Masterarbeit Karsten Lau KI Im Nachhaltigkeitsmanagement 1
Masterarbeit Karsten Lau KI Im Nachhaltigkeitsmanagement 1
Masterarbeit Karsten Lau KI Im Nachhaltigkeitsmanagement 1
Karsten Lau
Matrikelnr.: 3028596
Mai 2018
KURZZUSAMMENFASSUNG III
KURZZUSAMMENFASSUNG
ABSTRACT
Despite the efforts of professional corporate sustainability management (CSM) it seems, that
companies do not manage to go beyond a certain level in their efforts to shape sustainable
development.
The motivation of this work is therefore to investigate which possible applications of artificial
intelligence (AI) can currently be identified in the management context and how this
technological development could be used as a tool to systematically support the CSM in
solving operational challenges - and thus ideally transformatively further develop its ability to
shape sustainable corporate development.
Based on a qualitative literature analysis, both central and operational challenges of the CSM
in the measurement, evaluation and communication of sustainability performance are
investigated and condensed. As a result, the current use of AI technology in operational
application areas, categorised according to cognitive automation, cognitive insights and
cognitive engagement, is analysed with regard to general and specific application potentials
and also condensed. The condensed results are then used as a basis for the development of
use cases, these are assigned to AI technologies and their special capabilities, their degree of
maturity, their application frequency and transferability are evaluated and limiting factors are
identified. In addition, a visionary application scenario for impulse generation is presented,
followed by a potential analysis matrix.
The results show that AI with its potential in the precise acquisition and timely processing of
structured and unstructured data about distributed systems, pattern and cause-effect
recognition, meaning interpretation and decision support as well as in personalized, interactive
and timely stakeholder communication can be suitable to effectively support the CSM as a tool
for coping with its operational challenges. As such, the complete collection and preparation as
well as the cause-effect, trend and scenario analysis of sustainability data and the prompt,
personalized and interactive communication of previous and still to be improved sustainability
achievements were identified.
The results contribute to understanding AI as a suitable tool for the CSM that can effectively
increase its effectiveness. The work provides important findings that can be applied to
elementary operational challenges of the CSM. Furthermore, the work demonstrates that the
potential of AI technologies can not only support CSM, but also lead to its transformation.
INHALTSVERZEICHNIS V
INHALTSVERZEICHNIS
Kurzzusammenfassung ......................................................................................................III
Abstract .............................................................................................................................. IV
1 Einleitung..................................................................................................................... 1
1.1 Einführende Betrachtungen ........................................................................................... 1
1.2 Problemstellung ............................................................................................................ 2
1.3 Zielsetzung & Forschungsfragen ................................................................................... 2
1.4 Struktur der Arbeit ......................................................................................................... 3
6 Diskussion ..................................................................................................................56
6.1 Prognosen – die Welt im (digitalen) Wandel .................................................................56
6.1.1 Me, Myself and A. I. – A.ugmented I.ntelligence ................................................56
6.1.2 Von Big Data zur globalen Datensphäre............................................................58
6.1.3 Die ultimative KI-Lösung ...................................................................................62
6.2 Implikationen für das Management ..............................................................................63
6.2.1 Die (R)Evolution der Wissensarbeit ...................................................................63
6.2.2 Die Transformation des NHMs ..........................................................................64
6.3 Handlungsempfehlungen für das NHM.........................................................................66
7 Zusammenfassung ....................................................................................................71
Literaturverzeichnis ............................................................................................................ X
ERKLÄRUNG ..................................................................................................................... XL
ABBILDUNGSVERZEICHNIS VII
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
TABELLENVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
„We stand on the brink of a technological revolution that will fundamentally alter the way we
live, work, and relate to one another. In its scale, scope, and complexity, the transformation
will be unlike anything humankind has experienced before.“ (Schwab 2016).
1.2 Problemstellung
Trotz der Bemühungen um professionelles NHM in Unternehmen scheint es, als ob nach
enthusiastisch begonnen Pilot-Projekten und Initiativen zunehmend Ernüchterung darüber
eingetreten ist, dass man bei den Anstrengungen zur Gestaltung einer nachhaltigen
Entwicklung über ein bestimmtes Maß einfach nicht hinauskommt (Sailer 2017, 16f.; Bergius
2014; Holst 2014; Schaltegger et al. 2012, 54f.).
Diese Wahrnehmung wird verstärkt durch eine von oekom research veröffentlichte,
branchenübergreifende Studie zur Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen. Demnach
konnte unter 1600 analysierten, international tätigen Großunternehmen mit Sitz in den
Industrieländern zwar ein leichter Aufwärtstrend in der Nachhaltigkeitsperformance
verzeichnet werden, jedoch veränderte sich die Leistung in den als sehr gut und gut
bewerteten Bereichen nur marginal, während ein Großteil der Unternehmen gar eine
unzureichende Nachhaltigkeitsleistung aufwies (oekom 2017, 6).
Betrachtet man die drei Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie sowie deren
angestrebte Integration als ein Leitbild nachhaltiger Entwicklung, so kann gesagt werden, dass
eine besondere Herausforderung in der Erzielung einer Gesamtintegration zu sehen ist. Diese
sollte in Form einer methodischen und instrumentellen Integration von
Effektivitätsmanagement (Umwelt- und Sozialmanagement) und Effizienzmanagement
(ökonomisches Umwelt- und Sozialmanagement) in das traditionelle ökonomische
Management erfolgen (Schaltegger et al. 2007, 18). Das Ergebnis sollten ein integriertes
Erfassungs-, Bewertungs- und Berichtswesen als Grundlage und Evidenz für integriertes
Denken und Handeln (Sailer 2017, 238) sowie eine ganzheitliche Unternehmensführung,
orientiert am „Sustainable Value“ für die Gesellschaft, sein (Sailer 2017, 211-217; Ritzrau
02.05.2017; BASF 2017).
Um den damit verbundenen Anforderungen professionell begegnen zu können, benötigt das
NHM Werkzeuge wie z. B. Nachhaltigkeitsmanagementsoftware (NHMS), um
Nachhaltigkeitsleistungen wirksam messen, bewerten und kommunizieren zu können
(Johnson & Schaltegger 2016, 483). Hierbei können sich für das NHM beispielsweise folgende
Herausforderungen ergeben:
Effizientes, konsistentes und transparentes Messen relevanter Daten, innerhalb
exponentiell wachsender und unstrukturierter Datenmengen aus verteilten Quellen.
Bewertung von Implikationen und Ableitung zielgerichteter Maßnahmen bei komplexen
Ursache-Wirkungszusammenhängen und dynamischen Rahmenbedingungen.
Situations- und bedarfssensitives Kommunizieren der Nachhaltigkeitsleistungen an
interne und externe Stakeholder in einer (postfaktisch) überkommunizierenden Welt.
werden könnte, um das NHM bei der Lösung definierter Herausforderungen systematisch und
effektiv unterstützen und seine Wirkfähigkeit dabei idealerweise transformativ1
weiterentwickeln zu können.
Um dies herauszufinden, hat die Masterarbeit das Ziel, die folgende Kernforschungsfrage zu
beantworten: Welche Potenziale bietet künstliche Intelligenz als Werkzeug des betrieblichen
Nachhaltigkeitsmanagements für die Lösung von Herausforderungen des Messens,
Bewertens und Kommunizierens von Nachhaltigkeitsleistungen?
Für eine systematische Annäherung sollen folgende Teilfragen untersucht werden:
1. Was sind die Herausforderungen des NHMs beim Messen, Bewerten und
Kommunizieren von Nachhaltigkeitsleistungen?
2. Was sind die Potenziale der KI in aktuellen Anwendungsbereichen des betrieblichen
Managements?
3. Welche Potenziale der KI in aktuellen Anwendungsbereichen des betrieblichen
Managements könnten als Werkzeug zur Lösung von Herausforderungen des NHMs
beim Messen, Bewerten und Kommunizieren von Nachhaltigkeitsleistungen nutzbar
gemacht werden?
4. Welche Use Cases können entworfen werden und wie sind diese zu bewerten?
Abbildung 1: Forschungsframework.
1 Im Sinne des Forschungsfeldes „ICT for Sustainability: Understanding and using ICT as a transformational
technology” (Hilty & Aebischer 2015, 20).
4 EINLEITUNG
Dabei werden Use Cases entwickelt und KI-Technologien zugeordnet, deren besondere
Fähigkeiten, ihr Reifegrad, die Anwendungshäufigkeit und ihre Anwendbarkeit als Werkzeug
des NHMs, bewertet sowie ihre limitierende Faktoren beleuchtet. In Kapitel sechs werden
Prognosen und erwartbare Entwicklungen aufgezeigt, Implikationen abgeleitet und
Handlungsempfehlungen gegeben. Abschließend erfolgt eine Zusammenfassung der
gewonnenen Erkenntnisse.
THEMATISCHE GRUNDLAGEN & ABGRENZUNGEN 5
In diesem Kapitel wird das zugrunde liegende Verständnis zentraler Begriffe erläutert und
zentrale Begrifflichkeiten werden geschärft, indem sie voneinander abgegrenzt werden.
2 Nachhaltigkeitsdefinition SAP: „Methode zur Schaffung von Mehrwert durch wirtschaftliche, soziale und
ökologische Leistung für den langfristigen Geschäftserfolg und eine verantwortungsvolle globale Entwicklung“
(SAP 2018, 304).
6 THEMATISCHE GRUNDLAGEN & ABGRENZUNGEN
realisieren (Rogall 2012, 42). Der Unterschied liegt darin, dass Nachhaltigkeit auf einen
Zustand und auf Beständigkeit verweist, während nachhaltige Entwicklung Dynamik, das
Prozesshafte sowie das Werdende und Entstehende impliziert (Pufé 2014a, 43), also einen
kontinuierlichen Veränderungsprozess darstellt (Schaltegger et al. 2017, 114) und damit ein
„moving target“ bedeutet.
Globalisierung, Klimawandel oder Bevölkerungswachstum sind Aspekte, die Unternehmen
zum Umdenken verpflichten, wollen sie nicht mit den Kosten des Nichthandelns konfrontiert
werden. Da jegliche Form des Wirtschaftens in einem ökologisch-sozio-ökonomischen System
erfolgt, kann ein Unternehmen nur innerhalb eines solchen (funktionierenden) Systems
dauerhaft existieren und erfolgreich sein (Pufé 2014a, 190). Aus diesem Grunde bemühen
sich Unternehmen heute darum, nachhaltige Entwicklung systematisch zu managen (in die
Hand zu nehmen), was uns zur Funktion und Institution des betrieblichen Nachhaltigkeits-
managements (NHM)3 führt.
3 Unter der Abkürzung „NHM“ sollen im Weiteren sowohl das Nachhaltigkeitsmanagement als auch der oder die
Nachhaltigkeitsmanager verstanden werden.
THEMATISCHE GRUNDLAGEN & ABGRENZUNGEN 7
nachstehende Tabelle eine grobe Systematik nach Entwicklungsstufen und damit eine
vergleichende Übersicht anbieten, die dabei unterstützen soll, das in dieser Arbeit zugrunde
gelegte Verständnis von professionellem Management unternehmerischer Nachhaltigkeit zu
klären.
Tabelle 1: Stufen nachhaltiger Entwicklung in und von Unternehmen (Sailer 2017, 37).
Vergleicht man die dargestellten Entwicklungsstufen, so kann man konstatieren, dass sich
Stufe 1 und Stufe 2 im Wesentlichen in der Professionalisierung des NHMs unterscheiden,
4 Technische Effizienzsteigerungen welche zu Mehrverbräuchen, statt zu Einsparungen, führen (Lange & Santarius
2018, 26).
8 THEMATISCHE GRUNDLAGEN & ABGRENZUNGEN
während der Unterschied von Stufe 2 und Stufe 3 in der normativen Entscheidung begründet
liegt, welchen Einfluss eine effektive nachhaltige Entwicklung insgesamt auf die
Unternehmenspolitik haben soll (Sailer 2017, 36). Auf dieser Basis soll im weiteren Verlauf
das NHM im Kontext der Unternehmensentwicklungsstufe 2 verstanden werden.
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang noch, dass bereits 1953 ein Verständnis von
Corporate Social Responsibility (CSR)5 geäußert wurde, das im Prinzip in Richtung
Entwicklungsstufe 3 zeigte: „It refers to the obligations of businessmen to pursue those
policies, to make those decisions, or to follow those lines of action which are desireable in
terms of the objectives and values of our society.“ (Bowen 1953, 6; zit. in Carroll 1999, 270).
Da der ambitionierte und umfassende Anspruch des bereichsübergreifenden NHMs nicht von
einzelnen „expliziten“ NHM (NHM als Institution) alleine realisierbar ist, können sämtliche
Manager und Führungskräfte im Rahmen ihrer konventionellen Aufgaben, z. B. als
Einkaufsleiter, Produktmanager oder Marketingleiter, als „implizite“ NHM (NHM als Funktion)
betrachtet werden. Allerdings ist in sämtlichen Funktionsbereichen vielfach ein Mangel an
Nachhaltigkeitskompetenzen bei Führungskräften und Fachexperten zu beobachten. Die
Organisation der Zusammenarbeit mit impliziten NHM stellt somit eine Kernaufgabe für den
expliziten NHM dar (Schaltegger 2015, 20f.). Da sowohl explizite als auch implizite NHM
technologischer Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen bedürfen, soll
das NHM im weiteren Verlauf sowohl institutionell als auch funktional verstanden werden.
Zusammenfassen kann NHM wie folgt definiert werden: „Corporate sustainability management
covers all activities that design, measure, analyse and improve environmental, social and
economic activities, firstly in order to create sustainable development of the organization itself,
and secondly, to enable the company to contribute to sustainable development of the economy
and society as a whole.“ (Schaltegger et al. 2017, 114).
Damit kann das NHM als ein selbstreflexiver Prozess ohne Endstadium betrachtet werden, da
jede Verbesserung von Wirtschaftlichkeit, Umwelt- und Sozialverträglichkeit die Basis für die
nächste Verbesserung bedeutet (Pufé 2014a, 229). Dies gilt so lange, bis das NHM-Utopia
erreicht wurde, dauerhafter wirtschaftlicher Erfolg bei absoluter Umwelt- und
Sozialverträglichkeit. An diesem Punkt würde das ultimative Ziel des NHMs erreicht werden,
sich selber überflüssig zu machen.
5 Während freiwillige CSR-Aktivitäten üblicherweise das unternehmerische Handeln außerhalb des Kerngeschäftes
ergänzen, bezweckt systematisches NHM die Integration ökologischer, sozialer und ökonomischer Leistungen
in der Überzeugung, dass substanzielle Verbesserungen in der Wertschöpfungskette zum Unternehmenserfolg
beitragen und damit ein Engagement für Umwelt und Gesellschaft am glaubwürdigsten ist, wenn es
unternehmensintern und -extern nachvollziehbar wird (Schaltegger & Petersen 2010, 143). Das
Handlungsspektrum des NHM geht nach diesem Verständnis also (weit) über das der CSR hinaus.
THEMATISCHE GRUNDLAGEN & ABGRENZUNGEN 9
Gegensatz zur heutigen Digitalisierung mit seiner Ausrichtung auf disruptive Veränderung.“
(Broy 2017).
