Ersteindruck des Panasonic Let's Note CF-SZ6, einem japanischen Reisecomputer
Wie im Blog beschrieben war ich auf der Suche nach einem kleinen und leichten Laptop (oder Netbook, oder möglichen Alternativen) für Reisen, um damit unterwegs arbeiten zu können. Meine Wahl fiel auf den ungewöhnlichen Panasonic Let's Note SZ6-CF – letztendlich musste ich dieses Gerät einfach testen, nachdem ich bei meiner Recherche zufällig darüber gestolpert war.
Der Laptop wurde wohl regulär von Panasonic nur in Japan vertrieben, kann aber für wenig Geld gebraucht gekauft und nach Deutschland importiert werden. Ich zahlte dafür etwa 100€ beim Ebayhändler Love of Japan, inklusive einem netten kleinen Ladegerät (mit zum Glück abnehmbaren Kabel auf der Steckdosenseite). In Deutschland ist die Reihe ziemlich unbekannt, es gab aber vom SZ6 einen ausführlichen Vorstellungsthread im Thinkpadforum und einen Test von Notebookcheck eines verwandten Panasonic Toughbooks.
Spezifikationen
Der Laptop ist mit seinem altmodischen Design absolut nicht schmal und auch nicht im modernen Sinne hübsch. Aber er ist mit einem nur 12" großen Bildschirm relativ klein und dem Aussehen zum Trotz überraschend leicht. Überraschend ist dabei ernstgemeint, man erwartet beim ersten Hochheben viel mehr Gewicht, als der SZ6 mit seiner (laut Forenthread) Magnesium-Legierung auf die Waage bringt.
Im Inneren ist bei meiner Variante ein i5-7300U verbaut, dessen integrierte Grafikeinheit auch genutzt wird – natürlich, eine dedizierte Grafikkarte wäre schwerer und im Büroalltag unnötig. Der Prozessor erklärt teilweise schon alleine den geringen Gebrauchtpreis: Windows 11 wird offiziell erst ab der nächsten Prozessorgeneration unterstützt. Und die war auch noch sowieso ein großes Upgrade, mit vier statt nur zwei Kernen (plus Hyperthreading) beim i5. Daneben stecken 8 GB Arbeitsspeicher im Gerät, leider fest verlötet – was angesichts der Bauweise völlig unverständlich ist, Platz genug für wechselbaren Ram wäre ja absolut gewesen. Wenigstens ist die SSD wechselbar, meiner kam mit für mich erstmal ausreichenden 250GB.
Den Bildschirm würde ich ebenfalls als ausreichend bezeichnen. 1920x1200 ist für die Größe eine großzügige Auflösung, es ist glücklicherweise ein IPS-Panel und damit blickwinkelstabil, zudem ist er matt beschichtet. Die Farben sind aber auch relativ blass. Die Helligkeit geht für drinnen klar, wird zum Arbeiten draußen in der Sonne aber ungenügend sein. So wirkt der Bildschirm wesentlich weniger beeindruckend als der des Razer Blade Stealth der Hausphysikerin (was aber auch der beste Bildschirm im Haushalt ist), fällt aber auch nicht groß negativ auf.
Kommen wir nun zu allem, was sehr wohl auffällt. Zuerst fällt das kleine runde Touchpad ins Auge. Mit ihm kann man nicht nur mit der üblichen Zweifingergeste scrollen, sondern auch indem man am äußeren Rand entlangfährt, also kreisförmig. So zu scrollen wirkt erstmal gut, ob ich mich dran gewöhne bleibt aber abzuwarten, außerdem hat das Kreisscrollen bisher nur unter Windows funktioniert, nicht unter Linux – ich muss noch schauen, ob ich es hier aktivieren kann. Die linke und rechte Maustaste sind separat unten, so sind sie einfach zu treffen. Es fehlt aber eine mittlere Maustaste, und der obere äußere Ring scheint Zierde zu sein. Das wäre schade, denn so verschluckt er unnötig Platz, was das Hauptmanko des Touchpads ist: Es ist absehbar deutlich zu klein um es länger komfortabel zu benutzen.
Als nächstes wandert der Blick vielleicht zu den vielen Anschlüssen.
Rechts ist da dreimal USB-A, einmal HDMI, ein Klappschalter um das Wlan zu deaktivieren (allerdings nur als Softwaresignal) und der runde Ladeslot.
Links ist ein Netzwerkanschluss und ein VGA-Ausgang – letzterer war damals für ältere Projektoren noch hilfreich, habe ich in so manchen Konferenzräumen um die Zeit rum selbst erlebt, aber das Verbleiben von VGA müsste sich inzwischen wirklich erledigt haben. Vorne ist der Anschalter, ein SD-Kartenleser und der Kopfhörer- und Mikrofonanschluss. Und, zu allem Überfluss, ein bei mir nicht befüllter Platz für ein optisches Laufwerk. Ein bisschen schade: Ein DVD- oder Bluray-Laufwerk hätte dem Laptop einen zusätzlichen Einsatzzweck gegeben. Andererseits ist er ohne leichter und damit besser für seinen Hauptrolle Reisebegleiter geeignet.
Es ist übrigens gut, dass der Kopfhöranschluss da ist: Der einzelne kleine Lautsprecher oben links taugt nicht viel. Höhere Töne werden klar ausgegeben, aber da ist null Bass.
Schließlich landen wir bei der Tastatur. Bei der ist das japanische Layout hierzulande natürlich herausstechend. Glücklicherweise ist es nicht weit weg vom amerikanischen. Dass Capslock und Tab geschrumpft wurden fällt noch auf, aber das ist bei der Nutzung kein Problem. Rechts oben Backspace so klein zu haben ist da schon eher problematisch, denn das kollidiert ziemlich mit meinen Tippgewohnheiten.
Beim Tippen fällt noch was auf: Die Tastatur wirkt ziemlich gut! Die Tasten sind nicht zu dünn, sodass man mit ihnen ordentlich schreiben können sollte. Mein alter Thinkpad hat einen noch besseren, definierteren Druckpunkt und natürlich ist die mechanische Tastatur meines PCs eine andere Liga, aber ich glaube, mit der Tastatur des Panasonics kann man sich gut arrangieren. Aber auch das wird sich erst später zeigen.
Nutzungseindrücke
Denn derzeit habe ich mit dem CF-SZ6 noch zu wenig gemacht, um ihn umfassend zu bewerten. Aber einen ersten Eindruck habe ich natürlich. Der kam anfangs vom vorinstallierten Windows 10, mit dem ich nicht nur wegen der eingestellten japanischen Sprache allerdings wenig anfangen konnte. Dann testete ich Haiku, besonders die mittlerweile vorhandene Firefoxvariante. Für die Installation musste aber die Festplatte umpartitioniert und ein Bootloader installiert werden, wofür ich auf antiX zurückgriff, was ich dann auch gleich zuerst auf eine Partition installierte.
Von der Leistungsfähigkeit wirkt der Laptop, also im Kern der i5-7300U, auf mich ausreichend. Damit zu programmieren sollte gar kein Problem sein, wenn man nichts allzu schwergewichtiges Kompilieren muss oder VMs braucht, was schon am dafür zu kleinen Arbeitsspeicher scheitern würde. Websurfen geht sowieso. YouTubevideos wurden unter Linux im ersten Test auch mit einer 4K-Auflösung abgespielt, unter Haiku war schon bei 1080p Schluss, beides okay. Die Wlanverbindung war bisher bei beiden Systemen stabil.
Im Leerlauf bleibt der Lüfter angenehmerweise lautlos, stattdessen meine ich ein leichtes Spulenfiepen zu hören, aber wirklich dezent. Landet etwas Last auf dem Prozessor geht dann bald der Lüfter an, auch wird dann schnell spürbar, dass das Gerät wärmer wird. Den hochgeregelten Lüfter hört man, aber es ist bisher bei einem gut verkraftbaren sauberen Luftrauschen geblieben, es gab kein Aufheulen wie bei manch anderen Laptops.
Die Hardwareunterstützung durch Linux und Haiku scheint gut. Das war bei der Prozessorgeneration eigentlich auch zu erwarten, aber es hätte ja im Detail sonstwas verbaut sein können. Gerade die Wlankarten machten früher doch gerne mal Probleme; diesmal aber nicht, klappte sofort. Primär die Kreisgeste zum Scrollen habe ich bisher als mögliche Lücke in der Unterstützung auf dem Schirm. Und dass der Wlan-Deaktivierungsschalter nur unter Windows eine Wirkung hatte. Dafür funktionierte erfreulicherweise die Regelung der Bildschirmhelligkeit, die Audioausgabe und die Tastatur wie Touchpad – alles Dinge, die beim als Alternative betrachteten Chuwi Minbook X Reviews zufolge nicht garantiert gewesen wären.
Gefreut habe ich mich auch über das Menü des BIOS. Denn das hatte ein paar nette Optionen. So war die Einstellung für Secureboot samt der Keyverwaltung zugänglich und könnten auch Hardwarekomponenten deaktiviert werden. Vor allem aber war dort FN und STRG tauschbar, FN wäre sonst die linke äußerste Taste unten gewesen und von mir regelmäßig aus Versehen gedrückt worden. Es war zuerst japanisch, aber Französisch und Englisch wurden im ersten Menüpunkt als Alternativen angeboten, sinnvollerweise mit westlichen Schriftzeichen präsentiert.
Am relativ ausgebauten BIOS merkt man den Businesshintergrund der Laptopreihe.
Das Innere
Ich habe den kleinen Laptop dann noch aufmachen wollen. Zusammengehalten wird er, wenn ich richtig zählte, von 18 kleinen Kreuzschlitzschrauben, teils unterschiedlich lange. Zum Wechseln des Akkus wäre das Öffnen übrigens nicht nötig: Der kommt hinten in das Gehäuse und ist ohne Werkzeug herauslösbar, wie bei alten Thinkpads. Super.
Nicht so super, dass bei meinem Gerät da irgendetwas blockierte und der Rücken nicht abwollte. Da wollte ich so früh nichts riskieren. Daher verweise ich stattdessen auf dieses Video:
Weitere Bilder gibt es im von Thinkpadforumthread verlinkten japanischen Review.
Das war kein Reinfall. Der CF-SZ6 dürfte sich völlig dafür eignen, um unterwegs mal einen Server neuzustarten, ein paar Zeilen zu programmieren oder auch nur Emails zu beantworten sowie Videos zu schauen, was auch immer anfällt. Er ist angenehm leicht und vernünftig klein, könnte aber dünner sein. Andererseits habe ich durch die massiver wirkende Form weniger Anlass, mir Sorgen um seine Haltbarkeit zu machen.
Der in den Kommentaren des letzten Artikels vorgeschlagene Thinkpad X280 hätte es aber sicher auch getan, auch wenn er etwas schwerer ist. Und der ist derzeit nur etwas teurer, selbst mit der nächsten Prozessorgeneration, sowie unkompliziert von deutschen Verkäufern beziehbar. Auch gäbe es andere Panasonicmodelle, wie den neueren CF-SV7 oder den kleineren CF-RZ6, um nur Modelle aus der gleichen Preisregion zu erwähnen. Gerade die kleinere Variante ist verlockend, denn nun mit dem 12"-Laptop vor mir denke ich, dass 10" auch ausreichen würden. Statt von ebay könnte man für eine breitere Auswahl (und besseren Preis?) auch via buyee kaufen, oder einem anderen dieser auf Japan ausgerichteten Shops. Und Zweifel sollte auch der Arbeitsspeicher auslösen, nur verlötete 8GB zu haben ist ein fetter Negativpunkt.
Meine Beschreibung hier ist also keine direkte Empfehlung, es mir gleichzutun. Aber ich schreibe die Negativpunkte mehr aus, um die Balance zu wahren. Denn mir gefällt der kleine Laptop bisher wirklich gut und ich war mit dem vom Ebayhändler gelieferten Zustand zufrieden. So freue ich mich jetzt erstmal, eine günstige Lösung (sogar unter der Zollgrenze) gefunden zu haben. Dass es auch noch eine ungewöhnliche war macht sie mir dazu noch etwas attraktiver.
Die Suche nach einem wirklich praktischen Reisecomputer
Gelegentlich bin ich auf Reisen. Manchmal erreicht mich auf diesen Reisen Arbeit, zum Beispiel war kürzlich einer meiner Server neuzustarten. Oder im Dezember fragte ein Kunde eine Webseitenmodifikation an, als ich außer Lande war und aus guten Gründen sollte das nicht bis Januar warten. Gleichzeitig sind die Reisen nicht allzu häufig und daheim würde das Gerät kaum benutzt werden. Es braucht also nur etwas ausreichend gutes, was so leicht wie möglich und auch günstig sein sollte. Natürlich muss Linux drauf laufen.
Vor einer kurzen Weile war eine solche Reise länger und mit extrem wenig Vorlauf. Mein PineTab, das die Aufgabe bisher so halbwegs übernommen hatte, ging nach einem Update nicht mehr an. Ich kaufte auf die Schnelle ein gebrauchtes Surface Pro 3. Das PineTab funktioniert inzwischen wieder und das Surface Pro 3 war nicht verkehrt, aber beide sind keine idealen Optionen: Beim PineTab ist der Linuxsupport inzwischen richtig schlecht und ich sehe es nach dem Vorfall nicht mehr als verlässliche Option; das Surface Pro 3 war dann gar nicht so klein oder leicht, der Prozessor doch etwas alt (wenn auch viel stärker als der des PineTab) und sowieso fand es in der Familie einen besseren Einsatzzweck.
Ich freute mich zuerst darauf eine Alternative zu wählen, aber fand dann lange nichts wirklich überzeugendes.
Anforderungen
Nochmal in kurz meine Anforderungen:
- Klein und leicht (unter den 12" und 1,3 kg [Transportgewicht samt Tastatur und Ladegerät] des Surface Pro 3)
- Linuxsupport
- Guter Bildschirm und angenehme Tastatur
- Ausreichend Leistung um Full-HD-Videos auf Youtube zu schauen – wenn das Gerät schon dabei ist soll es auch zum zurückzuziehen taugen. Außerdem reicht es dann auch für viele Programmierarbeiten.
- Angemessen günstig für die geplante seltene Nutzung
Da sollte sich doch etwas finden lassen.
