Baustelleneinrichtung

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Leitfaden des Baubetriebs

und der Bauwirtschaft

Rainer Schach, Jens Otto

Baustelleneinrichtung
Leitfaden des Baubetriebs
und der Bauwirtschaft

Herausgegeben von:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Fritz Berner
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer

Der Leitfaden des Baubetriebs und der Bauwirtschaft will die in Praxis, Lehre und Forschung
als Querschnittsfunktionen angelegten Felder – von der Verfahrenstechnik über die Kalkula-
tion bis hin zum Vertrags- und Projektmanagement – in einheitlich konzipierten und inhalt-
lich zusammenhängenden Darstellungen erschließen.

Die Reihe möchte alle an der Planung, dem Bau und dem Betrieb von baulichen Anlagen Be-
teiligten, vom Studierenden über den Planer bis hin zum Bauleiter ansprechen. Auch der kon-
struierende Ingenieur, der schon im Entwurf über das anzuwendende Bauverfahren und
damit auch über die Wirtschaftlichkeit und die Risiken bestimmt, soll in dieser Buchreihe
praxisorientierte und methodisch abgesicherte Arbeitshilfen finden.
Rainer Schach, Jens Otto

Baustelleneinrichtung
Grundlagen – Planung –
Praxishinweise – Vorschriften
und Regeln
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach lehrt seit 1996 an der TU Dresden als Professor für Baubetriebs-
wesen. Zahlreiche Veröffentlichungen mit Schwerpunkten zur Baubetriebswirtschaft, zu Baukosten,
Baubetriebsplanung und Baubetriebsführung.

Email: [email protected]
Internet: www.tu-dresden.de/biwibb/

Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Otto ist Mitarbeiter am Institut für Baubetriebswesen der TU Dresden.
Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind das lebenszyklusorientierte Facility Management, Sonderthemen
des Public-Private-Partnerships sowie die Finanzwirtschaft und Organisation von Bauunternehmen. Zu
diesen Themen betreut er Lehrveranstaltungen und ist Projektleiter für praxisnahe Forschungsarbeiten.

Email: [email protected]
Internet: www.tu-dresden.de/biwibb/

1. Auflage 2008

Alle Rechte vorbehalten


© B.G. Teubner Verlag / GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2008

Lektorat: Dipl.-Ing. Ralf Harms / Sabine Koch

Der B.G. Teubner Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media.
www.teubner.de

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung
außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Ver-
lags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzun-
gen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen
Systemen.

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk


berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne
der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von
jedermann benutzt werden dürften.

Umschlaggestaltung: Ulrike Weigel, www.CorporateDesignGroup.de


Druck und buchbinderische Verarbeitung: Strauss Offsetdruck, Mörlenbach
Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier.
Printed in Germany

ISBN 978-3-8351-0234-7
Geleitwort
Eine gute Baustelleneinrichtung legt die Grundlagen für gute und sichere Bauprozesse. Maß-
geblich bestimmt sie die Qualität von Arbeit und Arbeitsbedingungen, bringt damit Unterneh-
menskultur und Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten unmittelbar zum Ausdruck und
beeinflusst Motivation, Engagement und Einsatzbereitschaft. Als sichtbares „Aushängeschild“
demonstriert eine gute Baustelleneinrichtung auch Außenstehenden Qualität und Kultur der am
Bau Beteiligten.
Das vorliegende Buch ist im Zusammenhang mit einem von den Autoren durchgeführten For-
schungsprojekt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (www.baua.de) ent-
standen. Die BAuA befasst sich seit Jahren mit Fragen der Sicherheit und Gesundheit der Be-
schäftigten in der Bauwirtschaft, ganz besonders im Rahmen der „Initiative Neue Qualität der
Arbeit“ (www.inqa.de und www.inqa-bauen.de).
Besonderes Augenmerk lag auf der Verknüpfung der Anforderungen eines effizienten Bauab-
laufes mit den Sicherheitsaspekten der Baustelle, vom Arbeitsschutz über Verkehrssicherungs-
pflichten gegenüber Dritten bis zum Schutz vor Diebstahl und Vandalismus. Denn mit einer in-
tegrierenden, vorausschauenden, präventiven Gestaltung aller Schritte der Wertschöpfung wird
ein optimaler Arbeitsprozess, der zugleich sicher, gesund und wirtschaftlich ist, ermöglicht.
Gefährdungen und Risiken können an ihrer Quelle erkannt und möglichst gering gehalten wer-
den. Als Ergebnis des Forschungsprojektes wurden Informationsbroschüren und die hier im
Kapitel 3 wiedergegebenen Checklisten als Handlungshilfe insbesondere für kleine und mittle-
re Unternehmen, aber auch für Planer, Bauleiter und Koordinatoren nach Baustellenverordnung
erarbeitet und durch die BAuA veröffentlicht.
Wir wünschen diesem Buch, dass es weite Verbreitung findet, sowohl in der Bauwirtschaft
selbst als auch bei den angehenden Ingenieuren und Planern. Dass der Gebrauch dieses Hand-
buchs von Nutzen sein wird, davon sind wir überzeugt.

Dortmund und Dresden Stephan Gabriel und Ulrich Zumdick


Vorwort
Eine sorgfältige Planung der Baustelleneinrichtung ist Grundlage einer wirtschaftlichen Bau-
abwicklung und sichert eine Ausführung der Bauleistung unter Beachtung der Vorschriften so-
wohl für Sicherheit und Gesundheitsschutz als auch für den Umweltschutz. Grundlage ist eine
ausgesprochen komplexe Prognose der wichtigsten Vorgänge des späteren Bauprozesses sowie
der Ableitung von Anforderungen an die erforderlichen Hilfsmittel. Für eine erfolgreiche Um-
setzung dieser Planung sind neben ausreichenden Erfahrungen vor allem auch Wissen über eine
Vielzahl an Zusammenhängen und Kennzahlen erforderlich. Dabei werden oft die Potenziale
unterschätzt, die durch eine koordinierte und sorgfältig geplante Baustelleneinrichtung genutzt
werden können. Diese beziehen sich einerseits auf die eigentlichen Kosten der Baustellenein-
richtung, vor allem aber auch auf die Auswirkungen des Bauablaufs und die damit zusammen-
hängenden Termine und Kosten.
Das vorliegende Buch soll für den schwierigen Prozess der Baustelleneinrichtungsplanung ein
Hilfsmittel darstellen, aus dem einerseits Hintergrundwissen gewonnen werden kann, aber auch
eine Vielzahl an wichtigen Auswahlkriterien und praxisnahen Vorgaben für die Dimensionie-
rung der einzelnen Elemente der Baustelleneinrichtung abgeleitet werden kann. In diesem Zu-
sammenhang sei auf die über 175 Abbildungen und 75 Tabellen mit zahlreichen Richtwerten
und Kennzahlen sowie eine Vielzahl an praktischen Rechenbeispielen verwiesen. Ziel dieses
Buches ist es auch, die durch die neuen rechtlichen Regelungen für den Arbeitsschutz aus dem
Jahre 2004, insbesondere die neue Arbeitsstättenverordnung, entstandenen Verständnisschwie-
rigkeiten und Rechtsunsicherheiten auszuräumen und diesen durch klare Vorgaben entgegen-
zuwirken.
Die beiden Autoren danken vor allem der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
(BAuA), hier insbesondere Herrn Dr.-Ing. Volker Steinborn, Herrn Dr. Ulrich Zumdick und
Herrn Dipl.-Ing. Stephan Gabriel, die durch die Beauftragung einer Forschungsarbeit initiie-
rend für dieses Buch waren und die Veröffentlichung nachhaltig unterstützt haben. Unser Dank
gilt auch dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft (RKW),
hier insbesondere Herrn Dipl.-Ing. Hans Mahlstedt und Herrn Dipl.-Ing. Günter Blochmann,
mit denen die Forschungsarbeit gemeinsam durchgeführt wurde. Unser besonderer Dank gilt
dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Institutes für Baubetriebswesen der TU Dresden, Herrn
Dipl.-Ing. Hagen Lorenz, der maßgeblich die Forschungsarbeit bearbeitet hat sowie Frau Do-
reen Fiedler und Frau Jessica Bohn, die intensiv in die Bearbeitung einzelner Abschnitte einge-
bunden waren. Weiterhin seien Frau Ursula Scharmer, Frau Gudrun Radloff sowie Herrn Tim
Noack und Herrn Dipl.-Ing. Thorsten Huff für die grafische und redaktionelle Bearbeitung ge-
dankt.
Besonders möchten sich die Autoren auch bei Herrn Dipl.-Ing. Ralf Harms vom Teubner-
Verlag bedanken, der diese Veröffentlichung sehr wohlwollend begleitet hat.

Dresden, im Oktober 2007 Rainer Schach und Jens Otto

Kontakt zu den Autoren (E-Mail):


Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach [email protected]
Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Otto [email protected]
Inhaltsverzeichnis

Geleitwort....................................................................................................................................V
Vorwort .................................................................................................................................... VII
Inhaltsverzeichnis...................................................................................................................... IX
Abbildungsverzeichnis.......................................................................................................... XVII
Tabellenverzeichnis..............................................................................................................XXIII
Formelverzeichnis ............................................................................................................... XXIX

1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung ...................................................... 1


1.1 Abgrenzung des Begriffes Baustelleneinrichtungsplanung ........................................... 1
1.2 Ziele und Aufgaben der Baustelleneinrichtungsplanung ............................................... 2
1.3 Rolle des Arbeitsschutzes bei der Baustelleneinrichtung .............................................. 4

2 Elemente der Baustelleneinrichtung .......................................................................... 9


2.1 Übersicht........................................................................................................................ 9
2.2 Großgeräte ................................................................................................................. 11
2.2.1 Überblick und Allgemeines ..........................................................................................11
2.2.2 Turmdrehkrane ......................................................................................................... 14
2.2.2.1 Konstruktionsformen und Elemente ............................................................. 14
2.2.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 16
2.2.2.3 Praxishinweise.............................................................................................. 30
2.2.2.4 Vorschriften und Regeln............................................................................... 31
2.2.3 Fahrzeugkrane ........................................................................................................... 31
2.2.3.1 Konstruktionsformen und Klassifizierung.................................................... 31
2.2.3.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 32
2.2.4 Autobetonpumpen ..................................................................................................... 35
2.2.4.1 Konstruktionsformen und Elemente ............................................................. 35
2.2.4.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 36
2.2.4.3 Praxishinweise.............................................................................................. 42
2.2.4.4 Vorschriften und Regeln............................................................................... 43
2.2.5 Bagger und Radlader als Hebezeuge ....................................................................... 44
2.2.5.1 Konstruktionsformen, Elemente und Klassifizierung................................... 44
2.2.5.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 45
2.2.5.3 Praxishinweise.............................................................................................. 48
2.2.5.4 Vorschriften und Regeln............................................................................... 49
2.2.6 Teleskopstapler .......................................................................................................... 49
2.2.6.1 Einsatzgebiete, Konstruktionsformen und Elemente .................................... 49
2.2.6.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 50
2.2.6.3 Praxishinweise.............................................................................................. 51
2.2.6.4 Vorschriften und Regeln............................................................................... 51
X Inhaltsverzeichnis

2.2.7 Geräte des Spezialtiefbaus ........................................................................................ 52


2.2.7.1 Grundlagen ................................................................................................... 52
2.2.7.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 52
2.2.8 Misch- und Aufbereitungsanlagen ........................................................................... 53
2.2.8.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung von
Beton- und Mörtelmischanlagen................................................................... 53
2.2.8.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung von
Recyclinganlagen.......................................................................................... 57
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume ................................... 59
2.3.1 Überblick und Allgemeines ......................................................................................... 59
2.3.2 Pausenräume, Umkleideräume (Tagesunterkünfte)............................................... 64
2.3.2.1 Begriffsdefinition und Konstruktionsformen................................................ 64
2.3.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 65
2.3.2.3 Praxishinweise.............................................................................................. 67
2.3.2.4 Vorschriften und Regeln............................................................................... 67
2.3.3 Sanitäranlagen (Toiletten und Waschräume) ......................................................... 68
2.3.3.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 68
2.3.3.2 Praxishinweise.............................................................................................. 72
2.3.3.3 Vorschriften und Regeln............................................................................... 72
2.3.4 Sanitäts- und Erste-Hilfe-Einrichtungen................................................................. 73
2.3.4.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 73
2.3.4.2 Praxishinweise.............................................................................................. 75
2.3.4.3 Vorschriften und Regeln............................................................................... 76
2.3.5 Unterkünfte ................................................................................................................ 76
2.3.5.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 76
2.3.5.2 Praxishinweise.............................................................................................. 77
2.3.5.3 Vorschriften und Regeln............................................................................... 77
2.3.6 Büro- und Besprechungsräume................................................................................ 77
2.3.6.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung....................................................... 77
2.3.6.2 Praxishinweise.............................................................................................. 80
2.3.6.3 Vorschriften und Regeln............................................................................... 80
2.3.7 Magazine für Kleingeräte, Werkzeuge, Betriebsstoffe und Prüfeinrichtungen ... 81
2.3.7.1 Arten und Anordnungsprinzipien von Magazinen........................................ 81
2.3.7.2 Gerätemagazine ............................................................................................ 81
2.3.7.3 Baustoffmagazine ......................................................................................... 83
2.3.7.4 Betriebsstoffmagazine .................................................................................. 85
2.3.7.5 Baustellenwerkstätten................................................................................... 85
2.3.7.6 Laborräume................................................................................................... 85
2.3.7.7 Praxishinweise.............................................................................................. 85
2.3.7.8 Vorschriften und Regeln............................................................................... 86
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege ...................................................................... 87
2.4.1 Überblick und Allgemeines ......................................................................................... 87
2.4.2 Baustraßen und Bauwege.......................................................................................... 87
2.4.2.1 Planungsgrundsätze ...................................................................................... 87
2.4.2.2 Trassierung von Baustraßen ......................................................................... 88
XI

2.4.2.3 Regelquerschnitte von Baustraßen................................................................ 96


2.4.2.4 Reinigung von Baustraßen und Fahrzeugen ................................................. 98
2.4.2.5 Stellflächen für PKW.................................................................................... 99
2.4.2.6 Bauwege, Flucht- und Rettungswege ......................................................... 100
2.4.2.7 Praxishinweise............................................................................................ 102
2.4.2.8 Vorschriften und Regeln............................................................................. 102
2.4.3 Baustellenzu- und -ausfahrten................................................................................ 103
2.4.3.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung..................................................... 103
2.4.3.2 Praxishinweise............................................................................................ 104
2.4.4 Werk- und Bearbeitungsflächen............................................................................. 104
2.4.4.1 Werk- und Bearbeitungsflächen Holz (Zimmerplatz) ................................ 105
2.4.4.2 Werk- und Bearbeitungsflächen Betonstahl ............................................... 106
2.4.4.3 Praxishinweise............................................................................................ 106
2.4.5 Lager- und Stellflächen ........................................................................................... 106
2.4.5.1 Allgemeine Anforderungen ........................................................................ 106
2.4.5.2 Ausbildung des Oberbaues ......................................................................... 108
2.4.5.3 Lagerung von Mauersteinen ....................................................................... 109
2.4.5.4 Lagerung von Betonstabstahl ..................................................................... 110
2.4.5.5 Lagerung von Betonstahlmatten ................................................................. 111
2.4.5.6 Lagerung von Einbau- und Anlagenteilen .................................................. 111
2.4.5.7 Lagerung von Schal- und Rüstmaterial ...................................................... 112
2.4.5.8 Lagerung von großen Fertigteilen .............................................................. 112
2.4.5.9 Stellflächen für Mulden und Abfallcontainer ............................................. 113
2.4.5.10 Stellflächen für mobile Wechselsilos ......................................................... 116
2.4.5.11 Lagerung von Oberböden und Unterböden ................................................ 118
2.4.5.12 Lagerung von Schüttgütern......................................................................... 120
2.4.5.13 Praxishinweise............................................................................................ 122
2.4.5.14 Vorschriften und Regeln............................................................................. 122
2.4.6 Bauaufzüge (Lasten- und Personenaufzüge) ......................................................... 122
2.4.6.1 Konstruktionsformen und Klassifizierung.................................................. 122
2.4.6.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung..................................................... 123
2.4.6.3 Praxishinweise............................................................................................ 125
2.4.6.4 Vorschriften und Regeln............................................................................. 125
2.5 Medienversorgung und Entsorgung....................................................................... 126
2.5.1 Überblick und Leitungsschutz ................................................................................... 126
2.5.2 Stromversorgung ..................................................................................................... 128
2.5.2.1 Elemente der Baustromversorgung............................................................. 128
2.5.2.2 Kabel und Leitungen .................................................................................. 137
2.5.2.3 Schutzeinrichtungen ................................................................................... 141
2.5.2.4 Grundlagen der Planung des Baustromanschlusses.................................... 143
2.5.2.5 Kosten der Stromversorgung ...................................................................... 148
2.5.2.6 Grundlagen für die Dimensionierung des Baustromanschlusses ................ 149
2.5.2.7 Dimensionierung des Baustellenanschlusses.............................................. 151
2.5.2.8 Schutzklassen und Schutzarten von elektrischen Anlagen ......................... 156
2.5.2.9 Prüfungen elektrischer Betriebsmittel und Anlagen ................................... 158
2.5.2.10 Eigenstromversorgung von Baustellen ....................................................... 163
XII Inhaltsverzeichnis

2.5.2.11 Vorschriften und Regeln............................................................................. 166


2.5.3 Wasserversorgung ................................................................................................... 168
2.5.3.1 Grundlagen ................................................................................................. 168
2.5.3.2 Dimensionierung der Wasserversorgung.................................................... 169
2.5.3.3 Praxishinweise............................................................................................ 171
2.5.3.4 Vorschriften und Regeln............................................................................. 172
2.5.4 Abwasserentsorgung................................................................................................ 172
2.5.4.1 Dimensionierung der Abwasserentsorgung ................................................ 172
2.5.4.2 Praxishinweise............................................................................................ 174
2.5.4.3 Vorschriften und Regeln............................................................................. 175
2.5.5 Kommunikation ....................................................................................................... 175
2.5.5.1 Auswahlkriterien ........................................................................................ 175
2.5.6 Mobile Tankanlagen................................................................................................ 176
2.5.6.1 Grundlagen ................................................................................................. 176
2.5.6.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung, Transport ................................... 177
2.5.6.3 Praxishinweise............................................................................................ 180
2.5.6.4 Vorschriften und Regeln............................................................................. 180
2.5.7 Abfallentsorgung ..................................................................................................... 180
2.5.7.1 Begriffsdefinitionen und rechtliche Grundlagen ........................................ 180
2.5.7.2 Abfallentsorgungskonzepte, Dimensionierung der Sammelbehälter.......... 186
2.5.7.3 Reinigung von Arbeitsbereichen ................................................................ 186
2.5.7.4 Praxishinweise............................................................................................ 187
2.5.7.5 Vorschriften und Regeln............................................................................. 188
2.5.8 Druckluftversorgung ............................................................................................... 189
2.5.8.1 Einsatzgebiete und Drucklufterzeugung..................................................... 189
2.5.8.2 Grundlagen der Dimensionierung von Druckluftanlagen........................... 190
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen ................................ 191
2.6.1 Überblick und Allgemeines ....................................................................................... 191
2.6.2 Bauzäune und Zugangseinrichtungen ................................................................... 195
2.6.2.1 Auswahlkriterien und Konstruktionsarten von Bauzäunen ........................ 195
2.6.2.2 Anforderungen an Bauzäune im öffentlichen Verkehrsraum ..................... 198
2.6.2.3 Zugangseinrichtungen ................................................................................ 199
2.6.2.4 Praxishinweise............................................................................................ 200
2.6.2.5 Vorschriften und Regeln............................................................................. 201
2.6.3 Sicherungen an/zu Verkehrswegen ........................................................................ 201
2.6.3.1 Ziele und Elemente der Sicherungen an/zu Verkehrswegen....................... 201
2.6.3.2 Maßnahmen vor Baubeginn........................................................................ 202
2.6.3.3 Dimensionierung von Elementen der Sicherungen an/zu Verkehrswegen . 203
2.6.3.4 Kontrolle und Wartung............................................................................... 210
2.6.3.5 Praxishinweise............................................................................................ 211
2.6.3.6 Vorschriften und Regeln............................................................................. 212
2.6.4 Baustellenbeleuchtung............................................................................................. 213
2.6.4.1 Grundlagen ................................................................................................. 213
2.6.4.2 Eigenschaften und Richtwerte der Baustellenbeleuchtung......................... 213
2.6.4.3 Allgemeinflächenbeleuchtung .................................................................... 215
XIII

2.6.4.4 Einzelplatzbeleuchtung............................................................................... 218


2.6.4.5 Praxishinweise............................................................................................ 219
2.6.4.6 Vorschriften und Regeln............................................................................. 219
2.6.5 Absturzsicherungen, insbesondere Arbeits- und Schutzgerüste.......................... 220
2.6.5.1 Arbeits- und Schutzgerüste......................................................................... 220
2.6.5.2 Absperrungen ............................................................................................. 229
2.6.5.3 Abdeckungen.............................................................................................. 229
2.6.5.4 Seitenschutz................................................................................................ 229
2.6.5.5 Laufbrücken................................................................................................ 230
2.6.5.6 Lastverteilende Beläge ............................................................................... 231
2.6.5.7 Schutznetze................................................................................................. 231
2.6.5.8 Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSA).................................. 231
2.6.5.9 Leitern ........................................................................................................ 231
2.6.6 Persönliche Schutzausrüstung (PSA)..................................................................... 232
2.6.6.1 Begriffsdefinitionen, Kategorien und gesetzliche Grundlagen................... 232
2.6.6.2 Industrieschutzhelme ................................................................................. 235
2.6.6.3 Sicherheitsschuhe ...................................................................................... 235
2.6.6.4 Schutzbrillen bzw. Gesichtsschutzschilde oder -schirme ........................... 237
2.6.6.5 Schutzhandschuhe ...................................................................................... 237
2.6.6.6 Schutzkleidung ........................................................................................... 237
2.6.6.7 Gehörschutzmittel....................................................................................... 237
2.6.6.8 Atemschutz ................................................................................................. 237
2.6.6.9 Warnkleidung ............................................................................................. 238
2.6.6.10 Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz......................................... 238
2.6.6.11 Praxishinweise............................................................................................ 238
2.6.6.12 Vorschriften und Regeln............................................................................. 239
2.6.7 Brandschutz ............................................................................................................. 240
2.6.7.1 Brandgefahren auf Baustellen..................................................................... 240
2.6.7.2 Dimensionierung von Elementen des Brandschutzes ................................. 240
2.6.7.3 Vorbeugender Brandschutz ........................................................................ 246
2.6.7.4 Praxishinweise............................................................................................ 247
2.6.7.5 Vorschriften und Regeln............................................................................. 247
2.6.8 Lärmschutz............................................................................................................... 248
2.6.8.1 Rechtliche Grundlagen und Richtwerte ...................................................... 248
2.6.8.2 Berechnungsmethoden des Lärmpegels...................................................... 250
2.6.8.3 Schallschutzmaßnahmen ............................................................................ 255
2.6.8.4 Praxishinweise............................................................................................ 256
2.6.8.5 Vorschriften und Regeln............................................................................. 256
2.6.9 Baumschutz .............................................................................................................. 257
2.6.9.1 Gesetzliche Grundlagen.............................................................................. 257
2.6.9.2 Schutzmaßnahmen von Vegetationsflächen und Bäumen .......................... 257
2.6.9.3 Praxishinweise............................................................................................ 262
2.6.9.4 Vorschriften und Regeln............................................................................. 262
2.6.10 Gewässerschutz........................................................................................................ 263
2.6.10.1 Maßnahmen des Gewässerschutzes ............................................................ 263
2.6.10.2 Hochwasserschutzmaßnahmen ................................................................... 265
XIV Inhaltsverzeichnis

2.6.10.3 Praxishinweise............................................................................................ 265


2.6.10.4 Vorschriften und Regeln............................................................................. 266
2.6.11 Winterbaumaßnahmen und Witterungsschutz..................................................... 266
2.6.11.1 Grundlagen ................................................................................................. 266
2.6.11.2 Überblick über mögliche Schutzmaßnahmen ............................................. 267
2.6.11.3 Winterbaubeheizung................................................................................... 268
2.6.11.4 Praxishinweise............................................................................................ 273
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser....................................... 274
2.7.1 Sicherung von Baugruben und Gräben ................................................................. 274
2.7.1.1 Grundlagen zur Böschungssicherung von Baugruben und Gräben ............ 274
2.7.1.2 Mindestabstände zu/in Baugruben und Gräben, Arbeitsräume................... 275
2.7.1.3 Geböschte Baugruben und Gräben ............................................................. 276
2.7.1.4 Verbaute Gräben......................................................................................... 281
2.7.1.5 Verbaute Baugruben ................................................................................... 285
2.7.1.6 Praxishinweise............................................................................................ 290
2.7.1.7 Vorschriften und Regeln............................................................................. 290
2.7.2 Baugruben im Grundwasser................................................................................... 291
2.7.2.1 Begriffsdefinitionen.................................................................................... 291
2.7.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung von Pumpen zur
Grundwasserabsenkung .............................................................................. 292
2.7.2.3 Überblick über gängige Verfahren der Grundwasserabsenkung ................ 294
2.7.2.4 Grundwasserabsenkung in offener Wasserhaltung..................................... 295
2.7.2.5 Grundwasserabsenkung in geschlossener Wasserhaltung .......................... 299
2.7.2.6 Grundwasserabsperrung ............................................................................ 304
2.7.2.7 Vorschriften und Regeln............................................................................. 306

3 Planung der Baustelleneinrichtung........................................................................ 309


3.1 Allgemeines............................................................................................................... 309
3.2 Erforderliche Genehmigungen und zuständige Stellen ........................................ 309
3.2.1 Überblick ................................................................................................................... 309
3.2.2 Zuständige Stellen ..................................................................................................... 310
3.3 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination................................................. 311
3.4 Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung ........................................................... 312
3.4.1 Phase 1: Planung der Baustelleneinrichtung bis zur Auftragsvergabe....................... 312
3.4.2 Phase 2: Planung der Baustelleneinrichtung nach Auftragsvergabe bis
zum Baubeginn ......................................................................................................... 312
3.4.2.1 Teilschritt 1: Übergabe der Projektunterlagen aus der Angebotsphase ...... 312
3.4.2.2 Teilschritt 2: Durchführung eines internen Projektanlaufgespräches ......... 312
3.4.2.3 Teilschritt 3: Baufeldbesichtigung.............................................................. 313
3.4.2.4 Teilschritt 4: Abstimmung der Randbedingungen mit dem Bauherrn ........ 313
3.4.2.5 Teilschritt 5: Planung der Elemente der Baustelleneinrichtung.................. 313
3.4.2.6 Teilschritt 6: Detailplanung und Erstellung des
Baustelleneinrichtungsplanes ..................................................................... 315
3.4.2.7 Teilschritt 7: Freigabe des Baustelleneinrichtungsplanes durch
den Bauherrn .............................................................................................. 315
3.4.3 Phase 3: Fortschreibung der Baustelleneinrichtung nach Baubeginn ........................ 316
XV

3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan ............................................................................. 316


3.5.1 Grundlagen der Planerstellung................................................................................... 316
3.5.2 Zusammenfassung der wichtigsten Arbeitsschritte.................................................... 318
3.5.3 Fallbeispiel ................................................................................................................ 320
3.6 Checklisten ............................................................................................................... 326
3.6.1 Checkliste 1: Baufeldbesichtigung ............................................................................ 327
3.6.2 Checkliste 2: Planung der Baustelleneinrichtung ...................................................... 331
3.7 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften............................ 343
3.7.1 Überblick ................................................................................................................... 343
3.7.2 Gesetze (Auswahl)..................................................................................................... 347
3.7.3 Normen (Auswahl) .................................................................................................... 347
3.7.4 Verordnungen (Auswahl) .......................................................................................... 350
3.7.5 Richtlinien (Auswahl)................................................................................................ 351
3.7.6 Regelwerke der Berufsgenossenschaften (Auswahl) ................................................. 352
3.7.7 Sonstige Vorschriften und Regelwerke (Auswahl).................................................... 354
3.8 Literaturhinweise und Internetquellen.................................................................. 355
3.8.1 Literaturhinweise zur Baustelleneinrichtungsplanung............................................... 355
3.8.2 Internetquellen zu Informationen zur Baustelleneinrichtungsplanung ...................... 355

Literaturverzeichnis................................................................................................................. 363
Stichwortverzeichnis ............................................................................................................... 365
Abbildungsverzeichnis

Bild 1.1: Darstellung der komplexen Zusammenhänge bei der


Baustelleneinrichtungplanung ................................................................................... 3
Bild 1.2: Typischer Ablauf der Ermittlung und Realisierung gefährdungsbezogener
Arbeitsschutzmaßnahmen (Gefährdungsbeurteilung) ............................................... 8
Bild 2.1: Zusammenfassung der beschriebenen Elemente der Baustelleneinrichtung............ 10
Bild 2.2: Allgemeine Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern nach BGV A8.... 12
Bild 2.3: Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern (vertikale Bewegungen)........ 12
Bild 2.4: Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern (horizontale Bewegungen).... 13
Bild 2.5: Katz-, Nadel-, Biegebalken- und Knickausleger bei Turmdrehkranen .................... 14
Bild 2.6: Teleskopierbarer Ausleger eines Turmdrehkranes (Untendreher) ........................... 15
Bild 2.7: Ermittlung der erforderlichen Stellfläche von Turmdrehkranen.............................. 19
Bild 2.8: Beispiel für einen stationären Kran auf einer Gleisanlage....................................... 20
Bild 2.9: Ausführungsdetail des Kranfundaments auf einer schützenswerten Oberfläche ..... 20
Bild 2.10: Absperrungen des Schwenkbereiches am Fußpunkt eines Untendrehers ................ 21
Bild 2.11: Standort des Turmdrehkranes innerhalb und außerhalb der Baugrube .................... 23
Bild 2.12: Typische Traglastkurven eines Turmdrehkranes ..................................................... 24
Bild 2.13: Einsatz eines Turmdrehkranes und zusätzlich eines Fahrzeugkranes ...................... 25
Bild 2.14: Einflussparameter auf die Bestimmung der erforderlichen Hakenhöhe .................. 27
Bild 2.15: Fahrzeugkran mit Radfahrwerk und Kettenfahrwerk .............................................. 32
Bild 2.16: Aufstellung eines Fahrzeugkranes, Platzbedarf für notwendige Abpratzungen ...... 34
Bild 2.17: Autobetonpumpe mit gleichzeitiger Andienung zweier Betonmischfahrzeuge....... 35
Bild 2.18: Prinzipskizze der stationären Betonförderung im Hochhausbau ............................. 36
Bild 2.19: Stellung des Verteilmastes (Rollfaltung) beim Betonieren von Geschossdecken ... 37
Bild 2.20: Beispiel eines Reichweitendiagramms einer Autobetonpumpe ............................... 38
Bild 2.21: Autobetonpumpe, notwendige Abpratzungen bei Ausfahren des Verteilermastes .. 38
Bild 2.22: Ermittlung der erforderlichen Stellfläche für Autobetonpumpen (schematisch) ..... 39
Bild 2.23: Vergrößerung der Stellfläche durch Abpratzung auf Lastverteilungsplatten........... 39
Bild 2.24: Mobilbagger im Einsatz als Hebezeug .................................................................... 44
Bild 2.25: Reichweitendiagramm eines Hydraulikbaggers (13 t Gesamtgewicht) ................... 47
Bild 2.26: Seilbagger mit Raupenfahrwerk und Gittermastausleger als Hebezeug .................. 48
Bild 2.27: Beispiele für den Einsatz von Teleskopstaplern als Hebezeug auf Baustellen ........ 50
Bild 2.28: Varianten der Ausrüstung eines Teleskopstaplers (Anbaugeräte) ........................... 50
Bild 2.29: Ansicht und Grundriss einer mobilen Betonmischanlage mit Taschenzuteiler........ 55
Bild 2.30: Ansicht und Grundriss einer mobilen Betonmischanlage mit Reihensilo................ 56
Bild 2.31: Teil eines Trockenmörtelsilos mit angeflanschtem Mischer und Pumpe................. 57
Bild 2.32: Ansicht einer mobilen Recyclinganlage .................................................................. 58
Bild 2.33: Container als Magazin und als Baustellenbüro oder Pausenraum ........................... 60
Bild 2.34: Zwei-/Dreifach übereinander gestapelte Container auf einer Baustelle................... 60
Bild 2.35: Beispiel für zwei nebeneinander gestellte 20-ft-Container ...................................... 62
Bild 2.36: Einachsiger Bauwagen als Tagesunterkunft und Container als Magazin ................ 64
Bild 2.37: Zweiachsiger Bauwagen als Tagesunterkunft .......................................................... 65
Bild 2.38: Tagesunterkunft als Pausen- und Umkleideraum in einem 20-ft-Container ............ 66
Bild 2.39: Mobile Toilettenzelle als Sanitäranlage................................................................... 68
XVIII Abbildungssverzeichnis

Bild 2.40: Sanitärcontainer mit Toiletten, Waschbecken und Duschen.................................... 69


Bild 2.41: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Toilettenräumen ................................. 70
Bild 2.42: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Dusch- und Waschgelegenheiten ....... 71
Bild 2.43: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Toiletten sowie Dusch- und
Waschgelegenheiten ................................................................................................ 71
Bild 2.44: Grundriss eines Sanitätscontainers nach ASR 38/2 ................................................. 73
Bild 2.45: Darstellung wichtiger Rettungszeichen für Erste-Hilfe-Einrichtungen ................... 75
Bild 2.46: Großzügige Unterkunft mit Sozial- und Freizeiträumen auf einer Winterbau-
Großbaustelle........................................................................................................... 77
Bild 2.47: Baustellenpersonal in Abhängigkeit von der Baustellengröße ................................ 78
Bild 2.48: Grundriss eines 20-ft-Bürocontainers mit zwei Arbeitsplätzen ............................... 79
Bild 2.49: Beispiel für zwei zusammengeschlossene 20-ft-Bürocontainer, genutzt als
Büroraum mit zwei Arbeitsplätzen sowie als Besprechungsraum ........................... 79
Bild 2.50: Grundriss eines Besprechungsraums aus zwei 20-ft-Containern............................. 80
Bild 2.51: Lager- oder Magazincontainer in schwerer Bauart (Seecontainer).......................... 82
Bild 2.52: Lagercontainer in leichter Bauart für Baustoffe ...................................................... 83
Bild 2.53: Regallager für Gefahrstoffe auf einer Baustelle ...................................................... 84
Bild 2.54: Möglichkeiten der Erschließung von Baustellen durch Baustraßen ........................ 88
Bild 2.55: Schleppkurven eines Lieferwagens ohne Anhänger (Gesamtlänge 6,0 m).............. 90
Bild 2.56: Schleppkurven eines 3-achsigen LKW ohne Anhänger (Gesamtlänge 9,45 m) ...... 91
Bild 2.57: Schleppkurven eines Lastzuges mit Anhänger (Gesamtlänge 18,0 m) .................... 92
Bild 2.58: Dimensionierung von Wendemöglichkeiten für LKW mit Anhängern auf der
Baustelle .................................................................................................................. 93
Bild 2.59: Ausweich- und Entladestelle einer einspurigen Baustraße ...................................... 94
Bild 2.60: Prinzipskizze einer einfachen Durchfahrtsbegrenzung ............................................ 96
Bild 2.61: Baustraße aus einer Schottertragschicht .................................................................. 97
Bild 2.62: Baustraße aus vorgefertigten Betonelementen......................................................... 98
Bild 2.63: Baustraße aus Trag- und Tragdeckschicht ............................................................... 98
Bild 2.64: Beispiel einer Reifenwaschanlage ........................................................................... 99
Bild 2.65: Bautreppe und Treppenturm zur sicheren Erschließung einer Baugrube............... 100
Bild 2.66: Darstellung wichtiger Rettungszeichen für Rettungswege nach BGV A8............. 101
Bild 2.67: Oberflächenschutz einer Baustellenzufahrt aus Stahlplatten und
einer Bordrampe .................................................................................................... 104
Bild 2.68: Werk- und Bearbeitungsfläche für Holz und Schalung ......................................... 105
Bild 2.69: Beispiel für eine übersichtliche Lagerhaltung ....................................................... 107
Bild 2.70: Lager- und Bearbeitungsfläche auf einer Schottertragschicht und auf Beton........ 109
Bild 2.71: Lagerfläche für Betonstabstahl .............................................................................. 110
Bild 2.72: Horizontale Lagerung von Fertigteilen .................................................................. 112
Bild 2.73: Abrollcontainer und Absetzmulde ......................................................................... 114
Bild 2.74: Beispiel für eine kranversetzbare Absetzmulde..................................................... 116
Bild 2.75: Wechselsilo auf einer Baustelle ............................................................................. 117
Bild 2.76: Übliche Ausbildung von Trapezmieten aus humosen, feinkörnigen Oberböden... 119
Bild 2.77: Übliche Ausbildung von Endlosmieten aus humosen, feinkörnigen Oberböden... 119
Bild 2.78: Übliche Ausbildung von Mieten aus Sandböden................................................... 119
Bild 2.79: Rauminhalt einer üblichen Schüttfigur .................................................................. 121
Bild 2.80: Beispiel für einen Schwenkarmaufzug leichter Bauart.......................................... 123
Bild 2.81: Beispiele unterschiedlicher Bauaufzüge ................................................................ 124
XIX

Bild 2.82: Beispiel für die oberirdische Markierung eines unterirdisch verlaufenden
Stromkabels ......................................................................................................... 126
Bild 2.83: Beispiel für die Markierung eines oberirdisch verlaufenden Stromkabels .......... 127
Bild 2.84: Beispiele von Leitungsbrücken für die Überführung von Leitungen................... 127
Bild 2.85: Gliederung der Elemente der Baustromversorgung............................................. 129
Bild 2.86: Beispiel für einen Anschlussschrank für Baustrom mit Erdung .......................... 129
Bild 2.87: Typische A-Schränke – Anschlussleistung 55 kVA und 277 kVA ..................... 130
Bild 2.88: Typische AV-Schränke – Anschlussleistung 24 kVA und 55 kVA..................... 131
Bild 2.89: Typische V-Schränke – Anschlussleistung 24 kVA und 69 kVA ....................... 132
Bild 2.90: Typischer Gruppenverteilerschrank – Anschlussleistung 277 kVA .................... 133
Bild 2.91: Typischer Endverteilerschrank 22 kVA, typischer Kranverteilerschrank............ 134
Bild 2.92: Typischer Subunternehmerschrank – Anschlussleistung 69 kVA ....................... 135
Bild 2.93: Darstellung eines Strangschemas der Baustromverteilung auf einer Baustelle ... 136
Bild 2.94: Typenkurzzeichen isolierter Leitungen nach BGI 594 ........................................ 138
Bild 2.95: FI-Schutzschalter ................................................................................................. 142
Bild 2.96: Beispiele für die Baustromverteilung auf einer Kleinbaustelle ........................... 145
Bild 2.97: Beispiel für die Baustromverteilung auf einer mittelgroßen Baustelle ................ 146
Bild 2.98: Beispiel für die Baustromverteilung auf einer mittelgroßen Baustelle ................ 147
Bild 2.99: Schutzarten nach DIN VDE 0470-1, Symbole nach DIN VDE 0713-1 .............. 158
Bild 2.100: Baustellen-Wasserversorgung für Brauchwasser mittels transportabler
Wassertanks ......................................................................................................... 168
Bild 2.101: Beispiel für eine Wasserzapfstelle auf einer Baustelle ........................................ 170
Bild 2.102: Wärmedämmung einer Wasserzapfstelle............................................................. 171
Bild 2.103: Beispiel für einen Abwassersammelbehälter unter einem Sanitärcontainer ........ 173
Bild 2.104: Mobile Tankanlage .............................................................................................. 177
Bild 2.105: Container für Metallabfälle.................................................................................. 184
Bild 2.106: Beispiel für eine getrennte Abfallsammlung auf einer Baustelle......................... 188
Bild 2.107: Druckluftarbeiten an Bohrpfahlköpfen für eine Tiefgründung ............................ 189
Bild 2.108: Wichtige Warnschilder auf Baustellen nach BGV A8 (Teil 1 von 2).................. 192
Bild 2.109: Wichtige Warnschilder auf Baustellen nach BGV A8 (Teil 2 von 2).................. 193
Bild 2.110: Wichtige Verbotsschilder auf Baustellen nach BGV A8..................................... 194
Bild 2.111: Beispiel für einen offenen und einen geschlossenen Bauzaun als
Sicherungseinrichtung für eine Baustelle ............................................................ 196
Bild 2.112: Befestigungsmöglichkeiten geschlossener Bauzäune (schematisch) ................... 197
Bild 2.113: Beispiele für geschlossene Bauzäune im öffentlichen Verkehrsraum ................. 197
Bild 2.114: Beispiel für eine massive Ausbildung des Bauzaunes sowie der
Zugangseinrichtung ............................................................................................. 198
Bild 2.115: Schwenkbar angeordneter Bauzaun und massive Toranlage als
Zugangseinrichtung einer Baustelle................................................................... 199
Bild 2.116: Beispiel einer gut gesicherten Zugangseinrichtung für Personen
und Fahrzeuge.................................................................................................... 200
Bild 2.117: Beispiel für zwei Verkehrssicherungsmaßnahmen im öffentlichen
Verkehrsbereich .................................................................................................. 201
Bild 2.118: Beispiel für eine Fußgänger-Behelfsbrücke mit Absperrungen........................... 206
Bild 2.119: Darstellung wichtiger Gefahren- und Vorschriftszeichen (Teil 1 von 2)............. 208
Bild 2.120: Darstellung wichtiger Gefahren- und Vorschriftszeichen (Teil 2 von 2)............. 209
Bild 2.121: Darstellung wichtiger Richtzeichen..................................................................... 210
XX Abbildungssverzeichnis

Bild 2.122: Allgemeinflächenbeleuchtung am Turm eines Obendrehers ............................... 217


Bild 2.123: Typische Flutlichtstrahler-Einheit für die Einzelplatz- und ......................................
Allgemeinflächenbeleuchtung auf Baustellen .................................................... 217
Bild 2.124: Arbeitsgerüst als Fassadengerüst, Schutzgerüst als Dachfanggerüst und
Schutzdach als Fußgängertunnel ......................................................................... 220
Bild 2.125: Bauteile eines Fassadengerüstsystems nach DIN EN 12 811-1........................... 221
Bild 2.126: Sicherung eines privaten Zugangs zu einem Gebäude ........................................ 222
Bild 2.127: Beispiel für die Anwendung sowie schematischer Grundriss eines
Konsolgerüstes .................................................................................................... 223
Bild 2.128: Lichte Höhen und Breiten der Gerüstlagen ......................................................... 225
Bild 2.129: Bedeutung der Breitenklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 ............... 225
Bild 2.130: Bedeutung der Höhenklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 ................ 226
Bild 2.131: Bedeutung der Lastklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1.................... 226
Bild 2.132: Beispiel für die Ausbildung und Dimensionierung eines
dreiteiligen Seitenschutzes .................................................................................. 229
Bild 2.133: Piktogramme als Hinweis zum Tragen der PSA nach BGV A8.......................... 234
Bild 2.134: Wichtige Brandschutzschilder nach BGV A8 ..................................................... 245
Bild 2.135: Prinzipskizze zur Berechnung des Schirmwertes z ............................................. 253
Bild 2.136: Bestimmung von 'LZ in Abhängigkeit des Schirmwertes z für
Industriegeräusche............................................................................................... 253
Bild 2.137: Ordnungsgemäß ausgeführter Baumschutz für Stamm und Wurzelbereich ........ 258
Bild 2.138: Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches sowie des Stammes bei baumnahen
Lagerflächen nach RAS-LP 4.............................................................................. 260
Bild 2.139: Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches sowie des Stammes bei baumnahen
Baustraßen nach RAS-LP 4................................................................................. 261
Bild 2.140: Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches durch einen Schutzzaun sowie einen
Wurzelvorhang nach RAS-LP 4 .......................................................................... 261
Bild 2.141: Lagerung von wassergefährlichen Stoffen und einer Baumaschine auf einer
Auffangwanne ..................................................................................................... 264
Bild 2.142: Mobile Baustraße zur Erschließung ufernaher Bereiche ..................................... 264
Bild 2.143: Hochwasser im Bereich einer Baustelleneinrichtung in Dresden, 13. 8. 2002 .... 265
Bild 2.144: Vollschutz des Neubaus einer Brücke durch eine Einhausung............................ 267
Bild 2.145: Beispiele für übliche Heizgeräte auf Baustellen.................................................. 269
Bild 2.146: Zwischenlagerung von Gasflaschen auf einer Baustelle ..................................... 271
Bild 2.147: Beispiel für einen üblichen Infrarotstrahler (Gasstrahler) ................................... 272
Bild 2.148: Verbauter Graben mit geböschtem Voraushub.................................................... 275
Bild 2.149: Erforderlicher Arbeitsraum b zu Böschungen oder einem Verbau...................... 276
Bild 2.150: Varianten der Böschungsausbildung für Baugruben und Gräben mit
unverbauten Wänden ........................................................................................... 276
Bild 2.151: Konstruktive Böschungsbefestigungen mit unterschiedlichen
Ausführungsvarianten.......................................................................................... 279
Bild 2.152: Lichte Mindestbreiten b für Gräben für Abwasserleitungen ............................... 280
Bild 2.153: Lichte Mindestbreiten b für geböschte Gräben für nicht Abwasserleitungen...... 280
Bild 2.154: Lichte Mindestbreiten b für geböschte Gräben ohne betretbaren Arbeitsraum ... 280
Bild 2.155: Ausführung von teilweise verbauten Gräben....................................................... 281
Bild 2.156: Mittig gestütztes Grabenverbaugerät................................................................... 282
Bild 2.157: Randgestütztes Grabenverbaugerät ..................................................................... 282
XXI

Bild 2.158: Schleppbox .......................................................................................................... 283


Bild 2.159: Gleitschienen-Grabenverbaugerät mit Stützrahmen ............................................ 283
Bild 2.160: Lichte Mindestbreiten b für verbaute Gräben für Abwasserleitungen................. 284
Bild 2.161: Lichte Mindestbreiten b für verbaute Gräben für nicht Abwasserleitungen........ 285
Bild 2.162: Kombinierter Baugrubenverbau mit einer Trägerbohlwand und
einer Spundwand ................................................................................................. 286
Bild 2.163: Detail der horizontalen Verankerung einer Trägerbohlwand .............................. 287
Bild 2.164: Beispielhafte Darstellung einer offenen Wasserhaltung...................................... 296
Bild 2.165: Definition der Parameter T und H für die Dimensionierung der offenen
Wasserhaltung ..................................................................................................... 298
Bild 2.166: Nomogramm zur Ermittlung der Beiwerte m und n ........................................... 298
Bild 2.167: Beispielhafte Darstellung einer geschlossenen Wasserhaltung
mit Flachbrunnen und Tiefbrunnen ..................................................................... 299
Bild 2.168: Beispiel geschlossene Wasserhaltung.................................................................. 303
Bild 2.169: Gängige Varianten der Grundwasserabsperrung ................................................. 305

Bild 3.1: Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung (schematische Darstellung).............. 314


Bild 3.2: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Überblick) ................................. 322
Bild 3.3: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Auszug, Teil 1 von 4)................ 323
Bild 3.4: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Auszug, Teil 2 von 4)................ 324
Bild 3.5: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan, Symbolik für die Planung der
Baustelleneinrichtung (Auszug, Teil 3 von 4) ..................................................... 325
Bild 3.6: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Auszug, Teil 4 von 4)................ 326
Tabellenverzeichnis

Tabelle 2.1: Richtwerte üblicher Krankapazitäten ................................................................. 16


Tabelle 2.2: Ober- und Untergrenze von Kranaufwandswerten typischer Arbeitsvorgänge.. 17
Tabelle 2.3: Sicherheitsabstände zu Baugruben..................................................................... 22
Tabelle 2.4: Sicherheitsabstände zu elektrischen Freileitungen nach DIN VDE 0105-1 ....... 22
Tabelle 2.5: Gewicht marktüblicher Betonkübel in Abhängigkeit ihres
Fassungsvermögens ........................................................................................... 24
Tabelle 2.6: Gewicht typischer Schalungselemente............................................................... 25
Tabelle 2.7: Parameter von kleineren bis größeren Turmdrehkranen .................................... 28
Tabelle 2.8: Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von Oben- und
Untendrehern...................................................................................................... 29
Tabelle 2.9: Parameter von kleineren bis größeren Fahrzeugkranen ..................................... 33
Tabelle 2.10: Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung
von Fahrzeugkranen ........................................................................................... 34
Tabelle 2.11: Parameter von kleineren bis größeren Autobetonpumpen (ABP) ...................... 41
Tabelle 2.12: Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von
Autobetonpumpen.............................................................................................. 42
Tabelle 2.13: Parameter von kleineren bis größeren Hydraulikbaggern als Hebezeug............ 46
Tabelle 2.14: Parameter von kleineren bis größeren Teleskopstaplern.................................... 51
Tabelle 2.15: Parameter von kleineren bis größeren Drehbohranlagen ................................... 53
Tabelle 2.16: Abmessungen (außen) und Massen gängiger Container .................................... 61
Tabelle 2.17: Maximale Belegung eines 20-ft-Containers bei unterschiedlicher Nutzung ...... 62
Tabelle 2.18: Stand der Technik zur Ausstattung von Baustellen mit Sanitäreinrichtungen ... 72
Tabelle 2.19: Umfang an Erste-Hilfe-Einrichtungen auf Baustellen........................................ 74
Tabelle 2.20: Richtwerte für die Wendekreisdurchmesser dWK in Abhängigkeit der
Fahrzeuggröße.................................................................................................... 93
Tabelle 2.21: Richtwerte für die maximale Längsneigung von Baustraßen............................. 94
Tabelle 2.22: Richtwerte für die Verbreiterung der Fahrbahn in Kurven für LKW mit
Anhänger............................................................................................................ 95
Tabelle 2.23: Richtwerte für die Querneigung von Baustraßen ............................................... 95
Tabelle 2.24: Kennzeichnung von Bereichen mit beschränkter Durchfahrtshöhe ................... 96
Tabelle 2.25: Richtwerte für die Mindestbreite von Bauwegen............................................. 100
Tabelle 2.26: Fassungsvermögen, Abmessungen von Abrollcontainern, Platzbedarf LKW . 115
Tabelle 2.27: Fassungsvermögen, Abmessungen von Absetzmulden, Platzbedarf LKW...... 115
Tabelle 2.28: Fassungsvermögen, Abmessungen, Gewichte und Stellflächen
von Wechselsilos.............................................................................................. 117
Tabelle 2.29: Schüttwinkel unterschiedlicher Schüttgüter..................................................... 120
Tabelle 2.30: Geometrie von Schüttfiguren für Bodenmieten nach Formel 3........................ 121
Tabelle 2.31: Leitungsmindestquerschnitte bei Baustromverteilern (für Kupferleitungen)... 137
Tabelle 2.32: Motorleistung gängiger Geräte auf der Baustelle............................................. 150
Tabelle 2.33: Parameter und Zusammenhänge bei Einphasenwechselstrom und
Dreiphasenwechselstrom.................................................................................. 152
Tabelle 2.34: Art und Anzahl der auf der Baustelle vorhandenen Geräte.............................. 154
Tabelle 2.35: Typische IP-Schutzarten auf Baustellen........................................................... 157
XXIV Tabellenverzeichnis

Tabelle 2.36: Beispielhafte Zuordnung von Betriebsmitteln zu ausgewählten


Begrifflichkeiten gemäß DIN VDE 0100 Teil 200 und BGV A3 ................... 159
Tabelle 2.37: Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen und Betriebsmittel 161
Tabelle 2.38: Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel ........ 162
Tabelle 2.39: Betriebsspezifische Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher
elektrischer Betriebsmittel auf Baustellen....................................................... 162
Tabelle 2.40: Prüfungen für Schutz- und Hilfsmittel ............................................................. 163
Tabelle 2.41: Parameter von Geräten für die Eigenstromerzeugung (Generatoren) .............. 165
Tabelle 2.42: Richtwerte für den mittleren Wasserbedarf auf Baustellen.............................. 169
Tabelle 2.43: Übersicht der gängigen Kommunikationssysteme ........................................... 176
Tabelle 2.44: Verbräuche gängiger Großgeräte auf Baustellen ............................................. 179
Tabelle 2.45: Zuordnung gängiger Altholzsortimente zu Altholzkategorien nach AltholzV 183
Tabelle 2.46: Richtwerte für den Druckluftbedarf gängiger Druckluftwerkzeuge
und -geräte........................................................................................................ 190
Tabelle 2.47: Verfügbare Regelpläne nach der RSA ............................................................. 203
Tabelle 2.48: Richtwerte für die mittlere Beleuchtungsstärke En und die Gleichmäßigkeit
der Beleuchtungsstärke g1 für die Allgemeinbeleuchtung von
Arbeitsplätzen und Verkehrswegen auf Baustellen.......................................... 214
Tabelle 2.49: Anforderungen an die Freiflächenbeleuchtung nach der CIE S 015/E:2005.... 215
Tabelle 2.50: Beleuchtungsanordnung für eine Freiflächenbeleuchtung von 20 Lux ............ 216
Tabelle 2.51: Beleuchtungsstärke und Ausleuchtungsfläche von Flutlichtstrahlern.............. 218
Tabelle 2.52: Anordnung eines Seitenschutzes bei unterschiedlichen örtlichen
Randbedingungen............................................................................................. 230
Tabelle 2.53: Kategorien der Persönlichen Schutzausrüstung ............................................... 232
Tabelle 2.54: Kennzeichnungskategorien von Sicherheitsschuhen nach BGR 191 ............... 236
Tabelle 2.55: Einteilung und Bezeichnung der Brandklassen nach DIN EN 2 ...................... 241
Tabelle 2.56: Art, Kennbuchstabe und Eignung von Feuerlöschern ...................................... 242
Tabelle 2.57: Erforderliche Löschmitteleinheiten auf Baustellen in Abhängigkeit der
Grundfläche und Brandgefährdung nach ASR 13/1,2..................................... 243
Tabelle 2.58: Löschmitteleinheiten von Feuerlöscherarten nach DIN EN 3.......................... 243
Tabelle 2.59: Beispiel für die Bestimmung der auf Baustellen vorzuhaltenden
Feuerlöscher an zwei ausgewählten Typen Pulverlöschern nach DIN EN 3 ... 244
Tabelle 2.60: Immissionsrichtwerte nach AVwV Baulärm ................................................... 249
Tabelle 2.61: Zeitkorrekturwerte des Wirkpegels .................................................................. 249
Tabelle 2.62: Grenzwerte für den Schallleistungspegel LW [dB (A)] von Baumaschinen
nach EU-Richtlinie 2000/14/EG ...................................................................... 251
Tabelle 2.63: Erforderliche Luft- und Frischbetontemperaturen für das
übliche Betonieren von Beton nach DIN 1045-3 ............................................ 266
Tabelle 2.64: Heizwert und Heizäquivalent unterschiedlicher Brennstoffe ........................... 268
Tabelle 2.65: Parameter von Heizgeräten, betrieben mit Heizöl, Dieselkraftstoff
oder Gas mit Luftgebläse ................................................................................. 271
Tabelle 2.66: Parameter von elektrischen Heizgeräten mit Gebläse ...................................... 273
Tabelle 2.67: Sicherheitsabstände von Maschinen und Fahrzeugen zu Baugruben- oder
Grabenrändern.................................................................................................. 277
Tabelle 2.68: Anhaltswerte für rechnerisch nachweisbare Böschungsneigungen.................. 278
Tabelle 2.69: Gängige Abmessungen von Grabenverbaugeräten ohne Gleitschienen
(Verbauboxen) ................................................................................................. 284
XXV

Tabelle 2.70: Vor- und Nachteile der Grundwasserabsenkung und


Grundwasserabsperrung................................................................................... 292
Tabelle 2.71: Parameter von kleineren bis größeren Schmutzwasserpumpen........................ 293
Tabelle 2.72: Parameter von kleineren bis größeren Unterwasserpumpen/
Tauchkörperpumpen ........................................................................................ 293
Tabelle 2.73: Anwendungsbereiche von Verfahren der Grundwasserabsenkung .................. 295
Tabelle 2.74: Formeln zur überschlägigen Berechnung von
geschlossenen Wasserhaltungen ...................................................................... 301

Tabelle 3.1: Zuordnungskriterien für die Elemente der Baustelleneinrichtung.................... 319


Abkürzungsverzeichnis

ABP Autobetonpumpe
ADR Europäische Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf
der Straße
AG Auftraggeber
AK Arbeitskräfte
AN Auftragnehmer
ASG Arbeits- und Schutzgerüst
ASR Arbeitstätten-Richtlinie
ASU Arbeitsschutz-Überwurfecke
ASZ Arbeitsschutz-Zwischenbühne
BE Baustelleneinrichtung
BGG Berufsgenossenschaftliche Grundsätze
BGI Berufsgenossenschaftliche Informationen
BGL Baugeräteliste
BGR Berufsgenossenschaftliche Regeln
BGV Berufsgenossenschaftliche Vorschriften
BRI Bruttorauminhalt
DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
DN Nennweite bzw. Durchmesser eines Rohres (engl. Diameter Nominal)
DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e. V.
ft Foot, britische Abkürzung für „Foot“
GDL Gefahrstoffdatenbank der Länder
GISBAU Gefahrstoff-Informationssystem der Bauberufsgenossenschaft der Bauwirt-
schaft
GW Grundwasser
HDI Hochdruck-Injektion
LASI Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik
LE Löschmitteleinheit
lm Lumen
MBO Muster-Bauordnung
OK Oberkante
SiGe Sicherheits- und Gesundheitsschutz
XXVIII Abkürzungsverzeichnis

SiGeKo Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator


TGA Technische Gebäudeausrüstung
tm Tonnenmeter (Einheit)
TRA Technische Regeln des Ausschusses für Arbeitsstätten
UK Unterkante
UVV Unfallverhütungsvorschrift
VBG Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, hier VBG-Vorschrift: Vorschrift der
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V., hier VDE-
Norm: Elektrotechnische Norm
VDEW Verband der Elektrizitätswirtschaft e. V.
Formelverzeichnis

a Abstand zwischen Brunnensohle (= Unterkante des Filterbrunnens) und


grundwasserführender Schicht (= OK Grundwasserleiter) [m]
a Länge eines Schüttkörpers [m]
A Abstand zwischen Schallquelle und Oberkante des Schallschirmes [m]
A Grundfläche [m²]
A Leitungsquerschnitt [mm²]
a0 horizontaler Abstand zwischen Schallquelle und Lärmschutzschirm [m]
AE Ersatzbrunnenradius [m]
aL Gleichzeitigkeitsfaktor der ohmschen Verbraucher [-]
aM Gleichzeitigkeitsfaktor der induktiven Verbraucher [-]
b Breite
b Breite eines Arbeitsraumes [m]
b freie Durchgangsbreite einer Gerüstlage [m]
b Seitenbreite eines Körpers oder einer Fläche [m]
b Breite eines Schüttkörpers [m]
b Länge einer Pumpenreihe/Seitenbreite einer von Pumpen eingeschlossenen
Fläche [m]
b Mindestbreite einer Grabensohle bei geböschten Rohr- oder Leitungsgräben
[m]
B Abstand zwischen Oberkante des Schallschirmes und Immissionsort [m]
b0 horizontaler Abstand zwischen Lärmschutzschirm und Immissionsort [m]
bc lichte Grabenverbaubreite [m]
bs Gerüstfeldbreite, von Ständermitte zu Ständermitte [m]
c lichter Abstand zwischen den Ständern einer Gerüstlage [m]
C Abstand zwischen Schallquelle und Immissionsort [m]
cos M Leistungsfaktor [-]
cos ijges Leistungsfaktor, Verhältnis von Wirkleistung zu Scheinleistung [-]
d Rohrleitungsinnendurchmesser [mm]
d Dicke
d äußerer Leitungs-/Rohrschaftdurchmesser [m]
dA Außendurchmesser einer Abwasserleitung [m]
dWK Durchmesser eines Wendekreises [m]
En Nennbeleuchtungsstärken [Lux]
XXX Formelverzeichnis

EV monatlicher Stromverbrauch [kWh]


f1 Faktor [-]
g1 Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke [-]
h Höhe
h Förderhöhe einer Pumpe [m]
h Höhe eines Schüttkörpers [m]
H Standrohrspiegelhöhe des Grundwassers (geschlossene Wasserhaltung) [m]
H vertikaler Abstand zwischen Schallquelle und Immissionsort [m]
H Abstand zwischen Baugrubensohle und Grundwasserspiegel (offene Wasser-
haltung) [m]
h0 Wasserspiegelhöhe im Brunnen (= benetzte Filterlänge) [m]
*
h0 Wasserspiegelhöhe im Brunnen [m]
hl Abstand zwischen benachbarten horizontalen Ebenen eines Gerüstes [m]
h1a, h1b lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen und Querriegeln oder Gerüsthaltern
einer Gerüstlage [m]
h2 lichte Schulterhöhe einer Gerüstlage [m]
h3 lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen einer Gerüstlage [m]
hc Rohrdurchlasshöhe [m]
hs Höhe eines Arbeitsgerüsts [m]
hSchirm Höhe eines Lärmschutzschirms [m]
i Faktor für die Verbreiterung der Fahrbahn in Kurven für LKW mit Anhänger
[m]
I Gesamtstrom [A]
Ivorh vorhandene Stromstärke [A]
Izul zulässige Stromstärke [A]
K Beiwert zur Bestimmung des Schirmwertes z [m²]
kf Durchlässigkeitsbeiwert des anstehenden Bodens [m/s]
l Länge
l Länge einer Leitung [m]
l Länge einer Pumpenreihe/Seitenlänge einer von Pumpen eingeschlossenen
Fläche [m]
l1 längere Seite der Sohle einer Baugrube [m]
l2 kürzere Seite der Sohle einer Baugrube [m]
LPi Schalldruckpegel einer Geräuschquelle i [dB (A)]
LR Beurteilungspegel [dB (A)]
ls Gerüstfeldlänge, von Ständermitte zu Ständermitte [m]
Formelverzeichnis XXXI

LWges Gesamtschallleistungspegel aller Geräuschpegel [dB (A)]


LWi Schallleistungspegel einer Geräuschquelle i [dB (A)]
m Parameter, vgl. Bild 2.166 [-]
mA zulässige Hakenlast bei abgestütztem Bagger [t]
mF zulässige Hakenlast bei nicht abgestütztem Bagger [t]
n Anzahl an Brunnen einer Mehrbrunnenanlage [Stück]
n Parameter, vgl. Bild 2.166 [-]
p lichte Breite im Kopfbereich einer Gerüstlage [m]
P Anschlussleistung [W]
PAnschluss Wärmeleistung eines Heizgerätes [W]
PL Summe der Leistung aller ohmschen Verbraucher [W]
PLL Summe der Leistung aller ohmschen Verbraucher unter Berücksichtigung des
Wirkungsgrades der Verbraucher [W]
PM Summe der Leistung aller induktiven Verbraucher [W]
PML Summe der Leistung aller induktiven Verbraucher unter Berücksichtigung
des Wirkungsgrades der Verbraucher [W]
PPumpe Nennleistung einer Pumpe [W]
Ps Scheinleistung [W]
PsM Scheinleistung der induktiven Verbraucher [W]
Pw Wirkleistung [W]
PwL Wirkleistung der ohmschen Verbraucher [W]
PwM Wirkleistung der induktiven Verbraucher [W]
Q Durchflussmenge eines Rohres [l/s]
Q Niederschlagsmenge [l]
Q Wasserzufluss in einen Brunnen oder eine Baugrube [l/s]
QFB Wasserzufluss in einen Filterbrunnen [l/s]
Qunvollkommen Wasserzufluss/Gesamtfördermenge/Fassungsvermögen eines unvollkomme-
nen Brunnens [l/s]
Qvollkommen Wasserzufluss/Gesamtfördermenge/Fassungsvermögen eines vollkommenen
Brunnens [l/s]
r maximale Regenwassermenge [l]
R Reichweite des Absenkkegels eines Einzelbrunnens bzw. einer Mehrbrunnen-
anlage [m]
r0 Radius eines Filterbrunnen [m]
ra Außenradius eines Wendekreises [m]
ra (b) maximales a-minütiges Regenereignis innerhalb von b Jahren [l/(s · ha)]
Ra Farbwiedergabeeigenschaft [-]
XXXII Formelverzeichnis

Reinzeln Reichweite eines Absenkkegels eines Einzelbrunnens [m]


ri Abstand zur Geräuschquelle i [m]
ri Innenradius eines Wendekreises [m]
s0 horizontaler Abstand zwischen Schallquelle und Immissionsort [m]
t Regeltiefe von geböschten Leitungs- oder Rohrgräben [m]
T Abstand zwischen Baugrubensohle und grundwasserführender Schicht
(Grundwasserleiter) [m]
tL monatliche Einsatzdauer der ohmschen Verbraucher [h]
tL monatliche Einsatzdauer der ohmschen Verbraucher [h]
tM monatliche Einsatzdauer der induktiven Verbraucher [h]
tM monatliche Einsatzdauer der induktiven Verbraucher [h]
U Betriebsspannung [V]
v Fließgeschwindigkeit in [m/s]
V Fördermenge einer Pumpe [l/s]
V Volumen [m³]
VBRI Bruttorauminhalt eines zu beheizenden Raumes [m³]
w Breite der Gerüstlagen einschließlich der Dicke des Bordbrettes [m]
w Breite einer Gerüstlage [m]
x, y (xi, yi) Geometrie des zuströmenden Grundwassers eines Brunnens (i) [m]
(vgl. Bild 2.168)
z Schirmwert [m]
Į spezifischer Wärmebedarf [W/(m³·K)]
Į Schüttwinkel von Schüttgütern [°]
E Böschungsneigung von Baugruben und Gräben [°]
ǻ- Temperaturunterschied [K]
ǻLG Pegelminderung durch Gehölze und offene Bebauung [dB (A)]
ǻLK Pegelzuschlag für Lärm an zeichengeregelten Kreuzungen [dB (A)]
ǻLS Pegelminderung durch Abstand (Abstandsmaß) [dB (A)]
ǻLZ Pegelminderung durch Hindernisse [dB (A)]
ǻU Spannungsabfall zwischen Einspeisung und Verbraucher [V]
Ș Wirkleistung der induktiven Verbraucher [-]
ȘL Wirkungsgrad der ohmschen Verbraucher [-]
ȘM Wirkungsgrad der induktiven Verbraucher [-]
ț Leitfähigkeit eines Kabels [m/(mm²·Ÿ)]
Ȝ Wirkungsgrad einer Pumpe [-]
D Neigung des Geländes oberhalb von Baugruben und Gräben [°]
1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung

1.1 Abgrenzung des Begriffes Baustelleneinrichtungsplanung


Unter dem Begriff der Baustelleneinrichtung wird die Gesamtheit der im Bereich einer Bau-
stelle erforderlichen Produktions-, Lager-, Transport- und Arbeitsstätten verstanden, die für die
Errichtung, den Umbau oder die Sanierung einer baulichen Anlage erforderlich sind. Einzube-
ziehen sind alle dafür erforderlichen technischen Ausrüstungen.
Unter dem Begriff der Baustelleneinrichtungsplanung wird die Auswahl, Dimensionierung und
Planung der räumlichen und zeitlichen Anordnung aller Produktions-, Lager-, Transport- und
Arbeitsstätten und zugehörigen Ausrüstungen verstanden. Die Planung der Baustelleneinrich-
tung ist ein Teil der Arbeitsvorbereitung.
Es sei darauf hingewiesen, dass im Sinne dieses Buches der Begriff der baulichen Anlage aus-
schließlich auf übliche Hochbaumaßnahmen begrenzt wird. Anlagen des Tunnel-, Straßen-,
Rohrleitungs-, Kanal-, Eisenbahn- oder Erdbaus werden in diesem Buch nicht behandelt.
In der stationären Industrie gibt es zur Baustelleneinrichtungsplanung eine vergleichbare Auf-
gabe. Sie wird dort Fabrikplanung oder Fabrikbetriebsplanung genannt. Ziele sind dort die Si-
cherstellung
- eines optimalen Produktionsprozesses durch einen günstigen Produktions- und Ferti-
gungsfluss, wobei dieser durch eine optimale Anordnung der Maschinen, Anlagen, Trans-
port- und Lagereinrichtungen erreicht wird,
- von menschengerechten Arbeitsbedingungen,
- einer guten Flächen- und Raumausnutzung,
- einer hohen Flexibilität der Bauten, Anlagen und Einrichtungen.
Die Fabrikplanung unterscheidet sich von der Baustelleneinrichtungsplanung insbesondere da-
durch, dass die Fabrikplanung standortgebunden, witterungsunabhängig und auf Dauer ausge-
legt ist und häufig die Produktion unterschiedlicher Güter abdecken muss. Bei der Baustellen-
einrichtungsplanung muss dagegen berücksichtigt werden, dass die Produktionseinrichtungen
auf dem Grundstück des Auftraggebers errichtet und nach Fertigstellung der Baumaßnahme
wieder entfernt werden müssen. 1

1
Aus der umfangreichen Literatur zur Fabrikplanung werden genannt:
Grundig, C.-G.: Fabrikplanung – Planungssystematik, Methoden, Anwendungen, 2. Auflage, Hanser,
München, 2006;
Schenk, M./Wirth, S.: Fabrikplanung und Fabrikbetrieb – Methoden für die wandlungsfähige und vernetz-
te Fabrik, Springer, Berlin, 2004;
Menzel, W.: Partizipative Fabrikplanung – Grundlagen und Anwendung, VDI, Düsseldorf, 2000.
2 1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung

1.2 Ziele und Aufgaben der Baustelleneinrichtungsplanung


Die Baustelleneinrichtungsplanung hat für die Herstellung einer baulichen Anlage zum Ziel,
dass während des eigentlichen Bauprozesses Arbeitskräfte, Material, Geräte, Maschinen, La-
gerflächen, Verkehrsflächen usw. am richtigen Ort, zum richtigen Zeitpunkt sowie in der richti-
gen Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Dabei müssen allgemeine und baustellenspezi-
fische Einflussgrößen beachtet werden, wobei die Art und Größe des Bauvorhabens und damit
die Menge an einzubauenden Baustoffen sowie die zur Verfügung stehende Bauzeit die maß-
gebenden Einflussgrößen sind.
Zu den allgemeinen Einflussgrößen zählen weiterhin (vgl. Bild 1.1)
- gesetzliche Einflussgrößen (z. B. Immissionsrichtwerte, Umweltschutzauflagen, Umfang
an Pausen- und Sanitärbereichen auf Baustellen oder kommunale Satzungen zur Abwas-
serentsorgung),
- technische Einflussgrößen (z. B. maximale Böschungsneigungen von Baugruben oder Si-
cherheitsabstände zu Böschungen),
- bauverfahrenstechnische Einflussgrößen (z. B. durch das Arbeitsverfahren vorgegebener
Materialeinsatz oder technologisch bedingte Stillstandszeiten),
- gerätespezifische Einflussgrößen (z. B. begrenzte Traglasten und Reichweiten von Kranen
oder erforderliche Arbeitsflächen für Großgeräte),
- sicherheitsspezifische Einflussgrößen (z. B. Einschränkungen durch Absturzsicherungen
oder Breite von einzuhaltenden Arbeitsräumen oder Gerüsten),
- wirtschaftliche Einflussgrößen (z. B. Kosten für Geräte) sowie
- witterungsbedingte Einflussgrößen (z. B. Einschränkungen durch Witterungsschutzmaß-
nahmen).
Zu den baustellenspezifischen Einflussgrößen zählen hingegen vor allem
- terminliche Einflussgrößen (z. B. Fertigstellungstermine oder maximale Ausführungsdau-
ern),
- wirtschaftliche Einflussgrößen (z. B. Begrenzung der Kosten),
- unternehmensspezifische Einflussgrößen (z. B. begrenzte Personalkapazitäten oder Leis-
tungswerte eigener Geräte),
- örtliche Einflussgrößen (z. B. zulässige Bodenpressungen, anstehende Geländeverhältnis-
se, Lage zu Flüssen, geografische Höhe oder Entfernung zu Städten, Autobahnen) sowie
- bauwerksspezifische Vorgaben (z. B. Bauweise, Qualität, Bauverfahren, Abmessungen
oder vertragliche Restriktionen).
Hervorzuheben ist, dass sich viele der Einflussgrößen gegenseitig beeinflussen. So bedingen
zum Beispiel häufig knappe Terminvorgaben spezielle Bauverfahren (z. B. Fertigteilbauweise
statt Ortbetonbauweise) oder Bauen im Winter spezielle Winterbaumaßnahmen.
1.2 Ziele und Aufgaben der Baustelleneinrichtungsplanung 3

Bauweise, Bauverfahren

gesetzliche unternehmensspezifische
Einflussgrößen Einflussgrößen

Ressourcen Bauvolumen

Baustelleneinrichtungs-
planung
Kosten-Budget Termine

Sicherheit und
Witterung
Gesundheitsschutz

örtliche Gegebenheiten

Bild 1.1: Darstellung der komplexen Zusammenhänge bei der Baustelleneinrichtungplanung

Die Aufgabe der Baustelleneinrichtungsplanung ist es demnach, unter Beachtung aller Ein-
flussgrößen die Arbeitsstätten auf dem Baufeld so vorzusehen und so mit entsprechenden
Hilfsmitteln auszustatten, dass die bauliche Anlage möglichst in der vereinbarten Zeit, mit der
vereinbarten Qualität und zu den vorgesehenen Kosten unter Sicherstellung von Sicherheit und
Gesundheitsschutz und Berücksichtigung der Umweltbelange hergestellt werden kann. Im Ein-
zelnen bedeutet dies unter anderem die Sicherung von optimalen Prozessabläufen hinsichtlich
der Bewegung von Gütern und Personen (Logistik), die Reduzierung von Leistungsspitzen so-
wie die Nutzung der örtlichen Gegebenheiten.
Im Kapitel 2 werden dazu die Grundlagen sowie die Auswahlkriterien und Ansätze für die Di-
mensionierung der wichtigsten Elemente der Baustelleneinrichtung erläutert. Darauf aufbauend
wird im Kapitel 3 der eigentliche Planungsprozess für die gesamte Baustelleneinrichtung dar-
gestellt.
4 1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung

1.3 Rolle des Arbeitsschutzes bei der Baustelleneinrichtung


An dieser Stelle wird darauf verwiesen, dass die Errichtung von Bauwerken mit hohen gesund-
heitlichen Gefahren für die Beschäftigten verbunden ist. Aktuelle Statistiken geben für das Jahr
2005 an, dass im Wirtschaftszweig Bau 67,0 Arbeitsunfälle pro 1.000 Vollarbeiter gemeldet
wurden, während der Rest der gewerblichen Berufsgenossenschaften nur 24,4 Unfälle pro
1.000 Vollarbeiter zu melden hatte. 2 Damit haben die Unternehmer, leitende Personen in Bau-
unternehmen aber auch Architekten und Planer in Planungsbüros sowie selbstverständlich auch
Bauherren eine besondere Verantwortung, um die Baustellen weniger gefährlich zu machen.
Die Autoren appellieren daran, dass sich alle ihrer Verantwortung bewusst werden. Eine gute
Baustelleneinrichtung ist die Grundlage für sicheres Bauen. Gerade in Deutschland kann im
Vergleich zum europäischen Ausland festgestellt werden, dass noch ein riesiges Potenzial ge-
geben ist, Baustellen sicherer zu machen. Der Bauherr soll sich seinen Planern gegenüber zu
seiner Verantwortung bekennen. Die Planer dürfen die Belange von Sicherheit und Gesund-
heitsschutz nicht unbeachtet lassen. Insbesondere können die notwendigen Maßnahmen ausge-
schrieben und damit vertraglich vereinbart werden. Die Bauunternehmer können sich zu Si-
cherheit und Gesundheitsschutz bekennen und ihre Mitarbeiter auffordern, sich entsprechend
zu verhalten.
Durch die Baustelleneinrichtungsplanung wird die Basis für optimale Bauabläufe geschaffen.
Die rechtlichen Grundlagen finden sich dazu vor allem im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), in
der novellierten Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) aus dem Jahr 2004, im Regelwerk der
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft sowie in den Landesbauordnungen. Ferner sind Ver-
kehrssicherungspflichten gegenüber Dritten zu erfüllen und weitere öffentlich-rechtliche Vor-
schriften zu beachten, wie z. B. das Abfallrecht und das Straßen- und Verkehrsrecht.
Gemäß § 5 ArbSchG sind von allen Arbeitgebern grundsätzlich Gefährdungen ihrer Beschäf-
tigten zu ermitteln, zu beurteilen und unter Beachtung von § 4 ArbSchG geeignete Arbeits-
schutzmaßnahmen zu planen und zu realisieren. Eine Gefährdung kann sich gemäß
§ 5 (3) Nr. 1 ArbSchG auch „durch die Gestaltung und Einrichtung der Arbeitsstätte und des
Arbeitsplatzes“ ergeben. Gemäß dieser Verordnung gelten als Arbeitsstätte sowohl alle Orte, an
denen sich Arbeitsplätze befinden, als auch die Orte, zu denen die Beschäftigten im Rahmen
ihrer Arbeit Zugang haben. Die Einrichtung der Arbeitsplätze auf der Baustelle, die zusammen
mit dem entstehenden Bauwerk die Arbeitsstätte bilden, ist somit vom Arbeitsschutzgesetz di-
rekt angesprochen.
Gemäß Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) bestehen
folgende Anforderungen an Arbeitsplätze auf Baustellen. Arbeitsplätze müssen
- den Beschäftigten ausreichenden Schutz vor Absturz, herabfallenden Gegenständen und
angrenzenden Gefahrenbereichen geben;
- in Gefahrenbereichen vor unbefugtem Betreten gesichert und ausreichend gekennzeichnet
werden;

2
Vgl. Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG), www.hvbg.de, Stand Juni 2007.
1.3 Rolle des Arbeitsschutzes bei der Baustelleneinrichtung 5

- den Beschäftigten bei freien, unverstellten Flächen ungehinderte Bewegung bei ihrer Tä-
tigkeit ermöglichen. Ist dies nicht möglich, muss den Beschäftigten in der Nähe des Ar-
beitsplatzes eine andere, ausreichend große Bewegungsfläche zur Verfügung stehen;
- durch die Beschäftigten bei jeder Witterung sicher und ohne Gesundheitsgefährdung er-
reicht, benutzt und verlassen werden können;
- gegen Witterungseinflüsse geschützt werden. Alternativ muss den Beschäftigten geeignete
persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt werden;
- den Beschäftigten bei Gefahr die Möglichkeit bieten, sich schnell in Sicherheit bringen zu
können;
- so angeordnet werden, dass sie durch benachbarte Arbeitsplätze, Transporte oder Einwir-
kungen von außerhalb nicht gefährdet werden;
- mit einem möglichst niedrigen Schalldruckpegel belastet werden, der vorgeschriebene
Grenzwerte nicht überschreiten darf;
- je nach Anzahl an Beschäftigten in der Nähe mit Wasch-, Umkleide-, Pausen- und Toilet-
tenräumen ausgestattet sein;
- nach Möglichkeit so eingerichtet werden, dass die Beschäftigten nicht schädlichen Wir-
kungen von außen (zum Beispiel durch Gase, Dämpfe oder Staub) ausgesetzt sind;
- in der Nähe über Möglichkeiten der Beschaffung von Trinkwasser oder eines anderen al-
koholfreien Getränkes verfügen;
- so ausgestattet sein, dass räumliche Begrenzungen auf geeignete Weise stabilisiert sind;
- den hygienischen Erfordernissen entsprechend gereinigt werden;
- mit einer ausreichenden Anzahl geeigneter Feuerlöscheinrichtungen ausgestattet sein;
- mit einer Sicherheitsbeleuchtung ausgerüstet werden, wenn das gefahrlose Verlassen der
Arbeitsstätte für die Beschäftigten nicht gewährleistet ist;
- möglichst ausreichend Tageslicht erhalten und ggf. mit einer angemessenen künstlichen
Beleuchtung ausgestattet sein;
- von ausreichend gesundheitlich zuträglicher Atemluft umgeben sein.
Zu beachten ist weiterhin, dass sich durch Bauarbeiten nicht nur Gefährdungen der Beschäftig-
ten ergeben, sondern auch dritte Personen oder Sachen gefährdet werden können. Weiterhin
können sich Gefährdungen auf die Arbeitsstätte auch von außen ergeben, z. B. durch die eine
Baustelle umgebenden öffentlichen Verkehrswege. Zusammenfassend ergeben sich folgende
sechs Schutzziele:
(1) Schutz Dritter während der Leistungserbringung (z. B. Anlieger, Nachbarn, öffentlicher
Verkehr, Beschäftigte anderer Unternehmen);
(2) Schutz der Beschäftigten vor äußeren Gefahren (z. B. durch öffentlichen Verkehr);
(3) Schutz der eigenen Beschäftigten auf der Baustelle vor Gefährdungen durch die Leis-
tungserbringung;
(4) Schutz der Sachen Dritter bei der Leistungserbringung;
(5) Schutz der eigenen Sachen und des Bauwerkes bei der Leistungserbringung;
(6) Schutz der eigenen Sachen und des Bauwerks vor äußeren Gefahren (z. B. Diebstahl,
Vandalismus).
6 1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung

Von diesen sechs Schutzzielen sind die Punkte (2) und (3) Schutzziele im eigentlichen Sinne
des Arbeitsschutzes. Punkt (1) beruht teilweise auf der Baustellenverordnung (BauStellV).
Gemäß § 11 der Musterbauordnung (MBO) sind Baustellen so einzurichten, dass die erforder-
lichen Arbeiten ordnungsgemäß ausgeführt werden können und keine Gefahren oder vermeid-
bare Belästigungen entstehen. Vergleichbare Regelungen finden sich in allen Bauordnungen.
Damit ist die Planung der Baustelleneinrichtung das maßgebende Instrument für die Einrich-
tung der Arbeitsstätte Baustelle und darüber hinaus die technisch-materielle Voraussetzung zur
Gewährleistung der erforderlichen Sicherheit und des Gesundheitsschutzes für die Beschäftig-
ten auf der Baustelle. In der ArbStättV (2004) sind dazu Mindestanforderungen und Schutzzie-
le angegeben, für deren Einhaltung im Wesentlichen der Arbeitgeber verantwortlich ist. Zusätz-
lich ist dort das Verfahren festgelegt, durch das die zunächst allgemein gehaltenen Angaben
durch verbindliche Regelungen untersetzt werden sollen. Dies sind die Technischen Regeln des
Ausschusses für Arbeitsstätten (TRA 3), die jedoch derzeit noch nicht verfügbar sind. Das heißt
aber nicht, dass die Arbeitgeber bis zum Erlass der TRA aus der Verantwortung entlassen sind.
Durch Gefährdungsermittlung, Gefährdungsbeurteilung und konkrete Gestaltungs- und
Schutzmaßnahmen sind die eher abstrakten Schutzziele der ArbStättV (2004) umzusetzen.
Bei der Anwendung der Inhalte dieses Buches ist zu beachten, dass die neue ArbStättV (2004)
auf detaillierte Vorschriften verzichtet und dem Arbeitgeber deutlich mehr Spielräume zur Er-
reichung der Schutzziele einräumt. Die übergangsweise weiter geltenden Arbeitsstätten-
Richtlinien (ASR) und die alte ArbStättV (1975) können zur Gestaltung von Arbeitsschutz-
maßnahmen als Orientierung herangezogen werden, da diese weitgehend die allgemein an-
erkannten Regeln der Technik repräsentieren.
Dieser erhöhten Eigenverantwortung soll der Arbeitgeber durch die Ermittlung gefährdungsbe-
zogener Arbeitsschutzmaßnahmen für Tätigkeiten und Arbeitsbereiche vor Beginn der Arbeiten
gerecht werden. Diese Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen erfolgt
maßgeblich durch die Gefährdungsbeurteilung nach dem bereits genannten § 5 ArbSchG.
Gemäß § 6 ArbSchG wird der Arbeitgeber weiterhin verpflichtet, über die je nach Art der Tä-
tigkeiten und der Zahl der Beschäftigten erforderlichen Unterlagen zu verfügen, aus denen das
Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung, die von ihm festgelegten Maßnahmen des Arbeitsschut-
zes und das Ergebnis ihrer Überprüfung ersichtlich sind. 4 Damit besteht für den Arbeitgeber
eine Dokumentationspflicht der von ihm durchgeführten Gefährdungsbeurteilung, wobei durch
das Gesetz keine Vorgaben zu Art, Umfang und Detaillierungsgrad gemacht werden. Derzeit
üblich ist die Durchführung und Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung mit Hilfe von
Formblättern oder geeigneter Software. Dabei sei darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse der
Gefährdungsbeurteilung, also besonders das Erkennen von Gefährdungen oder Fehlern im Si-
cherheitskonzept von Arbeitsprozessen, genutzt werden müssen, um Sicherheit und Gesund-
heitsschutz auf Baustellen aktiv zu verbessern. Die Gefährdungsbeurteilung ist zu aktualisieren,
wenn wesentliche Änderungen der Tätigkeit und der damit verbundenen Gefährdungen vorlie-
gen.

3
Die genaue Bezeichnung dieser neuen Regelungen wurde noch nicht festgelegt.
4
Vgl. § 6 Abs. 1 ArbSchG. Diese Forderungen werden im weiteren Text des § 6 ArbSchG mit Ausnahme-
regelungen abgeschwächt – beispielsweise gilt diese Forderung nicht für Arbeitgeber mit zehn oder weni-
ger Beschäftigten. Auf diese Ausnahmeregelungen wird im Folgenden jedoch nicht weiter eingegangen
(vgl. § 6 Abs. 1, Satz 2 ff. ArbSchG).
1.3 Rolle des Arbeitsschutzes bei der Baustelleneinrichtung 7

Bild 1.2 fasst den typischen Ablauf der Ermittlung und Realisierung gefährdungsbezogener Ar-
beitsschutzmaßnahmen, also auch der Gefährdungsbeurteilung, zusammen. Für weitere Vorga-
ben zur praktischen Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung wird auf die entsprechenden Para-
graphen des ArbSchG, hier insbesondere im zweiten Abschnitt, sowie auf die Fachliteratur
verwiesen. 5
Bereits an dieser Stelle soll auf die am Ende des Buches abgedruckten Checklisten hingewie-
sen werden (vgl. Abschnitt 3.6.1, S. 327 und Abschnitt 3.6.2, S. 331). Diese unterstützen die
Verantwortlichen nicht nur bei der Baustelleneinrichtungsplanung, sondern sind zugleich
Hilfsmittel für eine Gefährdungsbeurteilung und deren Dokumentation. Eine Dokumentation
der Beurteilung von Gefahrenpotenzialen sowie der sich daraus ergebenden Sicherheitsvorkeh-
rungen ist auch ein sinnvolles Instrument zur Abwehr von Schadensersatzansprüchen. Dies gilt
sowohl für die Gefährdungspotenziale der Beschäftigten als auch sonstiger betroffener Perso-
nen oder Sachen.

5
Zum Beispiel der „Ratgeber zur Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen im Betrieb
– Handbuch für Arbeitsschutzfachleute“, Hrsg.: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
(baua). Dieser Ratgeber kann kostenlos bezogen werden unter www.baua.de (Stand April 2007).
8 1 Grundlagen der Baustelleneinrichtungsplanung

Aufgabenstellung festlegen
- Untersuchungseinheit festlegen, z. B. Arbeitsbereich, Tätigkeit, Personengruppen
- Mitwirkende Personen festlegen, z. B. Führungskraft, Spezialisten
- Führungskräfte und Arbeitnehmer über Ziele und Vorgehensweisen informieren

Gefährdungen ermitteln
arbeitsstättenbezogen:
- Überprüfung der Arbeitsstätten, z. B. Allgemeinbeleuchtung, Heizung, Verkehrswege,
Fluchtwege, Brandschutz, Fußboden
arbeitsplatz-, tätigkeits- bzw. berufsbezogen:
- Ermitteln, welche Arbeitsabläufe bzw. Tätigkeiten mit welchen Arbeitsstoffen und
mit welchen Arbeitsmitteln in welchen Arbeitsbereichen durchgeführt werden und
welche Gefährdungen dabei auftreten
arbeitsmittelbezogen:
- Prüfen der vom Hersteller/Lieferer vorgesehenen Sicherheitsfunktionen bzw.
Schutzeinrichtungen
- Ermitteln, welche Gefährdungen bzw. Emissionen bei der Benutzung von
Arbeitsmitteln entstehen können
personenbezogen:
- Ermitteln, welche Personengruppen bzw. einzelne Personen von welchen Gefährdungen
betroffen sein können
- Berücksichtigung besonders schutzbedürftiger Personen und individueller
Leistungsvoraussetzungen
Bewertung durch Vergleich mit dem sicheren bzw. gesundheitsgerechten Sollzustand
(Schutzziel)
- Vergleich mit normierten Schutzzielen, z. B. in Gesetzen, Verordnungen,
Vorschriften, Normen
- Vergleich mit bewährten sicheren bzw. gesundheitsgerechten Lösungen und
Maßnahmen bzw. mit gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen
- erforderlichenfalls sind spezielle Analysen oder Risikobewertungen durchzuführen
Maßnahmen ableiten, durchführen und deren Wirksamkeit überprüfen

Ergebnisse dokumentieren

- vorhandene Gefährdungen
- festgelegte Maßnahmen
- Ergebnisse der Wirksamkeitsprüfung

Bild 1.2: Typischer Ablauf der Ermittlung und Realisierung gefährdungsbezogener


Arbeitsschutzmaßnahmen (Gefährdungsbeurteilung) 6

6
Vgl. BAuA (Hrsg.), Ratgeber zur Ermittlung gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen im Be-
trieb, 2004, S. 20.
2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.1 Übersicht
Eine wichtige Vorraussetzung für die Durchführung einer Baumaßnahme ist die richtige Aus-
wahl der einzelnen Elemente der Baustelleneinrichtung in ihrer Art und Dimension. Dabei
müssen die gegenseitigen Abhängigkeiten der Elemente untereinander, aber auch die Abhän-
gigkeiten zu den gewählten Bauverfahren sowie zum Bauwerk selbst beachtet werden, um ins-
besondere eine schnelle und sichere Bewegung von Gütern und Personen auf der Baustelle und
die optimale Ausstattung der einzelnen Arbeitsplätze sicherzustellen.
Die Vielzahl an zu berücksichtigenden Elementen kann in folgende sechs Hauptgruppen einge-
ordnet werden:
- Großgeräte (Krane, Autobetonpumpen usw.),
- Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume,
- Verkehrsflächen und Transportwege,
- Medienversorgung und Entsorgung,
- Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen sowie
- Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser.
Jedes einzelne Element der sechs Hauptgruppen wird nachfolgend ausführlich beschrieben hin-
sichtlich
- dessen Grundlagen bezüglich Aufbau und Einsatz,
- dessen Auswahlkriterien und Dimensionierung sowie
- wertvoller Praxishinweise und
- zu beachtender Vorschriften und Regeln.
Bild 2.1 gibt einen Überblick über die nachfolgend behandelten Elemente sowie ihre Zuord-
nung zu den Hauptgruppen.
10
Elemente der Baustelleneinrichtung

Sozial- und Baustellensicherung/ Baugrubensicherung


Verkehrsflächen und Medienversorgung
Großgeräte Büroeinrichtungen, Sicherheits- und und Baugruben im
Transportwege und Entsorgung
(Abschnitt 2.2) Lagerräume Schutzeinrichtungen Grundwasser
(Abschnitt 2.4) (Abschnitt 2.5)
(Abschnitt 2.3) (Abschnitt 2.6) (Abschnitt 2.7)

Pausenräume, Bauzäune Sicherung von Baugruben


Turmdrehkrane Baustraßen und Bauwege Stromversorgung
Umkleideräume (Abschnitt 2.6.2) und Gräben
(Abschnitt 2.2.2) (Abschnitt 2.4.2) (Abschnitt 2.5.2)
(Abschnitt 2.3.2) (Abschnitt 2.7.1)
Sicherung Verkehrswege
(Abschnitt 2.6.3)
Sanitäranlagen (Toiletten Baustellenzu- und Baugruben
Fahrzeugkrane Wasserversorgung
und Waschräume) -ausfahrten im Grundwasser
(Abschnitt 2.2.3) (Abschnitt 2.5.3) Baustellenbeleuchtung
(Abschnitt 2.3.3) (Abschnitt 2.4.3) (Abschnitt 2.7.2)
(Abschnitt 2.6.4)

Sanitäts- und Erste-Hilfe- Werk- und Gerüste


Autobetonpumpen Abwasserentsorgung
Einrichtungen Bearbeitungsflächen (Abschnitt 2.6.5)
(Abschnitt 2.2.4) (Abschnitt 2.5.4)
(Abschnitt 2.3.4) (Abschnitt 2.4.4)

PSA
(Abschnitt 2.6.6)
Bagger und Radlader Wohnunterkünfte Lager- und Stellflächen Kommunikation
(Abschnitt 2.2.5) (Abschnitt 2.3.5) (Abschnitt 2.4.5) (Abschnitt 2.5.5)
Brandschutz
(Abschnitt 2.6.7)

Büro- und Bauaufzüge (Lasten- und


Teleskopstapler Mobile Tankanlagen Lärmschutz
Besprechungsräume Personenaufzüge)
(Abschnitt 2.2.6) (Abschnitt 2.5.6) (Abschnitt 2.6.8)
(Abschnitt 2.3.6) (Abschnitt 2.4.6)

Bild 2.1: Zusammenfassung der beschriebenen Elemente der Baustelleneinrichtung


Baumschutz
Magazine für Kleingeräte, (Abschnitt 2.6.9)
Geräte des Spezialtiefbaus Abfallentsorgung
Werkzeuge u. a.
(Abschnitt 2.2.7) (Abschnitt 2.5.7)
(Abschnitt 2.3.7)
Gewässerschutz
(Abschnitt 2.6.10)
Misch- und
Druckluftversorgung
Aufbereitungsanlagen Witterungsschutz
(Abschnitt 2.5.8)
(Abschnitt 2.2.8) (Abschnitt 2.6.11)
2 Elemente der Baustelleneinrichtung
2.2 Großgeräte 11

2.2 Großgeräte
2.2.1 Überblick und Allgemeines
Unter Großgeräten werden bei der Baustelleneinrichtungsplanung vor allem solche Geräte ver-
standen, die sich durch ihre Abmessungen und ihr Leistungsvermögen von anderen Geräten auf
der Baustelle unterscheiden, wie z. B.
- Turmdrehkrane (vgl. Abschnitt 2.2.2, S. 14),
- Fahrzeugkrane (vgl. Abschnitt 2.2.3, S. 31),
- Autobetonpumpen (vgl. Abschnitt 2.2.4, S. 35),
- Bagger und Radlader als Hebezeuge (vgl. Abschnitt 2.2.5, S. 44),
- Teleskopstapler (vgl. Abschnitt 2.2.6, S. 49),
- Geräte des Spezialtiefbaus (vgl. Abschnitt 2.2.7, S. 52) oder
- Misch- und Aufbereitungsanlagen (vgl. Abschnitt 2.2.8, S. 53).
Großgeräte sind für den wirtschaftlichen Erfolg der Baustelle von großer Bedeutung, da deren
Einsatz sehr kostenintensiv ist und sie maßgeblich die Qualität und Quantität vieler Bauleis-
tungen beeinflussen. Bei der Planung des Großgeräteeinsatzes auf einer Baustelle sollte daher
insbesondere die Wahl der optimalen Arbeitsstandorte und erforderlichen Arbeitsbereiche so-
wie die richtige Dimensionierung Beachtung finden. Darüber hinaus sind sicherheitstechnische
Abstände zu anderen Geräten und Gegenständen sowie Abhängigkeiten zu beachten, die sich
aus deren An- und Abtransport sowie deren Auf- und Abbau ergeben. Aus nicht geplanten
Einsätzen sowie unnötigen Auf- und Abbaumaßnahmen folgt oft ein wirtschaftliches und si-
cherheitstechnisches Risiko.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass insbesondere auch von Großgeräten ei-
ne hohe Gefahr für die Sicherheit und die Gesundheit der Arbeiter auf der Baustelle ausgeht.
Deshalb kommt auch der Kommunikation zwischen Geräteführer und der einweisenden Person
große Bedeutung zu. Bild 2.2 bis Bild 2.4 zeigen dafür die gängigen Handzeichen für die Ein-
weisung von Geräteführern nach BGV A8. Es wird empfohlen, ein Plakat mit den Handzeichen
an geeigneter Stelle auf der Baustelle aufzuhängen.
12 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.2: Allgemeine Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern nach BGV A8

Bild 2.3: Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern (vertikale Bewegungen) nach BGV A8
2.2 Großgeräte 13

Bild 2.4: Handzeichen für die Einweisung von Geräteführern (horizontale Bewegungen) nach BGV A8
14 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.2.2 Turmdrehkrane

2.2.2.1 Konstruktionsformen und Elemente


Ein Turmdrehkran besteht aus einem Turm mit einem Unterbau und einem Ausleger. Von be-
sonderer Bedeutung für die Auswahl eines geeigneten Kranes ist der Auslegertyp. Turm und
Unterbau sind hingegen von einer untergeordneten Bedeutung. Der Ausleger kann die Form
eines Katz-, Nadel-, Biegebalken- und Knickauslegers haben, wobei der Katzausleger die heute
allgemein übliche Form darstellt (vgl. Bild 2.5). Beim Nadelausleger befindet sich der Seilfüh-
rungspunkt fest an der Spitze des Auslegers. Durch das Aufrichten des Auslegers zwischen 15°
und bis zu über 85° über der Horizontalen wird die Reichweite des Hakens verändert. Da da-
durch der maximale Drehkreisradius auf weniger als 10,0 m verringert werden kann, ist diese
Auslegerform besonders bei engen Platzverhältnissen und sich kritisch überschneidenden
Drehbereichen mehrerer Krane geeignet. Durch Steilstellung des Auslegers kann Hindernissen
ausgewichen und gleichzeitig Hubhöhe gewonnen werden. Nachteile sind in der größeren mi-
nimalen Ausladung 7 sowie dem erhöhten Steueraufwand des Kranfahrers zu sehen. Im Gegen-
satz zum Katz- und Nadelausleger werden Knickausleger heute nur noch sehr selten verwen-
det. Der Knickausleger besteht aus einem geknickten Ausleger, wobei der vom Turm aus-
gehende Teil ähnlich einem Nadelausleger noch oben geneigt werden kann, der daran anschlie-
ßende Teil ist gleich einem Katzausleger horizontal. Dadurch können bei reduzierter Turmhöhe
Lasten noch höher gehoben werden. Durch Knicken wird also Ausladung in Höhe umgewan-
delt. Im Bereich des geknickten Auslegers besteht jedoch ein für die Katze nicht nutzbarer Be-
reich. Außerdem kann ein im Schwenkbereich stehender Turm eines anderen Kranes umfahren
werden. Einsatzorte sind häufig sehr hohe Gebäude oder Türme. Krane mit Biegebalkenausle-
ger haben durch die fehlende Turmspitze im Vergleich zu den vorher genannten Auslegertypen
den Vorteil einer geringeren Bauhöhe. Deshalb können bei mehreren Obendrehern mit sich
überschneidenden Schwenkbereichen die Einzelturmhöhen reduziert werden.

Bild 2.5: Katz-, Nadel-, Biegebalken- (2. v. l.) und Knickausleger bei Turmdrehkranen (v. l. n. r.) 8

7
Dieser Nachteil kann durch eine schienenfahrbare Aufstellung des Kranes kompensiert werden.
8
Quelle: Liebherr (www.liebherr.com).
2.2 Großgeräte 15

Für Sonderfälle werden neben den genannten vier Auslegerformen weiterhin teleskopierbare
Ausleger verwendet (vgl. Bild 2.6). Diese werden häufig dann erforderlich, wenn die örtlichen
Randbedingungen eine Veränderung des maximalen Drehkreisradius des Auslegers erfordern.

Bild 2.6: Teleskopierbarer Ausleger eines Turmdrehkranes (Untendreher) 9


Turmdrehkrane unterteilen sich weiterhin in Untendreher, bei denen sich der Turm samt Ausle-
ger dreht, und Obendreher, bei denen sich ausschließlich der Aus- und Gegenausleger dreht.
Bei Obendrehern befinden sich der Drehkranz sowie das Gegengewicht des Auslegers im obe-
ren Bereich des Kranes, bei Untendrehern hingegen am Fußpunkt im unteren Bereich. Die Un-
tendreher werden aufgrund ihres oft falt- oder teleskopisierbaren Turmes als Selbstmontage-
krane bezeichnet und sind für kleinere Lasten und Auslegerlängen sowie eine einfache, schnel-
le Montage und Demontage konzipiert. Die häufigsten Einsatzorte sind somit Baustellen
kleineren Ausmaßes. Die erforderliche Stellfläche bei einem Untendreher ist aufgrund des sich
drehenden Gegengewichtes größer als bei einem vergleichbaren Obendreher. Obendreher
können in der Regel größere Lasten bei einer größeren Auslegerlänge heben. Sie müssen je-
doch immer mit Hilfe von Fahrzeugkranen auf- und abgebaut werden. Dadurch ergeben sich
erheblich höhere Montagezeiten und -kosten als bei Untendrehern. Obendreher werden heute
meist stationär mit Unterwagen und Fundamentkreuz auf mehreren kleinen Einzelfundamenten
mit einer Kantenlänge von circa 1,0 m bis 2,0 m aufgestellt. Auf Gleisanlagen fahrbare Unter-
wagen sind jedoch auch verfügbar. Bei beengten Platzverhältnissen kann der Turm in ein Ein-
zelfundament oder eine Bodenplatte eingespannt werden. Der Vollständigkeit halber seien noch
Mobilbaukrane erwähnt. Diese sind Turmdrehkrane, die auf einem Autokranfahrgestell mon-
tiert sind. Sie sind straßenfahrbar und somit für schnelle Einsatzwechsel geeignet.
Werden auf einer Baustelle mehrere Krane eingesetzt, wird zusätzlich zum Baustelleneinrich-
tungsplan ein gesonderter Kraneinsatzplan in Form eines Lageplanes und eine maßstäbliche
Schnittdarstellung zum Nachweis der Kollisionsfreiheit erforderlich.

9
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
16 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Turmdrehkrane werden grundsätzlich nach ihrem Lastmoment in tm (= Traglast [t] x zugehöri-


ge Ausladung [m], Angabe in Tonnenmetern) sowie ihrer Hubhöhe in m (= Abstand zwischen
Oberkante Fundament oder Schiene bis zur höchsten Hakenstellung) klassifiziert. Dabei ist zu
beachten, dass durch unterschiedliche Neigung des Auslegers bei Nadel- und Knickauslegern
das Lastmoment des Kranes trotz konstanter Ausladung variabel ist.

2.2.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Die Auswahl eines Kranes richtet sich nach folgenden Kriterien:
- bauverfahrenstechnische Kriterien (z. B. Anzahl der vom Kran zu bedienenden Arbeits-
kräfte sowie Arbeitsgeschwindigkeit),
- gerätespezifische Kriterien (z. B. Traglast, Ausladung, Höhe, Stellfläche) und
- wirtschaftliche Kriterien (z. B. Gerätekosten, Kosten für Montage und Demontage).

a) Bauverfahrenstechnische Kriterien
Die Anzahl der erforderlichen Krane auf einer Baustelle ergibt sich in Abhängigkeit bauverfah-
renstechnischer Kriterien hauptsächlich aus der
- Größe der Baumaßnahme (zu überstreichende Baufläche, Bauvolumen usw.),
- Bauweise (Ortbeton- oder Fertigteilbauweise usw.),
- zur Verfügung stehenden Bauzeit sowie
- Anzahl der Arbeitskräfte, die von einem Kran bedient werden sollen.
Die üblicherweise diesen Kriterien zugrunde liegenden Kennzahlen für Krankapazitäten kön-
nen für eine überschlägige Bestimmung der erforderlichen Anzahl von Kranen in Abhängigkeit
der Bauweise der Tabelle 2.1 entnommen werden. Bei Baustellen, die eine sehr hohe Anzahl an
Hebevorgängen erfordern (z. B. Betonieren mit Betonkübel), sollten maximal 15 Arbeitskräfte
mit einem Kran bedient werden, bei lohnintensiven Baumaßnahmen (z. B. Mauerwerksbau)
maximal 25.
Tabelle 2.1: Richtwerte üblicher Krankapazitäten

Mischbauweise Stahlbetonbauweise
Arbeitskräfte/Kran, Betoneinbau mit Kran ” 15 ” 13
Arbeitskräfte/Kran, Betoneinbau mit Pumpe ” 25 ” 25
Arbeitskräfte/Kran, Fertigteilmontage 3 bis 5
m³ BRI/Kran · Monat 1.500 bis 2.000 2.500 bis 3.500
TonnageBaustoffe/Kran · Monat 10 600 bis 700
TonnageBau- und Bauhilfsstoffe/Kran · Monat 700 bis 800

10
Der Baustoffbedarf pro m³ Bruttorauminhalt (BRI) kann auf 0,35 t bis 0,65 t geschätzt werden.
2.2 Großgeräte 17

Weiterhin kann es für die Bestimmung der erforderlichen Kranstandorte hilfreich sein, die
„Schwerpunkte“ der zu transportierenden Menge im Gebäudegrundriss zu ermitteln. Sind diese
Bereiche als kritisch einzuschätzen, sollten diese von mehreren Kranen überstrichen werden.
Zusätzlich sollten die wichtigsten Arbeitsgeschwindigkeiten des Kranes, also die Hub-, Dreh
und Katzgeschwindigkeit, berücksichtigt werden. Je nach Kran beträgt die Hubgeschwindig-
keit im Durchschnitt zwischen 0 m/min und 80 m/min 11, die Drehgeschwindigkeit zwischen
0 1/min und 0,9 1/min, die Katzgeschwindigkeit zwischen 0 m/min und 80 m/min. Für die Be-
rechnung einzelner Kranspielzeiten sind folgende Teilschritte zu berücksichtigen: Anschlagen,
Heben/Drehen/Absenken, Wartezeiten (z. B. für das Entleeren des Betonkübels), He-
ben/Drehen/Absenken. Die Fahrgeschwindigkeit eines Turmdrehkranes auf Schienen beträgt
durchschnittlich 0 m/min bis 25 m/min.
Als Grundlage für die Bestimmung von Krankapazitäten für typische Arbeitsvorgänge können
die in Tabelle 2.2 angegebenen Kranaufwandswerte verwendet werden.
Tabelle 2.2: Ober- und Untergrenze von Kranaufwandswerten typischer Arbeitsvorgänge 12

Arbeitsvorgang Untergrenze Obergrenze


Schalung h/m² h/m²
- konventionelle Deckenschalung 0,020 0,090
- Deckentische 0,020 0,030
- Stützen 0,020 0,045
- Großflächen-Wandschalung 0,040 0,080
- konventionelle Wandschalung 0,020 0,045
- Unterzüge auf Tischen 0,025 0,035
- Unterzüge auf Böcken 0,030 0,040
- Rippendecken 0,050 0,090
- Fundamente 0,010 0,020
Betonstahl h/t h/t
- Mattenstahl 0,30 0,55
- Stabstahl 0,20 0,35
- Matten- und Stabstahl (gesamt) 0,24 0,4
Mauerwerk h/m³ h/m³
- tragende Wände 0,20 0,25
- Fassadenausmauerung 0,17 0,21
- nicht tragende Innenwände 0,17 0,21

11
Die Hubgeschwindigkeit ist dabei abhängig von der Traglast, dem Antrieb sowie der Führung des Trag-
seiles.
12
Vgl. Spranz, Arbeitsvorbereitung im Ingenieurhochbau, 2003, S. 113.
18 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Arbeitsvorgang Untergrenze Obergrenze


Fertigteile h/Stück h/Stück
- Gitterträger-Deckenplatten 0,145 (8 m²) 0,165 (15 m²)
- Bimsbetonplatten 0,044 (4 m²)
- Treppen 0,400
- Unterzüge 0,700 (25 t/Stück)
- Fassadenplatten 0,500 (bis 3 t/Stück)
- Stützen 0,900 (bis 17 t/Stück)
- T-Träger 0,600 (18 t/Stück)
- Rahmenträger 0,800 (26 t/Stück)
Betonieren h/m³ h/m³
- Decken 0,060 0,120
- Fundamente 0,050 0,090
- Wände 0,080 0,150
- Stützen 0,120 0,260

b) Gerätespezifische Kriterien
Bei der Auswahl eines Kranes nach gerätespezifischen Kriterien werden in einem ersten
Schritt die Bauwerksgeometrie und mögliche auf dem Baufeld zur Verfügung stehende Stell-
flächen untersucht. Die erforderliche nutzbare Auslegerlänge (Abstand zwischen Turmachse
und Lasthaken) ergibt sich aus den maximalen Abständen zwischen den einzubauenden Ge-
genständen und dem gewählten Kranstandort. Dabei müssen erforderliche Abstände, wie z. B.
Arbeitsräume und Sicherheitsabstände sowie Abstände zu Böschungen, Fassadengerüsten usw.,
beachtet werden. Der Sicherheitsabstand zwischen einem bestehenden Gebäude und der Ausle-
gerspitze eines Kranes sollte mindestens 2,0 m betragen. Gleiches gilt für den Abstand zwi-
schen zwei Kranen. Neben dem zu erstellenden Bauwerk müssen mit dem Kran auch die La-
gerflächen sowie Teile der Baustraße überschwenkbar sein. Falls benachbarte Bestands-
bauwerke oder Bäume überschwenkt werden müssen, sollte der Turm so hoch sein, dass der
Ausleger über diesen frei drehen kann.
In einem zweiten Schritt wird die zur Verfügung stehende Stellfläche zur Aufstellung des Kra-
nes auf dem Baufeld betrachtet. Die Größe dieser Stellfläche ist, wie in Bild 2.7 dargestellt, ab-
hängig von der Krangröße, insbesondere den äußeren Abmessungen des Kranes im Fußbereich,
einschließlich der Kranfundamente. Bei Untendrehern muss zusätzlich der Drehbereich sich
bewegender Teile sowie der erforderliche Sicherheitsabstand zu diesen Teilen beachtet werden.
Wichtige Richtwerte für die Abmessungen von Stellflächen gängiger Oben- und Untendreher
sind in Tabelle 2.7, S. 28 zusammengefasst.
2.2 Großgeräte 19

Bild 2.7: Ermittlung der erforderlichen Stellfläche von Turmdrehkranen

Die Kranfundamente werden in der Regel aus Beton hergestellt und sind nach dem anstehen-
den Baugrund sowie den statischen Erfordernissen zu dimensionieren. Die Ausbildung erfolgt
üblicherweise als Ortbeton-Einzelfundament(e), Fertigteilfundamente, bewehrte oder unbe-
wehrte Schachtringe, Bohrpfähle oder Gleisanlage 13.
Bild 2.8 zeigt ein Beispiel für die Ausbildung des Kranfundaments eines stationären Obendre-
hers auf einer Gleisanlage. Bild 2.9 zeigt ein Detail für die Ausbildung des Kranfundaments ei-
nes Untendrehers auf einer schützenswerten Oberfläche mit Kanthölzern und einer dünnen
Ortbeton-Platte.

13
Die Spurweite üblicher Gleise beträgt zwischen 4,0 m und 6,0 m.
20 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.8: Beispiel für einen stationären Kran auf einer Gleisanlage

Bild 2.9: Ausführungsdetail des Kranfundaments auf einer schützenswerten Oberfläche (Untendreher)

Turmdrehkrane, die als Untendreher ausgeführt sind, benötigen häufig eine größere Stellflä-
che als Obendreher, da sich bei der Drehbewegung des Turmes das sich am Fußpunkt des Kra-
nes befindliche Gegengewicht mitdreht. An dieser Stelle ist zusätzlich zu dem sich ergebenden
Drehradius ein Sicherheitsabstand von 0,50 m zwischen den beweglichen äußeren Teilen des
Kranes und den festen Teilen der Umgebung (z. B. gelagertes Material) zu berücksichtigen.
Dieser Bereich sollte ausreichend, am besten mit einer deutlichen Absperrung oder einem offe-
nen Bauzaun, versehen werden, da sich der Kran z. B. bei Windeinwirkung lautlos und damit
nahezu unbemerkt bewegen kann (vgl. Bild 2.10). Überschlägig kann von einer erforderlichen
(Kreis-)Stellfläche von Untendrehern mit einem Durchmesser von 4,0 m bis 8,0 m, zuzüglich
1,0 m Sicherheitsabstand, ausgegangen werden.
2.2 Großgeräte 21

Bild 2.10: Absperrungen des Schwenkbereiches am Fußpunkt eines Untendrehers 14

Obendreher benötigen in Abhängigkeit der Größe des Kranes, der Gründungsart sowie der
statischen Erfordernisse üblicherweise quadratische Stellflächen von 4,0 m bis 8,0 m Kanten-
länge. Ein vorgeschriebener Sicherheitsbereich ist in der Regel nicht zu berücksichtigen. Die
geringste Stellfläche benötigt ein in ein Blockfundament eingespannter Kran. Diese Variante
wird häufig bei Kranen angewendet, die z. B. in den Aufzugsschächten oder offen gelassenen
Deckenbereichen innerhalb von Gebäuden errichtet werden. Zu beachten ist jedoch, dass die
relativ teuren Ankerbolzen, in der Regel vier Stück, verloren sind. Gängige Turmstücke für
Krane in Aufzugsschächten haben Abmessungen von weniger als 2,0 m x 2,0 m.
Die Aufstellung eines Kranes kann nur auf ausreichend tragfähigem Untergrund und unter Be-
achtung von Sicherheitsabständen zu Baugruben nach Tabelle 2.3 (vgl. Abschnitt 2.7.1.3
(Geböschte Baugruben und Gräben), S. 276) sowie zu Freileitungen nach Tabelle 2.4 erfolgen.
Grundsätzlich sind die Vorgaben der DIN 4124 (Baugruben und Gräben) einzuhalten. Befindet
sich der Standort eines Kranes in unmittelbarer Nähe eines Baugrubenverbaus, müssen die Las-
ten des Kranes bei der Bemessung des Verbaus berücksichtigt werden.
Bei der Wahl des Kranstandortes ist zu entscheiden, ob ein Kran in der Baugrube oder außer-
halb der Baugrube aufgestellt werden soll (vgl. Bild 2.11). Diese Entscheidung hat einerseits
Auswirkungen auf die Länge des Auslegers und des Turmes, andererseits aber auch auf die
Größe der Baugrube. In der Regel werden Standorte außerhalb der Baugrube gewählt, da die
Kosten für einen größeren Kran meist nicht die Kosten für den Mehraushub der Baugrube
rechtfertigen. Wird hingegen ein Standort innerhalb der Baugrube gewählt, sollte der Turm
durch eine Einspannung gehalten werden, um ihn möglichst nahe am Gebäude oder im Gebäu-
de zu positionieren und dadurch die Auslegerlänge zu minimieren.

14
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
22 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.3: Sicherheitsabstände zu Baugruben

Sicherheitsabstand bei geböschten Baugruben und Gräben


bis 12 t Gesamtgewicht • 1,0 m
über 12 t Gesamtgewicht • 2,0 m
Der Sicherheitsabstand von der Außenkante der Abpratzung (z. B. Außenkante Holzbohlen)
bis zum Böschungsfuß von Baugruben und Gräben bei rolligem oder aufgefülltem
Boden beträgt das Doppelte der Baugrubentiefe, mindestens aber 2,0 m. Bei gewachsenem,
nicht rolligem Boden, entspricht der Sicherheitsabstand der Baugrubentiefe, mindestens aber
2,0 m. Bei Böschungswinkeln der Baugrube größer 45° beträgt der Sicherheitsabstand eben-
falls der Baugrubentiefe, mindestens aber 2,0 m.
Sicherheitsabstände bei Baugruben mit Normverbau
bis 12 t Gesamtgewicht • 0,60 m
über 12 t Gesamtgewicht • 1,0 m

Tabelle 2.4: Sicherheitsabstände zu elektrischen Freileitungen nach DIN VDE 0105-1 15

maximale Spannung der Freileitung Sicherheitsabstand


bis 1.000 V • 1,0 m
1 kV bis 110 kV • 3,0 m
110 kV bis 220 kV • 4,0 m
220 kV bis 380 kV • 5,0 m
ungekannte Spannungsgröße • 5,0 m

15
Für die Bemessung von Sicherheitsabständen zu elektrischen Freileitungen sind das Ausweichen von
Leitungsseilen und der Bewegungsspielraum von Geräten, Maschinen usw. sowie der Bewegungsspiel-
raum von Beschäftigten einschließlich der von ihnen bewegten Materialien zu berücksichtigen.
2.2 Großgeräte 23

Bild 2.11: Standort des Turmdrehkranes innerhalb und außerhalb der Baugrube

In einem dritten Schritt wird zu dem gewählten Standort ein ausreichend dimensionierter
Kran ausgewählt. Das maßgebende Kriterium dabei ist das maximal erforderliche Traglastmo-
ment des Kranes, also das maximale Produkt aus erforderlicher Traglast und zugehöriger Ent-
fernung der Last von der Turmachse. Die typische Traglastkurve eines Turmdrehkranes zeigt
Bild 2.12. Dort sind ein Bereich mit konstanter Traglast (Bereich 1) und ein Bereich mit abfal-
lender Traglast (Bereich 2) zu erkennen. Im Bereich 1 wird die maximale Tragfähigkeit des
Kranes durch die Tragfähigkeit des Hubseiles bestimmt. Im Bereich 2 hingegen wird die Trag-
fähigkeit durch das maximale Traglastmoment des Kranes bestimmt. Die maximal erforderli-
24 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

che Tragfähigkeit des Kranes wird in der Regel durch die Lastfälle Betontransport und Trans-
port von Fertigteilen, seltener durch den Transport von Großflächenschalungen oder sonstigen
Montageeinheiten, bestimmt.

Bild 2.12: Typische Traglastkurven eines Turmdrehkranes

Beim Lastfall Betontransport muss der Kran in der Lage sein, das Gewicht des Betonkübels
(bestehend aus Eigengewicht Betonkübel, Frischbeton sowie weiteren Elementen der Lastauf-
nahmeeinrichtung 16) bis zum Einbauort des Frischbetons oder zum Standort des Betonfahrmi-
schers zu tragen. Dies ist in der Regel die maximale Ausladung, für die Krane dimensioniert
werden. In Tabelle 2.5 ist überschlägig das Gewicht gängiger Betonkübel ohne Personenbeför-
derungsmöglichkeit in Abhängigkeit ihres Fassungsvermögens zusammengefasst.
Tabelle 2.5: Gewicht marktüblicher Betonkübel in Abhängigkeit ihres Fassungsvermögens

Fassungsvermögen Leergewicht Kübel Gewicht Kübel mit Beton


500 l 150 kg bis 200 kg ca. 1.400 kg
750 l 200 kg bis 270 kg ca. 2.000 kg
1.000 l 220 kg bis 350 kg ca. 2.800 kg
1.500 l 370 kg bis 450 kg ca. 4.000 kg
2.000 l 450 kg bis 500 kg ca. 5.300 kg

Die maximal zulässige Ausladung des Kranes im Lastfall Transport von Großflächenschalung
ist abhängig von dem Gewicht der Schalung. Dabei können je nach Schalungselement bei-
spielsweise die in Tabelle 2.6 angegebenen Gewichte für eine Überschlagsrechnung angesetzt
werden.

16
Die Lastaufnahmeeinrichtung besteht aus einem Lastaufnahmemittel (z. B. Kübel, Ladegabeln oder
Traversen), dem Anschlagmittel (z. B. Seile, Hebebänder oder Ketten) sowie dem Tragmittel (z. B. Kran-
haken). Vgl. VBG 9a Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb.
2.2 Großgeräte 25

Tabelle 2.6: Gewicht typischer Schalungselemente

Schalungselement überschlägiges Gewicht


Abschalelement (Rahmenschalung), z. B. TRIO
ca. 330 kg (ca. 51 kg/m²)
2,7 m x 2,4 m, 6,5 m²
Standardelement (Trägerwandschalung), z. B. VARIO
ca. 350 kg (ca. 47 kg/m²)
2,5 m x 3,0 m, 7,5 m²
2-seitiges Stützenschalelement (Alu), z. B. RAPID
ca. 350 kg (ca. 115 kg/m)
h = 3,0 m, b = 0,8 m (mit Betonierplattform)
Rundsäulenschalung (Stahl), z. B. SRS
ca. 350 kg (ca. 115 kg/m)
h = 3,0 m, d = 50 cm
Deckenschaltisch, z. B. UNIPORTAL
ca. 1.000 kg (ca. 50 kg/m)
für Deckenstärke 30 cm, 4,0 m x 5,0 m, 20 m²
Umsetzgabel/Entenschnabel für Deckentisch ca. 1.500 kg

Bei der Bemessung des Kranes für den Lastfall Transport von Fertigteilen oder sonstigen Mon-
tageeinheiten hat es sich in der Praxis bewährt, eine Tabelle mit den schwersten Bauteilen und
den zugehörigen Entfernungen ihres Einbauortes von der Turmachse der Auswahl zugrunde zu-
legen. Das Gewicht der Fertigteile oder sonstiger Montageeinheiten ist sehr genau zu bestim-
men, da diese in der Regel später vor Ort nicht mehr teilbar sind. Gegebenenfalls sind weiter-
hin zum Heben erforderliche Lastaufnahmeeinrichtungen zu beachten. Bei der Auswahl des
Kranes für den maßgebenden Lastfall sollte immer die Option berücksichtigt werden, einzelne
Bauteile mit einem Fahrzeugkran zu versetzen. Dadurch muss der Turmdrehkran nicht für eini-
ge wenige, „schwere“ Hübe überdimensioniert werden (vgl. Bild 2.13). Sollen Gitterträgerplat-
ten mit dem Turmdrehkran versetzt werden, so ist zu beachten, dass diese bei der üblichen
Breite von 2,4 m sowie einer Länge von 6,0 m und einer Betondicke von 5 cm je nach Beweh-
rungsgehalt mehr als 1,9 t wiegen.