6 Disruption kann, nach Joseph Alois Schumpeter, auch als schöpferische Zerstörung verstanden werden. Das Alte
muss weichen, damit das Neue entstehen kann (Lange & Santarius 2018, 84).
THEMATISCHE GRUNDLAGEN & ABGRENZUNGEN 11
Die Fähigkeit der KI, riesige Mengen komplexer, mehrdeutiger Informationen in reale
Erkenntnisse zu verwandeln, hat das Potenzial, zur Lösung einiger der dauerhaftesten
Probleme der Welt beizutragen und große Aufgaben mit höherer Effizienz zu übernehmen, als
es ein Mensch könnte (UNGC 2017a, 1). Googles CEO, Sundar Pichai, teilte auf dem
Weltwirtschaftsgipfel 2018 in Davos seine Einschätzung mit, dass die Veränderungen durch
KI sogar tiefgreifender sein werden als durch die Nutzbarmachung von Elektrizität8 oder Feuer
und dass die damit verbundenen Risiken derart bedeutend sein werden, dass diese durch eine
internationale Kooperation auf dem Niveau des Pariser Klimaabkommens gemanagt werden
sollten (Parker 2018).
Dabei ist KI kein neuartiges Thema. Der Begriff wurde von dem amerikanischen Informatiker
John McCarthy bereits in den 1950er-Jahren geprägt. Er verwendete ihn in der Überschrift
eines Projektantrags für eine mehrwöchige Konferenz, die im Jahr 1956 am Dartmouth College
in den USA stattfand (Bibel 2014, 92; Buchanan 2005, 57; Bitkom & DFKI 2017, 29). Nach
großen Erwartungen zu Beginn verblasste die anfängliche Euphorie aufgrund fehlender
7 „The main reason we don’ t already have quantum computers is the issue of powering and cooling them: a single
quantum computer would require more electricity to keep it at working temperature than a large city.“ Leonhard
& Kospoth 2017, 78.
8 „AI is the new electricity.“ (Ng 2017).
12 THEMATISCHE GRUNDLAGEN & ABGRENZUNGEN
Rechenkapazitäten, und es folgte ein langjähriger „KI-Winter“. Mit Beginn des Jahrtausends
haben sich die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung von KI, wie zuvor erläutert,
signifikant verbessert, weshalb KI u. a. im Consumer-Bereich mit z. B. Alexa (Amazon), Siri
(Apple) oder Cortana (Microsoft) allgegenwärtig ist. Gesprochener Text wird erkannt, Fragen
werden analysiert, Antworten werden generiert und wieder als natürliche Sprache ausgegeben
(Bienert 2018).
Das Ziel der KI-Forschung ist „[…] das Rätsel intelligenten Handelns zu entschlüsseln und
Systeme zu bauen, die sich in einer Weise intelligent verhalten, wie sie auch beim Menschen
beobachtet werden kann.“ (Bibel 2000). Damit ist KI eine multidisziplinäre Forschungsrichtung
diverser Wissenschaftsdisziplinen (Informatik, Psychologie, Neurologie, Philosophie,
Soziologie, Linguistik, Kunst, Recht, u. a.), die inter- und transdisziplinäre Kollaboration
erfordert, um gesellschaftliche Erfolge zu erzielen (Bibel 2000; IBM 2018d; Bitkom & DFKI
2017, 28).
In seiner Ausprägung kann KI zwischen „schwacher KI“ (engl. AI = Artificial Intelligence) und
„starker KI“ (engl. AGI = Artificial General Intelligence) unterschieden werden. Starke KI
verfolgt das zuvor skizzierte ursprüngliche Ziel der vollständigen Simulation intelligenten
Verhaltens bis hin zum eigenen Bewusstsein und hätte im Erfolgsfall das (umstrittene)
Potenzial zur Erreichung der Singularität; einem theoretischen Zeitpunkt, an dem künstliche
Intelligenz die menschliche Intelligenz erreichen oder übertreffen könnte (UNGC 2017a, 1;
Bitkom & DFKI 2017, 31). Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Fragestellung
nach der Realisierbarkeit von Singularität findet sich bei Grace et al. (2017): „When Will AI
Exceed Human Performance? Evidence from AI Experts“.9 Im Gegensatz zur starken KI
werden bei dem eher praxisorientierten Zweig der schwachen KI weniger abstrakte
Phänomene wie Intelligenz oder Bewusstsein erforscht, sondern primär praktische Lösungen
angestrebt (Bitkom 2017, 1; AGI Society 2017). Es geht in erster Linie darum, durch smarte
Mensch-Maschine-Interaktion und -Kollaboration den Menschen auf intelligente Weise beim
Erreichen seiner Ziele zu unterstützen (Bitkom & DFKI 2017, 29). Der Fokus dieser Arbeit liegt
auf der schwachen KI als Werkzeug zur Lösung spezifischer Probleme.
Begibt man sich auf die Suche nach einer allgemeingültigen Definition von KI, so wird man
feststellen, dass es diese nicht gibt (Davenport 2017; Bitkom & DFKI 2017, 28; Böttcher et al.
2017, 13; Stanford University 2016, 12). Eine solche leidet auch daran, dass „Intelligenz“ und
„intelligentes menschliches Verhalten“ selbst noch nicht intersubjektiv eindeutig definiert und
verstanden sind (Wichert 2000; Leonhard & Kospoth 2017, 79f.).10
Eine Auswahl an Definitionsbemühungen:
9 Dazu die Einschätzung von Leonhard & Kospoth: „By 2025, we will probably face the so-called singularity,
meaning that we will be able to build and use computers that are as powerful as the human brain. But following
the principle of exponential growth (even without computer chips actually remaining on that trajectory), this
means that 18-24 months later the computer will be twice as powerful; in 4 years it will be four times as powerful,
and by 2050 a single computer could be as powerful as all human brains combined.“ (Leonhard & Kospoth
2017, 78).
10 Intelligenz könnte beschrieben werden als die Fähigkeit, „[…] Zusammenhänge zu finden, zu lernen, zu
verstehen, Probleme zu lösen sowie Entscheidungen zu fällen.“ (Kroll 2016, 8) bzw. „Intelligenz ist das, was
man einsetzt, wenn man nicht weiß, was man tun soll.“ (Jean Piaget).
THEMATISCHE GRUNDLAGEN & ABGRENZUNGEN 13
„AI is the construction of computers, algorithms and robots that mimic the intelligence
observed in humans, such as learning, problem solving and rationalising. Unlike
traditional computing, AI can make decisions in a range of situations that have not been
pre-programmed into it by a human." (UNGC 2017a, 1)
„Artificial intelligence is that activity devoted to making machines intelligent, and
intelligence is that quality that enables an entity to function appropriately and with
foresight in its environment.” (Stanford University 2017, 12)
„The ability of a machine to perform human-like functions such as perceiving,
reasoning, learning, interacting with the environment, problem solving and exercising
creativity to form plans, make decisions and achieve goals.“ (Cheater 2018)
„Artificial Intelligence is the study of how to make computers do things at which, at the
moment, people are better.“ (Ertel 2018, 22; Rich 1983)
„Künstliche Intelligenz ist die Eigenschaft eines IT-Systems, »menschenähnliche«,
intelligente Verhaltensweisen zu zeigen.“ (Bitkom & DFKI 2017, 28f.)
Obgleich es sich bei RPA und IoT streng genommen nicht um KI-Technologie handelt, werden
diese doch zunehmend in Verbindung mit KI-Technologien eingesetzt (Davenport et al. 2017,
23), weshalb sie in die Betrachtung aufgenommen wurden.
Bei der anhaltenden Diskussion über den Beginn des neuen KI Zeitalters scheint es bisher
wenige Auseinandersetzungen darüber zu geben, was KI für nachhaltige Entwicklung in
Unternehmen bedeutet. Bedeutet KI einen transformativen technologischen Schub für die
Bemühungen des NHMs oder werden die technologiegetriebenen, rasanten Veränderungen
zu negativen Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen führen?
Obgleich beobachtet werden kann, dass KI bereits einen Einfluss auf die nachhaltige
Entwicklung von Unternehmen hat (z. B. Effizienzsteigerungen, Emissionsreduktionen,
Innovation neuer Produkte und Dienstleistungen), ergab eine Volltextanalyse von 8000
Nachhaltigkeitsberichten global agierender Unternehmen, dass nur eine kleine Prozentzahl
der analysierten Firmen KI überhaupt in ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung erwähnt11 (Riffle
2017). Damit kann vermutet werden, dass dieses transformative Thema in dem strategisch
wichtigen Gestaltungsbereich des NHMs noch nicht angekommen sein könnte. Aus diesem
Grund werden die Potenziale der KI in Kapitel 4.2 untersucht und ihre Eignung als Werkzeug
des NHMs in Kapitel 5 analysiert und bewertet.
Abbildung 3: Forschungsdesign.
Da es sich bei der gewählten Themenkombination (KI als Werkzeug des NHMs) um einen
neuartigen Betrachtungsansatz handelt, soll die Bearbeitung in Form einer systematischen
Potenzialanalyse sowie dem Entwurf von Use Cases auf Basis identifizierter
Herausforderungen des NHMs erfolgen.
Zu den Entwürfen von Use Cases und ihrer Bewertung hinsichtlich der Anwendbarkeit von KI
als Werkzeug des NHMs, erfolgt die Entwicklung eines fünfstufigen Empfehlungsrahmenwerks
zur Evaluation und Integration von KI-Systemen. In Kombination mit einer entwickelten
Potenzialanalysematrix soll schließlich ein eigener konzeptioneller Beitrag für die
Weiterentwicklung des NHMs geleistet und die Kernforschungsfrage abschließend
beantwortet werden.
18 HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI
während ein Großteil der Unternehmen gar ein unzureichendes NHM aufweist (oekom 2017,
6). Die nachstehende Grafik soll die Ergebnisse verdeutlichen.
Obgleich sich das Niveau des NHMs sukzessive verbessert zu haben scheint, kann der
Nettoeffekt aufgrund zeitgleich gestiegener Anforderungen an Unternehmen in der
Gesamtbetrachtung als vergleichsweise gering interpretiert werden (oekom 2017, 12). Damit
stellt sich die Frage, was die Herausforderungen unternehmerischer Nachhaltigkeit im Kern
eigentlich sind. Die folgende Grafik soll hierzu zunächst einen Überblick bieten.
Betrachtet man die drei Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie sowie deren
angestrebte Integration als Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung, so ergeben sich daraus
konkret vier zentrale Nachhaltigkeitsherausforderungen (Schaltegger et al. 2007, 14-18):
1. Ökologische Herausforderung = Steigerung der Öko-Effektivität (Grad der absoluten
Umweltverträglichkeit) durch Minimierung/Stabilisierung von Umwelteinwirkungen.
2. Soziale Herausforderung = Steigerung der Sozio-Effektivität (Grad der absoluten
Sozialverträglichkeit) durch Minimierung bzw. Maximierung negativer bzw. positiver
sozialer Wirkungen.
3. Ökonomische Herausforderung an das Umwelt- und Sozialmanagement =
Verbesserung der Öko-/Sozio-Effizienz (Wirtschaftlichkeit des Umwelt- und
Sozialmanagements) durch positiven „Business Case for Sustainability“12 bzw.
Verbesserung des Verhältnisses zwischen Wertschöpfung und Schadschöpfung.
4. Integrationsherausforderung = Zusammenführung der drei vorgenannten
Herausforderungen sowie Integration des Umwelt- und Sozialmanagements in das
konventionell ökonomisch ausgerichtete Management.
Während den ersten drei Herausforderungen durch koordiniertes und konsequentes Handeln
begegnet werden kann, stellt die größte Herausforderung des unternehmerischen und eines
umfassenden NHMs die Gesamtintegration dar. Dies sollte in Form einer methodischen und
instrumentellen Integration von Effektivitätsmanagement (Umwelt- und Sozialmanagement)
und Effizienzmanagement (ökonomisches Umwelt- und Sozialmanagement) in das
traditionelle ökonomische Management erfolgen (Schaltegger et al. 2007, 18). Das Ergebnis
sollten ein integriertes Erfassungs-, Bewertungs- und Berichtswesen als Grundlage und
Evidenz für integriertes Denken und Handeln (Sailer 2017, 238; IIRC 2013, 33) sowie eine
ganzheitliche Unternehmensführung, orientiert am Wertbeitrag („Sustainable Value“) für die
Gesellschaft, sein (Sailer 2017, 211-217; Ritzrau 02.05.2017; BASF 2017).
Um den zentralen Herausforderungen zu begegnen, benötigt das NHM u. a. softwarebasierte
Werkzeuge, um Nachhaltigkeitsleistungen wirksam messen, bewerten und kommunizieren zu
können (Johnson & Schaltegger 2016, 483). International können mehr als hundert Anbieter
von Softwarelösungen für das NHM mit zum Teil sehr unterschiedlichem Profil identifiziert
werden (Muuß 2017, 13). Eine Lösung, die sowohl ökonomische, ökologische als auch soziale
Belange integriert und damit einem an nachhaltiger Entwicklung orientierten Unternehmen
eine Gesamtsteuerung ermöglicht, scheint es gegenwärtig nicht zu geben (Sailer 2017, 264;
Johnson et al. 2016, 260). Eine Übersicht und Bewertung der bekanntesten Anbieter von
Softwarelösungen für das NHM im nordeuropäischen Raum bietet Muuß (2017).
Nach ihren Einsatzbereichen und dem Grad der Nutzenstiftung systematisiert, kann
softwarebasierte Unterstützung des NHMs in drei Kategorien unterteilt werden:
Datenerhebung & Datenaufbereitung, Controlling & Benchmarking sowie Kommunikation &
Berichterstattung (Johnson & Schaltegger 2015, 11f.). Diese Kategorisierung soll im Weiteren
12 Business Case for Sustainability: Steigerung des Unternehmenswertes, Beitrag zur Rentabilität durch z. B.
Maßnahmen der Kostensenkung oder Umsatzsteigerung bzw. kostengünstiges, risikomanagendes Agieren.
HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI 21
genutzt werden, um sich den Herausforderungen des NHMs aus operativer Perspektive
systematisch zu nähern.
Tabelle 3: Softwarebasierte Unterstützung des NHMs (Johnson & Schaltegger 2015, 10).
Dass Daten nicht immer vollständig erfasst werden können, kann z. B. bei SAP beobachtet
werden. Dem transparent gestalteten Nachhaltigkeitsbericht ist zu entnehmen, dass dort, wo
Daten unvollständig vorliegen, Hochrechnungen und damit Schätzungen vorgenommen
werden (müssen) (SAP 2018, 279f.):
Stationäre Verbrennung in Gebäuden = 70% Abdeckung durch Daten
Stromverbrauch in Bürogebäuden = 63% Abdeckung durch Daten
Stromverbrauch in Rechenzentren = 87% Abdeckung durch Daten
Man bekennt sich offen gegenüber seinen Stakeholdern dazu, dass „[…] weiterhin an der
Verbesserung unserer Datenqualität […]“ gearbeitet werden muss (SAP 2018, 283). Diese
Selbstverpflichtung zu kontinuierlicher Verbesserung entspricht dem in Kapitel 2.1.1
dargestellten Verständnis von nachhaltiger Entwicklung. Wichtig ist in jedem Fall, dass die
Daten glaubwürdig sind (Seele 2017). Dabei kann beobachtet werden, dass die Art und Weise,
wie die Gesellschaft mit Daten umgeht, einem grundlegenden Wandel unterliegt (IDC 2017b,
23):
von business-fokussiert zu hyperpersönlich;
von strukturiert zu unstrukturiert;
von selektiv zu allgegenwärtig;
von retrospektiv zu „hier und jetzt“.
