Einbauhandbuch SR Eco
Einbauhandbuch SR Eco
Einbauhandbuch SR Eco
Inhalt Seite
1. Allgemeines.............................................................................................................. 1
2. Lagerung und Transport........................................................................................... 2
3. Gründung ................................................................................................................. 2
4. Streifenfundamente.................................................................................................. 4
5. Einbauhöhen und Grenzen vorgelagerter Stufen ..................................................... 4
6. Systemzusammenbau.............................................................................................. 6
7. Verschraubung......................................................................................................... 7
8. Bearbeitung vor Ort.................................................................................................. 7
9. Einbau in Kurven...................................................................................................... 8
10. Verschwenkungen.................................................................................................... 8
11. Einbau in Wasserschutzgebieten ............................................................................. 9
12. Anfangs- und Endkonstruktionen ............................................................................. 9
13. Übergangskonstruktionen ........................................................................................ 9
14. Zusatzeinrichtungen................................................................................................. 9
15. Reparaturen ........................................................................................................... 10
16. Wiederverwendbarkeit von Schutzplankenteilen.................................................... 11
17. Inspektion und Wartung ......................................................................................... 11
Anhang I: Zusammenbauzeichnungen nach RAL-RG 620............................................ 12
Anhang II: Montagetafel ................................................................................................ 13
Anhang III: Kurztestat zum Bauprodukt Super-Rail Eco................................................ 16
1. Allgemeines
Es gelten grundsätzlich die Regelungen der RAL-RG 620 in der jeweils aktuellen Fas-
sung. Damit die für die Erstprüfung (ITT) deklarierte Leistung gemäß der Prüfberichte
(siehe Kurztestat in Anhang III) erreicht wird, sind beim Einbau und bei der Montage der
Super-Rail Eco mit 2,0 m Pfostenabstand (SR Eco) zusätzlich die nachfolgenden An-
forderungen exakt zu erfüllen. Wird beim Einbau ohne Rücksprache mit dem Hersteller
von diesen Anforderungen abgewichen, so geht die Mängelhaftung für das Bauprodukt
vom Hersteller auf den Monteur über.
Das Bauprodukt wurde nach EN 1317 geprüft. Die Prüfungsergebnisse wurden unter
den im Prüfbericht beschriebenen Bedingungen erreicht. Alle praktischen Einsatzfälle
können aber nicht vom Prüfbericht-Szenario abgedeckt werden. Daher werden in die-
sem Einbauhandbuch die dem Stand der Technik aus RAL-RG 620, ZTV-PS 98 und
RPS 2009 entsprechenden Randbedingungen für den Einbau definiert, bei denen ein
Einsatz erwarten lässt, dass die Funktionsweise der Schutzeinrichtung in der Praxis
gewährleistet ist.
Bauteile von Herstellern, die nach RAL-RG 620 fertigen und für das Produkt über ein
CE-Zertifikat verfügen, sind mit diesem Produkt kompatibel.
Beim Einbau der SR Eco müssen die eingesetzten Montagegruppen ständig von sach-
kundigem Fachpersonal* des eigenen Betriebs betreut werden. Es sind Eigenüberwa-
chungsprüfungen nach RAL-RG 620 durchzuführen. Über die Ergebnisse dieser Eigen-
überwachungsprüfungen sind Protokolle nach Anlage 9 der RAL-RG 620 zu führen.
Können aufgrund der örtlichen Situation und beengter Platzverhältnisse die Anforde-
rungen an den Wirkungsbereich nicht eingehalten werden, so ist zu prüfen, ob eine Su-
per-Rail (SR) oder eine Super-Rail VZB (SR VZB) besser geeignet ist.
3. Gründung
Pfosten werden mit einem pneumatischen oder einem hydraulischen Rammgerät und
einem Schlagstück für C-Pfosten in den Boden eingebracht.
*
Sachkundiges Fachpersonal ist z.B. ein geprüfter Schutzplanken-Montagefachmann.
