RE ING Teil 2 Abschnitt 2 Entwurf PDF
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RE-ING
Teil 2
Brücken
Abschnitt 2
Konstruktive Anforderungen
Stand: 2017/12
RE-ING - Teil 2 Brücken - Abschnitt 2 Konstruktive Anforderungen
Inhalt Seite
1 Überbauten .............................................. 3
1.1 Allgemeines .............................................. 3
1.2 Schlankheit ............................................... 3
1.3 Betonbrücken ............................................ 3
1.3.1 Grundsätze ............................................... 3
1.3.2 Plattenbalken ............................................ 3
1.3.3 Hohlkasten ................................................ 3
1.3.4 Überbauten mit Spannbeton-
Fertigteilträgern ......................................... 4
1.4 Stahl-, Stahlverbundbrücken .................... 6
1.4.1 Grundsätze ............................................... 6
1.4.2 Korrosionsschutz ...................................... 6
1.5 Seilverspannte Brücken ............................ 6
1.5.1 Grundsätze ............................................... 6
1.5.2 Zugglieder ................................................. 7
1.5.3 Verankerungen ......................................... 7
1.5.4 Korrosionsschutz ...................................... 7
1.5.5 Pylone ....................................................... 7
1.5.6 Seilausstattung ......................................... 7
2 Unterbauten ............................................. 7
2.1 Widerlager, Flügel, Pfeiler ........................ 7
2.2 Gründung .................................................. 8
2.3 Hinterfüllung .............................................. 8
3 Verstärkungs- und
Instandsetzungsmaßnahmen von
Betonbauteilen ........................................ 9
3.1 Grundsätze ............................................... 9
3.2 Bestandsaufnahme ................................... 9
3.3 Verstärkungstechniken ........................... 10
3.3.1 Zusätzliche Vorspannung ....................... 10
3.3.2 Stabspannglieder oder Schublaschen
aus Stahl ................................................. 10
3.3.3 Aufbeton mit Verdübelung ...................... 10
3.3.4 Zusatzbewehrung in Nuten ..................... 10
3.3.5 CFK-Lamellen ......................................... 11
3.3.6 Kappenanschluss und -verankerung ...... 11
4 Grünbrücken ......................................... 12
5 Bauverfahren ......................................... 12
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gesetzt. Die angegebenen Werte können eine
1 Überbauten Vorbemessung nicht ersetzen.
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(3) Verankerungen der externen Längsspannglie- satz von Spannpressen muss auch im fertiggestell-
der müssen im Hinblick auf die Austauschbarkeit ten Bauwerk möglich sein.
und Nachspannbarkeit zugänglich sein. Der An-
Tabelle 2.2.1: Erfahrungswerte für wirtschaftliche Einsatzbereiche verschiedener Querschnittsformen
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(4) Nachteile der Fertigteil- gegenüber der Ortbe- gers mindestens 15 cm betragen. Der Überstand
tonbauweise können sein: der Spannbeton-Fertigteilträger über die Auflager-
achse am Endquerträger muss mindestens 30 cm
— gestalterische Einschränkungen durch Stan-
betragen (s. Bild 2.2.1). Der seitliche Überstand
dardisierung und kürzere Kragarme,
des Mittelquerträgers muss ebenfalls mindestens
— Schwierigkeit der Anpassung bei gekrümmten 15 cm betragen (nicht dargestellt).
und schiefen Bauwerken,
— größere Betonoberfläche durch mehr Längs-
träger,
— Erfordernis von höheren Querträgern,
— Berücksichtigung größerer Bautoleranzen
infolge unterschiedlichen Verformungsverhal-
tens der Einzelträger,
— zusätzliche Bewehrung zur Kraftübertragung
zwischen Fertigteil und Ortbeton,
— erhöhte Bewehrungskonzentration in den
Querträgern.
