugrohr, Fabr. Genflo 177
5.3.4.3 Schneidkopfsaugbagger
Der Schneidkopfsaugbagger (cutter suction dredger, CSD) (Abb. 5-48) ist
ein Saugbagger mit einem vor dem Saugmund drehenden Lsewerkzeug,
i.d.R. in Form einer Krone gebaut. Der mechanisch geschnittene, gefrs-
te Boden wird unter Wirkung des mit der Kreiselpumpe erzeugten Unter-
drucks angesaugt, gehoben und weitergefrdert.
Mit dem Schneidkopfsaugbagger lassen sich relativ ebene Flchen her-
stellen (Abb. 5-49) und es kann im Bschungsbereich kontrolliert oder se-
mi-kontrolliert gearbeitet werden.
246 5. Nassgewinnung
5.3.4.4 Schneidradsaugbagger
Der Schneidradsaugbagger (cutter wheel dredger, CWD) entspricht hin-
sichtlich der technischen Ausfhrung dem Schneidkopfsaugbagger, ist je-
doch anstelle des Schneidkopfes mit einem Schneidrad ausgerstet, das
senkrecht zur Saugrohrachse rotiert (Abb. 5-50). Durch diese Anordnung
wird ein Teil der Lsekrfte durch das Saugrohr aufgenommen, so dass die
Anforderungen an die Verwindungssteifigkeit der Baggerleiter geringer
sind als beim CSD.
5.3.4.5 Laderaumsaugbagger
Der Laderaumsaugbagger (trailing hopper suction dredger, THSD) wird in
der Nassbaggerei vornehmlich zu Neubau- und Unterhaltungsbaggerungen
auf Wasserstraen und Hafenbecken sowie zur Landgewinnung eingesetzt
(Abb. 5-51).
Seit ca. 1990 wird der THSD, nachdem gengend groe Einheiten mit
einem Laderaumvolumen von 15.000 m bis 35.000 m zur Verfgung ste-
hen, auch fr den Bodentransport ber groe Strecken eingesetzt, wie z.B.
fr die Mega-Landgewinnungsprojekte in Singapur und Hongkong mit ei-
nem Bedarf von mehr als 1 Mrd. m, wobei der Sand ber mehr als 150 km
Entfernung aus Indonesien antransportiert werden muss.
Der THSD gewinnt heute i.d.R im Schleppmodus (trailend). Frher
wurden hufiger auch mit einem Stechrohr ausgerstete im stationren Be-
trieb arbeitende Laderaumsaugbagger zur Bodengewinnung eingesetzt.
Die Beladung eines Laderaumsaugbaggers erfolgt auf zweierlei Art:
im berlaufverfahren bei Sandgewinnung und
im Beladeverfahren nach Klassieren bei Kiesgewinnung.
Der Boden wird i.d.R. ber ein Saugrohr, das mit einem Schleppkopf
ausgerstet ist, aufgenommen und in den Laderaum gefrdert (Abb. 5-51).
5.3.4.6 Tieflffelbagger
Der landgesttzte Tieflffelbagger mit Kettenlaufwerk arbeitet im Nassen
von der Uferkante aus. Die Ausfhrung des Gewinnungsgertes entspricht
der bei der Trockengewinnung von Lockergestein.
Aufgrund der Gefahr, den eigenen Arbeitsbereich zu unterhhlen, ist auf
eine flache Bschungsbaggerung zu achten. Dadurch ist die zu baggernden
Mchtigkeit auf bis zu ca. 10 m unterhalb der Bschungsoberkante einge-
schrnkt. Die Lffelkapazitt und die erreichbare Wassertiefe sind abhn-
gig von der Hebekraft des Baggers und der installierten Stielkonfiguration,
d.h. bei einer groen Tiefe knnen lediglich kleine Lsegefe verwendet
werden.
Die Einsatzkriterien und die Drehfaktorkorrekturwerte des Tiefenlffel-
baggers sind in Tabelle 5-27 und Tabelle 5-28 wiedergegeben.
Tabelle 5-27 Einsatzkriterien des Tieflffelbaggers
Horizontaler Verhieb Typ A
Vertikale Schnittebene Tiefschnitt (Hochschnitt)
Zielgre Lffelinhalt VN [m]
Min-max. Kapazitt Lffel 2 m - 20 m
Gertespezifischer Drehfaktor 80 %
5.3.4.8 Schrapper
Man unterscheidet:
Auslegerschrapper sowie
Gelenkrollenschrapper (mit an Land verankerter Umlenkrolle oder bei
groen Seen auch deren schwimmender Verankerung).
Bei Einsatz eines Schrappers wird i.d.R. ein rechteckiges Gef von bis
zu ca. 15 m Inhalt ber den Grund gezogen (Abb. 5-55). Der abgegrabene
und gefrderte Boden wird ber eine Austragsrinne auf ein Transportband
gegeben. Kleinschrapper mit < 2 m Gefinhalt werden auch zum L-
schen von Laderaumbaggern benutzt (Abb. 5-74).
Der Einsatz des Schrappers ist in Abhngigkeit von der Biegelinie der
Seilfhrung auf gering mchtige Lagersttten beschrnkt. Die durch das
Zugseil eingebrachten Krfte bedingen die Grabkraft. Diese ist abhngig
von:
Nutzlast,
Eigengewicht des Schrappgefes,
Reibungsbeiwert der Schrappbahn,
Neigungswinkel der Schrappbahn,
sonstigen Widerstnden.
Im Zuge des Schrappens entsteht auf der Eingriffsseite des Schrappge-
fes eine steile Bschung, auf der Austragsseite infolge des Schlepphan-
ges eine vergleichsweise flache Bschung. Nach mehreren Schrappzgen
muss die Anlage seitwrts verrckt werden. Bei diesem Gewinnungsver-
fahren entstehen wegen der flach geneigten Schleppbschung sowie der
verbleibenden Rippen zwischen den Schleppbahnen hohe Gewinnungsver-
luste. Diese werden weiter erhht, wenn nicht in sehr kleinen Abstnden
gerckt wird. Kleine Abstnde gehen jedoch zu Lasten des Fllungsgrades
und damit der Produktion. Die Gewinnungsverluste knnen verringert
werden, indem rechtwinkelig zur vorausgegangenen Aufstellung im Zuge
einer Restgewinnung gebaggert wird. Dies geht jedoch ebenfalls stark zu
Lasten der erreichbaren Frderleistung.
256 5. Nassgewinnung
5.3.4.9 Schleppschaufelbagger
hnlich wie beim Auslegerschrapper wird bei Einsatz eines Schleppschau-
felbaggers ein Gef mit einer Gre bis zu 10 m ber einen Ausleger
ausgeworfen und ber den abzugrabenden Grund geschleppt. Schlepp-
schaufelbagger knnen als Landgert vom Ufer aus (Abb. 5-56) arbeiten
oder auch auf einem Ponton schwimmend eingesetzt werden.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 257
5.3.4.10 Stelzenpontonbagger
Der Stelzenpontonbagger (Backhoe Dredger, BD) entwickelte sich aus
dem gngigen landgesttzten Tieflffel-Hydraulikbagger. Dessen Ober-
wagen ist beim Stelzenpontonbaggers auf einem in dem Ponton integrier-
ten Drehkranz montiert (Abb. 5-57). Der schwimmfhige Ponton ist zudem
mit Pfhlen (spuds) versehen, die der Fixierung des Baggers in der Gews-
sersohle dienen.
Das Lsen des Bodens erfolgt mechanisch, die Fhrung des Lsewerk-
zeugs ist zwangsgefhrt. Der Verhieb des Baggers in der Horizontalen er-
folgt in sichelfrmiger Arbeitsweise um den Haltepfahl, in der Vertikalen
als Tiefschnitt.
Gewhnlich beldt der Stelzenpontonbagger Schuten, die lngsseits
festmachen.
Der Einsatz von Stelzenpontonbaggern zeichnet sich aus durch:
die Fhigkeit, eine Vielzahl von Bden zu baggern, inklusive groer
Steine und Blcke sowie schwieriger zu baggernder Materialien, wie
feste Tone und leichter Fels bis etwa 10 MPa Druckfestigkeit,
die Mglichkeit, auf beengtem Raum zu arbeiten,
genaue Lage- und Tiefenbestimmung,
das Fehlen von Ankern und Tauen,
geringe Verdnnung des Baggergutes mit Wasser und somit hohe La-
defaktoren in der Schute,
ausgereifte Baggertechnik aufgrund jahrzehntelanger Erfahrungen mit
landgesttzten Gerten.
Als Nachteile des Stelzenpontonbaggers sind zu nennen:
vergleichsweise geringe Produktion,
geringe Abgrabungstiefe von < 20m,
Abhngigkeit von Schutenregime,
unvollstndiges und langsames Entleeren des Lffels bei bindigen B-
den,
hohe Investitionssumme.
Der Hauptnachteil des Stelzenpontonbaggers ist die im Vergleich zu an-
deren mechanischen Gerten oftmals geringere Produktion. Dieser Nach-
teil wiegt jedoch weniger fr schwierig zu baggernde Bodenarten wie Ton,
Mergel oder leichten Fels. Mit den heutzutage gebruchlichen greren
260 5. Nassgewinnung
In der Nassgewinnung sind die Eimer, dessen Inhalt 50 l bis 300 l be-
trgt, i.d.R. dicht geschakt. Diese Bagger erreichen Tiefen von 40 m und
sind insbesondere bei der Gewinnung von Schwermineralien wie Zinn
oder Gold Bestandteil einer integrierten Aufbereitungsanlage zur Herstel-
lung von Vorkonzentrat.
Die Kette bei zur Kiesgewinnung eingesetzten Eimerkettenbaggern be-
steht zudem oftmals aus einer beidseitig angeordneten Traktorkette, die
ber Zahnturasrder luft, womit sich vergleichsweise hohe Kettenge-
schwindigkeiten von bis zu 50 Eimern/min erreichen lassen.
5.3.4.12 Schwimmgreiferbagger
Der Schwimmgreiferbagger (grab dredger, GD) ist neben dem Grundsaug-
bagger beim Abbau von Kies und Sand am Hufigsten im Einsatz. Seine
Beliebtheit resultiert aus dem vergleichsweise zum hydraulischen Verfah-
ren geringen Verschlei bei Kiessandfrderung. Weiter sind mit einem
Schwimmgreifer groe Tiefen erreichbar, die bei der hydraulischen Ge-
winnung erheblichen Gerteaufwand bedeuten wrden. Erst seit der Jahr-
tausendwende werden fr die Kies- und Sandgewinnung Grundsaugbagger
entwickelt, die Abgrabungen bis ca. 100 m Wassertiefe erlauben.
Der Schwimmgreifer wird fr Abgrabungen im terrestrischen Bereich je
nach Verwendungszweck und Anforderung des Frderbetriebes gebaut als:
Auslegergreifer mit Gewinnung vor Kopf, angewandt bei Abgrabung
flacherer Lagersttten (Abb. 5-63),
Portalgreifer bei Abtransport des Frdergutes mittels Schuten (Abb.
5-62).
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 267
Grundsaugbagger
Die nachstehenden Berechnungsgleichungen fr die Dimensionierung des
Grundsaugbaggers sind auf die anderen hydraulischen Nassbaggerverfah-
ren bertragbar.
Als Zielgren sind der Rohrinnendurchmesser DR und die Pumpenleis-
tung PP zu bestimmen.
270 5. Nassgewinnung
Rohrinnendurchmesser DR
Bei der Berechnung wird zunchst die kritische Strmungsgeschwindigkeit
der Suspension in Abhngigkeit von der Korngrenverteilung ermittelt,
um dann mittels Iteration den notwendigen Rohrinnendurchmesser zu
bestimmen (Abb. 5-65).
Rohrstrmungsgeschwindigkeit vR
Die Rohrstrmungsgeschwindigkeit vR ist die mittlere Geschwindigkeit,
mit der sich der Suspensionsstrom QSus durch die Rohrleitung bewegt.
4 QSus (5-22)
VR =
D 2R
(5-23)
Q
QSus = eff
cV
mit
cV Volumenkonzentration.
Kritische Rohrstrmungsgeschwindigkeit vK
Die kritische Strmungsgeschwindigkeit fr homogenes Material ergibt
sich aus der nachfolgenden Gleichung.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 271
(5-24)
K W
v K = Frkr 2 g D R
W
mit
Frkr Froudsche Zahl fr kritische Strmungsgeschwindigkeit
K Korndichte.
Die Froudsche Zahl fr die kritische Strmungsgeschwindigkeit Frkr
wurde von Durand und Condolios in Abhngigkeit der Feststoffkonzentra-
tion und vom mittleren Partikeldurchmesser des gefrderten Feststoffs er-
mittelt 78.
Die kritische Strmungsgeschwindigkeit fr heterogenes Material vk
nach Jufin und Lopatin 78 wurde fr die hydraulische Frderung ungleich-
frmigen Bodens in horizontalen Rohrleitungen mit Feststoffkonzentratio-
nen von 2 bis 15 Vol.-%, mittlerem Korndurchmesser von 0 < d50 < 63 mm
und Rohrinnendurchmesser von 0,10 m < DR < 0,90 m untersucht. Sie er-
gibt sich gem nachfolgender Gleichung:
(5-25)
W
v K = 3,25 3 K g D R 6 c V 4 FrxJ
W
mit
FrxJ Strmungsbeiwert.
Der mittlere Strmungsbeiwert FrxJ ist eine dimensionslose Kenngre
und kennzeichnet den Transportwiderstand in Abhngigkeit der Korngre
des zu frdernden Feststoffes. In Tabelle 5-42 sind die Strmungsbeiwerte
fr verschiedene Korngren ausgewiesen.
Tabelle 5-42 Strmungsbeiwert FrxJ in Abhngigkeit der Korngre d
mit
p D Druckseitige Frderhhe.
Die druckseitige Frderhhe ergibt sich aus der geodtischen Frderh-
he p G ,D sowie den Druckverlusten durch Rohrreibung p R ,D und Form-
widerstnden p E , D (Einbauten)
p D = p G ,D + p R ,D + p E ,D (5-29)
Die geodtische Frderhhe pG , D ergibt sich durch den von der Sus-
pension zu berwindenden Hhenunterschied. Bei Pumpen, deren druck-
seitiger Ausgang unter dem Wasserspiegel liegt, setzt sich die geodtische
Frderhhe infolge des Auftriebs aus der Frderhhe unter und der ber
dem Wasser zusammen (Abb. 5-66):
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 273
( ) (
p G , D = h gesamt h S h A g Sus + h A g Sus W ) (5-30)
Sus = W + c V ( K W ) (5-31)
mit
Sus Dichte Suspension
hA Hhe Pumpe bis Wasserspiegel
hS saugseitige Hhe
hgesamt Gesamthhe.
1 (5-34)
rauh = 2
D
2 log10 R + 1,114
0,2
Die Reynoldszahl Re ist eine dimensionslose Kennzahl, die eine Aussa-
ge ber die Art der Rohrstrmung zulsst. Die Reynoldszahl ist abhngig
vom Rohrinnendurchmesser DR, der mittleren Rohrstrmungsgeschwin-
digkeit vR und der Viskositt des Strmungsmediums.
vR DR (5-35)
Re =
Der Druckverlust durch Einbauten wie Krmmer, Schieber oder Gelen-
ke E ,D wird wie folgt berechnet:
2 (5-36)
vR
E ,D = Sus
2
Die anzusetzenden Formwiderstnde ermitteln sich aus Tabelle 5-43.
Tabelle 5-43 Formwiderstandsbeiwerte von Einbauten
Einbauten
Saugwiderstand 2,50
Saugmund 0,50
freier Austritt 0,20
Krmmung 90 0,14
Krmmung 45 0,07
Kugelgelenk 0,12
Schlauchgelenk 0,03
Schieber 0,15
Saugseitige Frderhhe pS
Die saugseitige Frderhhe setzt sich aus der geodtischen Frderhhe
des Feststoffes in der Suspension pG,S, dem Druckverlust durch Rohrrei-
bung pR,S und Einbauten pE,S, sowie der Geschwindigkeitshhe pV zu-
sammen.
pS = p G ,S + p R ,S + p E ,S + p v (5-37)
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 275
Die geodtische Frderhhe pG, S ergibt sich durch den vom Feststoff
zu berwindenden Hhenunterschied. Bei Pumpen, deren druckseitiger
Ausgang unter dem Wasserspiegel liegt, ergibt sich die geodtische Fr-
derhhe wie folgt:
p G ,S = h S g (Sus W ) (5-38)
Pumpenwirkungsgrad P
Der Pumpenwirkungsgrad ist abhngig von der Geometrie der Pumpe,
vom Suspensionsvolumenstrom und von der Drehzahl der Schaufelrder
der Kreiselpumpe. I.d.R. wird zur Abschtzung der Gesamtwirkungsgrad
der Baggerpumpe mit 0,40<P<0,75 angesetzt.