Mit der zunehmenden Verteilung von Rechenleistung in die Cloud und in die alltäglichen IoT-
Geräte und –Infrastrukturen, die uns umgeben, können Daten grundlegende Verbesserungen
für Branchen, Unternehmen und Prozesse bewirken. Diese Trends global betrachtet, lassen
die Gesamtmenge aller Daten auf dem Planeten, die „globale Datensphäre“, exponentiell
wachsen (Kap. 6.1.2). Dabei bewegt sich die Geschwindigkeit der Nutzung und Integration
von Daten in Unternehmen zunehmend in Richtung Echtzeit. Daten werden nicht nur genutzt,
um zu informieren, sondern bestimmen auch Aktionen zunehmend autonom (IDC 2017b, 23).
Die umfangreichsten Datenmengen sind mithin wenig hilfreich, wenn in ihnen und durch sie
keine Ursache-Wirkungsbeziehungen erkannt werden können. Ein Ansatz, um die notwendige
Transparenz zu erreichen, könnte die Erweiterung des von Unternehmen angewendeten
Werttreiberbaums sein. Dieser wird vielfach benutzt, um die Stellhebel zur Gestaltung des
Return on Investments (ROI) als ökonomische Spitzenkennzahl zu identifizieren. Würde man
diesen Werttreiberbaum derart anpassen, dass statt des ROI das integrierte
Nachhaltigkeitsziel eines „Sustainable Values“ angestrebt wird, so würden die zahlreichen
Interdependenzen zwischen den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit sichtbar, wie die
folgende Abbildung verdeutlicht (Sailer 2017, 220).
HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI 23
Um die spezifischen Ziele, Produkte und Prozesse zu berücksichtigen, wäre ein solcher
Treiberbaum unternehmensindividuell aufzustellen und zudem um Rückkopplungen zu
ergänzen. So würde beispielsweise die Mitarbeiterzufriedenheit oder das
Mitarbeiterengagement nicht nur auf das Sozialziel wirken, sondern auch auf die Fluktuation.
Diese wiederum beeinflusst die Produktqualität und die Zuverlässigkeit, welche ihrerseits
wiederum einen Einfluss auf den ökonomischen Erfolg haben. Schließlich ergänzen sich die
verschiedenen Wirkungen hin zu einer sich selbst verstärkenden Schleife, wenn der
unternehmerische Erfolg die Zufriedenheit bzw. das Engagement der Mitarbeiter stärkt (Sailer
2017, 221f.).
Derartige Zusammenhänge wurden z. B. von SAP erkannt und ein Modell der
Interdependenzen finanzieller und nicht finanzieller Leistungen sowie eine Ursache-
Wirkungskette für den sogenannten „Betrieblichen Gesundheitskulturindex“ (Business Health
Culture Index – BHCI) entwickelt. Demnach bedeutete 2014 eine 1%ige Veränderung im BHCI
einen Einfluss auf das operative Ergebnis von € 65 bis 75 Millionen (Schmid 2015, 2).
24 HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI
Man kann konstatieren, dass bei diesem Ansatz aus einem linearen Ursache-Wirkungsbaum,
dem ein mechanistisches Verständnis eines Unternehmens zugrunde liegt, ein dynamisches
Ursache-Wirkungsnetz entsteht, das die betrieblichen Zusammenhänge realitätsnäher
abbilden kann. Damit wird ein dynamisiertes Steuerungsmodell geschaffen, anhand dessen
Simulationen zukünftiger Entwicklungen durchgeführt und bedeutsame Faktoren erkannt
werden können. Derartige Modellierungen werden idealerweise softwarebasiert
durchgeführt13, sind in der betrieblichen Praxis aber bis dato wenig verbreitet (Sailer 2017,
222).
Die nachstehende Abbildung soll hierzu abschließend einen Eindruck vermitteln, welche
komplexen Zusammenhänge zu berücksichtigen sind, will man z. B. ein besseres Verständnis
der Nachhaltigkeitsherausforderungen Deutschlands bekommen und dabei auch die Kluft
zwischen Wissen und Handeln bei einzelnen Akteuren begreifen. Dargestellt ist ein
qualitatives Ursache-Wirkungsmodell, welches im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt
wurde. Die Wirkungsbeziehungen in diesem Modell basieren auf Experten- und Stakeholder-
Befragungen sowie einer Literaturrecherche (Neumann 2014).
Analysiert man vor dem Hintergrund der bisherigen Ausführungen in diesem Kapitel die
Literatur hinsichtlich der besonderen Herausforderungen des NHMs bei der Messung und
Bewertung von nachhaltigkeitsbezogenen Daten sowie die dahinter liegenden Gründe mit der
Motivation, Schlüsselherausforderungen zu identifizieren, so können die Ursachen der Tabelle
entnommen werden.
Effektive Analyse, Verdichtung (Key Performance Indicator - KPIs) und Bewertung bei
intransparenten, nicht linearen Ursache-Wirkungsbeziehungen und intransparenten
Zielkonflikten (ökol. vs. soziale vs. ökon. Subziele).
Nachdem die Herausforderungen des NHMs bei der Messung und Bewertung von
Nachhaltigkeitsleistungen (NH-Leistungen) beleuchtet und Schlüsselherausforderungen
identifiziert wurden, sollen im folgenden Abschnitt die Herausforderungen bei der
Kommunikation analysiert werden.
15 Bedeutungszuweisung des Themas durch die Geschäftsführung sowie organisationales Lernen durch
kontinuierliche Auseinandersetzung.
28 HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI
d. h. alle Leser erhalten die gleichen Informationen, unabhängig von ihrem besonderen
Interesse am Unternehmen. Jeder Stakeholder, der auf der Suche nach Informationen ist,
muss daher die Hürden beim Auffinden des Berichtsdokuments sowie beim Auffinden der für
ihn relevanten Informationen innerhalb der umfassenden Informationssammlung überwinden.
In einer Studie zur Wirksamkeit von Nachhaltigkeitskommunikation empfand die Mehrheit der
befragten Stakeholder die von Unternehmen online präsentierten Informationen als verwirrend
(ConeComm 2013). Eine spätere Studie der gleichen Agentur ergab, dass sich Unternehmen
allzu oft auf jährliche Nachhaltigkeitsberichte stützen, um den Fortschritt ihrer Ziele zu
kommunizieren. Um die Effektivität der Nachhaltigkeitskommunikation zu erhöhen, sollten
Unternehmen diese Informationen aber in Formaten präsentieren, die ihre Stakeholder
individuell ansprechen (ConeComm 2015; Alberts 2018).
Nachhaltigkeitsberichte können als ein klassisches Reporting- und Kommunikationsinstrument
betrachtet werden (Pufé 2014a, 214), wobei zu beobachten ist, dass sowohl ihre Anzahl als
auch ihr Umfang deutlich zugenommen haben, während Umfang und Tiefe der
Nachhaltigkeitsinformationen sowie die Berichtsqualität, insbesondere bei der zunehmenden
Zahl integrierter Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte, abgenommen haben (IÖW & future
e. V 2016, 5).16 Bei den integriert berichtenden Unternehmen spiegelt sich nur selten eine
wirklich integrierte Denkweise der Unternehmen wider, was sich beispielsweise in den
überwiegend schwachen Darstellungen zur organisatorischen und strategischen Verankerung
von Nachhaltigkeit im Unternehmen zeigt (IÖW & future e. V 2016, 12f.). Eine fehlende, in der
Organisation nicht verankerte integrierte Denkweise kann als Indikator dafür gesehen werden,
inwieweit die Unternehmensführung tatsächlich in der Lage ist, die Komplexität einer
enkeltauglichen, unternehmerischen Wertschöpfung zu verstehen und entsprechend in ihren
Entscheidungen zu berücksichtigen (Sailer 2017, 238).
Eine weitere Herausforderung für die Unternehmensführung und damit für das NHM kann in
den gestiegenen Ansprüchen an das Corporate Reporting gesehen werden. So müssen mehr
als die Hälfte der international analysierten Unternehmen (n = 1000) elf oder mehr Reporting-
Standards bzw. Reporting-Systeme beachten, wie aus dem vierten „Global Corporate
Reporting Survey“ von Ernst & Young hervorgeht (UmweltDialog 2018; EY 2017, 7).
Hinsichtlich Nachhaltigkeitsberichterstattung kommt noch einmal eine große Anzahl zu
beachtender Berichtsstandards hinzu.17 Für Unternehmen, die mehrere dieser Standards
erfüllen wollen oder müssen, ist dies mit ressourcenintensiven Aufwänden verbunden (Muuß
2017, 10). So verwundert es nicht, dass die Mehrheit der von Ernst & Young befragten
Unternehmen davon ausgehen, dass die zunehmende Komplexität auf lokaler und
internationaler Ebene zulasten der Effektivität der Berichterstattung gehen wird (UmweltDialog
2018; EY 2017, 3).
Die Mehrheit der deutschen Unternehmen stellt ihre Aktivitäten rund um das Thema
nachhaltige Entwicklung in gesonderten Nachhaltigkeitsberichten dar. Grundsätzlich haben
Unternehmen die freie Wahl, ob sie integriert oder separat berichten wollen, beide Ansätze
16 Mehrzweck- und Multi-Stakeholder-Berichte streben danach, für alle alles zu sein, indem sie ein Bild der
Aktivitäten einer Organisation in groben Zügen zeichnen (Alberts 2018).
17 Z. B. GRI, Deutscher Nachhaltigkeitskodex, Sustainability Accounting Standards Board, Dow Jones Sustainability
18 BMW 2014: 157 Seiten, E.ON 2014: 216 Seiten, BASF 2014: 246 Seiten (Sailer 2017, 228).
19 Hier gibt es Bemühungen zwischen dem Global Compact und der GRI, eine umfassende Offenlegung von SDG-
Indikatoren in die Berichtsformate der Unternehmen einzubringen und konsolidierte Wirtschaftskennzahlen zu
entwickeln, die als SDG-Indikatoren eindeutig die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN unterstützen (DGCN
2017, 116).
30 HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI
Innovative Technologien wie KI können dabei als ein Schlüssel gesehen werden, um das
Reporting zukunftsorientiert auszurichten (UmweltDialog 2018).
Grundsätzlich können vier mögliche Wege des Informationsaustausches zwischen
Unternehmen und Stakeholdern benannt werden, die jeweils hinsichtlich einer bidirektionalen
Kommunikation und Dialog (Feedback) gestaltet werden sollten:Unternehmen zu Stakeholder
(unidirektional und klassisch über einen Nachhaltigkeitsbericht), Stakeholder zu Stakeholder
(Austausch zwischen den Stakeholdern über die Inhalte der Berichterstattung), Stakeholder
zu Unternehmen (bidirektionaler Austausch ermöglicht direkten Kontakt mit und Feedback von
Stakeholdern) und Unternehmen zu Unternehmen (Austausch zwischen verschiedenen
Unternehmen ermöglicht Bewertung der Zusammenarbeit innerhalb einer Lieferkette) (Süpke
et al. 2009, 237f.). Die nachstehende Abbildung verdeutlicht die dargestellten
Kommunikationswege.
Durch den allgegenwärtigen Zugriff auf vernetzte mobile Geräte sind Daten heute leichter
zugänglich und können leichter erfasst, überprüft, und analysiert werden. Durch die große
Reichweite der Technik im Alltag erwarten Stakeholder nun, einen schnellen und komfortablen
Zugang zu Informationen, zu jederzeit. Sie erwarten, dass Informationen regelmäßig
aktualisiert und hinsichtlich ihrer Konsistenz und Gültigkeit leicht nachprüfbar sind. Eine solche
permanente öffentliche Kontrolle erfordert, dass Unternehmen jederzeit kohärente und
verlässliche Nachhaltigkeitsinformationen vorlegen können (Amesheva 2017). Nach einer
Trendstudie der Global Reporting Initiative (GRI) „Sustainability and Reporting Trends in 2025"
wird eine nahezu Echtzeit-Interaktion zukünftig zu einer stärkeren Einbindung der Stakeholder
in die Nachhaltigkeitsmechanismen der Unternehmen führen (GRI 2016b). Ferner wird es
neue Formate geben, durch die Unternehmen von der Publikation eines Jahresberichtes zu
einem regelmäßigen Nachhaltigkeitsdatenaustausch übergehen werden20. Dies deutet auf das
Ende der jährlichen Nachhaltigkeitsberichte hin, welche zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung
in der Regel bereits drei Monate oder älter sind (Amesheva 2017).
Analysiert man vor dem Hintergrund der Ausführungen in diesem Kapitel die Literatur
hinsichtlich der besonderen Herausforderungen des NHMs bei der Kommunikation von
20 Dazu der „Chief Advisor on Innovation in Reporting“ Nelmara Arbex: “The Next Era of Corporate Disclosure lays
out the first steps that are needed in order to liberate sustainability data from reports so that it can be used to
inform decisions across businesses and entire economies. This is essential if we want to make the UN
Sustainable Development Goals and COP 21 agreements a reality.” (GRI 2016b).
32 HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI
Der Übersicht halber und Kapitel 4.1 damit abschließend, stellt nachfolgende Tabelle die
identifizierten und verdichteten Herausforderungen des NHMs in den Kernfunktionen des
Messens, Bewertens und Kommunizierens dar.
NHM-Herausforderungen – Konsolidiert
Messen Bewerten Kommunizieren
Effiziente Messung, Prozessierung ... deren effektive Analyse, … sowie effektive
und Aufbereitung aller relevanten Verdichtung (KPIs) und Bewertung bei Kommunikation komplexer
Daten in exponentiell intransparenten, nicht linearen Zusammenhänge,
zunehmenden und Ursache-Wirkungsbeziehungen und zielgruppengenau, individuell
unstrukturierten Datenmengen intransparenten Zielkonflikten (ökol. relevant, zeitnah, interaktiv und
aus verteilten und offenen vs. soziale vs. ökon. Subziele)… rückkoppelnd.
Systemen…
21 „Paradoxie starker Automation“. Eine in den 1980er Jahren durchgeführte Analyse der Konsequenzen
weitreichender Automation förderte Erstaunliches zutage: Je mehr Automatisation durch technische Fortschritte
erzielt wurden, desto dringender wurden menschliche Experten gebraucht. Zwar steigt die Effizienz durch
Automation ganz erheblich, aber nur, solange alles in gewohnten, und damit geplanten, Prozessen verläuft. Das
Problem entsteht in Notfällen. Dann nämlich ist gesunder Menschenverstand weit wichtiger als ein guter
Algorithmus (Bitkom & DFKI 2017, 119).