Geräte
Im Folgenden meine gesammelte Liste an Optionen.
Alte Netbooks
Ziemlich früh dachte ich an ein altes Netbook. War doch der ganze Daseinszweck der verstorbenen Gerätekategorie, kleine Reisebegleiter zu sein.
Diese Option überhaupt in Betracht gezogen zu haben verrät kundigeren Lesern wahrscheinlich, dass ich nie ein Netbook besaß. Ein Blick in die Reviews von damals machte nämlich sehr schnell klar, warum die heute keine Option sind. Sie hatten alle TN-Panel und damit sehr schlechte Blickwinkelstabilität, der Atom-Prozessor der ersten Netbookgeneration war furchtbar schwach und wurden nur noch von dem Nachfolgeprozessor getoppt, dem Atom N550, bei dem Intel den Videodekodierer eingespart hatte. Laut Reviews konnte man froh sein, wenn Youtube mit 480p funktionierte. Dazu kommt, dass die Geräte heute wie ziemliche Klötze wirkten – und tatsächlich wiegt der Eee 701, ähnlich dem oben abgebildeten, laut diesem Datenblatt 1 kg (+ 200g Ladegerät). Das macht dann auch die Suche nach den besseren Alternativen mit den stärkeren AMD-Prozessoren müßig.
Chinesische Minilaptops
Stellt sich jedoch raus, dass die Netbooks als Produktkategorie gar nicht tot sind. Sondern es gibt eine Reihe von zumeist chinesischen Herstellern, die moderne Varianten produzieren. Ich sehe da zwei Linien, einmal teure Spezialgeräte, dann günstige Abwandlungen bzw Aliexpressvarianten.
So stellt GDP eine Reihe von kleinen Geräten her. Der GDP Micro PC ist dabei mit einem Startpreis von $450 der günstigste, hat aber auch nur einen Celeron N4120 und der Bildschirm misst sehr kleine 6". Es folgen GPD Pocket 3 und 4, beide mit einem drehbaren Bildschirm, wobei der 3er günstiger mit schwachen Pentiumprozessoren zu haben ist und der 4er tolle AMD-Prozessoren hat. Die Bildschirme sind da 8" und 8,8" groß, was praxistauglicher sein dürfte. Neu ist der GDP Duo mit einem verrückten doppelten Bildschirm (ähnlich dem Lenovo Yoga Book 9i).
Das One-Netbook 5 von Onexplayer ist ein Gerät eines zweiten relativ teuren Anbieters, wobei da beachtenswerterweise das Minilaptop tatsächlich Netbook genannt wird. Die hier genutzte Hardware wirkt auf dem Papier sehr gut. Entsprechend ist aber eben auch der Preis, wobei das Gerät zumindest im verlinkten Shop gar nicht verfügbar ist.
Günstiger sind die Geräte (Kopien?) von Topton, deren Bezugsquelle wohl Aliexpress ist. Das Topton L4 sieht aus wie ein Minithinkpad, 7" großer Bildschirm, Intel Celeron N4000. Größer mit einem 8"-Bildschirm und mit einem Pentium N100 stärker dürfte der Topton P8 sein, dessen drehbarer Bildschirm klar an das GDP Pocket erinnert.
Beide werden scheinbar baugleich unter anderen Namen verkauft, z.B. gibt es ein Reviews eines Meenhong P8 bei Techradar. Topton könnte die Quelle dafür sein, zumindest bieten sie das Produzieren unter fremden Logo für andere Firmen auf ihrer Webseite an.
Attraktiver und mit mehr positiven Reviews ist jedoch das Chuwi Minbook X. 10,51", je nach Variante Pentium N100 oder N150. Das sieht einfach wie ein brauchbares kleines Laptop aus, mit Metallgehäuse und laut Berichten gutem Display sogar.
Problem bei all diesen Optionen ist der Linuxsupport. Selbst bei den teuren GDP-Geräten finden sich schnell Problemberichte. Das sieht bei Topton kaum besser aus, dort wird Linuxsupport sogar aktiv ausgeschlossen. Zum Minibook X finden sich teils positive Berichte mit neuen Kernels, teils werden schwierigen Probleme geschildert. Ein Forenthread im Herstellerforum ist dabei erhellend, demnach wird Linuxsupport von den Entwicklern schlicht nicht berücksichtigt. Da es verschiedene Revisionen gibt wäre ein Kauf für Linux also ein pures Glücksspiel. Ansonsten klingt das Minibook X perfekt, auch wenn der N100/N150 nicht der stärkste Prozessor ist.
Für Windowsnutzer dürfte das Netbook aber auf jeden Fall interessant sein.
Thinkpad X1 Nano
Das kleine Thinkpad klang ebenfalls interessant, wobei 13" etwas größer als ursprünglich geplant ist. Nur USB-C zu haben ist aber nicht ideal. Der Gewichtsvorteil zu besser ausgestatteten Laptops ist mit 907g (Gen 1), ~970g (Gen 2) bzw 989g (Gen 3) auch gar nicht so groß, das Netzteil käme ja noch dazu. 13" ist eben nur ein kleines Laptop, kein Netbook.
Dazu passt, dass das X1 Nano im Lenovosortiment vom X1 Carbon Gen 13 abgelöst wurde, einem 14"-er. Mit mehr Anschlüssen und immerhin auch einem Startgewicht von nur 986g, aber eben weit weg von der Idee eines Netbooks da zwar leicht, aber nicht klein.
Für mich so oder so keine Option da selbst gebraucht viel zu teuer, außerdem hierzulande recht selten.
Panasonic Let's Note
Der Blick auf nur leicht geschrumpfte Laptops führt zur Frage, ob es sowas nicht auch in günstiger gibt. Und tatsächlich: Mit Panasonics Let's-Note-Reihe scheint da etwas bereitzustehen. Das ältere CF-SZ6 zum Beispiel wiegt laut diesem Review zwischen 850g und 1150g, bei einer Bildschirmgröße von 12,1". Das höhere Gewicht wäre mit einem DVD-Brenner und größerem Akku. Das ist für ein gar nicht so kleines Laptop ziemlich gut – und der Gegensatz hier zur relativen Masse der alten Netbooks liege an den modernen Fertigungsmethoden, las ich ich irgendwo. Der Preis für gebrauchte Geräte als Import aus Japan ist mit etwa 100€ sehr attraktiv.
Als in Europa und den USA weitgehend unbekannte Produktlinie ist sie aber schwer einzuschätzen. Taugt das runde Touchpad, ist das Tastaturlayout nah genug an QWERTY, wie ist der Linuxsupport, fänden sich Ersatzakkus und Ladegeräte, was sind die Fallstricke einzelner Modelle? Verwirrend auch, dass über dem Teich ähnliche Geräte als Toughbook vermarktet wurden. Es fehlt daher völlig die Marktübersicht, um attraktive Modelle zu erkennen – so scheint das im verlinkten Review erwähnte CF-SV8 zu momentanen Ebaypreisen direkt attraktiver, da nur ein bisschen teurer bei deutlich stärkerem Prozessor. Aber das könnte täuschen.
Microsoft Surface Pro/Go
Wieder ein Surface zu nehmen ist bei der Größe und Gewicht des Panasonic auch kein absurder Gedanke. Sie waren zudem weit genug verbreitet um wieder eines gebraucht zu finden, ganz ohne Import. Statt einem Surface Pro gibt es mit dem Surface Go auch noch kleinere und günstigere Alternativen - immerhin empfand ich das Pro 3 ja als eher zu groß und schwer.
Aber andererseits sind die Go-Varianten spürbar schlechter ausgestattet. Und das neue Surface Go 4 wurde dann als Businessmodell vermarktet, durchaus verwirrend. Schwachpunkt ist auch der Linuxsupport, denn in der Hinsicht war mein altes Surface Pro 3 ein Glücksfall, spätere Modelle brauchen generell einen angepassten Kernel und manchmal weitere Modifikationen um unter Linux gut zu funktionieren. Gesammelt werden die zwar von Linux Surface, für eine Bastellösung sind die Geräte aber in meinen Augen meist etwas teuer.
Ich fand es insgesamt schwer, unter Berücksichtigung all dessen und den Gebrauchtpreisen ein passendes Surfacemodell zu identifizieren.
ClockworkPi uConsole, DevTerm
Fangen wir an, bewährte Ansätze für den Linuxsupport zu tauschen. Denn genau so würde ich die uConsole einschätzen. Sie ist mit einem 5"-Bildschirm winzig, sieht dabei aber nett und spaßig aus. Betrieben wird sie von einem RaspberryPi-CM4-Modul, ausverkauft ist die A-06-Alternative mit einem stärkeren, aber weniger gut von Linux unterstütztem Chip. Der RaspberryPi 4 ist für einen Linuxdesktop nicht die stärkste Option, wenn auch wohl erträglich. Besser wäre der Raspberry 5 und tatsächlich, das Upgrade sei möglich.
Wesentlich größer ist das DevTerm. 6,8" klingt erstmal nicht viel größer, aber wenn ich das richtig sehe ist der Bildschirm als Ultrawide nochmal breiter. Das dürfte die mitgewachsene Tastatur praxistauglicher machen. Mir ist unklar, was ich mit dem Thermodrucker anfangen könnte, aber hey, macht das Gerät eben nochmal spezieller.
Verlockend und bezahlbar. Die uConsole würde wohl den SSH-Anwendungsfall und ähnliches, aber kaum die Anforderung "angenehme Tastatur" abdecken. Das DevTerm täte das vielleicht etwas mehr. Doch es scheint wie eine sehr bastelige Lösung, der schmale Bildschirm wenig praxistauglich, verkompliziert nochmal mehr durch das für eine ideale Konfiguration zu stemmende Upgrade auf das CM5 (das auch gar nicht so günstig ist). Wofür im Shop sowieso kein passende Leermodell verfügbar ist, nur das mit dem dann unnötigem CM4 ist auf Lager.
PineTab 2
Das PineTab 2 wäre verfügbar. Und wenn das erste PineTab zwischenzeitlich schon fast ausreichte, dürfte die bessere Hardware und der laut Berichten derzeit viel bessere Linuxsupport des Nachfolgers wohl taugen. 10,1", 990g (mit Tastatur) passt auch durchaus ins Schema.
Aber angesichts der bescheidenen Qualität des Vorgängers bin ich nicht gewillt, 395€ hierfür auszugeben. Erst recht nicht, wenn immer noch eine Warnung bezüglich der Praxistauglichkeit im Shop angebracht ist. Ich bin geneigt diese Warnungen ernster zu nehmen als damals – wobei ich damals auch das Projekt unterstützten wollte, was ich jetzt nicht nochmal wiederholen muss.
Pilet
Genauso könnte der Pilet unterstützt werden. Der ist ein modularer Minicomputer und basiert auf dem Raspberry 5. Bzw soll es einer werden, noch ist es ein Kickstarterprojekt. Also keine derzeit greifbare Lösung. Mit 5" auch sehr klein, das wäre wie die uConsole oben höchstens eine Teillösung. Vielleicht passt die 7"-Variante besser, aber die angeflatschte Tastatur scheint mir da nicht größer zu werden, letztendlich also wahrscheinlich ebenso beschränkt.
Mecha Comet
Ähnliches gilt für den Mecha Comet. Auch das ist noch nicht fertig, genauso wäre die gezeigte kleine Tastatur einschränkend. Ein 3,4"-Bildschirm ist noch dazu besonders klein. Ein spannendes Projekt an sich, aber deckt die Anforderung "angenehme Tastatur" keinesfalls ab.
Macbook (Air 11")
Und schließlich als Nachgedanke eine für andere wahrscheinlich naheliegende Lösung. Apple hatte ein Macbook Air mit einem 11"-Bildschirm auf dem Markt. Wäre das nicht eine günstig gebraucht kaufbare und gute Lösung?
Ich habe es tatsächlich einen Moment in Betracht gezogen, aber ein paar Gegenargumente gefunden. So hatte das alte Air einen ziemlich großen Rahmen, wodurch es laut seinen Spezifikationen kaum kleiner/leichter als das aktuelle MacBook Air 13 ist und sogar größer und schwerer als das Macbook 12 Retina von 2017. Letzteres ist relativ gut auf Kleinanzeigen etc zu finden. Also landet man eher da, 12", 920g, ähnlich einem Microsoft Surface Pro.
Das Macbook läuft aber auch in das gleiche Problem: Unklarer Linuxsupport. Manchen Berichten zufolge ginge alles, andere beschreiben störende Probleme. Die Alternative MacOS ist für mich relativ unbenutzbar, freiwillig zumindest tue ich mir das nicht an. Dazu kommt die absurd minimale Ausstattung von einmal USB-C und einem Kopfhöreranschluss, also liefe nichtmal meine reguläre Reisemaus ohne einen dann das Ladegerät blockierenden Adapter.
Da gäbe es wahrscheinlich eher im Windowsbereich einen der Konkurrenten von damals für günstig zu schießen, z.B. das im Test des Vorjahresmodell erwähnte HP Spectre 13.
Das hätte zwar auch nur USB-C, aber wenigstens dreimal. Wobei es verschiedene Jahresmodelle des Spectre 13 gab. Die aber alle nur selten gebraucht zu haben sind, die x360-Variante sieht man eher mal.
Zusatzerwähnungen
Kurz berücksichtigt, dann jeweils aussortiert:
7", freie Hardware und hübsch, aber sehr teuer und mit 1,1 kg für die Größe zu schwer.
12,5", freie Hardware und wieder sehr hübsch, aber ebenfalls teuer und mit 1,6 kg noch schwerer. Außerdem angekündigt erst für den Dezember.
Total passend, dass Framework genau jetzt einen 12"er rausbringen will. Ich denke wenn der Artikel eines zeigt, dann dass für kleinere Laptops eine Marktlücke bestehen könnte. Aber gerade erste angekündigt, Gewicht und Preis unbekannt, als neue Hardware sicher als reiner Reisebegleiter zu viel.
Die einfachste Lösung wäre, ein möglichst leichtes 13"- oder 14"-Laptop (je nach Generation) vom Gebrauchtmarkt zu fischen. Und alle erwähnten Laptoplösungen sind da auch nicht weit von weg, nur meist etwas kleiner und etwas unter statt etwas über der 1-Kilo-Grenze.
