Erläuterungen Zur Bayerische Bauordnung 2008
Erläuterungen Zur Bayerische Bauordnung 2008
Erläuterungen Zur Bayerische Bauordnung 2008
ab 01.01.2008
- Wichtige Änderungen -
Reduzierung der materiellen Anforderungen des Bauordnungsrechts auf Fragen, die zum
Schutz von Leben, Gesundheit und Sachgütern zwingend erforderlich sind.
Konsequenzen:
Verlagerung der Verantwortlichkeiten auf den Bauherrn und den für den Bauherrn Tätigen,
wie Architekten, Bauunternehmer
Gegenposition:
- Umfangreiches Prüfungs- und Genehmigungsverfahren schafft für alle Beteiligten Rechts-
sicherheit
- mögliche Spielräume werden durch die Verantwortlichen nicht genutzt. Beispiel: Beurtei-
lung des Brandschutzes durch den Brandschutzsachverständigen
2. Regelungen im Einzelnen:
Aufgrund der Kürze keine umfassende und detaillierte Darstellung.
Gebäudeklasse 2
wie 1 - bezieht sich auf Doppel- und Reihenhäuser
Gebäudeklasse 3
sonstige Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m
Gebäudeklasse 4
Gebäude mit einer Höhe bis 13 m und Nutzungseinheiten mit jeweils nicht mehr als 400 qm
Gebäudeklasse 5
sonstige Gebäude einschl. unterirdischer Gebäude
Bestimmung der Höhe durch das Maß der Geländeoberfläche im Mittel
- Wegfall der Vorschrift gem. Art. 6 Abs. 1 S. 3 u. 4 BayBO aF, wonach an bestehende
Grenzgebäude angebaut werden kann. Grenzgebäude sind nur bei Übereinstimmung mit
den planungsrechtlichen Vorschriften zulässig.
Problem: Planungsrecht in Gemengelagen nicht eindeutig.
2.4 Verunstaltung:
Gemäß Art. 11 BayBO Neu Wegfall der Forderung nach der Einhaltung der anerkannten Re-
geln der Baukunst. Auswirkungen offen.
2.5 Brandschutz:
Bisher: Anforderung feuerhemmend F 30 bei Gebäude geringer, mithin bis zur Höhe von 7
m, darüber feuerbeständig F 90.
Nunmehr in der Gebäudeklasse 4, mithin Gebäude mit einer Höhe bis zu 13 m und Nutzungs-
einheiten mit nicht mehr als 400 qm „hoch feuerhemmend“, entspricht F 60.
Hintergrund: Zulässigkeit des Baus von Holzhäusern bis zu 5 Geschossen.
Gemeinde kann die Ablöse zur Herstellung zusätzlicher Parkeinrichtung, zur Instandhaltung,
Instandsetzung oder Modernisierung bestehender Parkeinrichtungen und
sonstige Maßnahmen zur Entlastung der Straßen, einschl. für Einrichtungen des Personennah-
verkehrs verwenden.
Werden durch gemeindliche Satzung der Bau von Stellplätzen teilweise oder ganz ausge-
schlossen, handelt es sich um „verbotene Stellplätze“. Hierfür kann keine Ablöse verlangt
werden.
2.8 Genehmigungsverfahren
Grundsätzlich Beibehaltung des Systems genehmigungsfreier Vorhaben, Freistellungsverfah-
ren, einfaches und normales Baugenehmigungsverfahren
- Karl Schwab -
Fachanwalt für Verwaltungsrecht