Im Falle der Abgrabung nicht frei zuflieender Bden, bei denen die
Saugkraft der Baggerpumpe nicht ausreicht, den Boden zu lsen und zur
Baggerpumpe zu heben, mssen angetriebene Lsewerkzeuge genutzt
werden. Die fr das Lsewerkzeug zu installierende Antriebsleistung hngt
von vielen Faktoren ab. Die exakte Berechnung ist kompliziert. Es besteht
jedoch die Mglichkeit, bei gegebenem Grabwiderstand die fr eine be-
stimmte Frderleistung ntige Antriebsleistung rechnerisch abzuschtzen,
oder bei Kenntnis der Antriebsleistung den maximal erreichbaren Grabwi-
derstand des Bodens zu errechnen.
Schneidkopfsaugbagger
Ausgehend von der Berechnung der erforderlichen Schneidkopfleistung
ermittelt sich die mit dem Schneidkopf aufnehmbare Bodenmenge Qeff
mittels Ansatz der Spanquerschnittsflche Asp, der Schwenkgeschwindig-
keit vs, dem Gtegrad der Bodenaufnahme g sowie dem Drehfaktor DF,ges
wie folgt:
Q eff = A Sp v S g D F,ges (5-40)
(5-41)
d d 2 l 2
A Sp = ka ka + k e
2 4 4
Der Gtegrad der Bodenaufnahme g liegt beim Schneidkopfsaugbagger
zwischen 0,6 und 0,7. Dies entspricht Schnittverlusten von 0,4 bis 0,3.
Bindige Bden haben geringere Schnittverluste als locker gelagerte rollige
Bden.
Schneidradsaugbagger
Das Schneidrad erzeugt einen Spanquerschnitt, der einem ringfrmigen
Viertelkreis hnelt (Abb. 5-67).
2 (5-44)
d ra
A Sp =
18
Die Spandicke aSp entspricht der im Eingriffe befindlichen Schneidb-
gellnge und betrgt in mitteldicht gelagerten Bden erfahrungsgem ca.
einem Drittel des Schneidraddurchmessers dra
d ra (5-45)
a Sp =
3
Die geschnittene Scheibenhhe hS ist dann etwa gleich der Hlfte des
Schneidraddurchmessers drs
d rs (5-46)
hS =
2
Die Schwenkgeschwindigkeit vS kann sich je nach Lage des Ankerpunk-
tes fr die Seitentaue mit zunehmendem Schwenkwinkel verndern, sofern
kein geeigneter Steuerungsmechanismus zur Konstanthaltung der
Schwenkgeschwindigkeit vorgesehen ist. Diese Zusammenhnge sind von
Bedeutung fr die Bestimmung der effektiven Leistungsfhigkeit des
Schneidradbaggers. Im Allgemeinen betragen die Schwenkwinkel gegen-
ber der Lngsachse des Baggers maximal 45.
Der Gtegrad der Bodenaufnahme g liegt beim Einsatz eines Schneid-
rades zwischen 0,8 und 0,9. Dies entspricht Schnittverlusten von 0,2 bis
0,1. Durch wiederholtes Baggern im gleichen Schnitt, dem sog. Sauber-
keitsschnitt insbesondere beim Abgraben der letzten Scheibe, werden diese
Verluste weiter reduziert.
Tieflffel- bzw. Stelzenpontonbagger
Zielgre bei der Leistungsberechnung des Stelzenpontonbaggers ist der
Lffelinhalt VG.
Je nach Bodenkonsistenz und Feuchtigkeitsgehalt variiert aufgrund des
sich ndernden inneren Reibungswinkels und/oder der Kohsion der Nei-
gungswinkel der ggf. ber die Lffeloberkante hinausgehenden Aufhu-
fung, d.h. der Inhalt des Grabgefes, und damit die Leistung. Da der Lf-
felinhalt i.d.R. von den Normfllungen gem SAE oder DIN abweicht,
muss bei der Leistungsberechnung der Fllungsgrad fF als Korrekturbei-
wert bercksichtigt werden.
Der Fllungsgrad fF ist definiert als Quotient aus dem effektiven Inhalt
V und dem Nenninhalt VN des Grabgefes gem Norm (Tabelle 5-9):
278 5. Nassgewinnung
V (5-47)
fF =
VN
VN ist der Nenninhalt des Grabgefes nach SAE, CECE, oder DIN.
Unterschiedliche Hufungen sind in Abb. 5-68 skizziert.
Abb. 5-68 Fllfaktor fr Tieflffel 142 (A: Fllfaktor = 1,2, effektiver Inhalt z.B. bei
feuchtem Ton; B Fllfaktor = 1,0, Grabgef gefllt nach SAE-Norm; C Fllfaktor =
0,75, effektiver Inhalt z.B. bei gesprengtem Fels)
Spielzeitfaktor fT
Der Spielzeitfaktor fT errechnet sich zu:
pS + p A + p E (5-50)
fT = 1 +
100
mit
pS Schwenkwinkeleinfluss
pA Einfluss ungnstiger Grabtiefen, Abgrabungshhe und Ausle-
gerlnge
pE Einfluss des Entleerens.
Bei Besetzung des Gewinnungsgertes mit nur 1 Person sind persnlich
bedingte Ausfallzeiten des Gertefhrers zu bercksichtigen.
280 5. Nassgewinnung
Schwenkwinkeleinfluss pS
Er beschreibt die Vernderung der Spielzeit infolge unterschiedlicher
Schwenkwinkel des Oberwagens zwischen dem Fll- und Entleerungsvor-
gang (Tabelle 5-44).
Beim Beladen der Schute betrgt der Schwenkwinkel ca. 90 (Grund-
schwenkwinkel), so dass dieser Einfluss nicht bercksichtigt werden muss,
und pS = 0% angesetzt werden kann.
Tabelle 5-44 Schwenkwinkeleinfluss auf Spielzeit
Schwenk-
30 45 60 75 90 105 120 150 180
winkel ()
Zuschlag
-11 -7 -5 -2 0 2 4 8 12
pS (%)
Abgrabungshhe hopt und Auslegerlnge pA
Wenn die tatschliche Grabtiefe oder -hhe nicht der optimalen entspricht,
muss dies frderspielzeiterhhend bercksichtigt werden.
Die gnstigste Grabtiefe zopt bzw. Abgrabungshhe hopt ist etwa
zopt bzw. hopt = 1,5VN (5-51)
Auflockerungsfaktor fA
Der Auflockerungsfaktor eines bestimmten Bodens stellt keine konstante
Gre dar, sondern verndert sich je nach Feuchtigkeitsgehalt, Ausgangs-
verdichtung und Bedienungsqualitt des Baggerfahrers, welche groen
Einfluss auf die Intensitt der Gefgestrung beim Bodenabtrag besitzt.
Der Einsatz groer Grabgefe und ein zgiges, gleichmiges Abtragen
fhren zu einer niedrigeren Auflockerung als bei Verwendung kleinerer
Grabgefe.
s V (5-52)
fA = = fest
fest Vlose
mit
Vfest Festvolumen
Vlose loses Volumen.
Schwimmender Eimerkettenbagger
Die notwendige Leistung des Motors fr den Kettenantrieb setzt sich aus
drei Teilen zusammen:
Schneidleistung fr das Lsen des Bodens,
Hubleistung fr Heben des Baggergutes ber Wasser,
Reibleistung fr das berwinden der auf die Eimerkette einwirkenden
Reibungswiderstnde.
Die gesamte bentigte Antriebsleistung ergibt sich zu:
PS + PH + PR (5-53)
P=
mit
PS Grableistung
PH Hubleistung
PR Reibleistung
Motorwirkungsgrad.
Schneidleistung
Das Spanvolumen ergibt sich aus dem Produkt der Spanbreite bSp, Span-
hhe hSp und Spandicke aSp (Abb. 5-69).
VSp = aSp hSp bSp (5-54)
mit
dE waagrechter Durchmesser des Eimers an seiner ffnung.
Bei schwer lsbaren Bodenarten wird die Spandicke vermindert, bei-
spielsweise bei Lauenburger Ton um 50 % mit aSp = 0,5 dE.
In Abb. 5-70 ist die erhhte, orangefarbene Schneidkante (Verschlei-
schutz) eines fr die Baggerung im Ton konzipierten Eimers gut zu erken-
nen. Die Schneidkante umfasst ca. die Hlfte des Auenrandes des Eimers,
der einer kreisrunden ffnung mit dem Durchmesser dE angenhert ange-
nommen werden kann. Damit ist auch die Spanbreite bSp unter Bercksich-
tigung der Schwenkgeschwindigkeit bestimmbar entsprechend der Hlfte
der in Lngsrichtung geteilten Schneidkante
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 283
mit
M erforderliches Drehmoment
Winkelgeschwindigkeit des Unterturas.
Das auf die Unterturasachse bezogene, erforderliche Drehmoment M
ergibt sich zu
M = FS r (5-59)
mit
FS Schneidkraft
r mittlerer Hebelarm der am grabenden Eimer angreifenden
Schneidkraft FS.
Die Winkelgeschwindigkeit des Unterturas errechnet sich aus der
Schttungszahl nS zu
2 n S (5-60)
=
30 U
284 5. Nassgewinnung
mit
nS Schttungszahl (1/min)
U Polygonzahl Turas.
Um einerseits einen mglichst ruhigen Lauf der Eimerkette ber Ober-
und Unterturas zu gewhrleisten und damit die aus der zwangslufig un-
gleichfrmigen Kettenbewegung stammenden dynamischen Zusatz- und
Stobelastungen in Grenzen zu halten, andererseits aber eine gengend si-
chere Mitnahme der Kette durch den Oberturas sicherzustellen, muss die
Polygonzahl des Ober- und Unterturas festgelegt werden. Erfahrungs-
gem werden die in der Tabelle 5-47 angegebenen Werte gewhlt.
Tabelle 5-47 Polygonzahl von Ober- und Unterturas eines Eimerkettenbaggers
Polygonzahl Turas
O U
Eimerinhalt < 700 l > 700 l
Oberturas 5 6
Unterturas 6 7
Reibleistung PR
Der Roll- und Reibungswiderstand der aufsteigenden Eimerkette setzt sich
aus dem Rollwiderstand der Eimerkette beim berlaufen der Tragrollen in
den Rolltraglagern zusammen. Die Reibung wird durch das Gewicht der
Baggereimer und deren Fllung, der Schaken und der Kettenbolzen be-
stimmt. Durch den Auftrieb kommt auf die unter Wasser befindlichen Ei-
merkettentragrollen ein kleineres Gewicht zur Wirkung als bei den ber
Wasser befindlichen.
Tabelle 5-48 Abschtzung der Reibleistung nach Welte 156
Eimerinhalt (l) 850 900
Baggertiefe (m) 20 30
Reibleistungsanteil Rollen (kW) 15,5 23,3
Reibleistungsanteil Turasse (kW) 12,5 12,5
Insgesamt Reibleistungsanteil (kW) 28,0 35,8
Die Werte der Tabelle 5-48 verdeutlichen den Einfluss der Baggertiefe
auf den Reibleistungsanteil PR. Fr einen 900 l Eimerkettenbagger ist von
einem Reibleistung von ca. 36 kW auszugehen.
Hubleistung PH
Der erforderliche Kraftanteil fr das Heben des Bodens in den gefllten
Eimern ist am grten bei maximaler Baggertiefe. Die Dichte des Bagger-
gutes in den Eimern, die sich unter Wasser befinden, ist wegen des Auf-
triebs geringer anzusetzen als ber Wasser.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 285
Das Eigengewicht der Kette und der Eimer dagegen muss nicht berck-
sichtigt werden, da die bentigte potentielle Energie fr die aufsteigenden
Eimer der rckgewonnenen Energie der absinkenden Eimer entspricht.
Die Hubleistung PH wird wie folgt ermittelt
n (5-61)
VN f A f F 60 ( W ) h uW +
PH = g
VN f A f F n + (VN VN f A f F ) n W h oW
60 60
n
Anzumerken ist, dass der Term (VN VN f A f F ) W nur gltig ist,
60
falls VN fA fF < VN , d.h. die Eimerfllung nicht grer als sein Nennvolu-
men ist und sich bei geringerer Fllung Wasser im nicht von Boden ausge-
fllten Volumen des Eimers befindet. Andernfalls wird der Term gleich
Null gesetzt. Vereinfacht ergibt sich
(5-62)
n 1
PH = g VN f A f F ( w )h uW + + 1 W h oW
60 fAfF
mit
huW vertikale Frderhhe unter Wasser
hoW vertikale Frderhhe ber Wasser
ns Schttungszahl [Eimer/min].
Frderleistung
Die Frdermenge Qeff berechnet sich aus dem Produkt von Eimervolumen
VN, Eimerfllungsgrad fF, Eimerneigungsfaktor fN, Auflockerungsfaktor
fA, Schttungszahl nS und Drehfaktor DFges.
Unter Bercksichtigung des Drehfaktors ergibt sich die effektive Fr-
dermenge zu
(5-63)
Qeff = VN ns fA fF fN DF,ges
Beim Eimerkettenbagger ist die von der zu baggernden Bodenart ab-
hngige Schttungszahl ns in Eimer/min fr die Berechnung der Produkti-
on ausschlaggebend.
Die Schttungszahl ns ergibt sich aus der Zeit, die ein Eimer fr einen
kompletten Umlauf auf der Eimerleiter bentigt. Es wird von nachstehen-
den Anstzen ausgegangen:
nS = 3 bis 12 fr harte Bden und Fels,
nS =12 bis 18 fr bindige Bden,
286 5. Nassgewinnung
z opt (5-66)
f N = 1 fr =1
z
Schrapper
Die effektive Leistung eines Schrappers berechnet sich nach 184
VN f N D F, ges (5-67)
Q eff =
tG
mit
tG Grundspielzeit.
Die Haspelzugkraft fr den Vollzug Pvoll berechnet sich nach der Glei-
chung
Pvoll = (G 1 + N 2 ) cos + (G + N) sin + W (5-68)
mit
G Eigengewicht Schrappgef
N Nutzlast
Neigung der Schrappbahn
1 Reibungszahl des Gefes auf Schrappbahn
2 Reibungszahl der Nutzlast auf Schrappbahn
W Summe aller sonstigen Widerstnde.
Greiferbagger
Die mgliche Grabkraft FG hngt ab von der Gre des Greifers und wird
bestimmt durch das Verhltnis:
FG Ws/WG (5-69)
mit
WS Gewicht des Gefinhalts
WG Gewicht des Greifers.
Entscheidend fr die Produktionsberechnung ist die Dauer des Frder-
spiels, das sich wie folgt zusammensetzt:
Senken Gef mit ca. 2,0 m/s,
graben,
heben mit ca. 1,5 m/s,
entwssern,
verfahren Greifer ber Sieb/Schute,
leeren,
288 5. Nassgewinnung
Durchschnittliche Baggertiefe ZD
Z GS + Z LG (5-70)
ZD =
2
mit
ZGS Tiefenmittelwert der Gewssersohle
ZLG Tiefenmittelwert des Liegenden.
Eine Abschtzung des Greiferinhalts in Abhngigkeit von Soll-
Frderleistung, Baggertiefe, Auflockerungsfaktor und Fllungsgrad zeigt
Abb. 5-72.
Bei einer Abbautiefe von beispielsweise 40m betrgt der Greiferzyklus
rd. 2 Minuten (20+20+30+10+10+10+10 = 100 s). Bei 500.000 t/a Soll-
Produktion entsprechend rd. 250.000 m/a ergibt sich die Greifergre bei
3.520 Betriebsstunden/a, einem Fllungsfaktor von 0,7 und einem Dreh-
faktor DF, ges von 0,8 zu rd. 4 m.
5.3. Betriebsstelle Gewinnung 289
Laderaumsaugbagger
Die Dimensionierung eines Laderaumsaugbaggers setzt sich aus drei un-
terschiedlichen Komponenten zusammen:
Hydraulische Rohrleitungsberechnung,
Berechnung der Zykluszeiten,
Berechnung des im Laderaum verbleibenden Korndurchmessers.
Mit den Laderaumabmessungen (Breite und Lnge) und dem Gemisch-
durchsatz wird zunchst der Hopperloadparameter vO bestimmt, der die
Vertikalgeschwindigkeit eines Partikels beschreibt. Der Hopperload-
Parameter berechnet sich gem. Vlasblom 189 zu:
(5-71)
Q
v O = Sus
BL
mit
Qsus Gemischmenge
B Breite des Laderaums
L Lnge des Laderaums.
290 5. Nassgewinnung
Nach der Art der Abfrderung des gebaggerten Materials ist zu unter-
scheiden in kontinuierlichen sowie in diskontinuierlichen Frderbetrieb.
Zur kontinuierlichen Frderung von Gewinnung zu Aufbereitung wer-
den Rohrleitungen und Frderbnder eingesetzt.
Diskontinuierlich erfolgt die Frderung bei Einsatz von Schuten und
Laderaumsaugbaggern. In diesem Fall muss die kontinuierliche Versor-
gung der Aufbereitungsanlage mit Rohmaterial aus einer Vorhalde sicher-
gestellt werden.
Aus diesen Frdermglichkeiten ergeben sich eine Reihe von Kombina-
tionsmglichkeiten (Abb. 5-73).