34 HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI
Bewegungen von Autos, Zügen, Flugzeugen und Mobiltelefonen sowie in den sozialen Medien
ausgedrückte Stimmungen von Milliarden Menschen verfolgt und aufgezeichnet22. IBM
erwartet, dass in diesem weiter- und schnell wachsenden digitalen Informationsmaterial die
Geheimnisse der Krebsbekämpfung, der Umkehrung des Klimawandels oder der Bewältigung
der Komplexität der Globalisierung liegen könnten. Damit könnten viele der Ambiguitäten und
Ineffizienzen der kritischen Systeme, die das Leben auf diesem Planeten ermöglichen,
beseitigt werden. KI-Systeme könnten dabei die Werkzeuge sein, die uns helfen, diese
ehrgeizigen Ziele zu erreichen, so IBM weiter optimistisch.
Des Weiteren zahlt unsere Gesellschaft als Ganzes einen hohen Preis dafür, dass sie nicht
weiß, wie sie unsere besten Einsichten nutzen kann, wenn, wann und wo es darauf ankommt.
Dies geschieht, weil wir nicht die Kapazitäten haben, alle Informationen aufzunehmen, die für
die Lösungen unserer größten Probleme relevant sind. Dabei können KI-Systeme auf eine
wachsende Zahl von Problemen angewandt werden, die dem Gemeinwohl dienen und der
Gesellschaft zugutekommen. Als Beispiele hierfür können die folgenden genannt werden:
Gesundheitswesen: Ein speziell für die Krebsbehandlung optimiertes KI-Tool nimmt
die elektronische Krankengeschichte der Patienten auf, zieht relevante klinische
Informationen für den unmittelbaren Fall heran, führt Kohortenanalysen durch, um die
Mikrosegmentierung anderer ähnlicher Patienten zu finden und wertet den derzeit
akzeptierten Standard der Behandlungspraktiken aus, um die verfügbaren
Behandlungsmöglichkeiten zu prüfen, geordnet nach Relevanz, Risiko und Präferenz.
Das Ergebnis: Unterstützung der Mediziner bei der Entscheidung über die besten,
evidenzbasierten Behandlungen für ihre Krebspatienten.
Transport: KI-Systeme sind auf dem besten Weg, selbst fahrende Fahrzeuge zu
ermöglichen. Sie versprechen eine signifikante Verringerung der Verkehrsunfälle
sowie der Verkehrsüberlastung und damit der Umweltverschmutzung.
Bildung: Verwendung von KI in einem Spielzeugdinosaurier namens CogniToy, um
mit Kindern zu interagieren, ihre Fragen zu beantworten, ihnen Rätsel und Geschichten
zu erzählen und grundlegende pädagogische Übungen durchzuführen, zugeschnitten
auf die spezifische Lerngeschwindigkeit und -stärke des Kindes.
Sollte die skalierbare Kraft der KI richtig genutzt werden, so könnte sie möglicherweise einer
der mächtigsten Beschleuniger zur Erreichung der 17 UN Sustainable Development Goals
(SDGs) sein. Wie in der nachfolgenden Abbildung visualisiert, existieren hierzu bereits
entsprechende Use Cases (Ibaraki 2017).
22 WhatsApp ist in 109 Ländern die führende Messeging-App und der Facebook Messenger in 49 Ländern. Da
beide zu Facebook gehören, bedeutet dies, dass in 158 von 187 untersuchten Ländern weltweit, Facebook der
Plattformanbieter der digitalen Kommunikation via Messenger ist. Das sind beinahe 85 Prozent des weltweiten
Messaging (Böttcher 2016).
HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI 35
Obwohl die SDGs nicht rechtsverbindlich sind, wird von den Regierungen erwartet, dass sie
die Verantwortung übernehmen und nationale Rahmenbedingungen für die Erreichung der 17
Ziele schaffen. Die Länder tragen die Hauptverantwortung für die Weiterverfolgung und
Überprüfung der Fortschritte bei der Umsetzung der Ziele, die eine qualitativ hochwertige,
zugängliche und zeitnahe Datenerhebung erfordern (Osburg & Lohrmann 2017).
Viele weitere Beispiele des Einsatzes von KI zur Steigerung des Gemeinwohls können
beobachtet werden, z. B. blinde Menschen, die dank KI wieder die Emotionen ihrer
Mitmenschen erkennen und das Geschehen in ihrem Umfeld wahrnehmen können (Bitkom &
DFKI 2017, 86) oder taubstumme Menschen, welche die Chance erhalten, ihren Aktionsraum
deutlich zu erweitern, durch die Integration von Übersetzungsdiensten mit einem
Gebärdensprachen-Avatar (Bitkom & DFKI 2017, 52). Weitere Beispiele und
Anwendungsszenarien finden sich z. B. bei dem „Project Breakthrough“, entstanden in
Kooperation zwischen dem UN Global Compact, Volans, PA Consulting, der DO School und
36 HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI
der Singularity University (UNGC 2017a), oder bei der Kooperation „Uniting to delivery
technology for the global goals“ (UNGC 2017b).
Nach dieser Betrachtung allgemeiner KI-Einsatzpotenziale aus einer Gemeinwohlperspektive
soll die weitere Analyse im Hinblick auf die Identifikation von Anwendungspotenzialen im
betrieblichen Kontext fokussiert werden.
Abbildung 11: Einsatz von KI-Technologien nach Unternehmensbereichen (Böttcher et al. 2017, 38).
Wo dies nicht durch andere Quellennachweise angegeben ist, basieren die folgenden
Ausführungen bis Kap. 4.2.5 im Wesentlichen auf Davenport & Rananki (2018). Eine Umfrage
unter 250 Führungskräften, die mit dem Einsatz kognitiver Technologien in ihren Unternehmen
vertraut sind, und eine Analyse von 152 realisierten KI-Projekten zeigen, dass Unternehmen
erfolgreicher sind, wenn sie bei der Entwicklung und Implementierung von KI zunächst einen
inkrementellen anstelle eines transformationellen Ansatzes verfolgen und sich darauf
konzentrieren, die menschlichen Fähigkeiten zu erweitern anstatt sie zu ersetzen. Basierend
auf den Untersuchungen der thematischen Projektschwerpunkte, kann man die betrieblichen
Anwendungsbereiche von KI in drei Kategorien einteilen, die in den folgenden Kapiteln näher
erläutert werden:
Automatisierung von Aufgaben und Geschäftsprozessen (in 71 Projekten),
Gewinnung von Einblicken durch Datenanalyse (in 57 Projekten),
Interaktion mit Stakeholdern (in 24 Projekten).
Systeme hinweg mit großer Präzision und Geschwindigkeit zu arbeiten. Dabei kann die
Technologie auf getrennte Systeme zugreifen, den Inhalt sichten und sowohl strukturierte als
auch unstrukturierte Daten in ein standardisiertes Format übertragen (EY 2017, 10).
Kernpotenziale: Automatisierung und Erfassung wiederkehrender Aufgaben zur Erfassung
und Bearbeitung von Daten über verteilte Systeme hinweg mit hoher Geschwindigkeit und
Präzision.
23 Go wurde weithin als gewaltige Herausforderung für KI angesehen, da das Spiel einen präzisen und ausgefeilten
Vorausblick in großen Suchräumen erfordert. AlphaGo bewertete Positionen und ausgewählte Bewegungen mit
Hilfe von tiefen neuronalen Netzen. Diese neuronalen Netzwerke wurden durch überwachtes Lernen von
menschlichen Expertenbewegungen und durch Verstärkung durch Selbstspiel trainiert (Silver et al. 2017, 354).
HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI 39
In folgender Tabelle werden die identifizierten und konsolidierten Potenziale der einzelnen
Anwendungsbereiche zusammengefasst.
24 Beachte Hinweis auf eine hochaktuelle und bedeutende Entwicklung in Kap. 6.1.1 („Google Duplex“).
40 HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI
KI-Potenziale – Konsolidiert
25 Ein weiterer Anbieter benennt die genutzten Quellen etwas genauer. Dieser verwendet Daten aus
Unternehmensberichten, von Nachrichtenagenturen und Regulierungsbehörden sowie aus sozialen Medien
(Datamaran 2018).
HERAUSFORDERUNGEN DES NHMS & POTENZIALE DER KI 41
Gesellschaft (Value to Society) besser zu verstehen. S-Ray kann dabei auf drei Arten genutzt
werden (Arabesque 2018):
GC Score (0-100) - Eine normative Bewertung jedes Unternehmens auf Basis der
Kernprinzipien des UN Global Compact.
ESG Score (0-100) - Eine branchenspezifische Analyse der Leistung jedes
Unternehmens in Bezug auf finanziell wichtige Umwelt-, Sozial- und Governance-
Themen.
Präferenzen Filter - Ein Suchinstrument, mit dem man die geschäftlichen Engagements
von Unternehmen mit seinen persönlichen Werten vergleichen kann.
Die nachstehende Abbildung zeigt beispielhaft die Bewertung der SAP (vor 3 Monaten)26 und
ihre Position im Vergleich mit allen bewerteten deutschen Unternehmen.
Abbildung 12: Beispiel für die kombinierte Anwendung von KI-Technologien (Arabesque 2018).
Dabei werden die Herausforderungen als high level Demand Stories (Business-Problem) und
die Potenziale als high level Use Cases formuliert. Ein Use Case wird im vorliegenden Kontext
verstanden als eine gezielte Anwendung digitaler Technologien auf ein spezifisches Business-
Problem mit einem messbaren Resultat (Chui et al. 2018, 7). Den Use Cases werden KI-
Technologien zugeordnet, deren besondere Fähigkeiten, ihr Reifegrad, die
Anwendungshäufigkeit und ihre Anwendbarkeit als Werkzeug des NHMs, bewertet sowie ihre
limitierende Faktoren beleuchtet werden. Zudem wird als Stimulus für Diskussionen ein
visionäres Anwendungsszenario präsentiert. Schließlich werden die Forschungsfragen
beantwortet und die Ergebnisse bewertet.
kann, sodass ich dies nicht mehr manuell durchführen muss, meine Aufwände sich
dadurch reduzieren und eine vollständige wie konsistente Datenbasis zur Verfügung
steht.
Use Case – Automatisierung wiederkehrender Aufgaben zur Erfassung und
Bearbeitung von beliebig formatierten Daten über verteilte und offene Systeme hinweg,
mit hoher Geschwindigkeit und Präzision durch selektive Anwendung von RPA- in
Kombination mit IoT- und Machine-Learning-Technologie.27
Zu erwartendes Use-Case-Resultat – Aufwandsreduktion durch gezielte
Automatisierung, Vermeidung von Medienbrüchen und Revisionssicherheit (Conrad
2014, 193), Geschwindigkeitssteigerung durch zeitnahe Datenverfügbarkeit sowie
Qualitätssteigerung durch Datenvollständigkeit und -konsistenz (EY 2017, 10).
Wie in Kap. 4.2.3 identifiziert, zeichnet sich RPA durch die Fähigkeit des Arbeitens über
mehrere Backend-Systeme hinweg aus und kann darüber hinaus als eine systemunabhängige
Option zur Verbindung und Analyse von Daten gesehen werden, die einen verhältnismäßig
günstigen Weg bedeutet, in kurzer Zeit Systeme zu überbrücken ohne die Notwendigkeit, dafür
eigens Systemschnittstellen zu konstruieren (EY 2017, 11). Der Reifegrad und die
Anwendungshäufigkeit dieser Technologie (71 Projekte von 152 = 47%) können jeweils als
hoch (Kap. 4.2.3) und ihre Anwendbarkeit als Werkzeug des NHMs, aufgrund der Passung
von Demand Story und Use Case, als gegeben eingestuft werden.
Jedoch gibt es auch Limitierungen zu beachten. So braucht es für die Realisierung einer
Automatisierungslösung die freie Bewegung nicht personenbezogener Daten in einer
integrierten und regulierten Infrastruktur mit Sicherheitsprotokollen, die sie vor unerlaubtem
Zugriff schützen (EY 2017, 10). Weiter ist zu gewährleisten, dass Praktiken nicht nur bei der
Erhebung, sondern auch bei der Bearbeitung und Kommunikation von Daten mit den
geltenden Gesetzen übereinstimmen (EY 2017, 27). Datensicherheit, Datenschutz und
Compliance zu gewährleisten, sind die größten Herausforderungen und damit gleichzeitig
auch Limitierungen in heutigen Unternehmensberichterstattungsumgebungen, vor allem im
Zusammenhang mit Cloud-Diensten (EY 2017, 27).
Als weitere Limitierung gilt zu beachten, dass RPA für sich kein Allheilmittel zur
Automatisierung darstellt, da es ohne eingebaute Intelligenz (nur) für fest definierte
(regelbasierte) Aufgaben einsetzbar ist. Die Implementierung einer Vielzahl von RPA-
Lösungen („robotic Band-Aid“) zur Automatisierung spezifischer Aufgaben führt sowohl zu
einer architektonischen Komplexitätssteigerung als auch zu hohen Wartungsaufwänden.
Daher ist der RPA-Ansatz am sinnvollsten, wenn er integriert in andere Technologien wie Deep
Learning gestaltet wird, um eine notwendige Anpassungsfähigkeit (Intelligenz) auf
Veränderungen in den Geschäftsprozessen (z. B. regulatorische Änderungen oder
27 RPA-Technologie als Plattform zur Prozessierung der Daten von IoT-Sensoren an Geräten in der Peripherie („the
edge“) und Mittel zur beschleunigten Einführung neuer IoT-Technologien, indem diese zeitnah in bestehende
Systeme und Prozesse integriert werden können (Rosencrance 2018). Machine-Learning-Technologie zur
Gewährleistung der Anpassungsfähigkeit bei Veränderungen in den Geschäftsprozessen (Noga & Schroetel
2017).
44 POTENZIALE DER KI ALS W ERKZEUG DES NHMS
Systemumstellungen) realisieren zu können, ohne dafür jedes Mal neu konfiguriert werden zu
müssen (Edlich & Sohoni 2017; Noga & Schroetel 2017). Dies geschieht, indem man
allgemeine Richtlinien aufstellt, ohne dem System genau zu sagen, was es zu tun hat. Der
zugrundeliegende Algorithmus lernt aus den vorherigen Aktionen des Benutzers und
berücksichtigt alle verfügbaren Daten, um die relevanteste Antwort auf ein Ereignis zu liefern
(Noga & Schroetel 2017).
Abbildung 14: Wertschöpfung durch Daten und Algorithmen (Bitkom & DFKI 2017, 68).
Entscheidungsagilität als Basis für zeitnahe Aktions- und Adaptionsfähigkeit kann als eine
wesentliche Voraussetzung gesehen werden, um sich in einer VUCA-Welt28 flexibel bewegen
und im darwinistischen Sinne schnell und wirksam an Veränderungen anpassen zu können.
28 Wortschöpfung, um die „Welt“ zu benennen, mit der wir es heute zu tun haben. Demnach ist sie: volatile
(unbeständig), uncertain (ungewiss), complex (unübersichtlich) und ambiguous (uneindeutig) (Schober-Ehmer
et al. 2017, 669).
POTENZIALE DER KI ALS W ERKZEUG DES NHMS 45
Werden die in Kap. 4.1.3 identifizierten Herausforderungen des NHMs bei der Bewertung von
NH-Leistungen sowie die in Kap. 4.2.4 verdichteten Potenziale der KI bei der Generierung von
Einsichten miteinander kombiniert, so können Demand Story und Use Case wie folgt formuliert
werden:
Demand Story – Als NHM benötige ich ein Werkzeug, welches mich bei der Analyse,
Verdichtung und Bewertung von Daten aus nicht linearen Ursache-
Wirkungsbeziehungen unterstützt, sodass ich komplexe Zusammenhänge und
Interdependenzen sowie Zielkonflikte erkennen und effektive Maßnahmen daraus
ableiten kann.