(5) Der Einsatz von Spannbeton-Fertigteilträgern
sollte nur unter folgenden Bedingungen erfolgen:
— Einzelstützweite ≤ 35 m, Bild 2.2.1: Mindestabmessungen Fertigteileinbindung in den
Endquerträger (Draufsicht, Schnitt A-A)
— Brückenschiefe ≥ 60 gon,
(12) Endquerträger und Ortbetonplatte sind zu-
— Krümmungsradien > 500 m. sammen zu betonieren. Ein Vorbetonieren des
(6) Bei Großbrücken (z. B. Talbrücken, Flussbrü- Endquerträgers bis Unterkante Spannbeton-
cken) sind Spannbeton-Fertigteilträger nicht zuge- Fertigteilträger ist zulässig.
lassen. Der Abstand Unterkante Spannbeton-
Fertigteilträger zur Unterkante Querträger muss
(7) Mehrfeldbrücken bestehend aus Einfeldträgern mindestens 30 cm betragen (s. Bild 2.2.2).
und ggf. Federplatten (Einfeldträgerketten) sind
nicht zulässig.
Bei Mehrfeldbrücken ist die Durchlaufwirkung in
Brückenlängsrichtung durch Ortbetonplatte und
Querträger herzustellen. Die Durchlaufwirkung ist
vorzugsweise vorgespannt herzustellen.
(8) Spannbeton-Fertigteile sind durch Querträger
über den Auflagerlinien der Pfeiler und Widerlager
und durch eine fugenlose Ortbetonplatte zum end-
gültigen Überbauquerschnitt schubfest zu ergän-
zen.
(9) Querträger dürfen nicht vorgespannt werden.
(10) Die Ausbildung der Spannbeton-Fertig-
teilträger erfolgt
— als T-Querschnitt (Stegachsen lotrecht; keine
Fußaufweitung, Flansche entsprechend der Bild 2.2.2: Mindestabmessungen Fertigteileinbindung in den
Endquerträger (Seitenansicht, Schnitt B-B)
Brückenquerneigung),
(13) Die Anzahl der Lager (einschl. Pressenan-
— mit lichtem Abstand der Träger von 1,50 m bis
satzpunkte) ist mit Rücksicht auf die eingetragenen
2,30 m sowie
Zwängungen zu minimieren.
— mit Stegbreiten ≥ 55 cm.
(14) Die Dicke der Ortbetonplatte ist mit einem
(11) Eine ordnungsgemäße Überdeckung bei der Zuschlag von 2 cm gegenüber der Mindestdicke
Einbindung von Fertigteilen in den monolithischen bzw. statisch erforderlichen Dicke zum Ausgleich
Querträger ist vorzusehen. So muss die seitliche von Bautoleranzen zu planen. Dieser Zuschlag
und hintere Überdeckung der Spannbeton- darf bei der statischen Höhe nicht angesetzt wer-
Fertigteilträger durch den Beton des Endquerträ- den.
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1.4 Stahl-, Stahlverbundbrücken sche Auswirkungen zu berücksichtigen und ggf.
erforderliche Maßnahmen zu spezifizieren.
1.4.1 Grundsätze (9) Bei Hybridkonstruktionen (z. B. Koppelstellen
von Stahlüberbauten mit Spannbetonüberbauten
(1) Auf ermüdungssichere Konstruktionen ist zu oder Koppelstellen mit Übergängen von einem
achten. Für Stahlbrücken sind die konstruktiven Stahl- auf einen Betonquerschnitt bei Pfeilern) sind
und planerischen Anforderungen der ZTV-ING 4-1; die Vorgaben bezüglich der Dekompression sowie
für Stahlverbundbrücken der ZTV-ING 4-2 einzu- einer zulässigen Klaffung der Fugen projektspezi-
halten. fisch im Entwurf festzulegen.
(2) Begehbare Hohlkästen sind stets zu bevorzu- (10) Die Zwangsbeanspruchungen, die aus dem
gen. Die Begehbarkeit richtet sich nach Abschnitt ggf. einseitigen Asphaltiervorgang resultieren, sind
3. Bei geringeren Abmessungen der Hohlkästen ist projektspezifisch festzulegen.
die bedingte Begehbarkeit im Einzelfall, ggf. ab-
schnittsweise, festzulegen und entsprechende (11) Für den Einsatz von wetterfestem Stahl ist
Vorkehrungen zur Begehbarkeit zu treffen. die Zustimmung des BMVI einzuholen.
