DIN 1986 100 2017 Entwaesserung
DIN 1986 100 2017 Entwaesserung
DIN 1986 100 2017 Entwaesserung
Europäische Normenentwicklung
in der Entwässerungstechnik
Stand Dezember 2016
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Entwässerungsanlagen
für Gebäude und Grundstücke
Europäische Entwässerungsnormen
zur Planung von Entwässerungsanlagen
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Entwässerungsanlagen
für Gebäude und Grundstücke
DIN 1986
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Entwässerungsanlagen
für Gebäude und Grundstücke
Anwendungsbereiche
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Entwässerungsanlagen
für Gebäude und Grundstücke
5.4.2. Ableitung verschiedener Abwasserarten
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Entwässerungsanlagen
für Gebäude und Grundstücke
Zusammenführung von Schmutzwasser
und Regenwasserleitungen
1 Straße
2 DIN EN 12056-1; Zusammenführung von Schmutz- und Regenwasserleitungen
nur außerhalb vom Gebäude zulässig (möglichst nahe am Anschlusskanal)
3 DIN 1986-100; Zusammenführung von Schmutz- und Regenwasserleitungen bei Grenzbebauung
4 Grundstücksgrenze
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Entwässerungsanlagen
für Gebäude und Grundstücke
6.5. Lüftung der Entwässerungsanlage
6.5.1. Allgemeines
In Anlagen ohne Fallleitungen muss für die Be- und Entlüftung der
Grund-/Sammelleitungen mindestens eine Lüftungsleitung DN 70
über Dach geführt werden. Innerhalb der so belüfteten Leitungen
sind die Anforderungen für Einzel- und Sammelanschlussleitungen
einzuhalten (siehe 14.1.3).
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Entwässerungsanlagen
für Gebäude und Grundstücke
Lüftung der Entwässerungsanlage
nach Abschnitt 6.5.1
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Entwässerungsanlagen
für Gebäude und Grundstücke
6.5. Lüftung der Entwässerungsanlage
6.5.5. Belüftungsventile
Belüftungsventile können in Entwässerungsanlagen mit dem
Hauptlüftungssystem als Ersatz für Umlüftungen oder indirekter
Nebenlüftungen, die dem Abbau von Unterdruck im Leistungs-
system dienen, eingebaut werden.
6.5.5. Belüftungsventile
Belüftungsventile sind so zu installieren, dass sie im Falle eines
Defektes ohne bauliche Maßnahmen ausgetauscht werden können.
Für ausreichenden Luftzutritt ist zu sorgen.
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Entwässerungsanlagen
für Gebäude und Grundstücke
6.5. Lüftung der Entwässerungsanlage
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14 Bemessung
14.1. Schmutzwasseranlagen
14.1.1 Allgemeines
Den Bemessungsregeln dieser Norm liegen folgende funktionale
Anforderungen zu Grunde:
der durch den Abflussvorgang verursachte Sperrwasserverlust darf
die Geruchverschlusshöhe (Sperrwasserhöhe) um nicht mehr als
25 mm reduzieren;
das Sperrwasser darf weder durch Unterdruck abgesaugt noch
durch Überdruck herausgedrückt werden;
für Schmutzwasser- und Mischwasserleitungen sollte keine größere
Nennweite als nach dieser Norm errechnet verwendet werden;
die Selbstreinigung der Abwasserleitung muss erreicht werden.