Bild 2.13: Einsatz eines Turmdrehkranes und zusätzlich eines Fahrzeugkranes


26 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

In einem abschließenden vierten Schritt muss die erforderliche Hakenhöhe und damit die Hö-
he des Kranes bestimmt werden (vgl. Bild 2.14). Diese ergibt sich aus der kumulierten Höhe
- (1) des maximal zu überschwenkenden Baukörpers 17,
- (2) des Arbeitsraumes für Personen (circa 2,5 m),
- (3) eines Sicherheitsabstandes (circa 1,0 m),
- (4) des zu hebenden Bauteiles sowie
- (5) der Lastaufnahmeeinrichtung (Traverse, Seilgehänge o. ä.).
Die erforderliche Höhe des Kranes kann in Grenzen durch den Einbau von Turmstücken oder
durch Teleskopierung verändert werden. Übliche Turmstücke haben eine Höhe von 2,5 m bis
5,0 m. Weiterhin sei angemerkt, dass im Vergleich zu einem freistehenden Kran die Höhe des
Kranes durch horizontale Halterungen des Turmes, z. B. an der Geschossdecke des Gebäudes,
erheblich vergrößert werden kann. Bei hohen Gebäuden ist es sinnvoll, den Kran nicht sofort
auf die volle Höhe aufzubauen, sondern einen Kletterkran vorzusehen. Dieser kann als Turm-
kletterkran oder als Stockwerkkletterkran ausgeführt werden.
Hinsichtlich der Lastaufnahmeeinrichtungen wird unter anderem auf die DIN 15 002 verwie-
sen.

17
Gegebenenfalls kann auch die Höhe der im Schwenkbereich des Kranes befindlichen Nachbarbebau-
ung, Bäume o. ä., maßgebend sein.
2.2 Großgeräte 27

erforderliche Hakenhöhe

Lastaufnahmeeinrichtung (5)

zu hebendes Bauteil (4)


(z. B. Schaltafel)

Sicherheitsabstand (3)

Arbeitsraum für Personen (2)


OK Gebäude (1)

Bild 2.14: Einflussparameter auf die Bestimmung der erforderlichen Hakenhöhe

Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter von typischen Turmdrehkra-


nen gibt Tabelle 2.7. Für konkretere Planungen sollten die von den Kranherstellern zur Verfü-
gung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden. Daraus können alle erforderlichen Ma-
ße entnommen werden. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die größten derzeit
am Markt vorhandenen Turmdrehkrane (Obendreher) ein maximal zulässiges Lastmoment von
circa 500 tm aufweisen, also beispielsweise bei einer Ausladung von 50 m noch ein Gewicht
von 10 t heben können. Gängige Auslegerlängen liegen zwischen 40 m und 50 m. Maximale
Auslegerlängen liegen bei über 65 m, in Sonderfällen bei 80 m.
28 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.7: Parameter von kleineren bis größeren Turmdrehkranen

erforderl. max. max. max. max.


Größe/Art Gründungs- max.
Stellflä- Haken- Ausla- Traglast Lastmo-
des Kranes arten Traglast
che18 höhe dung (Spitze)19 ment
kleiner
‡ 5,0 m 20 m 25 m 2,5 t 1,0 t 20 tm
Untendreher
Betonplatten,
mittlerer Stahlplatten,
‡ 8,0 m 30 m 40 m 5,0 t 1,7 t 50 tm
Untendreher Kanthölzer,
Gleis
großer
‡ 9,0 m 35 m 50 m 8,0 t 2,0 t 100 tm
Untendreher
kleiner
4,0 x 4,0 m 40 m 40 m 5,0 t 1,7 t 70 tm
Obendreher
Betonplatten,
mittlerer Block-
7,5 x 7,5 m 70 m 20 60 m 8,0 t 2,4 t 150 tm
Obendreher fundament,
Gleis
großer 10,0 x
80 m 20 75 m 16,0 t 2,8 t 350 tm
Obendreher 10,0 m

Abschließend sei noch erwähnt, dass in Abhängigkeit der Größe bzw. des Typs des Kranes bei
dessen Auf- und Abbau die erforderlichen Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten sowie Stellflächen
für Fahrzeugkrane, LKW, Sattelzüge usw. berücksichtigt werden müssen. Beispielweise hat ein
mittlerer Untendreher (Selbstaufbaukran) im zusammengeklappten, straßenverkehrstauglichen
Zustand eine Länge von circa 16,0 m, eine Höhe von 4,0 m, eine Breite von 2,5 m sowie ein
Gewicht von knapp 20 t. Ein großer Obendreher erfordert hingegen einen großen Fahrzeugkran
(vgl. dazu Tabelle 2.9, S. 33) für den Auf- und Abbau sowie circa 8 bis 10 Sattelzüge mit einer
Länge von circa 18 m für den An- und Abtransport der einzelnen Teile. Bei guter Vorbereitung
beträgt die Aufbauzeit eines großen Obendrehers circa 2 Tage. Kleine Obendreher können hin-
gegen in einem Tag aufgebaut werden.

c) Wirtschaftliche Kriterien
Bei der Auswahl eines Kranes nach wirtschaftlichen Kriterien sind die Kosten für An- und Ab-
transport, Auf- und Abbau sowie die Nutzung während der Bauphase zu berücksichtigen. Die
Kosten für die Nutzung während der Bauphase entstehen bei Mietgeräten durch die Miete oder
bei eigenen Geräten durch die Abschreibung, Verzinsung und Reparatur (A+V+R). In beiden
Fällen sind zusätzlich die Lohnkosten des Kranfahrers zu berücksichtigen. Bei einem Un-
tendreher sind in der Regel die Kosten für An- und Abtransport sowie Auf- und Abbau geringer
als bei einem Obendreher. Gleiches gilt für die Kosten der Nutzung während der Bauzeit.

18
Stellfläche bei Gründung des Kranes auf Beton-Fertigteilplatten, vgl. auch Bild 2.7, S. 19.
19
Maximale Traglast bei üblichen Auslegerlängen. Diese Auslegerlängen sind kleiner als die angegebene
maximale Ausladung.
20
Ohne Befestigung am Bauwerk.
2.2 Großgeräte 29

Tabelle 2.8 fasst für Oben- und Untendreher übliche Kostenansätze für den Auf- und Abbau,
Abschreibung, Verzinsung und Reparatur sowie Energieverbrauch zusammen.
Tabelle 2.8: Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von Oben- und Untendrehern

Kosten für
max.
Größe/Art Auf- und Abschreibung
Last- Reparatur Energie
des Kranes Abbau + Verzinsung
moment pro Monat 22 pro Monat 23
(4 x A) 21 pro Monat 22
kleiner
20 tm 1.300,00 € 1.500,00 € 700,00 € 250,00 €
Untendreher
mittlerer
50 tm 2.200,00 € 3.000,00 € 1.400,00 € 400,00 €
Untendreher
großer
100 tm 3.000,00 € 4.500,00 € 2.300,00 € 700,00 €
Untendreher
kleiner
70 tm 10.000,00 € 4.500,00 € 2.000,00 € 550,00 €
Obendreher
mittlerer
150 tm 20.000,00 € 6.500,00 € 3.000,00 € 1.000,00 €
Obendreher
großer
350 tm 30.000,00 € 12.000,00 € 5.500,00 € 1.700,00 €
Obendreher

Für einen Verfahrensvergleich zwischen dem Einbau von Beton mit einer Autobetonpumpe
oder mit einem Kran (Betonkübel) können für den Einbau von Beton mit dem Kran Förder-
mengen überschlägig zwischen 7 m³/h und 10 m³/h angenommen werden, falls keine vertiefen-
den Spielberechnungen durchgeführt werden.
Das Befördern von Personen mit Personenaufnahmemitteln und das Arbeiten von diesen Per-
sonenaufnahmemitteln aus ist gestattet, wenn der Unternehmer geeignete Sicherheitsmaßnah-
men trifft und die beabsichtigten Vorhaben der Berufsgenossenschaft schriftlich mitteilt. Für
die Personenbeförderung ist die Mitteilung mindestens zwei Wochen vor der geplanten Beför-
derung erforderlich. Die Personenaufnahmemittel müssen typgeprüft sowie von Sachverständi-
gen und der Berufsgenossenschaft zugelassenen sein. Der Unternehmer hat dafür zu sorgen,
dass Krane mit Hubwerken, deren Getriebe über eine Leerlaufstellung verfügen oder bei denen

21
In den Ansätzen wurden die Kosten für den An- und Abtransport des Kranes im innerstädtischen Be-
reich mit LKW (Transportentfernung circa 15 km) sowie die Kosten für den Auf- und Abbau mit einem
Fahrzeugkran, einschließlich der erforderlichen Lohnkosten für die Montageleistungen des Kranes, kurz
4 x A, berücksichtigt.
22
Vgl. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (Hrsg.), BGL Baugeräteliste 2001, 2001.
23
Bei circa 150 Eh/Monat, einem pauschalen Abminderungsfaktor für die gleichzeitige Motorennutzung
von 0,7 und einem Strompreis von 0,35 €/kWh (netto).
30 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

die Last im freien Fall abgelassen werden kann, nicht für die genannten Arbeiten verwendet
werden. Vgl. BGV D6 (Krane), hier insbesondere § 36.

2.2.2.3 Praxishinweise
- Jeder Kran sollte an mindestens einer Stelle über die Bauwerksgrundfläche hinausreichen
und die Baustraße überschwenken, um dort Lasten aufnehmen zu können (Baugrube be-
achten!). Eine Übergabe von Kran zu Kran ist zu vermeiden.
- Jeder Kran sollte Flächen gleich großer Arbeitsintensität bestreichen, um eine annähernd
gleichmäßige Auslastung der Krane zu erreichen.
- Die Krane sind möglichst so aufzustellen, dass sie sich nicht gegenseitig behindern.
- Unterkünfte auf der Baustelle sollten möglichst nicht überschwenkt werden.
- Der Turmdrehkran muss nicht ausschließlich auf den schwersten Lastfall ausgelegt wer-
den. Oft ist es sinnvoll, für den Transport der schwersten Bauteile kurzzeitig einen Fahr-
zeugkran anzumieten.
- In manchen Fällen kann es aus wirtschaftlicher und gerätespezifischer Sicht sinnvoller
sein, zwei kleinere statt eines großen Krans einzusetzen.
- Für den Auf- und Abbau von Obendrehern werden Fahrzeugkrane benötigt. Dies ist so-
wohl hinsichtlich der Kosten als auch des Platzbedarfs für den Auf- und den späteren Ab-
bau zu beachten.
- Bei Baustellen mit begrenzten Baustelleneinrichtungsflächen empfiehlt sich der Einsatz
von Obendrehern.
- Durch die Verwendung von Untendrehern kann ein Kraneinsatz auch auf kurzfristigen
oder kleineren Baustellen wirtschaftlich gestaltet werden.
- Bei Turmdrehkranen, die mit modernen elektronischen Steuermechanismen ausgestattet
sind, können vom Ausleger bestrichene Flächen und das maximale Lastmoment begrenzt
werden.
- Beim Einsatz mehrerer Krane auf einer Baustelle und ganz besonders bei einem Mehr-
kraneinsatz mit gegenseitiger Schwenkbereichsüberschneidung, müssen Vorfahrtsregeln
und Aufgabenbereiche der Krane mit den jeweiligen Kranfahrern abgestimmt werden.
- Beim Einsatz mehrerer Krane auf der Baustelle sollte jeder Kran eindeutig durch eine von
der Baustelle aus gut sichtbare Nummer gekennzeichnet sein. Weiterhin sollte eine
schriftlich festgelegte Funkordnung für die Kommunikation der Kranfahrer untereinander
vorgeschrieben werden.
- Falls kein geeigneter eigener Kran innerhalb des Unternehmens zur Verfügung steht, kann
möglicherweise ein besser geeignetes Mietgerät eingesetzt werden.
- Wird der Kran nicht genutzt, muss in der Regel ein freies Drehen zur Vorbeugung der
Umsturzgefahr sichergestellt werden. Ist ein solches ungehindertes Drehen des Kranes
aufgrund von Hindernissen (z. B. durch Nachbarbebauung oder benachbarte Krane) nicht
möglich, sind entsprechend den Herstellerangaben für den Ausleger Seilabspannungen mit
ausreichend dimensionierten Verankerungspunkten vorzusehen.
2.2 Großgeräte 31

- Für die Aufstellung von Kranen im öffentlichen Verkehrsraum werden im Rahmen der
Baustellensicherung besondere Maßnahmen erforderlich, siehe dazu auch Abschnitt 2.6.3
(Sicherungen an/zu Verkehrswegen), S. 201.
- Die Fundamente von Kranen müssen vor Auskolkungen und Unterspülungen durch an der
Geländeoberfläche abfließendes Wasser bei Starkregenereignissen geschützt werden.

2.2.2.4 Vorschriften und Regeln


- DIN 15 002 – Hebezeug; Lastaufnahmeeinrichtungen, Benennungen
- DIN 15 003 – Hebezeug; Lastaufnahmeeinrichtungen, Lasten und Kräfte, Begriffe
- DIN 4124 – Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten
- DIN VDE 0105-1 – Betrieb von elektrischen Anlagen
- BGG 905 – Grundsätze für die Prüfung von Kranen
- BGG 961 – Kran-Kontrollbuch
- BGI 555 – Kranführer
- BGI 556 – Anschläger
- BGI 622 – Belastungstabellen für Anschlagmittel aus Rundstahlketten, Stahldrahtseilen,
Chemiefaserhebebändern, Chemiefaserseilen, Naturfaserseilen (Einzelkartenausgabe)
- BGR 500 – Betreiben von Arbeitsmitteln (Kapitel 2.8 in Zusammenhang mit der
BetrSichV)
- BGV A8 – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz
- BGV D6 – Krane
- Gelbe Mappe B 58 – Turmdrehkrane (Aufstellung), B 59 – Turmdrehkrane (Betrieb)
- Gelbe Mappe B 60 – Autokrane
- Gelbe Mappe B 146 – Lastaufnahmemittel im Tiefbau
- Gelbe Mappe D 36 – Anschlagen von Lasten

2.2.3 Fahrzeugkrane

2.2.3.1 Konstruktionsformen und Klassifizierung


Für den Transport von Baustoffen und Bauteilen auf der Baustelle kommen neben Turmdreh-
kranen auch Fahrzeugkrane zum Einsatz. Für die Auswahl eines geeigneten Gerätes gelten ähn-
liche Grundlagen wie bei einem Turmdrehkran. Deshalb soll nachfolgend nur auf die Beson-
derheiten beim Einsatz von Fahrzeugkranen eingegangen werden.
Fahrzeugkrane sind fahrbare Auslegerkrane und unterscheiden sich
- nach der Art ihres Fahrwerkes in Krane mit Radfahrwerk (Auto- und Mobilkrane, 2- bis
8-achsig) und Krane mit Kettenfahrwerk (Raupenkrane; vgl. Bild 2.15) und
- nach der Art ihres Auslegers in Gittermastkrane und Teleskopkrane.
32 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Mobilkrane sind im Vergleich zu Autokranen meist kompakter und gedrungener, haben übli-
cherweise „nur“ ein zwei- bis vierachsiges Fahrwerk und einen Antriebsmotor für Fahr- und
Hubbewegungen. Autokrane haben in der Regel zwei Antriebsmotoren und zwei Führerhäuser.
Im Vergleich zu Turmdrehkranen können Fahrzeugkrane deutlich höhere Laste heben und sind
in der Wahl ihres Standortes viel flexibler. Nachteilig sind hingegen die geringere Reichweite
des Lasthakens bei steilen Anstellwinkeln des Auslegers sowie die deutlich größere Stellfläche.
Insofern muss der Einsatz von Fahrzeugkranen bei der Baustelleneinrichtungsplanung auch
sorgfältig geplant werden, um Störungen des Bauablaufes (z. B. durch Versperren von Zufahr-
ten durch Fahrzeugkrane) und den Einsatz überdimensionierter Krane (z. B durch nicht mehr
zugängliche Stellflächen) zu vermeiden.
Fahrzeugkrane werden grundsätzlich nach ihrer maximalen Traglast in t klassifiziert. Dabei ist
zu beachten, dass die maximale Traglast nur in einem sehr fahrzeugnahen Bereich gehoben
werden kann.

Bild 2.15: Fahrzeugkran mit Radfahrwerk und Kettenfahrwerk (v. l. n. r.) 24

2.2.3.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Durch die spezifischen Eigenschaften von Fahrzeugkranen werden diese häufig bei großen La-
sten sowie bei Baustellen eingesetzt, bei denen, verteilt auf eine große Grundfläche, wenige
Lasthübe erforderliche sind (z. B. Montage einer Halle). Die Arbeitsgeschwindigkeiten sind
dabei im Vergleich zu Turmdrehkranen deutlich geringer.
Ein Fahrzeugkran kann nur auf ausreichend tragfähigem Untergrund und unter Beachtung von
Sicherheitsabständen zu Baugruben nach Tabelle 2.3, S. 22 (vgl. auch Abschnitt 2.7.1.3
(Geböschte Baugruben und Gräben), S. 276) sowie zu Freileitungen nach Tabelle 2.4, S. 22

24
Quelle linkes Bild: Liebherr (www.liebherr.com).
2.2 Großgeräte 33

aufgestellt werden. Grundsätzlich sind die Vorgaben der DIN 4124 (Baugruben und Gräben)
einzuhalten. Befindet sich die Stellfläche eines Kranes in unmittelbarer Nähe eines Baugru-
benverbaus, müssen die Lasten des Kranes (Stützkräfte der Pratzen) bei der Bemessung des
Verbaus berücksichtigt werden (vgl. Tabelle 2.9, rechte Spalte). Weiterhin ist bei der Auswahl
von Stellflächen deren erforderliche Größe bei ausgefahrenen Pratzen (vgl. Bild 2.16) zu be-
achten. Die Lasteintragungsflächen unter den Pratzen werden meist durch zusätzliche Kanthöl-
zer oder Abstützplatten vergrößert. Letztgenannte Abstützplatten können Kantenlängen von bis
zu 2,0 m annehmen. Die erforderliche Stellfläche für Fahrzeugkrane ergibt sich somit aus den
Abmessungen des abgepratzten Kranes zuzüglich der Abstützplatten (vgl. Bild 2.22, S. 39).
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter von typischen Fahrzeugkranen
sowie erforderliche Stellflächen gibt Tabelle 2.9. Für konkretere Planungen sollten die von den
Kranherstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden. Der Vollstän-
digkeit halber sei noch erwähnt, dass die größten derzeit am Markt vorhandenen Fahrzeugkra-
ne eine maximale Auslegerlänge von circa 200 m, andere wiederum eine maximale Tragfähig-
keit von 700 t bis 1.000 t haben. Im Vergleich dazu können die größten Raupenkrane Lasten bis
in eine Höhe von über 220 m heben. Die maximale Tragfähigkeit von Raupenkranen liegt der-
zeit bei 1.300 t bis 1.600 t.
Tabelle 2.9: Parameter von kleineren bis größeren Fahrzeugkranen

Ab- max. max. max. max. Traglast Stützkraft


Größe/Art
pratzung erforderl. Hub- Aus- Trag- bei max. pro
des Kranes
auf Stellfläche25 höhe ladung last Ausladung Pratze
kleiner Fahr-
35 t bei maximal
zeugkran lxb 0,5 t bei
3,0 m circa
(2-Achser, 45 m 40 m 40 m
11 x 7 m Ausla- 300 kN
24 t Einsatz- Ausladung
dung (= 30 t)
gewicht)
mittlerer
Stahl-
Fahrzeug- 100 t bei maximal
platten, lxb 1,0 t bei
kran 3,0 m circa
Kant- 75 m 60 m 50 m
(4-Achser, 13 x 8 m Ausla- 700 kN
hölzer, Ausladung
50 t Einsatz- dung (= 70 t)
Bohlen
gewicht)
großer Fahr-
300 t bei maximal
zeugkran lxb 1,0 t bei
3,0 m circa
(6-Achser, 115 m 90 m 70 m
20 x 10 m Ausla- 1.300 kN
72 t Einsatz- Ausladung
dung (= 130 t)
gewicht)

25
Stellfläche bei voll ausgefahrenen Pratzen sowie Gründung des Kranes auf Abstützplatten, vgl. auch
Bild 2.22, S. 39.
34 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.16: Aufstellung eines Fahrzeugkranes, Platzbedarf für notwendige Abpratzungen

Fahrzeugkrane mit einer Traglast von mehr als 50 t können in der Regel nur einen Teil ihres
Gesamtballastes mitführen, da die zulässige Achslast auf öffentlichen Straßen in Deutschland
auf 12 t begrenzt ist. Die fehlenden Gegengewichte müssen auf einem Anhänger oder mit ei-
nem separaten Fahrzeug zur Baustelle transportiert werden.
Tabelle 2.10 fasst für Fahrzeugkrane übliche Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die
Nutzung zusammen. Die Rüstzeit für kleine Krane beträgt circa 15 Minuten, für mittlere und
große Krane circa 30 Minuten bis 60 Minuten.
Tabelle 2.10: Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von Fahrzeugkranen

Kosten (netto) für


Größe/Art des maximale
Fahrzeugkranes Traglast Auf- und Abbau Nutzung
(4 x A) 26 (Mietsatz)
kleiner Fahrzeugkran
35 t bei
(2-Achser, 100,00 € 65,00 €/h
3,0 m Ausladung
24 t Einsatzgewicht)
mittlerer Fahrzeugkran
100 t bei
(4-Achser, 400,00 € 100,00 €/h
3,0 m Ausladung
50 t Einsatzgewicht)
großer Fahrzeugkran
300 t bei
(6-Achser, 1.200,00 € 200,00 €/h
3,0 m Ausladung
72 t Einsatzgewicht)

26
In den Ansätzen wurden die Kosten für den An- und Abtransport des Kranes im innerstädtischen Be-
reich (Transportentfernung circa 15 km) sowie die Kosten für den Auf- und Abbau (Rüstzeit), kurz 4 x A,
berücksichtigt.
2.2 Großgeräte 35

2.2.4 Autobetonpumpen

2.2.4.1 Konstruktionsformen und Elemente


Autobetonpumpen sind Großgeräte, die in der Regel nur temporär auf Baustellen eingesetzt
werden. Sie bestehen aus einem LKW-Chassis, auf dem eine Betonpumpe (Kolben- oder
Rotorpumpe) sowie ein drehbarer Verteilermast mit einem parallel dazu verlaufenden Beton-
Förderrohr befestigt sind (vgl. Bild 2.17). Mit Hilfe dieser Geräte wird Beton von Fahrmi-
schern möglichst in einem stetigen Vorgang aufgenommen und durch die Rohr- und Schlauch-
leitungen des Verteilermastes zu den jeweiligen Einbaustellen gefördert. Eine stetige Förderung
von Beton verbessert dabei den wirtschaftlichen Einsatz dieser Geräte und senkt den Auf-
wandswert für das Betonieren. Insofern muss der Einsatz von Autobetonpumpen bei der Bau-
stelleneinrichtungsplanung in ausreichendem Umfang berücksichtigt werden.

Bild 2.17: Autobetonpumpe mit gleichzeitiger Andienung zweier Betonmischfahrzeuge

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die Betonförderung auf der Baustelle auch
durch stationäre Betonpumpen oder einen Fahrmischer mit integrierter Betonpumpe (Fahrmi-
scherpumpen) oder einem Gurtförderer erfolgen kann. Eine stationäre Betonpumpe besteht in
der Regel aus einem fest installierten System aus Förderrohren, an die ein stationärer Vertei-
lermast angeschlossen sein kann. Diese Verteilmasten sind bei Hochhausbaustellen fest auf der
Kletterschalung montiert und werden mit dieser gehoben. Mit jedem Hub wird die Steigleitung
um einen Rohrschuss verlängert (vgl. Bild 2.18). Bei einem Fahrmischer mit integrierter Be-
tonpumpe sind die Funktionen Transport, Mischen und Pumpen des Betons in einem Fahrzeug
vereint.
36 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.18: Prinzipskizze der stationären Betonförderung im Hochhausbau 27

2.2.4.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Die Auswahl einer Autobetonpumpe richtet sich nach
- bauverfahrenstechnischen Kriterien (z. B. Förderleistung),
- gerätespezifischen Kriterien (z. B. Auslegerreichweite und -höhe sowie Stellfläche) und
- wirtschaftlichen Kriterien (z. B. Gerätekosten).

a) Bauverfahrenstechnische Kriterien
Die Art und Anzahl der erforderlichen Autobetonpumpen wird nach bauverfahrenstechnischen
Kriterien bestimmt und richtet sich in der Regel nach der in einem Abschnitt zu betonierenden
Betonmenge. In Ausnahmefällen muss auch die für das Betonieren zur Verfügung stehende
Zeit berücksichtigt werden. Das Betonieren kleinerer Bauteile, z. B. Stützen, erfolgt besser mit
dem Turmdrehkran und Kübel. Für Wände reicht häufig eine kleine Autobetonpumpe. Werden
hingegen sehr massive Bauteile, z. B. große Bodenplatten oder Decken, betoniert, können meh-
rere Autobetonpumpen erforderlich werden, um die einzubauende Betonmenge auch in einer
angemessenen Zeit einbauen zu können.
Die theoretische Förderleistung von Autobetonpumpen beträgt zwischen 15 m³/h und 200 m³/h.
Für eine überschlägige Berechnung kann ein durchschnittlicher Wert von circa 30 m³/h bis
40 m³/h bei der Andienung mit einem Fahrmischer am Aufgabetrichter und circa 60 m³/h bis

27
Quelle: Putzmeister AG (www.putzmeister.de).
2.2 Großgeräte 37

70 m³/h bei zwei Fahrmischern angenommen werden. 28 Die Herstellung der Betriebsbereit-
schaft der Pumpe auf der Baustelle benötigt circa 10 bis 20 Minuten, die abschließende Reini-
gung circa 15 bis 30 Minuten.

b) Gerätespezifische Kriterien
Bei der Auswahl einer Autobetonpumpe nach gerätespezifischen Kriterien werden in einem er-
sten Schritt die Geometrie des zu betonierenden Bauteiles und die auf dem Baufeld zur Verfü-
gung stehenden Stellflächen untersucht. Dabei stellen die Abmessungen, die Höhe sowie die
Zugänglichkeit des zu betonierenden Bauteils die Kriterien für die Festlegung der erforderli-
chen Reichweite, -höhe oder -tiefe sowie die Faltungsart des Verteilmasten der Pumpe (Z-
Faltung, Roll-Faltung oder Z-Rollfaltung) dar (vgl. Bild 2.19, Bild 2.20). Für die überschlägige
Bestimmung der erforderlichen Länge des Verteilermastes ist die vertikale und horizontale Ent-
fernung zwischen der Standfläche der Autobetonpumpe und der Einbaustelle zu ermitteln (vgl.
Bild 2.20). Dabei ist zu beachten, dass der Auslegermast im vorderen Bereich des Fahrzeuges
angebracht ist. Anhand der so bestimmten Auslegerlänge erfolgt die Auswahl der Autobeton-
pumpe.

Bild 2.19: Stellung des Verteilmastes (Rollfaltung) beim Betonieren von Geschossdecken 29

28
Die angegebenen Werte werden hauptsächlich durch die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Betonierko-
lonne sowie die Abgabeleistung des Mischfahrzeuges beeinflusst.
29
Quelle: Putzmeister AG (www.putzmeister.de).
38 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.20: Beispiel eines Reichweitendiagramms einer Autobetonpumpe mit einer Reichhöhe von 42 m 30

Bild 2.21: Autobetonpumpe, notwendige Abpratzungen bei Ausfahren des Verteilermastes 31

In einem zweiten Schritt wird der auf dem Baufeld zur Verfügung stehende Platz zur Aufstel-
lung der Autopumpe im Detail betrachtet (vgl. Bild 2.21). Die Größe dieser Stellfläche ist ab-
hängig von der Größe des gewählten Fahrzeuges bei ausgefahrener Pratzenstellung (vgl. Bild
2.22). Je nach Ausladung des Verteilermastes müssen die Pratzen auf einer oder auf zwei Seiten

30
Quelle: Putzmeister AG (www.putzmeister.de).
31
Quelle: Putzmeister AG (www.putzmeister.de).
2.2 Großgeräte 39

des Pumpenfahrzeuges ausgefahren werden. Dabei sind die Stützbeinbewegungen des Fahr-
zeuges zu beachten (Schwenk-, Ausfahr- oder Bogenbewegung). Auch hier müssen die Last-
eintragungsflächen unter den Pratzen durch zusätzliche Kanthölzer oder Abstützplatten vergrö-
ßert werden (vgl. Bild 2.23). Die insgesamt erforderliche Stellfläche gängiger Autobeton-
pumpen fasst die Tabelle 2.11, S. 41 zusammen.

Bild 2.22: Ermittlung der erforderlichen Stellfläche für Autobetonpumpen (schematisch)

Bild 2.23: Vergrößerung der Stellfläche durch Abpratzung auf Lastverteilungsplatten 32

Dabei darf die Aufstellung der Autobetonpumpe nur auf einem ausreichend tragfähigen, mög-
lichst horizontalen Untergrund und unter Beachtung von Sicherheitsabständen zu Baugruben
nach Tabelle 2.3, S. 22 (vgl. auch Abschnitt 2.7.1.3 (Geböschte Baugruben und Gräben),

32
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
40 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

S. 276) und Freileitungen nach Tabelle 2.4, S. 22 erfolgen. Grundsätzlich sind die Vorgaben der
DIN 4124 (Baugruben und Gräben) einzuhalten. Befindet sich die Stellfläche in unmittelbarer
Nähe eines Baugrubenverbaus, müssen die Lasten der Autobetonpumpe (Stützkräfte der Prat-
zen) bei der Bemessung des Verbaus berücksichtigt werden (vgl. Tabelle 2.11, rechte Spalte).
Die Annäherung des Verteilermastes an eine Freileitung kann einen Spannungsüberschlag zur
Folge haben. Deshalb ist ein Mindestabstand von 5,0 m grundsätzlich dann einzuhalten, wenn
keine Angaben zur tatsächlichen Nennspannung der Leitung vorliegen.
Die zulässige Schrägstellung der Autobetonpumpe, also die Neigung des Stellplatzes, beträgt
üblicherweise maximal 3° (= 5,24 % = 0,52 m : 10 m). Weiterhin wird von den Herstellern von
Autobetonpumpen vorgeschrieben, dass die Verteilermasten nur bis zu einer Temperatur von
minus 15 °C verwendet werden dürfen. Verteilermasten mit einer Reichhöhe bis zu 42 m dür-
fen bis zur Windstärke 8 (dies entspricht einer Windgeschwindigkeit von 62 km/h bis 74 km/h
= 17 m/s bis 20 m/s) betrieben werden. Beträgt die Reichhöhe der Verteilermasten mehr als
42 m, dürfen diese nur bis zur Windstärke 7 (dies entspricht einer Windgeschwindigkeit von
50 km/h bis 61 km/h = 14 m/s bis 17 m/s) eingesetzt werden. 33 Weiterhin ist zu beachten, dass
für die Aufstellung und den sicheren Betrieb einer Autobetonpumpe ein ausreichender Frei-
raum von mindestens 1,0 m zwischen dem schwenkbaren Verteilerarm und möglichen Hinder-
nissen, wie z. B. Kranen, Gebäuden oder Containern, vorhanden sein muss.
Abschließend ist der vorhandene Platzbedarf für die Betonfahrmischer zu überprüfen, die am
Heck der Autobetonpumpe den Beton in den Aufgabetrichter übergeben. Übliche Standflächen
von Betonfahrmischern mit einem Transportvolumen von 9,0 m³ haben Abmessungen von
(l x b =) 10,0 m x 3,0 m. Betonfahrmischer mit einem Transportvolumen von 12,0 m³ bis
15,0 m³ benötigen eine Standfläche von (l x b =) 12,0 m x 3,0 m. Im Idealfall können zwei Be-
tonfahrmischer gleichzeitig am Trichter der Autobetonpumpe stehen (vgl. Bild 2.17, S. 35).
Dabei ist darauf zu achten, dass die nacheinander folgenden Fahrzeuge ihren Beton möglichst
ohne größere Pausen, z. B. infolge aufwändiger Rangiermanöver, an die Pumpe abgeben kön-
nen. Deshalb sind auf der Baustelle möglichst ausreichende Rangier- und Warteflächen zur
Verfügung zu stellen. Gleiches gilt für ausreichende Zu-, Wende- und Abfahrtsmöglichkeiten
für die Autobetonpumpen im öffentlichen Verkehrsraum sowie auf dem Baufeld.
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter von typischen Autobetonpum-
pen gibt Tabelle 2.11. Für konkretere Planungen sollten die von den Autobetonpumpenherstel-
lern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden. Daraus ergeben sich die
genauen Achs- und Pratzlasten sowie Abmessungen des Gerätes und notwendige Stellflächen.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass im Hochbau gängige Pumphöhen mit einer
stationären Betonpumpe bei über 500 m liegen. Gängige Pumpweiten liegen bei über 2.000 m.

33
Die Windstärke wird als Durchschnittswindgeschwindigkeit gemäß der Beaufort-Skala über einen
Messzeitraum von 10 Minuten gemessen.
2.2 Großgeräte 41

Tabelle 2.11: Parameter von kleineren bis größeren Autobetonpumpen (ABP)

max.
Ab- maximal erreich- erreich- erreich- maximale
Größe/Art Stütz-
pratzung erforderl. bare bare bare Förder-
der ABP kraft pro
auf Stellfläche Höhe 34 Weite 34 Tiefe 34 menge
Pratze
vorn:
kleine ABP 150 kN
(2-Achser, lxb (= 15 t)
80 bis
18 t zul. Ge- 27 m 24 m 15 m
10 x 7 m 150 m³/h hinten:
samtge-
wicht) 100 kN
(= 10 t)
mittlere vorn:
Stahl- 250 kN
ABP
platten, lxb (= 25 t)
(4-Achser, 90 bis
Kant- 40 m 36 m 30 m
30 t zul. Ge- 13 x 10 m 160 m³/h hinten:
hölzer,
samtge- 350 kN
Bohlen
wicht) (= 35 t)
vorn:
große ABP 450 kN
(6-Achser, lxb (= 45 t)
100 bis
50 t zul. Ge- 58 m 52 m 40 m
18 x 14 m 200 m³/h hinten:
samtge-
wicht) 420 kN
(= 42 t)

c) Wirtschaftliche Kriterien
Bei der Auswahl einer Autobetonpumpe nach wirtschaftlichen Kriterien sind die Kosten für
An- und Abtransport, ggf. auch Umstellung sowie die Nutzungskosten zu betrachten. In der
Regel werden diese Kosten als pauschale Kosten pro Einsatz abgerechnet oder sie setzen sich
aus einem von der Fahrzeuggröße abhängigen pauschalen Grundbetrag für An- und Abtrans-
port sowie Auf- und Abbau, zuzüglich einem Betrag für die Nutzung (meist in Abhängigkeit
der Menge an gepumpten Beton), zusammen. Weitere Zuschläge für Standortwechsel während
des Betonierens, Pumpen von Sonderbetonen (z. B. Stahlfaserbeton) usw. sind je nach Anbieter
möglich. Tabelle 2.12 fasst für Autobetonpumpen übliche Kostenansätze für den An- und Ab-
transport sowie Auf- und Abbau (Grundbetrag) sowie die Nutzung zusammen. Diese sind je-
doch stark von der Region sowie vom vermietenden Unternehmen abhängig.

34
Vgl. Bild 2.20, S. 38.
42 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.12: Kostenansätze für den Auf- und Abbau sowie die Nutzung von Autobetonpumpen

Größe/Art der erreichbare Kosten (netto)


Autobetonpumpe Weite Grundbetrag 35 Nutzung (pauschal)
kleine Autobetonpumpe
bis 10 m³: 160,00 €
(2-Achser, 24 m 120,00 €
ca. 100 m³: 10,00 €/m³
18 t zul. Gesamtgewicht)
mittlere Autobetonpumpe
bis 10 m³: 300,00 €
(4-Achser, 36 m 150,00 €
ca. 100 m³: 15,00 €/m³
30 t zul. Gesamtgewicht)
große Autobetonpumpe
bis 10 m³: 600,00 €
(6-Achser, 52 m 200,00 €
ca. 100 m³: 20,00 €/m³
50 t zul. Gesamtgewicht)

Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass der Einbau von Beton mit Kran und
Betonkübel wirtschaftlicher ist als der Einbau mit Autobetonpumpe. Dies gilt unter der Bedin-
gung, dass der Kran während des Einbaus nicht für andere Zwecke benötigt wird (z. B. Scha-
lungsarbeiten usw.). Für einen Verfahrensvergleich zwischen dem Einbau von Beton mit der
Autobetonpumpe oder mit dem Kran (Betonkübel) können für den Einbau von Beton mit dem
Kran Fördermengen überschlägig zwischen 7 m³/h und 10 m³/h angenommen werden, falls
keine vertiefenden Spielberechnungen durchgeführt werden.

2.2.4.3 Praxishinweise
- Aufgrund der typenspezifischen Abmessungen einer Autobetonpumpe muss der An-
fahrtsweg zur Baustelle überprüft werden. Hierbei ist besonders auf die Durchfahrtshöhe
(t 4,0 m) und -breite (t 2,55 m) sowie die Tragfähigkeit von Brücken und Straßen zu ach-
ten.
- Für die Aufstellung von Autobetonpumpen im öffentlichen Verkehrsraum werden im
Rahmen der Baustellensicherung Maßnahmen erforderlich, siehe dazu auch Abschnitt
2.6.3 (Sicherungen an/zu Verkehrswegen), S. 201.
- Für ein kontinuierliches Pumpen sollte am Heck der Autobetonpumpe eine Stellfläche für
zwei Fahrmischer vorgesehen werden. Weiterhin ist ein zügiger Wechsel der Fahrzeuge
sicherzustellen.
- Autobetonpumpen werden mit 3- bis 6-gliedrigen Verteilermasten hergestellt. Ein stärker
unterteilter Verteilermast bringt eine deutlich höhere Flexibilität gerade beim Bauen im
Bestand mit sich.

35
In den Ansätzen wurden die Kosten für den An- und Abtransport der Autobetonpumpe im innerstädti-
schen Bereich (Transportentfernung circa 15 km) sowie die Kosten für den Auf- und Abbau (Rüstzeit),
kurz 4 x A, berücksichtigt.
2.2 Großgeräte 43

- Richtwerte für die durchschnittlichen Fördermengen bei Autobetonpumpen betragen circa


30 m³/h bis 40 m³/h bei der Andienung mit einem Fahrmischer am Aufgabetrichter und
circa 60 m³/h bis 70 m³/h bei zwei Fahrmischern.
- Die Reichweite des längsten Verteilermastes einer auf deutschen Straßen zugelassen Au-
tobetonpumpe beträgt circa 58 m bis 62 m. Üblich sind Autobetonpumpen mit einer
Reichweite von 24 m und 36 m, in seltenen Fällen auch von 52 m.
- Für kleinere zu betonierende Betonmengen kann es sinnvoll sein, einen Betonfahrmischer
mit integrierter Betonpumpe zu verwenden. Dies gilt insbesondere, wenn auf der Baustel-
le noch kein Kran vorhanden ist. Diese Geräte haben eine Pumpleistung von circa 50 m³/h
und eine Reichhöhe des Verteilmasts von circa 22 m bis 28 m.
- Restbeton aus den Fahrmischern sollte im Fahrzeug verbleiben und im Betonwerk recy-
celt werden. Wird Restbeton aus den Fahrmischern auf der Baustelle zurückgelassen, soll-
te dafür ein geeigneter Ort ausgewiesen werden. Dieser sollte möglichst im Schwenkbe-
reich des Kranes sowie in der Nähe der Abfallcontainer liegen. Andernfalls müssen die
Betonreste aufwändig mit einem Bagger o. ä. aufgenommen werden. Die Reinigung von
Betonfahrmischern und Autobetonpumpen auf der Baustelle sollte sich ausschließlich auf
die Reinigung des Trichters oder der Schurre beschränken.

2.2.4.4 Vorschriften und Regeln


- DIN 4124 – Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten
- BGR 182 – Betonpumpen und Verteilermaste
- BGV C22 – Bauarbeiten
- Gelbe Mappe B 63 – Betonpumpen und Verteilermaste
- Sicherheitshandbuch Förder- und Verteilmaschinen für Beton
44 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.2.5 Bagger und Radlader als Hebezeuge

2.2.5.1 Konstruktionsformen, Elemente und Klassifizierung


Im Industrie- und Tiefbau werden Bagger und Radlader nicht nur zum Lösen und Laden von
Erdmaterial verwendet (Diese Funktionen werden in diesem Buch nicht beschrieben!), sie eig-
nen sich auch als Hebezeuge, zum Beispiel für das Stellen von Fundamentschalungen, das Be-
und Entladen von Fahrzeugen sowie das Transportieren und Einheben von Fertigteilen oder
Grabenverbaueinheiten (vgl. Bild 2.24).

Bild 2.24: Mobilbagger im Einsatz als Hebezeug 36

Bagger unterscheiden sich nach der Art ihrer Arbeitsweise in Stand- und Fahrbagger. Stand-
bagger stehen in der Regel während des Löse- und Ladevorganges fest an einem Ort, Fahr-
bagger bewegen sich während dieser Prozesse. Ein typischer Fahrbagger ist ein Radlader oder
ein Raupenlader. Die typischen Standbagger können weiter in Universalbagger und Spezial-
bagger gegliedert werden. Typische Spezialbagger sind Teleskopbagger und Schaufelradbag-
ger. Die Kombination aus einem Stand- und einem Fahrbagger wird Baggerlader genannt.
In Abhängigkeit des Auslegertyps unterscheiden sich Universalbagger in Seilbagger und Hyd-
raulikbagger. Seilbagger sind in der Regel durch einen langen Gitterausleger gekennzeichnet,
wobei die Last, ähnlich wie bei einem Nadelausleger, mit Hilfe eines Seils gehoben wird (vgl.
Abschnitt 2.2.2 (Turmdrehkrane), S. 14). Bei einem Hydraulikbagger wird die Last durch ei-
nen in sich beweglichen Ausleger gehoben. Der Ausleger kann als Verstellausleger oder als
Monoblockausleger ausgeführt werden. Bei beiden Varianten befindet sich am Ende des Ausle-
gers ein Grabgefäß. Sollen Lasten gehoben werden, so wird das Anschlagmittel (Gehänge
usw.) an einem am Grabgefäß angebrachten Lasthaken oder einem Lasthaken anstelle des
Grabgefäßes angeschlagen. Nach der Art ihres Fahrwerkes gliedert man Universalbagger mit
Kettenfahrwerk in Raupenbagger und Universalbagger mit Radfahrwerk (gegebenenfalls auch

36
Quelle: Liebherr (www.liebherr.com).
2.2 Großgeräte 45

mit einer Zweiwege-Fahreinrichtung zum Fahren auf Schienen) in Mobilbagger. Eine dritte
Form sind Schreitbagger, bei denen der Unterwagen aus zwei teleskopisierbaren Beinen mit
Abstützplatten und zwei weiteren Beinen mit Rädern besteht.
Nach ihrem Leistungsvermögen unterscheidet man Bagger weiterhin in
- Kleinbagger (5 kW–50 kW, 0,5 t–10 t Einsatzgewicht, 0,1 m³–0,5 m³ Tieflöffelvolumen),
- Mittelklassebagger (50 kW–300 kW, 10 t–60 t Einsatzgewicht, 0,5 m³–3,0 m³ Tieflöffel-
volumen) und
- Großbagger (300 kW–800 kW, 60 t–200 t Einsatzgewicht, 3,0 m³–13,0 m³ Tieflöffelvo-
lumen).
Radlader können durch ihr luftbereiftes Fahrwerk ähnlich wie Mobilbagger problemlos
schnell größere Strecken zurücklegen. Sie werden nach ihrem Leistungsvermögen unterteilt in
- Kompaktlader (10 kW–40 kW, 0,7 t–3,5 t Einsatzgewicht, 0,2 m³–0,7 m³ Schaufelvolu-
men),
- Kleinlader (20 kW–70 kW, 2,5 t–7,5 t Einsatzgewicht, 0,7 m³–1,5 m³ Schaufelvolumen)
und
- Großlader (70 kW–600 kW, 7,5 t–90,0 t Einsatzgewicht, 1,5 m³–12,0 m³ Schaufelvolu-
men). 37
Neben Universalbaggern und Radladern sollen der Vollständigkeit halber noch Teleskopbagger,
Baggerlader, Planiermaschinen und Laderaupen als Geräte genannt werden, mit denen man
auch Lasten auf der Baustelle heben kann. Diese Geräte sind jedoch nur sehr bedingt dafür ge-
eignet. Für weitere Informationen zu diesen Geräten wird beispielsweise auf König, Girm-
scheid oder Kunze/Göhring/Jacob verweisen.

2.2.5.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Sollen Universalbagger oder Radlader für größere Lasten als Hebezeuge eingesetzt werden,
dann sind ähnliche Kriterien wie bei der Auswahl von Turmdreh- und Fahrzeugkranen an die
zulässige Tragfähigkeit, die erforderliche Höhe des Tragmittels sowie die Standortwahl (Ab-
stand zu Böschungen usw.) zu berücksichtigen. Weiterhin ist die Eignung des anstehenden Bo-
dens hinsichtlich der Befahrbarkeit für die Geräte zu prüfen. Werden höhere Fahrgeschwindig-
keiten und eine größere Mobilität der Geräte gefordert, kommt ein Bagger mit Radfahrwerk
zum Einsatz; ist eine gute Standfestigkeit und Geländegängigkeit bei geringem Bodendruck
maßgebend, wird in der Regel ein Bagger mit Raupenfahrwerk vorgezogen. Der Bodendruck
beträgt beispielsweise für einen Raupenbagger mit einem Einsatzgewicht von 16 t und einer
Kettenbreite von 500 mm (960 mm) circa 0,05 N/mm² (0,03 N/mm²).

37
Vgl. König, Maschinen im Baubetrieb, 2005, S. 127.
46 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

a) Hydraulikbagger
Bei Hydraulikbaggern entspricht die zulässige Traglast circa 75 % der Kipplast. Einen zusam-
menfassenden Überblick über gängige Parameter von typischen Hydraulikbaggern als Hebe-
zeuge, insbesondere über maximale Traglasten, gibt Tabelle 2.13. Daraus kann man erkennen,
dass bei gängigen mittelgroßen Hydraulikbaggern die maximale Hakenhöhe circa 7,5 m be-
trägt, die maximale Ausladungen 7,0 m nicht überschreitet und die maximale Tragfähigkeit je
nach Gerät zwischen 1 t und 9 t liegt. Die maximale Tragfähigkeit wird dabei maßgeblich von
der Reichhöhe und Reichweite des Lasthakens, von der Stellung des Oberwagens zum Unter-
wagen sowie von der Art der gewählten Abstützung des Gerätes (abgesenktes Schild oder Prat-
zen) beeinflusst. In einem Reichweitendiagramm können die zulässigen Hakenlasten leicht in
Abhängigkeit der Reichweite und -höhe abgelesen werden (vgl. Bild 2.25). Für konkretere Pla-
nungen sollten die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet
werden.
Tabelle 2.13: Parameter von kleineren bis größeren Hydraulikbaggern als Hebezeug

Reichhö- maximale Traglast


Art des Tief-
Einsatz- Motor- he des bei einer Ausladung von
Baggers/ löffel-
gewicht leistung Last-
Fahrwerk inhalt
hakens 3,0 m 5,0 m 7,0 m 9,0 m

Kleinbagger 2t 10 kW < 0,06 m³ 2,5 m 0,2 t 38 - - -


mit Ketten-
fahrwerk 5t 30 kW < 0,15 m³ 5,0 m 1,5 t 38 - - -

Mittelklasse- 10 t 65 kW < 0,3 m³ 7,0 m 3,0 t39 1,5 t 39 0,8 39 -


bagger 39 39 39
17 t 85 kW < 0,9 m³ 7,5 m 6,5 t 3,5 t 1,5 t -
mit Rad-
fahrwerk 25 t 130 kW < 1,4 m³ 7,5 m 9,0 t 39 4,5 t 39 2,0 t 39 -

Mittelklasse- 15 t 75 kW < 0,8 m³ 7,5 m 6,0 t 38 3,0 t 38 1,5 t 38 -


bagger
30 t 150 kW < 2,0 m³ 7,5 m - 9,0 t 38 5,0 t 38 2,5 t 38
mit Ketten-
fahrwerk 50 t 240 kW < 3,0 m³ 8,5 m - 17,0 t 38 10,0 t 38 6,5 t 38

38
Die angegebenen Traglasten gelten bei Baggern mit Kettenfahrwerk und Monoblockausleger bei einer
Stellung des Oberwagens senkrecht zur Längsrichtung des Unterwagens. Häufig können bei diesen Fahr-
zeugen durch ein zusätzliches Ballastgewicht die angegebenen Werte erhöht werden.
39
Die angegebenen Traglasten gelten bei Baggern mit Radfahrwerk für ein nicht abgestütztes, straßen-
fahrbares Fahrzeug mit Verstellausleger bei einer Stellung des Oberwagens senkrecht zur Längsrichtung
des Unterwagens. Häufig können bei diesen Fahrzeugen durch Abpratzungen die angegebenen Werte er-
höht werden.
2.2 Großgeräte 47

m
10
mA/mF
9
mA = zulässige Hakenlast in t bei
8 abgestütztem Bagger (2 Punkte)
1,7/1,7
im gesamten Schwenkbereich (360°)
7
mF = zulässige Hakenlast in t bei
6 1,5/1,5 3,2/3,0
nicht abgestütztem Bagger
5 im gesamten Schwenkbereich (360°)
1,4/1,3 2,5/1,8 3,9/2,9 4,2/4,2
4

3 1,5/1,1 2,5/1,7 3,8/2,8 6,8/5,0

2
1,6/1,0 2,4/1,7 3,8/2,8 6,8/4,8
1

0 1,6/1,1 2,2/1,5 3,8/2,6 6,9/4,8

-1
1,8/1,2 2,1/1,4 3,5/2,3 6,9/4,5
-2

-3 2,3/1,5 3,3/2,2 6,6/4,2

-4

-5

-6
9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 m

Bild 2.25: Reichweitendiagramm eines Hydraulikbaggers (13 t Gesamtgewicht, Verstellausleger) 40

b) Seilbagger
Seilbagger mit Raupenantrieb haben den Vorteil, dass sie sehr geländegängig, mobil und robust
sind. Weiterhin verursachen sie durch ihre breiten Ketten eine relativ geringe Bodenpressung.
Deshalb werden Seilbagger häufig im Tiefbau, Brückenbau, großflächigen Fertigteilbaumaß-
nahmen oder beim Industrie- und Anlagenbau angewendet (vgl. Bild 2.26). Für konkretere Pla-
nungen sollten die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwendet
werden.

40
Quelle: Eigene Darstellung unter Verwendung eines Bildes von Liebherr (www.liebherr.com).
48 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.26: Seilbagger mit Raupenfahrwerk und Gittermastausleger als Hebezeug

c) Radlader
Radlader werden relativ selten als Hebezeug für Lasten herangezogen. Die Gründe dafür sind
vor allem in der sehr geringen Ausladung zu sehen. Weiterhin können horizontale Bewegungen
fast ausschließlich nur durch Bewegung des Fahrzeuges selbst realisiert werden.

2.2.5.3 Praxishinweise
- Raupen- und Mobilbagger können Fahrbewegungen unter Last ausführen. Die zulässige
Tragfähigkeit kann durch eine Abstützung des Unterwagens mit dem Schild oder Abprat-
zungen erhöht werden.
- Grundsätzlich muss ein Sicherheitsabstand zwischen festen Teilen und den beweglichen
Teilen des Baggers von mindestens 0,5 m eingehalten werden.
- Die Nutzung von Baggern und Radladern darf nur auf einem ausreichend tragfähigen Un-
tergrund und unter Beachtung von Sicherheitsabständen zu Baugruben nach Tabelle 2.3,
S. 22 (vgl. auch Abschnitt 2.7.1.3 (Geböschte Baugruben und Gräben), S. 276) und Frei-
leitungen nach Tabelle 2.4, S. 22 erfolgen.
- Die einzuhaltenden Sicherheitsabstände zu Baugruben können teilweise bei festem Stra-
ßenoberbau verringert werden.
- Häufige Unfallursache bei der Verwendung von Baggern und Radladern ist ein Kippen
des Fahrzeuges durch Grundbruch.
- Beim Heben von Lasten mit dem Bagger muss besonders darauf geachtet werden, dass
keine Beschäftigen unter der schwebenden Last arbeiten oder beim Rückwärtsfahren ver-
letzt werden.
2.2 Großgeräte 49

- Hydraulik- und Seilbagger mit einem Einsatzgewicht von über 30 t weisen in der Regel
eine Transportbreite von größer 3,0 m auf. Der Transport dieser Geräte ist genehmigungs-
pflichtig.
- Die zulässigen Achslasten auf deutschen Straßen betragen nach StVZO 12 t. Dabei darf
der Abstand vom Lenkrad bis zur Vorderkante des Baggers in Transportstellung maximal
3,5 m betragen. Als mittlere Umsetzgeschwindigkeit für Hydraulikbagger sollte eine Ge-
schwindigkeit innerorts von circa 15 km/h und außerorts von 25 km/h bis 30 km/h ange-
nommen werden.

2.2.5.4 Vorschriften und Regeln


- EN 474 – Erdbaumaschinen – Sicherheit, z. B. Teil 5: Anforderungen für Hydraulikbag-
ger
- DIN 4124 – Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten
- BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung
- StVZO – Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
- BGR 500 – Betreiben von Arbeitsmitteln (insbesondere Kapitel 2.12)
- BGV A8 – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz

2.2.6 Teleskopstapler

2.2.6.1 Einsatzgebiete, Konstruktionsformen und Elemente


Für den Transport von Baustoffen und Bauteilen auf der Baustelle kommen neben bereits ge-
nannten Hebezeugen Teleskopstapler, oft auch als Teleskoparmstapler (nach BGL), Teleskop-
lader oder Telehandler bezeichnet, zum Einsatz (vgl. Bild 2.27). Dies ist vor allem dann sinn-
voll, wenn keine anderen Hebezeuge (Turmdrehkrane, Mobilkrane) verfügbar sind und Lasten
nur in geringe Höhen, bis circa 15 m, gehoben werden müssen. Aufgrund der guten Manövrier-
fähigkeit, verbunden mit einer hohen Anzahl verschiedenster Anwendungsmöglichkeiten (Gra-
ben, Heben, Greifen, Transportieren), kommen diese Geräte häufig auf Baustellen zum Einsatz.
Bevorzugte Einsatzgebiete sind horizontale und vertikale Materialtransporte in engen, ge-
schlossenen Hallen sowie in höhergelegene vertikale Öffnungen.
Teleskopstapler bestehen aus einem Grundgerät, in der Regel mit Allradantrieb und Allradlen-
kung. Die Allradlenkung erlaubt in der Regel eine Rund-, Vorderachs- und Hundegang-
/Krabbenlenkung und damit eine gute Beweglichkeit in engen Bereichen (Wenderadius circa
3,0 m bis 4,0 m). Auf dem Grundgerät ist mittig ein teleskopierbarer Ausleger angeordnet. An
diesem Ausleger können über eine Schnellwechseleinrichtung verschiedenste Anbauausrüstun-
gen angebracht werden (vgl. Bild 2.28). Die meisten Fahrzeuge ermöglichen weiterhin durch
einen automatisierten Niveauausgleich des Grundgerätes einen konstant geraden Transport der
Ladung.
50 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.27: Beispiele für den Einsatz von Teleskopstaplern als Hebezeug auf Baustellen mit Ladegabel (li.)
und Kranausleger (re.) 41

Bild 2.28: Varianten der Ausrüstung eines Teleskopstaplers (Anbaugeräte) 42

2.2.6.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Sollen Teleskopstapler für Lasten als Hebezeuge eingesetzt werden, dann sind ähnliche Krite-
rien wie bei der Auswahl von Turmdreh- und Fahrzeugkranen an die zulässige Tragfähigkeit,
die erforderliche Hubhöhe und Reichweite sowie die Standortwahl (Abstand zu Böschungen
usw.) zu berücksichtigen. Weiterhin ist die Eignung des anstehenden Bodens hinsichtlich der
Befahrbarkeit für die Geräte zu prüfen.

41
Quelle: linkes Bild: Liebherr (www.liebherr.com); rechtes Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
42
Quelle: Liebherr (www.liebherr.com). Bezeichnung der Anbauausrüstung (v. l. n. r.), obere Reihe: Be-
tonkübel, Arbeitsbühne, Ladeschaufel; mittlere Reihe: Ladegabel, Siebschaufel, Greifschaufel; untere
Reihe: Kranausleger, Klammer/Ballenklammer. Weitere (nicht dargestellte) Ausrüstungen: Seilwinde,
Schnecken-Erdbohrer, Arbeitskorb, Containerhaken.
2.2 Großgeräte 51

Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter von baustellentypischen Tele-


skopstaplern, insbesondere über maximale Hubhöhen, Traglasten und Reichweiten, gibt
Tabelle 2.14. Daraus kann man erkennen, dass bei gängigen Geräten die maximale Traglast 5 t
nicht überschreitet, die maximale Reichweite des Teleskoparms (Ausladung) circa 7,5 m bis
12 m beträgt und die maximale Hubhöhe zwischen 10 m und 15 m liegt. Die maximale Tragfä-
higkeit wird maßgeblich von der Reichhöhe und Reichweite des Teleskoparms sowie von der
Art der gewählten Abstützung des Gerätes beeinflusst. In einem Reichweitendiagramm können
die zulässigen Traglasten in Abhängigkeit der Reichweite und Hubhöhe abgelesen werden. Die
durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeiten liegen bei circa 10 km/h, maximal bei 40 km/h. Für
konkretere Planungen sollten die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Produktdaten-
blätter verwendet werden.
Tabelle 2.14: Parameter von kleineren bis größeren Teleskopstaplern

Art des max. Abmessungen


max. max. Traglast bei Einsatz-
Teleskop- Aus- (l x b x h, in [m])
Hubhöhe Traglast max. Ausladung gewicht
staplers ladung 43 Wenderadius 44
kleiner
Teleskop- 4,2 x 1,8 x 2,0
5,0 m 2,5 t 3,0 m 1,2 t 5t
stapler 3,0 m
(40 kW)
mittlerer
Teleskop- 5,0 x 2,3 x 2,3
10,0 m 3,0 t 7,0 m 1,0 t 7,5 t
stapler 3,75 m
(60 kW)
großer
Teleskop- 6,0 x 2,5 x 2,6
15,0 m 5,0 t 12,0 m 1,0 t 10 t
stapler 4,5 m
(90 kW)

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die größten derzeit am Markt vorhandenen
üblichen Teleskopstapler je nach Typ eine maximale Tragkraft von circa 16 t, eine maximale
Hubhöhe von circa 25 m und eine maximale Reichweite von circa 18 m aufweisen. Die kleins-
ten Geräte haben hingegen eine Breite von nur 1,50 m.

2.2.6.3 Praxishinweise
Vgl. Abschnitt 2.2.5.3, S. 48.

2.2.6.4 Vorschriften und Regeln


Vgl. Abschnitt 2.2.5.4, S. 49.

43
Maximale Ausladung = Reichweite. Dieser Wert wird gemessen ab Vorderkante des Grundgerätes.
44
Dieser Wert wird gemessen bis zur Außenkante der Räder.
52 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.2.7 Geräte des Spezialtiefbaus

2.2.7.1 Grundlagen
Auf der Baustelle kommen häufig für die Herstellung des Baugrubenverbaus (vgl. Abschnitt
2.7.1 (Sicherung von Baugruben und Gräben), S. 274) sowie verschiedener Gründungen Groß-
geräte des Spezialtiefbaues zum Einsatz. Die gängigsten Großgeräte sind Drehbohrgeräte,
Ramm-, Rüttel- und Ziehgeräte, Schlitzwandfräsen bzw. Schlitzwandgreifer, Ankerbohrgeräte
und Separationsanlagen.
Für die Planung der Baustelleneinrichtung sind vor allem die Größe und die Zugänglichkeit der
für die Geräte erforderlichen Arbeitsfläche von Bedeutung, da die Geräte meist sehr groß sind
und einen entsprechenden Bewegungsspielraum voraussetzen. Da diese Geräte nicht selten
Höhen von weit über 10 m erreichen, muss weiterhin ein ausreichendes Lichtraumprofil, insbe-
sondere zu Freileitungen (vgl. Tabelle 2.4, S. 22), Bäumen und Gebäuden sichergestellt wer-
den. Gleiches gilt für die einzuhaltenden Mindestabstände der Geräte zu Böschungen und Bau-
gruben (vgl. Tabelle 2.3, S. 22 und Abschnitt 2.7.1.3 (Geböschte Baugruben und Gräben),
S. 276).
Weitere Aspekte, wie beispielsweise die Funktionsweise, der Arbeitsablauf oder Auswahlkrite-
rien, sollen in diesem Buch nicht behandelt werden. Dazu wird auf die Fachliteratur (vgl. zum
Beispiel König oder Girmscheid) sowie auf die von den Herstellern zur Verfügung gestellten
Produktdatenblätter verwiesen. Nachfolgend soll exemplarisch ausschließlich auf die erforder-
lichen Arbeitsflächen und Lichtraumprofile von Drehbohranlagen als eines der wichtigsten
Großgeräte des Spezialtiefbaus eingegangen werden.

2.2.7.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Drehbohranlagen werden hauptsächlich für die Herstellung
- des Baugrubenverbaus (z. B. Trägerbohlwände, Bohrpfahlwände) sowie
- von Bohrpfählen für Tiefgründungen von baulichen Anlagen erforderlich.
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Parameter dieser Geräte gibt Tabelle 2.15.
Für konkretere Planungen sollten die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Produktda-
tenblätter verwendet werden.
2.2 Großgeräte 53

Tabelle 2.15: Parameter von kleineren bis größeren Drehbohranlagen

Art/Größe max. max. max. Bohr- Abmessungen der Anlage


Einsatz-
des Dreh- Motor- durch-
gewicht Länge Breite 45 Höhe
Gerätes moment leistung messer
kleine
Drehbohr- 60 kNm 70 kW 20 t 1.500 mm 6,0 m 3,0 m 12,0 m
anlage

mittlere 140 kNm 200 kW 50 t 1.500 mm 8,0 m 3,5 m 20,0 m


Drehbohr-
anlage 275 kNm 300 kW 100 t 2.000 mm 10,0 m 4,5 m 25,0 m

große
Drehbohr- 450 kNm 575 kW 250 t 3.000 mm 12,0 m 7,0 m 35,0 m
anlage

2.2.8 Misch- und Aufbereitungsanlagen


Bei sehr großen oder weit abgelegenen Baustellen kann die Herstellung von Beton oder As-
phalt in mobilen Beton- oder Asphaltmischanlagen wirtschaftlich sein. Mörtelmischanlagen
kommen hingegen bei vielen Hochbau-Baustellen zum Einsatz. Bei Baumaßnahmen, bei denen
größere Abbruchmaßnahmen durchgeführt werden müssen, kommen weiterhin häufig mobile
Recyclinganlagen zum Einsatz. Damit wird es zum Beispiel möglich, auf der Baustelle herge-
stelltes Recyclingmaterial zum Bodenaustausch oder im Straßen- und Wegebau einzusetzen.

2.2.8.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung von Beton- und Mörtelmischanlagen


Ab einer erforderlichen Menge Ortbeton von etwa 10.000 m³ sollten Wirtschaftlichkeitsunter-
suchungen zum Einsatz von mobilen Betonmischanlagen durchgeführt werden, um eine Ver-
handlungsbasis mit den Transportbetonlieferanten zu haben. Eventuell ist dann eine eigene
Mischanlage aufzustellen, falls die dafür erforderliche Stellfläche zur Verfügung steht, eine
kontinuierliche Abnahme sichergestellt ist und Zement sowie Zuschlagstoffe zu günstigen Be-
dingungen eingekauft werden können. Dabei ist zu prüfen, ob ein Transportbetonlieferant die
Baustellenmischanlage betreiben kann und dann auch für die Verteilung des Betons auf der
Baustelle mit Betonfahrmischern sorgt. Vor dem Aufbau einer Baustellenmischanlage ist wei-
terhin zu prüfen, ob die Anlage genehmigungspflichtig ist (in der Regel ab 12 Monaten
Einsatzzeit) und ob andere Regelungen, wie zum Beispiel Lärmschutzvorschriften (vgl. Ab-
schnitt 2.6.8 (Lärmschutz), S. 248), gegen eine solche Anlage sprechen.

45
Breite bei ausgefahrenem Fahrwerk.
54 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Beim Entwurf der Einrichtung für Mischanlagen sind zu unterscheiden:


- Angaben, die den Platzbedarf einschließlich der erforderlichen Lager- und Verkehrsflä-
chen und ihre Einordnung in den Gesamtentwurf der Baustelle betreffen sowie
- Angaben, die für die Aufstellung und die Zuordnung der einzelnen Elemente der Misch-
anlage erforderlich sind.
Für die normalerweise auf Baustellen anzutreffenden Betonmischanlagen sind folgende Anga-
ben für den Baustelleneinrichtungsplan erforderlich:
- Anbindung der Anlage an die Verkehrswege einschließlich Angaben zum Richtungsver-
kehr,
- Platzbedarf des Mischers einschließlich Beschickeraufzug und Waage,
- Anzahl und Größe der erforderlichen Reihensilos bzw. Größe des Taschenzuteilers, 46
Aufteilung der Boxen mit Angabe der Körnungen, ggf. Größe und Anzahl der Anfahrts-
rampen (ein- oder zweiseitig),
- Platzbedarf, Anordnung und Fassungsvermögen der Zementsilos.
Dabei ist zu beachten, dass die Verkehrsfläche vor den Anfahrrampen bzw. Befüllbereichen
ausreichen muss, um die einzelnen Boxen zu beschicken.
Da bei den in Betracht kommenden Baustellen gewöhnlich mehrere Krane vorhanden sind,
kann der Beton nur selten unmittelbar aus der Betonmischanlage entnommen werden. Daher
muss der Beton mit Fahrmischern den Kranen oder Autobetonpumpen zugefahren werden. Zu
prüfen ist, ob bei der Mischanlage eine zentrale stationäre Betonpumpe aufgebaut wird, über
die der Beton unter Verwendung von Verteilmasten den Betonierstellen zugeführt wird.
Die erforderliche Leistung und damit die Größe einer Mischanlage ergeben sich aus den vorge-
sehenen Betonierabschnitten. Diese legen die maximal in einer Schicht oder Stunde erforderli-
che Leistung in m³ verdichtetem Beton fest, nach der die Mischanlage dimensioniert werden
muss. Die durchschnittliche Leistung von mobilen Baustellenmischanlagen variiert zwischen
30 m³/h und 130 m³/h. Ergeben sich für einzelne Betonierabschnitte erforderliche Betonmen-
gen, die wesentlich über der überwiegend erforderlichen Durchschnittsleistung liegen, so emp-
fiehlt sich der zusätzliche Einsatz von Transportbeton. Hierdurch wird eine Dimensionierung
der Mischanlage auf Spitzenkapazitäten, die nur selten ausgenutzt werden, vermieden.
Für die Aufstellung der Mischanlage sind Detailzeichnungen erforderlich, die der Hersteller
liefert. In Bild 2.29 ist beispielsweise in einer Übersicht der Grundriss und die Ansicht einer
mobilen Betonmischanlage mit einem Taschenzuteiler des Typs M 2 der Firma Stetter GmbH
gezeigt. Alternativ zeigt Bild 2.30 die gleiche Mischanlage, jedoch mit einem Reihensilo. Nach
Angaben des Herstellers erfolgt die Montage der mit Tiefladern antransportierten Anlagenteile
mit einem Fahrzeugkran. Eine Inbetriebnahme ist in circa 8 Tagen möglich. Der genannte An-
lagentyp M 2 erreicht einen Betondurchsatz von 94 m³/h. 47

46
Alternativ zu einem Reihensilo oder einem Taschenzuteiler kann auch ein Zuteilstern angeordnet wer-
den. Übliche mobile Mischanlagen sind mit einem Reihensilo ausgestattet.
47
Neben dem Anlagentyp M 2 wird von der Firma Stetter GmbH ein kleinerer Anlagentyp M 1 mit einem
Betondurchsatz von 56 m³/h angeboten.
2.2 Großgeräte 55

Bild 2.29: Ansicht und Grundriss einer mobilen Betonmischanlage mit Taschenzuteiler (Typ M 2) 48

48
Quelle: Stetter GmbH (www.stetter.de). Technische Daten der Anlage: Flächenbedarf 480 m² (l x b =
22 m x 22 m, ohne Anfahrrampe), Gesamtgewicht 30 t, Betriebsspannung 400 V, Anschlussleistung
200 kVA, Zuschlag-Taschenzuteiler (Fassungsvermögen 70 m³ in 4 getrennten Kammern, Befüllung mit
einem Radlader oder über eine Anfahrtsrampe mit LKW, Höhe der Einfüllkante der Kammern über Ober-
kante Gelände 5,1 m, Einfüllbreite je Kammer 3,3 m), Transportabmessungen der Anlage (l x b x h =)
15,5 m x 3,0 m x 3,4 m.
56 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.30: Ansicht und Grundriss einer mobilen Betonmischanlage mit Reihensilo (Typ M 2) 49

Falls Mauerwerk errichtet oder Putz aufgebracht werden muss, wird Mörtel benötigt. Generell
bieten sich dazu zwei Möglichkeiten:
- Bezug von fertig gemischtem Mörtel, eventuell mit Langzeitverzögerern versehen, so dass
dieser Mörtel während eines ganzen Arbeitstages verarbeitet werden kann oder

49
Quelle: Stetter GmbH (www.stetter.de). Technische Daten der Anlage: Flächenbedarf 690 m² (l x b =
17 m x 41 m, ohne Anfahrrampe), Gesamtgewicht 19 t, Betriebsspannung 400 V, Anschlussleistung
200 kVA, Reihensilo – je nach Ausführung – (Fassungsvermögen 192 m³ in 6 getrennten Kammern mit je
32 m³, Befüllung mit einem Radlader oder über eine Anfahrtsrampe mit LKW, Höhe der Einfüllkante der
Kammern über Oberkante Gelände 4,82 m, Einfüllbreite je Kammer 3,5 m), Transportabmessungen der
Anlage (l x b x h =) 12,5 m x 3,0 m x 3,4 m.
2.2 Großgeräte 57

- Eigenherstellung, wobei sich heute weitgehend der Einsatz von Wechselsilos (siehe Ab-
schnitt 2.4.5.10 (Stellflächen für mobile Wechselsilos), S. 116) durchgesetzt hat, in denen
werksgemischter Trockenmörtel zwischengelagert und mit einem angeflanschten Mischer
aufbereitet wird (vgl. Bild 2.31).

Bild 2.31: Teil eines Trockenmörtelsilos mit angeflanschtem Mischer und Pumpe

2.2.8.2Auswahlkriterien und Dimensionierung von Recyclinganlagen


Knapp werdende Deponiekapazitäten und damit ständig steigende Gebührensätze sowie die
Vorschriften aufgrund des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG, vgl. Ab-
schnitt 2.5.7 (Abfallentsorgung), S. 180) stellen Unternehmer immer häufiger vor die Frage,
wie Abbruch und sonstige Baurestmassen zu verwerten sind. Eine Lösung stellt die Aufberei-
tung in Recyclinganlagen und Wiederverwendung dieser Stoffe im Erd- und Straßenbau dar.
Generell wird zwischen stationären, semi-mobilen und mobilen Recyclinganlagen unterschie-
den. Dabei spielt vor allem die Dimensionierung und wohlüberlegte Zusammenstellung von
Einzelkomponenten für folgende Arbeitsschritte eine bedeutende Rolle: Aufnahme, Zerkleine-
rung, Separierung, Förderung, Sieben, Sichtung und Reinigung.
Maßgebende Kriterien für die Auswahl der genannten Einzelkomponenten sind
- die Menge des zu recycelnden Materials,
- deren Zusammensetzung,
- die Anforderungen an das Endprodukt,
- der Anlagenstandort bzw. der Einzugsbereich für zu recycelndes Material sowie
- der Investitionsrahmen bzw. die Ergebnisse der Rentabilitätsrechnung.
Die einzelnen Komponenten der Aufbereitungsanlage (Aufgabetrichter, Förderer, Siebrost,
Brecher, Stahlabsonderung, Antriebsaggregate) sind auf einem Sattelauflieger oder einem An-
hänger untergebracht. Ein Beispiel dazu zeigt Bild 2.32. Sie sind räder- oder raupenmobil; das
Aufstellen der Anlage dauert nur etwa eine Stunde. Die Beschickung der Anlage erfolgt über
Radlader oder Bagger. Der Radlader kann auch für die anschließende Verteilung des Recyc-
58 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

lingmaterials eingesetzt werden. Trotz der begrenzten Abmessungen sind Aufgabenmengen von
maximal 250 t/h bis 300 t/h verarbeitbar. Zur Energieversorgung wird meistens ein dieselbe-
triebenes Stromaggregat verwendet, das auf dem Sattelauflieger montiert oder auch als separate
Containereinheit beigestellt sein kann.

Bild 2.32: Ansicht einer mobilen Recyclinganlage 50

50
Quelle: Metso Minerals, Finnland (www.metsominerals.com). Technisch Daten der Anlage: Typ Nord-
berg NW 105 (dieser Typ entspricht einer mittelgroßen Anlage), ausgerüstet mit einem Backenbrecher
(Spaltweite 70 mm bis 200 mm), Brechleistung 200 t/h bis 250 t/h (Standardbrechgut), Stückgröße des
Brechgutes bis maximal 500 mm, Größe des Austraggutes 0 mm – 160 mm, Anschlussleistung circa
200 kVA (ist bauseits über einen Generator bereitzustellen), Transportabmessungen der Anlage
(l x b x h =) 12,9 m x 2,82 m x 3,62 m, Gesamtgewicht 32 t.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 59

2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume


2.3.1 Überblick und Allgemeines
Neben der Planung des Großgeräteeinsatzes auf der Baustelle gehört zur Planung der Baustel-
leneinrichtung auch die vor Witterungseinflüssen geschützte Unterbringung von Arbeitskräften,
Baustoffen, Kleingeräten, Ersatzteilen usw. Dazu können in Abhängigkeit der speziellen Be-
lange der Baustelle folgende Räumlichkeiten erforderlich werden:
- Pausenräume und Umkleideräume als Aufenthaltsmöglichkeit für die Arbeitskräfte wäh-
rend der Pausen und bei Schlechtwetter (vgl. Abschnitt 2.3.2, S. 64),
- Sanitäranlagen (vgl. Abschnitt 2.3.3, S. 68),
- Sanitätseinrichtungen für die medizinische Erstversorgung auf der Baustelle (vgl. Ab-
schnitt 2.3.4, S. 73),
- Unterkünfte (Wohn- und Schlafunterkünfte) zur Unterbringung von Arbeitern (vgl. Ab-
schnitt 2.3.5, S. 76),
- Büroflächen zur Unterbringung des Aufsichts- und Verwaltungspersonals (vgl. Abschnitt
2.3.6, S. 77),
- Magazine für die Unterbringung von Kleingeräten, Werkzeugen, Ersatzteilen oder Bau-
materialien sowie zur Lagerung witterungsempfindlicher Baustoffe (vgl. Abschnitt 2.3.7,
S. 81) sowie
- Labore für die Prüfung von Baustoffen wie z. B. Beton, Asphalt oder Erdmaterial.
Die genannten Räumlichkeiten können bereitgestellt werden in
- bereits vorhandenen oder während der Bauphase erstellten Gebäuden auf oder in der Nähe
der Baustelle,
- temporär erstellten gebäudeähnlichen Anlagen (Baracken),
- fahrbaren Bau- oder Wohnwagen oder
- Containern.
Die letztgenannten Container sind heute die am häufigsten eingesetzte Variante (vgl. Bild
2.33). Sie werden als Einheit zum Einsatzort gebracht und mit dem Mobil- oder Baustellenkran
versetzt. Da die Container sehr schnell einsatzbereit sind, können oft umfangreiche Montage-
arbeiten entfallen. Montagebeschädigungen sind weitgehend ausgeschlossen. Aufgrund der
Standardisierung der Abmessung von Einzelcontainern nach der DIN ISO 668 (ISO-Container
der Reihe 1) lassen sie sich horizontal beliebig erweitern und sind vertikal bis zur dreifachen
Höhe stapelbar (vgl. Bild 2.34). Durch entfernbare Wände können die Einzelcontainer zu grö-
ßeren, zusammenhängend nutzbaren Einheiten zusammengebaut werden.
60 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.33: Container als Magazin (li.) und als Baustellenbüro oder Pausenraum (re.)

Bild 2.34: Zwei-/Dreifach übereinander gestapelte Container auf einer Baustelle 51

Die üblichen Abmessungen und Massen gängiger Container mit einer Breite von meist 2,44 m
sind in Tabelle 2.16 zusammengefasst. Darüber hinaus gibt es Hersteller von Raummodulen,
die in standardisierten Rastersystemen Längen von 3,0 m bis 14,0 m (Rasterabstand circa
1,0 m), Breiten von 2,45 m, 2,80 m, 3,00 m und Sonderbreiten bis 4,00 m sowie Raumhöhen
von 2,30 m bis 3,25 m anbieten.
Für die überschlägige Bestimmung der erforderlichen Anzahl an Containern gibt Tabelle 2.17
Orientierungswerte für die maximale Belegung mit unterschiedlicher Nutzung eines 20-ft-
Containers mit den Außenmaßen (L x B x H =) 6,06 m x 2,44 m x 2,59 m (vgl. Bild 2.35). Für
konkretere Planungen sollten die von den Containerherstellern zur Verfügung gestellten Pro-
duktdatenblätter verwendet werden.

51
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 61

Tabelle 2.16: Abmessungen (außen) und Massen gängiger Container 52

Containerart 53 Länge [m] Breite [m] Höhe [m] Masse [kg]


Büro-/Schlaf-/Aufenthaltscontainer
10 ft (*) 2,99 2,44 2,59 1.300
16 ft 4,89 2,44 2,59 1.700
20 ft (*) 6,06 2,44 2,59 1.900
20 ft 6,06 3,00 2,59 2.100
30 ft 9,12 2,44 2,59 2.700
Sanitärcontainer
10 ft 2,99 2,44 2,59 2.100
20 ft (*) 6,06 2,44 2,59 2.900
WC-Container
5 ft 1,20 1,40 2,59 400
8 ft 2,40 1,40 2,59 600
10 ft (*) 2,99 2,44 2,59 2.100
20 ft (*) 6,06 2,44 2,59 2.900
Sanitätscontainer
10 ft 2,99 2,44 2,59 2.100
20 ft 6,06 2,44 2,59 3.700
Lagercontainer
6 ft (6,7 m³ Rauminhalt) 1,98 1,95 1,91 600
8 ft (9,8 m³ Rauminhalt) 2,44 2,20 2,26 700
10 ft (15,8 m³ Rauminhalt) (*) 2,99 2,44 2,59 1.000
15 ft (18,9 m³ Rauminhalt) 4,54 2,20 2,25 1.300
20 ft (32,9 m³ Rauminhalt) (*) 6,06 2,44 2,59 1.600
30 ft (49,7 m³ Rauminhalt) 9,13 2,44 2,59 2.500
40 ft (66,4 m³ Rauminhalt) (*) 12,19 2,44 2,59 3.200
Seecontainer
20 ft Standard (32,9 m³ Rauminhalt) 6,06 2,44 2,59 2.300
20 ft High Cube (38,0 m³ Rauminhalt) 6,06 2,44 2,89 2.500
40 ft Standard (66,5 m³ Rauminhalt) 12,19 2,44 2,59 4.000
40 ft High Cube (76,0 m³ Rauminhalt) 12,19 2,44 2,89 4.200

(*) Diese Containergrößen kommen besonders häufig auf Baustellen zum Einsatz.

52
Die Abmessungen und Massen können teilweise je nach Hersteller geringfügig abweichen.
53
Die Bezeichnung der Container erfolgt üblicherweise in der britischen Maßeinheit „Foot“ (ft).
62 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.17: Maximale Belegung eines 20-ft-Containers bei unterschiedlicher Nutzung (b = 2,44 m)

Nutzung von 20-ft-Containern als Nutzung durch maximal


Tagesunterkunft ohne/mit Sanitäreinrichtung 8 54 /5 Personen
Büro ohne/mit Toilette 2–3/1–2 Personen
Sanitäreinrichtung 20 bis 25 Personen
Toilettencontainer ohne Duschen oder Waschräume 130 Personen

Bild 2.35: Beispiel für zwei nebeneinander gestellte 20-ft-Container 55

Container werden neben den verschiedenen Abmessungen auch in verschiedenen Ausführun-


gen (z. B. aus Stahl oder Aluminium) und Ausstattungen (z. B. Elektroinstallationen, Sicher-
heitspakete, Rollläden oder Klimaanlagen) hergestellt. Die üblichen auf Baustellen eingesetz-
ten Container sind solche leichterer Bauart. Im Gegensatz dazu gibt es in ihrer Bauart mas-
sivere Container, die für den Seeverkehr zugelassen sind (so genannte „Seecontainer“).
Für kleinere oder linienförmige Baustellen können fahrbare Baustellenwagen mit fest einge-
bauten Einrichtungen und Installationen genutzt werden (vgl. Bild 2.36 und Bild 2.37, S. 64 f.).
Diese sind schnell und einfach zur und von der Baustelle zu transportieren, benötigen jedoch
eine im Vergleich zu Containern große Stellfläche auf dem Baufeld und sind naturgemäß nicht
stapelbar. Vorteil ist insbesondere, dass kein Kran zum Auf- und Abladen benötigt wird. Bau-
wagen werden von verschiedenen Herstellern sowohl als Langsamläufer mit einer oder zwei
Achsen (zulässige Höchstgeschwindigkeit 25 km/h) oder als Schnellläufer (zulässige Höchst-
geschwindigkeit 80 km/h) hergestellt. Bauwagen als Tagesunterkünfte gibt es in den Längen
von 3,5 m bis 5,0 m als Einachser, darüber hinaus als Zweiachser.

54
In einem 3,0 m breiten Container können bis zu 10 Personen untergebracht werden.
55
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 63

Die Mindestanforderungen an Art, Umfang und Ausstattung von Sozial- und Büroeinrichtun-
gen leiten sich hauptsächlich aus folgenden Regelungen und gesetzlichen Bestimmungen ab:
56
- ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004,
- ArbStättV (1975) – Arbeitsstättenverordnung vom 20. 3. 1975 (nur noch als Orientie-
rung),
- TRA – Technische Richtlinien des Ausschusses für Arbeitsstätten (derzeit noch in Erar-
beitung) sowie die
- ASR – Arbeitsstättenrichtlinien (45/1–6 Tagesunterkünfte; 47/1–3 Waschräume; 48/1–2
Toiletten und Toilettenräume); noch gültig bis Einführung der TRA, jedoch bis spätestens
25. 08. 2010.
Der Arbeitgeber auf der Baustelle ist für die Bereitstellung der Sozialeinrichtungen für die Be-
schäftigten in der erforderlichen Anzahl und Ausstattung verantwortlich.
Temporäre Gebäude und Container der Baustelleneinrichtung unterliegen nicht der Baugeneh-
migungspflicht. Sie müssen aber standsicher und sicher zu benutzen sein. Zur Anordnung der
Sozial- und Büroeinrichtungen auf Baustellen kann allgemein festgestellt werden, dass diese
den Arbeitsablauf auf der Baustelle nicht behindern und möglichst außerhalb des Schwenkbe-
reichs der Krane angeordnet werden sollten. Die Entfernung zum Bauwerk sollte jedoch so ge-
ring wie möglich gehalten werden, um die Arbeitszeitverluste vor und nach den Arbeitspausen
auf dem Weg vom und zum Arbeitsplatz zu minimieren. Häufig sind auch für die räumliche
Anordnung der Container auf der Baustelle die Anschlussmöglichkeit an das öffentliche Ver-
sorgungsnetz für Strom und Wasser sowie das Abwasserentsorgungsnetz maßgebend (siehe da-
zu auch Abschnitt 2.5 (Medienversorgung und Entsorgung), S. 126).
Bei der Aufstellung sämtlicher Container müssen die Mindestabstände zu Baugruben und Frei-
leitungen nach Tabelle 2.4, S. 22 und Tabelle 2.3, S. 22 (vgl. auch Abschnitt 2.7.1.3 (Geböschte
Baugruben und Gräben), S. 276) beachtet werden.

Praxishinweise
- Die Beheizung der Container mit Hilfe von Strom ist teuer, so dass möglichst Flüssiggas,
gelagert in Gastanks oder Gasflaschen, verwendet werden sollte. Bei ortsfesten Flüssig-
gastanks ist ein kegelförmiger Schutzbereich um den Tank (Radius der Grundfläche des
Schutzbereiches = Höhe des Flüssiggastanks + 1 m) einzuhalten. Bei kleineren Baustellen
sind Gasflaschen ausreichend.
- Bei gestapelten Containern müssen Treppenaufgänge und Laubengänge als Zugang einge-
richtet werden.
- Für den Evakuierungsfall sind die Flucht- und Rettungswege ausreichend zu kennzeich-
nen.

56
Insbesondere die ArbStättV (2004) gibt keine hinreichend konkreten Vorgaben über Mindestanforde-
rungen. Für eine Interpretation bzw. Auslegung der verbalen Aussagen dieser Vorschrift ist es für eine
Orientierung oft hilfreich, die Vorgaben älterer Vorschriften heranzuziehen.
64 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Für die Planung der Stellflächen für Bauwägen und Containern sind weiterhin folgende Punkte
wichtig:
- Im Lageplan ist festzuhalten, wo genügend ebene Flächen vorhanden sind;
- Übersicht über anmietbare Flächen in der Nachbarschaft bei knappen Platzverhältnissen;
- zu berücksichtigende bestehende Nutzungen auf dem Baugrundstück (z. B. Durchfahrten
Dritter) sowie sonstige frei zu haltende Flächen (z. B. Naturschutzzonen, Überschwem-
mungsgebiete).

2.3.2 Pausenräume, Umkleideräume (Tagesunterkünfte)

2.3.2.1 Begriffsdefinition und Konstruktionsformen


Pausenräume sind ein neuer Begriff der Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV, 2004), der
den Begriff Tagesunterkünfte der alten Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV, 1975) er-
setzt. Gesonderte Umkleideräume gemäß § 6 Abs. 2 Satz 3 ArbStättV (2004) sind trotz der be-
sonderen auf Baustellen erforderlichen Arbeitskleidung in der Regel nicht erforderlich, da es
den Beschäftigten zumutbar ist, sich im Pausenraum/-bereich umzukleiden. Daher werden die
bauüblichen Tagesunterkünfte sowohl als Pausenräume als auch als Umkleideräume genutzt
und bezeichnet. Tagesunterkünfte in Form von Containern (vgl. Bild 2.33 bis Bild 2.35) oder
Bauwagen (vgl. Bild 2.36, Bild 2.37) sind Bestandteil jeder größeren Baustelleneinrichtung.
Tagesunterkünfte können aber auch beispielsweise beim Bauen im Bestand in einem festen
Gebäude untergebracht sein.

Bild 2.36: Einachsiger Bauwagen als Tagesunterkunft (Langsamläufer) und Container als Magazin 57

57
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 65

Bild 2.37: Zweiachsiger Bauwagen als Tagesunterkunft (Langsamläufer) 58

2.3.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Pausenräume müssen gemäß § 6 Abs. 3 ArbStättV (2004) bei mehr als 10 Beschäftigten, oder
wenn Sicherheits- und Gesundheitsgründe dies erfordern, zur Verfügung gestellt werden. Dabei
gelten folgende Mindestanforderungen, unabhängig von der Größe der Baustelle und der Zahl
der Beschäftigten.
Die Beschäftigten auf Baustellen müssen gemäß Anhang 5.2 Abs. 1 a) bis c) ArbStättV (2004)
- sich gegen Witterungseinflüsse geschützt umkleiden, waschen und wärmen können;
- über Einrichtungen verfügen, um ihre Mahlzeiten einnehmen und gegebenenfalls auch
zubereiten zu können;
- in der Nähe der Arbeitsplätze über Trinkwasser oder ein anderes alkoholfreies Getränk
verfügen können.
Weiterhin sind auf Baustellen folgende Mindestanforderungen gemäß Anhang 5.2 Abs. 1 d)
und f) ArbStättV (2004) umzusetzen:
- Sind Umkleideräume gemäß § 6 Abs. 2 Satz 3 ArbStättV (2004) nicht erforderlich, muss
für jeden regelmäßig auf der Baustelle anwesenden Beschäftigten eine Kleiderablage und
ein abschließbares Fach vorhanden sein, damit persönliche Gegenstände unter Verschluss
aufbewahrt werden können.
- Beschäftigte müssen die Möglichkeit haben, Arbeitskleidung und Schutzkleidung außer-
halb der Arbeitszeit zu lüften und zu trocknen.

58
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
66 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Für die Beschaffenheit von Tagesunterkünften gilt derzeit noch die ASR 45/1–6, die genauere
Anforderungen definiert, beispielsweise für
- erforderliche Wärmedämmung von Außenwänden usw.
- den Windfang an der ins Freie führenden Tür (erforderlich vom 15. 10. bis 30. 4.),
- Fenster (Fensterfläche mindestens 1/12 der jeweiligen Grundfläche, Ausstattung mit
Dreh-Kipp-Beschlägen oder als Schiebefenster) sowie
- sonstige Ausstattung und Flächen (z. B. für jeden ständig auf der Baustelle anwesenden
Arbeitnehmer 0,75 m² freie Bodenfläche; Tischfläche von mindestens 60 cm x 60 cm;
Sitzgelegenheit von mindestens 60 cm x 35 cm mit Rückenlehne und Kleiderschränke und
-haken; Mindestbeleuchtungsstärke von mindestens 60 Lux auf der Tischfläche und
30 Lux in 0,85 m Höhe im gesamten Raum; Abfallbehälter; lichte Raumhöhe t 2,30 m).
Tagesunterkünfte müssen heizbar sein, um eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur zu
sichern. Als Richtwert kann eine Raumtemperatur von 21 °C für die Zeit vom 15. 10. bis 30. 4.
aus der ArbStättV (1975) herangezogen werden. Orientiert man sich weiterhin an den Anforde-
rungen der ArbStättV (1975) und den ASR 45/1–6 werden bei der bauüblichen Kombination
von Pausen- und Umkleideraum pro Beschäftigten ca. 1,5 m² Fläche benötigt. Ein 20-ft-
Container als Tagesunterkunft reicht somit einschließlich Windfang, Schrank- und Umkleide-
flächen sowie Sitzgelegenheiten für circa acht Personen (vgl. Bild 2.35, S. 62; Bild 2.38).

Bild 2.38: Tagesunterkunft als Pausen- und Umkleideraum in einem 20-ft-Container 59

59
Quelle: Ansicht: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA; Grundriss: KLEUSBERG GmbH & Co. KG
(www.kleusberg.de).
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 67

2.3.2.3 Praxishinweise
- Die Tagesunterkünfte sollten in ungefährdeten Bereichen sowie außerhalb des Schwenk-
bereichs der Krane aber möglichst nahe zu dem zu errichtenden Bauwerk angeordnet wer-
den.
- Trockene Kleidung und Schuhe sind für die Erhaltung der Gesundheit in der kalten und
nassen Jahreszeit besonders wichtig. Daher sollten die Tagesunterkünfte zum Trocknen
der Arbeitskleidung und Schuhe über Nacht genügend gelüftet und geheizt sein. Das
Trocknen von nasser Kleidung in Spinden mit Lüftungsöffnungen ist zu vermeiden.
- Es ist sinnvoll, mehr als einen Kleiderhaken je Beschäftigten vorzusehen, denn die Be-
schäftigten greifen schnell zur Selbsthilfe mit Hammer und Nagel, was zu Beschädigun-
gen an Containern führt.
- Es hat sich bewährt, für die regelmäßige Reinigung von Containern und Unterkünften
Reinigungsunternehmen zu beauftragen.

2.3.2.4 Vorschriften und Regeln


- ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004 (dort besondere § 6 und
Nr. 5.2 des Anhangs)
- ArbStättV (1975) – Arbeitsstättenverordnung vom 20. 3. 1975 (nur als Orientierung)
- ASR 45/1–6 – Tagesunterkünfte auf Baustellen
- ASR 47/1–3, 5 – Waschräume für Baustellen
- ASR 48/1–2 – Toiletten u. Toilettenräume auf Baustellen
- Technische Richtlinien des Ausschusses für Arbeitsstätten (TRA, nach deren Veröffent-
lichung)
- LASI LV – Leitlinien zur Arbeitsstättenverordnung des Länderausschusses für Arbeits-
schutz und Sicherheitstechnik
- Hinweise zur Anwendung der Verordnung über Arbeitsstätten der Länder, z. B. des Mi-
nisteriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg, Pots-
dam, Dezember 2004
68 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.3.3 Sanitäranlagen (Toiletten und Waschräume)


Zu den Sanitäranlagen gehören Toilettenzellen, Toilettenräume sowie Waschgelegenheiten und
Waschräume. Toilettenzellen und -räume beinhalten hauptsächlich Bedürfnisstände (Urinale)
und Toilettenbecken (WC, Aborte). Unter Waschgelegenheiten bzw. Waschstellen sind in der
Regel Waschbecken oder -rinnen mit fließendem warmen und kalten Wasser zu verstehen. Ein
Waschraum beinhaltet Waschstellen und/oder Duschen.

2.3.3.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung

a) Toiletten
Auf den meisten Baustellen werden heute Toilettenzellen in Kunststoffbauweise angemietet,
die mit dem Kran versetzt werden können (vgl. Bild 2.39). Diese Toiletten sind mit einem Fä-
kalientank ausgestattet und werden in der Regel wöchentlich vom Betreiber gereinigt und ge-
leert. Für große Baustellen kommen Container mit eingebauten WCs, Urinalen und Hand-
waschbecken zum Einsatz. Bei ihrem Einsatz sind diese lediglich über zentrale Anschlüsse mit
dem Strom-, Wasser- und Abwassernetz zu verbinden. Alternativ besteht die Möglichkeit, Ab-
wassersammelbehälter vorzusehen, so dass sich die Container unabhängig von der Lage des
Abwasseranschlusses aufstellen lassen (vgl. Bild 2.103, S. 173). Hinsichtlich des Umganges
mit dem anfallenden Schmutzwasser wird auf den Abschnitt 2.5.4 (Abwasserentsorgung),
S. 172 verwiesen.

Bild 2.39: Mobile Toilettenzelle als Sanitäranlage 60

Pausen- und Umkleideräume sowie Unterkünfte haben teilweise auch eigene Toilettenräume.
Diese sollten von den übrigen Räumen durch eine Geruchsschleuse getrennt, mit einer Wasser-
spülung versehen und an die Entwässerung angeschlossen werden.

60
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 69

Heutzutage werden fast ausschließlich die im Abschnitt 2.3.1, S. 59 beschriebenen Container


vorgesehen, in denen die notwendigen Toiletten aber auch Wasch- und Duschmöglichkeiten be-
reits installiert sind (vgl. Bild 2.40).

Bild 2.40: Sanitärcontainer mit Toiletten, Waschbecken und Duschen 61

In § 6 Abs. 2 ArbStättV (2004) wird vorgeschrieben, dass der Arbeitgeber Toilettenräume be-
reitzustellen hat. Diese sind für Männer und Frauen getrennt einzurichten oder es ist eine ge-
trennte Nutzung zu ermöglichen. Bei Arbeiten im Freien und auf Baustellen mit wenigen Be-
schäftigten sind abschließbare Toiletten (Toilettenzellen) ausreichend. Dabei ist aus juristischer
Sicht nicht festgelegt, welche Anzahl unter dem Begriff „wenige Beschäftigte“ zu verstehen ist.
Die ArbStättV (1975) hatte in § 48 Abs. 2 vorgeschrieben, dass Toilettenräume dann erforder-
lich sind, wenn auf Baustellen mehr als 15 Arbeitnehmer länger als zwei Wochen beschäftigt
werden. Dieser Wert wird auch in den Leitlinien des Länderausschusses für Arbeitsschutz und
Sicherheitstechnik (LASI) genannt. Bis 15 Beschäftigte reichen demnach Toilettenzellen, wo-
bei für bis zu 9 Beschäftigte eine Toilettenzelle ausreicht.
Die Anforderungen an und die Dimensionierung von Toilettenräumen sind in der ASR 48/1–2
genau geregelt. Danach sind bis 25 Beschäftigte zwei Toilettenbecken, zwei Bedürfnisstände
und ein Handwaschwecken erforderlich. In der Richtlinie wird weiterhin festgelegt, dass Toi-
lettenräume auf 18 °C heizbar sein müssen.
Die typischen Toilettenräume in einem 20-ft-Container haben bis zu 4 Toilettenbecken, 3 Be-
dürfnisstände sowie zwei Handwaschbecken (vgl. Bild 2.41).

61
Quelle: ELA Container GmbH (www.container.de).
70 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.41: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Toilettenräumen 62

b) Waschräume, Waschgelegenheiten
In § 6 Abs. 2 ArbStättV (2004) wird vorgeschrieben, dass Waschräume vorzusehen sind, wenn
es die Art der Tätigkeit oder gesundheitliche Gründe erfordern. Diese sind für Männer und
Frauen getrennt einzurichten oder es ist eine getrennte Nutzung zu ermöglichen. Bei Arbeiten
im Freien und auf Baustellen mit wenigen Beschäftigten sind Waschgelegenheiten ausreichend.
Dabei ist aus juristischer Sicht nicht festgelegt, welche Anzahl unter dem Begriff „wenige Be-
schäftigte“ zu verstehen ist.
Wenn es die Art der Tätigkeit oder gesundheitliche Gründe erfordern, sind Waschräume nach
Anhang 4.1 Abs. 2 Satz 1 ArbStättV (2004)
- in der Nähe des Arbeitsplatzes und sichtgeschützt einzurichten,
- so zu bemessen, dass die Beschäftigten sich den hygienischen Erfordernissen entspre-
chend und ungehindert reinigen können; dazu muss fließendes warmes und kaltes Wasser,
Mittel zum Reinigen und gegebenenfalls zum Desinfizieren sowie zum Abtrocknen der
Hände vorhanden sein,
- mit einer ausreichenden Anzahl geeigneter Duschen zur Verfügung zu stellen, wenn es die
Art der Tätigkeit oder gesundheitliche Gründe erfordern.
Wenn die Art der Tätigkeit oder gesundheitliche Gründe keine Waschräume erfordern, müssen
nach Anhang 4.1 Abs. 2 Satz 2 ArbStättV (2004) in der Nähe des Arbeitsplatzes und der Um-
kleideräume ausreichende und angemessene Waschgelegenheiten mit fließendem Wasser (er-
forderlichenfalls mit warmem Wasser), Mittel zum Reinigen und zum Abtrocknen der Hände
zur Verfügung stehen.
Die Beschäftigten auf Baustellen müssen sich nach Anhang 5.2 Abs. 1 a) ArbStättV (2004) ge-
gen Witterungseinflüsse geschützt umkleiden, waschen und wärmen können. Die übergangs-
weise weiter geltenden Arbeitsschutzrichtlinie ASR 47/1–3, 5 enthält keine weiteren hinrei-
chenden Dimensionierungsregeln. Gleiches gilt für die ArbStättV (2004). Die ArbStättV (1975)
hatte in § 47 vorgeschrieben, dass insbesondere Waschräume zur Verfügung gestellt werden
müssen, wenn zehn oder mehr Arbeitnehmer länger als zwei Wochen auf einer Baustelle be-
schäftigt werden. Für jeweils höchstens fünf Arbeitnehmer musste eine Waschstelle und für je-
weils höchstens 20 Arbeitnehmer eine Dusche zur Verfügung gestellt werden. Damit müssen

62
Quelle: KLEUSBERG GmbH & Co. KG (www.kleusberg.de).
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 71

Baustellen mit mehr als fünf Beschäftigten mit mindestens einer Waschstelle und solche mit
mehr als zehn Personen mit einer Dusche ausgestattet sein.
Die typischen Waschräume in einem 20-ft-Container haben bis zu 4 Duschen sowie eine circa
4,5 m lange Waschrinne (vgl. Bild 2.42). Bild 2.43 zeigt den Grundriss eines 20-ft-
Sanitärcontainers mit Toiletten- und Waschräumen. Wie in diesem Bild dargestellt, beinhalten
solche Container üblicherweise 2 Duschen, Waschgelegenheiten, 2 Toilettenbecken sowie 2
Bedürfnisstände und sind damit für Baustellen mit bis zu 25 Beschäftigten ausreichend.

Bild 2.42: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Dusch- und Waschgelegenheiten 63

Bild 2.43: Grundriss eines 20-ft-Sanitärcontainers mit Toiletten sowie Dusch- und Waschgelegenheiten 64

Tabelle 2.18 gibt unter Bezug auf die bisher geltenden Regelungen zusammenfassend Anhalts-
werte für die Mindestausstattung von Baustellen mit Sanitäreinrichtungen in Abhängigkeit der
Anzahl der dort beschäftigten Personen.

63
Quelle: KLEUSBERG GmbH & Co. KG (www.kleusberg.de).
64
Quelle: KLEUSBERG GmbH & Co. KG (www.kleusberg.de).
72 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.18: Stand der Technik zur Ausstattung von Baustellen mit Sanitäreinrichtungen

Anzahl der Beschäftigten mehr als


5 10 20 25 30 40 50 60 100 130 160 190 220
Waschräume:
(a) 1 2 2 2 3 3 4 6 7 9 10 12
Anzahl Duschen
Waschräume:
2 3 5 6 7 9 11 13 21 27 33 39 45
Anzahl Waschstellen
Toilettenräume:
(b) (b) 2 3 3 3 4 4 6 7 8 9 10
Anzahl Toilettenbecken
Toilettenräume:
(b) (b) 2 3 3 3 4 4 6 7 8 9 10
Anzahl Bedürfnisstände
Toilettenräume:
(b) (b) 1 1 1 1 1 1 2 2 2 3 3
Anzahl Waschstellen
Legende zur Tabelle 2.18
(a) Besondere Waschräume sind erforderlich, wenn sich mehr als neun beschäftigte Personen länger als
zwei Wochen auf der Baustelle aufhalten.
(b) Ab 15 Beschäftigten sind Toilettenräume erforderlich, generell muss auf jeder Baustelle eine ab-
schließbare Toilette zur Verfügung stehen.

2.3.3.2 Praxishinweise
- Es ist sinnvoll, Toilettenzellen in der Nähe der Arbeitsplätze anzuordnen und diese ent-
sprechend dem Arbeitsfortschritt umzusetzen, z. B. bei Schalungs- und Bewehrungsarbei-
ten auf die Geschossdecken oder bei ausgedehnten Baustellen im Straßenbau an die Tä-
tigkeitsschwerpunkte. Damit können unnötige Wege der Arbeiter vermieden werden.
- Sanitäranlagen müssen regelmäßig gereinigt werden. Bewährt hat sich der Abschluss ei-
nes Reinigungsvertrages mit einem Reinigungsunternehmen.
- Für Hinweise zur Entsorgung des Schmutzwassers siehe Abschnitt 2.5.4 (Abwasserent-
sorgung), S. 172.

2.3.3.3 Vorschriften und Regeln


- ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004 (dort besondere § 6, Nr. 4.1
und Anhang Nr. 5.2 Abs. 1 a)
- ArbStättV (1975) – Arbeitsstättenverordnung vom 20. 3. 1975 (nur als Orientierung)
- ASR 47/1–3,5 – Waschräume für Baustellen
- ASR 48/1,2 – Toiletten und Toilettenräume auf Baustellen
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 73

2.3.4 Sanitäts- und Erste-Hilfe-Einrichtungen


Sanitäts- und Erste-Hilfe-Einrichtungen dienen zur Erstversorgung von Verletzten und Er-
krankten auf Baustellen. Die dafür erforderlichen Räumlichkeiten werden in Sanitätsräume
(stationäre Räume) und in Sanitätscontainer (mobile Räume) unterschieden.

2.3.4.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Gemäß § 6 Abs. 4 ArbStättV (2004) müssen Erste-Hilfe-Räume oder vergleichbare Einrichtun-
gen, also auch Sanitätscontainer, entsprechend den Unfallgefahren oder der Anzahl der be-
schäftigten Personen, der Art der ausgeübten Tätigkeiten sowie der räumlichen Größe der Be-
triebe vorhanden sein. Gemäß § 25 Abs. 4 BGV A1 (Grundsätze der Prävention) ist bei mehr
als 50 Beschäftigten ein Sanitätsraum oder eine vergleichbare Einrichtung erforderlich.
Sanitätsräume müssen eine Grundfläche von 20 m² sowie einen Eingang mit einer Breite von
1,2 m, Sanitätscontainer müssen eine Grundfläche von 5,35 m x 2,35 m sowie einen Eingang
mit einer Breite von 0,80 m aufweisen. Beide sollten möglichst ebenerdig angeordnet und mit
einer Krankentrage und von einem Krankenwagen leicht erreicht werden können. Sanitätsräu-
me und -container sowie ihre Zugänge müssen als solche durch ein weißes Kreuz auf grünem
Grund mit weißer Umrandung nach DIN 4844, Teil 1 bis 3 gekennzeichnet sein (vgl. Rettungs-
zeichen E03 für Erste-Hilfe-Einrichtungen in Bild 2.45, S. 75). Weitere Anforderungen sowie
Angaben zur Einrichtung und Ausstattung sind in der ASR 38/2 nachzulesen.
Bild 2.44 zeigt beispielsweise die Mindestanforderungen an Grundriss und Ausstattung eines
Sanitätscontainers nach ASR 38/2.

1
2 6 7
8

5 15
9

13

14
3 4 11 12
10
13

1. 3 Kleiderhaken 9. Stuhl
2. Schleifkorb und Vakuummatratze 10. Anbau-System ERSTE HILFE
3. Krankentrage 11. Verbandstisch (fahrbar)
4. Bereitschaftstasche 12. Abwerfbehälter
5. Infusionsständer 13. 2 Klappsitze
6. Krankentrage auf Fahrgestell 14. Waschbecken
7. Untersuchungsstuhl 15. Arzthocker
8. Schreibgelegenheit
Bild 2.44: Grundriss eines Sanitätscontainers nach ASR 38/2
74 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Als Anhaltspunkt für den erforderlichen Umfang an Erste-Hilfe-Einrichtungen auf Baustellen


kann die Tabelle 2.19 herangezogen werden. Bild 2.45 zeigt dazu die wichtigsten Rettungszei-
chen für Erste-Hilfe-Einrichtungen nach DIN 4844 und BGV A8.
Tabelle 2.19: Umfang an Erste-Hilfe-Einrichtungen auf Baustellen 65

erforderliches Personal und bei einer Anzahl der Beschäftigten von


Material bis bis ab ab ab ab ab ab ab ab
10 20 21 30 40 51 101 251 301 601
Melde-Einrichtung (Telefon usw.) ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja
Aushang „Erste Hilfe“ ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja
Krankentrage ja ja ja ja ja ja ja ja
Sanitätsraum ja ja ja ja ja
66
Verbandskasten C 1
66
Verbandskasten E 1 1 1 1 2 3 6 7 13
Ersthelfer 1 1 2 3 4 5 10 25 30 60
Betriebssanitäter ja ja ja ja
Verbandsbuch ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja
Rettungsgeräte/-transportmittel bei schwer zugänglichen Arbeitsplätzen, wie z. B. tiefen Baugruben

65
Vgl. Bausteine („Gelbe Seiten“), A 2.
66
Verbandskasten C gemäß DIN 13 157, Verbandskasten E gemäß DIN 13 169. Zwei Verbandskästen C
ersetzen einen Verbandskasten E.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 75

E01 – E02 –
Richtungsangabe für Richtungsangabe für
E03 – Erste Hilfe E04 – Krankentrage
Erste-Hilfe- Erste-Hilfe-
Einrichtungen Einrichtungen

E06 –
E05 – Notdusche E07 – Notruftelefon E08 – Arzt
Augenspüleinrichtung
Bild 2.45: Darstellung wichtiger Rettungszeichen für Erste-Hilfe-Einrichtungen nach DIN 4844 und
BGV A8

2.3.4.2 Praxishinweise
- Die üblichen Erste-Hilfe-Einrichtungen können in einem 20-ft-Container untergebracht
werden und sollten wegen der sicherzustellenden Zufahrtsmöglichkeit in der Nähe der
Baustellenzufahrt angeordnet werden.
- Anschrift und Telefonnummer der örtlichen Rettungsdienste müssen an einer deutlich ge-
kennzeichneten Stelle angegeben sein.
- Entscheidend für die Rettung von Personen sowie die Erste Hilfe sind die Zugänglichkei-
ten der Arbeitsplätze für Ersthelfer und Rettungsdienste und das Finden der Baustelle
durch die Rettungsdienste. Weil oft in größeren Baugebieten Straßen-, Hausnummern-
schilder und Wegweiser fehlen, sollte bei den Rettungsdiensten ein Anfahrtsplan der Bau-
stelle hinterlegt werden. Der Rettungsdienst sollte im Notfall an der Baustelleneinfahrt
empfangen und bis zu dem Verletzen begleitet werden.
- Werden auf der Baustelle besonders kritische Zustände erwartet (z. B. mit eingeschränkter
Zugänglichkeit zu den Arbeitsplätzen) sollten gemeinsam mit dem Rettungsdienst mögli-
che Einsätze geplant werden (erforderliche Durchgangsbreiten, Rettung aus Höhen usw.).
- Je nach Größe der Baustelle sind Flucht- und Rettungspläne sowie gesonderte Feuerwehr-
pläne für den Rettungsdienst zu erstellen.
- Ersthelfer sollten mit Namen, Tätigkeitsgebiet und Bild auf der Baustelle veröffentlicht
werden.
76 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

- Krankentragen sind ab 21 Beschäftigten bereitzuhalten und an einem leicht zugänglichen,


gekennzeichneten Ort zu lagern. Je nach Baustelle sind weiterhin Hilfsmittel für die Ret-
tung aus großer Höhe oder Tiefe vorzuhalten. Ersthelfer und Unfallmelder sollten der
deutschen Sprache mächtig sein.

2.3.4.3 Vorschriften und Regeln


- DIN 13 157 – Erste-Hilfe-Material – Verbandskasten C
- DIN 13 169 – Erste-Hilfe-Material – Verbandskasten E
- DIN 4844 1-3 – Graphische Symbole – Sicherheitsfarben und Sicherheitszeichen
- ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004 (dort insbesondere § 6
Abs. 4 und Nr. 4.3 des Anhangs)
- ASR 38/2 – Sanitätsräume
- BGV A1 – Grundsätze der Prävention (insbesondere § 25)

2.3.5 Unterkünfte
Unterkünfte werden in der Regel nur eingerichtet, wenn die Baustellen sehr abgelegen liegen
oder eine große Anzahl von Beschäftigten aus entfernten Wohnorten eingesetzt wird, für die
vor Ort keine (günstigen) Unterkunftsmöglichkeiten in Hotels oder Pensionen gefunden wer-
den können.

2.3.5.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Maßgebende Bestimmungen für die Unterkünfte von Arbeitnehmern auf Baustellen sind die
jeweiligen Ausführungsverordnungen. Sie gelten für alle Unterkünfte für Baustellen, die ledig-
lich für die Dauer einer Baustelle und auf einem Gelände, das in unmittelbarem Zusammen-
hang mit dieser Baustelle steht, errichtet werden.
Gemäß § 6 Abs. 5 ArbStättV (2004) hat der Arbeitgeber für Beschäftigte auf Baustellen Unter-
künfte bereitzustellen, wenn Sicherheits- und Gesundheitsgründe, insbesondere wegen der Art
der ausgeübten Tätigkeit oder der Anzahl der im Betrieb beschäftigten Personen, und die Abge-
legenheit der Baustelle dies erfordern und ein anderweitiger Ausgleich vom Arbeitgeber nicht
geschaffen ist.
Unterkünfte müssen nach Nr. 4.4 des Anhangs ArbStättV (2004) entsprechend ihrer Bele-
gungszahl ausgestattet sein mit
- einem Wohn- und Schlafbereich (einschließlich Betten, Schränke, Tische, Stühle usw.),
- einem Essbereich sowie
- Sanitäreinrichtungen.
Bei Anwesenheit von männlichen und weiblichen Beschäftigten ist dies bei der Zuteilung der
Räume zu berücksichtigen. Ein Beispiel für eine großzügige Unterkunft mit Sozial- und Frei-
zeiträumen auf einer Winterbau-Großbaustelle zeigt Bild 2.46.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 77

Bild 2.46: Großzügige Unterkunft mit Sozial- und Freizeiträumen auf einer Winterbau-Großbaustelle

2.3.5.2 Praxishinweise
- Unterkünfte sollten wenn möglich nahe dem Baufeld, jedoch nicht an Hauptverkehrsstra-
ßen oder anderen nächtlichen Lärmquellen angeordnet werden.

2.3.5.3 Vorschriften und Regeln


- ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004 (dort insbesondere Nr. 4.4
des Anhangs)

2.3.6 Büro- und Besprechungsräume

2.3.6.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung


In Abhängigkeit von der Größe der Baustelle variiert die Anzahl an Personal mit einem Büro-
arbeitsplatz sowie der Bedarf an Besprechungsräumen (vgl. Bild 2.47).
Bei kleineren Baustellen, bei denen außer dem Polier kein weiteres Führungspersonal dauernd
auf der Baustelle anwesend ist, wird nur ein einfaches Polierbüro erforderlich. Dieses befindet
sich heute üblicherweise in einem Container oder auch in einem Baustellenwagen. Bei mehrere
Monate dauernden Baustellen sollte für das Polierbüro mindestens ein Telefonanschluss mit
Faxmöglichkeit vorgesehen werden. Der Polier muss die Möglichkeit haben, die aktuellen Plä-
ne auszubreiten, an die Wand zu hängen und nicht benötigte Pläne abzulegen.
Bei größeren Baustellen sind separate Büros für den Bauleiter und den Polier vorzusehen. Für
den Bauleiter sollte die Möglichkeit gegeben sein, kleinere Besprechungen, zum Beispiel mit
dem Architekten und mit Subunternehmern, an einem separaten Besprechungstisch durchfüh-
ren zu können.
78 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.47: Baustellenpersonal in Abhängigkeit von der Baustellengröße 67

Auf Großbaustellen sind häufig über die Büro- und Besprechungsräume für die Bauleitung des
ausführenden Unternehmens und des Bauherrn hinaus noch Räume für das weitere technische
Personal (Aufmaß, Abrechnung usw.), das kaufmännische Personal (Einkauf, Buchhaltung
usw.), teilweise auch noch für die Arbeitsvorbereitung (Bauablaufplanung, Schalungsplanung
usw.) sowie für Lager- und Bemusterungsflächen erforderlich. Angaben über den erforderli-
chen Flächenbedarf in Abhängigkeit von der Größe des Bauwerks lassen sich nur bedingt ma-
chen, da der erforderliche Flächenbedarf sehr stark davon beeinflusst wird, in welchem Um-
fang Arbeiten direkt auf der Baustelle ausgeführt oder in der Zentrale/Niederlassung durchge-
führt werden.
Bei größeren, über längere Zeit bestehenden Baubüros sollte überlegt werden, für welche An-
gestellten Einplatzräume erforderlich sind. Einplatzräume sollten möglichst vorhanden sein für
- den/die Bauleiter,
- den leitenden Baukaufmann,
- den Leiter des „Innendienstes“ (AV, Aufmaß und Abrechnung, Nachtragsmanagement)
und
- wenn möglich für das Sekretariat mit Anmeldung und Telefonvermittlung.
Mehrplatzräume werden häufig vorgesehen für den:
- Abschnittsbauleiter,
- Bauführer sowie
- das kaufmännische Büro für Einkauf, Rechnungskontrolle, Buchhaltung und
- das Lohn- und Personalbüro.
Alle Büros sind möglichst komplett auszustatten, neben den üblichen Büromöbeln mit Organi-
sationsmitteln, einer Kopiereinrichtung, Telefon, Telefaxgerät und bereits bei mittelgroßen
Baustellen mit einer Telefonanlage. PC werden wegen der Diebstahlgefahr auf Baustellen nur
noch selten verwendet. Stattdessen sind die Mitarbeiter mit Laptop ausgestattet. Selbstver-

67
Quelle: Girmscheid, Strategisches Bauunternehmensmanagement, S. 616.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 79

ständlich sind dann ein Baustellennetzwerk (LAN), Drucker und Internetanschluss vorzusehen.
Plotter gibt es nur auf Großbaustellen. Zur Aufbewahrung von Wert- und Verschlusssachen,
z. %. für die Datensicherung, werden auf größeren Baustellen auch häufig Panzerschränke vor-
gesehen. Zur Einsicht und zur Aufbewahrung von Plänen sind ausreichend Tische, Regale und
Hängevorrichtungen notwendig.
Ist auf kleinen Baustellen ein einzelner Büroarbeitsplatz, z. B. für den Polier, ausreichend, wird
dafür häufig ein 10-ft-Bürocontainer (Außenmaße 2,99 m x 2,44 m x 2,59 m) mit circa 7,0 m²
Nutzfläche verwendet. Darüber hinaus können für zwei Büroarbeitsplätze in der Regel 20-ft-
Bürocontainer (Außenmaße 6,06 m x 2,44 m x 2,59 m) mit circa 15,0 m² Nutzfläche zum Ein-
satz kommen (vgl. Bild 2.48). Durch die Kombination mehrerer Container mit herausnehmba-
ren Zwischenwänden können größere Nutzflächen für Büro- aber auch Besprechungsräume
geschaffen werden (vgl. Bild 2.49, Bild 2.50). Der Zusammenschluss von vier 20-ft-Containern
ergibt beispielsweise eine Gesamtnutzfläche von circa 60,0 m². Eine Abschätzung der insge-
samt erforderlichen Bürofläche lässt sich über die Anzahl der Angestellten mit etwa 8,0 bis
10,0 m² je Angestelltem durchführen.

Bild 2.48: Grundriss eines 20-ft-Bürocontainers mit zwei Arbeitsplätzen 68

Bild 2.49: Beispiel für zwei zusammengeschlossene 20-ft-Bürocontainer, genutzt als Büroraum mit zwei
Arbeitsplätzen (li.) sowie als Besprechungsraum (re.) 69

68
Quelle: KLEUSBERG GmbH & Co. KG (www.kleusberg.de).
69
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
80 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.50: Grundriss eines Besprechungsraums aus zwei zusammengesetzten 20-ft-Containern

Bauleitungs- und Polierbüros sind möglichst so anzuordnen, dass sie nahe am Bauwerk sind
und von ihnen aus sowohl das Bauwerk als auch die Ein- und Ausfahrten der Baustelle und das
Magazin für Werkzeuge und Kleingeräte überwacht werden können. Die Räumlichkeiten soll-
ten nicht im Schwenkbereich des Kranes liegen. Als besonders geeigneter Standort, vor allem
auch für die Abfertigung von Lieferanten und Besuchern, ist ein Platz in der Nähe der Einfahrt
der Baustelle anzusehen, wenn dort noch eine ausreichende Sicht zum Bauwerk gegeben ist.
Je nach Dauer, Lage und Größe der Baustelle ist es häufig schwierig, die notwendige Anzahl an
Containern aufzustellen, da auf der Baustelle nicht genügend Fläche zur Verfügung steht. In
diesen Fällen kann versucht werden, Büroräume in vorhandenen Nachbargebäuden anzumie-
ten.
Bei Bürocontainern handelt es sich um Aufenthaltsräume und Arbeitsstätten, die die Anforde-
rungen der Arbeitsstättenverordnung und Landesbauordnung erfüllen müssen. Insbesondere bei
gestapelten oder aufgeständerten Containern müssen deshalb auch die Standsicherheit nachge-
wiesen werden und die notwendigen Rettungswege vorhanden sein.

2.3.6.2 Praxishinweise
- Die Leistungsbeschreibung ist daraufhin zu prüfen, ob eingerichtete Büro- und Bespre-
chungsräume für den Bauherrn zu stellen sind.
- Büro- und Besprechungsräume sollten regelmäßig gereinigt werden. Bewährt hat sich der
Abschluss eines Reinigungsvertrages mit einem Reinigungsunternehmen.