Use Case – Erkennung von Mustern und Ursache-Wirkungsbeziehungen in komplexen
Datenmengen, Interpretation ihrer Bedeutung und Prognostizierung von Auswirkungen
durch die Anwendung von Machine Learning.
Zu erwartendes Use-Case-Resultat – Verbesserte Kenntnis des komplexen Kontextes,
verbunden mit höherer Entscheidungsagilität und besserer sowie schnellerer
Prognosen als Basis zur Beurteilung und Ableitung effektiver Maßnahmen (Bitkom &
DFKI 2017, 68; Agrawal et al. 2018).
Die besonderen Fähigkeiten des Machine Learnings liegen in der Mustererkennung, der
Bedeutungsinterpretation und der Prognostizierung von Entwicklungen29, dabei ist diese
Technologie am nützlichsten in Umgebungen mit einem hohen Grad an Komplexität (durch
Deep Learning) zur Lösung von komplexen nicht linearen Problemen (Segars 2018; Agrawal
et al. 2017, 24). Ferner können, kombiniert mit IoT-Technologie, Szenariomodelle realisiert
werden, welche hypothetische „Was-wäre-wenn“-Alternativen erstellen, auf deren Basis
sowohl Zielkonflikte erkannt (z. B. ökologisch vs. ökonomische Auswirkungen) als auch die
Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen bewertet werden können (IBM 2018b). Der Reifegrad
von Machine Learning kann als (tendenziell) hoch (Kap. 4.2.4), die Anwendungshäufigkeit (57
Projekte von 152 = 37%) als hoch30 und die Anwendbarkeit als Werkzeug des NHMs, aufgrund
der Passung von Demand Story und Use Case, als gegeben eingestuft werden.
Keine Prognose ist 100% akkurat (Agrawal et al. 2018), jedoch werden Prognosen genauer
und damit wertvoller, wenn Daten allgemeiner verfügbar und zugreifbar sind (Agrawal et al.
2017, 24). Damit wäre einer der limitierenden Faktoren beim Einsatz dieser Technologie
benannt. Machine Learning kann sein volles Potenzial erst entfalten, wenn sehr große
Datenmengen als Analysebasis zur Verfügung stehen. Die Sammlung der „richtigen“ und
qualitativ hochwertigen Daten ist für Unternehmen sehr kostbar und zuweilen sehr
ressourcenintensiv. Dabei werden domänenspezifische Content-Sammlungen entwickelt oder
beschafft und dann immer weiter angereichert (Bitkom & DFKI 2017, 17). Dieser Ansatz
beschränkt jedoch die Erkenntnis- und Gestaltungsfähigkeit eines Unternehmens, da
Datenbestände nur sukzessive und letztlich immer limitiert auf die eigene Perspektive
29 „Prediction is about using information you have to generate information you don’t have.“ (Agrawal et al. 2018).
30 Siehe zu dieser Einschätzung auch die Studie „Machine Learning im Unternehmenseinsatz“ (Böttcher et al.
2017).
46 POTENZIALE DER KI ALS W ERKZEUG DES NHMS
aufgebaut werden. Daher ergibt es Sinn, Datenbestände öffentlich zugänglich und damit
nutzbar zu machen (Kap. 6.1.2).
Die Verwendung des Begriffs „Intelligenz“ führt oft zu Missverständnissen über die
tatsächlichen Fähigkeiten von KI (Kap. 4.2) und birgt das Risiko von Anthropomorphismus.31
Dabei lernt und optimiert sich ein Großteil der heute verfügbaren Machine-Learning-
Technologien im Hinblick auf bestimmte Ziele. Ihre Fähigkeiten spiegeln letztlich die Qualität
der Trainingsdaten und der Prozesse wider. Typischerweise besteht nach wie vor Bedarf an
menschlicher Beteiligung zur Behandlung von Ausnahmen. Das bedeutet, Machine Learning
in seiner derzeitigen Form ist darauf begrenzt, spezifische Aufgaben zu bearbeiten, es kann
nicht beliebig (ohne Anpassungen) auf andere Anwendungsbereiche übertragen werden
(UNGC 2017a, 5).
Eine weitere Limitierung besteht in einer schlechten Erklärungsfähigkeit darin, wie ein KI-
System zu seinen Ergebnissen gelangt ist (Wahlster 2017, 17 & 28). Da Deep-Learning-
basierte Systeme der nächsten Generation nach der Initiierung selbstständig lernen32, ist die
Entscheidungsfindung von außen aktuell nur noch schwer nachvollziehbar (Böttcher et al.
2017, 14; UNGC 2017a, 5), es handelt sich quasi um eine „Blackbox“ (Böttcher et al. 2017,
52; Bitkom & DFKI 2017, 18).
Neben den aus Kap. 5.1.1 übertragbaren Limitierungen Datensicherheit, Datenschutz und
Compliance ist ein weiterer limitierender Aspekt die Möglichkeit der unbeabsichtigten
Voreingenommenheit (engl. Bias) eines KI-Systems. Diese kann dann auftreten, wenn
Trainingsdaten nicht repräsentativ für die größere Population sind, auf die ein KI-Modell
letztlich angewendet wird: Z. B. könnten Gesichtserkennungsmodelle, die bei einer Population
von Gesichtern trainiert wurden, die der Demographie von KI-Entwicklern entsprechen, bei
Anwendung auf Populationen mit unterschiedlichen Merkmalen problematisch sein (Chui et al.
2018, 27).
Wie in Kap. 4.1.4 herausgearbeitet, besteht die Kommunikationsherausforderung für das NHM
darin, den Stakeholdern komplexe Zusammenhänge zeitnah und individualisiert zu vermitteln.
Anhand dieser Herausforderung, im Kontext der KI-Potenziale hinsichtlich kognitiver
Dialogführung (Kap. 4.2.5) betrachtet, können daraus folgende Demand Story und Use Cases
formuliert werden:
Demand Story – Als NHM benötige ich ein Werkzeug, welches mich bei der
Kommunikation komplexer Zusammenhänge über Stakeholder-präferierte Kanäle
effektiv unterstützt, sodass ich NH-Leistungen zielgruppengenau, individuell relevant,
zeitnah und interaktiv vermitteln kann.
Use Case – Personalisierte und interaktive Kommunikation mit Stakeholdern, über die
von ihnen präferierten Kanäle, zu jeder Zeit.
Zu erwartendes Use Case Resultat – Erweiterung, Beschleunigung und Verbesserung
von Interaktionen und Erfahrungen mit Stakeholdern, gemessen an der Menge,
Häufigkeit und Qualität von Stakeholder Interaktionen.
In Anlehnung an die Arbeit von Süpke et al. (2009), der die Potenziale von Web 2.0 im Kontext
von NHM untersuchte, kann die Nutzung von KI für die Kommunikation von NH-Leistungen
einen vielversprechenden Ansatz bedeuten, um die Grenzen konventioneller
Berichtsmethoden zu überwinden, da sie eine Reihe spezifischer Möglichkeiten zur
Verbesserung durch Interaktivität, Individualisierung, Stakeholder-Dialog und Partizipation
bieten und sich damit von einem geschlossenen und einseitig kontrollierten Prozess zu einem
Stakeholder-getriebenen Prozess entwickeln kann (Süpke et al. 2009, 235).
Menschen enthüllen erhebliche Informationen über ihre Meinungen, Gefühle, Vorlieben und
Abneigungen, wenn sie auf natürliche, dialogische Weise kommunizieren (Artificial Solutions
2018). Voraussetzung, um authentische Stakeholder-Meinungen zu erhalten und in sinnvolle
Daten transferieren zu können, ist allerdings, dass die eingesetzte Technologie aus
menschlicher Perspektive einen als natürlich empfundenen Dialog führen kann. Jedoch ist
festzustellen, dass KI, trotz der jüngsten Fortschritte bei der Verarbeitung natürlicher Sprache
und der Stimmungsanalyse (engl. Sentiment Analysis), die Kunst der menschlichen
Konversation bisher noch nicht gemeistert hat. Gründe hierfür sind zum einen der Umstand,
dass die Bedeutung von Worten und Sätzen von einem größeren Kontext abhängt (der Kultur,
den Sprecherabsichten, dem Geschlecht, dem Alter) und zum anderen die Tatsache, dass KI
(noch) nicht in der Lage ist, sich mit dem Menschen auf einer emotionalen Ebene zu verbinden
(Pring-Mill 2017; Pring-Mill 2018).
Obgleich der Einsatz von Chatbots und intelligenten Agenten große Innovationspotenziale
bedeuten kann, so birgt er auch nicht unerhebliche Risiken. Wenn diese direkt mit externen
Stakeholdern interagieren, aber noch nicht ausgereift sind, besteht das Risiko eines
dauerhaften Vertrauensverlustes und Image-Schadens (Böttcher et al. 2017, 68f.). Ein
besonders markantes Beispiel für die Unreife dieser Technologie und dafür, wie sich ein KI-
basiertes Dialogsystem fehlentwickeln kann, war Chatbot „Tay“ von Microsoft. Entworfen, um
mit 18- bis 24-Jährigen einen unterhaltsamen Dialog auf der Plattform Twitter zu führen, wurde
48 POTENZIALE DER KI ALS W ERKZEUG DES NHMS
der Chatbot innerhalb von 24 Stunden durch die Konfrontation mit rassistischen und
nazistischen Ausdrücken derart missbraucht, dass er infolgedessen wild unangemessene und
verwerfliche Wörter und Bilder twitterte (Lee 2016).
Abschließend werden die Anwendungshäufigkeit dieser Technologie (24 Projekte von 152 =
16%) als (noch) gering, ihr Reifegrad als (noch) gering (Kap. 4.2.5) und ihre Anwendbarkeit
als Werkzeug des NHMs, aufgrund der Passung von Demand Story und Use Case, als
gegeben eingestuft werden.
neu definiert würden, von einer ehrgeizigen, aber nicht ausreichenden Vorgehensweise zu
einem effektiven Ansatz der Schaffung einer nachhaltigen Welt, die – auch in Zahlen und
Fakten – nachhaltig wäre? Könnte eine sozialökologische Transformation33 (Lange &
Santarius 2018) in Wirtschaft und Gesellschaft, unter Nutzung von IoT, Big Data und Predictive
Analytics, tatsächlich erreicht werden? Wagen wir es, systemisch-revolutionär zu denken und
betrachten das Konzept näher.
PSC kann verstanden werden als der Einsatz analytischer Techniken zur Identifizierung von
Themen für gegenseitige Überlegungen, Beaufsichtigung und Intervention mit dem Ziel,
zukünftige Schäden im Zusammenhang mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen zu
vermeiden und potenzielle Akteure von nicht nachhaltigen Aktivitäten sowie ihre Stakeholder
zu identifizieren. Als theoretisches Konzept, abgeleitet vom „predictive policing“ Ansatz und
übertragen auf die Arena nachhaltiger Entwicklung, könnte PSC auch als eine
vorausschauende Nachhaltigkeitssteuerung verstanden werden. Die Anwendung von PSC im
Unternehmenskontext würde sich auf drei wesentliche Funktionsbereiche auswirken:
Nachhaltigkeitsmanagement, Stakeholder-Partnerschaft und regulatorische Integration.
Im Bereich des NHMs sollte PSC eine effektive Ressourcenallokation, Risikomanagement und
Frühwarnung, taktische und strategische Planung sowie fiskalische Verantwortlichkeit fördern.
Bei der Erreichung der regulatorischen Integration sollte PSC die Entwicklung und Umsetzung
einheitlicher Strategien zur Verringerung künftiger Schäden, zur Erhöhung der
Rechenschaftspflicht von Regulierungsbehörden und zur Bereitstellung eines umfassenden
Profils von Akteuren nicht nachhaltigen Handelns erleichtern. Im Bereich der Stakeholder-
Partnerschaft sollte PSC die Problemlösungskapazitäten stärken, Bedarfsanalysen
durchführen und den einfachen Informationsaustausch sowie die Sammlung von
Informationen erleichtern. Die nachstehende Abbildung stellt eine Skizze des
operationalisierten Konzeptes dar.
33 Grundlegende Umgestaltung der Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, um ökologisch nachhaltig
und sozial gerecht zu werden (Lange & Santarius 2018, 8).
50 POTENZIALE DER KI ALS W ERKZEUG DES NHMS
Auf der allgemeinen Ebene wird ein IoT als gegeben vorausgesetzt. Hier sind Dinge mit
Maschinen und Dinge mit Menschen verbunden, und es werden große Datenmengen (Big
Data) gesammelt. Helbing hat auf Basis des technisch Möglichen das Konzept der „Future
ICT“34 entwickelt (Helbing 2012) und in der Folge ein Big-Data-getriebenes Modell namens
„Planetary Nervous System“35 entworfen (Helbing 2014); ein „citizen web“, das darauf abzielt,
eine offene, transparente und intelligente Softwareschicht auf dem IoT als grundlegende
Informationsinfrastruktur für die digitalen Gesellschaften des 21. Jahrhunderts zu schaffen
(Helbing 2014).
Als nächster Schritt würden das IoT und das planetarische Nervensystem als Überbau für PSC
eine Verbindung zur Geschäftswelt und zu den Umwelt-, Sozial- und Finanzdaten benötigen,
die in Unternehmen generiert und von Aufsichtsbehörden überwacht werden. Hier kommt der
Geschäftsberichtsstandard „XBRL“ ins Spiel. XBRL steht für „eXtensible Business Reporting
Language", wurde ursprünglich für die Finanzberichterstattung entwickelt und ist seit 2009 als
Berichtsformat von der U.S. Securities and Exchange Commission vorgeschrieben. Der
Standard ermöglicht Echtzeittransparenz, reduzierte Datenmigrationsfehler und
Transaktionskosten. Es gibt bereits erste Versuche, XBRL im NHM als Datengrundlage zu
übernehmen sowie eine Kooperation mit der GRI in diesem Kontext. XBRL hat zu der Idee
eines transparenten Echtzeitberichtsformats für ESG-Daten namens „Digital Unified
Reporting" geführt und ebnet den Weg, um Nachhaltigkeitsleistungen überwachen und
regulieren zu können. In einem letzten Schritt könnte Predictive Analytics auf die strukturierten
und unstrukturierten Daten angewendet werden, um zu einem funktionsfähigen PSC zu
gelangen. An dieser Stelle soll die stark verdichtete Konzeptvorstellung enden und eine
Bewertung erfolgen.