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entsprechendes Konzept ist dem Entwurf beizufü- hülse erfolgen. Dies kann z.B. durch zylindrische
gen. Vergusshülsen mit Stützmutter, Hammerkopf-
Der Ausfall eines Seils ist als außergewöhnliche Vergusshülsen oder Gabelseilköpfen erreicht wer-
Einwirkung ohne Einschränkung des Verkehrs den.
anzusetzen.
(3) Bei LBS ist die Länge der Abdeckkappen auf
(5) Das Tragwerk ist so zu gestalten, dass die die erforderliche Länge der Litzenüberstände ab-
Bauwerksprüfung und Erhaltungsarbeiten an den zustimmen. Die Litzenüberstandslänge ist so zu
Seilen und Pylonen mit möglichst geringen Ver- wählen, dass der Austausch einzelner Litzen bzw.
kehrsbeeinträchtigungen durchgeführt werden des gesamten Bündels möglich ist.
können.
(4) Die Ankerplatten sind orthogonal zur Seilend-
(6) An Standorten mit erhöhter Gefahr der Eisbil- tangente der Seillinie anzuordnen. Der Seildurch-
dung an den Seilen sind geeignete Maßnahmen hang darf hierbei für die quasi-ständige Einwir-
zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit bau- kungskombination (EWK) bestimmt werden.
werksspezifisch festzulegen (z. B. Oberflächenge-
(5) Seile und ihre Verankerungen sind durchgän-
staltung von Seilen und/ oder Einrichtung von
gig und eindeutig zu kennzeichnen. Die Bezeich-
Warnsystemen).
nungen sind bereits ab dem Entwurf einheitlich
festzulegen.
1.5.2 Zugglieder
1.5.4 Korrosionsschutz
(1) Der Abstand einzelner Seile zueinander sollte
ausreichend groß sein, um die Prüfung und Erhal-
(1) Der Korrosionsschutz richtet sich nach Nr.
tung zu gewährleisten und eine gegenseitige aero-
1.4.2.
dynamische Beeinflussung zu vermeiden.
(2) Es ist sicherzustellen, dass die Drehwinkel an (2) Für die Seile sowohl auf der freien Länge als
der Verankerung ein für die Seile verträgliches auch für die Verankerungsbereiche ist das Korro-
Maß nicht überschreiten. Falls erforderlich, sind sionsschutzkonzept im Korrosionsschutzplan zu
konstruktive Maßnahmen zur Beschränkung der berücksichtigen.
Drehwinkel vorzusehen.
(3) Die Möglichkeit des Nachspannens und Ablas- 1.5.5 Pylone
sens der Seilkraft am fertig gestellten Bauwerk
muss gegeben sein. Die erforderlichen Maße sind Pylone sind ggfs. mit Blitzschutzeinrichtungen
im Entwurf bauwerksspezifisch festzulegen. Ein und/oder Flugwarnleuchten zu versehen, s. auch
entsprechendes Konzept ist dem Entwurf beizufü- Abschnitt 4 Nr. 8 Absatz 2.
gen.
1.5.6 Seilausstattung
(4) Sofern das Auftreten von unzulässigen
Schwingungen der Seile nicht mit Sicherheit aus- (1) Zum Blitzschutz der Schrägseile in Betonkon-
geschlossen werden kann, sind geeignete Vorkeh- struktionen sind die Verankerungen im Pylon und
rungen für Gegenmaßnahmen planerisch zu be- am Überbau zu erden.
rücksichtigen (z. B. nachträglicher Einbau von
Schwingungsdämpfern). Zur Vermeidung Regen- (2) Schwingungsdämpfer müssen zugänglich und
Wind-induzierter Schwingungen können auch austauschbar sein.
Oberflächenstrukturierungen (z. B. Wendeln) ver-
wendet werden.