2.3.6.3 Vorschriften und Regeln


- ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004
- Landesbauordnungen
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 81

2.3.7 Magazine für Kleingeräte, Werkzeuge, Betriebsstoffe und Prüfein-


richtungen

2.3.7.1 Arten und Anordnungsprinzipien von Magazinen


In Abhängigkeit von der Art der Baustelle können auf dem Baufeld u. a. abgeschlossene und
witterungsgeschützte Räumlichkeiten erforderlich werden für:
- Gerätemagazine, beispielsweise zum Lagern von Klein- und Vermessungsgeräten, Werk-
zeuge, Ersatzteile oder Arbeitsschutzkleidung, Beleuchtungs-, Installations- und Ab-
sperrmaterial usw.
- Baustoffmagazine, beispielsweise zum Lagern von Baumaterial (z. B. abgepackter Ze-
ment, Kleber, Bitumenemulsionen, Isolierstoffe oder Folien), Bauhilfs- (z. B. Kleinteile
für Rüstung, Schalung oder Verbau) und Baunebenstoffe (z. B. Nägel oder Bindedraht),
- Betriebsstoffmagazine (z. B. Benzin, Dieselkraftstoff, Heizöl oder Schmieröle) sowie
- Werkstätten und
- Laborräume für die Untersuchung von Beton, Asphalt, Erdmaterial usw.
In vielen Unternehmen gibt es dazu bereits bewährte Standardlösungen für voll ausgestattete
Container, um das aufwändige Holen von Geräten und Kleinmaterial vom zentralen Bauhof zu
vermeiden.
Bei der Anordnung der nachfolgend genannten Magazine sollten folgende Gesichtspunkte be-
achtet werden:
- Zufahrtsmöglichkeit: Die Magazine sollten zumindest mit Kleinlastwagen erreicht werden
können, um die Lieferungen und Abholungen direkt vom/zum Fahrzeug ohne große Zwi-
schentransporte durchführen zu können. Zu- und Abfahrten zu größeren Magazinen sowie
die Fläche davor sollten ausreichend befestigt werden.
- Kontrollmöglichkeit: Die Magazine sollten in der Nähe des Polier- oder des Bauleiterbü-
ros angeordnet werden, wenn keine verantwortliche Person für die Überwachung von Ent-
nahmen aus den Magazinen (z. B. durch den Magazinverwalter) dauernd verfügbar ist.
Wegen der Diebstahlgefahr sollten Magazine im eingezäunten Baustellenbereich liegen,
möglichst nachts beleuchtet und von öffentlichen Flächen aus gut sichtbar angeordnet
sein.
- Räumliche Zuordnung: Magazine sollten in der Nähe des Bauwerkes angeordnet werden.
Weiterhin sollte der Standort möglichst im Schwenkbereich der Krane liegen.

2.3.7.2 Gerätemagazine
Die Gerätemagazine sollten im Inneren durch Regale, Ablagen und Aufhängevorrichtungen so
unterteilt sein, dass die zu lagernden Geräte und Materialien geordnet und schnell greifbar un-
tergebracht werden können.
Die Werkzeuge, die zur persönlichen Ausrüstung der Bauarbeiter gehören, sowie die Ausrüs-
tung von Arbeitergruppen (Bohrmaschine, Kreissäge, Bolzenschussgerät, Nivelliergerät usw.),
werden häufig in Kleincontainern (circa 2,0 m x 2,0 m) untergebracht. Diese Kleincontainer
können schnell mit dem Baustellenkran umgesetzt werden, so dass die häufig benötigten Werk-
zeuge und Geräte den Arbeitern immer unmittelbar an ihrem Arbeitsort zur Verfügung stehen.
82 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Als klassische Gerätemagazine auf kleinen und mittleren Baustellen dienen meist 10-ft-
Container in der wasserdichten und Aufbruch erschwerenden Ausführung eines Seecontainers
(vgl. Bild 2.51). Müssen hingegen größere Geräte gelagert werden, kommen auch 20-ft-
Container zum Einsatz.

Bild 2.51: Lager- oder Magazincontainer in schwerer Bauart (Seecontainer) 70

Auf Großbaustellen ist der Einsatz eines Magazinverwalters sinnvoll, der die Aus- und Rück-
gabe von Geräten kontrolliert und erfasst sowie kleinere Instandsetzungsarbeiten ausführt. Wei-
terhin kommen bei einer großen Menge an zu lagernden Materialien/Geräten anstatt Contai-
nern auch Schnellaufbauhallen oder Wellblechschuppen zum Einsatz. Deren Innenaufteilung
richtet sich nach der Art und der Anzahl der aufzubewahrenden Gegenstände. Bewährt hat sich
je nach Bedarf folgende Aufteilung:
- ein großer Raum für Werkzeuge und Kleinmaschinen (Rüttler, Handkreissägen, Bohrma-
schinen usw.), Schrauben, Nägel, Kleineisenzeug, Wasserleitungsmaterial und derglei-
chen, alles in einzelnen Regalen übersichtlich geordnet;
- ein abschließbarer kleinerer Raum für hochwertige Geräte und Ersatzteile;
- ein Raum für Arbeitsschutzkleidung;
- ein kleiner Werkstattraum mit einer kleinen Werkbank, einem Schraubstock und einer
Schleifmaschine;
- ein abgetrennter Aufenthaltsraum für den Magaziner, der nach Möglichkeit mit einem
Schreibtisch und zusätzlicher Wärmedämmung ausgestattet und heizbar sein sollte.

70
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 83

2.3.7.3 Baustoffmagazine
Auf Baustellen sind häufig in Säcken abgefüllte Bindemittel (Sackzement, Verguss- und Ver-
pressmörtel) aber auch sonstige in Säcken, Kartons, Kanistern, Eimern oder Folien verpackte
Bau- und Bauhilfsstoffe gegen Witterungseinflüsse geschützt zu lagern. Dazu werden heute re-
gelmäßig Materialcontainer, selten noch andere Gebäude wie Baracken, eingesetzt.
Da Sackware gewöhnlich auf Paletten angeliefert wird, sollten auf größeren Baustellen die Pa-
letten mit (Teleskop)-Staplern zur Zwischenlagerung gefahren werden können. Zwischen ein-
zelnen Paletten sollen Gänge von etwa 0,70 m bis 0,90 m Breite verbleiben. Die Sackstapel
sollten von den Außenwänden einen Abstand von 10 bis 20 cm haben, um eine Durchfeuchtung
der Randstapel auszuschließen.
Meist werden auch die Baustoffmagazine je nach erforderlicher Größe in 10- oder 20-ft-
Containern untergebracht (vgl. Bild 2.52).

Bild 2.52: Lagercontainer in leichter Bauart für Baustoffe

Falls auch Gasflaschen in Containern gelagert werden sollen, sind die entsprechenden Vor-
schriften zu beachten. Beispielweise müssen die Gasflaschen gegen Umfallen gesichert und die
Lagerräume mit Lüftungsöffnungen (• 2 x 100 cm²) versehen werden.
Wenn Gefahrstoffe gelagert werden, müssen ebenfalls die einschlägigen Vorschriften über das
Lagern und Handhaben dieser Stoffe beachtet werden. Dabei gibt es eine Fülle von Vorschrif-
ten, die untereinander nur bedingt koordiniert sind, wie zum Beispiel die
- Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV),
- Gefahrstoffverordnung (GefStoffV),
- Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn (GGVSE),
- Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS),
- Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbG),
- Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF),
- Landeswassergesetze (z. B. SächsWG) oder das Wasserhaushaltsgesetz (WHG).
84 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Grundsätzlich sind wassergefährdende Stoffe in einwandigen Behältnissen über Auffangwan-


nen zu lagern, die den Inhalt des größten Einzelbehältnisses aufnehmen, mindestens jedoch
10 % der gesamten eingelagerten Menge. Ein Beispiel dazu zeigt Bild 2.54. In Wasserschutz-
gebieten, soweit dort die Lagerung zugelassen ist, müssen die Auffangbehälter die gesamte La-
germenge aufnehmen können. Die Lagerwannen müssen gegenüber den gelagerten Gefahrstof-
fen beständig sein. Weitere Vorschriften gelten für die Lagerung brennbarer Stoffe – ab
bestimmten Mengen gilt sogar eine Anzeige- und Erlaubnispflicht. So unterscheidet die Ver-
ordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF) zwischen der passiven Lagerung (kein Ab- und
Umfüllen, sondern nur Lagerung) und aktiver Lagerung (einschließlich Ab- und Umfüllen).
Weiterhin sind in der VbF einzuhaltende Sicherheitsabstände für die Lagerung leicht brennba-
rer Flüssigkeiten geregelt:
- bei maximal 200 l Gesamtlagermenge und ausschließlicher passiver Lagerung: 3,0 m zu
Gebäuden,
- bei maximal 1.000 l Gesamtlagermenge und ausschließlicher passiver Lagerung: 5,0 m zu
Gebäuden. 71
Zusätzliche Vorschriften sind bei der Zusammenlagerung verschiedener Chemikalien zu beach-
ten. Beim Erwerb von Auffangsystemen und Lagercontainern sollte darauf geachtet werden,
dass diese von einem anerkannten Fachbetrieb gemäß § 19l WHG stammen, nach den gesetzli-
chen Anforderungen zertifiziert sind sowie Werksprüfzeugnisse und Zulassungen mitgeliefert
werden. 72 Weiterhin sind die zu Gefahrstoffen gemachten Angaben im Abschnitt 2.6.10.1,
S. 263 (Maßnahmen des Gewässerschutzes) zu beachten.

Bild 2.53: Regallager für Gefahrstoffe auf einer Baustelle 73

71
Für weitere Regelungen, Ausnahmen usw. siehe VbF.
72
Vgl. Mansel, Umgang mit Gefahrenstoffen, 2003, S. 21–23.
73
Quelle: Säbu Morsbach GmbH (www.saebu.de).
2.3 Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume 85

2.3.7.4 Betriebsstoffmagazine
Bei größeren Baustellen, insbesondere auch bei Erdbaustellen, kann ein besonderes Magazin
zur Lagerung von Treibstoffen, Schmiermitteln und Farben nötig werden. Üblicherweise wer-
den auch hier je nach erforderlicher Größe 10- oder 20-ft-Lagercontainer mit entsprechender
Innenausstattung mit Regalen u. ä. verwendet. Diese sind dann speziell, z. B. mit Auffangwan-
nen, ausgestattet. Solche Lager unterliegen wegen den von ihnen ausgehenden Gefahrenpoten-
zialen (Brandgefahr, Grundwasserverschmutzung usw.) besonderen Regelungen, wie bei-
spielsweise der Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF), den Technischen Regeln für
brennbare Flüssigkeiten (TRbF) oder dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Ebenso ist darauf zu
achten, dass der Transport von Gefahrstoffen besonderen Regelungen, wie beispielsweise der
Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn (GGVSE), unterliegt. Weiterhin sind die zu Ge-
fahrstoffen gemachten Angaben im vorherigen Abschnitt Baustoffmagazine sowie im Abschnitt
2.5.6 (Mobile Tankanlagen), S. 176 und Abschnitt 2.6.10.1 (Maßnahmen des Gewässerschut-
zes), S. 263 zu beachten.

2.3.7.5 Baustellenwerkstätten
Im Allgemeinen werden Reparaturen an Maschinen und Geräten in zentralen Einrichtungen des
Betriebes oder von den Herstellerfirmen vorgenommen. Kleinere Reparaturen und Wartungsar-
beiten werden mit Werkstattfahrzeugen ausgeführt. Diese Fahrzeuge sind mit einer Werkstatt-
einrichtung ausgestattet. Unter diesen Bedingungen sind auf der Baustelle keine besonderen
Einrichtungen für Werkstätten erforderlich.
Eine Baustellenwerkstatt wird deshalb nur bei sehr großen Baustellen eingerichtet, insbesonde-
re dann, wenn geräteintensive Bauarbeiten durchzuführen sind (z. B. bei großen Erd-, Tunnel-
oder Wasserbaustellen). Eine Werkstatt sollte mehrere Standflächen und Montagegruben für
Fahrzeuge haben. Darüber hinaus sind Werkbänke mit Schleifmaschinen und Bohrständen er-
forderlich. Für die Lagerung von Ersatzteilen, für das Büro des Meisters, eventuell auch für ei-
ne kleine Schmiede und die Elektrowerkstatt sind weitere Flächen vorzusehen. Zum Heben und
Transportieren von Lasten ist die Einrichtung eines Brücken- oder Portalkranes mit Laufkatze
vorteilhaft (erforderliche Tragkraft üblicherweise 30 kN, maximal 100 kN).

2.3.7.6 Laborräume
Hoch- und Ingenieurbaustellen sind gewöhnlich Baustellen, bei denen der eingebaute Beton ei-
ner Eigen- sowie einer Fremdüberwachung unterliegt. Die zugehörigen Normen sind die
DIN EN 206 Teil 1 sowie die DIN 1045, Teil 3. Für diese Überwachung müssen auf der Bau-
stelle Ausbreitversuche durchgeführt, Probewürfel hergestellt und diese auch gelagert werden.
Die dafür notwendigen Geräte (Ausbreittisch, Probewürfelformen, Rütteltisch, Wasserbehälter
zur Nasslagerung) werden zweckmäßig in einem 10-ft-Container untergebracht.
In ähnlicher Form kann es sinnvoll sein, auf größeren Erdbau-Baustellen ein kleines Erdbaula-
bor oder bei größeren Straßenbaumaßnahmen ein Straßenbaulabor einzurichten.

2.3.7.7 Praxishinweise
- Es wird empfohlen, Seecontainer für Material- und Gerätelager zu verwenden, da diese
Aufbruchversuchen länger widerstehen. Weiterhin ist es ratsam, Schlösser mit einer höhe-
ren Aufbruchsicherheit (z. B. Blockschlösser oder Diskus-Hangschlösser) zu verwenden.
86 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

- Für Bau- und Betriebsstoffe erlangen viele Vorschriften in der Regel erst Bedeutung,
wenn Kleinmengen überschritten werden. Dennoch sind die Lager auch für Kleinmengen
so einzurichten, dass die gültigen Vorschriften eingehalten werden und ein Zugriff durch
Unberechtigte (Diebstahl, Brandstiftung, Vandalismus) möglichst verhindert wird. Für ge-
fährliche Flüssigkeiten sind ggf. Auffangwannen vorzusehen. Gefahrstofflager sind zu
kennzeichnen.
- Alle relevanten Informationen für eine stoffbezogene Gefährdungsbeurteilung findet man
in der Regel in den Sicherheitsdatenblättern der Stoffhersteller. Die Betriebsanweisungen
für die Lagerung und Handhabung der Stoffe sollen auf der Baustelle vorhanden sein.
Nützliche Hinweise enthält das Gefahrstoff-Informationssystem der Bauberufsgenossen-
schaft der Bauwirtschaft (GISBAU) 74. Informationen über Gefahrstoffe erhält man wei-
terhin aus der Gefahrstoffdatenbank der Länder GDL 75.
- Für die Lagerung einiger Stoffe gelten Temperaturvorschriften, so dass ggf. ein Frost-
wächter vorzusehen ist. In bestimmten Fällen ist auch eine mechanische Belüftung not-
wendig.
- Für später aufzubauende Container, z. B. für Ausbaugewerke, sollte die erforderliche
Standfläche rechtzeitig freigehalten werden.

2.3.7.8 Vorschriften und Regeln


- WHG – Wasserhaushaltsgesetz
- SächsWG – Landeswassergesetze, z. B. Sächsisches Wassergesetz
- BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung
- GefStoffV – Gefahrstoffverordnung
- GGVSE – Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn
- VbF – Verordnung über brennbare Flüssigkeiten
- TRBS – Technische Regeln für Betriebssicherheit
- TRGS – Technische Regeln für Gefahrstoffe
- TRbF – Technischen Regeln für brennbare Flüssigkeiten
- VwVwS – Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe
- Landesspezifische Verordnungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen

74
www.gisbau.de.
75
www.gefahrstoff-info.de.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 87

2.4 Verkehrsflächen und Transportwege


2.4.1 Überblick und Allgemeines
Zu den Verkehrsflächen und Transportwegen auf Baustellen gehören:
- Baustraßen und -wege (vgl. Abschnitt 2.4.2, S. 87),
- Baustellenzu- und -ausfahrten (vgl. Abschnitt 2.4.3, S. 103) aber auch
- Werk- und Bearbeitungsflächen (vgl. Abschnitt 2.4.4, S. 104) sowie
- Lagerflächen (vgl. Abschnitt 2.4.5, S. 106).
Für den vertikalen Transport von Gütern und Personen werden diesem Abschnitt weiterhin die
Bauaufzüge zugeordnet (vgl. Abschnitt 2.4.6, S. 122).
Die Verkehrsflächen und Transportwege zu, von und auf Baustellen sind an das öffentliche
Verkehrsnetz so anzubinden, dass ein geordneter und übersichtlicher Verkehrs-, Transport- und
Arbeitsfluss möglich ist. Dabei müssen die örtlichen Gegebenheiten sowie die durch das Bau-
vorhaben gestellten Anforderungen beachtet werden. Querungen öffentlicher Bereiche sollten,
soweit möglich, vermieden oder mit Lichtsignalanlagen ausgestattet werden.
Die Art und Qualität der Verkehrsflächen und Transportwege beeinflussen maßgeblich die Ge-
schwindigkeit des Baufortschritts. Nur über eine effektive und effiziente Anlieferung von Bau-
stoffen, Fertigteilen usw. und deren schnellen Transport auf dem Baufeld können kurze Bauzei-
ten sichergestellt werden.
Hinsichtlich der Beleuchtung von Verkehrsflächen und Transportwege wird auf Abschnitt 2.6.4
(Baustellenbeleuchtung), S. 213 verwiesen.

2.4.2 Baustraßen und Bauwege

2.4.2.1 Planungsgrundsätze
Baustraßen und Bauwege sind Transportwege im Baugelände und werden in der Regel an eine
öffentliche Straße über die Baustellenzu- bzw. -ausfahrt angebunden. Die Trennung von Perso-
nen- und Fahrzeugverkehr sollte dabei nicht nur bei beengten Platzverhältnissen angestrebt
werden. Dies gilt insbesondere auch für die Bereiche zwischen Tagesunterkünften, Bürocontai-
nern und des zu errichtenden Bauwerkes. Gleiches gilt für Flucht- und Rettungswege.
Die Baustraßen sind zu unterscheiden in reine Baustraßen, die ausschließlich von Baufahrzeu-
gen befahren werden, und Straßenprovisorien, die durch den privaten und öffentlichen Verkehr
gemeinsam genutzt werden (z. B. Vorstufenausbau von Erschließungsstraßen). Bauwege dienen
der sicheren Fortbewegung von Personen.
Folgende Punkte sollten bei der Planung der Baustraßen und Bauwege beachtet werden:
- ausreichende Straßen- und Wegbreiten,
- eindeutige und übersichtliche Zufahrtsbereiche und Linienführung,
- gute Erschließung von Büroflächen, Entladeflächen, Schwenkbereichen von Hebezeugen,
Lagerplätzen, Magazinen sowie Standorten von Autobetonpumpen usw. und
88 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

- Sicherheitsabstände zu geböschten bzw. verbauten Baugruben (vgl. Tabelle 2.3, S. 22 und


Abschnitt 2.7.1.3 (Geböschte Baugruben und Gräben), S. 276), Freileitungen (vgl. Tabelle
2.4, S. 22), sich bewegenden Maschinen (z. B. Bagger oder Untendreher), Bäumen, Ge-
bäuden, sonstigen festen Einrichtungen (z. B. Stromverteilerkästen) sowie Ein- und Aus-
gängen zum Personenverkehr (z. B. bei Türen oder Treppen).
- Die Ausführung der Baustraße (Trassierung, Aufbau usw.) wird hauptsächlich von der
Höhe der zu erwartenden Verkehrsbelastung (Achslasten) sowie der Verkehrsdichte, der
Fahrzeugabmessungen, der Nutzungsdauer und der Linienführung bestimmt.
- Wenn möglich, sollten die Baustraßen und die Bauwege so angelegt und befestigt werden,
dass diese später als Unterbau für die endgültigen Straßen und Wege verwendet werden
können.
- Wird die Baustraße nahe an vorhandenen Bäumen vorbeigeführt, müssen nach RAS-LP 4
sowie nach DIN 18 920 deren Wurzeln, Stämme und Kronen vor Beschädigung geschützt
werden. Auf den dafür erforderlichen Baumschutz wird in Abschnitt 2.6.9 (Baumschutz),
S. 257 eingegangen.

2.4.2.2 Trassierung von Baustraßen


Die Erschließung der Baustelle durch Baustraßen kann grundsätzlich durch Stichstraßen, Um-
oder Durchfahrten erfolgen (vgl. Bild 2.54). Aufgrund der hohen Unfallgefahr sollten die Bau-
straßen möglichst so geführt werden, dass planmäßig keine Wende- und Rückfahrmanöver für
Fahrzeuge erforderlich werden.

Bild 2.54: Möglichkeiten der Erschließung von Baustellen durch Baustraßen

Stichstraßen erfordern in der Regel geringe Längen sowie nur einen Anschluss an das öffentli-
che Verkehrsnetz. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass am Ende der Stichstraße eine aus-
reichend dimensionierte Wendemöglichkeit vorhanden sein sollte (vgl. Bild 2.58, S. 93), um
das Rückwärtsfahren zu vermeiden. Weiterhin sind Stichstraßen möglichst so anzulegen, dass
sich zwei entgegenkommende Fahrzeuge ungehindert begegnen können. Wenn es die Platzver-
hältnisse auf der Baustelle zulassen, ist daher die Trassierung der Baustraße als Um- oder
Durchfahrt mit vorgeschriebenem Richtungsverkehr als verkehrstechnisch beste Lösung anzu-
sehen. Sie erlaubt eine geringere Straßenbreite und vermindert die gegenseitige Behinderung
der Transportfahrzeuge und die Unfallgefahr. Als nachteilig ist der höhere Aufwand für die An-
bindung der Baustraße an den öffentlichen Verkehrsraum (Anzahl der Zu- und Ausfahrten) zu
werten. In allen drei Fällen muss auf eine ausreichende Beschilderung der Baustraße (z. B. Ge-
schwindigkeitsbegrenzung) geachtet werden.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 89

Die Zu-/(Ein-) und Ausfahrten einer Baustelle sind so anzuordnen, dass der öffentliche Stra-
ßenverkehr möglichst wenig gestört wird und seinerseits die Baustellenfahrzeuge nicht behin-
dert. Folgende Regeln sollten berücksichtigt werden:
- Anbindung der Baustelle möglichst über Nebenstraßen, nicht über Hauptstraßen;
- Zu-/(Ein-) und Ausfahrt möglichst durch Rechtsabbiegen, nicht durch Linksabbiegen;
- Stauraum für wartende Fahrzeuge vorsehen.
Die Trassierung der Baustraße, insbesondere der Radien, sollte weiterhin so gewählt werden,
dass ein kontinuierlicher Verkehrsfluss auch für größere Baufahrzeuge sichergestellt ist. In der
Regel ergibt sich für den Kurvenradius der Baustraßen ein Mindestwert von 10,0 m bis 15,0 m,
im Ausnahmefall bei einem geringen Verkehrsaufkommen mit LKW ohne Anhänger auch von
5,0 m. Eine überschlägige Überprüfung der getroffenen Annahmen kann mit den in Bild 2.55
bis Bild 2.57 dargestellten Schleppkurven für verschiedene LKW erfolgen.76
Dazu ist die Baustraße maßstäblich in den Lageplan der Baustelle zu übertragen und mit Hilfe
der im gleichen Maßstab auf Transparentpapier kopierten Schleppkurve des größten auf der
Baustelle fahrenden Fahrzeuges zu kontrollieren. Dabei kann insbesondere bei kurzen Baustra-
ßen und engen Platzverhältnissen davon ausgegangen werden, dass auf der Baustelle eine Ge-
schwindigkeit von weniger als 30 km/h, gegebenenfalls auch Schrittgeschwindigkeit, gefahren
wird. 77 Liegt die Entwurfsgeschwindigkeit für Baustraßen, zum Beispiel bei Erdbau-
Baustellen, deutlich über 30 km/h, sollten die Vorschriften der RAS-L und RAS-Q für alle
Elemente des Straßenentwurfes zugrunde gelegt werden.

76
Die Schleppkurven sind der Richtlinie Anlage von Straße (RAS), Teil: Knotenpunkte, Abschnitt 1:
Plangleiche Knotenpunkte (RAS-K-1; Ausgabe 1988) entnommen. Sie unterliegen der Annahme, dass der
Kraftfahrer „sehr langsam mit sehr schnell zunehmendem Lenkradeinschlag“ in den Bogen einfährt und
ihn ebenso schnell verlässt.
77
Die Durchschnittsgeschwindigkeiten von LKW auf Humusböden im Feld/Aushub betragen 5 km/h, auf
nicht befestigten Transportwegen 10 bis 15 km/h und auf befestigten Transportwegen 15 bis 30 km/h.
Vgl. Girmscheid: Leistungsermittlung für Baumaschinen und Bauprozesse, 2002, S. 92.
90 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Maßstab 1:250

10 m

5m

0m

1,78 3,50 0,72


6,00

Bild 2.55: Schleppkurven eines Lieferwagens ohne Anhänger (Gesamtlänge 6,0 m)


2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 91

Maßstab 1:250

10 m

5m

0m

3,01 4,89 1,55


9,45

Bild 2.56: Schleppkurven eines 3-achsigen LKW ohne Anhänger (Gesamtlänge 9,45 m)
92 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Maßstab 1:250

10 m

5m

0m

1,20 5,00 1,10 2,90 5,30 1,30


18,00

Bild 2.57: Schleppkurven eines Lastzuges mit Anhänger (Gesamtlänge 18,0 m)


2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 93

Wendemöglichkeiten sollten, soweit es die Platzverhältnisse vor Ort zulassen, angeordnet


werden, wenn während der Baumaßnahme eine große Anzahl an LKW mit Anhängern auf dem
Baufeld wenden müssen. Dafür stehen die drei in Bild 2.58 dargestellten Ausführungsvarianten
zur Verfügung: Wendekreis, Wendeplatte und Wendehammer. Das Bild zeigt weiterhin die gän-
gigen Abmessungen dieser drei Varianten für lange LKW mit Anhängern oder Sattelzüge.

Bild 2.58: Dimensionierung von Wendemöglichkeiten für LKW mit Anhängern auf der Baustelle

Wendekreise benötigen relativ große Flächen, erlauben aber, dass insbesondere Fahrzeuge grö-
ßerer Längen ohne Anhalten wenden können. Für diese Fahrzeuge ist im Bereich des Wende-
kreises die Fahrbahn auf etwa 6,0 m bis 7,0 m zu verbreitern. Je nach Größe des Fahrzeuges
können die in Tabelle 2.20 angegebenen Richtwerte für den äußeren Wendekreisdurchmesser
angesetzt werden.
Rechteckige Wendeplatten benötigen im Vergleich zu Wendekreisen etwas weniger Platz. Sie
erschweren jedoch das Wendemanöver erheblich, da das Fahrzeug erst nach mehrmaligem Hin-
und Herstoßen wenden kann. Wenn es der zur Verfügung stehende Platz erlaubt, ist daher ein
Wendekreis vorzuziehen.
Wendehammer benötigen einen ähnlichen Platz wie Wendekreise, bedingen aber ein ähnlich
schweres Wendemanöver wie bei einer Wendeplatte. Deshalb ist auch hier der Wendekreis vor-
zuziehen.
Tabelle 2.20: Richtwerte für die Wendekreisdurchmesser dWK in Abhängigkeit der Fahrzeuggröße

Größe der Fahrzeuge Wendekreisdurchmesser (außen) dwk


2- bis 3-achsige Fahrzeuge (bis 8 t) ca. 10,0 m bis 12,0 m
LKW ohne Anhänger (8 t bis 25 t) ca. 15,0 m bis 20,0 m
LKW mit Anhänger ca. 20,0 m bis 22,0 m
Sattelzug ca. 20,0 m bis 25,0 m
94 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Die maximale Längsneigung von Baustraßen sollte sich in Abhängigkeit der Geländeverhält-
nisse an den Richtwerten der Tabelle 2.21 orientieren. Dabei sind Änderungen in der Längsnei-
gung durch Ausrundungen oder Kuppen so auszugleichen, dass ein Freihängen von Rädern
oder ein Aufsetzen gängiger Fahrzeuge ausgeschlossen wird.
Tabelle 2.21: Richtwerte für die maximale Längsneigung von Baustraßen

Geländeverhältnisse maximale Längsneigung von Baustraßen


normal 5 % bis 10 %
extrem (z. B. Hochgebirge) bis 15 %
sehr kurze Steigungen, z. B. Rampen
circa 40 %
(nur mit Allradfahrzeugen befahrbar)

Die Breite einer Baustraße ist in Abhängigkeit der Anzahl der Fahrspuren festzulegen. Einspu-
rige Baustraßen mit üblichem Baustellenverkehr haben eine Breite von mindestens 3,0 m, übli-
cherweise 3,5 m bis 4,5 m. Dabei müssen gesonderte Bereiche für das Halten und Entladen, bei
größeren Längen der Baustraße auch für das Ausweichen, vorhanden sein (vgl. Bild 2.59).
Ausweich- und Entladestellen sollten eine Breite von 5,5 m bis 6,0 m sowie die Länge eines
LKW mit Anhänger (circa 18 m bis 20 m) aufweisen. Die Verziehungslänge der Ausweich- und
Entladestellen beträgt circa 4,0 m bis 5,0 m. Für Fahrzeuge mit Überbreite oder Überlänge ist
ein entsprechender Zuschlag zu machen. Ausweichstellen sollten wenn möglich auf der Leer-
fahrtseite, also in der Regel in Richtung Baustellenausfahrt, angeordnet werden. Ihr Abstand
sollte in unübersichtlichem Gelände 100 m, ansonsten 300 m, nicht überschreiten. Entladestel-
len sollten in ausreichender Anzahl für Fahrzeuge vorgesehen werden, die beispielsweise Bau-
stoffe, Bauelemente oder Schalungen anliefern. Werden dabei Teile direkt vom Fahrzeug aus
mit dem Kran eingebaut, beispielsweise Gitterträgerplatten oder Betonfertigteile, sollten für
diese Fahrzeuge längere Standzeiten berücksichtigt werden. Generell ist anzustreben, dass die
Entladestellen im Schwenkbereich des Kranes liegen.

Bild 2.59: Ausweich- und Entladestelle einer einspurigen Baustraße

Baustraßen mit einem zweispurigen Richtungsverkehrs sollten eine Breite von mindestens
5,5 m, üblicherweise 6,0 m bis 6,5 m haben. Für Fahrzeuge mit Überbreite ist auch hier ein Zu-
schlag zu machen. Die Einrichtung eines zweispurigen Richtungsverkehrs empfiehlt sich ab ei-
ner Verkehrsdichte von mehr als 10 Fahrzeugen pro Stunde.
Im Bereich von Kurven wird wegen der Schleppkurven von längeren Fahrzeugen eine Fahr-
bahnverbreiterung i notwendig. Diese errechnet sich für LKW mit Anhänger in Abhängigkeit
der Anzahl an Fahrspuren sowie des Radius der Trasse nach den Formeln 1 oder 2. Die Ergeb-
nisse dieser Formeln sind für gängige Radien in Tabelle 2.22 zusammengefasst.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 95

- einspurige Baustraßen i Radius [m] ( Radius [m]) 2 64 (Formel 1)

- zweispurige Baustraßen i 2 ˜ §¨ Radius [m] ( Radius [m]) 2 64 ·¸ (Formel 2)


© ¹
Tabelle 2.22: Richtwerte für die Verbreiterung der Fahrbahn in Kurven für LKW mit Anhänger

Verbreiterung i bei
Radius der Baustraße
einspuriger Fahrbahn zweispuriger Fahrbahn
15 m 2,30 m 4,60 m
25 m 1,30 m 2,30 m
50 m 0,65 m 1,30 m
75 m 0,45 m 0,90 m
100 m 0,30 m 0,60 m

Von besonderer Bedeutung für die Dauerhaftigkeit von Baustraßen ist deren Entwässerung.
Diese erfolgt in der Regel durch die Querneigung der Straße in die angrenzenden Flächen bzw.
in vorgesehene Entwässerungsmulden. Auf die Herstellung von aufwändigen Rohr- oder Drai-
nagesystemen wird dabei meist verzichtet. Die Querneigung der Baustraße ist abhängig von
der Rauhigkeit der Straßenoberfläche und somit vom gewählten Material der Deckschicht.
Tabelle 2.23 zeigt in Abhängigkeit des Materials der Deckschicht Richtwerte für übliche Quer-
neigungen. Bei glatten Deckschichten (Beton, Asphalt usw.) mit einer Querneigungen > 5 %
besteht bei langsam fahrenden Fahrzeugen und entsprechenden Witterungsverhältnissen
Rutschgefahr.
Tabelle 2.23: Richtwerte für die Querneigung von Baustraßen

Material der Deckschicht Querneigung


Ortbeton ca. 2,5 %
Fertigteilplatten ca. 3,0 %
bituminöse Decke ca. 2,5 %
zement-/kalkstabilisierter Boden ca. 5,0 %
Schotterdecke ca. 6,0 %

Die Höhe des Lichtraumprofils der Baustraße richtet sich nach den Höhen begrenzenden Be-
sonderheiten im Umfeld der Baustraße (Brücken, Unterführungen, Durchfahrten, Leitungsbrü-
cken, Freileitungen, Bäume usw.), sollte jedoch den für öffentliche Verkehrsflächen üblichen
Wert von 4,5 m (4,0 m plus 0,5 m Sicherheitsabstand) nicht unterschreiten. Beträgt die Höhe
des auf der Baustelle zulässigen Lichtraumprofils weniger als 4,5 m, müssen durch Hinweis-
schilder (vgl. Zeichen 265 in Bild 2.120, S. 209), besser noch mit Hilfe von Durchfahrtsbe-
grenzungen (vgl. Bild 2.60), die Fahrzeugführer auf diese Gefahren hingewiesen werden. Für
die Dimensionierung der Durchfahrtsbegrenzungen sowie die Beschilderung können als Orien-
tierung die Vorgaben für Lichtraumprofilrahmen für den öffentlichen Verkehrsraum nach Ab-
schnitt 5.10.6 ZTV-SA 97 herangezogen werden (vgl. Tabelle 2.24). Gleiches gilt für die Ein-
haltung des Sicherheitsabstandes beim Unterfahren von Freileitungen (vgl. Tabelle 2.4, S. 22).
96 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Liegen keine Angaben zur tatsächlichen Nennspannung der Leitung vor, ist grundsätzlich ein
Mindestabstand von 5,0 m einzuhalten.

Bild 2.60: Prinzipskizze einer einfachen Durchfahrtsbegrenzung

Tabelle 2.24: Kennzeichnung von Bereichen mit beschränkter Durchfahrtshöhe

Lichte Höhe Verkehrszeichen 265 78 Sicherheitsabstand über


(Höhe des Lichtraumprofils) mit Aufschrift dem Verkehrsbereich
3,80 m – 3,89 m 3,60 0,20 m – 0,29 m
3,90 m – 3,99 m 3,70 0,20 m – 0,29 m
4,00 m – 4,09 m 3,80 0,20 m – 0,29 m
4,10 m – 4,19 m 3,90 0,20 m – 0,29 m
4,20 m – 4,49 m 4,00 0,20 m – 0,49 m

2.4.2.3 Regelquerschnitte von Baustraßen


Der Aufbau der Baustraße sollte grundsätzlich so gewählt werden, dass die Befahrbarkeit mit
einem minimalen Aufwand für die Instandhaltung über die gesamte Bauzeit gewährleistet ist.
Die Möglichkeiten reichen dabei von einer alleinigen Verdichtung des Bodens über einen ein-
fachen Oberbau aus verdichtetem Beton-/Ziegelrecyclingmaterial bis hin zu einem mehrschich-
tigen Aufbau mit einer bituminösen Deckschicht. Dabei ist eine gute Qualität der Baustraße
ausschlaggebend für die Vermeidung von Verzögerungen von Transporten zu und von der Bau-
stelle. Insbesondere bei Streckenbaustellen mit langen Baustraßen und höherer Verkehrsdichte
hängt auch der Verschleiß bei den Baufahrzeugen stark von der Ebenheit der Baustraße ab.
Deshalb kommt gerade dort der Instandhaltung eine außerordentliche Bedeutung zu. Baustra-
ßen mit einer Nutzungsdauer von mehreren Jahren sollten hinsichtlich ihrer Bauweise nach den
Vorgaben des öffentlichen Straßenbaus dimensioniert werden (RAS-Q).

78
Vgl. Bild 2.120, S. 209.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 97

Für die Herstellung von Baustraßen kommen folgende Ausführungsmöglichkeiten in Frage:


Erdstraßen, wassergebundene Schotterstraßen, (Kalk-/Zement-) stabilisierte Straßen, Straßen
mit Schwarz- oder Betondecken sowie Fertigteilstraßen.
Bei der Auswahl der unter den jeweils anzutreffenden Randbedingungen am besten geeigneten
Ausführungsmöglichkeiten sind folgende Grundsätze zu beachten:
- Der erforderliche Aufwand muss in einem angemessenen Verhältnis zur erwarteten Ver-
kehrsbelastung und der erforderlichen Nutzungsdauer stehen.
- Der Einsatz von hochwertigen Baustoffen und Bindemitteln muss wirtschaftlich gerecht-
fertigt sein.
- Die Beseitigung der Baustraße sollte nach Abschluss der Bauarbeiten ohne großen Auf-
wand möglich sein.
Für die konkrete Wahl und Dimensionierung des Baustraßenaufbaus sind folgende Kriterien
ausschlaggebend:
- Höhe der Verkehrsbelastung,
- Art und Gewicht der Fahrzeuge,
- zulässiger Verschmutzungsgrad der Baustraße sowie des öffentlichen Verkehrsraumes
und
- Dauer und Größe der Baustelle.
Bei der Herstellung von Baustraßen muss der vorhandene, im Baustraßenbereich befindliche
Oberboden grundsätzlich abgeschoben werden. Eventuell ist anstehender bindiger Boden aus-
zuheben. Bei langen Baustraßen und sehr bindigen Bodenverhältnissen kann weiterhin durch
eine Bodenstabilisierung mit Kalk oder Zement der anstehende Baugrund verbessert werden.
Wird aufgrund des anstehenden Bodens ein Oberbau erforderlich, muss eine kombinierte
Frostschutz-/Tragschicht am besten auf Geotextilbahnen eingebaut werden. Abschließend kann
zusätzlich eine Deckschicht aus Bitumen, seltener aus Ortbeton, aufgebracht werden. Die gän-
gigen Möglichkeiten für den Aufbau von Baustraßen mit Oberbau sind in Bild 2.61 bis Bild
2.63 dargestellt.
Für eine leichte bis mittlere Verkehrsbelastung sowie bei kurzer bis mittlerer Nutzungsdauer
reicht eine mehrere Zentimeter dicke Schottertragschicht aus Betonrecyclingmaterial aus (vgl.
Bild 2.61). Der Vorteil dieser Variante ist in dem geringen Transportaufwand für das Material
sowie der einfachen, kostengünstigen Herstellung zu sehen. Bei einem stark bindigen Unterbo-
den ist diese Variante jedoch nur bedingt geeignet. Die Nutzungsdauer kann durch Aufbringen
einer zusätzlichen Asphalt-Deckschicht maßgeblich erhöht werden (vgl. Bild 2.63).

Bild 2.61: Baustraße aus einer Schottertragschicht


98 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Alternativ dazu kann die Baustraße aus Betonfertigteilplatten auf einer 10 cm bis 20 cm dicken
Bettungsschicht hergestellt werden (vgl. Bild 2.62). Diese Variante ist auch für schwere Ver-
kehrsbelastungen bis zu mittleren Nutzungsdauern geeignet. Die Vorteile liegen vor allem in
der Wiederverwendbarkeit der Elemente. Wegen des insgesamt hohen Aufwandes wird diese
Lösung heute nur noch für Sonderflächen gewählt.
15 cm - 20 cm Betonfertigteilplatte
10 cm - 20 cm Frostschutzschicht (0/32)
Geotextil, z. B. 400-600 g/m²
anstehender Boden
ุ 3,0 %

ุ 3,0 %
ุ 3,00 m
Bild 2.62: Baustraße aus vorgefertigten Betonelementen

Für sehr hochwertige Baustraßen mit einer hohen Verkehrsbelastung sowie langen Nutzungs-
dauern kommt in der Regel ein bituminös befestigter Oberbau (vgl. Bild 2.63), gelegentlich
auch eine Betonfahrbahn, zur Anwendung.
5 cm - 15 cm bituminöse Tragdeckschicht 0/16
20 cm - 40 cm Betonrecycling z. B. 16/32, alternativ
10 cm - 20 cm Schottertragschicht 0/56 und
10 cm - 20 cm Frostschutzschicht
Geotextil, z. B. 400-600 g/m²
anstehender Boden
ุ 2,5 %

ุ 2,5 %
ุ 3,00 m
Bild 2.63: Baustraße aus Trag- und Tragdeckschicht

Es sei weiterhin darauf hingewiesen, dass bei Strecken mit starken Steigungen und engen Ra-
dien, insbesondere bei Schwerverkehr, hohe Schubkräfte in der Fahrbahnebene entstehen. Die-
se sollten durch eine ausreichend dimensionierte und ausreichend raue Deck- bzw. Tragschicht
aus Bitumen oder Beton in den Baugrund abgeleitet werden.

2.4.2.4 Reinigung von Baustraßen und Fahrzeugen


Durch die Reinigung verschmutzter Baustraßen und Fahrzeuge wird insbesondere die Ver-
schmutzung von an die Baustelle angrenzenden, öffentlichen Verkehrsflächen vermieden. Dies
kann durch maschinelles Kehren der Baustraße oder durch Reifenwaschanlagen nahe der Bau-
stellenausfahrt erfolgen. Kehrmaschinen sind meist wirtschaftlicher im Einsatz, bergen jedoch
die Gefahr, dass durch zu spätes bzw. nicht zeitnahes Reinigen die öffentlichen, ggf. auch bau-
stellenbezogenen Verkehrsflächen trotzdem verschmutzt werden. Reifenwaschanlagen sind in
der Regel kostenintensiver, verhindern aber bei konsequenter Anwendung weitgehend den Aus-
trag von Verschmutzungen aus dem Baufeld. Der grundsätzliche Aufbau einer üblichen Rei-
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 99

fenwaschanlage ist in Bild 2.64 dargestellt. Neben der Verhinderung des Schmutzaustrages
sollte weiterhin auf die Eindämmung der Staubentwicklung durch das Befahren von ungebun-
denen Deckschichten von Baustraßen, z. B. durch Befeuchten, geachtet werden.

Bild 2.64: Beispiel einer Reifenwaschanlage 79

2.4.2.5 Stellflächen für PKW


Soweit es die Größe der Baustelle zulässt, sind auf dem Baufeld auch Stellflächen für Fahrzeu-
ge vorzusehen, die regelmäßig auf dem Baustellengelände geparkt werden sollen. Diese sind
insbesondere:
- Fahrzeuge für das Bauleitungspersonal (Polier, Bauleiter usw.) in der Nähe der Büroflä-
chen,
- Fahrzeuge, mit denen das gewerbliche Personal auf die Baustelle gefahren wird, in der
Nähe der Tagesunterkünfte sowie
- Fahrzeuge des Bauherrn und seiner Erfüllungsgehilfen (Architekt, Fachingenieure usw.)
in der Nähe der Büroflächen.
Gleiches gilt für kurzzeitige Parkmöglichkeiten für PKW und LKW, die Baustoffe o. ä. auf die
Baustelle liefern. Pro PKW ist eine Stellfläche von (l x b =) 5,0 m x 2,5 m, zuzüglich der Flä-
chen für Rangieren und Einparken, erforderlich.
Eine strikte Parkordnung mindert Gefahren im Baustellenbereich und sichert die dauerhafte
Zugänglichkeit von Baustraßen, Bauwegen sowie den ausgewiesenen Flucht- und Rettungswe-
gen. Bei sehr beengten Platzverhältnissen sollten die Termine für die Anlieferung von Materia-
lien, Bauteilen und Geräten zeitgenau geplant werden.

79
Quelle: Frutiger Baumaschinen (www.mobydick.com). Typ MobyDick Quick 667, 6,7 m langer Wasch-
bereich für zwei Radumdrehungen, mit Recyclingtank, maximale Förderleistung 3.600 l/h, Zuleitung
¾ ´´, Gesamtgewicht 4.900 kg, Leistung: bis zu maximal 60 LKW/h.
100 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.4.2.6 Bauwege, Flucht- und Rettungswege


Bauwege sowie Flucht- und Rettungswege sind gegenüber dem öffentlichen Verkehr und dem
Baustellenverkehr abzutrennen und freizuhalten. Eine Sicherung kann durch Schrammborde,
Schutzplanken, Prallwände, Geländer oder Bauzäune sowie durch Beschilderung und farbliche
Kennzeichen auf der Oberfläche der befestigten Flächen erfolgen. Die Wege sind so herzurich-
ten, dass sich die Beschäftigten bei jeder Witterung sicher bewegen können.
Die empfohlene Mindestbreite der Bauwege in Abhängigkeit von der Anzahl von Personen, die
pro Tag auf den Weg angewiesen sind, sollte den Werten in Tabelle 2.25 entsprechen. Die Höhe
des freizuhaltenden Lichtraumes darf 2,0 m nicht unterschreiten.
Tabelle 2.25: Richtwerte für die Mindestbreite von Bauwegen

geschätzte Anzahl der Nutzer Mindestbreite


< 20 1,00 m
< 100 1,25 m
< 250 1,75 m
> 250 2,00 m

Für den Zugang zu den Arbeitsplätzen sind bei Bedarf Stege, Treppen oder Treppentürme an-
zuordnen (vgl. Bild 2.65). Stege und Bauwege mit einer Neigung von mehr als 11°
(= 19,4 % = 1 : 5,14) sind mit Trittleisten gegen Rutschen zu sichern. Müssen Neigungen von
mehr als 30° (= 57,7 % = 1 : 1,73) überwunden werden, sind Stufen vorzusehen.

Bild 2.65: Bautreppe (li.) und Treppenturm (re.) zur sicheren Erschließung einer Baugrube 80

80
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 101

Beträgt die Absturzhöhe von Treppen mehr als 1,0 m, muss beidseitig eine Absturzsicherung in
Form eines Geländers angebracht werden (vgl. Abschnitt 2.6.5.4 (Seitenschutz), S. 229). Stege
und Treppen sollten weiterhin mindestens für eine Belastung in Höhe von 1,0 kN/m² ausgelegt
sein. Gegen herab fallende Gegenstände sind Überdachungen oder Tunnellösungen vorzusehen
(vgl. Abschnitt 2.6.3 (Sicherungen an/zu Verkehrswegen), S. 201). Leitern sind nur bei kurzzei-
tigen Bauarbeiten und nur bis zu einem zu überwindenden Höhenunterschied von nicht mehr
als 5,0 m erlaubt (vgl. Abschnitt 2.6.5.9 (Leitern), S. 231).
Die Mindestbreite von Flucht- und Rettungswegen beträgt 1,20 m. Je nach den örtlichen Ver-
hältnissen sollten diese ausreichend durch entsprechende Piktogramme ausgewiesen, in Ge-
bäuden beleuchtet sowie im Fußbodenbereich farblich gekennzeichnet sein. Begrenzungen
können beispielsweise mit Farbspray markiert werde. In Bauwerken muss aus allen Bereichen
der Zugang zu Flucht- und Rettungswege gegeben sein. Die Freihaltung von Flucht- und Ret-
tungswegen ist zu kontrollieren. Bild 2.66 zeigt dazu die wichtigsten Rettungszeichen für Ret-
tungswege.
Die Beleuchtungsanlagen von Verkehrswegen auf Baustellen müssen so ausgelegt werden,
dass eine mittlere Beleuchtungsstärke von mindestens 20 Lux, gemessen 0,20 m über dem Bo-
den, sichergestellt ist (vgl. Abschnitt 2.6.4 (Baustellenbeleuchtung), S. 213).

Bild 2.66: Darstellung wichtiger Rettungszeichen für Rettungswege nach BGV A8


102 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.4.2.7 Praxishinweise
- Die Ausführung und Lage von Baustraßen sollte frühzeitig mit dem Bauherrn abgestimmt
werden. Am besten wird vereinbart, dass der Baustelleneinrichtungsplan durch den Bau-
herrn freizugeben ist.
- Bei größeren Baustellen mit einer hohen Anzahl an beteiligten Unternehmen empfiehlt
sich die Erstellung einer Baustellenordnung, in der z. B. auch Regeln zur Verkehrsord-
nung enthalten sind. Die Bauordnung sollte der Bauherr erstellen und vertraglich mit allen
Unternehmern vereinbaren.
- In der Praxis hat es sich bei größeren Baustellen bewährt, für Baustellenfremde einen
maßstäblichen Lageplan in DIN-A4-Format mit Darstellung der wichtigsten Informatio-
nen über die Baustelle bereitzuhalten. Folgendes sollte mindestens daraus hervorgehen:
Wegbeschreibung zur Baustelle (einschließlich Straßennamen), konkrete Lage der Bau-
stellenzu- und -ausfahrten, Linienführung, ggf. Fahrtrichtungsvorgaben, Baustraßen mit
Darstellung der Bürostandorte für Bauleitung und Poliere, Entlade- und Parkflächen,
Wendemöglichkeiten, besondere Gefahrenstellen, nummerierte Standorte der Turmdreh-
krane, vorgesehene Standorte für Autobetonpumpen und Fahrzeugkrane sowie Telefon-
nummer der Baustelle. Dieser Plan sollte Lieferanten vor Anlieferung per Fax oder E-
Mail übermittelt werden.
- Eine Flächenbeleuchtung für das Baufeld wird vorrangig an den Masten der Turmdreh-
krane montiert. Durch die erhöhte Anordnung werden Schattenbildungen minimiert. Ist
diese Form nicht möglich, sind separate Beleuchtungsmaste vorzusehen und diese bei der
Baustelleneinrichtungsplanung zu berücksichtigen.
- Müssen Baustraßen im ufernahen Bereich angelegt werden, so sind die im Abschnitt
2.6.10.1 (Maßnahmen des Gewässerschutzes), S. 263 gemachten Angaben zu beachten.

2.4.2.8 Vorschriften und Regeln


- ArbSchG – Arbeitsschutzgesetz
- DIN 18 920 – Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Schutz von Bäumen, Pflanzbe-
ständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen
- ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004
- StVO – Straßenverkehrs-Ordnung
- ASR 17/1,2 – Verkehrswege
- RAS-K-1 – Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Knotenpunkte – Abschnitt 1:
Plangleiche Knotenpunkte
- RAS-L – Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Linienführung
- RAS-LP 4 – Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Landschaftspflege – Abschnitt
4: Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen
- RAS-Q – Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Querschnitte
- ZTV-SA 97 – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Siche-
rungsarbeiten an Arbeitsstellen an Straßen
- BGR 113 – Sicherheit von Treppen bei Bauarbeiten
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 103

- BGV A1 – Grundsätze der Prävention


- BGV A8 – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz
- BGV C22 – Bauarbeiten (§ 15 a Baustellenverkehr)
- BGV D36 – Krane

2.4.3 Baustellenzu- und -ausfahrten


Die Zu-/(Ein-) und Ausfahrten einer Baustelle im Bereich des öffentlichen Verkehrsraumes
sind so anzulegen, dass der öffentliche Geh-, Rad- und Straßenverkehr möglichst wenig gestört
wird und sich die Baustellenfahrzeuge ungehindert in den Verkehrsfluss einordnen können. Ei-
ne Baustellenzufahrt in einer Nebenstraße kann somit grundsätzlich Behinderungen von vorn
herein reduzieren. Gleiches gilt, wenn die Zu- und Ausfahrten einer Baustelle ausschließlich
durch Rechtsabbiegen benutzt werden können.
Bei Baustellen, die ein hohes Aufkommen an Fahrzeugen aufweisen, sollten getrennte Zu- und
Ausfahrten sowie Halteflächen für Lieferfahrzeuge im öffentlichen Verkehrsraum angeordnet
werden. Diese Halteflächen sollten in der Nähe der Baustellenzufahrt liegen, dürfen jedoch den
öffentlichen Verkehrsfluss nicht beeinflussen.
Müssen im Gegensatz dazu Flächen des öffentlichen Verkehrsraums für die Baustelleneinrich-
tung in Anspruch genommen werden, bedarf dies immer der Abstimmung mit der örtlichen
Verkehrsbehörde sowie der Beantragung einer verkehrsrechtlichen Anordnung vor Baubeginn
(vgl. Abschnitt 2.6.3.2 (Maßnahmen der Verkehrssicherung vor Baubeginn), S. 202). Jede neu
anzulegende Baustellenzu- und -ausfahrt, die nicht im Bereich bereits vorhandener Grund-
stückszufahrten angeordnet wird, bedarf ebenfalls der Abstimmung bzw. Genehmigung der ört-
lichen Verkehrsbehörden. Das gilt auch für provisorische Gehwegüberfahrten.

2.4.3.1 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Die Breite der Baustellenzu- und -ausfahrten muss in Abhängigkeit von der Anzahl und Breite
der zu erwartenden Fahrzeuge sowie der vorgesehenen Abbiegerichtung geplant werden. Eine
Mindestbreite ist nicht vorgeschrieben, sollte sich jedoch an der Breite der Baustraße sowie den
Kurvenverlaufseigenschaften der Fahrzeuge (Schleppkurven) orientieren. In der Regel sollte
auch hier ein Kurvenradius von mindestens 5,5 m eingehalten werden, um möglichst ein spur-
getreues Ein- und Ausfahren zu gewährleisten. Weiterhin muss bei der Planung der Zu- und
Ausfahrten auf ein ausreichendes Sichtfeld auf die zu befahrenden Verkehrsbereiche geachtet
werden. Dies gilt insbesondere bei Ausfahrten auf öffentliche Straßen mit einer zulässigen
Höchstgeschwindigkeit von über 50 km/h. Ferner müssen Verkehrs- und Hinweisschilder vor
der Baustelle entsprechend der verkehrsrechtlichen Anordnung aufgestellt werden, um den öf-
fentlichen Verkehr auf die besonderen Gefahren hinzuweisen.
Um die zu überfahrenden Gehwege vor Beschädigung zu schützen, sollten folgende Schutz-
maßnahmen angeordnet werden:
- Verlegung von ausreichend dicken Stahlplatten oder Gummimatten (vgl. Bild 2.67) oder
- Aufbringen einer je nach vorhandenem Untergrund ausreichend dimensionierten Boden-
überschüttung oder bituminösen Tragschicht auf einer Vliesunterlage sowie
- Anordnung einer Bordanrampung bzw. eines Bordschutzes.
104 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.67: Oberflächenschutz einer Baustellenzufahrt aus Stahlplatten und einer Bordrampe 81

Die Schutzmaßnahmen sollten für die maximal zu erwartenden Radlasten der Fahrzeuge di-
mensioniert werden.

2.4.3.2 Praxishinweise
- Eine getrennte Ein- und Ausfahrt aus dem Baustellenbereich stellt die Vorzugsvariante
dar, da durch den gerichteten Verkehr auf dem Baufeld der Transportfluss weitgehend un-
gehindert erfolgen kann.
- Vor der Aufbringung des Oberflächenschutzes bzw. der ersten Nutzung von zu überfah-
renden öffentlichen Verkehrsflächen, wie z. B. Gehwegen, sollte deren Zustand am besten
gemeinsam mit einem Vertreter der Straßenbaubehörde gründlich geprüft und dokumen-
tiert werden (Beweissicherung). Dadurch ist festgehalten, ob nach Abschluss der Bauar-
beiten vorgefundene Schäden auf die Bautätigkeit zurückzuführen sind.

2.4.4 Werk- und Bearbeitungsflächen


Sobald die Bearbeitung und Montage von Schalungselementen, Betonstahl usw. auf der Bau-
stelle erforderlich wird, müssen Werk- und Bearbeitungsflächen eingerichtet werden. Grund-
sätzliche Anforderungen an diese Produktionsstätten bestehen hinsichtlich einer ordnungsge-
mäßen, ggf. auch witterungsgeschützten Lagerung der zu bearbeitenden Materialien und Hilfs-
stoffe. Weiterhin sind Werkflächen unter besonderer Beachtung der Arbeitsorganisation und
des Arbeitsschutzes witterungsgeschützt und ebenerdig einzurichten sowie mit einer wetterfes-
ten Oberfläche zu versehen. Die Flächen sind darüber hinaus so einzurichten, dass ein effizien-
ter Arbeitsablauf möglich wird (Durchlaufzeiten, Nutzung der Ressourcen, Einbindung in den
gesamten Arbeitsprozess der Baustelle). Ferner sollte berücksichtigt werden, dass die Werk-
und Bearbeitungsflächen zumindest teilweise im Schwenkbereich eines Kranes liegen.

81
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 105

2.4.4.1 Werk- und Bearbeitungsflächen Holz (Zimmerplatz)


Reine Holzschalungen kommen heute nur noch für Spezialaufgaben zum Einsatz, beispielswei-
se für Tunneleingangsportale oder künstlerisch gestaltete Bauteile. Solche Schalungen werden
in der Regel in Spezialbetrieben angefertigt und als großflächige Teile zur Baustelle gebracht.
Alle anderen Schalungen werden heute auf der Basis von Schalsystemen hergestellt, wobei
insbesondere Träger- und Rahmenschalungen zu nennen sind. Die früher übliche Herstellung
von Schalungen auf der Baustelle hat sich auf die Montage von Großflächenschalungselemen-
ten sowie die Herstellung von Pass- und Ergänzungsteilen reduziert. Falls Sichtschalung in
Brettstruktur oder Sonderschalung traditionell in Holz zu fertigen sind, werden großflächige
Elemente, auch unter Verwendung von Rahmenschalung, gewöhnlich in stationären Scha-
lungswerkstätten hergestellt, da die Herstellung solcher Schalungselemente sehr lohnintensiv
ist. Dort kann nach modernsten Gesichtspunkten eine Zimmerei eingerichtet werden mit hoch-
wertigen Sägen (z. B. Plattensäge, Kappsäge, Bandsäge), Dickenhobel- und Abrichthobelma-
schine und Reißböden, die mit einem Kran bedient werden kann. Außerdem sind größere Mate-
riallager sowie Magazine für Kleingeräte wie Nagelmaschinen vorzusehen.
Nur in Ausnahmefällen wird daher auf Baustellen noch ein Zimmerplatz eingerichtet. In der
einfachsten Form besteht eine solche Bearbeitungsfläche aus einem Holzlager, einer Kreissäge,
einer Werkbank und einem Lagerplatz für fertige Schalungselemente (siehe Bild 2.68). Diese
einfache Ausstattung ist ausreichend, wenn keine komplizierten Schalungen anzufertigen sind.
Entsprechend dem Fertigungsfluss ist die Bearbeitungsfläche zum Bauwerk hin auszurichten.
Es empfiehlt sich, die Werkbank und die Kreissäge provisorisch zu überdachen. Bei Kranbe-
trieb sollten Holzlager und der Lagerplatz für fertige Schalung innerhalb des Schwenkbereichs
des Krans liegen.
Für den Regelaufbau besonders befestigter Flächen wird auf die Angaben in Abschnitt 2.4.5
(Lager- und Stellflächen), S. 106 verwiesen.

Bild 2.68: Werk- und Bearbeitungsfläche für Holz und Schalung


106 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.4.4.2 Werk- und Bearbeitungsflächen Betonstahl


Stabstahl und Mattenstahl werden heutzutage fast ausschließlich industriell vorgefertigt und
fertig gebogen, teilweise auch schon geflochten, auf die Baustelle geliefert. Das Schneiden und
Biegen von Bewehrungsstahl auf der Baustelle begrenzt sich deshalb auf wenige Ausnahmen
mit einer geringen Stückzahl. Insofern ist die Einrichtung von Bearbeitungsflächen für die Be-
arbeitung von Stab- und Mattenbewehrung eher selten erforderlich. Sollte dennoch deren Ein-
richtung notwendig sein, ist ein ähnlicher Grundriss wie bei der Bearbeitung von Holz (vgl.
Bild 2.68) vorzusehen. Dabei sind zur Bearbeitung des Betonstahles insbesondere Schneide-
und Biegeeinrichtungen erforderlich.
Im Gegensatz dazu müssen auf Baustellen jedoch häufig Flächen für die Vorfertigung von Be-
wehrungskörben für Unterzüge, Stützen u. ä. vorgesehen werden (Flechtplätze). Diese sind ne-
ben den Lagerflächen der Stabstahlbewehrung anzuordnen und müssen im Schwenkbereich ei-
nes, besser mehrerer Krane liegen. Die Oberfläche dieser Flächen sollte eine ebene, witte-
rungsbeständige Deckschicht aufweisen und die Lasten der Montageböcke einschließlich der
geflochtenen Bewehrungskörbe sicher in den Baugrund abtragen. Die Größe der Fläche richtet
sich nach der Größe und Menge der vorzufertigenden und ggf. zwischenzulagernden Beweh-
rungskörbe.
Für den Regelaufbau besonders befestigter Flächen wird auf die Angaben in Abschnitt 2.4.5
(Lager- und Stellflächen) verwiesen.

2.4.4.3 Praxishinweise
- Für die Befestigung von Bearbeitungsflächen wird häufig der beim Betonieren übrig ge-
bliebene Beton verwendet. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass dieser nach Beendi-
gung der Baumaßnahme wieder entfernt und entsorgt werden muss.

2.4.5 Lager- und Stellflächen

2.4.5.1 Allgemeine Anforderungen


Lager- und Stellflächen werden hauptsächlich für folgende Materialien und Produkte erforder-
lich:
- Schüttgüter (Sande, Kiese usw.),
- Mauersteine,
- Betonstabstahl und Betonstahlmatten,
- Baustahl (Stahlbauteile),
- Einbau- und Anlagenteile (Rohrhülsen, Anschweißplatten, Anlagen der TGA usw.),
- Schal- und Rüstmaterial,
- Holz (Kanthölzer, Dielen, Bretter für Absturzsicherungen usw.),
- Betonwaren und Rohre,
- Fertig- und Halbfertigteile (Treppenläufe, Gitterträgerplatten usw.),
- Mulden und Silos sowie
- Oberboden und anderer Boden.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 107

Dabei kann unterschieden werden in Lagerflächen für eine kurzfristige Zwischenlagerung


(z. B. für Fertigteile) und in Lagerflächen für eine langfristige Vorratslagerung (z. B. für Erd-
material). Es sei grundsätzlich darauf hingewiesen, dass aus Kostengründen die genannten Ma-
terialien und Produkte nur kurz auf der Baustelle gelagert werden sollten und im Sinne einer
Just-in-time-Lieferung sofort verlegt/eingebaut (z. B. Gitterträgerplatten) oder am Einbauplatz
zwischengelagert (z. B. Mauersteine) werden. Dazu sind die Liefermengen und -häufigkeiten
entsprechend abzustimmen. Ebenso ist auf den Diebstahlschutz, insbesondere für wertintensive
Güter hinzuweisen.
In der Planungsphase der Baumaßnahme muss abgeschätzt werden, in welchem Umfang Mate-
rialien und Elemente gelagert und an welchen Stellen diese später eingebaut werden müssen.
Auf Grundlage dessen sollten für die dazu erforderlichen Lager- und Stellflächen unter Beach-
tung der Anforderungen an die Erreichbarkeit und Nutzungshäufigkeit deren
- Standorte,
- Abmessungen sowie
- Aufbau (Dimensionierung des Oberbaus)
festgelegt werden. Weiterhin müssen die sich aus der Art der Lagergüter ergebenden Anforde-
rungen an die Qualität der Lageroberflächen beachtet werden. Außerdem ist in bestimmten Fäl-
len der Schutz vor äußeren Witterungseinflüssen zu garantieren. Aus arbeitsorganisatorischen
Gründen sollte darauf geachtet werden, dass für ein schnelles Auffinden die Lagergüter mög-
lichst nach Abmessungen, Qualitäten oder Positionsnummern getrennt gelagert werden (vgl.
Bild 2.69). Das Auffinden erleichtert auch eine eindeutige, von außen gut lesbare Bezeichnung
der Elemente. Dazu sind meist Absprachen mit dem Lieferanten erforderlich.

Bild 2.69: Beispiel für eine übersichtliche Lagerhaltung

Die Standorte für Lagerflächen sollten in der Regel alle im Schwenkbereich des Krans liegen
sowie je nach Bedarf eine ausreichend dimensionierte Zufahrt für deren An- und Abtransport
mit LKW, Fahrzeugkran, Radlader, Teleskopstapler, Bagger usw. haben. Weiterhin ist bei be-
sonders schweren Bauteilen darauf zu achten, dass die Lagerfläche gegebenenfalls im Bereich
einer erhöhten Tragfähigkeit des (Turmdreh-) Kranes liegt sowie das Anschlagen großer Teile
an das Kranseil durch das Ein- bzw. Unterlegen von Stapelhölzern vereinfacht oder überhaupt
erst ermöglicht werden muss.
108 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Entstehen bei der Lagerung von Elementen höhere Einzellasten (z. B. bei Fertigteilen, Stahl-
profilen oder Wechselsilos) sind die erforderlichen Sicherheitsabstände zu geböschten bzw.
verbauten Baugruben einzuhalten (siehe Tabelle 2.3, S. 22 und Abschnitt 2.7.1.3 (Geböschte
Baugruben und Gräben), S. 276). Böschungskanten müssen einen lastfreien Streifen zur Bö-
schungskante von mindestens 0,60 m aufwiesen. Gegebenenfalls ist ein statischer Nachweis für
die Tragfähigkeit der Böschungen oder des Baugrubenverbaus zu erbringen. Es wird darauf
hingewiesen, dass auf wenig standfestem Boden (z. B. Aufspülungen oder nicht verdichtete
Bodenzwischenlager) die Standsicherheit sehr schnell nicht mehr gegeben ist und dann eine
hohe Gefahr durch Grundbruch besteht. Weiterhin sind bei hohen Schüttkegeln oder Wechselsi-
los die Mindestabstände zu Freileitungen (vgl. Tabelle 2.4, S. 22) zu beachten.
Wegen der Zugänglichkeit für das An- und Abschlagen vom Kran sollten Wege von mindestens
0,50 m Breite vorgesehen werden. Stolperstellen sind zu vermeiden. Weiterhin ist bei der Ein-
richtung von Lager- und Stellflächen auf einen ausreichenden Schutz von Bäumen und deren
Wurzeln zu achten (siehe dazu auch Abschnitt 2.6.9 (Baumschutz), S. 257).
Werden Geschossdecken für größere Lasten als Stell- und Lagerflächen verwendet, muss deren
Tragfähigkeit nachgewiesen werden (Frühstandsfestigkeit). In jedem Fall sind frisch betonierte
Decken vor Erreichen der 28-Tage-Festigkeit ausreichend zu unterstützen. Diese temporären
Stützen sind gegebenenfalls über mehrere Stockwerke zu führen.
Die Bestimmung der erforderlichen Abmessungen für Lagerflächen ist den nachfolgenden Ab-
schnitten zu entnehmen.

2.4.5.2 Ausbildung des Oberbaues


Die Ausbildung des Oberbaues von Lagerflächen erfolgt in Abhängigkeit der Anforderungen
an diese Flächen (Tragfähigkeit, Witterungsbeständigkeit usw.). Dabei werden hauptsächlich
drei Varianten unterschieden:

Variante 1: Lagerung auf dem anstehenden Boden (keine/niedrige Anforderungen)


Für die meisten Lagerflächen ist es ausreichend, den Oberboden abzuschieben und den anste-
henden Boden leicht zu verdichten. Dabei ist aus Gründen der Entwässerung auf eine ausrei-
chende Querneigung der so erzeugten Flächen zu achten. Diese Ausführungsvariante ist beson-
ders bei nicht bindigen Böden geeignet, für bindige Böden ist sie als nicht wetterfest
einzuschätzen. Beispiele für Lagergüter: Betonstahl, Mauersteine, Betonfertigteile.

Variante 2: Lagerung auf einer Schotter-/Betontragschicht (gehobenere Anforderungen)


Bestehen insbesondere erhöhte Anforderungen an die Sauberkeit, Wetterbeständigkeit und
Tragfähigkeit der Lagerfläche oder steht ein stark bindiger Boden an, ist die Lagerung auf einer
circa 10 cm bis 15 cm dicken Schottertragschicht (alternativ auch aus Beton-/Mauerwerks-
recycling) üblich (vgl. Bild 2.70). Diese Tragschicht wird auf dem verdichteten, vom Oberbo-
den befreiten Boden aufgebracht. Ein solcher Oberbau kann als wetterfest eingestuft werden,
falls die entstehenden Flächen für deren Entwässerung eine ausreichend starke Querneigung
aufweisen (vgl. Tabelle 2.23, S. 95). Alternativ zum Schotter kann für diese Anwendungsgebie-
te auch restlicher Frischbeton vom Betonieren von Bauteilen eingesetzt werden (vgl.
Bild 2.70). Beispiele für Lagergüter: Stahleinbauteile, Schal- und Rüstmaterial, Vormontage-
platz für Stahlbau.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 109

Bild 2.70: Lager- und Bearbeitungsfläche auf einer Schottertragschicht (li.) und auf Beton (re.) 82

Variante 3: Lagerung auf einer gebundenen Deckschicht (hohe Anforderungen)


Für höchste Anforderungen, auch verbunden mit höheren Einzellasten der Lagergüter, muss der
Oberbau der Lagerfläche aus einer bituminösen Deckschicht (Dicke circa 5 cm bis 10 cm) oder
einer Deckschicht aus Beton (Dicke circa 5 cm bis 10 cm) ausgebildet werden. Diese Deck-
schicht wird üblicherweise auf einer circa 10 cm bis 15 cm dicken Tragschicht aufgebracht.
Beispiele für Lagergüter: Zuschlagstofflager für Betonmischanlagen.

2.4.5.3 Lagerung von Mauersteinen


Die Abmessungen der erforderlichen Lagerflächen richten sich nach dem Umfang der auszu-
führenden Maurerarbeiten, der Art der Lagerung und der Art der Anlieferung. Im Allgemeinen
muss ein Vorrat an Mauersteinen nur für wenige Tage vorgehalten werden, da laufend neue
Steine geliefert werden können. Die Lagerflächen hierfür können deshalb relativ klein gehalten
werden. Zudem ist anzustreben, bei Kranentladung die Mauersteine direkt beim späteren Ein-
bauort zwischenzulagern. Die Mauersteine werden in Paketen auf Paletten angeliefert und in
zwei, seltener drei Einheiten übereinander gestapelt. Die Pakete haben je nach Steinformat ein
Gewicht von 600 kg bis 1.000 kg und Abmessungen von (l x b x h = [cm]): 100 x 75 bis
100 x 100 bis 150. Damit können pro m² Lagerfläche circa 1 m³ bis 3 m³ Mauerstein gelagert
werden. Es ist zu beachten, dass die Paletten mit ausreichendem Abstand gelagert werden, um
sie später mit den Lastaufnahmemitteln heben zu können. Bei größeren Baustellen, besonders
des Industriebaus, werden die Steinpakete häufig mit Staplern und Teleskopstaplern zu den
Verbrauchsstellen verfahren.
Anforderungen an den Oberbau der Lagerflächen bestehen nur insofern, als dass die Pakete
ausreichend standsicher abgestellt und die Steine nicht durch Spritzwasser zu sehr verschmutzt
werden sollten. Ein besonderer Ausbau der Lagerflächen wird somit nicht erforderlich, üblich
ist ein möglichst wetterfester Belag nach der beschriebenen Variante 1 oder 2 (vgl. S. 108). Die
Standorte für die Lagerflächen von Mauersteinen sollten möglichst mit dem LKW auf der Bau-
straße anfahrbar sein, damit bei nicht verfügbaren Krankapazitäten die Steine mit dem Lade-
kran des Fahrzeuges abgeladen werden können. Die Ladekrane haben üblicherweise eine
Reichweite von 10 m.

82
Quelle rechts Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
110 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.4.5.4 Lagerung von Betonstabstahl


Die Standorte für die Lagerflächen für Betonstabstahl sollten an oder wenigstens in der Nähe
einer Zufahrt, im Schwenkbereich des Kranes sowie nahe der Verbrauchsschwerpunkte (zu be-
tonierende Bauteile oder Flechtplätze) liegen, um die Transporte zwischen LKW und Einbauort
zu minimieren. Bei mehreren Kranen oder verschiedenen großen Bauwerkskörpern kann es
weiterhin von Vorteil sein, statt eines zentralen Lagerplatzes (möglichst im Schwenkbereich
mehrerer Krane) mehrere getrennte Lagerflächen anzuordnen, auf denen der Betonstabstahl für
die einzelnen Krane bzw. Bauwerkskörper getrennt gelagert werden kann. Betonstahl für die
Herstellung von Decken sollte nach Möglichkeit sofort vom LKW auf die Decke gehoben wer-
den, um eine Zwischenlagerung zu vermeiden. Für einen zügigen Baufortschritt ist es auch
sinnvoll, den Stabstahl so zu lagern und zu sortieren, dass die einzelnen Bewehrungspositionen
schnell gefunden werden können.
Die Abmessungen von Lagerflächen für Stabstahl richten sich nach den zu lagernden Mengen
und den maximalen Abmessungen. Übliche Längen liegen zwischen 6,0 m und 10,0 m, die
maximale Breite meist zwischen 3,0 m und 5,0 m. Wird Stabstahl als Lagerlänge (ungeschnit-
ten) bestellt, so hat er je nach Stabdurchmesser Längen von 12 m bis 15 m, im Ausnahmefall
auch bis zu 21 m. Für eine überschlägige Bemessung des Flächenbedarfs für die übersichtliche
Lagerung von Betonstabstahl können Werte, je nach Lagerungsdichte und -höhe, von 0,5 t/m²
bis 4,0 t/m² angesetzt werden. Um eine Verschmutzung des Stahls, insbesondere mit Erdmate-
rial, zu vermeiden, muss dieser auf Kanthölzern gelagert werden (vgl. Bild 2.71). Eine beson-
dere Befestigung der Lagerflächen ist in der Regel nicht erforderlich. Die Ausbildung des
Oberbaus der Lagerflächen erfolgt somit nach den beschriebenen Varianten 1 oder 2 (vgl.
S. 108).

Bild 2.71: Lagerfläche für Betonstabstahl 83

83
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 111

2.4.5.5 Lagerung von Betonstahlmatten


Für die Auswahl geeigneter Standorte sowie eines geeigneten Aufbaus der Lagerflächen für
Mattenstahl wird grundsätzlich auf die Angaben beim Stabstahl verwiesen.
Die Lagerung der Matten kann stehend oder liegend erfolgen. Die liegende Lagerung stellt den
Normalfall auf Baustellen dar. Die Stapelhöhe sollte dabei 2,0 m, also je nach Matte circa 100
bis 150 Stück, nicht überschreiten. Eine liegende Lagerung empfiehlt sich, wenn große Men-
gen gleichartiger Matten gelagert werden müssen. Gegebenenfalls sind die einzelnen Stapel
gegen seitliches Abrutschen zu sichern. Die stehende Lagerung empfiehlt sich, wenn eine gro-
ße Anzahl verschiedener Mattensorten gelagert werden muss, da gegenüber der liegenden La-
gerung die erforderliche Grundfläche geringer ist und die Matten gut greifbar sind. Es werden
jedoch Stützgerüste erforderlich, um ein Umkippen der einzelnen Mattenpakete zu verhindern.
Zwischen den einzelnen liegenden Mattenstapeln sollte bei der Lagerung ein Arbeitsraum von
circa 50 cm freigehalten werden. Die erforderlichen Abmessungen für die einzelnen Mattensta-
pel ergeben sich wie folgt:
- Lagermatten 2,15 m x 5,0 m bzw. 6,0 m (Abmessungen sind genormt),
- Listenmatten max. 3,0 m x 12,0 m 84 (Abmessungen nach individuellen Vorgaben).
Um eine Verschmutzung des Stahls, insbesondere mit Erdmaterial, zu vermeiden, muss dieser
auf Kanthölzern gelagert werden. Die Ausbildung des Oberbaus der Lagerflächen erfolgt somit
nach den beschriebenen Varianten 1 oder 2 (vgl. S. 108).

2.4.5.6 Lagerung von Einbau- und Anlagenteilen


Je nach Art des Bauwerks sind verschiedene Einbauteile in Fundamente, Wände und Decken
einzubauen, z. B.
- Anschweißplatten, Ankerstäbe und Hülsen,
- Rohrdurchführungen (Leerrohre) und Rohre,
- Lager,
- Betonwaren und
- Einläufe (z. B. zur Entwässerung) in Decken.
Weiterhin können besondere Lagerflächen für Stahlbauteile von Stahlskelettbauten sowie ein-
zubauenden Anlagen der TGA oder Produktionsanlagen erforderlich werden. Die erforderli-
chen Abmessungen richten sich nach Art, Größe und Gewicht sowie der Stapelbarkeit der Ein-
bauteile. Diese Lagerflächen müssen unter Umständen im Bereich einer erhöhten Tragfähigkeit
des Krans angeordnet werden. Um eine Verschmutzung der Einbauteile, insbesondere mit
Erdmaterial, zu vermeiden, müssen diese auf Kanthölzern gelagert werden. Gegebenenfalls
kann es aus Qualitätsgründen erforderlich werden, die Einbauteile auf einer befestigten Fläche
oder in einem Magazin zu lagern. Je nach den Anforderungen der Einbauteile (Eigenlasten,
Abmessungen, Wetterfestigkeit usw.) können für die Ausbildung des Oberbaues der Lagerflä-
che die beschriebenen Varianten 1 bis 3 (vgl. S. 108) zur Ausführung kommen.

84
Es sollte beachtet werden, dass infolge des hohen Gewichtes einer solchen Matte (bis über 200 kg) ein
manuelles Bewegen kaum möglich ist.
112 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.4.5.7 Lagerung von Schal- und Rüstmaterial


Für die Auswahl geeigneter Standorte sowie eines geeigneten Aufbaus der Lagerflächen für
Schal- und Rüstmaterial wird grundsätzlich auf die Angaben beim Betonstabstahl verwiesen.
Bei der Abschätzung des Platzbedarfs für die Lagerung von Schal- und Rüstmaterial müssen
deren Einzelabmessungen und die Abmessungen bereits vorgefertigter Schalungsabschnitte,
meist bestehend aus mehreren Schalungselementen, berücksichtigt werden. Letztgenannte kön-
nen leicht Abmessungen von 6,0 m x 3,0 m erreichen. Das Rüst- und Schalmaterial ist aus
Gründen der Beschädigung und Stabilität häufig nur bedingt stapelbar. Ein wetterfester Ober-
bau der Lagerflächen ist in der Regel nur für den Teil erforderlich, der für Montage- und De-
montagearbeiten genutzt wird. Auch hier sollte insbesondere bei Schalmaterial durch Unterle-
gen von Kanthölzern der Kontakt zum Boden vermieden werden. Weiterhin sollte auf der
Lagerfläche für Schalmaterial ein Bereich für die Reinigung der Schalung (circa 4,0 m x 6,0 m)
vorgesehen werden. Die Ausbildung des Oberbaus der Lagerflächen erfolgt somit nach den be-
schriebenen Varianten 1 oder 2 (vgl. S. 108). Überschlägig kann für die Bestimmung der erfor-
derlichen Lagerfläche ein Wert von 0,35 m² Lagerfläche/m² Schalfläche angenommen werden.
In Tabelle 2.6, S. 25 sind für einige gängige Schalungselemente deren Abmessungen zusam-
mengefasst.
Für große Gerüstkonstruktionen (z. B. Lehrgerüste im Brückenbau) werden teilweise größere
Vormontage- und Lagerbereiche benötigt. Gleiches gilt für Systemschalungen, wenn diese als
große zusammenhängende Einheiten eingesetzt werden. Für Hinweise zur Ausbildung eines
Bearbeitungs-/Vormontageplatzes wird auf den vorherigen Abschnitt verwiesen.

2.4.5.8 Lagerung von großen Fertigteilen


Grundsätzlich ist anzustreben, dass große Fertigteile (Stützen, Gitterträgerplatten usw.) direkt
vom Transportfahrzeug eingebaut werden (Just-in-time-Lieferung). Müssen große Fertigteile
auf der Baustelle gelagert werden, so sollte darauf geachtet werden, dass sich die Auflagerbe-
dingungen im Lagerungszustand von denen im eingebauten Zustand nur wenig unterscheiden
oder statisch nachgewiesen sind. So müssen zum Beispiel Fassaden- und Wandelemente ste-
hend in Gestellen transportiert und gelagert werden. Hierbei sollte jedes Element unabhängig
vom anderen unterstützt und verkeilt sein. Dies hat auch den Vorteil, dass die Elemente in be-
liebiger Reihenfolge entnommen werden können und ein Umstürzen der Platten unmöglich ist.
Bei horizontal zu lagernden Fertigteilen wie Trägern, Deckenelementen oder Treppenläufen ist
darauf zu achten, dass die Lagerfläche eben ist. Weiter müssen gleich starke, ggf. auch nicht
abfärbende Stapelhölzer verwendet und diese so angeordnet werden, dass sie sich möglichst
genau im Bereich des Auflagers im eingebauten Zustand befinden. Werden mehrere Elemente
übereinander gestapelt, müssen die Stapelhölzer genau übereinander liegen, wenn keine Schä-
den durch unsachgemäße Lagerung auftreten sollen (vgl. Bild 2.72).

Deckenelemente Deckenelement mit Kragplatte Treppenläufe


Bild 2.72: Horizontale Lagerung von Fertigteilen
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 113

Zwischen den einzelnen, gelagerten Fertigteilen sollte weiterhin ausreichend Arbeitsraum zum
Anschlagen vorgesehen werden. Für die dazu erforderlichen Zwischenräume kann ein Faktor
von 1,2 bis 1,4 der eigentlichen Lagerfläche der Fertigteile angesetzt werden.
Werden horizontal gelagerte Fertigteile (z. B. Stützen oder Wandplatten) vor ihrem Anheben
erst vertikal aufgerichtet, müssen die untenliegenden Eckbereiche beim Aufrichten vor dem
hohen Kantendruck geschützt werden. Dazu sind ausreichend dicke Holz- oder Gummiplatten
zwischenzulegen. Alternativ können die Fertigteile auch in einer ausreichend dicken Sand-
schicht aufgerichtet werden. Die Befestigung der Lagerflächen sollte wetterfest sein. Weiterhin
müssen bei der Bestimmung der Stärke des Oberbaus die Fertigteil-Eigenlasten berücksichtigt
werden. Die Ausbildung des Oberbaus erfolgt nach den beschriebenen Varianten 1 oder 2 (vgl.
S. 108). Überschlägig kann für die Bestimmung der erforderlichen Lagerfläche ein Wert von
1 m² bis 2 m² Lagerfläche/m³ Fertigteil angenommen werden.
Falls mit dem Turmdrehkran montiert wird, sollte die Lagerfläche im Schwenkbereich des
Krans liegen, um Zwischentransporte zu vermeiden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass
für die zu hebenden Fertigteile die Tragfähigkeit des Kranes in dem ausgewiesenen Schwenk-
bereich ausreichend ist. Bei einer Just-in-time-Lieferung sollten ausreichend Entladeflächen für
LKW zur Verfügung stehen.

2.4.5.9 Stellflächen für Mulden und Abfallcontainer


Die Abmessungen der Stellflächen für (Abfall-)Mulden und Abfallcontainer richten sich nach
der Anzahl, Art und Größe der genutzten Mulden sowie einem für den An- und Abtransport
freizuhaltenden Bereich.
Die Anzahl an erforderlichen Sammelbehältern richtet sich nach der Anzahl und dem Umfang
der zu trennenden Abfall-Fraktionen (vgl. Abschnitt 2.5.7 (Abfallentsorgung), S. 180), wie
z. B.
- Bauschutt (mineralische Abfälle),
- Wertstoffe (Folien, Kunststoffe, Pappe, Papier usw.),
- Holz,
- Metall,
- Baustellenabfälle (verschmutzte Folien, Mehrschichtenholz usw.),
- Siedlungsabfälle (Pausenabfälle, organische Abfälle usw.) oder
- Sonderabfälle (wie Farbreste, Klebereste, Bindemittel usw.).
Zur groben Orientierung hinsichtlich des Abfallaufkommens bei Neubaumaßnahmen im Hoch-
bau kann angenommen werden, dass pro 1.000 m³ Bruttorauminhalt (BRI) circa 20 m³ bis
40 m³ Abfall anfallen. Davon entstehen circa 25 % während des Rohbaus 85 und 75 % während
des Ausbaus 86.

85
… also circa 5 m³ bis 10 m³, dies entspricht einem Gewicht von circa 6 t bis 12 t.
86
… also circa 15 m³ bis 30 m³, dies entspricht einem Gewicht von circa 7,5 t bis 15 t.
114 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bei der Aufstellung von Containern/Mulden sollten weiterhin folgende Grundsätze beachtet
werden:
- möglichst einen zentralen Standort für alle Sammelbehälter (Zufahrt beachten),
- Standort möglichst nahe an der Baumaßnahme und bei den Bearbeitungsschwerpunkten
sowie ggf. im Schwenkbereich der Krane,
- unter Umständen abschließbare Sammelbehälter verwenden,
- eindeutige, leicht erkennbare Kennzeichnung der Sammelbehälter je nach Fraktion.
Zusätzlich sollten auf den Geschossdecken des Bauwerkes noch kleinere, für den Krantransport
zugelassene Sammelbehälter vorgehalten werden, damit dort entstehende Abfälle direkt mit
dem Kran abtransportiert werden können.
Nach der Art der Container können Abrollcontainer und Absetzmulden, auch Absetzcontainer
genannt, unterschieden werden (vgl. Bild 2.73).

Bild 2.73: Abrollcontainer (li.) und Absetzmulde (re.) 87

Abrollcontainer werden mit einem Volumen von 10 m³ bis 40 m³ angeboten und sind häufig
mit Klapp- oder Flügeltüren zum einfacheren Beladen ausgestattet. In der Regel sind Abroll-
container ohne Deckel. Weitere überschlägige Angaben für die Dimensionierung der Container
sowie für die erforderliche Rangierfläche für LKW beim Ab- und Aufladen des Containers sind
in Tabelle 2.26 zusammengefasst.
Absetzmulden werden mit einem Volumen von 1,0 m³ bis 18 m³ angeboten und können mit
Klapptüren zum einfacheren Beladen sowie mit einem oder zwei abschließbaren Deckeln (of-
fene/geschlossene Mulde) ausstattet sein. Weitere überschlägige Angaben für die Dimensionie-
rung sind in Tabelle 2.27 zusammengefasst. Üblicherweise werden als Sammelbehälter 5,5-m³-
und 7,0-m³-Absetzmulden verwendet.

87
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 115

Tabelle 2.26: Fassungsvermögen, Abmessungen von Abrollcontainern, Platzbedarf LKW

Fassungsvermögen 10 m³ 30 m³ 40 m³
Höhe des Containers 1,0 m 2,0 m 2,4 m
Breite des Containers 2,5 m 2,5 m 2,5 m
Länge des Containers 4,5 m 5,5 m 7,2 m
Leergewicht des Containers ca. 1,6 t ca. 2,7 t ca. 3,3 t
Durchfahrtshöhe LKW 3,7 m 3,7 m 4,0 m
Durchfahrtsbreite LKW 2,7 m 2,7 m 2,7 m
erforderliche Rangierfläche
8,0 m x 4,0 m 10,0 m x 4,0 m 10,0 m x 4,0 m
vor dem Container (l x b)
Tabelle 2.27: Fassungsvermögen, Abmessungen von Absetzmulden, Platzbedarf LKW

Fassungsvermögen 2 m³ 5,5 m³ 7 m³ 10 m³ 15 m³ 18 m³
Höhe der Mulde 1,1 m 1,3 m 1,4 m 1,7 m 2,3 m 2,5 m
Breite der Mulde 1,0 m 1,8 m 1,8 m 1,8 m 1,8 m 1,8 m
Länge der Mulde 1,3 m 3,2 m 3,6 m 4,1 m 4,7 m 4,5 m
Leergewicht der Mulde ca. 0,2 t ca. 0,5 t ca. 0,7 t ca. 0,9 t ca. 1,3 t ca. 1,5 t
Durchfahrtshöhe LKW 3,0 m 3,7 m 3,7 m 3,7 m 3,7 m 3,7 m
Durchfahrtsbreite LKW 2,5 m 2,7 m 2,7 m 2,7 m 2,7 m 2,7 m
erforderliche
5,0 m x 7,0 m x 7,0 m x 8,0 m x 8,0 m x 8,0 m x
Rangierfläche
3,0 m 4,0 m 4,0 m 4,0 m 4,0 m 4,0 m
vor der Mulde (l x b)

Kleinere Absetzmulden haben den Vorteil, dass sie mit dem Kran auf der Baustelle versetzt
werden können, wenn sie folgende Merkmale aufweisen: 88
- umlaufender, gleich hoher oberer Rand (ein Behälter mit ungleich hohen Rändern darf nur
bis zum niedrigsten Rand beladen werden);
- spezielle Anschlagpunkte,
- bei denen sich die für den Kranbetrieb erforderlichen Anschlagmittel nicht un-
beabsichtigt lösen können,
- die so am Behälter angeordnet sind, dass auch bei einseitiger Beladung eine
Schrägstellung des Behälters und ein Herausrutschen der Last verhindert wird,
- die deutlich und dauerhaft als solche gekennzeichnet sind;
- Bemessung des Behälters für die bei bestimmungsgemäßer Verwendung auftretenden Be-
anspruchungen;
- deutliche und dauerhafte Kennzeichnung des Behälters als für den Betrieb mit Kranen ge-
eigneter Behälter;
- möglichst keine Türen oder Klappen an den Seitenflächen.

88
Vgl. dazu unter anderem VBG 9a Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb.
116 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Ein Beispiel für eine kranversetzbare Absetzmulde zeigt Bild 2.74. Sonstige Abfallcontainer
(Mulden) sind nicht für den Kranbetrieb zugelassen.

Bild 2.74: Beispiel für eine kranversetzbare Absetzmulde 89

Besonders Platz sparend einsetzbar sind im Leerzustand stapelbare Sammelbehälter. Die


Fremdnutzung der Behälter sollte durch eine geeignete Stellplatzwahl verhindert werden (nicht
direkt am Bauzaun).
Die Art und Größe der Sammelbehälter hängt von folgenden Parametern ab: 90
- zu erwartendes Abfallaufkommen,
- Grad der Trennung (Anzahl der Abfallarten),
- vorhandener Stellplatz,
- Einbeziehung bereits vorhandener firmeneigener Container.
Weiterhin ist zu beachten, dass vor den Sammelbehältern eine Rangierfläche für deren An-
und Abtransport freigehalten wird. Durch eine geschickte Anordnung mehrer Behälter kann die
erforderliche Rangierfläche reduziert werden. Eine Befestigung der Rangier- und Stellflächen
ist in der Regel nur soweit erforderlich, dass ein Befahren durch LKW leicht möglich ist. Die
Ausbildung des Oberbaus der Stell- und Rangierflächen erfolgt somit nach den beschriebenen
Varianten 1 oder 2 (vgl. S. 108).

2.4.5.10 Stellflächen für mobile Wechselsilos


Je nach Art und Umfang einer Baumaßnahme sind im Verlauf der Bauzeit mobile Wechselsilos,
z. B. Estrich-, Mörtel- oder Putzmörtelsilos, erforderlich (vgl. Abschnitt 2.2.8 (Misch- und
Aufbereitungsanlagen), S. 53). Diese werden mit einem Volumen von 1 m³ bis zu maximal

89
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
90
Vgl. Arbeitshilfe Platzbedarf Container unter www.umweltschutz-bw.de.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 117

60 m³, üblicherweise circa 20 m³, angeboten. Die Abmessungen, Gewichte und erforderlichen
Stellflächen für auf Baustellen übliche Wechselsilos sind in der Tabelle 2.28 zusammengefasst.
Der Arbeitsraum um das Silo sollte aufgrund der silonahen Tätigkeiten (Anschlussarbeiten,
Entnahme, Instandhaltung usw.) ausreichend dimensioniert werden (mindestens 0,50 m, besser
> 1,00 m Arbeitsraum; vgl. Bild 2.75).

Bild 2.75: Wechselsilo auf einer Baustelle

Tabelle 2.28: Fassungsvermögen, Abmessungen, Gewichte und Stellflächen von Wechselsilos

Fassungsvermögen 10,0 m³ 12,5 m³ 17,5 m³ 22,5 m³ 25,0 m³


Leergewicht 1,6 t 1,8 t 2,1 t 2,3 t 2,6 t
maximales Befüllgewicht 20 t 20 t 32 t 32 t 32 t
Durchmesser
‡ 2,5 m ‡ 2,6 m ‡ 2,6 m ‡ 2,6 m ‡ 2,6 m
= Mindeststellfläche
Höhe 4,75 m 5,25 m 6,25 m 7,05 m 7,75 m
Mindeststandfläche, verteilt auf
keine keine
die Anzahl an Nutzplatten 91 1,0 m² 1,2 m² 1,5 m²
Angaben Angaben
(nach DIN 30 734)
erforderliche Rangierfläche 8,0 m x 8,0 m x 10,0 m x 10,0 m x 11,0 m x
vor dem Wechselsilo 4,0 m 4,0 m 4,0 m 4,0 m 4,0 m

Laut DIN 30 734 (Einkammer-Wechsel-Silo) dürfen Wechselsilos nur auf ebenem, waagerech-
tem Untergrund aufgestellt werden. Das senkrecht stehende, gefüllte Wechselsilo darf in keiner

91
Die Mindeststandfläche ergibt sich aus der Summe der erdberührten Grundfläche aller Nutzplatten am
Fuß des Silos.
118 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Richtung einen maximalen Neigungswinkel von 2° (= 3,49 % = 0,09 m : 2,50 m) überschrei-


ten. Weiterhin muss der Untergrund ausreichend tragfähig sein. Dazu muss die Standsicherheit
des Wechselsilos auch unter Beachtung der Vorschriften der DIN 1054 (Baugrund – Sicher-
heitsnachweise im Erd- und Grundbau) nachgewiesen werden. Weiterhin sollte darauf geachtet
werden, dass ein Unterspülen der Fundamente, z. B. durch oberflächigen Regenwasserabfluss,
verhindert wird. Die Mindestabstände zu Baugruben (vgl. Tabelle 2.3, S. 22 und Abschnitt
2.7.1.3 (Geböschte Baugruben und Gräben), S. 276) und Freileitungen (vgl. Tabelle 2.4, S. 22)
sind ebenfalls zu beachten.
Üblicherweise muss die Stellfläche für Wechselsilos wenigstens vorverdichtet oder mit einer
Schottertragschicht oder Betonfertigteilen ausgestattet werden (vgl. die beschriebenen Varian-
ten 1 und 2, S. 108). Für konkretere Planungen sollten die von den Siloherstellern zur Verfü-
gung gestellten Produktdatenblätter verwendet werden.
Bei Mörtelsilos ist bei der Aufstellung zu beachten, dass sie im Schwenkbereich eines Krans
aufgestellt werden, wenn die gefüllten Mörtelbehälter ohne Quertransport direkt zur Einbau-
stelle transportiert werden sollen. Außerdem sollte der Standort so in der Nähe einer Baustraße
gewählt werden, dass das Silo mit dem Ladekran des Silotransportfahrzeuges aufgestellt wer-
den kann. Neben dem Silo muss ein Sattelzug zum Nachfüllen anfahren können. Putzmörtelsi-
los sollten nach Möglichkeit in der Nähe der zu verputzenden Flächen liegen, um lange
Schlauchleitungen zu vermeiden.
Die kleinen Silos mit circa 1,0 m³ Rauminhalt können mit dem Ladekran des Silotransportfahr-
zeuges, dem Turmdrehkran der Baustelle, Teleskopstapler oder auch mit dem Gabelstapler be-
wegt werden. Abhängig vom gewählten Silotransportsystem muss vor dem Silo noch ein Ran-
gierbereich bzw. eine Stellfläche für Lieferfahrzeuge, z. B. für das Befüllen der Silos, angelegt
werden.
Die an den Wechselsilos angebrachten Durchlaufmischer erfordern einen ausreichend dimensi-
onierten Anschluss für Wasser und elektrische Energie. Der übliche Wasserverbrauch liegt bei
mindestens 1,5 m³/h bis 2,0 m³/h. In Abhängigkeit von den Nutzungszeiten wird eine Beleuch-
tung des Silos erforderlich.

2.4.5.11 Lagerung von Oberböden und Unterböden


Oberböden sind gemäß § 220 BauGB bei der Errichtung und Änderung baulicher Anlagen
sowie bei wesentlichen anderen Veränderungen der Erdoberfläche auszuheben, in nutzbarem
Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu schützen. 92
Die Zwischenlagerung erfolgt für
- humosen, feinkörnigen Oberböden mit vielen Pflanzenresten in maximal 2,0 m, üblicher-
weise 1,3 m hohen Mieten,
- stark sandigen Oberböden, die arm an Pflanzenresten sind, in üblicherweise maximal
2,5 m hohen Mieten und
- kultivierfähigen Unterböden in üblicherweise maximal 5,0 m hohen Mieten.

92
Vgl. dazu auch die entsprechenden Abschnitte in den Landesnaturschutzgesetzen.
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 119

Diese oft in Dreiecks- oder Trapezform ausgebildeten Mieten sind durch Profilierung (allseiti-
ge Neigung • 2,0 %) und Glättung vor stauender Vernässung zu schützen. Bei Lagerungszeiten
von mehr als drei Monaten sind die Mieten mit tief wurzelnden und stark Wasser zehrenden
Pflanzenarten (z. B. Senf, Raps, Gräser) zu begrünen. Da der wirksame Gasaustausch der Mie-
te mit der Außenluft auch über die Seitenböschungen erfolgt, können trapezförmige Mieten
kurzer Länge höher geschüttet werden (vgl. Bild 2.76) als Endlosmieten (vgl. Bild 2.77). Mut-
terböden von Grünland- und Waldflächen sind in der Regel nach Bild 2.76 anzulegen, da der
Sauerstoffbedarf von dem Gehalt an unzersetzten Pflanzenresten abhängt. Mieten aus an Pflan-
zenresten armen, weniger humosen Böden können ebenso wie Mieten aus Sandböden höher ge-
schüttet werden (vgl. Bild 2.78).

” 1,3 m
45° (2,0 m)
(60°)

b ” 3,0 m (5,0 m)
Bild 2.76: Übliche Ausbildung von Trapezmieten aus humosen, feinkörnigen Oberböden 93

Bild 2.77: Übliche Ausbildung von Endlosmieten aus humosen, feinkörnigen Oberböden 93

Bild 2.78: Übliche Ausbildung von Mieten aus Sandböden 93

Vor dem Anlegen einer Miete ist grundsätzlich der in diesem Bereich anstehende Oberboden zu
entfernen. Weiterhin sollte am Fußpunkt der Mieten eine Entwässerungsmulde angeordnet
werden. Es ist darauf zu achten, dass Mieten nicht auf durchnässten Flächen lagern und der an-
stehende Untergrund möglichst durchlässig, also nicht stark bindig, ist. Die Anordnung von
Mieten in Senken sollte deshalb vermieden werden. Oberbodenmieten dürfen nicht, Mieten aus
kultivierfähigem Unterboden nur mit leichten Kettenfahrzeugen befahren werden. Um Verun-
reinigungen beim späteren Aufnehmen des Oberbodens zu vermeiden, sollte der Untergrund
der Lagerfläche keine losen, steinigen Anteile aufweisen. Vielmehr sind ebene, vorverdichtete

93
Die angegebenen Maße und Winkel sind als Richtwerte, Klammerwerte als Grenzwerte anzusehen.
120 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Böden oder befestigte Flächen geeignet. Die Ausbildung des Oberbaus der Lagerflächen erfolgt
somit nach den beschriebenen Varianten 1 oder 3 (vgl. S. 108).
Bei der Lagerung von Unterböden werden im Vergleich zu Oberböden geringere Anforderun-
gen an die Art der Lagerung gestellt. Die Schütthöhe wird dabei meist von der Geländesituati-
on sowie der verfügbaren maschinellen Ausrüstung beeinflusst. Kleinere Schütthöhen können
mit Raupen hergestellt werden, größere Schütthöhen durch lagigen Einbau und Zwischenbe-
fahren mit LKW, mit Hilfe von Förderbändern oder durch Abkippen an steilen Böschungen.
Die zugehörigen Vorgaben der DIN 4124 (Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Ar-
beitsraumbreiten) sind zu beachten. Erdaufschüttungen neben Böschungen oder Gräben dürfen
maximal mit einer Neigung von 1 : 2 angelegt werden. Für Planungshilfen zur Bestimmung der
erforderlichen Lagerflächengröße wird auf die Angaben im folgenden Abschnitt verwiesen.
Ober- und Unterboden sollten möglichst außerhalb des Fertigungs- und Verkehrsbereiches ge-
lagert werden.

2.4.5.12 Lagerung von Schüttgütern


Für die Lagerung von Schüttgüter, insbesondere Sande, Kiese oder Kalk, gelten keine explizi-
ten Vorschriften, soweit diese im Rahmen der auf Baustellen üblichen Art erfolgt. Um einen
Verlust durch Verunreinigung dieser Schüttgüter mit dem anstehenden Boden zu vermeiden,
sollte die Lagerfläche vom Oberboden befreit, ausreichend eben und gegebenenfalls auch leicht
oberflächenverdichtet sein. Werden Schüttgüter permanent von Lagerflächen ab- und aufgela-
den, empfiehlt sich ein befestigter Oberbau aus Bitumen oder Beton. Die Ausbildung des
Oberbaus der Lagerflächen erfolgt somit nach den beschriebenen Varianten 1 oder 3 (vgl.
S. 108).
Werden Schüttgüter ähnlicher Güte nebeneinander gelagert, sind diese ausreichend abzutren-
nen und zu kennzeichnen. Die Höhe des entstehenden Schüttkörpers wird von der Geländesitu-
ation sowie der eingesetzten maschinellen Ausrüstung bestimmt. Dabei können für unter-
schiedliche Schüttgüter die in Tabelle 2.29 angegebenen Schüttwinkel für eine überschlägige
Berechnung der erforderlichen Lagerfläche sowie des Rauminhaltes angesetzt werden.
Tabelle 2.29: Schüttwinkel unterschiedlicher Schüttgüter

Schüttgut Schüttwinkel D tan (D


feuchter Sand circa 25° (= 1 : 2,14) 0,4663
rundkörniger Sand
circa 30° (= 1 : 1,73) 0,5774
mit einheitlichen Korngrößen
eckiger, scharfkantiger Sand circa 33° (= 1 : 1,54) 0,6494
sandiger Kies circa 35° (= 1 : 1,43) 0,7002
scharfkantiges Geröll/Schotter circa 40° (= 1 : 1,19) 0,8391
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 121

Bild 2.79: Rauminhalt einer üblichen Schüttfigur

Das Volumen V der in Bild 2.79 dargestellten Schüttfigur für die Lagerung von Schüttgütern
kann nach der Formel 3 bestimmt werden.
h2 § 4˜h ·
V a ˜b˜h ˜ ¨¨ a b ¸ (Formel 3)
tan(D ) © 3 ˜ tan(D ) ¸¹
Tabelle 2.30 gibt nach Formel 3 beispielhaft für verschiedene Höhen und Schüttwinkel den
Flächenbedarf für die Lagerung von 100 m³, 500 m³ und 1.000 m³ Boden an. Demnach werden
für 500 m³ Boden bei einer Länge der Miete von 20,0 m, einer Lagerungshöhe von 2,0 m und
einem Schüttwinkel von 40° eine Breite von 16,5 m und insgesamt circa 329 m² Fläche benö-
tigt. Bei einer Höhe von 4,0 m reduziert sich die Breite auf 12,5 m sowie die Fläche auf circa
250 m².
Tabelle 2.30: Geometrie von Schüttfiguren für Bodenmieten nach Formel 3

Volumen Höhe Schüttwinkel Länge Breite Grundfläche


V h D a b A
25° 14,7 m 146,8 m²
1m 10 m
40° 12,5 m 124,9 m²
100 m³
25° 12,0 m 119,7 m²
2m 10 m
40° 8,7 m 87,0 m²
25° 19,8 m 396,2 m²
2m 20 m
40° 16,5 m 329,4 m²
500 m³
25° 17,4 m 347,5 m²
4m 20 m
40° 12,5 m 249,5 m²
25° 14,2 m 1.414,7 m²
6m 100 m
40° 8,8 m 876,2 m²
1.000 m³
25° 17,5 m 1.748,1 m²
8m 100 m
40° 10,6 m 1.058,1 m²
122 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.4.5.13 Praxishinweise
- Lagerplätze können im Bauwerk, im Baufeld außerhalb des Bauwerks oder außerhalb des
Baufeldes auf angemieteten Flächen angeordnet werden. Die Anordnung ist primär vom
Lagergut und von der jeweiligen Bauphase abhängig.
- Lagerflächen sollten ggf. im Schwenkbereich des Krans und im Anlieferungsbereich der
Baustraße angeordnet werden.
- Die Einhaltung von Regeln zum Ablagern von Materialien sollte schon in den jeweiligen
Verträgen mit den Nachunternehmern festgeschrieben werden. Ob Materialien gelagert
oder just in time angeliefert werden, ist von den Gegebenheiten der jeweiligen Baumaß-
nahme (vorhandene Lagerflächen, Ablaufplanung, Terminplanung usw.) abhängig. Eine
umfangreiche Lagerung von Materialien sollte aber generell vermieden werden.
- Aushubmaterial, das auf der Baustelle nicht wieder eingebaut wird, sollte gleich beim
Aushub abtransportiert werden.
- Alle Lagergüter sind ausreichend gegen umfallen und wegrollen, gegebenenfalls auch
wegfliegen, zu sichern.
- Je nach Anforderung der zu lagernden oder zu bearbeitenden Materialen ist der Unter-
grund der Lagerflächen zu verbessern.

2.4.5.14 Vorschriften und Regeln


- Siehe dazu die in den einzelnen Unterpunkten genannten Vorschriften und Regeln.

2.4.6 Bauaufzüge (Lasten- und Personenaufzüge)

2.4.6.1 Konstruktionsformen und Klassifizierung


Bauaufzüge werden üblicherweise nach ihrer Zulassung unterschieden für den Transport von
Baumaterial oder auch für Personen. Damit ergeben sich
- Lasten-(Material-)Aufzüge/Transportbühnen und
- kombinierte Lasten- und Personenaufzüge
sowie unterschieden nach ihrem Leistungsvermögen
- leichte Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast von bis zu 500 kg,
- mittelschwere Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast bis zu 1.500 kg sowie
- schwere Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast deutlich über 1.500 kg.
Bauaufzüge sind hauptsächlich für den vertikalen Transport von Material und ggf. Personen in
größere Höhen ausgelegt und entlasten bzw. ersetzen Turmdreh- oder Fahrzeugkrane. In der
Regel werden dazu auf jeder zu bedienenden Etage besondere Einrichtungen (Zugangsschran-
ken, Austritte usw.), oft auch mit integrierten Steuereinheiten, erforderlich. Der Abstand der ho-
rizontalen Verankerungen der vertikalen Tragelemente des Aufzuges am Gebäude beträgt je
nach Gerät circa 5,0 m bis 10,0 m.
Die im Hochbau verwendeten Aufzüge sind oft Personenaufzüge, die je nach Bauwerksgröße
schon ab 6 bis 10 Geschossen wirtschaftlich werden. Sie transportieren nicht nur das Personal,
sondern auch die Ausbauteile, wie zum Beispiel Klimakanäle, Rohrleitungen, Heizkörper, Sa-
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 123

nitärgegenstände, abgehängte Decken, Montagewände. Bei Hochhäusern sollten schon wäh-


rend des Rohbaus Personen-/Materialaufzüge vorgesehen werden, da dadurch die Arbeitskräfte
schnell an ihren Arbeitsplatz gelangen und insbesondere während der Ausbauphase der Turm-
drehkran entlastet wird.
Müssen Materialien oder Personen ausschließlich in geringe Höhen (< 10 m) gehoben werden,
kommen anstelle von Aufzügen Gabelstapler, Teleskopstapler oder Hebebühnen zum Einsatz.
Müssen hingegen ausschließlich kleinvolumige, leichte Materialien (z. B. Mörteleimer) geho-
ben werden, kommen häufig Stirnradflaschenzüge, Elektrokettenzüge oder Schwenkarmaufzü-
ge) zum Einsatz (vgl. Bild 2.80). Für die Bedienung ganzer Fassaden werden breite Kletter-
bühnen (Breite circa 5 m bis 25 m) verwendet.

Bild 2.80: Beispiel für einen Schwenkarmaufzug leichter Bauart 94

2.4.6.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung


Die Auswahl eines für eine Baumaßnahme geeigneten Bauaufzuges richtet sich hauptsächlich
nach folgenden drei Kriterien:
- (1) Sollen Personen und Lasten oder ausschließlich Lasten gehoben werden?
- (2) Welche maximale Traglast ist erforderlich?
- (3) Welche Grundfläche des Aufzuges ist erforderlich?
Leichte Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast von bis zu 500 kg werden als Vertikal- oder
Schrägaufzug angeboten. Die Kraftübertragung erfolgt bei Vertikalaufzügen häufig über eine
Zahnstange, bei Schrägaufzügen über eine Seil- oder Kettenkonstruktion. Weiterhin zeichnet
diese Aufzüge eine sehr schnelle Montage und Demontage aus, wobei sie teilweise auch im

94
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
124 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

abgebauten Zustand als selbst fahrendes Element beweglich sind. Die Zahnstangen sind in der
Regel steck- und somit erweiterbar. Die Aufzüge haben eine Fahrgeschwindigkeit von circa
25 m/min. Die Grundfläche der Hebeebene beträgt je nach Gerät circa 0,75 m x 1,50 m.
Mittelschwere Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast von bis zu 1.500 kg werden fast aus-
schließlich als vertikale Zahnstangenaufzüge angeboten. Diese Aufzüge können Höhen bis zu
100 m sowie Fahrgeschwindigkeiten bis über 30 m/min erreichen. Die Grundfläche der Hebe-
ebene beträgt je nach Gerät circa 1,5 m x 3,0 m.
Schwere Bauaufzüge mit einer zulässigen Traglast von über 1.500 kg werden ebenfalls aus-
schließlich als Zahnstangenaufzug angeboten und sind in der Regel für den Transport von Per-
sonen sowie schweren Lasten geeignet. Eine übliche Traglast ist 2.000 kg, so dass problemlos
20 Personen auf einmal transportiert werden können. Diese Aufzüge können Höhen von über
200 m sowie Fahrgeschwindigkeiten bis über 40 m/min erreichen. Die Grundfläche der Hebe-
ebene beträgt je nach Gerät circa 1,5 m x 4,0 m.
Es sei weiterhin darauf hingewiesen, dass Aufzüge, die zur Personenbeförderung genutzt
werden, eine entsprechende Zulassung aufweisen müssen. Siehe dazu auch die Vorgaben der
DIN EN 12 159 (Bauaufzüge zur Personen- und Materialbeförderung mit senkrecht geführten
Fahrkörben). Häufig gelten bei kombinierten Geräten mit zugelassenem Personentransport ge-
ringere zulässige Lasten und Fahrgeschwindigkeiten.
Bild 2.81 zeigt v. l. n. r. je ein Beispiel für einen leichten Lastenaufzug (max. Traglast 500 kg),
einen mittelschweren Lastenaufzug (max. Traglast 1.000 kg) sowie einen schweren kombinier-
ten Lasten- und Personenaufzug (max. Traglast 3.200 kg).

Bild 2.81: Beispiele unterschiedlicher Bauaufzüge 95

95
Quelle: linkes Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA; mittleres und rechtes Bild: Steinweg-
Böcker-Baumaschinen GmbH (www.steinweg.de).
2.4 Verkehrsflächen und Transportwege 125

2.4.6.3 Praxishinweise
- Die Aufstellung eines Bauaufzuges muss auf ausreichend tragfähigem Baugrund erfolgen.
- Die Übergänge zwischen höher gelegenen Haltepunkten und dem Fahrkorb sind beson-
ders gegen Absturz und Kollision zu sichern.
- Soll der Aufzug für den Transport von Personen genutzt werden, bestehen höhere Anfor-
derungen an die Ausstattung des Aufzuges (z. B. Absturzsicherung).

2.4.6.4 Vorschriften und Regeln


- DIN EN 12 158 – Bauaufzüge für den Materialtransport
- DIN EN 12 159 – Bauaufzüge zur Personen- und Materalbeförderung mit senkrecht ge-
führten Fahrkörben
- BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung
126 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.5 Medienversorgung und Entsorgung


2.5.1 Überblick und Leitungsschutz
Zur Medienversorgung gehört die Versorgung der Baustelle mit elektrischer Energie (vgl. Ab-
schnitt 2.5.2, S. 128), Wasser (vgl. Abschnitt 2.5.3, S. 168), Druckluft (vgl. Abschnitt 2.5.8,
S. 189) und Treibstoff (vgl. Abschnitt 2.5.6, S. 176) sowie der Anschluss an Kommunikations-
netze (vgl. Abschnitt 2.5.5, S. 175). Die Entsorgung betrifft insbesondere den Abfall (vgl. Ab-
schnitt 2.5.7, S. 180) sowie Schmutz- und Niederschlagwasser (vgl. Abschnitt 2.5.4, S. 172).
Da die Versorgung mit Medien und die Entsorgung häufig an Leitungssysteme gekoppelt ist
(Stromleitungen, Wasserleitungen usw.), soll an dieser Stelle ausdrücklich auf den Leitungs-
schutz hingewiesen werden. Unterirdische Leitungen auf dem Baugrundstück und angrenzende
Flächen sind ausreichend zu markieren und zu kennzeichnen (vgl. Bild 2.82; nicht nur Gas-
und Stromleitungen sind gefährlich, auch Wasserleitungen können besonders bei Bogen- und T-
Stücken durch den Innendruck auseinandergedrückt werden, wenn der seitliche Halt durch
Aufgrabungen in der Nähe verloren geht, und große Schäden anrichten). Gleiches gilt für ober-
irdisch verlaufende Leitungen (vgl. Bild 2.83). Revisionsschächte sind ebenfalls zu markieren
und freizuhalten. Weiterhin sollten die Kontaktadressen zu Versorgungs-/Entsorgungs-
unternehmen für Notfälle greifbar bereitgehalten werden.

Bild 2.82: Beispiel für die oberirdische Markierung eines unterirdisch verlaufenden Stromkabels
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 127

Bild 2.83: Beispiel für die Markierung eines oberirdisch verlaufenden Stromkabels 96

Bei der Kreuzung von Verkehrswegen kann auf Leitungsbrücken zurückgegriffen werden, wel-
che jedoch eine Durchfahrtshöhe von 4,5 m gewährleisten müssen (vgl. Bild 2.84). Werden
Leitungen unter dem Verkehrsweg hindurchgeführt, sind diese in Schutzrohren zu führen oder
als erdverlegte Kabel auszuführen.

Bild 2.84: Beispiele von Leitungsbrücken für die Überführung von Leitungen97

96
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
97
Quelle rechtes Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
128 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.5.2 Stromversorgung

2.5.2.1 Elemente der Baustromversorgung


Elektrischer Strom, welcher seine Richtung periodisch und in gleichmäßiger Wiederholung än-
dert (i. d. R. sinusförmig), wird als Wechselstrom bezeichnet. Beim Wechselstrom wird zwi-
schen Einphasen- und Mehrphasenwechselstrom unterschieden. Beim Einphasenwechselstrom,
auch Lichtstrom genannt, beträgt die Spannung 230 V (meist 3-adrige Leitungen mit Schutz-
kontaktsteckern). Beim Dreiphasenwechselstrom, auch Drehstrom oder Kraftstrom genannt,
beträgt die Spannung hingegen 400 V (meist 5-adrige Leitungen mit CEE-Rundstecker). Auf
Baustellen wird Drehstrom (400 V) zum Antrieb von Maschinen und Geräten sowie (Einpha-
sen-)Wechselstrom (230 V) für die Beleuchtung und für Kleingeräte benötigt.
Die Inbetriebnahme und Nutzung von Anschluss- und Verteilerschränken unterliegen strengen
Sicherheitsrichtlinien. So müssen alle Anschluss- und Verteilerschränke sowie Unterverteilun-
gen innerhalb der Baustelle schwer entflammbar sein, also aus Metall oder schwer entflamm-
barem Kunststoff bestehen (keine Holzschränke), verschließbar sein, den VDE-Bestimmungen
entsprechen sowie das VDE-Prüfzeichen tragen, Hinweise zum Ursprung, zur Typ- oder der
Nummernbezeichnung, der Nenngröße, der Nennspannung und ein Sinnbild für Wechselspan-
nung tragen, Fehlerstromschutzschalter (FI-Schutzschalter, vgl. Abschnitt 2.5.2.3 (Schutzein-
richtungen), S. 141) mit einem Nennfehlerstrom von maximal 0,03 A aufweisen, gegen Berüh-
rung mit Werkzeugen und das Eindringen von Fremdkörpern und gegen senkrecht und schräg
einfallendes Spritzwasser geschützt sein.
Die elektrische Versorgung auf Baustellen wird in der Regel durch ein Netz von Baustromver-
teilern sowie weiteren untergeordneten Elementen sichergestellt (vgl. Bild 2.85). Die Eintei-
lung der Baustromverteiler erfolgt in zwei Hauptgruppen: die Anschlussschränke und die Bau-
stellenverteilerschränke. Der Anschlussschrank (A-Schrank, vgl. Bild 2.86 und Bild 2.87)
dient der Stromübergabe aus dem öffentlichen Netz bzw. von einem Transformator an die Bau-
stelle. Anschlussschränke müssen ausreichend geerdet und unter anderem mit Sicherungen,
plombierten Zählertafeln und Anschlussklemmen für Verteilerschränke ausgerüstet und ab-
schließbar sein. Die Hauptsicherung und der Hauptschalter ermöglichen das Abschalten des
Stromnetzes auf der Baustelle im Gefahrenfall. In den Anschlussschränken befinden sich ein
Eingangselement für den Anschluss des Netz- und Anschlusskabels und ein Abgangselement,
an dem das weiterführende Kabel angeschlossen wird. Entsprechend der Zählungsart und der
benötigten Stromstärke sind verschiedene Anschlussschränke auf dem Markt. Anschluss-
schränke sind immer direkt an einem Anschlusspunkt des öffentlichen Netzes fest aufzustellen.
Da an Anschlussschränken keine beweglichen Leitungen angeklemmt werden können, wird ei-
nem Anschlussschrank immer ein Verteilerschrank nachgeschaltet.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 129

Bild 2.85: Gliederung der Elemente der Baustromversorgung

Bild 2.86: Beispiel für einen Anschlussschrank für Baustrom mit Erdung 98

98
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
130 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Krangriff, schwenkbar

L1 L2 L3

Zählerfeld nach Zählerfeld nach Zählerfeld nach


DIN 43870 DIN 43870 DIN 43870
Wandlerplatz für
Einzel- oder
Blockwandler

Kranöse, schwenkbar

Kabelkanal

Raumgröße vorgesehen
für Zählerwechseltafeln
im Quer.- oder Hochformat

Zählerfeld nach
DIN 43870
NH2

NH00 NH00
NH1
NH3
NH00 Bolzenanschluß Klemmen
M10 10 - 50qmm

Bolzenanschluß Bolzenanschluß
NH00 M10 M10
Bügel- Bügel-
klemme klemme N N N N
10-50 mm² 10-50 mm² PE PE PE

Tiefe 265 mm

Tiefe 390 mm
Zuleitung

Zuleitung

Bild 2.87: Typische A-Schränke – Anschlussleistung 55 kVA und 277 kVA (v. l. n. r.) 99

Für kleine Baustellen bietet sich die Verwendung eines Anschlussverteilerschrankes (AV-
Schrank, vgl. Bild 2.88) an, da bei diesen Baustellen der Aufbau von zwei oder mehr Bau-
stromverteilern meist nicht zweckmäßig ist. Anschlussverteilerschränke sind eine Kombination
aus Anschlussschränken und Verteilerschränken, die zusätzlich mit Steckdosen und Anschluss-
klemmen für bewegliche Leitungen ausgestattet sind und mit bis zu 250 A belastet werden
können. Wie der Anschlussschrank muss auch der Anschlussverteilerschrank geerdet werden.
Die meisten Versorgungsunternehmen erlauben bei Leitungslängen über 30 m keinen An-
schlussverteilerschrank mehr, sondern ordnen die Kombination von Anschluss- und Verteiler-
schränken an. Auch diese Schränke müssen durch Anschlusssicherungen am Eingangsteil und
einem oder mehreren FI-Schutzschaltern am Abgangsteil sowie abgesicherten Steckdosen si-
cher ausgestattet sein. Anschlussschränke und Anschlussverteilerschränke werden üblicherwei-
se in folgenden Nenngrößen angeboten: 25 A, 63 A, 100 A, 250 A, 400 A und 630 A.

99
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 131

Krangriff, schwenkbar

Krangriff, schwenkbar

LS LS LS
LS LS LS LS LS 1
Zählerfeld nach 2
DIN 43870
Zählerfeld nach
DIN 43870 5/63
3
4

NH00 5

5/32 5/16 6
NH00 5/32 5/32
NH00
L1-L3
5/16
N FI 40
30mA 5/16 5/16 5/16
7
PE
Tiefe
8 3
Tiefe 360 mm

Zuleitung Zuleitung

Bild 2.88: Typische AV-Schränke – Anschlussleistung 24 kVA und 55 kVA (v. l. n. r.) 100

Bei größeren Baustellen und bei Leitungslängen über 30 m werden innerhalb der Baustelle zu-
sätzliche Baustellenverteilerschränke benötigt, welche der Einrichtung von verschiedenen
Speisepunkten für elektrische Energie innerhalb der Baustelle dienen. Verteilerschränke kön-
nen nur an einen Anschlussschrank oder einen Anschlussverteilerschrank angeschlossen wer-
den. Sie sind mit Schutzkontaktsteckern und CEE-Drehstromsteckdosen für den Anschluss von
Geräten von 125 A bis 630 A ausgestattet. Jeder Stromkreis, der durch den Anschluss von Ge-
räten oder Anlagen an die Verteilerschränke entstanden ist, muss gegen Überlastung abgesi-
chert werden. Zu diesem Zweck enthalten Verteilerschränke Haupt- und Schmelzsicherungen,
einen Lastschalter, einen Leistungsschutzschalter sowie einen FI-Schutzschalter, sofern dieser
nicht bereits im Anschlussschrank integriert ist.
Bei Baustellenverteilerschränken unterscheidet man Gruppenverteilerschränke (GV-Schrank),
Hauptverteilerschränke (HV-Schrank) und Verteilerschränke (V-Schrank). Die Verteilerschrän-
ke werden nochmals in Geräteanschlussschränke, Verteiler-Endverteilerschränke, Untervertei-
lerschränke (UV-Schrank), Subunternehmerschränke (SU-Schränke) und Steckdosenverteiler
unterteilt (vgl. Bild 2.89 bis Bild 2.92).