190
Abb. 5-74 Lschvorrichtungen im Laderaum
5.4. Betriebsstelle Frderung 293
5.4.4 Frdermittel
5.4.4.1 Rohrleitung
Die Baggerpumpe frdert aufgrund des von ihr erzeugten Druckes das Bo-
den-Wasser-Gemisch durch eine Rohrleitung ber eine bestimmte vom
verfgbaren Druck abhngige Entfernung. Es wird bei der Bemessung eine
horizontale Rohrleitung angenommen, weil diese die grte Mindestge-
schwindigkeit fr absetzungsfreien Transport erfordert.
Die Leistungsberechnung der Baggerpumpe erfolgt analog zur Berech-
nung des hydraulischen Baggers.
In der Nassgewinnung werden bei hydraulischer Frderung fast aus-
schlielich Stahlrohre verwandt. Lediglich bei Gewinnung vorzugsweise
einkrniger runder Sande werden auch Kunststoffrohre, z.B. aus HDPE,
eingesetzt. Die Rohrleitung aus ST37 hat Wandstrken von 6 15 mm.
Ausgekleidete oder Rohre aus gehrtetem Stahl werden bei Nassgewin-
nung von abrasivem Material, wie z.B. am Oberlauf der Elbe anstehend,
eingesetzt.
Splrohre werden lngsnaht- oder spiralnahtgeschweit und in Stan-
dardlngen von 6 oder 12 m hergestellt. In Feinsand rechnet man fr Stahl-
rohre mit einem Verschlei von 1 mm Wandstrke je 1,5 Mio. m und
mehr. Im abrasiven Material der Elbe betrug die Standzeit eines gehrteten
Rohres nur 60.000 m. Die Lebensdauer einer Rohrleitung kann erheblich
verlngert werden, wenn sie in regelmigen Abstnden um 120 gedreht
wird.
5.4.4.2 Frderband
Transportbnder werden insbesondere bei Greifergewinnung als Frder-
mittel hufig eingesetzt. Der Frderung mittels Transportband hat eine an-
gemessene Entwsserung des Frdergutes vorauszugehen, insbesondere
5.4. Betriebsstelle Frderung 295
mit
ABand Querschnittsflche Frderband
v Bandgeschwindigkeit.
Ungleichfrmigkeit der Beschickung und die Beschaffenheit des Fr-
dergutes beeinflussen den Volumenstrom beim Frderbandtransport. Je
nach Situation kann sich der theoretische Volumenstrom um bis zu 30 %
verringern.
5.4.4.3 Schutentransport
In der Nassgewinnung knnen Schuten dann eingesetzt werden, wenn die
Transportentfernung mehr als ca. 400 m betrgt und das Versplen mittels
Rohrleitung oder die Installation eines Transportbandes zu aufwendig
wird. Insbesondere im Greiferbetrieb ist die Frderung mit Transportbn-
dern oft sehr aufwndig, u.zw. immer dann, wenn keine Frderbandtrasse
an Land verfgbar ist, und damit eine grere Transportentfernung mittels
vergleichsweise sehr teuren Schwimmbndern zu berbrcken ist. Schuten
werden gebaut als:
Elevierschuten zur Entladung durch Greifer,
Klappschuten (Spaltklappschute Abb. 5-77) oder als
selbstlschende Silo-Schuten (Abb. 5-77).
Elevierschuten haben keine Bodenffnung. Sie werden mechanisch mit-
tels Greifer oder hydraulisch mittels Schutenspler entleert.
Klappschuten dagegen entleeren ihr Frdergut ber Bodenffnungen.
Man unterscheidet:
Klappschuten mit Bodenklappen,
Klappschuten mit Bodentren,
Spaltklappschuten.
Selbstlschende Schuten sind selbstfahrende oder geschleppte Pontons
mit darauf aufgestellten Silos als Laderaum, die durch ein Abzugsband ge-
lscht werden knnen.
5.4. Betriebsstelle Frderung 297
Die Bestimmung der erforderlichen Anzahl Schuten nSch ergibt sich un-
ter Bercksichtigung von:
Fllungsgrad fF des Laderaumes mit dem Volumen VSch (ca. 90 %),
Produktionsleistung Qeff des Schwimmbaggers,
Verfgbarkeitsfaktor Sch der Schuten (ca. 95 %) sowie der
Umlaufzeit tUml einer Schute.
(5-75)
n sch = Q eff / VSch f F Sch t Uml
5.6.1 Zielsetzung
5.7.1 Aufgabenstellung
5.7.2 Lagerstttenmerkmale
Bodenarten
Prinzipiell sind im Baggergebiet zu unterscheiden (Abb. 5-81)
Schlick/ schluffige Wattsande,
Wattsande, z. T. schwach schluffig,
pleistozne Sande.
Die Schichtenverzeichnisse zeigen i. M. ca. 4 m mchtige, bis ca.
20 mNN anstehende rezente Schlicke sowie holozne schluffige Fein- bis
Mittelsande (Wattsande) mit kiesigen Einlagerungen sowie Muschelresten.
Darunter stehen bis ca. 40 mNN pleistozne Feinsande an, an deren Basis
stellenweise Ton und Schluff eingeschaltet sind.
5.7. Fallbeispiel: Machbarkeit einer Grundsaugbaggerung 305
Der d50-Wert der Sande aus beiden Schichten betrgt im Mittel 480 m,
der dmf-Wert 460 m. Der Ungleichfrmigkeitsgrad U betrgt ~ 5 (Abb.
5-82).
Zur Betrachtung der beim Grundsaugen eintretenden Bodenverflssi-
gung kommt es mit Anstieg des Porenwasserberdruckes zum Verlust der
Scherfestigkeit und Lastabtragung ber das Korngemisch.
Zur Beurteilung des Verflssigungspotentials des Bodens werden die
Kriterien von Seed & Idriss und Raju angefhrt, die in KTA 2201.2 be-
schrieben sind. Die Kornsummenkurve des zu betrachtenden Bodens ist
danach in ein entsprechendes Diagramm einzutragen (Abb. 5-83).
Es ist aus Abb. 5-83 zu erkennen, dass sich die Kornverteilungsbnder
der pleistoznen Sande im berwiegenden Ma auerhalb der Zone 2 und
tw. auerhalb der Zone 1 befinden. Somit neigen diese Bden weniger zur
Verflssigung, sondern bilden mit den herkmmlichen Verfahren gem.
DIN 4084 berechenbare mehr steile Bschungsneigungen.
306 5. Nassgewinnung
Kornform
Die Zurundung der Krner bedingt einen kleineren Reibungswinkel als bei
kantigen Krnern wie im anstehenden pleistoznen Sand gegeben. Damit
wird die Verflssigung des Bodens in offensichtlicher Weise begnstigt.
Eine grere Porenzahl als die kritische Porenzahl bedingt die beim
Grundsaugen angestrebte Bodenverflssigung. Das gilt fr die anstehen-
den hangenden holoznen Sande, nicht jedoch fr die basalen pleistoznen
5.7. Fallbeispiel: Machbarkeit einer Grundsaugbaggerung 307
Sande. Letztere haben eine mehr kantige Ausbildung und neigen deshalb
zur Verzahnung, d.h. hherer Lagerungsdichte.
Diese Feststellung wird durch die Erfahrungen an einem anderen Stand-
ort in Norddeutschland mit vergleichbaren Bodenverhltnissen wie in SE-
S anstehend besttigt.
Lagerungsdichte
Eine der Drucksondierungen ist bis in eine Teufe von 51 mNN ausgefhrt
worden. Sie wird im Folgenden als reprsentativ fr die gewinnungstech-
nische Auslegung der Abgrabung im Grundsaugeverfahren angenommen.
Die Spitzendrcke weisen bis ca. 20 mNN sehr locker und locker gela-
gerte Sande aus mit Werten von < 6 MN/m. In den darunter anstehenden
Sanden wachsen die Spitzendrcke sprunghaft auf bis zu ca. 50 MN/m an.
Die Sande werden als mitteldicht bis sehr dicht gelagert beschrieben.
Von dem am Jade Weser Port gemessenen Spitzendrcken lsst sich auf
den Winkel der inneren Reibung schlieen. Dabei ist im Teufenbereich bis
ca. 20 mNN von einem Reibungswinkel von 32,5 - 35 auszugehen. Im
Extremfall ist gem. EAU ein Reibungswinkel von lediglich 25,0 anzu-
nehmen, falls der anstehende Boden schluffig ausgeprgt ist. Im darunter
anstehenden sehr dicht gelagerten Feinsand von 42,5 - 45 (Abb. 5-84).
Zur Beantwortung der Frage nach der Gre der im Grund-
saugverfahren etwa zulaufenden Menge wurde zunchst die sich einstel-
lende Bschungsneigung abgeschtzt. Die Berechnung der Bschungs-
308 5. Nassgewinnung
standsicherheit erfolgte mit den Anstzen der DIN 4084 (neu) mit Teil-
sicherheitsfaktoren gem. Fallbeispiel 3 der DIN 1055-100 (kurzfristige B-
schungen) und dem Gleitkreisansatz gem. Bishop (Tabelle 5-51).
Tabelle 5-51 Fr Standsicherheitsberechnung angesetzte Bodenkennwerte
zner Sande mit tw. sehr hohen Spitzendrcken > 35 MN/m wurde mit
unterschiedlichen Bschungsneigungen berprft.
Abb. 5-86 Bschung in der SE-S; l. bei Neigung H:L=1:1, r. bei H:L=1:1,5
Die Standsicherheit einer Bschung mit H:L = 1:1 ergibt gem. rechneri-
schem Ansatz einen Ausnutzungsgrad von 1,20 und ist somit nicht standsi-
cher (Abb. 5-86; (l.)). Die Standsicherheit einer Bschung mit H:L = 1:1,5
ergibt gem. rechnerischem Ansatz einen Ausnutzungsgrad von 0,81 und ist
somit als standsicher (Abb. 5-86; (r.))zu betrachten.
Der Vollstndigkeit halber sei erwhnt, dass bei Ansatz einer langfristi-
gen Bschungsstabilitt (Fallbeispiel 1) die Bschung mit einem Ausnut-
zungsgrad von 1,37 nicht standsicher ist.
Das Modell des Grundsaugens ist in Abb. 5-87 dargestellt. Danach entsteht
eine Schwerkraftstrmung der fluidisierten Bden. Der durch das druck-
wasseraktivierte Saugrohr hergestellte Trichter erweitert sich durch das
Setzungsflieen der Bodenschichten. Durch das Zulaufen des Bodens kn-
nen groe Mengen ohne Einsatz eines mechanischen Lsewerkzeuges wie
Schneidkopf oder Schneidrad gefrdert werden.
Das Abgraben im Grundsaugverfahren kann auf dreierlei Weise erfol-
gen, nmlich:
Grundsaugen mit Pendelrohr,
Stechsaugen (Abb. 5-87),
Schneidsaugen.
310 5. Nassgewinnung
Abb. 5-89 Skizze des nach Grundsaugen mittels Pendel- od. Stechrohr im pleistoznen
Sand sich ausbildenden Kegels
312 5. Nassgewinnung
Beim Grundsaugen mit Pendelrohr als auch beim Stechsaugen ist kein
kontrollierter Abbau mglich, der jedoch im Bereich der Endbschung
zwingend erforderlich ist. Bei Anwendung dieser Verfahren bedeutet das
eine Minderung der gewinnbaren Mengen. Auerdem besteht immer das
Risiko pltzlich nachbrechender Bden, die das Saugrohr verschtten und
dabei erheblich beschdigen bzw. sogar zu dessen Verlust fhren knnen.
zwischen durch die erfolgreiche Bearbeitung einer ganzen Reihe von Ab-
bauvorhaben nachgewiesen ist.
Abb. 5-91 Verknpfung des Planungsablaufes bei ALOG mit den Programmmodu-
len
Die Zielstellungen bei der Anwendung des Planungssystems sind vor al-
lem:
Auswahl der technisch mglichen Abbauanlagen (Gewinnungs-, Vor-
aufbereitungs- und Frderanlagen),
Dimensionierung und Leistungsberechnung der Anlagen,
Wirtschaftliche und kologische Bewertung der Anlagenvarianten,
Auswahl der optimalen Anlagenvariante im Rahmen einer komplexen
Entscheidungssituation.
In Anbetracht der Vielfalt unterschiedlicher geologischer Gegebenhei-
ten, der Variantenvielfalt bei den Gerten und der komplexen Gteanforde-
rungen, die der jeweilige Lsungsvorschlag erfllen muss, knnen derarti-
ge Planungsaufgaben nur bei einer effektiv strukturierten Vorgehensweise
314 5. Nassgewinnung
Produktionsvorgaben
Planleistung 300.000 t/a
Arbeitstage 200 d/a
Arbeitsstunden 10 h/S
Anzahl Schichten 1 S/d
zu frdernde Steingre 100 mm
Frderung landseitig 300 mm
Frderung wasserseitig 300 mm
5.8. Gerteauswahl mit dem Planungssystem ALOG 319
[l,m,mm] [kW]
Eimerkettenbagger 100 74
Greiferbagger 3 176
Traktorkettensaugbagger 250 320
Schneidkopfsaugbagger 250 413
Schneidradsaugbagger 250 413
Jetaktivierter Saugbagger 250 397
Airliftbagger 990 716
Wichtung
Nr. i Bewertungskriterien Ebene 2 Ebene 1 Gesamt
Bewertung von Abbauanlagen 100%
T Technische Kriterien 100% 20%
1 Erf. Qualifikation des Personals 10% 2,0%
2 Verschlei 40% 8,0%
3 Stranflligkeit 30% 6,0%
4 Erfahrung mit dem Gert 20% 4,0%
W Wirtschaftliche Kriterien 100% 100% 60,0%
5 Spezifische Herstellkosten 10% 6,0%
Dyn. Wirtschaftlichkeitskennwerte 80%
6 Vermgensendwert 0% 0,0%
7 Interner Zinsfu 0% 0,0%
8 Kapitalwert 100% 48,0%
9 Amortisationsdauer 0% 0,0%
10 Anschaffungssumme 10% 6,0%
S Soziale Kriterien 100% 5%
11 Anzahl der Arbeitspltze 10% 0,5%
12 Arbeitsbedingungen 90% 4,5%
O kologische Kriterien 100% 100% 15%
13 Gewinnungsverluste 70% 10,5%
Emissionen 20% 3,0%
14 le und Fette 20% 0,6%
15 Staub oder Trbung 30% 0,9%
16 Lrm 50% 1,5%
17 Energieverbrauch 10% 1,5%
5.9 Abbaukontrolle
5.9.1 Handlotungen
5.9.2 Echolotpeilungen
Bei der Auswertung der Peilergebnisse sind ggf. Einflsse des Wellen-
ganges (squat) zu bercksichtigen, wenn das Boot zu klein im Verhltnis
zur Wellenlnge ist.
Profildichte
Die Profildichte sollte ausreichend gro sein und eine berlappung der
Echostrahlen eines Profils gewhrleisten. I. d. R. sollte der Profilabstand
von single beam Messungen nicht mehr als 25 m betragen. Die Profile ei-
ner multibeam Peilung sollten berlappend angeordnet sein (Abb. 5-103).
332 5. Nassgewinnung
Die Profillnge sollte so gro gewhlt werden, dass auch jenseits der
Bschungsoberkante eine Aussage ber die Gewssersohle getroffen wer-
den kann (Abb. 5-104).
Abb. 5-105 Tiefenbestimmung in Abhngigkeit von der Dichte in Schluff mit ver-
schiedenen Messverfahren
6.1 Aufbereitungsanlagen
6.1.1 Zielsetzung
Fr die Aufbereitung von Kies und Sand bestehen folgende generelle For-
derungen und Zielsetzungen:
Maximale Nutzung des in der Lagersttte vorhandenen Materials, ein-
schlielich der Nutzung der groben (Steine, Blcke) und feinen Men-
genanteile (Feinsande und Tone).
Gewhrleistung der Qualittsanforderungen gem Regelwerk an alle
Produkte in engen Toleranzgrenzen.
Gewhrleistung eines minimalen Ressourcenverbrauchs bzgl. Wasser
und Energie aus kologischen und konomischen Grnden.
Reduzierung der Menge und der Schadstoffbelastung anfallender Ab-
wsser (geschlossene Nutzwasserkreislufe und Rckfhrung von
Feinpartikeln).
Gewhrleistung einer hohen technischen Zuverlssigkeit und Flexibili-
tt der Aufbereitungsanlagen bei optimaler Gesamtwirtschaftlichkeit.
Diese Forderungen sind insbesondere bei Nutzung qualitativ min-
derwertiger Vorkommen und bei schwankender Beschaffenheit des Roh-
stoffes zu beachten. Solche Vorkommen sind heutigentags infolge der
konkurrierenden Nutzung hffiger Bereiche und dadurch bedingten man-
336 6. Aufbereitung von Kies und Sand
6.1.2 Grundvorgnge
Bei dem Rohstoff Kiessand handelt es sich um ein grob disperses System
im Grenbereich von 0 m bis ca. 200 mm. Im Zuge der Aufbereitung
findet eine mehr oder weniger fein verteilte Anhufung von festen Krnern
im Rohstoff zu Schttgtern oder nach Krnungsgruppen, sog. Fraktionen,
sortierten Haufwerken statt.