2 Unterbauten
1.5.3 Verankerungen
2.1 Widerlager, Flügel, Pfeiler
(1) Verankerungspunkte und Seileinlaufbereiche
müssen für die Bauwerksprüfung und die Wartung (1) Bei der Planung der Widerlager ist darauf zu
zugänglich und prüfbar sein. Durch geeignete achten, dass eine einwandfreie und wirtschaftliche
Maßnahmen ist dafür zu sorgen, dass sich insbe- Bauwerkshinterfüllung möglich ist.
sondere an den untenliegenden Verankerungen (2) Bei schiefwinkligen Widerlagern ist durch kon-
kein Wasser oder Schmutz ansammeln kann. Die- struktive Maßnahmen (z. B. voutenartiges Ausbe-
se Detailpunkte bedürfen bereits im Entwurf einer tonieren des spitzwinkligen Zwickels zwischen
besonders sorgfältigen Planung. Widerlagerrückwand und Flügel) die ordnungsge-
(2) Der Verankerungsbereich von VVS muss so mäße Verdichtung der Hinterfüllung sicher zu stel-
ausgebildet werden, dass der Seileinlaufbereich an len.
der Vergusshülse zugänglich bleibt. Daher darf die (3) Durchschüttete bzw. aufgelöste Widerlager
Auflagerung nicht auf der Kopffläche der Verguss- sowie geschlossene Widerlager mit Versteifungs-
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rippen sind wegen aufwendiger Verdichtungsmaß- 45°, Senkkastengründungen mit Druckluft) die
nahmen zu vermeiden. Prüfung durch einen unabhängigen Sachverstän-
digen für Geotechnik und in statisch konstruktiver
(4) Vor den Gründungselementen sind für den
Hinsicht durch einen Prüfingenieur erfolgen.
Standsicherheitsnachweis Abgrabungen von min-
destens 1,0 m Tiefe ab OK Gelände mit 1,0 m (5) Für integrale Bauwerke gilt statt den Absätzen
Breite zu berücksichtigen. (2) und (3) der Abschnitt 5.
(5) Abgrabungen für das Verlegen von Versor- (6) Durch geotechnische Untersuchungen nach
gungsmedien (z. B. Kabel, Leitungen, Schächte) DIN EN 1997-2 und DIN 4020 sind die für die Bau-
müssen explizit festgelegt werden. aufgabe maßgebenden Baugrundeigenschaften zu
ermitteln. Die charakteristischen Werte der Boden-
(6) Anprallgefährdete Pendelstützen sind nicht
kenngrößen sowie die entsprechenden Homogen-
zulässig.
bereiche sind unter Berücksichtigung von
(7) Bei Bauwerken mit sehr hohen schlanken Pfei- DIN EN 1997 und DIN 1054 und DIN 4020 festzu-
lern sind auch die Pfeiler hinsichtlich möglicher legen.
aeroelastischer Instabilitäten zu untersuchen. Dies
(7) Soweit Ver- und Entsorgungseinrichtungen
betrifft insbesondere die Bauzustände.
Baugrubengrundrissflächen durchlaufen oder im
(8) Auflagerbänke und Wartungsgänge sind zu unmittelbaren Einflussbereich der Baugrubenwän-
entwässern. de und der Verankerungen liegen, sind die not-
wendigen Maßnahmen (z. B. Verlegung von Lei-
(9) Lagersockel sind durch eine Anschlussbeweh-
tungen, Behelfsbrücken) aufzuführen.
rung (min. Durchmesser 10 mm, a ≤ 15 cm) mit
den Auflagerbänken bzw. Stützenköpfen zu ver- (8) Bei Baubehelfen sind die Größen der verträgli-
binden. chen Verformungen und ggf. die erforderlichen
Sicherungsmaßnahmen in den Entwurfsunterlagen
(10) Pressenansatzpunkte sind vorzusehen. Das
anzugeben.
zulässige Anhebemaß zum Lageraustausch ist
anzugeben. (9) In den Entwurfsunterlagen ist anzugeben, ob
und in welchem Umfang Elemente der Baugruben-
(11) Die Wandflächen von Fuß- und Radwegun-
sicherung im Untergrund verbleiben oder rückge-
terführungen sind grundsätzlich so auszuführen,
baut werden sollen.
dass normale wie willkürliche Verunreinigungen
leicht entfernt werden können. Gleiches gilt für
Widerlagerwände von Überführungen an stark 2.3 Hinterfüllung
begangenen Fußwegen oder Stellen, wo mit be-
sonderen Verunreinigungen gerechnet werden (1) Die vorschriftsmäßige Hinterfüllung eines
muss. Bauwerkes hat nach den Zusätzlichen Techni-
schen Vertragsbedingungen und Richtlinien für
Erdarbeiten im Straßenbau (ZTV E-StB) und dem
2.2 Gründung
Merkblatt über den Einfluss der Hinterfüllung auf
Bauwerke zu erfolgen.