100
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de). Legende zum AV-
Schrank (55 kVA): 1: Leitungsschutzschalter für CEE-Steckdosen bis 32 A; 2: Zählerfeld in Schutzart IP
54; 3: Schutzkontaktsteckdose in Schutzart IP44 mit 180° Öffnungswinkel des Klappdeckels; 4: selbstein-
rastender Fallriegelverschluss mit Vorrichtung für Vorhängeschloss; 5: durch Vorhängeschloss abschließ-
barer NH-Lasttrennschalter; 6: CEE-Steckdose 16 A und 32 A; 7: Anschlussraum, NH00 bzw. NH1 bis
NH3; 8: schutzisolierte Zugentlastungsschelle.
132 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Krangriff, schwenkbar

5/63 5/63
Krangriff, schwenkbar

LS LS LS LS

LS LS

FI 63
500mA
FI 40
30mA

5/32
NH00 NH00 5/32 5/32
L1 L2L3 N PE
L1L2 L3 N PE
5/16 5/16 5/16 5/16

Tiefe 360 mm Tiefe 360 mm

Zuleitung Zuleitung

Bild 2.89: Typische V-Schränke – Anschlussleistung 24 kVA und 69 kVA (v. l. n. r.) 101

An Gruppen- oder Hauptverteilerschränken (vgl. Bild 2.90) werden mehrere Baustromver-


teilerschränke angeschlossen. Ihr Einsatz ist ab zwei Baustromverteilern zu empfehlen. Haupt-
verteilerschränke kommen oft auf Großbaustellen zur Anwendung und werden im Normalfall
einem Anschlussschrank nachgeschaltet. Gruppen- oder Hauptverteilerschränke dienen in Bau-
stromnetzen mit großem Leistungsbedarf zur Aufteilung der elektrischen Energie auf mehrere
Energiebereiche und können mit Stromstärken bis 630 A belastet werden. Hauptsächlich kom-
men aber Gruppenverteilerschränke bis 250 A und 400 A zur Anwendung. Auf Großbaustellen
müssen gegebenenfalls auch die Gruppenverteilerschränke geerdet werden. Die standardmäßi-
ge Ausstattung besteht aus einem Eingangsteil mit Sicherungen und einem Hauptschalter, ei-
nem Abgangsteil mit mehreren gesicherten Schaltern und einem Stahlblechgehäuse (alternativ
auch einem Kunststoffgehäuse) mit Fußgestell und Sicherungszubehör.

101
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 133

Kranöse, schwenkbar

NH00 NH00

NH00 NH00
NH1
NH2 NH2

Bolzenanschluß Bolzenanschluß Bolzenanschluß Klemmen


M10 M10 M10 35°

N N N N
PE PE PE

Tiefe 390 mm

Zuleitung

Bild 2.90: Typischer Gruppenverteilerschrank – Anschlussleistung 277 kVA 102

Die Geräteanschlussschränke werden bei der Versorgung von Verbrauchern mit hoher Leis-
tungsaufnahme eingesetzt. Sie werden i. d. R. einem Anschlussschrank oder Gruppen- bzw.
Hauptverteilerschrank nachgeschaltet. Die Standardausrüstung dieser Verteilerschränke besteht
aus dem Eingangsteil mit Klemmstein oder Sammelschienen und dem Abgangsteil mit Leis-
tungsschutzschalter oder einem FI-Schutzschalter mit Vorsicherung. Je nach Typ haben die Ge-
räteanschlussschränke verschiedene FI-Auslöser. Schränke vom Typ T haben einen FI-
Schutzschalter, der bereits bei einer Stromstärke von 0,03 A ausgelöst wird, beim Typ K wird
der FI-Schutzschalter erst bei einer Stromstärke von 0,3 A bis 0,5 A ausgelöst.
Unter den Geräteanschlussschränken nehmen die Kranverteilerschränke (vgl. Bild 2.91) eine
besondere Stellung ein. Es ist zweckmäßig, den Kran getrennt von allen anderen Geräten der
Baustelle anzuschließen, so dass im Falle einer Störung der Kran weiterhin mit Strom versorgt
wird. An die Kranverteilerschränke können Krane mit CEE-Drehstromsteckdosen von 63 A
und 125 A angesteckt oder direkt an Klemmen fest angeschlossen werden. Werden Krane mit
Frequenzsteuerung eingesetzt, müssen vor den Steckdosen spezielle Allstrom-Sensitiv-FI-
Schutzschalter angeschlossen sein.
Zum Anschluss von Wechsel- und Drehstromverbrauchern kommen Verteiler-
Endverteilerschränke zur Anwendung. Auch sie werden entweder Anschlussschränken oder
Gruppenverteilerschränken nachgeschaltet und sind standardmäßig mit einem Stahlblechge-
häuse (alternativ auch einem Kunststoffgehäuse) mit Fußgestell und Sicherungszubehör aus-
gestattet. Das Eingangsteil enthält einen Hauptschalter und Sicherungen. Das Abgangsteil weist

102
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
134 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Steckvorrichtungen mit vorgeschalteten FI-Schutzschaltern sowie mehreren Steckvorrichtun-


gen zum Anschluss von Geräten auf.
An die Endverteilerschränke (vgl. Bild 2.91) werden über Steckvorrichtungen ebenfalls
Wechsel- und Drehstromverbraucher angeschlossen. Sie werden einem Baustromverteiler mit
einem FI-Schutzschalter nachgeschaltet, welcher bei einem Nennfehlerstrom von höchstens
0,5 A auslöst. Zur Standardausrüstung der Endverteilerschränke gehört das Eingangsteil mit ei-
nem CEE-Gerätestecker, das Abgangsteil mit mehreren CEE-Steckvorrichtungen, Vorsicherun-
gen und meistens mehreren Steckvorrichtungen zum Anschluss der Geräte mit vorgeschalteten
FI-Schutzschaltern.
Krangriff, schwenkbar

NH 1 - 250A

Kranöse, schwenkbar
N

N L3L2 L1 L1 L2 L3
5/32 70-150° Bolzen M10
N
PE

LS LS LS

5/16 5/16 5/16


Tiefe 360 mm
Tiefe 360 mm

Zuleitung

Bild 2.91: Typischer Endverteilerschrank 22 kVA, typischer Kranverteilerschrank 173 kVA (v. l. n. r.) 103

Die tragbaren Unterverteilerschränke werden meist über Steckvorrichtungen an vorgeschalte-


te Anschlussverteilerschränke und Verteiler-Endverteilerschränke angeschlossen. Sie dienen
der Stromversorgung von Kleingeräten von 25 A bis 63 A.
Die ebenfalls tragbaren Steckdosenverteiler bestehen meistens aus Kunststoff und werden wie
die Unterverteilerschränke an vorgeschaltete Anschlussverteilerschränke oder Verteiler-
Endverteilerschränke angeschlossen. Auch sie können die Stromversorgung von Geräten von
25 bis 63 A aufnehmen.
Eine besondere Stellung nehmen die Subunternehmerschränke (SU-Schrank) ein (vgl. Bild
2.92). Diese ermöglichen die individuelle Messung des Stromverbrauches, wenn mehrere Un-
ternehmen gleichzeitig auf einer Baustelle tätig sind oder Nachunternehmer eingesetzt werden.
Wird lediglich der Hauptunternehmer vom Energieversorgungsunternehmen belastet, besteht
so die Möglichkeit der korrekten Abrechnung des Stromverbrauches der einzelnen Unterneh-
men. Die Subunternehmerschränke enthalten abschließbare Felder mit individuellen Ver-
brauchsmessern.

103
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 135

Krangriff, schwenkbar

DS DS DS
1 2 3
Bauform Bauform Bauform
D306 D306 D306

FI 63 FI 63 FI 63
30mA 30mA 30mA

NH00-100A

LS LS LS

NH00

N PE
5/32 5/32 5/32

Tiefe 390 mm

Zuleitung

Bild 2.92: Typischer Subunternehmerschrank – Anschlussleistung 69 kVA 104

Neben den Baustellenverteiler- und Anschlussschränken kommen auf Baustellen als weitere
Verbindungsmittel Steckvorrichtungen zum Einsatz, welche dem Verbinden von Leitungen
dienen. Steckvorrichtungen müssen spritzwassergeschützt und für den Einsatz unter erschwer-
ten Bedingungen geeignet sein. Auf Baustellen werden ausschließlich Schutzkontakt(Schuko-)
steckvorrichtungen und CEE-Rundsteckvorrichtungen eingesetzt.
Die nachfolgende Abbildung zeigt eine mögliche Verteilung von Baustromverteilern in einem
Strangschema für eine Baustelle eines Schulneubaus (vgl. Bild 2.93).

104
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
136 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.93: Darstellung eines Strangschemas der Baustromverteilung auf einer Baustelle (Schulneubau mit
drei Nebengebäuden)
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 137

2.5.2.2 Kabel und Leitungen


Die Verbindung zwischen den einzelnen Elementen der Baustromversorgung sowie dem End-
verbraucher erfolgt mit Kabeln und Leitungen. Ein Verbund mehrerer Litzen oder isolierter
Drähte, der durch eine zusätzliche Isolation zusammengehalten wird, wird als Kabel oder Lei-
tung bezeichnet. Je nach Bauart, Verwendungszweck und zu übertragender Spannung wird
zwischen Kabeln und Leitungen unterschieden. Generell kann man sagen, dass Kabel stärker
isoliert und thermisch belastbarer sind als Leitungen. Weiterhin dürfen Leitungen nicht dauer-
haft in der Erde verlegt werden, wohingegen Kabel immer fest zu verlegen sind.
Auf Baustellen kommen vor allem Gummischlauchleitungen, Kabel und Freileitungen als Zu-
leitung zu Transformationsstationen zum Einsatz. Elektrische Leitungen werden in folgenden
genormten Querschnitten [mm²] angeboten: 1,5; 2,5; 4; 6; 10; 16; 25; 35; 50; 70; 95; 120; 150;
185; 240 und 300. Auf Baustellen eingesetzte Kabel oder Leitungen müssen mindestens einen
Querschnitt von 2,5 mm² haben.
In Abhängigkeit der Nenngröße der Baustromverteiler ergeben sich die in Tabelle 2.31 zusam-
mengefassten Mindestquerschnitte für zugeführte Leitungen aus Kupfer.
Tabelle 2.31: Leitungsmindestquerschnitte bei Baustromverteilern (für Kupferleitungen)

Nenngröße [A] 25 63 100 160 250 400 630

Mindestquer-
10 16 35 50 120 150 2 x 150
schnitt [mm²]

Unterscheidungsmerkmale von Leitungen sind die Leiteranzahl, das Material der Adern der
Aderisolierung und der Ummantelung sowie die Art der Verlegung und Beanspruchung. Die
Leiteranzahl beschreibt die Zahl der Strom führenden Drähte, welche auch Adern genannt wer-
den. Für Kleinspannungen (bis 42 V) kommen i. d. R. zweiadrige Kabel zum Einsatz. Bei Nie-
derspannungskabeln (230 V) ist neben den beiden Adern zusätzlich ein Schutzleiter vorhanden,
der direkt geerdet ist (insgesamt 3 Adern; Phase (L): Farbe braun bzw. nach veralteter Norm
schwarz; Neutralleiter (N): Farbe blau; Schutzleiter (PE): Farbe grüngelb). Bei Kraftstrom
(400 V) sind in der Regel fünf Adern vorhanden (drei Phasen (L1, L2, L3): Farbe L1 – braun,
Farbe L2 – schwarz und Farbe L3 – grau; Neutralleiter (N): Farbe blau; Schutzleiter (PE): Far-
be grüngelb). Die Adern elektrischer Kabel bestehen meist aus reinen Metallen (häufig Kupfer
oder Aluminium) mit einem möglichst niedrigen spezifischen Widerstand, um die Verluste bei
der Übertragung der elektrischen Energie so gering wie möglich zu halten. Zur Adernisolie-
rung der auf Baustellen eingesetzten Leitungen, welche hohen mechanischen und thermischen
Belastungen sowie hohen Spannungen ausgesetzt sind, wird Gummi oder Silikongummi einge-
setzt. Für die Ummantelung der hoch beanspruchten Leitungen wird Gummi verwendet.
Durch die Typenkurzbezeichnungen von Leitungen und Kabeln werden deren Bauart und
Art der Verwendung angegeben. Da in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Kenn-
zeichnungsschemata verwendet wurden, unterscheidet man heute zum einen die international
harmonisierte Kennzeichnung und zum anderen die Kennzeichnung nach den nationalen Nor-
men. Die harmonisierten Bezeichnungen sollten die nationalen Kennzeichnungen schnell ablö-
sen, allerdings sind bei manchen Leitungstypen weiterhin die nationalen Kennzeichnungen üb-
lich.
138 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Die Kurzzeichen der harmonisierten Leitungen sind in Deutschland in der DIN VDE 0292 (Sy-
stem für Typkurzzeichen von isolierten Leitungen), der DIN VDE 0293-308 (Kennzeichnung
der Adern von Kabeln/Leitungen und flexiblen Leitungen durch Farben), der DIN VDE 0281
(PVC-isolierte Leitungen) und der DIN VDE 0282 (gummi-isolierte Leitungen) geregelt. Die
Typenkurzzeichen sind eine Folge aus Buchstaben und Zahlen, z. B. H 07 RN H – F 3 G 1,5,
deren vollständige Bedeutung nach BGI 594 ausführlich in Bild 2.94 erläutert wird.
Kennzeichnung
Bestimmung harmonisiert H
nationaler Typ A
Nennspannung Uo/U*) 03
300/300 04
300/500 05
450/750 07
Leiterisolierung PVC V
Natur- und/oder Styrol- R
Butadienkautschuk
Silikonkautschuk S
Ethylenpropylen-Kautschuk B
Mantel PVC V
PVC, erhöht temperaturbeständig V2
PVC, für niedrige Temperaturen V3
Natur- und/oder Styrol- R
Butadienkautschuk
Polychloroprenkautschuk N
Glasfasergeflecht J
Textilgeflecht T
Polyurethan Q
Aufbau flache teilbare Leitungen H
- Besonderheiten flache nicht teilbare Leitungen H2
Leiter eindrähtig -U
mehrdrähtig -R
feindrähtig für feste Verlegung -K
feindrähtig für flexible Verlegung -F
feinstdrähtig für flexible Verlegung -H
Lahnlitze -Y
Aderzahl n
mit Schutzleiter grüngelb G
ohne Schutzleiter X
Nennquerschnitt nn
Bild 2.94: Typenkurzzeichen isolierter Leitungen nach BGI 594

An erster Stelle steht die Kennzeichnung der Bestimmung:


- H: harmonisierter Typ.
Die darauf folgende Zahl gibt die Bemessungsspannung an. Dabei bestimmt der erste Wert den
maximal zulässigen Spannungswert U0 zwischen Außenleiter und Erdung und der zweite Wert
den höchstzulässigen Spannungswert U* zwischen zwei Außenleitern derselben Leitung.
- 07: 450 V/750 V
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 139

Der Buchstabe an der dritten Stelle beschreibt das Material der Aderisolierung.
- R: Natur- und/oder Styrol-Butadienkautschuk
Hiernach folgt optional die Angabe für Aufbauelemente. Im oben genannten Beispiel ist diese
Angabe nicht vorhanden. Als nächstes wird das Material der Ummantelung angegeben. Dabei
gelten neben weiteren Angaben dieselben Bezeichnungen wie bei der Adernisolation.
- N: Polychloroprenkautschuk (dauerhafte Verwendung im Freien möglich)
Danach kann optional die Aufbauart angegeben sein.
- H: flache teilbare Leitung (Zwillingsleitung)
Dann wird das Material der Adern aufgeführt:
- ohne: Kupfer
Anschließend folgen ein Bindestrich und die Angabe zur Leiterart:
- F: feindrähtig für flexible Verlegung (Leitungen flexibel)
Die darauf folgende Zahl gibt die Adernanzahl an.
- 3: 3 Adern
Danach wird die Farbe des Schutzleiters angegeben:
- G: mit grüngelbem Schutzleiter
Schließlich gibt eine Zahl den Adernquerschnitt in mm² an:
- 1,5: 1,5 mm² Leiterquerschnitt

Häufig verwendete Leitungstypen sind Gummischlauchleitungen mit folgender Kennzeichnung


und Eignung:
- H05RR-F für geringe mechanische Belastungen, nicht für die dauerhafte Verwendung im
Freien geeignet,
- H05RN-F für geringe mechanische Belastungen, auch für die dauerhafte Verwendung im
Freien geeignet,
- H07RN-F für mittlere mechanische Belastungen, auch für die dauerhafte Verwendung im
Freien geeignet.
Auch in Deutschland gibt es Leitungskennzeichnungen nach der nationalen Norm. Diese wer-
den in der DIN VDE 0250 (isolierte Starkstromleitungen) benannt. Die dortige Kennzeichnung
ist in vier Teile gegliedert:
Der erste Buchstabe ist ein „N“ und gibt an, dass es sich um eine Normenleitung handelt. Die
weitere Kombination aus Buchstaben und Zahlen beschreibt den Aufbau des Kabels von innen
nach außen. Nachfolgend sind einige typische Bezeichnungen aufgeführt:
- NY N: Norm, Y: Kunststoffisolierung innen
- NYM N: Norm, Y: Kunststoffisolierung innen, M: Mantelleitung
- NYY N: Norm, Y: Kunststoffisolierung innen, Y: Kabel mit
Kunststoffisolierung innen und Kunststoffmantel außen
140 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

- NYCY N: Norm, Y: Kunststoffisolierung innen, CY: Kabel mit


konzentrischem Leiter und Kunststoffmantel
- NYCWY N: Norm, Y: Kunststoffisolierung innen, CWY: Kabel mit
konzentrischen, wellenförmigen Leitern und Kunststoffmantel
Der zweite Block, mit dem Aufbau „Zahl x Zahl“ bezeichnet den Leiterquerschnitt. Hierbei be-
deutet:
- die erste Zahl die Anzahl der Adern,
- x: „mal“ sowie
- die zweite Zahl den Adernquerschnitt in mm².
Der dritte Block beschreibt den Leiteraufbau und der vierte Block gibt an, ob ein grüngelber
Schutzleiter vorhanden ist.
Das Kurzzeichen NYY-J 4x70 bezeichnet somit ein Kabel mit Kunststoffisolierung innen,
Kunststoffmantel außen (J bedeutet, dass ein Kabel mit einem grüngelbem Schutzleiter ge-
kennzeichnet ist) und 4 Adern mit einem Einzelquerschnitt von je 70 mm².
Häufig verwendete Leitungstypen sind für:
- Gummischlauchleitungen NSSHÖU-J (für sehr hohe mechanische Beanspruchungen)
- Erdkabel NYY-J
- Mantelleitung NYM-J
Alle auf Baustellen verwendeten Leitungen sind durch geeignete Maßnahmen wie Hochlegen,
Abdecken oder Verlegen im Schutzrohr vor Beschädigungen zu schützen. Aus Sicherheits-
gründen sollten beschädigte Leitungen ausgesondert und keinesfalls selbst repariert werden.
Um ein Wiederverwenden der beschädigten Leitungen zu vermeiden, sollten diese sofort vom
Stromnetz getrennt und mit einem Messer oder Beil zerteilt werden.
Auf Baustellen sollten zur Verwendung im Freien generell nur Gummischlauchleitungen vom
Typ H07 RN-F (für mittlere mechanische Belastungen) oder mindestens gleichwertige Leitun-
gen verwendet werden. Für Leitungen, die während der Bauzeit häufig bewegt werden oder
mechanischen Belastungen, z. B. durch Kanten, ausgesetzt sind, werden vorzugsweise wetter-
feste, starke Leitungen eingesetzt, die zudem ölfest und schwer entflammbar sind. Gummi-
schlauchleitungen vom Typ H05 RN-F (für geringe mechanische Belastungen) können in ge-
ringen Anschlusslängen für den Einsatz von Elektrowerkzeugen und Beleuchtungsanlagen
verwendet werden.
Gummischlauchleitungen dürfen nicht im Erdreich verlegt werden, da sie nicht gegen eindrin-
gende Feuchtigkeit geschützt sind und sich wegen der ungenügenden Umlüftung unzulässig
stark erwärmen könnten. Außerdem dürfen Gummischlauchleitungen nicht auf Wegen verlegt
werden. Lässt sich dies nicht vermeiden, müssen sie mit abgeschrägten Bohlen abgedeckt wer-
den, um so ein sicheres Überrollen oder Betreten zu gewährleisten. Um Aderbrüche zu vermei-
den, müssen die Leitungen zugentlastet sein, worauf insbesondere im Bereich von Kupplungen
zu achten ist. Bei besonders hohen mechanischen Beanspruchungen sind die Leitungen durch
Abdeckungen oder durch Hochnehmen zu schützen. Zur Vermeidung von Unfällen durch blank
gescheuerte Adern sind die Ummantelungen außerdem gegen Verdrehen und Abstreifen zu si-
chern. Des Weiteren sollten oberirdisch verlegte Leitungen zugfest sein und eine Ummantelung
aufweisen, die vor ultravioletter Strahlung schützt.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 141

Bei der Verlegung von Kabeln im Erdreich ist darauf zu achten, dass die Kabel mindestens
60 cm, unter Fahrbahndecken mindestens 80 cm, unter der Geländeoberkante in Sand oder
steinfreiem Erdreich verlegt und zusätzlich durch Ziegel oder Kabelformsteine gegen Beschä-
digungen geschützt werden. Die Grabensohle soll hierbei fest, glatt und steinfrei sein. An Ab-
zweigungsstellen müssen die Kabel hoch geführt und in einem Verteilerkasten abgezweigt
werden. Besonders wichtig ist außerdem die ausreichende Umlüftung der Leitungen, um eine
zu starke Erwärmung zu vermeiden. Um Beschädigungen an den Kabeln durch Erdarbeiten zu
verhindern, muss die Kabelführung auf der Baustelle vollständig kenntlich gemacht werden
(z. B. durch Folienbänder oder Holzpflöcke) und im Baustelleneinrichtungsplan eingezeichnet
werden.
Besonderes Augenmerk ist auf die Beweglichkeit der Kabel an den Verteileranschlüssen zu le-
gen. Ist ein Baustromverteiler beweglich, so muss auch das anzuschließende Kabel beweglich
sein, um Schäden und damit einhergehende Störungen zu vermeiden. Ist der Baustromverteiler
hingegen fest verankert, so können auch starre Kabel verwendet werden.
Oft findet man auf Baustellen bewegliche Leitungsroller, so genannte Kabelrollen, welche für
den Einsatz unter erschwerten Bedingungen geeignet (Hammersymbol) und für schutzisolierte
Betriebsmittel gebaut sein müssen. Leitungsroller, die für den Privatgebrauch ausgelegt sind,
dürfen somit auf Baustellen nicht eingesetzt werden. Tragegriff, Kurbelgriff und Trommelge-
häuse müssen aus Isolierstoff bestehen oder mit isolierendem Material umhüllt sein, so dass die
Übertragung einer gefährlichen Berührungsspannung von einer möglicherweise fehlerhaften
Leitung auf diese Konstruktionsteile verhindert wird. Leitungsroller müssen schutzisoliert und
spritzwassergeschützt sein und einen Thermoschutzschalter aufweisen. Werden an den Lei-
tungsroller Betriebsmittel mit einer Leistung von insgesamt mehr als 1 kVA angeschlossen, so
ist die Leitung vor der Inbetriebnahme vollständig abzurollen, um Temperaturschäden zu ver-
meiden. 105
Werden lange Versorgungsleitungen benötigt, bietet sich die Anwendung von Freileitungen an.
Alternativ können auch erdverlegte Kabel verwendet werden. Erdverlegte Kabel sind meist ko-
stengünstiger herzustellen als Freileitungen.

2.5.2.3 Schutzeinrichtungen
Die verschiedenen Stromversorgungsgeräte und elektrischen Anlagen einer Baustelle weisen
unterschiedliche Schutzeinrichtungen auf. Zu nennen sind der Basisschutz, die Fehlerstrom-
schutzschaltung, die Schutztrennung, die Schutzisolation und die Schutzkleinspannung.
Der Basisschutz bietet Schutz vor Gefahren, welche aus einer direkten Berührung spannungs-
führender Teile durch den Menschen resultieren. Diese Schutzfunktion besteht permanent und
greift im Gegensatz zu den Schutzmaßnahmen gegen indirektes Berühren nicht erst bei Eintritt
eines Störfalles. Als Schutzmaßnahmen gegen direktes Berühren gelten die Isolierungen akti-
ver Teile, das Abdecken oder Umhüllen der elektrischen Betriebsmittel mindestens nach
Schutzart IP X2, Hindernisse wie Abschrankungen oder Gitter, welche zufällige Annäherung
an spannungsführende Teile oder deren Berührung verhindern, und Schutz durch genügend
großen Abstand von Baumaschinen zu aktiven Teilen durch Begrenzung ihrer Reichweite oder

105
Vgl. BGI 594, Abschn. 3.3.2, 2003.
142 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Reichhöhe. Dazu gehört auch das Einhalten von Sicherheitsabständen zu spannungsführen-


den Teilen (vgl. Tabelle 2.4, S. 22).
Die Fehlerstromschutzschaltung, auch FI-Schutzschaltung genannt, ist eine Schutzeinrichtung
in elektrischen Stromnetzen, welche den angeschlossenen, zu überwachenden Stromkreis un-
terbricht, sobald Strom den überwachten Stromkreis auf falschem Wege, z. B. über eine Person,
verlässt. Die Funktionsweise des FI-Schutzschalters beruht auf dem Prinzip des Summen-
stromwandlers. Vereinfachend kann gesagt werden, dass die Ströme im Außenleiter und im
Neutralleiter gleich groß sind und durch diese beiden Ströme im Eisenkern des Schutzschalters
jeweils gleich große aber entgegengesetzte Magnetfelder induziert werden, welche in der
Summe Null ergeben. Kommt es nun an einem Teil der Leitung zu einem Störfall, so dass
Strom gegen Erde abgeleitet wird, verringert sich das Magnetfeld im Neutralleiter. Die so ent-
stehende Stromdifferenz löst den Fehlerstromschutzschalter aus, was die Abschaltung der
Stromzufuhr zur Folge hat. Neben einem geringen Nennfehlerstrom von 5 mA bis 30 mA ist
auch eine extrem kurze Auslösezeit von maximal 20 ms bis 30 ms von großer Bedeutung, da es
bei längeren Auslösezeiten zu unkontrollierten Bewegungen der betroffenen Person kommen
kann, was wiederum zu weiteren Unfällen führen könnte. FI-Schutzschalter müssen regelmäßig
auf Funktionsfähigkeit hin überprüft werden (vgl. für die Prüfintervalle Tabelle 2.37, S. 161).
Bild 2.95 zeigt einen typischen FI-Schutzschalter.

Bild 2.95: FI-Schutzschalter 106

Bei der Schutztrennung wird der Stromkreis eines Verbrauchers bei einem Störfall durch einen
Trenntransformator oder Motorgenerator vom Stromnetz getrennt. Bei Berührung kann so kei-
ne Berührungsspannung gegen Erde abgeführt werden. An den Trenntransformator darf nur ein
Verbrauchsgerät mit höchstens 16 A angeschlossen werden, ansonsten muss zwischen den ein-
zelnen Verbrauchern ein erdfreier örtlicher Potenzialausgleich hergestellt werden. Dieser ver-
hindert das Entstehen einer Berührungsspannung, wenn bei mehreren Geräten gleichzeitig ein
Störfall auftritt. Die Schutzisolation wirkt durch die Trennung spannungsführender Leiter durch
Isolierstoffe oder Abdeckungen und Abschrankungen, so dass ein direktes Berühren aktiver
Teile der elektrischen Betriebsmittel unterbunden wird. Diese organischen oder anorganischen
Isolierstoffe sind nicht leitende Materialien mit sehr hohem elektrischem Widerstand und einer
sehr hohen elektrischen Durchschlagfestigkeit. Aus konstruktiven Gründen bleibt die Anwen-
dung der Schutzisolierung auf Leitungen und kompakte Geräte wie Elektrowerkzeuge, Trans-

106
Quelle: Hager Electro Ges.m.b.H. (www.hagergroup.at).
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 143

formatoren, Kleingeräte aber auch Baustromverteiler beschränkt. Bei der Schutzkleinspannung


werden Stromkreise mit geringen, ungeerdeten Spannungen betrieben; bis 50 V bei Wechsel-
spannung und bis 120 V bei Gleichspannung. Stromkreise für Schutzkleinspannung müssen al-
so sicher von Stromkreisen höherer Spannung und vom Primärnetz getrennt werden. Dies wird
durch eine separate Verlegung erreicht. Gleichzeitig gewährleistet die Schutzkleinspannung bei
Spannungen bis 25 V (Wechselspannung) bzw. 60 V (Gleichspannung) Schutz gegen direktes
und indirektes Berühren. Auf Baustellen beschränkt sich die Anwendung dieser Schutzmaß-
nahme hauptsächlich auf Elektrowerkzeuge und Leuchten. 107
Eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen elektrischen Geräten, Anlagen und Leitungen
mit dem Erdboden zum Schutz gegen Gefährdungen durch zu hohe Berührungsspannungen
wird als Erdung bezeichnet. Erst durch das Erden können Schutzeinrichtungen wie z. B. Feh-
lerstromschutzschalter wirksam werden. Aus diesem Grund dürfen Erdungsanlagen nur von ei-
ner Elektrofachkraft erstellt werden und sind von dieser vor Inbetriebnahme zu prüfen. Eine
Erdung besteht aus drei Teilen: den Erdern, Anschlussleitungen und Klemmen. Der Erder ist
ein nicht isolierter Leiter, welcher als elektrische Kontaktfläche in den Boden eingebracht wird.
Man unterscheidet Ringerder (Sonderform: Fundamenterder), die einen waagerechten Ring
bilden, Strahlenerder, die waagerecht strahlenförmig auseinanderlaufen und Tiefenerder, die
senkrecht in den Boden eingebracht werden. Die bekannteste Form des Tiefenerders ist der
Staberder, welcher üblicherweise als Flussstahl, Winkelstahl, U-Stahl, T-Stahl und Kreuzstahl
auf Baustellen Anwendung findet. Die Erdungsleitung muss grüngelb ummantelt und flexibel
sein sowie einen Mindestquerschnitt von 16 mm² aufweisen, um eine ausreichende mechani-
sche Festigkeit zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk ist auf die Wahl des Materials des
Erders zu richten, da dieser durch die Bodenfeuchte korrodieren und somit zerstört werden
kann. Mindestmaße und Werkstoffe von Erdern bezüglich Korrosion sind in der DIN VDE
0151 geregelt. Weitere Kriterien sind die Größe des Querschnittes und die Länge der Erder. Die
Erderlänge richtet sich nach der Bodenart und dem erforderlichen Widerstandswert des Erders.
Dieser ist wiederum von der Auslösestärke des FI-Schutzschalters abhängig. Für die Berech-
nung des Erders wird auf die Fachliteratur verwiesen. 108 Um die Gesamterdung bei der An-
wendung von Fehlerstromschutzschaltungen zu verbessern, können große Maschinen, z. B.
Turmdrehkrane, zusätzliche Einzelerdungen erhalten.

2.5.2.4 Grundlagen der Planung des Baustromanschlusses


a) Rolle des Energieversorgungsunternehmens und des Elektroplaners
Der erste Schritt des Planenden sollte zum Energieversorgungsunternehmen bzw. zum
Netzbetreiber führen, um abzuklären, ob für das geplante Bauvorhaben Elektroenergie zur
Verfügung gestellt werden kann und um den Baustromanschluss anzumelden. Das Versor-
gungsunternehmen benötigt zur Anmeldung vor allem Angaben zur maximalen gleichzeitig be-
nötigten Gesamtleistung der Baustelle und Informationen zu den maximalen Nennleistungen
der eingesetzten Großgeräte, vor allem Krane, und zu deren Nenn- und Anzugsstrom bezogen
auf die Netzspannung. Abhängig davon kann es entscheiden, ob die Stromversorgung über das
Ortsnetz erfolgen kann oder ob andere Leitungen zur Speisung der Baustelle herangezogen

107
Vgl. Hoffmann, Zahlentafeln für den Baubetrieb, 2006, S. 942.
108
Zum Beispiel Hoffmann, Zahlentafeln für den Baubetrieb, 2006, S. 940.
144 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

werden müssen. Außerdem ist die Lage der Baustelle von Bedeutung, daher benötigt das Ener-
gieversorgungsunternehmen einen qualifizierten Lageplan. Mit dieser Information kann über
den Einspeisepunkt und die benötigte Leitungslänge vom Anschlusspunkt zur Baustelle ent-
schieden werden.
Um die Stromversorgung einer Baustelle vor allem bei mittleren oder großen Bauvorhaben
problemlos und sicher herzustellen, ist die Beauftragung eines Elektroplaners sinnvoll. Im
Normalfall wird das beauftragte Unternehmen das komplette Baustromsystem mit allen dazu-
gehörenden Anschlüssen, Baustromverteilern, der Beleuchtung und Heizung sowie dem ent-
sprechenden Leitungsnetz planen, errichten und betreuen. Je nach Größe und Umfang des Bau-
vorhabens variiert der Planungsaufwand zum Teil erheblich. Viele Elektroplaner übernehmen
darüber hinaus die notwendigen Anmeldungen und Terminierungen mit den Energieversor-
gungsunternehmen oder sind dabei behilflich. Für die Planung der elektrischen Anlagen größe-
rer Baustellen benötigt der Fachplaner üblicherweise folgende Angaben: grobe Leistungser-
mittlung der Geräte auf der Baustelle (Anzahl der eingesetzten Krane sowie sonstige Groß-
geräte, vgl. Abschnitt 2.2 (Großgeräte), S. 11), Umfang der Beleuchtung- und ggf. Heizungsan-
lagen, Bauablaufplan (zur Ermittlung von Gleichzeitigkeiten), Bodengutachten (für Planung
der Erdung) sowie die Termine des Baubeginns und Bauendes. Außerdem sind Angaben zu
möglichen Spitzenzeiten mit erhöhtem Leistungsbedarf bedeutsam, da für diese Bauabschnitte
möglicherweise zusätzliche Anschlüsse und weitere Baustromverteiler eingeplant werden müs-
sen.
b) Planung von Kleinbaustelle (bis circa 30 kVA)
Für die Stromversorgung auf der Baustelle eines kleineren Bauvorhabens, z. B. eines Eigen-
heimes, wird normalerweise ein Baustellenanschluss bis 63 A benötigt. Eine solche Baustelle
mit einem Kran benötigt eine Leistung von etwa 30 kVA. Dieser Bedarf kann meistens prob-
lemlos aus dem Ortsnetz des Energieversorgungsunternehmens gedeckt werden. Der Anschluss
der Baustelle an das öffentliche Energieversorgungsnetz erfolgt hierbei entweder über einen
Anschlussschrank und einen nachgeschalteten Verteilerschrank oder über einen Anschlussver-
teilerschrank. Daneben besteht außerdem die Möglichkeit des so genannten Bauanschlusses im
Vorwege. Dies bedeutet, dass der Bauanschluss im Zuge der Erschließung direkt an das Netz-
kabel des späteren Hausanschlusses angeschlossen wird. Eine weitere Möglichkeit besteht dar-
in, den Baustellenanschluss aus einem Straßenverteilerschrank, einer Netzstation eines vorhan-
denen Hausanschlusses oder einer Freileitung zu realisieren. Keinesfalls dürfen Baustellen über
Steckvorrichtungen von bestehenden ortsfesten Anlagen gespeist werden. Zwei Beispiele für
die Baustromverteilung auf einer Kleinbaustelle gibt Bild 2.96.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 145

Beispiel 1:
Verteilerschrank
Kleine Baustelle, z. B. Eigenheimbau mit FI-Schutzschalter,
EVU-Messung und Steckvorrichtungen in getrennten Schränken allstromsensitiv

Verteilerschrank
(Verteiler-Endverteiler)

Anschlussschrank

Festverlegte
Verbindungsleitung

N N
Steckdosen-
Festverlegte verteiler
Verbindungsleitung
Zuleitung vom EVU

Verteilerschrank
mit FI-Schutzschalter,
Beispiel 2: allstromsensitiv
Kleine Baustelle, z. B. Eigenheimbau
EVU-Messung und Steckvorrichtungen in einem Schrank

Anschluss-Verteilerschrank
(Anschluss-Verteiler-Endverteiler)

Festverlegte
Verbindungsleitung

Steckdosen-
Zuleitung vom EVU verteiler

Bild 2.96: Beispiele für die Baustromverteilung auf einer Kleinbaustelle 109

c) Planung einer mittelgroßen Baustelle (bis 150 kVA) oder einer Großbaustelle (grö-
ßer 200 kVA)
Der Strombedarf mittelgroßer Baustellen, z. B. Neubau einer Schule mit Turnhalle, oder Groß-
baustellen ist sehr individuell. Allgemein kann man bei mittelgroßen Baustellen von einem Lei-
stungsbedarf von 100 kVA bis 150 kVA ausgehen. Dieser Bedarf kann üblicherweise noch über
das Ortsnetz abgedeckt werden. Für die Dimensionierung des Hauptanschlusses der Baustelle
sind vor allem der Gesamtstrombedarf sowie die Anlaufströme der Motoren von Großgeräten
wie Kranen, Pumpen oder Aufzügen zu berücksichtigen. Bei üblichen Hochbau-Baustellen sind
die Krane sowie die Baustellenbeleuchtung die größten Verbraucher. Da der maximale Anlauf-
strom vom Energieversorger begrenzt wird, ist eine rechtzeitige Abklärung mit dem Versor-
gungsunternehmen nötig. Überschlägig kann man annehmen, dass der Anlaufstrom je nach

109
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
146 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Netzgestaltung und Anschlusspunkt zwischen 63 A und 120 A liegt. Der Baustellenanschluss


an das öffentliche Versorgungsnetz erfolgt hier über einen Anschlussschrank mit nachgeschal-
teten Verteilerschränken. Der Einsatz von Anschlussverteilerschränken ist hierbei nicht mehr
üblich. Ein Beispiel für die Baustromverteilung einer mittelgroßen Baustelle gibt Bild 2.97 und
Bild 2.98.

Verteilerschrank
mit FI-Schutzschalter,
allstromsensitiv
Anschlussschrank

L1 L2 L3

N N

Festverlegte
Verbindungsleitung
Verteilerschrank
(Verteiler-Endverteiler)
Zuleitung vom EVU

Festverlegte
Verbindungsleitung
N
PE

Steckdosen-
verteiler
Endverteilerschrank
mit steckbarem Zugang

Steckdosen-
verteiler

Bild 2.97: Beispiel für die Baustromverteilung auf einer mittelgroßen Baustelle 110

110
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 147

Anschluss-Verteilerschrank
Verteilerschrank
mit FI-Schutzschalter,
L1 L2 L3
allstromsensitiv
Zählerfeld nach Zählerfeld nach Zählerfeld nach
DIN 43870 DIN 43870 DIN 43870

meter space meter space meter space

Kabelkanal
Raumgröße vorgesehen
für Zählerwechseltafeln
im Quer.- oder Hochformat
NH3

NH1 NH00 NH00

Bolzenanschluß Bolzenanschluß Bolzenanschluß


35 mm² 35 mm²
M12 M12 M10
N N N
PE PE PE
Festverlegte
Verbindungsleitung

Verteilerschrank

NH 1 - 250A

Zuleitung vom EVU Festverlegte


Verbindungsleitung

Verbindungsleitung L1 L2 L3
250A

N L3 L2 L1

Bolzen-
Festverlegte

anschluß M10 N
PE

Verteilerschrank
(Verteiler-Endverteiler)

Endverteilerschrank
mit steckbarem Zugang

Bew
eine eglich
Gro m festa e Leitun
ßger n
ät, z geschlog zu
N
PE

. B. s
Kra senen
Steckdosen- nanl
age
verteiler

Bild 2.98: Beispiel für die Baustromverteilung auf einer mittelgroßen Baustelle 111

Bei einer Großbaustelle kann der Leistungsbedarf 200 kVA durchaus überschreiten. Für die
Bereitstellung eines Anschlusses an das Versorgungsnetz sind detaillierte Absprachen mit dem
Netzbetreiber und dem Energieversorgungsunternehmen nötig. Oft muss zwischen dem An-
schluss an das öffentliche Netz und dem Anschlussschrank eine Transformationsstation zwi-
schengeschaltet werden, für die ein erhöhter Platzbedarf einzuplanen ist. Übliche Abmessungen
für diese Transformatorstationen (bei offenen Türen) sind (l x b =) 2,5 m x 3,5 m bis zu
3,5 m x 4,5 m. Der Einsatz einer Transformatorstation ist mit Kosten in Höhe von 25.000,– €
bis 200.000,– € sehr kostenintensiv.

111
Quelle: Bosecker Verteilerbau Sachsen GmbH (www.bosecker-verteilerbau.de).
148 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.5.2.5 Kosten der Stromversorgung


Überschlägig kann für die Einrichtung der Baustellenstromversorgung sowie deren Unterhalt
und Wartung (Miete) mit etwa 0,6 % der Gesamtsumme des Projektes gerechnet werden. Für
die Miete und die Wartung der Anschluss- und Verteilergeräte können für kleine Baustellen mit
einem Kran schätzungsweise Kosten von 1.200,– € bis 1.800,– €/Jahr angenommen werden. 112
Die Kosten für große Baustellen können nur bedingt abgeschätzt werden.
Die Anschluss- und Versorgungskosten werden für jede Baustelle individuell mit dem Ener-
gieversorgungsunternehmen ausgehandelt. Da Geräte und Maschinen auf Baustellen mit gro-
ßen Unterbrechungen betrieben werden, ergibt sich ein ungünstiges Verhältnis zwischen bereit-
gestellter Leistung und tatsächlich abgenommener elektrischer Arbeit. Aus diesem Grund ist
elektrische Energie auf Baustellen im Gegensatz zu stationären Betrieben mit ähnlichen An-
schlusswerten teurer. In Abhängigkeit der regionalen Lage sowie der Menge an verbrauchten
kWh liegen die Kosten zwischen 0,20 €/kWh und 0,50 €/kWh.
Die Energiekosten einer Baustelle können nach verschiedenen Tarifen berechnet werden.
Hierbei sind besonders der Zähler- oder Festpreistarif, der Grundpreistarif, der Zonentarif, der
Staffeltarif, der Maximumtarif und der Nachttarif zu erwähnen. In Ausnahmefällen kann mit
dem Energieversorgungsunternehmen auch ein Sondervertrag abgeschlossen werden. Bei dem
Zähler- oder Festpreistarif wird der Energieverbrauch in kWh gemessen und mit einem fest
vereinbarten Einheitspreis pro kWh multipliziert. Zusätzlich fällt meist ein monatlicher Pau-
schalbetrag für die Zählermiete an. Der Grundpreistarif ist mit dem Zähler- oder Festpreistarif
gleichzusetzen. Beim Zonentarif variiert der Einheitspreis je kWh mit der Verbrauchsmenge.
Wird eine vereinbarte Verbrauchsmenge überschritten, wird eine günstigere Preiszone erreicht,
in der für den darüber liegenden Stromverbrauch ein geringerer Einheitspreis zu zahlen ist.
Beim Staffeltarif sinkt der Preis je kWh ähnlich dem Zonentarif mit steigendem Verbrauch, al-
lerdings wird hier im Gegensatz zum Zonentarif der gesamte Stromverbrauch mit dem Ein-
heitspreis der höchsten erreichten Staffel berechnet. Dieser Tarif kann zur absichtlichen Strom-
verschwendung führen, wenn der normale Verbrauch knapp unter einer Staffelgrenze liegt und
durch zusätzlichen Verbrauch diese Grenze überschritten werden kann. Baustellen, bei welchen
die zu erwartende Größe der maximal aufgenommenen Leistung mit großer Genauigkeit abge-
schätzt werden kann und die Schwankungen des Verbrauchs gering sind, eignen sich für die
Abrechnung nach dem Maximumtarif. Hierbei wird der größte viertel- oder halbstündige Mit-
telwert der monatlich aufgenommenen Leistung berechnet. Zusätzlich fällt ein Arbeitspreis je
kWh an. Das Maximum wird mit einem Maximumzähler kontrolliert, welcher die entnommene
elektrische Arbeit einer zuvor festgelegten Zeiteinheit anzeigt. Um den geringen Strompreis
beizubehalten ist es wichtig, das Maximum nicht zu überschreiten. Hierzu werden Maximum-
wächter eingesetzt, welche bei der Gefahr einer Überschreitung rechtzeitig Warnsignale aus-
senden, so dass innerhalb der Messperiode durch Abschalten bestimmter, zuvor festgelegter
Maschinen die Überschreitung verhindert wird. Die hierfür in Frage kommenden Maschinen

112
Für eine überschlägige Kalkulation können folgende Mietkosten (inkl. USt.) angenommen werden: für
A-Schränke mit einer Anschlussleistung von ca. 50 kVA ca. 40,– €/Monat, ca. 175 kVA ca. 100,–
€/Monat; für AV-Schränke mit einer Anschlussleistung von ca. 50 kVA ca. 50,– €/Monat; für V-Schränke
mit einer Anschlussleistung von ca. 50 kVA ca. 50,– €/Monat, ca. 100 kVA ca. 70,– €/Monat, ca. 160 kVA
ca. 80,– €/Monat.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 149

sollten so ausgewählt werden, dass durch ihre Abschaltung der Baustellenbetrieb nicht ernst-
haft gestört wird. Nachtstrom wird von vielen Energieversorgungsunternehmen erheblich
preiswerter angeboten als Tagesstrom, so dass der Nachttarif für manche Baustellen mit größe-
rem nächtlichem Stromverbrauch, z. B. bei Wasserhaltungen, von Interesse sein kann. Wie
groß der Anteil des Nachtstromverbrauches vom Gesamtstromverbrauch sein muss, um den
Nachtstromtarif zu erhalten, wird von den Energieversorgungsunternehmen vertraglich gere-
gelt. Um den Nachtstromverbrauch zu überprüfen, werden Doppelzähler mit einer Umschal-
tung zur getrennten Bestimmung von Nacht- und Tagesstromverbrauch installiert.
Die an das Energieversorgungsunternehmen zu zahlenden Gebühren bestehen aus der einma-
lig zu entrichtenden Einrichtungsgebühr bzw. den Netzanschlusskosten sowie einer Gebühr für
das Bereitstellen und Anbringen von Messeinrichtungen und den monatlich entstehenden Ver-
brauchskosten, in denen eine Grundgebühr enthalten ist. Die Einrichtungskosten sind abhängig
von der benötigten Anschlussleistung und vom Anschlussaufwand, welcher so gering wie mög-
lich gehalten wird. Das Energieversorgungsunternehmen legt den Übergabepunkt fest, wobei es
bemüht ist, die Anschlussleitung bis zur Messeinrichtung so kurz wie möglich zu halten (meist
weniger als 30 m).

2.5.2.6 Grundlagen für die Dimensionierung des Baustromanschlusses


Um Leitungen zu bemessen, sollten verschiedene physikalische Grundbegriffe wie Strom,
Spannung, Widerstand, Leistung, Wirkungsgrad und Gleichzeitigkeitsfaktor sowie deren Zu-
sammenhänge bekannt sein. Die Spannung [V] bewirkt, dass ein elektrischer Strom [A] von der
Stromquelle über eine Leitung zu einem elektrischen Gerät und über die Rückleitung wieder
zur Stromquelle zurück fließt. Hierbei handelt es sich um einen geschlossenen Stromkreis. Im
Stromkreis muss der Strom einen bestimmten, in jeder Leitung und in jedem elektrischen Gerät
vorhandenen Widerstand [:] überwinden. Der Widerstand hängt u. a. vom Leitungsquerschnitt
und der Leitungslänge, der Leitfähigkeit des Materials der Adern und der Temperatur ab. Die
Zusammenfassung der Widerstände innerhalb eines Gerätes wird mit dem Leistungsfaktor [-]
beschrieben. Für einzelne Motoren wird ein Leistungsfaktor von 0,8 bis 0,9 angenommen.
Werden alle Verbraucher einer Baustelle betrachtet, geht man von einem Leistungsfaktor von
0,6 bis 0,8 aus. Die Leistung [W], welche ein Strom erbringen kann, ist die Kennzahl, mit der
ein Gerät betrieben werden soll. Das Verhältnis von zugeführter und abgegebener Leistung in-
nerhalb eines Verbrauchers wird Wirkungsgrad [-] genannt. Hier wird also die energetische
Ausnutzung eines Verbrauchsgerätes bewertet. Für einzelne Motoren kann ein Wirkungsgrad
von 0,5 bis 0,9 angenommen werden, werden mehrere Verbraucher zusammengefasst, liegt der
Wirkungsgrad bei 0,75 bis 0,85. Da auf einer Baustelle nie alle Geräte gleichzeitig betrieben
werden und somit die tatsächlich benötigte Leistung geringer ist als die Summe der Leistung
aller vorhandenen Verbrauchsgeräte, wird ein so genannter Gleichzeitigkeitsfaktor [-] einge-
führt. In der Literatur wird überschlägig meistens ein Wert zwischen 0,5 und 0,75 angenom-
men. Es hat sich in der Praxis jedoch gezeigt, dass der Gleichzeitigkeitsfaktor meist deutlich
darunter liegt.
Um einen Baustellenanschluss zu dimensionieren und Angaben zur Leitungsbeschaffenheit
machen zu können, muss bekannt sein, wie groß der Leistungsbedarf der Baustelle ist. Dazu
werden Leistungsangaben der einzelnen, auf der Baustelle zu betreibenden Geräte und Maschi-
nen benötigt. Diese findet man in den Datenblättern der Hersteller oder in der Baugeräteliste.
In Tabelle 2.32 sind die Leistungen einiger typischer Baugeräte zusammengefasst. Die maßge-
150 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

benden Geräte sind Krane, elektrische Heizungsanlagen sowie sonstige Großverbraucher


(Misch-/Brechanlagen usw.).
Tabelle 2.32: Motorleistung gängiger Geräte auf der Baustelle 113

Kenngröße Motorleistung
Hebezeuge
Schnellmontagekran Laufkatzausleger 6,3 tm bis 125 tm 7 kW bis 50 kW
Turmdrehkran mit Laufkatzausleger 30 tm bis 3.150 tm 19 kW bis 380 kW
Turmdrehkran mit Knickausleger 140 tm 115 kW bis 130 kW
Schrägaufzug Traglast 0,15 t bis 0,3 t 1,2 kW bis 9,6 kW
Geräte für Bodenverdichtung
Vibrostampfer mit Elektromotor 12 kg bis 100 kg 0,2 kW bis 3,0 kW
Fliehkraft: 6 kN bis 24 kN
Flächenrüttler mit Elektro-Motor 1,10 kW bis 3,0 kW
Arbeitsbreite: bis 53 cm
Geräte zur Betonherstellung
Nenninhalt:
Zweiwellen-Trogmischer 15 kW bis 200 kW
0,5 m³ bis 6,0 m³
Trockenfüllmenge:
Trommelmischer 2,9 kW bis 7,5 kW
400 l bis 750 l
Handrührwerkzeug 1 oder 2 Rührwerkzeuge 0,7 kW bis 1,3 kW
Volumenstrom · Beton-
Betonpumpe 0,5 kW bis 432 kW
druck [m³/h · bar]
Ramm- und Injektionsgeräte
Vibrationsbär elektrisch 80 kN bis 2000 kN 8 bis 292 kW
2 · 12 bis
Verpresspumpe 0,2 kW bis 30 kW
500 · 24 [l/min · bar]
100 · 420 bis
Hochdruck-Injektionsanlage 110 kW bis 250 kW
180 · 500 [l/min · bar]
Druckluftgeräte
Druckluftstation (2 bis 3,5 bar) 16 m³/min bis 57 m³/min 75 kW bis 250 kW
Kolbenkompressor (7 bar) 8 m³/min bis 18 m³/min 45 kW bis 90 kW
Werkstattkompressor (10 bar) 0,2 m³/min bis 2,0 m³/min 1,5 kW bis 18,5 kW

113
Vgl. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (Hrsg.), BGL Baugeräteliste 2001, 2001.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 151

Kenngröße Motorleistung
Pumpen
Druckstutzen
Kreiselpumpe 0,5 kW bis 110 kW
DN 25 bis 150 mm
Schmutzwasserpumpe Motorleistung 1,1 kW bis 30 kW
Volumenstrom:
Membranpumpe, langsam 0,5 kW bis 6 kW
5 m³/h bis 90 m³/h
Vakuumanlage für
Motorleistung 5 kW bis 50 kW
Grundwasserabsenkung
Maschinen und Geräte für den Werkstattbetrieb
Sägeblattdurchmesser
Baustellen-Tischkreissäge 2,2 kW bis 5 kW
315 mm bis 500 mm
Blechstärke
Biegemaschine 1,5 kW bis 5,5 kW
1,5 mm bis 6,0 mm
Elektrohammer, schlagbohrend Gewicht 6 kg bis 11 kg 1,0 kW bis 1,5 kW
Baustellenbeleuchtung
Vgl. Abschnitt 2.6.4 (Baustellenbeleuchtung), S. 213.

2.5.2.7 Dimensionierung des Baustellenanschlusses


Für die Dimensionierung ist es vorab erforderlich, die Leistungsaufnahme aller Verbraucher zu
ermitteln. Da die Ermittlung der Leistungsaufnahme nur überschlägig vorgenommen wird, soll-
te im Zweifelsfall eher etwas überdimensioniert werden. Dabei sollte jedoch beachtet werden,
dass eine Überdimensionierung die Kosten stark erhöht.
Bei der Ermittlung der Leistungsaufnahme erfolgt die Betrachtung der Verbraucher getrennt
nach Licht- (L) und Kraftstrom (M), da bei Verbrauchern mit Lichtstrom (ohmsche Verbrau-
cher) die Wirkleistung PwL und bei Verbrauchern mit Kraftstrom (induktive Verbraucher) die
Scheinleistung PsM ermittelt wird. Die erforderliche Anschlussleistung P ergibt sich aus der
graphischen Addition von Schein- und Wirkleistung nach folgenden Formeln.

P PsM ˜ cos M PwL 2 PsM ˜ sin M 2 [W] (Formel 4)


In der Praxis genügt häufig die näherungsweise Berechnung durch Addition von Schein- und
Wirkleistung:
P PsM PwL [W] mit (Formel 5)
PsM Scheinleistung der induktiven Verbraucher PsM = PwM / cos ij [W]
PwM Wirkleistung der induktiven Verbraucher PwM = PM · aM / K [W]
PM Summe der Leistungen aller induktiven Verbraucher (Motorleistung
gemäß Typenschild) [W]
152 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

K Wirkleistung der induktiven Verbraucher (Verhältnis von abgegebe-


ner und zugeführter Leistung, liegt zwischen 0,6 und 0,9) [-]
cos ijges Leistungsfaktor, Verhältnis von Wirkleistung zu Scheinleistung
cos ijges = (PwM + PwL) / P; Mittelwert 0,6 bei Kraftstrom und 1,0 bei
Lichtstrom) [-]
aM Gleichzeitigkeitsfaktor der induktiven Verbraucher
aM = 0,2 bis 0,5 bei Großbaustellen
aM = 0,5 bis 0,65 bei mittelgroßen Baustellen
aM = 0,65 bis 0,8 bei kleinen Baustellen
PwL Wirkleistung der ohmschen Verbraucher PwL = PL · aL [W]
PL Summe der Leistung aller ohmschen Verbraucher [W]
aL Gleichzeitigkeitsfaktor der ohmschen Verbraucher
aL = 0,8 bis 1,0 bei Lichtstrom
In Tabelle 2.33 sind für Einphasenwechselstrom und Dreiphasenwechselstrom nochmals die
wichtigsten Parameter und Zusammenhänge zusammengefasst.
Tabelle 2.33: Parameter und Zusammenhänge bei Einphasenwechselstrom und Dreiphasenwechselstrom

Stromart Einphasenwechselstrom Dreiphasenwechselstrom


gebräuchliche Bezeichnung Lichtstrom Dreh- oder Kraftstrom
Spannung 230 V 400 V

Wirkleistung Pw [W] U ˜ I ˜ cosM 3 ˜ U ˜ I ˜ cosM

Scheinleistung Ps [W] U ˜I 3 ˜U ˜ I

Gesamtstrom I [A] Ps / U
Ps / 3 ˜ U
Leistungsfaktor cos ij = Pw / Ps
Für die Leitungsbemessung hängt die Größe des Leitungsquerschnittes von der benötigten
Leitungslänge, der notwendigen Scheinleistung, der Betriebsspannung einschließlich der Span-
nungsverluste sowie der Leitfähigkeit und thermischen Belastbarkeit des Kabels ab. Der Zu-
sammenhang stellt sich folgendermaßen dar:
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 153

l ˜ I ˜ cos M
A [mm²] 114 (Formel 6)
N ˜ 'U
mit A Leitungsquerschnitt [mm²]
l Länge der Leitung [m]
I Gesamtstrom (abhängig von der Stromart, nach Tabelle 2.33) [A]
ǻU Spannungsabfall zwischen Einspeisung und Verbraucher [V]
bei einer Begrenzung des Spannungsabfalls auf maximal 6 % der
Betriebsspannung ergibt sich
- bei Lichtstrom: 'U 6 % ˜ 230 V / 2 6,90 V
115
- bei Kraftstrom: 'U 6 % ˜ 400 V / 3 13,86 V
N Leitfähigkeit des Kabels [m/(mm² · Ÿ)] mit 57 m/(mm² · Ÿ) für
Kupferadern und 35 m/(mm² · Ÿ) für Aluminiumadern
Da der Leitungsquerschnitt nur eine gewisse Stromstärke sicher aufnehmen kann, muss kon-
trolliert werden, ob die vorhandene Stromstärke Ivorh geringer als die zulässige Stromstärke Izul
ist. Die vorhandene Stromstärke lässt sich aus der Anschlussleistung P [W] und der Betriebs-
spannung U [V] ermitteln. Hinzu kommt ein Faktor f1 = 1,0 bei Lichtstrom und f1 = 3 bei
Kraftstrom.
P
I vorh [A] (Formel 7)
U ˜ f1
Um mit dem Energieversorgungsunternehmen den günstigsten Tarif aushandeln zu können, ist
es wichtig, den monatlichen Stromverbrauch (EV) in kWh abschätzen zu können. Hierfür
werden alle auf der Baustelle vorgesehenen Verbraucher getrennt nach Kraft- und Lichtstrom
zusammengestellt und deren abgegebene Leistung aufsummiert und durch den Wirkungsgrad
dividiert.
PM
PML [W] (Formel 8)
KM
PL
PLL [W] (Formel 9)
KL
mit PM Summe der Leistung aller induktiven Verbraucher [W]
PL Summe der Leistung aller ohmschen Verbraucher [W]
KM Wirkungsgrad der induktiven Verbraucher (KM = 0,8)
KL Wirkungsgrad der ohmschen Verbraucher (KL = 1,0)

114
Hinweis: Durch Umstellen der Formel kann man auch bei gegebenem Strom I [A] den Spannungsab-
fall 'U [V] errechnen.
115
Teilweise werden auch folgende Grenzwerte angegeben: 5 % bei Kraftstrom und 3 % bei Lichtstrom.
154 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Zusätzlich muss die Benutzungsdauer der induktiven und ohmschen Verbraucher geschätzt
werden, z. B. tM = 100 h/Monat für die induktiven Verbraucher (Kraftstrom) und
tL = 50 h/Monat für die ohmschen Verbraucher (Lichtstrom).
Der monatliche Stromverbrauch EV für Kraft- und Lichtstrom ergibt sich zu:
EV PML ˜ t M PLL ˜ t L [kWh] (Formel 10)
mit tM monatliche Einsatzdauer der induktiven Verbraucher [h]
tL monatliche Einsatzdauer der ohmschen Verbraucher [h]
Beispiel: Für eine Baustelle mit den in Tabelle 2.34 angegebenen Geräten und Maschinen sol-
len die Anschlussleistung P, der benötigte Leitungsquerschnitt A für Drehstrom und der Span-
nungsabfall 'U sowie der monatliche Stromverbrauch EV ermittelt werden.
Tabelle 2.34: Art und Anzahl der auf der Baustelle vorhandenen Geräte
Wirk-
Motorleistung
leistung
Anzahl Gerät
einzeln gesamt gesamt
400 V 400 V 230 V
2 Turmdrehkrane 40 kW 80,0 kW
1 Betonanlage 23 kW 23,0 kW
Fahrbare Kompressoren
2 45 kW 90,0 kW
mit elektrischem Antrieb
2 Kreissägen 3 kW 6,0 kW
1 Schweißumformer 14,8 kW 14,8 kW
1 Betonstahlbiegemaschine 2,2 kW 2,2 kW
1 Betonstahlschneidemaschine 2,2 kW 2,2 kW
1 Schalungsreinigungsmaschine 5,0 kW 5,0 kW
100 Leuchtmittel je 60 W 6,0 kW
4 Flutlichtlampen je 2 kW 8,0 kW
2 Kranleuchten je 1 kW 2,0 kW
1 Heizlüfter je 2 kW 2,0 kW
Summe 223,2 kW 18,0 kW

Ermittlung der Anschlussleistung P


Ermittlung der Wirkleistung der induktiven Verbraucher PwM:
223,2 kW ˜ 0,5
PwM 139,5 kW mit aM = 0,5 und K = 0,8
0,8
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 155

Ermittlung der Scheinleistung der induktiven Verbraucher PsM:


139,5 kW
PsM 232,5 kW mit cos M = 0,6
0,6
Ermittlung der Wirkleistung der ohmschen Verbraucher PwL:
PwL 18,0 kW ˜ 0,9 16,2 kW mit aL = 0,9
Näherungsweise Ermittlung der erforderlichen Anschlussleistung P (vereinfachtes Verfahren):
P 232,5 kW 16,2 kW 248,7 kW
Exakte Ermittlung der erforderlichen Anschlussleistung P (exaktes Verfahren):

P 232,5 kW ˜ 0,6 16,2 kW 2 232,5 kW ˜ 0,82 242,6 kW


Wegen cos M = 0,6 ist M = 53,1° und folglich sin M = 0,8.
Ermittlung des Gesamtleistungsfaktors cos Mges:

139,5 kW 16,2 kW
cosM ges 0,64
242,6 kW

Ermittlung des Leitungsquerschnittes A (Drehstrom)


Es wird angenommen, dass der Netzanschluss des Energieversorgungsunternehmens 100 m
von der Baustelle entfernt liegt. Das Adernmaterial ist Kupfer. Es wird von einem zulässigen
Spannungsverlust von 6 % der Betriebsspannung ausgegangen.
Ermittlung des erforderlichen Leitungsquerschnittes A (Drehstrom):

A
100 m ˜ 335,6 A ˜ 0,6
57 m/( mm ² ˜ :) ˜ 13,86 V

25,5 mm ² mit I = 232,5 kW ˜ 103 / 3 ˜ 400 V 335,6 A ,

N = 57 m/(mm² · Ÿ) und U = 400 V Betriebsspannung


Bestimmung des Spannungsabfalls 'U (Drehstrom)
Annahme für den Leitungsquerschnitt A = 35 mm²
3 ˜l ˜ I ˜ cosM 3 ˜100 m ˜ 335,6 A ˜ 0,6
'U 17,5 V (17,5 V von 400 V = 4,4 %)
N˜A 57 m/( mm ² ˜ :) ˜ 35 mm ²
Ermittlung des monatlichen Stromverbrauches Ev
Die monatliche Einsatzdauer der induktiven Verbraucher soll 100 h und die der ohmschen Ver-
braucher 50 h betragen.
223,2 kW h 18,0 kW h kWh
EV ˜ 100 ˜ 50 28.800
0,8 Monat 1,0 Monat Monat
mit KM = 0,8 für Kraftstrom und KL = 1,0 für Lichtstrom
156 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.5.2.8 Schutzklassen und Schutzarten von elektrischen Anlagen


Für das Baugewerbe und das Betreiben von Baustellen ist eine Reihe von sicherheitstechni-
schen Unterlagen vorhanden. Um einen sicheren Baustellenbetrieb gewährleisten zu können,
sollten die relevanten Unterlagen auf der Baustelle vorhanden und jederzeit einsehbar sein. Für
das Betreiben elektrischer Anlagen gelten hier im Besonderen die Unfallverhütungsvorschrif-
ten der Berufsgenossenschaften (UVV), Bestimmungen über elektrische Installationen (VDE-
Richtlinien) sowie Arbeitsstättenrichtlinien.
In der DIN VDE 0106 Teil 1 werden die unterschiedlichen Arten des Schutzes bei indirektem
Berühren von elektrischen Betriebsmitteln durch drei zugelassene Schutzklassen gekenn-
zeichnet. Entsprechend ihrer Schutzklasse erhalten sie Symbole nach DIN 40 100. Schutzklas-
sen dienen in der Elektrotechnik der Einteilung und Kennzeichnung elektrischer Betriebsmittel
bezüglich der vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen zur Verhinderung eines elektrischen Schla-
ges. Die Kennzeichnung ist in der DIN VDE 0106 Teil 1 festgelegt.
Betriebsmittel der Schutzklasse 0 sind lediglich mit einer Basisisolierung ausgestattet und be-
sitzen keine Anschlussmöglichkeit für Schutzleitereinrichtungen. Derartige Geräte sind in
Deutschland nicht zugelassen.
Betriebsmittel der Schutzklasse I sind mit einer Betriebsisolierung (Basisisolierung) ausgestat-
tet und müssen in bestimmten Fällen geerdet sein. Des Weiteren müssen alle leitfähigen Teile
einen Schutzleiteranschluss besitzen.
Betriebsmittel der Schutzklasse II sind zusätzlich zur Basisisolierung vollständig spezialisoliert
und brauchen daher nicht geerdet werden.
Bei Betriebsmitteln der Schutzklasse III beruht der Schutz auf der Anwendung der Schutzklein-
spannung (z. B. durch Anschluss an Kleinspannungstransformatoren).
Die in der DIN 40 050 festgelegten Schutzarten kennzeichnen den Schutz gegen direktes Be-
rühren und das Eindringen von Fremdkörpern und Wasser. Dabei werden die entsprechenden
Geräte mit der Bezeichnung IP (International Protection) und zwei Ziffern gekennzeichnet.
Hierbei zeigt die erste Ziffer die Schutzart gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Staub
sowie gegen das Berühren spannungsführender Teile an, die zweite Ziffer beschreibt den
Schutz gegen eindringendes Wasser. Ist der Schutz gegen Fremdkörper oder Wasser freigestellt,
so steht anstelle der entsprechenden Kennziffer ein „X“.
Folgende Schutzarten sind in der DIN 40 050 beschrieben (IP-Schutzarten):
(1) Schutzart gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Staub sowie gegen das Berühren
spannungsführender Teile
- Schutzart 0: kein besonderer Schutz gegen Berühren, kein besonderer
Berührungsschutz gegen Fremdkörper
- Schutzart 1: Schutz gegen großflächige Berührung mit der Hand und dem
Handrücken, Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser
von mehr als 50 mm (keine Schutz vor absichtlichem Zugang)
- Schutzart 2: Schutz gegen Berührung mit den Fingern, Schutz gegen
Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als 12 mm
(Fernhalten von Fingern o. ä.)
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 157

- Schutzart 3: Schutz gegen Berührung mit Stäben und Drähten, Schutz gegen
Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr als 2,5 mm
(Fernhalten von Werkzeugen, Drähten o. ä.)
- Schutzart 4: Schutz gegen Berührung mit Drähten, Schutz gegen
kornförmige Fremdkörper mit einem Durchmesser von mehr
als > 1 mm (Fernhalten von Werkzeugen, Drähten o. ä.)
- Schutzart 5: vollständiger Berührungsschutz, staubgeschützt
- Schutzart 6: vollständiger Berührungsschutz, staubdicht
(2) Schutzart gegen das Berühren spannungsführender Teile
- Schutzart 0: kein besonderer Schutz gegen Wasser
- Schutzart 1: Schutz gegen senkrecht tropfendes Wasser
- Schutzart 2: Schutz gegen schräg einfallendes Wasser
- Schutzart 3: Schutz gegen Sprühwasser
- Schutzart 4: Schutz gegen Spritzwasser
- Schutzart 5: Schutz gegen Strahlwasser
- Schutzart 6: Schutz gegen starken Wasserstrahl und schwere See
- Schutzart 7: Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
- Schutzart 8: druckwasserdicht, Schutz gegen drückendes Wasser bzw.
dauerndes Untertauchen bis zur angegebenen Tiefe [m]
In diesem Zusammenhang gelten auf Baustellen folgende typische IP-Schutzarten (vgl. Tabelle
2.35). Bild 2.99 zeigt die Symbole der Schutzarten nach DIN VDE 0470-1 (EN 60 529).
Tabelle 2.35: Typische IP-Schutzarten auf Baustellen

Abzweigdosen IP X4 Krane IP 23
Steckvorrichtungen IP X4 Hebezeuge IP 23
Baustromverteiler IP 44 Leitungsroller (Kabeltrommel) IP X4
Ersatzstromversorgungsanlage
IP 54 Leuchten IP 23
(im Freien)
handgeführte Elektrowerkzeuge IP 2X Bodenleuchten IP 55
Handleuchten IP 55 Schweißstromquelle (im Freien) IP 23
158 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

staubgeschützt, d. h. keine Staubablagerung (IP 5X)

staubdicht, d. h. kein Staubeintritt (IP 6X)

tropfwassergeschützt, Schutz gegen hohe Luftfeuchte und tropfendes Was-


ser (IP X2)

sprühwasser-/schrägwassergeschützt (IP X3)

spritzwassergeschützt (IP X4)

strahlwassergeschützt (IP X5)

wasserdicht, d. h. Schutz gegen Eindringen von Wasser ohne Druck und


gegen zeitweiliges Untertauchen (IP X7)
druckwasserdicht, d. h. Schutz gegen eindringendes Wasser unter Druck
(IP X8)

Bild 2.99: Schutzarten nach DIN VDE 0470-1 (EN 60 529), Symbole nach DIN VDE 0713-1

2.5.2.9 Prüfungen elektrischer Betriebsmittel und Anlagen

a) Begriffsdefinition Betriebsmittel und Anlage


Alle Gegenstände, die als Ganzes oder in Teilen der Anwendung elektrischer Energie dienen,
werden als elektrische Betriebsmittel bezeichnet (z. B. Baustromverteiler). Elektrische Anlagen
werden durch den Zusammenschluss mehrerer Betriebsmittel gebildet. Werden an Schutz- und
Hilfsmittel Anforderungen hinsichtlich der elektrischen Sicherheit gestellt, so gelten auch diese
als elektrische Betriebsmittel. Bei elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln werden ortsfeste
und ortsveränderliche Betriebsmittel sowie sowohl stationäre als auch nicht-stationäre Anlagen
unterschieden.
Dabei gelten fest angebrachte Betriebsmittel ohne Tragevorrichtung und mit einer solch großen
Masse, dass sie nicht ohne weiteres bewegt werden können, als ortsfeste Betriebsmittel. Dazu
gehören auch Betriebsmittel, die nur zeitweise fest angebracht sind und über bewegliche Lei-
tungen betrieben werden. Dies sind u. a. alle Betriebsmittel, welche fest in eine Anlage einge-
baut sind, z. B. Motoren, oder Betriebsmittel, welche mit einer Steckvorrichtung ausgestattet
oder mit beweglichen Anschlussleitungen fest angeschlossen sind (z. B. A-Schränke). 116 Orts-
veränderliche Betriebsmittel können leicht, auch während des Betriebes, von einem Platz zum
anderen gebracht werden, während sie an den Stromkreis angeschlossen sind (z. B. Bohrma-

116
DIN VDE 0100 Teil 200, Abschnitte 2.7.6 und 2.7.7.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 159

schinen oder Winkelschleifer). 117 Nach diesen Definitionen gelten Baustromverteiler je nach
Bauart als Teil einer ortsfesten oder ortsveränderlichen elektrischen Anlage einer Baustelle.
Stationäre Anlagen sind solche, welche mit ihrer Umgebung fest verbunden sind. Darunter fal-
len z. B. Installationen in Gebäuden, Containern und Fahrzeugen. Nicht stationäre Anlagen
können nach ihrem Einsatz wieder abgebaut (zerlegt) und an anderer Stelle erneut errichtet
(zusammengeschaltet) werden, wie z. B. Anlagen auf Bau- und Montagestellen. 118
Zusammenfassend ergibt sich nach diesen Definitionen die in Tabelle 2.36 dargestellte bei-
spielhafte Zuordnung elektrischer Betriebsmittel zu ortsveränderlichen/ortsfesten elektrischen
Betriebsmitteln bzw. stationären/nicht stationären Anlagen.
Tabelle 2.36: Beispielhafte Zuordnung von Betriebsmitteln zu ausgewählten Begrifflichkeiten gemäß
DIN VDE 0100 Teil 200 und BGV A3

Betriebsmittel/Anlage Beispiele
- Bohrmaschine, Winkelschleifer usw.
- Steckdosenverteiler
ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel
- Baustromverteiler (vgl. Bild 2.85, S.
129) 119
- Baustromverteiler (vgl. Bild 2.85, S.
ortsfeste elektrische Betriebsmittel 129) 119
- Generator großer Bauart (z. B. 200 kW)
stationäre Anlage (das Zusammenwirken
- Installationen in Unterkunftscontainern
mehrerer elektrischer Betriebsmittel ergibt
(z. B. Sicherungskästen)
die elektrische Anlage)
- gesamte Anlage der Stromversorgung auf
nicht stationäre Anlage (das Zusammenwir-
Baustellen (im Sinne der Summe aller
ken mehrerer elektrischer Betriebsmittel er-
elektrischen Betriebsmittel der Bau-
gibt die elektrische Anlage)
stromversorgung)

b) Begriffsdefinition Elektrofachkraft, elektrotechnisch unterwiesene Person usw.


In der Regel sind Prüfungen an elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln von Elektrofachkräf-
ten vorzunehmen, in bestimmten Fällen darf hingegen auch eine elektrotechnisch unterwiesene
Person unter Verwendung geeigneter Mess- und Prüfgeräte die Prüfung durchführen. „Als E-
lektrofachkraft im Sinne der UVV gilt, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung Kenntnisse
und Erfahrungen sowie der Kenntnis der einschlägigen Bestimmungen die ihm übertragenen
Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann.“ 120 Diese fachliche Qualifikation
wird normalerweise durch den erfolgreichen Abschluss einer entsprechenden Ausbildung, z. B.
zum Elektroingenieur, Elektromeister oder -gesellen, nachgewiesen. Eine mehrjährige Tätig-

117
DIN VDE 0100 Teil 200, Abschnitte 2.7.4 und 2.7.5.
118
BGV A3, § 5.
119
Je nach Bauart des Baustromverteilers kann der als Teil der ortsfesten oder der ortsveränderlichen
elektrischen Anlage einer Baustelle zugeordnet werden.
120
BGV A3, § 2 Abs. 3.
160 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

keit bzw. betriebliche Ausbildung auf dem betreffenden Arbeitsgebiet in der Elektrotechnik
sowie die zusätzliche Kenntniss von wesentlichen theoretischen Grundlagen der Prüfung elekt-
rischer Betriebsmittel mit einer anschließenden betriebsinternen Abschlussprüfung können als
fachliche Qualifikation gewertet werden, um als Elektrofachkraft für begrenzte Aufgabengebie-
te eingesetzt werden zu können.
Eine elektrotechnisch unterwiesene Person soll sich im Umgang mit elektrischen Betriebsmit-
teln und Anlagen fachgerecht verhalten können und die ihr übertragenen Maßnahmen fachge-
recht ausführen. Um diese Bedingungen zu erfüllen, wird sie von einer Elektrofachkraft über
die ihr übertragenen Aufgaben und die damit verbundenen Gefahren unterrichtet, eingewiesen
und bei Bedarf angelernt sowie über die erforderlichen Schutzeinrichtungen und Schutzmaß-
nahmen belehrt. Mögliche Aufgaben für elektrotechnisch unterwiesene Personen sind zum Bei-
spiel das Reinigen elektrischer Anlagen, das Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender
aktiver Teile, das Feststellen der Spannungsfreiheit sowie bestimmte Prüfungen, wie z. B. Prü-
fungen bei der Ausgabe und Rücknahme von Geräten, Sichtprüfungen besonders beanspruchter
Geräte und Wiederholungsprüfungen, bei denen Prüfgeräte verwendet und die Prüfaufgaben
sowie der Maßstab für die Bewertung der Prüfergebnisse vorgegeben werden.
Elektrotechnische Laien sind weder als Elektrofachkraft noch als elektrotechnisch unterwiese-
ne Personen qualifiziert. Sie dürfen beim Errichten elektrischer Anlagen unter Aufsicht einer
Elektrofachkraft mitwirken, elektrische Betriebsmittel und Geräte mit vollständigem Berüh-
rungsschutz benutzen und Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile ausführen, so-
lange die entsprechenden Schutzabstände eingehalten werden. Ist dies nicht möglich, so haben
diese Tätigkeiten unter der Leitung und ständigen Aufsicht einer Elektrofachkraft zu gesche-
hen.

c) Prüffristen
Der Unternehmer hat die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, „dass die elektrischen Anlagen und Be-
triebsmittel auf ihren ordnungsgemäßen Zustand geprüft werden.“ 121 Ziel der Prüfungen ist es,
Geräte und Betriebsmittel in einem einwandfreien Zustand zu halten und entstehende Mängel,
mit denen gerechnet werden muss, frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls zu beseitigen. Da
evtl. Defekte und damit verbundene Gefahren nicht immer offensichtlich sind, tragen regelmä-
ßige Kontrollen in entscheidendem Maße dazu bei, die Arbeitssicherheit zu erhöhen und Unfäl-
le sowie Schäden an Sachgegenständen oder am Bauwerk zu vermeiden. Um sicher zu sein,
dass von eingesetzten Betriebsmitteln keine Gefährdung ausgeht, sind Prüfungen an elektri-
schen Anlagen und Betriebsmitteln vor der ersten Inbetriebnahme und der Wiederinbetrieb-
nahme nach Änderungen oder Instandsetzungen sowie in bestimmten Zeitabständen vorzu-
nehmen. 122 Generell kann angenommen werden, dass alle Anlagen und Betriebsmittel im
Abstand von 6 Monaten zu prüfen sind. In Tabelle 2.37 werden die Fristen der Wiederholungs-
prüfungen ortsfester elektrischer Anlagen aufgeführt, wie sie in der BGV A3 vorgeschrieben
sind.

121
BGV A3, § 5 Abs. 1.
122
BGV A3, § 5 Abs. 1, Nr. 1 und 2.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 161

Tabelle 2.37: Wiederholungsprüfungen ortsfester elektrischer Anlagen und Betriebsmittel 123

Betriebsmittel/Anlage Prüffrist Art der Prüfung Prüfer


Elektrische Anlagen und orts- auf ordnungsge-
4 Jahre Elektrofachkraft
feste Betriebsmittel mäßen Zustand
Elektrische Anlagen und orts-
feste Betriebsmittel in „Be-
auf ordnungsge-
triebsstätten, Räumen und An- 1 Jahr Elektrofachkraft
mäßen Zustand
lagen besonderer Art“, z. B.
Baustellen
Elektrofachkraft
Schutzmaßnahmen mit FI-
124 oder elektrotech-
Schutzeinrichtungen in nicht- 1 Monat auf Wirksamkeit
nisch unterwiese-
stationären Anlagen
ne Person

FI-/ Differenzstrom, Fehler- auf einwandfreie


spannungsschutzschalter in Funktion durch
- 6 Monate Benutzer
- stationären Anlagen Betätigen der
- nicht-stationären Anlagen - arbeitstäg- Prüfeinrichtung
lich 125

Diese Forderungen sind für ortsfeste Anlagen und elektrische Betriebsmittel auch dann erfüllt,
wenn sie von einer Elektrofachkraft ständig überwacht werden. Dies bedeutet, dass die Anla-
gen und Betriebsmittel kontinuierlich von Elektrofachkräften instand gehalten und durch Mes-
sungen während des Betriebes (z. B. durch Überwachen des Isolationswiderstandes) geprüft
werden.
Für ortsveränderliche elektrische Anlagen und Betriebsmittel sowie für Schutz- und Hilfsmittel
kann die ständige Überwachung keinen Ersatz für die Wiederholungsprüfung bieten. Hier sind
die in Tabelle 2.38 angegebenen Prüffristen einzuhalten.

123
Nach BGV A3. Vergleiche zur Erklärung der Begrifflichkeiten von ortsfesten und ortsveränderlichen
Betriebsmitteln sowie stationären und nicht stationären Anlagen auch Tabelle 2.36, S. 159.
124
Die Prüfung wird mit einem geeigneten Messgerät an jeder Steckvorrichtung des Verteilers durchge-
führt. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Schutzleiterverbindungen, auch innerhalb des Vertei-
lers, durchgängig vorhanden sind. Zusätzlich sollte bei dieser Gelegenheit der Verteiler auf äußerlich
sichtbare Fehler geprüft werden.
125
Bei dieser Prüfung wird durch Betätigung der Prüftaste die elektromechanische Funktion des Schalters
getestet. Der Schalter muss in der Regel bei Betätigung der Taste sofort auslösen. Ist der Schalter jedoch
ein selektives Gerät, wird die Auslösung einige Millisekunden verzögert. Ein kurzes Tippen der Prüftaste
genügt bei diesen Geräten nicht. Die Prüftaste muss bis zum Auslösen des Schalters gehalten werden.
162 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.38: Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel 126

Betriebsmittel/Anlage Prüffrist Art der Prüfung Prüfer


(1) ortsveränderliche elekt- Richtwert 6 Mona- auf ordnungsgemä- Elektrofach-
rische Betriebsmittel (soweit te, auf Baustellen 3 ßen Zustand kraft oder
benutzt) Monate. elektrotech-
(2) Verlängerungs-, Geräte- Bei einer Fehler- nisch unterwie-
anschlussleitungen mit quote bei Prüfun- sene Person
Steckvorrichtungen gen < 2 %, kann
(3) Anschlussleitungen mit die Prüffrist ver-
Stecker längert werden.
(4) bewegliche Leitungen Auf Baustellen
mit Stecker und Festan- oder unter ähnli-
schluss chen Bedingungen
maximal jedoch 1
Jahr.

Abhängig vom Einsatzort gelten die in Tabelle 2.39 angegebenen Fristen für Wiederholungs-
prüfungen ortsveränderlicher Betriebsmittel auf Baustellen.
Tabelle 2.39: Betriebsspezifische Wiederholungsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel
auf Baustellen 127

Betriebsbedingungen Beispiel Frist


Schleifen von Metallen, Verwendung in Bereichen wöchent-
sehr hohe Beanspru- mit leitfähigen Stäuben lich
chungen Stahlbau, Tunnel-/Stollenbau, Kernbohren, Nass-
3 Monate
schleifen nicht leitender Materialien
Hochbau, allg. Tiefbau, Innenausbau, Elektro-, Sa-
normaler Betrieb 6 Monate
nitär-, Heizungsinstallation, Holzausbau

126
BGI 531. Vergleiche zur Erklärung der Begrifflichkeiten von ortsfesten und ortsveränderlichen Be-
triebsmitteln sowie stationären und nicht stationären Anlagen auch Tabelle 2.36, S. 159.
127
BGI 531. Vergleiche zur Erklärung der Begrifflichkeiten von ortsfesten und ortsveränderlichen Be-
triebsmitteln sowie stationären und nicht stationären Anlagen auch Tabelle 2.36, S. 159.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 163

Auch Schutz- und Hilfsmittel sind entsprechend der Angaben in Tabelle 2.40 in bestimmten
Abständen zu prüfen.
Tabelle 2.40: Prüfungen für Schutz- und Hilfsmittel

Prüfobjekt Prüffrist Art der Prüfung Prüfer


vor jeder Be-
auf augenfällige Mängel Benutzer
nutzung
Isolierende Schutzkleidung 12 Monate, auf Einhaltung der in den
(soweit benutzt) 6 Monate für elektrotechnischen Re- Elektro-
isolierende geln vorgegebenen fachkraft
Handschuhe Grenzwerte
isolierende Werkzeuge, Kabel-
schneidegeräte, isolierende auf äußerlich erkennbare
Schutzvorrichtungen, Betäti- vor jeder Be- Schäden und Mängel
gungs- und Erdungsstangen Benutzer
nutzung
Spannungsprüfer, auf einwandfreie
Phasenvergleicher Funktion

Des Weiteren sind Prüfungen ebenfalls durchzuführen, wenn bei täglichen Kontrollen ein be-
schädigtes oder möglicherweise defektes Gerät erkannt wird, ein Gerät benutzt wird, auf wel-
chem sich kein Hinweis über die ordnungsgemäße Durchführung einer Prüfung (Prüfmarke
o. ä.) befindet, ein betriebsfremdes Gerät entdeckt wird oder ein Gerät nicht ordnungsgemäß
funktioniert. Elektrofachunternehmen empfehlen außerdem, bei jeder Störung eine Elektro-
fachkraft zu konsultieren. Hierdurch kann zum einen die Ursache der Störung ermittelt und be-
hoben werden, zum anderen werden Unfälle oder Schäden vermieden, welche durch unsach-
gemäßes Eingreifen von Laien verursacht werden könnten.

2.5.2.10 Eigenstromversorgung von Baustellen


Baustellen werden in den meisten Fällen aus dem Netz der Energieversorgungsunternehmen
mit elektrischer Energie versorgt. Es ist jedoch nicht immer möglich, Baustellen aus dem öf-
fentlichen Netz zu versorgen oder daraus die benötigte Leistung zu entnehmen. Gründe hierfür
können der Einsatz besonders leistungsstarker Geräte und Maschinen, die große Entfernung der
Baustelle zum bestehenden Versorgungsnetz, ständig wechselnde Einsatzorte oder Havarien
sein. In solchen Fällen kommen zum Bereitstellen elektrischer Energie Ersatzstromerzeuger
zum Einsatz. Bei der Eigenstromversorgung werden die gänzliche Eigenstromerzeugung und
die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) unterschieden.

a) Eigenstromerzeugung
Kann das Energieversorgungsunternehmen einer Baustelle nicht die nötige Leistung bereitstel-
len oder ist die Entfernung zum bestehenden Versorgungsnetz sehr groß, muss die Baustelle
mittels Eigenstromerzeugung mit elektrischer Energie versorgt werden. Diese baustellenge-
164 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

bundenen Stromerzeuger bzw. Ersatzstromerzeuger gelten auf den Baustellen als Speisepunkte,
so dass auf einen Baustromverteiler verzichtet werden kann. 128 Die Bestandteile der im Regel-
fall verwendeten Stromversorgungsanlagen sind Maschinensätze, bestehend aus Generator und
Dieselmotor sowie die zugehörige Steuerung und Schaltanlage. Außerdem wird eine ausrei-
chend dimensionierte Tankanlage zur Lagerung des benötigten Kraftstoffes, i. d. R. Diesel-
oder Benzinkraftstoff, benötigt (vgl. Abschnitt 2.5.6 (Mobile Tankanlagen), S. 176).
Die notwendige Anzahl und erforderliche Leistung der Maschinensätze resultiert aus dem er-
mittelten Leistungsbedarf der Baustelle. Hierbei sind besonders beim Betrieb von Hebezeugen
die Herstellerempfehlungen zu beachten. Bei der Auswahl der zu verwendenden Maschinen-
sätze kann es unter Umständen sinnvoll sein, zusätzlich zur eigentlichen Anlage eine weitere
mit geringerer Leistung vorzusehen, welche z. B. den Leistungsbedarf im Nacht- oder Wo-
chenendbetrieb deckt.
Der Standort der Stromversorgungsanlage sollte nach Möglichkeit das Zentrum des Energiebe-
darfes sein, um lange Versorgungsleitungen zu vermeiden.

b) Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)


Durch die Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), auch Notstromversorgung genannt,
soll sichergestellt werden, dass trotz eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls der öffentli-
chen Stromversorgung die Energieversorgung der Baustelle gewährleistet ist. Dieses wird vor
allem dann erforderlich, wenn z. B. der auch nur kurzfristige Ausfall der Energieversorgung
aus dem öffentlichen Netz zu Schäden am Bauwerk, den Geräten oder zur Gefährdung von
Personen führt. Deshalb werden USV bzw. Notstromversorgungsanlagen häufig auf Baustellen
mit Wasserhaltung, bei Arbeiten unter Druckluft, umfangreichen Betonarbeiten oder zur Si-
cherstellung der Sicherheitsbeleuchtung vorgehalten. Dabei genügt es aufgrund hoher Bereit-
stellungskosten, die Notstromversorgung nur für die relevanten Baugeräte und Anlagen auszu-
legen.

c) Ersatzstromerzeuger
Ersatzstromerzeuger sind Niederspannungs-Stromerzeugungsanlagen, welche als stationäre
oder mobile Anlage zur Versorgung einzelner Geräte, bestimmter Baustellenbereiche, der gan-
zen Baustelle oder bei Ausfall des öffentlichen Netzes zur Einspeisung in das Baustellennetz
angewendet werden können. Sie bestehen im Wesentlichen aus einer Energiequelle, einem Ge-
nerator und den Schalt-, Steuer- und Hilfseinrichtungen. Als Energiequellen werden insbeson-
dere Verbrennungsmotoren eingesetzt.
Ersatzstromerzeuger sind mit einer Trage-/Hebevorrichtung und ab einem Gewicht von circa
50 kg mit Anschlagvorrichtungen für den Transport mit Hebezeugen ausgestattet. Wird der
Schwerpunkt des Gerätes durch zusätzliches Ausstattungszubehör verändert, so ist der Hebe-
punkt entsprechend anzupassen.
Bei Ersatzstromerzeugern mit Kurbelstarteinrichtung, z. B. bei Dieselmotoren, müssen geeig-
nete Sicherheitskurbeln oder Rückschlagsicherungen verwendet werden, um Verletzungen
durch Rückschlag zu verhindern. Bei Stromerzeugern mit Seilstarteinrichtung muss eine Seil-

128
BGI 867, Teil 3.4.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 165

fangvorrichtung vorhanden sein und das Starten gegen die Drehrichtung des Motors unterbun-
den werden.
Ersatzstromerzeuger müssen durch den Aufstellort oder die Beschaffenheit des Gehäuses vor
sicherheitsgefährdenden Einwirkungen durch Fremdkörper, Wasser oder Feuchtigkeit geschützt
sein. Um für die uneingeschränkte Nutzung im Freien geeignet zu sein, müssen sie mindestens
der Schutzart IP 54 und für die Verwendung in Gebäuden mindestens der Schutzart IP 43 ent-
sprechen. Werden Geräte geringerer Schutzart verwendet, müssen weitere Schutzmaßnahmen
getroffen werden. Ersatzstromerzeuger müssen mindestens der Schutzart IP 23 entsprechen.
Um einen sicheren Baustellenbetrieb zu gewährleisten, müssen auch bei der Ersatzstromver-
sorgungsanlage spezielle, auf das vorhandene Netz abgestimmte Schutzmaßnahmen wirksam
werden, wenn nicht sichergestellt ist, dass die im dauerhaften Netz vorhandenen Schutzeinrich-
tungen auch nach einem Stromausfall wirksam sind. Folgende Schutzmaßnahmen dürfen an-
gewendet werden:
- Schutz durch Abschaltung der Stromversorgung,
- Schutztrennung,
- Schutzkleinspannung (vor allem für Handleuchten),
- Schutzisolierung (vor allem für den Einsatz von ortsveränderlichen Ersatzstromerzeugern
und ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln). 129
Dabei ist darauf zu achten, dass bei der Schutzmaßnahme „Schutztrennung“ das Gerät nicht
geerdet sein darf, beim Einsatz einer FI-Schutzeinrichtung eine Erdung jedoch unbedingt er-
forderlich ist. 130
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Geräte der Eigenstromerzeugung gibt
Tabelle 2.41.
Tabelle 2.41: Parameter von Geräten für die Eigenstromerzeugung (Generatoren)

Größe/Art des Gewicht Einsatzmöglichkeit bzw.


Typ Leistung
Generators Betriebszeit 131 Abmessungen 132
kleiner 50 kg mittelgroße Elektrowerkzeuge
2 kW (230 V)
Handgerät Generator 15 h (Bohrmaschinen usw.)
transportabel mittlerer 6 kW (400 V) 100 kg größere Elektrowerkzeuge
(Benzin/ Generator 5 kW (230 V) 7h (Schweißanlagen, Pumpen usw.)
Diesel) großer 10 kW (400 V) 200 kg große Elektrowerkzeuge (Kom-
Generator 5 kW (230 V) 3h pressoren, Baumaschinen usw.)

129
BGI 867, Teil 3.3.
130
BGI 531, Blatt C 206.
131
Betriebszeit pro Tankfüllung bei Halblast.
132
Schallgedämmte Ausführung.
166 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Größe/Art des Gewicht Einsatzmöglichkeit bzw.


Typ Leistung
Generators Betriebszeit 133 Abmessungen 134
kleiner 20 kW (400 V) 900 kg (l x b x h =)
Großgerät Generator 20 kW (230 V) 35 h (3,5 l/h) 2,0 m x 1,0 m x 1,1 m
fahrbar/ mittlerer 200 kW (400 V) 3.000 kg (l x b x h =)
stationär Generator 200 kW (230 V) 12 h (30 l/h) 3,5 m x 1,4 m x 2,0 m
(Diesel) großer 500 kW (400 V) 6.500 kg (l x b x h =)
Generator 500 kW (230 V) 8 h (75 l/h) 5,0 m x 2,0 m x 2,5 m

d) Betrieb
Der Standort der Ersatzstromerzeuger muss so beschaffen sein, dass der Stromerzeuger be-
stimmungsgemäß betrieben werden kann und seine Schutzart den Anforderungen, welche sich
aus dem Standort ergeben, genügt. Außerdem ist auf ausreichende Standsicherheit des Strom-
erzeugers zu achten. Aufgrund möglicher Funkenbildung dürfen motorbetriebene Stromerzeu-
ger nicht in der Nähe explosiver Stoffe betrieben werden.
Werden Ersatzstromerzeuger mit Verbrennungsmotoren in Gebäuden betrieben, so ist für sie
ein separater Raum mit ausreichender Belüftung vorzusehen. Die entstehenden Abgase müssen
über geeignete Rohre oder Schläuche ins Freie abgeleitet werden. Außerdem müssen beim Be-
trieb eines Stromerzeugers in geschlossenen Räumen alle Brandschutzvorschriften erfüllt sein.
Weiterhin ist darauf zu achten, dass Ersatzstromerzeuger nur im Stillstand betankt werden und
während des Tankens keinesfalls geraucht werden darf.

2.5.2.11 Vorschriften und Regeln


- DIN 18 382 – Nieder- und Mittelspannungsanlagen mit Nennspannungen bis 36 kV
(VOB/C)
- DIN VDE 0100 – Bestimmung für das Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspan-
nungen bis 1000 V, hier sind insbesondere Teil 200 (Begriffe), Teil 410 (Schutzmaßnah-
men, Schutz gegen gefährliche Körperströme), Teil 430 (Schutz von Kabeln und Leitun-
gen gegen Überstrom), Teil 551 (Niederspannungs-Stromerzeugungsanlagen), Teil 704
(Baustellen), Teil 706 (Begrenzte, leitfähige Räume), Teil 728 (Ersatzstromversorgungs-
anlagen) und Teil 737 (Feuchte und nasse Bereiche und Räume; Anlagen im Freien) von
Belang
- IEC/EN 60 364-7-704 ist die internationale Norm entsprechend der DIN VDE 0100-704
- DIN VDE 0105-1 – Betrieb von elektrischen Anlagen
- DIN VDE 0250 – Isolierte Starkstromleitungen
- DIN VDE 0281 – Starkstromleitungen mit thermoplastischer Isolierhülle für Nennspan-
nungen bis 450/750 V

133
Betriebszeit pro Tankfüllung bei Halblast.
134
Schallgedämmte Ausführung.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 167

- DIN VDE 0282-4 – Starkstromleitungen mit vernetzter Isolierhülle für Nennspannungen


bis 450/750 V – Teil 4: Flexible Leitungen
- DIN VDE 0292 – System für Typkurzzeichen von isolierten Leitungen
- DIN VDE 0293-308 – Kennzeichnung der Adern von Kabeln/Leitungen und flexiblen
Leitungen durch Farben
- DIN VDE 0470-1 – Schutzarten durch Gehäuse
- DIN VDE 0660-501 – Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen – Teil 4: Besondere
Anforderungen an Baustromverteiler
- DIN VDE 0701 – Instandsetzung, Änderung und Prüfung elektrischer Geräte für den
Hausgebrauch und ähnliche Zwecke
- DIN VDE 0740-1 – Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit – Teil
1: Allgemeine Anforderungen
- BGI 531 – Installationsarbeiten; Heizung, Lüftung, Sanitär
- BGI 594 – Einsatz von elektrischen Betriebsmitteln bei erhöhter elektrischer Gefährdung
- BGI 600 – Auswahl und Betrieb ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel nach
Einsatzbereichen
- BGI 608 – Auswahl und Betrieb elektrischer Anlagen und Betriebsmittel auf Bau- und
Montagestellen. Diese Regeln sind eine für den Praktiker interessante Zusammenfassung
der DIN VDE. Außerdem sind in dieser Regel zusätzliche Festlegungen aufgeführt, wel-
che in der DIN VDE 0100-704 nicht berücksichtigt werden. Von besonderer Bedeutung
ist hier vor allem Abschnitt 3: Maßnahmen zur Verhütung von elektrischen Gefährdungen
auf Bau- und Montagestellen
- BGI 867 – Auswahl und Betrieb von Ersatzstromerzeugern auf Bau- und Montagestellen
- BGV A3 – Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
- BGV C22 – Bauarbeiten, § 43: Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
- VDE – Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. – Regelwerk
- Weiterhin ist zu beachten, dass Elektroinstallationen an Baustellen den Bestimmungen der
DIN 43 868 sowie den „Technischen Anschlussbedingungen“ des Verbandes der Elektri-
zitäswirtschaft e. V. (VDEW) entsprechen müssen.
168 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.5.3 Wasserversorgung

2.5.3.1 Grundlagen
Um eine Baumaßnahme erfolgreich durchführen zu können, wird eine den qualitativen (Trink-
oder Brauchwasser) und quantitativen Anforderungen entsprechende Versorgung der Baustelle
mit Wasser vorausgesetzt.
Trinkwasser wird in der Regel in Sanitäranlagen zum Waschen und Duschen sowie in Unter-
kunftscontainern für die Zubereitung von Mahlzeiten verwendet und muss frei von gesund-
heitsschädigenden Stoffen sein. Im Vergleich dazu sind die qualitativen Anforderungen für
Brauchwasser geringer. Häufige Einsatzgebiete für Wasser bei Baumaßnahmen sind:
- Anmachwasser für die Beton-, Estrich-, Putz- und Mörtelherstellung,
- Nachbehandlung von Frischbeton,
- Anfeuchten oder Einschlämmen von Boden,
- Anfeuchten von Bauteilen bei Abbrucharbeiten,
- bestimmte Bauverfahren des Spezialtiefbaus sowie
- Reinigung von Fahrzeugen, Baumaschinen und Geräten.
Üblicherweise wird der Bedarf an Wasser aus dem öffentlichen Trinkwasserversorgungsnetz
gedeckt. Alternativ kann das Wasser aus Brunnenanlagen, Gewässern oder Quellen gewonnen
werden, wobei dieses meist wasserrechtlich genehmigungspflichtig ist. Besteht keine der ge-
nannten Entnahmemöglichkeiten, muss das Wasser in separaten Behältern (Wasserwagen,
Tanks o. ä., vgl. Bild 2.100) bereitgestellt werden. In seltenen Fällen müssen je nach den örtli-
chen Verhältnissen zusätzliche Anlagen der Wasserfassung (z. B. Auffangbauwerke/Sammel-
becken), der Wasserförderung (z. B. Druckerhöhungs-/Pumpenanlagen) oder Wasseraufberei-
tung (z. B. Filteranlagen) vorgesehen werden.

Bild 2.100: Baustellen-Wasserversorgung für Brauchwasser mittels transportabler Wassertanks


2.5 Medienversorgung und Entsorgung 169

2.5.3.2 Dimensionierung der Wasserversorgung


Die Dimensionierung der Wasserversorgung erfolgt üblicherweise über den stündlichen Maxi-
malbedarf, der circa 50 % über dem mittleren Stundenbedarf liegt. Zuzüglich sind Leitungsver-
luste in Höhe von 5 % bis 20 % zu berücksichtigen. 135
Der Wasserbedarf auf Baustellen ist in der Regel relativ gering, wenn keine Anlagen mit einem
hohen Wasserverbrauch angeschlossen werden müssen (z. B. für die Betonherstellung usw.).
Für eine überschlägige Bestimmung des mittleren Wasserbedarfs können die Richtwerte aus
Tabelle 2.42 zugrunde gelegt werden. Für kleine Baustellen kann ein mittlerer Gesamtwasser-
bedarf von pauschal circa 50 Liter pro Person und Tag angenommen werden.
Tabelle 2.42: Richtwerte für den mittleren Wasserbedarf auf Baustellen

mittlerer Wasserbedarf für Richtwert


WC und Waschen 20–30 Liter/Person und Tag
WC, Waschen und Duschen 40–70, max. 100 Liter/Person u. Tag
Abortspülung 7 Liter/Spülung
Anmachwasser Beton 100–200 Liter/m³
Anmachwasser Mörtel 200–250 Liter/m³
Wechselsilos für die Herstellung von Mörtel o. ä. 1,5–2,0 m³/h
Herstellung von Mauerwerk 80–100 Liter/m³
Sichtbetonschalung aus Holz nässen 5 Liter/m² Schalungsfläche
Nachbehandlung des Betons durch Nässen 30 Liter/m² Betonfläche
Verblendmauerwerk abwaschen 15–20 Liter/m²
Reinigungsvorgang von größeren Geräten zur Her-
100–130 (200) Liter/Stück
stellung von Estrich oder Mörtel, Betonpumpen usw.
Reinigung von Arbeitsgeräten per Hand 20 Liter/Stück
Baustraßenreinigung 40 Liter/m²

Die Wasserverteilung auf der Baustelle erfolgt von der zentralen Versorgungsleitung (die an
das öffentliche Versorgungsnetz direkt oder über Hydranten anschließt) über ein Netz an Ver-
teilungsleitungen bis zu den Zapfstellen (Wasserhähne, Endgeräte usw.; vgl. Bild 2.101). Die-
ses Netz sollte für einzelne Bereiche abstellbar sein, um bei Havarien einen größeren Wasser-
schaden zu vermeiden. Weiterhin ist darauf zu achten, dass insbesondere ein direktes Über-
fahren von Wasserleitungen durch Eingraben oder Überführen verhindert wird. Zapfstellen
bzw. Anschlüsse für Wasser werden grundsätzlich an Unterkunfts-, Büro-, Sanitär- und ggf.
Sanitätscontainern sowie eventuell an Magazincontainern, Flächen für die Schalungsbearbei-

135
Es sei darauf hingewiesen, dass wasserverbrauchende Großgeräte (z. B. Durchlaufmischer von Mörtel-
silos oder Betonmischanlagen) oder besondere Bauverfahren besondere Anforderungen an die Menge und
die Druckverhältnisse von Leitungswasser und damit die Dimensionierung der Wasserversorgung haben.
Beispielsweise benötigt die manuelle Betonherstellung in Betonmischern einen Wasserzufluss, der 1/5 des
Nenninhaltes des Mischers innerhalb von 20 Sekunden bereitstellt.
170 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

tung, bei der Mörtel- und Betonverarbeitung sowie auf jeder Etage in Abhängigkeit der durch-
zuführenden Baumaßnahmen erforderlich.

Bild 2.101: Beispiel für eine Wasserzapfstelle auf einer Baustelle 136

Der erforderliche Rohrleitungsinnendurchmesser d berechnet sich überschlägig nach folgender


Formel. 137
4˜Q
d ˜ 100 [mm] (Formel 11)
v ˜ S ˜ 10
mit d Rohrleitungsinnendurchmesser [mm]
Q Durchflussmenge (stündlicher Maximalbedarf) [l/s]
v Fließgeschwindigkeit [m/s], wobei gilt: 0,50 m/s < v < 1,5 m/s
S 3,14 (gerundet)
Beispiel: Dimensionierung der Wasserversorgung (auf den stündlichen Spitzenbedarf): 50 Ar-
beitskräfte in Tagesunterkünften und Duschen (mittlerer täglicher Wasserbedarf 50 Liter pro
Arbeitskraft), sonstiger Wasserverbrauch auf der Baustelle 1,0 m³/Tag, v = 0,8 m/s, Leitungs-
verluste 10 %, stündlicher Spitzenbedarf = 1,5-facher mittlerer Stundenbedarf.
(1) Berechnung des stündlichen Maximalbedarfs an Wasser Q
Q = 1,5 · [(50 AK · 0,05 m³/AK·Tag) + 1,0 m³/Tag] · 1,1 = 5,78 m³/Tag
Q = 5,78 m³/Tag / 9 h/Tag = 0,64 m³/h = 0,18 l/s

136
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
137
Formel ist nicht dimensionsrein. Hinweis: ¼ Zoll = 0,635 cm, ½ Zoll = 1,270 cm, ¾ Zoll = 1,905 cm,
1 Zoll = 2,540 cm; 1¼ Zoll = 3,175 cm; 1½ Zoll = 3,810 cm; 1¾ Zoll = 4,445 cm.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 171

(2) Berechnung des erforderlichen Leitungsdurchmessers d der Hauptleitung


4 ˜ 0,18 l / s
d ˜ 100 16,9 mm , gewählt 3/4–Zoll-Leitung (19,05 mm)
0,8 m / s ˜ S ˜ 10
Während der Winterperiode sind Leitungen frostsicher, also gedämmt, mit Begleitheizung
oder mindestens 80 cm unter der Geländeoberfläche zu verlegen. Gegebenenfalls sind die Was-
serleitungen mit einem entwässerbaren Tiefpunkt (z. B. in einem Schacht) auszustatten. Auch
Wasserzapfstellen können mittels einfacher Konstruktionen wärmegedämmt werden (vgl.
Bild 2.102).

Bild 2.102: Wärmedämmung einer Wasserzapfstelle

2.5.3.3 Praxishinweise
- Die Leitungsführung, die Unterverteiler auf dem Baufeld, die Zapfstellen für Wasser und
die Einleitungsstellen für Abwasser sollten im Baustelleneinrichtungsplan eingezeichnet
werden. Zapfstellen für Brauchwasser müssen dauerhaft gekennzeichnet werden mit
„Kein Trinkwasser“.
- Für Notfälle sollte die Telefonnummer des Wasserversorgers griffbereit sein.
- Es ist zu prüfen, ob bei der Dimensionierung der Wasserversorgung wasserverbrauchende
Großgeräte oder z. B. auch die Bereitstellung von Löschwasser berücksichtigt werden
müssen.
- Die in späten Bauphasen erforderlichen Wechselsilos (Estrich, Mörtel, Putz) müssen bei
der Planung der Wasserversorgung bezüglich Standort und Verbrauch berücksichtigt wer-
den.
- Es ist zu prüfen, ob die im Bauprojekt gegebenenfalls enthaltene endgültige Wasserver-
sorgungsanlage oder Leitungen für die Wasserversorgung der Baustelle genutzt werden
können.
172 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.5.3.4 Vorschriften und Regeln


- Anschlussbedingungen der Versorgungsunternehmen
- Für Trinkwasseranlagen: Regelwerk des DVGW – Deutsche Vereinigung des Gas- und
Wasserfaches 138

2.5.4 Abwasserentsorgung
Unter dem Begriff Abwasser wird im Sinne dieses Abschnittes Schmutz- und Niederschlags-
wasser sowie aus dem Boden austretendes Grundwasser verstanden. Das während einer Bau-
ausführung anfallende Schmutz-, teilweise auch Niederschlagswasser, muss mit Hilfe einer ge-
eigneten Entwässerungsanlage gesammelt, eventuell gereinigt und schließlich abgeführt
werden. Besondere Beachtung erhalten dabei die Forderungen des Umweltschutzes im Hin-
blick auf die Reinhaltung des Grundwassers und der Vorfluter sowie die Forderungen nach dem
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG, vgl. Abschnitt 2.5.7 (Abfallentsorgung),
S. 180).
Eine Ableitung von Niederschlagswasser erfolgt in der Regel von befestigten Flächen sowie
von Dachflächen der Container und zu erstellenden baulichen Anlagen auf nicht versiegelte
Flächen zur freien Versickerung. Ist dies aufgrund zu großer Wassermengen nicht möglich, so
muss das anfallende Wasser gefasst und gezielt abgeleitet werden. Ein Ausspülen oder Auskol-
ken des anstehenden Bodens ist dabei zu vermeiden.
Das Schmutzwasser auf Baustellen fällt in der Regel als Abwasser folgender Einrichtungen an:
- Wasch- und Toilettenanlagen,
- Mischanlagen für Beton, Mörtel usw. sowie
- Reinigungsplätzen für Baumaschinen, Fahrzeuge, Schalung, Werkzeuge usw.
Bei der Einleitung des Schmutzwassers gelten die Regelungen der Abwassersatzungen des je-
weiligen Gebietes sowie die allgemeinen Umweltschutzgesetze.

2.5.4.1 Dimensionierung der Abwasserentsorgung


Bei der Wahl einer geeigneten Abführungsanlage für Abwässer sind die örtlichen Verhältnisse,
anfallende Wassermengen, Dauer des Bauvorhabens sowie besondere Auflagen zu berücksich-
tigen. Den Regelfall stellt die Abführung von Schmutz- und Niederschlagswasser in das öffent-
liche Kanalisationsnetz oder in Abwassersammelbehälter (z. B. Rückhaltetanks, Kleinkläranla-
gen) dar. In Sonderfällen kommt auch die Einleitung in natürliche Vorfluter oder die Ver-
sickerung in Frage.
Schmutzwasser sollte aufgrund wirtschaftlicher und hygienischer Kriterien in ein öffentliches
Kanalisationsnetz eingeleitet werden, wenn dieses in der Nähe der Baustelle existiert, keine
unzulässigen Beimengungen im Schmutzwasser enthalten sind und es die Kosten für die Her-
stellung des Anschlusses zulassen. Die Einleitung von Schmutzwasser in öffentliche Kanalsys-
teme ist durch die jeweilige Kommune genehmigungspflichtig und kostenpflichtig. Der An-

138
Hinweise zu Vorschriften und Regeln für Trinkwasseranlagen unter www.dvgw.de.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 173

schluss auf dem Baugelände erfolgt üblicherweise durch die Verlegung von Kunststoffrohren.
Bei der Einleitung von Schmutzwasser aus Bautätigkeiten in die öffentliche Kanalisation sollte
als Übergabestelle ein Sinkkasten vorgesehen werden, um ein Einleiten von Feststoffen zu
vermeiden. Falls größere, stark verschmutzte Abwassermengen nicht zu vermeiden sind, muss
vor Ort gegebenenfalls auch eine Vorbehandlung durch Abtrennung der absetzbaren Bestand-
teile erfolgen. Dafür werden mobile Behandlungsanlagen eingesetzt, auch Absetzcontainer ge-
nannt, die auf dem Prinzip der Schwerkraftabscheidung und bei Bedarf mit Hilfe von Fällungs-
oder Flockungsmitteln arbeiten. Die Sammlung von Schmutzwasser in offenen (Sicker-) Gru-
ben wird heutzutage kaum angewendet und unterliegt umfänglichen behördlichen Auflagen.
Alternativ dazu kann die Einleitung des Schmutzwassers, insbesondere von Sanitäranlagen, in
spezielle Abwassersammelbehälter erfolgen. Diese sind meist aus Stahl oder Kunststoff herge-
stellt und haben ein Fassungsvermögen zwischen 2 m³ und 10 m³ (vgl. Bild 2.103). Die Tanks
besitzen Einlauf- und Entleerungsöffnungen, so dass in bestimmten zeitlichen Abständen eine
Leersaugung durch Fäkalienfahrzeuge möglich ist. Für die Dimensionierung der Abwasser-
sammelbehälter für Sanitäranlagen kann ein Richtwert von 50 l/Person und Tag bzw.
0,25 m³/Person als Vorhaltevolumen angenommen werden. Damit wäre der in Bild 2.103 dar-
gestellte Abwassersammelbehälter mit einem Fassungsvermögen von circa 2,5 m³ für circa
(2,5 m³/0,25 m³ =) 10 Personen ausreichend und müsste 1-mal wöchentlich geleert werden.
Weiterhin können als Richtwerte für die Menge an anfallendem Schmutzwasser aus dem Bau-
prozess auch die in Tabelle 2.42, S. 169 angegebenen Zahlen genutzt werden.

Bild 2.103: Beispiel für einen Abwassersammelbehälter (ca. 2,5 m³) unter einem Sanitärcontainer

Niederschlagswasser wird in der Regel auf unversiegelte Flächen oder in natürliche Vorfluter
entwässert, bei größeren Mengen aber auch in die öffentliche Regenwasser- oder Schmutzwas-
serkanalisation eingeleitet. Für die Dimensionierung von Leitungen, in denen das Nieder-
174 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

schlagswasser abgeführt werden soll, verwendet man üblicherweise die Wassermenge r15 (1) 139,
die maximal bei einem jährlich vorkommenden Regenereignis mit einer Dauer von 15 Minuten
anfällt. Die Wassermenge r15 (1) schwankt zwischen 80 l/(s · ha) und 100 l/(s · ha) im nord-, mit-
tel- und westdeutschen Raum und 100 l/(s · ha) bis 130 (150) l/(s · ha) im süd- und südwest-
deutschen Raum. 140 Soll anstelle der maximalen jährlichen Regenspende die halbjährliche ma-
ximale Regenspende, also r15 (0,5), angesetzt werden, so sind die angegebenen Werte um 25 %
zu reduzieren. Soll hingegen die 2-jährige maximale Regenspende, also r15 (2), angesetzt wer-
den, so sind die angegebenen Werte um 30 % zu erhöhen. 141 In Abhängigkeit der vorliegenden
Oberfläche kann noch ein zusätzlicher Abminderungsfaktor angesetzt werden. 142
Beispiel: Bestimmung der Niederschlagsmenge für ein maximales, 15-minütiges Regenereig-
nis, das alle 2 Jahre vorkommt: Das Baufeld bestehend aus einer 1.500 m² großen, fugenlosen
Oberflächenbefestigung (Abminderungsfaktor 0,85); r15 (1) = 120 l/(s · ha).
(1) Berechnung des maximalen, 15-minütigen Regenereignisses innerhalb von 2 Jahren r15 (2):
r15 (2) = r15 (1) · 1,30 = 120 l/(s · ha) · 1,30 = 156 l/(s · ha)
(2) Berechnung der auf dem Baufeld in 15 Minuten anfallenden Niederschlagsmenge Q
156 l /( s ˜ ha ) ˜ 900 s ˜ 1.500 m ²
Q 0,85 ˜ 17.901 l , gerun det 18 m ³
10.000 m ² / ha
Aus Q = 18 m³ kann die abzuführende Wassermenge von (18 m³ / 15 Minuten =) 1,2 m³/min =
20 l/s ermittelt werden. Mit den Ergebnissen dieser Berechnung kann nun eine Rohrleitung,
Pumpe oder ein Rückhaltebecken dimensioniert werden.

2.5.4.2 Praxishinweise
- Der Betrieb von Abwasserbehandlungsanlagen (Absetzbecken, Neutralisationsanlage
usw.) ist in der Regel genehmigungspflichtig.
- Bei natürlicher Versickerung sollte beachtet werden, dass das Wasser nicht in Baugräben
oder Arbeitsräume läuft und somit in das Gebäude eindringen kann oder sonstige Schäden
anrichtet.
- Bei provisorischer Entwässerung der (Rohbau-)Gebäude ist an eine ausreichende Fortlei-
tung der anfallenden Regenwassermengen zu denken.
- Werden Fassaden durch nasse Reinigungsverfahren mit Reinigungsmitteln gesäubert, so
ist das anfallende Schmutzwasser gesondert zu sammeln und zu entsorgen.

139
Interpretation von r15 (1): r = maximale Regenwassermenge; 15 = Dauer des Bemessungsregens, hier
15 Minuten; (1) = Häufigkeit, mit der die maximale Regenwassermenge pro Jahr anfällt, hier 1-mal pro
Jahr.
140
Hinweis: 166,7 l/(s · ha) = 1 mm/min = 1 l/(m² · min); 15 Minuten = 900 Sekunden; 1 ha = 10.000 m².
141
Beispiel: Beträgt die maximale 15-minütige Regenspende pro Jahr 100 l/(s · ha), so beträgt die maxi-
male 15-minütige Regenspende pro 6 Monate (100 l/(s · ha) · 0,75 =) 75 l/(s · ha).
142
Dachflächen: 0,85–0,95; fugenlose Oberflächenbefestigung (Asphalt- und Betonstraßen, Pflaster mit
Fugenverguss): 0,80–0,90; Pflaster ohne Fugenverguss: 0,50–0,70; Schotterdecken: 0,40–0,50; Sand- und
Kieswege: 0,15–0,30; unbefestigte Flächen: 0,10–0,20; Rasenflächen: 0,00.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 175

- Es ist zu prüfen, ob der im Bauprojekt gegebenenfalls enthaltene Abwasseranschluss be-


reits für die Abwasserentsorgung während der Bauzeit genutzt werden kann.

2.5.4.3 Vorschriften und Regeln


- KrW-/AbfG – Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
- SächsWG – Landeswassergesetze, z. B. Sächsisches Wassergesetz
- WHG – Wasserhaushaltsgesetz
- kommunale Abwassersatzungen

2.5.5 Kommunikation
Für den reibungslosen Ablauf des Bauprozesses ist die ständige Informationsübermittlung von
Daten und Informationen sowohl innerhalb der Baustelle als auch nach außen von großer Be-
deutung. Somit muss zur Leitung und Steuerung des Bauablaufs auch auf der Baustelle eine
leistungsfähige Kommunikationsanlage vorhanden sein. Dafür kommt nach dem heutigen
Stand der Technik eine Vielzahl geeigneter Kommunikationssysteme zum Einsatz, so dass ein
Informationsaustausch ohne Zeitverluste gewährleistet werden kann. In der Regel sind dies:
Festnetztelefone, Mobiltelefone, Fax-Anlagen, E-Mail/Internet sowie Sprechfunkanlagen. Bei
den einzelnen Systemen wird zwischen drahtgebundenen und drahtlosen Anlagen unterschie-
den. Drahtgebundene Anlagen kommen meist für die Kommunikation der Baustelle nach au-
ßen, drahtlose Anlagen vor allem für die Kommunikation innerhalb der Baustelle in Frage.

2.5.5.1 Auswahlkriterien
Als Kommunikationsmittel reichen bei kleinen Baustellen oftmals Mobiltelefone aus. Bei Bau-
stellen, bei denen Gebäude und Container für die Bauleitung vorgehalten werden, sollte immer
ein Festnetzanschluss mit Anschlüssen für Telefon, Fax und Internet eingerichtet werden. Da-
bei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, Telefone als schnurlose Telefone vorzusehen, da
dann das Personal auch bei Baustellenrundgängen zu erreichen ist. Sprechfunkanlagen werden
meist beim Einsatz von Obendrehern für die Kommunikation zwischen Kranführer und Arbei-
ter sowie zwischen Kranführer und Kranführer erforderlich. Bestimmte Frequenzen von
Sprechfunkanlagen müssen genehmigt werden.
In Tabelle 2.43 sind die wichtigsten Vor- und Nachteile der gängigen drahtgebundenen und
drahtlosen Kommunikationssysteme dargestellt.
176 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.43: Übersicht der gängigen Kommunikationssysteme

Drahtgebundene Systeme Drahtlose Systeme


Fernsprechanlagen
Beispiel Mobiltelefone, Sprechfunkanlagen
(Telefon über Festnetz, Fax)
Mobilfunk-Endgeräte (Handys) kön-
i. d. R. störungsfreie Sendung von nen durch die Personen immer mit-
Nachrichten über große Distanzen; geführt werden; kein Montageauf-
Vorteile kostengünstiger im Vergleich zu Mo- wand; schnell einsatzbereit; bei Pau-
biltelefonen; Internet/E- schaltarifen (Flatrate) kostengünstig
Mailanschluss möglich bei Gesprächen ins Festnetz (meis-
tens nicht in Mobilfunknetze)
Mobiltelefone: je nach Tarif und An-
bieter kostenintensiv im Vergleich zu
Anschlusszwang an Kabel oder Frei- Festnetzanlagen; derzeit noch relativ
leitungen; Zeit- und Kostenaufwand geringe Übertragungsraten für Daten;
Nachteile
für Installation und Leitungsverle- Telefax kaum möglich; abhängig von
gung; stationäre Anordnung Akkukapazitäten; nicht in allen Ge-
bäudeteilen (z. B. UG) funktionsfä-
hig

2.5.6 Mobile Tankanlagen

2.5.6.1 Grundlagen
Für die Versorgung von Maschinen mit Verbrennungsmotoren wird Kraftstoff benötigt. Wenn
diese Versorgung mit Hilfe von Kanistern nicht sichergestellt werden kann, kommen häufig
mobile Tankanlagen (vgl. Bild 2.104) oder bei sehr großen Mengen Tankfahrzeuge zum Ein-
satz. Bei großen Erdbau-Baustellen werden die Maschinen in der Regel direkt von einem Tank-
fahrzeug betankt, das unmittelbar an die Arbeitsstelle der Maschine fährt.
Da es sich bei Kraftstoff um einen Wasser gefährdenden Stoff handelt, bestehen an dessen
Transport und Lagerung und damit an mobile Tankanlagen besondere Anforderungen, wie bei-
spielsweise eine gültige baurechtliche Zulassung. An mobile Tankanlagen für Benzinkraftstoffe
werden besonders hohe Anforderungen (z. B. eine explosionsdruckstoßfeste, doppelwandige
Bauweise) mit der Folge gestellt, dass sie im Vergleich zu Tankanlagen für Dieselkraftstoff nur
sehr selten zum Einsatz kommen.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 177

Bild 2.104: Mobile Tankanlage

Es sei noch darauf hingewiesen, dass für Großbaustellen neben den mobilen Tankanlagen auch
stationäre Tankanlagen mit bis zu mehreren 10.000 l Fassungsvolumen angeboten werden. Die-
se werden nachfolgen nicht näher betrachtet. Erforderliche Informationen dazu können über die
Hersteller bezogen werden.