Die Produkte werden hauptschlich durch Klassierprozesse hergestellt.
Fallweise knnen berkorn >56mm und/oder im berschuss vorhandener
Grobfraktion 16/32 mittels zustzlicher Zerkleinerungsprozesse verwertet
werden. Diese Lsung hat insbesondere in krnungsarmen Bereichen
Norddeutschlands Bedeutung. In sandarmen Vorkommen kann die Zer-
kleinerung zur Herstellung von Brechsanden fhren. Durch Einsatz ent-
sprechender Klassiertechnik des Rohsandes 0/2 kann andererseits auch im
Feinkornbereich durch Herstellung von Spezialsanden die Voraussetzung
fr bessere Vermarktungsmglichkeiten und damit hheres wirtschaftli-
ches Ergebnis der Abbauttigkeit geschaffen werden.
6.1. Aufbereitungsanlagen 337
Die Aufbereitung von Kies und Sand 196, 70 umfasst zum Erreichen der
oben aufgefhrten Ziele im Wesentlichen die verfahrenstechnischen
Grundvorgnge
Trennen bestehend aus Klassieren, Sortieren, Waschen, Abscheiden,
Klauben und Entwssern,
Zerkleinern - bestehend aus Brechen, Mahlen und Grinden,
Lagern bestehend aus Roh- und Fertigproduktlagerung
Mischen kontinuierliche oder diskontinuierliche, kontrollierte Zu-
sammensetzung von Einzelfraktionen zu Korngemischen.
Trennen bedeutet das Zerlegen des i.d.R. an Land verbrachten Rohstof-
fes Kiessand mit einem Merkmalwert , z.B. dessen untere und obere
Korngre u und o, in mindestens zwei Produkte, z.B. Kies und Sand,
mit den Korngren u und o des jeweiligen Produktes.
Der Trennschnitt bzw. die Trennkorngre ist derjenige Merkmalwert,
bei dem T() = 0,5 ist, d.h. die Masseanteile beider Produkte gleich sind.
Der Trennerfolg wird anhand der durch Prfsiebung ermittelten Trenn-
funktion T(d) beurteilt. Um diese erstellen zu knnen, ist bei Siebtrennung
die Kenntnis der Korngrenverteilung, bei Dichtesortierung die Dichte
von Aufgabegut und Trennprodukt erforderlich.
In der Praxis ist eine ideale Trennung nicht zu erreichen. So enthlt je-
des Produkt ber- bzw. Unterkorn des jeweils anderen Produktes. Der G-
tegrad der Trennung wird durch die sog. Kornstreuung ausgedrckt. Die-
ser Kappa-Faktor bezieht sich auf die Trompsche Korngren-
verteilungskurve, die im Bereich zwischen 25 Ma.-% und 75 Ma.-%
Siebdurchgang praktisch geradlinig verluft (Abb. 6-1). Die Trennschrfe
ist umso schlechter je mehr einen Wert > 1 annimmt.
75 (6-1)
=
25
338 6. Aufbereitung von Kies und Sand
In Abb. 6-1 ist das Ergebnis der Trennung von Sand mittels zweier un-
terschiedlicher Anlagen dargestellt. Die Kornverteilung des mittels Anlage
a hergestellten Produktes ist enger gestuft als die mittels Anlage b. Die An-
lage a ist als die technisch bessere Lsungsvariante anzusehen.
6.1.3 Anlagenbeispiele
Abb. 6-2 Aufbereitung eines Rohsandes ohne Fraktionierung mittels l.: Grobabschei-
dung aus Sandvorkommen; r.: Kreisschwingsieb ber Silo
Abb. 6-5 Flieschema einer Aufstromklassierung, Fabr.ACU-TOP 197, 198 zur Aufbe-
reitung von Kiessand mit Option fr Fraktionierung des Sandanteils (S: Silo, E: Ein-
dicker, Z: Zyklon, A: Aufstromklassierer, Sch: Schpfrad, ST: Steuerung)
6.1.4 Anlagentypen
Abb. 6-7 verdeutlicht, dass die Aufbereitung des Rohmaterials i.d.R. ein
mehrstufiger Prozess ist, der prinzipiell die oben erwhnten Grundvorgn-
ge Trennen, Zerkleinern, Lagern und Mischen umfasst. Im Zuge der Auf-
bereitung fallen weitere Neben- und Abfallprodukte an, u.a.
Tone,
Feinstsande und Schlmmkorn,
Steine und Blcke,
Prozesswasser.
6.1. Aufbereitungsanlagen 345
Neben der Herstellung der Kornfraktionen ist im Zuge des Betriebs der
Aufbereitungsanlage die Wasserwirtschaft von erheblicher wirtschaftlicher
und kologischer Bedeutung. Trben drfen nicht in Gewsser eingeleitet
werden. Fr die Wasserentnahme fallen Gebhren an, so dass oftmals eine
Wasserkreislaufwirtschaft angewandt wird, die jedoch einen erheblichen
apparativen Aufwand fr die Entwsserung und Filtrierung notwendig
macht.
Die Trennung der Fraktionen von Kies und Sand wird i.d.R. in der ers-
ten Prozessstufe einer Aufbereitungsanlage vorgenommen. Anhand der Art
der ersten Prozessstufe der Aufbereitungsanlage, in der Kies und Sand ge-
346 6. Aufbereitung von Kies und Sand
Kiesstrang
Die Kiesfraktion 2/32 wird zunchst in einem Doppelwellenschwert-
wscher vorgewaschen und einem Puffersilo zugefhrt, bevor sie ggf.
in einem weiteren Doppelwellenschwertwscher erneut gewaschen
und anschlieend in einer Setzmaschine von organischen Bestandtei-
len befreit wird.
Sandstrang
Die Sandfraktion 0/2 aus der ersten Prozessstufe wird zunchst in einer
Doppelwellensandschnecke entwssert und auf einer Pufferhalde auf-
gehaldet.
Bei der Entwsserung wird dem Rohsand ein Groteil des Feinsandes
0/1 mit dem abgetrennten Wasser entzogen. Das entstandene Feinsand/
Wassergemisch wird mittels eines Schpfrades entwssert. Der ge-
wonnene Feinsand wird ber Frderbnder in einer Pufferhalde aufge-
haldet.
Prozessstufe 3
Kiesstrang
Der gereinigte Kies der Fraktion 2/32 wird in einer 3-Deck-
Siebmaschine zu den entsprechenden Produkten der Fraktionen 2/8,
8/16 und 16/32 klassiert und ber Frderbnder auf Halden ausgela-
gert. Das berkorn wird zerkleinert.
Sandstrang
Der Rohsand 0/2 aus der Pufferhalde wird ber Dosierbnder abgezo-
gen und ggf. Schwertrbesortierern zugefhrt, wo organische Bestand-
teile abgetrennt werden.
Der gereinigte Rohsand 0/2 wird weiter klassiert, z.B. mittels Frei-
fallklassierer, in zwei kontrolliert gewonnene Sandfraktionen getrennt,
die jeweils durch eine Entwsserungsschnecke entwssert werden. Die
beiden gewonnenen Sande werden mittels Austragsbndern aufgehal-
det.
Prozessstufe 4
Das Prozesswasser wird aufbereitet und von Suspensionsfracht gerei-
nigt.
348 6. Aufbereitung von Kies und Sand
6.2 Anlagenausrstungen
= Q oA A S
m (6-3)
mit
Q oA spezifische Rostbelastung
A Rostflche
S Schttdichte.
= Q oM w n A S (6-5)
m
mit
QoM spezifische Rostbelastung je mm Spaltweite [m/m h]
QoM fr nicht klebende trockene Gter: 1,43 [m/m h]
352 6. Aufbereitung von Kies und Sand
Abb. 6-7 Ebenes Spaltrost zur Trennung von Kiessand und Feinstmaterial nach
Schubert 201
Bogensieb
Das Bogensieb (Abb. 6-8), eigentlich ein Bogenrost, bietet sich bei hyd-
raulischem Feststofftransport an, wenn die den Rohrtransport ber grere
Entfernungen erschwerende Kiesfraktion ausgehalten werden soll, oder
wenn der Rohstoff zuviel Sandanteil enthlt, der z.B. nicht vermarktbar ist
und deshalb gar nicht erst in die Aufbereitungsanlage gelangen soll. Das
Bogensieb ist ein in der niederlndischen Kiessandgewinnung hufig an-
gewandtes wirtschaftliches Verfahren mit Herstellkosten von < 0,05 /t.
Der Bodenanteil des Aufgabegutes sollte < 15 Vol.-% betragen, was
dem Bodenanteil bei Grundsaugbaggerung von Kiessand mit herkmmli-
chen Gewinnungsgerten entspricht.
Die Aufgabe des Splgutes erfolgt ber einen quer ber das Bogensieb
angeordneten Splkasten. Die Spaltweite der auf einem Kreisbogenseg-
ment mit einem Zentriwinkel von ca. 60 und einem Radius von 500 mm
bis 1.500 mm angeordneten Keilroststbe betrgt 0,3 mm bis 1 mm. Die
dabei erreichbare Trenngre betrgt zwischen etwa 100 m bis 500 m.
Je kleiner die Trenngre ist, desto hher muss die Geschwindigkeit des
Aufgabegutes sein. Die Gefahr einer Verstopfung ist wegen der geringen
Gemischdichte des Aufgabesplstromes von 1.200 m/h bis 2.000 m/h re-
lativ gering. Die Anordnung des Siebbodens auf weichen Schwingelemen-
ten kann die Verstopfungsgefahr weiter reduzieren.
6.2. Anlagenausrstungen 353
Der Durchsatz eines Bogensiebes ergibt sich nach Schubert wie folgt:
Feststoffgehalt der Aufgabetrbe: 10-20 %.
Auflaufgeschwindigkeit vA im freien Zufluss:
vA = 0,5-3 m/s bei geringer Viskositt,
vA = 3-8 m/s bei grerer Viskositt und geringen Spaltweiten.
Spaltweite fr dT = 0,2-3mm:
w= (1,1-3) dT bzw. w= 1,6 dT 0,63
bzw.
w= (0,3-1) dT wobei dT 100-500 m.
Q = Q oA A (6-6)
Q = k Ao vA (6-7)
mit
k= 140...200 Proportionalittsfaktor
Ao= (0,3-0,4) A offene Siebflche
QoA (vA) = 200-400 spezifischer Siebdurchsatz.
Der Krmmungsradius R und die Rostbreite B werden nach folgenden
Mastben dimensioniert:
R= 0,5-1,65 m Krmmungsradius
B= 0,3-1,20 m Rostbreite
354 6. Aufbereitung von Kies und Sand
Rostsiebmaschinen
Rostsiebmaschinen sind Siebmaschinen mit beweglichen Rollen, Scheiben
oder Stangen. Sie werden hauptschlich in der Voraufbereitung eingesetzt,
beispielsweise bei der Aufbereitung von Abraum oder bindigem Material
aus einer Grundmorne.
6.2.2.2 Schwingsiebmaschinen
Bei der Siebklassierung 202 erfolgt die Trennung eines Krnerkollektivs
nach charakteristischen Lngen der Krner mit Hilfe einer Trennflche,
dem Siebboden, in der sich viele geometrisch angenhert gleiche ffnun-
gen befinden. Krner, die bei ihrer Bewegung ber den Siebboden hinweg
in einer passenden Lage kleiner als die ffnungen sind, knnen diese pas-
sieren und ins Feingut gelangen, whrend die anderen auf dem Siebboden
verbleiben und das Grobgut bilden.
Siebmaschinen werden zur Trennung von kiesigem bis sandigem Korn
mit d < 90 mm eingesetzt. Es ist mglich, mehrere Klassierstufen in einer
Siebmaschine zusammenzufassen. Hierzu werden Siebmaschinen in Form
von Mehrdeckern verwendet. Dies fhrt im Vergleich zu Einzelapparaten
zu niedrigeren spezifischen Aufbereitungskosten.
Die Siebklassierung kann sowohl trocken als auch nass erfolgen. Bei der
nassen Siebklassierung werden oberhalb der Siebdecks Brausen ange-
bracht und Wasser auf das Siebgut gesprht, sodass das Aufgabegut gewa-
schen wird. Der Einsatz von Wasser fhrt zu einer Reduktion der Haftkrf-
te zwischen den Partikeln, sodass auch feuchte oder klebende
Lockergesteine klassiert werden knnen.
Die Schwingsiebmaschinen zur Siebklassierung im Schwerefeld werden
unterschieden in
Wurfschwingsiebmaschinen,
Kreisschwingsieb,
Linearschwingsieb,
Ellipsenschwingsieb,
Bananensieb,
Wahrscheinlichkeitssieb,
Planschwingsiebmaschinen sowie
Wlzsiebmaschinen.
Wurfsiebmaschinen
Wurfschwingsiebe werden durch die Wurfkennzahl Kv charakterisiert,
durch die die Beschleunigung des Siebgutes auf dem Siebboden bestimmt
ist.
6.2. Anlagenausrstungen 355
a s max (6-8)
Kv =
g cos
mit
as max max. vertikale Beschleunigung des Siebgutes
Neigung des Siebbodens.
Wurfbewegungen werden erwartet, wenn Kv > 1,5 ist. Schonende Ab-
siebung erfolgt bei 1,5 > Kv < 2,5. Bei Absiebung von Mehrkornschichten
aus dem Mittel- bis Feinkornbereich mssen wesentlich hhere Kv Werte
von bis zu etwa Kv = 8 erreicht werden.
Mageblich fr den Trennerfolg dT sind insbesondere:
Transportgeschwindigkeit,
Sieblnge,
Neigung,
Verhltnis Korngre zu Siebffnung,
Auftreffwinkel des Korns auf Siebboden,
Schichtungsverhltnisse auf Siebboden (Einkornschichtung bei Grob-
und Mittelkorn-Trennung; Mehrkornschichtung bei Mittel- und Fein-
korntrennung),
Feuchtigkeitsgrad (bei feinerem Aufgabegut),
Art der Siebffnungen
und damit die Verweilzeit des Siebgutes auf dem Sieb. Am schwierigs-
ten gestaltet sich die Absiebung des Grenzkornes, d.h. des Kornes mit ei-
ner Korngre im Bereich der Gre der Siebffnung. Das Grenzkorn
wird hufig zu einem den Siebboden zusetzenden Klemmkorn. Die Art der
Siebffnungen - rund, quadratisch, lnglich oder spaltfrmig - nimmt
ebenfalls erheblichen Einfluss auf den Trennerfolg. Es gilt bei gleicher
ffnungsweite w fr die Trennkorngre dT folgende Abhngigkeit
(dT )rund < (dT )quadratisch < (dT )langfrmig < (dT )spaltfrmig (6-9)
356 6. Aufbereitung von Kies und Sand
Mit der wohl am hufigsten eingesetzten Art der Wurfsiebe, dem Kreis-
schwingsieb, lassen sich spezifische Durchstze gem Abb. 6-11 in Ab-
hngigkeit von der Maschenweite fr verschiedene Siebgter erreichen.
Wlzsiebmaschinen
Wlzsiebmaschinen in der Ausfhrung als Trommelsiebmaschinen sollen
Unrat abtrennen. Sie sind hufig anzutreffen bei der Herstellung von Vor-
konzentrat von Schwermineralen nach Eimerkettenbaggerung.
Bei der Aufbereitung von Sand ist das Hydroklassieren die neben der
Siebklassierung am hufigsten angewandte Methode das Stromklassieren.
Das Aeroklassieren (Windsichtung) ist auf die Herstellung von trocke-
nen Feinstkrnungen beschrnkt.
Bei der Abtrennung von sandigem Korn (d < 2 mm) mittels Stromklas-
sierung werden fr die Korngrentrennung die unterschiedlichen Ge-
schwindigkeiten bzw. Bewegungsbahnen ausgenutzt, welche die Krner
im Fluid unter der Wirkung verschiedener Krfte, im Wesentlichen der
Schwerkraft, erreichen. Da die Klassierung im Fluid stattfindet, ist diese
von einer Sortierung nach der Dichte berlagert.
Der Einsatz der Wirbelschichttechnik fr die Trennung von minerali-
schen Feststoffen und Wasser geht auf Fahrenwald zurck. Trawinski 203
stellt die Grundlagen der Klassierung und Sortierung mit Hilfe von Auf-
stromwasser fr die Mineralaufbereitung dar.
Bei der Hydroklassierung unter Schwerkraft knnen drei unterschiedli-
che Trennungsmodelle aufgrund von verschiedenen Wirkprinzipien (Abb.
6-10) unterschieden werden:
mechanische Klassierer,
laminare oder turbulente Querstromklassierung,
Gegenstromklassierung,
Aufstromklassierer.
358 6. Aufbereitung von Kies und Sand
Klassierkegel,
Mehrkammerklassierer (Abb. 6-15),
Laderaum,
Splfeld,
Aufstromklassierung (Gegenstromklassierungsmodell).