34 https://futurict.inn.ac/
35 https://www.nervousnet.ethz.ch/
POTENZIALE DER KI ALS W ERKZEUG DES NHMS 51
„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“ (Victor Hugo). Es wäre
wünschenswert, wenn die Zeit einer Idee kommen würde, die eine sinnvolle und von der
„Partnership for the Goals“ (SDG 17) getragene Nutzbarmachung technologischer Fortschritte
als Werkzeug für eine effektive und systemische Realisierung der SDGs durchführbar
erscheinen ließe. Dabei gibt es bereits Kooperationen auf globaler Ebene, die diese Vision mit
ihrem Engagement verfolgen, so z. B. die „Global Partnership for Sustainable Development
Data“, eine Koalition von Regierungen, Unternehmen und anderen globalen Organisationen,
die die Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen, indem sie ihre Datensätze bündeln (GP4SDD
2018); dann die Initiative des UN Global Compact „Uniting to Deliver Technology for the Global
Goals“ mit dem Namen „2030 Vision“, eine neue Partnerschaft zwischen Unternehmen, NGOs
und Regierungen mit der Vision von digitaler Technologie als Enabler für die Realisierung der
globalen Ziele (UNGC 2017b). Des Weiteren gibt es die GRI mit ihrem Projekt „Sustainability
and Reporting 2025“ mit dem Ziel, den Wert von NH-Leistungsdaten zu entschlüsseln, indem
diese auf neue Weise zugreif- und teilbar gemacht werden (GRI 2016c, 4) oder die
„Independent Expert Advisory Group on a Data Revolution for Sustainable Development“ der
Vereinten Nationen (IEAGDR4SD 2018), einem 2014 eingesetzten und 24-köpfigen
Beratungsgremium, bestehend aus Vertretern der Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft,
Wissenschaft, Politik und internationalen Organisationen, dessen bislang wichtigste
Empfehlung der Aufbau eines Informations-Pools ist, der sich aus möglichst vielen
unterschiedlichen Datenquellen zusammensetzen soll, und zwar mit dem Ziel, allen Menschen
freien Zugang zu einem Maximum an belastbaren Informationen zu ermöglichen (Schmid &
Ritzrau 2016, 76).
Natürlich wirft ein Konzept wie PSC viele Fragen auf. Da es auf dem Ansatz des „Predictive
Policing“ basiert, kann es zunächst eine Assoziation mit einem globalen Polizeistaat erzeugen.
Daher wären Fragen zu einer technologischen Machbarkeit ebenso zu klären wie auch
rechtliche Aspekte. Dabei ließe sich sagen, dass die relevanten Probleme einer solchen
Lösung im Kern weder technischer noch mathematischer, sondern ethischer Natur sind – und
dass diese nicht durch Fragen, die mit „können“ beginnen, gelöst werden, sondern dass
Fragen gestellt werden müssen, in denen das Wort „sollten“ vorkommt (Weizenbaum 1987,
300). Wenn wir die Möglichkeit dazu hätten, sollten wir dann z. B. eine „Super Human
Intelligence“ erschaffen, die uns mit einer globalen Perspektive, und ggfls. orientiert am
normativen Menschenbild eines „homo sustinens“ als Desideratum (Siebenhüner 2016, 10),
den Weg hin zu individuell nachhaltigem Denken und Handeln weisen könnte, da wir als
Menschheit aus eigenem Antrieb bisher nicht dazu in der Lage zu sein scheinen (Lesch &
Kamphausen 2017)? Es gibt Wissenschaftler die der Meinung sind das sollten wir.36
36 “What mankind would need is a super-human intelligence which on the basis of all available knowledge always
would follow the rules of consistent, logical and rational thinking taking a global and far-sighted perspective. It
might be realized – or at least approximated – in the form of artificially intelligent and rational agents (AIRA).
These could assist anyone in the daily behavior and in all decisions, and this way compensate for the human
intellectual and ethical deficiencies.“ (Bibel 2014, 100).
52 POTENZIALE DER KI ALS W ERKZEUG DES NHMS
5.3.5 Kernforschungsfrage
Welche Potenziale bietet künstliche Intelligenz als Werkzeug des betrieblichen
Nachhaltigkeitsmanagements für die Lösung von Herausforderungen des Messens,
Bewertens und Kommunizierens von Nachhaltigkeitsleistungen?
Die Analyse und Bewertung der KI-Potenziale im Kontext der operativen Herausforderungen
des NHMs und auf Basis der entworfenen Demand Stories und Use Cases hat ergeben, dass
KI als Werkzeug des NHMs nutzbar gemacht werden könnte. Es zeigte sich zudem, dass es
sich empfiehlt, KI, in Abhängigkeit von ihrem Reifegrad, auch zeitnah nutzbar zu machen (Kap.
6.3). Die nachstehende Bewertungsmatrix soll als Grundlage zu dieser Einschätzung
abschließend eine Gesamtübersicht bieten.
54 POTENZIALE DER KI ALS W ERKZEUG DES NHMS
Wie die Potenzialanalyse gezeigt hat, können KI-Technologien theoretisch, und abhängig von
ihrem Reifegrad, als Werkzeug zur Unterstützung des operativen NHMs genutzt werden.
Daraus können für das NHM folgende Fragen entstehen:
Was sind weitere Entwicklungen, die es zu berücksichtigen gilt?
Was sind Implikationen dieser Entwicklungen aus einer Managementperspektive?
Wie kann die Evaluation und Integration von KI-Systemen gestaltet werden?
Diese Fragen sollen im Verlauf des nun folgenden Diskussionskapitels beantwortet werden.
56 DISKUSSION
6 DISKUSSION
Digitalisierung und Nachhaltigkeit scheinen auf den ersten Blick zueinander im Widerspruch
zu stehen, da Nachhaltigkeit für Beständigkeit, Stabilität und langfristiges Gleichgewicht steht,
während Digitalisierung mit ihrer derzeitigen Ausrichtung für disruptive Veränderung steht
(Kap. 2.2). Da es sich bei Nachhaltigkeit aber um ein Leitbild handelt (Kap. 2.1.1), ist es für
einen Vergleich sinnvoller, das Prozesshafte und Werdende einer nachhaltigen Entwicklung
heranzuziehen. Bei dieser Betrachtung scheint sich der vermutete Widerspruch wieder
aufzulösen, da beide Phänomene eine fortlaufende Veränderung und damit auch ein
herausforderndes „moving target“ bedeuten. „Im Wesentlichen ist nachhaltige Entwicklung ein
Prozess des Wandels, in dem die Nutzung von Ressourcen, […] die Richtung technologischer
Entwicklung und institutioneller Wandel miteinander harmonieren und das derzeitige und
künftige Potenzial vergrößern, menschliche Bedürfnisse […] zu erfüllen (RNE 2017, 2). Daher
sollten nachhaltige Entwicklung und Digitalisierung zusammen gedacht werden.
Man könnte sagen, wir vermengen damit eine bisher linear verlaufende nachhaltige
Entwicklung mit einer „perpetual disruption“ (Kap. 2.2.1). Da die Bemühungen um eine
nachhaltige Entwicklung bisher nicht ausreichend waren (UN 2017), scheint es Disruptionen
zu benötigen, um einer enkeltauglichen Zukunft entgegenblicken zu können. Bei dieser
Sichtweise stellt Digitalisierung keinen Widerspruch dar, sondern könnte, wenn sinnvoll
gestaltet, eine große Chance hin zu einer systemimmanenten nachhaltigen Entwicklung sein.
In diesem Geiste werden in den folgenden Abschnitten zu erwartende Entwicklungen und
Implikationen betrachtet, welche es in der Meinungsbildung und als Basis zukünftiger
Entscheidungen zu berücksichtigen gilt, und es werden abschließend
Handlungsempfehlungen für das NHM aufgezeigt.
Mehrheit dieser Unternehmen mit den harten Fakten beschäftigen wird: KI und andere neue
Technologien erfordern nach wie vor harte Arbeit (Forrester Research 2017b).
Wie in Kap. 5 herausgearbeitet, sind bei einem geplanten Einsatz von KI derzeit einige
Limitierungen zu berücksichtigen. Diese sind u. a. die kritische gesellschaftliche
Wahrnehmung einer berufsgefährdenden Vollautomatisierungstechnologie, ihre schlechte
Erklärungsfähig- und damit Nachvollziehbarkeit (Blackbox) sowie ihre noch unreife
Dialogfähigkeit. Von daher ist es im Prinzip wenig überraschend, dass PwC die Öffnung der
KI-Blackbox37 als eine wesentliche Entwicklungspriorität prognostiziert. Denn eine KI, die sich
unerklärlich verhält – und damit Menschen davor abschreckt sie zu benutzen –, stellt ein
echtes Erfolgsrisiko dar (PwC 2018). Auch IBM prognostiziert, dass es sich bei der weiteren
Entwicklung von KI-Technologie zunächst primär um die Aufhebung ihrer derzeitigen
Limitierungen drehen wird. Demnach wird es u. a. folgende Schwerpunkte geben:
Vertrauen in die KI aufbauen – menschliche Werte vermitteln und Transparenz
schaffen (IBM 2018a).
Eine neue KI-Innovationsgleichung – „Deep Reasoning“ tritt in die Gleichung ein, Deep
Learning erhält eine Neugestaltung (IBM 2018e).
Konversation mit Kontext leitet die Zukunft der KI ein – Umstellung der Mensch-
Maschine-Schnittstelle auf Konversation mit Berücksichtigung des Zusammenhanges
(IBM 2018c)38.
„Mittlerweile hat sich der breite Einsatz von KI als globaler Trend etabliert, dem sich keine
entwickelte Volkswirtschaft und kaum noch ein Unternehmen zu entziehen vermag. Der
Aufstieg der intelligenten Technologie wird die Struktur der Weltwirtschaft tiefgreifend
verändern.“ (Bitkom & DFKI 2017, 13).
Zusammengefasst kann erwartet werden, dass die Relevanz von KI weiter und erheblich
zunehmen wird, dass die benutzerzentrierte Weiterentwicklung der Mensch-Maschine-
Schnittstelle einen signifikanten Einfluss auf die Interaktions- und Nutzungsmöglichkeiten
haben wird und dass sowohl die erfolgreiche Öffnung der KI-Blackbox als auch eine geänderte
gesellschaftliche Wahrnehmung (JapanGov 2017) erfolgskritisch für die Akzeptanz sein
werden (Lange & Santarius 2018, 93).
Duplex“ genannt. Ein KI-System, das auf die Erledigung spezifischer Aufgaben (Planung bestimmter Arten von
Terminen) ausgerichtet ist und dabei verblüffend menschenähnlich agieren kann (Leviathan & Matias 2018).
DISKUSSION 59
Diese Entwicklungen können als Ausläufer der Evolution des Internets zum IoT, als dem
Netzwerk der Netzwerke (Abb. 16). betrachtet werden (CISCO 2011, 4).
Dessen Geburtsstunde soll nach Cisco zwischen 2008 und 2009 gelegen haben, dem
Zeitraum, in dem mehr „Dinge“ als Menschen mit dem Internet verbunden waren (CISCO 2011,
2).
Durch die zunehmende Ausbreitung des IoTs kann erwartet werden, dass sich das weltweite
Datenvolumen in den kommenden Jahren exponentiell entwickeln wird: von ca. 8,6 Zettabyte
im Jahr 2015 auf rund 40 Zettabyte im Jahr 2020.
Dabei berücksichtigen die bisher genannten Prognosen noch nicht das Wachstum an
Datenverkehr und Datenvolumen, welches durch geschätzte fünf Milliarden Menschen und
damit neuer Netzwerkteilnehmer erzeugt wird (Diamandis 2018), wenn die globalen
Konnektivitätsprojekte „OneWeb“ (OneWeb 2018) oder „Loon“ (Google 2018) realisiert
würden.39
Die weitere Entwicklung des IoTs könnte dazu führen, dass wir die Vielfalt an gesammelten,
analysierten und verteilten Daten nutzen werden, um diese in Informationen, in Wissen und
(hoffentlich) in Weisheit40 umzuwandeln (CISCO 2011, 2; Kap. 5.2). Um zunächst das nötige
Wissen in der Gesellschaft, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft erlangen zu können, wird es
daher von Bedeutung sein, dass die entstehenden Mengen an (nicht personenbezogen) Daten
öffentlich und frei zugänglich gehalten werden (Kap. 5.2; Kap. 2.2.2). Darüber hinaus wird
ebenfalls von Bedeutung sein, dass Datenbestände von Unternehmen überbetrieblich
ausgetauscht werden können, da nachhaltige Entwicklung im Zuge des globalen Wettbewerbs
nur im Rahmen von überbetrieblichen Systemen wirksam durchgesetzt werden kann
(Schaltegger et al. 2007, 170).
Offene Datensätze sind also nicht nur für die Forschung (z. B. Trainingsdaten für die weitere
Evolution des Machine Learnings) (The White House 2016b, 30; IBM 2018d), sondern auch
für Unternehmen (z. B. Transparenz in der Lieferkette, zukünftige Geschäftsmodelle) von
strategisch entscheidender Bedeutung (Chui et al. 2013; Böttcher 2016), um dadurch einen
breiteren Kontext gewinnen und bessere Entscheidungen treffen zu können (IBM 2017).
In diesem Zusammenhang ist beachtlich, dass wir heute mehr Sichtbarkeit und Zugang zu
Daten und Inhalten haben als je zuvor. Wissenschaft und Unternehmen profitieren von der
Daten-Demokratisierung in einer Weise, die noch vor einem Jahrzehnt unmöglich schien.
Regierungsstellen, Verbände, Bildungseinrichtungen und sogar gemeinnützige
Organisationen erzeugen und teilen Informationen wie nie zuvor über verschiedene Kanäle
und Formate, darunter (IBM 2017):
soziale Medien.
Gemeinschaft von Praxisportalen und Extranets.
Streaming oder aufgezeichnete Videos und Podcasts.
Whitepapers, E-Books, Berichte und andere Thought-Leadership-Inhalte.
Berichte der Regierungsbehörden.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass wir uns in Zeiten eines exponentiellen
Datenwachstums, getrieben durch das Wachstum des IoTs, befinden, dass die Verfügbarkeit
öffentlicher Datensätze genutzt werden könnte und sollte, um ein umfassenderes
Kontextverständnis zu erlangen und auf dieser Basis bessere Entscheidungen zu treffen.
Zudem könnte es für Unternehmen Sinn ergeben, öffentliche und private Datenquellen
systematisch zu erschließen, um damit Chancen nachhaltiger unternehmerischer Entwicklung
realisieren zu können.
Da sich die datenorientierte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Non-Profit-
Organisationen und Regierungen weiterentwickelt (GP4SDD 2018; UNGC 2017b;
IEAGDR4SD 2018)41, können Fortschritte bei der Kartierung von Risiken im Zusammenhang
mit natürlichen Ressourcen, Arbeitspraktiken und einer Vielzahl anderer Bereiche erwartet
werden (Segars 2018). Dabei scheint die Ära der Hypervernetzung gerade erst begonnen zu
haben. Das bedeutet, es wird zunehmend darauf ankommen, Relevantes von Irrelevantem in
stetig wachsenden Datenbergen unterscheiden zu können (Beim & Fleischer 2017). Kann KI
für das NHM hierfür eine ultimative Lösung bereitstellen?
Wissensarbeitern zu verstehen, sollte man daher zunächst die Anatomie der ausgeführten
Aufgaben untersuchen (Agrawal et al. 2017).
Was bedeutet das für die Managementfunktion und Rolle des NHMs? Angesichts der
Querschnittsfunktion, des breiten Themenspektrums und der facettenreichen Anforderungen
sind explizite NHM eher als Generalisten und Systemdenker herausgefordert (Schaltegger
2015, 23). Daher ist davon auszugehen, dass Digitalisierung das NHM nicht auflösen wird, da
das Aufgabenfeld und Berufsbild des NHMs sich nicht digital einlesen und ausfüllen lässt.