2.5.6.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung, Transport


Die Auswahl einer mobilen Tankanlage richtet sich neben der Art des zu bevorratenden Kraft-
stoffes (Benzin- oder Dieselkraftstoff) hauptsächlich nach folgenden drei Kriterien:
- (1) Wird die Tankanlage ausschließlich im leeren oder auch im gefüllten Zustand
transportiert?
- (2) Wird die Tankanlage in einem Wasserschutzgebiet aufgestellt?
- (3) Welches maximale Befüllvolumen und welche Ausstattung sind erforderlich?
Der Transport von leeren Tankanlagen unterliegt ausschließlich den Vorschriften üblicher,
nicht gefährlicher Güter auf öffentlichen Straßen. Insofern bestehen mit Ausnahme der bekann-
ten Einschränkungen für Gewicht und Abmessungen keine Regelungen für deren Transport. Im
Vergleich dazu bestehen für den Transport im öffentlichen Straßenverkehr auch von nur teil-
weise befüllten Tankanlagen/-behältern sehr strikte Vorgaben in dem europäischen Überein-
kommen über die internatonale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) und in
der Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn (GGVSE). Wer nur kleine Mengen gefährli-
cher Güter transportiert, braucht nicht alle Vorschriften zu beachten. Die Verpflichtung zur
Einhaltung dieser Verordnungen haben im Wesentlichen der Fahrzeughalter, der Absender, der
Verladende sowie der Fahrzeugführer.
178 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Ohne einen Gefahrgüter-Führerschein darf im öffentlichen Straßenverkehr Benzinkraftstoff


grundsätzlich nur bis zu einer Menge von 333 l, Dieselkraftstoff bis zu einer Menge von
1.000 l transportiert werden (vgl. Abschnitt 1.1.3.6.3 ADR). Werden diese Mengen überschrit-
ten, liegt ein kennzeichnungspflichtiger Gefahrguttransport vor und der Fahrer braucht den
ADR-Gefahrgutführerschein. Weiterhin ist neben der StVO und StVZO unter anderem folgen-
des zu beachten:
- Ausrüstung der Beförderungseinheit mit einem Feuerlöscher nach Abschnitt 8.1.4 ADR;
- Unterweisung aller an der Beförderung beteiligten Personen nach Abschnitt 1.3 ADR;
- Mitführen des Gefahrzettels Nr. 3 sowie Kennzeichnung des Behälters mit der UN-
Nummer 143;
- weitere gesetzliche Vorgaben beim Befahren von Wasserschutzgebieten.
Mobile Tankanlagen können mit einem Volumen bis zu 1.000 l auch gefüllt auf speziellen An-
hängern mit dem PKW transportiert und mit dem Kran, Gabelstapler oder Teleskopstapler ver-
laden werden.
Beim Aufstellen von Tankanlagen kleiner 1.000 l innerhalb von Wasserschutzgebieten ist zu
beachten, dass diese immer mit einer doppelwandigen Behälterwand ausgestattet sein müssen.
Alternativ muss eine ausreichend dimensionierte Auffangwanne vorgesehen werden. Erfolgt
das Aufstellen außerhalb von Wasserschutzgebieten, reicht bei der Lagerung von Dieselkraft-
stoff eine einwandige Ausführung. Tankanlagen für Benzinkraftstoff sind immer doppelwandig
auszuführen.
Das erforderliche Befüllvolumen und die Ausstattung richten sich nach den Erfordernissen
der Baustelle. Angeboten werden mobile Tankanlagen aus Stahl mit einem Befüllvolumen von
400 l (Leergewicht circa 150 kg für einwandige Ausführung, 200 kg für doppelwandige Aus-
führung) bis zu 980 l (Leergewicht circa 200 kg für einwandige Ausführung, 300 kg für dop-
pelwandige Ausführung). Die erforderliche Menge an zu bevorratendem Kraftstoff richtet sich
nach den einzelnen Verbräuchen der Großgeräte sowie der Häufigkeit von Kraftstofflieferun-
gen auf die Baustelle. Die Verbräuche gängiger Großgeräte sind in Tabelle 2.44 zusammenge-
fasst. Dieser Tabelle ist bei Berücksichtigung üblicher Baustellenbedingungen ein Dieselkraft-
stoffbedarf von circa 0,15 l/kWh bis 0,19 l/kWh zugrunde gelegt. 144

143
UN-Nummer für Dieselkraftstoff: 1202; UN-Nummer für Benzinkraftstoff: 1203.
144
Angaben aus Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (Hrsg.), BGL Baugeräteliste 2001, 2001 so-
wie von Plümecke, Preisermittlung für Bauarbeiten, 2004, S. 68.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 179

Tabelle 2.44: Verbräuche gängiger Großgeräte auf Baustellen

durchschnittlicher
Großgerät Leistung
Verbrauch
Fahrzeugkrane
max. Lastmoment 65 tm 140 kW 25 l/h
max. Lastmoment 150 tm 190 kW 35 l/h
max. Lastmoment 360 tm 340 kW 55 l/h
Hydraulikbagger
Motorleistung 80 kW 80 kW 15 l/h
Motorleistung 160 kW 160 kW 25 l/h
Motorleistung 300 kW 300 kW 50 l/h
Radlader
Motorleistung 50 kW 50 kW 10 l/h
Motorleistung 100 kW 100 kW 17 l/h
Motorleistung 200 kW 200 kW 35 l/h
Motorleistung 300 kW 300 kW 50 l/h
Planierraupen
Motorleistung 50 kW 80 kW 15 l/h
Motorleistung 100 kW 160 kW 30 l/h
Motorleistung 230 kW 300 kW 50 l/h
LKW 6 x 4
zul. Gesamtgewicht 20 t 160 kW 25 l/h
zul. Gesamtgewicht 26 t 200 kW 35 l/h
zul. Gesamtgewicht 33 t 260 kW 45 l/h
Stromaggregat (1.500 1/min)
Leistung 50 kVA 50 kW 10 l/h
Leistung 100 kVA 90 kW 15 l/h
Leistung 200 kVA 180 kW 30 l/h
Leistung 400 kVA 350 kW 60 l/h

Das Befüllen der Geräte von der mobilen Tankanlage kann mittels Elektropumpe (circa
50 l/min bis 70 l/min) oder Handpumpe (25 l/min bis maximal 40 l/min), optional auch mit
Zählwerk, erfolgen.
Wird die Tankanlage im Freien aufgestellt, bestehen erhöhte Anforderungen an die Pumpen-
haube zum Schutz der Bedienausrüstung (z. B. Abschließbarkeit). Weiterhin sei noch auf die
wiederkehrenden Prüfungen der mobilen Tankanlage hingewiesen. Nach Ab-
schnitt 6.5.1.6.4 b ADR müssen alle metallenen mobilen Tankanlagen einer „die zuständige
Behörde zufriedenstellenden Inspektion unterzogen werden“. Nach der Inspektion vor Inbe-
triebnahme müssen doppelwandige Konstruktionen aller 2,5 Jahre überprüft werden. Verant-
wortlich dafür ist der Betreiber der Anlage.
180 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Beim Aufstellen von mobilen Tankanlagen ist ein Mindestabstand von 10 m zu Gebäuden ein-
zuhalten. Bei allen Tankanlagen müssen weiterhin die Aufstellfläche sowie der Tankbereich aus
einem festen, undurchlässigen Oberbau (z. B. Beton, Asphalt oder Pflaster) hergestellt sein.
Der Durchmesser des Tankbereiches ergibt sich aus der Schlauchlänge zuzüglich 2,0 m.

2.5.6.3 Praxishinweise
- Beim Erwerb mobiler Tankanlagen sollte darauf geachtet werden, dass diese von einem
anerkannten Fachbetrieb gemäß § 19 l WHG stammen, nach den gesetzlichen Anforde-
rungen zertifiziert sind sowie Werksprüfzeugnisse und Zulassungen mitgeliefert werden.

2.5.6.4 Vorschriften und Regeln


- GGBefG – Gefahrgutbeförderungsgesetz
- SächsWG – Landeswassergesetze, z. B. Sächsisches Wassergesetz
- WHG – Wasserhaushaltsgesetz
- BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung
- GefStoffV – Gefahrstoffverordnung
- GGVSE – Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn
- VbF – Verordnung über brennbare Flüssigkeiten
- ADR – Europäische Übereinkommen über die Beförderung gefährlicher Güter auf der
Straße
- TRbF – Technische Regeln für brennbare Flüssigkeiten
- TRGS – Technische Regeln für Gefahrstoffe
- VwVwS – Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe
- Landesspezifische Verordnungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen
- Betriebs- und Verhaltensvorschriften nach der Lagerordnung des jeweiligen Bundeslandes

2.5.7 Abfallentsorgung

2.5.7.1 Begriffsdefinitionen und rechtliche Grundlagen


Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) definiert Abfälle als bewegliche Sa-
chen besonderer Art, deren sich der Besitzer entledigt, entledigen will oder entledigen muss. Es
gilt insbesondere für Erzeuger 145 und Besitzer 146 von Abfällen, für Einsammler oder Beförde-

145
Erzeuger sind vor allem natürliche oder juristische Personen, durch deren Tätigkeit Abfälle angefallen
sind, z. B. Bauunternehmen im Rahmen ihrer Bautätigkeit.
146
Besitzer sind die Erzeuger von Abfällen oder die natürlichen oder juristischen Personen, in deren Be-
sitz sich die Abfälle befinden, z. B. Bauunternehmen oder Bauherren.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 181

rer von Abfällen sowie für Unternehmen, die Abfälle in einem Verfahren nach Anhang II KrW-
/AbfG entsorgen.
Abfälle werden grundsätzlich in Abfälle zur Verwertung und in Abfälle zur Beseitigung unter-
schieden. Dabei sind nach § 3 Abs. 1 KrW-/AbfG Abfälle zur Verwertung Abfälle, „die verwer-
tet werden; Abfälle, die nicht verwertet werden, sind Abfälle zur Beseitigung“.
Abfälle werden weiterhin nach § 3 Abs. 8 KrW-/AbfG unterschieden in gefährliche Abfälle
und nicht gefährliche Abfälle. Dabei sind Abfälle gefährlich, wenn diese „durch Rechtsver-
ordnungen nach § 41 Satz 2 bestimmt worden sind“. Nicht gefährliche Abfälle im Sinne des
KrW-/AbfG sind alle übrigen Abfälle. Die dahingehend relevante Rechtsverordnung ist die Ab-
fallverzeichnisverordnung (AVV). Diese Verordnung umfasst über 800 Abfallarten, von denen
mehr als 400 als gefährlich eingestuft sind.
Das KrW-/AbfG unterscheidet im Umgang mit den (Bau-)Abfällen neben der Pflicht zur Ge-
trennthaltung vor allem zwischen der Registerpflicht (§ 42 KrW-/AbfG) und der Nachweis-
pflicht (§ 43 KrW-/AbfG). Für gefährliche Abfälle besteht generell die Nachweis- und Regis-
terpflicht, für nicht gefährliche Abfälle hingegen ausschließlich die Registerpflicht.
Bei der Führung eines Registers (Registerpflicht) müssen gemäß § 42 KrW-/AbfG neben der
Menge, der Art (z. B. Bezeichnung nach AVV) und dem Ursprung des Abfalls weitere erforder-
liche Angaben zur Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Entsorgung dokumentiert werden
(z. B. Beförderungsmittel oder Art der Behandlung der Abfälle). Dies erfolgt in Listenform
oder unter Verwendung von fortlaufenden Praxisbelegen (Lieferscheinen o. ä.). Für nicht ge-
fährliche Abfälle unterliegen in der Regel ausschließlich die Entsorger der Registerpflicht. Da-
bei muss beachtet werden, dass Abfallentsorger auch (Bau-)Unternehmen sind, wenn diese
z. B. mineralische Abfall-Stoffe (z. B. Betonrecycling) einbauen. Dies ist häufig im Straßenbau
oder im Hochbau für die Herstellung von Baustraßen oder sonstigen Tragschichten der Fall.
Für gefährliche Abfälle unterliegen sowohl Erzeuger und Besitzer, als auch Entsorger der Re-
gisterpflicht. Bauunternehmen sind somit registerpflichtig, wenn sie
- nicht gefährliche Abfälle entsorgen, die einem Verfahren nach Anhang II B KrW-/AbfG
entsprechen oder
- Erzeuger, Besitzer o. ä. von gefährlichem Abfall sind.
Die Führung eines Nachweises (Nachweispflicht) ist nur beim Umgang mit gefährlichen Ab-
fällen erforderlich. Nach § 43 KrW-/AbfG haben die Erzeuger, Besitzer, Einsammler, Beförde-
rer und Entsorger gefährlicher Abfälle der zuständigen Behörde und untereinander die ord-
nungsgemäße Entsorgung gefährlicher Abfälle nachzuweisen. Der Nachweis wird geführt,
- (1) vor Beginn der Entsorgung in Form einer Erklärung des Erzeugers, Besitzers oder Ein-
sammlers zur vorgesehenen Entsorgung, einer Annahmeerklärung des Abfallentsorgers
sowie der Bestätigung der Zulässigkeit der vorgesehenen Entsorgung durch die zuständige
Behörde und
- (2) über die durchgeführte Entsorgung oder Teilabschnitte der Entsorgung in Form von
Erklärungen der nach Satz (1) Verpflichteten über den Verbleib der entsorgten Abfälle.
Bauunternehmen sind somit nachweispflichtig, wenn sie im Sinne des § 43 KrW-/AbfG Erzeu-
ger, Besitzer, Einsammler oder Beförderer von gefährlichen Abfällen sind.
182 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Der Oberbegriff für alle Abfälle, die bei Bauarbeiten jeglicher Art anfallen, lautet Bauabfälle.
Weitere Begrifflichkeiten sind:
- Bauschutt: Mineralische Stoffe mit einem Störstoffanteil von weniger als 5 Vol.-Prozent.
Nach der europäischen Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV) gehören dazu Beton, Mör-
tel, Mauersteine, Kalksandsteine, Fliesen, Keramik, Gips usw.
- Bau- und Abbruchholz: Holzabfälle, die bei Abbruch, Um- und Neubau anfallen. Nach
AVV Bezeichnung wird Bau- und Abbruchholz als Holz bezeichnet. 147
- Metallabfälle: Alle Eisen- und Nichteisen-Metalle, die bei Abbruch, Um- und Neubau an-
fallen.
- Verpackungsabfälle: Verkaufs- und Transportverpackungen von Bau- und Bauhilfsstof-
fen.
- Sonderabfälle: Gefährliche Abfälle gemäß § 3 Abs. 8 KrW-/AbfG, die den Menschen und
die Umwelt in besonderem Maß gefährden können (in der AVV mit einem Sternchen ge-
kennzeichnete Abfälle).
- Baustellenabfälle: Beliebiges Gemisch aus nichtmineralischen und mineralischen Abfäl-
len die bei Abbruch, Um- und Neubau anfallen. Nach AVV sind dies Bau- und Abbruch-
abfälle.
Auf jeder Baustelle sollte aus rechtlichen und wirtschaftlichen Gründen eine Grundtrennung
des Abfalls vorgenommen werden. Wie diese umgesetzt werden kann, hängt vom Baustellen-
typ, der Konstruktion bzw. der Bauweise und von den Platzverhältnissen auf der Baustelle ab.
Das als Abfall anfallende Altholz wird in Abhängigkeit von der Belastung mit Schadstoffen in
vier Altholzkategorien eingeteilt: A I bis A IV. Gemäß § 10 AltholzV müssen Erzeuger und Be-
sitzer von Altholz, das in Mengen von insgesamt mehr als 1 m³ loses Schüttvolumen oder
0,3 Tonnen pro Tag anfällt, an der Anfallstelle nach Herkunft und Sortiment gemäß Anhang III
AltholzV (vgl. Tabelle 2.45) oder nach Altholzkategorien getrennt erfassen sowie getrennt
sammeln, bereitstellen, überlassen, einsammeln, befördern und lagern. Deshalb sollte Holz ge-
trennt von anderen Abfällen in einem Container gesammelt werden. Die Sortierung in die un-
terschiedlichen Altholzkategorien kann in der Regel auch dem Entsorger überlassen werden.
Erdaushub sollte vorrangig zum späteren Verfüllen oder Ausgleichen des Bodens genutzt wer-
den (Bodenmassenausgleich). Oberboden muss zur Wiederverwertung getrennt gelagert wer-
den (vgl. Abschnitt 2.4.5.11 (Lagerung von Oberböden und Unterböden), S. 118). Beim Antref-
fen von kontaminierten Böden ist die Arbeitsstelle vor Ort zu sichern und der Bauherr sowie
die zuständigen Behörden (Gewerbeaufsichtsamt, Umweltamt und BG-Bau) zu informieren.
Erst nach Beprobung und Genehmigung eines Entsorgungsplanes darf der kontaminierte Boden
entsorgt werden.
Wichtig für die problemlose Verwertung von Bauabfällen ist die sortenreine Sammlung nach
den Annahmebedingungen der Bauschuttaufbereitungsanlage. Metallabfälle können zu Vergü-
tungen durch den Entsorger führen und sollten auf jeden Fall getrennt abgegeben werden (vgl.
Bild 2.105).

147
Weitere Hinweise unter www.altholzverordnung.de.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 183

Tabelle 2.45: Zuordnung gängiger Altholzsortimente zu Altholzkategorien nach AltholzV 148

Gängige Altholzsortimente Zuordnung AS


Paletten Paletten aus Vollholz, wie z. B.: Europaletten AI 15 01 03

Transportkisten, Verschläge aus Vollholz AI 15 01 03


Ver-
Transportkisten aus Holzwerkstoffen A II 15 01 03
packungen
Kabeltrommeln aus Vollholz (Herstellung vor 1989) A IV 15 01 10 *

Kabeltrommeln aus Vollholz (Herstellung nach 1989) AI 15 01 03

naturbelassenes Vollholz AI 17 02 01
Baustellensorti-
mente Holzwerkstoffe, Schalhölzer, behandeltes
A II 17 02 01
Vollholz (ohne schädliche Verunreinigungen)
Dielen, Fehlböden, Bretterschalungen aus
dem Innenausbau (ohne schädliche Verunrei- A II 17 02 01
nigungen)
Türblätter und Zargen von Innentüren (ohne
A II 17 02 01
schädliche Verunreinigungen)
Profilblätter für die Raumausstattung, De-
ckenpaneele, Zierbalken usw. (ohne schädliche A II 17 02 01
Altholz aus Altholz Verunreinigungen)
dem Baube- aus dem
reich Dämm- und Schallschutzplatten, die mit Mit-
Abbruch teln behandelt wurden, die polychlorierte Beseitigung 17 06 03 *
und Rück- Biphenyle enthalten
bau
Bauspanplatten A II 17 02 01

Konstruktionshölzer für tragende Teile A IV 17 02 04 *

Holzfachwerk und Dachsparren A IV 17 02 04 *

Fenster, Fensterstöcke, Außentüren A IV 17 02 04 *

Imprägnierte Bauhölzer aus dem Außenbe-


A IV 17 02 04 *
reich
Bau- und Abbruchholz mit schädlichen Verunreinigungen A IV 17 02 04 *

Imprägnier- Bahnschwellen A IV 17 02 04 *
tes Altholz
Leitungsmasten A IV 17 02 04 *
aus dem Au-
ßenbereich Sortimente aus dem Garten- und Landschaftsbau A IV 17 02 04 *

148
AS = Abfallschlüssel nach AVV; Die angegebene Zuordnung von Altholz in die Altholzkategorien trifft
für den Regelfall zu. Die mit einem Stern gekennzeichneten Abfälle sind gefährliche Abfälle gemäß
§ 3 Abs. 8 KrW-/AbfG.
184 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.105: Container für Metallabfälle

Aus dem Bereich der Verpackungen sollten auf allen Baustellen zunächst Folien, Pappe, Pa-
pier und Papiersäcke als wesentliche Verpackungsabfälle getrennt gesammelt werden. Für Bau-
stellenabfälle, wie z. B. Gipskarton oder Dämmstoffe, sollte ein eigener Behälter vorgesehen
werden.
Sonderabfälle (z. B. Farben oder Lösungsmittel) müssen vom Verantwortlichen auf der Bau-
stelle gesammelt oder zur Zwischenlagerung auf den Betriebshof gebracht oder direkt zu einem
Entsorger oder einer Sonderabfallannahmestelle transportiert werden.
Nach der Abfallverzeichnisverordnung (AVV) erhalten die einzelnen Bau- und Abbruchab-
fälle einen sechsstelligen Abfallschlüssel. Dabei sind die mit einem Stern gekennzeichneten
Abfallarten gefährliche Abfälle im Sine des § 41 KrW-/AbfG.
17 Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten)
17 01 Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik
17 01 01 Beton
17 01 02 Ziegel
17 01 03 Fliesen, Ziegel und Keramik
17 01 06* Gemische aus oder getrennte Fraktionen von Beton, Ziegeln, Fliesen und Kera-
mik, die gefährliche Stoffe enthalten
17 01 07 Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik mit Ausnahme derjenigen,
die unter 17 01 06 fallen
17 02 Holz, Glas und Kunststoff
17 02 01 Holz
17 02 02 Glas
17 02 03 Kunststoff
17 02 04* Glas, Kunststoff und Holz, die gefährliche Stoffe enthalten oder durch gefährliche
Stoffe verunreinigt sind
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 185

17 03 Bitumengemische, Kohlenteer und teerhaltige Produkte


17 03 01* kohlenteerhaltige Bitumengemische
17 03 02 Bitumengemische mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 03 01 fallen
17 03 03* Kohlenteer und teerhaltige Produkte
17 04 Metalle (einschließlich Legierungen)
17 04 01 Kupfer, Bronze, Messing
17 04 02 Aluminium
17 04 03 Blei
17 04 04 Zink
17 04 05 Eisen und Stahl
17 04 06 Zinn
17 04 07 gemischte Metalle
17 04 09* Metallabfälle, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind
17 04 10* Kabel, die Öl, Kohlenteer oder andere gefährliche Stoffe enthalten
17 04 11 Kabel mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 04 10 fallen
17 05 Boden (einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten), Steine und Bag-
gergut
17 05 03* Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten
17 05 04 Boden und Steine mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 05 03 fallen
17 05 05* Baggergut, das gefährliche Stoffe enthält
17 05 06 Baggergut mit Ausnahme desjenigen, das unter 17 05 05 fällt
17 05 07* Gleisschotter, der gefährliche Stoffe enthält
17 05 08 Gleisschotter mit Ausnahme desjenigen, der unter 17 05 07 fällt
17 06 Dämmmaterial und asbesthaltige Baustoffe
17 06 01* Dämmmaterial, das Asbest enthält
17 06 03* anderes Dämmmaterial, das aus gefährlichen Stoffen besteht oder solche Stoffe
enthält
17 06 04 Dämmmaterial mit Ausnahme desjenigen, das unter 17 06 01 und 17 06 03 fällt
17 06 05* asbesthaltige Baustoffe
17 08 Baustoffe auf Gipsbasis
17 08 01* Baustoffe auf Gipsbasis, die durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind
17 08 02 Baustoffe auf Gipsbasis mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 08 01 fallen
17 09 Sonstige Bau- und Abbruchabfälle
17 09 01* Bau- und Abbruchabfälle, die Quecksilber enthalten
17 09 02* Bau- und Abbruchabfälle, die PCB enthalten (z. B. PCB-haltige Dichtungsmas-
sen, PCB-haltige Bodenbeläge auf Harzbasis, PCB-haltige Isolierverglasungen,
PCB-haltige Kondensatoren)
17 09 03* sonstige Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich gemischte Abfälle), die gefähr-
liche Stoffe enthalten
17 09 04 gemischte Bau- und Abbruchabfälle mit Ausnahme derjenigen, die unter
17 09 01, 17 09 02 und 17 09 03 fallen
186 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.5.7.2 Abfallentsorgungskonzepte, Dimensionierung der Sammelbehälter


Wichtige Grundlage für die Dimensionierung der Sammelbehälter ist die Ermittlung der Ab-
fallarten und -mengen. Anhand der zu erwartenden Gesamtmenge und der einzelnen Anfallzei-
ten kann die Art, die Größe und die Einsatzzeit der Sammelbehälter gewählt werden. In der
Praxis werden häufig 5,5-m³- und 7-m³-Container oder Kleincontainer (1 m³ bis 2 m³) einge-
setzt. Nähe Informationen dazu im Abschnitt 2.4.5.9 (Stellflächen für Mulden und Abfallcon-
tainer), S. 113.
Für jede Abfallart muss in der Regel ein Behälter vorgesehen werden. Auf kleinen Baustellen
oder bei fehlendem Stellplatz kann der Einsatz von tragbaren Abfallbehältern (z. B. Säcke oder
Eimer) eingeplant werden, die direkt auf ein Fahrzeug entleert oder dort abgestellt werden
können und über den Betriebshof entsorgt werden. Auf Großbaustellen kann die direkte Ent-
sorgung von Verpackungsabfällen über Rücknahmesysteme (z. B. INTERSEROH) erfolgen.
Die Wahl des Sammelbehälters sollte in Absprache mit dem beauftragten Entsorger erfolgen,
um den günstigsten Entsorgungsweg zu ermöglichen. Für Großbaustellen ist die Beauftragung
eines Containerdienstes vorrangig zu wählen. Bei kleineren Bauvorhaben, bei denen die Ab-
fallmengen einzelner Abfallgruppen gering sind, kann der Betriebshof in die Entsorgungslogis-
tik mit eingebunden werden. Eine Alternative ist die Verwendung von Kleincontainern für die
direkte Entsorgung von der Baustelle, insbesondere auch bei Platzmangel auf innerstädtischen
Baustellen.
Für alle Entsorgungsfragen auf der Baustelle und auf dem Betriebshof sollte ein Verantwortli-
cher (z. B. Vorarbeiter oder Polier) bestimmt werden, der auch Kontrollen durchführt. Die
eventuelle gemeinsame Nutzung von Abfallbehältern sollte zwischen den beteiligten Firmen
vertraglich geregelt werden.

2.5.7.3 Reinigung von Arbeitsbereichen


Abfall entsteht auf der Baustelle unter anderem auch bei der Reinigung von Arbeitsbereichen.
Dabei muss beachtet werden, dass keine partikelförmigen Gefahrstoffe in der Atemluft (also
vor allem gesundheitsgefährliche Stäube, wie z. B. quarz- oder holzhaltige Stäube sowie mine-
ralische Stäube) entstehen bzw. geeignete Schutzmaßnahmen für die Beseitigung dieser Ge-
fahrstoffe vorgesehen werden. Gemäß Anhang III Nr. 2 Abs. 2.3 Nr. 6 Gefahrstoffverordnung
(GefStoffV) gelten folgende Schutzmaßnahmen für Tätigkeiten mit Exposition gegenüber eina-
tembaren Stäuben: „Ablagerungen von Stäuben sind zu vermeiden. Ist dies nicht möglich, so
sind die Staubablagerungen mit Feucht- oder Nassverfahren nach dem Stand der Technik oder
saugenden Verfahren unter Verwendung geeigneter Staubsauger oder Entstauber zu beseitigen.
Das Reinigen des Arbeitsbereiches durch trockenes Kehren oder Abblasen von Staubablage-
rungen mit Druckluft ist grundsätzlich nicht zulässig.“
Gemäß Abs. 4.8 BGI 5047 (Mineralischer Staub) werden diese Schutzmaßnahmen erreicht,
wenn
- „… staubbeseitigende Maschinen oder Geräte verwendet werden,
- feucht gewischt oder nass gereinigt wird,
- beim Kehren das Kehrgut ausreichend mit Bindemittel, wie Wasser … versetzt wird …“
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 187

Demnach sind seit 2005 das Trockenkehren „mit Schaufel und Besen“ sowie das Abblasen von
Arbeitsbereichen mit Druckluft verboten. Stattdessen sind staubbeseitigende Maschinen oder
Geräte (z. B. Entstauber, Industriestaubsauger oder Kehrsaugmaschinen) einzusetzen, wenn
diese von einer zugelassenen Prüfstelle bauartgeprüft sind. Sie müssen mindestens der Staub-
klasse M (siehe Anhang AA der DIN EN 60 335-2-69/VDE 0700-69 (Sicherheit elektrischer
Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke) entsprechen. 149 Lassen sich aus arbeits-
technischen Gründen die aufgeführten Maßnahmen nicht realisieren, sind persönliche Schutz-
ausrüstungen zu benutzen (Schutzkleidung, Atemschutz (Partikelfilter P 2 oder partikelfiltrie-
rende Halbmasken, vgl. Abschnitt 2.6.6.8 (Atemschutz), S. 237)).
Im Übrigen gelten die genannten Vorgaben für Arbeiten mit gesundheitsgefährlichen Stäuben
insbesondere auch für Arbeiten mit handgeführten Maschinen, die ein starkes Staubemissions-
verhalten haben (z. B. Schlitz- und Mauernutfräsen, Winkelschleifer, Schleif-, Polier- oder
Bohrmaschinen).

2.5.7.4 Praxishinweise
- Stehen mehrere Abfallcontainer nebeneinander, sollte die schnelle Zuordnung des Abfalls
möglich sein (vgl. Bild 2.106) und ggf. durch eine schnell lesbare, eindeutige Beschrif-
tung der Container unterstützt werden. Folgende Beschriftung wird vorgeschlagen:
- Bauschutt (Mörtel und Zement, Fliesen, Keramik, Mauerbruch und Betonreste usw.);
- Holzabfälle (Bretter, beschädigte Paletten, Verschnittreste usw.);
- Schrott (Rohrabschnitte, restentleerte Blechgebinde, Umreifungsbänder aus Stahl usw.);
- Baustellenabfälle (Baufolien, verschmutzte Verpackungen, Abdeckpapier, Gipskarton
usw.);
- Sonderabfälle – Sammelstelle, Abgabe nur in Anwesenheit des Poliers;
- Verpackungsabfälle, ggf. noch getrennt nach Papier-Verpackungen, Styropor-
Verpackungen, Folien-Verpackungen, Kunststoff-Umreifungen, Kunststoffgebinde (Fäs-
ser, Kanister usw.).

149
Maschinen und Geräte entsprechen nach DIN EN 60 355-2-69 unter anderem der Staubklasse M,
wenn diese für die Aufnahme von gesundheitsgefährlichen Stäuben geeignet sind und einen Durchlass-
grad von weniger als 0,1 % aufweisen. Folgende Saugertypen (Sicherheitssauger) entsprechen beispiels-
weise der Staubklasse M: Typ NT 35/1 ECO M (Hersteller: Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH,
www.kaercher.de); Typ IS ARM-1250 E-EW (Hersteller: ELECTOSTAR Schöttle GmbH & Co. KG,
www.starmix.de); Typ ALTO ATTIX 360-2M (Hersteller: Heine Vertriebs-GmbH Alto Reinigungssyste-
me, www.wapalto.de).
188 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.106: Beispiel für eine getrennte Abfallsammlung auf einer Baustelle 150

2.5.7.5 Vorschriften und Regeln


- BBodSchG – Bundes-Bodenschutzgesetz
- BImSchG – Bundes-Immissionsschutzgesetz
- KrW-/AbfG – Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetz
- AbfallrechtÜberwVereinfG – Gesetz zur Vereinfachung der abfallrechtlichen Überwa-
chung
- DIN 18 459 – Abbruch- und Rückbauarbeiten (VOB/C)
- AbfRÜbVereinfV – Verordnung zur Vereinfachung der abfallrechtlichen Überwachung
- AltholzV – Altholzverordnung
- AVV – Abfallverzeichnisverordnung
- GewAbfV – Gewerbeabfallverordnung
- BestüVAbfV – Verordnung zur Bestimmung überwachungsbedürftiger Abfälle zur Ver-
wertung (nur zur Information, Verordnung ist aufgehoben)
- TgV – Transportgenehmigungsverordnung

150
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.5 Medienversorgung und Entsorgung 189

2.5.8 Druckluftversorgung

2.5.8.1Einsatzgebiete und Drucklufterzeugung


Druckluft wird auf Baustellen als Energieträger zum Antrieb von Maschinen oder für spezielle
Bauverfahren (z. B. Druckluftarbeiten unter Tage) benötigt. Typische Einsatzgebiete sind zum
Beispiel Abbrucharbeiten (Abbruchhämmer, vgl. Bild 2.107), Betoninstandsetzungarbeiten
(Sandstrahlen usw.) oder Tunnelbauarbeiten (Bohrhämmer usw.). Zur Herstellung von Druck-
luft werden in der Regel fahrbare Kompressoren verwendet. Stationäre Anlagen werden heute
nur bei speziellen Baumaßnahmen eingesetzt, zum Beispiel bei Druckluftschilden oder bei
Druckluftgründungen. Falls ölfreie Druckluft, zum Beispiel für die Belüftung von Arbeits-
kammern, benötigt wird, sind geeignete Kompressoren oder Ölabscheider einzusetzen. Bei
größerem Druckluftbedarf werden Windkessel (Druckluftbehälter) zur Zwischenspeicherung
und zum Druckausgleich benötigt. Der Inhalt des Windkessels in m³ sollte, je nach Regelungs-
komfort des Kompressors, 10 % des Luftbedarfs in m³/min betragen. Insbesondere bei erhebli-
chen Schwankungen der Abnahme kann die Kennzahl jedoch bis 30 % des Luftbedarfs betra-
gen. Im Windkessel werden auch Öl und Wasser abgeschieden. Die berufsgenossenschaftliche
Sicherheitsanweisung Nr. 64 „Verdichter und Druckbehälter“ ist zu beachten.

Bild 2.107: Druckluftarbeiten an Bohrpfahlköpfen für eine Tiefgründung auf einer Baustelle 151

151
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
190 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.5.8.2 Grundlagen der Dimensionierung von Druckluftanlagen


In der Tabelle 2.46 ist der Luftbedarf für ausgewählte Druckluftwerkzeuge und -geräte zusam-
mengestellt. Auch bei der Dimensionierung von Kompressoren ist zu überlegen, ob alle Ver-
braucher gleichzeitig in Betrieb sind oder ob mit einem Gleichzeitigkeitsfaktor (< 1) gerechnet
werden kann.
Tabelle 2.46: Richtwerte für den Druckluftbedarf gängiger Druckluftwerkzeuge und -geräte

Werkzeuge, Geräte Kenngröße Luftbedarf 152


Abbauhämmer Gewicht bis 15 kg 1,2 m³/min
Aufbruchhämmer Gewicht bis 35 kg 2,0 m³/min
Bohrhämmer Gewicht bis 25 kg 3,5 m³/min
Gewicht bis 40 kg 6,0 m³/min
Gesteinsbohrhämmer Bohrdurchmesser bis 75 mm 13,0 m³/min
bis 120 mm 16,0 m³/min
Druckluftmotoren circa 5 PS 2,5 m³/min – 4 m³/min
circa 10 PS 8 m³/min – 10 m³/min
Sandstrahlgebläse Düsendurchmesser 3 – 20 mm 1 m³/min – 17 m³/min
Betonspritzgeräte Leistung 3 m³/h – 4 m³/h
mit Elektromotor 6 m³/min – 8 m³/min
mit Druckluftmotor 9 m³/min – 12 m³/min
Leistung 7 m³/h – 9 m³/h
mit Elektromotor 12 m³/min – 14 m³/min
mit Druckluftmotor, 18 m³/min – 20 m³/min
Leistung 7 m³/h – 9 m³/h
mit Druckluftmotor 20 m³/min – 24 m³/min
Nagler 0,03 m³/min
Betonrüttler, außen 1 m³/min – 2 m³/min

Für die Bemessung der erforderlichen Rohrleitungsquerschnitte sind Kenntnisse aus der Druck-
lufttechnik, so zum Beispiel über Druckverluste durch Krümmer, Bögen, Ventile und T-Stücke,
unerlässlich. Verluste entstehen außerdem durch Undichtigkeiten in der Leitung, die deshalb
möglichst klein zu halten sind. Für weitere Informationen wird auf die entsprechende Fachlite-
ratur verwiesen. 153

152
Bei einem zugehörigen Betriebsdruck von circa 600 kPa bis 700 kPa.
153
Girmscheid, Leistungsermittlung für Baumaschinen und Bauprozesse, 2002, S. 38–44 oder Rosenhein-
rich, Baustellen-Einrichtungsplanung, 1996, S. 172–181.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 191

2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen


2.6.1 Überblick und Allgemeines
Die Aufgaben sowie Funktionen der „allgemeinen Baustellensicherung“ lassen sich wie folgt
konkretisieren:
- Sicherung der Umgebung vor den Gefahren und Beeinträchtigungen durch die Bautätig-
keit (nach außen): z. B. Gefahren durch Überschwenken der Nachbargrundstücke, Be-
schädigungen von fremden Leitungen, Gewässerschutz, Lärmschutz (besonders bei emp-
findlicher Nutzung in der Nachbarschaft von Krankenhäusern, Wohngebieten usw.),
Staubschutz insbesondere bei Abbruch und Bauen im Bestand (z. B. durch Folienabhän-
gung von Fassaden, Errichtung von Staubwänden, Einhausung von Containern unter
Schuttrutschen), Verschmutzung der Nachbarbauten (z. B. durch Abdeckung von gefähr-
deten Bereichen bei Nachbargebäuden oder Nachbargrundstücken bei Verschmutzungsge-
fahr), Absperrung und Absturzsicherung zu Nachbarn und Verkehrswegen, Verkehr von
und zur Baustelle, Nutzung von Verkehrsflächen für Bauarbeiten, Sicherung des Verkehrs
auf angrenzenden Straßen und Wegen.
- Sicherungsmaßnahmen auf der Baustelle: Absturzsicherung, Persönliche Schutzausrüs-
tung (PSA), Beleuchtung der Baustelle, Leitungsschutz, Brandschutz, Sicherungen im
Schwenkbereich von Großgeräten (Krane, Bagger usw.), Baumschutz, Schutz vor Sturm-
schäden (vor allem bei Dacharbeiten und in Küstennähe), Freihalten von Revisions-
schächten, Berücksichtigung von betrieblichen Tätigkeiten und Nutzungen auf dem Bau-
grundstück, z. B. bei Umbaumaßnahmen in genutzten Gebäuden oder in Betrieb be-
findlichen baulichen Anlagen (Kanalsanierung usw.).
- Sicherung der Baustelle, der Bauarbeiten, der Beschäftigten und des entstehenden Bau-
werks vor Gefahren von außen: z. B. Betreten der Baustelle durch Unbefugte, Diebstahl,
Vandalismus, Gefahren durch benachbarte Leitungen (Gas, Wasser usw.), Gefahren durch
fließenden Verkehr neben der Baustelle (Anpralllasten usw.) und durch weitere betriebli-
che Tätigkeiten auf benachbarten Grundstücken, Gefahren durch Wind, Gewässer und
Starkregenereignisse.
Ausführlichere Angaben zu den verschiedenen Arten von Schutzzielen im Zusammenhang mit
der Baustelleneinrichtungsplanung sind in Anschnitt 1.3 (Rolle des Arbeitsschutzes bei der
Baustelleneinrichtung), S. 4 zusammengefasst.
In Bild 2.108 und Bild 2.110 sind dazu die wichtigsten Warn- und Verbotsschilder nach BGV
A8 zusammenfasst, die häufig auf Baustellen angewendet werden.
192 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

W01 – W02 –
W03 – giftige
W00 – Gefahrstelle feuergefährliche explosionsgefährliche
Stoffe
Stoffe Stoffe

W05 – radioaktive
W06 – schwebende W07 –
W04 – ätzende Stoffe Stoffe oder
Last Flurförderzeuge
ionisierende Strahlen

W08 – gefährliche W09 – optische W11 – brandfördernde


W10 – Laserstrahl
elektrische Spannung Strahlung Stoffe

W12 –
W13 – magnetisches
elektromagnetisches W14 – Stolpergefahr W15 – Absturzgefahr
Feld
Feld

W18 –
W16 – Biogefährdung W17 – Kälte gesundheitsschädliche W19 – Gasflaschen
Stoffe

Bild 2.108: Wichtige Warnschilder auf Baustellen nach BGV A8 (Teil 1 von 2)
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 193

Bild 2.109: Wichtige Warnschilder auf Baustellen nach BGV A8 (Teil 2 von 2)
194 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

P00 – Verbot (nur in P02 – Feuer, offenes


P01 – Rauchen P03 – Für Fußgänger
Verbindung mit einem Licht und Rauchen
verboten verboten
Zusatzzeichen) verboten

P07 – Für
P04 – Mit Wasser P05 – Kein P06 – Zutritt für
Flurförderzeuge
löschen verboten Trinkwasser Unbefugte verboten
verboten

P09 – Nicht berühren, P11 – Verbot für


P08 – Berühren
Gehäuse unter P10 – Nicht schalten Personen mit
verboten
Spannung Herzschrittmacher

P13 –
P12 – Nichts abstellen P14 – Mitführen von P15 – Betreten der
Personenbeförderung
oder lagern Tieren verboten Fläche verboten
(Seilfahrt) verboten

P16 – Verbot für


P17 – Mit Wasser P18 – Mobilfunk P19 – Essen und
Personen mit
spritzen verboten verboten trinken verboten
Implantaten aus Metall

Bild 2.110: Wichtige Verbotsschilder auf Baustellen nach BGV A8


2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 195

Bezüglich der Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen wird nachfolgend auf


folgende Punkte eingegangen:
- Bauzäune und Zugangseinrichtungen (vgl. Abschnitt 2.6.2, S. 195),
- Sicherungen an/zu Verkehrswegen (vgl. Abschnitt 2.6.3, S. 201),
- Baustellenbeleuchtung (vgl. Abschnitt 2.6.4, S. 213),
- Absturzsicherung, insbesondere Arbeits- und Schutzausrüstung (vgl. Abschnitt 2.6.5,
S. 220),
- Persönliche Schutzausrüstung PSA (vgl. Abschnitt 2.6.6, S. 232),
- Brandschutz (vgl. Abschnitt 2.6.7, S. 240),
- Lärmschutz (vgl. Abschnitt 2.6.8, S. 248),
- Baumschutz (vgl. Abschnitt 2.6.9, S. 257) sowie
- Gewässerschutz (vgl. Abschnitt 2.6.10, S. 263).
An dieser Stelle soll noch einmal ausdrücklich auf die Beachtung der Ergebnisse von Gefähr-
dungsbeurteilungen bei der Planung der Baustelleneinrichtung, vor allem der Sicherheits- und
Schutzeinrichtungen, hingewiesen werden. Die zu beachtenden Grundlagen bei der Gefähr-
dungsbeurteilung sind in Abschnitt 1.3 (Rolle des Arbeitsschutzes auf die Baustelleneinrich-
tung), S. 4 zusammengefasst. Gleiches gilt für die allgemeinen Anforderungen an Arbeitsplätze
auf Baustellen.

2.6.2 Bauzäune und Zugangseinrichtungen


Die Abgrenzung des Baufeldes gegen die Umwelt durch einen Bauzaun, soll
- den gefahrgeneigten Baustellenbereich eindeutig abgrenzen,
- den Zutritt Unbefugter zur Baustelle verhindern,
- gegebenenfalls die Beobachtung des Baugeschehens durch Dritte unterbinden (Sicht-
schutz) sowie
- Störungen der Bautätigkeit durch Dritte vermeiden.
Neben diesen primären Aufgaben müssen Bauzäune je nach den örtlichen Anforderungen den
Staub- und Verschmutzungsschutz sowie gestalterische Funktionen übernehmen. Das Aufstel-
len von Bauzäunen im öffentlichen Bereich erfordert eine behördliche Genehmigung.

2.6.2.1 Auswahlkriterien und Konstruktionsarten von Bauzäunen


Da Bauarbeiten generell gefahrgeneigte Tätigkeiten sind und Baustellen in der Regel Gefah-
renquellen aufweisen, sind Baustellen zu öffentlichen Straßen und Nachbargrundstücken ein-
zuzäunen. Deshalb sollten Bauzäune auch nur an den Zugängen zum Baufeld (Ein- und Aus-
fahrten usw.) unterbrochen und dort besonders durch Zugangseinrichtungen gesichert werden
(Tore, Schranken, Kontrollgebäude usw.). Bei großflächigen Baustellen im Außenbereich wer-
den meist nur die Gefahrstellen selbst sowie zu sicherndes Eigentum eingezäunt und abgesi-
chert. Zu Verkehrswegen ist immer eine Abgrenzung der Baustelle erforderlich (Warnfunkti-
on). Absperrband oder Baken sind allerdings nur bedingt ausreichend und auch nur, wenn die
Bautätigkeit nicht in unmittelbarer Nähe der Fahr- und Gehwege durchgeführt wird.
196 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Ein Bauzaun kann grundsätzlich ausgeführt werden als


- offener Bauzaun mit Holzlatten, Drahtgitter, Maschendraht, Bewehrungsmatten usw. (vgl.
Bild 2.111, linkes Teilbild) oder
- geschlossener Bauzaun mit großformatigen Holzplatten, Brettschalung, Blech, Planen
usw. (vgl. Bild 2.111, rechtes Teilbild).
Die in Deutschland weit verbreiteten offenen Bauzäune aus Drahtgitter haben eine Breite von
3,50 m und eine Höhe von 2,00 m bzw. 2,10 m. 154 Die circa 17 kg schweren Zaunfelder wer-
den untereinander verbunden und durch transportable Fußpunkte aus Beton (Gewicht circa
30 kg) oder Recyclingkunststoff (Gewicht circa 17 kg) gehalten. Diese Zäune zeichnen sich
durch einen relativ schnellen Aufbau aus. Sie bieten jedoch keinen Sichtschutz und halten
Staub ebenfalls nicht zurück. Außerdem besteht häufig Stolpergefahr durch die Fußpunkte.

Bild 2.111: Beispiel für einen offenen (li.) und einen geschlossenen (re.) Bauzaun als
Sicherungseinrichtung für eine Baustelle 155

Geschlossene Bauzäune sind im Ausland vielfach Standard. Da diese Zäune dem Winddruck
widerstehen müssen, bieten sich neben der in Bild 2.113 (linkes Teilbild) dargestellten Variante
zwei weitere Bauweisen an (vgl. Bild 2.112):
- Montage von Platten an eingerammten oder an in vorgebohrte Löcher eingesetzte Pfosten
(vgl. Bild 2.112, linkes Teilbild und Bild 2.113 (rechtes Teilbild)) oder
- auf dem Baufeld aufgestellte Platten mit einer Rückverankerung/Gegengewicht (vgl. Bild
2.112, rechtes Teilbild).
Die letztgenannte Rückverankerung kann durch Gegengewichte (circa 50 kg) oder Erdnägel
(Länge circa 0,5 m bis 0,8 m) erfolgen.

154
Elemente mit einer Höhe von 1,10 m sind ebenfalls erhältlich. Diese erfüllen jedoch häufig nicht die
geforderte Schutzfunktion.
155
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 197

Bild 2.112: Befestigungsmöglichkeiten geschlossener Bauzäune (schematisch)

Bild 2.113: Beispiele für geschlossene Bauzäune im öffentlichen Verkehrsraum 156

Gängige Höhen und Breiten der Platten liegen bei circa 2,0 m. Als Material haben sich häufig
Holzplatten, im Ausland auch leichte Trapezbleche, durchgesetzt. Diese werden einfach mit
Draht oder selbst schneidenden Schrauben auf den Pfosten befestigt.

156
Quelle: linkes Bild: PROCOM Verkehrstechnik KG (www.procom-verkehrstechnik.de); rechtes Bild:
Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
198 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

In der Praxis hat es sich häufig bewährt, die Baustelle durch eine massive, geschlossene Ein-
friedung (geschlossene Bauzäune und Zugangseinrichtungen) zu sichern. Dadurch wird einer-
seits ein ungestörtes Arbeiten auf dem Baufeld ermöglicht, andererseits kann dadurch die Dieb-
stahlgefahr deutlich gesenkt und der „äußere Eindruck“ der Baustelle verbessert werden. Ein
Beispiel für eine solche Ausführung gibt Bild 2.114.

Bild 2.114: Beispiel für eine massive Ausbildung des Bauzaunes sowie der Zugangseinrichtung

2.6.2.2 Anforderungen an Bauzäune im öffentlichen Verkehrsraum


Für die Aufstellung von Bauzäunen im öffentlichen Verkehrsraum gelten nach den Abschnitten
5.10.10 und 6.11.6 ZTV-SA 97 weiterhin folgende Regelungen:
- Bauzäune ersetzen keine Absperrgeräte gemäß StVO (vgl. dazu auch Abschnitt 2.6.3 (Si-
cherungen an/zu Verkehrswegen), S. 201).
- An winddurchlässigen Bauzäunen dürfen Verkehrsschilder, Verkehrseinrichtungen und
Werbeträger nur angebracht werden, wenn dadurch die Standsicherheit nicht gefährdet ist.
Werbeträger dürfen die Sichtbarkeit und Erkennbarkeit von Verkehrszeichen und -ein-
richtungen nicht beeinträchtigen. An Bauzäunen, die auf der Fahrbahn stehen, dürfen kei-
ne Werbeträger angebracht werden.
- Bauzäune müssen zum Verkehrsbereich, unabhängig von der Bauzaunausführung, wie
Arbeitsstellen abgesichert werden (Quer- und Längsabsperrung, Beschilderung, Beleuch-
tung). Dabei kann die Kennzeichnung zum Fahrbahnbereich mit kleinen Leitbaken
(500 mm x 125 mm, vgl. Richtzeichen 605 in Bild 2.121, S. 210) an Stelle von normal-
großen Leitbaken erfolgen (Abstand Unterkante Leitbake zur Straßenoberfläche zwischen
0,40 m und 0,60 m).
- Der Bauzaun muss mindestens 1,2 m, bei dahinter befindlichen tiefen Baugruben oder Ge-
fahrenstellen mindestens 1,8 m hoch sein. Im Abstand von 10 m sind grundsätzlich Warn-
leuchten Typ WL9 gemäß TL-Warnleuchten 90 anzubringen. Bei Bauzäunen, die länger
als 30 m sind, muss jede zweite Warnleuchte an einen anderen Stromkreis angeschlossen
sein oder es müssen batteriebetriebene Warnleuchten eingesetzt werden. Wird die War-
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 199

nung bereits durch Warnleuchten auf Leitbaken oder einem Schrammbord übernommen,
entfallen die Warnleuchten am Bauzaun.
- Zwischen Bauzaun und Fahrbahn ist ein Sicherheitsabstand von mindestens 0,30 m einzu-
halten. Die Fahrbahnbegrenzung muss als Markierung (Z 295) oder innerorts auch als
Leitschwelle oder -bord deutlich erkennbar sein.
- Bei Bauzäunen im Bereich von Geh- und Radwegen dürfen deren Mindestbreiten nicht
unterschritten werden (Gehwege 1,0 m, Radwege 0,8 m, kombinierte Geh- und Radwege
1,6 m, Fußgängerzonen 3,5 m). Aufstellkonstruktionen dürfen nicht mehr als 0,25 m in
diese Verkehrsflächen hineinragen.

2.6.2.3 Zugangseinrichtungen
Die Zugangseinrichtungen sind nach den Erfordernissen und der Größe der Baustelle sowie der
örtlichen Umgebung auszuführen. Die Bandbreite der Lösungsvarianten für kleinere Baustellen
reicht von schwenkbar angeordneten Bauzäunen bis hin zu eigens für die Baustelle angefertig-
ten Toranlagen für Personen und Fahrzeuge (vgl. Bild 2.114). Für größere Baustellen wird die
Kombination einer Tor-/Schrankenanlage mit einem elektronischen Zutrittskontrollsystem für
Personen, ggf. auch mit Unterstützung eines Wachschutzes, empfohlen (vgl. Bild 2.116). Dabei
sollte beachtet werden, dass die Sicherung der Baustelle, insbesondere vor Diebstahl, nur so si-
cher ist, wie das unsicherste einzelne Element. Weiterhin ist zu beachten, dass unbefugte Ein-
zelpersonen oder Fahrzeuge nicht ungehindert durch achtlos offen gelassene Einfahrtsbereiche
das Baufeld betreten oder befahren können. Der Zugangsbereich sollte außerdem genutzt wer-
den, um die Arbeiter sowie Besucher mit Hilfe von Hinweisschildern mit den auf dem Baufeld
gültigen Vorschriften vertraut zu machen (z. B. Helmpflicht, vgl. Bild 2.116).

Bild 2.115: Schwenkbar angeordneter Bauzaun (li.) und massive Toranlage (re.) als Zugangseinrichtung
einer Baustelle 157

157
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
200 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.116: Beispiel einer gut gesicherten Zugangseinrichtung für Personen und Fahrzeuge 158

Weiterhin sollte bedacht werden, dass beispielsweise in der Ausbauphase von Hochbaumaß-
nahmen eine Vielzahl an Gewerken tätig sind. Zu diesem Zeitpunkt ist es dann häufig von Vor-
teil, eine Kontrolle der Zugangsberechtigung von Personen durchzuführen. Dabei hat sich be-
währt, bei der Ausgabe der dazu erforderlichen elektronischen Zugangskarten auch den
Beschäftigten eine Unterweisung in die spezifischen Gefahren der Baustelle zu erteilen.

2.6.2.4 Praxishinweise
- Das Baustellentor sollte in jedem Fall abschließbar sein. Weiterhin sollte die gesamte Ein-
friedung der Baustelle einen soliden Eindruck machen, um Vandalismus sowie Diebstahl
vorzubeugen. Der Einsatz von Wachdiensten kann erforderlich werden, wenn Gefahren
durch Vandalismus und Diebstahl gegeben sind. Dies gilt besonders in der Schlussphase
der Baustelle. Überwachungskameras im Eingangsbereich sowie auf dem gesamten Bau-
feld suggerieren Dritten eine professionelle Baustellenüberwachung.
- Eine Zugangskontrolle ist besonders bei Großbaustellen sinnvoll. Näheres sollte in einer
Baustellenordnung geregelt sein.
- Ein Bauzaun sollte regelmäßig auf seinen ordnungsgemäßen Zustand überprüft werden,
da durch Veränderungen oder Beschädigungen Gefahren entstehen können.
- Werden offene Bauzäune durch Planen o. ä. geschlossen, müssen die dadurch entstehen-
den, höheren horizontalen Windlasten bei der Abstützung beachtet werden.
- Werden Bauzäune zur Absicherung von Arbeitsstellen von längerer Dauer an Straßen
aufgestellt, besteht nach Abschnitt 7 Abs. 3 ZTV-SA 97 eine erhöhte Kontrollpflicht (2-
mal täglich, an arbeitsfreien Tagen 1-mal täglich sowie unverzüglich nach Unwetter und
Sturm; vgl. dazu auch Abschnitt 2.6.3 (Sicherungen an/zu Verkehrswegen), S. 201)

158
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 201

2.6.2.5 Vorschriften und Regeln


- § 823 Abs. 1 BGB 159
- SächsBO – Bauordnungen der Bundesländer, z. B. Sächsische BO 160
- StVO – Straßenverkehrs-Ordnung
- ZTV-SA 97 – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Siche-
rungsarbeiten an Arbeitsstellen an Straßen (insbesondere Abschnitt 5.10.10)

2.6.3 Sicherungen an/zu Verkehrswegen

2.6.3.1 Ziele und Elemente der Sicherungen an/zu Verkehrswegen


Die Baustellensicherungen an/zu Verkehrswegen sollen dem Schutz der Baustelle vor Gefähr-
dungen durch Verkehr auf angrenzenden Straßen, z. B. durch zusätzliche Leitplanken und An-
prallschutz (insbesondere auch für die Fußpunkte von Gerüsten an Hauptverkehrsstraßen) so-
wie der Warnung der Verkehrsteilnehmer vor den Gefahren der Baustelle dienen. Besondere
Maßnahmen zur Baustellensicherung sind bei der Inanspruchnahme von öffentlichen Verkehrs-
flächen, vor allem bei Arbeiten im Verkehrsraum unter laufendem Verkehr, zu treffen (vgl. Bild
2.117). Das Ziel dieser Sicherung ist die sichere Trennung des öffentlichen Verkehrs von den
Bauarbeiten und damit der Schutz der Bauarbeiter, Geräte und Maschinen (Arbeitsbereich) so-
wie die Warnung und der Schutz der Verkehrsteilnehmer (Verkehrsbereich).

Bild 2.117: Beispiel für zwei Verkehrssicherungsmaßnahmen im öffentlichen Verkehrsbereich 161

159
„Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum
oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus
entstehenden Schadens verpflichtet.“ Dies heißt, wer eine Gefahrenstelle schafft, muss diese so sichern,
dass Niemandem Schaden zugeführt wird.
160
Zum Beispiel § 11 Abs. 2 Satz 2 SächsBO: „Bei Bauarbeiten, durch die unbeteiligte Personen gefähr-
det werden können, ist die Gefahrenzone abzugrenzen oder durch Warnzeichen zu kennzeichnen. Soweit
erforderlich, sind Baustellen mit einem Bauzaun abzugrenzen, mit Schutzvorrichtungen gegen herabfal-
lende Gegenstände zu versehen und zu beleuchten.“
161
Quelle: linkes Bild: PROCOM Verkehrstechnik KG (www.procom-verkehrstechnik.de); rechtes Bild:
Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
202 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Die Gestaltung der Sicherungsmaßnahmen richtet sich hauptsächlich nach der RSA sowie der
ZTV-SA 97. Die Verkehrssicherungspflicht obliegt demnach demjenigen, der im öffentlichen
Verkehrsraum Arbeiten ausführt. Sie betrifft den gesamten Arbeitsstellenbereich sowie die
Kennzeichnung und Beschilderung von Umleitungsstrecken. Die Maßnahmen sind immer zu
treffen, wenn durch Arbeitstellen an Straßen eine Gefährdung des Verkehrs bzw. durch den
Verkehr zu erwarten ist. Nach der RSA werden als Arbeitsstellen an Straßen solche Stellen be-
zeichnet, bei denen Verkehrsflächen vorübergehend für Arbeiten abgesperrt werden. Anlass
hierfür können Arbeiten an der Straße selbst, Arbeiten neben oder über der Straße, Arbeiten an
Leitungen in oder über der Straße sowie Vermessungsarbeiten sein.
Die Arbeitsstellen sollten so geplant werden, dass die für den Verkehr wirksame Baustellenlän-
ge und -breite sowie die mit der Baumaßnahme zusammenhängenden Beeinträchtigungen so
gering wie möglich gehalten werden. So sollten, wenn erforderlich, Arbeiten zu verkehrs-
schwachen Zeiten (Schulferien, Wochenende usw.) und möglichst in mehreren Schichten pro
Tag ausgeführt werden.
Für die Sicherungsarbeiten an Arbeitsstellen an Baustellen werden unter anderem folgende
Elemente verwendet: 162
- Verkehrsschilder,
- vorübergehende Markierungen,
- Absperrgeräte (z. B. Leitbaken, Warnbaken, Leitkegel (vgl. Bild 2.121, S. 210) usw.),
- Warneinrichtungen (z. B. Vorwarneinrichtungen, Warnleuchten, Warnfahnen usw.),
- transportable Lichtsignalanlagen und
- Schutzeinrichtungen (z. B. Stahlschutzplanken, Lichtraumprofilrahmen, Behelfsbrücken,
Schrammborde, Bauzäune, Durchlaufgerüste, Fußgängertunnel, Schutzdächer usw.).

2.6.3.2 Maßnahmen vor Baubeginn


Sind Arbeiten im öffentlichen Verkehrsraum erforderlich, muss gemäß § 45 Abs. 6 StVO durch
den Bauunternehmer mindestens 2 Wochen, bei größeren Arbeitstellen 163 4 Wochen, vor Bau-
beginn ein Antrag auf verkehrsrechtliche Anordnung bei der zuständigen Behörde (Straßen-
baubehörde, Straßenverkehrsbehörde o. ä.) eingereicht werden. 164 Dabei sind üblicherweise
ein Verkehrszeichenplan, einschließlich Signallage- und -zeitenpläne, sowie Umleitungspläne
beizulegen, sowie ein nach MVAS 99 geschulter Verantwortlicher zu benennen. Für gängige
Baustellensituationen längerer und kürzerer Dauer, im innerörtlichen und außerörtlichen Ver-
kehrsraum sowie im Bereich von Fahrbahnen, Geh-, Radwegen und Schienenbahnen gibt es in
der RAS (Teile B, C und D) bereits ausgearbeitete Mindestanforderungen und Regelpläne 165
(vgl. Tabelle 2.47). Diese sind gegebenenfalls projektspezifisch zu ergänzen.

162
Vergleiche dazu Kapitel 5 ZTV-SA 97. Dort sind zu den einzelnen Elementen teilweise auch detaillier-
te Ausführungsvorschriften, Mindestabmessungen, Materialanforderungen usw. beschrieben. Auszugs-
weise werden diese nachfolgend im Text wiedergegeben.
163
Definition des Begriffes „größere Arbeitstellen“ unter Abschnitt 1.3.1 Abs. 4 RSA.
164
Vergleiche dazu auch Abschnitt 4.2 ZTV-SA 97 sowie Abschnitt 1.4 f. RSA.
165
Vergleiche dazu auch Abschnitt 2 Abs. 10 ZTV-SA 97 sowie Abschnitt 4.4 ZTV-SA 97.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 203

Die Behörde erlässt daraufhin eine schriftliche, verkehrsrechtliche Anordnung. Mit den Arbei-
ten zur Sicherung einer Arbeitsstelle darf erst begonnen werden, wenn diese Anordnung mit
dem Verkehrszeichenplan an der Arbeitsstelle vorliegt. Weiterhin gilt der Grundsatz, dass Ver-
kehrszeichen, Lichtsignalanlagen u. ä. nicht ohne Genehmigung aufgestellt werden dürfen. Die
Sicherungsmaßnahmen werden in der Regel von der Anordnungsbehörde abgenommen. Jede
Änderungen der Verkehrsführung zu einem späteren Zeitpunkt muss erneut beantragt werden.
Tabelle 2.47: Verfügbare Regelpläne nach der RSA

Innerörtliche Straßen
Arbeitsstellen von längerer Dauer 166 im Fahrbahnbereich (Regelpläne B I)
Arbeitsstellen von längerer Dauer im Geh- und Radwegbereich (Regelpläne B II)
Arbeitsstellen von längerer Dauer im Bereich von Schienenbahnen (Regelpläne B III)
Arbeitsstellen von kürzerer Dauer 167 (Regelpläne B IV)
Landstraßen
Arbeitsstellen von längerer Dauer (Regelpläne C I)
Arbeitsstellen von kürzerer Dauer (Regelpläne C II)
Autobahnen
Arbeitsstellen von längerer Dauer ohne Überleitung auf die Gegenfahrbahn (Regelpläne D I)
Arbeitsstellen von längerer Dauer mit Überleitung auf die Gegenfahrbahn (Regelpläne D II)
Arbeitsstellen von kürzerer Dauer (Regelpläne D III)

2.6.3.3 Dimensionierung von Elementen der Sicherungen an/zu Verkehrswegen


Beim Einrichten der Baustellensicherungen an/zu Verkehrswegen ist darauf zu achten, dass nur
Verkehrszeichen entsprechend den StVO-Mustern mit RAL-Gütezeichen verwendet werden.
Weiterhin sind folgende Grundsätze, unter anderem aus der ZTV-SA 97, zu beachten:
- Zwischen dem Arbeitsbereich der Arbeitsstelle (z. B. Grabungskante, Baugeräte) und
dem Verkehrsbereich sind folgende Mindestabstände (Richtwerte) einzuhalten, soweit
nicht vom Auftraggeber andere Maße vorgeschrieben werden: 0,3 m auf innerörtlichen
Straßen, 0,5 m auf Straßen außerorts, 0,15 m auf Geh- und Radwegen.
- Bei der Einrichtung einer Arbeitsstelle dürfen in keiner Phase Gefährdungen oder unklare
Situationen entstehen. Halteverbotszeichen (Zeichen 283, vgl. Bild 2.120, S. 209) müssen
beispielsweise mindestens 72 Stunden vor ihrer Wirksamkeit aufgestellt werden. Die zu
diesem Zeitpunkt im Halteverbot stehenden Fahrzeuge sollten nachweislich dokumentiert

166
Arbeitsstellen von längerer Dauer sind in der Regel Arbeitsstellen, die mindestens einen Kalendertag
durchgehend und ortsfest aufrechterhalten werden (vgl. Abschnitt 2 Abs. 6 ZTV-SA 97).
167
Arbeitstellen von kürzerer Dauer sind alle Arbeitsstellen, die nur über eine begrenzte Stundenzahl, in
der Regel bei Tageshelligkeit eines Kalendertages, bestehen, auch wenn die Arbeiten an den folgenden
Tagen fortgesetzt werden, unterschieden in kurzzeitig stationäre (z. B. Arbeiten an Ver- und Entsorgungs-
einrichtungen oder Schutzplanken) und bewegliche Arbeitsstellen (z. B. Grasschnitt, Markierungsarbei-
ten; vgl. Abschnitt 2 Abs. 7 ZTV-SA 97).
204 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

werden (Zeitpunkt der Aufstellung der Schilder, Namen der damit beauftragten Personen,
Kfz-Kennzeichen der parkenden Fahrzeuge). Zusatzzeichen mit Zeitangaben sollten zu
Beginn der Gültigkeit entfernt werden.
- Aufgrabungen, Baugruben und Gräben sind, sofern sie neben Fahrzeug-Verkehrsflächen
liegen, gegen Absturz von Fahrzeugen zu sichern.
- Eine Verkehrsführung in zwei Richtungen ist nur möglich, wenn eine Breite der Rest-
fahrbahn von 5,5 m vorhanden ist. Bei der Umleitung von Geh- und Radwegen sollten die
vorhandenen Wegbreiten weitergeführt werden – ist dies nicht möglich, sollten folgende
Mindestbreiten eingehalten werden: Gehweg 1,0 m, Radweg 0,8 m, kombinierter Geh-
und Radweg 1,6 m, Fußgängerzone 3,5 m.
- Bereiche mit einer beschränkten Durchfahrtshöhe von weniger als 4,5 m sind nach den
Vorgaben des Abschnittes 5.10.6 ZTV-SA 97 ausreichend zu kennzeichnen (vgl. Tabelle
2.24, S. 96).
- Die Aufstellung von Verkehrsschildern muss gut sichtbar, nicht spiegelnd, stand- und
sturmsicher, verdrehsicher, senkrecht zur Straßenoberfläche im Verkehrsbereich und fest
(wackelfrei) erfolgen. Sie sind weiterhin mit einer maximalen Belegung von 2 bzw. 3 168
Stück pro Pfosten am rechten Fahrbahnrand aufzustellen. Bei zwei oder mehreren Fahr-
streifen in gleicher Richtung, schlechten Sichtverhältnissen usw. sollten diese Zeichen
auch am linken Fahrbahnrand oder im Mittelbereich aufgestellt werden.
- Wird pro Pfosten mehr als ein Zeichen angebracht, ist die Sicherung der Verkehrszeichen
gegen Windlasten mit Fußplattenträgern mit 2 voreinander liegenden Fußplatten im Ver-
gleich zur Sicherung mit mehreren übereinander gestapelten Fußplatten von Vorteil.
- Der Abstand zwischen Aufstellpfosten und Fahrbahnbegrenzung sollte innerorts mindes-
tens 0,5 m, aber keineswegs weniger als 0,3 m, außerorts 1,5 m betragen.
- Der Abstand zwischen Unterkante Verkehrszeichen und Aufstellfläche sollte auf nicht zu-
gänglichen Fahrbahnteilen (Mittelinseln usw.) 1,5 m, Radwegen 2,2 m und Gehwegen
2,0 m betragen. Im Bereich von Arbeitsstellen kann die Aufstellhöhe bis auf folgende
Werte reduziert werden, soweit die Schilder nicht im Bereich von Geh- und Radwegen
aufgestellt werden: 1,5 m innerorts (wenn die Verkehrsschilder nicht durch parkende
Fahrzeuge verdeckt werden können, z. B. auf Mittelinseln, Grünstreifen, Parkstreifen oder
abgesperrten Fahrbahnteilen), 0,6 m außerorts bei zweistreifigen Straßen sowie 1,5 m au-
ßerorts bei drei- und mehrstreifigen Straßen.
- Werden Verkehrszeichen auf Geh- und Radwegen aufgestellt, sollten die Aufstellvorrich-
tungen sowie die Pfosten auch im Dunkeln ausreichend sichtbar sein.
- In den Boden einzuschlagende Aufstellvorrichtungen dürfen in der Regel nicht tiefer als
50 cm eingeschlagen werden.
- Leitbaken (vgl. Richtzeichen 605 in Bild 2.121, S. 210) müssen so aufgestellt werden,
dass die schrägen Streifen nach der Seite hin fallen, auf der vorbeizufahren ist. Der lichte
Abstand zwischen Fahrstreifen- bzw. Fahrbahnbegrenzung und der Kante von Leitbaken
muss mindestens 0,25 m betragen. Wenn möglich, sollte ein Mindestabstand zwischen

168
Vgl. Abschnitt 2.2. Abs. 2 RSA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 205

den Leitbaken von 1,0 m angestrebt werden. Leitbaken dienen nur zur Verkehrsführung
auf der Fahrbahn (Längs- und spitzwinklige Querabsperrung). Zur Absicherung von Bau-
gruben oder auf Geh- und Radwegen sind sie unzulässig.
- Warnbänder (rot-weiße Bänder) sind keine nach StVO zugelassenen Sicherungsmateria-
lien und dürfen deshalb im öffentlichen Verkehrsraum nicht für diesen Zweck verwendet
werden. Sie dürfen nur an innerörtlichen Arbeitsstellen als zusätzliches Element der opti-
schen Führung und Kennzeichnung verwendet und nur außerhalb von Fahrbahnen ange-
bracht werden (a) auf Geh- und Radwegen zur Längsführung, wenn keine Aufgrabungen
vorhanden sind, (b) zur Kenntlichmachung von Arbeitsgeräten und Materiallagerungen
innerorts.
- Wird eine Verkehrsfläche (z. B. ganze Fahrbahn, ein Fahrstreifen) in einer Fahrtrichtung
völlig gesperrt (Vollsperrung), so sind mindestens fünf Warnleuchten (rotes Dauerlicht)
auf, jedoch nicht vor der Absperrschranke bzw. den Leitbaken anzubringen. Der Abstand
der Warnleuchten untereinander darf nicht mehr als 1,0 m betragen.
- Bei der Teilsperrung einer Fahrbahn – also auch, wenn ein entsprechendes Zusatzzeichen
zu Zeichen 250 (vgl. Bild 2.120, S. 209) bestimmte Verkehrsarten zulässt – sind mindes-
tens drei Warnleuchten (gelbes Dauerlicht) pro gesperrtem Fahrstreifen auf der Absperr-
schranke oder den Leitbaken anzubringen.
- Bei Längsabsperrungen sollte mindestens alle 10 m eine Warnleuchte angebracht wer-
den.
Für Fußgänger-Behelfsbrücken gelten u. a. folgende Vorschriften gemäß Abschnitt 5.10.8
ZTV-SA 97 (vgl. Bild 2.118):
- Bei Aufgrabungen vor Hauseingängen oder quer zur Gehrichtung und in Bereichen, wo
durch unebene oder lose Untergründe eine Stolper- oder Absturzgefahr besteht, sind Be-
helfsbrücken für Fußgänger vorzusehen. Bei kleineren Aufgrabungen sowie losen oder
unebenen Untergründen können als Boden auch Stahlplatten verwendet werden.
- Die lichte Breite der Fußgängerbrücken muss mindestens 1,0 m betragen. Auf Gehwegen
mit hoher Verkehrsstärke sowie in Fußgängerstraßen und -zonen sind ggf. entsprechend
breitere oder mehrere Behelfsbrücken in der Leistungsbeschreibung zu vereinbaren. Fuß-
gängerbrücken müssen auch für Radfahrer, Rollstuhlfahrer und Blinde geeignet sein.
- Fußgängerbrücken müssen Absturzsicherungen gemäß DIN 4420, Teil 1 haben, bestehend
aus einem glatten, grat- und splitterfreien Geländerholm in 1,0 m Höhe, einem Zwischen-
holm in 0,5 m Höhe und einem Bordbrett von 0,25 m Höhe oder, in Abweichung von DIN
4420, Teil 1, einer Tastleiste für Blinde in Form einer Absperrschranke von 100 mm Höhe
(Unterkante in 150 mm Höhe). Die Holme müssen eine rot-weiß-rote (Folie Bauart Typ 1
nach DIN 67 520, Teil 2) oder leuchtorange (RAL 2005)-weiße Sicherheitskennzeichnung
besitzen. Als Holme können auch Absperrschranken (vgl. Richtzeichen 600 in Bild 2.121,
S. 210) verwendet werden.
- Die Bodenbeläge dürfen keine Längsfugen von mehr als 10 mm Breite aufweisen. Absät-
ze von mehr als 15 mm sind anzurampen. Rutschsichere Oberflächen sind in der Leis-
tungsbeschreibung zu vereinbaren.
206 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.118: Beispiel für eine Fußgänger-Behelfsbrücke mit Absperrungen

Für Gerüste, Durchlaufgerüste, Fußgängertunnel gelten u. a. folgende Vorschriften gemäß


Abschnitt 5.10.11 ZTV-SA 97:
- Gerüste, Durchlaufgerüste und Fußgängertunnel, die im öffentlichen Verkehrsraum ste-
hen, sind wie Arbeitsstellen abzusichern und zu beleuchten. Sie müssen zum Verkehrs-
raum so gestaltet werden, dass Verkehrsteilnehmer und parkende Fahrzeuge zuverlässig
gegen Staub, Wasser oder andere Flüssigkeiten sowie gegen herabfallende Gegenstände
geschützt sind.
- Die lichten Durchgangsmaße bei Durchlaufgerüsten und Fußgängertunneln sind mindes-
tens (h x b =) 2,2 m x 1,0 m. Eine größere Breite ist anzustreben, wenn es sich um längere
Strecken mit Begegnungsverkehr handelt. Die Zugänge müssen oben und seitlich mit
Leitmalen versehen werden. Darüber hinaus müssen alle vorstehenden Ecken, freistehen-
den Ständer und Pfosten sowie überstehende Teile im Fußgängerverkehrsbereich eine rot-
weiß-rote Sicherheitskennzeichnung erhalten. Im Bodenbereich sind führende Elemente
für Blinde vorzusehen, z. B. Tastleisten.
- Fußgängertunnel können zum Fahrbahnbereich auch mit kleinen Leitbaken (500 mm x
125 mm, vgl. Richtzeichen 605 in Bild 2.121, S. 210) an Stelle von normal großen Leit-
baken gekennzeichnet werden (Abstand Unterkante Leitbake zur Straßenoberfläche zwi-
schen 0,4 m und 0,6 m).
- An den Zugängen (Ober- und Seitenkanten) können zusätzlich Warnleuchten Typ WL9
gemäß TL-Warnleuchten 90 in der Leistungsbeschreibung vereinbart werden.
- Geländer und Seitenwände bei Fußgängertunneln müssen glatt sein. Die Bodenbeläge dür-
fen keine Stolperstellen aufweisen. Der Übergang vom Gehweg auf den Bodenbelag muss
bündig verlaufen. Absätze von mehr als 15 mm Höhe sind anzurampen. Der Innenraum
muss nachts ausreichend ausgeleuchtet sein. Eine ggf. auch tagsüber notwendige Beleuch-
tung von Fußgängertunneln ist in der Leistungsbeschreibung zu vereinbaren.
- An Arbeitsstellen, die mit höheren Geschwindigkeiten als 50 km/h befahren werden dür-
fen, sind zum Schutz von einsturzgefährdeten tragenden Bauteilen oder Teilen von Bau-
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 207

werken (z. B. Gerüste, Schilderbrücken) an Verkehrsflächen Stahlschutzplanken oder


transportable Schutzeinrichtungen mindestens der Aufhaltestufe T3 und der Situation ent-
sprechendem Wirkungsbereich vorzusehen, wenn dieser Schutz nicht auf andere Weise
erreicht wird (z. B. Lehrgerüst auf massiven Betonsockeln gemäß DIN 1072). Die Grund-
sätze und Festlegungen in den „Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen
(RPS)“ sind zu beachten.
- Sind bei Aufstellung von Gerüsten auf Geh- und Radwegen die geforderten Mindestbrei-
ten nicht einzuhalten, sind Durchlaufgerüste oder Fußgängertunnel anzuordnen, im Aus-
nahmefall Notwege anzulegen.
- Bei Gerüsten auf der Fahrbahn ist zur Fahrbahnseite hin ein Sicherheitsabstand von 0,5 m
bis in eine Höhe von mindestens 4,5 m einzuhalten. Schutzeinrichtungen sind zur Fahr-
bahnseite anzuordnen, wobei aufgrund der zu erwartenden Verformung einer Schutzein-
richtung beim Anprall auch größere Sicherheitsabstände gewählt werden müssen.
Für Schutzdächer gelten u. a. folgende Vorschriften gemäß Abschnitt 5.10.12 ZTV-SA 97:
- Schutzdächer, die im öffentlichen Verkehrsraum stehen, sind wie Arbeitsstellen abzusi-
chern und zu beleuchten.
- Schutzdächer sind über Fahrbahnen, Geh- und Radwegen anzubringen, wenn Ver-
kehrsteilnehmer durch Materialien oder herabfallende Gegenstände gefährdet werden
können. Die Schutzdächer sind so zu gestalten, dass gefährdende Stoffe sicher von den
Verkehrsflächen ferngehalten werden.
- Über Geh- und Radwegen ist eine lichte Höhe von mindestens 2,2 m und über Fahrbahnen
von mindestens 4,5 m einzuhalten. Schutzdächer im Fußgänger- und Radfahrerverkehrs-
bereich, die länger als 10 m sind, sind wie Fußgängertunnel auszuleuchten.
Für Hinweise zu Bauzäunen wird auf den Abschnitt 2.6.2 (Bauzäune und Zugangseinrichtun-
gen), S. 195 verwiesen.
Alle auf der Baustelle Beschäftigten, die außerhalb von Gehwegen und Absperrungen im
Verkehr eingesetzt oder neben dem Verkehrsbereich tätig und nicht durch eine geschlossene
Absperrung vom Verkehrsbereich getrennt sind, müssen eine Warnkleidung nach EN 471/RSA
(Warnweste) tragen. 169 Alle Geräte und Fahrzeuge, die in den öffentlichen Verkehrsraum
hineinragen, sind mit einer Sicherheitskennzeichnung nach DIN 30 710 zu kennzeichnen (z. B.
beidseitig weiß-rote Streifen am Heck des Fahrzeuges). Werden Abfallcontainer im öffentli-
chen Verkehrsraum abgestellt, sollten diese ausreichend, z. B. mit einem Absperrgerät mit 3
gelben Warnleuchten, markiert werden.
Für die konkreten Auswahlkriterien sowie die Dimensionierung der Sicherungsmaßnahmen
wird auf die ZTV-SA 97 (hier insbesondere das Kapitel 5) sowie die von den Herstellern zur
Verfügung gestellten Produktdatenblätter verwiesen.
Bild 2.119 bis Bild 2.121 zeigt die wichtigsten Verkehrszeichen für die Sicherung an/zu Ver-
kehrswegen.

169
Es wird empfohlen, dass generell alle Beschäftigten auf der gesamten Baustelle verpflichtet werden,
eine Warnweste zu tragen. Im Ausland ist dies häufig schon Pflicht.
208 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.119: Darstellung wichtiger Gefahren- und Vorschriftszeichen (Teil 1 von 2)


2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 209

Bild 2.120: Darstellung wichtiger Gefahren- und Vorschriftszeichen (Teil 2 von 2)


210 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.121: Darstellung wichtiger Richtzeichen

2.6.3.4 Kontrolle und Wartung


Im Rahmen der Kontrolle und Wartung hat der Auftragnehmer Kontroll-, Unterhaltungs-, In-
standsetzungs- und Reinigungsarbeiten an den Verkehrsschildern, Markierungen, Leitelemen-
ten, Verkehrs-, Beleuchtungs- und Schutzeinrichtungen regelmäßig durchzuführen. 170 Der in
der verkehrsrechtlichen Anordnung benannte Verantwortliche oder dessen Beauftragter muss
bei Arbeitsstellen von längerer Dauer mindestens zweimal täglich (bei Tagesanbruch und nach
Eintritt der Dunkelheit, z. B. Warnleuchten, Retroreflexion von Verkehrsschildern, Markierun-
gen und Leitelementen), an arbeitsfreien Tagen mindestens einmal täglich sowie zusätzlich un-
verzüglich nach einem Unwetter oder Sturm, die Arbeitsstelle kontrollieren. Der Zeitpunkt der
Kontrolle ist aufzuzeichnen. Zusätzlich ist eine Rufbereitschaft/Notdienst durch das Bauunter-
nehmen sicherzustellen und die entsprechenden Rufnummern für Dritte von außerhalb der
Baustelle gut lesbar zu veröffentlichen.

170
Eine Beschreibung der bei der Kontrolle und Wartung durchzuführenden Tätigkeiten findet sich in Ab-
schnitt 7 Abs. 6 ZTV-SA 97.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 211

2.6.3.5 Praxishinweise
- Auch an privaten Verkehrswegen sind entsprechende Sicherungsmaßnahmen notwendig.
- Im Fall einer Nutzung von öffentlichen Verkehrsflächen für Sicherungsmaßnahmen, z. B.
für Gerüste, ist ein Antrag auf Nutzungsgenehmigung zu stellen (gebührenpflichtige Son-
dernutzung).
- Besondere Sicherungsmaßnahmen bei Arbeiten in der Nähe von oder an Gleisanlagen
sind mit dem Bahnbetreiber abzustimmen.
- Bei Baustellen an öffentlichen Verkehrsflächen muss ggf. ein Winterdienst für die Bür-
gersteige gewährleistet werden.
- Verkehrswege, insbesondere Fußwege an öffentlichen Straßen, müssen bei Gefährdung
durch herabfallende Gegenstände überdacht werden. Fußgängertunnel müssen nachts be-
leuchtet werden.
- Halten Lieferfahrzeuge zum Entladen auf der öffentlichen Straße, so ist beim Über-
schwenken nicht im Baufeld liegender Fußwege häufig nach verkehrsrechtlicher Anord-
nung eine Überdachung der Fußwege als Schutzdach auszubilden.
- An Baugruben und Gräben müssen Absturzsicherungen zu öffentlichen Verkehrsflächen,
zur Baustelle und zu Nachbarn vorgesehen werden, wenn ein Bauzaun (s. o.) nicht aus-
reicht.
- Die Straßenbeleuchtung muss bei Tiefbauarbeiten innerorts sichergestellt werden, auch
wenn dort nur Fußgängerverkehr zugelassen ist.
- Sichtbarkeit bedeutet Sicherheit!
- Die Verkehrszeichen usw. sollten insbesondere in den Wintermonaten regelmäßig gerei-
nigt werden.
- Grundsätzlich sollte das Betreten des öffentlichen Verkehrsraumes während der Bauaus-
führung für die Beschäftigten vermieden werden.
- In Abhängigkeit der örtlichen Gegebenheiten können Sandsperren (Sandhaufen) einen
wirksamen Schutz gegen von der Fahrbahn abkommende Fahrzeuge bilden. Sandsperren
sollten circa 1,0 m hoch sein und eine Kronenbreite, senkrecht zur Absperrrichtung, von
1,0 m aufweisen.
212 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.6.3.6 Vorschriften und Regeln


- § 823 Abs. 1 BGB 171
- SächsBO – Bauordnungen der Bundesländer, z. B. Sächsische BO 172
- StVO – Straßenverkehrs-Ordnung (insbesondere verkehrsrechtliche Anordnungen und Si-
cherungsarbeiten im Straßenraum gemäß §§ 44 f. StVO bei Einschränkung und Gefähr-
dung des Verkehrs auf öffentlichen Straßen)
- StVZO – Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
- RiLSA – Richtlinien für Lichtsignalanlagen; Lichtzeichenanlagen für den Straßenverkehr
- RMS – Richtlinien für die Markierung von Straßen
- RPS – Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen
- RSA – Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen
- ZTV-SA 97 – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Siche-
rungsarbeiten an Arbeitsstellen an Straßen
- BGV C22 – Bauarbeiten
- HAV – Hinweise für das Anbringen von Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen
- MVAS – Merkblatt über Rahmenbedingungen für erforderliche Fachkenntnisse zur Ver-
kehrssicherung von Arbeitsstellen an Straßen
- StVwV – Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung
- VZKat – Verkehrszeichenkatalog
- Kommunale Satzungen, z. B. für Sondernutzungserlaubnisse, bei der Inanspruchnahme
von öffentlichen Flächen, z. B. für Gerüstaufstellung

171
„Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum
oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus
entstehenden Schadens verpflichtet.“ Dies heißt, wer eine Gefahrenstelle schafft, muss diese so sichern,
dass Niemandem Schaden zugeführt wird.
172
Zum Beispiel § 11 Abs. 2 Satz 2 SächsBO: „Bei Bauarbeiten, durch die unbeteiligte Personen gefähr-
det werden können, ist die Gefahrenzone abzugrenzen oder durch Warnzeichen zu kennzeichnen. Soweit
erforderlich, sind Baustellen mit einem Bauzaun abzugrenzen, mit Schutzvorrichtungen gegen herabfal-
lende Gegenstände zu versehen und zu beleuchten.“
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 213

2.6.4 Baustellenbeleuchtung

2.6.4.1 Grundlagen
Der Beleuchtung von Baustellen wird insbesondere während der Wintermonate sowie bei Ar-
beiten in den Morgen-, Abend- und Nachtstunden erforderlich, da die richtige Beleuchtung
Grundvorrausetzung für eine gute Arbeitsleistung, Konzentrationsfähigkeit sowie sicheres Ar-
beiten ist.
Die für die Beleuchtung der Baustelle erforderlichen Leuchten enthalten Lampen. Diese Lam-
pen können in zwei Hauptgruppen unterteilt werden:
- Thermische Strahler, bei denen die Lichterzeugung durch elektrischen Strom erfolgt, der
einen dünnen Draht zum Glühen bringt. Beispiel: Glühlampen und Halogenglühlampen.
- Nicht thermische Strahler (Entladungslampen), bei denen die Lichterzeugung durch elekt-
rischen Strom erfolgt, der Gase oder Metalldämpfe anregt. Beispiel: Hochdrucklampen
(Halogen-Metalldampflampen, Quecksilberdampflampen, Natriumdampf-Hochdruck-
lampen) oder Niederdrucklampen (Leuchtstofflampen, Kompaktleuchtstofflampen, Natri-
umdampf-Niederdrucklampen, Induktionslampen).
Glühlampen sind im Vergleich zu Entladungslampen kostengünstiger, leichter und haben eine
bessere Farbwiedergabe. Die Nachteile sind in ihrer kürzeren Lebensdauer und in dem höheren
Energieverbrauch pro erzeugter Lichtmenge zu sehen. 173 Das Licht von Natrium-
Niederdruckdampflampen ist monochromatisch und kann deshalb keine Farben wiederge-
ben.174 Mit Ausnahme von Glühlampen und Halogen-Glühlampen (230 V) benötigen alle
Lampen ein Vorschaltgerät oder einen Transformator, um die elektrische Spannung zu regulie-
ren. Dies ist mit höheren Kosten und einem höheren Gewicht verbunden. Einige Entladungs-
lampen sind mit metallischen Gasen gefüllt. Diese erfordern eine Anlaufzeit, damit die chemi-
sche Reaktion der Gase voll aufgebaut werden kann. Zusätzlich reagieren diese Lampen
empfindlich auf die Brennstellung, z. B. die horizontale oder vertikale Stellung des Sockels.

2.6.4.2 Eigenschaften und Richtwerte der Baustellenbeleuchtung


Die DIN 5035 Teil 2 gibt für Baustellen Richtwerte für die Nennbeleuchtungsstärken En,
Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke g1 sowie die Stufe der Farbwiedergabeeigenschaften
Ra vor (Auszug siehe Tabelle 2.48). Diese sind der Planung und Bewertung einer Beleuch-
tungsanlage mindestens zugrunde zu legen. Die Nennbeleuchtungsstärke En ist für Arbeits-
stätten im Freien der Nennwert der mittleren Beleuchtungsstärke für die zu beleuchtende Flä-
che der Arbeitsstätte, für die die Beleuchtungsanlage auszulegen ist. Sie bezieht sich u. a. auf
die horizontale Arbeitsfläche in 0,85 m Höhe über dem Boden, bei Verkehrswegen, Werkstra-
ßen und Verkehrsflächen auf deren Mittellinie in maximal 0,20 m Höhe über dem Boden. Die
Messung der Beleuchtungsstärke wird mit Beleuchtungsstärkemessgeräten (Luxme-
ter/Lichtmesser) durchgeführt. Die Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke g1 ist der Quo-

173
Hinweis: Energieverbrauch pro erzeugter Lichtmenge von Glühlampen: < 18 lm/W, Halogen-
Glühlampen: < 26 lm/W, Quecksilber-Hochdrucklampen: circa 60 lm/W, Metall-Halogenlampen:
> 80 lm/W, Natrium-Hochdrucklampen: < 130 lm/W, Natrium-Niederdrucklampen (SOX): < 180 lm/W.
174
Vgl. Parker, Freiflächenbeleuchtung, 1981, S. 96 f.
214 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

tient aus dem Minimalwert und dem Mittelwert der horizontalen Beleuchtungsstärke auf der zu
beleuchtenden Fläche. Die Farbwiedergabeeigenschaft Ra leitet sich aus der Art der Lampe
ab. 175 Für die Erkennung von Sicherheitsfarben sind Lampen mit einer Farbwiedergabestufe 1
bis 3 erforderlich. Natrium-Hochdrucklampen mit einer Farbwiedergabestufe 4 sind für die
Allgemeinbeleuchtung bis 200 Lux zulässig.
Tabelle 2.48: Richtwerte für die mittlere Beleuchtungsstärke En und die Gleichmäßigkeit der
Beleuchtungsstärke g1 für die Allgemeinbeleuchtung von Arbeitsplätzen und
Verkehrswegen auf Baustellen

Arbeitsplätze und Verkehrs- Richtwerte für die mittle- Gleichmäßigkeit der


wege auf Baustellen re Beleuchtungsstärke En Beleuchtungsstärke g1
Hochbau 20 Lux 0,2
Tiefbau 20 Lux 0,2
Stahl- und Metallbau 30 Lux 0,2
Tunnelbau 30 Lux 0,2
Pausen-, Umkleide-
100 Lux keine Angaben
und Sanitärräume
Büro- und Sanitätsräume 500 Lux keine Angaben
Besprechungsräume 300 Lux keine Angaben
176
Arbeitsstellen an Straßen 100 Lux 0,2

Von der internationalen Beleuchtungskommission CIE 177 wurde weiterhin ein Standard für
die Beleuchtung von Arbeitsplätzen im Freien veröffentlicht: CIE S 015/E:2005 – Beleuchtung
von Arbeitsplätzen im Freien. Die wichtigsten darin enthaltenen Anforderungen an die Freiflä-
chenbeleuchtung von allgemeinen Verkehrsbereichen an Arbeitstätten im Freien sowie explizit
an Baustellen sind in Tabelle 2.49 zusammengefasst.
Bei der Planung der Baustellenbeleuchtung muss beachtet werden, dass Scheinwerfer sehr
robust und wetterbeständig ausgebildet, leicht zu installieren und vor allem schnell und ohne
spezielles Werkzeug zu warten sein sollten. Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass die auszu-
leuchtende Grundfläche nicht als homogene Fläche gesehen werden kann, sondern aufgrund ih-
rer Nutzung sowie von Einbauten wie Gerüsten, Lagerflächen oder Wänden in Teilflächen ge-
gliedert werden muss. Grundsätzlich wird dabei in Allgemeinflächenbeleuchtung und Einzel-
platzbeleuchtung unterschieden.

175
Die Farbwiedergabeeigenschaft Ra einer Lampe beschreibt, wie natürlich die Farben eines Körpers un-
ter deren Licht erscheinen. Zur Ermittlung des Ra-Wertes werden 8, manchmal 14 Testfarben ausgewählt,
die jeweils mit der Lampe und einem Bezugslicht (Temperaturstrahler gleicher Farbtemperatur) beleuch-
tet werden. Je geringer die Farbabweichungen sind, desto besser ist die Farbwiedergabe. Der Index für die
beste Farbwiedergabe beträgt 100. Nach DIN 5035 werden 6 Farbwiedergabestufen angegeben: 1A, 1B,
2A, 2B, 3 und 4. Dabei bedeutet die Farbwiedergabestufe 1A eine perfekte Farbwiedergabe und die
Farbwiedergabestufe 4 eine schlechte Farbwiedergabe.
176
Nach Abschnitt 6.14 ZSV-SA.
177
Vgl. www.cie.co.at.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 215

Tabelle 2.49: Anforderungen an die Freiflächenbeleuchtung nach der CIE S 015/E:2005

Richtwerte Richtwert Richtwert


Art der Fläche, Aufgabe oder Aktivität
für En für g1 für Ra 178
Allgemeine Verkehrsbereiche an Arbeitstätten im Freien
Fußwege 5 Lux 0,25 20
Verkehrsbereiche für langsame Fahrzeuge (max.
10 Lux 0,40 20
10 km/h), z. B. Fahrräder, LKW, Baumaschinen
allgemeiner Verkehr (max. 40 km/h) 20 Lux 0,40 20
Fußgängerübergänge, Kehrtwenden, Lade- und
30 Lux 0,40 20
Abladeplätze, Inspektion
Baustellen
Räumung, Aushub und Beladung 20 Lux 0,25 20
Bauflächen, Verlegung von Abflussleitungen,
50 Lux 0,40 20
Transport-, Hilfs- und Lagerarbeiten
Anbringung von Gerüstelementen, einfache Ver-
steifungsarbeiten, Anbringung von Holzformen
100 Lux 0,40 40
und -rahmen, Verlegung von Elektrorohren
und -kabeln
Verbindung von Elementen, anspruchsvolle Mon-
200 Lux 0,50 40
tagen von Elektroteilen, Maschinen und Rohren

2.6.4.3 Allgemeinflächenbeleuchtung
Die Leuchten für die Beleuchtung der Allgemeinflächen sollten so angeordnet werden, dass ei-
ne gleichmäßige, ausreichende Beleuchtung der Arbeitsstätten erreicht wird. Dies geschieht in
der Regel alternativ durch
- eine konventionelle Freiflächenbeleuchtung für kleine bis mittelgroße Flächen, bei der
Leuchten mit einer breit strahlenden oder asymmetrischen Lichtverteilung in ausreichen-
der Höhe am Rande von Flächen angebracht und auf das Baufeld ausgerichtet werden.
Übliche Masten haben eine Höhe von circa 8,0 m bis 12,0 m über Oberkante Gelände.
Wird dabei eine gleichmäßige Beleuchtung gefordert, müssen die Masten jedoch in einem
relativ engen Abstand zueinander stehen. Das Verhältnis zwischen Mastabstand zu Licht-
punkthöhe sollte je nach verwendeten Scheinwerfern den Wert von 3 bis 4 nicht über-
schreiten. In Tabelle 2.50 wird diesbezüglich ein Überblick gegeben, welche Mastabstän-
de und welche Lichtpunkthöhe in Abhängigkeit der Art und der Anzahl an Scheinwerfern
pro Mast gewählt werden müssen, um eine mittlere Beleuchtungsstärke En auf einer Frei-
fläche von 20 Lux und eine ausreichende Gleichmäßigkeit der Beleuchtung zu erhalten.

178
Eine Farbwiedergabe Ra in Höhe von 20 entspricht etwa der Farbwiedergabestufe 3, ein Wert in Höhe
von 40 der Farbwiedergabestufe 2 bis 3.
216 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.50: Beleuchtungsanordnung für eine Freiflächenbeleuchtung von 20 Lux 179

Anzahl pro Mast, Lichtpunkthöhe


horizontaler 8m 10 m 15 m 20 m 25 m 30 m 40 m
Scheinwerfer
Winkel zwischen
Scheinwerfern Mastabstand
500 W, halogen 3 Stück, à 120° 20 m
1.000 W, halogen 4 Stück, à 90° 40 m
1.500 W, halogen 4 Stück, à 90° 60 m
2 x 400 W SON/T 3 Stück, à 120° 80 m
2 x 400 W SON/T 4 Stück, à 90° 100 m
2 x 400 W SON/T 8 Stück, à 45° 130 m
1.000 W SON/T 8 Stück, à 45° 160 m

- eine Hochmastbeleuchtung für große Flächen, bei der eine geringe Anzahl an leistungs-
starken Leuchten in großer Höhe über dem Baufeld angebracht und einzeln ausgerichtet
wird. Dadurch kann mehr Bewegungsfreiheit auf dem Baufeld geschaffen und Installati-
onsaufwand für Masten, Leuchten und Kabel reduziert werden. In der Regel werden die
Leuchten an den Türmen der Krane befestigt (vgl. Bild 2.122). Müssen hingegen geson-
derte Masten aufgebaut werden, beträgt die günstigste Masthöhe für eine Fläche, die mit
circa 20 Lux beleuchtet werden soll, zwischen 15 m und 30 m. Bei größeren Höhen stei-
gen die Kosten für die Masten rasch an. Bei Hochmastbeleuchtungen kommen im Allge-
meinen Hochdruck-Entladungslampen in Scheinwerfern mit relativ geringer Bündelbreite
zum Einsatz.
- eine Kombination aus beiden vorgenannten Varianten. Dann sollte eine begrenzte Anzahl
an leistungsstarken Leuchten an Hochmasten den inneren Teil des Baufeldes und die
Randgebiete ein konventionelles System beleuchten. 180
Bei der Einrichtung der Leuchten sollte weiterhin darauf geachtet werden, dass keine Blendung
sowie störende Helligkeitsunterschiede oder Schattenbildungen entstehen. Dies kann insbeson-
dere durch die hohe Anordnung der Lampen unter Beachtung der Lichteinfallrichtung, den
Einsatz mehrerer Lampen mit geringerer Lichtleistung sowie zusätzliche Einzelplatzbeleuch-
tungen erreicht werden. Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass Gefahrenquellen, wie
z. B. Treppenläufe, Baustraßen, Kreuzungsbereiche, Öffnungen, Böschungen, Rampen usw.,
im Vergleich zum übrigen Baufeld deutlich stärker beleuchtet werden. Im Gegensatz dazu soll-
ten die dem Baufeld benachbarten Flächen nicht zu stark ausgeleuchtet werden.

179
Vgl. Parker, Freiflächenbeleuchtung, 1981, S. 96. Die Abkürzung SON/T ist die Bezeichnung für ei-
nen speziellen Typ einer Entladungslampe.
180
Vgl. Parker, Freiflächenbeleuchtung, 1981, S. 95 –99.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 217

Bild 2.122: Allgemeinflächenbeleuchtung (Hochmastbeleuchtung) am Turm eines Obendrehers 181

Einen Anhaltswert für die überschlägige Bemessung der (Einzelplatz- und) Allgemeinflächen-
beleuchtung mit Hilfe von häufig auf Baustellen eingesetzten Flutlichtstrahlern (mit Halogen-
Glühlampe) bieten die in Tabelle 2.51 angegebenen Werte. Demnach beleuchtet beispielsweise
der Lichtkegel eines 1.000-W-Flutlichtstrahlers eine 20 m entfernt stehende und senkrecht zur
Strahlrichtung angeordnete Wand auf einer Fläche von maximal (b x h =) 30,0 m x 16,0 m mit
25 Lux. Bild 2.123 zeigt ein typisches Beispiel für den Einsatz von transportablen Flutlicht-
strahler-Einheiten für die Einzelplatz- und Allgemeinflächenbeleuchtung auf Baustellen.

Bild 2.123: Typische Flutlichtstrahler-Einheit für die Einzelplatz- und Allgemeinflächenbeleuchtung auf
Baustellen 182

181
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
182
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
218 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.51: Beleuchtungsstärke und Ausleuchtungsfläche von Flutlichtstrahlern 183

Entfernung
Halogen-
Glühlampe Beleuchtungsstärke [Lux]
Ausleuchtungsfläche b x h [m]
3,0 m 6,0 m 9,0 m 12,0 m 15,0 m 18,0 m
300 W
5.000 lm 277 69 31 17 11 8
4,4 x 2,8 8,8 x 5,6 13,0 x8,4 18,0 x 11,0 22,0 x 14,0 26,0 x 17,0

3,0 m 6,0 m 9,0 m 12,0 m 15,0 m 18,0 m


500 W
9.000 lm 525 131 58 33 21 15
4,4 x 2,8 8,8 x 5,6 13,0 x 8,4 18,0 x 11,0 22,0 x 14,0 26,0 x 14,0

5,0 m 10,0 m 15,0 m 20,0 m 25,0 m 30,0 m


1.000 W
22.000 lm 395 99 44 25 16 11
7,5 x 4,1 15,0 x 8,3 23,0 x 12,0 30,0 x 16,0 38,0 x 21,0 46,0 x 24,0

8,0 m 16,0 m 24,0 m 32,0 m 40,0 m 48,0 m


1.500 W
33.000 lm 226 57 25 14 9 6
14,0 x 6,5 28,0 x 19,0 42,0 x 23,0 56,0 x 26,0 70,0 x 32,0 84,0 x 38,0

10,0 m 20,0 m 30,0 m 40,0 m 50,0 m 60,0 m


2.000 W
44.000 lm 196 49 22 12 8 5
20,0 x 5,7 40,0x 12,0 60,0 x 17,0 80,0 x 23,0 100 x 28,0 120 x 33,0

2.6.4.4 Einzelplatzbeleuchtung
Zusätzlich zur Allgemeinbeleuchtung muss für spezielle Tätigkeitsbereiche, z. B. für die Mon-
tage von Lüftungskanälen in dunklen Räumen, eine Einzelplatzbeleuchtung eingerichtet wer-
den. Die dort geforderten mittleren Beleuchtungsstärken En richten sich nach der „Feinheit“ der
Arbeiten. Überschlägig können Werte für grobe Arbeiten von 200 Lux und Werte für feine Ar-
beiten bzw. Arbeiten an Maschinen von 500 Lux angesetzt werden. 184 Der Wert von 500 Lux
für eine Einzelplatzbeleuchtung in geschlossenen Räumen wird beispielsweise mit zwei
Leuchtstofflampen mit einer Leistung je Lampe von 58 Watt erreicht. Für die Einzelplatzbe-
leuchtung kleinerer Flächen sind Halogen- oder Leuchtstofflampen ausreichend. Für größere
Flächen sollten hingegen Lampen mit einer höheren Lichtleistung (z. B. Hochdrucklampen)
eingesetzt werden.

183
Quelle: TridonicAtco GmbH & Co. KG (www.tridonicatco.com). Die in der Tabelle angegebenen Wer-
te sind dem Katalog Lichtquellen 2005/2006, S. 114–117, entnommen.
184
Vergleiche dazu auch die Werte in Tabelle 1 der DIN 5035.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 219

Die ASR 7/3 gibt in Abschnitt 3.1 eine überschlägige Berechnungsmethode für Räume, mit de-
ren Hilfe man anhand der installierten Leistung der Beleuchtungskörper bzw. der Lampen die
dabei installierte Beleuchtungsstärke grob abschätzen kann.
Für die konkreten Auswahlkriterien sowie die Dimensionierung der Baustellenbeleuchtung
wird auf die einzelfallspezifische Fachplanung verwiesen.

2.6.4.5 Praxishinweise
- In Abhängigkeit der Baustelle kann es erforderlich werden, Art und Umfang der Baustel-
lenbeleuchtung dem Baufortschritt anzupassen.
- Überschlägig kann im Hochbau mit einer erforderlichen Leistung für die Beleuchtung von
0,8 W/m² zu beleuchtende Fläche gerechnet werden. Im Brückenbau sollte ein Wert von
1,1 W/m² zu beleuchtende Fläche angenommen werden.
- Die Planung der Beleuchtung größerer Baustellen kann durch Software unterstützt wer-
den.

2.6.4.6 Vorschriften und Regeln


- DIN 5035, Teil 2 – Beleuchtung mit künstlichem Licht; Richtwerte für Arbeitsstätten in
Innenräumen und im Freien
- ASR 41/3 – Künstliche Beleuchtung für Arbeitsplätze und Verkehrswege im Freien
- ASR 7/3 – Künstliche Beleuchtung
- ZTV-SA 97 – Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die Siche-
rungsarbeiten an Arbeitsstellen an Straßen (insbesondere Abschnitt 6.14)
- BGI 759 – Künstliche Beleuchtung an Arbeitsplätzen und Verkehrswegen im Freien und
auf Baustellen
- BGR 131 – Natürliche und künstliche Beleuchtung von Arbeitsstätten
220 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.6.5 Absturzsicherungen, insbesondere Arbeits- und Schutzgerüste


Abstürze bei Zugang zu und Arbeiten an hochgelegenen Arbeitsplätzen bilden nach wie vor ei-
nen Schwerpunkt im Arbeitsunfallgeschehen auf Baustellen. Um diese Arbeitsunfälle zu ver-
hindern, werden hauptsächlich folgende Absturzsicherungen eingesetzt: Absperrungen, Abde-
ckungen, Seitenschutz, Laufbrücken, lastverteilende Beläge, Arbeitsgerüste, Schutznetze,
Hubarbeitsbühnen, Persönliche Schutzausrüstungen und Leitern. 185 Von den genannten Ab-
sturzsicherungen wird nachfolgend vor allem auf Arbeits- und Schutzgerüste als deren wich-
tigstes Element eingegangen.

2.6.5.1 Arbeits- und Schutzgerüste

a) Begriffsdefinitionen und Arten von Arbeits- und Schutzgerüsten


Arbeits- und Schutzgerüste im Sinne der Vorschriften sind temporäre Baukonstruktionen, die
an der Verwendungsstelle mit Gerüstlagen veränderlicher Länge und Breite aus Gerüstbautei-
len zusammengesetzt und ihrer Bestimmung gemäß verwendet und wieder auseinander ge-
nommen werden können. Nach ihrem Verwendungszweck werden Gerüste in folgende drei Ar-
ten gegliedert (vgl. Bild 2.124):
- Arbeitsgerüste, von denen Arbeiten ausgeführt werden und teilweise die dazu benötigten
Materialien zwischengelagert und transportiert werden,
- Schutzgerüste, welche in Form eines Fanggerüstes oder Dachfanggerüstes Personen vor
tieferem Absturz schützen,
- Schutzdächer, welche über Verkehrswegen oder Arbeitsplätzen errichtet werden und Per-
sonen, Maschinen oder Geräte vor herabfallenden Gegenständen schützen sollen.

Bild 2.124: Arbeitsgerüst als Fassadengerüst, Schutzgerüst als Dachfanggerüst und Schutzdach als
Fußgängertunnel (v. l. n. r.) 186

Nach ihrem Tragsystem gegliedert, werden Gerüste unterschieden in Standgerüste, Hängege-


rüste, Auslegergerüste und Konsolgerüste. Unterscheidet man hingegen nach der Art der Aus-

185
Vgl. Zentrum für Sicherheitstechnik und Fachausschuss „Bau“ (Hrsg.), Leitfäden zur Absturzsiche-
rung, 2001.
186
Quelle mittleres Bild: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 221

führung, gliedern sich die Gerüste hauptsächlich in Stangengerüste, Stahlrohr-


Kupplungsgerüste, Raumgerüste, Standgerüste und Hängegerüste.
Unter einem Systemgerüst ist ein Gerüst aus vorgefertigten Bauteilen zu verstehen, bei dem ei-
nige oder alle Systemmaße durch die Bauteile oder die Verbindungen vorbestimmt sind. Ein
Stand- und Hänge-/Konsolgerüst mit längenorientierten Gerüstlagen vor Fassaden wird als
Fassadengerüst bezeichnet. Ein Arbeits- oder Schutzgerüst, das beim Aufkommen von Wind
mit Geschwindigkeiten von mehr als 12 m/s verankert ist, in den Windschatten verfahren oder
bei Schichtschluss völlig abgebaut wird, wird Tagesgerüst genannt. Als Gerüstlage wird die
Summe der Belagflächen in einer horizontalen Ebene bezeichnet.
In Bild 2.125 sind die üblichen Bauteile eines Fassadengerüstsystems dargestellt und benannt.

hs Höhe des Arbeitsgerüsts 8 Längsriegel


bs Gerüstfeldbreite, von Ständermitte zu Ständermitte 9 Belagfläche
ls Gerüstfeldlänge, von Ständermitte zu Ständermitte 10 Geländerholm
hl Abstand benachbarter horizontaler Ebenen 11 Zwischenholm
12 Geländerpfosten
1 Vertikalaussteifung (Querdiagonale) 13 Bordbrett
2 Horizontalaussteifung (Horizontaldiagonale) 14 Seitenschutz
3 Konsolstrebe 15 Konsole
4 Knoten 16 Geflecht
5 Vertikalaussteifung (Längsdiagonale) 17 Fußplatte
6 Ständer 18 Fußspindel
7 Querriegel 19 Überbrückungsträger
Bild 2.125: Bauteile eines Fassadengerüstsystems nach DIN EN 12 811-1 187

187
Quelle: Eigene Darstellung unter Verwendung eines Bildes der Hünnebeck GmbH
(www.huennebeck.de)
222 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.126 zeigt an einem Gebäude ein Fassadengerüst mit Bekleidung, einen eingehausten
Eingangsbereich mit einer Überbrückung des Fassadengerüstes sowie ein Schutzdach zur Si-
cherung des Zuganges und der vorgelagerten Verkehrsflächen vor herabfallenden Teilen.

Bild 2.126: Sicherung eines privaten Zugangs zu einem Gebäude 188

b) Klassifizierungen von Arbeits- und Schutzgerüsten


Im Rahmen der Planung des Gerüsteinsatzes müssen die wichtigsten Angaben zu den Nut-
zungsanforderungen des Gerüstes ermittelt werden. Die Informationen über die Gebäudestruk-
tur, den Gebäudezustand, die Gründung (Böschungen) und den Umgebungszustand zum Zeit-
punkt des geplanten Gerüstaufbaues sowie darüber hinaus sind dabei von Bedeutung.
Erforderlich sind weiterhin genaue Informationen zur Gerüstbelastung sowie geometrischen
Anordnung (Grundriss, Ansichten usw.).
Bei Rohbau-Baustellen und Baustellen mit geböschten Baugruben werden fast ausschließlich
Konsolgerüste eingesetzt, die an konstruktiven Vorrichtungen der jeweiligen Deckenebenen
angesetzt werden (vgl. Bild 2.127). Vorteil von dieser Art der Gerüstnutzung ist, dass die Bau-
grube nicht zwingend mit Beginn der Arbeiten im EG und 1. OG usw. verfüllt sein muss und
Arbeiten wie Dichtung aufbringen und Leitungsdurchführung herstellen parallel zum weiteren
Baufortschritt erfolgen können. Das Konsolgerüst kann als Schutz- und Arbeitsgerüst ausgebil-
det werden. Es wird zusammengefaltet auf der Baustelle angeliefert und kann mit wenigen
Handgriffen aufgeklappt und mit dem Kran in einbetonierte Verankerungen eingehängt werden.
Der Einsatz von Konsolgerüsten, insbesondere die Lage der Verankerungen und die Ausbil-
dung der Ecklösungen, sind sorgfältig zu planen.

188
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 223

Bild 2.127: Beispiel für die Anwendung sowie schematischer Grundriss eines Konsolgerüstes 189

Für Gerüste ist immer die Standsicherheit nachzuweisen. Dafür muss der Nachweis erbracht
werden, dass vor allem die Tragsicherheit und die Lagesicherheit, also auch die Sicherheit ge-
gen Gleiten, Abheben und Umkippen, gegeben ist sowie die wirkenden Lasten sicher in den
Untergrund bzw. in die tragenden Bauwerksteile eingeleitet werden können. Abweichend von
der grundsätzlichen Regelung darf auf einen Standsicherheitsnachweis verzichtet werden,
wenn das Gerüst entsprechend einer allgemein anerkannten Regelausführung errichtet wird.
Diese ist in einer Aufbau- und Verwendungsanleitung des Herstellers, den DIN-Normen oder
Berufsgenossenschaftlichen Informationen (BGI) beschrieben. Für die Abweichung von der
Regelausführung erfolgt die Beurteilung auf der Grundlage des Baurechts, nach den techni-
schen Baubestimmungen, der DIN EN 12 811, der DIN 4420, der DIN EN 1004, der allgemei-
nen bauaufsichtlichen Zulassung, einer Typenberechnung oder einem Entwurf und einer Be-
messung.
Weiterhin sind die Gefährdungen zu beachten, die sich aus der vielgestaltigen Tätigkeit des
Auf-, Um- und Abbaus von Gerüsten und die gleichzeitige Nutzung durch verschiedene Ge-
werke und Unternehmen während einer Baumaßnahme ergeben. Ein Gerüst muss dabei auch
während des Auf- und Abbaus (z. B. durch einen vorlaufenden Seitenschutz, ein Montagesi-
cherheitsgeländer (MSG) im Aufstiegsfeld oder durch PSA) sowie während notwendiger An-
passungsmaßnahmen (z. B. beim Einsatz von Schrägaufzügen und Bauaufzügen) alle Forde-
rungen an die Betriebssicherheit erfüllen.

189
Quelle: PERI GmbH (www.peri.de). Abkürzungen: ASG – Arbeits- und Schutzgerüst, ASZ – Arbeits-
schutz-Zwischenbühne, ASU – Arbeitsschutz-Überwurfecke.
224 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Gerüstsysteme werden gemäß DIN EN 12 810-1 nach den nachfolgend genannten Klassifizie-
rungskriterien unterschieden.
- Nutzlast (Lastklasse): 2, 3, 4, 5 und 6 nach Bild 2.131
- Beläge und Auflager: D (bemessen mit Fallversuchen)
N (bemessen ohne Fallversuche)
- Systembreite (Breitenklasse): SW06, SW09, SW12, SW15, SW18, SW21, SW24
nach Bild 2.129 (Hinweis SW = W)
- Durchgangshöhe (Höhenklasse): H1 und H2 nach Bild 2.130
- Bekleidung: B (mit Bekleidung)
A (ohne Bekleidung)
- Art des vertikalen Zugangs: LA (mit Leitern)
ST (mit Treppen)
LS (mit Leitern und Treppen)
Die Bezeichnung von Gerüstsystemen muss analog der im folgenden Beispiel angegebenen
Daten erfolgen:
Beispiel für eine Gerüstbezeichnung: EN 12 810 – 5D – SW12/250 – H2 – A – ST.
Hier wird somit ein Gerüstsystem beschrieben, das folgende Eigenschaften gemäß
DIN EN 12 810 aufweist:
- 5 Lastklasse nach Bild 2.131 – hier Lastklasse 5;
- D Fallversuche auf Belagfläche – hier Bemessung mit Fallversu-
chen;
- SW12/250 Systembreite nach Bild 2.129/Feldlänge in cm – hier Breiten-
klasse W12 (1,2 m ” w < 1,5 m)/Feldlänge 250 cm;
- H2 Klasse der Durchgangshöhe nach Bild 2.130 – hier Höhenklas-
se H2;
- A Art der Bekleidung – hier ohne Bekleidung;
- ST Art des vertikalen Zugangs – hier Zugang mit Treppe.
Dabei können die Faktoren Systembreite (vgl. Bild 2.129), Durchgangshöhe (vgl. Bild 2.130)
und maximale Nutzlast (vgl. Bild 2.131) beliebig miteinander kombiniert werden. 190 Das be-
deutet, dass ein Gerüst mit hoher Verkehrslast und schmaler Arbeitsbreite bzw. ein Gerüst mit
geringen Verkehrslasten und größerer Arbeitsbreite erstellt werden kann. Die lichten Höhen
und Breiten der Gerüstlagen werden schematisch im Bild 2.128 dargestellt. Der Abstand zwi-
schen dem Bauwerk (z. B. Außenkante Vormauerschale) und dem Gerüst darf maximal 30 cm
betragen. Preiswerte Systemgerüste werden hauptsächlich in den Breitenklassen W06 und
W09, in der Höhenklasse H1 und bis einschließlich zur Lastklasse 6 angeboten.
Arbeitsgerüste der Lastklasse 2 und der Breitenklasse W06 werden üblicherweise für Arbeiten
eingesetzt, die kein Lagern von Materialien und/oder Bauteilen erfordern. Arbeitsgerüste der
Lastklasse 3 und der Breitenklasse W06 werden hingegen für Arbeiten eingesetzt, bei denen

190
Bei 7 Breitenklassen, 2 Höhenklassen sowie 6 Lastklassen entstehen 84 Kombinationsmöglichkeiten.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 225

kleinere Mengen Materialien und/oder Bauteile gelagert werden müssen (z. B. für Putzarbeiten,
Dachdeckungsarbeiten, Fassadenarbeiten). Arbeitsgerüste der Lastklasse 4 bis 6 und der Brei-
tenklasse W09 und höher werden für Arbeiten eingesetzt, bei denen größere Mengen Materia-
lien und/oder Bauteile gelagert werden müssen (z. B. für Maurerarbeiten, Montagearbeiten).

b freie Durchgangsbreite (b > 500 mm und b > c – 250 mm)


c lichter Abstand zwischen den Ständern (c t 600 mm)
h1a, h1b lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen und Querriegeln
oder Gerüsthaltern
h2 lichte Schulterhöhe
h3 lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen (h3 t 1.900 mm)
p lichte Breite im Kopfbereich (p > 300 mm und
p > c – 450 mm)
w Breite der Gerüstlagen einschließlich der Dicke des Bord-
brettes bis maximal 30 mm
(Angaben in mm)

Bild 2.128: Lichte Höhen und Breiten der Gerüstlagen 191

Bild 2.129: Bedeutung der Breitenklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 192

191
Quelle: BGI 633, Bild 7.
192
Zur Maßangabe w vergleiche Bild 2.128.
226 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Höhenklassen für Gerüste

Lichte Höhe zwischen Gerüstlage und Querriegel 1,75 m ” h1a < 1,90 m
Lichte Höhe zwischen Gerüstlage und Gerüsthalter 1,75 m ” h1b < 1,90 m
H1
Schulterhöhe h2 • 1,60 m
Lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen h3 • 1,90 m

Lichte Höhe zwischen Gerüstlage und Querriegel h1a • 1,90 m


Lichte Höhe zwischen Gerüstlage und Gerüsthalter h1b • 1,90 m
H2
Schulterhöhe h2 • 1,75 m
Lichte Höhe zwischen den Gerüstlagen h3 • 1,90 m
Bild 2.130: Bedeutung der Höhenklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 193

Bild 2.131: Bedeutung der Lastklassen bei Gerüsten gemäß DIN EN 12 811-1 194

Die Belagteile der Gerüste dürfen einen lichten Abstand von maximal 25 mm und sollten eine
rutschhemmende Oberfläche aufweisen. Sie sind weiterhin so zu verlegen, dass sie weder ver-
rutschen noch wippen oder abheben. Bei einer Neigung der Belagsfläche von mehr als 1 : 5
(circa 11°) müssen über die gesamte Breite reichende Trittleisten fest angebracht sein.