6.2.3.1 Trogklassierer
Zu den mechanisch im Strom trennenden Trogklassierern gehren der Re-
chen, die Sandschnecke (Abb. 6-13) und die Schwertwsche (Abb. 6-14).
Der Trog ist rechteckig oder gerundet ausgebildet. Bei den Trogklassierern
bestimmt 200:
die Breite den erreichbaren Durchsatz, der unter gegebener Neigung
und Wehrhhe des Troges dessen Breite direkt proportional ist.
die Troglnge den Entwsserungsgrad des Aufgabegutes. Die Lnge
des Troges sollte ca. 2m ber den Flssigkeitsspiegel hinausragen, um
einen Wassergehalt von < 25% im Austragsgut zu erreichen.
der Neigungswinkel des Troges das Trbevolumen im Trog.
6.2.3.2 Mehrkammerklassierer
Der Mehrkammerklassierer ist ein in den vierziger Jahren des 20. Jahrhun-
derts in den USA entwickelter Apparat 204, der insbesondere zur Aufberei-
tung von Sanden, bei dem durch Hintereinanderschalten mehrerer Klas-
sierrume Fraktionen unterschiedlicher Feinheiten durch Steuerung der
Querstrmung erzeugt werden knnen. Zu frhes Absinken von Krnung
in den ersten Klassiertanks wird durch eine Aufstrmung verhindert.
Der Mehrkammerklassierer (Abb. 6-15) erlaubt die Sand-Fraktion 0/2
auf einfache Weise weiter zu trennen und innerhalb der Normvorschriften
hoch qualifizierte Sande nach Kundenanforderung herzustellen. Damit
kann erheblicher Einfluss auf die Vermarktung ansonsten berschssiger
Sande sowie auf den Zementverbrauch bei der Betonherstellung genom-
men werden. Die obere Korngre des Aufgabegutes sollte 4 mm nicht
berschreiten.
6.2. Anlagenausrstungen 361
6.2.3.4 Aufstromklassierer
Aufstromklassierer (Abb. 6-16) eignen sich zur Klassierung der Sandfrak-
tion im Korngrenbereich < 4 mm. Kornanreicherungen im unteren Teil
des Klassierers werden durch besondere Formgebung vermieden. Die er-
reichbare Trennschrfe ist deutlich besser als bei Querstromklassierern.
Die mit Aufstromklassieren meistens hergestellten Trennschnitte liegen
bei 100 m, 250 m und 500 m. Mehrere Trennschnitte knnen durch
Hintereinanderschalten von Aufstromklassierern erreicht werden.
Die Kombination von Zyklon und Aufstromklassierer wird in der Sand-
aufbereitung zur Herstellung eines fraktionierten Sandes hufig ange-
wandt.
6.2.4.1 Hydrozyklon
Beim Hydrozyklon wird die unter Druck pi aufgegebene Einlaufstrmung
zu einer abwrts gerichteten Umlaufstrmung gezwungen (Abb. 6-15). Der
Suspensionsdurchsatz Q eines Hydrozyklons ergibt sich zu
(6-10)
pi
Q = 1000 D i D o
F
mit
Di DurchmesserUnterlauf
Do Durchmesserberlauf
pi Eingangsdruck
F Feuchtdichte.
Der Trbedurchsatz ist abhngig vom quivalenten Einlaufdsendurch-
messer, von der Suspensionsdichte, vom Aufgabedruck und von der Zyk-
longeometrie 206.
Die Trennkorngre fr Zyklone wird unter Bercksichtigung des
Durchmessers (D = 15-1.400 mm), einem mittleren Korndurchmesser
(<200 m) und Konzentration in der Aufgabe (P = 0,1 % bis 0,4 %) sowie
einem Konuswinkel von 20 bestimmt. Bei Verwendung des Hydrozyk-
lons zum Entwssern werden Konuswinkel von 10 angewandt.
6.2.4.2 Dekanter
Vollmantelzentrifugen werden in folgenden Bauarten hergestellt:
Rhrenzentrifugen,
die Trennung findet in einem senkrecht aufgestellten, sich drehenden
Rohr statt. Das Feingut wird am oberen Rohrende ausgetragen, das
Grobgut am unteren,
Schlzentrifuge,
das Grobgut wird durch ein Schlmesser von der Wand der Zentrifu-
gentrommel abgeschlt und ausgetragen,
Tellerzentrifuge,
das Aufgabegut wird auf einer drehenden Scheibe sortiert,
Dekanter (Schneckenaustragszentrifuge),
das Aufgabegut (Suspension) wird ber eine sich drehende Welle, an
der Schneckenelemente befestigt sind, aufgegeben. Der Grobanteil
wird aufgrund der Drehzahldifferenz von Welle und Mantel ausgetra-
gen. Der Mantel ist entweder konisch oder zylindrisch ausgefhrt, wor-
aus sich Auswirkungen auf die Klrung ergeben. Beim konischen Man-
tel ist die Klrung wegen krzerer Verweilzeit schlechter.
Von den vorstehend aufgefhrten Zentrifugen wird der Dekanter (Abb.
6-18) hin und wieder zur Prozesswasseraufbereitung eingesetzt.
6.2.5 Sortierung
Nach der Klassierung schliet sich die Sortierung an (Tabelle 6-4). Dabei
handelt es sich um die Prozesse
6.2. Anlagenausrstungen 365
Sortieren,
nach Dichte,
durch Setzen im Schwerekraftfeld,
in Rinnen,
Waschen und Lutern,
Klauben,
Entwsserung.
Tabelle 6-4 Trennvorgang Sortieren
Trennvorgang Wirkprinzip Ausfhrung Ausfhrungs-
beispiel
Gruppe Untergruppe Anwen- Art
dung
Sortieren Dichtesortieren Abscheidung Schwimm- Schwertrbe-
von Schadstoff in Sink- scheider
einem Trennme- Sortierung
dium, dessen
Dichte zwischen
der des Nutz-
und Schadstoffes
liegt
Sortierung Herd
durch Setzen
im Schwer-
kraftfeld
Sortierung in Sortierung im Gerinne
Rinnen stationr str-
menden Fluid
Sortierung Sortierung auf Aquamator
auf Herden gleichsinnig
bewegten
Herden
Sortierung auf Setzmaschine
schwingenden
Herden
Klauben manuelles Tren- Klaubeband
nen nach best.
Merkmalen des
Aufgabegutes
optisch- Sortierung Sortierung Druckluftejektor
mechanisch bei Abwurf nach Farbun-
von Frder- terschieden
band
Ziel der Sortierung ist es, ein disperses Aufgabegut, das Partikel mit
verschiedenen stofflichen Merkmalen enthlt, apparativ so zu trennen, dass
366 6. Aufbereitung von Kies und Sand
6.2.5.1 Dichtesortierung
Mittels der Dichtesortierung erfolgt das Abscheiden organischer Substan-
zen, abschlmmbarer Bestandteile oder sonstigen Leichtgutes sowie von
alkalireaktivem Flint oder Opal, ggf. auch Pyrit.
Bei der Sortierung nach der Dichte wird das aus verschiedenen Stoffen
unterschiedlicher Dichte bestehende Aufgabegut getrennt, u.zw. im Zuge
einer
Schwimm-Sink-Sortierung,
Sortierung durch Setzen auf festen Herden,
Sortierung in Rinnen und auf Herden.
Das Aufgabegut wird dabei einem Trennmedium, d.h. der Trbe, aufge-
geben, deren Dichte zwischen derjenigen der zu unterscheidenden stoffli-
chen Teilgter liegt. Das leichtere Material schwimmt, das schwerere sinkt
ab. Die Schwertrbe besteht aus einem Fluid mit Ferrosilizium und
Magnetit. Die Schwerstoffe knnen relativ leicht wieder rckgewonnen
werden. Es werden Dichten von = 3,2 bis 3,4 kg/cm erreicht.
Fr die Kies- und die Sandfraktion werden bei der Dichtesortierung un-
terschiedliche Apparate verwendet, weswegen vor einer Dichtesortierung
die Trennung von Kies und Sand vorzunehmen ist.
Fr die Dichtesortierung der Kiesfraktion werden folgende Apparate
eingesetzt:
Setzmaschinen,
Aquamatoren (Abb. 6-19).
Zur Dichtesortierung der Sandfraktion werden die folgenden Apparate
verwendet:
Hydrobandabscheider,
6.2. Anlagenausrstungen 367
Wirbelschichtsortierer,
Sortierspirale.
6.2.6 Waschen
Unter dem Begriff der Wsche (Lutern) versteht man eine selektive
Trennung, bei der Agglomerate zerstrt und berzge von abschlmmba-
ren Bestandteilen aufgelst werden. Es handelt sich also um die Dispergie-
rung der Feinststoffe im Wasser.
Im Zuge des Waschens des Rohstoffes findet auch eine Dichtesortierung
statt. Durch Wlzen und Reiben wird das zu waschende Gut einer Scher-
beanspruchung unterzogen. Bei karbonatisiertem Material beispielsweise
mssen u.U. dazu noch Schlag- und/oder Schneidkrfte aufgebracht wer-
den.
Wenn der Massenanteil der abschlmmbaren Bestandteile bestimmte
Grenzwerte nicht bersteigt, knnen Aquamatoren neben der Dichtesortie-
rung auch zur Wsche eingesetzt werden.
Wenn Ton in Form fester Agglomerate vorliegt, kann es notwendig sein,
diese vor der eigentlichen Wsche mittels beweglicher Roste, eines sog.
Tongrinders, zunchst zu zerkleinern.
Das Waschen findet nach der Klassierung in die Fraktionen Kies mit der
Korngre 2/x und Sand mit der Korngre 0/2 statt. Die einfachste An-
wendung der Wsche ist die Siebbebrausung (Abb. 6-20).
Es sind folgende Ausrstungen und Maschinen zu unterscheiden:
Fr die Kiesfraktion 2/x
Schwertwsche,
Trommelwsche,
Vibrationsschwingwsche mit Besprhung,
Aquamator,
Paddelwaschmaschine,
Waschpulsator.
Fr die Sandfraktion 0/2:
Sandschnecke,
Trommelwsche,
Trogwsche.
Das auszuwhlende Waschprinzip wird im Wesentlichen bestimmt
durch die
Menge der Verunreinigung und Art der Agglomeration,
Kornform und Korngrenverteilung von Nutz- und Schadstoff,
Gre und Festigkeit der Agglomeration.
6.2. Anlagenausrstungen 369
6.2.6.1 Schwertwsche
Schwertwschen, gebaut als Einwellen- oder Doppelwellenschwertw-
scher (Abb. 6-21), eignen sich besonders zur Deglomeration bindiger und
insbesondere verfestigter rolliger Bestandteile im Aufgabegut. Die Korn-
gre des Aufgabegutes ist auf ca. 70 mm begrenzt. Der Feinanteil < 4 mm
sollte 20 % nicht bersteigen. Ein hherer Anteil wrde den Verschlei
insbesondere an den Schwertern erheblich erhhen und den Erfolg des
Waschvorgangs negativ beeinflussen.
6.2.6.2 Trommelwsche
Trommelwschen eignen sich besonders zum Auswaschen von Leichtbe-
standteilen wie Torf oder Holz. Der Wasserbedarf betrgt zwischen 1-
2 m/h bei Durchstzen von bis zu 120 m/h.
6.2.7 Klauben
6.2.8 Lsen
Unter Lsen versteht man die Verteilung eines festen Stoffes in einer Fls-
sigkeit. Voraussetzung fr das Lsen ist die Lslichkeit des Feststoffs in
der Flssigkeit. Bei der Aufbereitung von Kies und Sand werden im Roh-
kies enthaltene wasserlsliche Stoffe wie Halogenide (z.B. Chloride) und
Nitrate bei der nassen Siebung, der Stromklassierung, der Dichtesortierung
und der Wsche aus dem Rohkies gelst. Die gelsten Salze werden mit
dem Abwasser der jeweiligen Prozessstufe der Wasseraufbereitung zuge-
fhrt.
Fr das Lsen als Prozessstufe werden bei der Aufbereitung somit keine
speziellen Apparate verwendet.
6.3.1 Feinsandrckgewinnung
Abb. 6-22 Sandfang mit integriertem Schpfrad zur Entwsserung von Sand 0/1
6.3. Weitere Aufbereitungsprozesse 371
6.3.2 Entwsserung
Das Trennen von Feststoff und Flssigkeit von bei Gewinnung und Fr-
derung anfallendem Wasser erfolgt beim Abbau von Kies und Sand als
Vorentwsserung meist auerhalb der eigentlichen Aufbereitungsanlage
durch Schpfrad (Abb. 6-23) oder Entwsserungssieb.
Eine Nachentwsserung des Rohstoffes erfolgt auf der Vorhalde bzw.
der Produkte im Silo bzw. auf den Produkthalden.
Bei dieser Art der Vor- und Nachentwsserung handelt es sich um eine
Schwerkraftentwsserung.
Der gewonnene Kiessand muss einerseits per Band frderbar werden
und sollte deswegen Wassergehalte von mehr als 15 Ma.-% nicht enthal-
ten. Andererseits bedeutet der Transport von Wasser hohe Kosten, die zu
vermeiden sind.
372 6. Aufbereitung von Kies und Sand
Die Entwsserung findet bei der Aufbereitung von Kies und Sand durch
Sedimentieren oder Filtrieren statt. Beim Sedimentieren erfolgt die Ent-
wsserung unter Ausnutzung von Schwer- oder Zentrifugalkraft, beim Filt-
rieren von Schwer-, Druck- oder Zentrifugalkraft.
Tabelle 6-6 Entwsserungsverfahren
Sedimentation Filtration
Schwer- Zentrifu- Schwerkraft Druck/Vakuum Zentrifu-
kraft galkraft galkraft
Natrlich Halde, Sandfilter
Silo
Apparativ Eindicker Zentrifuge, Schpfrad, Kammer- Filter-
Hydro- Entwsserungs- fiterpresse, zentrifu-
zyklon sieb, Entwsse- Siebbandpresse ge
rungsrinne,
Schrgklrer
Das bei der Entwsserung anfallende Wasser wird in den meisten Fllen
der Prozesswasseraufbereitung zugefhrt, um so eine minimale Menge an
Frischwasser fr den Betrieb der Anlage einsetzen zu mssen und zulssi-
ge Feststoffgehalte im Abwasser nicht zu berschreiten.
6.3.3 Magnetabscheidung
6.3.4 Zerkleinerung
Abb. 6-30 Prinzipskizzen von Backen- und Kegelbrecher nach Schubert 201
(a: Kniehebelbrecher, b: Kurbelschwingenbrecher, c: Steilkegelbrecher d: Flachke-
gelbrecher)
6.4.1.1 Prozessplanung
Ausgangspunkt bilden die Daten zu dem gegebenen Rohstoff und dem ge-
forderten Produktprogramm (auf Flexibilittsprobleme, die sich mit Ver-
nderungen der Rohstoffbeschaffenheit whrend des Abbaus und variablen
Produktprogramm ergeben knnen, wird spter noch eingegangen).
Bei der Prozessplanung ist die Prozessstruktur mit den einzusetzenden
Prozessarten (Klassierung, Sortierung, Zerkleinerung, Flssigkeitsab-
trennung) und deren Realisierungsvarianten (z.B. Siebklassierung, Strom-
klassierung) zu bestimmen. Dies erfolgt schrittweise ausgehend vom Roh-
stoffstrom hinfhrend zu den Produktstrmen in einem aufbauenden Ver-
fahren, sodass fr jeden aktuell betrachteten Prozessstrom ein oder
mehrere Prozessvorschlge fr dessen weitere Behandlung erarbeitet wer-
den.
In Abb. 6-31 ist das Vorgehen mit den verwendeten Regeln und Model-
len sowie den Stamm- und Projektdaten veranschaulicht. Die in der mittle-
382 6. Aufbereitung von Kies und Sand
Dichtesortierung,
Luterung und
Entwsserung
zur Verfgung gestellt sind. Mit Teilmodellen knnen dabei im Bedarfsfall
auch die o. a. Begleitstoffe beschrieben werden.
Die Verwaltung der auf die vorbeschriebene Weise erzeugten Prozess-
variante ist durch eine entsprechende Datei im Rahmen der Projektdaten
sichergestellt.
6.4.1.2 Anlagenplanung
Die Auswahl der Aufbereitungsausrstungen (aus der 50 Ausrstungen
umfassenden Datenbank) und damit der schrittweise Aufbau der gesamten
Anlagen erfolgt auf der Basis der erzeugten Prozessvarianten. Dabei wer-
den auch Ausrstungsalternativen fr jede Prozessvariante bercksichtigt.
Die Vorgehensweise bei der Anlagenplanung ist in Abb. 6-32 darge-
stellt, wobei in Bezug zu den Planungsschritten die Stamm- und Projektda-
ten sowie die anzuwendenden Regeln, Modelle und Algorithmen ausge-
wiesen sind.