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Ein pneumatischer Rammhammer sollte eine Schlagenergie/Einzelschlag bei 6 bar von
mindestens 420 Nm besitzen. Bei hydraulischen Rammgeräten wird ein Anpressdruck
von mindestens 70 bar empfohlen.
Für das Rammen von Pfosten werden Böden in folgende Bodenklassen eingeteilt*:
- Oberboden oder fließende Bodenarten: Bodenklasse 1-2
- Leicht, mittelschwer oder schwer lösbare Bodenarten: Bodenklasse 3-5
- Leicht lösbarer Fels und vergleichbare Bodenarten: Bodenklasse 6
- Schwer lösbarer Fels: Bodenklasse 7
Das Rammen der Pfosten in Bodenklasse 1-2 ist nicht zulässig. Werden solche Boden-
verhältnisse vorgefunden, sind Sondermaßnahmen mit dem Auftraggeber abzustim-
men. Dabei kann es sich um den Austausch des Bodens oder um die Errichtung eines
Streifenfundamentes handeln, siehe 4.
In Bodenklasse 3-6 sind die Pfosten mit einer Einspannlänge von 1,00 m zu rammen. In
Ausnahmefällen (Rammhindernisse) kann die Einspannlänge einzelner Pfosten verkürzt
werden. Die minimalen Einspannlängen in Abhängigkeit der Bodenklassen sind:
- Bodenklasse 3-5: 0,90 m Einbindetiefe
- Bodenklasse 6-7: 0,80 m Einbindetiefe
Das Kürzen von Pfosten bedarf grundsätzlich der schriftlichen Genehmigung des Auf-
traggebers. Wird für das Kürzen von Pfosten keine schriftliche Genehmigung erteilt,
sind mit dem Auftraggeber Sondermaßnahmen (einzelne Eingrab- bzw. Plattenpfosten,
Streifenfundament o.ä.) zu vereinbaren.
Dauert das Rammen mit den o.g. Rammgeräten länger als 4 Minuten wobei eine Ver-
formung bzw. eine Beschädigung der Pfostenköpfe auftritt, oder weicht der Pfosten aus,
so ist zu bohren und wie in Bodenklasse 7 zu verfahren.
Erfolgt der Einbau in bituminös befestigten Oberflächen oder Beton, z.B. in einer As-
phaltdeckschicht im Bereich von Mittelstreifenüberfahrten, so ist die SR Eco MÜF nach
RAL-Zeichnung S1.3-370 auszuführen und das Einbauhandbuch der SR Eco MÜF zu
beachten.
Da beim Rammen auch einzelne Steine Rammhindernisse darstellen können, ist in Ab-
hängigkeit von der Rammzeit wie folgt zu verfahren: Bei Rammzeiten größer als 4 Mi-
nuten (Rammhindernisse außerhalb der definierten Bodenklasse, z.B. hochverdichteter
*
Eine geeignete Definition von Bodenklassen erfolgt z.B. in DIN 18300.
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Boden mit größeren Steinen) mit kontinuierlichem Rammfortschritt ist wie bei Boden-
klasse 6 zu verfahren. Kommt es innerhalb der 4 Minuten Rammzeit zu einem Stillstand
des Rammfortschrittes (z.B. Pfosten trifft auf Betonfundament), so ist wie bei Boden-
klasse 7 zu verfahren. In diesem Fall ist das Kürzen einzelner Pfosten nur bis zu 0,90 m
zulässig.
Einzelne Hindernisse (wie z.B. große Steine), die bis zu einer Tiefe von 50 cm angetrof-
fen werden, sind zu entfernen.
Der Systemeinbau sollte bei einer Neigung des Untergrundes von maximal 12% erfol-
gen. In begründeten Ausnahmefällen darf mit schriftlicher Genehmigung des Auftragge-
bers die Neigung des Untergrundes maximal 1:3 betragen.