193
Zur Maßangaben h1a, h1b, h2 und h3 vergleiche Bild 2.128.
194
Zur Interpretation des Begriffes Teilflächenfaktor vergleiche Abschnitt 6.2.2.4 DIN EN 12 811-1.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 227

c) Seitenschutz und Leitern von Arbeits- und Schutzgerüsten


Der Seitenschutz von Gerüsten muss grundsätzlich dreiteilig sein und angeordnet werden,
wenn der Gerüstbelag mehr als 2,0 m über dem Boden liegt. Er besteht aus einem Geländer-
und einem Zwischenholm sowie einem Bordbrett. Geländer- und Zwischenholm haben eine
Leit- und Brüstungsfunktion bei der Nutzung der Gerüstlage als Verkehrsweg und Arbeitsplatz.
Das Bordbrett erfüllt gleichzeitig zwei Funktionen: es dient als Leitbrett, damit eine auf dem
Belag gehende Person nicht von der Belagsfläche mit dem Fuß abrutschen kann, und es soll
verhindern, dass auf der Belagsfläche liegendes Werkzeug oder Material herunterfallen und
somit andere Personen gefährden kann. Der Seitenschutz muss weiterhin gegen unbeabsichtig-
tes Lösen gesichert sein und in Anlehnung an Bild 2.132, S. 229, mit der Ausnahme ausgeführt
werden, dass die Oberkante des Bordbrettes 150 mm über der zugehörigen Belagebene liegt (in
Bild 2.132 beträgt dieser Abstand nur 100 mm). Es ist weiterhin darauf zu achten, dass Ar-
beitsgerüste einen Sicherheitsabstand zu elektrischen Freileitungen nach Tabelle 2.4, S. 22 ein-
halten müssen. Für die weiteren Bemessungskriterien wird auf die am Ende des Abschnitts
aufgeführten Vorschriften, vor allem die DIN EN 12 811-1, verwiesen.
Werden Leitern als Aufstiege bei Gerüsten verwendet, dürfen diese als Innenleitern nur bis zur
nächsten Ebene reichen. In der Regel sind Gerüstinnenleitern in einem Gerüstfeld übereinander
versetzt angeordnet. Eine Leiter kann auch als Außenleiter aufgestellt werden, wenn diese auf
eine ausreichend tragfähige Ebene gestellt wird und der Aufstieg nicht höher als 5,0 m beträgt.
Als Zugänge sollten bevorzugt Treppen in Form eines separaten Treppenturmes vor dem Ge-
rüst oder integrierte Treppen verwendet werden.
Für weitere Angaben wird auf die gültigen Vorschriften sowie auf die Angaben der Hersteller
und die Fachliteratur 195 verwiesen. Der Vollständigkeit halber soll neben den Arbeits- und
Schutzgerüsten in den nachfolgenden Abschnitten 2.6.5.2 bis 2.6.5.9 noch kurz auf die weite-
ren wichtigsten Absturzsicherungen eingegangen werden.

d) Praxishinweise (nur für Arbeits- und Schutzgerüste)


- Auf Baustellen, bei denen Baumaterial oder Bauhilfsstoffe temporär durch Winden,
Schrägaufzüge oder Hublader über das Gerüst in die Etagen gebracht werden, sollten die
Gerüste regelmäßig auf Um- oder Rückbauten geprüft werden. Änderungen sind umge-
hend wieder zu korrigieren.
- Integrierte Lastenaufzüge oder Winden sollten an den Zugangsstellen zu den Gerüsten ein
Schließungsgestänge mit elektrischer Verriegelung aufweisen.
- Die Erschließung eines Fassadengerüstes über einen Treppenturm reduziert die Belastung
für die Arbeitnehmer und trägt zur Beschleunigung der Arbeitsprozesse bei.
- Nach der Fertigstellung des Gerüstes wird seitens des Erstellers der ordnungsgemäße Zu-
stand festgestellt. Die Ergebnisse sollten in einem Protokoll dokumentiert werden. An-
schließend erfolgt die Übergabe des Gerüstes an den Nutzer. Es ist ratsam, diese Überga-
be gemeinsam durchzuführen und die Ergebnisse ebenfalls zu dokumentieren. Sinnvoll ist
die Zusammenfassung des Prüf- und Übergabeprotokolls in einem Dokument.

195
Z. B. Stypa: Arbeits- und Schutzgerüste, 2004.
228 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

- Arbeitsgerüste der Lastklasse 2 und der Breitenklasse W06 nach DIN EN 12 811 entspre-
chen der ehemaligen Gerüstgruppe 2 nach DIN 4420-1 (alt). Arbeitsgerüste der Lastklasse
3 (gleichmäßig verteilte Last ” 2,00 kN/m²) und der Breitenklasse W06 nach
DIN EN 12 811 entsprechen der ehemaligen Gerüstgruppe 3 nach DIN 4420-1 (alt). Ar-
beitsgerüste der Lastklassen 4, 5, 6 (gleichmäßig verteilte Last • 3,00 kN/m²) und der
Breitenklassen W09 und höher nach DIN EN 12 811 entsprechen den ehemaligen Gerüst-
gruppen 4, 5 und 6 nach DIN 4420-1 (alt).
- Beim Einsatz von Konsolgerüsten ist die Nutzung der vom Hersteller angebotenen Ecklö-
sungen empfehlenswert. Beim Abbau von Konsolgerüsten ist immer eine offene Seite am
Gerüst (Gefahrenstelle) vorhanden, beim letzten Element sind es sogar zwei. An diesen
Stellen muss die PSA verwendet werden.
- Beträgt der Abstand zwischen Gerüst und Gebäude mehr als 0,30 m, weil z. B. noch Fas-
sadenelemente vorgehängt werden müssen, so können (Konsol-)Verbreiterungen zum
Einsatz kommen. Diese gewährleisten den Maximalabstand von 0,30 m und können später
schnell wieder entfernt werden.
- Bei der Ausschreibung von Gerüstarbeiten sollte die ATV DIN 18 451 Gerüstarbeiten der
VOB/C beachtet werden.

e) Vorschriften und Regeln (nur für Arbeits- und Schutzgerüste)


- DIN 4420-1 – Arbeits- und Schutzgerüste – Teil 1: Schutzgerüste – Leistungsanforderun-
gen, Entwurf, Konstruktion und Bemessung
- DIN 4420-2 – Arbeits- und Schutzgerüste – Leitergerüste; Sicherheitstechnische Anforde-
rungen
- DIN 4420-3 – Arbeits- und Schutzgerüste – Teil 3: Ausgewählte Gerüstbauarten und ihre
Regelausführungen
- DIN 4421 – Traggerüste (wurde zurückgezogen, vgl. DIN EN 12812 Traggerüste 09/04)
- DIN 4422 – Fahrbare Arbeitsbühnen (vgl. DIN EN 1004 03/2005 Entwurf)
- DIN EN 12 811-1 – Temporäre Konstruktionen für Bauwerke – Teil 1: Arbeitsgerüste –
Leistungsanforderungen, Entwurf, Konstruktion und Bemessung
- DIN EN 12 810 – Fassadengerüste aus vorgefertigten Bauteilen
- BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung (insbesondere §§ 10 und 11)
- BGI 663 – Handlungsanleitung für den Umgang mit Arbeits- und Schutzgerüsten – auch
veröffentlicht als LASI-Veröffentlichung LV 37
- BGR 184 – Seitenschutz und Dachschutzwände als Absturzsicherung bei Bauarbeiten (nur
zur Information, BGR wurde zurückgezogen)
- BGV C22 – Bauarbeiten )§ 6/1 Standsicherheit und Tragsicherheit, § 12/1 Absturzsiche-
rungen)
- Gelbe Mappen B8 – Absturzsicherung auf Baustellen
- Gelbe Mappen B9 – Fanggerüste
- Gelbe Mappen B45 – Fassadengerüste
- Gelbe Mappen B46 – Schutzdächer
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 229

2.6.5.2 Absperrungen
Eine Absperrung wird in einem Mindestabstand zu einer absturzgefährdeten Stelle auf Flächen
mit einer Neigung kleiner gleich 20° (= < 36,40 % = < 1 : 2,75) und Absturzhöhen von t 0 m
bei Wasser o. ä., t 3,0 m bei Dächern und t 2,0 m bei sonstigen Anlagen angeordnet, damit die
Gefahrenstelle nicht erreicht werden kann. Die Absperrung muss dabei mit festen Elementen,
z. B. Geländern, Ketten oder Seilen erfolgen und mehr als 2,0 m von der Absturzkante entfernt
sein.

2.6.5.3 Abdeckungen
Mit einer Abdeckung werden horizontale Öffnungen und Ausschnitte geschlossen, aber auch
nicht durchtrittsichere Beläge in Flächen während der Arbeit gesichert. Öffnungen in Dächern
oder Böden müssen unabhängig ihrer Absturzhöhe immer mit einer Abdeckung versehen wer-
den. Sie müssen unverschieblich sowie begehbar bzw. befahrbar sein. Werden für die Abde-
ckung Bretter oder Bohlen eingesetzt, müssen diese eine Dicke von mindestens 3 cm aufwei-
sen. Alternativ kommen Bleche oder Netzkonstruktionen (als Unterspannung) zum Einsatz.
Eine auffällige farbliche Markierung der Abdeckung ist empfehlenswert.

2.6.5.4 Seitenschutz
Der Seitenschutz bei Gefahrenstellen auf horizontalen Flächen (z. B. bei Böschungen, Wasser-
flächen, auf Schalungen oder Betonierbühnen) muss in Abhängigkeit der örtlichen Randbedin-
gungen (vgl. Tabelle 2.52) angeordnet und nach den Vorgaben in Bild 2.132 ausgeführt werden.
Er kann entfallen bei Öffnungen und Vertiefungen bis zu 9,00 m² und Kantenlängen bis zu
3,0 m, wenn diese mit fachgerechten Abdeckungen versehen sind.
Auf einen dreiteiligen Seitenschutz kann weiterhin verzichtet werden, wenn die Gerüstlage
weniger als 2,0 m über sicherem Untergrund angeordnet ist und wenn der Abstand auf der Ge-
rüstseite zwischen der Kante der Belagsfläche und dem Bauwerk nicht mehr als 0,30 m beträgt.

Bild 2.132: Beispiel für die Ausbildung und Dimensionierung eines dreiteiligen Seitenschutzes
230 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.52: Anordnung eines Seitenschutzes bei unterschiedlichen örtlichen Randbedingungen

örtliche Randbedingungen Ein Seitenschutz ist erforderlich,


- über und an Wasser oder allen Stoffen, in de-
nen man versinken kann,
unabhängig von der Absturzhöhe.
- an Öffnungen und Vertiefungen in Böden,
- an Öffnungen in Decken und Dächern
- Seitenschutz auf Dächern bei mehr als 3,0 m Absturzhöhe.
- Wand- und Maueröffnungen, die ins Leere
führen bei mehr als 1,0 m Absturzhöhe.
- Treppen und Treppenpodesten
- an Laufstegen
- auf nicht begehbaren Bauteilen (unter Ver-
wendung von lastverteilenden Belägen) bei mehr als 2,0 m Absturzhöhe.
- an offenen Kanten, z. B. Baugruben
- an sonstigen Arbeitsplätzen
- Mauern „über die Hand“ 196
- Arbeiten an Fenstern (z. B. Maler-/Reini- bei mehr als 5,0 m Absturzhöhe.
gungsarbeiten, jedoch kein Ein- und Ausbau)

Bei geneigten Flächen mit einer Neigung größer 20° (= 1 : 2,75) bis zu 60° (= > 1,73 : 1) muss
ein Seitenschutz bei einer Absturzhöhe größer 3,0 m vorgesehen werden. Der Seitenschutz
muss eine Bauhöhe von mindestens 1,0 m, eine Höhe über der geneigten Fläche von mindes-
tens 0,8 m, einen Winkel zur geneigten Fläche von 90° aufweisen und mehr als 2,0 m über die
zu sichernden Arbeitsplätze reichen. Bei Neigungen größer 60° (= > 1,73 : 1), z. B. bei Dä-
chern, müssen weitere besondere Schutzvorkehrungen getroffen werden.

2.6.5.5 Laufbrücken
Laufbrücken sind Verkehrswege zur Überbrückung von z. B. Gräben, Baugruben, geringen
Höhenunterschieden oder nicht begehbaren Bauteilen. Sie müssen bei einer möglichen Ab-
sturzhöhe von mehr als 2,0 m einen Seitenschutz sowie bei Neigungen ab 1 : 5 (circa 11°) mit
Trittleisten im Abstand von 0,5 m und bei einer Neigung von 1 : 1,75 (circa 30°) mit Trittstufen
(unabhängig von der Absturzhöhe!) ausgestattet sein. Die Breite muss bei der Benutzung der
Laufbrücken durch Personen mindestens 0,5 m betragen. Statische Anforderungen (Standfes-
tigkeit, Tragfähigkeit usw.) sind gegebenenfalls nachzuweisen.

196
Beim Mauern „über die Hand“ mauert der Arbeiter mit dem Gesicht zur Absturzkante.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 231

2.6.5.6 Lastverteilende Beläge


Lastverteilende Beläge dienen der Schaffung von trittfesten und tragfähigen Untergründen für
Verkehrswege und Arbeitsplätze auf nicht begehbaren Dächern und sonstigen Bauteilen. Häu-
fig sind diese in Kombination mit weiteren Maßnahmen der Absturzsicherung, z. B. Seiten-
schutz, anzuwenden. Bei zu belägenden Flächen mit einer Neigung bis zu 20° (= 36,40 % =
1 : 2,75) sollten einzelne Holzbohlen mit den Abmessungen von mindestens (b x d x l =) 25 cm
x 2,4 cm x 3,0 m, bei einer Neigung größer 20° verbundene Holzbohlen mit den Abmessungen
von mindestens (b x d x l =) 50 cm x 2,4 cm x 3,0 m verwendet werden. Dabei sind Trittleisten
und Trittstufen nach den vorher gemachten Angaben (siehe Laufbrücken) sowie eine Absturz-
sicherung nach Tabelle 2.52 vorzusehen. Gegebenenfalls sind die Gefahrenbereiche unter der
Arbeitsstelle abzusperren und zu kennzeichnen.

2.6.5.7 Schutznetze
Schutznetze werden an Öffnungen und Kanten sowie an nicht begehbaren Bauteilen und Ab-
sturzhöhen 197 nach innen von größer 2,0 m im Allgemeinen, von größer 3,0 m bei Dächern
und größer 5,0 m bei Dachöffnungen eingesetzt. Sie können zum Auffangen abstürzender Per-
sonen eingesetzt werden, wenn sich aus arbeitstechnischen Gründen keine Absturzsicherungen
verwenden lassen. Dabei liegen die zulässigen Absturzhöhen bei maximal 3,0 m im Randbe-
reich der Netze 198 sowie bei maximal 6,0 m in den übrigen Bereichen. Die erforderliche Fang-
breite der Schutznetze 199 beträgt mehr als 2,0 m bei einer Absturzhöhe bis zu 1,0 m, mehr als
2,5 m bei einer Absturzhöhe bis zu 3,0 m und mehr als 3,0 m bei einer Absturzhöhe bis zu
6,0 m und bei Flächen mit einer Neigung größer 20° (= > 36,40 % = > 1 : 2,75). Der Freiraum
unter den Netzen muss mindestens 3,0 m betragen. Weiterhin dürfen die Netze eine Fläche von
35 m² nicht unterschreiten und müssen eine Kantenlänge von mindestens 5,0 m haben. Weiter-
hin sind die Angaben der Hersteller zu beachten (Prüfung, Anbringung usw.).

2.6.5.8 Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSA)


Vgl. Abschnitt 2.6.6 (Persönliche Schutzausrüstung (PSA)), S. 232.

2.6.5.9 Leitern
Die häufig auf Baustellen zur Anwendung kommenden Leitern werden grundsätzlich unter-
schieden in Anlegeleitern und Stehleitern. Anlegeleitern dürfen als Arbeitsplatz generell nur für
kurzfristige Arbeiten eingesetzt werden. Arbeiten auf Leitern mit einer Absturzhöhe von mehr
als 2,0 m dürfen maximal 2 Stunden dauern. Der Standplatz auf einer Leiter darf nicht mehr als
7,0 m über dem Leiterfuß liegen. Werden Anlegeleitern als Verkehrsweg genutzt, darf der zu
überwindende Höhenunterschied maximal 5,0 m betragen. Der Anstellwinkel von Anlegelei-
tern sollte zwischen 60° und 70° bei Stufenanlegeleitern und zwischen 65° und 75° bei Spros-
senanlegeleitern liegen. Der Leiterüberstand muss an der Austrittsstelle mindestens 1,0 m

197
Die Absturzhöhe ist der Abstand zwischen der Absturzkante und der Oberkante des Schutznetzes.
198
Als Randbereiche der Netze sind die Bereiche von Schutznetzen definiert, die bis zu 2,0 m von Rand-
bereichen bzw. Aufhängepunkten entfernt sind.
199
Die Fangbreite ist der Abstand von der Absturzkante bis zum nächst gelegenen Randbereich.
232 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

betragen. Der Leiterkopf und der Leiterfuß sind durch geeignete Maßnahmen (z. B. Fußver-
breiterung, Leiterfüße, Einhängevorrichtungen, Anbinden des Leiterkopfes usw.) gegen Verrut-
schen, Umfallen, Einsinken und Ausgleiten zu sichern.
Stehleitern dürfen nicht als Verkehrswege verwendet werden. Für die Nutzung als Arbeitsplatz
gibt es keine Einschränkung hinsichtlich Höhe und Arbeitsdauer. Weiterhin gelten hinsichtlich
der Standfestigkeit die für Anlegeleitern gemachten Angaben – zusätzlich sind die Vorgaben
der Hersteller zu beachten.

2.6.6 Persönliche Schutzausrüstung (PSA)

2.6.6.1 Begriffsdefinitionen, Kategorien und gesetzliche Grundlagen


Persönliche Schutzausrüstung im Sinne der PSA-Benutzerverordnung (PSABV) ist jede Aus-
rüstung, die dazu bestimmt ist, von den Beschäftigten benutzt oder getragen zu werden, um
sich vor einer Gefährdung ihrer Sicherheit und Gesundheit zu schützen sowie jede mit demsel-
ben Ziel verwendete und mit der persönlichen Schutzausrüstung verbundene Zusatzausrüstung.
Nach der EG-Richtlinie 89/686 EWG wird im Artikel 8 die PSA entsprechend ihrer Schutzwir-
kung in drei Kategorien gegliedert (vgl. Tabelle 2.53). Auf Baustellen kommen in der Regel
PSA der Kategorie II und III zum Einsatz.
Tabelle 2.53: Kategorien der Persönlichen Schutzausrüstung

Kategorie Risiko Kennzeichnung Beispiel


Gartenhand-
Kategorie I geringes Risiko CE-Zeichen 200, Bezeichnung Kat I
schuhe
CE-Zeichen, vierstellige Nummer Schutzhelm,
Kategorie II mittleres Risiko
oder Piktogramm, Bezeichnung K II Gehörschutz
Anseilschutz,
CE-Zeichen, vierstellige Nummer
Kategorie III tödliches Risiko Atemschutz-
oder Piktogramm, Bezeichnung K III
geräte

Persönliche Schutzausrüstungen sind immer dann vom Unternehmer funktionsbereit und in


ausreichender Anzahl zur Verfügung zu stellen und von den Beschäftigten zu tragen, wenn Un-
fall- oder Gesundheitsgefahren durch betriebliche oder organisatorische Maßnahmen nicht
ausgeschlossen werden können. 201 Weiterhin muss der Unternehmer die Beschäftigten mindes-
tens einmal jährlich während der Arbeitszeit über die Gefahren an ihrem Arbeitsplatz und über
den Einsatz der PSA informieren und zwar bei deren Einstellung, einer Veränderung des Ar-

200
„CE“ – Communauté européenne = Europäische Gemeinschaft. Mit der CE-Kennzeichnung bestätigt
der Hersteller die Konformität des Produktes mit den zutreffenden EG-Richtlinien und die Einhaltung der
darin festgelegten „wesentlichen Anforderungen“. Die CE-Kennzeichnung besteht aus dem Kurzzeichen
CE, den beiden letzten Jahreszahlen, in dem das Zeichen angebracht wurde, sowie der Kennnummer der
benannten Prüfstelle, z. B. CE-0721.
201
Die Bereitstellung der PSA stellt eine Maßnahme gemäß § 3 Arbeitsschutzgesetz dar. Gemäß § 3
Abs. 3 ArbSchG darf der Arbeitgeber die Kosten für diese Maßnahmen nicht den Beschäftigten auferle-
gen.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 233

beitsbereiches und der Einführung neuer Arbeitsverfahren oder Arbeitsmittel. Diese Unterwei-
sung der Beschäftigten muss mindestens umfassen: die bestimmungsgemäße Benutzung, die
Reinigung und Pflege, die ordnungsgemäße Aufbewahrung und das Erkennen von Schäden.
Der Unterweisung sind vor allem die Benutzerinformation des Herstellers zugrunde zu legen.
Die Beschäftigten hingegen müssen die PSA vor Arbeitsbeginn auf augenscheinliche Mängel
hin überprüfen (Sicht- und Funktionsprüfung) und diese gegebenenfalls unverzüglich melden.
Beispiele für Mängel sind z. B. Risse in oder schadhafte Bebänderung von Industrieschutzhel-
men, zerkratzte Gläser von Schutzbrillen, beschädigte Laufsohlen von Schuhen, aufgescheuerte
Nähte bei Auffanggurten oder defekte Polster bei Gehörschutzkapseln.
Nachfolgend wird auf die wichtigsten Kriterien für die Auswahl und Dimensionierung gängi-
ger PSA eingegangen. Grundlage dafür sind in jedem Fall die Ergebnisse der Gefährdungsbe-
urteilung für die jeweiligen Arbeiten (vgl. Abschnitt 1.3 (Rolle des Arbeitsschutzes auf die
Baustelleneinrichtung), S. 4). Weiterführende Informationen sind den jeweiligen BGR zu ent-
nehmen (vgl. die Aufzählung der BGR am Ende des Abschnittes).
Bild 2.133 fasst die Piktogramme nach BGV A8 zusammen, die zur Anwendung der wichtigs-
ten persönlichen Schutzausrüstung auf Baustellen auffordern.
234 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.133: Piktogramme als Hinweis zum Tragen der PSA nach BGV A8
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 235

2.6.6.2 Industrieschutzhelme 202


Bei allen Arbeiten und Tätigkeiten, die Gefährdungen des Kopfes beinhalten, sollen Industrie-
schutzhelme, die den Grundanforderungen der DIN EN 397 (Industrieschutzhelme) genügen,
entsprechenden Schutz bieten. Alle Industrieschutzhelme müssen die Grundanforderungen an
folgende Schutzfunktionen erfüllen: Stoßdämpfung, Durchdringungsfestigkeit, Beständigkeit
gegen eine Flamme und Gewährleistung des Sitzes. Ein fester Sitz am Kopf kann nicht nur
durch eine verstellbare Innenausstattung gewährleistet werden, sondern – je nach auszuführen-
der Arbeit – auch durch zusätzliche Benutzung eines Kinnriemens.
Neben Helmen mit den genannten Schutzfunktionen werden für nachfolgend genannte Einsätze
bzw. Gefährdungen Industrieschutzhelme mit speziellen Eigenschaften angeboten:
- Einsatz bei sehr niedrigen Temperaturen bis –30 °C,
- Einsatz bei sehr hoher Temperatur, 150 °C,
- Gefährdung durch kurzfristigen, unbeabsichtigten Kontakt mit Wechselspannungen bis
440 V,
- Gefährdung durch Spritzer von geschmolzenem Metall oder
- Gefährdung durch seitliche Beanspruchung.
Industrieschutzhelme müssen mit einer eingeprägten oder eingegossenen Kennzeichnung ver-
sehen sein. Die allgemeine Kennzeichnung nach Norm muss folgende Informationen enthalten:
- die angewendete Norm (EN 397 für Industrieschutzhelme),
- Name oder Zeichen des Herstellers,
- Jahr und Quartal der Herstellung,
- Typbezeichnung des Herstellers (auf der Helmschale und der Innenausstattung),
- Größe oder Größenbereich (Kopfumfang in cm, auf der Helmschale und der Innenausstat-
tung) sowie
- das Kurzzeichen des verwendeten Helmmaterials.
Helme sollten grundsätzlich eine Signalfarbe haben und nicht älter als 4 Jahre bei Helmen aus
thermoplastischem Material bzw. 8 Jahre bei Helmen aus duroplastischem Material sein. Hel-
me können mit integriertem Gehörschutz und Sichtschutz ausgestattet sein.
Für weitere Informationen zur Benutzung von Kopfschutz wird auf die BGR 193 (Benutzung
von Kopfschutz) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen.

2.6.6.3 Sicherheitsschuhe 203


Zum Fußschutz, als Teil der PSA, zählen neben den Sicherheitsschuhen (Kurzbezeichnung S),
Schutzschuhe (Kurzbezeichnung P) sowie Berufsschuhe (Kurzbezeichnung O). Dabei weisen
die Sicherheitsschuhe die höchste sicherheitstechnische Ausstattung auf. Innerhalb dieser
Schuhausführungen wird nach zwei weiteren Klassifizierungen unterschieden:

202
Vgl. BGR 193.
203
Vgl. BGR 191.
236 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

- I: Schuhe aus Leder oder anderen Materialen, hergestellt nach herkömmlichen


Schuhfertigungsmethoden und
- II: Schuhe vollständig geformt oder vulkanisiert (z. B. Gummistiefel).
Tabelle 2.54 zeigt die Kennzeichnungskategorien von Sicherheitsschuhen nach
DIN EN ISO 20 345 bzw. BGR 191. Je nach Art der Baustelle werden für die Beschäftigten Si-
cherheitsschuhe der Kategorie S 3 oder S 5 vorgeschrieben.
Tabelle 2.54: Kennzeichnungskategorien von Sicherheitsschuhen nach BGR 191

Kategorie Grundanforderungen Zusatzanforderungen


SB I oder II
geschlossener Fersenbereich, Antistatik,
S1 I
Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich
wie S 1, zusätzlich: Wasserdurchtritt,
S2 I
Wasseraufnahme
wie S 2, zusätzlich: Durchtrittsicherheit,
S3 I
profilierte Laufsohle
Antistatik, Energieaufnahmevermögen
S4 II
im Fersenbereich
wie S 4, zusätzlich: Durchtrittsicherheit,
S5 II
profilierte Laufsohle
Alle Sicherheitsschuhe müssen mit einer Kennzeichnung versehen sein. Die allgemeine Kenn-
zeichnung nach Norm muss folgende Informationen enthalten:
- die angewendete Norm (DIN EN ISO 20 345: 2004),
- Schuhgröße (z. B. 43),
- Zeichen des Herstellers (z. B. OP),
- Typenbezeichnung/Artikel des Herstellers (z. B. BOWES),
- Herstellungsdatum (mindestens Quartal und Jahr, z. B. 4/2007)
- zusätzliche Kennzeichnungssymbole, falls die Schuhe zusätzliche sicherheitstechnische
Ausrüstungen enthalten (z. B. Schutz gegen Kettensägenschnitte oder elektrisch isolierte
Schuhe zum Arbeiten unter Spannung).
Vor der Auswahl von Sicherheitsschuhen hat der Unternehmer gemäß § 2 PSABV eine Bewer-
tung des zum Einsatz kommenden Fußschutzes vorzunehmen, um festzustellen, ob diese
- für die am Arbeitsplatz gegebenen Bedingungen geeignet sind und beispielsweise ausrei-
chenden Schutz gegen Ausrutschen und Verletzungen durch Stoßen, Einklemmen, Hin-
eintreten in spitze Gegenstände usw. bieten;
- Schutz gegenüber den abzuwehrenden Gefahren bieten, ohne selbst eine größere Gefahr
mit sich zu bringen und
- ergonomische Anforderungen erfüllen.
Für weitere Informationen zur Benutzung von Fuß- und Knieschutz wird auf die BGR 191
(Benutzung von Fuß- und Knieschutz) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 237

2.6.6.4 Schutzbrillen bzw. Gesichtsschutzschilde oder -schirme


Schutzbrillen sind auf Baustellen vor allem dann erforderlichen, wenn eine mechanische oder
optische Gefährdung der Augen vorliegt, z. B. bei Verputz- oder Betonarbeiten, Schleif-,
Schweiß- oder Schneidarbeiten, Stemmarbeiten oder Arbeiten mit heißen Massen. Grundsätz-
lich müssen für diese Arbeiten alle Schutzausrüstungen für das Auge mindestens der Kategorie
II nach Tabelle 2.53, S. 232 angehören. Des Weiteren sind die Mindestfestigkeiten der Sicht-
scheiben zu beachten. Bei Arbeiten, die nicht fortwährend eine Schutzbrille erfordern, sollte
möglichst ein Industrieschutzhelm mit integriertem Schutzschild verwendet werden. Für nähere
Informationen zu Schutzbrillen bzw. Gesichtsschutzschilden oder -schirmen wird auf die BGR
192 (Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz) sowie die einschlägigen Herstellerangaben
verwiesen.

2.6.6.5 Schutzhandschuhe
Für nähere Informationen zu Schutzhandschuhen wird auf die BGR 195 (Einsatz von Schutz-
handschuhen) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen.

2.6.6.6 Schutzkleidung
Schutzkleidung wird auf Baustellen besonders für die Personen erforderlich, die beispielsweise
Umgang mit heißen Massen, Säuren oder Laugen haben. Für nähere Informationen zu Schutz-
kleidung wird auf die BGR 189 (Einsatz von Schutzkleidung) sowie die einschlägigen Herstel-
lerangaben verwiesen.

2.6.6.7 Gehörschutzmittel
Zu den Gehörschutzmitteln zählen vor allem Gehörschutzstöpsel, Gehörschutzkapseln sowie
eine Kombination aus Gehörschutzstöpseln und -kapseln. Diese Gehörschutzmittel sind ab ei-
nem Beurteilungspegel von 90 dB (A) 204 von den Beschäftigten zu benutzen. Ab einem Beur-
teilungspegel von 85 dB (A) müssen diese vom Unternehmer zur Verfügung gestellt werden.
Auf die Industrieschutzhelme mit integrierten Gehörschutzkapseln wird ausdrücklich hinge-
wiesen. Für nähere Informationen zu Gehörschutzmitteln wird auf die BGR 194 (Einsatz von
Gehörschützern) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwiesen.

2.6.6.8 Atemschutz
Das Tragen von Atemschutz wird beim Vorhandensein von Schadstoffen in der Luft erforder-
lich, vor allem bei Mikroorganismen und Enzymen, Dämpfen oder Stäuben sowie bei Sauer-
stoffmangel. Dabei unterscheidet man vor allem Filtergeräte, die abhängig von der Umge-
bungsatmosphäre funktionieren, und Isoliergeräte, die unabhängig von der Umgebungs-
atmosphäre funktionieren. Weiterhin kann man die Atemschutzgeräte in Vollmasken, diese
schützen die Augen, Atemorgane und Gesichtshaut, und in Halbmasken, diese schützen aus-
schließlich die Atemorgane, unterscheiden. Für nähere Informationen zum Atemschutz wird
auf die BGR 190 Benutzung von Atemschutzgeräten sowie die einschlägigen Herstelleranga-
ben verwiesen.

204
Vgl. zur Interpretation dieser Werte Abschnitt 2.6.8, S. 248.
238 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.6.6.9 Warnkleidung
Der Einsatz von Warnkleidung (reflektierende Weste) ist erforderlich, falls das rechtzeitige Er-
kennen von Personen erforderlich ist. Grundsätzlich wird dabei empfohlen, dass alle Beschäf-
tigten auf der Baustelle Warnkleidung tragen. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen
auch mit einem Netzgewebe, so dass die Warnkleidung bei sommerlichen Temperaturen getra-
gen werden kann. Gegen einen relativ kleinen Aufpreis kann die Warnweste auch mit einem
Firmenaufdruck versehen werden.

2.6.6.10 Persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz


PSA gegen Absturz umfasst Systeme, die Personen vor dem Abrutschen oder Abstürzen be-
wahren oder abstürzende Personen sicher auffangen sowie eine sichere Rettung gewährleisten.
Sie kommen immer dann zur Anwendung, wenn eine kollektive Absturzsicherung, z. B. ein
Seitenschutz, aus arbeitstechnischen Gründen nicht möglich ist. Der Einsatz der PSA ist nur für
kurzzeitige Arbeiten gestattet und wird in fünf Systemarten unterschieden:
- Rückhaltesystem (Haltegurte mit Verbindungsmittel und Verbindungselementen) zur
Verhinderung, dass Bereiche mit Absturzgefahr erreicht werden können,
- Haltesystem als Arbeitsplatzpositionierungssystem (Haltegurte mit Verbindungsmittel und
Verbindungselementen), mit dem Arbeiten so ausgeführt werden können, dass ein Sturz
verhindert wird,
- Auf- und Abseilsysteme zum Erreichen von Arbeitsplätzen einschließlich Absturzsiche-
rung,
- Auffangsysteme zur Verhinderung eines Absturzes, indem die Person aufgefangen wird,
z. B. Auffangsystem
- mit Auffanggurt (ausgestattet mit Falldämpfer, Verbindungsmittel und Verbindungsele-
menten),
- mit mitlaufendem Auffanggerät einschließlich beweglicher Führung,
- mit mitlaufendem Auffanggerät einschließlich fester Führung (Steigschutzeinrichtung)
oder
- mit Höhensicherungsgerät.
- Rettungssystem, mit dem Personen sich selbst retten können oder durch Dritte aus Höhen
oder Tiefen gerettet werden können.
Für nähere Informationen zu PSA gegen Absturz wird auf die BGR 198 (Einsatz von persönli-
chen Schutzausrüstungen gegen Absturz) sowie die einschlägigen Herstellerangaben verwie-
sen.

2.6.6.11 Praxishinweise
- Siehe dazu die BGR sowie die in den einzelnen Unterpunkten genannten Hinweise.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 239

2.6.6.12 Vorschriften und Regeln


- 8. GPSGV – Verordnung über das Inverkehrbringen von persönlichen Schutzausrüstungen
- PSABV – PSA-Benutzungsverordnung
- BGI 515 – PSA – Informationsschrift für Unternehmer und Versicherte zur Auswahl, Be-
reitstellung und Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen
- BGI 870 – Haltegurte und Verbindungsmittel für Haltegurte
- BGR 189 – Einsatz von Schutzkleidung
- BGR 190 – Benutzung von Atemschutzgeräten
- BGR 191 – Benutzung von Fuß- und Beinschutz
- BGR 192 – Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz
- BGR 193 – Benutzung von Kopfschutz
- BGR 194 – Einsatz von Gehörschützern
- BGR 195 – Einsatz von Schutzhandschuhen
- BGR 196 – Benutzung von Stechschutzbekleidung
- BGR 198 – Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz
- BGR 199 – Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen zum Retten aus Höhen und
Tiefen
- BGR 201 – Regeln für den Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Ertrinken
240 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.6.7 Brandschutz

2.6.7.1 Brandgefahren auf Baustellen


Brandgefahren auf Baustellen entstehen durch die Brennbarkeit von Materialien sowie durch
brandgefährliche Arbeiten. Da oft insbesondere auf Baustellen kein geschlossenes Brand-
schutzkonzept vorliegt, ergibt sich eine große Brand- und Brandausbreitungsgefahr. Die Ver-
antwortung für die Einhaltung des Brandschutzes auf Baustellen trägt in der Regel der Baulei-
ter oder der Brandschutzverantwortliche.
Brandgefährliche Arbeiten sind vor allem
- Heißarbeiten, wie z. B. Schweißen, Schneiden, Löten, Trennschleifen, Flammstrahlen,
Auftauen, Wärmen oder Farbabbrennen,
- Arbeiten mit leichtentzündlichen Stoffen, wie z. B. Teer-, Asphalt-, Bodenlege-, Dachde-
cker-, Spengler- und Farbspritzarbeiten,
- Elektroinstallationsarbeiten und
- Arbeiten mit mobilen Heizanlagen (vgl. Abschnitt 2.6.11.3 (Winterbaubeheizung), S.
268).
Die häufigsten Gefahrenpunkte auf der Baustelle sind vor allem:
- alle Lagerungen von brennbaren Stoffen, insbesondere Kraftstoffen, Dämm- und Isolier-
materialien, Verpackungen, Kabel sowie Farb- und Lösungsmittel,
- Baustellenabfälle sowie Abbruchmaterial,
- alle feuergefährlichen Arbeiten und Arbeiten mit leichtentzündlichen Materialien,
- Druckgasbehälter,
- Behelfsbauten und Behelfskonstruktionen,
- offene und geschlossene Feuerstellen sowie Heizungsanlagen,
- elektrische Anlagen und Gasgeräte,
- Unterkunfts- und Bürocontainer sowie
- Testphasen und Inbetriebnahmen von technischen Anlagen.

2.6.7.2 Dimensionierung von Elementen des Brandschutzes


Arbeitsstätten müssen je nach Abmessung und Nutzung, der Brandgefährdung vorhandener
Einrichtungen und Materialien und der größtmöglichen Anzahl anwesender Personen mit einer
ausreichenden Anzahl geeigneter Feuerlöscheinrichtungen und erforderlichenfalls Brandmel-
dern und Alarmanlagen ausgestattet sein.
Gemäß § 1 Abs. 1 i. V. m. § 2 Abs. 5 ArbStättV (2004) umfasst das Einrichten von Arbeitsstät-
ten auch die Ausstattung mit Feuerlöscheinrichtungen sowie das Anlegen und Kennzeichnen
von Fluchtwegen und brandschutztechnischen Ausrüstungen. Auch die DIN EN 3 Teil 4 be-
trachtet Baustellen als Arbeitsstätten und schreibt an diesen Feuerlöscheinrichtungen vor. Die
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 241

konkrete Umsetzung der ArbStättV (2004) wird weiterführend in der ASR 13/1,2 (Feuerlösch-
einrichtungen) sowie der BGR 133 (Ausrüstung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern) geregelt.
Demnach haben Baustellen ohne Feuerarbeiten eine mittlere Brandgefährdung 205, hingegen
Baustellen mit Feuerarbeiten eine große Brandgefährdung 206. Entsprechend der vorhandenen
Brandgefährdung, Brandklasse sowie der Geometrie des Gebäudes kann nach den genannten
Regelwerken die Anzahl an vorzuhaltenden Feuerlöschern bestimmt werden. Der Tabelle 2.55
können dazu die Einteilungen und Bezeichnungen der Brandklassen sowie der Tabelle 2.56 die
Arten, Kennbuchstaben sowie Eignungen von marktüblichen Feuerlöschern entnommen wer-
den.
Tabelle 2.55: Einteilung und Bezeichnung der Brandklassen nach DIN EN 2

Einteilung Symbol Bezeichnung

Brände fester Stoffe, hauptsächlich organischer Natur,


Klasse A
die normalerweise unter Glutbildung verbrennen

Klasse B Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen

Klasse C Brände von Gasen

Klasse D Brände von Metallen

Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische


Klasse F Öle und Fette) in Frittier- und Fettbackgeräten und ande-
ren Kücheneinrichtungen und -geräten

205
Mittlere Brandgefährdung liegt nach ASR 13/1,2 vor, wenn Stoffe mit hoher Entzündbarkeit vor-
handen sind und die örtlichen und betrieblichen Verhältnisse für die Brandentstehung günstig sind, jedoch
keine große Brandausbreitung in der Anfangsphase zu erwarten ist.
206
Große Brandgefährdung liegt nach ASR 13/1,2 vor, wenn Stoffe mit hoher Entzündbarkeit vorhan-
den sind und durch die örtlichen und betrieblichen Verhältnisse große Möglichkeiten für eine Brandent-
stehung gegeben sind und in der Anfangsphase mit großer Brandausbreitung zu rechnen ist oder eine Zu-
ordnung in mittlere oder geringe Brandgefährdung nicht möglich ist.
242 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.56: Art, Kennbuchstabe und Eignung von Feuerlöschern nach ASR 13/1,2 und BGR 133

Eignung für Brandklasse


(nach DIN EN 2, vgl. Tabelle 2.55)
Art des Feuerlö- Löscher- Löscher-
A B C D
schers/Füllmenge größe bauart
Pulverlöscher mit
III PG 6
ABC-Löschpulver ja ja ja nein
(6 kg und 12 kg) IV PG 12

Pulverlöscher mit
III P6
BC-Löschpulver nein ja ja nein
(6 kg und 12 kg) IV PG 12

Pulverlöscher mit
Metallbrand- IV PM 12 nein nein nein ja
Löschpulver (12 kg)
Kohlensäureschnee-
und -nebellöscher II K6 nein ja nein nein
(6 kg)

Kohlensäure-
gaslöscher (6 kg) II K6 nein nein ja nein

Wasserlöscher
(auch mit Zusätzen) III W 10 ja nein nein nein
(10 l)

Schaumlöscher S ja ja nein nein

Unter Beachtung der vorliegenden Vorschriften ergibt sich für gängige Baustellen mit den
Brandklassen A, B und C die in Tabelle 2.57 zusammengefasste Anzahl an erforderlichen
Löschmitteleinheiten (LE) 207. Aus den Löschmitteleinheiten kann dann die Anzahl und Art der
erforderlichen Feuerlöscher abgeleitet werden. Dazu macht Tabelle 2.58 Angaben zu den
Löschmitteleinheiten von nach DIN EN 3 zugelassenen Feuerlöscharten, die beispielsweise für
einen ABC-Pulverlöscher mit den Angaben „21 A 144 B“ wie folgt zu interpretieren sind: ge-
mäß Tabelle 2.58 ergeben sich aus der Abkürzung 21 A sechs LE für die Brandklasse A und aus
der Abkürzung 144 B neun LE für die Brandklasse B – ein solcher Feuerlöscher beinhaltet da-
mit sechs LE für die Brandklassen A und B.

207
Die Löschmitteleinheit LE ist eine eingeführte Hilfsgröße, die es ermöglicht, die Leistungsfähigkeit
unterschiedlicher Feuerlöscherbauarten zu vergleichen und das Löschvermögen der Feuerlöscher zu ad-
dieren.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 243

Tabelle 2.57: Erforderliche Löschmitteleinheiten auf Baustellen in Abhängigkeit der Grundfläche und
Brandgefährdung nach ASR 13/1,2

Grundfläche der Erforderliche Löschmitteleinheiten (LE) für


Arbeitsstätte Baustellen ohne Feuerarbeiten Baustellen mit Feuerarbeiten
50 m² 12 18
100 m² 18 27
200 m² 24 36
300 m² 30 45
400 m² 36 54
500 m² 42 63
600 m² 48 72
700 m² 54 81
800 m² 60 90
900 m² 66 99
1.000 m² 72 108
je weitere 250 m² 12 18

Tabelle 2.58: Löschmitteleinheiten von Feuerlöscherarten nach DIN EN 3 gemäß BGR 133

Eignung für Brandklasse


Löschmitteleinheiten (nach DIN EN 2, vgl. Tabelle 2.55)
A B
1 5A 21 B
2 8A 34 B
3 - 55 B
4 13 A 70 B
5 - 89 B
6 21 A 113 B
9 27 A 144 B
10 34 A -
12 43 A 183 B
15 55 A 233 B
244 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Eine beispielhafte Zusammenstellung für die nach den Vorschriften erforderliche Anzahl an
zwei ausgewählten Feuerlöschern (Typ 21 A 113 B C 208 und Typ 43 A 183 B C 209) für Baustel-
len gibt Tabelle 2.59. Demnach müssen für eine Baustelle mit Feuerarbeiten der Brandklassen
A, B und C sowie einer Nettogrundfläche des zu errichtenden Gebäudes von 400 m² 54
Löschmitteleinheiten vorhanden sein. Dies entspricht beispielsweise fünf Feuerlöschern des
Typs 43 A 183 B C oder neun Feuerlöschern des Typs 21 A 113 B C. Dabei muss beachtet wer-
den, dass in jedem Geschoss mindestens ein Feuerlöscher bereitzustellen ist.
Tabelle 2.59: Beispiel für die Bestimmung der auf Baustellen vorzuhaltenden Feuerlöscher an zwei
ausgewählten Typen Pulverlöschern nach DIN EN 3

LE/Anzahl an zwei ausgewählten Typen


Pulverlöschern mit ABC-Löschpulver für
(nach DIN EN 2, vgl. Tabelle 2.55)
Grundfläche Baustellen ohne Feuerarbeiten Baustellen mit Feuerarbeiten
Anzahl Anzahl
Löschmittel- Löschmittel-
einheiten (LE) Typ Typ einheiten (LE) Typ Typ
21 A 113 B C 43 A 183 B C 21 A 113 B C 43 A 183 B C

50 m² 12 2 1 18 3 2
100 m² 18 3 2 27 5 3
200 m² 24 4 2 36 6 3
300 m² 30 5 3 45 8 4
400 m² 36 6 3 54 9 5
500 m² 42 7 4 63 11 6
600 m² 48 8 4 72 12 6
700 m² 54 9 5 81 14 7
800 m² 60 10 5 90 15 8
900 m² 66 11 6 99 17 9
1.000 m² 72 12 6 108 18 9
je weitere 250 m² 12 2 1 18 3 2

Die Standorte der Feuerlöscher sind allen Beschäftigten bekannt zu geben, müssen leicht zu-
gänglich sowie ausreichend gekennzeichnet sein. Feuerlöscher sollten in einem Intervall von
zwei Jahren sowie nach Gebrauch von einem Sachkundigen überprüft und gewartet werden.
Die wichtigsten Brandschutzschilder sind der DIN 4066 und der BGV A8 zu entnehmen. Einen
Auszug daraus gibt Bild 2.134.

208
Der Typ 21 A 113 B C entspricht z. B. einem 4 kg ABC-Pulverlöscher.
209
Der Typ 43 A 183 B C entspricht z. B. einem 12 kg ABC-Pulverlöscher.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 245

Bild 2.134: Wichtige Brandschutzschilder nach BGV A8

Auf der Baustelle sollte ein funktionsfähiger Brandschutzplan (Alarmplan), ggf. auch in
mehreren Sprachen, vorliegen. In diesem sind die Meldekette im Brandfall sowie die Aufgaben
jedes Einzelnen zu definieren. In der Regel sind Brände über Funksprechgeräte oder Telefone
dem Brandschutzverantwortlichen und der Bauleitung sowie der Feuerwehr (Notruf 112) zu
melden. Im Brandfall ist weiterhin die Torwache der Baustelle zu informieren. Bei Großbau-
stellen kann eine Alarmeinrichtung (Sirenen usw.) sinnvoll sein. Alle Regelungen, vor allem
auch die Notrufnummern (Feuerwehr, Notarzt, Bauleiter, Brandschutzverantwortlicher, Erste-
Hilfe-Verantwortlicher, Torwache usw.) sollten in der Baustellenordnung festgehalten, den auf
der Baustelle tätigen Unternehmen nachweislich mitgeteilt und ausreichend öffentlich durch
Aushänge bekannt gegeben werden. Eine erhöhte Beachtung erfordert der Brandschutzplan
insbesondere bei Bauarbeiten im Bestand sowie in Produktionsbetrieben. Eine Abstimmung
mit den örtlich für den Brandschutz Zuständigen ist unbedingt zu empfehlen. Gleiches gilt für
Turm- und Tunnelbaustellen.
Soweit erforderlich, sollte die Löschwasserversorgung durch eine temporäre oder die frühzei-
tig fertiggestellte endgültige Löschwasseranlage sichergestellt werden. Dabei muss die erfor-
derliche Menge an Löschwasser pro Zeiteinheit garantiert werden. Die Löschwasserversorgung
sollte regelmäßig auf Funktion überprüft werden. Die örtliche Lage der Entnahmestellen muss
bekannt sein und deren Zugang ständig freigehalten werden. Einspeisungen in Trockenleitun-
gen sind bereits in der Bauphase für die Feuerwehr kenntlich zu machen und ebenfalls freizu-
halten.
Flucht- und Rettungswege sind ausreichend zu dimensionieren, zu kennzeichnen und ständig
freizuhalten. Gleiches gilt für Feuerwehrzufahrten. Weitere Angaben dazu siehe Abschnitt
2.4.2.6 (Bauwege, Flucht- und Rettungswege), S. 100.
246 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.6.7.3 Vorbeugender Brandschutz


Zur Reduzierung der Brandgefahr sollten folgende Punkte des vorbeugenden Brandschutzes
bei der Planung der Baustelleneinrichtung sowie der gesamten Bauablaufplanung berücksich-
tigt werden:
- Brandwände in Gebäuden sind möglichst frühzeitig geschossweise zu errichten. Temporä-
re Öffnungen in Brandwänden sollten vermieden werden.
- Treppenhäuser sind im Rohbau sofort geschossweise mit auszuführen, damit Flucht- und
Rettungswege geschaffen werden.
- Brandschutztüren mit automatischen Türschließern sind möglichst frühzeitig funktionsge-
recht in Betrieb zu nehmen.
- Blitzschutzanlagen sind so früh wie möglich fachgerecht zu installieren und anzuschlie-
ßen. Gegebenenfalls müssen temporäre Blitzschutzanlagen geschaffen werden.
- Die Lagerung von Bauabfällen, insbesondere von Verpackungsabfällen, im Gebäude ist
zu vermeiden.
- Besondere Vorsicht gilt bei brandgefährlichen Arbeiten. Befinden sich brennbare Stoffe
im Bereich dieser Arbeiten, sind diese im Umkreis von circa 10 m zu entfernen oder fach-
gerecht abzudecken. Weiterhin sind Kontrollgänge nach Abschluss der Arbeiten durchzu-
führen.
- Bei Bitumenschweißarbeiten auf Dächern o. ä. sollten die Menge an auf dem Dach vor-
handenen Gasflaschen minimiert werden, um im Brandfall die Brandlast zu reduzieren.
- Brandgefährliche Arbeiten in besonders gefährdeten Bereichen sind circa 2 Stunden vor
dem regulären Arbeitsschluss zu beenden. In der folgenden Arbeitszeit ist die Arbeitsstel-
le ausreichend zu beaufsichtigen.
- Bei brandgefährlichen Arbeiten sollte immer eine zusätzliche Person als Brandwache
vorhanden sein. Weiterhin sollten ausreichend Feuerlöscher in greifbarer Nähe stationiert
werden.
- Elektrische Schaltschränke sind wenn möglich abzuschließen und zum Arbeitsschluss
spannungslos zu schalten.
- Auf der gesamten Baustelle ist in brandgefährdeten Bereichen sowie bei Brand- oder Exp-
losionsgefahr, Rauchverbot zu erlassen.
- Die Beschäftigten sollten in der Handhabung von Feuerlöschern sowie den richtigen
Löschtechniken unterwiesen sein.
- Brandschutzübungen, insbesondere die Evakuierung der Baustelle, sollten in einem festen
Intervall durchgeführt werden.
- Die Baustelle sollte zu jeder Zeit ausreichend durch Bauzäune usw. gesichert werden, um
insbesondere nach Arbeitsschluss baustellenfremden Personen den Zutritt zu verwehren.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle Maßnahmen des Brandschutzes entspre-
chend dem Baufortschritt zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen sind. Gleichermaßen
muss gegebenenfalls der Lastfall Brand im Bauzustand bei der konstruktiven Durchbildung des
Gebäudes berücksichtigt werden.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 247

2.6.7.4 Praxishinweise
- Zur Brandmeldung auf Baustellen reicht je nach Größe ein zugängiges Telefon aus. Die
Zugängigkeit bzw. Verfügbarkeit muss zu jeder Zeit möglich sein.
- Brennbare und explosionsgefährliche Materialien sollten als solche gekennzeichnet, ge-
trennt und möglichst in einem ausreichenden Abstand von Gebäuden und Anlagen gela-
gert werden.
- Flucht- und Rettungswege sind ständig freizuhalten.
- Insbesondere auf kleinen Baustellen sowie beim Bauen im Bestand müssen besondere
Brandschutzvorkehrungen getroffen werden, da diese Baustellen häufig unüberschaubarer
und in unmittelbarer Nähe von bzw. in bestehenden/eingerichteten Gebäuden sind.
- Feuerlöscher sollen so angebracht werden, dass die Griffhöhen zwischen 0,8 m und 1,2 m
über dem Boden liegen.
- Zu Beginn größerer Baumaßnahmen kann eine gemeinsame Besichtigung der Baustelle
mit den Verantwortlichen der zuständigen Feuerwehr sinnvoll sein.
- Im Internet kann unter www.institut-aser.de/458.htm (Stand Juni 2007) kostenfrei eine
Software bezogen werden, mit deren Hilfe die erforderliche Anzahl und Art der Feuerlö-
scher in Abhängigkeit der Art der Arbeitsstätte ermittelt werden kann.

2.6.7.5 Vorschriften und Regeln


- DIN 14 406 – Tragbare Feuerlöscher
- DIN 4066 – Hinweisschilder für die Feuerwehr
- DIN EN 2 – Brandklassen
- DIN EN 3 – Tragbare Feuerlöscher
- ArbStättV (2004) – Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004
- ASR 13/1,2 – Feuerlöscheinrichtungen
- BGR 133 – Ausrüstung von Arbeitsstätten mit Feuerlöschern
- BGV A8 – Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz
248 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.6.8 Lärmschutz

2.6.8.1 Rechtliche Grundlagen und Richtwerte


In diesem Abschnitt wird ausschließlich der Aspekt Lärmschutz der Umgebung vor Baulärm
behandelt. Auf den Lärmschutz am Arbeitsplatz wird nicht eingegangen.
Von Baustellen ausgehende Schallemissionen spielen bei der Planung der Baustelleneinrich-
tung insofern eine Rolle, da diese durch gesetzliche Vorschriften, insbesondere das Bundes-
Immissionsschutzgesetz (BImSchG) 210 sowie die dazu erlassene Allgemeine Verwaltungsvor-
schrift zum Schutz gegen Baulärm (AVwV Baulärm), begrenzt sind. Verschiedene Kommunen
(z. B. Kurorte) haben darüber hinaus häufig eigene verschärfende Lärmschutzvorschriften er-
lassen. Kann die Einhaltung von Vorschriften nicht sichergestellt werden, müssen Schall-
schutzmaßnahmen durchgeführt werden.
In der AVwV Baulärm werden neben Beispielen für technische Schallschutzmaßnahmen vor al-
lem die zulässigen Immissionsrichtwerte für den Beurteilungspegel im Anwohnerbereich so-
wie das Verfahren für die Ermittlung des Beurteilungspegels vorgeschrieben. Tabelle 2.60 fasst
die einzuhaltenden Immissionsrichtwerte zusammen. 211 Dabei ist zu beachten, dass zur Ermitt-
lung des Beurteilungspegels von dem Wirkpegel die in Tabelle 2.61 angegebenen Zeitkorrek-
turwerte unter Berücksichtigung der durchschnittlichen täglichen Betriebsdauer der Bauma-
schinen abzuziehen sind. Mittagsruhezeiten sind dort nicht explizit festgelegt. Weiterhin gilt
der Samstag als Werktag. Für die Ruhezeiten von 6 bis 7 Uhr und 19 bis 22 Uhr können die öf-
fentlichen Behörden zusätzlich Auflagen hinsichtlich einzuhaltender Immissionsrichtwerte er-
teilen.

210
Baustellen und Baugeräte sind nicht genehmigungsbedürftige Anlagen im Sinne des § 3 Abs. 5
BImSchG. Sie müssen jedoch gemäß § 22 Abs. 1 Nr. 1 f. BImSchG so errichten und betrieben werden,
dass (1) schädliche Umwelteinwirkungen verhindert werden, die nach dem Stand der Technik vermeidbar
sind, und (2) nach dem Stand der Technik unvermeidbare schädliche Umwelteinwirkungen auf ein Min-
destmaß beschränkt werden.
211
Hinweis zum Begriff Immissionswert: Der Schalldruckpegel LP gibt den Luftschallpegel für einen
Messort an, also die Luftschallbelastung = Luftschallimmission an einem Messort. Eine Erhöhung des
Schalldruckpegels um circa 6 dB (A) wird vom Menschen subjektiv als eine Verdopplung der Lautstärke
empfunden. Zum Vergleich nachfolgend Näherungswerte für die Lautstärke von alltäglichen Vorkomm-
nissen: 20 dB (A): Ticken einer Armbanduhr; 40 dB (A): leise Musik; 45 dB (A): übliche Geräusche in
der Wohnung; 50 dB (A): Kühlschrankgeräusche; 60 dB (A): Nähmaschine, laute Unterhaltung; 70
dB (A): Schreien, Rasenmäher; 75 dB (A): Verkehrslärm; 80 dB (A): starker Verkehrslärm; 90 dB (A):
Autohupe, LKW-Fahrgeräusch; 100 dB (A): Kettensäge, Presslufthammer; 120 dB (A): Flugzeug in ge-
ringer Entfernung. Die Kennzeichnung (A) bedeutet, dass der physikalisch gemessene Schalldruck dem
menschlichen Hörempfinden angepasst ist. Tiefere und höhere Frequenzen werden dabei weniger stark
berücksichtigt.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 249

Tabelle 2.60: Immissionsrichtwerte nach AVwV Baulärm

Immissionsrichtwerte
Gebiete, in denen tags nachts
(7 bis 20 Uhr) (20 bis 7 Uhr)
… nur gewerbliche oder industrielle Anlagen und Woh-
nungen für Inhaber und Leiter der Betriebe sowie für Auf- 70 dB (A) 70 dB (A)
sichts- und Bereitschaftspersonen untergebracht sind.
… vorwiegend gewerbliche Anlagen untergebracht sind. 65 dB (A) 50 dB (A)
… gewerbliche Anlagen und Wohnungen vorhanden sind,
in denen aber weder vorwiegend gewerbliche Anlagen 60 dB (A) 45 dB (A)
noch vorwiegend Wohnungen untergebracht sind.
… vorwiegend Wohnungen untergebracht sind. 55 dB (A) 40 dB (A)
… ausschließlich Wohnungen untergebracht sind. 50 dB (A) 35 dB (A)
… Kurgebiete, Krankenhäuser und Pflegeheime unterge-
45 dB (A) 35 dB (A)
bracht sind.

Tabelle 2.61: Zeitkorrekturwerte des Wirkpegels

Durchschnittliche tägliche Betriebsdauer in der Zeit von


Zeitkorrekturwert
7 Uhr bis 20 Uhr 20 Uhr bis 7 Uhr
bis 2,5 h bis 2 h 10 dB (A)
über 2,5 h bis 8 h über 2 h bis 6 h 5 dB (A)
über 8 h über 6 h 0 dB (A)

Wirkt das von der Baustelle ausgehende Geräusch auf ein zum Aufenthalt von Menschen be-
stimmtes Gebäude ein, so hat die Messung des Schallpegels, z. B. mit einem Schallpegelmes-
ser, 0,5 m vor dem geöffneten, von dem Geräusch am stärksten betroffenen Fenster zu erfol-
gen. In anderen Fällen ist der Schallpegel in mindestens 1,2 m Höhe über dem Boden und in
mindestens 3,0 m Abstand von reflektierenden Wänden zu messen.
Bei folgenden Arbeitsverfahren ist erfahrungsgemäß mit einem erhöhten Beurteilungspegel
zu rechnen:
- Abbrucharbeiten, insbesondere mit Abbruch- und Bohrhämmern,
- Holzbearbeitung, insbesondere mit Kreis- oder Kettensägen, Fräsen,
- Metallbearbeitung, insbesondere mit Winkelschleifern, Hämmern,
- Flammstrahlarbeiten,
- Schalungsarbeiten und Schalungsreinigung,
250 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

- Arbeiten mit Schlagbohrmaschinen, Naglern oder Bolzenschussgeräten,


- Betoneinbau, insbesondere durch das Verdichten mit Rüttlern,
- Betonspritzarbeiten,
- Ramm- und Bohrarbeiten im Erdbau und
- Arbeiten mit Bodenverdichtungsgeräten.

2.6.8.2 Berechnungsmethoden des Lärmpegels

a) Allgemeine Berechnungsregeln
Die Emissionen von Baumaschinen werden angegeben als:
- Schalldruckpegel der Geräuschquelle i LPi (Immission an einem Messort, die mit zuneh-
mender Entfernung zum Emittenden abnimmt) oder
- Schallleistungspegel der Geräuschquelle i LWi (unabhängig vom Messabstand). 212
Ist der Schalldruckpegel LW1 [dB (A)] in einem Abstand r1 [m] bekannt, so lässt sich der Pegel
LP2 im Abstand r2 [m] nach folgender Formel berechnen. 213

§r ·
LP 2 LP1 20 log ¨¨ 1 ¸¸ [dB (A)] (Formel 12)
© r2 ¹

Entspricht der Abstand r2 in etwa den Geräteabmessungen, so gilt näherungsweise

§r ·
LP 2 | LP1 15 log ¨¨ 1 ¸¸ [dB (A)] (Formel 13)
© r2 ¹

Der Schallleistungspegel wird ermittelt, indem an rund um die Schallquelle verteilten Messpo-
sitionen der Schalldruckpegel gemessen wird. Hierbei wird die Fläche einer Halbkugel auf eine
Bezugsfläche von 1 m² umgerechnet. Ist der Schallleistungspegel einzelner Geräuschquellen i
LWi bekannt, so lässt sich die Gesamtschallleistung LWges aller Einzelgeräusche wie folgt be-
rechnen. 214
n
LWges | 10 log ¦10
i 1
0,1˜ LWi
[dB (A)] (Formel 14)

Die Berechnung des Schallleistungspegels LW aus dem Schalldruckpegel LP kann nach folgen-
der Formel durchgeführt werden.

212
Vgl. Spessert, Geräuschreduktion bei Baumaschinen, 1995.
213
Beispiel: Der Schalldruckpegel LP eines Minibaggers beträgt in einem Abstand von 10 m 70 dB (A). In
einem Abstand von 7,5 m beträgt der Schalldruckpegel (70 dB (A) + 20 · log (10 / 7) =) 72,5 dB (A).
214
Beispiel: Gerät 1: LW1 = 94 dB (A), Gerät 2: LW2 = 93 dB (A), Gerät 3: LW3 = 90 dB (A). Gesamt-
schalleistungspegel LWges = 10 · log (109,4 + 109,3 + 109,0) = 97,4 dB (A).
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 251

§ 2 ˜S ˜ r 2 ·
LW LP 10 log ¨¨ 2 ¸
¸ [dB (A)] (Formel 15)
© 1 ˜ [m ] ¹

b) Schallleistungspegel Lw von Baugeräten


In Tabelle 2.62 sind die nach der EU-Richtlinie 2000/14/EG zulässigen Schallleistungspegel
für die ab 2006 „in Verkehr gebrachten oder in Betrieb genommenen Geräte und Maschinen“
in Abhängigkeit ihrer installierten Leistung zusammengefasst. Dabei kann davon ausgegangen
werden, dass neu hergestellte Maschinen diese Grenzwerte unterschreiten. Genauere Angaben
zum Schallleistungspegel der Geräte sind in den Produktblättern der Hersteller enthalten.
Tabelle 2.62: Grenzwerte für den Schallleistungspegel LW [dB (A)] von Baumaschinen nach EU-
Richtlinie 2000/14/EG

installierte
Nutzleistung
zulässiger
P in kW/
Schallleis-
Geräte- oder Maschinentyp elektrische
tungspegel in
Leistung
dB (A)
Pel in kW/
Masse m in kg
P”8 105
Verdichtungsmaschinen (z. B. Vibrationswalzen,
8 < P ” 70 106
Rüttelplatten oder Vibrationsstampfer)
P > 70 86 + 11 · lg P
P ” 55 103
Planierraupen, Kettenlader, Kettenbaggerlader
P > 55 84 + 11 · lg P
Planiermaschinen auf Rädern, Lader auf Rädern, Bagger- P ” 55 101
lader auf Rädern, Muldenfahrzeuge, Grader, Gegenge-
wichtsstapler mit Verbrennungsmotor, Fahrzeugkrane,
Verdichtungsmaschinen (nicht vibrierende Walzen), P > 55 82 + 11 · lg P
Straßenfertiger, Hydraulikaggregate

Bagger, Bauaufzüge für den Materialtransport, Bauwin- P ” 15 93


den, Motorhacken P > 15 80 + 11 · lg P
m ” 15 105
handgeführte Betonbrecher, Spatenhämmer 15 < m < 30 92 + 11 · lg m
m > 30 94 + 11 · lg m
Turmdrehkrane 96 + lg P
252 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

installierte
Nutzleistung
zulässiger
P in kW/
Schallleis-
Geräte- oder Maschinentyp elektrische
tungspegel in
Leistung
dB (A)
Pel in kW/
Masse m in kg
Pel ” 2 95 + lg Pel
215
Schweißstrom- und Kraftstromerzeuger 2 < Pel ” 10 96 + lg Pel
Pel > 10 95 + lg Pel
P ” 15 97
Kompressoren
P > 15 95 + 2 · lg P

c) Beurteilungspegel am Immissionsort
Nachfolgend wird ein überschlägiges Berechnungsverfahren für die Bestimmung des Schallpe-
gels am Immissionsort aus dem Schallpegel der Schallquelle vorgestellt. Der Beurteilungspegel
LR am Immissionsort lässt sich gemäß DIN 18 005 wie folgt berechnen:

LR LW 'LS 'LZ 'LG 'LK [dB (A)] (Formel 16)

Die einzelnen Werte für 'LS (Pegelminderung durch Abstand; Abstandsmaß), 'LZ (Pegelmin-
derung durch Hindernisse (Schirmwert z)), 'LG (Pegelminderung durch Gehölze und offene
Bebauung) und 'LK (Zuschlag für Lärm an zeichengeregelten Kreuzungen) können der
DIN 18 005 entnommen werden. Bei der Betrachtung von Baumaschinen auf Baustellen ist
'LK = 0.
Das Abstandsmaß 'LS wird mit folgenden Formeln ermittelt werden (vgl. Bild 2.135).

x2
'LS 8,8 8,2 ˜ x [dB (A)] mit (Formel 17)
2

x
lg s02 H 2
lg a0 b0 2 H 2 (Formel 18)

215
Pel für Schweißstromerzeuger: konventioneller Schweißstrom multipliziert mit der konventionellen
Schweißspannung für den niedrigsten Wert der Einschaltdauer nach Angabe des Herstellers.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 253

Bild 2.135: Prinzipskizze zur Berechnung des Schirmwertes z

Der Wert für die Schallpegelminderung durch Hindernisse 'LZ, z. B. durch Schallschutzwände,
kann vereinfacht mit Hilfe des Schirmwertes z aus dem Diagramm in Bild 2.136 abgeleitet
werden. Die geometrischen Eingangsgrößen zur Berechnung des Schirmwertes z sind in Bild
2.135 dargestellt. Der Wert z lässt sich mit z = A + B – C berechnen, bei a, b > heff gilt jedoch
näherungsweise auch nachfolgende Formel.
2
heff §1 1·
z| ˜ ¨ ¸ [m] (Formel 19)
2 ©a b¹

Bild 2.136: Bestimmung von 'LZ in Abhängigkeit des Schirmwertes z für Industriegeräusche
254 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

d) Beispiel 1: Bestimmung des 'LZ-Wertes von einer Schallschutzwand


Ausgangswerte (vgl. Bild 2.135):
a0 = 10 m, b0 = 20 m, H = hSchirm = 3 m, Į = arctan [3,0 m / (10 m + 20 m)] = 5,71°
Bestimmung des 'LZ-Wertes:
Aus den geometrischen Verhältnissen ergibt sich
heff = cos Į · (H – tan Į · a0) = 1,99 m; a = a0 / cos Į = 10,05 m; b = b0 / cos Į = 20,10 m.
2
heff §1 1· 1,99 m 2 ˜ §¨ 1 1 ·
z| ˜¨ ¸
2 ©a b¹ 2 ¨ 10,05 m 20,10 m ¸¸ 0,30 m
© ¹
K | heff ˜ a b | 1,99 m ˜ 10,05 m 20,10 m 60 m 2 (Formel in Bild 2.136)

'LZ = 10 dB (A) (abgelesen aus Bild 2.136)


Die Pegelminderung der Schallschutzwand 'LZ beträgt circa 10 dB (A).
Die Wirksamkeit von Schallschutzwänden lässt sich beispielsweise durch Immissionsmessun-
gen prüfen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Wand möglichst nahe an der Schallquelle
angeordnet sein, keine Spalten haben und zumindest ein Flächengewicht von 10 kg/m² haben
sollte.

e) Beispiel 2: Bestimmung des Beurteilungspegels LR


Für eine Baumaßnahme ohne besondere bauseitige Schallschutzmaßnahmen werden ein Bag-
ger mit einem Schallleistungspegel von 95 dB (A) und ein Radlader mit einem Schallleistungs-
pegel von 91 dB (A) eingesetzt. Zu berechnen ist der Immissionswert an einem Immissionsort,
der bezogen auf das Bild 2.135 folgenden Abstand von der Schallquelle hat: (a0 + b0 =) 220 m
und (H =) 21 m.
Bestimmung des Beurteilungspegels LR:
Bagger LWBagger = 95 dB (A)
Radlader: LWRadlader = 91 dB (A)
n
LWges | 10 log ¦10 0,1˜LWi
10 log (10 0,1˜95 10 0,1˜91 ) 96,46 dB( A)
i 1

x
lg a 0 b0 2 H 2

lg 220 2 212 4,69

x2 4,69 2
'LS 8,8 8,2 ˜ x 8,8 8,2 ˜ 4,69 58,24 dB ( A) (Minderung durch Abstands-
2 2
maß)
LR LWges 'LS 96,46 dB( A) 58,24 dB( A) 38,22 dB( A)
Der berechnete Beurteilungspegel LR in Höhe von 38,22 dB (A) kann nun direkt mit den zuläs-
sigen Immissionswerten nach Tabelle 2.60, S. 249 verglichen werden.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 255

2.6.8.3 Schallschutzmaßnahmen
Grundsätzliche Schutzmaßnahmen vor Lärm können durch folgende drei Maßnahmen umge-
setzt werden:
- Eindämmung der Schallemission an der Entstehungsstelle,
- Eindämmen der Schallimmission beim Empfänger und
- Eindämmung der Schallübertragung in seiner Ausbreitungszone.
Für die Planung der Baustelleneinrichtung sind die Punkte 1 und 3 relevant. Dazu gibt unter
anderem Fleischmann weiterführend folgende praktische Hinweise: 216
- Neue Baumaschinen sind in der Regel leiser als ältere, schlecht gewartete Maschinen.
- Gut geschärfte Sägeblätter oder spezielle, geräuscharme Sägeblätter sind leiser als abge-
nutzte Sägeblätter.
- Durch den Einsatz von selbstverdichtendem Beton können lärmintensive Verdichtungsar-
beiten mit Rüttlern vermieden werden.
- Kleine Maschinen wie Kompressoren usw. können ggf. provisorisch eingehaust werden,
um die Geräuschemission zu mindern.
- Schallschutzzelte können ebenfalls Geräuschemissionen mindern. 217
- Schallschirme wirken schallreflektierend oder schallabsorbierend, sollten möglichst schal-
lundurchlässig sein, nahe am Emissionsort stehen und den direkten Weg des Schalls zwi-
schen Emissionspunkt und Immissionspunkt möglichst stark verlängern (großes heff). Zu
Grundlagen und Berechnungsmethoden von Schallabschirmungen siehe VDI 2714 (nur
zur Information) und VDI 2720.
- Der Standort lauter Maschinen und Geräte sollte soweit wie möglich von den Immissions-
orten entfernt sein. Dabei sollten schallmindernde Hindernisse genutzt (Erdwälle, Gebäu-
de usw.) und schallverstärkende Wirkungen beachtet werden.
- Ungünstige Standorte für die Schallreduktion sind beispielsweise Standorte vor schallhar-
ten Wänden, da dort neben dem direkten Schall ein zusätzlicher schallreflektierender An-
teil hinzukommt.
- Als überschlägiger Wert für die Schallausbreitung ohne nennenswerte Abschirm- oder Re-
flexionseinflüsse wird ein Abstandsmaß von 'LS = 5 dB (A), ausgehend vom 10-m-
Emissionspegel der Maschine, genannt, d. h. bei einem Abstand des Emissionspunkts zum
Immissionspunkt von 20 m (40 m) reduziert sich der Lärm um 5 dB (A) (10 dB (A)). Bei
engen Straßen mit geschlossener Bebauung sollte wegen der Reflexionswirkung ein Wert
'LS von 3 dB (A) angesetzt werden.
- Bei der gleichzeitigen Verwendung von in unmittelbarer Nähe stehenden Baumaschinen
kann von folgenden Zusammenhängen ausgegangen werden: bei zwei gleich lauten Ma-
schinen erhöht sich der Gesamt-Emissionspegel um circa 3 dB (A); bei unterschiedlich
lauten Maschinen liegt der Gesamt-Emissionspegel um weniger als 3 dB (A) über dem der

216
Fleischmann, Bauorganisation, 1997, S. 139 f.
217
Weiterführende Informationen dazu auch in der AVwV Geräuschimmissionen, Anlage 5.
256 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

lauteren Maschine; bei Schallpegelunterschieden zwischen den beiden Maschinen von


mehr als 20 dB (A) beträgt der Gesamt-Emissionspegel gleich dem Pegel der lauteren
Maschine.
- Schallintensive Arbeiten auf der Baustelle sollten wenn möglich vor allem dann durchge-
führt werden, wenn auch der Schallpegel der Umgebung, z. B. durch Straßenverkehr,
hoch ist.
- Generell ist dem Einsatz von lärmarmen Baumaschinen der Vorzug gegenüber passiven
Lärmschutzmaßnahmen wie Lärmschutzwänden zu geben, da Baumaschinen beweglich
sind und äußere Einflüsse, wie z. B. Wind, die Wirksamkeit passiver Lärmschutzmaß-
nahmen negativ beeinflussen können.

2.6.8.4 Praxishinweise
- Der Auftrageber darf die Verantwortung zum Schutz der Umgebung vor entstehendem
Baulärm nicht pauschal an den Auftragnehmer abgeben. Vielmehr ist er dazu angehalten,
soweit erforderlich, Lärmschutzmaßnahmen oder lärmarme Bauverfahren auszuschreiben
bzw. diese als besondere Leistungen nach VOB zu vergüten.
- Lärmarme Baugeräte sind häufig mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet.
Die Emissionswerte für lärmgeminderte Baumaschinen werden laufend fortgeschrieben
und liegen etwa 10 dB (A) unter den Werten der am Markt üblichen Baumaschinen.

2.6.8.5 Vorschriften und Regeln


- BImSchG – Bundes-Immissionsschutzgesetz
- LImSchG BB – Landesimmissionsschutzgesetz , z. B. Brandenburg
- DIN 18 005 – Schallschutz im Städtebau
- 32. BImSchV – Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung
- EU-Richtlinie 2000/14/EG – Richtlinie zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mit-
gliedsstaaten über umweltbelastende Geräuschemissionen von zur Verwendung im Freien
vorgesehenen Geräten und Maschinen
- VDI 2714 – VDI-Richtlinie: Schallausbreitung im Freien (nur zur Information, Richtlinie
wurde zurückgezogen)
- VDI 2720, Blatt 1 – VDI-Richtlinie: Schallschutz durch Abschirmung im Freien, in Räu-
men, im Nahfeld; teilweise Umschließung
- AVwV Baulärm – Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm – Ge-
räuschimmissionen
- TA Lärm – Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 257

2.6.9 Baumschutz

2.6.9.1 Gesetzliche Grundlagen


Gehölze sowie Wurzeln, Stämme und Kronen von Bäumen sind oft durch Baumaßnahmen ge-
fährdet und müssen besonders geschützt werden. Dies gilt insbesondere, wenn Baustraßen, La-
gerflächen, Baugruben, Gräben usw. in der Nähe von Bäumen angeordnet werden müssen.
Die gesetzlichen Vorgaben zum Baumschutz in Deutschland sind aufgrund unterschiedlicher
Ländergesetze, Baumschutz- und Gehölzschutzsatzungen in Städten und Gemeinden 218 sowie
sonstigen Vorgaben (z. B. im Bebauungsplan, Grünordnungsplan usw.) nicht einheitlich gere-
gelt. Wenn im Einzelfall keine dieser Gesetze oder Satzungen vorhanden sind, müssen mindes-
tens die Vorschriften des §§ 18 f. BNatSchG 219 beachtet werden. Dabei ergibt sich aus § 19
BNatSchG, dass auch bei Baumaßnahmen eine Beeinträchtigung der Natur vermieden bzw.
minimiert werden muss. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass diese Vor-
schrift bei Baumaßnahmen eingehalten ist, wenn mindestens die Vorgaben in der DIN 18 920
(Schutz von Bäumen bei Baumaßnahmen) eingehalten werden und die Bäume in einer ange-
messenen Zeit nach der Baumaßnahme keine Schädigungen aufweisen.
Gleichermaßen ist die RAS-LP 4 (Richtlinie für die Anlage von Straßen, Teil Landschaftspfle-
ge, Abschnitt 4: Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen) zu
beachten. Die Richtlinie enthält neben der verbalen Beschreibung von Schutzmaßnahmen auch
schematische Darstellungen zu deren Durchführung.
Da der Wert von Bäumen in der Regel nach deren Funktion ermittelt wird, können Schadens-
ersatzansprüche bei zerstörten Bäumen schnell in Höhe von mehreren tausend Euro geltend
gemacht werden. Der mittlere Wert eines Stadtbaumes beträgt circa 3.000,– €.

2.6.9.2 Schutzmaßnahmen von Vegetationsflächen und Bäumen


Müssen Baustraßen oder Lagerflächen nahe an vorhandenen Vegetationsflächen oder Bäu-
men eingerichtet werden, sind nach DIN 18 920 und RAS-LP 4 deren Wurzeln, Stämme und
Kronen vor Beschädigung wie folgt zu schützen (vgl. Bild 2.138, S. 260 bis Bild 2.140, S.
261). Grundsätzlich dürfen Vegetationsflächen nicht durch pflanzen- oder bodenbeschädigende
Stoffe, z. B. Mineralöle oder Zement, verunreinigt werden und sind in einem Abstand von
1,5 m mit einem etwa 2,0 m hohen ortsfesten Zaun zu umgeben.
Bäume sind zum Schutz gegen mechanische Schäden während der Baumaßnahme durch ei-
nen etwa 2,0 m hohen ortsfesten Zaun in einem Abstand von 1,5 m vom Wurzelbereich zu um-
geben (vgl. Bild 2.137). Als Wurzelbereich gilt die Fläche des Bodens unter der Baukrone
(Kronentraufe) zuzüglich 1,5 m nach allen Seiten, bei säulenförmigen Bäumen (z. B. Pappeln)
zuzüglich 5,0 m (vgl. Bild 2.140, S. 261). Kann aus Platzgründen nicht der gesamte Wurzelbe-
reich geschützt werden, sollte der zu schützende Bereich möglichst groß sein und insbesondere
die offene Bodenfläche umfassen. Ist dies nicht möglich, ist der Stamm mit einer gegen den

218
Die genannten Satzungen enthalten beispielsweise die Arten der geschützten Bäume, Vorgaben zu Fäl-
lungen sowie zum Genehmigungsverfahren.
219
Titel des § 18 BNatSchG: Eingriffe in Natur und Landschaft; Titel des § 19 BNatSchG: Verursacher-
pflichten, Unzulässigkeit von Eingriffen.
258 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Stamm abgepolsterten, mindestens 2,0 m hohen Bohlenummantelung zu versehen, die nicht


unmittelbar auf die Wurzelanläufe aufgesetzt werden darf (vgl. Bild 2.137 und Bild 2.139,
S. 261). Die Krone ist ebenfalls vor Beschädigung zu schützen, gegebenenfalls sind Äste hoch-
zubinden (Bindestellen abpolstern) oder zurückzuschneiden. Im Wurzelbereich sollte der Auf-
trag von Böden oder anderem Material vermieden werden. Ist dies nicht möglich, muss sich die
Dicke des Auftrages an der Widerstandsfähigkeit des Baumes orientieren. Dabei ist nur grob-
körniges, luft- und wasserdurchlässiges Material zugelassen. Der Bodenauftrag sollte nur zu
zwei Dritteln des Wurzelbereiches erfolgen, um eine gute Belüftung zu gewährleisten. Vor dem
Auftrag sind organische Stoffe unter Schonung des Wurzelwerkes zu entfernen. Der Wurzelbe-
reich darf beim Boden- oder Materialauftrag nicht befahren werden (vgl. Bild 2.138, S. 260).

Bild 2.137: Ordnungsgemäß ausgeführter Baumschutz für Stamm und Wurzelbereich 220

Gräben, Mulden und Baugruben sollten nicht im Wurzelbereich hergestellt werden. Ist dies
nicht zu vermeiden, darf die Herstellung nur unter Schonung des Wurzelwerkes erfolgen. Der
Abstand vom Stammfuß soll mehr als das Vierfache des Stammumfanges, gemessen in 1,0 m
Höhe, mindestens jedoch 2,5 m, betragen. Leitungen sollten durch Unterfahrung unter dem
Wurzelwerk von Bäumen verlegt werden.
Die Trennung von Wurzeln sollte ausschließlich durch Schneiden erfolgten, wobei die Schnitt-
stellen anschließend zu glätten sind. Die entstehenden Wurzelenden mit einem Durchmesser
bis 2 cm sind mit wachstumsfördernden Stoffen, mit einem Durchmesser von mehr als 2 cm
mit Wundbehandlungsstoffen, zu versorgen und vor Austrocknung sowie Frosteinwirkung zu
schützen. Wurzeln ab einem Durchmesser von 2 cm sollten grundsätzlich nicht mehr durch-
trennt werden.
In Abhängigkeit des Wurzelverlustes sowie der Abgrabungstiefe und Bodenart können weitere
Maßnahmen, wie z. B. Schnittmaßnahmen in der Krone (Kronenauslichtung oder Kronenein-
kürzung) oder eine Spundung des Baumes, erforderlich werden.

220
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 259

Bei Abgrabungen mit Wurzelverlust soll ein Wurzelvorhang erstellt werden (vgl. Bild 2.140,
S. 261). Der Wurzelvorhang verhindert das Austrocknen und Absterben der beim Aushub der
Baugrube angeschnittenen Wurzeln und soll die Wurzelneubildung fördern. Er ist möglichst
eine Vegetationsperiode vor Baubeginn herzustellen, damit er bis zu diesem Zeitpunkt weitge-
hend durchgewurzelt ist, spätestens jedoch unmittelbar nach der Abgrabung. Die günstigsten
Zeiträume für den Einbau von Wurzelverhängen entsprechen den Pflanzzeiten im Frühjahr und
Herbst. In etwa 0,30 m Abstand von der zukünftigen Baugrube wird ein Graben entsprechend
der Durchwurzelungstiefe in Handarbeit ausgehoben, in der Regel jedoch nicht tiefer als 1,5 m,
falls die Baugrube nicht flacher vorgesehen ist. An der dem Baum zugewandten Seite des Gra-
bens werden alle Wurzeln abgeschnitten. Die Schnittstellen sind mit einem scharfen Messer
nachzuschneiden und bis über den Wundrand hinaus mit einem Mittel zur Förderung des Wur-
zelwachstums zu bestreichen. An der baugrubenseitigen Grabenwand werden Pfähle im Ab-
stand von circa 1,0 m eingeschlagen, darauf ein unverzinktes Drahtgeflecht genagelt und an
dem Draht ein Ballentuch aus Jute befestigt. Darauf wird der Graben, sofern die Baugrube in
der Vegetationsperiode mehr als 6 Monate offenliegt, bis circa 0,40 m unter der Oberfläche mit
aufbereitetem Unterboden gefüllt. Bewährt hat sich folgendes Substrat: der ausgehobene Un-
terboden bzw. schwach bindiger Füllboden wird mit circa 1/5 Reifkompost, circa 7,5 kg/m³ or-
ganischem Handelsdünger und circa 2,5 kg/m³ Bodengranulat auf Algenbasis gut vermischt
und ohne Verdichtung eingefüllt. Für die oberen 0,40 m wird der ausgehobene Oberboden mit
den o. a. Kompost- und Düngermengen gut vermischt und ebenfalls ohne Verdichtung einge-
füllt. Bleibt die Baugrube weniger als 6 Monate offen, wird der Unterboden ohne Zusätze ein-
gebaut. Der Wurzelvorhang ist bis zur Wiederverfüllung der Baugrube feucht zu halten.
Gründungen im Wurzelbereich sollten nicht vorgenommen werden. Ist dies nicht zu vermei-
den, sind statt durchgehender Fundamente Punktfundamente herzustellen. Diese sollten einen
lichten Abstand von mindestens 1,5 m voneinander und vom Stammfuß haben sowie die Erhal-
tung von Wurzeln mit wichtiger statischer Funktion zulassen.
Weiterhin ist darauf zu achten, dass der Wurzelbereich nicht durch eine befristete Belastung
(z. B. ständiges Begehen, Befahren oder Abstellen von Maschinen und Fahrzeugen, Baustel-
leneinrichtungen oder Materiallagerung) beschädigt wird. Lässt sich das Befahren oder eine be-
fristete Belastung des Wurzelbereiches nicht vermeiden, ist eine Schadensbegrenzung vorzuse-
hen durch Auflegen von dränschichtgeeigneten, bodendruckmindernden Platten oder Matten,
Kies, Schotter o. ä. (Mindestdicke 20 cm) auf Trennvlies, ggf. auch in Verbindung mit einem
Stammschutz und Stammschutzzäunen (vgl. Bild 2.139). Die Maßnahme soll maximal auf eine
Vegetationsperiode begrenzt sein. Danach ist der Boden unter Schonung der Wurzeln in Hand-
arbeit flach zu lockern. Bei entsprechendem Schwerlastverkehr wird zusätzlich eine Abde-
ckung mit Stahlplatten oder Bohlen erforderlich.
Bei länger als 3 Wochen dauernden Grundwasserabsenkungen sind Bäume während der Ve-
getationsperiode ausreichend zu wässern. Gegebenenfalls können weitere, ausgleichende Maß-
nahmen, wie z. B. ein Verdunstungsschutz oder das Auslichten der Krone, erforderlich werden.
Für Grundwasserabsenkungen, die über eine Vegetationsperiode hinausgehen, sind diese Maß-
nahmen zu intensivieren bzw. zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Beispielsweise können
Löcher (‡ 15 cm bis 20 cm, bis zu 0,50 m tief bei Flachwurzlern und 1,0 m tief bei Tiefwurz-
lern) in den Boden gebohrt und mit Kies (8/16) verfüllt werden. Die Löcher sollten in einem
Abstand von circa 1,5 m kreisförmig im Bereich der Baumtraufe sowie zwischen Stamm und
Baumtraufe hergestellt werden. Je nach Niederschlag sollte die Bewässerung ein- bis zweimal
wöchentlich erfolgen.
260 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Im Wurzelbereich von Bäumen sollten möglichst keine Beläge (Asphaltschichten usw.) verlegt
werden. Ist dies nicht zu vermeiden, sollte der Wurzelbereich möglichst wenig beeinträchtigt
werden, z. B. durch eine geringe Schichtdicke oder einen geringen Verdichtungsgrad. Dabei ist
zu beachten, dass versiegelnde Beläge weniger als 30 % und offene Beläge weniger als 50 %
des Wurzelbereiches überdecken sollten. Gegebenfalls sind weitere, konstruktive Maßnahmen,
wie z. B. Baumroste, ein Stammschutz oder ein Rammschutz, vorzusehen.
Weiterhin sind nach DIN 18 920 folgende Punkte zu beachten:
Feuerstellen dürfen nicht näher als 5,0 m von der Kronentraufe von Bäumen und Sträucher
entfernt unterhalten werden. Offene Feuer dürfen nur in einem Abstand von mindestens 20 m
von der Kronentraufe entzündet werden. Dabei ist die Windrichtung zu beachten. In Wurzelbe-
reichen von Bäumen und Vegetationsflächen dürfen durch baubedingte Wasserableitung kei-
ne Aufstauungen und Verschlämmungen mit der Folge von Staunässe entstehen.
Die wichtigsten, in den vorherigen Abschnitten genannten Maßnahmen für den Schutz des
Wurzelbereiches, des Stammes und der Krone eines Baumes sind in Bild 2.138 bis Bild 2.140
zusammengefasst.

Bild 2.138: Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches sowie des Stammes bei baumnahen Lagerflächen
nach RAS-LP 4
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 261

Bild 2.139: Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches sowie des Stammes bei baumnahen Baustraßen nach
RAS-LP 4

Bild 2.140: Schutzmaßnahmen des Wurzelbereiches durch einen Schutzzaun sowie einen Wurzelvorhang
nach RAS-LP 4
262 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.6.9.3 Praxishinweise
- Es sollte geprüft werden, ob Schutzauflagen für zu erhaltende Bäume in der Baugenehmi-
gung beschrieben sind. Die Nichtbeachtung dieser Auflagen kann zur Erlöschung der
Baugenehmigung, Strafen oder gar Baueinstellungen führen.
- Vorhandene Bäume sollten immer in ihren tatsächlichen Ausmaßen im Baustelleneinrich-
tungsplan eingezeichnet sein. Wichtig sind die tatsächlichen Kronenausmaße (Kronen-
traufe), da diese auch Hinweise über die Lage der Wurzeln liefern.
- Insbesondere beim Baumschutz ist es wichtig, die Schutzmaßnahmen rechtzeitig zu pla-
nen und alle Beteiligten ausreichend zu informieren. Die Durchführung einer Baumaß-
nahme sollte immer auf die Erhaltung des Baumbestandes ausgerichtet sein.
- Böden nicht mit Öl, Chemikalien oder Zementwasser verunreinigen.
- Bodenab- und Bodenauftrag im Wurzelbereich sollte vermieden werden. Freigelegtes
Wurzelwerk sollte mit Jute oder Frostschutzmatten abgedeckt und ggf. bewässert werden.
- Bei Leitungsverlegung im Wurzelbereich sollte geprüft werden, ob eine Verlegung durch
Unterfahrung (Durchbohren) möglich ist.
- Arbeiten an Bäumen sollten nur von Fachpersonal durchgeführt werden.
- Eine Fällung von Bäumen ist häufig nach den Baumschutz- oder Gehölzschutzsatzungen
der Städte und Gemeinden genehmigungspflichtig. Der Antrag muss in der Regel eine
Begründung, einen Lageplan, eine Artbezeichnung, den Stammumfang und den Kronen-
durchmesser enthalten. Die zuständige Behörde ist meist die Untere Naturschutzbehörde.

2.6.9.4 Vorschriften und Regeln


- BNatSchG – Bundesnaturschutzgesetz
- SächsBO – Bauordnungen der Bundesländer, z. B. Sächsische BO 221
- Naturschutzgesetze und Verordnungen der Länder oder Kreise
- Baumschutz- oder Gehölzschutzsatzungen der Städte und Gemeinden
- DIN 18 920 – Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Schutz von Bäumen, Pflanzbe-
ständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen
- RAS-LP 4 – Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Landschaftspflege –
Abschnitt 4: Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen
- Nachbarrecht (z. B. § 910 BGB 222)

221
Zum Beispiel § 11 Abs. 4 SächsBO: „Bäume, Hecken und sonstige Bepflanzungen, die aufgrund ande-
rer Rechtsvorschriften zu erhalten sind, müssen während der Bauausführung geschützt werden.“
222
§ 910 BGB: (1) Der Eigentümer eines Grundstücks kann Wurzeln eines Baumes oder eines Strauches,
die von einem Nachbargrundstück eingedrungen sind, abschneiden und behalten. Das Gleiche gilt von
herüberragenden Zweigen, wenn der Eigentümer dem Besitzer des Nachbargrundstücks eine angemesse-
ne Frist zur Beseitigung bestimmt hat und die Beseitigung nicht innerhalb der Frist erfolgt. (2) Dem Ei-
gentümer steht dieses Recht nicht zu, wenn die Wurzeln oder die Zweige die Benutzung des Grundstücks
nicht beeinträchtigen.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 263

2.6.10 Gewässerschutz
Der Gewässerschutz bei der Planung der Baustelleneinrichtung bezieht sich
- primär auf den Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer vor Emissionen
der Baustelle sowie
- sekundär auf den Schutz der gesamten Baustelle vor Hochwasserereignissen.
Infolge des Gewässerschutzes können besondere Maßnahmen bei der Planung der Baustellen-
einrichtung notwendig werden, wie z. B. einzuhaltende Uferabstände, Sperrvorkehrungen, auf-
geständerte Bauwege oder höher gelegene Stand- oder Lagerflächen usw. Dies gilt insbesonde-
re bei Baustellen in der Nähe von Gewässern, Wasserschutzgebieten, Einzugsgebieten der
Trinkwassergewinnung sowie in Überschwemmungsgebieten.
Eingriffe in Oberflächengewässer und deren Uferbereiche sowie Eingriffe und Einleitungen in
das Grundwasser sind im Grundsatz nicht zulässig. Sie bedürfen einer wasser- und landschafts-
rechtlichen Genehmigung. Weiterhin sind in der Regel Wasserentnahmen aus oberirdischen
Gewässern oder dem Grundwasser sowie Grundwasserabsenkungen genehmigungspflichtig, da
sie eine Gewässernutzung darstellen.

2.6.10.1 Maßnahmen des Gewässerschutzes


Die Maßnahmen des Gewässerschutzes werden in der Regel durch die Behörden vorgeschrie-
ben und sind abhängig von der Art und örtlichen Lage der Baustelle, insbesondere der Entfer-
nung zu Trinkwasserschutzgebieten sowie zu Gewässerrändern. Sie beziehen sich hauptsäch-
lich auf die Reduzierung oder Verhinderung von Emissionen der Baustelle in Gewässer.
Beispielsweise können in Schutzgebieten für die Lagerung von Kraftstoff doppelwandige
Tankanlagen oder Auffangwannen erforderlich werden (vgl. Abschnitt 2.5.6 (Mobile Tankanla-
gen), S. 176). 223 Zwei Beispiele für die Lagerung von wassergefährlichen Stoffen sowie einer
Baumaschine auf einer Auffangwanne sind in Bild 2.141 dargestellt. In der Trinkwasserschutz-
zone II und III ist in der Regel das Einrichten und Betreiben von Baustellen, Baustelleneinrich-
tungen sowie das Lagern von Baustoffen und Baumaschinen verboten oder unterliegt besonde-
ren Auflagen. Für den Fall, dass sonstige Gewässerschutzmaßnahmen bei Baustellen in der
Nähe von Gewässern erforderlich sind, müssen diese mit der Unteren Wasser- oder Land-
schaftsbehörde (meist beim Landkreis oder der kreisfreien Stadt) abgestimmt werden. Bild
2.142 zeigt dazu ein Beispiel für eine mobile Baustraße zur Erschließung von ufernahen Berei-
chen.

223
Für weitere Hinweise zu den Anforderungen an die Lagerung von wassergefährdenden Stoffen wird
auf den Abschnitt 2.3.7.3, S. 83 und Abschnitt 2.3.7.4, S. 85 verwiesen.
264 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.141: Lagerung von wassergefährlichen Stoffen und einer Baumaschine auf einer Auffangwanne

Bild 2.142: Mobile Baustraße zur Erschließung ufernaher Bereiche 224

Grundsätzlich sollten bezüglich des Gewässerschutzes folgende Punkte beachtet werden.


- Die Betankung von Baumaschinen muss auf besonders abgedichteten Flächen erfolgen.
- Es sollten immer biologisch abbaubare Schal- und Sägekettenöle verwendet werden.
- In offenen Gewässern arbeitende Baumaschinen, die mit hydraulischen Antrieben u. ä.
versehen sind, müssen biologisch schnell abbaubare Hydrauliköle verwenden.
- Baustellenabwässer sind grundsätzlich als verschmutzte Abwässer einzustufen und geson-
dert zu entsorgen.
- Wenn möglich, sollte immer ein Abstand der Baustelleneinrichtung zum Gewässer von
mindestens 10 m eingehalten und ausreichend markiert bzw. gesichert werden (Schutzzo-
ne des Uferbereichs).
Bei der Entsorgung von Schmutzwässern der Baustelle sind die in Abschnitt 2.5.4 (Abwas-
serentsorgung), S. 172 gemachten Angaben zu beachten. Dies betrifft insbesondere Schmutz-
wässer von

224
Quelle: linkes Bild: Emunds + Staudinger (www.es-verbau.com); rechtes Bild: Tiefbau-BG (Hrsg.):
Tiefbau, Erich Schmidt Verlag GmbH & Co, Heft 5, 05/2002, S. 268.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 265

- der Reinigung von Betonmisch- und Betontransportgeräten,


- der Reinigung von Fahrzeugen und Maschinen,
- Reifenwaschanlagen sowie
- Sanitäranlagen.
Das auf der Baustelle anfallende Regenwasser sollte gegebenenfalls aus Baugruben sowie von
Böschungsoberkanten gezielt abgeleitet werden. Dazu sind entsprechend dimensionierte was-
serleitende bzw. wasserabweisende Konstruktionen auszubilden. Gleiches gilt auch für das ge-
samte Baufeld, wenn die Gefahr von Schäden durch unkontrollierbares, oberflächig abfließen-
des Regenwasser gegeben ist (z. B. bei Unterspülung von Fundamenten, vgl. Abschnitt 2.5.4
(Abwasserentsorgung), S. 172).

2.6.10.2 Hochwasserschutzmaßnahmen
Liegt die Baustelle in einem Überschwemmungsgebiet, sind entsprechende Hochwasser-
schutzmaßnahmen, wie z. B. Aufständerung von Stromanschlussschränken, Sicherung von
Baumaschinen, Unterkunfts-, Magazin- und Bürocontainern, Bereitstellung mobiler Hochwas-
serschutzanlagen usw., vorzubereiten. Weiterhin ist zu prüfen, ob in Abhängigkeit des Baufort-
schrittes eine Flutung des zu errichtenden Gebäudes erforderlich wird, um zu verhindern, dass
das Gebäude aufschwimmt. Für solche Fälle sollte ein exakter Alarmplan ausgearbeitet wer-
den.

Bild 2.143: Hochwasser im Bereich einer Baustelleneinrichtung in Dresden, 13. 8. 2002

2.6.10.3 Praxishinweise
- Bei Baumaßnahmen an Gewässern sollten immer die zuständigen Behörden (i. d. R. die
Untere Wasserbehörde) eingeschaltet werden.
- Bei Arbeiten an offenen Gewässern sind gegebenenfalls Maßnahmen des Sicherheits-
schutzes vor Ertrinken erforderlich.
266 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

- Liegt die Baustelle in einem Überschwemmungsgebiet, sollte vorsorglich erkundet wer-


den, bei welchen Stellen zeitnahe und prognostizierte Hochwasserstände erhältlich sind.

2.6.10.4 Vorschriften und Regeln


- WHG – Wasserhaushaltsgesetz
- AbwAG – Abwasserabgabengesetz
- Landeswassergesetze
- AbwV – Abwasserverordnung
- Verordnungen über die Festsetzungen von Wasserschutzgebieten und Überschwem-
mungsgebieten der Länder
- Landschaftsschutzverordnungen der Länder usw.

2.6.11 Winterbaumaßnahmen und Witterungsschutz

2.6.11.1 Grundlagen
Heute ist es schon fast üblich, dass Baumaßnahmen auch über die Wintermonate durchgeführt
werden. Diese Aussage gilt insbesondere für den Hoch- und Ingenieurbau, naturgemäß weniger
für den Erdbau. Dabei ist insbesondere während der Monate November bis März mit teilweise
erheblichen, witterungsbedingten Erschwernissen in Form von Kälte (niedrige Temperaturen,
Frost), Niederschlägen (Bodennässe, Regen, Schnee) und starkem Wind zu rechnen. Der Bau-
ablauf sollte deshalb wenn möglich so ausgelegt sein, dass bis Anfang November bei Hochbau-
Baustellen der Rohbau einschließlich der Fassadenkonstruktion fertig gestellt ist, um die Bau-
leistung im Inneren des Gebäudes witterungsunabhängig fortsetzen zu können. Ist dies in die-
sem Rahmen nicht möglich, müssen Schutzvorkehrungen für die bereits erstellten Leistungen
sowie bei Fortführung der Arbeiten für den Schutz der Arbeitsplätze und einzubauenden Mate-
rialien vorgenommen werden. Bereiche, die besonders kritisch werden können, sind der Bau-
grund, Mauerwerk und Putz, Dachabdichtungen, bituminöse Decken sowie Anstriche. Beton-
und Stahlbetonarbeiten dürfen gemäß DIN 1045-3 weiterhin nur bei den in Tabelle 2.63 ange-
gebenen Luft- und Frischbetontemperaturen verarbeitet werden.
Tabelle 2.63: Erforderliche Luft- und Frischbetontemperaturen für das übliche Betonieren von Beton
nach DIN 1045-3

Lufttemperatur Frischbetontemperatur
allgemein d +30 °C
t +5 °C wenn der Zementgehalt im Beton t 240 kg/m³ ist

+5 °C bis –3 °C t +10 °C wenn der Zementgehalt im Beton < 240 kg/m³ ist oder
bei Verwendung von Zement mit niedriger Hydratations-
wärme
t +10 °C zum Zeitpunkt des Einbringens des Betons sowie
< –3 °C
an den 3 darauf folgenden Tagen
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 267

Ein anderer Witterungsschutz kann während der Sommermonate erforderlich sein, wenn das
Bauwerk vor Schlagregenereignissen oder starken Sonneneinstrahlungen zu schützen ist. Im
Folgenden soll ausschließlich auf die Möglichkeiten von Schutzmaßnahmen sowie die Winter-
baubeheizung eingegangen werden.

2.6.11.2 Überblick über mögliche Schutzmaßnahmen


Die möglichen Schutzmaßnahmen auf Baustellen werden in drei Arten eingeteilt:
- Vollschutz, indem ein Bauwerk oder Teile eines Bauwerks voll vor Witterungseinflüssen
gesichert werden, z. B. durch Winterbauhallen oder Winterbauzelte (vgl. Bild 2.144);
- Teilschutz, indem ein Bauwerk oder Teile eines Bauwerkes so hergerichtet werden, dass
ein Weiterarbeiten im Bauwerksinneren möglich wird, z. B. durch provisorisches Ver-
schließen von Öffnungen oder Aufbau von Schutzdächern;
- Einzelschutz, indem ausgewählte Arbeits- und Fertigungsstätten sowie Lagerplätze außer-
halb eines Bauwerks so ausgestattet werden, dass ein Weiterarbeiten möglich ist, z. B.
durch leichte Einhausung.
Üblicherweise werden diese genannten Schutzmaßnahmen durch Planen, Folien, Schutzwände,
Schutzdächer oder Auslegen des Bodens mit Lattenrosten realisiert. Als Tragkonstruktion für
Schutzmaßnahmen werden häufig verstärkte Fassadengerüste eingesetzt. Dabei ist grundsätz-
lich zu prüfen, inwieweit diese Maßnahmen die Arbeiten behindern – gegebenenfalls können
beispielsweise Hebezeuge nicht mehr eingesetzt oder die geschaffenen Arbeitsräume zu klein
werden.

Bild 2.144: Vollschutz des Neubaus einer Brücke durch eine Einhausung
268 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.6.11.3 Winterbaubeheizung

a) Überblick über Brennstoffe und Heizgeräte


Neben den erforderlichen Temperaturen für die Beschäftigten müssen im Winter auch die er-
forderlichen Temperaturen bei der Verarbeitung von Baustoffen, wie z. B. für Mörtel, Beton,
Estrich, Dichtanstriche oder Farben, sichergestellt werden. Für eine Winterbaubeheizung kom-
men dafür in Frage:
- die vorgezogene Inbetriebnahme der für das Gebäude vorgesehenen stationären Hei-
zungsanlage oder raumlufttechnischen Anlage oder
- die Installation von eigens für die Winterzeit installierten, temporären Heizgeräten.
Die erstgenannte Variante kommt häufig infolge technischer und juristischer (Gewährleistung)
Probleme nicht in Betracht, so dass die Baukonstruktion in der Regel mit provisorischen Heiz-
geräten beheizt werden muss.
Zur Wärmegewinnung wird auf Baustellen üblicherweise Propan-/Butangas, Heizöl, Benzin-
oder Dieselkraftstoff sowie elektrische Energie eingesetzt. Mit Ausnahme der elektrischen
Energie werden diese Stoffe in einem Heizgerät verbrannt, wobei die entstehende Wärme über
Konvektion, Strahlung oder ein Gebläse an die Umgebung abgegeben wird. Dabei sind vor al-
lem folgende Punkte entscheidend für die Auswahl des richtigen Heizgerätes:
- Art der verfügbaren Quellen für Wärmeenergie,
- Einsatzdauer,
- Kosten der Brennstoffe und Geräte sowie deren Instandhaltung und Bedienung,
- Menge an erforderlicher Wärmeenergie (erforderliche Raumtemperatur, Raumgröße),
- Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit dem Brennstoff (Lagerung usw.) und
- Heizwert des Brennstoffes (vgl. Tabelle 2.64).
Tabelle 2.64: Heizwert und Heizäquivalent unterschiedlicher Brennstoffe

Heizäquivalent,
Brennstoff Heizwert (Energiedichte) 225 bezogen auf
1 kg Propan
Propan 46 MJ/kg 12,8 kWh 1,0 kg
Butan 46 MJ/kg 12,8 kWh 1,0 kg
Stadtgas 20 MJ/m³ 5,6 kWh 2,3 m³
Erdgas 35 MJ/m³ 9,7 kWh 1,3 m³
Heizöl 40 MJ/kg / 35 MJ/Liter 11,1 kWh / 9,7 kWh 1,15 kg / 1,3 Liter
Dieselkraftstoff 35 MJ/Liter 9,7 kWh 1,3 Liter
Benzinkraftstoff 32 MJ/Liter 8,9 kWh 1,4 Liter

225
3,6 MJ entspricht 1 kWh.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 269

Heizäquivalent,
Brennstoff Heizwert (Energiedichte) 226 bezogen auf
1 kg Propan
Strom 3,6 MJ/kWh - 12,8 kWh
Braunkohlebriketts 20 MJ/kg 5,6 kWh 2,3 kg
Holz 15 MJ/kg 4,2 kWh 3,0 kg

Bild 2.145 zeigt übliche Heizgeräte auf Baustellen. Von links nach rechts ist ein Heizgerät als
Handgerät mit Öl (circa 40 kW) und mit Gas (circa 105 kW) sowie ein Großgerät mit Gas (cir-
ca 175 kW) und ein Handgerät für elektrischen Strom (circa 10 kW) dargestellt.

Bild 2.145: Beispiele für übliche Heizgeräte auf Baustellen 227

b) Dimensionierung der erforderlichen Wärmeleistung von Heizgeräten


Für eine überschlägige Dimensionierung der erforderlichen Wärmeleistung von Heizgeräten
für die Erwärmung von Räumlichkeiten auf Baustellen kann folgende Formel verwendet wer-
den. 228
VBRI [m ³] ˜ ' - [ K ] ˜ D
PAnschluss [kW ] (Formel 20)
1.000

mit PAnschluss Wärmeleistung des Heizgerätes [kW]


VBRI Bruttorauminhalt des zu beheizenden Raumes [m³]
'- Temperaturunterschied [K]

226
3,6 MJ entspricht 1 kWh.
227
Quelle: Kroll GmbH (www.kroll.de).
228
Formel ist nicht dimensionsrein.
270 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

D spezifischer Wärmebedarf [W / (m³ · K)]


D W / (m³ · K) für Innenausbauten bei geschlossener Fassade
sowie Werkstätten und Lagerräumen
D W / (m³ · K) für Räume mit leichter Einhausung mit Folien
oder Zelten usw.

Beispiel: Beheizung eines 4-geschossigen Bürogebäudes, 5.000 m³ BRI, '- = 20 K (Außen-


temperatur –10 °C; Innentemperatur +10 °C), geschlossene Fassade: D = 2 W / (m³ · K)
5.000 m ³ ˜ 20 K ˜ 2 W /(m ³ ˜ K )
PAnschluss [kW ] 200 kW
1.000
Die gewählten Heizgeräte sollten zusammen eine Wärmeleistung von 200 kW haben (vgl.
Tabelle 2.65).

c) Wärmegewinnung mit Gas, Öl oder Dieselkraftstoff (Warmluftgebläse/


Infrarotstrahler)
Die Wärmegewinnung mit Gas (i. d. R. Propan/Butan) oder Öl (i. d. R. Heizöl) hat den Vorteil,
dass dieser Brennstoff im Vergleich zu anderen einen hohen Heizwert hat und somit eine große
Wärmemenge produziert (vgl. Tabelle 2.64). Als nachteilig sind neben der hohen Ge-
räuschemission der verbrennenden Geräte die entstehenden Abgase sowie der Verbrauch an
Sauerstoff zu sehen. Deshalb sind beim Einsatz dieser Brennstoffe in geschlossenen Räumen
besondere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, wenn kein separater Rauchabzug möglich ist.
Weiterhin kann die Bereitstellung der Brennstoffe Probleme mit sich bringen (Explosionsge-
fahr usw.).
Bei der Wärmegewinnung durch Gas werden durch den Verbrennungsprozess größere Mengen
Wasserdampf freigesetzt. Diese verlängern häufig Trocknungsprozesse von Bauteilen (z. B.
Betondecken, Estrich) und können damit zu entsprechend längeren Bauzeiten führen.
Zu Hinweisen für die Bevorratung von Gas oder Öl in Behältern wird unter anderem auf den
Abschnitt 2.5.6 (Mobile Tankanlagen), S. 176 verwiesen. Größere Gaslagerbehälter sollten mit
einem möglichst durch einen Zaun gekennzeichneten Sicherheitsabstand zu anderen Elementen
der Baustelleneinrichtung gelagert werden. Bei ortsfesten Flüssiggastanks ist ein kegelförmiger
Schutzbereich um den Tank (Radius der Grundfläche des Schutzbereiches = Höhe des Flüssig-
gastanks + 1 m) einzuhalten. Wenn möglich sollte dieser Schutzbereich mindestens 5,0 m
betragen. Die Behälter sind oberirdisch, im Freien, an gut belüfteten Stellen und geschützt vor
mechanischen Beschädigungen (z. B. durch Anprall von Fahrzeugen oder auch durch herabfal-
lende Gegenstände) aufzustellen. Deshalb sind Stellflächen in der unmittelbaren Nähe von
Baustraßen oder im Schwenkbereich von Kranen auszuschließen. Für weitere Hinweise wird
auf die Technische Regeln zur Druckbehälterverordnung, TRB 610 (Druckbehälter, Aufstellung
von Druckbehältern zum Lagern von Gasen) verwiesen. Wird das Gas in Gasflaschen gelagert,
dann sind ebenfalls erhöhte Sicherheitsanforderungen an den Transport, die Lagerung sowie
die Anwendung gestellt (vgl. Bild 2.146).
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Geräte, betrieben mit Heizöl, Dieselkraft-
stoff oder Gas gibt Tabelle 2.65.
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 271

Bild 2.146: Zwischenlagerung von Gasflaschen auf einer Baustelle 229

Tabelle 2.65: Parameter von Heizgeräten, betrieben mit Heizöl, Dieselkraftstoff oder Gas mit Luftgebläse

Nenn- Tankin-
Typ, Größe des Wärme- Ver- Elektro-
wärme- Gewicht halt/Luft-
Brennstoff Heizgerätes leistung brauch anschluss
leistung strom
kleines 150 W
35 MJ/h 10 kW 1 kg/h 15 kg 10 l
Heizgerät 230 V
Handgeräte
mittleres 500 W
Heizöl/ 170 MJ/h 40 kW 4 kg/h 60 kg 60 l
Heizgerät 230 230 V
Diesel
großes 1.000 W
375 MJ/h 105 kW 9 kg/h 100 kg 100 l
Heizgerät 230 V
kleines 60 W
60 MJ/h 15 kW 1 kg/h 10 kg
Heizgerät 230 V
Handgeräte mittleres externe
150 W
190 MJ/h 50 kW 4 kg/h 20 kg Gas-
Gas Heizgerät 230 V
behälter
großes 900 W
375 MJ/h 105 kW 8 kg/h 65 kg
Heizgerät 231 230 V

229
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
230
Vgl. Bild 2.145 (1. v. l.).
231
Vgl. Bild 2.145 (2. v. l.).
272 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Nenn- Tankin-
Typ, Größe des Wärme- Ver- Elektro-
wärme- Gewicht halt/Luft-
Brennstoff Heizgerätes leistung brauch anschluss
leistung strom
kleines 8 kg/h 232 1.250 W 5.000
375 MJ/h 105 kW 160 kg
Heizgerät 10 kg/h 233 230 V m³/h
Großgeräte
mittleres 14 kg/h 232 1.900 W 9.000
Gas/ 625 MJ/h 175 kW 250 kg
Heizgerät 234 18 kg/h 233 230 V m³/h
Heizöl
großes 15 kg/h 232 3.000 W 12.000
800 MJ/h 220 kW 350 kg
Heizgerät 20 kg/h 233 230 V m³/h

Alternativ zu Heizgeräten mit einem Warmluftgebläse werden zur Beheizung von einzelnen
Arbeitsplätzen häufig auch Geräte mit Infrarotstrahlern verwendet (vgl. Bild 2.147). Diese
Geräte heizen üblicherweise mit Gas (Gasstrahler), seltener aber auch mit elektrischer Energie.
Die direkt an 5-kg- oder 11-kg-Gasflaschen montierbaren Infrarotstrahler haben eine Leistung
von bis zu 5 kW und einen Gasverbrauch von 200 g/h bis zu 350 g/h. Ihr Gewicht beträgt übli-
cherweise unter 5 kg (ohne Flasche).

Bild 2.147: Beispiel für einen üblichen Infrarotstrahler (Gasstrahler)

232
Brennstoff Gas.
233
Brennstoff Heizöl.
234
Vgl. Bild 2.145 (3. v. l.).
2.6 Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzeinrichtungen 273

d) Wärmegewinnung mit elektrischer Energie


Die Wärmegewinnung mit elektrischer Energie hat den Vorteil, dass die Geräte ohne größeren
Aufwand an die örtliche Stromversorgung anschließbar (entsprechende Anschlusskapazitäten
vorausgesetzt) und leicht sind sowie ohne größere Emissionen arbeiten (Geräusche, Abgase).
Die Nachteile sind vor allem in den hohen Kosten für elektrische Energie sowie der im Ver-
gleich zu alternativen Wärmeenergiequellen niedrigeren Leistungsfähigkeit von Geräten mit
Stromanschluss zu sehen. Insofern kommen diese Geräte häufig in der Übergangszeit mit
Kurzbetrieb in Büro- und Unterkunftsräumen oder lokalen, abgeschlossenen Arbeitsplätzen
(Magazincontainer usw.) zum Einsatz.
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige elektrische Heizgeräte mit Gebläse gibt
Tabelle 2.66.
Tabelle 2.66: Parameter von elektrischen Heizgeräten mit Gebläse

Größe des Nennwärme- Elektroan-


Typ Gewicht Luftstrom
Heizgerätes leistung schluss
kleines 2 kW
230 V 6 kg 200 m³/h
Heizgerät (13,5 A)
elektrische mittleres 10 kW
400 V 15 kg 800 m³/h
Handgeräte Heizgerät 235 (16,5 A)
großes 20 kW
400 V 25 kg 2.000 m³/h
Heizgerät (24,5 A)

2.6.11.4 Praxishinweise
- Folgende Maßnahmen sollten beim Witterungsschutz vor Sturm beachtet werden: (1) Si-
cherung von Gütern auf Lagerflächen, Materialpaketen auf Gerüsten, Abfall in Containern
und halbfertigen Konstruktionen gegen Sturmschäden, (2) Bereithalten von Befesti-
gungsmaterialien auf der Baustelle (z. B. Netze), (3) Vorsicht bei „zu leichten Beschwe-
rungen“ von Dämmstoffpaketen.
- Für Hinweise zur Lagerung von Benzin- oder Dieselkraftstoff als Brennstoff für Heizgerä-
te wird auf die Abschnitte 0 (Mobile Tankanlagen), S. 176 und 2.6.10 (Gewässerschutz),
S. 263 verwiesen.

235
Vgl. Bild 2.145 (1. v. r.).
274 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser


2.7.1 Sicherung von Baugruben und Gräben

2.7.1.1Grundlagen zur Böschungssicherung von Baugruben und Gräben


Baugruben und Gräben können entweder geböscht oder mit Hilfe eines Verbaus Platz sparen-
der mit vertikalen Wänden ausgeführt werden. Dabei kommt bei verbauten Gräben üblicher-
weise ein Grabenverbaugerät und bei verbauten Baugruben bzw. sehr tiefen, breiten verbauten
Gräben eine Verbaukonstruktion zum Einsatz.
Die beim Aushub freigelegten Erd- bzw. Felswände von Baugruben und Gräben sind so abzu-
böschen, zu verbauen oder anderweitig zu sichern, dass sie während der verschiedenen Bauzu-
stände standsicher sind. Einflüsse, welche die Standsicherheit der Baugruben- bzw. Graben-
wände beeinträchtigen, sind zu berücksichtigen. Diese sind insbesondere Auflasten, aber auch
Abbaggerungen. Außerdem ist zu beachten, dass Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit
von benachbarten Gebäuden, Leitungen, anderen baulichen Anlagen oder Verkehrsflächen
nicht beeinträchtigt werden. Erfolgt der Aushub im Bereich benachbarter baulicher Anlagen, ist
dieser unter Beachtung von DIN 4123 (Ausschachtungen, Gründungen und Unterfangungen im
Bereich bestehender Gebäude) vorzunehmen. 236
Die pauschalen Angaben in nachfolgenden Abschnitten gelten insbesondere nicht, wenn fol-
gende Zustände im Bereich der Baugrube bzw. des Grabens vorliegen:
- Störungen des Bodengefüges wie Klüfte oder Verwerfungen,
- nicht oder nur wenig verdichtete Verfüllungen oder Aufschüttungen,
- Grundwasserabsenkung durch offene Wasserhaltung oder bei Zufluss von Schichtenwas-
ser,
- fehlender lastfreier Schutzstreifen bei Baugruben und Gräben mit mehr als 0,80 m Tiefe,
- starke Erschütterungen aus Verkehr, Rammarbeiten, Verdichtungsarbeiten oder Spren-
gungen.
Weiterhin ist die Standsicherheit geböschter Wände insbesondere nach DIN 4084 oder durch
Sachverständigengutachten nachzuweisen, wenn
- eine Böschung mehr als 5,0 m hoch ist,
- vorhandene Gebäude, Leitungen, andere bauliche Anlagen oder Verkehrsflächen gefähr-
det werden können,
- unmittelbar neben dem Schutzstreifen von 0,60 m eine stärker als 1 : 2 geneigte Erdauf-
schüttung bzw. Stapellasten von mehr als 10 kN/m² zu erwarten sind.
Übergänge (Laufbrücken) sind bei Gräben mit einer Breite von mehr als 0,80 m erforderlich
und müssen eine Breite von mindestens 0,50 m haben. Für Gräben mit einer Tiefe von mehr als
2,0 m müssen die Übergänge beidseitig mit einem dreiseitigen Seitenschutz versehen werden.
Weiterhin sind bei Grabentiefen größer 1,25 m als Zugänge Bautreppen oder Bauleitern zu

236
Vgl. DIN 4124, S. 6.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 275

verwenden. Bei Baugruben-/Grabentiefen größer 2,0 m und Böschungswinkeln größer 60°


(> 1,73 : 1) bzw. verbauten Baugruben oder Gräben muss die obere Böschungskante in einem
Abstand von mehr als 2,0 m mit einem dreiteiligen Seitenschutz gegen Absturz abgesichert
werden (vgl. Abschnitt 2.6.5, S. 220).
Müssen Baugruben oder Gräben mit Fahrzeugen erschlossen werden, dann sind Rampen er-
forderlich. Diese sind entsprechend der Art der Fahrzeuge in ausreichender Breite und mit einer
maximalen Längsneigung (vgl. Tabelle 2.21, S. 94) zu dimensionieren. Bei einer Fahrzeugbrei-
te von 2,5 m, einem Sicherheitsabstand (Fahrungenauigkeiten, Überbreite usw.) von 0,50 m
und einem Sicherheitsabstand zur Böschungskante von 2,0 m (z. B. für LKW, Bagger oder
Krane mit einem Gesamtgewicht von 12 t bis 40 t) ergibt sich eine Rampenbreite von insge-
samt 5,0 m. Für weitere Angaben dazu wird auf Abschnitt 2.4.2 (Baustraßen und Bauwege), S.
87, insbesondere auch auf Tabelle 2.21, verwiesen.

2.7.1.2 Mindestabstände zu/in Baugruben und Gräben, Arbeitsräume


In Bereichen, wo entweder der Rand einer Baugrube bzw. eines Grabens oder die Baugrube
bzw. der Graben selbst betreten werden muss, sind die in Bild 2.148 dargestellten Mindestab-
stände durch Schutzstreifen zu beachten. Dabei kann bei Gräben bis zu einer Tiefe von 0,80 m
und ohne geböschten Voraushub auf einer Seite auf den Schutzstreifen verzichtet werden.

Bild 2.148: Verbauter Graben mit geböschtem Voraushub

Mit Rücksicht auf die Sicherheit der Beschäftigten, aus ergonomischen Gründen und um eine
einwandfreie Bauausführung sicherzustellen, müssen Arbeitsräume mindestens 0,50 m breit
sein. Als Breite b des Arbeitsraums gilt nach DIN 4124:
- bei geböschten Baugruben der waagerecht gemessene Abstand zwischen dem Böschungs-
fuß und der Außenseite des Bauwerks sowie
- bei verbauten Baugruben der lichte Abstand zwischen der Luftseite der Verkleidung und
der Außenseite des Bauwerks (vgl. Bild 2.149).
Als Außenseite des Bauwerks gilt die Außenseite des Baukörpers zuzüglich der zugehörigen
Abdichtungs-, Vorsatz- oder Schutzschichten oder zuzüglich der Schalungskonstruktion des
Baukörpers. Jeweils die größere Breite ist maßgebend.
276 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.149: Erforderlicher Arbeitsraum b zu Böschungen oder einem Verbau

2.7.1.3 Geböschte Baugruben und Gräben


Baugruben und Gräben können bis zu einer Tiefe von 1,25 m mit senkrechten, unverbauten
Wänden nach Bild 2.150 (linkes Teilbild) ausgebildet werden, wenn Fahrzeuge, Maschinen
und Geräte die in Tabelle 2.67 angegebenen Sicherheitsabstände (lastfreier Schutzstreifen) zu
Baugruben- oder Grabenrändern einhalten. Baugruben und Gräben können bis zu einer Tiefe
von 1,75 m mit senkrechten, unverbauten Wänden und geböschten Kanten nach Bild 2.150
(rechtes Teilbild) ausgebildet werden, wenn die dort dargestellten Angaben sowie die in
Tabelle 2.67 angegebenen Sicherheitsabstände (lastfreier Schutzstreifen) zu Baugruben- oder
Grabenrändern eingehalten werden.

