DASt 德国钢结构委员会 行业报告 2018年
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Deutscher Ausschußfürfür
Stahlbau
Stahlbau DASt
DASt
Berichte aus der Stahlbauforschung
Berichte aus der Stahlbauforschung
Ausgabe 1/2018
● Entwicklung einer DASt-Richtlinie für Höherfrequente Hämmerverfahren,
AiF-Nr. 17886
Zusammenfassung zum Forschungsvorhaben AiF-Nr. 17886
Bei geschweißten Konstruktionen des nehmender Festigkeit des verwende-
Brücken- und Anlagenbaus sowie beim ten Werkstoffs steigt. Die Anwendung
Wind-energieanlagenbau wird der Er- bei höherfesten Stählen bietet demzu-
müdungs-nachweis häufig maßge- folge großes Potenzial im Hinblick auf
bend. Erhöhte Betriebsbelastungen eine Gewichtsreduktion. Erste Bemes-
und komplexe Beanspruchungsbedin- sungsmodelle, die eine Streckgrenzen-
gungen sowie das Ziel der Gewichts- abhängigkeit der Ermüdungsfestigkeit
optimierung lassen zunehmend den nachbehandelter Schweißnahtdetails
Einsatz von höherfesten Stählen ins berücksichtigen, wurden basierend auf
Blickfeld rücken. Die in den Regelwer- Ergebnissen dieser Forschungsarbei-
ken angegebenen Werte für die Ermü- ten entwickelt.
dungs-festigkeit von Baustählen sind
Ungeachtet der intensiven For-
jedoch unabhängig von der Festigkeit
schungstätigkeiten auf dem Gebiet der
des eingesetzten Werkstoffs. Demzu-
höherfrequenten Hämmerverfahren auf
folge ergeben sich zunächst keine Vor-
nationaler sowie internationaler Ebene,
teile durch den Einsatz von höherfes-
darf die durch diese Verfahren nach-
ten Stählen in ermüdungsbeanspruch-
weislich erzielbare Ermüdungsfestig-
ten Konstruktionen.
keitssteigerung im bau-aufsichtlichen
Zahlreiche Forschungsarbeiten der Bereich in Deutschland der-zeit noch
letzten Jahre belegen die ermüdungs- nicht bei der Bemessung berücksichtigt
festigkeits-steigernde Wirkung höher- werden. Die bisherige Anwendung die-
frequenter Hämmerverfahren (HFH) ser Verfahren im Bauwesen be-
bei geschweißten Stahlbauteilen. Die schränkt sich auf Projekte, in denen
durchgeführten Untersuchungen zei- eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) er-
gen, dass bereits bei kerbscharfen wirkt wurde. Eine DASt-Richtlinie, die
Schweißdetails normalfester Baustähle die Bemessung von HFH-nachbehan-
eine signifikante Ermüdungsfestigkeits- delten Schweißnaht-details regelt, wird
verbesserung erzielt werden kann und einen entscheidenden Beitrag zur zu-
die Effektivität dieser Verfahren mit zu- künftigen baupraktischen Anwendung
dieser Verfahren leisten.
Herausgeber: Deutscher Ausschuß für Stahlbau DASt • Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Volker Hüller
Sohnstraße 65 • D-40237 Düsseldorf • (0211) 67078-00 • Fax (0211) 67078-20
Aus diesem Grund hatte das am KIT und an dem Karlsruher Institut für Technologie,
der Universität Stuttgart durchgeführte For- unter der Leitung von Herrn Prof. Dr.-Ing.
schungsprojekt „Entwicklung einer DASt- Thomas Ummenhofer durchgeführt.
Richtlinie für höherfrequente Hämmerver- Das IGF-Vorhaben 17886 der Forschungs-
fahren“ das übergeordnete Ziel, ein Bemes- vereinigung Deutscher Auschuß für Stahl-
sungskonzept zu entwickeln, das als bau (DASt) wurde über die AiF im Rahmen
Grundlage für die Entwicklung einer DASt- des Programms zur Förderung der Indust-
Richtlinie dient. Im Rahmen dieses DASt- riellen Gemeinschaftsforschung (IGF), aus
AiF-Projekts wurden eine Datenbank für Mitteln des Bundesministeriums für Wirt-
nachbehandelte Konstruktionsdetails er- schaft und Energie aufgrund eines Be-
stellt sowie zusätzliche experimentelle und schlusses des Deutschen Bundestage ge-
numerische Untersuchungen durchgeführt, fördert. Den Förderern sei für die Unterstüt-
um den Anwendungsbereich höherfre- zung und Hilfe bestens gedankt.