FU = 0 (6-12)
m
und fr die brigen Teilmassenstrme
F =m
A (6-13)
m
386 6. Aufbereitung von Kies und Sand
dT Trennkorndurchmesser
a Bypass in das Grobgut
Steigung der Trennfunktion (Trennschrfe).
Fr die Simulation werden folgende Werte verwendet:
Trennschnitt dT = 0,125 mm,
Bypass a = 0,01,
Trennschrfe = 4.
Teilmodell fr Agglomerate aus Feinanteilen (in drei Partikelgren):
(6-15)
0 wenn d T d Partikel,o
Tf / m / g (d) = 1 wenn d T d Partikel,u
d Partikel,o d T wenn d
Partikel, u < d T < d Partikel,o
d d
Partikel , o Partikel , u
mit
Tf / m / g (d) Trennfunktion feiner (f), mittlerer (m) und grober Partikel
dT Trennkorndurchmesser
dPartikel, u unterer Grenzkorndurchmesser der Partikelgrenfraktion
dPartikel, o oberer Grenzkorndurchmesser der Partikelgrenfraktion und
Fraktion
fein mittel Grob
dPartikel, u [mm] 0 2 8
dPartikel, o [mm] 2 8 X
6.4. Prozess- und Anlagenplanung 387
x R,j
wenn d T < 2mm
j=10
0
mit
( )
T dj Trennfunktion
dj mittlerer Korndurchmesser der Fraktion j
dT Trennkorndurchmesser
x R, j Massenanteil in Fraktion j .
Teilmodell fr feste Begleitstoffe:
(6-17)
0 wenn d j < d T
Tf / m / g ( d j ) =
1 wenn d j d T
mit
( )
T dj Trennfunktion
dj mittlerer Korndurchmesser der Fraktion j
dT Trennkorndurchmesser.
bzw.
23
xj (6-20)
3
A AM = f d 10 mit d 0 = 0
j =1 j
mit
f=6 Formfaktor nach Schubert
Sphrizitt
xj Wertstoffmassenanteil in Fraktion j.
Dazu wird fr die Sphrizitt von Kies und Sand der Wert = 1,2 und
fr die Schttdichte der Wert s = 1,7 g/cm verwendet 55.
Der Anteil des Wassers im Grobgut betrgt:
GW = A GM w m (6-21)
m R
mit
m GW oberflchenhaftendes Wasser
w Benetzbarkeit
mR Wertstoffmassenstrom.
Fr die Benetzbarkeit w als Ma der spezifischen partikeloberflchen-
haftenden Wassermenge wird fr Kies 0,1 kg/m und fr Sand 0,12 kg/m
verwendet 212.
Teilmodell fr nicht oberflchenhaftendes Wasser und wasserlsliche
Begleitstoffe:
( )
T dj =0 (6-22)
in Fraktion k [mm]
[mm] 63 / 90 56 /63 45 / 56 31,5 / 45 22,4 / 31,5 16 / 22,4
> 90 - - - - - -
63 / 90 - - - - - -
56 /63 - - - - - -
45 / 56 - - - - - -
31,5 / 45 6,0 5,0 5,0 1,0 - -
22,4 / 31,5 8,0 7,0 6,0 4,0 1,0 -
16 / 22,4 9,0 7,0 7,0 5,0 4,0 1,0
11,2 / 16 10,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0
8 / 11,2 12,0 10,0 8,0 7,0 8,0 6,0
5,6 / 8 13,0 11,0 9,0 8,0 9,0 8,0
in Fraktion j [mm]
mit
T dj( ) Trennfunktion fr Korngrenfraktion j
dj mittlerer Korndurchmesser der Fraktion j
dT Trennkorndurchmesser
Steigung der Trennfunktion (Trennschrfe).
Fr die Shortcut-Simulation werden folgende konstante Werte verwen-
det:
Trennschnitt dT = 0,125 mm,
Trennschrfe = 3.
mit
392 6. Aufbereitung von Kies und Sand
AW , Ob
m oberflchenhaftendes Wasser
A AM Oberflche des Aufgabegutes
w Benetzbarkeit
mR Wertstoffmassenstrom.
Fr die Benetzbarkeit w als Ma der spezifischen partikeloberflchen-
haftenden Wassermenge wird fr Kies 0,1 kg/m und fr Sand 0,12 kg/m
verwendet.
Somit besteht das Feingut der Entwsserung ausschlielich aus dem
nicht oberflchengebundenen Wasser
F =m
FW = m
AW m
AW , Ob (6-25)
m
Die Modellierung und die Simulation als Auswertung der Modelle zur
Gewinnung der o.g. Daten kann im Rahmen der praktischen Ingenieurt-
tigkeit prinzipiell durch die Verwendung von rechnergesttzten Modellie-
rungs- und Simulationssystemen, sog. Flieschemasimulations-Systemen,
sehr effektiv gestaltet werden. Fr verfahrenstechnische Prozesse und An-
lagen mit fluiden Medien werden solche Systeme bereits seit mehreren
Jahrzehnten industriell erfolgreich eingesetzt. Fr verfahrenstechnische
Prozesse und Anlagen mit Feststoffen steht erst seit kurzer Zeit ein ver-
gleichsweise leistungsfhiges System SolidSim zur Verfgung 214, 215.
Mit Hilfe dieses Systems knnen folgende Aufgaben wahrgenommen
werden:
Auswahl und Parametrierung der Modelle fr die Ausrstungen,
Kopplung der Ausrstungsmodelle zum Anlagenmodell,
Eingabe aller Daten der Aufgabenstellung,
Festlegung der gewnschten Ergebnisdaten,
Durchfhrung der Simulationsrechnungen.
Die Anwendung des Systems wird durch zweckmig gestaltete Be-
dienoberflchen mit der Darstellung von numerischen und graphischen In-
formationen zu Prozessen, und Anlagen untersttzt.
Die Effektivitt dieses Systems ermglicht es, in der Entwurfsphase
auch eine grere Anzahl von Anlagenvarianten zu berechnen, um gnsti-
ge Lsungen fr die Ausrstungsauswahl und Wahl der Ausrstungspara-
meter und fr die Wahl der Verschaltung zu finden sowie die Analyse des
Einflusses unterschiedlicher Rohstoffbeschaffenheit, der Vernderung der
Produktspezifikationen und weiterer Einflussgren vorzunehmen.
Mit diesen Funktionalitten kann das System auch sehr nutzbringend fr
die Optimierung des Betriebes bestehender Anlagen eingesetzt werden, um
z.B. Vernderungen auf der Rohstoff- oder Produktseite bestmglich
Rechnung zu tragen.
In Abb. 6-34 ist der Aufbau des SolidSim-Systems dargestellt. Die
Hauptkomponenten des Systems sind die Simulationsumgebung (Simula-
tion Environment), das Stromobjekt (Material Stream Object) und die Pro-
zess- und Ausrstungsmodelle (Unit Models).
394 6. Aufbereitung von Kies und Sand
Das Stromobjekt gem Abb. 6-35 bietet die Struktur fr die Darstel-
lung der Eigenschaften der Materialstrme. Dabei sind folgende Mglich-
keiten gegeben:
Kennzeichnung des Gesamtstromes mit globalen Parametern, wie Ge-
samtmassenstrom, Temperatur, Druck u.a..
Unterscheidung von unterschiedlichen Phasenstrmen, z.B. von Fls-
sigkeit und Feststoff innerhalb des Gesamtstromes.
Beschreibung der festen Phase mit verteilten und hierarchisch von ein-
ander abhngigen Feststoffattributen, z.B. mit der Partikelgrenvertei-
lung und variabler stofflicher Zusammensetzung in den unterschiedli-
chen Partikelgrenbereichen.
Beschreibung der fluiden Phase mit konzentrierten Gren, z.B. der
Zusammensetzung.
Hiermit kann allen in der Kies- und Sandindustrie auftretenden Erfor-
dernissen der Stoffcharakterisierung Rechnung getragen werden. Insbe-
sondere ist es mglich, neben den eigentlichen Wertstoffen auch auftreten-
de Begleit- bzw. Schadstoffe differenziert zu erfassen.
Als fluide Phase kann z.B. Wasser bercksichtigt werden, sodass auch
die Mglichkeit besteht Waschwasserkreislufe, im Bedarfsfall auch unter
Einschluss der Wasseraufbereitung, in ihrer Kopplung mit dem eigentli-
chen Aufbereitungsprozess zu behandeln.
Prozess- und Ausrstungsmodelle sind in einer Modellbibliothek zu-
sammengefasst, die stndig erweitert wird, und zwar sowohl hinsichtlich
der Art der Units als auch hinsichtlich unterschiedlicher Modellversionen
fr die einzelnen Units.
Fr die Kies- und Sandindustrie sind dabei vor allem folgende Prozess-
gruppen von Interesse:
Siebklassierung,
Stromklassierung,
Sortierung,
Sedimentation,
Filtration,
Entwsserung mit Sieben u. Schpfrdern,
Wsche/Luterung,
Zerkleinerung.
Durch eine geeignete softwaremige Lsung ist gewhrleistet, dass je-
der Anwender des Systems auch eigene Modelle in recht einfacher Weise
implementieren kann.
396 6. Aufbereitung von Kies und Sand
Ziel der Bewertung einer Lagersttte ist die Feststellung von deren Ver-
kehrswert. Dieser entsteht durch den Wunsch eines Subjektes das Objekt
in Besitz zu nehmen 218. Der zunchst subjektive Wert ist zumindest im
ffentlich-rechtlichen Bereich zu objektivieren, z.B. durch Vergleich mit
mehreren Marktpreisen, die fr hnliche Objekte in der Vergangenheit ge-
zahlt worden sind. Dabei ergibt sich eine Preisspanne, die erfahrungsge-
m mit ca. 20 % um den objektiven Wert schwanken kann.
Vom Wert zu unterscheiden ist der Preis, der fr ein Objekt bezahlt
wird. Andere gleichbedeutende Bezeichnungen fr den objektiven Wert
sind Verkehrswert, gemeiner Wert oder auch Marktwert. Der Preis unter-
scheidet sich oftmals vor allem durch spekulative Argumente vom objekti-
ven Wert. Ungewhnliche oder persnliche Verhltnisse sind bei der
Wertbestimmung nicht zu bercksichtigen 219. Der gemeine Wert eines
Objektes, ein Begriff des Preuischen Allgemeinen Landrechts von 1794,
ist der Nutzen, den das Objekt dem Besitzer gewhren kann.
Der Verkehrswert ist ein Begriff des Baugesetzbuches, der durch den
Preis bestimmt wird, der in dem Zeitpunkt, auf den sich die Ermittlung be-
zieht, ohne Rcksicht auf ungewhnliche oder persnliche Verhltnisse zu
erzielen wre.
Bei der Verkehrswertermittlung sind etwaige Rechte und Belastungen
an Grundstcken zu bercksichtigen, wie:
gesetzliche Beschrnkungen ffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher
Art,
grundstcksgleiche Rechte, z.B. Erbbaurecht,
beschrnkt dingliche Rechte, z.B. Nutzungsrechte, Sicherungs- und
Verwertungsrechte, Verfgungs- oder Erwerbsrechte.
Nachweis der Bauwrdigkeit erbracht ist und einem Abbau keine rechtli-
chen Hindernisse entgegenstehen.
Vor Einbeziehung der Bodenschtze in die Wertermittlung muss des-
halb immer geprft werden, ob ein zuknftiger Abbau oder eine Erweite-
rung eines bestehenden Abbaus planfestgestellt und der Abbau zugelassen
werden kann. Der Planfeststellungsbeschluss fr einen Abbau muss zum
Zeitpunkt der Bewertung jedoch nicht vorliegen.
Die Bewertung von Grundstcken mit Bodenschtzen kann auf vier ver-
schiedene Arten erfolgen 220.
7.1.3.1 Ertragswert
Der Ertragswert betrachtet den Zukunftserfolg eines Abbaus. Der sog. Zu-
kunftserfolgswert ist der auf den Bewertungsstichtag bezogene Barwert
der Netto-berschsse der Abbauttigkeit, d.h. es werden die Erlse aus
dem Produktverkauf abzglich der Kosten fr die Produktherstellung
einschl. etwaiger Rckverfllungen im Zuge von Rekultivierungen sowie
Ausgleichs- und Ersatzmanahmen gem landschaftspflegerischem Be-
gleitplan sowie sonstigen Nebenbestimmungen des Planfeststellungsbe-
schlusses ermittelt.
Fr den potentiellen Kufer handelt es dabei um den Kapitalwert der zu
bewertenden Sache, bestehend aus Planung, Erwerb und Fortfhrung.
Wie schon oben in Zusammenhang mit den Gewinnungsverlusten disku-
tiert, hngt der Ertragswert erheblich von der Lebensdauer des Standorts
ab. Der Zukunftserfolgswert U zum Zeitpunkt des Kaufbergangs berech-
net sich nach folgender Beziehung 221:
TL TL n (7-1)
t t
Ut0 = q t A i, t q
t =1 t =1 i =1
mit
Ut0 Zukunftserfolgswert zum Zeitpunkt des Kaufberganges
t Betriebsberschuss im Jahr t
TL Lebensdauer in Jahren
q-t Abzinsungsfaktor auf Basis von TL Jahren
Ai,t Investitionen i im Jahr t.
mit
J jhrlicher Betriebsberschuss
bt Rentenbarwertfaktor auf Basis von t Jahren.
Die Erfahrung zeigt, dass der Verkehrswert als Summe des so ermittel-
ten Ertragswerts der tagebaulichen Ttigkeit und des Sachwerts (Boden-
wert) niemals der Preis sein wird, zu dem der Kaufbergang erfolgt. Denn
402 7. Lagerstttenbewertung und betriebswirtschaftliche Analyse
Kufer wie Verkufer erwirtschaften bei diesem Preis gerade die Verzin-
sung der Investition bzw. die Weiterfhrung des Betriebes, ohne dass der
einen oder anderen Partei ein Vorteil aus Kauf bzw. Verkauf entsteht. Der
Kufer hat also immer das Ziel, einen geringeren Preis als den festgestell-
ten Verkehrswert zu entrichten, der Verkufer dagegen einen hheren Preis
zu erzielen.
7.1.3.2 Substanzwert
Der Substanzwert eines Tagebaubetriebes stellt die Summe der Verm-
genswerte zum Bewertungsstichtag dar. Dabei ist in die Bewertung von
abnutzbaren Vermgensanlagen und nicht abnutzbaren Vermgensgtern
zu unterscheiden. Die Summe beider Werte ergibt den Brutto-Sub-
stanzwert. Der zu ermittelnde Netto-Substanzwert ergibt sich unter Be-
rcksichtigung des Barwertes von sonstigen Zahlungsverpflichtungen des
Tagebaubetriebes
7.2 Wirtschaftlichkeitsanalyse
TL (7-4)
CK = ( t A t ) (1 + p) t + R (1 + p) TL
t =0
mit
TL wirtschaftliche Lebensdauer des Tagebaubetriebes
t Berechnungsjahr vom Beginn der Investition
t Betriebsberschuss im Jahr t
p Kalkulationszinssatz
At Anschaffungsaufwendungen im Jahr t
R Restwert der Anlage.
Endwert CE
Die Endwertmethode bestimmt das mit der Handlungsalternative zu schaf-
fende Vermgen. Im Vergleich zur Kapitalwertmethode wird der jhrlich
erwirtschaftete Betriebsberschuss auf den Endzeitpunkt aufgezinst. Bei
einem positiven Endwert ist die Investition als wirtschaftlich anzusehen.
TL (7-5)
C E = ( t A t ) (1 + p )TL t + R
t =0
Interner Zinsfu p
Der interne Zinsfu entspricht der Verzinsung des investierten Kapitals
und lsst sich berechnen, indem in Gleichung 7-5 der Kapitalwert zu 0 ge-
setzt wird. Anschlieend wird der Zinssatz p iterativ berechnet. Eine In-
vestition ist wirtschaftlich, wenn der interne Zinsfu die vom Betrieb vor-
gegebene Mindestverzinsung erreicht oder berschreitet.
TL (7-6)
0 = ( t A t ) (1 + p ) t + R (1 + p ) TL
t =0
mit
TAD dynamische Amortisationsdauer.
Annuitt CAN des Kapitalwertes
Die Annuitt des Kapitalwertes entspricht dem jhrlichem Durchschnitts-
ergebnis einer Investition. Dazu wird der Kapitalwert auf ein durchschnitt-
liches Jahresergebnis umgerechnet. Eine Investition ist wirtschaftlich,
wenn die Annuitt positiv ist.
C AN = C K
(1 + p )TL p (7-8)
(1 + p )TL 1
Spezifische Herstellkosten kH
Die spezifischen Herstellkosten entsprechen den auf die gewonnenen Mas-
sen bezogenen Kosten einer Abbaumanahme. Dieses Kriterium lsst al-
lerdings keine Rckschlsse auf die Wirtschaftlichkeit einer Investition zu,
da die durch die unterschiedlichen Gewinnungsverluste der verschiedenen
Gewinnungsgerte differierenden Erlse nicht bercksichtigt werden. In
der Praxis wird dieses wirtschaftliche Kriterium mittels eines simplen Kos-
tenvergleiches trotz dieser Kritik jedoch hufig verwendet.