Bild 2.150: Varianten der Böschungsausbildung für Baugruben und Gräben mit unverbauten Wänden 237

237
Ein Boden ist nach DIN 1054 nicht bindig, wenn der Massenanteil der Bestandteile mit Korngrößen
unter 0,06 mm 15 % nicht übersteigt. Bei größerem Massenanteil als 15 % wird der Boden als bindig be-
zeichnet. Nach DIN 4022-1:1987-09, 8.13 galt weiterhin: a) Weich ist ein Boden, der sich leicht kneten
lässt. b) Steif ist ein Boden, der sich schwer kneten, aber in der Hand zu 3 mm dicken Walzen ausrollen
lässt, ohne zu reißen oder zu zerbröckeln.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 277

Tabelle 2.67: Sicherheitsabstände von Maschinen und Fahrzeugen zu Baugruben- oder Grabenrändern

Sicherheitsabstand 238 von Maschinen u. ä. zu Baugruben- oder Grabenrändern


belastete Böschungs- oder Grabenränder (allgemein) • 0,60 m
Gesamtgewicht bis 12 t • 1,00 m
Gesamtgewicht über 12 t bis 40 t • 2,00 m
Gesamtgewicht 12 t bis 18 t
• Baugruben-
(nur für Böschungen/Gräben bis 1,75 m Tiefe nach Bild
oder Grabentiefe
2.150 (linkes Teilbild))
Gesamtgewicht 12 t bis 18 t
(nur für Böschungen/Gräben bis 1,75 m Tiefe nach Bild
• 1,00 m
2.150 (rechtes Teilbild) sowie einem festen Straßenoberbau
mit d • 15 cm bis zur Böschungs- oder Grabenkante)
Gesamtgewicht 12 t bis 18 t
(nur für Böschungen oder Gräben mit einem Böschungswin- • 1,25 m
kel ȕ • 60°)
Für abgepratzte Baumaschinen (Turmdreh-, Fahrzeugkrane, Autobetonpumpen usw.)
bzw. nahe der Böschungskante eingetragene Einzellasten gilt zusätzlich:
Der Sicherheitsabstand von der Außenkante der Abpratzung (z. B. Außenkante Holzbohlen)
bis zum Böschungsfuß von Baugruben oder Gräben bei rolligem oder aufgefülltem
Boden beträgt das Doppelte der Baugrubentiefe, mindestens aber 2,0 m. Bei gewachsenem,
nicht rolligem Boden entspricht der Sicherheitsabstand der Baugrubentiefe, mindestens aber
2,0 m. Bei Böschungswinkeln der Baugrube größer 45° beträgt der Sicherheitsabstand eben-
falls der Baugrubentiefe, mindestens aber 2,0 m.

Müssen geböschte Baugruben mit einer Tiefe größer 1,75 m ausgehoben werden, müssen de-
ren Wände geneigt ausgebildet werden. Ein lastfreier Schutzstreifen im oberen Bereich der Bö-
schung nach Tabelle 2.67 ist erforderlich. Ohne rechnerischen Nachweis der Standsicherheit
dürfen folgende Böschungswinkel nicht überschritten werden:
- ȕ = 45° bei nicht bindigen oder weichen, bindigen Böden,
- ȕ = 60° bei mindestens steifen, bindigen Böden sowie
- ȕ = 80° bei Fels.
Werden Böschungen nicht mit diesen Böschungswinkeln ausgebildet, müssen sie rechnerisch
nachgewiesen werden. Tabelle 2.68 gibt dafür als Anhalt eine Größenordnung für das zu erwar-
tende Ergebnis der rechnerisch nachweisbaren Böschungsneigungen ȕ in Abhängigkeit der an-
stehenden Bodenart und der Baugrubentiefe, falls keiner der im Abschnitt 2.7.1.1 (Grundlagen
zur Böschungssicherung von Baugruben und Gräben) genannten Zustände im Bereich der
Baugrube oder des Grabens vorhanden ist.

238
Als Sicherheitsabstand zählt der Abstand zwischen der Außenkante der Aufstandsfläche (z. B. Außen-
kante Holzbohlen für Abpratzung) bis zur Böschungsoberkante der Baugrube bzw. des Grabens.
278 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.68: Anhaltswerte für rechnerisch nachweisbare Böschungsneigungen 239

Baugruben- Böschungsneigung
Bodenart
tiefe max E max tan E
1,0 m 53° 1 : 0,75
2,0 m 45° 1 : 1,00
reiner, locker gelagerter Sand 3,0 m 41° 1 : 1,15
4,0 m 38° 1 : 1,25
5,0 m 36° 1 : 1,40
1,0 m 70° 1 : 0,35
2,0 m 59° 1 : 0,60
reiner, mitteldicht gelagerter Sand 3,0 m 53° 1 : 0,75
4,0 m 48° 1 : 0,90
5,0 m 45° 1 : 1,00
1,0 m 79° 1 : 0,20
2,0 m 63° 1 : 0,50
lehmiger Sand 3,0 m 57° 1 : 0,65
4,0 m 53° 1 : 0,75
5,0 m 50° 1 : 0,85
1,0 m 85° 1 : 0,10
2,0 m 70° 1 : 0,35
verkitteter Kiessand 3,0 m 63° 1 : 0,50
4,0 m 59° 1 : 0,60
5,0 m 55° 1 : 0,70
1,0 m 90° 1:f
2,0 m 61° 1 : 0,55
weicher Lehm 3,0 m 45° 1 : 1,00
4,0 m 37° 1 : 1,30
5,0 m 32° 1 : 1,60
1,0 m 90° 1:f
2,0 m 79° 1 : 0,20
steifer Lehm 3,0 m 63° 1 : 0,50
4,0 m 55° 1 : 0,70
5,0 m 50° 1 : 0,85
1,0 m 90° 1:f
2,0 m 90° 1:f
halbfester Lehm 3,0 m 82° 1 : 0,15
4,0 m 69° 1 : 0,40
5,0 m 60° 1 : 0,60

239
Vgl. Schnell, Verfahrenstechnik zur Sicherung von Baugruben, 1995, S. 61.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 279

Höhere oder steilere Böschungen sollten immer zusätzlich mit konstruktiven Maßnahmen gesi-
chert werden, wie z. B. Geotextilien, Folien, Schilfmatten, Spritzbetonschalen, Vernagelungen
oder Bewuchs (vgl. Bild 2.151). Für weiterführende Informationen sowie Grundlagen für deren
Dimensionierung wird auf die Fachliteratur verwiesen. 240

Befestigung (z. B. ggf. Bewehrung


Steine, Erdnägel) Spritzbeton (5–15 cm)
Rundstahl oder
Bodennägel
Plastikfolie (0,5–2 Nägel/m2
L = 5–7 m)
Plastikfolie vernagelte Spritzbetonschale

Stahlbetonplatte 2 U-Profile

Spritzbeton (5–15 cm) Spritzbeton (5–15 cm)


Injektionsanker Injektionsanker

verdickte Spritzbetonschale U-Profile (Essener Verbau)


Bild 2.151: Konstruktive Böschungsbefestigungen mit unterschiedlichen Ausführungsvarianten

Stirnwände von Gräben in mindestens steifem, bindigem Boden dürfen bis zu einer Tiefe von
1,75 m senkrecht abgeschachtet werden. In allen anderen Fällen, auch in Bauzuständen, sind
Stirnwände entweder durch Böschung oder Verbau zu sichern, sofern dort Beschäftigte tätig
werden.
Für geböschte Rohr- und Leitungsgräben gelten gesonderte Vorschriften hinsichtlich der
Mindestgrabenbreiten b (b = Breite der Grabensohle zwischen den Böschungsfüßen). Dabei
wird grundsätzlich zwischen Abwasserleitungen und sonstigen Leitungen oder Rohren (nicht
Abwasserleitungen) unterschieden. Die wichtigsten Angaben für Abwasserleitungen sind in
Bild 2.152 und für sonstige Leitungen oder Rohre (nicht Abwasserleitungen nach DIN EN
1610) mit betretbarem Arbeitsraum und nicht verbauten Böschungen in Bild 2.153 zusammen-
gefasst. Weitere Angaben dazu, insbesondere auch zu Mindestgrabenbreiten von Gräben mit
Mehrfachleitungen, sind in der DIN 4124, Abschnitt 9 sowie in der DIN EN 1610 geregelt.

240
Vgl. beispielsweise Schnell, Verfahrenstechnik zur Sicherung von Baugruben, 1995, S. 62 ff.
280 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.152: Lichte Mindestbreiten b für Gräben für Abwasserleitungen nach DIN EN 1610 241

Bild 2.153: Lichte Mindestbreiten b für geböschte Gräben für nicht Abwasserleitungen nach DIN 4124

Bei Gräben ohne einen betretbaren Arbeitsraum mit senkrechten Wänden bis zu einer Höhe
von 1,25 m müssen in der Regel die in Bild 2.154 angegebenen Mindestbreiten b in Abhängig-
keit der Regelverlegetiefe t eingehalten werden. Die Werte gelten nicht für Abwasserkanäle
und -leitungen nach DIN EN 1610, sondern beispielsweise für Drainageleitungen.

Bild 2.154: Lichte Mindestbreiten b für geböschte Gräben ohne betretbaren Arbeitsraum nach DIN 4124

241
dA = Außendurchmesser der Abwasserleitung [m].
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 281

2.7.1.4 Verbaute Gräben


Zur Sicherung von Baugruben mit geringen Abmessungen sowie für Gräben eignen sich insbe-
sondere Grabenverbaugeräte sowie ein waagerechter oder senkrechter Grabenverbau. Übli-
cherweise werden ausschließlich Grabenverbaugeräte (Verbauplatten oder Verbauboxen aus
Stahl oder Aluminium) eingesetzt. Der früher übliche waagerechte oder senkrechte Grabenver-
bau mit Hohlbohlen oder Kanaldielen wird heute nur sehr selten angewendet, da er sehr lohnin-
tensiv ist (vgl. für weitere Angaben DIN 4124).
Ein teilweiser Verbau von Gräben mit einer Tiefe von maximal 1,75 m kann entsprechend den
Angaben in Bild 2.155 erfolgen.

Bild 2.155: Ausführung von teilweise verbauten Gräben 242

Grabenverbaugeräte sind Einrichtungen zur Sicherung von Grabenwänden. Sie bilden den
fertigen Verbau eines Grabenteilstückes. Es werden nach DIN 4124 sowie DIN EN 13 331-1
vor allem folgende Geräte unterschieden:
- mittig gestützte Grabenverbaugeräte (Plattenpaare, die über mittig angeordnete Aufrichter
durch Stützbauteile verbunden sind; vgl. Bild 2.156),
- randgestützte Grabenverbaugeräte (auch Verbauboxen genannt; Plattenpaare, die über an
den Rändern der Platten angeordnete Aufrichter durch Stützbauteile verbunden sind; vgl.
Bild 2.157),
- Schleppboxen (randgestützte Grabenverbaugeräte, die waagerecht gezogen werden; vgl.
Bild 2.158) sowie
- Gleitschienen-Grabenverbaugeräte (Platten, die in Einfach- oder Mehrfach-
Gleitschienenpaaren geführt werden, die durch gelenkige oder steife Stützbauteile ver-
bunden sind) bzw.

242
Ein Boden ist nach DIN 1054 nicht bindig, wenn der Massenanteil der Bestandteile mit Korngrößen
unter 0,06 mm 15 % nicht übersteigt. Bei größerem Massenanteil als 15 % wird der Boden als bindig be-
zeichnet. Nach DIN 4022-1:1987-09, 8.13 gilt weiterhin: a) Weich ist ein Boden, der sich leicht kneten
lässt. b) Steif ist ein Boden, der sich schwer kneten, aber in der Hand zu 3 mm dicken Walzen ausrollen
lässt, ohne zu reißen oder zu zerbröckeln.
282 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

- Gleitschienen-Grabenverbaugeräte mit Stützrahmen (Grabenverbaugeräte, bei denen in


der Höhe verschiebliche Stützrahmen dafür sorgen, dass sich der Abstand gegenüberlie-
gender Gleitschienen und Platten zueinander beim Absenkvorgang nicht verändert; vgl.
Bild 2.159).

Bild 2.156: Mittig gestütztes Grabenverbaugerät 243

Bild 2.157: Randgestütztes Grabenverbaugerät 244

243
Quelle: Emunds + Staudinger (www.es-verbau.com).
244
Quelle: Emunds + Staudinger (www.es-verbau.com).
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 283

Bild 2.158: Schleppbox 245

Bild 2.159: Gleitschienen-Grabenverbaugerät mit Stützrahmen 246

Die wichtigsten Auswahl- und Bemessungskriterien für Grabenverbaugeräte sind vor al-
lem die Grabentiefe, die geologischen Verhältnisse, der Grundwasserstand, die äußeren Belas-
tungen (z. B. aus Verkehr oder angrenzenden Bebauungen), kreuzende Leitungen und andere
Hindernisse (z. B. Schächte), die Länge und Nennweite der zu verlegenden Rohre sowie die
Art des eingesetzten Verbaumaterials.

245
Quelle: Emunds + Staudinger (www.es-verbau.com).
246
Quelle: Emunds + Staudinger (www.es-verbau.com).
284 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Die Abmessungen von üblicherweise eingesetzten Grabenverbaugeräten ohne Gleitschienen


(Verbauboxen) sind in Tabelle 2.69 zusammengefasst. Das Gewicht eines einzelnen Elementes
beträgt je nach Abmessung und Bauart zwischen 0,3 t und 3,0 t. Viele Produkte lassen dabei zu,
dass mit diesen Grabenverbaugeräten Rohre mit einem Durchmesser von 1,0 m bis 1,5 m (ma-
ximal 2,5 m) verlegt werden können (Rohrhöhendurchlass hc).
Tabelle 2.69: Gängige Abmessungen von Grabenverbaugeräten ohne Gleitschienen (Verbauboxen)

Höhe der Elemente Breite der Elemente


Länge der Elemente
(Grabentiefe) (Grabenbreite b)
0,60 m bis 6,0 m 0,50 m bis 4,5 m 2,0 m bis 5,0 m

Grabenverbaugeräte mit Gleitschienen sind im Vergleich zu den üblichen Verbauboxen


massiver und werden bei Gräben mit größerer Tiefe (meist > 4,0 m) sowie bei auslaufendem
Boden eingesetzt. Sie können Höhen bis circa 8,5 m erreichen, wobei Rohre bis zu einem
Durchmesser von 3,0 m verlegt werden können. Gängige Längen der einzelnen Elemente lie-
gen dort zwischen 1,0 m und 6,5 m. Da diese Elemente kraftschlüssig miteinander verbunden
werden, entstehen oft Probleme, wenn bei Baumaßnahmen in der Trasse viele Rohr- und Ka-
nalquerungen vorkommen.
Für verbaute Rohr- und Leitungsgräben gelten gesonderte Vorschriften hinsichtlich der
Mindestgrabenbreiten b (b = Breite der Grabensohle zwischen den Böschungsfüßen). Dabei
wird grundsätzlich zwischen Abwasserleitungen und sonstigen Rohren oder Leitungen (nicht
Abwasserleitungen) unterschieden. Die wichtigsten Angaben für Abwasserleitungen sind in
Bild 2.160 und für sonstige Leitungen oder Rohre (nicht Abwasserleitungen nach DIN EN
1610) mit betretbarem Arbeitsraum in Bild 2.161 zusammengefasst. Weitere Angaben dazu
sind in der DIN 4124, Abschnitt 9 sowie in der DIN EN 1610 geregelt.

Bild 2.160: Lichte Mindestbreiten b für verbaute Gräben für Abwasserleitungen nach DIN EN 1610 247

247
dA = Außendurchmesser der Abwasserleitung [m].
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 285

Bild 2.161: Lichte Mindestbreiten b für verbaute Gräben für nicht Abwasserleitungen nach DIN 4124

Für weitere Einzelheiten zu Auswahlkriterien sowie die Dimensionierung von Grabenverbau-


geräten, insbesondere zu deren Einsatzvoraussetzungen sowie Einstell-, Absenk- und Einbau-
verfahren, wird auf die DIN 4124, Abschnitt 5 sowie auf die DIN EN 13 331-1 verwiesen.

2.7.1.5 Verbaute Baugruben


Verbaute Baugruben werden immer dann notwendig, wenn für eine Baugrubenböschung nicht
ausreichend Platz vorhanden ist, große Setzungsgefahr besteht oder wenn ein Baugrubenverbau
wirtschaftlicher ist als der Mehraushub an Boden für die Baugrubenböschung. Bei innerstädti-
schen Baumaßnahmen aber auch im Ingenieurbau ist diese Situation regelmäßig gegeben, falls
neben dem zu errichtenden, neuen Bauwerk bereits Bestandsbauwerke stehen oder Straßen, Ei-
senbahnlinien oder Leitungen (Strom, Wasser, Gas, Abwasser usw.) vorhanden sind. Da der
Verbau in der Regel durch Spannanker rückverankert wird, müssen im Erdreich hinter dem
Verbau ausreichend Freiräume für diese Anker vorhanden sein. Sind diese nicht vorhanden
(z. B. wegen zu dichter Medienführung oder tief gegründeter Nachbarbebauung), muss die
Baugrube in Deckelbauweise hergestellt oder der Verbau durch eine innenliegende Aussteifung
gesichert werden.
Je tiefer eine Baugrube ist, desto größer werden die Böschungen. Daher wird bei einer Baugru-
be ab einer Tiefe von etwa 5,0 m meistens ein Baugrubenverbau vorgesehen, unabhängig da-
von, ob eine Nachbarbebauung vorhanden ist. Die Kosten für den Mehraushub und das Wie-
derverfüllen steigen mit zunehmender Tiefe überproportional an. Zu beachten ist außerdem,
dass Turmdrehkrane mit größeren Auslegern notwendig sind, falls diese außerhalb der Baugru-
be aufgestellt werden sollen (vgl. Bild 2.11, S. 23).
Der übliche Verbau von Baugruben erfolgt durch die vier nachfolgend dargestellten Konstruk-
tionsformen. Neben deren grundsätzlichen Herstellungsverfahren werden dort auch gängige
Abmessungen für die einzelnen Elemente sowie zur Herstellung erforderliche Baumaschinen
benannt. Die dargestellten Verbaumöglichkeiten sind bei nahezu allen Bodenarten, ausgenom-
men Fels, anwendbar. Die wichtigsten Auswahlkriterien für eine Konstruktionsform sind ne-
ben den Kosten und den zur Verfügung stehenden Geräten die Verformungsbeständigkeit (ver-
286 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

formungsarmer und nachgiebiger Verbau) und die Wasserdurchlässigkeit (wasserundurchlässi-


ger und wasserdurchlässiger Verbau) 248 des Verbaus. Bild 2.162 zeigt einen kombinierten Bau-
grubenverbau mit einer Trägerbohlwand (linker Bereich) und eine Spundwand (rechter Be-
reich).

Bild 2.162: Kombinierter Baugrubenverbau mit einer Trägerbohlwand (li.) und einer Spundwand (re.) 249

Die konkrete Dimensionierung sowie die konstruktive Durchbildung eines Baugrubenverbaus


müssen statisch nachgewiesen werden. Dafür wird auf die Fachliteratur verwiesen. 250

a) Trägerbohlwand (Berliner Verbau o. ä.)

Querschnitt:

Vorteile: Gute Anpassungsfähigkeit an die örtlichen Gegebenheiten (z. B. Lei-


tungen), schneller Baufortschritt, Wiederverwendbarkeit der Bautei-
le.
Nachteile: Nicht im Grundwasserbereich anwendbar (wasserdurchlässig),
nachgiebige Verbau (Gefahr von Setzungen), Zug-um-Zug-Aushub
mit Herstellung der Ausfachung.
Herstellungsverfahren: Einrammen/Einrütteln/Einsetzen von Doppel-T- oder U-Trägern,
Zug-um-Zug Baugrubenaushub und Einbau der horizontalen Boh-
len/Kanthölzer (spätestens, wenn der Aushub 1,25 m Tiefe erreicht

248
Dieses Kriterium ist nur bei Baugruben im Grundwasser relevant.
249
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
250
Z. B. Schnell, Verfahrenstechnik zur Sicherung von Baugruben, 1995 oder
Arz/Schmidt/Seitz/Semprich, Grundbau, 1991, S. 192 ff.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 287

hat oder eine freie Böschungshöhe bei steifen oder halbfesten bindi-
gen Böden d 1,0 m, bei nicht bindigen Böden d 0,5 m, entsteht),
Verankerung der Bohlen mit Keilen o. ä., ggf. Verankerung der Dop-
pel-T-Träger mit Gurten und Spannankern (vgl. Bild 2.163) bzw.
Druckstreben oder Absteifungen.
Baumaschineneinsatz: Großgeräte zur Herstellung der Trägerbohlwand: Einrammen/Ein-
rütteln: siehe nachfolgend bei Spundwand (anstelle von Rammhäm-
mern/Schnellschlagbären werden hier eher Vibrationsbären/Vibra-
tionsrammen, seltener Dieselbären mit Mäklerführung, verwendet);
alternativ Einsetzen in Bohrlöcher: zum Bohren der Löcher kommen
spezielle Bohrgeräte (vgl. Abschnitt 2.2.6 (Geräte des Spezialtief-
baus), S. 49) oder an Hydraulikbaggern mit Mäklern eingesetzte
Bohrgeräte zum Einsatz; ggf. Bohr- und Verpressgeräte für die Her-
stellung der horizontalen Verankerung.
übliche Abmessungen: Trägerabstand 1,5 m bis 3,5 m, Länge der Träger 4,0 m bis 20 m,
Profilgrößen (bei Baugrubentiefen von 8 m bis 15 m) IPB 300 bis
IPB 500 (IPB 1000), Ausfachung: Kanthölzer (Dicke 12 cm bis
16 cm), Holzbohlen (Dicke t 5 cm), Rundbohlen (Durchmesser
t 10 cm) oder Spritzbetonausfachung.
Bild 2.163 zeigt das Detail einer Trägerbohlwand. Erkennbar sind die horizontale Verankerung
der Stahlprofile (hier zwei U-Profile) mit Ankerplatte und Spannanker sowie die Ausfachung
mit Holzbohlen und Keilen.

Bild 2.163: Detail der horizontalen Verankerung einer Trägerbohlwand 251

251
Quelle: Völkner/FOX-Fotoagentur und BAuA.
288 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

b) Spundwand

Querschnitt:

Vorteile: Gute Anpassungsfähigkeit an örtliche Gegebenheiten, schneller Bau-


fortschritt, Wiederverwendbarkeit der Bauteile, zügiger Baugruben-
aushub, auch im Grundwasser anwendbar (wasserundurchlässig bei
Verwendung besonderer Profile), durch den Einsatz von Doppelboh-
len kann im Vergleich zu Einzelbohlen ein deutlich höheres Wider-
standsmoment der Spundwand erreicht werden.
Nachteile: Vergleichsweise lautes Herstellungsverfahren, wenig flexibel bei
Leitungskreuzungen usw., nachgiebiger Verbau.
Herstellungsverfahren: Einrammen/Einrütteln/Einpressen von Spundwandprofilen, Baugru-
benaushub, ggf. Verankerung der Träger mit Gurten und Spannan-
kern bzw. Druckstreben oder Absteifungen.
Baumaschineneinsatz: Kurze Spundwandbohlen (bis circa 7,5 m, circa 1 t je Doppelbohle)
können mit einem am Löffelstiel eines Hydraulikbaggers (ab circa
85 kW Motorleistung) frei hängenden Vibrationsbären/Vibrations-
rammen (statisches Moment circa 50 Nm) oder einem Ramm-
hammer/Schnellschlagbären (Schlagenergie circa 4.000 Nm) einge-
bracht oder gezogen werden. Längere Spundwandbohlen (z. B.
12 m, circa 1,5 t je Doppelbohle) können kaum noch vom Bagger
eingefädelt werden, so dass der Einsatz eines Grundgerätes mit
Mäkler und eines Rammhammers/Schnellschlagbären (Schlagener-
gie circa 6.000 Nm) oder eines Vibrationsbären/Vibrationsramme er-
forderlich wird; ggf. Bohr- und Verpressgeräte für die Herstellung
der horizontalen Verankerung.
übliche Abmessungen: Ausbildung üblicherweise mit Spundwandprofilen (z. B. Larssen),
Breite der Profile circa (400 mm bis) 600 mm (Gewicht circa
60 kg/m bis 85 kg/m).

c) Bohrpfahlwand

Querschnitt:

Vorteile: Vergleichsweise leises Herstellungsverfahren, auch in schwer ramm-


baren Böden einsetzbar, verformungsarmer Verbau, praktisch keine
Tiefenbegrenzung, in Abhängigkeit der gewählten Konstruktion
wasserundurchlässig (wegen Fugen jedoch oft problematisch), ggf.
als Teil der baulichen Anlage verwendbar.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 289

Nachteile: Verlorene Bauteile, teuer, Platzbedarf im eingebauten Zustand im


Vergleich zu Schlitzwänden etwas größer.
Herstellungsverfahren: Abteufen des Bohrloches (verrohrt/unverrohrt), ggf. Einbringen des
Bewehrungskorbes, Betonieren des Pfahles usw. Baugrubenaushub,
ggf. Verankerung der Pfähle mit Spannankern.
Baumaschineneinsatz: Dimensionierung der Bohrgeräte vgl. Abschnitt 2.2.6 (Geräte des
Spezialtiefbaus), S. 49; ggf. Bohr- und Verpressgeräte für die Her-
stellung der horizontalen Verankerung.
übliche Abmessungen: Pfahldurchmesser 60 cm bis 100 cm.
tangierende Bohrpfähle: lichter Abstand zwischen den Bohrpfählen
5 bis 10 cm.
überschnittene Bohrpfähle: Überschnitt circa 15 cm, jeder zweite
Pfahl bewehrt (zuerst Herstellung der unbewehrten Pfähle, danach
der bewehrten Pfähle).
aufgelöste/ausgefachte Bohrpfähle: lichter Abstand zwischen den
Bohrpfählen circa 1,0 m bis 2,0 m, Dicke der Spritzbetonausfachung
(5 cm bis 8 cm) 10 cm bis 20 cm, seltener auch als Holzausfachung
(siehe Trägerbohlwand).

d) Schlitzwand

Querschnitt:

Vorteile: Verformungsarmer Verbau, praktisch keine Tiefenbegrenzung, was-


serundurchlässig (weniger Fugen als Bohrpfahlwand), im Vergleich
zur Bohrpfahlwand muss nicht erhärteter Beton angeschnitten wer-
den, ggf. als Teil der baulichen Anlage verwendbar.
Nachteile: Sehr aufwändiges Bauverfahren (z. B. wegen Bentonit-Einsatz), ver-
lorene Bauteile, teuer, großer Flächenbedarf für Baustelleneinrich-
tung (z. B. für Bentonitmisch- und -regenerierungsanlage).
Herstellungsverfahren: Voraushub bis circa 1,5 m und Herstellung einer Leitwand aus Ort-
beton, Aushub einer Lamelle (mit Schlitzwandgreifer, Bentonit als
Stützflüssigkeit), Einbau einer Fugenkonstruktion, Einbringen des
Bewehrungskorbes, Betonieren der Lamelle und Abpumpen oder
Verdrängen der Stützflüssigkeit, Rückbau der Leitwände usw.
Baumaschineneinsatz: Schlitzwandgreifer an einem Grundgerät (z. B. Hydraulikbagger).
übliche Abmessungen: Lamellenlängen circa 2,0 m bis 5,0 m, Lamellenbreite circa 0,60 m
bis 0,80 m (minimal 0,40 m, bis maximal 2,0 m, je nach Aushubge-
rät), Lamellentiefe bis zu 30 m (50 m).

Neben den genannten vier Verbauarten gibt es weitere, eher seltener eingesetzte Arten, wie
zum Beispiel Injektionswände, Frostwände oder Elementwände.
290 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

2.7.1.6 Praxishinweise
- Bei geböschten Baugruben kann die Anordnung von Bermen für die Begehung der Bö-
schung, für die Anordnung von Geräten der Grundwasserabsenkung sowie für das Auf-
fangen von abrutschenden Böschungsteilen oder Steinen erforderlich werden. Für letztge-
nannte Funktion werden Bermen häufig in jeweils 3,0 m Baugrubenhöhe mit einer Breite
von mindestens 1,5 m angeordnet.
- Für die Herstellung eines Baugrubenverbaus werden oft umfangreiche Flächen für die
Baustelleneinrichtung erforderlich. Zu nennen sind insbesondere die Be- und Entladeflä-
chen für den An- und Abtransport, Arbeitsflächen der Geräte, Baustraßen sowie Lagerflä-
chen für die Zusatzausrüstung (z. B. Bohrer, Gestänge) und einzubauende Bauteile (z. B.
Spundwand- oder Doppel-T-Profile). Dabei müssen insbesondere auch die häufig sehr
hohen Lasten auf diesen Flächen berücksichtigt werden. Weiterhin muss entsprechend der
Ausschreibung die Bereitstellung von Baustrom und Bauwasser, teilweise auch in größe-
ren Mengen, berücksichtigt werden.

2.7.1.7 Vorschriften und Regeln


- DIN 1054 – Baugrund – Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau
- DIN 18 303 – Verbauarbeiten (VOB/C)
- DIN 4084 – Baugrund – Geländebruchberechnungen
- DIN 4123 – Ausschachtungen, Gründungen und Unterfangungen im Bereich bestehender
Gebäude
- DIN 4124 – Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten
- DIN 4126 – Nachweis der Standsicherheit von Schlitzwänden
- DIN EN 13 331 – Grabenverbaugeräte – Teil 1: Produktfestlegungen
- DIN EN 1610 – Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen
- BGR 161 – Arbeiten im Spezialtiefbau
- BGR 176 – Sicherheitsregeln für Grabenverbaugeräte (nur zur Information, BGR wurde
zurückgezogen)
- BGR 236 – Rohrleitungsbauarbeiten
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 291

2.7.2 Baugruben im Grundwasser

2.7.2.1 Begriffsdefinitionen
Befindet sich die Baugrubensohle unterhalb des Grundwasserspiegels werden besondere Maß-
nahmen erforderlich, um die zu errichtende bauliche Anlage ohne Einfluss des Grundwassers
herstellen zu können. Grundsätzlich gibt es dafür drei übliche Ausführungsvarianten:
- die Grundwasserabsenkung,
- die Grundwasserabsperrung sowie
- die Grundwasserverdrängung.
Falls Arbeiten im Grundwasser erforderlich werden, ist generell eine Genehmigung von den
zuständigen Behörden einzuholen.
Die Grundwasserabsenkung wird in die offene und geschlossene Wasserhaltung unterteilt. In
beiden Fällen wird der Grundwasserspiegel auf ein Niveau unterhalb der Baugrubensohle
durch Abpumpen des während der Bauzeit in die Baugrube einströmenden Grundwassers abge-
senkt. Bei einer offenen Wasserhaltung wird das Grundwasser oberflächennah in Rinnen, Si-
ckergräben oder Drainageleitungen gesammelt und durch Pumpenanlagen an die Geländeober-
fläche befördert. Bei einer geschlossenen Wasserhaltung wird hingegen das Grundwasser
bereits im Erdboden neben der Baugrube in Brunnen gesammelt und abgepumpt, so dass in der
Regel in der Baugrube selbst kein Grundwasser an die Oberfläche tritt. Wenn bei schwer
durchlässigen Böden die Schwerkraft des Wassers nicht für das Abfließen des Grundwassers
ausreicht, dann kann der Fließvorgang durch einen Unterdruck beschleunigt werden (Vakuum-
verfahren). Bei nahezu wasserundurchlässigen Böden erfolgt die Entwässerung des Bodens
durch Elektro-Osmose-Verfahren.
Die Grundwasserabsperrung erfolgt durch die Abdichtung der Baugrube durch einen vertika-
len, wasserdichten Verbau (Spund-, Bohrpfahl- oder Schlitzwand), der ausreichend tief in eine
wasserundurchlässige Bodenschicht eingebunden ist. Liegt im Baugrubenbereich keine geeig-
nete, wasserundurchlässige Bodenschicht vor, muss diese durch eine horizontale, an den verti-
kalen Verbau anschließende Dichtsohle (z. B. HDI-Sohle) ersetzt werden. Alternativ zu einer
konstruktiven Absperrung kann der Boden der Baugrubenböschung auch vereist werden.
Die Grundwasserverdrängung wird seltener angewendet und basiert auf dem Fernhalten von
Grundwasser durch Druckluft, beispielsweise beim Abteufen eines Senkkastens für Brücken-
pfeilerfundamente oder beim Tunnelbau im Grundwasser.
Nachfolgend soll deshalb ausschließlich auf die gängigen Verfahren der Grundwasserabsper-
rung sowie der Grundwasserabsenkung eingegangen werden. Die Auswahl einer der beiden
genannten Ausführungsvarianten richtet sich vor allem nach der Größe der Baugrube, den an-
stehenden Baugrundverhältnissen, der Höhe der Absenktiefe des Grundwassers, Art und Um-
fang der Nachbarbebauung sowie der Platzverhältnisse auf der Baustelle. Die wesentlichen
Vor- und Nachteile beider Varianten sind in Tabelle 2.70 zusammengefasst.
292 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Tabelle 2.70: Vor- und Nachteile der Grundwasserabsenkung und Grundwasserabsperrung 252

Ausführungs-
Vorteile Nachteile
variante
- kostengünstig - Vorlaufzeit vor Aushubbeginn
- in vielen Böden anwendbar erforderlich
- technisch einfach durchführbar - Platzbedarf für Brunnen
- mit jedem Verbau kombinierbar - großer Einzugsbereich
- Verbauwände sind nicht durch - wasserhaushaltrechtliche
Grundwasser-
Wasserdruck belastet Probleme
absenkung
- Gefahr von Setzungen für be-
nachbarte Bauwerke
- in Kiesen wegen des starken
Wasserandranges häufig nicht
anwendbar
- keine Entnahme von Grund- - Verbauwände müssen wasser-
wasser erforderlich dicht sein und auf Wasser-
- keine Setzungsgefahr für be- druck bemessen werden
nachbarte Bauwerke infolge - wirtschaftlich häufig nur, wenn
Wasserhaltung eine undurchlässige Schicht in
Grundwasser-
- vertikale Abdichtung in allen geringer Tiefe vorhanden ist
absperrung
Böden anwendbar - vertikale Abdichtungen (z. B.
durch Schlitzwände) können
häufig nicht entfernt werden
und beeinträchtigen die Grund-
wasserströmung auf Dauer

2.7.2.2 Auswahlkriterien und Dimensionierung von Pumpen zur Grundwasserabsenkung


Auf Baustellen werden meistens Vakuumpumpen und Tauchmotorpumpen eingesetzt. Während
Vakuumpumpen üblicherweise an der Geländeoberfläche positioniert werden und das Wasser
aus der Baugrube oder einen Brunnen saugen, werden Tauchmotorpumpen am Fuße der Bau-
grube oder des Brunnens positioniert und drücken das Wasser an die Geländeoberfläche.
Da Vakuumpumpen mit 8,0 m eine begrenzte Förderhöhe und schon bei geringen Undichtig-
keiten in der Saugleitung eine starke Abminderung des Wirkungsgrades aufweisen, werden auf
Baustellen üblicherweise Tauchmotorpumpen eingesetzt. In Abhängigkeit ihrer Konstruktion
können diese Regen-, Schmutz- oder auch Schlammwasser fördern. Die gängigen Tauchmotor-
pumpen werden unterschieden in Schmutzwasserpumpen und Unterwasserpumpen/Tauch-
körperpumpen. Dabei werden Schmutzwasserpumpen häufig zur Entwässerung von Pumpen-
sümpfen o. ä. eingesetzt, Unterwasserpumpen/Tauchkörperpumpen hingegen in Brunnen-
anlagen (Brunnenpumpen) zur Grundwasserabsenkung. Unterwasserpumpen unterscheiden
sich von Schmutzwasserpumpen hauptsächlich durch ihr langes, schlankes Äußeres sowie ei-

252
Vgl. Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002, S. 18.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 293

nen nach oben auslaufenden Druckstutzen. Insbesondere die Schmutzwasserpumpen sind in ih-
rer Funktionsfähigkeit sehr beständig (Schlürfbetrieb, Trockenlaufen usw.).
Die gängigen Parameter für Schmutzwasserpumpen und Unterwasserpumpen/Tauch-
körperpumpen sind in Tabelle 2.71 und Tabelle 2.72 zusammengefasst. Es sei darauf hingewie-
sen, dass die maximale Förderhöhe der Pumpen nur bei einem sehr geringen Volumenstrom er-
reicht werden kann und umgekehrt.
Tabelle 2.71: Parameter von kleineren bis größeren Schmutzwasserpumpen

Größe der max. max. Volu-


Nennleistung Druckstutzen Gewicht
SW-Pumpe Förderhöhe menstrom
kleine 50 mm
1,5 kW 20 m 50 m³/h 20 kg
SW-Pumpe (2 ´´)
mittlere 150 mm
20 kW 50 m 200 m³/h 150 kg
SW-Pumpe (6 ´´)
große 250 mm
55 kW 90 m 900 m³/h 500 kg
SW-Pumpe (10 ´´)

Tabelle 2.72: Parameter von kleineren bis größeren Unterwasserpumpen/Tauchkörperpumpen

Größe der Nenn- max. För- max. Volu- Durch-


Gewicht Bauhöhe
UW-Pumpe leistung derhöhe menstrom messer
kleine
3 kW 35 m 50 m³/h 120 mm 20 kg 70 cm
UW-Pumpe
mittlere
10 kW 80 m 100 m³/h 200 mm 100 kg 150 cm
UW-Pumpe
große
50 kW 150 m 150 m³/h 250 mm 250 kg 250 cm
UW-Pumpe
294 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Für eine überschlägige Dimensionierung der erforderlichen Nennleistung von Pumpen PPumpe
für die Förderung von Grundwasser kann folgende Formel verwendet werden. 253
V [l / s ] ˜ h [ m ]
PPumpe [kW ] (Formel 21)
102 ˜ O
mit PPumpe Nennleistung der Pumpe [kW]
V Fördermenge [l/s]
h Förderhöhe [m]
O Wirkungsgrad [-]
O= 0,7 für gängige Tauchmotorpumpen
Beispiel: Grundwasserabsenkung mit einer Tauchmotorpumpe in einem Filterbrunnen,
V = 38,6 l/s, h = 6,4 m, O = 0,7 (vgl. Beispiel in Abschnitt 2.7.2.5 (Grundwasserabsenkung in
geschlossener Wasserhaltung), S. 299)

38,6 l / s ˜ 6,4 m
PPumpe [kW ] 3,5 kW
102 ˜ 0,7
Die für den Filterbrunnen gewählte Tauchmotorpumpe sollte eine Leistung von 3,5 kW haben
(vgl. Tabelle 2.72).
Bei vielen Baumaßnahmen ist darauf zu achten, dass bei der Wasserhaltung eine unterbre-
chungsfreie Stromversorgung (USV) für die Pumpen sichergestellt ist (vgl. Abschnitt 2.5.2.10
(Eigenstromversorgung von Baustellen), S. 163). Im Fall eines Stromausfalles würde sich an-
sonsten die Baugrube mit Wasser füllen, was gegebenenfalls ein Aufschwimmen des Bauwer-
kes zur Folge haben kann.

2.7.2.3 Überblick über gängige Verfahren der Grundwasserabsenkung


Grundsätzlich ist bei einer Grundwasserabsenkung zu beachten, dass diese häufig wegen des
Eingriffes in den Grundwasserhaushalt (z. B. durch Trockenlegung benachbarter Versorgungs-
brunnen), der Einleitung zu großer Mengen Wasser in den Vorfluter, der Setzungsgefahren bei
der benachbarten Bebauung oder auch aus Gründen des Wasserrechtes untersagt ist.
Tabelle 2.73 zeigt die üblichen Anwendungsgebiete von Verfahren der Grundwasserabsenkung
in Abhängigkeit der Art des anstehenden Bodens. Es ist zu erkennen, dass insbesondere bei
Kies-, Sand- und leichten Schluffböden eine offene Wasserhaltung und bei feinen Kies- und
Sandböden eine geschlossene Wasserhaltung angewendet werden kann. Bei schluffigen Böden
kommen hingegen Sonderverfahren (Vakuumverfahren, Elektro-Osmose-Verfahren) zum Ein-
satz.

253
Formel ist nicht dimensionsrein.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 295

Tabelle 2.73: Anwendungsbereiche von Verfahren der Grundwasserabsenkung 254

Kies Sand Schluff


Bodenart Ton
grob mittel fein grob mittel fein grob mittel fein
Korngröße 20 6 2 0,5 0,2 0,05 0,02 0,005 0,002 <
von/bis mm 60 20 6 2 0,5 0,2 0,05 0,02 0,005 0,002
kf -Wert 255
>1 10–1 10–2 10–3 10–4 10–5 10–7 10–8 10–10 <10–10
m/s
offene Wasserhaltung
(Anwendbarkeit in Abhängigkeit der Absenkhöhe)
geschlossene Wasserhaltung
(Ausnutzung der Schwerkraft)

Vakuumverfahren

Elektro-Osmose-Verfahren

2.7.2.4 Grundwasserabsenkung in offener Wasserhaltung


Eine offene Wasserhaltung (vgl. Bild 2.164) ist üblicherweise nur dann sinnvoll, wenn die
Menge des in der Baugrube anfallenden Grundwassers gesammelt und abgepumpt werden
kann. Dies ist in der Regel der Fall, wenn standfeste Böden im Böschungsbereich anstehen und
die Mengen an zuströmendem Grundwasser gering sind (z. B. wenn die Baugrubensohle nahe
dem Grundwasserspiegel in wenig durchlässigen Böden liegt oder ein dichter, vertikaler Ver-
bau ausreichend in eine wasserundurchlässige Bodenschicht einbindet). Wirtschaftlich ist die
offene Wasserhaltung bei bindigen Böden mit einem geringen kf -Wert (10–9 m/s d k d 10–6 m/s)
bis zu einer Absenktiefe des Grundwassers von 5,0 m; bei rolligen Böden (10–4 m/s d k d 10–
1
m/s) hingegen bis maximal 3,0 m. 256 Besteht die Gefahr des Abspülens von Boden aus der
Böschung sowie aus dem baugrubennahen Boden durch zu hohe Fließgeschwindigkeiten kann
dieses Verfahren nicht eingesetzt werden.
Bei Baugrubenbreiten bis circa 20 m reicht häufig eine Ringleitung nach Bild 2.164, darüber
hinaus werden zusätzliche Entwässerungsstränge erforderlich, die den inneren Bereich der

254
Vgl. Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002, S. 13.
255
Die in der Tabelle angeführten kf -Werte stellen die üblichen Durchschnittswerte dar. Der kf -Wert kann
überschlägig auch aus der Korngrößenverteilung des Bodens abgeschätzt werden: z. B. nach HAZEN:
kf = 0,0116 · d102 in m/s mit d10 in mm (Beispiel: d10 = 0,18 mm, kf = (0,0116 · 0,182 =) 3,76 · 10–4 m/s).
Überschlägige Annahme für d10 in mm für Grobkies: 0,8; Feinkies: 0,3; Grobsand: 0,1; Feinsand: 0,03
und Schluff: 0,006. Nach DIN 18 130 (Tabelle 1.1) wird die Durchlässigkeit von Böden mit k < 10–8 m/s
als sehr schwach durchlässig, mit 10–8 m/s d k d 10–6 m/s als schwach durchlässig, mit
10–6 m/s < k d 10–4 m/s als durchlässig, mit 10–4 m/s < k d 10–2 m/s als stark durchlässig und mit
k > 10–2 m/s als sehr stark durchlässig bezeichnet.
256
Vgl. Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002, S. 47.
296 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Baugrubensohle erschließen. Sind die Gräben zur Ableitung des Grundwassers, insbesondere
im mittleren Bereich der Baugrube, nicht ausreichend, muss auf der gesamten Baugrubensohle
eine Flächenfilterschicht (Dicke circa 50 cm) eingebaut werden (vgl. Bild 2.164).
Grundriss
B B
Pumpensumpf

2% 2%

geböschte verbaute
Baugrube Baugrube

A A

C C
Sickergraben

Schnitt A-A
Flächenfilter
OK Baugrubensohle

Sickergraben mit Drainagerohr


Schnitt B-B Schnitt C-C
zum Vakuumpumpe
Vorfluter
zum
Saugleitung Vorfluter
Druckleitung
Schmutzwasserpumpe Verbau

Flächenfilter
Kies
Pumpensumpf
Unterströmung

Bild 2.164: Beispielhafte Darstellung einer offenen Wasserhaltung


2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 297

Bei einer offenen Wasserhaltung muss beachtet werden, dass bereits beim Ausheben der Bau-
grube ab Erreichen des Grundwasserspiegels das Grundwasser abgeführt werden muss. Eine
ausschließliche Ableitung des Grundwassers am Ende des Baugrubenaushubes ist in der Regel
nicht ausreichend.
Für die Dimensionierung einer offenen Wasserhaltung sollten folgende Punkte berücksichtigt
werden (vgl. Bild 2.164):
- Baugrubensohle: Neigung zu den Sickergräben circa 2,0 %.
- Sickergräben: minimales Längsgefälle mindestens 0,5 % bis 1,0 %; bei standfesten Böden
als offene Gräben, bei nicht standfesten Böden als verfüllte Gräben mit Drainagerohr,
Sand-/Kiesfüllung und Filterflies, Abmessungen (b x h =) 0,6 m x 1,0 m.
- Drainagerohre: Durchmesser 100 mm bis 300 mm.
- Pumpensümpfe: Durchmesser 1,0 m; Tiefe 1,0 m bis 1,5 m; Abstützung mit Brunnenrin-
gen, Bohlen oder einem perforierten Fass. Es empfiehlt sich, die Sohle der Pumpensümpfe
mit einer 40 cm dicken Kiesschicht auszubilden, um ein Verschlammen zu vermindern.
- Pumpen: im Pumpensumpf als Tauchmotorpumpe (Schmutzwasserpumpe); an der Gelän-
deoberfläche als Vakuumpumpe (maximale Saughöhe circa 8,0 m). Das dabei an die
Oberfläche geförderte Grundwasser kann grundsätzlich versickert, verregnet oder in einen
Vorfluter (Gräben, Kanäle, Sammelbecken o. ä.) abgegeben werden.
Für die überschlägige Dimensionierung einer offenen Wasserhaltung kann die Baugrube als
ein großflächiger Einzelbrunnen geringer Tiefe angesehen werden. Grundsätzlich ist bei der of-
fenen Wasserhaltung infolge des flacheren Verlaufs der Grundwasserabsenkung eine geringere
Wassermenge zu fördern, als bei einer Grundwasserabsenkung mit einer geschlossenen Was-
serhaltung. Vereinfachend kann diese Wassermenge für Baugruben, deren Sohlbreite l2 im Ver-
hältnis zur Sohllänge l1 nicht vernachlässigbar klein ist (also l1 = längere Seite, l2 = kürzere
Seite, l1 > l2), nach der Formel von DAVIDENKOFF ermittelt werden. Demnach ergibt sich
der Zulauf des Grundwassers in die Baugrube Q nach folgender Formel (vgl. Bild 2.165).
ª§ t · l § t ·º
Q k f ˜ H 2 ˜ «¨1 ¸ ˜ m 1 ˜ ¨1 ˜ n ¸» [m³/s] (Formel 22)
¬© H¹ R © H ¹¼
dabei gilt t = H für T > H sowie
t = T für T < H mit
mit H Abstand zwischen Baugrubensohle und Grundwasserspiegel (Nor-
malzustand) [m]
T Abstand zwischen Baugrubensohle und grundwasserführender
Schicht (Grundwasserleiter) [m]
Q Zulauf in den Brunnen (hier: Zulauf in die gesamte Baugrube) [m³/s]
kf Durchlässigkeitsbeiwert des anstehenden Bodens [m/s]
(vgl. Tabelle 2.73)
l1 längere Seite der Baugrube [m]
R Reichweite des Absenkkegels [m]
m, n Parameter aus Nomogramm in Bild 2.166
298 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Bild 2.165: Definition der Parameter T und H für die Dimensionierung der offenen Wasserhaltung

Die Reichweite des Absenkkegels R errechnet sich nach folgender Formel.


R 1.500 ˜ s ˜ k f [m] 257 (Formel 23)

mit s in [m], dabei gilt für eine offene Wasserhaltung s = H


H Abstand zwischen Baugrubensohle und Grundwasserspiegel [m].

t =0
R 0,2
0,4
0,6
0 ,8
1,0

Bild 2.166: Nomogramm zur Ermittlung der Beiwerte m und n 258

Beispiel: offene Wasserhaltung, Baugrube (l1 x l2 =) 30,0 m x 15,0 m (Sohlabmessungen), Tie-


fe der Baugrube 5,0 m, OK GW-Spiegel = 2,0 m unter OK Gelände (Normalzustand), OK GW-
führende Schicht (Grundwasserleiter) = 18,0 m unter OK Gelände, kf = 1 · 10–5 m/s.
(1) Nebenrechnung:
T = 18,0 m – 5,0 m = 13,0 m
H = 5,0 m – 2,0 m = 3,0 m
damit gilt T > H und t = H = 3,0 m

257
Formel ist nicht dimensionsrein.
258
Vgl. Smoltczyk, Grundbau-Taschenbuch, Teil 2, 6. Auflage, 2001, S. 379.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 299

(2) Abschätzung der Reichweite des Absenkkegels R für Einzelbrunnen (vgl. Formel 23):
R 1.500 ˜ 3,0 m ˜ 0,00001 m / s 14,23 m
(3) Bestimmung der Beiwerte m und n:
l2/R = 15,0 m / 14,23 m = 1,05
t/R = 3,0 m / 14,23 m = 0,21
aus dem Nomogramm (vgl. Bild 2.166) ergibt sich m = 2,45 und n = 1,5
(4) Abschätzung des Grundwasserzuflusses Q der gesamten Baugrube (vgl. Formel 22):
ª§ 3,0 m · 30,0 m § 3,0 m ·º
Q 0,00001 m / s ˜ 3,0 m 2 ˜ «¨¨1 ¸¸ ˜ 2,45 ˜ ¨¨1 ˜ 1,5 ¸¸»
¬© 3,0 m ¹ 14,23 m © 3,0 m ¹¼
Q 0,0092 m ³ / s 0,92 l / s
In der gesamten Baugrube fallen demnach pro Stunde (0,92 l/s · 3.600 s =) 3,3 m³ Wasser an.

2.7.2.5 Grundwasserabsenkung in geschlossener Wasserhaltung


Eine geschlossene Wasserhaltung (Schwerkraftanlage) erfolgt üblicherweise über Brunnen, die
außerhalb der Baugrube, bei sehr großen Baugruben auch innerhalb der Baugrube oder im Be-
reich der Böschung auf einer Berme, angeordnet werden (vgl. Bild 2.167). Die Brunnen wer-
den in vollkommene und unvollkommene Brunnen unterschieden. Vollkommene Brunnen bin-
den in eine wasserundurchlässige Schicht ein, so dass das Grundwasser nur seitlich in diese
eindringen kann. Bei einem unvollkommenen Brunnen hingegen dringt das Wasser auch von
der Sohle des Brunnens ein. Die grundwasserführende Schicht (Grundwasserleiter) liegt dabei
erheblich tiefer als die Brunnensohle.

Vakuumpumpe

GWspg.

Verbau

Brunnen OK Baugrubensohle Brunnen

~ 0,5 m

Tauchmotorpumpe

geböschte verbaute
Baugrube Baugrube

Bild 2.167: Beispielhafte Darstellung einer geschlossenen Wasserhaltung mit Flachbrunnen (re.) und
Tiefbrunnen (li.)
300 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Die bei einer geschlossenen Wasserhaltung einsetzbaren Brunnenanlagen werden in Flach-,


Tief- und Punktbrunnenanlagen unterschieden. Flachbrunnenanlagen werden üblicherweise
durch Bohren abgeteuft. Dazu wird ein Rohr (‡ 300 mm bis 600 mm) in den Boden einge-
bracht, in dem später das Brunnenrohr (Filterrohr, ‡ 200 mm bis 400 mm, abhängig von dem
Fassungsvermögen des Brunnens) eingelassen wird. Nach dem Verfüllen des zwischen den
beiden Rohren entstandenen Hohlraumes mit Filterkies wird das äußere Rohr gezogen. Das im
Filterrohr einströmende Grundwasser wird anschließend über eine Saugleitung an die Gelände-
oberfläche gefördert. Dabei ist zu beachten, dass Vakuumpumpen in der Regel nur eine Saug-
höhe von circa 7,0 m bis 8,0 m haben. Damit können Grundwasserabsenkungen von bis zu
circa 4,0 m erreicht werden. Reicht diese Höhe für die Grundwasserabsenkung nicht aus, muss
eine abgestufte Anlage vorgesehen werden. Dort werden zusätzliche Brunnen auf einer Berme
der Böschung abgeteuft. Die Vorteile von Flachbrunnenanlagen sind in der schnellen Herstel-
lung (geringer Bohrdurchmesser, geringe Tiefe) sowie in der hohen Flexibilität der Anlage
(stark an örtliche Gegebenheiten anpassungsfähig) zu sehen. Nachteile hingegen liegen in der
begrenzten Absenktiefe sowie dem Ausfall von Saugleitungen bei undichten Stellen.
Tiefbrunnenanlagen werden nach dem gleichen Prinzip abgeteuft. Im Vergleich zu einer
Flachbrunnenanlage wird hier eine Tauchmotorpumpe eingesetzt, die sich am Fuße des Brun-
nens befindet. Der Vorteil liegt dabei in der nahezu unbegrenzten Förderhöhe des Wassers so-
wie in der Unanfälligkeit des Systems bei undichten Leitungen. Die Durchmesser der Filterroh-
re gängiger Tiefbrunnen liegen bei 200 mm bis 1.250 mm (abhängig von dem Fassungs-
vermögen des Brunnens sowie den Abmessungen der Pumpe). Damit ergeben sich Bohrloch-
durchmesser von circa 400 mm bis 1.500 mm. Üblicherweise ergibt sich der Brunnendurch-
messer somit aus dem Durchmesser der Pumpe, dem Freispiel (2 x 50 mm) sowie dem Kiesfil-
ter (80 mm bis maximal 200 mm), also
‡ Tiefbrunnen [mm] = ‡ Pumpe [mm] + 2 · 50 mm + 2 · (80 mm bis d 200 mm) bzw.
‡ Tiefbrunnen [mm] = ‡ Pumpe [mm] + 260 mm bis 500 mm.
Punktbrunnenanlagen (Wellpoints) ähneln den Flachbrunnenanlagen mit der Ausnahme, dass
die Filterrohre gleichzeitig als Saugleitung (Filterbereich nur im unteren Teil des Rohres) ge-
nutzt werden. Dazu werden die Filterrohre in der Regel durch Einspülen eingebracht. Gängige
Durchmesser liegen bei 50 mm bis 100 mm, gängige Brunnenabstände liegen bei circa 1,5 m
bis 3,0 m. Erreichbare Absenktiefen liegen je nach anstehendem Erdreich bei weniger als
6,0 m. Punktbrunnenanlagen sind für Böden mit einem kf -Wert > 10-4 m/s geeignet. Für das
Einspülen ist je nach Bodenart ein Wasserbedarf von 10 m³/h bis 100 m³/h mit einem Druck
von 3 bar bis 30 bar erforderlich.
Die überschlägige Dimensionierung (Zulauf in den Brunnen Q, Absenkung y (vgl. Bild 2.168,
S. 303) oder Reichweite des Absenkkegels R) einer geschlossenen Wasserhaltung als Einzel-
brunnen- oder als Mehrbrunnenanlage bei ungespanntem Grundwasser 259 ergibt sich nach den
Formeln in Tabelle 2.74. Der Berechnungsprozess dazu erfolgt in der Regel iterativ. Für eine

259
Ungespanntes Grundwasser liegt vor, wenn sich der Grundwasserspiegel, z. B. bei Zufluss von Nie-
derschlägen, frei anheben kann. Gespanntes Grundwasser liegt hingegen vor, wenn sich der Grundwas-
serspiegel, z. B. infolge einer wasserundurchlässigen Deckschicht, nicht frei anheben kann und somit un-
ter Druck steht (Grundwasserüberdeckung).
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 301

erste Annahme ist jedoch der nachfolgend gezeigte Ablauf des ersten Iterationsschrittes als aus-
reichend anzusehen.
Für die Dimensionierung einer geschlossenen Wasserhaltung mit einer Mehrbrunnenanlage
muss in einem ersten Schritt der Ersatzbrunnenradius AE eines vergleichbaren „einzeln stehen-
den Ersatzbrunnens“ (vollkommener Brunnen) ermittelt werden. Dieser Ersatzbrunnenradius
errechnet sich in Abhängigkeit der um die Baugrube angeordneten Pumpen entsprechend der
Brunnenachsen (l x b mit l > b, vgl. Bild 2.168, S. 303) nach folgenden Formeln.
l ˜b
quadratische Baugruben (l = b): AE [m] (Formel 24)
S
l
Brunnenreihen (l >> b): AE [m] (Formel 25)
3
§ l ·
längliche Baugruben (l > b): AE ¨ 0,2 ˜ 0,37 ¸ ˜ b [m] (Formel 26)
© b ¹
Tabelle 2.74: Formeln zur überschlägigen Berechnung von geschlossenen Wasserhaltungen 260

Einzelbrunnen
Mehrbrunnenanlage
(axialsymmetrischer Fall)

H 2 h02 H 2 h02
Zulauf
Q k f ˜S ˜ Q k f ˜S ˜
1
Q [m³/s] ln R ln r0 ln R ln x1 ˜ x 2 ˜ ... ˜ x n
n

§ 1 ·
Q ˜ ¨ ln R ln x1 ˜ x 2 ˜ ... ˜ x n ¸
Absenkung Q ˜ ln R ln x © n ¹
y H2 y H2
y [m] k f ˜S k f ˜S

Reichweite
R 3.000 ˜ H h0 ˜ k f R 2
Reinze 2
ln AE
R [m]

mit Q Zulauf in den Brunnen [m³/s]


kf Durchlässigkeitsbeiwert des anstehenden Bodens [m/s]
(vgl. Tabelle 2.73)
H Standrohrspiegelhöhe des Grundwassers [m]
h0 Wasserspiegelhöhe im Brunnen (= benetzte Filterlänge) [m]
r0 Radius des Filterbrunnens [m]
x, y Geometrie des zuströmenden Grundwassers [m] (vgl. Bild 2.168)

260
Formeln sind teilweise nicht dimensionsrein.
302 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Die benetzte Filterlänge h0 errechnet sich überschlägig nach folgender Formel.


h0 h0* 0,1 ˜ AE [m] 261 (Formel 27)
mit h0* Wasserspiegelhöhe im Brunnen in m
Das Fassungsvermögen eines Filterbrunnens ergibt sich nach folgender Formel.
2
Q FB ˜ S ˜ r0 ˜ h0 ˜ k f [m³/s] 262 (Formel 28)
15
Der für einen vollkommenen Brunnen errechnete Zulaufwert Q kann mit Hilfe eines Zuschlages
für die zusätzliche Strömung in den Brunnen von der Sohle, berechnet mit nachfolgenden For-
meln, in den Zulaufwert für unvollkommene Brunnen umgerechnet werden. Dabei ist a der Ab-
stand von der Brunnensohle (= Unterkante des Filterbrunnens) bis zur grundwasserführenden
Schicht (= OK des Grundwasserleiters).
a < H: Qunvollkommen 1,1 ˜ Q vollkommen (Formel 29)
H < a d 2 · H: Qunvollkommen 1,2 ˜ Q vollkommen (Formel 30)
a > 2 · H: Qunvollkommen 1,3 ˜ Q vollkommen (Formel 31)
Beispiel: geschlossene Wasserhaltung als Mehrbrunnenanlage mit unvollkommenem Brunnen,
Abmessungen der Pumpenachsen (l x b =) 30,0 m x 20,0 m, Tiefe der Baugrube 5,0 m, kf =
4 · 10–3 m/s, OK GW-Spiegel (Normalzustand) = 2,0 m unter OK Gelände, Durchmesser des
Filterrohrs: 0,7 m, Unterkante Filterrohr = Tiefe des Brunnens = 11,0 m unter OK Gelände,
Absenkziel des Grundwassers = 0,5 m unter OK Baugrubensohle, OK GW-führende Schicht
(Grundwasserleiter) = 18,0 m unter OK Gelände (vgl. Bild 2.168).
(1) Nebenrechnung: H = 11,0 m – 2,0 m = 9,0 m
r0 = 0,7 m / 2 = 0,35 m
a = 18,0 m – 11,0 m = 7,0 m
(2) Abschätzung des Ersatzbrunnenradius AE (vgl. Formel 26):
§ 30,0 m ·
AE ¨¨ 0,2 ˜ 0,37 ¸¸ ˜ 20,0 m 13,4 m
© 20,0 m ¹
(3) Abschätzung der Reichweite des Absenkkegels R (vgl. Tabelle 2.74, S. 301, 2. Spalte):
Für die Vordimensionierung wird ein fiktiver Brunnen in der Mitte der
Baugrube zugrunde gelegt. Für diesen gilt
h0 h0* 11,0 m - 5,0 m - 0,5 m 5,5 m
R 3.000 ˜ 9,0 m 5,5 m ˜ 0,004 m / s 664,1 m

261
In der Literatur wird der in der Formel angegebene Faktor von 0,1 teilweise von der Bodenart abhän-
gig gemacht: Sandboden: 0,1; Kiesboden: 0,2.
262
Formel ist nicht dimensionsrein.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 303

l = 30 m

b = 20 m

AE Brunnenachse

(l/b =) 30 m × 20 m
(l/b =) 26 m × 16 m

±0,00 m OK Gelände
Verbau –2,00 m GW-Spiegel
y –5,00 m OK Baugrubensohle
H
–5,50 m Absenkziel
h0 h0*
x –11,0 m UK Brunnen
a r0 = 0,35 m
–18,0 m OK GW-führende Schicht

Bild 2.168: Beispiel geschlossene Wasserhaltung

(4) Korrektur der Reichweite des Absenkkegels R für die Mehrbrunnenanlage (vgl. Tabelle
2.74, S. 301, 3. Spalte):

R 664,1 m 2 13,4 m 2 664,2 m 263

(5) Abschätzung des Zulaufs in den Brunnen Q der Mehrbrunnenanlage (Gesamtfördermenge


aller Brunnen, vgl. Tabelle 2.74, S. 301, 3. Spalte): 264
Für die Vordimensionierung wird auch hier angenommen: h0 h0* .

Q 0,004 ˜ S ˜
9,0 m 2 5,5 m 2 163,4 l / s
ln 664,2 m ln 13,4 m

263
Die Korrektur hat in der Regel nur Einfluss bei größeren Baugrubenabmessungen sowie bei kleinen
kf -Werten.
264
Anstelle des Radius des Filterbrunnens r0 ist hier der Radius des Ersatzbrunnens AE einzusetzen.
304 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

(6) Umrechnung der Gesamtfördermenge Qvollkommen (vollkommener Brunnen) in die Gesamt-


fördermenge Qunvollkommen eines unvollkommenen Brunnens (vgl. Formel 29):
a = 7,0 m, H = 9,0 m, damit a < H und
Qunvollkommen 1,1 ˜ 163,4 l / s 179,2 l / s
Diese Wassermenge muss näherungsweise entnommen werden, damit
sich für die Baugrubenmitte ein h0* von 5,5 m einstellt.
(7) Bemessung des Fassungsvermögens QFB eines Einzelbrunnens (vgl. Formel 28):
Durch die Überlagerung der Absenktrichter ergibt sich die benetzte Fil-
terhöhe am Einzelbrunnen h0 (Standrohrspiegelhöhe, vgl. Formel 27)
näherungsweise zu:
h0 5,5 m 0,1 ˜13,4 m 4,16 m
2
Q FB ˜ S ˜ 0,35 m ˜ 4,16 m ˜ 0,004 m / s 38,6 l / s
15
(8) Ermittlung der erforderlichen Brunnenanzahl n:
Qunvollkommen 179,2 l / s
n 4,6 Stück, gerundet 5 Stück
Q FB 38,6 l / s
Da bei rechteckigen Baugruben eine gleichmäßige, symmetrische An-
ordnung der Brunnen ratsam ist und mit 5 Brunnen keine ausreichende
Überlagerung der Absenktrichter zur Erreichung des Absenkzieles in der
Baugrubenmitte erreicht werden kann, werden 6 Brunnen mit einem Ge-
samt-Fassungsvermögen von (6 · 38,6 l/s =) 231,6 l/s gewählt. Diese
sind möglichst in gleichen Abständen um die Baugrube zu verteilen (vgl.
Bild 2.168, S. 303).
Für eine exakte Berechnung müssten die Ergebnisse dieses 1. Iterationsschrittes unter Verwen-
dung der Formeln für die Mehrbrunnenanlage nach Tabelle 2.74 kontrolliert werden. Im Rah-
men der Vorbemessung wird an dieser Stelle jedoch darauf verzichtet.
Für weitere Angaben zur detaillierten Dimensionierung sowie zur konstruktiven Durchbildung
einer geschlossenen Wasserhaltung wird auf die Fachliteratur verwiesen. 265

2.7.2.6 Grundwasserabsperrung 266


Grundwasserabsperrungen üblicher Abmessungen zählen zu den grundwasserschonenden
Bauweisen, da durch diese die Ausbildung des Grundwassers nur sehr wenig beeinflusst wird.
Eine Grundwasserabsenkung wird dabei nicht erforderlich.
Grundwasserabsperrungen werden üblicherweise durch einen vertikalen, wasserdichten Verbau
der Baugrube sowie gegebenenfalls einer Dichtsohle erreicht. Die Dichtsohle kann entfallen,

265
Z. B. Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002.
266
Vgl. Arz/Schmidt/Seitz/Semprich, Grundbau, 1991, S. 145–147 sowie Schnell/Vahland/Oltmanns, Ver-
fahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002, S. 111 ff.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 305

wenn der Verbau ausreichend tief in eine wasserundurchlässige Bodenschicht einbindet und
somit ein Umströmen ausgeschlossen ist. Für den vertikalen Verbau eignen sich vor allem
Spundwände, überschnittene Bohrpfahlwand oder Schlitzwände (vgl. Abschnitt 2.7.1.5 (Ver-
baute Baugruben), S. 285). Alternativ sind auch Gefrier-, Injektions- oder Düsenstrahlwände
möglich. Die vertikale Absperrung kann neben der dichtenden auch eine statische Funktion
übernehmen. Wird eine Dichtsohle erforderlich, muss diese dicht an den Verbau anschließen
und gegen Auftrieb gesichert werden (Eigenlast oder Verankerungen). Man unterscheidet Un-
terwasserbetonsohlen und Injektionssohlen.
Unterwasserbetonsohlen können bei allen Arten von Baugruben verwendet werden. Sie sind
meistens unbewehrt. Durch ihr Eigengewicht kompensieren sie den Wasserdruck. Bei Baugru-
ben, die tief in das Grundwasser reichen, kann daher die Unterwasserbetonsohle mehrere Meter
dick sein. Um die Dicke zu reduzieren, kann die Unterwasserbetonsohle mit dem Untergrund
verankert werden. Die Anker werden in einem Abstand von etwa 1,0 m bis 3,0 m gesetzt. Sie
müssen nach dem Aushub unter Wasser eingerüttelt und gleichzeitig durch Einpressen einer
Betonsuspension mit dem Untergrund verankert werden. Erst nachdem alle Anker gesetzt sind,
kann die Unterwasserbetonsohle betoniert werden. In Bild 2.169 (rechtes Teilbild) ist das Prin-
zip einer verankerten Unterwasserbetonssohle dargestellt.
Injektionssohlen bestehen hingegen aus einer Baugrubensohle, bei der durch Injektion von er-
härtendem Injektionsmittel (auf Basis von Zement, Bentonit, Ton oder chemischen Lösungen
auf Wasserglasbasis) das Porenwasser ersetzt wird, die Poren damit verschlossen werden und
damit der Grundwassereintritt in die Baugrube verhindert wird. Übliche Dicken von Injektions-
sohlen liegen zwischen 1,0 m und 1,5 m.
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Grundwasserabsperrungen gibt Bild 2.169.

Bild 2.169: Gängige Varianten der Grundwasserabsperrung


306 2 Elemente der Baustelleneinrichtung

Der grundsätzliche Bauablauf zur Herstellung einer einfachen Grundwasserabsperrung mit ei-
ner Dichtsohle aus Unterwasserbeton gestaltet sich wie folgt:
- Einbringen des vertikalen, wasserdichten Verbaus (z. B. Spundwand).
- Voraushub bis knapp über den Grundwasserspiegel,
- Gegebenenfalls kann jetzt die horizontale Verankerung des senkrechten Verbaus einge-
baut werden.
- Unterwasseraushub: Dabei steht der Bagger auf der Ebene des Voraushubs. Zum Einsatz
kommt meistens ein normaler Hydraulikbagger, der mit einer Anzeige ausgestattet sein
sollte, auf der der Baggerfahrer die Löffeltiefe ablesen kann. Falls die Aushubtiefe groß
ist, kann der Bagger mit einem Langstiel ausgestattet werden. Es ist wichtig, dass die
Aushubsohle möglichst plan hergestellt wird.
- Falls eine nach unten verankerte Dichtsohle aus Beton vorgesehen ist, müssen jetzt die
Anker eingebracht werden. Meistens werden diese von einem Fahrzeugkran aus frei hän-
gend eingerüttelt. Sobald der Anker eine vorgesehene Tiefe erreicht hat, wird eine Beton-
suspension durch Injektionsrohre, die am Anker angeschweißt sind, eingepresst. Es wird
darauf hingewiesen, dass die Tragfähigkeit des Ankers in der Regel durch einen Auszug-
versuch nachzuweisen ist.
- Reinigen des vertikalen Verbaus (Spundwand) durch Taucher in dem Bereich, in dem der
Unterwasserbeton eingebracht werden soll.
- Einbringen des Unterwasserbetons mit einem Rohr (Kontraktorrohr) oder dem Schlauch
der Betonpumpe, um eine Entmischung des Betons zu verhindern. Meistens wird das Rohr
von einem Ponton aus geführt, um sicherzustellen, dass überall die geforderte Betondicke
erreicht wird.
- Warten, bis der Unterwasserbeton die erforderliche Festigkeit erreicht hat.
- Auspumpen der Baugrube.
Die Dimensionierung sowie die konstruktive Durchbildung von Grundwasserabsperrungen
müssen statisch nachgewiesen werden. Dafür wird auf die Fachliteratur verwiesen. 267

2.7.2.7 Vorschriften und Regeln


- WHG – Wasserhaushaltsgesetz
- DIN 18 301 – Bohrarbeiten (VOB/C)
- DIN 18 302 – Arbeiten zum Ausbau von Bohrungen (VOB/C)
- DIN 18 305 – Wasserhaltungsarbeiten (VOB/C)
- DIN 4093 – Baugrund; Einpressen in den Untergrund; Planung, Ausführung, Prüfung
- DIN 4095 – Baugrund; Dränung zum Schutz baulicher Anlagen; Planung, Bemessung und
Ausführung

267
Zum Beispiel Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002;
Arz/Schmidt/Seitz/Semprich, Grundbau, 1991 oder
Schnell, Verfahrenstechnik zur Sicherung von Baugruben, 1995.
2.7 Baugrubensicherung und Baugruben im Grundwasser 307

- DIN 4126 – Nachweis der Standsicherheit von Schlitzwänden


- DIN 4127 – Erd- und Grundbau; Schlitzwandtone für stützende Flüssigkeiten; Anforde-
rungen, Prüfverfahren, Lieferung, Güteüberwachung
3 Planung der Baustelleneinrichtung

3.1 Allgemeines
In Abhängigkeit von der Art und Größe des Bauvorhabens, der Ausdehnung und der Lage der
Baustelle, der Länge der Bauzeit, den zu erwartenden Witterungsverhältnissen und dem durch
das Bauverfahren bedingten Maschinen- und Geräteeinsatz kann der Umfang und die Anord-
nung der Baustelleneinrichtung einen wesentlichen Einfluss auf das wirtschaftliche und sichere
Arbeiten sowie die Minimierung von Gefährdungen ausüben. Deshalb muss jede damit ver-
bundene Einzelentscheidung umfassend auf ihre Auswirkungen hin geprüft werden.
Grundsätzlich ist möglichst sofort nach der Auftragserteilung mit der konkreten Baustellenein-
richtungsplanung zu beginnen. Sie sollte einen ausreichenden Vorlauf haben und im Wesentli-
chen abgeschlossen sein, bevor mit den ersten Arbeiten auf der Baustelle begonnen wird. Der
Umstand, dass Baustelleneinrichtungspläne in der Regel keiner behördlichen Prüfung unterlie-
gen, darf nicht zu einer minderen Sorgfalt bei deren Planung führen. Auch eine Prüfung des
Baustelleneinrichtungsplans (BE-Plan) durch den Bauherrn und seinem Sicherheits- und Ge-
sundheitsschutzkoordinator (SiGeKo) entbindet den Arbeitgeber nicht von seiner Verantwor-
tung für eine sichere Baustelleneinrichtung seiner eigenen Arbeiten zu sorgen.
Die Ergebnisse der Baustelleneinrichtungsplanung sind immer zu dokumentieren. Dabei ist das
zentrale Instrument der Baustelleneinrichtungsplanung der Baustelleneinrichtungsplan. Dieser
sollte durch Personal- und Geräteeinsatzpläne, Ausrüstungs- und Gerätelisten oder Bauablauf-
pläne ergänzt werden. Diese Instrumente gehören zum Leistungsbereich der Arbeitsvorberei-
tung und sollen an dieser Stelle nicht näher behandelt werden.

3.2 Erforderliche Genehmigungen und zuständige Stellen


3.2.1 Überblick
Spätestens zwei Wochen vor Baubeginn muss gemäß Baustellenverordnung (BaustellV) bei
den durch diese Verordnung betroffenen Baumaßnahmen der Ausführungsbeginn bei der zu-
ständigen Behörde (i. d. R. dem Gewerbeaufsichtsamt oder einer anderen, länderspezifisch zu-
ständigen Behörde) angezeigt werden. In dieser Zeit kann mit dem Einrichten der Baustellen
begonnen werden. Je nach Landesbauordnung muss zusätzlich der Ausführungsbeginn eine
Woche vorher der länderspezifisch zuständigen Behörde, i. d. R. der Bauaufsichtsbehörde,
schriftlich mitgeteilt werden.
Ist eine zeitweise Sperrung von öffentlichen Verkehrsflächen erforderlich, muss dies bei der
Kommune (Amt für öffentliche Ordnung) beantragt werden. Wenn zum Beispiel bei beengten
innerstädtischen Platzverhältnissen öffentliche Flächen als Stell- oder Lagerflächen genutzt
werden sollen, sind diese ebenfalls beim Amt für öffentliche Ordnung zu beantragen. Hier
empfiehlt es sich, Alternativen zu untersuchen, da für solche Flächen häufig recht hohe Mieten
zu entrichten sind.
Mit dem Beginn der Baustelleneinrichtung sollten dem Bauunternehmer auch die Genehmi-
gungen der Medienträger für die erforderlichen Ver- und Entsorgungsanschlüsse und die
310 3 Planung der Baustelleneinrichtung

Schachtscheine vorliegen. In der Regel benötigt man einen Bauwasseranschluss mit dazugehö-
rigem Zähler. Ein Anschluss an die Kanalisation ist ebenso erforderlich. Außerdem benötigt
man einen Baustromanschluss, welcher beim zuständigen Energieversorgungsunternehmen zu
beantragen ist.
Für den Aufbau der Baustelleneinrichtung ist zu beachten, dass für bestimmte Maschinen-
transporte amtliche Ausnahmegenehmigungen einzuholen sind. Fahrzeuge mit Überlängen,
Überbreiten oder -höhen brauchen die Genehmigung der Straßenverkehrsverwaltung; diese
Transporte sind dann unter Umständen mit Begleitfahrzeugen und nur zu bestimmten Zeiten
erlaubt. Die Einholung der Genehmigungen liegt in der Regel im Verantwortungsbereich der
Speditionen oder Spezialunternehmen.
Stationäre Anlagen wie Betonmisch- und Recyclinganlagen sind nach dem Bundesimmissi-
onsschutzgesetz (BImSchG) genehmigungspflichtig. Ortsveränderliche Baustellenanlagen, die
weniger als 12 Monate aufgestellt und betrieben werden, benötigen jedoch keine Genehmigung
(vgl. § 1 Abs. 1 der Vierten Verordnung zur Durchführung des BImSchG (4. BImSchV) vom
15. 7. 2006). Auch hier sind jedoch die gültigen Vorschriften über Baulärm einzuhalten.

3.2.2 Zuständige Stellen


Im Verlauf der Baustelleneinrichtung ist es notwendig, die Behörden, Unternehmen und Insti-
tutionen zu kennen, bei denen Genehmigungen einzuholen oder Anzeigen zu machen sind. Nur
dann ist sichergestellt, dass alle Formalitäten ohne Zeitverluste erledigt werden können. Soweit
relevant, sollten dabei folgende Stellen berücksichtigt werden:
- die Bauaufsichtsbehörde, bei der die Bauarbeiten angemeldet werden müssen und welche
die Bauarbeiten überwacht;
- das Wasserwirtschaftsamt, das bei Baustellen, die ins Grundwasser einbinden, Vorschrif-
ten bezüglich einer Grundwasserabsenkung macht. Außerdem ist mit dem Wasserwirt-
schaftsamt zu klären, wie Oberflächenwasser abgeführt werden kann und welche Maß-
nahmen zu beachten sind, wenn die Baustelle an offene Gewässer anschließt;
- das Straßenbauamt, das Arbeiten an öffentlichen Straßen und Flächen überwacht und die
Ausführung vorschreibt;
- das Amt für öffentliche Ordnung, welches die Verfügbarkeit von öffentlichen Flächen re-
gelt. Mit ihm müssen sämtliche Eingriffe in den öffentlichen Verkehrsraum abgestimmt
werden;
- das Vermessungs- oder Katasteramt oder ein amtlich zugelassenes Vermessungsbüro mar-
kiert im Bereich der Baustelle Festpunkte und stellt Lagepläne zur Verfügung;
- Versorgungsunternehmen für Elektrizität, Wasser, Abwasser, Gas, Heizung und Abfall;
- bei einer Telefongesellschaft muss ein Telefonanschluss beantragt werden; bei der Deut-
schen Post AG muss für länger dauernde Baustellen eine Postanschrift gemeldet werden;
- die Berufsgenossenschaft überwacht die Vorschriften bezüglich Arbeitssicherheit;
- das Gewerbeaufsichtsamt oder die länderspezifisch zuständige Behörde kontrolliert die
Einhaltung der Vorschriften für die Arbeitsstätten; außerdem ist mit dem Gewerbeauf-
sichtsamt zu klären, ob Nachtarbeit oder Sonntagsarbeit möglich ist. Das Gewerbeauf-
sichtsamt überprüft außerdem die Einhaltung der Baustellenverordnung (BaustellV);
3.3 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination 311

- die Umweltämter bestehen auf Einhaltung von Lärmschutzmaßnahmen nach dem


BImSchG;
- Bei Einbau von Beton nach den Überwachungsklassen 2 und 3 gemäß DIN 1045-3 (früher
B-II-Baustelle) muss eine Anmeldung bei der Güteüberwachung Beton oder anderen zu-
gelassenen Stellen erfolgen.

3.3 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination


Nach der Baustellenverordnung (BaustellV) ist der Bauherr verpflichtet, Sicherheit und Ge-
sundheitsschutz auf der Baustelle (soweit die Baustelle unter die BaustellV fällt) zu koordinie-
ren. Im Einzelnen hat er dazu bei größeren Baustellen
- einen SIGE-Plan und eine Unterlage für spätere Arbeiten auf der Baustelle anzufertigen
und fortzuschreiben,
- einen Koordinator für die Koordinierung der Belange nach der BaustellV während der
Bauzeit zu bestellen und
- die Baustelle der zuständigen Behörde mindestens 14 Tage vor Beginn der Baustellenein-
richtung anzuzeigen.
Generell kann er die Arbeiten selbst durchführen oder durch einen geeigneten Dritten ausfüh-
ren lassen.
Da der Koordinator die verschiedenen, auf der Baustelle tätigen Unternehmer hinsichtlich Si-
cherheits- und Gesundschutz zu koordinieren hat, sollte er rechtzeitig darauf achten, dass alle
von den verschiedenen Unternehmern gemeinsam genutzten Einrichtungen der Baustelle über-
geordnet geplant und auch rechtzeitig bereitgestellt werden. Dies bezieht sich insbesondere auf
Gerüste und Absturzsicherungen, Verkehrsflächen, Zugänge und Zäune, Meldelinien und Maß-
nahmen für den Brandschutz und die Erste Hilfe. Die gemeinsam genutzten Einrichtungen soll-
ten übergeordnet durch den Bauherrn bereitgestellt werden. Der Bauherr sollte dies in der Aus-
schreibung konkret darlegen. Außerdem sollte eine Baustellenordnung, der SIGE-Plan und ggf.
andere Unterlagen, die Sicherheit und Gesundheitsschutz betreffen, zum Bestandteil der Aus-
schreibungsunterlagen gemacht werden. Damit können die jeweiligen Festlegungen in den pri-
vatrechtlichen Bauvertrag eingebunden werden. Falls der Bauherr Gerüste zur gemeinsamen
Nutzung durch verschiedene Unternehmen zur Verfügung stellt, wird er diese Leistungen als
eigene Vergabeeinheit (Gerüstbau) vorsehen. Andere Teile der Leistungen wird er häufig dem
Rohbau-Unternehmer zuweisen.
Damit der Koordinator seine Koordinierungsaufgaben erfüllen kann, wird er in engem Kontakt
mit den einzelnen Bauunternehmen deren Maßnahmen hinsichtlich Sicherheit und Gesund-
heitsschutz mit den Maßnahmen des Bauherrn sowie der anderen Unternehmen abstimmen.
Diese Koordinierungsaufgaben werden erleichtert, wenn die Unternehmer vertraglich ver-
pflichtet werden, ihre eigene Gefährdungsbeurteilung dem Koordinator zur Verfügung zu stel-
len.
Hinsichtlich der Planung der Baustelleneinrichtung sollte daher jeder Unternehmer die Aus-
schreibungsunterlagen genau durchsehen, um hieraus Erkenntnisse für seine eigene Baustellen-
einrichtungsplanung zu erhalten.
312 3 Planung der Baustelleneinrichtung

3.4 Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung


Die Planung der Baustelleneinrichtung kann bei üblichen Bauvorhaben in Abhängigkeit des
Baufortschritts in drei Phasen gegliedert werden.
- Phase 1: Planung der Baustelleneinrichtung bis zur Auftragsvergabe
- Phase 2: Planung der Baustelleneinrichtung nach Auftragsvergabe bis zum Baubeginn
- Phase 3: Fortschreibung der Baustelleneinrichtung nach Baubeginn

3.4.1 Phase 1: Planung der Baustelleneinrichtung bis zur Auftragsvergabe


Für die Ermittlung des Angebotspreises müssen in der ersten Phase (Planung der Baustellen-
einrichtung bis zur Auftragsvergabe) unter anderem die Grundlagen des gewählten Bauverfah-
rens sowie der Bauablauf festgelegt werden. Damit im Zusammenhang steht die Planung der
Baustelleneinrichtung. Dazu muss ein Grobkonzept entwickelt werden, in dem der grundsätzli-
che Bauablauf, das gewählte Bauverfahren sowie der Einsatz von Großgeräten unter Beachtung
der örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt sind. Dieser Planungsschritt ist erforderlich, um die
Grundlagen für die Kalkulation (Einsatzdauer sowie Leistungs- und Kostenansätze für Perso-
nen und Geräte) zu bestimmen.

3.4.2 Phase 2: Planung der Baustelleneinrichtung nach Auftragsvergabe bis zum


Baubeginn
Die zweite Phase (Planung der Baustelleneinrichtung nach Auftragsvergabe bis zum Baube-
ginn) beinhaltet die ausführungsreife Planung der Baustelleneinrichtung. Das in der ersten Pha-
se entwickelte Konzept wird weiter vervollständigt und konkretisiert bzw. unter Berücksichti-
gung eventueller, neuer Entscheidungen zu den Bauverfahren grundsätzlich neu überarbeitet.
Unternehmensinterne Anlaufgespräche, Baufeldbesichtigungen sowie Abstimmungen mit dem
Bauherrn bzw. seinen Planern liefern wichtige Informationen für die Planung der Elemente der
Baustelleneinrichtung sowie der Erstellung des Baustelleneinrichtungsplanes. Nachfolgend
werden für diese zweite Phase sieben Teilschritte definiert, die zum Erfolg des Planungsprozes-
ses führen (vgl. Bild 3.1).

3.4.2.1 Teilschritt 1: Übergabe der Projektunterlagen aus der Angebotsphase


Mit der Übergabe der Unterlagen aus der Angebotsphase werden alle bislang gesammelten In-
formationen, die Vertragsunterlagen, Absprachen aus der Vertragsverhandlung sowie sonstige
durch den Bauherrn oder das Bauunternehmen getroffene Festlegungen der zuständigen Person
(Bauleiter, Arbeitsvorbereiter) übergeben. Diese Unterlagen sind Ausgangspunkt für die weite-
re Planung der Baustelleneinrichtung.

3.4.2.2 Teilschritt 2: Durchführung eines internen Projektanlaufgespräches


In einem internen Projektanlaufgespräch werden alle in die Ausführung der Baumaßnahmen
einbezogenen Personen und Abteilungen über die anstehende Bauaufgabe informiert. Teilneh-
mer sind neben dem verantwortlichen Bauleiter der Oberbauleiter und alle in das Projekt in-
volvierte Personen und Abteilungen (Arbeitsvorbereitung, Kalkulation usw.). Übergeordnetes
Ziel ist die Bereitstellung eines einheitlichen Informationsstandes für alle Beteiligten. Gleich-
3.4 Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung 313

zeitig werden in diesem Gespräch die wichtigsten organisatorischen Zuständigkeiten sowie


grundsätzliche Randbedingungen zur Umsetzung der Baumaßnahme festgelegt.

3.4.2.3 Teilschritt 3: Baufeldbesichtigung


Grundlage für die Planung der Baustelleneinrichtung sollte immer eine Baufeldbesichtigung
sowie eine umfassende Informationsrecherche über die Randbedingungen der Baumaßnahme
sein.
Die Baufeldbesichtigung sollte vom Bauleiter selbst durchgeführt werden. Sofern eine eigen-
ständige Abteilung Arbeitsvorbereitung im Unternehmen existiert, ist diese mit einzubinden.
Vor Ort sollte grundsätzlich die vorhandene Situation erfasst, der verfügbare Lageplan auf
Richtigkeit geprüft und gegebenenfalls ergänzt werden. Daher sind Vermessungsgeräte (Maß-
band, Nivelliergerät usw.) mitzunehmen. Die Anfertigung von Fotos kann dabei sehr nützlich
sein, um spätere Baufeldbesichtigungen zu vermeiden. Weiterhin ist besonderes Augenmerk
auf die Richtigkeit der vertraglich zugesicherten Randbedingungen vor Ort sowie die Umsetz-
barkeit der während des Projektanlaufgespräches getroffenen Annahmen zu legen. Die Check-
liste 1 (vgl. Abschnitt 3.6.1, S. 327) stellt ein Instrument dar, um bei der Baufeldbesichtigung
alle später erforderlichen Informationen zu erfassen.

Im Rahmen der Informationsrecherche sind weiterhin alle Informationsträger des eigenen Un-
ternehmens zu konsultieren, die bereits relevante Kenntnisse über das Bauvorhaben haben
(z. B. Bauleiter, die in der Nähe des Baufeldes bereits Baumaßnahmen betreut haben). Je nach
Sachlage können auch Gespräche mit unternehmensfremden Personen, z. B. mit den Grund-
stücksnachbarn des Baufeldes, dienlich sein. Dabei geht es immer darum, möglichst alle rele-
vanten Randbedingungen zum Bauvorhaben, insbesondere aber zum konkreten Baufeld, zu er-
fassen.

3.4.2.4 Teilschritt 4: Abstimmung der Randbedingungen mit dem Bauherrn


Falls sich Rahmenbedingungen der Baustelle gegenüber den Ausschreibungs- und Vertragsun-
terlagen vor Ort anders oder verändert darstellen und dies maßgeblich die Situation für den ge-
planten Bauablauf verändert, sind die Differenzen in einem Gespräch mit dem Bauherrn abzu-
stimmen. Weiterhin ist es empfehlenswert, die Kernpunkte der Baustelleneinrichtung, die ge-
wählten Bauverfahren sowie sicherheitstechnische Belange mit dem Bauherrn bzw. dessen Ko-
ordinator gemäß § 3 Abs. 1 BauStellV (SiGeKo) abzustimmen. Ansprechpartner dafür ist meist
der zuständige Bauherrenbauleiter (Architekt). Auch Abstimmungsgespräche mit der Berufs-
genossenschaft können hilfreich sein.

3.4.2.5 Teilschritt 5: Planung der Elemente der Baustelleneinrichtung


Mit den Erkenntnissen aus dem internen Projektanlaufgespräch sowie der Baufeldbesichtigung
müssen die Elemente der Baustelleneinrichtung unter Berücksichtigung der weiteren Zwi-
schenergebnisse der Arbeitsvorbereitung bestimmt und deren räumliche Lage geplant werden
(z. B. Anordnung der Großgeräte, Baustraßen, Container, Lagerflächen). Dafür liegen zwei Ar-
beitshilfen vor, die den Planer der Baustelleneinrichtung bei der Zusammenstellung aller erfor-
derlichen Informationen unterstützen sollen.
314 3 Planung der Baustelleneinrichtung

Grobkonzept der Baustelleneinrichtung


Für die Planung der
Baustelleneinrichtung können zu
diesem Zeitpunkt die Annahmen
Wahl des Bauverfahrens
und Ergebnisse aus der
Angebotsphase des Bauobjektes
genutzt werden.
Kalkulation der Baustelleneinrichtung

1. Übergabe der Projektunterlagen aus der Grundlage der Baustelleneinrich-


Angebotsphase tungsplanung sind die Ergebnisse
der Arbeitsvorbereitung zu folgen-
den Punkten:

2. Durchführung eines internen Projektanlaufgespräches - Ressourcenplanung (Personal,


Maschinen, Nachunternehmer,
Material, Betriebsmittel)

Projektleiter - Bauablaufplanung (Terminplan)

- Gefährdungsanalyse
Bauleiter
- Umweltschutzplanung
- Arbeitskalkulation
Arbeitsvor-
Polier - Mengenermittlungen
bereitung
- Schalungsplanung
Sicherheits-
Bauhof - kalkulatorischer
fachkraft Verfahrensvergleich

Einkauf Kalkulation

3. Baufeldbesichtigung
(siehe Checkliste 1 in Abschnitt 3.6.1)

Beschreibung der Elemente


4. Abstimmung der Randbedingungen mit dem Bauherrn
(siehe Abschnitt 2.2)
- Großgeräte
- Gebäude und Container
5. Planung der Elemente der Baustelleneinrichtung
- Verkehrs- und Transportwege
(siehe Kapitel 2 und Checkliste 2 in Abschnitt 3.6.2)
- Lagerflächen
- Medienversorgung
6. Detailplanung und Erstellung des BE-Planes - Baustellensicherung
(siehe auch Kapitel 2 und Abschnitt 3.5) - Schutz- und Arbeitsgerüste

Koordination des Bauherren:


7. Freigabe des BE-Planes durch den Bauherrn
- SiGeKo, Bauherrenbauleiter

Fortschreibung des BE-Planes bei Bedarf

Bild 3.1: Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung (schematische Darstellung)


3.4 Ablauf der Baustelleneinrichtungsplanung 315

Eine Arbeitshilfe ist die im Kapitel 2 dieses Buches zusammengefasste Beschreibung der wich-
tigsten Elemente der Baustelleneinrichtung. Diese fasst die wichtigsten Fakten zusammen, die
bei der Planung der einzelnen Elemente berücksichtigt werden müssen. Im Einzelnen wurde
jedes Element kurz beschrieben, deren Auswahlkriterien und Dimensionierung erläutert und
deren Anwendung durch praxisnahe Hinweise sowie durch die zu beachtenden Vorschriften
und Regeln ergänzt.
Eine weitere Arbeitshilfe ist die in Abschnitt 3.6.2, S. 331 enthaltene Checkliste 2. Diese soll
alle Informationen bereitstellen, die zusätzlich für die nachfolgend beschriebene Detailplanung
der Baustelleneinrichtung erforderlich werden. Sie hinterfragt vor Planungsbeginn offene Prob-
lemstellungen, deren Lösung weder durch die Baufeldbesichtigung noch durch das Projektan-
laufgespräch geklärt werden können. Unter Beachtung der Checklisten 1 und 2 stehen nunmehr
alle wichtigen Informationen bereit, die für die Planung der Baustelleneinrichtung sowie die
Aufstellung des Baustelleneinrichtungsplanes erforderlich sind.
Die Baustelleneinrichtungsplanung greift weiterhin auf die Ergebnisse der Arbeitsvorbereitung
mit ihren Instrumenten, wie Mengenermittlung, Ressourcenplanung, Bauablaufplanung, Ge-
fährdungsbeurteilung, Umweltschutzplanung, Arbeitskalkulation, Schalungsplanung oder kal-
kulatorischer Verfahrensvergleich zurück. Die Koordination und Verantwortung für die Pla-
nung der Baustelleneinrichtung sollte der projektverantwortliche Bauleiter haben.
Wird der Entwurf der Baustelleneinrichtung von einer zentralen Abteilung für Arbeitsvorberei-
tung vorgenommen, so empfiehlt es sich, bereits sehr frühzeitig und regelmäßig den mit der
Ausführung beauftragten Bauleiter, eventuell auch die Poliere, mit heranzuziehen und deren
Erfahrungen und Vorstellungen mit zu berücksichtigen.

3.4.2.6 Teilschritt 6: Detailplanung und Erstellung des Baustelleneinrichtungsplanes


Die Detailplanung der Elemente der Baustelleneinrichtung sowie die Erstellung des Baustel-
leneinrichtungsplanes stehen im direkten Zusammenhang mit den Ergebnissen der vorange-
stellten Teilschritte, insbesondere mit den ausgewählten Elementen der Baustelleneinrichtung
und den Ergebnissen der Checklisten 1 und 2.
Sie ist häufig ein iterativer Prozess, der von gerätespezifischen, wirtschaftlichen und sicher-
heitsrelevanten Kriterien beeinflusst wird. Dabei sind bei jeder Entscheidung auch die Auswir-
kungen auf benachbarte Bereiche der Baustelleneinrichtungsplanung zu berücksichtigen. Wich-
tige Grundlagen, wie die allgemeine Vorgehensweise bei der Detailplanung und bei der
Erstellung des Baustelleneinrichtungsplanes, werden bei den einzelnen Elementen im Kapitel 2
näher beschrieben. Das Ergebnis der Detailplanung ist der endgültige Baustelleneinrichtungs-
plan (vgl. Abschnitt 3.5 (Der Baustelleneinrichtungsplan), S. 316), gegebenenfalls ergänzt
durch weitere Detailpläne in einem kleineren Maßstab (1 : 50; 1 : 10 oder noch kleiner).

3.4.2.7 Teilschritt 7: Freigabe des Baustelleneinrichtungsplanes durch den Bauherrn


Der erarbeitete Baustelleneinrichtungsplan stellt die Grundlage für die Einrichtung der Baustel-
le, aber auch für die Koordination der Arbeitsprozesse verschiedener Unternehmen, dar. Eine
Veränderung der Randbedingungen führt oft zu Störungen des Bauablaufes. Dies wiederum
kann zu einer Erhöhung des wirtschaftlichen Risikos und der Reduzierung der Arbeitssicher-
heit auf Baustellen führen. Eine Freigabe des Baustelleneinrichtungsplanes durch den Bauherrn
fixiert die Planung und schafft eine Grundlage für etwaige Ansprüche bei einer nachträglichen
Veränderung, falls diese durch den Bauherrn gefordert wird.
316 3 Planung der Baustelleneinrichtung

3.4.3 Phase 3: Fortschreibung der Baustelleneinrichtung nach Baubeginn


Die dritte Phase der Planung der Baustelleneinrichtung (Fortschreibung der Baustelleneinrich-
tung nach Baubeginn) hat hauptsächlich deren Fortschreibung nach Baubeginn zum Inhalt.
Dies kann durch zusätzliche oder geänderte Bauleistungen (§ 2 Nr. 5 und § 2 Nr. 6 VOB/B)
und damit geänderte Bauverfahren oder durch sonstige geänderte Randbedingungen (z. B.
Winterbau) erforderlich werden. Dabei gelten die für die Phase 2 genannten Grundsätze. Die
notwendige Unterhaltung und Kontrolle der Baustelleneinrichtung sollte in der Baustellenein-
richtungsplanung mit aufgeführt werden.
Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass im Rahmen von schlüsselfertigen Baumaßnahmen häu-
fig nach der Herstellung des Rohbaus der Baustelleneinrichtungsplan maßgeblich geändert
werden muss. So werden insbesondere die Hochbaukrane abgebaut und die Baugruben verfüllt.
Stattdessen werden Fassaden-Standgerüste und Bauaufzüge benötigt. Für die Subunternehmer
werden weiterhin Flächen für Tagesunterkünfte und Materialcontainer benötigt. Gleichzeitig
hat die Erstellung der Außenanlagen, der endgültigen Wege und Plätze usw. einen maßgebli-
chen Einfluss auf die zur Verfügung stehende Fläche der Baustelleneinrichtung. Häufig sind
auch die Phasen des Roh- und Ausbaus bei Baumaßnahmen nicht mehr eindeutig voneinander
zu trennen. Im Ergebnis gehen die drei genannten Phasen häufig fließend ineinander über, wo-
bei der Baustelleneinrichtungsplan ständig angepasst und weiterentwickelt werden muss.

3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan


3.5.1 Grundlagen der Planerstellung
In dem Baustelleneinrichtungsplan sind die Lage und die Standflächen aller Elemente festge-
legt. Die wichtigsten Elemente sind:
- Großgeräte: Krane, Autobetonpumpen, ggf. auch Geräte des Spezialtiefbaus, Bagger,
Radlader sowie Misch- und Aufbereitungsanlagen;
- Sozial- und Büroeinrichtungen, Magazine: Büro-, Unterkunfts-, Sanitär- und Sanitätscon-
tainer, Unterkünfte sowie sämtliche Magazine;
- Verkehrsflächen und Transportwege: Baustraßen, Zu- und Ausfahrten, Werk- und Bear-
beitungsflächen, Lager- und Stellflächen sowie Bauaufzüge;
- Medienversorgung und Entsorgung: Anschluss- und Verteilerschränke der Stromversor-
gung, Zapfstellen für Wasser, Abwasserentsorgung, einschließlich sämtlicher Leitungs-
führungen, Stellflächen für Abfallcontainer, ggf. mobile Tankanlagen, Kommunikations-
anlagen sowie Druckluftversorgung;
- Baustellensicherung: Baustellenbeleuchtung, Bauzäune, Zugangseinrichtungen, Gerüste,
Absturzsicherungen, Baum- und Gewässerschutz, Winterbaumaßnahmen sowie Maßnah-
men des Brand- und Lärmschutzes;
- sonstige Elemente: Baugruben, Gräben, Verbaue, Böschungen, Grundwasserabsenkungs-
anlagen, bestehende Leitungen, Schächte usw.
Die Ausgangsbasis für Baustelleneinrichtungspläne sollten nach Möglichkeit Übersichtspläne
des Architekten, bei Baustellen mit einem Gefälle von mehr als 2 % auch eingemessene Hö-
henpläne des Baugeländes, sein. Aus diesen Plänen können im Regelfall die angrenzende Be-
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan 317

bauung, vorhandene Verkehrswege und Geländeunregelmäßigkeiten (Gräben, Böschungen


usw.) entnommen werden. Für die Positionierung der Elemente der Baustelleneinrichtung sind
die Lage und die Geometrie des zu errichtenden Bauwerks sowie des Baufeldes von Bedeu-
tung. Die Lage des Bauwerks und die Baufeldgrenzen müssen mit Bezug auf Grundstücks-
grenzen oder Vermessungspunkte in den Baustelleneinrichtungsplan eingezeichnet sein. Die
Bemaßung der Gebäudeachsen, des Baufeldes und der Sicherheitsabstände sollte in einen Bau-
stelleneinrichtungsplan ebenfalls von Anfang an mit eingezeichnet werden. Sinnvoll erscheint
weiterhin, dass aus den Planunterlagen des Projektes nachfolgende Angaben maßstäblich in
den Baustelleneinrichtungsplan übertragen werden:
- Geländeform: Höhenlinien, Einschnitte, Wasserläufe, Gräben usw.
- zu schützende Vegetation: Bäume, Schutzgebiete, Uferlinie, ggf. Hochwasserstände usw.
- Erschließung des Baugeländes: Straßen mit Breitenangaben und Richtungspfeilen sowie
einer örtlichen Einordnung bzw. Straßennamen, Versorgungsleitungen für Wasser und
Strom, Entwässerungsleitungen, ggf. Hochspannungsleitungen. Mögliche Entnahme- und
Einleitungsstellen sind besonders zu kennzeichnen.
- Grundstücksgrenzen;
- Bebauung der Nachbargrundstücke einschließlich grober Angaben von Dach- und Gie-
belhöhen, eventuell vorhandene Bebauung auf dem Baugelände;
- Grundriss des zu erstellenden Bauwerks.
In diesen überarbeiteten Lageplan werden die einzelnen Elemente der Baustelleneinrichtung
maßstabsgerecht eingetragen. Dabei ist zu beachten:
- Bei allen Elementen sind die wichtigsten Abmessungen einzutragen. Dabei ist die Bema-
ßung soweit durchzuführen, dass die Einrichtung im freien Gelände danach aufgebaut
werden kann, das heißt, dass die Abstände von vorhandenen Festpunkten und Grenzen
festzulegen sind, ebenso die Abstände vom künftigen Bauwerk.
- Die einzelnen Elemente sind durch Symbole und Beschriftungen eindeutig zu kennzeich-
nen. Die Verwendung von Symbolen ist nur dann sinnvoll, wenn sie eindeutig und auch
für Laien verständlich sind (vgl. Bild 3.5, S. 325).
- Werden für die Aufstellung einzelner Anlagen genauere Angaben, zum Beispiel für die
Herstellung von Fundamenten, benötigt, so sind dazu Detailzeichnungen M 1 : 50, 1 : 20,
1 : 10 oder 1 : 5 mit allen Maßen, den erforderlichen Aussparungen und sonstigen erfor-
derlichen Angaben entweder auf dem Einrichtungsplan oder auf einem besonderen De-
tailplan darzustellen. Bei Verwendung besonderer Detailpläne sollte im Baustelleneinrich-
tungsplan an der entsprechenden Stelle auf diese hingewiesen werden.
- Ist das Umsetzen eines Teils der Einrichtung während der Bauzeit vorgesehen (z. B. bei
Kranen), so sind die sich dadurch ergebenden Änderungen in den Entwurf einzuzeichnen.
Das Planformat ist so zu wählen, dass alle Informationen dargestellt werden können. Brauch-
bare Maßstäbe für die Darstellung von Baustelleneinrichtungen im Grundriss sind:
- Maßstab 1 : 100 für kleinere Objekte und
- Maßstab 1 : 200 für größere Objekte (Ingenieurbauwerke auch Maßstab 1 : 250)
Bei großen, längenorientierten Objekten (Linienbaustellen) des Tief-, Straßen- und Gleisbaus
werden die Baustelleneinrichtungspläne im Maßstab 1 : 500 erstellt, die durch weitere Pläne im
318 3 Planung der Baustelleneinrichtung

Maßstab 1 : 100 oder 1 : 200 ergänzt werden. Dazu kann eine Gesamtübersicht im Maßstab
1 : 2.500 oder 1 : 5.000 kommen, aus der die weitere Umgebung der teilweise örtlich verschie-
denen Einrichtungsflächen und vor allem die Möglichkeiten für ihre Verkehrserschließung zu
ersehen ist.
Bei Baustellen, auf denen Krane oder Autobetonpumpen eingesetzt werden und somit die Höhe
der Nachbarbebauung sowie des zu errichtenden Bauwerkes maßgebend werden kann, ist eine
schematische Schnittdarstellung notwendig, welche die Bezüge der Geräte untereinander und
in Bezug auf die Umgebungsbebauung darstellt (vgl. Bild 3.6, S. 326).

3.5.2 Zusammenfassung der wichtigsten Arbeitsschritte


Zusammenfassend sind nachfolgend nochmals die wichtigsten Schritte bei der Erstellung des
Baustelleneinrichtungsplanes genannt.
- Bereitstellung eines geeigneten Lageplanes mit Darstellung von Grundstücksgrenzen, ggf.
Höhenlinien, Nachbarbebauung, Bewuchs, Straßen, Gewässer, Leitungen Dritter sowie
sonstigen freizuhaltenden Flächen usw. Durchsicht und Prüfung des Leistungsverzeich-
nisses und der zu den Ausschreibungsunterlagen gehörenden Pläne daraus sind kon-
struktive Einzelheiten, besondere Auflagen und die einzuhaltenden Bautermine zu ent-
nehmen.
- Darstellung der zu errichtenden baulichen Anlage auf dem Lageplan mit dem maßgeben-
den Geschoss (KG oder EG) sowie sonstige maßgebende Bauteile (z. B. Auskragungen),
Anschlüsse von Medienträgern, vorhandene Schächte usw.
- Dimensionierung und Anordnung der Baugrube einschließlich Böschungen und Baugru-
benverbau, der freizuhaltenden Sicherheitsabstände (vgl. Abschnitt 2.7.1 (Sicherung von
Baugruben und Gräben), S. 274) sowie ggf. der Geräte der Grundwasserhaltung (vgl. Ab-
schnitt 2.7.2 (Baugruben im Grundwasser), S. 291).
Grundsätzlicher Hinweis zu den Punkten (4) bis (7): Bei den Festlegungen für die Auswahl
und Zuordnung der einzelnen Elemente untereinander und in ihrer Lage zum Bauwerk müssen
neben der Beachtung der Lage zum Fertigungsschwerpunkt meist eine ganze Reihe von Ver-
träglichkeitsbedingungen eingehalten werden (vgl. Tabelle 3.1). In den wenigsten Fällen lassen
sich alle für die Anordnung der einzelnen Elemente wünschenswerten Gesichtspunkte optimal
berücksichtigen.
- Dimensionierung und Anordnung der Großgeräte, insbesondere der Krane (vgl. Abschnitt
2.2 (Großgeräte), S. 11), einschließlich Abschätzung der Kapazitäten (Personal, BRI, Bau-
zeit usw.), Autobetonpumpen, Bagger, Misch- und Aufbereitungsanlagen sowie Prüfung
der bauverfahrenstechnischen Abhängigkeiten. Aus der Terminplanung und der zu erbrin-
genden Bauleistung ergeben sich die erforderliche Belegschaftsstärke und die erforderli-
chen Geräteleistungen.
- Dimensionierung und Anordnung der Verkehrsflächen und Transportwege sowie Sozial-
und Büroeinrichtungen (vgl. Abschnitt 2.4 (Verkehrsflächen und Transportwege), S. 87
und Abschnitt 2.3 (Sozial- und Büroeinrichtungen, geschlossene Lagerräume), S. 59), ins-
besondere Baustraßen, Gehwege, Zu- und Ausfahrten, Be- und Entlademöglichkeiten,
Parkplätze, Bearbeitungs- und Lagerflächen (für Schalung, Betonstahl, Mauersteine, Fer-
tigteile, Oberboden, Erdaushub, Abfallcontainer, Wechselsilos usw.), Bauaufzüge sowie
Büro-, Sanitär-, Unterkunfts- und Magazincontainer.
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan 319

Tabelle 3.1: Zuordnungskriterien für die Elemente der Baustelleneinrichtung

Element Zuordnungskriterien
Turmdrehkrane - alle Teile des Bauwerks müssen durch Hochbaukrane erreicht wer-
den
- alle Lagerflächen müssen überstrichen werden
- Material sollte möglichst ohne Übergabe von Kran zu Kran trans-
portiert werden
- Entladung von LKW möglich
- jeder Kran bestreicht Arbeitsbereiche gleicher Arbeitsintensität
- sollte Unterkünfte nicht überschwenken
- ausreichende Sicherheitsabstände einhalten
Kranbahn - Gleislänge an beiden Enden etwa 3,0 m verlängern
- ausreichende Sicherheit zu Böschungskanten
Betonmischanlage - nahe am Verbrauchsschwerpunkt
- Zuteilstern mit LKW gut erreichbar
Tagesunterkünfte - nahe am Bauwerk, kurze Wege für Arbeiter
- außerhalb des Schwenkbereichs von Kranen
Sanitäranlagen - nahe bei Tagesunterkünften
- Wasser und Abwasser gut anschließbar
Polierbüro - gute Übersicht auf Baustelle und Zufahrt
Baustraßen - gute und sichere Zufahrt
- günstige Verkehrsführung
- Entladepunkte nahe am Bauwerk
- teilweise im Schwenkbereich von Hochbaukranen
- Anordnung längsseits zum Bauwerk
- Sicherheitsabstände (zu beweglichen Maschinen und Fußwegen)
Lagerflächen - im Schwenkbereich der Krane
- direkt durch LKW anfahrbar (Entladung durch Fahrzeugkrane)
Magazine - Zufahrtsmöglichkeit (mindestens Kleinlastwagen)
- möglichst nahe bei Bearbeitungsschwerpunkten
- Kontrollmöglichkeit vom Polierbüro aus

- Dimensionierung und Anordnung der Medienversorgung und Entsorgung (vgl. Abschnitt


2.5 (Medienversorgung und Entsorgung), S. 126), insbesondere Baustrom, Wasser und
Abwasser einschließlich der Kreuzungsbereiche mit Verkehrsflächen (Über- oder Unter-
führungen), ggf. auch mobile Tankanlagen und Geräte der Druckluftversorgung; Erstel-
lung eines Abfallkonzeptes und Darstellung von Flächen für Abfallcontainer.
- Dimensionierung und Anordnung der Baustellensicherung sowie der Sicherheits- und
Schutzeinrichtungen (vgl. Abschnitt 2.6 (Baustellensicherung/Sicherheits- und Schutzein-
richtungen, S. 191), insbesondere Bauzäune, Beleuchtungen, Absturzsicherungen (Trep-
pen, Brücken, Abdeckungen usw.) sowie Baum- und Gewässerschutzmaßnahmen.
320 3 Planung der Baustelleneinrichtung

- Erarbeitung eines Konzeptes für den Brandschutz (vgl. Abschnitt 2.6.7, S. 240), Lärm-
schutz (vgl. Abschnitt 2.6.8, S. 248), ggf. auch für Winterbaumaßnahmen (vgl. Abschnitt
2.6.11, S. 266).
- Plausibilitätsprüfung, insbesondere auf Funktionsfähigkeit der einzelnen Bauabläufe und
deren Wirtschaftlichkeit.

