E 2-9 Einsatz Von Geotextilien Und Bewehrungsgittern Aus Kunststoff Im Deponiebau
E 2-9 Einsatz Von Geotextilien Und Bewehrungsgittern Aus Kunststoff Im Deponiebau
1 Allgemeines
Gemäß DEPV (2009) sind für geotextile Schutzschichten, Kunststoff-Dränelemente
und Bewehrungsgitter aus Kunststoffen Zulassungen durch die Bundesanstalt für
Materialforschung und –prüfung (BAM), Abteilung Deponietechnik, oder
länderübergreifende Eignungsfeststellungen erforderlich.
2 Materialbeschreibung
2.1 Arten, Fasern und Textur
Ein Geotextil ist ein im Kontakt mit Boden und anderen Baustoffen im Bauwesen
verwendetes, wasser- und luftdurchlässiges textiles Flächengebilde. Hinsichtlich ihrer
Textur unterscheidet man Vliesstoffe, Gewebe und Verbundstoffe.
Ein Bewehrungsgitter aus Kunststoff ist eine flächenhafte polymere Struktur aus
einem regelmäßigen offenen Netzwerk, dessen Zugelemente durch Extrudieren,
Verbinden oder Verflechten miteinander verbunden und dessen Öffnungen größer
als die Bestandteile sind. Hinsichtlich ihrer Struktur unterscheidet man gewebte,
kettengewirkte (geraschelte), gestreckte und gelegte Geogitter.
- Dränen in Entwässerungsschichten
- Schützen von Kunststoffdichtungsbahnen
- Bewehren von Böden und Abdichtungssystemen
Für die Auswahl von Geotextilien und Bewehrungsgittern aus Kunststoffen sind
folgende Regelwerke heranzuziehen:
- Richtlinie für die Zulassung von Geotextilien zum Filtern und Trennen in
Deponieoberflächenabdichtungen
- Richtlinie für die Zulassung von Kunststoff-Dränelementen für
Deponieoberflächenabdichtungen
- Richtlinie für die Zulassung von Schutzschichten für
Kunststoffdichtungsbahnen in Deponieabdichtungen
- Vorläufige Richtlinie für die Zulassung von Bewehrungsgittern aus Kunststoff
für Deponieoberflächenabdichtungen
Für die Bemessung von Geotextilien stehen je nach Funktion die folgenden
Regelwerke zur Verfügung:
3.2 Trennen
Die Funktion des Trennens von Bodenschichten ohne besonderen hydraulischen
Einfluss spielt im Deponiebau eine untergeordnete Rolle. Als geotextile Trennlagen
kommen Vliesstoffe und Gewebe mit einer Geotextilrobustheitsklasse (GRK) 5 zum
E 2-9 3
3.3 Filtern
Mit der Filterfunktion ist immer auch eine Trennfunktion verbunden. In
Oberflächenabdichtungssystemen werden Vliesstoffe als geotextile Filter zwischen
Rekultivierungsschicht und Entwässerungsschicht eingesetzt. Geotextile Vliesstoffe
mit Filterfunktion müssen mindestens eine Masse pro Flächeneinheit von mA ≥ 300
g/m² aufweisen. Die Stempeldurchdrückkraft muss 3,5 kN betragen. Der
Durchdrückvorschub bei der Stempeldurchdrückkraft muss dabei mindestens 50 mm
betragen. Weiterhin muss die Dicke des Vliesstoffes unter 2 kPa mindestens des 30-
fachen der charakteristischen Öffnungsweite entsprechen. Die Geotextilien sollten
mindestens zur Geotextilrobustheitsklasse (GRK) 5 gehören.
3.4 Dränen
Kunststoff-Dränelemente übernehmen in Deponieoberflächenabdichtungen die
Funktion des Filterns gegenüber der Rekultivierungsschicht, leiten das durch die
Rekultivierungsschicht versickerte Niederschlagswasser in einer
Kunststoffsickerschicht ab und übernehmen gleichsam die Funktion der
Schutzschicht, z.B. für die darunter angeordnete Kunststoffdichtungsbahn.
3.5 Schützen
Kunststoffdichtungsbahnen werden in Basis- und Oberflächenabdichtungen während
der Bauausführung und im Deponiebetrieb durch mechanische Belastungen,
chemische Einwirkungen der Deponiegase und -sickerwässer, Witterungseinflüsse
und erhöhte Temperaturen aus Reaktionen der Abfallstoffe beeinflusst. Zur
4 Einsatz von Geotextilien und Bewehrungsgittern aus Kunststoff im Deponiebau
3.6 Bewehren
Werden Geogitter als Bewehrungselemente im Deponiebau eingesetzt, so sind
ergänzend zur Zulassungsrichtlinie der BAM die EBGEO (2010) und
DIN EN 14475:04-2006 zu berücksichtigen.
In den Bestandsplänen müssen eindeutige Angaben über die Lage und die
Bezeichnung der Geotextilien enthalten sein. Die Produkte müssen genau
bezeichnet sein, so dass anhand der Pläne auf der Baustelle festgestellt werden
kann, dass das richtige Produkt an der richtigen Stelle eingebaut wird. Dabei ist
E 5-5 zu berücksichtigen.
Regelwerke