Jedoch macht Digitalisierung das Aufgabenfeld eher anspruchsvoller und breiter, sowohl für
explizite als auch für implizite NHM (Schaltegger & Petersen 2017, 20). Solange nachhaltige
Entwicklung noch nicht in die DNA eines Unternehmens eingegangen ist (Schaltegger 2016)43,
wird die Rolle des NHMs weiter benötigt.
KI-Technologien wird das Potenzial zugesprochen, wissensbasierte Arbeit transformieren zu
können (MIT Sloan CIO Symposium 2017). Können sie also auch die Arbeit des NHMs
transformieren?
43 „Unternehmerische Nachhaltigkeit setzt weder am Ende noch am Anfang eines Produktionsablaufs ein, sondern
in der DNA eines Unternehmens – den Geschäftsmodellen!”.
DISKUSSION 65
In einer Studie von Bain & Company zur Analyse von Transformationsprogrammen in
Unternehmen waren 93% der befragten CEOs (n = 300) der Meinung, dass Nachhaltigkeit
wichtig für den zukünftigen Geschäftserfolg sei. Gleichzeitig wurde aber festgestellt, dass 98%
der untersuchten Nachhaltigkeitsinitiativen fehlschlugen (Abb. 19), da ihnen ausreichende
Senior-Management-Unterstützung fehlte, um sicherzustellen, dass das Projekt ausreichende
Ressourcen zur Verfügung hat, dass Mitarbeiter motiviert und unterstützend sind, dass andere
Prioritäten nicht im Wege stehen und dass es klare Messwerte zur Bestimmung des Erfolges
gibt (Davis-Peccoud et al. 2016).
Nach dieser Analyse stellt sich die Frage, warum ist das so? Warum bewerten Führungskräfte
mit überwältigender Mehrheit eine nachhaltige Unternehmensentwicklung als wichtig für den
Geschäftserfolg und geben dieser dann nicht die notwendige Priorität und Unterstützung?
Dazu sei zunächst noch einmal ein kurzer Blick auf Zweck und Ziel des NHMs gerichtet.
Betrachtet man professionelles NHM als Implementierung eines systemischen Ansatzes, der
nicht nur zur Optimierung konkreter Zustände, wie z. B. einer Steigerung der
Ressourceneffizienz führt, sondern die Steuerungsfähigkeit des gesamten Unternehmens
verbessern soll (Schaltegger et al. 2007, 13), und sieht man darüber hinaus das eigentliche
Ziel der nachhaltigen Entwicklung in Unternehmen in der Integration, d. h. der koordinierten
Begegnung der zentralen Herausforderungen und der Zusammenführung des konventionellen
Managements mit dem Management von Nachhaltigkeitsaspekten zu einem integrativen NHM
(Kap. 4.1.1), dann sind Werkzeuge, die dem Management die Realisierung der beiden
Integrationsziele ermöglichen, auf dem Weg der nachhaltigen Entwicklung von besonderer
Bedeutung (Schaltegger et al. 2007, 22).
Vergegenwärtigen wir uns nun nochmal, was die Analyse der KI-Potenziale als Werkzeug des
NHMs bei der Bewältigung von NH-Herausforderungen ergab. Hier konnte festgestellt werden,
dass neben zu erwartenden Aufwandsreduktionen und Geschwindigkeits- und Qualitäts-
steigerungen beim Datenmanagement auch eine langfristig zu erwartende Neudefinition der
Art und Weise der Interaktion mit Stakeholdern auf der Kommunikations- und Berichtsebene
66 DISKUSSION
erwartet werden kann. Des Weiteren konnte im Anwendungsbereich der kognitiven Einsichten
eine verbesserte Kenntnis des komplexen Kontextes durch die Fähigkeit der KI, Ursache-
Wirkungsbeziehungen zu erkennen und Zielkonflikte abzubilden sowie eine höhere
Entscheidungsagilität als zu erwartende Resultate festgestellt werden (Kap. 5.3).
Um die notwendige Aufmerksamkeit und Unterstützung der Entscheider im Unternehmen zu
erreichen, ist es notwendig, dass dieser Ebene Sichtbarkeit über Ursache-
Wirkungsbeziehungen verschafft wird und damit Verständnis für Treiber und Indikatoren, die
den wichtigsten sozialen und ökologischen Auswirkungen vorausgehen (Schaltegger et al.
2017, 116) und die Basis für integriertes Denken und Handeln bereiten kann. Dass bis dato
das NHM nicht integriert gestaltet ist, lässt darauf schließen, dass den Entscheidern diese
Ursache-Wirkungszusammenhänge nicht transparent sind, da davon auszugehen ist, dass sie
anderenfalls die notwendigen Prioritäten setzen und die Veränderungsprogramme zur
nachhaltigen Unternehmensentwicklung sichtbar und energisch unterstützen würden, wenn
nachgewiesen werden könnte, dass sich der Business Case for Sustainability rechnet.
Wenn also das NHM durch den Einsatz von KI theoretisch in die Lage versetzt werden kann,
Ursache-Wirkungszusammenhänge und Zielkonflikte transparent zu machen, dann könnte
das zu einer Transformation des NHMs hin zu einem integrativen NHM führen, da es keinen
ökonomischen Sinn ergeben würde, die nun bekannten und ergebnisrelevanten
Interdependenzen auf der Entscheiderebene zu ignorieren (Bspl. SAP BHCI Kap. 4.1.3). Dass
eine solche Transformation passiert (ist), wäre dann u. a. an einem mit dem konventionellen
Controlling harmonisierten und in der Folge integrierten Erfassungs-, Bewertungs- und
Berichtswesen sowie durch faktisch integratives Denken und Handeln (walk the talk) zu
erkennen. Zusätzliche Transformationsindikatoren wären gegeben, wenn die Messung und
Beurteilung von NH-Leistungen zum einen auf wissenschaftsbasierten Zielen fußten
(adressiert im planetarischen Grenzkonzept von Rockström et al. 2009), indem diejenigen
sozialen und ökologischen Themen betrachtet würden, die am kritischsten in der jeweiligen
Industrie oder Situation wären und die dazu beitragen, für und in einem sicheren
Handlungsraum für die Menschheit zu wirtschaften (Schaltegger et al. 2018); zum anderen,
wenn die generierten Informationen und angewendeten Indikatoren mit den SDGs operativ
und nachvollziehbar verlinkt wären (Schaltegger et al. 2017, 116).
Digitalisierung kann zu einer nachhaltigen Entwicklung führen oder auch nicht. Denn um ihren
Nutzen zu entfalten, ob als Beitrag zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen oder zu einer
Transformation, müssen Technologien an die Hand genommen werden (Schaltegger &
Petersen 2017, 17).
Darstellung hinaus noch etwas zu schärfen, wird im Folgenden, als kurzer Exkurs, die
größtmögliche Vereinfachung eines Modells zur modernen KI vorgestellt.
Diese besteht aus vier in unterschiedlichen Anteilen enthaltenen Kernfähigkeiten: Sense,
Comprehend, Act and Learn (Wahrnehmen, Verstehen, Handeln und Lernen). „Sense,
Comprehend and Act“ entspricht der Methode, auf der die meisten klassischen EDV-Systeme
basieren: Input – Prozess – Output oder Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe. Was wirklich neu
ist, ist die Lernfähigkeit und, davon ausgehend, auch das Verstehen. Das Besondere an
heutigen „echten“ KI-Systemen ist, dass sie in der Verarbeitungskomponente trainiert werden
und so immer bessere Ergebnisse erzielen können (Bitkom & DFKI 2017, 31).
Abbildung 20: Vereinfachung eines Modells zur modernen KI (Bitkom & DFKI 2017, 32).
Welches enorme Potenzial in den Anwendungen besteht, wird deutlich, wenn man die vier
Kernkomponenten detaillierter betrachtet (Bitkom & DFKI 2017, 32):
1. Sense – Vielfalt an verarbeiteten Datenarten und Datenmengen, die kaum noch
Limitationen unterliegen.
2. Comprehend – Die verarbeitende Komponente wird um KI-Methoden, meist
Sprachverstehen und Deep bzw. Machine Learning, erweitert. Die Experten-Software
wird damit um eine trainierbare, lernende Komponente erweitert.
3. Act – Die Ausgabekomponente beinhaltet alle Steuerungsmöglichkeiten moderner IT-
Systeme, wie z. B. intelligente Prozess- oder Gerätesteuerung.
4. Learn – Das Besondere an aktuellen KI-Systemen ist nun, dass sie während der
Trainingsphase, aber auch im laufenden Betrieb, aus ihren Fehlern bzw. anhand eines
Feedbacks lernen können.
68 DISKUSSION
Übertragen auf das NHM als evolutionärer Ansatz zur Datenerhebung, könnte z. B. das IoT
zur Verschmelzung virtueller und realer Produktionsräume in cyber-physischen Systemen
genutzt werden, um die echtzeitliche Messung, Analyse, Abbildung und Optimierung
betrieblicher Stoff- und Energieströme zu realisieren. Ähnliches könnte für das Facility-
Management der Gebäude oder die Überwachung des Fuhrparkverbrauchs gelten
(Schaltegger & Petersen 2017, 17). Der Zeitpunkt für eine Realisierung scheint aus einer
Budgetierungsperspektive günstig zu sein: „87% of CFOs Plan to increase their investment in
corporate reporting technologies over the next two years“ (EY 2017, 9).
Nachdem das Technologie- und Potenzialverständnis (zweiter Schritt) weiter geschärft
wurden, betrachten wir nun den dritten Schritt, die Identifikation von Use Cases mit dem
Potenzial, den größten Wertbeitrag leisten zu können (Kap. 5.1). Im Sinne von revolutionärem
Denken und evolutionärem Handeln empfiehlt es sich, hier zunächst von hochambitionierten
„Mondraketen“ (Moonshots) abzusehen (Davenport & Ronanki 2018). I. d. R. sind diese
weniger erfolgreich als „low-hanging-fruit"-Projekte, die Geschäftsprozesse verbessern,
Einspar- und Konsolidierungspotenziale realisieren und damit Anfangsinvestitionen
rechtfertigen und Ressourcen für weitere Projekte verfügbar machen können (Böttcher et al.
2017, 73). Für Anregungen zu potenziell übertragbaren Use Cases auf Basis von
Anwendungsbeispielen verschiedener Branchen siehe Anhänge 1 bis 11.
Nachdem vielversprechende Use Cases identifiziert wurden, empfiehlt sich als vierter Schritt
die Erstellung eines Projektportfolios. Dieses Portfolio sollte nicht nur darüber informieren, wo
der theoretische Wertbeitrag gesehen wird, sondern auch darüber, wie die Technologie im
gesamten Unternehmen eingesetzt werden kann. Die Frage nach einer Skalierung wird
weniger von der Technologie selbst, als vielmehr von den Fähigkeiten, Möglichkeiten und
Daten eines Unternehmens bestimmt. Dabei sollte man sich zum einen Gedanken über die
„erste Meile" machen, d. h. wie man Daten und Aufwände erfasst und organisiert, und zum
anderen über die „letzte Meile", d. h. wie man die Ausgabe von KI-Modellen in die
Arbeitsabläufe integrieren kann, vom Leiter klinischer Studien über den Außendienst bis hin
zum Einkaufsleiter. Darüber hinaus sollte man bei dem Einsatz von KI-Systemen, angesichts
wachsender gesellschaftlicher Bedenken, eine sichere und verantwortungsvolle Datennutzung
und die betriebenen Geschäftsmodelle, die die Nutzer- oder Kundendaten nutzen, kritisch
überprüfen (Chui et al. 2018, 29f.).
Als letzten Schritt (fünf) empfiehlt es sich, Piloten zu starten und Prototypen umzusetzen. Da
die Lücke zwischen aktuellen und gewünschten KI-Fähigkeiten nicht immer offensichtlich ist,
sollten zunächst Pilotprojekte für KI-Anwendungen erstellt werden. Proof-of-Concept-Piloten
eignen sich dabei besonders für Use Cases, die einen potenziell hohen Wertbeitrag
versprechen oder die es dem Unternehmen ermöglichen, verschiedene Technologien zur
gleichen Zeit zu testen. Falls geplant ist, im Unternehmen mehrere Piloten zu starten, sollte
die Schaffung eines KI-Kompetenzzentrums oder einer ähnlichen Struktur für ein Programm-
Management erwogen werden. Dieser Ansatz trägt dazu bei, die erforderlichen
technologischen Fähigkeiten und Fertigkeiten innerhalb der Organisation aufzubauen und
gleichzeitig kleine Piloten in umfangreichere Anwendungen mit größerer Wirkung überführen
DISKUSSION 69
zu können (Davenport & Ronanki 2018). Schließlich sollten erste Prototypen zügig umgesetzt
werden, um Feedback- und Lernprozesse zeitnah in Gang zu setzen (Böttcher et al. 2017, 73).
Zusammengefasst ergibt sich damit ein fünfstufiges Empfehlungsrahmenwerk zur Evaluation
und Integration von KI-Systemen (angelehnt an Davenport & Ronanki 2018):
1. Erkenntnis schaffen (Beginn einer neuen Epoche, Handlungsbedarf)
2. Technologien verstehen (Eignung für spezifische Problemlösung und Reifegrad)
3. Use Cases identifizieren (nach größtem Wertbeitrag)
4. Projektportfolio erstellen (Priorität 1 für Low-Hanging-Fruits)
5. Piloten starten & Prototypen schnell umsetzen (Fähigkeiten-Lücke früh erkennen und
Lernprozesse zeitnah in Gang setzen).
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange die Implementierung eines KI-Systems (in
Abhängigkeit von den in Kap. 6.1.3 genannten Faktoren) ungefähr dauern kann, sei an dieser
Stelle die „10-10-10“-Methode von CognitiveScale erwähnt. Diese gibt eine einprägsame
Indikation für die Dauer der Konfiguration und Visualisierung, der Testphase und das Erreichen
des ROI (CognitiveScale 2018).
Mit diesen Handlungsempfehlungen wird deutlich, dass sich die Ansprüche an das
technologische Verständnis des NHMs vertiefen und dass das NHM die Digitalisierung als
Chance ergreifen und sich frühzeitig in den Gestaltungsprozess einbringen sollte (Schaltegger
& Petersen 2017, 18). Darzustellen, wie dies systematisch-evolutionär angegangen werden
könnte, war die Motivation für diesen Abschnitt.
70 DISKUSSION
Das Kap. Handlungsempfehlungen abschließend, wollen wir noch einmal in den visionären
Bereich vordringen und uns anschauen, was das NHM Dank technologischer Entwicklungen
initiieren könnte, und unter besonderer Beachtung sozialer Implikationen, auch tun sollte.
Folgende Aspekte können zunächst als evident betrachtet werden:
Deep Learning ermöglicht selbstlernende KI-Systeme (Kap. 5.1.2).
Diese Fähigkeit ermöglicht Lösungen, die ohne menschliche Anleitungen und nur auf
Basis definierter Grundregeln alles lernen können, was es über eine definierte Domäne
und zur Erreichung eines definierten Zieles (z. B. Societatem Sustinens, das
nachhaltige Unternehmen) zu lernen gibt (Kap. 5.1.2).