Aber ich war anfangs schlicht überrascht, dass meine Vorstellung eines Gerätes mit geringeren Dimensionen als dem Surface Pro 3 nicht unkompliziert bedient wurde, zumindest nicht mit Linuxunterstützung als Anforderung. Deswegen weitete ich die Recherche aus und wollte sie dann auch bald für den Blog möglichst komplettieren. Bot sich auch an, weil es einmal nicht eilte.
Habe ich dabei Optionen übersehen, vielleicht sogar offensichtliche? Dann würde ich mich über Hinweise in den Kommentaren freuen. Und welche Lösung für Reisen benutzt ihr?
Bildgenerierung im Nightcafe
Während Bings Bildgenerator geschickt auf simplizierende Produkttauglichkeit getrimmt war, ist Nightcafe einerseits ein Komplexitätsmonster, gleichzeitig aber auch eine Communityplattform. Ein Blick in die widersprüchliche Parallelwelt.
Die Bildgenerierung
Zuerst zur Bildererstellung. Um ein Bild herauszukriegen ist natürlich wieder ein Beschreibungstext (= Prompt) zu schreiben und es gibt dafür täglich neue Credits. Aber damit hören die Gemeinsamkeiten zu Bing bei der reinen Bilderstellung auch schon auf. Denn während da das bildgenerierende Modell vorgegeben ist (DALL·E 3), ist es bei Nightcafe auswählbar. Es gibt tatsächlich eine große Auswahl. Und das hat einen Zweck, denn die Modelle sind bei unterschiedlichen Aufgaben gut – es ist also gar nicht absurd, die zu wechseln und Alternativen auszuprobieren. Beispielsweise produziert Flux fast immer visuell hübsche Bilder, während Googles Imagen 3.0 viel besser darin ist, Elemente der Beschreibung nicht zu ignorieren.
Zusätzlich zur Modellauswahl gibt es sogar weitere Optionen. Beispielsweise Presets, was Sammlungen von Beschreibungswörtern sind, die dem Prompt hinzugefügt werden und eine bestimmten Stil bewirken sollen. Oder Prompt Magic, bei dem der Beschreibungstext aufgebauscht wird, was mit manchen Modellen dem Ergebnis helfen kann. Andere Optionen sind ganz abhängig vom genutzten Modell, z.B. beherrscht Ideogram 2a Optionen für den gesuchten Stil (wie Realismus oder 3D-Rendering). Auch können bei manchen Modellen Bilder als Startpunkt für die Generierung genommen werden.
Sowieso, nach der Erstellung eines Bildes ist die Sache nicht rum. Sondern man kann das Bild danach weiterbearbeiten, es beispielsweise hochskalieren oder man markiert einen Bereich, der bei einem nächsten Generierungsschritt ausschließlich verändert werden soll. Letzteres funktionierte bei mir nie gut, aber der mögliche praktische Nutzen einer solchen Korrekturfunktion ist ersichtlich.
Von mir nicht getestet war die grundsätzlich sehr mächtige Funktion, eigene Modelle anzulernen, also Finetuning. Dabei füttert man ein Modell mit einigen Bildern, damit die später generierten ihnen ähneln. Um die Funktion zu benutzen braucht es aber ein Abonnement. Das Abonnement verschafft auch sonst weiteren Zugriff, schaltet z.B. bessere Modelle (wie Flux Pro) frei und gibt zusätzliche Credits. Die sind ohne Abo auf 5 am Tag beschränkt, wobei durch Interaktion mit der Seite schnell weitere als Belohnung der Gamification hinzukommen können.
Die oben beschriebene Bildererstellung nach einem Beschreibungstext ist dem Aufbau der Seite nach die Hauptfunktion von Nightcafe, der Funktionsumfang ist aber größer. Man kann beispielsweise auch Videos erstellen (bzw animierte Bilder), Skizzen zu Bilder vervollständigen lassen, den Stil eines Bildes auf andere übertragen und noch einiges mehr.
Das Drumherum
Interessanterweise verbindet Nightcafe diese umfangreichen technischen Funktionen mit einem sehr ausgebauten Communityaspekt. So können erstellte Bilder in einen Bilderstream veröffentlicht werden, wo dann andere Nutzer Likes verteilen, kommentieren oder sogar die Bilder remixen. Den Nutzern kann man folgen und bekommt dann eher ihre Bilder präsentiert. Es gibt einen Chat und Chaträume, via denen dann auch Challenges ablaufen. Das sind kollektive Bildererstellungsziele, bei denen die Sieger nach Abstimmung mit Credits prämiert werden.
Dieser Aspekt der Communitybildung wird sogar ausgebaut. So kam kürzlich ein Feed hinzu, bei dem ähnlich Facebook Posts erstellt werden können und wo – anders als beim plattformweiten Bilderstream unter Explore – die Nutzer eher im Zentrum stehen als die Bilder. Denn dort wird direkt ihr Name angezeigt. Und sie dürfen sofort sichtbare Texte schreiben, was nochmal an Facebook etc erinnert.
Selbst wenn man kritisch zum KI-Hype steht, Nightcafe ist auf verschiedenen Ebenen interessant.
Durch das Anbieten von vielen Modellen und Funktionen bietet die Seite einen tiefen Einblick in das Feld der Bildgeneratoren. So kann man hier lernen, welche Modelle bei welchen Bildern Stärken haben bzw überhaupt anschaulich mitbekommen, dass es viele verschiedene Modelle gibt.
Das macht dann deutlich, dass es zwar durchaus eine bestimmte KI-Ästhetik gibt. Aber auch, dass die sich mit dem jeweiligen Modell bzw den Modellgenerationen wandelt. Außerdem, dass die Leute mit ausgefeilten Beschreibungstexten und Einstellungen die Software doch sehr unterschiedliche Ergebnisse produzieren lassen können, wovon immer wieder welche auch gut und nicht wie KI-Schlock aussehen.
Der Ansatz der Seite ist auch abseits des Anwendungsfalls beachtenswert, wenn man selbst Webprojekte baut. Denn sie ist ein Beispiel für ein sehr starkes Fokussieren auf Communityaspekte, während aber trotzdem der funktionale Aspekt erstaunlich komplex ausgeliefert wird. Das wird bei Projekten sonst oft als Gegensatz gesehen, funktioniert hier aber scheinbar in Symbiose. Was daran liegen mag, dass ausgiebig und längerfristig mit den Bildgeneratoren zu spielen für eine relevante große Anzahl an Leuten ein ansprechendes Hobby zu sein scheint. Eine sichtbare Community zu haben gibt jedem Projekt eine Stetigkeit, die über ihren reinen funktionalen Nutzen hinausgeht, was hier wohl sehr bewusst angestrebt wird.
Genau da ist dann auch der Ansatzpunkt für Kritik. Bei Nightcafe wird sehr viel Energie für etwas verwendet, was über die reine Nützlichkeit der Software hinausgeht. Die Nutzer sollen die Bildgeneratoren trotzdem regelmäßig nutzen, wozu Funktionen wie Belohnungen für die tägliche Nutzung motivieren. Das schafft Nightcafe Bindung, verschwendet aber natürlich Strom. Diese Kritik sollte man dann auch wieder einschränken, Menschen machen viel was nicht direkt nötig ist und Energie verbraucht. Und schon ist man dann ganz schnell bei der generellen Diskussion um Bildgeneratoren und Sprachmodelle und wie erstrebenswert die Ergebnisse dieser Betätigung sind.
Ich finde, Nightcafe ist insgesamt einen Blick wert, und sei es nur als Anschauungsobjekt für diese Art der im momentanen KI-Hype verwurzelten Webprojekte, eben dieser Parallelwelt.
Kürzliche Entwicklungen bei Serendipity
Eine Zusammenfassung, was sich in letzter Zeit (etwa seit Jahresbeginn) bei der Blogsoftware Serendipity getan hat.
Im Kern
Diese Änderungen sind derzeit im Github-Master, also wären wahrscheinlich Teil des nächsten Release.
PHP 8.4 war überraschenderweise keine große Herausforderung und Serendipity läuft jetzt damit auf meinem Entwicklungsblog. Es war z.B. eine Fehlerklassenkonstante zu entfernen, die seit PHP 8.0 keine Funktion mehr hatte, und es wurde eine Optimierung für PHP 4 beim Umgang mit Referenzen von 8.4 zurecht kritisiert. Sichtbarstes Zeichen für die angestrebte Kompatibilität sind die Tests, die nun auch mit dieser PHP-Version ausgeführt werden.
Smarty 5 hatte uns große Sorgen gemacht, weil die neue Version der Templateengine viele inkompatible Änderungen brachte. Ich musste dann auch über ein paar Brüche drüberbügeln. Glücklicherweise gab es dafür schon eine passende Kompatibilitätsklasse, letztendlich – wenn da sich nicht noch später Probleme zeigen, und obwohl nun Tests für die Smartyeinbindung zu haben ein kleiner Meilenstein ist – war der PR kein großes Ding.
Intern war der Wechsel auf eine moderne jQuery-Version ein großes Ding. Denn das lag Jahre rum, noch angestoßen von Yellowled. Es erschien damals wie zu viel Arbeit, weil die Kompatibilität mit Plugins in Frage stand. Mein Stand jetzt: Das war eine Fehleinschätzung, die gesehenen Fehler waren vielmehr PHP-Probleme. Notwendige Änderungen am Javascriptcode fängt jQuery-Migrate zuverlässig ab. Daher konnte nach einem Hochziehen auf die aktuelle Version und ein paar Tests der PR endlich gemerged werden.
Allerdings möchten wir jQuery-Migrate gerne wieder loswerden. Und das erscheint machbar. Im hauseigenen Javascript des Backends habe ich die notwendigen Änderungen bereits gemacht, bei den Plugins bin ich gerade dran. Aber ich nehme es als Anlass, alle betroffenen Plugins Schritt für Schritt aufzuräumen (dazu unten bei den Pluginupdates mehr). Daher dauert das noch etwas.
Bernd hatte sich ein Update des Textile-Kernplugins gewünscht, beziehungsweise waren alte Parser mit PHP 8 unzufrieden. Davon hatte das Plugin gleich mehrere. Das habe ich auf einen reduziert.
Vor einigen Jahren hatten wir Plugins gedoppelt, z.B. Gravatar war sowohl in Spartacus als auch im Releasearchiv. Der Vorteil davon war, dass auch ohne Release Updates der Plugins einfach installierbar gewesen wären. Aber dafür ergab sich nie eine Notwendigkeit. Daher wurde die Dopplung wieder rückgängig gemacht.
Allerdings waren nicht alle der Kernplugins in einem guten Zustand. Das Gravatarplugin insbesondere konnte keine Gravatare mehr anzeigen – aber sehr wohl noch andere Avatare, wie die Favicons der Kommentatorseite oder die beliebten Monsterchen. Das wurde repariert, dabei auch kaputte Avataroptionen entfernt. Hier im Blog ist der Fix schon eingespielt, die vielen tollen Gravatare zu sehen empfinde ich als wirklich sehr hübsche Verbesserung.
Damit das Weblogping-Plugin wieder (= mit PHP 8) XMLRPC-Pings versenden kann, musste XML/RPC repariert werden. Das betrifft im Zweifel auch andere externe Plugins, war aber eine Sache des Kerns.
Ein Dauerärgernis bei der Entwicklungsarbeit und beim Support von Nutzern war die Eigenart Serendipitys bzw PHPs, die Stacktraces in Fehlermeldungen zu kürzen und so oft unbrauchbar zu machen. Dafür fand ich endlich die Einstellung.
2k11 versteckt die Suchbox des Seitenleistenplugins, weil es eine schönere eigene mitbringt. Doch das betraf auch alle anderen Themes, die zu 2k11 zurückfallen, was alle von uns ausgelieferten so handhaben. Daher greift diese Versteckfunktion jetzt nur noch bei 2k11 selbst.
Und noch etwas praxisrelevantes: Thumbnails für Bilder im WebP- oder AVIF-Format werden nun mit besseren Parametern erstellt, sodass die kleiner werden. Bzw werden sie jetzt erstmals überhaupt erstellt, wenn statt imagemagick auf php-gd zurückgegriffen wird. Diese Parameter sind jetzt auch per Bildformat anpassbar, $serendipity['imagemagick_thumb_parameters']
darf ein Array sein (mit dem Mime-Typ der Bilder als Key, siehe den Standardwert). Das war in diesem PR.
Praxisrelevantes gab es auch schon früher, ich möchte diese Liste aber nicht zu sehr aufblähen. Erwähnt sei trotzdem das Empfangen von Webmentions, das die Version im Master mittlerweile unterstützt.
Bei den Plugins
Diese Änderungen sind durch Spartacus alle auch für schon veröffentlichte Serendipityversionen.
google_analytics 2.0.1
Mit Google-Analytics-4 versehene Links funktionieren nun wieder.
commentedit 0.2.5
Durch eine standardkonforme Ausgabe des Javascriptcodes funktioniert das Editieren des eigenen Kommentars nun in mehr Plugins bzw mit der neuen jQuery-Version.
commentspice 1.10.2
Mit PHP 8 wurden ein paar Warnungen aufgelöst.
smtpmail 0.13
Das Setzen eines SMTP-Servers geht nun wieder mit PHP 8. Dafür musste vor allem PHPMailer aktualisiert werden.
flickr 1.0
Das Plugin zum Importieren von Bildern aus Flickr war kaputtgegangen, generell und mit PHP 8. Jetzt funktioniert es wieder.
lazytube 1.1.1
Zuerst ist mein Plugin für bessere Youtube-Embeds überhaupt neu in Spartacus gelandet, ich schrieb da ja schon drüber. Dann folgte ein kleines Update, um die Vorschaubilder auf kleinen Bildschirmen richtig zu skalieren.
social 1.0
Statt per Shariff werden die Buttons zum Teilen von Beiträgen vom Plugin selbst erzeugt, auch hierdrüber schrieb ich schon.
weblogping 1.10
Weblogpings werden kaum noch unterstützt, daher waren neben generellen Codeupdates viele der angebotenen Endpunkte zu entfernen. Außerdem funktioniert die neue Version nun speziell auch für den Pingendpunkt des UberBlogr-Webrings, wie beschrieben.
lightbox 2.7.0
Zuerst gab es ein paar Reparaturen für PHP 8, dann neben dem Entfernen der gebündelten jQuery-Version einen Rauswurf der veralteten Lightboxalternative prettyPhoto.
freetags 4.0
Hier gab es zuerst PHP-Warnungen im RSS-Feed unter PHP 8.x, später sah ich die vielen veralteten Optionen (wie die Tagwolke für den Flashplayer) und räumte auf.
livecomment 2.5.7
Dieses mein erstes Plugin brauchte Anpassungen für PHP 8, jQuery 3 und mehrere sonstige Bugfixes.
geshi 1.2
Ganz frisch: Für die enthaltene Geshilibrary gab es ein Update, das ein Problem mit PHP 8 behebt.
linktrimmer 2.0
Ebenfalls erst heute gemerged, repariert das Update die Anzeige von gekürzten Links in Blogs ohne URL-Rewriting, entfernt jQuery und Code für alte Serendipityversionen.
karma 2.14.14
Und schließlich sowie nochmal von heute, bekam das Karma-Plugin Fixes für das Bewerten von Einträgen im Ajaxmodus sowie für PHP 8.