(1) Es sind die konstruktiven und planerischen
Anforderungen der ZTV-ING 2-2 zu beachten. (2) Nichtbefestigte Teile der Hinterfüllung, z. B.
Mittel- oder Seitenstreifen, sind erforderlichenfalls
(2) Für Bauwerke ist im Regelfall die geotechni-
zu befestigen, sofern der Hinterfüllungsboden eine
sche Kategorie 2 nach DIN EN 1997-2 und Versickerung des Wassers nicht zulässt. Das ge-
DIN 4020 maßgebend. gebenenfalls hinter Wänden anfallende Oberflä-
(3) Die geotechnische Kategorie 3 umfasst Bau- chenwasser sollte gefasst (z. B. Spitzrinne o. ä.)
maßnahmen mit hohem Schwierigkeitsgrad. Dazu und nicht über die Sickerschicht entwässert wer-
zählen vor allem stark setzungsempfindlichen Brü- den.
cken mit unterschiedlicher Gründungsart und un-
(3) Die Erdseite von Widerlager- und Flügelwän-
regelmäßigem Schichtenaufbau des Untergrundes, den ist zur Vermeidung von hydrostatischem Was-
Flachgründungen für Brücken mit großen Spann- serdruck aus Schicht- oder eindringendem Ober-
weiten, Gründungen neben bestehenden Objek-
flächenwasser mit einer durchlässigen Hinterfül-
ten, Brücken in Altbergbaugebieten, Pfähle mit
lungsschicht zu entwässern.
Mantel- und/ oder Fußverpressung sowie Zugpfäh-
le. Die Gründung sollte daher zwischen dem
Sachverständigen für Geotechnik und dem Trag-
werksplaner abgestimmt werden.
(4) Darüber hinaus sollte bei äußergewöhnlichen
Gründungen der geotechnischen Kategorie 3 (z. B.
geneigte Zugpfähle mit einer Neigung flacher als
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(4) Für die neuen Bauteile ist die BEM-ING Teil 1 — Zustandsberichte nach DIN 1076 und RI-EBW-
anzuwenden. PRÜF,
(6) Im Rahmen einer Vorplanung sind die ver- — Betonuntersuchungen (Druckfestigkeit, Ober-
schiedenen Verstärkungstechniken gegenüberzu- flächenzugfestigkeit, Karbonatisierung, Chlo-
stellen und zu bewerten. Auf die Erfahrungssamm- ridbelastung, E-Modul),
lung "Verstärkungen älterer Beton- und Spannbe- — Beurteilung Spannstahl, insbesondere Span-
tonbrücken" wird verwiesen. nungsrisskorrosionsgefährdung (Sprk) nach
(7) Die Standsicherheit des Bauwerks im Zuge der der Handlungsanweisung zur Überprüfung und
Maßnahme (Bau- und Endzustand) muss nachge- Beurteilung von älteren Brückenbauwerken,
wiesen werden. die mit vergütetem, spannungsrisskorrosions-
Die Auswirkungen auf die Lager und die Unterbau- gefährdetem Spannstahl erstellt wurden
ten sind dabei zu berücksichtigen. (Handlungsanweisung Spannungsrisskorrosi-
on),
(8) Gesonderte Untersuchungen sind erforderli-
chenfalls durchzuführen, z. B. Nachweise über den — Beurteilung von Koppelfugen, z. B. nach der
Verbund bzw. die Mitwirkung des Betons. Handlungsanweisung zur Beurteilung der
Dauerhaftigkeit vorgespannter Bewehrung von
(9) Die maßgebenden Lichtraumprofile dürfen älteren Spannbetonüberbauten,
nicht eingeschränkt werden.