3.5.3 Fallbeispiel
Nachfolgend wird anhand eines Beispieles ein Baustelleneinrichtungsplan entwickelt. Die Er-
gebnisse sind in Bild 3.2 bis Bild 3.5, S. 322 ff. dargestellt.
Bei der dargestellten Baumaßnahme handelt es sich um einen fünfstöckigen Erweiterungsbau
mit Kellergeschoss, der direkt an ein bestehendes Büro- und Laborgebäude angeschlossen wer-
den soll. Damit sind bei der Baustelleneinrichtungsplanung sowohl Belange des Bauens im Be-
stand, als auch des allgemeinen Hochbaus zu berücksichtigen. Das Gebäude wird in monolithi-
scher Stahlbetonbauweise hergestellt.
Die Baugrube wurde an zwei Seiten geböscht ausgeführt. Entlang der dritten, nördlichen Seite
musste ein Berliner Verbau hergestellt werden. Dies wurde notwendig, da der geringe Abstand
zu der angrenzenden Hauptstraße und dem zu erhaltenen Baum keine Böschung zuließ. Aufla-
gen aus der Baugenehmigung gaben vor, dass die volle Nutzung der Straße während der Bau-
maßnahme sichergestellt werden musste.
Entsprechend den Auflagen der Baugenehmigung sollten weiterhin zwei der drei Bäume erhal-
ten und dementsprechend geschützt werden. Dies erfolgte durch die Abtrennung der Bäume
vom übrigen Baufeld mittels Bauzäunen in einem Mindestabstand von 3,0 m vom Stamm.
Falls eine Überfahrt über den Wurzelbereich notwendig gewesen wäre, hätte dafür eine Auf-
schüttung auf einem Geotextil in Höhe von 30 cm bis 40 cm realisiert werden müssen.
Aufgrund der Gebäudegeometrie und der sich aus dem Fertigstellungstermin ergebenden engen
Terminplanung wurden Standorte für zwei Krane (TDK 1 und TDK 2) untersucht. Hauptau-
genmerk bei der Auswahl der Krane war, dass ein Kran (TDK 1) das komplette Baufeld über-
streichen kann und zeitgleich mit dem Aufbau der Baustelleneinrichtung montiert wird. Somit
können Arbeiten für die Fundamente, die Bodenplatte und erste Arbeiten an den Kellerwänden
erfolgen, ohne das Vorhalte- und Betriebskosten für einen zweiten Kran anfallen. Der TDK 1
wurde mit einem Abstand von 2,0 m zur jeweiligen Böschungskante aufgestellt. Damit ergibt
sich eine benötigte Auslegerlänge von circa 45 m. Maßgebender Lastfall ist ein voller Beton-
kübel mit einem Volumen von 1,0 m³ (circa 2,8 t) beim Betonieren von Außenwänden, der von
der Betonübergabestelle bis an die gegenüberliegenden Bauwerksseite gefördert werden muss.
Der zeitlich nach dem TDK 1 aufgestellte TDK 2 an der Westseite wird vorrangig für das För-
dern von Schalungselementen und Bewehrungsmatten eingesetzt. Daher ist an dieser Stelle ei-
ne Lagerfläche eingerichtet. Diese Lagerfläche grenzt unmittelbar an die Nebenstraße. Gege-
benenfalls kann so auch ein LKW direkt von der Nebenstraße aus entladen werden. Dafür ist
jedoch eine temporäre halbseitige Sperrung der Straße erforderlich. Aufgrund dieser beiden
Kranstandorte können kurze Kranspielzeiten mit dem TDK 2 beim Fördern von Schalungsele-
menten und Betonstahl erreicht werden. Der TDK 1 kann ebenfalls auf diese Lagerfläche
zugreifen, so dass eine Flexibilität der Förderwege gegeben ist. Eine weitere Lagerfläche be-
findet sich am süd-östlichen Rand der Baustelle. Die Fläche ist deutlich kleiner als die erstge-
nannte Fläche und dient fast ausschließlich für das Abstellen von vormontierten, gereinigten
Schalungselementen und Einbauteilen. Die zwei Turmdrehkrane wurden in verschiedenen Hö-
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan 321

hen mit unterschiedlichen Auslegerlängen geplant. Damit kann eine Kollision der Ausleger
vermieden werden. Der Turm des TDK 1 wurde bedeutend höher als der Turm des TDK 2 ge-
wählt, so dass Lasten über den Ausleger des TDK 2 gehoben werden können. Die unterschied-
lichen Einsatzbereiche sowie die Maximallasten, kombiniert mit notwendigen Auslegerlängen,
bedingen die verschiedenen Arten der geplanten Turmdrehkrane. Einerseits kommt ein
Obendreher zum Einsatz, andererseits ein Untendreher als Schnellaufbaukran.
Die Baustraße, die direkt durch Rechtsabbiegen von der Nebenstraße befahren werden kann,
wurde aus Recyclingmaterial hergestellt. Für das Betonieren der Decke soll eine Autobeton-
pumpe eingesetzt werden. Die Baustraße wurde deshalb so breit dimensioniert, dass die Auto-
betonpumpe und die Betonmischfahrzeuge diese sicher befahren und als Standfläche nutzen
können. Für das Betonieren der Wände ist in dem Bereich direkt vor dem TDK 1 eine Beton-
übergabefläche vorgesehen, wo der Betonkübel vom Fahrmischer aus befüllt werden kann.
Diese Fläche kann örtlich variiert werden, um aufgrund etwaiger Änderungen im terminlichen
Ablauf auch mit zwei Turmdrehkranen betonieren zu können.
An der Einfahrt zum Baufeld stehen die Container für den Polier, den Bauleiter, Pausen- und
Umkleideräume, Sanitäranlagen und Magazine. Somit hat sowohl der Polier, als auch der Bau-
leiter die Übersicht über ankommende und abfahrende Fahrzeuge und Lieferungen. Hier befin-
den sich auch die Übergabepunkte für Wasser, Abwasser, Strom und Telefon. Bei der Anord-
nung der Container wurde bedacht, dass ein Überschwenken durch die Turmdrehkrane mit
Lasten weitestgehend ausgeschlossen wird. An dieser Stelle sei weiterhin auf eine separate
Parkzone für Anlieferfahrzeuge (LKW) außerhalb des Baufeldes hingewiesen, um diese
kurzzeitig zwischenparken zu können (im Plan nicht dargestellt). Damit wird einer Staubildung
im Kreuzungsbereich vorgebeugt und Gefahrenpotenziale werden reduziert.
Für den Rohbau werden auf dieser Baustelle vorrangig Abfallmulden für den Bauschutt,
Holzabfall und Metallabfall benötigt. Daher wurden drei 7-m³-Mulden vorgesehen und an dem
südlichen Rand der Baustelle angeordnet. Eine normale Abfalltonne, die in der Nähe der Con-
tainer aufgestellt wird, dient für den anfallenden Hausmüll.
Drei Parkplätze (PKW) für die Bauleitung, den Polier und die Gäste wurden im Bereich der
Lagerfläche am Eingang der Baustelle geplant. Diese Anordnung stellt hinsichtlich der Größe
und des Standortes nicht die Vorzugslösung dar, kann in diesem Fall jedoch nicht anders umge-
setzt werden. Dabei ist besonders nachteilig, dass eine wichtige Lagerfläche verkleinert wurde
und die Krane über diesen Bereich schwenken können.
Zwischen den Abfallmulden und den Containern ist ein Gastank angeordnet. Dieser Gastank
dient der Beheizung der Container in der Übergangs- und Winterzeit. Der Einsatz einer Gas-
heizung stellt aufgrund der Kostenersparnis eine wirtschaftliche Lösung dar. Sie sollte in der
Gesamtplanung der Baustelleneinrichtung berücksichtigt werden, auch wenn die Aufstellung
des Gastanks erst später oder bei Bedarf erfolgt.
Ein Bauzaun umschließt das gesamte Baufeld. Der kontrollierte Zugang und die Anlieferung
zu der Baustelle erfolgt durch ein großes zweiflügliges Bautor. Der Bauzaun wurde direkt an
den Bestandbau angeschlossen und verankert, so dass der unbefugte Zutritt erschwert wird.
322

Großgeräte Lagerflächen Baustellensicherung


Turmdrehkran TDK Lagerfläche für z. B. Bauzaun
(Untendreher) Schalung, Gerüste
Baustellentor
Turmdrehkran TDK Kies, Sand, Aushub
(Obendreher) Baumschutz

Turmdrehkran TDK Mutterboden Baum (erhalten)


(fahrbarer
Obendreher
Ziegel Baustoffe
auf Gleis) Baum (fällen)
MK Mobilkran Gefahrgüterbereich
z. B. leicht Strauch (erhalten)
ABP Autobetonpumpe entzündlich
Bestand Silo Strauch (roden)
AL = .... m Auslegerlänge
OK Dach
+ 14,00 m OK Dach Bestandsbauten
Gebäude und Container Medienversorgung = ..... m
Hy Wasser (Hydrant)
BL Büro Bauleiter Böschung
~ Wasseranschluss
P Büro Polier Grundstücksgrenze
Abwassereinleitung
Hauptstraße Du
Höhenpunkt
WC WC, Duschen (San.)
TDK 2 T Telefonanschluss
Vermessungspunkt
Liebherr 42 K.1 WC Toilettenzelle (San.) Stromanschluss
Schächte
Hk = 21,00 m OK Baumkrone + 6,00 m A
Stromverteiler
W
Tagesunterkunft (W) (Anschluss-,
OK Fundament = 112,20 m üNN Umkleiden F Feuerlöscher
Verteiler- oder Geräte-
M Magazin (M) Anschlussschrank)

GA
Verbandskasten
frei verlegte Leitung
Sanitätsraum erdverlegte Leitung Bauschild
7,25 Kabelbrücke Verkehrsschilder
Gas Gastank (Heizung) z. B. Halteverbot
Verkehrs- / Transportwege
2,00 55,70 Schutz- u. Arbeitsgerüste Straße, Fußweg z. B. Achtung,
Bestand Standgerüst überdachter Baustelle
OK Dach Fußweg
AL Konsol-, Hänge- Abfallentsorgung
+ 13,75 m gerüst, Arbeits- Laufsteg
G = = 33,0 bühne Mulde, z. B. für
1,4 0 m Flucht- und Bauschutt
t OK Gebäude Treppenturm Rettungsweg Bauschutt

21,10
+ 12,60 m Sammelpunkt

Gehweg
Lagerfläche Bestand Holzabfall

Gehweg
ca. 210 m² OK Dach Aufzüge Holzabfall

Nebenstraße
Schwenkarmaufzug Baustellenzufahrt
+ 12,60 m Metallabfall
Baustraße Metallabfall
vertikaler Bauaufzug
2t Traglast P Parkplatz
Tonnen, z. B. für
Schrägaufzug freizuhaltende Baustellenabfall
200 kg Traglast Fläche
P P P V

V
2,00
7,25
TDK 1
Beton- 7,25 Liebherr 112 EC-H 8
übergabe- Hk = 29,00 m
fläche 2,00
OK Fundament = 112,20 m üNN
AL Lagerfläche

GA
G = = 45,0 ca.110 m²
F 2,55 0 m
t

A
Du

Bild 3.2: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Überblick)


ll fall
Hy P BL W W M utt bfa ab
ch lza tall
T us Ho Me
Ba
WC Gas
~ Prinzipschnitt

OK Baumkrone + 9,00 m + 38,50 m TDK 1 Liebherr 112 EC-H 8


+ 29,00 m
+ 27,00 m
TDK 2 Liebherr 42 K.1 + 21,00 m
+ 13,75 m + 14,00 m + 12,60 m
+ 9,00 m

0,00 m

10 m 20 m 30 m 40 m
0,00 m = 112,20 m üNN

5m 10 m 15 m 20 m
Baustelleneinrichtungsplan
keine maßstäbliche Darstellung
3 Planung der Baustelleneinrichtung
3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan 323

Bestand
OK Dach
+ 14,00 m

Hauptstraße
TDK 2
Liebherr 42 K.1
Hk = 21,00 m
OK Fundament = 112,20 m üNN

GA
7,25

2,00
Bestand
OK Dach
+ 13,75 m AL
=
Nebenstraße

G = 33,00
Gehweg
Gehweg

1,4 m
t

21,10
Lagerfläche
ca. 210 m²

P P P

7,25
Beton-
übergabe-
fläche

F
A

Du
V

ll fall
Hy P BL W W M utt bfa tall
ab
ch lza
T us Ho Me
Ba
WC Gas
~

OK Baumkrone + 9,00 m

Bild 3.3: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Auszug, Teil 1 von 4)


324 3 Planung der Baustelleneinrichtung

OK Baumkrone + 6,00 m

55,70

=3
3,0
,4 t 0 m
21,10

OK Gebäude
+ 12,60 m Bestand
OK Dach
+ 12,60 m

V
2,00
7,25

TDK 1
Beton- 7,25 Liebherr 112 EC-H 8
übergabe- Hk = 29,00 m
fläche 2,00
OK Fundament = 112,20 m üNN
AL Lagerfläche
=
GA

G = 45,00 ca.110 m²
2,55 m
t

ll fall
utt bfa tall
ab
ch lza
us Ho Me
Ba

OK Baumkrone + 9,00 m

Bild 3.4: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Auszug, Teil 2 von 4)


3.5 Der Baustelleneinrichtungsplan 325

Großgeräte Lagerflächen Baustellensicherung


Turmdrehkran TDK Lagerfläche für z. B. Bauzaun
(Untendreher) Schalung, Gerüste
Baustellentor
Turmdrehkran TDK Kies, Sand, Aushub
(Obendreher) Baumschutz

Turmdrehkran TDK Mutterboden Baum (erhalten)


(fahrbarer
Obendreher
auf Gleis)
Ziegel Baustoffe
Baum (fällen)
MK Mobilkran Gefahrgüterbereich
z. B. leicht
Strauch (erhalten)
ABP Autobetonpumpe entzündlich

AL = .... m Auslegerlänge Silo Strauch (roden)

OK Dach
Gebäude und Container Medienversorgung = ..... m
Bestandsbauten
Hy Wasser (Hydrant)
BL Büro Bauleiter Böschung
P Büro Polier
~ Wasseranschluss
Grundstücksgrenze
Abwassereinleitung
Höhenpunkt
WC Du WC, Duschen (San.) T Telefonanschluss
Vermessungspunkt
WC Toilettenzelle (San.) Stromanschluss
Schächte
A
Stromverteiler
W
Tagesunterkunft (W) (Anschluss-,
Umkleiden Verteiler- oder Geräte-
F Feuerlöscher
M Magazin (M) Anschlussschrank)
Verbandskasten
frei verlegte Leitung
Sanitätsraum erdverlegte Leitung Bauschild
Kabelbrücke Verkehrsschilder
Gas Gastank (Heizung) Verkehrs- / Transportwege z. B. Halteverbot
Schutz- u. Arbeitsgerüste Straße, Fußweg z. B. Achtung,
Standgerüst überdachter Baustelle
Fußweg
Konsol-, Hänge- Abfallentsorgung
gerüst, Arbeits- Laufsteg
bühne Mulde, z. B. für
Flucht- und Bauschutt
Treppenturm Rettungsweg Bauschutt
Sammelpunkt Holzabfall
Aufzüge Holzabfall
Schwenkarmaufzug Baustellenzufahrt
Metallabfall
Baustraße Metallabfall
vertikaler Bauaufzug
2t Traglast P Parkplatz
Tonnen, z. B. für
Schrägaufzug freizuhaltende Baustellenabfall
200 kg Traglast Fläche

Bild 3.5: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan, Symbolik für die Planung der
Baustelleneinrichtung (Auszug, Teil 3 von 4)
326 3 Planung der Baustelleneinrichtung

Prinzipschnitt

+ 38,50 m TDK 1 Liebherr 112 EC-H 8


+ 29,00 m
+ 27,00 m
TDK 2 Liebherr 42 K.1 + 21,00 m
+ 13,75 m + 14,00 m + 12,60 m
+ 9,00 m

0,00 m

10 m 20 m 30 m 40 m
0,00 m = 112,20 m üNN

Bild 3.6: Beispiel für einen Baustelleneinrichtungsplan (Auszug, Teil 4 von 4)

3.6 Checklisten
Die in den beiden folgenden Abschnitten dargestellten Checklisten dienen als Hilfe für die Pla-
nung der Baustelleneinrichtung für kleine und mittelgroße Baustellen. Die Checkliste 1 stellt
ein Instrument dar, um bei der Baufeldbesichtigung alle später erforderlichen Informationen zu
erfassen. Die Checkliste 2 soll hingegen alle Informationen bereitstellen, die zusätzlich für die
Detailplanung der Baustelleneinrichtung erforderlich werden. Sie hinterfragt vor Planungsbe-
ginn offene Problemstellungen, deren Lösung weder durch die Baufeldbesichtigung noch durch
das Projektanlaufgespräch geklärt werden können.
3.6 Checklisten 327

3.6.1 Checkliste 1: Baufeldbesichtigung


Baufeldbesichtigung Datum: _________________________

Bearbeiter: _________________________

Bauvorhaben: ________________________________________________

Ansprechpartner des Bauherrn: ________________________________________________

Geplanter Baubeginn: ________________________________________________

1 Allgemeines/Beschaffenheit des Baufeldes

1.1 Einordnung des Baufeldes in die Umgebung


- Wohngebiet, Mischgebiet, Gewerbegebiet, keine Bebauung in der Nähe des Baufeldes,
Krankenhaus, Schule, Seniorenheim, Kurgebiet (zutreffendes unterstreichen)
- Immissionen (Lärm, Staub, Erschütterungen) könnten Probleme hervorrufen
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
1.2 Neigung des Baufeldes
- gerade, geneigt (Höhendifferenz Nord/Süd ........ m, Höhendifferenz Ost/West .......... m),
- eben, uneben (zutreffendes unterstreichen)
1.3 Zustand des Baufeldes
- trocken, nass, größere Wasserflächen sichtbar, weich, hart, ..................................................
(zutreffendes unterstreichen)
1.4 Art des Baugrundes Ƒ zu klären
- sehr bindig, bindig, sandig, steinig, felsig, ...............................................................................
(zutreffendes unterstreichen)
1.5 Anzeichen von Schutt und Bauteilen an oder unter der Oberfläche? Ƒ zu klären
- Schutt, Mauerwerk, Beton, Stahlteile, Kabel, .......................................................................
(zutreffendes unterstreichen)
1.6 Muss augenscheinlich Erdmaterial abgetragen werden?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, ca. wie viel cm? ...................cm Ƒ nicht bestimmbar
1.7 Anzeichen von Altlasten? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, welche? ..................................................................................................................
1.8 Stimmen die Angaben im Lage- und Höhenplan mit den örtlichen Gegebenheiten überein?
(Grundstücksgrenzen, Baumbestand usw.)
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn nein, was stimmt nicht? .................................................................................................
1.9 Stimmt die Höhe der Nachbarbebauung und Bäume (falls vorhanden) im Lageplan mit den
örtlichen Gegebenheiten überein? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn nein, was stimmt nicht? ...............................................................................................
1.10 Ist das benachbarte Grundstück besonders zu schützen? (Nachbarbebauung, Leitungen an
der Grundstücksgrenze usw.) Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
328 3 Planung der Baustelleneinrichtung

1.11 Eigentümer/Ansprechpartner der benachbarten Grundstücke?


....................................................................................................................................................
....................................................................................................................................................
1.12 Befinden sich in der Nähe des Baufeldes Gewässer (Seen, Flüsse, Bäche), welche die Bautä-
tigkeiten beeinflussen könnten? (Überschwemmungen, Ufer-Schutzzonen, Wasserschutzge-
biete, Naturschutzgebiet usw.) Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, welche und wo? Art der Beeinflussung? ...................................................................
1.13 Ist auf dem Baufeld eine bestehende Nutzung Dritter zu beachten? (z. B. beim Bauen im Be-
stand) Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
1.14 Könnten in benachbarten Grundstücken augenscheinlich weitere Flächen angemietet wer-
den? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, welche, wo und von wem?
.....................................................................................................................................................
1.15 Könnten in benachbarten Gebäuden augenscheinlich Büroflächen/Pausenräume angemietet
werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, welche, wo und von wem?
.....................................................................................................................................................
1.16 Ist eine Beweissicherung zur Dokumentation des Zustandes der Umgebungsbebauung sinn-
voll? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, Dokumentation für? ...................................................................................................
1.17 Müssen augenscheinlich Grünflächen oder Baumbestand gesichert werden?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
1.18 Müssen augenscheinlich Bäume, Sträucher oder Bewuchs gerodet werden?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
1.19 Müssen augenscheinlich Gebäude/Bauwerke auf dem Baufeld abgebrochen werden?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
1.20 Sind Vermessungspunkte vorhanden?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
1.21 Befinden sich im Baufeld Freileitungen oder sonstige Masten?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären -
Wenn ja, sind diese im Lageplan richtig dargestellt?ҏ
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
1.22 Ist die Löschwasserversorgung der Baustelle gewährleistet?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
1.23 Könnte die bestehende Einfriedung des Baufeldes (Zäune, Tore) als Baustellensicherung ge-
nutzt werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
Wenn ja, welche und wo? ...........................................................................................................
1.24 Sind Antennenanlagen (Funkantennen o. ä.) auf dem Baufeld oder in der Nähe des Baufel-
des? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, wo? Eigentümer der Anlage? .....................................................................................
1.25 Sind Anzeichen für mögliche Kampfmittel auf dem Baufeld vorhanden (Aussagen von
Nachbarn o. ä.)? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
3.6 Checklisten 329

2 Verkehrserschließung
2.1 Ist das Baufeld über öffentliche Straßen erreichbar?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
2.2 Vorhandene Breite(n) der öffentlichen Straße(n)?
Straße ......................................................................
Gehweg auf der Seite des Baufeldes ......................................................................
Gehweg gegenüber dem Baufeld ......................................................................
Grünstreifen ......................................................................
.......................................................... ......................................................................
2.3 Gibt es Einschränkungen auf den öffentlichen Verkehrswegen?
- Durchfahrtshöhen bei Brücken o. ä. Ƒ ja (......... m) Ƒ nein Ƒ zu klären
- Durchfahrtsbreiten Ƒ ja (......... m) Ƒ nein Ƒ zu klären
- Kurvenradien Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Tragfähigkeit von Straßen/Brücken o. a. Ƒ ja (......... t) Ƒ nein Ƒ zu klären
- Steigungen (Rutschgefahr im Winter) Ƒ ja (......... %) Ƒ nein Ƒ zu klären
- Staugefahr in der Nähe der Baustelle Ƒ ja (......... m) Ƒ nein Ƒ zu klären
- starker Fußgängerverkehr Ƒ ja (......... m) Ƒ nein Ƒ zu klären
- ..............................................................................................................................................
2.4 Ist im unmittelbaren Baufeld eine Einschränkung durch Schienenfahrzeuge zu erwarten?
(Straßenbahn, DB AG usw.) Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
Wenn ja, welche und wo? ...........................................................................................................
2.5 Könnten augenscheinlich öffentliche Verkehrsflächen für die Baustelleneinrichtung genutzt
werden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
2.6 Können die Zufahrten auch bei ungünstiger Witterung benutzt werden?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
2.7 Können vorhandene Straßen/Wege auf der Baustelle genutzt werden?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, welche und wo? .........................................................................................................
2.8 Sind Gehwege oder andere öffentliche Flächen zu überfahren und somit vor Beschädigung
zu schützen? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, wo? ............................................................................................................................
2.9 Ist eine Beweissicherung zur Dokumentation des Zustandes der öffentlichen Flächen sinn-
voll? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, Dokumentation für? ...................................................................................................
330 3 Planung der Baustelleneinrichtung

3 Stromversorgung
3.1 Ist ein Stromanschluss vorhanden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, wo (Ort/Entfernung)? ................................................................................................
- Wenn nein, wie könnte die Versorgung augenscheinlich gesichert werden?
.....................................................................................................................................................
3.2 Sind Straßen oder Zufahrten zu überbrücken?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären

4 Wasserversorgung
4.1 Ist ein Wasseranschluss vorhanden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, wo (Ort/Entfernung)? ................................................................................................
- Wenn nein, wie könnte die Versorgung augenscheinlich gesichert werden?
.....................................................................................................................................................
4.2 Sind Straßen oder Zufahrten zu überbrücken?
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären

5 Abwasserentsorgung
5.1 Ist eine Möglichkeit der Abwasserentsorgung vorhanden? (z. B. öffentliche Kanalisation)
Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, wo (Ort/Entfernung)? ................................................................................................
- Wenn nein, wie könnte die Entsorgung augenscheinlich gesichert werden?
.....................................................................................................................................................
5.2 Sind Straßen oder Zufahrten zu queren? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären

6 Telefonanschluss
6.1 Ist ein Telefonanschluss vorhanden? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären
- Wenn ja, wo (Ort/Entfernung)? ................................................................................................
- Wenn nein, wie könnte die Versorgung augenscheinlich gesichert werden?
.....................................................................................................................................................
6.2 Sind Straßen oder Zufahrten zu queren? Ƒ ja Ƒ nein Ƒ zu klären

7 Einsatz von Hebezeugen (Krane o. ä.)


7.1 Falls Hebezeuge (z. B. Krane) zum Einsatz kommen, welche kritischen Punkte sind augen-
scheinlich auf dem Baufeld vorhanden?
- Freileitungen, Masten, hohe Bäume, Nachbarbebauung, Neigung des Geländes, Baugrund-
verhältnisse ................................................................................ (zutreffendes unterstreichen)
- Warum? ....................................................................................................................................
3.6 Checklisten 331

3.6.2 Checkliste 2: Planung der Baustelleneinrichtung


Vorgaben für die Planung der Baustelleneinrichtung Datum: ______________________

Bearbeiter: ______________________

Bauvorhaben: _________________________________________________

Ansprechpartner des Bauherrn: _________________________________________________

SiGe-Koordinator: _________________________________________________

Geplanter Baubeginn: _________________________________________________

Legende: Wer: verantwortlicher Bearbeiter bis: zu erledigen bis

1 Allgemeines/Herrichtung des Baufeldes

1.1 Sind Grünflächen/Bewuchs/ Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


Baumbestände zu sichern? Wie? bis: ....................
........................................................ erledigt? Ƒ ja
........................................................

1.2 Sollen Bäume, Sträucher oder Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


Bewuchs gerodet werden? Genehmigung erforderlich? bis: ....................
Ƒ nein Ƒ ja erledigt? Ƒ ja

1.3 Sollen zusätzliche Flächen für Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


die Baustelleneinrichtung an- Wo? bis: ....................
gemietet werden? ........................................................ erledigt? Ƒ ja
.......................................................

1.4 Sind Sondernutzungserlaubnis- Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


se für öffentliche Flächen erfor- Welche? bis: ....................
derlich? ........................................................ erledigt? Ƒ ja
........................................................
Wo zu beantragen?
........................................................
........................................................

1.5 Müssen besondere Immissions- Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


schutzmaßnahmen getroffen Welche? bis: ....................
werden? (Lärm, Erschütterun- ........................................................ erledigt? Ƒ ja
gen, Staub, Straßenverschmut- ........................................................
zung usw.) ........................................................

1.6 Sollen Maßnahmen des Win- Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


terbaus (Einhausungen usw.) Welche? bis: ....................
berücksichtigt werden? ........................................................ erledigt? Ƒ ja
........................................................
332 3 Planung der Baustelleneinrichtung

1.7 Fehlt ein Lageplan für die BE- Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................
Planung? Wo ist dieser erhältlich? bis: ....................
........................................................ erledigt? Ƒ ja
........................................................

1.8 Müssen Auflagen der Medien- Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


träger (Leitungspläne, Von wem? bis: ....................
Schachterlaubnisse, -hinweise ........................................................ erledigt? Ƒ ja
usw.) beachtet werden? Was beachten?
........................................................

1.9 Soll das benachbarte Grund- Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


stück/Gebäude besonders ge- Was? bis: ....................
schützt werden? ........................................................ erledigt? Ƒ ja
Wie?
......................................................
........................................................

1.10 Ist ein Beweissicherungsver- Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


fahren „Nachbarbebauung“ Wofür? bis: ....................
erforderlich? ........................................................ erledigt? Ƒ ja
Wie?
........................................................
........................................................

1.11 Ist auf dem Baufeld eine be- Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................
stehende Nutzung Dritter zu Welche? bis: ....................
beachten? (z. B. beim Bauen ........................................................ erledigt? Ƒ ja
im Bestand) Wie?
........................................................

1.12 Soll auf der Baustelle ein Bau- Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................
schild aufgestellt werden? Welche Standfläche? bis: ....................
............... m x ............... m erledigt? Ƒ ja
Wo?
........................................................

1.13 Ist zu prüfen, ob vorhandene Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


Antennenanlagen in unmit- Welche? bis: ....................
telbarer Nähe zur Baustelle die ........................................................ erledigt? Ƒ ja
Bautätigkeiten beeinflussen? Ansprechpartner Antennenanlage?
........................................................
........................................................

1.14 Muss vor Aufnahme der Bau- Ƒ nein Ƒ ja Wer: ..................


tätigkeit eine Kampfmittelbe- Welche? bis: ....................
seitigung durchgeführt wer- ........................................................ erledigt? Ƒ ja
den? Ansprechpartner Kampfmittelbe-
seitigung?
........................................................
........................................................
3.6 Checklisten 333

2 Verkehrserschließung
2.1 Müssen verkehrsrechtliche Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............
Anordnungen für die äußere Welche? .................................................. bis: ...............
Baustellenerschließung bean- ................................................................. erledigt? Ƒ ja
tragt/berücksichtigt werden? Bei wem? ................................................
(Hinweis auf Baustelle, Umlei- ..................................................................
tung usw.) ................................................................

2.2 Sollen Zufahrtsmöglichkeiten Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


auf die Baustelle eingerichtet Wie viele? ............... Stück bis: ...............
werden? Wie breit? ............... m erledigt? Ƒ ja

2.3 Sollen Baustraßen auf der Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Baustelle angeordnet werden? Wo? ...................…............................... bis: ...............
Wie breit? ............... m erledigt? Ƒ ja
Querneigung? ......... %
Aufbau? .………………..........................

2.4 Sollen Wendemöglichkeiten Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


für Fahrzeuge auf der Baustel- Wo? ....................……............................. bis: ...............
le eingerichtet werden? Abmessungen? ........................................ erledigt? Ƒ ja

2.5 Sollen Stellflächen eingerichtet Wer: .............


werden für: Abmessungen? bis: ...............
- Autobetonpumpe, Ƒ nein Ƒ ja, .............. m x .............. m erledigt? Ƒ ja
- Betonfahrmischer, Ƒ nein Ƒ ja, .............. m x .............. m
- Anlieferung von Material? Ƒ nein Ƒ ja, .............. m x .............. m
…………............................. Ƒ nein Ƒ ja, .............. m x .............. m

2.6 Sollen Stellflächen für PKW Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


eingerichtet werden? Anzahl?..................…Stück bis: ...............
Abmessungen insgesamt erledigt? Ƒ ja
............... m x ............... m

2.7 Sollen zu überfahrende öffent- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


liche Gehwege/Flächen ge- Wo? ...................….................................. bis: ...............
schützt werden? Wie? ..................….................................. erledigt? Ƒ ja
Abmessungen? ........................................
Ist ein Beweissicherungsverfahren über
den Zustand der öffentlichen Flächen er-
forderlich? ………………..…..............

2.8 Müssen Stellflächen für Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Schutz- und Arbeitsgerüste be- Wo? ......................................................... bis: ...............
rücksichtigt werden? Typ? ........................................................ erledigt? Ƒ ja
erforderl. Tragfähigkeit? …..... kN/m²
lfm?.................................... m
Breite? ............................... m
334 3 Planung der Baustelleneinrichtung

2.9 Sind zur Erschließung des Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Bauwerkes Treppentürme erfor- Wo? ......................................................... bis: ...............
derlich? Wie viele? ............................................... erledigt? Ƒ ja
Typ? .......................................................
Abmessungen? ......... m x …..... m
Höhe? ....................... m

3 Stromversorgung
3.1 Soll ein Stromanschluss für die Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............
Baustelle eingerichtet werden? Wie? .............................…....................... bis: ...............
erforderl. Anschlusswert? …........ kW erledigt? Ƒ ja
vorh. Anschlusswert? .............. kW
Ansprechpartner Energieversorger?
.................................................................
.................................................................
Entfernung zur Baustelle? ....... m
Ort des Übergabepunktes auf der Bau-
stelle? ......................................................

3.2 Ist eine eigene Stromversorgung Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


bzw. eine Notstromversorgung erforderl. Leistung? .................. kVA bis: ...............
erforderlich? Abmessungen? ......... m x …..... m erledigt? Ƒ ja

3.3 Müssen Stromleitungen über Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Straßen oder Zufahrten geführt Wie? ........................…............................ bis: ...............
werden? Auf welcher Länge? ............... m erledigt? Ƒ ja

3.4 Müssen erd- und freiverlegte Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Stromkabel o. ä. gesichert wer- Wie? .......................……......................... bis: ...............
den? Auf welcher Länge? ............... m erledigt? Ƒ ja

3.5 Sind mehrere Baustromverteiler Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


für die Baustelle erforderlich? Wie viele? .................... Stück bis: ...............
Wo?........................................................ erledigt? Ƒ ja

4 Wasserversorgung
4.1 Soll ein Wasseranschluss für die Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............
Baustelle eingerichtet werden? Anschluss an?...….................................. bis: ...............
................................................................ erledigt? Ƒ ja
erforderl. Anschlusswert? ........ m³/h
vorh. Anschlusswert? ........... m³/h
Ansprechpartner Wasserversorger?
.................................................................
Entfernung zur Baustelle? ..... m
Ort des Übergabepunktes auf der Bau-
stelle? ......................................................
3.6 Checklisten 335

4.2 Müssen Wasserleitungen unter Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Straßen oder Zufahrten geführt Wie?........................…............................ bis: ...............
werden? Auf welcher Länge? ............... m erledigt? Ƒ ja

4.3 Müssen Wasserleitungen vor Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Überfahrt geschützt werden? Wie? ........................…............................ bis: ...............
Überdeckung? ................... m erledigt? Ƒ ja

4.4 Müssen Wasserleitungen gesi- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


chert/frostsicher verlegt wer- Wie gesichert? ........................................ bis: ...............
den? Wie tief verlegt? ................. m erledigt? Ƒ ja

4.5 Sind Zapfstellen (Wasserhähne) Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


für die Baustelle erforderlich? Wie viele? ................... Stück bis: ...............
Wo? ......................................................... erledigt? Ƒ ja

4.6 Sind Zwischenzähler für die Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Baustelle erforderlich? Wie viele? ................... Stück bis: ...............
erledigt? Ƒ ja

5 Abwasserentsorgung
5.1 Soll ein Abwasseranschluss für Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............
die Baustelle eingerichtet wer- Anschluss an? ……...….......................... bis: ...............
den? ................................................................. erledigt? Ƒ ja
Durchmesser? DN ...................................
Ansprechpartner Abwasserentsorger?
.................................................................
Entfernung zur Baustelle? ....... m
Ort des Übergabepunktes auf der Bau-
stelle?
.................................................................

5.2 Müssen Abwasserleitungen vor Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Überfahrt geschützt werden? Wie? ........................……........................ bis: ...............
Auf welcher Länge? ................. m erledigt? Ƒ ja

5.3 Müssen Abwasserleitungen ge- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


sichert/frostsicher verlegt wer- Wie gesichert? ......................................... bis: ...............
den? Wie tief verlegt? ....................... m erledigt? Ƒ ja

5.4 Ist ein Abwassersammelbehälter Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


erforderlich? Wie groß? .............…............... m³ bis: ...............
erforderl. Fläche? ........ m x …..... m erledigt? Ƒ ja
Entsorger? ...............................................

5.5 Muss das anfallende Oberflä- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


chenwasser/Niederschlags- Wie?................................................ bis: ...............
wasser entsorgt werden? ......................................................... erledigt? Ƒ ja
336 3 Planung der Baustelleneinrichtung

5.6 Sind Genehmigungen z. B. we- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


gen Wasserhaltung (Grundwas- Genehmigungsbehörde? bis: ...............
serabsenkung/Einleitung) erfor- ........................….................................... erledigt? Ƒ ja
derlich?

6 Telefonanschluss
6.1 Soll ein Telefonanschluss für Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............
die Baustelle eingerichtet wer- Wer erhält einen Anschluss? bis: ...............
den? .................................................................
erledigt? Ƒ ja
.................................................................
Ansprechpartner beim Anbieter?
.................................................................
Entfernung zur Baustelle? …... m
Ort des Übergabepunktes auf der Bau-
stelle? ......................................................

6.2 Müssen Telefonleitungen über Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Straßen oder Zufahrten geführt Wie? ........................…............................ bis: ...............
werden? Auf welcher Länge? ................. m erledigt? Ƒ ja

6.3 Müssen Telefonleitungen gesi- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


chert/vor Überfahrt geschützt Wie? ........................…............................ bis: ...............
werden? Auf welcher Länge? ................. m erledigt? Ƒ ja

7 Einsatz von Hebezeugen (Krane o. ä.)


7.1 Soll ein stationärer Kran ein- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............
gesetzt werden? Anzahl .............. Stück bis: ...............
erledigt? Ƒ ja
Höchster Punkt des zu errichtenden Bauwerkes: ........ m
Maximale Höhe der überschwenkbaren Nachbarbebauung: ........ m
Maximale Höhe von Bäumen und Bewuchs: ........ m

Kran 1: Wichtige Entscheidungsparameter


max. erforderl. Hakenhöhe: ........... m
max. erforderl. Auslegerlänge: ........... m zugehörige Traglast: ........ t
max. erforderl. Traglast: ........... t zugehörige Auslegerlänge: ........ m
sonstige Lastkombinationen: ..................................................................................
Kran 1: Dimensionierung
Typ?...........….............................................................. (Obendreher/Untendreher?)
Standort?..................................................................................................................
erforderliche Gleis-/Stellfläche? ............... m x ............... m
vorhandene Auslegerlänge? ............... m
vorhandene Hakenhöhe? ............... m
erforderlicher Stromanschluss ............... kW
3.6 Checklisten 337

Kran 2: Wichtige Entscheidungsparameter


max. erforderl. Hakenhöhe: ........... m
max. erforderl. Auslegerlänge: ........... m zugehörige Traglast: ........ t
max. erforderl. Traglast: ............ t zugehörige Auslegerlänge: ........ m
sonstige Lastkombinationen: ....................................................................................
Kran 2: Dimensionierung
Typ? …............….......................................................... (Obendreher/Untendreher?)
Standort? …...............................................................................................................
erforderliche Gleis-/Stellfläche? ............... m x ............... m
vorhandene Auslegerlänge? ............... m
vorhandene Hakenhöhe? ............... m
erforderlicher Stromanschluss ............... kW

7.2 Sollen für den Auf- und Abbau Ƒ nein Ƒ ja, .............. m x .............. m Wer: .............
des Turmdrehkranes besonde- bis: ...............
re Standflächen eingerichtet erledigt? Ƒ ja
werden?

7.3 Soll ein mobiler Kran einge- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


setzt werden? bis: ...............
erledigt? Ƒ ja
Für welche Aufgaben?
1.
.......................................................................................................................................
2.
.......................................................................................................................................
3.
.......................................................................................................................................
4.
.......................................................................................................................................
Dimensionierung
Typ? ...........…...............................................................................................................
Standort? .......................................................................................................................
erforderliche Stellfläche? ............... m x ............... m
Entfernung Standort Kran – Einbauort? ............... m
erforderliche Traglast? ............... t
erforderliche Hakenhöhe? ............... m

7.4 Müssen Freileitungen oder Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Masten auf dem Baufeld beach- Wo? ...........…....................................... bis: ...............
tet werden? Wie? ..................................................... erledigt? Ƒ ja

7.5 Benötigt der Kran einen Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Schwenkbereichsbegrenzer? bis: ...............
erledigt? Ƒ ja
338 3 Planung der Baustelleneinrichtung

7.6 Sind besondere Maßnahmen zur Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Sicherstellung der Standsi- Welche? .....…...................................... bis: ...............
cherheit des Kranstandortes .............................................................. erledigt? Ƒ ja
erforderlich (Bodengutachten, ..............................................................
Bodenverbesserung, besondere ..............................................................
Fundamente usw.)?

7.7 Sind Lastenaufzüge vorgese- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


hen (Schrägaufzug, Schwenk- Typ? ...........…...................................... bis: ...............
armaufzug, Vertikalaufzug Standort?............................................... erledigt? Ƒ ja
usw.)? Stellfläche? .......... m x .......... m
Erforderliche Traglast? .......... t
Zulässige Traglast? ............... t

7.8 Sind Personenaufzüge erfor- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


derlich? Typ?...........…....................................... bis: ...............
Standort?............................................... erledigt? Ƒ ja
Stellfläche? .......... m x .......... m
Erforderliche Personenzahl? ................
Zulässige Personenzahl? ......................

7.9 Autobetonpumpen siehe unter


2.5 Stellflächen

8 Abfallentsorgung
8.1 Sind bei der Entsorgung von Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............
Baustellenabfällen besondere Welche? .....…...................................... bis: ...............
kommunale Abfallsatzungen Was schreiben diese vor? ..................... erledigt? Ƒ ja
zu beachten? ..............................................................

8.2 Sollen Stellflächen für folgende Entsorger? ............................................ Wer: .............


Abfallmulden vorgesehen wer- .............................................................. bis: ...............
den? Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m erledigt? Ƒ ja
- Mauersteine, Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Holz, Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Plastik, Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Metall, Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Mischabfälle, Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- ...............................................?

8.3 Fällt gefährlicher Abfall nach Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


AVV an? Welcher? .....…..................................... bis: ...............
(Asbest o. ä.) .............................................................. erledigt? Ƒ ja

8.4 Sind Genehmigungen für die Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Entsorgung zu beantragen? Wofür/Welche? .................................... bis: ...............
Wo? ...................................................... erledigt? Ƒ ja
3.6 Checklisten 339

8.5 Sollen die Abfallmulden vom Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Kran überstrichen werden? bis: ...............
erledigt? Ƒ ja

9 Container und Gebäude


9.1 Welche Container sind erfor- Wer: .............
derlich? bis: ...............
- Büro (AN) Ƒ nein Ƒ ja, ………… Stück erledigt? Ƒ ja
- Büro (AG) Ƒ nein Ƒ ja, ………… Stück
- Besprechungsräume Ƒ nein Ƒ ja, ………… Stück
- Tagesunterkünfte Ƒ nein Ƒ ja, ………… Stück
- Magazine Ƒ nein Ƒ ja, ………… Stück
- Sanitär wofür? .........................
- Sanitätsraum Ƒ nein Ƒ ja, ………… Stück
- ........................................ Ƒ nein Ƒ ja, ………… Stück
- ........................................ Ƒ nein Ƒ ja, ………… Stück

Welche Stellfläche ist für alle Container erforderlich? ................ m x ................ m

Wie viele gewerbliche Angestellte sind vermutlich gleichzeitig auf der Baustelle? ......... Stück

Wie viele Sanitäranlagen werden benötigt? Anzahl Waschbecken .............,


Anzahl Duschen .........., Anzahl Aborte .............?

9.2 Sollen Einzelaborte (z. B. Dixi, Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


ToiToi) auf der Baustelle vorge- Standorte?........................................... bis: ...............
sehen werden? Anzahl ........... Stück erledigt? Ƒ ja

10 Lager-, Stell- und Bearbeitungsflächen


10.1 Sollen Lagerflächen für fol- Wer: .............
gende Materialien berücksich- bis: ...............
tigt werden? erledigt? Ƒ ja
- Schalung Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Lagerung Betonstahl Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Flechtplatz Betonstahl Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Fertigteile Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m

- Holz Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m


- Gerüste Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Steine Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Sand/Kies o. ä. Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m

- Oberboden Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m


- Aushubmaterial Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Verfüllmaterial Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
- Rohre, Schächte Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m

- ......................................... Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m


- ......................................... Ƒ nein Ƒ ja, ......... m x ......... m
340 3 Planung der Baustelleneinrichtung

10.2 Sollen Wechselsilos auf der Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Baustelle aufgestellt werden? Standorte? ............................................ bis: ...............
............................................................ erledigt? Ƒ ja
Stellfläche? .......... m x .......... m

10.3 Bestehen Anforderungen an Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


die Ausbildung dieser Lager- Welche? ............................................... bis: ...............
flächen? (Tragfähigkeit usw.) Aufbau? ............................................... erledigt? Ƒ ja

10.4 Sollen sonstige frei zu halten- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


de Flächen vorgesehen wer- Wofür? ................................................. bis: ...............
den? Wie viele m²? ................... m² erledigt? Ƒ ja

10.5 Sollen mobile Tankanlagen Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


vorgesehen werden? Standort? ............................................ bis: ...............
Tankinhalt? ................... l erledigt? Ƒ ja

10.6 Sind Gefahrenbereiche, z. B. Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


für Gefahrstofflager, Gastanks Wofür? ................................................. bis: ...............
oder Treibstofflager, zu beach- Wie viele m²? ................... m erledigt? Ƒ ja
ten?

11 Baustellensicherung

11.1 Soll die Baustelle ganz oder Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


teilweise eingezäunt werden? Wie? ..................................................... bis: ...............
Wo? ...................................................... erledigt? Ƒ ja
Zaunlänge ................. m

11.2 Können vorhandene Einfrie- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


dungen genutzt werden? Wo? ...................................................... bis: ...............
.............................................................. erledigt? Ƒ ja

11.3 Sind bei großflächigen Bau- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


stellen einfache Abgrenzun- Wie? ..................................................... bis: ...............
gen oder Absperrungen Wo? ...................................................... erledigt? Ƒ ja
(Warnfunktion) erforderlich? Länge ................. m

11.4 Sollen die Baustellenzufahrten Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


durch abschließbare Tore gesi- Wie viele?............................................ bis: ...............
chert werden? Wie groß? ........... m x ........... m erledigt? Ƒ ja

11.5 Ist die Baustelle zu beleuch- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


ten? Wie (Baufeld)? ..................................... bis: ...............
Wie (Bauzaun)? ................................... erledigt? Ƒ ja

11.6 Müssen ebenerdige Absturzsi- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


cherungen auf der Baustelle Wo? ...................................................... bis: ...............
angeordnet werden? (Bö- Wie? ..................................................... erledigt? Ƒ ja
schungssicherung, offene ..............................................................
Schächte usw.)
3.6 Checklisten 341

11.7 Müssen für zu begehende Bö- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


schungen Treppen oder Lauf- Wo? ...................................................... bis: ...............
stege mit Trittleisten vorgese- Wie? ..................................................... erledigt? Ƒ ja
hen werden?

11.8 Müssen Feuerlöscher auf der Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Baustelle bereitgehalten wer- Wie viele? ............................................ bis: ...............
den? Wo? ...................................................... erledigt? Ƒ ja

11.9 Müssen weitere Maßnahmen Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


des Brandschutzes berück- Welche? ................................................ bis: ...............
sichtigt werden? ……....................................................... erledigt? Ƒ ja

11.10 Müssen Fluchtwege, Sam- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


melplätze usw. eingerichtet Welche? ............................................... bis: ...............
werden? Wo? ...................................................... erledigt? Ƒ ja
Abmessungen? .....................................
11.11 Müssen öffentliche Verkehrs- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............
flächen vor herabfallenden Wo? ..................…................................ bis: ...............
Teilen gesichert werden? Wie? ..................…............................... erledigt? Ƒ ja
(z. B. durch Überdachung) Welche Länge/Fläche? .......... m/m²

11.12 Sollen Schächte, Öffnungen, Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


Hydranten usw. gesichert Welche? ............................................... bis: ...............
werden? Wie? ..................................................... erledigt? Ƒ ja

11.13 Müssen Vermessungspunkte Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


auf der Baustelle besonders Welche/Wo? ......................................... bis: ...............
gesichert werden? (Höhen-, .............................................................. erledigt? Ƒ ja
Vermessungspunkte, Schnur- Wie? .....................................................
gerüste) ………………………………………...

11.14 Ist für die Baustellensiche- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


rung an bzw. in Verkehrs- Straßenverkehrsbehörde ...................... bis: ...............
wegen eine verkehrsrechtli- Verkehrszeichenplan? erledigt? Ƒ ja
che Anordnung zu beantragen ..............................................................
und umzusetzen? Schutz vor Anpralllasten? ....................

12 Unterhaltung, Reinigung und Überwachung


12.1 Ist für die Baustel- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............
le/Baustelleneinrichtung bzw. Was muss überwacht/bewacht werden? bis: ...............
Baustellensicherung eine ge- .............................................................. erledigt? Ƒ ja
sonderte Überwachung/Be- Wann? ..................................................
wachung erforderlich? Wer überwacht/bewacht?
..............................................................
Bereitschaftsdienst? ….........................

12.2 Ist eine besondere Zugangs- Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


kontrolle zur Baustelle erfor- Wer kontrolliert? ................................. bis: ...............
derlich? .............................................................. erledigt? Ƒ ja
Wann? ..................................................
342 3 Planung der Baustelleneinrichtung

12.3 Sollen Reinigungsleistungen Ƒ nein Ƒ ja Wer: .............


(z. B. für Toiletten) vergeben Was soll gereinigt werden? bis: ...............
werden? .............................................................. erledigt? Ƒ ja
Wie oft? ...............................................
Wer reinigt? .........................................
3.7 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften 343

3.7 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften


3.7.1 Überblick

Landesbauordnung (LBO)
Die Landesbauordnungen bilden die äußeren rechtlichen Grundlagen für bauliche Maßnahmen.
In den Landesbauordnungen werden grundlegende Anforderungen und Vorschriften definiert,
die bei einem Bauvorhaben zu berücksichtigen sind. Mit den enthaltenen Vorschriften werden
gewisse Qualitätsstandards garantiert. Beispielsweise sind gemäß § 14 der Sächsischen Lan-
desbauordnung (SächsBO) Baustellen so einzurichten, “dass bauliche Anlagen ordnungsgemäß
errichtet, geändert, instandgesetzt oder abgebrochen werden können und Gefahren oder ver-
meidbare Belästigungen nicht entstehen.“ Der ausführende Bauunternehmer ist gemäß
§ 57 SächsBO verpflichtet, für die “ordnungsgemäße Einrichtung und den sicheren Betrieb der
Baustelle“ zu sorgen.
Im § 63 Nr. 45 SächsBO und § 47 SächsBO wird festgelegt, dass die eigentliche Baustellenein-
richtung mit Gerüsten in Regelausführung, Unterkünften, Lagerhallen genehmigungsfrei er-
stellt werden darf. Sie gehört also nicht zu den „Fliegenden Bauten“ (§ 74 SächsBO), welche
vor dem ersten Aufstellen einer Ausführungsgenehmigung bedürfen und deren Gebrauch vor
jedem Einsatz durch die Bauaufsichtsbehörde des Aufstellungsortes anzuzeigen ist. Für Bau-
maschinen und Geräte gelten Unfallverhütungsvorschriften, technische Vorschriften und Be-
triebsanleitungen.
Kontrolliert wird die Baustelleneinrichtung nicht von der Bauaufsichtsbehörde, sondern von
der Gewerbeaufsicht und den Berufsgenossenschaften. Sie überwachen häufig in Kooperation
die zum Schutz der Arbeitnehmer und der Allgemeinheit erlassenen Vorschriften. In diesem
Zusammenhang sind insbesondere die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) sowie die Arbeits-
schutzbestimmungen zu nennen.

Arbeitsschutzgesetz und abgeleitete Vorschriften


Die Verordnungen und Richtlinien für Arbeitsplätze und Unterkünfte auf Baustellen sind Vor-
schriften, die auf dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) basieren. Die rechtlichen Regelungen für
den Arbeitsschutz wurden 2004 durch die Einführung einer neuen Arbeitsstättenverordnung
ArbStättV (2004) geändert. Diese Änderungen folgen einer neuen Konzeption für Regelungen
im Arbeitsschutz: Anstelle detaillierter Schutzmaßnahmen und Verhaltensvorgaben für die Ges-
taltung von Arbeitsstätten, so wie in der alten ArbStättV (1975) ausgeführt, wurden allgemeine
Schutzziele und Anforderungen formuliert. In der ArbStättV (2004) sind somit die Mindestan-
forderungen und Schutzziele global angegeben, für deren Einhaltung im Wesentlichen der Ar-
beitgeber verantwortlich ist. Die zunächst allgemein gehaltenen Angaben werden durch ver-
bindliche Regelungen untersetzt. Dies sind die Technischen Regeln des Ausschusses für
Arbeitsstätten (TRA), die jedoch derzeit noch nicht verfügbar sind. Bis zum Erlass der TRA,
spätestens jedoch bis zum 25. August 2010, empfiehlt es sich, weiter die Arbeitsstättenverord-
nung von 1975 und die darauf bezogenen Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) anzuwenden.
Zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes auf Baustellen wurde in Umset-
zung der EG-Baustellenrichtlinie in deutsches Recht die Baustellenverordnung (BaustellV) er-
lassen, welche am 1. 7. 1998 in Kraft trat. Im Rahmen dieser Verordnung hat der Bauherr für
344 3 Planung der Baustelleneinrichtung

den Arbeitsschutz auf Baustellen zu sorgen. Er kann einen Dritten mit diesen Aufgaben, den so
genannten Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo) nach Baustellenverord-
nung, beauftragen (vgl. Abschnitt 3.3 (Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination),
S. 311). Nach der BaustellV ist für Baustellen ab einer gewissen Größe ein Sicherheits- und
Gesundheitsschutzplan (SiGe-Plan) zu erstellen. Dieser Plan muss die für die Baustelle anzu-
wendenden gewerkeübergreifenden Arbeitsschutzbestimmungen erkennen lassen. In dem Si-
Ge-Plan sind als Mindestanforderung die gewerkespezifischen Gefährdungen zu nennen, wei-
terhin die Erfassung aller für die Baustelle zutreffenden Bestimmungen zu Sicherheit und Ge-
sundheitsschutz, Hervorhebung spezifischer Maßnahmen zur Gefährdungsabwehr, Nachweis
der zeitlichen Verfügbarkeit der geplanten Mittel sowie die Koordinierung gemeinsam genutz-
ter Sicherheitseinrichtungen. Der Plan ist während der Ausführung zu aktualisieren und anzu-
passen.

Sozialgesetzbuch und abgeleitete Vorschriften


Die Sicherheitsbestimmungen für Hoch- und Tiefbau werden durch ein umfangreiches Regel-
werk sichergestellt. Mit der BGV A1 „Grundsätze der Prävention“ ist zum 1. 1. 2004 eine Un-
fallverhütungsvorschrift (UVV) als Basisvorschrift geschaffen worden, in der grundlegende
Positionen zur Umsetzung des berufsgenossenschaftlichen Auftrags nach dem Sozialgesetz-
buch VII zur Verhütung von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Berufskrankheiten festgelegt
sind. Eine Konkretisierung erfolgt bedarfsorientiert im BG-Regelwerk (BG-Regeln, BG-
Informationen und sonstige Schriften). Durch die BGV A1 wird das berufsgenossenschaftliche
Vorschriftenwerk mit dem staatlichen Arbeitsschutz verzahnt. Die Tätigkeit der Berufsgenos-
senschaften leitet sich aus dem Sozialgesetzbuch VII ab.
Mit Einführung der BGV A1 ist eine große Zahl von Unfallverhütungsvorschriften (UVV) au-
ßer Kraft gesetzt worden (z. B. die VBG 40 „Bagger, Lader, Planiergeräte, Schürfgeräte und
Spezialmaschinen des Erdbaus - Erdbaumaschinen“ oder die VBG 14 „Hebebühnen“). So lan-
ge für die Betriebssicherheitsverordnung noch keine technischen Regeln erarbeitet sind, kann
der Unternehmer davon ausgehen, dass er die Anforderungen der Betriebssicherheitsverord-
nung erfüllt, wenn er die Vorschriften der zurückgezogenen UVV einhält. Besteht hinsichtlich
der Sicherheitsvorschriften Unklarheit, ist eine Nachfrage bei den zuständigen Bauberufsge-
nossenschaften zu empfehlen. Zu beachten sind auch die BG-Regeln (auch als ZH-Schriften
bezeichnet), in denen der Fachausschuss „Bau“ die VBG detailliert hat. Zum Beispiel wird
durch die ZH 1/45 „Regeln für Sicherheit von Treppen bei Bauarbeiten“ der § 10 „Verkehrs-
wege“ der VBG 37 untersetzt. Zu beachten sind auch andere technische Regeln, z. B. VDE-
und VDI-Vorschriften, DIN-Normen und Technische Regeln für Gefahrstoffe.
Zentrale Aufgabe bei der Planung der Baustelleinrichtung ist die Einhaltung der Unfallverhü-
tungsvorschriften (UVV). Der Bauunternehmer hat entsprechend seiner Mitgliedschaft in der
Bauberufsgenossenschaft die Pflicht, für die Verhütung von Arbeitsunfällen Einrichtungen,
Anordnungen und Maßnahmen zu treffen, die den Bestimmungen der UVV entsprechen.
Neben der BGV A1 sind spezifische UVV zu beachten, wie z. B.:
- BGV A3 (alt: VBG 4) – Elektrische Anlagen und Betriebsmittel
- BGV D6 (alt: VBG 9) – Krane
- BGV C22 (alt: VBG 37) – Bauarbeiten
3.7 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften 345

Bei der praktischen Anwendung und Umsetzung der UVV hilft die Gelbe Mappe „Bausteine –
Sicher arbeiten – gesund bleiben“ sowie eine Informations-CD, welche bei der Bauberufsge-
nossenschaft abgefordert werden können.

Lärmschutz-Verordnung
Lärm wird nach der technischen Anleitung Luft (TA Luft) als Schall definiert, der Nachbarn
oder Dritte stören kann oder stören würde. Von Baustellen ausgehende Schallemissionen kön-
nen unter Umständen zusätzliche Maßnahmen wie das Aufstellen von Schallschutzwänden
erfordern. Die Immission lässt sich am Immissionsort messen und nach der Umrechnung auf
einen Mittelungspegel mit Immissionsrichtwerten vergleichen (vgl. Abschnitt 2.6.8
(Lärmschutz), S. 248). Insbesondere Kurorte erlassen häufig eigene Verordnungen mit strengen
Grenzwerten.

Verordnungen der Kommunen


Für die Planung von Baustelleneinrichtungen sind auch verschiedene kommunale Verordnun-
gen von Bedeutung. Diese Verordnungen sind kommunal unterschiedlich und daher im Zwei-
felsfall rechtzeitig bei den kommunalen Ämtern anzufordern. Besonders zu nennen sind:

- Baumschutz- und Grünflächenverordnung


In den von vielen Kommunen erlassenen Baumschutz- und Grünflächenverordnungen so-
wie Gehölzschutzsatzungen ist regelmäßig festgelegt, dass Bäume nur mit besonderer Ge-
nehmigung des Grünflächenamtes gefällt werden dürfen. Dieser Baumschutz hat dann ei-
nen erheblichen Einfluss auf die Baustelleneinrichtungsplanung, wenn im Baugelände und
auf Nachbargrundstücken Bäume stehen und Turmdrehkrane zum Beispiel dann so ge-
wählt werden müssen, dass diese frei über den Bäumen drehen können. Auf Einschrän-
kungen beim verfügbaren Lagerplatz und bei der Einrichtung von Baustraßen durch Bäu-
me wird ebenfalls hingewiesen (vgl. Abschnitt 2.6.9 (Baumschutz), S. 257.

- Abfallverordnung
Die Errichtung von Bauwerken ist mit mehr oder weniger großem Anfall von Erdaushub-
material, Bauschutt, Baustellenabfällen und Baustellenmischabfällen verbunden. Generelle
Regelungen zur Wiederverwendung (Recycling) und zum Umgang mit Abfall sind dem
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) zu entnehmen. Die Wiederverwer-
tung und Beseitigung von Abfällen ist jeweils konkret in den Satzungen der Kreise und
Gemeinden zu finden. Die Vorschriften können sich im Detail zwischen den verschiedenen
Ländern, Kreisen und Kommunen deutlich unterscheiden (vgl. Abschnitt 2.5.7
(Abfallentsorgung), S. 180).
346 3 Planung der Baustelleneinrichtung

Vorgaben aus der Baugenehmigung


In den Baugenehmigungen sind häufig Festlegungen enthalten, welche die Baustelleneinrich-
tung beeinflussen. Als Beispiele sind genannt:
- Hinweise zu Wasserschutzzonen,
- Angaben zur Genehmigung einer Grundwasserabsenkung,
- Festlegung von zu schützenden Biotopen oder
- Vorgaben über die Zufahrt und Belieferung der Baustelle über bestimmte Straßen.

Andere Vorschriften
Neben den genannten Gesetzen und Vorgaben gibt es eine große Zahl weiterer Vorschriften, die
im Einzelfall einen großen Einfluss auf die Baustelleneinrichtung haben. Besonders hingewie-
sen wird auf die Straßenverkehrsordnung (StVO), in der maximale Fahrzeuggewichte und
Schwertransporte geregelt sind. Zu nennen sind aber auch das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG),
die Gefahrstoffverordnung (GefstoffV), die Lasthandhabungsverordnung, die Verordnung über
brennbare Flüssigkeiten (VbF), die Technischen Regeln Gefahrstoffe, Asbest (TRGS 519) und
die Technischen Regeln Gefahrstoffe, Faserstäube (TRGS 521).
3.7 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften 347

3.7.2 Gesetze (Auswahl)


Abkürzung Bezeichnung Stand
Abfallrecht Gesetz zur Vereinfachung der abfallrechtlichen
1. 2. 2007
ÜberwVereinfG Überwachung
AbwAG Abwasserabgabengesetz 18. 1. 2005
ArbSchG Arbeitsschutzgesetz 31. 10. 2006
ASiG Arbeitssicherheitsgesetz 31. 10. 2006
BauGB Baugesetzbuch 21. 12. 2006
BBodSchG Bundes-Bodenschutzgesetz 9. 12. 2004
BGB Bürgerliches Gesetzbuch 22. 12. 2006
BImSchG Bundes-Immissionsschutzgesetz 18. 12. 2006
BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz 10. 5. 2007
FStrG Bundesfernstraßengesetz 9. 12. 2006
GGBefG Gefahrgutbeförderungsgesetz 31. 10. 2006
HStrG Hessisches Straßengesetz 8. 6. 2003
KrW-/AbfG Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz 9. 12. 2006
LImSchG BB Landesimmissionsschutzgesetz , z. B. Brandenburg 27. 3 2006
SächsWG Landeswassergesetze, z. B. Sächsisches Wassergesetz 10. 5. 2007
WHG Wasserhaushaltsgesetz 10. 5. 2007

3.7.3 Normen (Auswahl)


Abkürzung Bezeichnung Stand
DIN 1045-3 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton – 7/2001
Teil 3: Bauausführung
DIN 1054 Baugrund – Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau 1/2005
DIN 4066 Hinweisschilder für die Feuerwehr 7/1997
DIN 4084 Baugrund – Geländebruchberechnungen 11/2002
DIN 4093 Baugrund; Einpressen in den Untergrund; Planung, Aus- 9/1987
führung, Prüfung
DIN 4095 Baugrund; Dränung zum Schutz baulicher Anlagen; Pla- 6/1990
nung, Bemessung und Ausführung
DIN 4123 Ausschachtungen, Gründungen und Unterfangungen im 9/2000
Bereich bestehender Gebäude
DIN 4124 Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeits- 10/2002
raumbreiten
DIN 4126 Nachweis der Standsicherheit von Schlitzwänden 8/2004
348 3 Planung der Baustelleneinrichtung

Abkürzung Bezeichnung Stand


DIN 4127 Erd- und Grundbau; Schlitzwandtone für stützende Flüs- 8/1986
sigkeiten; Anforderungen, Prüfverfahren, Lieferung, Gü-
teüberwachung
DIN 4420-1 Arbeits- und Schutzgerüste – Teil 1: Schutzgerüste – 3/2004
Leistungsanforderungen, Entwurf, Konstruktion und
Bemessung
DIN 4420-2 Arbeits- und Schutzgerüste – Leitergerüste; Sicherheits- 12/1990
technische Anforderungen
DIN 4420-3 Arbeits- und Schutzgerüste – Teil 3: Ausgewählte Ge- 1/2006
rüstbauarten und ihre Regelausführungen
DIN 4421 Traggerüste (wurde zurückgezogen, vgl. DIN EN 12 812 im Entwurf
Traggerüste 09/2004 Entwurf) 9/2004
DIN 4422 Fahrbare Arbeitsbühnen (vgl. DIN EN 1004 03/2005 Entwurf
Entwurf) 3/2005
DIN 4844 Graphische Symbole – Sicherheitsfarben und Sicher- je nach Teil
heitszeichen, Teil 1 bis 3
DIN 5035 Beleuchtung mit künstlichem Licht; Richtwerte für Ar- je nach Teil
beitsstätten in Innenräumen und im Freien, Teil 2 bis 8
DIN 13 157 Erste-Hilfe-Material – Verbandkasten C 8/1996
DIN 13 169 Erste-Hilfe-Material – Verbandkasten E 8/1996
DIN 14 406 Tragbare Feuerlöscher 1/2007
DIN 15 002 Hebezeug; Lastaufnahmeeinrichtungen, Benennungen 4/1980
DIN 15 003 Hebezeug; Lastaufnahmeeinrichtungen, Lasten und 2/1970
Kräfte, Begriffe
DIN 18 005 Schallschutz im Städtebau, Teil 1 und 2 je nach Teil
DIN 18 299 bis VOB, Teil C, insbesondere je nach Teil
18 459
DIN 18 301 – Bohrarbeiten 10/2006
DIN 18 302 – Arbeiten zum Ausbau von Bohrungen 10/2006
DIN 18 303 – Verbauarbeiten 12/2002
DIN 18 305 – Wasserhaltungsarbeiten 12/2002
DIN 18 382 – Nieder- und Mittelspannungsanlagen mit 12/2002
Nennspannungen bis 36 kV
DIN 18 459 – Abbruch- und Rückbauarbeiten 10/2006
DIN 18 920 Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Schutz von 8/2002
Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei
Baumaßnahmen
3.7 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften 349

Abkürzung Bezeichnung Stand


DIN 30 734 Einkammer-Wechsel-Silo (Freifall) für Silo-Absetz- und 12/1998
Abrollkipper-Fahrzeuge – Anschlussmaße, Anforderun-
gen
DIN 43 868 Baustromverteiler; Anschlussschrank 400 V 7/1992
DIN EN 2 Brandklassen 1/2005
DIN EN 3 Tragbare Feuerlöscher
DIN EN 206-1 Beton – Teil 1: Festlegung, Eigenschaften, Herstellung 7/2001
und Konformität
DIN EN 397 Industrieschutzhelme 5/2000
DIN EN 474 Erdbaumaschinen – Sicherheit, Teil 1 bis 12 je nach Teil
DIN EN 1004 Fahrbare Arbeitsbühnen aus vorgefertigten Bauteilen – 3/2005
Werkstoffe, Maße, Lastannahmen und sicherheitstechni-
sche Anforderungen
DIN EN 1610 Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen 3/1984
und -kanälen
DIN EN 12 158 Bauaufzüge für den Materialtransport 1/2001
DIN EN 12 159 Bauaufzüge zur Personen- und Materialbeförderung mit 1/2001
senkrecht geführten Fahrkörben
DIN EN 12 810 Fassadengerüste aus vorgefertigten Bauteilen 3/2004
DIN EN 12 811-1 Temporäre Konstruktionen für Bauwerke – Teil 1: Ar- 3/2004
beitsgerüste – Leistungsanforderungen, Entwurf, Kon-
struktion und Bemessung
DIN EN 12 812 Traggerüste – Anforderungen, Bemessung und Entwurf 9/2004
DIN EN 13 331-1 Grabenverbaugeräte – Teil 1: Produktfestlegungen 11/2002
DIN EN ISO Persönliche Schutzausrüstung – Sicherheitsschuhe 10/2004
20 345
DIN EN ISO 668 ISO-Container der Reihe 1 – Klassifikation, Maße, Ge- 10/1999
samtgewichte
DIN VDE 0100 Errichten von Niederspannungsanlagen, unterschiedliche je nach Teil
Teile und Beiblätter
DIN VDE 0105-1 Betrieb von elektrischen Anlagen 6/2005
DIN VDE 0151 Werkstoffe und Mindestmaße von Erdern bezüglich der 6/1986
Korrosion
DIN VDE 0250 Isolierte Starkstromleitungen, unterschiedliche Teile und je nach Teil
Beiblätter
DIN VDE 0281 Starkstromleitungen mit thermoplastischer Isolierhülle je nach Teil
für Nennspannungen bis 450/750 V, unterschiedliche
Teile und Beiblätter
350 3 Planung der Baustelleneinrichtung

Abkürzung Bezeichnung Stand


DIN VDE 0282-4 Starkstromleitungen mit vernetzter Isolierhülle für 2/2005
Nennspannungen bis 450/750 V – Teil 4: Flexible Lei-
tungen
DIN VDE 0292 System für Typkurzzeichen von isolierten Leitungen 10/1999
DIN VDE 0293- Kennzeichnung der Adern von Kabeln/Leitungen und 1/2003
308 flexiblen Leitungen durch Farben
DIN VDE 0470-1 Schutzarten durch Gehäuse 9/2000
DIN VDE 0660- Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen – Teil 4: 6/2005
501 Besondere Anforderungen an Baustromverteiler
DIN VDE 0701 Instandsetzung, Änderung und Prüfung elektrischer Ge- je nach Teil
räte für den Hausgebrauch und ähnliche Zwecke, unter-
schiedliche Teile und Beiblätter
DIN VDE 0740-1 Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Si- 5/2006
cherheit – Teil 1: Allgemeine Anforderungen

3.7.4 Verordnungen (Auswahl)


Abkürzung Bezeichnung Stand
4. BImSchV Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen 15. 7. 2006
8. GPSGV Verordnung über das Inverkehrbringen von persönli- 6. 1. 2004
chen Schutzausrüstungen
32. BImSchV Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung 6. 3. 2007
AbfRÜbVereinfV Verordnung zur Vereinfachung der abfallrechtlichen 1. 2. 2007
Überwachung
AbwV Abwasserverordnung 17. 6. 2004
AltholzV Altholzverordnung 20. 10. 2006
ArbStättV (2004) Arbeitsstättenverordnung vom 12. 8. 2004 6. 3. 2007
ArbStättV (1975) Arbeitsstättenverordnung vom 20. 3. 1975 außer Kraft
AVV Abfallverzeichnis-Verordnung 15. 7. 2006
BaustellV Baustellenverordnung 23. 12. 2004
BestüVAbfV Verordnung zur Bestimmung überwachungsbedürftiger außer Kraft
Abfälle zur Verwertung (nur zur Information, Verord-
nung ist aufgehoben)
BetrSichV Betriebssicherheitsverordnung 6. 3. 2007
GefStoffV Gefahrstoffverordnung 6. 3. 2007
GewAbfV Gewerbeabfallverordnung 20. 10. 2006
GGVS Gefahrgutverordnung Straße 23. 6. 1999
GGVSE Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn 28. 12. 2004
3.7 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften 351

Abkürzung Bezeichnung Stand


MBO Musterbauordnung 11/2002
PSABV PSA-Benutzungsverordnung 4. 12. 1996
SächsBO Bauordnungen der Bundesländer, z. B. Sächsische BO 28. 5. 2004
StVO Straßenverkehrs-Ordnung 28. 12. 2006
StVZO Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung 25. 5. 2007
TgV Transportgenehmigungsverordnung 15. 7. 2006
VbF Verordnung über brennbare Flüssigkeiten 30. 6. 2005

3.7.5 Richtlinien (Auswahl)


Abkürzung Bezeichnung Stand
89/686/EWG Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1989 zur An- 16. 3. 2006
gleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für
persönliche Schutzausrüstungen
2000/14/EG Richtlinie zur Angleichung der Rechtsvorschriften der 8. 5. 2000
Mitgliedstaaten über umweltbelastende Geräuschemissi-
onen von zur Verwendung im Freien vorgesehenen Gerä-
ten und Maschinen
ASR 38/2 ASR – Sanitätsräume 10/1986
ASR 41/3 ASR – Künstliche Beleuchtung für Arbeitsplätze und 11/1993
Verkehrswege im Freien
ASR 45/1–6 ASR – Tagesunterkünfte auf Baustellen 11/1977
ASR 47/1-3,5 ASR – Waschräume für Baustellen 11/1978
ASR 48/1,2 ASR – Toiletten u. Toilettenräume auf Baustellen 11/1979
ASR 7/3 ASR – Künstliche Beleuchtung 11/1993
RAS-K-1 Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Knoten- 11/2001
punkte – Abschnitt 1: Plangleiche Knotenpunkte
RAS-L Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Linienfüh- 11/1984
rung
RAS-LP 4 Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Land- 1999
schaftspflege – Abschnitt 4: Schutz von Bäumen, Vege-
tationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen
RAS-Q Richtlinien für die Anlage von Straßen – Teil: Quer- 1996
schnitte
RiLSA Richtlinien für Lichtsignalanlagen; Lichtzeichenanlagen 2003
für den Straßenverkehr
RMS Richtlinien für die Markierung von Straßen, Teil 1 und 2 je nach Teil
352 3 Planung der Baustelleneinrichtung

Abkürzung Bezeichnung Stand


RPS Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen 1989
RSA Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Stra- 1995
ßen
VDI 2714 VDI-Richtlinie: Schallausbreitung im Freien (nur zur In- 1/1988
formation, Richtlinie wurde zurückgezogen)
VDI 2720 VDI-Richtlinie: Schallschutz durch Abschirmung im je nach
Freien, in Räumen, im Nahfeld; teilweise Umschließung, Blatt
Blatt 1–3
ZTV-SA 97 Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richt- 17. 8. 1999
linien für die Sicherungsarbeiten an Arbeitsstellen an
Straßen

3.7.6 Regelwerke der Berufsgenossenschaften (Auswahl)


Abkürzung Bezeichnung Stand
BGG 905 BG-Grundsatz – Grundsätze für die Prüfung von Kranen 8/2004
BGG 961 BG-Grundsatz – Kran-Kontrollbuch 8/2005
BGI 515 BG-Information – PSA – Informationsschrift für Unter- 9/2006
nehmer und Versicherte zur Auswahl, Bereitstellung und
Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen
BGI 531 BG-Information – Installationsarbeiten; Heizung, Lüf- 10/2002
tung, Sanitär
BGI 555 BG-Information – Kranführer 7/2006
BGI 556 BG-Information – Anschläger 6/2006
BGI 594 BG-Information – Einsatz von elektrischen Betriebsmit- 3/2006
teln bei erhöhter elektrischer Gefährdung
BGI 600 BG-Information – Auswahl und Betrieb ortsveränderli- 3/1998
cher elektrischer Betriebsmittel nach Einsatzbereichen
BGI 608 BG-Information – Auswahl und Betrieb elektrischer An- 6/2004
lagen und Betriebsmittel auf Bau- und Montagestellen
BGI 622 BG-Information – Belastungstabellen für Anschlagmittel 11/2003
aus Rundstahlketten, Stahldrahtseilen, Chemiefaserhe-
bebändern, Chemiefaserseilen, Naturfaserseilen (Einzel-
kartenausgabe)
BGI 663 BG-Information – Handlungsanleitung für den Umgang 3/2005
mit Arbeits- und Schutzgerüsten
BGI 759 BG Information – Künstliche Beleuchtung an Arbeits- 9/1999
plätzen und Verkehrswegen im Freien und auf Baustellen
BGI 867 BG-Information – Auswahl und Betrieb von Ersatz- 5/2005
stromerzeugern auf Bau- und Montagestellen
3.7 Zusammenstellung der wichtigsten Gesetze und Vorschriften 353

Abkürzung Bezeichnung Stand


BGI 870 BG-Information – Haltegurte und Verbindungsmittel für 10/2003
Haltegurte
BGI 897 BG-Information – Tauchereinsätze mit Mischgas 6/2004
BGI 5047 Mineralischer Staub 12/2006
BGR 113 BG-Regel – Sicherheit von Treppen bei Bauarbeiten 1/1996
BGR 131 BG-Regel – Natürliche und künstliche Beleuchtung von 10/2006
Arbeitsstätten
BGR 133 BG-Regeln – Ausrüstung von Arbeitsstätten mit Feuerlö- 10/2004
schern
BGR 161 BG-Regel – Arbeiten im Spezialtiefbau 8/2006
BGR 176 BG-Regel – Sicherheitsregeln für Grabenverbaugeräte -
(nur zur Information, BGR wurde zurückgezogen)
BGR 182 BG-Regel – Betonpumpen und Verteilermaste 2/2005
BGR 184 BG-Regel – Seitenschutz und Dachschutzwände als Ab- -
sturzsicherung bei Bauarbeiten (nur zur Information,
BGR wurde zurückgezogen)
BGR 189 BG-Regel – Einsatz von Schutzkleidung 10/2004
BGR 190 BG-Regel – Benutzung von Atemschutzgeräten 4/2004
BGR 191 BG-Regel – Benutzung von Fuß- und Beinschutz 1/2007
BGR 192 BG-Regel – Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz 2/2006
BGR 193 BG-Regel – Benutzung von Kopfschutz 1/2006
BGR 194 BG-Regel – Einsatz von Gehörschützern 10/2004
BGR 195 BG-Regel – Einsatz von Schutzhandschuhen 10/2004
BGR 196 BG-Regel – Benutzung von Stechschutzbekleidung 10/2003
BGR 198 BG-Regel – Einsatz von persönlichen Schutzausrüstun- 10/2004
gen gegen Absturz
BGR 199 BG-Regel – Benutzung von persönlichen Schutzausrüs- 4/2004
tungen zum Retten aus Höhen und Tiefen
BGR 201 BG-Regel – Regeln für den Einsatz von persönlichen 1996
Schutzausrüstungen gegen Ertrinken
BGR 236 BG-Regel – Rohrleitungsbauarbeiten 1/2006
BGR 500 BG-Regel – Betreiben von Arbeitsmitteln – Zusammen- 10/2004
stellung ausgewählter Betriebsbestimmungen aus Un-
fallverhütungsvorschriften, die seit dem 1. Januar 2004
außer Kraft gesetzt worden sind
BGV A1 BG-Vorschrift – Grundsätze der Prävention 4/2005
BGV A3 BG-Vorschrift – Elektrische Anlagen und Betriebsmittel 1/2005
354 3 Planung der Baustelleneinrichtung

Abkürzung Bezeichnung Stand


BGV A8 BG-Vorschrift – Sicherheits- und Gesundheitsschutz- 1/2002
kennzeichnung am Arbeitsplatz
BGV C22 BG-Vorschrift – Bauarbeiten 9/2000
BGV D36 BG-Vorschrift – Leitern und Tritte 1/2006
BGV D6 BG-Vorschrift – Krane 10/2000

3.7.7 Sonstige Vorschriften und Regelwerke (Auswahl)


Abkürzung Bezeichnung Stand
ADR Europäische Übereinkommen über die Beförderung ge- 1. 1. 2007
fährlicher Güter auf der Straße
AVwV Baulärm Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen 19. 8. 1970
Baulärm – Geräuschimmissionen
CIE S Beleuchtung von Arbeitsplätzen im Freien 2005
15/E:2005
HAV Hinweise für das Anbringen von Verkehrszeichen und 2003
Verkehrseinrichtungen
LASI LV Leitlinien zur Arbeitsstättenverordnung des Länderaus- je nach Ein-
schusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik zel-Leitlinie
MVAS Merkblatt über Rahmenbedingungen für erforderliche 3/2000
Fachkenntnisse zur Verkehrssicherung von Arbeitsstellen
an Straßen
StVwV Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs- 22. 10. 1998
Ordnung
TA Lärm Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm 26. 8. 1998
TRB 610 Druckbehälter, Aufstellung von Druckbehältern zum La- 9/2002
gern von Gasen
TRbF Technische Regeln für brennbare Flüssigkeiten je nach
Einzelregel
TRBS Technische Regeln für Betriebssicherheit je nach
Einzelregel
TRGS Technische Regeln für Gefahrstoffe je nach
Einzelregel
VwVwS Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe 28. 7. 2005
VZKat Verkehrszeichenkatalog 4/1992
3.8 Literaturhinweise und Internetquellen 355

3.8 Literaturhinweise und Internetquellen


3.8.1 Literaturhinweise zur Baustelleneinrichtungsplanung
Literaturhinweise zur Baustelleneinrichtungsplanung sind im Literaturverzeichnis am Ende des
Buches integriert.

3.8.2 Internetquellen zu Informationen zur Baustelleneinrichtungsplanung


Hinweis: Die nachfolgenden Auflistungen von Institutionen, Herstellern, Lieferanten und
Dienstleistern erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Allgemeine Informationen
Berufsgenossenschaft Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften: (Ein-
sicht und Download aus Datenbanken), www.hvbg.de
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft: (Einsicht und Down-
load von berufsgenossenschaftlichen Regelungen usw.),
www.bgbau.de
Arbeitsschutz und Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin,
Arbeitsmedizin www.baua.de

Gefahrengüter Gefahrstoff-Informationssystem der Bauberufsgenossenschaft


der Bauwirtschaft (GISBAU)
www.gisbau.de
Gefahrstoffdatenbank der Länder GDL
www.gefahrstoff-info.de

Hersteller, Lieferanten und Dienstleister (Stand Juni 2007)

Turmdrehkrane
www.breuer-wasel.de BREUER&WASEL GmbH
www.liebherr.com Liebherr-International Deutschland GmbH
www.potain.de Manitowoc Crane Group Germany GmbH
www.terex-peiner.de Terex Peiner GmbH
www.wolffkran.de WOLFFKRAN Brandenburg GmbH

Fahrzeugkrane
www.bkl.de BKL Baukran Logisitk GmbH
www.breuer-wasel.de BREUER&WASEL GmbH
www.liebherr.com Liebherr-International Deutschland GmbH
356 3 Planung der Baustelleneinrichtung

www.marchetti.it/eng MARCHETTI AUTOGRU SpA


www.sennebogen.de SENNEBOGEN Maschinenfabrik GmbH
www.tadanofaun.de FAUN GmbH
www.terex-cranes.com Terex-Demag GmbH & Co. KG

Betonpumpen, Autobetonpumpen
www.cifa.com CIFA S.p.A.
www.elba-werk.com ELBA-WERK Maschinen-Gesellschaft mbH
www.putzmeister.de Putzmeister AG
www.reichag.com Reich Baumaschinen GmbH
www.schwing.de Schwing GmbH
www.waitzinger.de Waitzinger Baumaschinen GmbH

Bagger und Radlader


http://construction.newholland.com New Holland
www.ahlmann-baumaschinen.de Ahlmann Baumaschinen GmbH
www.atlas-rhein-main.de Atlas-Rhein Main GmbH
www.bobcat.com Bobcat Company
www.deutschland.cat.com Caterpillar Inc.
www.komatsuhanomag.de Komatsu Deutschland GmbH
www.liebherr.com Liebherr-International Deutschland GmbH
www.volvo.de Volvo Construction Equipment Europe GmbH

Teleskopstapler
www.ahlmann-baumaschinen.de Ahlmann Baumaschinen GmbH
www.caterpillar.de Zeppelin Baumaschinen GmbH
www.deutz-fahr.de SAME DEUTZ-FAHR DEUTSCHLAND GmbH
www.komatsu.de Komatsu Deutschland GmbH
www.kramer.de Neuson Kramer Baumaschinen AG
www.liebherr.com Liebherr-International Deutschland GmbH
www.manitou.de Manitou Deutschland GmbH
www.weidemann.de Weidemann GmbH
3.8 Literaturhinweise und Internetquellen 357

Geräte des Spezialtiefbaus


www.bauer.de Bauer AG
www.bbdtiefbau.de BBD GmbH
www.boart-longyear.de BOART LONGYEAR GmbH & Co. KG
www.boramtec.de Bohr + Rammtechnik Berlin GmbH
www.drillmat.com BMB Baumaschinen Beyer GmbH
www.pfahlkoenig.de Hinrich König KG GmbH & Co
www.pst-spezialtiefbau.de PST Spezialtiefbau Gruppe
www.spezialtiefbau.bilfingerberger.de Bilfinger Berger AG
www.spt.zueblin.de Züblin Spezialtiefbau GmbH
www.stds.de STDS-Jantz GmbH & Co. KG
www.stump.de Stump Spezialtiefbau GmbH
www.wendt-grundbau.de WENDT GRUNDBAU GmbH

Misch- und Aufbereitungsanlagen


www.ammann-group.ch Ammann Schweiz AG
www.aubema.de AUBEMA Crushing Technology GmbH
www.benninghoven.de BENNINGHOVEN GmbH & Co. KG
www.elba-werk.com/de ELBA-WERK Maschinen-Gesellschaft mbH
www.liebherr.com Liebherr-International Deutschland GmbH
www.metsominerals.de Metso Corporation
www.mogensen.de Mogensen GmbH & Co. KG
www.nkf-ms.de NKF Fördertechnik
www.stetter.de STETTER GmbH
www.vecoplan.de VECOPLAN Maschinenfabrik GmbH & Co. KG

Sozial- und Büroeinrichtungen, Lagerräume (Container)


www.algeco.de Algeco GmbH
www.alho.de ALHO Systembau GmbH
www.chs-container.de CHS CONTAINER Handel GmbH
www.container.de ELA Container GmbH
www.cs-raum.de C/S RaumCenter GmbH
358 3 Planung der Baustelleneinrichtung

www.kleusberg.de KLEUSBERG GmbH & Co. KG


www.kms-mietcontainer.de KMS Mietcontainer GmbH
www.oecon.de OECON Mobilraum GmbH
www.rauminfos.de GE Modular Space GmbH
www.renz-container.com RENZ GmbH
www.saebu.de Säbu Morsbach GmbH
www.siko-container.de Siko Container GmbH

Bauaufzüge (Lasten- und Personenaufzüge)


www.alimakhek.de Alimak Hek GmbH
www.azo-lift.de Schulte Transportsysteme GmbH
www.boecker.de Böcker Kran- und Aufzugstechnik GmbH & Co. KG
www.geda.de GEDA Dechentreiter GmbH & Co. KG
www.simplex-hebezeuge.de Simplex vom Brocke Hebezeugebau GmbH
www.steinweg.de Steinweg-Böcker-Baumaschinen GmbH
www.th-lift.de TH-Lift GmbH

Stromversorgung
www.bosecker-verteilerbau.de BOSECKER Verteilerbau Sachsen GmbH
www.elektra-tailfingen.de ELEKTRA TAILFINGEN Schaltgeräte GmbH &
Co. KG
www.geko-gensets.de Metallwarenfabrik Gemmingen GmbH & Co. KG
www.gifas.de GIFAS W.J. Gröninger ELECTRIC GmbH
www.merz-elektro.de MERZ GmbH
www.mvs-zeppelin.de MVS Zeppelin GmbH & Co. KG
www.neugebauer-baustrom.de Neugebauer GmbH
www.walther-werke.de Walther-Werke – Ferdinand Walther GmbH

Wasserversorgung/Wassertanks
www.behaelter-kg.de Behälter KG Bremen GmbH & Co. KG
www.regenwassertanks.de Eduard Peplau
www.rikutec.de Richter Kunststofftechnik GmbH & Co. KG
www.speidel-behaelter.de Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
3.8 Literaturhinweise und Internetquellen 359

www.tanksystem.de Krampitz Tanksystem GmbH

Schmutzwasserentsorgung
www.absdeutschland.de ABS Deutschland GmbH
www.csv.cz ýesko-slezská výrobní, a.s.
www.dixi-online.de ADCO Umweltdienste Holding GmbH
www.lomac.de LOMAC GmbH
www.vogelsang-gmbh.com Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH

Mobile Tankanlagen
www.chemo.de CHEMOWERK GmbH
www.direkthandelskontor.de Direkt-Handelskontor GmbH
www.graf-tank.de GRAF Tankschutz GmbH
www.mafo.com MAFO Maschinenhandel Forst Robert H. Huthloff
GmbH
www.ms-tanktechnik.de MS-Tanktechnik
www.seppeler.de Rietbergwerke GmbH & Co. KG
www.tanksystem.de Krampitz Tanksystem GmbH

Sicherheitssauger
www.kaercher.de Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH
www.seelbach-international.de Seelbach International GmbH
www.starmix.de ELECTOSTAR Schöttle GmbH & Co. KG
www.wapalto.de Heine Vertriebs-GmbH Alto Reinigungssysteme

Druckluftversorgung (Kompressoren)
www.atlascopco.com/dede Atlas Copco Holding GmbH
www.bauer-kompressoren.de BAUER COMP Holding AG
www.bibus.de BIBUS GmbH
www.hertz-kompressoren.de Hertz-Kompressoren GmbH
www.jab-becker.de J.A. Becker&Söhne Neckarsulm GmbH & Co. KG
www.kaeser.de KAESER KOMPRESSOREN GmbH
360 3 Planung der Baustelleneinrichtung

Bauzäune und Zugangseinrichtungen


www.bas-verkehr.de B.A.S. Verkehrstechnik AG
www.bauzaunverkauf.de Bernfjord Bauzaun
www.heintzmann-si.de Heintzmann Sicherheitssysteme GmbH & Co. KG
www.heras-mobilzaun.de Heras Mobilzaun GmbH
www.mac-mietbauzaun.de MAC Miet-Bauzaun (Süd)
www.mueba.de Holger Halisch Müller + Baum GmbH & Co. KG
www.mutanox.de MUTANOX GmbH

Sicherungen an/zu Verkehrswegen


www.bas-verkehr.de B.A.S. Verkehrstechnik AG
www.baustellenabsicherung-plank.de Baustellenabsicherung und Verkehrssicherung
Plank GmbH
www.fvsgmbh.de Fachbetrieb für Verkehrseinrichtungen an Arbeits-
stellen auf Straßen GmbH
www.garant-mockenhaupt.de GARANT-Mockenhaupt eK
www.heintzmann-si.de Heintzmann Sicherheitssysteme GmbH & Co. KG
www.procom-verkehrstechnik.de PROCOM Verkehrstechnik KG

Baustellenbeleuchtung
www.bas-verkehr.de B.A.S. Verkehrstechnik AG
www.erso-indulux.de ERSO-indulux Wäller GmbH & Co. KG
www.gifas.de GIFAS W.J. Gröninger ELECTRIC GmbH

Absturzsicherungen, insbesondere Arbeits- und Schutzgerüste


www.brinck.de Ernst Brinck & Co. GmbH
www.coweise.de Weise GmbH & Co. KG
www.doka.de Doka Industrie GmbH
www.huennebeck.de Hünnebeck GmbH
www.hymer.de Hymer-Leichtmetallbau GmbH & Co. KG
www.krause-systems.com KRAUSE-Werk GmbH & Co. KG
www.layher-gerueste.de Wilhelm Layher GmbH & Co. KG
www.mueba.de Müller + Baum GmbH & Co. KG
3.8 Literaturhinweise und Internetquellen 361

www.peri.de PERI GmbH


www.plettac.de ALTRAD plettac assco GmbH

Persönliche Schutzausrüstung (PSA)


www.absturzsicherung.de ABS Safety GmbH
www.certex.de Certex Lifting & Service GmbH
www.masonline.de M·A·S GmbH
www.psa-sicherheitstechnik.de PSA Sicherheitstechnik GmbH & Co. KG
www.steigschutz.de Christian Dalloz Holding Deutschland GmbH &
Co. KG
www.tractel.com/de Greifzug GmbH

Brandschutz (Feuerlöscher)
www.brandschutzshop.net GGS Brandschutz Vollrath
www.cosmos-feuerloescher.de COSMOS Feuerlöschgerätebau GmbH
www.fln-neuruppin.de FLN Feuerlöschgeräte Neuruppin Vetriebs-GmbH
www.gloria.de GLORIA GmbH
www.institut-aser.de/458.htm Feuerlöschrechner
www.murer-feuerschutz.de MURER Feuerschutz GmbH
www.wenner-brandschutz.de Wenner Brandschutz Ltd.
www.zanzerl.de Zanzerl Feuerschutz

Heizgeräte
www.einhell.com Hans EINHELL AG
www.kroll.de Kroll GmbH
www.nvs-power.de Neumann Vertriebs & Service GmbH
www.wilms.de Hans Wilms GmbH & Co. KG

Sicherung von Baugruben und Gräben


www.arbedspundwand.de Arcelor Commercial Spundwand Deutschland
GmbH
www.es-verbau.com Emunds + Staudinger
www.europile.nl EUROPILE B.V.
362 3 Planung der Baustelleneinrichtung

www.euroverbau.de EURO VERBAU GmbH


www.fritsch-systemverbau.de Fritsch Systemverbau e.K.
www.kloeckner-stahlhandel.de Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH
www.kringsdielen.de Krings Tiefbautechnik GmbH
www.ltw-verbau.de LTW Tiefbauvertriebs GmbH
www.sbh-tiefbautechnik.com SBH Tiefbautechnik GmbH
www.spundwand.de HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH

Grundwasserhaltung (Pumpenhersteller)
www.flygt.de ITT Flygt Pumpen GmbH
www.heide-pumpen.de Heide-Pumpen GmbH
www.huedig.de HÜDIG GmbH & Co. KG
www.ksb.com KSB AG
www.pracht-pumpen.de Pracht Pumpen und Kompressoren GmbH
www.tsurumi-europe.com/german TSURUMI (Europe) GmbH

Absetzmulden/Rollcontainer
www.behaelterbau-kilb.de Kilb GmbH Behälterbau
www.behaelterbau-multec.de Behaelterbau-Multec GmbH
www.containerdienst-laakmann.de Containerdienst Laakmann GmbH
www.contall.de CONTALL GmbH
www.ellermann-container.de Ellermann Containersysteme GmbH
www.laudon.de LAUDON GmbH & Co. KG
www.umweltzukunft.com Energie- und Umwelttechnik
Literaturverzeichnis

Hinweis: In diesem Literaturverzeichnis ist sowohl weiterführende Literatur aufgeführt, als


auch solche, auf die in diesem Buch Bezug genommen wird.

Arz, P./Schmidt, H. G./Seitz, J. /Semprich, S.: Grundbau, Ernst & Sohn, 1991.
BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Hrsg.): Ratgeber zur Ermittlung
gefährdungsbezogener Arbeitsschutzmaßnahmen im Betrieb, 4. Auflage, Dortmund,
2004.
Berner, F.: Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen, Bauwerkverlag, 2000.
BG Bau: Bausteine, Sicher arbeiten – gesund bleiben („Gelbe Mappe“), 10/2006.
Böker, L./Dörfel, H.-J.: Baustellenmanagement – Handbuch zur optimalen Baustellenabwick-
lung, Expert, Renningen-Malmsheim, 2000.
Böttcher, P./Neuenhagen, H.: Baustelleneinrichtung, Bauverlag, Wiesbaden, 1997.
Dressel, K.-M./Walker, H.: Vorbeugen ist besser – Moderner Arbeits- und Gesundheitsschutz
am Bau, Herausgeber: RG-Bau im RKW, Eschborn, 1994.
Fleischmann, H. D.: Bauorganisation, Ablaufplanung, Baustelleneinrichtung, Arbeitsstudium,
Bauausführung, 3. Auflage, Werner, Düsseldorf, 1997.
Frieden, W.: Abfallvermeidung und Abfallorganisation beim Bauen, Herausgeber: RG-Bau im
RKW, Eschborn, 1999.
Girmscheid, G.: Leistungsermittlung für Baumaschinen und Bauprozesse, 2. Auflage, Springer,
Berlin, 2002.
Girmscheid, G.: Strategisches Bauunternehmensmanagement, Springer, 2006.
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (Hrsg.): BGL Baugeräteliste 2001, 1. Auflage, Bau-
verlag, Wiesbaden, 2001.
Hoffmann, M. (Hrsg.): Zahlentafel für den Baubetrieb, 7. Auflage, Teubner, Stuttgart, 2006.
König, H.: Maschinen im Baubetrieb, 1. Auflage, Teubner, Wiesbaden, 2005.
Krauß, S.: Die Baulogistik in der schlüsselfertigen Ausführung, Dissertation, Institut für Bau-
betriebslehre, Universität Stuttgart, 2005.
Kunze, G./Göhring, H./Jacob, K.: Baumaschinen, 1. Auflage, Vieweg, Braunschweig, 2002.
Lange, P./Nagel, J.: Elektrosicherheit auf Bau- und Montagestellen, Herausgeber: Bundesan-
stalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund, 2004.
364 Literaturverzeichnis

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1979.
Mansel, M.: Umgang mit Gefahrenstoffen erfordert große Sorgfalt, in: Baugewerbe, Heft
4/2003, S. 21 – 23.
Opfermann, R./Streit, W./Pernack, E.-F.: Arbeitsstättenverordnung 2004, Verlagsgruppe Hüthig
Jehle Rehm, 2004.
Parker, D.: Freiflächenbeleuchtung, in: Internationale Licht Rundschau, Heft 4/1981, S. 95 –
99.
Plümecke: Preisermittlung für Bauarbeiten, 25. Auflage, Rudolf-Müller, Köln, 2004, S. 68.
Rosenheinrich, G.: Baustellen – Einrichtungsplanung, Eigenverlag, Karlsruhe, 1996.
Schnell, W./Vahland, R./Oltmanns, W.: Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2. Auflage,
Teubner, 2002.
Schnell, W.: Verfahrenstechnik zur Sicherung von Baugruben, Teubner, Stuttgart, 1995.
Smoltczyk, U. (Hrsg.): Grundbau-Taschenbuch, Teil 2, 6. Auflage, Ernst&Sohn, Berlin, 2001.
Spessert, B.: Geräuschreduktion bei Baumaschinen, Teil 1, BMT Nr. 5, 1995.
Spranz, D.: Arbeitsvorbereitung im Ingenieurhochbau, 1. Auflage, Bauwerk, Berlin, 2003.
Steinborn, V.: Verordnung über Arbeitsstätten, 17. Auflage, Kohlhammer, 2005.
Strobel, G./ Krause J.: Bauleitung ohne Streß, Herausgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin, Dresden, 1998.
Stypa, D.: Arbeits- und Schutzgerüste, Ernst & Sohn, Berlin, 2004.
VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer e. V. (Hrsg.): Sicherheitshandbuch
Förder- und Verteilmaschinen für Beton, Ausgabe 01/2006 Rev03.
Wollenick, K./Simon, S.: Lärmemission von Baumaschinen und -geräten, BMT Nr. 10, 1996,
S. 19 – 22.
Zentrum für Sicherheitstechnik und Fachausschuss „Bau“ (Hrsg.): Leitfäden zur Absturzsiche-
rung, 2001.
Stichwortverzeichnis

Abbauhämmer ........................................... 190 Arbeitsplätze............................ 4, 202, 203, 231


Abdeckungen............................................... 229 Arbeitsräume ............................................... 275
Abfallcontainer .................................... 113, 207 Arbeitsschutz ................................................... 4
Abfälle .................. 113, 114, 180, 187, 240, 246 Arbeitsschutzgesetz ..................................... 343
Besitzer ................................................... 180 Arbeitssicherheit .................................. 310, 315
Erzeuger .................................................. 180 Arbeitsstättenverordnung................ 63, 80, 343,
gefährliche Abfälle .................................. 181 Atemschutz .................................................. 237
Nachweispflicht....................................... 181 Aufbereitungsanlagen .................................... 57
nicht gefährliche Abfälle ......................... 181 Ausfahrten ............................................. 89, 103
Registerpflicht......................................... 181 Auslegergerüste ........................................... 220
Vorschriften und Regeln.......................... 188 Ausleuchtungsfläche.................................... 218
zur Beseitigung ....................................... 181 Ausweichstellen............................................. 94
zur Verwertung ........................................ 181 Autobetonpumpen.................................. 35, 356
Abfallentsorgung ......................................... 180 Bauverfahrenstechnische Kriterien............ 36
Abfallmulden............................................... 321 Dimensionierung ....................................... 37
Abfallverordnung ........................................ 345 Einsatzkriterien.................................... 36, 39
Abfallverzeichnisverordnung....................... 184 Elemente.................................................... 35
Abrollcontainer............................................ 114 Förderleistung............................................ 36
Absenkkegel ........................................ 299, 302 Gerätespezifische Kriterien ....................... 37
Absetzcontainer ................. Siehe Absetzmulden Kosten ....................................................... 41
Absetzmulden ...................................... 114, 362 Praxishinweise........................................... 42
Krantransport .......................................... 115 Reichweitendiagramm............................... 37
Absperrgeräte .............................................. 202 Standorte.................................................... 40
Absperrungen .............................................. 229 Stellfläche.................................................. 38
Absturzhöhe................................................. 230 Übersicht ................................................... 40
Absturzsicherungen ............. 101, 191, 220, 360 Wirtschaftliche Kriterien ........................... 41
Abwasserentsorgung.................................... 172 Autokrane ...................................................... 32
Abwasserleitungen............................... 279, 284 Bagger..................................... 44, 45, 288, 356
Abwassersammelbehälter ............................ 173 Bahnschwellen............................................. 183
Alarmanlage ................................................ 240 Basisschutz .................................................. 141
Alarmplan............................................ 245, 265 Bau- und Abbruchholz ................................. 182
Allgemeinflächenbeleuchtung ..................... 215 Bauabfälle.................................... Siehe Abfälle
Altholz......................................................... 182 Bauanschluss im Vorwege ........................... 144
Altholzverordnung....................................... 182 Bauaufsichtsbehörde.................... 309, 310, 343
Amt für öffentliche Ordnung ............... 309, 310 Bauaufzüge .......................................... 122, 358
Anlagen (Stromversorgung) Baufeldbesichtigung .................... 312, 313, 326
nicht stationäre ........................................ 159 Baugenehmigung ......................................... 346
stationäre ................................................. 159 Baugruben............................ 230, 258, 274, 320
Anlaufströme ............................................... 145 Arbeitsräume ........................................... 275
Anlegeleitern ............................................... 231 geböschte................................................. 276
Anschlagmittel............................................... 24 im Grundwasser....................................... 291
Anschlussschränke....................................... 128 Sicherheitsabstände ........................... 22, 277
Anschlussverteilerschränke ......................... 130 verbaute ................................................... 285
Arbeits- und Schutzgerüste.................. 220, 360 Baugrubensicherung .................................... 274
Auf- und Abbau....................................... 223 Baugrubensohle ........................................... 297
Regelausführung ..................................... 223 Baugrubenverbau......................................... 285
Standsicherheit ........................................ 223 Bohrpfahlwand ........................................ 288
Arbeitsgerüste.............................................. 220
366 Stichwortverzeichnis

Schlitzwand............................................. 289 Baustromanschluss .............................. 143, 310


Spundwand.............................................. 288 Baustromverteiler ........................................ 128
Trägerbohlwand ...................................... 286 Anschlussschränke .................................. 128
Bauherr ...4, 78, 80, 99, 102, 182, 312, 313, 315 Anschlussverteilerschränke ..................... 130
Baulärm ....................................................... 248 Baustellenverteilerschränke..................... 131
Bäume.......................................... 257, 320, 345 Endverteilerschränke ............................... 134
Baumschutz ........................................... 88, 257 Geräteanschlussschränke......................... 133
Baumschutzverordnung ............................... 345 Gruppenverteilerschränke........................ 132
Bauschutt ............................................. 113, 182 Kranverteilerschränke.............................. 133
Bauspanplatten ............................................ 183 Steckdosenverteiler.................................. 134
Baustellenabfälle .......... 113, 182, Siehe Abfälle Subunternehmerschränke ........................ 134
Baustellenbeleuchtung......................... 213, 360 Unterverteilerschränke ............................ 134
Baustelleneinrichtung Verteiler-Endverteilerschränke ................ 133
Begriff ......................................................... 1 Bautreppen.................................. Siehe Treppen
Elemente ..................................................... 9 Bauwagen ...................................................... 64
Schutzziele .................................................. 5 Bauwege ................................................ 87, 100
Baustelleneinrichtungsplan.......... 309, 315, 316 Beleuchtung............................................. 101
Beispiel ................................................... 322 Bauzäune ..................................... 195, 207, 360
Maßstab................................................... 317 geschlossene Bauzäune ........................... 196
Planformat............................................... 317 im öffentlichen Verkehrsraum ................. 198
Baustelleneinrichtungsplanung............ 309, 312 offene Bauzäune ...................................... 196
Aufgaben..................................................... 2 Bearbeitungsflächen..................................... 104
Begriff ......................................................... 1 Behörden103, 104, 179, 182, 202, 203, 248,
Einflussgrößen ............................................ 2 ..................262, 263, 265, 291, 309, 310, 311
rechtliche Grundlagen ................................. 4 Belagfläche (Fassadengerüst) ...................... 221
Ziele ............................................................ 2 Beleuchtung ......... Siehe Baustellenbeleuchtung
Baustellenordnung ................102, 200, 245, 311 Beleuchtungsstärke ...................................... 213
Baustellensicherung............................. 191, 319 Benzinkraftstoff ............. 81, 164, 176, 178, 268
Baustellentor................................................ 200 Berliner Verbau............................................ 286
Baustellenunterkünfte.................................... 76 Bermen ........................................................ 290
Baustellenverordnung............. 6, 309, 310, 343, Berufsgenossenschaft............ 29, 156, 310, 313,
Baustellenverteilerschränke......................... 131 ................................................. 343, 344, 345
Baustellenwagen, fahrbar .............................. 62 Besitzer (von Abfällen)................................ 180
Baustellenwerkstätten.................................... 85 Besprechungsräume ....................................... 77
Baustoffmagazine .......................................... 83 Betonherstellung ............................................ 53
Baustraßen ......................87, 257, 290, 319, 321 Betonierbühnen............................................ 229
Aufbau....................................................... 96 Betonkübel................................... 16, 24, 29, 42
Ausweich- und Entladestellen ................... 94 Betonmisch- und Recyclinganlagen.............. 53,
Breiten....................................................... 94 ......................................................... 310, 319
Fahrbahnverbreiterung .............................. 94 Betonpumpen............................................... 356
Längsneigung ............................................ 94 Betonspritzgeräte ......................................... 190
Lichtraumprofil ......................................... 95 Betonstabstahl.............................................. 110
Mindestradien............................................ 89 Betonstahlmatten ......................................... 111
mobile Baustraßen................................... 264 Betriebsmittel............................................... 159
Planungsgrundsätze................................... 87 Betriebsmittel (Stromversorgung)
Querneigung.............................................. 95 ortsfeste ................................................... 158
Regelquerschnitte...................................... 96 ortsveränderliche ..................................... 159
Reinigung.................................................. 98 Betriebsstoffe................................................. 81
Stichstraßen............................................... 88 Betriebsstoffmagazine.................................... 85
Trassierung................................................ 88 Biegebalkenausleger ...................................... 14
Um- und Durchfahrt .................................. 88 Bitumenschweißarbeiten.............................. 246
Wendemöglichkeiten ................................. 93 Blitzschutzanlagen....................................... 246
Stichwortverzeichnis 367

Bodenvernagelung ....................................... 279 Elektroinstallationsarbeiten.......................... 240


Bohrhämmer ................................................ 190 Elektro-Osmose-Verfahren .................. 291, 294
Bohrpfahlwand .................................... 288, 305 Elektroplaner ............................................... 143
Bordbrett.............................................. 221, 227 Elektrotechnisch unterwiesene Person......... 160
Böschungen ................................. 229, 274, 277 Elektrotechnischer Laie ............................... 160
Böschungsbefestigung ................................. 279 E-Mail.......................................................... 175
Böschungswinkel......................................... 277 Endverteilerschränke ................................... 134
Brandgefahren ............................................. 240 Energieversorgungsunternehmen................. 143
Brandklassen................................................ 241 Entladestellen................................................. 94
Brandmelder ................................................ 240 Entladungslampen........................................ 213
Brandschutz ..........................240, 246, 311, 361 Entsorgung................................................... 126
Brandschutzplan .......................................... 245 Erdaushub ............................................ 118, 182
Brandschutztüren ......................................... 246 Erdung ......................................................... 143
Brandwache ................................................. 246 Ersatzbrunnenradius..................................... 302
Brauchwasser............................................... 168 Ersatzstromerzeuger..................................... 164
brennbare Flüssigkeiten ................................. 84 Erste-Hilfe-Einrichtungen.............................. 73
Brennstoffe .................................................. 268 Erzeuger (von Abfällen)............................... 180
Brunnen Fabrikplanung................................................ 1
unvollkommene Brunnen ................ 299, 302 Fahrbagger ..................................................... 44
vollkommene Brunnen .................... 299, 302 Fahrbahnverbreiterung................................... 94
Büroausstattung ............................................. 79 Fahrmischerpumpe ........................................ 35
Büroräume ..................................................... 77 Fahrzeugkrane........................................ 31, 355
Butan ................................................... 268, 270 Konstruktionsformen................................. 31
CEE-Rundstecker...................................... 128 Kosten ....................................................... 34
CE-Zeichen.................................................. 232 Stellfläche.................................................. 33
Checklisten .................................................. 326 Übersicht ................................................... 33
Chemikalien................................................... 84 Fallbeispiel................................................... 320
Container ................................. 59, 81, 321, 357 Farbwiedergabeeigenschaft.......................... 214
Dächer (Absperrungen)............................. 229 Fassadengerüst............................................. 221
Dämmstoffe ................................................. 184 Fax-Anlagen ................................................ 175
Dieselbären.................................................. 287 Fehlerstromschutzschalter..................................
Dieselkraftstoff .........58, 81, 164, 165, 176, 268 ................................. Siehe FI-Schutzschalter
Doppelbohlen .............................................. 288 Fertigteile............................................... 25, 112
Drähte (Stromversorgung) ........................... 137 Festnetztelefone ........................................... 175
Drainagerohre .............................................. 297 Festpreistarif (Stromtarif) ............................ 148
Drehbohranlagen ........................................... 52 Feuerlöscheinrichtungen.............................. 240
Drehstrom.................................................... 128 Feuerlöscher......................... 240, 242, 244, 361
Dreiphasenwechselstrom ............................. 128 Feuerstellen.................................................. 260
Druckbehälter .............................................. 270 Feuerwehr .................................................... 245
Druckluftversorgung.................................... 189 Filterbrunnen ............................................... 294
Druckluftwerkzeuge .................................... 190 Filterkies ...................................................... 300
Durchfahrtshöhen .................................. 95, 204 FI-Schutzschalter ................................. 128, 142
Durchlaufgerüste ......................................... 206 Flachbrunnenanlagen ................................... 300
Durchtrittsicherheit...................................... 236 Flammstrahlen ............................................. 240
Flatterbänder................................................ 205
Eigenstromerzeugung................................ 163 Flucht- und Rettungspläne ............................. 75
Einfahrten ...................................................... 89 Flucht- und Rettungswege ................... 101, 245
Einhausung .................................................. 267 Flüssiggastanks ............................................ 270
Einphasenwechselstrom............................... 128 Flutlichtstrahler............................................ 217
Einzelbohlen ................................................ 288 Freiflächenbeleuchtung........................ 214, 215
Einzelplatzbeleuchtung................................ 218 Freileitungen........................................ 137, 141
Elektrofachkraft........................................... 159 Frischbetontemperatur ................................. 266
368 Stichwortverzeichnis

frostsichere Leitungsverlegung.................... 171 mit Gleitschienen..................................... 284


Fußgänger-Behelfsbrücken.......................... 205 ohne Gleitschienen .................................. 284
Fußgängertunnel .......................................... 206 Großflächenschalung ..................................... 24
Fußplatte (Fassadengerüst) .......................... 221 Großgeräte ............................................. 11, 178
Fußschutz..................................................... 237 Grundpreistarif (Stromtarif)......................... 148
Fußspindel (Fassadengerüst) ....................... 221 Grundwasser ........................ 263, 274, 286, 291
Gas .............................................................. 270 gespanntes ............................................... 300
Gasstrahler................................................... 272 ungespanntes ........................................... 300
Gebühren (Stromversorgung) ...................... 149 Grundwasserabsenkung ....... 259, 291, 292, 294
Gefährdungsbeurteilung ................... 6, 86, 195, Grundwasserabsperrung............... 291, 304, 305
................................................ 233, 311, 315 Grundwasserhaltung .................................... 362
Gefahrgutverordnung................................... 177 Grundwasserleiter ................................ 299, 302
gefährliche Abfälle ...................................... 181 Grundwasserverdrängung ............................ 291
Gefahrstoffe............................................. 83, 86 Grünflächenamt ........................................... 345
Geh- und Radwege ...................................... 199 Grünflächenverordnung ............................... 345
Gehörschutzkapseln..................................... 237 Gruppenverteilerschränke ............................ 132
Gehörschutzmittel........................................ 237 Gummischlauchleitungen .................... 137, 140
Gehörschutzstöpsel...................................... 237 Gurtförderer ................................................... 35
Geländerholm (Fassadengerüst) .................. 221 Güteüberwachung Beton.............................. 311
Geländerpfosten (Fassadengerüst) ............... 221 Halogenglühlampen ................................... 213
Genehmigungen........................................... 309 Halteverbotszeichen..................................... 203
geneigte Flächen.......................................... 230 Handschuhe ................................................. 237
Generator ..................................................... 164 Handzeichen .................................................. 11
Geräte des Spezialtiefbaus..................... 52, 357 Hängegerüste ....................................... 220, 221
Geräteanschlussschränke ............................. 133 Hauptverteilerschränke ................................ 132
Gerätemagazine ............................................. 81 HDI-Sohle.................................................... 291
Gerüste......................................................... 206 Heißarbeiten................................................. 240
Belag ....................................................... 226 Heizgeräte.................... 268, 269, 271, 273, 361
Bezeichnung............................................ 224 Heizöl .................................................. 268, 270
Breitenklassen ......................................... 225 Heizwert ...................................................... 268
Höhen und Breiten .................................. 225 Helme .......................................................... 235
Höhenklassen .......................................... 226 Hochmastbeleuchtung.................................. 216
Klassifizierungskriterien ......................... 224 Hochwasserschutzmaßnahmen .................... 265
Lastklassen .............................................. 226 Hydraulikbagger ..................... 44, 46, 287, 288,
Leitern ..................................................... 227 ........................................ Siehe auch Bagger
Seitenschutz ............................................ 227 Immissionsrichtwerte ........................ 248, 249
Gerüstlage.................................................... 221 Korrekturwert .......................................... 249
Gesetze ........................................................ 347 Industrieschutzhelme ................................... 235
Gesichtsschutzschilde.................................. 237 Industriestaubsauger .................................... 187
Gesichtsschutzschirme................................. 237 Infrarotstrahler ............................................. 272
Gewässerschutz ........................................... 263 Injektionssohlen........................................... 305
Gewerbeaufsichtsamt................... 182, 309, 310 Internet......................................................... 175
Gipskarton ................................................... 184 Internetquellen ............................................. 355
Gittermastkrane ............................................. 31 IP-Schutzarten.............................................. 157
Gleichzeitigkeitsfaktor (Stromversorgung).. 149
Gleitschienen-Grabenverbaugeräte.............. 281 Kabel................................................... 127, 137
Glühlampen ................................................. 213 Kabel im Erdreich................................ 126, 141
Gräben ......................................... 230, 258, 274 Kabelrollen .................................................. 141
geböschte................................................. 276 Kabeltrommeln ............................................ 183
ohne Arbeitsraum .................................... 280 Kalk ............................................................. 120
verbaute........................................... 275, 281 Katasteramt.................................................. 310
Grabenverbaugeräte..................................... 281 Katzausleger .................................................. 14
Stichwortverzeichnis 369

Kehren ......................................................... 186 Lastverteilende Beläge................................. 231


kf-Wert ......................................................... 295 Laufbrücken......................................... 230, 274
Kies...................................................... 120, 295 Laufstege ..................................................... 230
Kleinspannung............................................. 137 Leistung (Stromversorgung) ........................ 149
Knickausleger ................................................ 14 Leistungsaufnahme (Stromversorgung) ....... 151
Knieschutz ................................................... 237 Leistungsfaktor (Stromversorgung) ............. 149
Kommunikation........................................... 175 Leitbaken ............................................. 198, 204
Konsole (Fassadengerüst)............................ 221 Leiteranzahl (Stromversorgung) .................. 137
Konsolgerüste .............................. 220, 222, 228 Leitern.................................................. 227, 231
Konsolstrebe (Fassadengerüst) .................... 221 Leitungen ..................................... 137, 279, 284
Kontraktorrohr (Unterwasserbeton)............. 306 Leitungsbemessung...................................... 152
Korngröße.................................................... 295 Leitungsbrücken .......................................... 127
Kraftstoff .................................................... 177, Leitungsgräben
.............. Siehe Benzin- oder Dieselkraftstoff .................... Siehe Rohr- und Leitungsgräben
Kraftstrom ........................................... 128, 137 Leitungskennzeichnung ............................... 137
Kranbahn ............................................... 19, 319 Leitungsmasten ............................................ 183
Kraneinsatzplan ............................................. 15 Leitungsroller............................................... 141
Krankapazitäten............................................. 16 Leitungsschutz ............................................. 126
Krankentragen ............................................... 76 Leitungstypen .............................................. 137
Kranverteilerschränke.................................. 133 Leuchtstofflampen ....................................... 213
Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz........ 180 lichte Höhe..................................................... 95
Laborräume ................................................. 85 Lichtraumprofil.............................................. 95
Lagercontainer............................................... 84 Lichtsignalanlagen....................................... 202
Lagerflächen .........106, 257, 290, 309, 319, 320 Lichtstrom.................................................... 128
Abfallcontainer........................................ 113 Literaturhinweise ......................................... 355
Allgemeine Anforderungen ..................... 106 Litzen (Stromversorgung) ............................ 137
Ausbildung des Oberbaues...................... 108 Löschmitteleinheit ....................................... 242
Betonstabstahl ......................................... 110 Löschtechniken ............................................ 246
Betonstahlmatten..................................... 111 Löschwasserversorgung............................... 245
Einbau- und Anlagenteile ........................ 111 Löten............................................................ 240
Fertigteile ................................................ 112 Luftgebläse .................................................. 271
Mauersteine............................................. 109 Magazine............................................... 81, 319
Mulden .................................................... 113 Mäkler.................................................. 287, 288
Oberböden............................................... 118 Markierungen............................................... 202
Schal- und Rüstmaterial .......................... 112 Maschinentransporte.................................... 310
Schüttgüter .............................................. 120 Masken ........................................................ 237
Unterböden.............................................. 118 Maste ........................................................... 216
Wechselsilos............................................ 116 Mauersteine ................................................. 109
Lagerräume............................................ 59, 357 Maximumtarif (Stromtarif) .......................... 148
Lampen........................................................ 213 Medienträger................................................ 309
Landesbauordnung....................................... 343 Medienversorgung ............................... 126, 319
Längsabsperrungen...................................... 205 Meldekette ................................................... 245
Langsamläufer ............................................... 62 Metallabfälle................................................ 182
Längsriegel (Fassadengerüst) ...................... 221 Mieten.................................................. 119, 121
Lärmpegel Mindestabstände ................................................
Berechnung ............................................. 250 ......................Siehe auch Sicherheitsabstände
Lärmschutz .................................................. 248 Baugruben ............................................... 275
Richtwerte ............................................... 248 zu Druckbehältern ................................... 270
Lärmschutz-Verordnung .............................. 345 Misch- und Aufbereitungsanlagen ......... 53, 357
Lastaufnahmeeinrichtungen........................... 24 Mischanlagen................................................. 53
Lastaufnahmemittel ....................................... 24 Mobilbagger................................................... 45
Lastenaufzüge...................................... 122, 358 Mobilbaukrane............................................... 15
370 Stichwortverzeichnis

Mobile Tankanlagen .................................... 176 Querriegel (Fassadengerüst) ..................... 221


Mobilkrane .................................................... 32 Radlader ................................... 44, 45, 48, 356
Mobiltelefone .............................................. 175 Rammhämmer...................................... 287, 288
Montagesicherheitsgeländer ........................ 223 Rampen........................................................ 275
Mörtelmischanlagen ................................ 53, 56 Rauchverbot................................................. 246
Mörtelsilos................................................... 118 Raumgerüste ................................................ 221
Motorleistung .............................................. 150 Raupenbagger ................................................ 44
Mulden ........................................................ 113 Raupenkrane .................................................. 31
Mutterböden ................................................ 119 Recyclinganlagen........................................... 57
Nachttarif (Stromtarif).............................. 149 Regelpläne (RSA)........................................ 203
Nachweispflicht (nach KrW-/AbfG)............ 181 Regelquerschnitte (Baustraßen) ..................... 96
Nadelausleger ................................................ 14 Regelwerke .................................................. 354
Nagler .......................................................... 190 Regelwerke der Berufsgenossenschaften ...........
Naturschutz.................................................. 257 .............. 344, 352
Nennbeleuchtungsstärke .............................. 213 Regenspende................................................ 174
Netze............................................................ 231 Regenwasser ................................................ 265
nicht gefährliche Abfälle.............................. 181 Registerpflicht (nach KrW-/AbfG) .............. 181
Niederschlagswasser............................ 172, 173 Reifenwaschanlagen ...................................... 99
Niederspannung........................................... 137 Reinigung von Arbeitsbereichen.................. 186
Normen........................................................ 347 Rettung von Personen .................................... 75
Notstromversorgung .................................... 164 Rettungswege....................................... 101, 245
Obendreher .................................... 15, 21, 175 Rettungszeichen..................................... 74, 101
Oberböden ........................................... 118, 182 Richtlinien ................................................... 351
Oberflächengewässer................................... 263 Rohr- und Leitungsgräben
offene Feuer................................................. 260 geböschte................................................. 279
öffentliche Verkehrsflächen ......................... 309 verbaute ................................................... 284
Öffnungen.................................... 229, 230, 231 Rohre ................................................... 279, 284
Rollcontainer ............................................... 362
Paletten ....................................................... 183 Rüttler .......................................................... 190
Parkplätze .................................................... 321
Pausenräume............................................ 64, 65 Sammelbehälter ......................................... 186
Personenaufzüge.................................. 122, 358 Sand ..................................................... 120, 295
Personenbeförderung ................................... 124 Sandsperren ................................................. 211
Persönliche Schutzausrüstung............. 191, 231, Sandstrahlgebläse ........................................ 190
........................................................ 232, 361 Sanitäranlagen........................ 68, 168, 173, 319
Begriffsdefinition .................................... 232 Sanitäreinrichtungen ...................................... 71
Kategorien............................................... 232 Sanitätseinrichtungen..................................... 73
Piktogramme ........................................... 234 Schal- und Rüstmaterial............................... 112
Persönliche Schutzausrüstungen gegen Schallausbreitung......................................... 255
Absturz ................................................... 238 Schalldruckpegel LP ..................................... 248
Piktogramme PSA ....................................... 234 Schallemissionen ......................................... 248
Polierbüro .................................................... 319 Schallleistungspegel
Postanschrift ................................................ 310 Grenzwerte .............................................. 251
Projektanlaufgespräch ................................. 312 von Baugeräten........................................ 251
Propan.................................................. 268, 270 Schallschirme............................................... 255
Prüffristen (Stromversorgung) ..................... 160 Schallschutzmaßnahmen.............................. 255
Prüfungen (Stromversorgung) ..................... 158 Schallschutzwände............................... 253, 254
Pulverlöscher ....................................... 242, 244 Schalung ...................................................... 105
Pumpen................................................ 292, 362 Schaumlöscher............................................. 242
Pumpenhersteller ......................................... 362 Scheinleistung (Stromversorgung)............... 151
Pumpensümpfe ............................................ 297 Schilderbrücken ........................................... 207
Punktbrunnenanlagen .................................. 300 Schirmwert................................................... 253
Schleppboxen............................................... 281
Stichwortverzeichnis 371

Schleppkurven ............................................... 89 Silos ..................................... Siehe Wechselsilos


Schlitzwand ......................................... 289, 305 Sonderabfälle ....................................... 182, 184
Schlitzwandgreifer....................................... 289 Sozial- und Büroeinrichtungen 59, 63, 318, 357
Schluff ......................................................... 295 Sozialgesetzbuch.......................................... 344
Schmutzwasser ............................................ 172 Spannung ..................................................... 149
Schmutzwasserentsorgung........................... 359 Spezialbagger................................................. 44
Schmutzwasserpumpen........................ 292, 293 Spezialtiefbau ................................................ 52
Schnellläufer.................................................. 62 Sprechfunkanlagen ...................................... 175
Schnellschlagbären .............................. 287, 288 Spritzbetonschale......................................... 279
Schrägaufzug ............................................... 123 Spundwand .......................................... 288, 305
Schreitbagger................................................. 45 Staffeltarif (Stromtarif) ................................ 148
Schuhe ......................................................... 235 Stahlrohr-Kupplungsgerüste ........................ 221
Schüttfigur ................................................... 121 Stamm.......................................................... 257
Schüttgüter................................................... 120 Stammschutz................................................ 259
Schüttwinkel ................................................ 120 Standbagger ................................................... 44
Schutzarten .................................................. 156 Ständer (Fassadengerüst) ............................. 221
Schutzbrillen................................................ 237 Standgerüste......................................... 220, 221
Schutzdächer........................................ 207, 220 Stangengerüste............................................. 221
Schutzeinrichtungen .................... 141, 191, 202 stationäre Betonpumpe .................................. 35
Schutzgerüste............................................... 220 stationäre Industrie........................................... 1
Schutzhandschuhe ....................................... 237 Stäube .......................................................... 186
Schutzhelme ................................................ 235 Steckdosenverteiler...................................... 134
Schutzisolation (Stromversorgung).............. 142 Steckvorrichtungen ...................................... 135
Schutzklassen (Stromversorung) ................. 156 Stege ............................................................ 100
Schutzkleidung .......65, 163, 187, 237, 239, 353 Stehleitern.................................................... 232
Schutzkleinspannung ................................... 143 Stellflächen ..........................Siehe Lagerflächen
Schutznetze.................................................. 231 Stellflächen für PKW..................................... 99
Schutzrohr ................................................... 140 Stichstraßen.................................................... 88
Schutzschuhe ............................................... 235 Strangschema............................................... 135
Schutztrennung (Stromversorgung) ............. 142 Straßen ....................................Siehe Baustraßen
Schweißen ................................................... 240 Straßenbauamt ............................................. 310
Schwenkarmaufzug ..................................... 123 Strom ................................................... 149, 269
Seilbagger...................................................... 47 Stromerzeuger.............................................. 164
Seitenschutz......................... 221, 227, 229, 275 Stromverbrauch............................................ 153
Sicherheits- und Gesundheitsschutz- Stromversorgung.................................. 128, 358
koordination ............................................ 311 Dimensionierung ..................................... 151
Sicherheits- und Gesundheitsschutz- Kosten ..................................................... 148
koordinator .............................................. 309 Subunternehmerschränke............................. 134
Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan............ Symbole (Stromversorgung) ........................ 157
........................................................ 311, 344 Systemgerüst................................................ 221
Sicherheitsabstände ...................................... 84, Tagesgerüst ................................................. 221
......................... Siehe auch Mindestabstände Tagesunterkünfte.............................. 64, 66, 319
zu Baugruben .................................... 21, 277 Tankanlagen................................. 176, 263, 359
zu Freileitungen......................................... 21 Tanks............................................................ 168
Sicherheitseinrichtungen.............................. 191 Tarife............................................................ 148
Sicherheitskennzeichnung ........................... 207 Tauchkörperpumpen .................................... 292
Sicherheitssauger ................................. 187, 359 Tauchmotorpumpen ..................................... 292
Sicherheitsschuhe ........................................ 235 Teilsperrung ................................................. 205
Sicherheitswesten ........................................ 238 Telefonanschluss.......................................... 310
Sicherungen an/zu Verkehrswegen ...... 201, 360 teleskopierbare Ausleger................................ 15
Sicherungsmaßnahmen ................................ 211 Teleskopkrane ................................................ 31
Sickergräben ................................................ 297 Teleskopstapler ...................................... 49, 356
372 Stichwortverzeichnis

Auswahlkriterien ....................................... 50 Vakuumverfahren................................. 291, 294


Dimensionierung ....................................... 51 Vegetationsflächen....................................... 257
Übersicht ................................................... 51 Ver- und Entsorgungsanschlüsse.................. 309
Tiefbrunnenanlagen ..................................... 300 Verbau.................................................. 281, 305
Toiletten......................................................... 68 Verbauboxen ................................................ 281
Toilettenzellen ............................................... 68 Verbotsschilder ............................................ 194
Ton............................................................... 295 Verkehrsflächen ..................................... 87, 318
Trägerbohlwand........................................... 286 Verkehrsführung .......................................... 204
Tragmittel ...................................................... 24 verkehrsrechtliche Anordnung ..................... 202
Transformationsstationen............................. 137 Verkehrssicherungspflicht............................ 202
Transportwege ............................................... 87 Verkehrswege............................... 201, 203, 231
Trennschleifen ............................................. 240 Verkehrszeichen... 198, 202, 204, 208, 209, 210
Treppen........................................ 101, 230, 274 Verkehrszeichenplan .................................... 202
Trinkwasser ................................................. 168 Vermessungsamt .......................................... 310
Trinkwasserschutzgebiete ............................ 263 Verordnungen............................................... 350
Turmdrehkrane ...................... 14, 319, 320, 355 Verpackungen ...................................... 183, 184
Arbeitsgeschwindigkeiten ......................... 17 Verpackungsabfälle.............................. 182, 246
Ausleger .................................................... 14 Versorgungsunternehmen............................. 310
Bauverfahrenstechnische Kriterien ........... 16 Verteiler-Endverteilerschränke..................... 133
Beförderung von Personen ........................ 29 Verteilerschränke ......................................... 128
Dimensionierung ....................................... 23 Vertikalaufzug.............................................. 123
erforderliche Hakenhöhe ........................... 26 Vibrationsbären.................................... 287, 288
Gerätespezifische Kriterien ....................... 18 Vibrationsrammen................................ 287, 288
Konstruktionsformen und Elemente.......... 14 Vollsperrung................................................. 205
Kosten ....................................................... 28 Vorfluter....................................................... 173
Kranaufwandswerte................................... 17 vorlaufender Seitenschutz............................ 223
Kranstandortwahl ...................................... 21 Vorschriften.................................................. 354
Obendreher................................................ 21 Wachdienste ............................................... 200
Praxishinweise .......................................... 30 Wärmegewinnung................................ 268, 270
Stellfläche.................................................. 18 Warmluftgebläse .......................................... 270
Traglastkurve............................................. 23 Warnbänder.................................................. 205
Übersicht ................................................... 27 Warneinrichtungen....................................... 202
Untendreher............................................... 20 Warnkleidung....................................... 207, 238
Vorschriften und Regeln............................ 31 Warnleuchten ............................................... 198
Wirtschaftliche Kriterien ........................... 28 Warnschilder ................................................ 192
Typenkurzbezeichnung (Leitungen) ............ 137 Warnwesten.................................................. 238
Überwachungskameras ............................. 200 Waschgelegenheiten....................................... 70
Umkleideräume ............................................. 64 Waschräume............................................. 68, 70
Umleitungspläne.......................................... 202 Wasser.......................................................... 168
Ummantelung (Stromversorung) ................. 137 Wasserbedarf auf Baustellen........................ 169
Umweltämter ............................................... 311 Wasserfassung.............................................. 168
Unfallverhütungsvorschriften ...... 156, 343, 344 wassergefährdende Stoffe ...................... 84, 263
Universalbagger............................................. 44 Wasserhaltung
Untendreher ............................................. 15, 20 geschlossene ............................................ 291
Unterböden .................................................. 120 geschlossene Wasserhaltung.................... 299
Unterbrechungsfreie Stromversorgung 164, 294 offene............................................... 291, 295
Unterkünfte.................................................... 76 Wasserlöscher .............................................. 242
Unterverteilerschränke................................. 134 Wasserschutzgebiete .................................... 178
Unterwasserbetonsohlen ...................... 305, 306 Wassertanks ......................................... 168, 358
Unterwasserpumpen .................................... 292 Wasserversorgung ................................ 168, 358
USV............................................................. 164 Dimensionierung ..................................... 169
Vakuumpumpen......................................... 292 Wasserverteilung.......................................... 169
Stichwortverzeichnis 373

Wasserwagen ............................................... 168 Windkessel................................................... 189


Wasserwirtschaftsamt .................................. 310 Winterbaubeheizung .................................... 268
WC ................................................................ 68 Winterbaumaßnahmen ................................. 266
Wechselsilos .......................................... 57, 116 Wirkleistung (Stromversorgung).................. 151
Wege.......................................... Siehe Bauwege Wirkungsgrad (Stromversorgung)................ 149
Wellpoints.................................................... 300 Witterungsschutz ......................................... 266
Wendehammer ............................................... 93 Wurzelbereich.............................. 257, 258, 259
Wendekreise .................................................. 93 Wurzelvorhang............................................. 259
Wendemöglichkeiten ..................................... 93 Zählertarif (Stromtarif)............................. 148
Wendeplatten ................................................. 93 Zapfstellen ................................................... 169
Werk- und Bearbeitungsflächen Zimmerplatz................................................. 105
Betonstahl ............................................... 106 Zonentarif (Stromtarif)................................. 148
Holz......................................................... 105 Zufahrten ............................................... 89, 103
Werkflächen................................................. 104 Zugangseinrichtungen.......................... 199, 360
Werkstätten .................................................... 85 Zugangskontrolle ......................................... 200
Westen ......................................................... 238 Zwischenholm (Fassadengerüst).................. 221
Widerstand................................................... 149

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