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14 Bemessung
Zulässiger Sperrwasserrverlust
Legende:
a) zulässige Reduzierung der
Sperrwasserhöhe <25 mm
b) Geruchverschlusshöhe
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Entwässerungsanlagen
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14.1.2 Schmutzwasserabfluss
Qtot = Qww + Qc + Q p
Dabei ist:
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14.1.2 Schmutzwasserabfluss
Qww = K ∑ DU
Qww der Schmutzwasserabfluss, in Liter je Sek., (l/s)
K die Abflusskennzahl
Σ DU die Summe der Anschlusswerte
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Tabelle 5 Abflusskennzahlen (K)
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Anschlusswerte und Nennweiten von belüfteten
und unbelüfteten Einzelanschlussleitungen
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Bemessung von Schmutzwasseranlagen
nach Abschnitt 14.1
Anwendungsbeispiel
An eine Schmutzwasserleitung eines Wohnhauses sollen folgende
Entwässerungsgegenstände angeschlossen werden:
Gegeben:
Summe der Anschlusswerte Σ DU = 9,7 l/s (Größter Einzelanschluss
WC mit 6,0 Liter Spülkasten mit DU = 2,0 l/s)
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14.1.3.2 Belüftete Einzelanschlussleitungen
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Entwässerungsanlagen
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14.1.3.3 Sammelanschlussleitungen
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14.1.3.3 Sammelanschlussleitungen
Sammelanschlussleitung
l<4m
l ges < 10 m
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14.1.3.3 Sammelanschlussleitungen
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14.1.4 Fallleitungen
D/2
Abzweig
Abzweig 88° 88°Einlaufwinkel
mit 45°
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14.1.5 Bemessung der Sammel-
und Grundleitungen
14.1.5.1 Allgemeines
Für Planungen ohne Festlegung des Rohrwerkstoffes können die
Nennweiten unter Verwendung der Bemessungstabellen im Anhang A,
Tabellen A.3 bis A.5 ermittelt werden.
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14.1.5.2 Sammelleitungen
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14.1.5.3 Grundleitungen
J v
Leitungsart h/d cm/m m/s
Grundleitung, innerhalb des Gebäudes 0,5 0,5 min. 0,5
Hinter Einleitung eines Volumenstroms
aus Abwasserhebeanlage innerhalb von 0,7 0,5 min. 0,5
Gebäuden
Grundleitung, Schmutz- und Mischwasser,
0,7 1:DN 0,7 bis 2,5
außerhalb des Gebäudes
Hinter Einleitung eines Volumenstroms
aus Abwasserhebeanlage ausserhalb des
1,0 1:DN 0,7 bis 2,5
Gebäudes, hinter Schacht mit offenem
Durchfluss
Mischwasserleitungen ab DN 150
hinter Schacht mit offenem Durchfluss 1,0 1:DN 0,7 bis 2,5
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14.1.5.3 Grundleitungen
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5.3 Regenentwässerungsanlagen
5.3.1 Planungsanforderungen
Bei Planung und Bemessung von Anlagen zur Regenwasserableitung
sollten vorrangig alle Möglichkeiten der dezentralen Regenwasser-
bewirtschaftung genutzt werden, um die Einleitung von Regenwasser
in die öffentliche Abwasseranlage zu reduzieren.
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5.3 Regenentwässerungsanlagen
5.3.2 Planungshinweise
Die Regenentwässerung kann über Freispiegelsysteme oder planmäßig
betriebene Regenwasserleitungen mit Druckströmung erfolgen.
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5.9 Notentwässerung
Von jedem Dachablauf aus muss ein freier Abfluss auf der
Dachabdichtung zu einer Notentwässerung mit ausreichendem
Abflussvermögen vorhanden sein. Lässt die Dachgeometrie
eine freie Notentwässerung über die Fassade nicht zu, muss
zur Sicherstellung der Notentwässerungsfunktion ein
zusätzliches Leitungssystem mit freiem Auslauf auf das
Grundstück diese Aufgabe übernehmen.
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5.9 Notentwässerung
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5.8.4 Sanierung von Dachflächen
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14.2 Regenentwässerungsanlagen
14.2.1 Regenwasserabfluss
1
Q = r( D ,T ) ⋅ C ⋅ A ⋅
10.000
Dabei ist:
r(D,T) die Berechnungsregenspende in Liter je Sekunde und Hektar (l/[sxha]),
ermittelt auf statistischer Grundlage
C der Abflussbeiwert
A die wirksame Niederschlagsfläche in Quadratmeter (m²)
Q der Regenwasserabfluss, in Liter je Sek., (l/s)
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14.2 Regenentwässerungsanlagen
14.2.2 Berechnungsregen
Für die Ermittlung der Berechnungsregenspenden sind die Werte
nach KOSTRA-DWD 2010 zu verwenden.