Nicht alle dieser Änderungen sind von mir und es steht auch noch das Einbinden von liegengeblieben Verbesserungen anderer an. Doch größtenteils ist die Liste ein Ergebnis des Herumspukens von The unreasonable effectiveness of just showing up everyday in meinem Kopf zum Jahresende. Ich habe als Versuch entsprechend Zeit (größtenteils vom Spielen) für meine Projekte umgewidmet, bisher ging viel davon zu Serendipity – auch wegen Bernds verständlichen Sorgen zum Jahresanfang. Zusammen mit dem Finden eines Standpunktes zu Pull Requests – womit ich lange gehadert hatte – wurde ein Schuh draus. Ich mache fast immer PRs auf und lade Feedback ein, merge aber sonst auch (wie es früher ein direkter Commit bewirkt hätte) selbst.
Ich hoffe, ich kann in nächster Zeit noch ein paar der alten Issues und vor allem die liegengebliebenen PRs angehen.
Bei Netlify die Rubyversion (3.x) auf die der Distro setzen
Beim Bauschritt kann Netlify auch Ruby benutzen, wählte dafür bei mir aber die Version 2.7.1. Und das, obwohl gerade das relativ frische Ubuntu Noble 24.04 bei Site Configuration -> Build & Deploy -> Build image selection als Build Image ausgewählt worden war. Mein Projekt brauchte aber Ruby 3.
Das lässt sich einstellen. Dafür geht man im Admininterface von Netlify zu Site Configuration -> Environment Variables und setzt dort RUBY_VERSION
auf die gewünschte Version. Ich wählte also die Version meiner Entwicklungsumgebung, 3.3.7
.
Nun gingen die Builds wieder, aber sie dauerten viel länger als vorher. Ein Blick in die Logs verriet: Ein Großteil der Zeit ging auf das Herunterladen und Installieren von Ruby drauf. Ich versuchte das zu unterbinden, indem ich auf die Rubyversion von Noble wechselte (3.2.3), aber Netlify lud trotzdem Ruby neu herunter. Schließlich kam ich auf die Lösung: Wenn man RUBY_VERSION
auf schlicht 3
setzt, wird die von Ubuntu mitgelieferte Version von Ruby 3 direkt benutzt.
Was das ganze in meinem Fall je nach Gemüt lustig oder irritierend machte: Es gab bei der Seite für Netlify gar nichts zu bauen, der Hoster liefert vorgeneriertes statisches HTML aus. Aber die Gemfile.lock des Seitengerators wurde von Netlify wohl trotzdem aufgegriffen und bundler installiert, ich sah keine Möglichkeit das zu unterbinden. Wie auch das mit dem Setzen der Rubyversion auf 3 nicht in der Dokumentation stand, zumindest sah ich es nicht, sondern ich musste raten.
Adios Pogo
Ende 2012 hatte ich den Pogoplug im Blog vorgestellt. Ein kleiner ARM-Computer, der damals abverkauft wurde. Tatsächlich hatte ich den seitdem hier in Benutzung, er ist mit mir durch die Welt gezogen. Aber 12 Jahre später ist seine Zeit wohl vorbei.
Er ist nichtmal kaputt, das ist nach all der Zeit das absurde. Stattdessen sind nach und nach seine Aufgaben weggefallen. Zuletzt blieb nur noch die Rolle als Backupserver, bis ich nun merkte, dass mein Router die externe Festplatte ebenfalls einbinden kann. Neben der beschränkten Leistung hilft die Prozessorarchitektur nicht, neue Aufgaben zu übernehmen: ARMv5 wird nur noch seltenst unterstützt, wenn überhaupt. 2022 schaltete die bis zuletzt genutzte ARM-Variante von Arch den ARMv5-Zweig ab. Debian wurde dabei als Alternative genannt und vielleicht würde Debian armel tatsächlich noch funktionieren. Doch damals kriegte ich das nicht ans Laufen, heute müsste ich mich da wieder reinbeißen, was ohne Einsatzzweck wenig verlockend ist. Etwas schade – beim Kauf war nicht klar, welcher Pogo genau ankommen würde, und andere der möglichen Modelle mit ARMv6 wären heute einfacher zu nutzen.
Ich stelle ihn erstmal nur in den Schrank. Vll fällt mir doch noch was ein, was nur der Pogo und nicht der verbliebene Raspberry Pi übernehmen kann. Aber wahrscheinlich ist das nicht, sondern eher, dass der Schrank zur Ruhestätte des kleinen Computers werden wird.
Danke an der Stelle an Chris für die Empfehlung damals.
Lazytube 1.1.0: Leichtere Youtube-Embeds nun per Spartacus und mit Vorschaubild-Proxy
Die neue Version des Lazytube-Plugins ist inzwischen auf Spartacus gelandet. Die Grundidee ist immer noch die gleiche: Eingebundene Youtubevideos werden mit einer angepassten Variante ersetzt, sodass erst nach einem Klick auf das Vorschaubild der Videoplayer geladen wird. Dadurch laden Seiten mit eingebundenen Videos viel schneller und Youtube kriegt nicht mehr automatisch Daten über die Blogbesucher zugespielt.
Die Version, die jetzt von einem Github-Repository nach Spartacus gewandert ist, verbessert diese Datenschutzidee noch weiter. Nun wird (optional) auch das Vorschaubild von Serendipity bezogen, als Proxy zwischen dem Browser und dem Youtubeserver. So kriegt Youtube dann gar nichts mehr von Blogbesuchern mit, die mit den Videos nicht interagieren.
Als Beispiel:
Das hier eingebundene Video wurde als Bild geladen, aber im Netzwerkinspektor sieht man, dass es von diesem Server zum Browser kam:
Außerdem hat das Plugin einen Redirect zum gespeicherten Bild eingerichtet. Das ist Teil der Sicherungsmaßnahmen, zu denen gehört:
- Das Plugin vermeidet parallele Abfragen, damit Youtube nicht auf den Gedanken kommt den Server zu blocken.
- Es können nur Thumbnails von Videos angefragt werden, die auch in Blogbeiträgen vorkommen. Das vermeidet, dass die Funktion als ein Art offener Redirect Schaden anrichten kann.
- Und schließlich werden die Bilder lokal gespeichert, daher nur einmal heruntergeladen.
Sollte der Proxy trotzdem mal nicht funktionieren kann er in den Pluginoptionen deaktiviert werden. In meinem Blog schien es aber bisher zu passen.
Edit 17.02.2025: Das Plugin wurde nach Marios gutem Einfall von Lazyoutube zu Lazytube umbenannt.
Socialplugin 1.0: Die Variante ohne Shariff, oder neue Sharebuttons für Serendipity
Das Serendipityplugin, das unter Blogbeiträge Buttons zum Teilen in sozialen Netzwerken einbindet, hat von mir ein umfangreiches Update bekommen. Bisher stammten die Buttons vom Shariff-Projekt des Heiseverlags, jetzt sind es vom Plugin erstellte und einfachere HTML-Buttons. Außerdem habe ich die Liste an unterstützten Diensten angepasst, Mastodon, Bluesky und Pocket aufgenommen; abgeschaltete Dienste wie flattr und addThis entfernt. Dazu kommen ein paar Änderungen am Design, denn im Zuge der Umstellung musste das neu gebaut werden.
Vereinfachung als Ziel
Der Wechsel soll mir und uns zukünftig die Wartungsarbeit am Plugin vereinfachen. Es ist nun ein leichtes, neue Buttons aufzunehmen oder bestehende anzupassen. Gerade die Aufnahme von Mastodon war mir wichtig. Zudem brauche ich nun kein Shariff-Backend mehr auf meinem Server laufen zu lassen, das die Zähler der Buttons mit Werten versorgte, was nicht so unaufwändig war wie ich gehofft hatte. Und die Buttons brauchen kein Javascript mehr, was ich auch positiv sehe.
Aber eigentlich hatte der Wechsel drei Gründe:
- Seit dem Start von Shariff haben sich die sozialen Netzwerke immer weiter abgeschottet. Das macht den großen Vorteil von Shariff kaputt – neben der Datensparsamkeit, wenn nicht mit den Buttons interagiert wird, was HTML-Buttons allerdings teilen –, in einem Zähler beim Button anzuzeigen, wie oft ein Artikel geteilt wurde. Denn dieser Wert ist oft nicht mehr verfügbar. Mir erschien Shariff dadurch unnötig.
- Das Shariffprojekt wurde in letzter Zeit wenig gepflegt. So sah das PHP-Backend seit zwei Jahren keine Updates mehr, was bezüglich der Kompatibilität mit PHP 8.3 besorgniserregend ist. Der Javascriptcode der Shariffbuttons ist für heute zu verkompliziert, völlig unnötigerweise wird mit less und Nodemodulen eine Buildpipeline erzwungen, dabei wäre das ganze recht einfach ohne baubar (was ich in Teilen auch umgesetzt hatte). Entsprechend bleiben Pullrequests liegen. Die von mir geprüften Heiseseiten nutzen Shariff auch nicht mehr selbst. Mir erschien es daher wahrscheinlich, dass auf kurz oder lang ein Wechsel sowieso nötig werden würde, wenn das Projekt ganz aufgegeben wird.
- In meinem Blog möchte ich aufgrund der politischen Entwicklung keine Buttons mehr für Facebook und X einbinden, aber dem Plugin fehlten Alternativen wie Mastodon und Bluesky. Die wollte ich einfach einbauen können, was jetzt ging.
Wichtig: Ich möchte Shariff nicht abwerten. Es hat mir viele Jahre gute Dienste geleistet und war damals bahnbrechend als Demonstration, dass diese Buttons samt Zählern auch datensparsam umgesetzt werden können. Aber wenn wir darauf nun aufbauen und dabei einen Vorteil von Serendipity nutzen können, nämlich ohne Javascript solche Buttons auf Serverseite zusammensetzen zu können, ist der Wechsel bestimmt positiv.
Weitere Änderungen
In der neuen Version hat sich auch manches Design der Buttons geändert. Zum einen, weil die Icons nun SVGs und neue Versionen sind. Außerdem durch eine Anpassung der Farben, wo es sinnvoll erschien. Es gibt aber wieder die drei Farbschema: bunt, weiß und grau. Zusätzlich aber ist die Option (die Shariff schon hatte, die das Plugin aber nicht anbot) verfügbar, die Buttons zu Rechtecken ohne Text zu verkleinern. Das wird in manchen Designs bestimmt super aussehen.
Für Mastodon und Bluesky gibt es nun auch eine Option, wie zuvor schon für X, dem vorgeschlagenem Text einen Nutzernamen anzuhängen. So werden auch dort zumindest manche geteilte Artikel sichtbar, obwohl diese Dienste keinen Zähler für geteilte Links liefern (und das Plugin derzeit die generell nicht mehr anzeigt).
In Zukunft könnte man auch nochmal die Buttons angehen: Ist es z.B. sinnvoll, dass die ein Verb wie "Teilen" anzeigen, oder wäre der Name des Dienstes sinnvoller? Ich wusste es nicht und habe mich letztendlich an Shariff als Vorlage orientiert. Nehme da aber gerne Meinungen zu entgegen.
Vor serendipity_event_social war es das nun seit 9 Jahren archivierte serendipity_event_findmore, das solche Buttons bereitstellte. Und interessanterweise funktionierte das schon damals fast genau so wie das Social-Plugin in der neuen Version. Eine ziemliche Bestätigung der Originalautoren, finde ich. Wobei die Umstellung jetzt die Zusatzfunktionen des Plugins nicht eingeschränkt hat, nämlich die Ausgabe von Open-Graph-Tags für eine bessere Anzeige von geteilten Artikel und die Möglichkeit, ein Beitragsbild auszuwählen (wobei ansonsten das erste Artikelbild automatisch für die Vorschauen vorbereitet wird). Wir sind also nicht ganz zurück in die Vergangenheit gereist.
Ich hoffe die neue Version des Plugins gefällt. Sie müsste seit heute in Spartacus verfügbar sein. Sollte es nach dem Update mit den Buttons Probleme geben meldet euch.
DivestOS eingestellt! Alternativen für Nutzer
Die alternative Androiddistribution DivestOS gibt es nicht mehr. Die Entwicklung wurde komplett eingestellt, mittlerweile ist sogar die Webseite vom Netz gegangen. Angekündigt hatte der Entwickler diesen Schritt schon letzten Monat in einer News zum zehnjährigen Jubiläum, ich bezweifel aber, dass viele das mitbekommen hatten.
Das war DivestOS
DivestOS hatte als sogenanntes Custom-ROM einige Alleinstellungsmerkmale. So kam es mit Anwendungen, die extra für das System entworfen worden waren – darunter der Browser Mull, der auch abseits DivestOS genutzt werden konnte und etwas Bekanntheit erlangt hatte. Das Betriebssystem galt als datenschutzfreundlich, wobei gerade das Entfernen unnötiger proprietärer Blobs meines Wissens ein Alleinstellungsmerkmal war. Zudem wurden erstaunlich viele Telefone unterstützt, darunter auch ältere, die bei der Vorlage LineageOS schon lange aus dem Raster gefallen waren. Kein Wunder, dass das alles im Test bei GNU/Linux.ch trotz der unten zu sehenden schmalen Startkonfiguration gut abschnitt.