— Beurteilung Konstruktionsstahl einschließlich
(10) Durch die Verstärkung darf die Funktionsfä- Korrosionsschutz, Schweißbarkeit des Stahles,
higkeit des Bauwerks (z. B. von Bewegungsfugen) Schweißnahtqualität, auch hinsichtlich einer
nicht beeinträchtigt werden. ermüdungsgerechten Ausführung,
Die Maßnahmen/Verstärkungstechniken sind auf — Altlastuntersuchungen,
das Tragsystem des Bestandsbauwerks abzu-
stimmen und zu definieren. — Bestandsvermessung (Soll-Ist-Vergleich)
durch einen erfahrenen Vermessungsingeni-
Auf sich ergebene Einschränkungen (z. B. Bahn- eur,
verkehr, örtliche Versorgungsleitungen, Einbautei-
le, Verkehrsbeschränkungen, Naturschutz) ist im — Verifizierung der Bauteilabmessungen,
Entwurf hinzuweisen. — Lage von Bewehrungselementen (Betonstahl,
(11) Eventuelle Zusatzöffnungen für Verstär- Spannstahl) in verstärkungsrelevanten Berei-
kungselemente, Baustoffe, Geräte und Personal chen mit geeigneten Verfahren (Ultraschall,
im Bau- und Endzustand sind zu berücksichtigen. Impakt-Echo Radar) gemäß DBV-Merkblatt
„Anwendung zerstörungsfreier Prüfverfahren
(12) Bei technisch anspruchsvollen Verstär- im Bauwesen“.
kungsmaßnahmen kann eine vorgezogene geprüf-
te Ausführungsplanung sinnvoll sein. (3) Auf Grundlage der Ergebnisse der Zustands-
berichte nach DIN 1076 und RI-EBW-PRÜF sowie
der Nachrechnung sind:
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RE-ING - Teil 2 Brücken - Abschnitt 2 Konstruktive Anforderungen
— Aussagen über die Ursachen von Schäden zu (10) Die externen Spannglieder sind so anzuord-
treffen, nen, dass eine handnahe Prüfung möglich ist.
— die Notwendigkeit und die Zweckmäßigkeit
3.3.2 Stabspannglieder oder Schublaschen
einer Verstärkung gemäß BEM-ING Teil 2
aus Stahl
festzustellen,
— Erfordernisse für ein werkstoff- und bauteil- (1) Es sind glatte Stäbe mit Feingewinde zu ver-
spezifisches Verstärkungskonzept zusammen- wenden.
zustellen.
(2) Die zusätzlichen Druckkräfte aus der Vorspan-
nung sind zu berücksichtigen.
3.3 Verstärkungstechniken
(3) Die Krafteinleitung in den Steg sollte zentrisch
3.3.1 Zusätzliche Vorspannung erfolgen.
(4) Der notwendige Korrosionsschutz der Verstär-
(1) Bei der Lasteinleitung in die Endveranke- kung mit Schublaschen ist gemäß den ZTV-ING 4-
rungskörper und Weiterleitung in den Bestands- 3 besonders zu planen.
überbau sind alle auftretenden Auswirkungen auf
das Bestandsbauwerk zu berücksichtigen (z. B. (5) Bei frei zugänglichen Schubstangen bzw.
Schwind- und Kriechverhalten der Bauteile). Stabspanngliedern, wie beispielsweise im Bereich
neben den Stegen bei einer geringen lichten Höhe
(2) Es ist nur ein direktes Anspannen von Anker- unterhalb des Überbauquerschnittes, sind diese
blöcken an die Stege (statisch bestimmte Vor- zusätzlich gegen Vandalismus zu schützen.
spannung) zulässig.
(3) Die Mindestabmessungen der Ankerblöcke 3.3.3 Aufbeton mit Verdübelung
ergeben sich aus der einzuhaltenden Betonde-
ckung, den Rand- und Achsabständen der Spann- (1) Das unterschiedliche Materialverhalten von
glieder und der einzulegenden Bewehrung. Alt- und Neubeton ist zu berücksichtigen.
