Fenstermontage Teil 1
Fenstermontage Teil 1
Fenstermontage Teil 1
Fenstermontage Teil 1
Seite 1
Wrmebrcken
Wrmebrcken sind rtlich begrenzte, wrmetechnische Schwachstellen in
der Gebudehlle. Diese entstehen beim Anschluss unterschiedlicher Bauteile
aneinander oder durch den Einsatz von Baustoffen mit hherer
Wrmeleitfhigkeit. Wrmebrcken knnen gut durch den Isothermenverlauf
erkannt und visuell dargestellt werden, der auch gleich die kritische 9,6C
Isotherme zeigt, bei dem es im Normklima zu Tauwasserausfall kommen
kann. Der Isothermenverlauf lsst sich mit geeigneten EDV Programmen
rechnerisch schnell erstellen.
Bei "ungestrten" Flchen verlaufen die Isothermen berall parallel zur
Bauteiloberflche. Im Bereich von Wrmebrcken kommt es zu einer
Verzerrung der Isothermen, es treten zustzliche Wrmestrme auf und die
Temperatur der inneren Oberflche sinkt ab. Bild 1 zeigt den Einfluss der
Geometrie (Gebudeauenkante) und den Einfluss des Materials (Betonsule
in Mauerwerk) auf den Isothermenverlauf.
- 10 C
-5 C
0 C
+ 5 C
+ 10 C
- 10 C
-5 C
0 C
+ 5 C
+ 10 C
Geometrische
Wrmebrcke
Stoffbedingte
Wrmebrcke
Seite 2
Seite 3
(Fx U A ) +
( l )
Realitt:
lAW-W AW-W
UAW
AAW
Modell:
Ansatz:
UAW
AW
UW
Legende
Bercksichtigung der potentiellen Wrmebrcke "Fensteranschlusses" durch den Wert
HT spezifischer Transmissionswrmeverlust in W/K
U Wrmedurchgangskoeffizient des Fensters bzw. der Wand in W/(mK)
A Flche des Fensters bzw. der Wand in m
l
Lnge der Wrmebrcke in m, hier z. B. der Umfang des Fensters
-Wert des Anschlusses in W/(mK)
Index:
Seite 4
AW
W
AW-W
Auenwand
Fenster (Window)
Anschluss Auenwand-Fenster
Seite 5
Aw
A AW
Aw
AF
Aw
AF
Aw
Aw
Bild 3
Bezugskanten der
Fensterffnung
ueren
Bezugsflchen
im
Bereich
einer
= 0 ,0 5
/(m
K )
In n e n s e ite
Bild 4
Seite 6
Auenseite
Dmmung
60 mm
e=0,00 W/ (mK)
Innenseite
Bild 5
Fensteranschluss
an
ein
monolithisches
wrmeschutztechnisch optimierter Ausbildung
Mauerwerk
mit
Seite 7
kleiner als 0,1 m/ m h (daPa2/3) ist, sind analog zur Bewertung der
Luftdichtheit beim Fenster selbst, als praktisch luftdicht zu bewerten .
Die luftdichte Gebudehlle ist aus Sicht des Wrmeschutzes notwendig, da
bei dem heute erreichten baulichen Wrmeschutz die Wrmeverluste ber
unkontrollierten Luftaustausch wesentlich zu den Gesamtverlusten beitragen
und teilweise sogar deutlich berwiegen knnen. Zustzlich zum
Wrmeverlust durch Undichtheiten besteht die viel problematischere Gefahr
von Tauwasserbildung in der Anschlussfuge durch einstrmende feuchtwarme
Innenluft. Die Tauwasserbildung in der Fuge fhrt zur lokalen Durchfeuchtung
und die Wrmedmmung verschlechtert sich. Es kommt zum weiteren
Absinken der Oberflchentemperaturen im Bereich der feuchten Stellen und
damit zu einem Bauschaden perpetuum mobile, das bis zur Zerstrung
ganzer Bauteile fhren kann.