TL nG (7-9)
K j, t (1 + p) t
t = 0 j =1
kH =
T L
Q
t =0
eff , t
mit
Kj,t Einzelkosten
nG Anzahl der bercksichtigten Gerte einer Variante.
mit
Ei,t Einzelerlse im Jahr t
Ki,t Einzelkosten im Jahr t.
406 7. Lagerstttenbewertung und betriebswirtschaftliche Analyse
Nachfolgend werden die Kosten und Erlse dargestellt und erlutert, die
in der Wirtschaftlichkeitsanalyse bercksichtigt werden.
Der Anschaffungspreis eines Gertes kann sich u.U. aus den Einzelprei-
sen mehrerer Teilsysteme zusammensetzen. So berechnet sich der An-
schaffungspreis, z.B. eines Hydraulikbaggers, aus dem Preis fr das Rau-
pen- oder Reifenfahrwerk sowie fr den Hydraulikbaggeraufsatz.
Eine Vorkalkulation der Investitionssumme kann aufgrund der Einzel-
investitionssummen erfolgen. Im einfachsten Lsungsansatz wird die
Summe der Einzelinvestitionen I mit einem pauschalen Zuschlagsfaktor
multipliziert.
(7-11)
I= A i
i
Ersatzinvestitionen
Nach Ablauf der jeweiligen Gertevorhaltezeit ist eine Ersatzanschaffung
der Gewinnungs-, Frder- oder Voraufbereitungsgerte erforderlich. Die
Vorhaltezeit der einzelnen Gerte entspricht der Zeit, die ein Gert in Ab-
hngigkeit der Betriebsstunden einsetzbar ist, und ist wie der Anschaf-
fungspreis in den standardisierten technisch- wirtschaftlichen Tabellen-
werken aufgefhrt. Oftmals werden in der Bauindustrie die Gerte deutlich
lnger als die dort ausgewiesene Vorhaltezeit betrieben. Dies fhrt jedoch
zu einem deutlichen Anstieg der Reparatur- und Instandhaltungskosten, die
in der Summe hufig den Ersatzinvestitionen entsprechen 226.
Restwert
Um Gerte mit unterschiedlichen Vorhaltezeiten miteinander vergleichen
zu knnen, wird am Ende des Berechnungszeitraums der Restwert bzw.
Liquidationserls der jeweiligen Gerte bercksichtigt.
Flchenerwerb
Fr den Kauf von Neu- oder Erweiterungsflchen ist in Abhngigkeit der
Rohstoffmenge und -qualitt ein Kaufpreis zu entrichten.
Erkundungskosten
Die Erkundungskosten werden im Vorfeld des Abbauvorhabens fllig und
sind abhngig vom Umfang und der Art der Untersuchungen.
Genehmigungskosten
Fr unverritzte Abbauflchen fallen Kosten fr das Genehmigungsverfah-
ren an. Diese Kosten werden analog zu den Erkundungskosten im Vorfeld
eines Abbauvorhabens fllig.
Rekultivierungskosten
Die Kosten der in den Genehmigungsauflagen vorgeschriebenen Rekulti-
vierungsmanahmen am Ende des Abbauvorhabens oder bei Abschluss ei-
nes Teilvorkommens werden den Gesamtkosten hinzugerechnet.
7.2. Wirtschaftlichkeitsanalyse 409
Energiekosten
Die Energiekosten setzen sich aus Brennstoff- und Stromkosten zusam-
men. Die Energiekosten werden in Abhngigkeit von der Antriebsart und
dem durch die Dimensionierung ermittelten Leistungsbedarf berechnet.
Beim elektrischen Antrieb ist zum Arbeitspreis fr die entnommene
Strommenge i.d.R. ein pauschaler Grundpreis in Abhngigkeit von der in-
stallierten maximalen Leistung zu entrichten.
Den Energiekosten werden die Kosten fr Schmierstoffe pauschal zuge-
schlagen. Der Zuschlag variiert in Abhngigkeit von der Art des Gewin-
nungsgertes zwischen 5 % (z.B. Greiferbagger) und 15 % (z.B. Eimerket-
tenbagger) der Energiekosten.
Personalkosten
Die jeweils notwendige Anzahl Arbeitskrfte werden in Abhngigkeit von
Gerteanzahl, -gre und -typ ermittelt. Die Lohnkosten einschl. der Lohn-
nebenkosten basieren auf einer Mittellohnkalkulation der jeweils erforder-
lichen Besatzung einschl. des rtlichen Aufsichtspersonals (Schacht-
meister, Polier, Schichtleiter).
Weiter sind hier die Gehalts- und Gehaltsnebenkosten fr die Betriebs-
stellenleitung einzurechnen.
Rohstoffkosten (Frderzins)
Die Rohstoffkosten sind an die Grundstckseigentmer und/oder die
Bergbehrde zu entrichtende mengenabhngige Kosten fr die Entnahme-
410 7. Lagerstttenbewertung und betriebswirtschaftliche Analyse
erlaubnis von Rohstoffen, falls diese nicht bereits durch den Flchener-
werb (Bergwerkseigentum) abgegolten wurden.
Des Weiteren sind Kosten durch Abgaben/Gebhren, z.B. fr Wasser-
entnahme und -einleitung zu bercksichtigen.
Hilfsmittelkosten
Zu den Hilfsmittelkosten zhlen smtliche Kosten an Verbrauchsmitteln,
die zustzlich zu den vorstehend aufgefhrten Kosten zu entrichten sind
einschlielich ggf. Flockungsmittel fr die Wasseraufbereitung..
Kosten fr Versicherung
Zu den Kosten fr Versicherung zhlen u.A.:
Gerteversicherung (Maschinenbruch, Totalverlust),
Gewsserschdenversicherung (z.B. auslaufendes l),
Haftpflichtversicherung (Schden Dritter).
Geschftskosten, Wagnis und Gewinn
Zu den Geschftskosten gehren Kosten fr die allgemeine Verwaltung,
Wagnis und Gewinn sowie Rcklagen fr unvorhersehbare Kosten. Diese
Kosten werden als Zuschlag auf die Summe von fixen und variablen Kos-
ten angesetzt. Der Zuschlag betrgt i.d.R. zwischen 8 % - 15 % der variab-
len und fixen Herstellkosten.
Nach Summierung der Herstellkosten mit dem Zuschlag fr Geschfts-
kosten erhlt man die Selbstkosten des Gewinnungsbetriebes.
7.2.3 Erlse
Der Verlauf der Kosten und Erlse wird zur rechnergesttzten Realisa-
tion in jhrliche Zahlungsstrme unterteilt. Abb. 7-2 zeigt beispielhaft die
errechnete Ergebnisreihe einer Abbauanlage mit einer Laufzeit von 35 Jah-
ren.
7.4.1 Einleitung
teral nicht weit aushaltende Bnder aus Schluff und Ton eingeschaltet sein.
Dies tritt auch in metermchtiger Wechsellagerung auf, in der Schluff und
Ton gegenber dem Sand dominieren. Im Liegenden der drenthezeitlichen
Sande kommen Quarzsande des hheren Pliozns und tieferen Pleistozns
bereichsweise auch oberflchennah vor. hnlich den drenthezeitlichen
Sanden weisen sie ein breites Kornspektrum auf, mit hohem Anteil von
Fein- bis Mittelsand. Die Verwendungsmglichkeiten sind dementspre-
chend vergleichbar.
Qualittsmindernd wirken Verunreinigungen aus Holz- und Braunkoh-
lepartikeln, wie sie lt. Auskunft des Betreibers auch im bestehenden Kies-
werk auftreten. Die Gesamtmchtigkeit der Sande variiert zwischen eini-
gen Metern und wenigen Zehnermetern.
7.4.2.2 Mengenabschtzung
Die Mengenabschtzung der gewinn- und nutzbaren Sandvorrte im Er-
weiterungsfeld erfolgt auf Grundlage von Kartenmaterial sowie der Ergeb-
nisse der Bohrungen.
Hinsichtlich der Abbaugrenzen und Sollbschungsneigungen werden
folgende Vorgaben bercksichtigt:
Zum Fahrbahnrand der Kreisstrae muss ein Sicherheitsabstand von
30 m eingehalten werden, Zu den sonstigen Grenzen ein Abstand von
10 m. Somit ergibt sich eine Abbauflche von 21,3 ha.
Im vorliegenden Untersuchungsbericht wird fr den Bereich des Tro-
ckenabbaus eine Sollbschungsneigung von H:L=1:2 als standsicher
vorgegeben. Der mittlere Grundwasserspiegel liegt nach Angaben des
Betreibers bei ca. 3 m unter Gelnde, entspr. ca. 7,5 m NN.
Fr den Bereich des Nassabbaus werden abweichend zum Untersu-
chungsbericht Sollbschungsneigungen der Unterwasserbschungen
von H:L=1:3 angesetzt. Die im Untersuchungsbericht empfohlene
Sollbschungsneigung von H:L=1:2,5 wird gem DIN fr stehende
Gewsser als standsicher angesehen. Fr Sandbden mit erhhtem Ver-
flssigungspotential, so wie sie in Nordwestdeutschland weit verbreitet
sind, besteht aber ein hheres Risiko von Bschungsrutschungen, ins-
besondere bei Baggerseen, in denen, wie auch hier geplant, mit Saug-
bagger hereingewonnen werden soll.
Die Hhe der Abbaubasis soll nach Angaben des Abbautreibenden bei
maximal ca. 30 m u. Gelnde entspr. ca. -19,5 m NN liegen. Nur im
nordstlichen Feldesteil wird der Abbau durch das Liegende begrenzt.
Hier steigt die Abbaubasis auf -14,5 m NN an.
Die berechneten Mchtigkeiten schwanken zwischen 25 m im Nord-
osten und 30 m im Sdwesten des Feldes. Die Menge an nicht verwertba-
ren Feinbestandteilen < 63 m aus den Zwischenmitteln wird pauschal in
Hhe von 5 % des Gesamtvolumens veranschlagt. Dies entspricht in etwa
dem Gehalt an Schluff und Ton ber die gesamte erbohrte Mchtigkeit.
Weiterhin wird davon ausgegangen, dass gertebedingte Gewinnungsver-
luste in Hhe von ca. 0,5 m auftreten.
Damit ergeben sich die in Tabelle 7-1 aufgelisteten Volumina. In der
Erweiterungsflche der zu bewertenden Quarzsandlagersttte stehen ge-
winn- und nutzbare Vorrte in Hhe von ca. 3,87 Mio. m, entsprechend
ca. 7,16 Mio. t an.
418 7. Lagerstttenbewertung und betriebswirtschaftliche Analyse
Einheit Gesamt
Flche Erweiterungsfeld ha 25,2
Abbauflche ha 21,3
geologische Vorrte an Sand m 7.870.000
./. Bestandteile < 63 m in Hhe von 5 % des Gesamtvolumens m 393.500
./. Abraum m 129.000
./. genehmigungsrechtliche Abbauverluste in Bschungen und
Bermen m 3.371.000
Bergmnnisch gewinnbare Vorrte m 3.976.500
./. gertebedingte shlige Gewinnungsverluste (pauschal 0,5 m
bei Verwendung eines Saugbaggers) m 106.500
Gewinn- und nutzbare Vorrte m 3.870.000
aufgehaldete Vorrte
(Materialdichte in situ 1,85 t/m) t 7.159.500
7.4.3 Gewinnungstechnik
Summe 355.000
7.4.4 Aufbereitungstechnik
Bei der Aufbereitung des anstehenden Sandes wird eine Fallstudie mit 3
Szenarien angestellt:
Produktion von Bausanden,
Produktion von feuchten Quarzsanden geringer Gte,
Produktion von trockenen Quarzsanden hchster Gte.
Nachfolgend werden die jeweiligen Anlagen kurz beschrieben und de-
ren Investitionssummen und Herstellkosten abgeschtzt.
Herstellkosten
Neuinvestition Aufbereitungsanlage
Produktion [/t]
50.000 t/a 9,28
Herstellkosten
Neuinvestition Aufbereitungsanlage
Produktion [/t]
50.000 t/a 22,57
7.4.6 Ergebnis
Produktion [t/a]
Tabelle 7-10 Selbstkosten Bausand durch Dritte /t (bei Einsatz von Neugerten)
Produktion [t/a]
Betreiber. Daher wird der Vertrieb von Bausand Dritter nicht weiter bei
der Ermittlung des angemessenen Frderzinses herangezogen.
Die Tabellen zeigen, dass die spezifischen Selbstkosten mit zunehmen-
der Produktion deutlich sinken. Die Hhe der Produktion sollte unter Be-
rcksichtigung einer angemessenen Laufzeit des Abbaus erfolgen, der im
vorliegenden Fall idealerweise bei 400.000 t/a bei ca. 20 Jahren liegen
knnte.
Produktion [t/a]
Produktion [t/a]
Die Verladung wird zudem blicherweise mit Siloanlagen und fest in-
stallierten Waagen vorgenommen, so dass die Herstellkosten fr den Ver-
trieb ebenfalls steigen.
Bei einer Erlssituation von qualitativ hochwertigen trockenem Quarz-
sand von ca. 13,00 /t ist ein positiver Deckungsbeitrag erst ab einer Pro-
duktion von > 130.000 t/a zu erwarten.
Abb. 7-4 Verkehrswert bei Produktion von Bausand sowie nassem und trockenem
Quarzsand in Abhngigkeit von der Jahresleistung
Basierend auf den o.a. Anstzen ergibt sich in Abhngigkeit der jhrli-
chen Produktion der in Abb. 7-4 dargestellte Verkehrswert, bestehend aus
dem Barwert von Ertrags- und Sachwert.
Es zeigt sich, dass sich ab einer Bausandproduktion (grne Linie) von
50.000 t/a ein positiver Barwert ergibt. Das ist die Mindestproduktion, um
unter den gegebenen Verhltnissen Wirtschaftlichkeit zu erreichen.
Bei der trockenen Quarzsandproduktion ist dies erst ab ca. 130.000 t/a
der Fall. Allerdings ist die Steigung der Barwertfunktion aufgrund des h-
heren Erlses grer als beim Bausand, so dass sich ab einer Produktion
von rd. 170.000 t/a trockenem Quarzsand ein hherer Barwert einstellt.
Die Produktion nassen Quarzsandes erzielt aufgrund des relativ gerin-
gen Erlses bei keiner Produktionsvariante einen hheren Barwert als bei
Produktion von Bausand.
Oben wurde ausgefhrt, dass der Kufer mehr bezahlen muss als den
Verkehrswert. Eine 33 %ige Beteilung des Verkufers am Verkehrswert
unterstellt, ergibt sich die in Abb. 7-5 dargestellte Frderzinssituation.
428 7. Lagerstttenbewertung und betriebswirtschaftliche Analyse
[1]
Verkndet als Art. 1 G zur Neuregelung des Naturschutzes und der
Landschaftspflege und zur Anpassung anderer Rechtsvorschriften
430 8. Anhang
1. Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der
natrlichen Lebensrume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen
(ABl. EG Nr. L 206 S. 7),
2. Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 ber die Erhaltung
der wildlebenden Vogelarten (ABl. EG Nr. L 103 S. 1),
3. Richtlinie 83/129/EWG des Rates vom 28. Mrz 1983 betreffend die
Einfuhr in die Mitgliedstaaten von Fellen bestimmter Jungrobben und
Waren daraus (ABl. EG Nr. L 91 S. 30),
4. Richtlinie 1999/22/EG des Rates vom 29. Mrz 1999 ber die Haltung
von Wildtieren in Zoos (ABl. EG Nr. L 94 S. 24).
[2]
Zum BNatSchG haben die Lnder folgende Vorschriften erlassen:
Baden-Wrttemberg: NaturschutzG v. 13. 12. 2005 (GBl. S. 745, ber.
2006 S. 319)
Bayern: Bayerisches NaturschutzG idF der Bek. v. 23. 12. 2005 (GVBl
2006 S. 2)
Berlin: Berliner NaturschutzG idF der Bek. v. 28. 10. 2003 (GVBl. S.
554)
Brandenburg: Brandenburgisches NaturschutzG idF der Bek. v. 26. 5.
2004 (GVBl. I S. 350), zuletzt gend. durch G v. 28. 6. 2006 (GVBl. I S.
74)
Bremen: Bremisches NaturschutzG idF der Bek. v. 19. 4. 2006
(Brem.GBl. S. 211), zuletzt gend. durch G v. 21. 11. 2006 (Brem.GBl. S.
467)
Hamburg: Hamburgisches NaturschutzG idF der Bek. v. 7. 8. 2001
(HmbGVBl. S. 281), zuletzt gend. durch G v. 3. 4. 2007 (HmbGVBl. S.
119)
Hessen: Hessisches NaturschutzG v. 4. 12. 2006 (GVBl. I S. 619)
Mecklenburg-Vorpommern: LandesnaturschutzG idF der Bek. v. 22. 10.
2002 (GVOBl. M-V 2003 S. 1), zuletzt gend. durch G v. 14. 7. 2006
(GVOBl. M-V S. 560)
Niedersachsen: Niederschsisches NaturschutzG v. 11. 4. 1994 (Nds.