(4) Bei Plattenbalkenüberbauten sollten die (2) Die Festigkeitsklasse des Aufbetons ist der
Längsspannglieder jeweils symmetrisch beidseits Festigkeitsklasse des vorhandenen Betons anzu-
der Stege angebracht werden. passen. Es ist jedoch mindestens die Festigkeits-
klasse C30/37 zu verwenden.
(5) Einseitig am Steg angeordnete Verankerungen
bedürfen gesonderter Nachweise. Etwaige Aus- (3) Der Nachweis der Verbundfuge erfolgt nach
steifungselemente sind von den Ankerblöcken zu DIN EN 1992-2.
entkoppeln. (4) Der charakteristische Wert der Betonzugfes-
(6) Bei externer Vorspannung sind Spannkräfte tigkeit ist beim Nachweis der Verbundfuge auf
bis zu ca. 4 MN/Spannglied mit einer Spannglied- fctk;0,05 ≤ 3,0 N/mm² zu begrenzen.
länge von bis zu 500 m zulässig. Externe Spann-
(5) Gemäß der allgemeinen bauaufsichtlichen
glieder dürfen beweglich gekoppelt werden und
Zulassungen (abZ) für Verdübelungen sind für eine
gelten dann als ein Spannglied.
dynamische Beanspruchung gesonderte Nachwei-
(7) Die Auswirkungen der geplanten Schwächung se zu führen, die nicht Bestandteil der abZ sind.
von Bereichen (z. B. Verankerungsbereich) durch Sie bedürfen der Zustimmung des BMVI.
Kernbohrungen in den Bestand sind nachzuwei-
sen. 3.3.4 Zusatzbewehrung in Nuten
(8) Bei der Verankerung der Spannglieder in Be-
(1) Die Bemessung erfolgt wie für direkt einbeto-
standsbauteile kann von den Ankerplattenabmes-
nierte Bewehrungselemente nach DIN EN 1992-2.
sungen abgewichen werden. Auf die Spaltzug-
wendel darf in diesem Fall verzichtet werden. Die (2) Unterschiedliche Schwindmaße von Alt- und
Betonzugspannung im Bestandsbeton ist dabei auf Neubeton sind bei der Bemessung zu berücksich-
2,5 N/mm² zu begrenzen. tigen.
(9) Die Kontrollierbarkeit, Nachspannbarkeit und (3) Die Nutabmessungen sind gemäß den Anga-
das zerstörungsfreie Ablassen der Spannkraft der ben in Bild 2.2.3 festzulegen.
Zugglieder von externen Spanngliedern ist sicher-
zustellen. Bei Litzensystemen sind hinreichende (4) Der Nutabstand bzw. die Breite der verblei-
benden Stege muss mindestens der Nut-Tiefe
Überstände und bei Drahtsystemen ausreichender
entsprechen.
Platz zum Einbauen einer längeren Spannspindel
erforderlich.
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— die Bauteiltemperatur aufgrund von Sonnen-
einstrahlung gemäß Zulassung nicht über-
schritten werden darf,
— die rechnerische Gesamttragfähigkeit des ver-
stärkten Bauteils nicht größer sein darf, als das
Zweifache des unverstärkten Bauteils,
— keine wechselnde oder dauerhafte Durch-
feuchtung erfolgt, ansonsten ist eine geeignete
Schutzschicht erforderlich,
— eine hohe Anforderung an die Ebenheit des
Untergrundes gegeben sein muss,
— eine ausreichende Haftzugfestigkeit gegeben
ist.
(3) Sollten CFK-Lamellen im Einwirkungsbereich (3) Bei einem Kappenrückschnitt z. B. zum Auf-
der Hitzeentwicklung beim Asphalteinbau verwen- weiten der Verkehrsfläche, ist die Verankerung der
det werden, so ist die Hitzeempfindlichkeit der Kappe nachzuweisen. Der Korrosionsschutz der
einzelnen Komponenten des Systems zu beach- angeschnittenen Bewehrung ist sicherzustellen.
ten. (4) Die Ausführungsqualität von vorhandenen
Schubschwellen/Schubnocken ist in der Regel
3.3.5.1 Schubfest aufgeklebte CFK-Lamellen nicht zum planmäßigen Lastabtrag geeignet. Für
Bei der Verwendung ist zu beachten, dass eine rechnerische Aufnahme von Anprallkräften
sind diese zu vernachlässigen.