Oder, um die Webseite des Projekts selbst sprechen zu lassen: Ein hochgradig angepasster Fork von LineageOS mit monatlichen Sicherheitsupdates, automatisch gepatchte Kernel, Wiederverschließen des Bootloaders möglich, gehärtete Systemwebview (der interne Browser für Apps), integrierter Trackerblocker, datenschutzfreundlicher Browser (Mull); mit einem Fokus auf FOSS, Entfernung von proprietären Blobs und vorinstalliertem F-Droid. Ein Robocall-Blocker, ein Tool zum restlosen Entfernen gelöschter Dateien sowie ein Malwarescanner wurden als Extras präsentiert.
Warum der Entwickler genau jetzt aufgehört hat ist unklar. Ein Hinweis ist eben das "der Entwickler": DivestOS war ein Einzelprojekt, soweit ich das mitbekommen habe hatte sich nie ein Team gebildet. Das erklärt den erreichten Erfolg, ein einzelner fähiger Entwickler ohne Abstimmungsbedarf kann viel erreichen. Doch damit war nie jemand da, der die Entwicklung weiterführen könnte. Nach zehn Jahren kann dann schonmal die Energie ausgehen. In einem Thread zur Abschaltung auf Techlore werden letztjährige Geldprobleme erwähnt, andererseits war eine damalige Geldsammelaktion wohl erfolgreich. Er selbst schrieb, frei übersetzt:
Ich habe ein Jahrzehnt an diesem Projekt gearbeitet. Das ist eine lange Zeit und ich brauche einen Neuanfang.
Das kann jeder Entwickler mit langjährigen Projekten wahrscheinlich nachfühlen.
Die Alternativen
Doch bei allem Verständnis für den Einzelentwickler, wer sich von den guten Besprechungen überzeugen ließ steht jetzt leider im Regen. Anwender sollten möglichst schnell zu einem anderen System wechseln. Nicht nur, weil es keine weiteren Sicherheitsupdates geben wird, sondern auch wegen der an der Webseite zu sehenden Abschaltung der Infrastruktur. Die wirkt nämlich sehr überhastet. Da würde es nur zu gut ins Bild passen, dass beispielsweise die Domain ausläuft, über die bisher Updates verteilt wurden. Vielleicht ist das alles auf Clientseite gut genug abgesichert, verlassen wollte ich mich darauf nicht.
Update 02.02.2025: Wie Julian in den Kommentaren erwähnt (Danke!) gibt es mit AXP.OS ein auf DivestOS basierendes Custom-ROM, das die Ansätze von DivestOS fortführen könnte. Bleibt das Projekt nach diesem Umbruch wirklich aktiv wäre das eine weitere Option.
Die Alternativen sind:
- CalyxOS, ein ebenfalls auf Datenschutz und mehr noch auf Sicherheit bedachtes und sehr komfortables Androidsystem, das aber leider nur sehr wenige Smartphones unterstützt.
- iodéOS, eine nochmal Datenschutz versprechende Option aus Frankreich. Auch hier ist die Geräteauswahl begrenzt, aber die längere Unterstützung der Geräte ein erklärtes Ziel. Anders als Calyx hat iode mehr Apps für die Startauswahl ausgewählt.
- /e/, ein lange existierendes ROM, das schon seit Jahren integrierte Alternativen zu den Googleanwendungen (samt Onlinespeicherplatz) anbietet. Unterstützt sehr viele Telefone.
- LineageOS, das große Ursprungsprojekt. Vorteil ist hier auch wieder die Unterstützung vieler Geräte.
CalyxOS, iodéOS und /e/ würde ich LineageOS vorziehen, weil sie wie DivestOS freie Apps wie insbesondere den Appstore F-Droid und microG vorinstallieren und so ein benutzbares Android ausliefern, ohne dass man die proprietären Googledienste nachinstallieren muss. CalyxOS hat dabei den Vorteil, durch ein Verschließen des Bootloaders nach der Installation ein paar Angriffsszenarien auszuschließen – wie DivestOS es auf manchen Telefonen auch konnte. Damit und mit der reduzierten Appauswahl wirkt es auf mich wie die ähnlichste Alternative.
Unterstützt keine der vier Androidvarianten das eigene Gerät bleibt noch der Blick in das XDA-Forum, wo Entwickler oft handgebaute ROMs oder inoffizielle Varianten von LineageOS hochladen. Da setzt man dann aber sehr viel Vertrauen in völlig unbekannte, die Sicherheit des angebotenen ist meist unkontrollierbar. Das Wechseln auf ein moderneres, am besten von CalyxOS unterstützte Telefon würde ich eher empfehlen.
So oder so, meine Webseite sustaphones zeigt die Auswahl an unterstützten Geräten dieser vier ROMs und könnte daher die Suche nach den Optionen für das vorhandene Telefon oder die Suche nach einem neuen Telefon vereinfachen.
Das Ende von DivestOS ist ausgesprochen bedauerlich. Nicht nur für die bisherigen Nutzer, sondern auch alle anderen Interessierten steht nun eine attraktive Option weniger zur Verfügung, in einem sowieso sehr kleinem Feld an Androiddistributionen. Dabei war das Konzept auch einfach gut, für alte Geräte die bestmögliche Androidalternative zu stellen, ohne die Schwächen von einem System ohne Herstellersupport für die proprietären Bestandteile zu verschweigen. Das machte das Netz viel breiter als bei CalyxOS, war innovativer als das etwas gemächliche /e/ bei Dingen wie dem Wiederverschließen des Bootloaders, und schuf Abstand zum als Grundlage genutzten LineageOS durch die (wenigen, aber immerhin) mitgelieferten freien Softwareanwendungen.
Zudem war der Entwickler im direkten Kontakt mit mir, damals zur Einbindung des ROMs in sustaphones, freundlich und hilfsbereit. Es ist gerade im Bereich der Androidvarianten keineswegs eine Selbstverständlichkeit, dass Entwickler überhaupt mit anderen kommunizieren und noch weniger, dass sie sich dabei Mühe geben. So jemand wird fehlen. Es ist daher sehr schade, dass hier keine Strukturen gegriffen haben um das Engagements dieses Entwicklers zu bewahren – vor allem, wenn es nur um Geld ging hätte das lösbar sein sollen.
Trotzdem muss ich die kurze Warnzeit vor der Abschaltung kritisieren. Den Nutzern wurde zu wenig Zeit für einen Umstieg auf eine Alternative gegeben. Klar, Telefone mit DivestOS implodieren jetzt nicht plötzlich. Aber gerade wer kein Sicherheitsupdate verpassen will dürfte nun Stress haben. Da ist es nur gut, dass DivestOS meiner Wahrnehmung nach noch nicht allzu populär geworden war.
Meine Spyfall-Lösung, oder: Bilder im Terminal
Im Oktober letzten Jahres hatte GNU/Linux.ch einen Programmierwettbewerb für das Spiel Spyfall veranstaltet. Spyfall ist ein Diskussionsspiel, bei dem eine Gruppe von Spielern durch Fragen den Spion in der Gruppe identifizieren müssen. In jeder Spielrunde wissen alle außer dem Spion an welchem zugeteilten Ort sie sind (z.B. in einem Bunker) und stellen einander in einem Zeitlimit Fragen. Die Programmieraufgabe war nun, dafür ein Helferprogramm zu schreiben, das einem der Spieler die Spionrolle zuweist und allen anderen den Ort verrät.
Mich hatte das (nicht nur wegen dem Preis) direkt interessiert, weil ich hier eine Möglichkeit sah Bilder im Terminal einzusetzen. Denn das geht überraschenderweise, wie mir kürzlich erst WezTerm nochmal gezeigt hatte. Ich erkläre im Folgenden meine in Bash implementierte Lösung im Detail.
Spiellogik
Die Spiellogik können wir schnell abhandeln. Am Anfang wird die Spielerzahl eingegeben:
while [[ -z $players || 0 == $players ]];do # ask for players and duration echo "Wie viele Spieler nehmen teil? [3-10]" read players done
Genauso wird die Rundenlänge abgefragt:
echo "Wie viele Minuten soll die Runde dauern? [Standard 8]" read duration if [[ -z $duration ]];then duration=8 fi
Mit den Informationen kann nun aus vorher vorbereiteten Arrays mittels Bashs Zufallsfunktion ein Ort und das passende Bild ausgewählt werden:
# Select a place placeindex=$((RANDOM%${#places[@]})) # Zufallszahl mod der Anzahl möglicher Orte, sodass sie nie größer sein kann place=${places[$placeindex]} # Der gewählte Index bestimmt dann den Ort place_image=${images[$placeindex]} # Und die Bilder, siehe unten place_image_ascii=${images_ascii[$placeindex]}
Und um die Spielerrollen zuzuweisen muss nur der Spion ausgewählt werden:
spy=$((RANDOM%players))
Die Spieler werden dann noch einer nach dem anderen über ihre Rolle informiert:
for i in $(seq 0 $((players - 1)));do echo "Hey Spieler $((i+1)), bist du da und alleine? Bitte bestätige mit Enter:" read confirmed if [[ $spy == $i ]];then # ask for players and duration echo "Hey Spieler $((i+1)), du bist diese Runde der Spion. Bitte bestätige mit Enter:" read confirmed else # ask for players and duration # Hierhin kommt nachher noch der Code zum Bilderanzeigen, siehe unten … echo "Hey Spieler $((i+1)), diese Runde spielt in $place. Bitte bestätige mit Enter:" read confirmed fi clear done
Das Skript hilft während des Spiels dabei das Zeitlimit anzuzeigen, was ich recht simpel durch ein sekündliches Herunterzählen des Countdowns umgesetzt habe:
# On start, start the timer countdown=$((duration*60)) echo "Das Spiel startet nun. Ihr habt $duration Minuten!" while [[ $countdown > 0 ]];do sleep 1 countdown=$((countdown - 1)) echo "Noch $countdown Sekunden!" done
Am Ende soll ein Ton abgespielt werden. Das war gar nicht so einfach. Ich wollte erst nur den Beeper im PC tönen lassen, aber der ist oft deaktiviert, war es bei mir im Terminal beispielsweise. Daher versucht das Skript zusätzlich das oft auf Systemen vorhandene Programm speaker-test
einzuspannen, um für einen Moment einen Ton über den Lautsprecher auszugeben:
# Now we signal the end of the game. # First with the bell, but that might be disabled echo -ne '\a' # Now with speaker-test, to use the regular sound system. Note how we kill it quietly thanks to wait if hash speaker-test 2>/dev/null ;then speaker-test -t sine -f 1000 -l 1 > /dev/null & speaker_pid=$! sleep .2 kill -9 $speaker_pid wait $speaker_pid 2>/dev/null fi
Der Test auf hash speaker-test
ist dabei eine der Möglichkeiten um zu testen, ob ein Befehl auf einem System verfügbar ist. Mir ist nicht mehr klar, warum ich diesen Weg und nicht einen anderen wählte, aber er funktioniert.
Das war der relevante Teil der Spielelogik. Er war verpackt in einer Funktion namens main
, sodass ich außenrum noch ein paar Variablen anlegen konnte. Denn die wurden für das eigentlich interessante gebraucht.
Bilder anzeigen
Denn wie kann ein solches Bashskript nun Bilder anzeigen? Es stellt sich raus, dass manche Terminals das einfach können. WezTerm beispielsweise bringt eine Befehlkombination wezterm imgcat
mit, die man auf eine Bilddatei loslassen kann, sodass die dann im Terminal angezeigt wird. Das nutzt mein Skript so:
if [[ "$TERM_PROGRAM" == "WezTerm" ]];then temp_file=$(mktemp) echo "$place_image" | base64 -d > "$temp_file" wezterm imgcat "$temp_file" else
Generisch scheint das Stichwort Sixel zu sein. Ein Protokoll, um Bilder an Terminals zu übertragen und von ihnen darstellen zu lassen. Darauf kann man testen, wobei ich mir von lsix
abschaute wie ein solcher Test aussehen kann. Das nutzt mein Skript alternativ:
# We detect for sixel support, partly how lsix does it stty -echo IFS=";?c" read -a REPLY -s -t 1 -d "c" -p $'\e[c' >&2 for code in "${REPLY[@]}"; do if [[ $code == "4" ]]; then hassixel="yup" break fi done hash lsix 2>/dev/null # hacky, but I did not want to fight with the syntax to have the hash inside the [[ if [[ $hassixel == "yup" && $? ]] ;then temp_file=$(mktemp) echo "$place_image" | base64 -d > "$temp_file" lsix "$temp_file" fi
Das funktioniert! Glaube ich, habe ich es doch letztendlich nur mit WezTerm getestet. Doch was hat es mit dem base64 auf sich, wo kommen die Bilder her?
Bilder im Skript mit ausliefern
Ich wollte, dass die Bilder nicht separat im Dateisystem liegen müssen, sondern dass ich sie an Ralf mit dem Programmcode in einer Datei schicken kann. Zuerst erstellte ich dafür ganz normale grafische Bilder mit einem KI-Bildergenerator (Bing, wie hier vorgestellt). Doch dann nutzte ich base64
um von der Bilddatei eine Textrepräsentation zu erstellen (es zu serialisieren) und es der Skriptdatei anzuhängen, z.B.so:
base64 Downloads/zoo.jpg >> spyfall.sh
Um diese Serialisierung auch nutzen zu können packte ich sie in eine Variable, indem ich sie mit Anführungszeichen umstellte und den Variablennamen davorstellte, also so:
zoo="…"
Diese Bilder landeten in der main in einem Array:
# Man beachte die wiederholte Nutzung der Anführungszeichen. images=("$cave" "$spacestation" "$desert" "$disco" "$bunker" "$corn" "$antarktis" "$zoo")
Das Array wurde im Spiel zur Auswahl des Bildes genutzt wie oben bei der Spiellogik gezeigt, indem nur die aktive Arrayposition festgelegt wurde.
Die ASCII-Ausweichlösung
Aber nicht alle Terminals können grafische Bilder anzeigen. Für die wollte ich auch eine Ausweichlösung haben. Dafür griff ich auf tiv
zurück. Das ist ein Programm, das aus Bildern eine ASCII-Grafik zaubert, samt den Escapesequenzen um sie einzufärben (was in xterm mir übrigens am besten zu funktionieren schien).