4. Streifenfundamente
Fall A
Fall B Fall C
Borde mit einem Höhenunterschied von mehr als 7,5 cm sind zu vermeiden. Sind be-
reits höhere Borde bis zu 20 cm vorhanden, die nicht mehr entfernt werden können, ist
in Absprache mit dem Auftraggeber wie folgt vorzugehen:
Fall D Fall E
Wenn möglich, die SR Eco so anordnen, dass die Vorderkante des Holmes bündig ist
mit der Vorderkante des Bordes. Die Einbauhöhe wird bei einem Abstand zur Vorder-
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kante des Bordes bis 30 cm (Fall D) auf die Oberkante der Fahrbahn bezogen. Bei ei-
nem Abstand > 30 cm zur Vorderkante des Bordes (Fall E) ist die Höhe des Schutz-
plankenholms und des Kastenprofilholms auf Oberkante Hochbord zu beziehen.
6. Systemzusammenbau
Es sind nur Teile zulässig, die von einem RAL-Hersteller hergestellt oder geliefert wurden.
Das Bauprodukt enthält keine im Werk vormontierten Bauteile und keine Vorspannung.
Der Pfostenabstand von 2,00 m darf grundsätzlich nicht überschritten werden. Kann ein
Pfosten nicht an der vorgesehenen Stelle eingerammt werden, z.B. wegen eines
Schachtes oder einer kreuzenden Versorgungsleitung, dann muss dieser Pfosten ver-
setzt werden. Weil dadurch der vorgeschriebene Pfostenabstand von 2,00 m überschrit-
ten wird, muss ein zusätzlicher Pfosten gerammt werden (Fall A). Ist die Kabeltrasse
oder der Schacht so breit, dass der Abstand zu den angrenzenden Pfosten 0,50 m un-
terschreitet, kann ausnahmsweise der Zusatzpfosten weggelassen werden (Fall B).
Dies darf jedoch nur bis zu einem maximalen Pfostenabstand von 3,00 m ausgeführt
werden. Ein größerer Pfostenabstand ist nicht zulässig. In diesem Fall sind Sonder-
maßnahmen in Absprache mit dem Auftraggeber zu treffen, wie z.B. einzelne Eingrab-
pfosten oder Fundamente.
Fall A
Fall B
Es sind nur Schrauben zulässig, die von einem RAL-Hersteller hergestellt oder geliefert
wurden.
Die Schrauben zur Stoßverbindung der Schutzplankenholme M 16x27 und von Kasten-
profilholmen und Stoßverbindern M 16x30, sowie die Schrauben zum Anschluss der
Schutzplankenholme an den Deformationsbügeln und der Deformationsbügel an den C-
Pfosten M 16x45 sind mit einem Drehmoment von mindestens 70 Nm zu verschrauben.
Bei der Stoßverschraubung des Schutzplankenholms ist darauf zu achten, dass die Na-
se der Halbrundkopfschraube in der Spitze des Tropfloches platziert sein muss.
Verschraubungsmaterial, das bereits einmal eingebaut war, darf nicht wieder verwendet
werden.
Müssen Pfosten oder Längselemente gekürzt werden, muss Folgendes beachtet wer-
den:
- Zum Ablängen eine Säge oder einen Trennschleifer benutzen, Schnittkanten entgra-
ten
- Löcher fachgerecht bohren
9. Einbau in Kurven
Beim Einbau von Radienholmen muss darauf geachtet werden, dass die Stoßüberlap-
pung des Schutzplankenholms beim Verschrauben nicht auseinander klafft. Es emp-
fiehlt sich, zuerst die Stoßüberlappung zu verschrauben und erst danach den Holm an
den Deformationsbügeln zu befestigen.
Das Aufweiten der Löcher, z.B. durch Aufdornen, ist nicht zulässig.
10. Verschwenkungen
Verschwenkungen mit einer Neigung von 1:20 – in Ausnahmefällen von 1:12 – sind zu-
lässig.
Im Bereich der Verschwenkung ist der gesamte Bereich vor und unter Fahrzeug-
Rückhaltesystemen so zu befestigen, dass er ausreichend tragfähig (für Pkw) ist, siehe
3. Eine Mulde darf nicht gekreuzt werden.
Wenn in Wasserschutzgebieten durch die Gründung der SR Eco die Wirksamkeit der
Abdichtung beeinträchtigt werden kann, ist die Schutzeinrichtung auf einem Streifen-
fundament zu gründen, siehe 4.