GVBl. S. 155, ber. S. 267), zuletzt gend. durch G v. 23. 6. 2005 (Nds.
GVBl. S. 210)
8.1. Anhang 1: Verzeichnis der angewandten Gesetze und Vorschriften 431
3
[Amtl. Anm.:] Dieses Gesetz dient der Umsetzung der Richtlinie
2004/35/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 21. April
2004 ber Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umwelt-
schden (ABl. EU Nr. L 143 S. 56).
432 8. Anhang
1
[Amtl. Anm.:] Das Gesetz dient der Umsetzung der Richtlinie 2000/60/EG
des Europischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur
Schaffung eines Ordnungsrahmens fr Manahmen der Gemeinschaft im
Bereich der Wasserpolitik (ABl. EG Nr. L 327 S. 1).
[2]
Zum WHG haben die Lnder folgende Vorschriften erlassen:
Baden-Wrttemberg: WasserG idF der Bek. v. 20. 2. 2005 (GBl. S. 219,
ber. S. 404), zuletzt gend. durch G v. 11. 10. 2005 (GBl. S. 668)
Bayern: WasserG v. 19. 7. 1994 (GVBl S. 822), zuletzt gend. durch G v.
10. 4. 2007 (GVBl S. 271)
Berlin: WasserG idF der Bek. v. 17. 6. 2005 (GVBl. S. 357, ber. S. 223)
Brandenburg: WasserG v. 13. 7. 1994 (GVBl. I S. 302)
Bremen: WasserG idF der Bek. v. 24. 2. 2004 (Brem.GBl. S. 45), zuletzt
8.1. Anhang 1: Verzeichnis der angewandten Gesetze und Vorschriften 433
[3]
Neubekanntmachung des WHG idF der Bek. v. 12. 11. 1996 (BGBl. I
S. 1695) in der ab 21. 8. 2002 geltenden Fassung.
4
[Amtl. Anm.:] Das Gesetz dient der Umsetzung der Richtlinie
2001/42/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 27. Juni
2001 ber die Prfung der Umweltauswirkungen bestimmter Plne und
Programme (ABl. EG Nr. L 197 S. 30) sowie der Umsetzung von Artikel 3
Nr. 1 der Richtlinie 2003/35/EG des Europischen Parlaments und des Ra-
tes vom 26. Mai 2003 ber die Beteiligung der ffentlichkeit bei der Aus-
arbeitung bestimmter umweltbezogener Plne und Programme und zur
nderung der Richtlinien 85/337/EWG und 96/61/EG des Rates in Bezug
auf die ffentlichkeitsbeteiligung und den Zugang zu Gerichten (ABl. EU
Nr. L 156 S. 17).
434 8. Anhang
[1]
Verkndet als Art. 2 Bau- und RaumordnungsG 1998 v. 18. 8. 1997
(BGBl. I S. 2081); Inkrafttreten gem. Art. 11 Abs. 1 dieses G am 1. 1.
1998.
[2]
Beachte hierzu auch das VerkehrswegeplanungsbeschleunigungsG v.
16. 12. 1991 (BGBl. I S. 2174), zuletzt gend. durch G v. 9. 12. 2006
(BGBl. I S. 2833).
3
[Amtl. Anm.:] Das Gesetz dient der Umsetzung der Richtlinie
2001/42/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 27. Juni
2001 ber die Prfung der Umweltauswirkungen bestimmter Plne und
Programme (ABl. EG Nr. L 197 S. 30) sowie der Umsetzung von Artikel 3
Nr. 1 der Richtlinie 2003/35/EG des Europischen Parlaments und des Ra-
tes vom 26. Mai 2003 ber die Beteiligung der ffentlichkeit bei der Aus-
arbeitung bestimmter umweltbezogener Plne und Programme und zur
nderung der Richtlinien 85/337/EWG und 96/61/EG des Rates in Bezug
8.1. Anhang 1: Verzeichnis der angewandten Gesetze und Vorschriften 435
[1]
Verkndet als Art. 1 BodenschutzG v. 17. 3. 1998 (BGBl. I S. 502); In-
krafttreten gem. Art. 4 Satz 2 dieses G am 1. 3. 1999 mit Ausnahme von
5 Satz 1, 6, 8 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2, 13 Abs. 1 Satz 2, 20, 22
Abs. 1, 23 Abs. 2 und 25 Abs. 6 Satz 2, die gem. Art. 4 Satz 1 am
25. 3. 1998 in Kraft getreten sind.
8.1. Anhang 1: Verzeichnis der angewandten Gesetze und Vorschriften 437
[1]
Zum BImSchG wurden folgende Durchfhrungsvorschriften erlassen:
VO ber kleine und mittlere Feuerungsanlagen - 1. BImSchV idF der
Bek. v. 14. 3. 1997 (BGBl. I S. 490), zuletzt gend. durch VO v. 14. 8.
2003 (BGBl. I S. 1614)
VO zur Emissionsbegrenzung von leichtflchtigen halogenierten organi-
schen Verbindungen - 2. BImSchV v. 10. 12. 1990 (BGBl. I S. 2694),
zuletzt gend. durch VO v. 23. 12. 2004 (BGBl. I S. 3758)
VO ber den Schwefelgehalt bestimmter flssiger Kraft- oder Brennstof-
fe - 3. BImSchV v. 24. 6. 2002 (BGBl. I S. 2243)
VO ber genehmigungsbedrftige Anlagen - 4. BImSchV idF der Bek. v.
14. 3. 1997 (BGBl. I S. 504), zuletzt gend. durch G v. 15. 7. 2006
(BGBl. I S. 1619)
VO ber Immissionsschutz- und Strfallbeauftragte - 5. BImSchV v. 30.
7. 1993 (BGBl. I S. 1433), zuletzt gend. durch G v. 9. 9. 2001 (BGBl. I
S. 2331)
VO zur Auswurfbegrenzung von Holzstaub - 7. BImSchV v. 18. 12.
1975 (BGBl. I S. 3133)
VO ber das Genehmigungsverfahren - 9. BImSchV idF der Bek. v. 29.
5. 1992 (BGBl. I S. 1001), zuletzt gend. durch G v. 9. 12. 2006 (BGBl. I
S. 2819)
VO ber die Beschaffenheit und die Auszeichnung der Qualitten von
Kraftstoffen - 10. BImSchV v. 24. 6. 2004 (BGBl. I S. 1342)
VO ber Emissionserklrungen und Emissionsberichte - 11. BImSchV
idF der Bek. v. 5. 3. 2007 (BGBl. I S. 289)
Strfall-VO - 12. BImSchV idF der Bek. v. 8. 6. 2005 (BGBl. I S. 1598)
VO ber Grofeuerungs- und Gasturbinenanlagen - 13. BImSchV v. 20.
7. 2004 (BGBl. I S. 1717)
VO ber Anlagen der Landesverteidigung - 14. BImSchV v. 9. 4. 1986
(BGBl. I S. 380)
[2]
Zum BImSchG haben die Lnder folgende Vorschriften erlassen:
Baden-Wrttemberg: Immissionsschutz-ZustndigkeitsVO v. 3. 3.
2003 (GBl. S. 180), zuletzt gend. durch VO v. 16. 12. 2005 (GBl.
2006 S. 10)
Bayern: Bayerisches ImmissionsschutzG v. 8. 10. 1974 (BayRS III S.
), zuletzt gend. durch G v. 26. 7. 2005 (GVBl S. 287)
Brandenburg: LandesimmissionsschutzG idF der Bek. v. 22. 7. 1999
(GVBl. I S. 386), zuletzt gend. durch G v. 28. 6. 2006 (GVBl. I S.
74); ImmissionsschutzzustndigkeitsVO idF der Bek. v. 29. 5. 1997
(GVBl. II S. 686), zuletzt gend. durch VO v. 29. 10. 2002 (GVBl II
S. 618)
Bremen: Bremisches ImmissionsschutzG v. 26. 6. 2001 (Brem.GBl. S.
220), zuletzt gend. durch G v. 26. 4. 2005 (Brem.GBl. S. 147); VO
ber die Zustndigkeit fr die Verfolgung und Ahndung von Ord-
nungswidrigkeiten nach dem Bundes-ImmissionsschutzG v. 7. 12.
1993 (Brem.GBl. S. 407), zuletzt gend. durch Bek. v. 22. 6. 2004
(Brem.GBl. S. 313)
[3]
Neubekanntmachung des BImSchG idF der Bek. v. 14. 5. 1990 (BGBl. I
S. 880) in der ab 18. 9. 2002 geltenden Fassung.
4
[Amtl. Anm.:] Dieses Gesetz dient der Umsetzung der Richtlinie
2003/87/EG des Europischen Parlaments und des Rates vom 13. Oktober
2003 ber ein System fr den Handel mit Treibhausgasemissionszertifika-
ten in der Gemeinschaft und zur nderung der Richtlinie 96/61/EG des
Rates (ABl. EU Nr. L 275 S. 32).
5
[Amtl. Anm.:] Das Gesetz dient der Umsetzung der Richtlinie 2003/4/EG
des Europischen Parlaments und des Rates vom 28. Januar 2003 ber den
442 8. Anhang
10
[Amtl. Anm.:] Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Eu-
ropischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 ber ein Informa-
8.1. Anhang 1: Verzeichnis der angewandten Gesetze und Vorschriften 443
[1]
Neubekanntmachung des Abgrabungsgesetzes v. 21. 11. 1972 (GV.
NW. S. 372) in der ab 1. 1. 1980 geltenden Fassung.
8.2. Anhang 2: Verzeichnis der themenbezogenen DIN 445
1
--- (1999) Fachwrterbuch Bergbau Deutsch-Englisch, Englisch
Deutsch. Glckauf Verlag
2
Walther H W et al. (1999) Lagerstttenkundliches Wrterbuch der
Deutschen Sprache, GDMB Clausthal-Zellerfeld
3
Bnner Max (1998) Chronik der deutschen Kies- und Sandindustrie
wie die derer Verbnde. Bredow & Sohn, Moers
4
Lttig G (1990) Quaternary Research in View of Modern Require-
ments of Applied Geology. Striae Vol. 29, Uppsala, 15-29pp
5
Lttig G (2007) Die (neue) Rohstoffschlange. World Mining 59/2007
No.1
6
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7
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Transport und Aufbereitung. Steinbruch und Sandgrube
8
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9
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Kies. AT Jahrg 34, Heft 6
10
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33, Hefte 3 und 6
11
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12
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Vorrte von Lagersttten im Lockergestein (Sand und Kies) unter be-
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equipment for soil investigation campaigns during dredging projects.
Port technology Int., PT17-26/1
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Bionic Maritime Technologies GmbH Firmeninformation
99
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www.geoelectrical.com zu beziehen
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Northwest Geophysical Associates, Inc., Firmeninformation
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von Deponien und Altlasten. Band 3 Geophysik, Springer-Verlag, Ber-
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Orenstein&Koppel Firmeninformation. Lbeck
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Blaum v. Marnitz F (1969) Der Schwimmbagger. Springer
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Vosta LMG Firmeninformation. Lbeck
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DEME System-Entwicklung, Antwerpen
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Holcim AG (2006) Firmeninformation. Schweiz
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Wakefield A D (1989) An Introduction to the Jet Pump. Stamford
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Press Air GmbH (2006) Firmeninformation. Mnchen
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Technik in der neuen Sandaufbereitung des Kieswerkes Pinnow. Auf-
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10 SACHWORTVERZEICHNIS
A Bankhhe 246
Baugerteliste 408
Abbaufhrung 180, 182
Baugrund 4
Abbaugenehmigung 34
BD 258
Abbauscheibe 186
Becherwerk 254
Abbausystem 180
Beladeverfahren nach Klassieren
Abbauverluste 158
249
Abraum 182
Bergrecht 13, 33, 399
Abzinsungsfaktor 403
Beschftigungsgrad 192
Adhsion 78
Betriebsberschuss 407
Aeroklassieren 357
Betriebszeit 191
Agitationsbagger 204
Bewertung 400
Airliftbagger 242
Bewilligungsfeld 251
Airliftverfahren 239
Bindemittel 22
Akustische Dichtesondierung 148
BL 203
Akustische Verfahren 119
Bodenarten 73
alkalireaktiv 101
Bodenaufnahme 213
Antragskonferenz 13, 39
Bodenbildung 70
Antriebsleistung 225, 228
Bodenklassifikation 72
Arbeitspfahl 246
Bodenmanagement 181
Arbeitstiefe 242
Bodenverflssigung 86
Aufbereitung 4
Bohrung 12
Auflockerungsgrad 92
Boomer 127
Aufstromklassierer 362
Bschung 188
Ausbeutegrad 254
Bschungsbaggerung 188, 189
Ausbeutemaximierung 4
Braunkohle 72
Ausdnnung 251
Ausfallzeit 192
C
Ausgleichs- und Ersatzmanahmen
37 Cablearm-Greifer 224
Auslegerschrapper 255 Chirp-Sonar 126
Ausrichtung 181 christmas-tree winch 188
CSD 204, 245
B cut off grade 251
CWD 248
Backenbrecher 197
Baggerpumpe 213
468 10. Sachwortverzeichnis
D Fels 81
FFH-Gebiet 33
DD 204
FFH-Vertrglichkeitsprfung 34
Dichte 94
Flchenlot 121
Divisionskalkulation 25
Flachwasserzone 182
Doppelschneidrad 219
fliegefhrdet 233
dredging 15
Fliegrenze 92
Drehbohrung 111
Flgelsondierung 109
Drehfaktor 193
Flusssystem 67
Druckerhhungsstation 231
Folgenutzung 402
Druckluft 238
Frderzins 24, 399
Druckluftverfahren 238
Freifallklassierer 347
Drucksondierung 113
Freizeitnutzung 39
druckwasseraktiviert 236, 251
Fremdbetrieb 233
Druckwasseraktivierter
Grundsaugbagger 235
G
Druckwasseraktivierter Saugbagger
231 Gelenkrollenschrapper 255
Druckwasseraktivierung 235 Gemischdichte 95
Gemischleistung 251
E Gemischstrom 235
Genehmigungsgeber 32
EAU 18
Genehmigungsplanung 12, 31
ECSD 201
Geoelektrik 129
Eimer 221
Geophysik 117
Eimerform 222
geotechnischen Parameter 4
Eimerkettenbagger 204
Geotextil 202
Eimerleiter 254
Gewssertrbung 198
Eindicker 375
Gewinnung
Eingriff 34
Elektomagnetische Verfahren 139
kreisf 182
Endbschung 18 mehrstreifig 182
Energiekosten 411 sektorenweise 182
Entwsserungsschlitz 223 sternfrmig 182
Entwsserungssieb 197, 371 Gewinnungstiefe 235
Erkundung 4, 59 Gewinnungsverlust 189, 255
Erkundungskosten 410 Gewinnungsverluste 194
Errterungstermin 39 unvermeidbare 194
Erosion 64 vermeidbare 194
Ersatzanschaffung 410 Gleichstrom-Geoelektrik 131
Ersatzinvestition 404, 410 Grabkurve 224, 260
Ertragswert 402 Grableistungsberechnung 225
Grabtiefe 280
F Grabwiderstand 225, 227
Greiferbohrung 111
Fcherlot 121
Grenzgehalt 251
Feinsandverlust 223
Grobrost 197
10. Sachwortverzeichnis 469
H L
Haltepfahl 246 Laderauminhalt 208
Hauptbetriebsplan 41 Laderaumsaugbagger 200, 220, 249
Hochdruckwasser 221 Lagern 24
horizontaler Verhieb 185 Lagersttte 59, 60
Hubleistung 225 Lagerstttenarten 61
Hydraulisches Lsen 212 Landschaftspflegerischer
Hydrogeologie 12 Begleitplan 12
Hydroklassieren 357 Lngsklrbecken 252
Hydromechanisches Lsen 211 Lrm 36
Hydrozyklon 197 Lebensdauer 402
Lebenszeit 191
I Leitfhigkeit 117
Liefergebiet 65
in situ Dichte 146 Liegende 11
Investitionsentscheidung 28 Linearverhieb 187
Lockergestein 60
J Lffelvolumen 258
Jetverfahren 239 Lohnbaggerei 25
Jetwasseranlage 235 Lohnkosten 411
Lsehilfe 233, 235
K Lseverfahren 210
Lsewerkzeug 188
Kartenhausstruktur 77 LTD 201
Kaufpreis 410 Lufthebeverfahren 107
Kavitation 214, 215
Kerngeophysikalische M
Dichtesondierung 146
Kette Manderverhieb 187
umlaufend 237 Magnetisierbarkeit 117
Kies 81 Makrozoobenthos 38
Klassierprozess 336 Materialdichte 117
Klauben 369 Mechanisches Lsen 211
Kohsion 78 mehrarmig 229
Kolbenpumpe 236 Mehrkammerklassierer 360
Kombinierter Verhieb 185 Mehrstreifenabbau 251
Kompensationsbedarf 37 Meiel 217
Messerlnge 228
470 10. Sachwortverzeichnis