Ein Pluspunkt davon: Das Programm kann ich auf meiner Seite laufen lassen, es muss beim Spieler nicht installiert sein. Beim Spieler reicht es völlig, die gespeicherte Ausgabe des Programms auszugeben. Ich musste also nur wieder die Bildrepräsentation dem Skript anhängen:
tiv Downloads/zoo.jpg >> spyfall.sh
Die wieder in einer Variable speichern:
# Man beachte das einzelne Anführungszeichen, um die Escapesequenzen zu bewahren. zoo_ascii='…'
Und wieder ein Array vorbereiten:
images_ascii=("$cave_ascii" "$spacestation_ascii" "$desert_ascii" "$disco_ascii" "$bunker_ascii" "$corn_ascii" "$antarktis_ascii" "$zoo_ascii")
Nun ist es mit einem echo
darstellbar:
else # Our two graphical methods failed, so we fall back to the ascii images echo "$place_image_ascii" fi
Somit läuft das Skript vernünftig in allen Terminals mit Bash.
Das Spiel selbst zu programmieren war nicht schwer. Sicher, man hätte das besser machen können, so war mein Ansatz mit clear
einfach alte Ausgaben zu entfernen oder den Countdown schlicht mit echo untereinander herunterzuzählen nicht ideal. Hier hätte sich ein interaktives Terminalprogramm angeboten, das (wie nano, top, etc) seinen eigenen Platz schafft und alte Ausgaben überschreiben kann. Aber Bilder einzuarbeiten war mir neues genug.
Es hat auch Spaß gemacht, sowas mal wieder in Bash umzusetzen. Damit gute Lösungen zu finden ist mehr noch ein Knobelspiel als sonst und das Ergebnis trotzdem kompakt und gut lesbar. Vorausgesetzt man verirrt sich nicht in den Bilderdefinitionen (die Skriptdatei ist übrigens 2,6 MB groß). Dass meine Implementierung dann auch noch als valider Gewinnspielkandidat akzeptiert wurde hat mich durchaus gefreut.
Wer sich das im ganzen ansehen will, ich habe das Skript als Gist hochgeladen.
Meine Appliste für Android (2024, F-Droid)
Als Teil des Rückblicks aufs Jahr und als mögliche Orientierung für andere werde ich wieder meine installierten Androidanwendungen listen. Dieses Jahr war bei den Apps kein kompletter Umbruch, obwohl ich von meinem LG G5 auf ein Moto G52 und dabei von LineageOS auf CalyxOS umgestiegen bin.
Die Liste wird alphabetisch sortiert, ich überspringe die eingebauten Anwendungen, die ich nicht benutze oder für nicht relevant halte.
AntennaPod
AntennaPod, letztes mal noch neue Alternative zu Escapepod, hat sich dieses Jahr weiter bewährt. Ich habe sogar von der Funktion Gebrauch gemacht, in den Archiven von abonnierten Podcasts zu stöbern (Empfehlung: Der SpyHards Podcast, gerade auch mit guten Reviews und Interviews zu Bond-, später auch anderen Agentenfilmen).
Aurora Store
Inzwischen von Calyx vorinstalliert, funktionieren die hiermit aus dem Playstore gezogenen proprietären Apps dank microG noch öfter problemlos.
Binary Eye
Wenn mal ein QR-Code gescannt werden muss ist Binary Eye weiterhin eine unproblematische und gut gemachte Lösung. Andere Barcodes kann das Ding auch, aber das hab ich nach dem Jobwechsel damals nicht nochmal gebraucht.
Bura
Bura ist eine gut gemachte freie Wetterapp. Mir gefällt besonders, wie die Vorschau auf den Wetterverlauf gelöst ist und dass die Kacheln den UV-Index beinhalten. Warum ich forecastie hiermit auswechselte weiß ich zwar nicht mehr, aber es war ein guter Tausch.
DAVx5
Die dieses Jahr endlich angegangene Kontakt- und Kalendersynchronisation läuft hierdrüber. Danach kaum nochmal geöffnet, will ich trotzdem erwähnen, dass die Anwendung im Hintergrund scheinbar stabil lief.
DB Navigator
Installiert via dem oben erwähntem Aurora Store, also dem Play Store. Wurde weniger genutzt, weil ich weniger reiste, funktionierte aber weiterhin.
F-Droid
Calyx installiert eine reduzierte Variante von F-Droid, die Grundidee ist die gleiche: Die App ist die beste Bezugsquelle für andere Apps.
Fennec
Auch wenn ich mich dieses Jahr über Mozilla geärgert habe, die freie Variante von Androids Firefox war das Jahr über auf dem Telefon. Mit Adblock, tatsächlich auch ein paar anderen Erweiterungen und der Synchronisierung mit dem Desktopfirefox funktionierte das sehr gut.
Flora Incognita
Die Pflanzenidentifizierungsapp wurde nicht oft genutzt, gab aber etwas Sicherheit bei dem Wildwuchs auf der Terrasse nichts allzu schlimmes dabeizuhaben. Die Identifizierung ist dabei desöfteren überraschend unsicher welche Pflanze das jeweils ist, andererseits sah ich keine bessere Alternative. Leider aus dem Play Store.
FreeOTP+
Ein Generator für die Zweifaktorauthentifizierung mittels TOTP-Codes. Es gab keinen Grund zu Wechseln.
LocalSend
LocalSend fand ich via HN und erwies sich als superpraktisch. Eine Anwendung auf den Telefonen, eine auf dem PC, schon ist das Dateitauschen zwischen all den Geräten einfach und zuverlässig. Bewährt sich besonders immer dann, wenn Bluetooth mal wieder nicht koppeln will.
Microsoft SwiftKey
SwiftKey ist proprietär und dann auch noch von Microsoft, das war natürlich nicht meine erste Wahl. Aber die Tastatur funktioniert einfach hervorragend und besser als alle mir bekannten Alternativen. Das tolle an ihr ist, dass man nicht zwischen den Sprachen herumwechseln muss, alle meine drei sind gleichzeitig aktiv und die Autovervollständigung funktioniert trotzdem.
mo.pla
mo.pla verkauft das Deutschlandticket ohne die kundenfeindliche Kündigungsfrist. Die App funktionierte zuverlässig, und es gäbe sogar eine Webseite, die man stattdessen nutzen könnte. Denn die App ist leider nur im Playstore.
MuPDF
Der PDF-Anzeiger zeigt weiterhin brav PDFs an. Hat mittlerweile sogar ein nettes Logo.
Notes / Another Notes app
Über diese Notizenapp laufen vor allem meine Einkaufslisten. Das Interface ist weiterhin sehr gut, da macht es auch gar nichts, dass der Entwickler die App nur noch minimal pflegen will.
Organic Maps
Organic Maps funktionierte dieses Jahr sogar besser als zuvor für mich, weil mit dem G52 die Lokalisierung klappt. Ich glaube, dass meine Kritik bezüglich Suchfunktion und Öffnungszeiten immer noch stimmt, stolperte aber weniger öfter darüber. Vll auch nur, weil ich weniger gereist bin.
Pie Launcher
Der Pie Launcher ist noch ganz frisch auf dem Telefon, ich weiß nicht ob er sich hält. Er ersetzt die Icons auf dem Startbildschirm mit einem Pie-Menü, das aufpoppt wenn man den Bildschirm berührt. Diese Art von Menüs sieht man nicht oft, waren aber damals Studiumsstoff, es ist bisher nett sowas mal wirklich zu nutzen.
PipePipe
PipePipe ist ein alternativer Client für Youtube und andere Videoplattformen, der (anders als NewPipe) mittels Sponsorblock in die Videos geschnittene Werbung entfernt. Es sei seine eigene Codebasis, teilt sich aber Vorteile wie die lokalen Abonnements, die gut gelistet werden, und die Möglichkeit für Reisen Videos herunterzuladen.
Shattered Pixel Dungeon
Das Roguelike hat mich auch dieses Jahr wieder gelegentlich unterhalten. Es wurde auch weiter entwickelt, gerade so, dass man ab und zu mal reinschauen kann.
Signal
Signal wird bei Calyx mitgeliefert, dadurch musste ich mich nicht mit alternativen freien Clients auseinandersetzen. Es wurde mir mittlerweile deutlicher, dass Signal Telegram vorzuziehen wäre.
Telegram
Trotz Signal blieb Telegram dieses Jahr mein Hauptmessenger. Wenigstens teilweise verschlüsselt, und in Gruppen bin ich nicht, funktioniert Telegram eben doch durchaus gut.
TSUN Smart
Proprietär, Accountpflicht, in Details blöd zu bedienen – TSUN Smart wird kaum meine Lieblingsapp. Aber kontrolliert derzeit noch die Funktion der Terrassensolarzelle.
VLC
Dieses Jahr sehr selten eingesetzt, zum Abspielen heruntergeladener Videos. Die Youtubeclients hatten diesmal keinen Bug, der das Streamen zu VLC ansonsten notwendig macht.
Weggefallen sind damit:
Audio Recorder(kein Bedarf, Calyx liefert aber auch eine Alternative mit)Forecastie(-> Bura)NewPipe Sponsorblock(-> PipePipe, eingestellte Entwicklung)Open Camera(Calyx Standardapp war ausreichend)PDF Doc Scanner(halb, tatsächlich ist das noch auf dem LG G5 und wurde manchmal benutzt. Ich wollte vor allem bisher das Repository nicht einbinden.)Syncthing(bisher ohne Ersatz, schlechte Bedienbarkeit führte zu Datenverlust)
Habt ihr wieder Empfehlungen?
Zu Microsofts Bing Image Creator und was man als Blogger mit KI-Bildern anfangen kann
Vor einer Weile suchte ich nach einer kostenlosen Möglichkeit, um mir von einer schwachen KI via einer Textbeschreibung Bilder erstellen zu lassen (GenAI, Text to Image). Dabei fand ich Microsofts Bing Image Creator, der sich gar nicht schlecht schlug.
Microsofts Bing Image Creator
Zur Nutzung muss ein Microsoft-Account erstellt werden, danach ist die kostenlose Nutzung möglich. Dabei ist das System fair und komfortabel: 15 Bilderbeschreibungen können priorisiert bearbeitet werden, danach dauert die Bilderschaffung etwas länger. Am nächsten Tag werden die Priorisierungen wieder aufgefüllt. Das passt gut zu einer regelmäßigen leichten Nutzung, während gleichzeitig Microsoft da wenigstens etwas Ressourcen schont. Im Hintergrund läuft übrigens DALL·E 3.
Doch wie funktioniert die Erstellung? Direkt auf der Startseite werden einige Beispielbilder angezeigt. Fährt man mit dem Mauszeiger über sie, erscheint der Beschreibungstext, via dem sie erstellt wurden. Obendrüber ist eine Texteingabe für genau so eine Beschreibung. In dieser muss also nur das gewünschte Bild als Text umschrieben werden, Enter oder den Button drücken, schon lädt der Generator. Dabei – passend für LLMs – kann in Deutsch oder Englisch formuliert werden. Ausgespuckt werden dann bis zu vier Bilder. Passt davon keines, sollte man die Beschreibung anpassen und es nochmal probieren. Ein Hinweistext fordert dazu auf, möglichst genau zu schreiben, ein anderer, einen Stil anzugeben.
Mein Beispiel zeigt, warum das mit dem Stil eine gute Idee ist. Die erste Bildbeschreibung war Ein brauner Bär schaut in der Antarktis auf einen kleinen Pinguin und produzierte vier Bilder in einem gezeichneten Stil:
Dabei hatte ich in meinem Kopf ein sehr viel realistisches Ergebnis mir vorgestellt. Und etwas dem näheres konnte Microsofts System auch erstellen, nämlich mit Ein brauner Bär schaut in der Antarktis auf einen kleinen Pinguin, realistisch:
Vom ersten Tipp bin ich weniger überzeugt. Das System ist nicht unbedingt gut darin, Details in der Beschreibung zu beachten. Ein echtes Beispiel aus einem kleinen Projekt, The entrance to a zoo. Realistic look, no people produzierte zwar vier Bilder mit einem möglichen Zooeingang, aber auf zweien davon waren eben sehr wohl Menschen zu sehen. Andererseits ist manchmal eine wirklich detaillierte Beschreibung doch zielführend. Zum Beispiel benutzte ich für die folgende Grafik den Beschreibungstext A domino piece in the center, project written on it, surrounded by many other domino pieces with dependency written on it. Arrows go from the outer stones to the inner. Digital style.
Gleichzeitig ist es manchmal beeindruckend, was dabei herauskommt wenn man dem System nur eine grobe Beschreibung gibt. Beispielsweise bei diesem Bild, das ich als Cover für meinen Artikel zu Heinleins "The Moon Is a Harsh Mistress" nutzte, bei dem ich nur sehr grobe Vorgaben zu einer Station auf dem Mond und einer sichtbaren Erde mitgab:
Schwachstellen
Meine Tests und auch die Bilder offenbaren ein paar Schwächen. Erstens ist da die eben nicht immer gegebene Einhaltung der Beschreibung. Bei manchen Bildern konnte ich nur mit Biegen und Brechen dem von mir gewünschten Ergebnis nahekommen. Mehrfach musste ich danach nochmal mit Gimp ran, was etwas schade ist wenn es nur am nicht sauber arbeitenden Generator hing.
Manchmal ging die Erstellung auch gar nicht. Für den Schwangerschaftsartikel testete ich Beschreibungen um eine auf einem Sofa sitzende, unglücklich schauende Schwangere. Solche Vorgaben verweigerte das System komplett. Ich hatte vorab davon gelesen, dass manche Bildgeneratoren durch ihre Sicherheitssysteme gegen Nacktheit praktisch lobotomiert werden. Hier geht das auch in die Richtung, die Erkennung was verwerflich sein könnte ist fehlerhaft und blockiert harmlose Anwendungsfälle.
Wie oben zu sehen ist sind alle Bilder quadratisch. Um genau zu sein werden sie mit einer Größe von 1024 Pixeln auf jeder Seite ausgegeben. Die Pixelgröße reicht mir hier im Blog, aber quadratisch ist für mich unpraktisch (haben die anderen Bilder hier doch meist ein Breitbildformat) und für viele denkbare Anwendungsmöglichkeiten sind 1024 Pixel zu wenig.