— keine direkte UV-Strahlung erfolgen darf, an-
sonsten ist eine geeignete Schutzschicht er- (5) Für Kappenverankerungen, die die Dichtungs-
forderlich, schicht durchdringen, sind nur Systeme zugelas-
sen, die über eine allgemeine bauaufsichtliche
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Zulassung (abZ) verfügen und einen Verwendbar- gemäß den ZTV-ING 5-5 zu planen. Der Aufbau
keitsnachweis aufweisen. der Abdichtung muss die Bewegung zwischen
Bauwerk und Überschüttung gefahrlos aufnehmen.
4 Grünbrücken In der Regel ist folgender Aufbau auf dem Gewöl-
be vorzusehen:
(1) Dieser Abschnitt gilt für Grünbrücken und ver- — Schutzlage aus Geotextil,
gleichbare Querungshilfen mit geringeren Breiten
— Kunststoffdichtungsbahn,
nach dem Merkblatt zur Anlage von Querungshil-
fen für Tiere und zur Vernetzung von Lebensräu- — Gleitfolie,
men an Straßen (M AQ).
— Schutzlage aus Geotextil,
(2) Überdeckungshöhen der Konstruktion sind in
Abhängigkeit von der gewählten Bepflanzung zu — Filtersteine,
wählen und auf ein Minimum zu begrenzen. — Geotextil,
(3) Nach M AQ genügt die einfachste und wirt- — Überschüttung.
schaftlichste Bauweise den ökologischen Erforder-
nissen. Daher sollte auf eine taillierte Anordnung Auf eine ausreichende Entwässerung des Bauwer-
der Irritationsschutzwände verzichtet werden. kes ist zu achten.
(4) Zur Reduzierung der Bauwerksbreite sind bei (10) Einwirkungen aus Schnee und Temperatur
Rahmenbauwerken die Irritationsschutzwände auf sind bei der Bemessung des Überbaus zu berück-
der Brückenkappe anzubringen. sichtigen. Einwirkungen infolge Temperatur kön-
nen in Abhängigkeit von der Überschüttungshöhe
(5) Für Überbauten in Holz- und Holzkombinati- abgemindert werden (s. DIN EN 1991-2).
onsbauweise ist aufgrund der geringen Erfahrung
eine Zustimmung des BMVI erforderlich. (11) Für eine unplanmäßige Toleranz der Über-
schüttung ist eine ständige Einwirkung von
2
(6) Irritationsschutzwände müssen die Anforde- 5 kN/m bereichsweise ungünstig wirkend anzu-
rungen des M AQ erfüllen. Die konstruktiven An- setzen.
forderungen der Zusätzlichen Technischen Ver-
tragsbedingungen und Richtlinien für die Ausfüh- (12) Grünbrücken sind in der Regel nicht planmä-
rung von Lärmschutzwänden an Straßen (ZTV- ßig befahrene Überbauten. Hier ist eine veränder-
Lsw) sind einzuhalten. liche Einwirkung von 5 kN/m² anzusetzen. Diese
Die Irritationsschutzwände sind in die Gestaltung berücksichtigt den Bewuchs von bis zu 4 m Höhe
des Gesamtbauwerks einzubeziehen. und das ausnahmsweise Überfahren mit Dienst-
fahrzeugen gemäß DIN EN 1991-2, 5.3.2.3.
(7) Verwallungen auf Grünbrücken sollen auf-
grund des Gewichtes und des zusätzlichen Platz- (13) Bei Unterschreitung einer Mindestüberde-
bedarfes vermieden werden. ckungshöhe von 1,0 m sind als außergewöhnliche
Einwirkung in ungünstiger Laststellung 40 kN/m²
(8) Der Überbau von Rahmenbauwerken ist durch mit einer Aufstandsfläche von 3 x 5 m anzusetzen.
folgenden Aufbau zu schützen Dies berücksichtigt das unplanmäßige Befahren
— Abdichtung mit 1-lagiger Bitumenschweißbahn von schweren Einsatzfahrzeugen (z. B. Feuer-
nach den ZTV-ING 7-1, wehr).
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