Bei der SR Eco darf nur die 12 m-Regelabsenkung entsprechend RAL-RG 620 Zeich-
nung S4.1-120 zum Einsatz kommen, die nach einer Übergangskonstruktion auf EDSP
und einer mindestens 4 m langen EDSP/2.0-Strecke angeordnet wird. In Ausnahmefäl-
len kann eine Kurzabsenkung verwendet werden, jedoch nur dann, wenn die Kurzab-
senkung nicht in Fahrtrichtung im öffentlichen Verkehrsraum steht (z.B. bei Einmündun-
gen von Feldwegen).
13. Übergangskonstruktionen
a) mittels Übergangselement:
- SR Eco Bw (RAL-RG 620 Zeichnung S3.2-373)
- SR Eco MÜF (analog RAL-RG 620 Zeichnung S3.2-373)
- SR Eco doppelt (RAL-RG 620 Zeichnung S3.1-331)
- SR (RAL-RG 620 Zeichnung S3.1-322)
- SRL (RAL-RG 620 Zeichnung S3.1-351)
- SRL Bw (RAL-RG 620 Zeichnung S3.2-351)
- SR Bw (RAL-RG 620 Zeichnung S3.2-322)
- SR VZB (analog RAL-RG 620 Zeichnung S3.1-322)
Für den Anschluss an andere Schutzeinrichtungen ist eine schriftliche Bestätigung des
Herstellers erforderlich*.
14. Zusatzeinrichtungen
*
In Deutschland zulässige Übergangskonstruktionen sind in der Einsatzfreigabeliste der BASt gelistet
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Aufgrund der konstruktiven Beschaffenheit ist ein Übersteigen des Systems möglich. In
begründeten Ausnahmefällen kann nach schriftlicher Bestätigung durch den Auftragge-
ber eine rückseitige Übersteighilfe eingebaut werden.
15. Reparaturen
Werden Reparaturen bei sehr niedrigen Temperaturen durchgeführt, sind die neuen
Holme in der Regel zu kurz. Die Einbaulänge zwischen den Pfostenachsen ist größer
als 4,00 m (z.B. 4,07 m), d.h. die Überlappung beträgt weniger als 30 cm. Dies ist nicht
zulässig. Es müssen deshalb 2 Pass-Stücke angefertigt werden, um eine Gesamtein-
baulänge > 4,00 m zu erreichen. (Beispiel: 2,00 m + 2,07 m = 4,07 m). Ein zusätzlicher
Pfosten ist nicht erforderlich.
Bei hohen Temperaturen oder großen Durchbiegungen ist die Überlappung der Holme
in der Regel größer als 30 cm. In diesem Fall muss kein Pass-Stück hergestellt werden,
stattdessen müssen neue Löcher gebohrt werden. Dies ist jedoch nur dann zulässig,
wenn der Abstand zwischen den neuen Außenkanten und den vorhandenen Bohrungen
mehr als 2,5 cm beträgt.
Grundsätzlich sollten jedoch Pass-Stücke sowie das Bohren neuer Löcher vermieden
werden, auch wenn dies einen erhöhten Aufwand durch De- und Montage der angren-
zenden Bereiche bedeutet.
Werden Schutzplanken auf schon im Betrieb befindlichen Straßen eingebaut (z. B. bei
Reparaturen), so muss überzähliges Material vollständig entfernt werden, so dass die
Strecken betriebsfertig und die Schutzplanken-Holmenden bei mehrstündiger Unterbre-
chung der Arbeiten mit einer kurzzeitigen Behelfsabsenkung (Absenkwinkel, ein Holm,
Kopfstück - auf Boden aufgelegt) vollständig verschraubt und gesichert werden.
Nicht mehr verwendbare Konstruktionsteile sind, z.B. durch Abtrennen von Teilen oder
Zerteilen, unbrauchbar zu machen und ebenso wie ausgebautes Verschraubungsmate-
rial der Verwertung zuzuführen.