Dann sind da die Generierungsfehler. Während Hände nicht mehr die große Herausforderung zu sein scheinen, ist bei Bing Text der große Problemfall. Alles was mit Text zu tun hat wird praktisch nie sauber ins Bild gebannt. Was auch nicht geht ist Logik, z.B. einen korrekten Graphen zeichnen zu lassen. Das Ergebnis wird zwar beeindruckend ausgestaltet, aber der Graph und seine Bezeichnung ist komplett falsch.
Und schließlich: Fürs Speichern der Ergebnisse hat es nicht gereicht. Es gibt einen Knopf dafür, für einzelne Bilder, aber der produzierte bei mir nur eine Fehlermeldung. Angezeigt werden ansonsten nur die letzten 15 Bilderstellungen, mit ihren (meist) jeweils vier Bildern. Vorherige sind noch eine Weile länger über ihre URL aufrufbar, aber nach einer Weile werden sie gelöscht. Das ist bei einem kostenlosen Angebot verständlich, aber doch auch unkomfortabel. Und das ist auch der Grund, warum ich die Beschreibung für das Mondbasisbild nicht mehr weiß.
Anwendungsfälle im Blog
Generell packe ich gerne und abseits der Linksammlungen mittlerweile fast immer Bilder in meine Blogartikel. Sie geben ihnen einen Wiedererkennungswert und machen sie visuell unterscheidbarer, hübschen ansonsten die Textwüste auf.
Oft ist die Bildquelle auch gar kein Problem. Schreibe ich über ein Spiel, kann ich meist beim Spielen Screenshots machen und dann diese in den Artikel einbauen. Bei einem Artikel über ein real existierendes Ding kann das Telefon davon Bilder schießen. Bei Webseiten sind es wieder Screenshots derselben, so wie oben hier im Artikel. Bei Filmen und Serien eignen sich Screenshots aus Trailern, da das dafür gedachtes Marketingmaterial ist, wobei auch Screenshots aus dem Werk selbst zulässig wären.
Aber es gibt Artikel, zu denen ich keine eigenen Bilder machen kann. Beispielsweise habe ich mal über typische Argumentationen zu Atomkraft geschrieben. Da kann ich schlecht zu einem AKW für fahren und da hineingehen. Manchmal füllen kostenlose Bildersammlungen wie unsplash dann die Lücke mit sogenannten Stockfotos, wenn sie zufällig etwas passendes haben. Die haben aber den Nachteil, dass ihre Bilder teils oft benutzt werden, das macht das mit dem Wiedererkennungswert etwas kaputt. Da taugt der Bildgenerator als Alternative, um Stockfotos mit genau zum Artikel passenden zu ersetzen.
Und bei manchen speziellen Themen gibt es vorab üblicherweise gar keine passenden Bilder. Da erschaffen Bildgeneratoren dann im Zweifel erstmals ein passendes Bild. Wie das oben zu den Softwareabhängigkeiten beispielsweise. Da habe ich mir selbst eine Abstraktion mit den Dominosteinen ausgedacht, aber ich hätte diese Grafik ohne Generator weder erstellen können noch ist es auch nur im mindestens wahrscheinlich, dass bei unsplash & Co dieses Motiv bereitsteht. Für konkrete Abstraktionen generischer Konzepte sind die Generatoren also ein guter Anwendungsfall.
Ein dritter Einsatzort oder vielleicht ein Unterpunkt des vorherigen sind Visualisierungen von Romanen. Früher hätte ich das Buch selbst fotografiert, mit dem Buchcover hätte das getaugt. Doch mittlerweile lese ich meist E-Books. Die haben zwar auch Covers, aber da die Grafiken rauszuziehen und in einem Artikel zu verwenden halte ich für rechtlich nicht sicher. Stattdessen ist es besser, vom Generator ein zur Handlung des Buches passendes Bild erstellen zu lassen, wie oben die Mondbasis. Das habe ich bei allen Buchvorstellungen hier im Blog nachgeholt, die noch kein eigenes Bild hatten.
Und damit ein Fazit.
Microsofts Bildgenerator funktioniert bereits so gut, dass man damit wirklich etwas anfangen kann. Da seine Nutzung kostenlos ist spricht auch wenig gegen einen Test. Mit den erstellten Bildern lassen sich manche Artikel dann recht nett aufhübschen.
Das tolle daran ist die Flexibilität. Während vorher unsplashs Bildersammlung vorgab, welche Bilderuntermalung möglich war, lassen sich jetzt zum jeweiligen Artikel genau passende Bilder erstellen. Langfristig ist völlig klar, dass Stockfotos hiermit ersetzt werden. Da gibt es neben unsplash ja auch einige kommerzielle Dienste, wie den Käufer der Seite, Getty Images. Wobei unsplash mit unsplash+ selbst auch kostenpflichtige Bilder vertreibt. Und genau das dürfte als Geschäftsmodell wegfallen. Es blieben dann nur noch Pressefotos von Ereignissen.
Aber dieser Wegfall wird nicht morgen passieren. Denn derzeit sind die Limitierungen der Generatoren noch zu einschränkend. Wahrscheinlich reicht es für eine Nutzung hier im Blog, aber selbst da spricht für mich einiges dafür, doch manchmal zuerst nach Stockfotos zu schauen. Weil die im Zweifel hübscher sind, auf jeden Fall aber größer und nicht nur quadratisch. Und wenn ein passende Motiv in der Sammlung ist, findet sich sich das mit der Suche vielleicht auch schneller als ein eigenes Bild zu generieren. Denn nicht nur dauert die Erstellung etwas und braucht der Beschreibungstext vielleicht mehrere Anläufe – vor allem muss ich bei einem Bildgenerator ja erstmal auf die passende Idee kommen, wie ein Thema in einem Bild dargestellt werden kann.
Aber wenn da die Entwicklung weitergeht, die Generierung gleichzeitig exakter wird (wie bei Text in Bildern) und weniger beschränkt (wie bei der schwangeren Frau, aber auch bei Größe und Bildformat), wenn man erstellte Bilder mit Text nochmal anpassen lassen kann ("Und jetzt entferne die anderen Pinguine"), dann werden solche Bildgeneratoren noch hilfreichere Werkzeuge werden. Zumindest für jeden, der gerne mit Bildern unterlegt ins Internet schreibt.
Ist WezTerm der perfekte Terminalemulator?
Perfektion mag unerreichbar sein, aber der Terminalemulator WezTerm hakt viele Anforderungen ab:
- Ein eingebautes Tabinterface, um parallele Terminalsessions im gleichen Fenster zu haben.
- Ein Scrollbalken, ein absolutes Ausnahmefeature…
- …der sich dann auch noch mit der Maus bedienen lässt, inklusive dem Mausrad.
- Gute Konfigurierbarkeit, um beispielsweise die Steuerung der Tabs an die eigenen Vorlieben anzupassen.
- Eine große Auswahl an Farbschemas.
- Das Anzeigen von Bildern im Terminal, z.B. mittels
lsix
.
Nachdem ich WezTerm nun schon eine ganze Weile benutze sind mir auch keine Nachteile aufgefallen.
Konfiguration
Für ein modernes Programm überraschend, wird WezTerm statt über ein Einstellungsmenü über eine Konfigurationsdatei konfiguriert. Diese ~/.wezterm.lua sieht bei mir so aus:
-- Pull in the wezterm API local wezterm = require 'wezterm' local act = wezterm.action -- This will hold the configuration. local config = wezterm.config_builder() -- This is where you actually apply your config choices -- For example, changing the color scheme: config.color_scheme = 'Solarized (dark) (terminal.sexy)' config.scrollback_lines = 20000 config.enable_scroll_bar = true -- The scrollbar is too hard to see in the Solarized theme, so change it: config.colors = { scrollbar_thumb = '#93a1a1', } config.audible_bell = 'Disabled' config.keys = { { key = 'LeftArrow', mods = 'SHIFT|CTRL', action = act.MoveTabRelative(-1) }, { key = 'RightArrow', mods = 'SHIFT|CTRL', action = act.MoveTabRelative(1) }, { key = 'LeftArrow', mods = 'SHIFT', action = act.ActivateTabRelative(-1) }, { key = 'RightArrow', mods = 'SHIFT', action = act.ActivateTabRelative(1) }, { key = 'DownArrow', mods = 'SHIFT', action = act.SpawnTab 'CurrentPaneDomain',}, } -- and finally, return the configuration to wezterm return config
Wichtig ist dabei das Farbschema, das ich auf Solarized (dark) (terminal.sexy)
gesetzt habe. Den Scrollbalken zu aktivieren und per Farbänderung sichtbarer zu machen macht das Terminal nutzerfreundlicher (da es die Selbstbeschreibungsfähigkeit erhöht), den Piepser bei Fehleingaben deaktiviere ich wegen seine Nervfaktors wann immer möglich, und schließlich sind da die Tastenbelegungen für die Tabverwaltung.
Statt der dunklen Variante von Solarized hätte es viele Alternativen gegeben. Die Dokumentation listet 1001 Varianten, wobei davon einige nur kleine Spezialvarianten des jeweiligen Grunddesigns sind. Trotzdem, die Auswahl ist beeindruckend.
Ich bin an sich kein Fan von mittels Programmiersprachen umgesetzten Konfigurationsdateien, aber für mich überwiegt hier, dass alles so einstellbar war wie ich es wollte. Zudem sind die Voreinstellungen bereits ziemlich gut.
Ich würde bei regulären Programmen jetzt noch ihre Funktionsweise vorstellen, aber bei einem Terminalemulator ist da wenig zu sagen. Zumindest bei meiner Nutzung. Tatsächlich hat WezTerm ein paar von mir bisher ignorierte Spezialfunktionen, wie einen eingebauten Multiplexer. Und die Tabs, aber die sind oben auf dem Screenshot ja sichtbar.
Macken gibt es wohl auch, gesammelt vom Projekt selbst auf Github. So sei die Performance nicht so gut wie die von xterm oder kitty (was ich im Alltag nicht bemerkte) und der Text werde beim Anpassen der Fenstergröße seltsam platziert (das zumindest kann ich bestätigen, auch wenn es mir vorab nicht auffiel). Von meiner Seite aus ist die Schriftdarstellung etwas, was nicht jedem gefallen könnte, wobei ich sie auf meinem System hübsch genug und soweit passend finde. Generell könnte man auch am Konzept eines GPU-beschleunigten Terminals zweifeln, zeigt xterm doch, dass dieser Ansatz für Performance und Latenz nicht notwendig ist.
Aber das sind keine gravierenden Macken. Letzten Endes ist WezTerm stabil, umfassend konfigurierbar und hat mit der Kombination von guter Performance, sichtbarem Scrollbalken und eingebauten Tabs meines Wissens ein Alleinstellungsmerkmal. Für mich war es damit bisher tatsächlich die perfekte Wahl.
Koss KSC75, Kopfhörer zwischen perfektem Komfort, guter Klangqualität und wortwörtlichem Schrott
Die Form ist die erste Besonderheit des Koss KSC75. Das sind keine regulären Kopfhörer mit einem Bügel, sondern sie werden hinter die Ohren geheftet (Koss nennt die Form "Ear Clip"). Das ist nicht einzigartig, aber selten und in Zeiten von in den Gehörgang gepressten Ohrhörern noch seltener geworden. Von Audio-Technica gibt es da noch die ATH-EQ300M (oder gab, sie sind nicht auf der Webseite zu finden), aber sie werden in Deutschland nur von einem einzelnen Amazonhändler verkauft (Restbestände?) und seien deutlich schlechter.
Denn das ist die zweite Besonderheit: Die Klangqualität des KSC75 wird in Reviews hochgelobt. Sogar der Bass sei gar nicht so schlecht, was bei solchen offenen Kopfhörern überraschend ist, die auch noch sehr locker anliegen. Klar gäbe es besseres, aber nicht in der Preisklasse.
Genau, das ist das nächste: Die KSC75 sind billig. In Deutschland mit ~30€ weniger als in den USA, wo sie nochmal 10 USD günstiger sind. Aber trotzdem, der für den Preis gebotene Klang mache sie alternativlos (vll stimmt das mittlerweile nicht mehr, die chinesischen IEMs sind sehr gut geworden und teils durchaus auch so günstig, aber das ist eben die falsche Form).
Mein Eindruck
Für mich waren die KSC75, die ich mir angesichts der guten Reviews als Verlegenheitswahl gekauft hatte, schlicht superkomfortabel. Die kleinen Haken hinter den Ohren sitzen bei mir trotz Brille problemlos. Kein Bügel der oben auf dem Kopf wiegt, kein Anpressdruck, der die Polster gegen die Ohren reibt, das ist für mich eine perfekte Lösung. Im Ergebnis hatte ich noch nie Kopfhörer, die sich so lange angenehm tragen lassen – bisher schien mir, unendlich lang.
Auch den Ton mag ich. Ja, im direkten Vergleich kann ich den geringeren Bass bemerken, aber auch für mich klingen die Teile gut, ob das nun für Musik, Videos oder Spiele ist. Und sie scheinen gut zu dem billigen Sharkoon-DAC zu passen, wahrscheinlich durch den relativ hohen elektrischen Widerstand (60 Ohm), auf jeden Fall ist da für mich auch bei Stille kein Rauschen zu hören.
Ein Nachteil der Bauweise ist die fehlende Abschirmung von Außengeräuschen. Wäre jetzt noch Covidzeit mit einem geteilten Büro daheim, oder wäre der PC noch so laut wie damals, wäre das ein Problem. Aber Covid löste die Zeit und den PC-Lärm löste fan2go, so ist die Durchlässigkeit daheim ein Vorteil geworden.
Der verbliebene und leider massive Nachteil ist die schlechte Haltbarkeit. Das Kabel ist furchtbar dünn und auch noch fest verbaut. Mir ist jetzt nach nur sieben Monaten Nutzung, ausschließlich daheim, entsprechend eine Seite weggefallen, sie gibt einfach keine Ton mehr aus. Den direkten Schaden davon wird diesmal die Gewährleistung abfangen, aber diese Unzuverlässigkeit macht den KSC75 trotz der Akkufreiheit zu einem Wegwerfprodukt. Und das geht mir enorm gegen den Strich.