Um schadensfreie Anschlussfugen zu gewhrleisten, ist die innere und
uere Abdichtung der Anschlussfuge im Vorfeld zu planen und fachgerecht
auszufhren. Die Eignung der eingesetzten Materialien sollte an Hand der
technischen Spezifikationen der Hersteller berprft werden, um die
dauerhafte Funktion der Ausfhrung sicher zu stellen. Der bauphysikalische
Grundsatz, die Auenhlle innen wasserdampfdiffusionsdichter als auen
auszubilden, gilt natrlich auch im Bereich der Anschlussfugen. Luftdichte
Anschlussfugen erfordern eine durchgehende raumseitige Abdichtung der
Fugen. Mgliche Abdichtungen fr eine luftdichte Fugenausbildung sind in
Bild 5 dargestellt:
a)
b)
c)
a)
b)
c)
Seite 8
Fazit
Die wrmetechnische Verbesserung der Gebudehlle verlangt sowohl in der
Planungs- als auch in der Ausfhrungsphase wesentlich mehr
Aufmerksamkeit fr die bauphysikalisch und konstruktiv saubere Ausbildung
des Fensteranschlusses an den Baukrper. Die Ausbildung von
Fensteranschlssen betrifft unterschiedliche Gewerke und ist daher zuerst
eine Planungsaufgabe. Hier mssen die bauseitigen Voraussetzungen fr die
erforderliche Anschlussausbildung geschaffen werden. Nur im
Planungsstadium knnen Wrmebrcken effektiv vermieden oder zumindest
reduziert werden.
Der Wrmeschutznachweis der Energieeinsparverordnung bercksichtigt nun
auch die Wrmebrcken bei der Berechnung der spezifischen
Transmissionswrmeverluste.
Im Regelfall wird fr den Nachweis der
Wrmebrcken das Beiblatt 2 der DIN 4108 herangezogen. Dieses Beiblatt
enthlt jedoch nur vereinfachte Beispiele und eine Nutzung von Merkblttern
und Verffentlichungen ist notwendig. Das ift Rosenheim erarbeitet fr die
Branche deshalb entsprechende im Rahmen zweier Projekte entsprechende
Konstruktionshilfen:
energetische Bewertung von unterschiedlichen Fensteranschlssen
und Einbausituationen
Erstellung eines Wrmebrckenkataloges mit Temperaturfaktoren fRsi
fr die Fenstersanierung im Gebudebestand
Ein detaillierter Nachweis der spezifischen Transmissionswrmeverluste
erfordert einen genauen rechnerischen Nachweis der Wrmebrcken. Dieser
Nachweis der Wrmebrcken wird sich bei energetisch anspruchsvollen
Bauweisen lohnen und ist bei Passivhusern der Regelfall.
Diese Artikelreihe wird in Teil 2 und 3 mit den Anforderungen an
Fensteranschlsse nach DIN 4108 bei Neu- und Altbauten fortgesetzt.
Seite 9
Tabelle 1
Detail
Beschreibung
Auenwandkonstruktion
Fensterkonstruktion
Kunststoff-Fenster (Vierkammersystem)
Befestigung am Baukrper
uere,
schlagregendichte
Ausbildung
Raumseitiger, luftdichter
Anschluss
Zustzliches
Tabelle 2
Wrmeleitfhigkeit
R in W/(mK)
Wrmedmmputz
0,080
Porenbeton
0,190
Innenputz
0,350
Stahlbeton
2,100
Naturstein
2,300
0,040
0,035
Seite
10
Tabelle 3
Berechnung
innen
Temperatur i
Wrmebergangswiderstand Rsi
auen
Temperatur e
Wrmebergangswiderstand
Rse
-5 C / 0,04 (mK)/W
-Wert
-5 C / 0,04 (mK)/W
20 C / 0,13 (mK)/W
AAW
AW
e = 0,02 W/(mK)
207 mm
f0,25/0,13 = 0,75
Seite
11
60 mm
AAW
60 mm
30 mm
e = 0,08 W/(mK)
f0,25/0,13 = 0,72
AW
e = 0,09 W/(mK)
f0,25/0,13 = 0,75
AAW
25 mm
365 mm
15 mm
Seite
12
Literaturhinweise
[1]
[2]
[3]
[4]
[5]
[6]
[7]
[8]
[9]
[10]
[11]
[12]
Hartmann, H.-J.; Huber, K.; u. a.: Ergnzung zum Beiblatt 2 der DIN 4108,
ift Rosenheim, 2001.
[13]
Feldmeier, F.: Innenma oder Auenma, Bauphysik 14 (1992), Heft 3, Seite 86-90.
[14]
Leitfaden zur Montage, Der Einbau von Fenstern und Fassaden mit Qualittskontrolle
durch das RAL-Gtezeichen, RAL-Gtegemeinschaften Fenster und Haustren,
Frankfurt am Main, 2000.
[15]
[16]
Seite
13