quenter Hämmerverfahren zu erweitern
Der Bericht ist über die Stahlbau Verlags-
und abzusichern. Insgesamt erfolgten ca.
und Service GmbH, Sohnstr. 65, 40237
100 Kleinprüfkörperversuche und 24 Trä-
Düsseldorf, Fax: 0211/6707821 zu bezie-
gerversuche, die besonders Fragestellun-
hen
gen zur Abgrenzung des Verfahrens wie
der Größeneffekt oder den Einfluss von
Vorbelastung klären sollten. Basierend auf
diesen umfangreichen Untersuchungen
wurde ein Bemessungsvorschlag entwi-
ckelt, der die Grundlage für die zu entwi-
ckelnde DASt-Richtlinie darstellt. Die Kerb-
falleinordnung nachbehandelter Details er-
folgt darin unter Angabe geeigneter Anwen-
dungsgrenzen abhängig vom Spannungs-
schwingbreitenverhältnis und der Werk-
stoffstreckgrenze. Der streckgrenzenab-
hängigen Ermüdungsfestigkeit wird durch
das erarbeitete Konzept Rechnung getra-
gen. Die Aufbereitung beschränkt sich be-
wusst auf drei typische weitverbreitete
Kerbdetails, für die auch eine ausreichende
Datenbasis vorhanden war und legt sehr
klar Anwendungsgrenzen dar, so dass hier
wirklich auch normungstechnische Voraus-
setzungen geschaffen werden. Dabei wird
auch deutlich, dass das Potenzial dieser
Anwendungen noch gar nicht voll ausge-
nutzt wird, sondern Erweiterungen für wei-
tere Kerbdetails und besonders für die An-
wendung im Sanierungsbereich erfolgver-
sprechend sind.
Das Forschungsvorhaben wurde an der
Universität Stuttgart, unter der Leitung von
Frau Prof. Dr.-Ing. Ulrike Kuhlmann sowie
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Ausgabe 2/2018
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Ausgabe 3/2018
● Robustheit und Schadenstoleranz von primär tragenden Bauteilen aus
Glas in Hinblick auf bauaufsichtliche Anforderungen, AiF-Nr. 18512
Zusammenfassung zum Forschungsvorhaben AiF-Nr. 18512
Der Einsatz von primär tragenden Bau- schädigung des Glasbauteils die tra-
teilen aus Glas (Glasstützen, Glasträ- gende Funktion für das Gesamttrag-
ger, Schubfelder aus Glas, siehe Bild 1) werk erhalten bleibt.
ist derzeit nur über Zustimmungen im
Mit dem üblichen Konstruktionsprinzip,
Einzelfall (ZiE) möglich. Obwohl deutli-
VSG-Querschnitte aus inneren, tragend
che Fortschritte in Hinblick auf die Be-
angesetzten Glasschichten und äuße-
rechnung und Bemessung von insbe-
ren, nicht tragend angesetzten Schutz-
sondere stabilitätsgefährdeten Bautei-
schichten aus Glas auszubilden, ist
len erzielt wurden ([1]–[10]), ist die
eine Schadenstoleranz bei primär tra-
Überführung der Bemessungsvor-
genden Bauteilen aus Glas nicht ohne
schläge in deutsche (DIN 18008-7 [11])
Weiteres garantiert. Ein Grund dafür ist
oder europäische Normen
die bei Bruch einer (Schutz-)Glas-
(CEN/TC/SC11 „Structural Glas“ [12])
schicht stattfindende plötzliche dynami-
behindert, weil Regeln für die Ausbil-
sche Lastumlagerung auf den Rest-
dung von „robusten“ bzw. „schadensto-
querschnitt. Denn der plötzliche, wenn
leranten“ Querschnitten und Bauteilen
auch nur teilweise erfolgende Steifig-
in primär tragenden Einsätzen fehlen.
keits- und Festigkeitsverlust ist mit einer
dynamischen Stoßreaktion vergleich-
bar. In den bisherigen Regelungen wird
diese Stoßreaktion jedoch nicht berück-
sichtigt. Wird weiterhin der Bruch einer
(Schutz-)Glasschicht durch einen Quer-
anprall begleitet, kann die ohnehin er-
folgende Beanspruchungserhöhung in-
folge der Querschnittsreduzierung (ge-
Primär tragende Bauteile aus Glas (Glasstüt- genüber weichem Queranprall ohne
zen, Glasträger, Schubfelder) Zerstörung einer Schicht) durch die Axi-
Im Gegensatz zu sekundären Glasbau- alstoßreaktion noch weiter verstärkt
teilen, die im Allgemeinen keine Trag- werden. Dies ist insofern wichtig als die
funktionen oder Lasten aus übergeord- Queranpralltests (Pendelschlagver-
neten Bauteilen übernehmen, sodass such) derzeit nur für sekundäre Bauteile
deswegen für den Fall des Bruchs einer als „weicher Stoß“ ohne Axial- oder „in-
Scheibe oder Glasschicht lediglich eine plane“-Belastung konzipiert sind.