Man kann das Kabel auswechselbar machen, mit einem MMCX-Mod, aber das sieht mir nicht gerade einfach aus. Und Koss verspricht eine "Limited Lifetime Warranty", aber ob solche Kontaktprobleme darunter fallen ist mir unklar, auch, ob die in Deutschland überhaupt einlösbar ist.
Es gibt derzeit wieder mehr in die Richtung gehendes, ich stolperte gerade über ein Review zu den Nothing Ear (open), was einfach nicht in den Gehörgang gepresste Ohrhörer zu sein scheinen, die ebenfalls mit einem Bügel hinter den Ohren befestigt werden. So wie auch Knochenschallkopfhörer einen Moment hatten, weil sie das Ohr freilassen. Vielleicht kommt über die Schiene dann auch was mit Kabel und bietet eine haltbarere Alternative zum KSC75. Hoffentlich, denn derzeit weiß ich nicht wie ich das lösen soll, bleibt wohl keine Lösung als die Garantie abzuklopfen oder den MMCX-Mod durchzuprügeln – denn auf den Komfort des KSC75 wollte ich nur sehr ungern verzichten.
Review zum Moto G52 mit CalyxOS - Ein gutes Übergangstelefon?
Motorolas G52 ist eines der günstigen Telefone, von denen der Konzern jedes Jahr eine ganze Reihe raushaut. Das Besondere am G52 ist die Softwareunterstützung nicht nur durch LineageOS, sondern auch durch das besonders interessante CalyxOS. Der Brauchbarkeit des Smartphones vermutlich das Genick brechen wird Motorolas legendär schlechter Softwaresupport.
Zum Kontext: Ich habe ein Moto G52 für mich selbst gekauft, gebraucht (aus Überzeugung und weil Motorolas Mutterkonzern Lenovo auf meiner schwarzen Liste steht) und vergleiche mit meinem bisherigen LG G5, das am kaputtgehen war und das auch von LineageOS keine Updates mehr bekommt.
Das Moto G52
Doch erstmal zum Gerät selbst. Das G52 ist wie fast alle regulären modernen Telefone ein langweiliges Rechteck. Ein Kameramodul mit drei Linsen und Blitzlicht ist am Rücken angebracht. Die hintere Abdeckung ist aus Plastik, so wie auch die metallisch angemalten Seiten in Wirklichkeit Plastik sind (was man mit etwas Abnutzung auch wirklich sieht). Es gibt Modelle mit 4GB und welche mit 6GB Ram, 128 GB oder 256GB Speicher, erweiterbar mit einer Speicherkarte – meines kombiniert 6GB Ram mit 128 GB Speicherplatz. Natürlich hat es einen Kopfhöreranschluss (sonst wäre es keine Option). Prozessor sei ein Snapdragon 680 mit acht Kernen, der Bildschirm nutzt AMOLED. Die Selfiekamera ist vorne in diesen Bildschirm eingelassen, die Benachrichtigungs-LED wurde leider ohne Ersatz weggelassen.
Das ist einer der großen Unterschiede zum LG G5 von 2016 und ähnlichen alten Telefonen, mit denen ich vergleiche: Dass die Ränder eben so klein sein, dass der Bildschirm fast den ganzen zur Verfügung stehenden Platz nutzt. Da ist kein dicker Rahmen mehr, der ihn oben und unten abschneidet und der vorderen Kamera Platz geboten hätte. Das macht den Bildschirm natürlich nochmal größer, als er wegen dem sowieso schon größeren Gerät sowieso wäre – 160mm Höhe, 74mm Breite passen deutlich schlechter in meine Hosentaschen. Der Bildschirm ist so ganze 6.6" groß und streckt die Auflösung von 2400x1080, die Bildwiederholrate geht bis 90 Hz hoch.
Das LG G5 als damaliges Topmodell hatte damals, wie schon das G3, einen fantastischen Bildschirm. Allerdings IPS LCD. Der Vergleich sollte also klar das Moto G52 im Vorteil sehen, gerade was Kontrast und tiefes schwarz angeht. Aber erstmal sah es für mich nur anders aus, rotstichiger (vll war aber auch das G5 blaustichig). Problematisch: Bei zwei der drei Einstellungen auf dem G52 sind mir sogar die Farbkontraste zu gering. Wenn ich die Telefone jetzt nebeneinander halte fällt aber schon auf, dass der neuere Bildschirm deutlich heller werden kann, das Bild weniger grau wirkt und die Blickwinkelstabilität besser ist. Das G5 ist auch alt, zeigt bei entsprechenden Kontrasten den vorherigen Bildschirminhalt immer noch eine Weile als Phantombild mit an. Schon deswegen ist das G52 hier klar besser.
Statt dem G52 wäre auch das G42 oder G32 in Frage gekommen. Doch die kleinere Modelle waren kaum oder gar nicht günstiger, das G32 hat keinen OLED-Bildschirm und das G42 keine Version mit mehr als 4GB Arbeitsspeicher. Daher fiel nach dem Vergleich die Wahl auf das G52.
CalyxOS
Allen drei gemeinsam wäre die Unterstützung durch CalyxOS, was ich damit zum ersten mal selbst testen konnte.
Das Alleinstellungsmerkmal des ROMs ist der Fokus auf einen bestimmten Sicherheitsbegriff, demzufolge das Projekt nur Geräte unterstützt, bei denen der Bootloader nach der Installation wieder gesperrt werden kann. Zudem muss, wenn ich das richtig sehe, der Hersteller noch Updates für die Firmware ausliefern. Das beschränkt die Auswahl massiv, bisher waren nur die letzten Modelle vom Fairphone, das SHIFT6mq und Pixeltelefone von Google mit dabei. Und seit kurzem die drei Motorolatelefone.
Die Installation samt Bootloaderverschließen war kein Problem, daher spare ich mir auch eine eigene Installationsanleitung (es gibt eine offizielle). Schade ist – aber das ist mehr ein Problem des G52 – dass ein Unlockcode von Motorolas Webseite gebraucht wird. LGs Abschaltung dessen Äquivalent zeigt, wie anfällig solche Infrastruktur ist.
Einmal installiert funktioniert CalyxOS stabil und ist umfangreich aufgestellt. Das Androidsystem wirkt sehr wie das von LineageOS, mit ein paar sinnvollen Anpassungen. So ist F-Droid in einer Basisversion (ohne ein paar sicherheitskritischen Funktionen) vorinstalliert. Signal ist auch da und wird bei jedem Anruf als sicherere Alternative beworben, was faktisch korrekt ist, auch wenn es mir mangels Signals Verbreitung im Umfeld nicht sehr nützlich ist. Ein VPN-Client ist vorinstalliert, von mir bisher ungenutzt, und eine App um Metadaten aus Bildern zu entfernen.
Vor allem aber ist microG installiert und eingerichtet. Damit funktionieren dann wesentlich mehr Anwendungen aus dem Playstore (bzw Aurora Store, ebenfalls vorinstalliert) problemlos, z.B. kamen bei einer Bankanwendung die Benachrichtigungen an. Das ist die gewünschte Balance aus Sicherheitsfokus, Datensparsamkeit und Praxistauglichkeit, die ich bei LineageOS letztes Jahr vermisst hatte. Und ja: Auch die Lokalisierung – dessen Scheitern ich LineageOS beim G5 ankreidete – funktionierte direkt, die Ortung war schnell und auch das genaue GPS-Signal war nach kurzer Wartezeit vorhanden.
Fehler gab es auch, so wurde direkt bei meinem ersten Anruf der Bildschirm nicht abgeschaltet. Ob das an der Software oder an der Hardware lag lässt sich nicht mehr herausfinden, seitdem klappte es immer.
Fantastische Akkulaufzeit
Die Kombination aus CalyxOS und Moto G52 führt zu einer hervorragenden Akkulaufzeit. Besonders gut ist der geringe Verbrauch in Ruhephasen. Da scheint alles zu stimmen, zum einen schaltet die Hardware sich wohl ordentlich in die Schlafzustände, zum anderen muss da auch das Betriebssystem geschickt Arbeit vermeiden. Möglich, dass die von microG angebundene Infrastruktur für Pushbenachrichtungen da wirklich etwas bringt und den Verbrauch von Telegram und Signal reduziert. Die genaue Laufzeit kann ich so gar nicht beziffern, aber die Verlaufsanzeige verrät beispielsweise, dass ich heute Nacht keine 5% verlor und bei einem Ladestand von 55% eine verbliebene Laufzeit von anderthalb Tagen vermutet wird. Und das ist bei meiner Nutzung nicht unrealistisch.
Unterstützt wird auch ein Ladelimit, sodass der Akku nie über beispielsweise 90% geladen wird. Das sollte seine Lebenszeit erheblich verlängern. Nicht unwichtig, gerade bei einem fest verbauten und verklebten Akku, wobei ein Auswechseln des Akkus (auch dank des Plastiks statt Glas des Rückteils) machbar aussieht.
Gemischte Audioqualität
Bei einem Testanruf wurde dem Moto G52 kein Vorteil, aber auch kein Nachteil zum LG G5 attestiert. Auf meiner Seite empfand ich die Sprachwiedergabe am LG G5 besser, wie sehr das am Lautsprecher im Ohrteil oder an einer etwaig anderen Lautstärke lag kann ich nicht klar aufdröseln.
Beim Lautsprecher sind beide Telefone nicht gleichwertig. Positiv fällt trotzdem der Vergleich zum alten Samsung Galaxy A3 aus, dessen Lautsprecher einfach zu schwach war. Beim G52 ist der Lautsprecher dagegen laut genug für den Alltag, aber etwas zu schwach für schwierige Situationen wie dem Podcasthören beim Kochen, wenn die Dunstabzugshaube übertönt werden soll. Das war auch beim LG G5 so. Dessen Soundqualität ist aber klar besser, wenn es um Musik geht. Vielleicht etwas dumpf, klingt es klar besser als die blecherne Wiedergabe des Moto G52. Ich habe eine Testaufnahme versucht, jeweils aufgenommen mit meinem Computermikrofon. Ist etwas leise geworden, aber ich denke man hört den Unterschied deutlich genug.
Das Moto G52 zuerst:
Das LG G5 zum Vergleich:
Das Original ist hier.
Schwache Fotoqualität
Mit dem neuen kleinen menschlichen Wesen im Haus war die Möglichkeit Fotos zu schießen mir natürlich wichtig, und es war ein Faktor dafür, neben den fehlenden Updates die Neustarts des G5 bei aktivierter Kamera nicht weiter hinzunehmen.
Das G52 hat eine Makro-, eine Weitwinkel- und eine reguläre Linse. Die Makrolinse empfand ich bisher als unbrauchbar, die Bilder wurden zu einem Pixelrauschen. Ein Beispiel:
Die anderen Linsen empfand ich als etwas besser. Für die Hauptkamera im folgenden ein Vergleich, das gleiche Motiv zum fast gleichen Zeitpunkt, zuerst das Moto G52 (CalyxOS) , dann das LG G5 (LineageOS), und schließlich das Xiaomi Note 8T (Herstellersoftware):
Für meine Augen ist das Bild des Moto G52 auf den ersten Blick okay, aber im Detail nicht gelungen. Und das scheint mir repräsentativ für die allgemeine Bilderqualität dieser Kamera, wenn ich so durch meine Galerie schaue. Im Thumbnail sieht es noch gut aus. Aber im verlinkten großen Bild (wenn auch auf 1920p herunterskaliert) scheint ein Schärfefilter die Details zu zersetzen oder die Farbabstimmung um den Gammawert nicht zu stimmen, was im Thumbnail kaum auffällt, im großen Bild aber schon. Im Ergebnis sind die Farben trist und manche Details, wie die hellen Pflanzenhalme, sehen unecht aus. Beim G5 und dem 8T sehe ich dagegen keine deutlichen Qualitätsunterschiede. Beide Bilder sind unterschiedlich, aber besser als das vom G52. Das Xiaomigerät überzeichnet die Farben etwas, beim G5 sind die Details nochmal klarer und die Farben lebensechter.
Allerdings: Das G5 hat die Eigenheit, den Fokus eines eigentlich klaren Bilders wieder zu verschieben, sodass manchmal Bilder mehrere Versuche brauchen. Diese Macke hat das G52 nicht, immerhin.
Trotzdem ist das etwas enttäuschend. Ich hatte angesichts des Alters keinen Qualitätsverlust zum G5 erwartet, das ja auch nicht mit der Herstellersoftware läuft. Das schlechtere Ergebnis des G52 kann damit an der Hardware liegen, aber auch fehlende oder falsche Firmware speziell in CalyxOS könnte das Problem verursachen.
Ich sah also ein paar Schwächen. Die Kamera zeigt Macken und der Lautsprecher ist nicht optimal.
Aber das G52 ist günstig und wird mit CalyxOS von einer guten Androidvariante unterstützt. Es hat einen guten Bildschirm, eine tolle Akkulaufzeit und dabei eine gute Prozessorleistung (doppelt so stark wie mein auch schon ausreichendes LG G5, im StressTest). Der nicht optimale Lautsprecher ist ausreichend für Video- und Podcastkonsum, die Bilder immer noch gut genug, um Erinnerungen ordentlich festzuhalten. Zudem stimmt mit 6 GB Ram (die Variante mit 4 wäre etwas wenig), 128 oder 256 GB Speicherplatz, microSD-Kartenslot und Kopfhöreranschluss die Ausstattung.
Als Übergangstelefon in die Zeit EU-regulierter reparierbarer Telefone könnte es daher an sich taugen. Wenn denn der Softwaresupport hält – aber genau das ist zweifelhaft. Als ich es kaufte war der dessen Dauer noch unklar, mittlerweile schätzt CalyxOS August 2025 als Supportende ein. Das wäre zu wenig. Zusammen mit den Hardwareschwächen bin ich daher nicht überzeugt davon, dass das Moto G52 ein besseres Übergangstelefon ist als es ein altes Flagschifftelefon wäre – eines in der Liga des LG G5, nur etwas neuer und mit bestehendem Support durch ein alternatives Android; wie z.B. das Samsung S10(e) oder das (etwas teurere) OnePlus 7 Pro.