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14.2 Regenentwässerungsanlagen
14.2.2 Berechnungsregen
Die für die Bemessung maßgebende Regendauer ist mit D = 5 Minuten
zu berücksichtigen. Die Jährlichkeit (T) wird durch die Aufgabenstellung
festgelegt und muss unter Beachtung der Art und Nutzung des
Gebäudes vorgenommen werden. Sicherheitsfaktoren müssen
dann nicht mehr berücksichtigt werden.
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14.2 Regenentwässerungsanlagen
14.2.2 Berechnungsregen
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14.2 Regenentwässerungsanlagen
14.2.3 Abflussbeiwerte
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14.2.4 Abflusswirksame Flächen
14.2.4.1 Dachfläche
Bei der Bemessung ist als wirksame Dachfläche die im Grundriss
projizierte Dachfläche zu verwenden.
Der Planer muss prüfen, ob Wind getriebener Regen auf Fassaden
Einfluss auf den Regenwasserabfluss in die Entwässerungsanlage hat.
Muss Windeinwirkung berücksichtigt werden, ist die wirksame Fläche
nach DIN EN 12056-3:2001-01 (4.3, Tabelle 3) zu berechnen.
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14.2.6 Regenwasserabfluss
über Notentwässerung
Entwässerungs- und Notentwässerungssystem müssen gemeinsam
mindestens das am Gebäudestandort über 5 min zu erwartende
Jahrhundertregenereignis (r(5,100)) entwässern können.
Das Mindestabflussvermögen wird nach Gleichung (5) berechnet.
A
QNot = (r( 5,100 ) − r( D ,T ) ⋅ C ) ⋅
10.000
Dabei ist:
QNot Mindestabflussvermögen der Notüberläufe in l/s
r(5,100) die 5-Minuten-Regenspende, in Liter je Sek. und Hektar [l/(sxha)],
die einmal in 100 Jahren erwartet werden muss;
r(D,T) die Berechnungsregenspende in Liter je Sek. und Hektar [l/(sxha)]
C der Abflussbeiwert; die Berücksichtigung des Abflussbeiwertes, C, ist nur
bei der Ermittlung des Abflusses aus dem Berechnungsregen r(5,5) für die
Dachfläche zulässig;
A die wirksame Niederschlagsfläche in Quadratmetern, (m²) - 42 -
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14.2.6 Regenwasserabfluss
über Notentwässerung
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Notentwässerung nach Abschnitt 14.2.6
Legende:
1 Erforderliche Druckhöhe h am Notablauf B
2 Erforderliche Druckhöhe h am Dachablauf A
3 Maximale Überflutungshöhe (Wassertiefe)
4 Höhe der Notüberlauföffnung C in der Attika/Fassade (eckig oder rund)
oberhalb der erforderlichen Druckhöhe (2) des Dachablaufes A
5 Notablauf frei durch Fassade
A Dachablauf
B Notablauf
C Notüberlauföffnung - 44 -
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14.2.6 Regenwasserabfluss
über Notentwässerung
W = 2·h
Dabei ist:
W die Wassertiefe, in Millimeter, (mm);
h die Druckhöhe am Notüberlauf, in Millimeter, (mm).
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14.2.7 Freispiegelentwässerung
14.2.7.1 Einzel-/Sammelanschlussleitungen
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14.2.7 Freispiegelentwässerung
14.2.7.2 Fallleitungen
Die Fallleitung darf keine geringere Nennweite aufweisen als
die Anschlussnennweite des zugehörigen Dachablaufs bzw.
der Sammelanschlussleitung.
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14.2.7 Freispiegelentwässerung
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14.2.7 Freispiegelentwässerung
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14.2.7 Freispiegelentwässerung
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14.3. Planmäßig vollgefüllt betriebene
Dachentwässerungsanlagen (Druckströmung)
DN 50 DN 80
DN 100
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