eingeschränkte Resttragfähigkeit nur
Fällt beispielsweise eine Glasschicht ei-
für das Bauteil unter einer reduzierten
nes statisch belasteten VSG-Quer-
Auflast sicherzustellen ist, müssen pri-
schnitts plötzlich aus, so erhöhen sich
mär tragende Bauteile aus Glas so aus-
die Schnittgrößen des Restquerschnitts
gebildet werden, dass auch nach Be-
stoßartig. Ohne Ansatz von Dämpfung
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erzeugt der Stoß theoretisch eine kurz- Hier setzt IGF-Vorhaben 18512 an,
zeitige Vergrößerung der umlagernden nämlich Regeln für „robuste“ und „scha-
Beanspruchungen von = 2,0 (siehe denstolerante“ quer- und längsbelas-
Bild 2), wenn der Last-Zeitverlauf der tete primär tragende Bauteile aus Glas
umlagernden Beanspruchungen nähe- zu schaffen, sodass die Stoßreaktion in
rungsweise als rechteckförmig angese- der Folge von ausfallenden (Schutz-
hen wird [13] )Glasschichten nicht zu einer Überbe-
lastung der tragenden Glasschichten
und somit zu einem Versagen der Ge-
samtstruktur führt.
Das Forschungsvorhaben wurde an der
RWTH Aachen unter der Leitung von
Herrn Prof. Dr.-Ing. Markus Feldmann
durchgeführt.
Das IGF-Vorhaben 18512 der For-
schungsvereinigung Deutscher Aus-
Vergrößerung V bzw. Stoßfaktor ϕ in Abhängig- schuß für Stahlbau (DASt) wurde über
keit von Einwirkungsdauer TS und Verlaufsform die AiF im Rahmen des Programms zur
des Stoßes
Förderung der Industriellen Gemein-
Während für die in DIN 18008 [11] der- schaftsforschung (IGF) aus Mitteln des
zeit behandelten, in der Regel sekundä- Bundesministeriums für Wirtschaft und
ren Bauteile das Sicherheitsdefizit, das Energie aufgrund eines Beschlusses
aus den geschilderten und ähnlichen des Deutschen Bundestages gefördert.
Szenarios entsteht, in Wirklichkeit ent- Den Förderern sei für die Unterstützung
weder über zusätzlich geforderte, ver- und Hilfe bestens gedankt.
suchstechnisch zu führende Resttragfä-
Der Bericht wird über die Stahlbau Ver-
higkeitsnachweise oder in einigen Fäl-
lags- und Service GmbH, Sohnstr. 65,
len über Regeln zum Glasaufbau wie-
40237 Düsseldorf, Fax: 0211/6707821
der „geheilt“ wird, sind diese für primär
zu beziehen sein.
tragende Bauteile weitgehend ausge-
schlossen. Denn die Integration primä-
rer Glasbauteile in die übergeordnete
Struktur schließt aufgrund des Versa-
gensrisikos einen versuchstechnischen
Nachweis am Originalbauwerk aus, und
auch die herkömmlichen konstruktiven
Regeln in Bezug auf den Restquer-
schnitt und die Lagerungsbedingungen
sind nicht mehr ausreichend.
Es wurden Handlungsempfehlungen Zusätzlich sind thermische Effekte, wie
und Randbedingungen für standardi- Fugen-, Riss- und erhöhte Blasenbil-
sierte Prüfverfahren zur Ermittlung von dung sowie unterschiedliches Auf-
schäumverhalten untersucht worden.
Anhand des Großbrandversuchs zeigte
sich, dass insbesondere in der Abkühl-
phase höhere Stahltemperaturen er-
reicht werden können. Die realen Stahl-
temperaturen wurden verwendet, um
die numerischen FE-Modelle, die zur
Berechnung des Erwärmungsverhal-
tens von geschützten Stahlbauteilen er-
thermischen Materialkennwerten für stellt wurden, zu validieren.
Brandschutzplatten und reaktive Brand-
schutzsysteme entwickelt.