Dies mit einer Geschwindigkeit, Effektivität und Effizienz, welche die kognitiven
Möglichkeiten eines Menschen weit übersteigen (Kap. 4.2.4).
Damit zu ganz neuen Einsichten, Erkenntnissen und Transparenz führen können (Kap.
4.2.1).
Was das Potenzial bedeutet, wissensbasierte Domänen transformieren zu können
(Kap. 6.2.1).
Man stelle sich vor, ein Deep Learning basiertes KI-System das ausgerichtet wird um alles
verfügbare zu lernen über:
Gestaltungsmöglichkeiten für Öko Effektivität, Sozio Effektivität, Öko-/Sozio-Effizenz
und Ansätze zur Integration des Umwelt- und Sozialmanagements in das konventionell
ökonomisch ausgerichtete Management (Kap. 4.1.1).
Gestaltungsmöglichkeiten für die Messung und Bewertung von NH-Leistungen auf der
Basis von wissenschaftsbasierten Zielen (planetares Grenzkonzept) und unter
Berücksichtigung derjenigen sozialen und ökologischen Themen, die am kritischsten
in der jeweiligen Industrie und Situation sind (Kap. 6.2.2).
Gestaltungsmöglichkeiten für die operative und nachvollziehbare Verlinkung
betrieblicher Aktivitäten mit den SDGs (Kap. 6.2.2).
Welche Impulse könnten von solch einem KI-System erwartet werden? Könnten diese zu einer
Transformation des NHMs führen? Was würde eine Anwendung dieses Systems auf alle
Unternehmen weltweit für das intergenerationale Ziel der Gerechtigkeit und damit für die
Enkeltauglichkeit unternehmerischen Handelns bedeuten?
ZUSAMMENFASSUNG 71
7 ZUSAMMENFASSUNG
„Mit der Agenda 2030, […] hat sich die Weltgemeinschaft zu Nachhaltigkeit und
Transformation bekannt. Die Agenda ist ein Weltzukunftsvertrag, an dem wir alle,
Regierungen, Unternehmen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, unser Handeln ausrichten
sollten.“ (Steinmeier 2017).
Den Beginn dieser Arbeit markierte die Aussage, dass wir am Rande einer technologischen
Revolution stehen, die die Art wie wir leben, arbeiten und miteinander umgehen grundlegend
verändern wird und dass diese Transformation in ihrer Größe, ihrem Umfang und ihrer
Komplexität anders sein wird als alles, was die Menschheit bisher erlebt hat. Weiter wurde
dargestellt, dass die Generation, der jetzt Lebenden die erste sein könnte, die mit der Gefahr
eines globalen Systemzusammenbruchs konfrontiert ist, aber auch die erste mit den
technologischen und wissenschaftlichen Mitteln und Fähigkeiten diesen Prozess zu stoppen
bevor er irreversibel wird.
Was die Bemühungen von Unternehmen zur Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung
betrifft, so musste konstatiert werden, dass die Anstrengungen bisher über ein bestimmtes
Maß nicht hinausgekommen sind. Als anzustrebendes Zielsystem wurde daraufhin ein
integriertes Erfassungs-, Bewertungs- und Berichtswesen aufgezeigt, als Grundlage und
Evidenz für integriertes Denken und Handeln sowie einer ganzheitlichen
Unternehmensführung orientiert am „Sustainable Value“ für die Gesellschaft. Dabei wurde
betont, dass NHM dann als integriert angesehen werden kann, wenn es ähnlich systematisch
und systemgestützt umgesetzt wird, wie alle anderen Geschäftsprozesse in einem
Unternehmen.
Im Weiteren wurde herausgearbeitet, dass Nachhaltigkeit als ein normatives Leitbild orientiert
an einem Idealzustand verstanden werden kann und damit von einer nachhaltigen Entwicklung
als kontinuierlichen Veränderungsprozess und „moving target“, zu unterscheiden ist. Diesen
aus unternehmerischer Perspektive so zu gestalten, dass die Art der Gewinnerzielung umwelt-
und sozialverträglich umgesetzt wird, wurde als Anspruch, Aufgabe und Ziel des NHMs
festgestellt. Das NHM formal implementiert, stellt eine explizite betriebliche
Querschnittsfunktion dar, die zur Bewältigung ihrer Aufgabe die Unterstützung von impliziten
NHMs in den Fachbereichen benötigt.
Aus einer vergleichenden Meta-Perspektive heraus wurde die Annahme geäußert, dass
Digitalisierung, mit ihrer heutigen Ausrichtung auf disruptive Veränderung (dynamische
Dimension), und Nachhaltigkeit, mit ihren Merkmalen Beständigkeit und Stabilität (statische
Dimension), zueinander im Widerspruch stehen könnten. Diese Annahme konnte insofern
aufgelöst werden, als dass ein Vergleich zweier dynamischer Dimensionen (Digitalisierung vs.
nachhaltige Entwicklung) sinnvoller erschien, und bei einer solchen Betrachtung die
Gemeinsamkeit der kontinuierlichen Veränderung deutlich wurde.
Aus einer makroökonomischen Perspektive konnten wir beobachten, dass bei der Nutzung
fortschrittlicher Technologien zur Problemlösung kontinental unterschiedliche Visionen verfolgt
72 ZUSAMMENFASSUNG
Darüber hinaus wurde eine wachsende Anzahl vernetzter „Dinge“ im IoT, als Evolution des
Internets betrachtet, und festgestellt, dass die weitere Entwicklung des IoTs dazu führen
könnte, dass wir die Vielfalt an gesammelten, analysierten und verteilten Daten nutzen
werden, um diese in Wissen und (hoffentlich) in Weisheit umzuwandeln. Es wurde deutlich,
dass wir uns durch die zunehmende Ausbreitung des IoTs in Zeiten eines exponentiellen
Datenwachstums befinden, dass die Verfügbarkeit öffentlicher Datensätze genutzt werden
könnte und sollte, um ein umfassenderes Kontextverständnis zu erlangen und auf dieser Basis
besser Entscheidungen treffen zu können. Und dass es für Unternehmen Sinn machen könnte,
öffentliche und private Datenquellen systematisch zu erschließen, um damit neue Chancen
nachhaltiger unternehmerischer Entwicklung realisieren zu können.
Aus einer KI-Lösungsperspektive heraus wurde beleuchtet, dass glühende Medienberichte
eine KI suggeriert haben mögen, die wie ein Zauberstab sei, der so einfach installiert und
nutzbar gemacht werden kann wie eine Microsoft-Software. Jedoch stellte sich heraus, dass
KI-Systeme, durch die Notwendigkeit einer gründlichen Datenaufbereitung und einer
intensiven Überwachung der Algorithmen, harte Arbeit sind. Ferner, dass noch viele
Forschungslücken und systemische Schwächen von KI-Systemen bestehen, die vermutlich
auch auf absehbare Zeit erhalten bleiben werden, und dass sich der KI-Bereich rasant
entwickelt und selbst Experten Schwierigkeiten haben den Fortschritt zu verfolgen. Auf der
Suche nach einer ultimativen KI-Lösung musste abschließend festgestellt werden, dass es
diese ebenso wenig gibt, wie die eine Kennzahl, die über alle relevanten ökonomischen- oder
Nachhaltigkeitsaspekte informiert.
In Kap. 6.2 wurde der Frage nachgegangen, was die aufgezeigten Entwicklungen für das
Management allgemein, und das einer nachhaltigen Entwicklung im Besonderen, bedeuten
könnten. Dabei wurde zunächst deutlich, dass der erste Schritt, den vielfältigen
Herausforderungen entgegen zu treten, ein mentaler ist: Die Erkenntnis, dass die
Digitalisierung den Beginn einer neuen Epoche des Lebens und des Wirtschaftens markiert,
in der herkömmliche Modelle zur Problemlösung immer weniger greifen. Dies führte zu der
nächsten Frage, was dies für die Managementfunktion und Rolle des NHMs bedeuten könnte.
Hier konnte festgestellt werden, dass explizite NHM, angesichts der Querschnittsfunktion, des
breiten Themenspektrums und der facettenreichen Anforderungen, mehr als Generalisten und
Systemdenker herausgefordert sind und das davon auszugehen ist, dass das Aufgabenfeld
des NHMs durch die Digitalisierung anspruchsvoller und breiter wird, sowohl für explizite als
auch für implizite NHM.
Anschließend wurde der Frage nach gegangen, ob das Fundament für eine mögliche
Transformation des NHMs bereitet sein könnte, wenn Digitalisierung die Art wie and was wir
arbeiten grundlegend verändern wird, wenn organisatorische Veränderungsprozesse jede
Branche und jeden Winkel eines Unternehmens erreichen werden und wenn KI das Potenzial
hat die menschliche Intelligenz effektiv zu erweitern, so dass wir (sinnvolle) Dinge tun können,
die bisher für uns unmöglich waren. Und falls dem so wäre, was eine Transformation für das
NHM dann bedeuten, und woran man erkennen würde, dass sie passiert (ist). Es war dann
zunächst beachtlich festzustellen, dass eine überwältigende Mehrheit von Führungskräften
eine nachhaltige Unternehmensentwicklung als wichtig für den Geschäftserfolg betrachtet,
74 ZUSAMMENFASSUNG
während sie ihr gleichzeitig nicht die notwendige Priorität und Unterstützung zukommen lässt
um zu erfolgen. Auf der Suche nach einer logischen Erklärung dafür wurde festgestellt, dass
es notwendig ist, will man die Aufmerksamkeit und Unterstützung der Entscheider im
Unternehmen erreichen, dieser Ebene Sichtbarkeit über Ursache-Wirkungsbeziehungen zu
ermöglichen und damit Verständnis für Treiber und Indikatoren, die den wichtigsten sozialen
und ökologischen Auswirkungen vorausgehen, um damit das Fundament für integriertes
Denken und Handeln zu legen. Da das NHM bis dato jedoch nicht integriert gestaltet ist, ließ
vermuten, dass den Entscheidern diese Ursache-Wirkungszusammenhänge nicht transparent
sein können. Daraufhin wurde kombiniert, dass wenn das NHM durch den Einsatz von KI in
die Lage versetzt werden kann, Ursache-Wirkungszusammenhänge und Zielkonflikte
transparent zu machen, dann könnte das zu einer Transformation des NHMs hin zu einem
integrativen NHM führen, da es keinen ökonomischen Sinn ergeben würde, die nun bekannten
und ergebnisrelevanten Interdependenzen auf der Entscheider-Ebene zu ignorieren.
Abschließend wurde festgehalten, dass Digitalisierung zu einer nachhaltigen Entwicklung
führen kann, oder auch nicht. Denn um ihren Nutzen zu entfalten, ob als Beitrag zur Erreichung
von Nachhaltigkeitszielen oder zu einer Transformation des NHMs, müssen Technologien an
die Hand genommen und gestaltet werden.
Als Handreichung für das NHM wurde in Kap. 6.3 ein fünfstufiges Empfehlungsrahmenwerk
zur Evaluation und Integration von KI entwickelt. Dabei wurde u. a. empfohlen, im Sinne von
revolutionärem Denken und evolutionärem Handeln, zunächst von hochambitionierten
Mondraketen abzusehen, da diese vielfach weniger erfolgreich seien als "low-hanging fruit"
Projekte, welche Geschäftsprozesse verbessern, Einspar- und Konsolidierungspotenziale
realisieren und damit Anfangsinvestitionen rechtfertigen und Ressourcen für weitere Projekte
verfügbar machen können. Am Ende der Handlungsempfehlungen wurde konstatiert, dass
sich durch die Digitalisierung die Ansprüche an das technologische Verständnis des NHMs
vertiefen und, dass das NHM die Digitalisierung als Chance ergreifen und sich frühzeitig in
den Gestaltungsprozess einbringen sollte.
Auf Basis der erfolgten Studien, Analysen und Bewertungen werden abschließend einige
Schlüsselerkenntnisse festgehalten:
Wir befinden uns inmitten einer digitalen (R)Evolution, dabei scheinen die
Herausforderungen der Menschheit und die Optionen zu ihrer Lösung niemals so groß
gewesen zu sein wie derzeit.
Die besonderen Herausforderungen der Digitalisierung liegen in der sehr hohen
Veränderungsgeschwindigkeit (selbst Experten haben Probleme die Fortschritte zu
verfolgen) sowie in der zu entwickelnden gesellschaftlichen Akzeptanz (KI zur
Automation vs. KI zur Erweiterung der menschlichen Denk- und
Handelsmöglichkeiten).
Als ethisches Fundament für eine gemeinwohl- und problemlösungsorientierte
Gestaltung der Digitalisierung, empfehlen sich Fragestellungen, in denen „sollten wir“
vorkommt.
ZUSAMMENFASSUNG 75
An dieser Stelle soll auf die Limitierungen dieser Ausarbeitung hingewiesen werden. Die erste
kann in der begrenzten und damit nur bedingt repräsentativen Anzahl analysierter KI Projekte
gesehen werden. Hier benötigt es weitere und umfangreichere Studien, um fundierte deduktive
Schlüsse ziehen zu können. Die zweite Limitierung kann darin gesehen werden, dass die
entworfenen Use Cases, ihre erwarteten Resultate sowie die Bewertung anhand der
entworfenen Potenzialanalysematrix nicht auf ihre Praxistauglichkeit hin untersucht wurden.
Eine weitere Limitierung kann in dem nicht empirisch bewiesenen KI-Potenzial zur
Identifikation von Ursache-Wirkungszusammenhängen im Kontext des NHMs sowie des
unterstellten Transformationspotenzials für das NHM gesehen werden. Hierfür bedarf es der
Realisierung eines Moonshot-Piloten, wofür diese Arbeit einen Impuls und Bezugsrahmen für
das NHM geschaffen hat, auf Basis dessen Ansätze zur weiteren Gestaltung entwickelt
werden können.
So vielversprechend transformativ KI als Werkzeug des NHMs aus einer mikroökonomischen
Perspektive erscheinen- und sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch manifestieren mag,
nachhaltige Entwicklung muss global systemimmanent gedacht, gestaltet und verankert
werden, damit wir als Weltgemeinschaft einer enkeltauglichen Zukunft entgegenblicken
können. Technologische Entwicklungen geben uns die Gestaltungsmöglichkeit die SDGs, als
Fundament einer notwendigen sozial-ökologischen Transformation, zu realisieren.
Digitalisierung ist und wird sein, was wir als Gesellschaft und im NHM daraus machen. Damit
ist eine Vision formuliert für ein, systemisch-revolutionär denkendes und systematisch-
evolutionär handelndes, Nachhaltigkeitsmanagement in Zeiten der Digitalisierung.
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XXVIII ANHANG – KI-Anwendungsbeispiele nach Branchen
ERKLÄRUNG
Ich erkläre hiermit durch meine eigenhändige Unterschrift, dass ich die vorstehende Arbeit
selbständig und ohne unzulässige fremde Hilfe angefertigt und alle Stellen, die wörtlich,
annähernd wörtlich oder sinngemäß aus Veröffentlichungen genommen sind, als solche
kenntlich gemacht habe. Die Erklärung bezieht sich auch auf in der Arbeit gelieferten
Zeichnungen, Skizzen, bildlichen Darstellungen und dergleichen.
München, 22.05.2018