PM - SK - SS - 24 - Projektorganisation
PM - SK - SS - 24 - Projektorganisation
PM - SK - SS - 24 - Projektorganisation
– Projektorganisation–
Die Einheit gibt insbesondere einen Überblick über das Thema der Projektorganisation sowie über die
Strukturplanung (Produkt- und Projektstruktur)
Organi- Personal-
Planung Führung Kontrolle
sation einsatz
Themen
1. Projektorganisation
2. Strukturplanung
3. Management von Projekt Portfolios
Projektorganisation
Projektorganisation (1)
Formale Regeln regeln die Form der Arbeitsteilung und entscheiden über die Ganzheitlichkeit
bzw. Zerstückelung (Spezialisierung) einer Aufgabe.
1912: 1916:
106h / Model T 6h / Model T
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Arbeitsspezialisierung
Projektorganisation (4)
Hackman/Oldham weisen auf die (de-)motivationalen Effekte der Arbeitsgestaltung hin. Die
Form der Strukturierung beeinflusst folglich das Arbeitsverhalten.
• Koordinationsmechanismen
• Hierarchie und Anweisungen: Über- und Unterordnungsverhältnissen, die sich in
Hierarchie ausdrücken
• Regeln und Routinen: formelles Regelwerk in Verbindung und standardisierte
Abläufe (Programme) in Organisationen
• Gegenseitige Anpassung: Informelle Abstimmung, insbesondere auf
Gruppenebene
• Kontrollmechanismen
• Soziale Kontrolle: Kultur als Kontrollmechanismus, Fokus auf Werte und Normen
bewirkt Selbstkontrolle und informelle gegenseitige Überwachung
• Formale Kontrolle: Formale Kontrolle und offizielle Sanktionsmechanismen
Grant, R. M. (2021). Contemporary strategy analysis. John Wiley & Sons.
Projektorganisation (6)
Die Aufbauorganisation kann auf Basis von Aufgabenabgrenzung und Über- und Unterordnung
differenziert werden.
Aufgabenabgrenzung
Einlinien- - Produktgruppen
der Art der Tätigkeit
system - Kundengruppen
(„Verrichtungsprinzip“)
- Marktregionen
Mehrlinien- Matrixorganisation:
system Kombination aus Verrichtungs- und Objektprinzip
Projektorganisation ist die Schaffung von Regeln, durch die die Arbeit der Projektbeteiligten auf die
Projektziele ausgerichtet wird
• Beinhaltet Weisungsbefugnisse
• Die Unternehmensstruktur kann temporär mit Rücksicht auf Projekte adaptiert werden
In der Matrixprojektorganisation wird auf MA aus der bestehenden Linie zurückgegriffen, die temporär
einem definierten Projekt zugeordnet werden
In der Stabs-Projektorganisation wird die Projektleitung als Stabsstelle direkt unter der
Unternehmensleitung verankert
Im Rahmen der Projektleitung in der Linie übernehmen Linienleiter gleichzeitig die Leitung eines
Projekts
Hinsichtlich der Auswahl der Organisationsform kommt den Dimensionen der Projektgröße sowie der
Schnittstellenanzahl besondere Bedeutung zu.
Beteiligte
B1 B2 B3 B4
IVM Matrix: Aufgabe 1 V M M M
Aufgabe 2 I V I
Aufgabe 3 I M V
Projektorganisation (16)
Das Erstellen und Verteilen von Arbeitspaketen ist eine wichtige Aufgabe im Projektmanagement
• Die kleinste Einheit des Projekts wird als Arbeitspaket bezeichnet und fasst Arbeiten zusammen,
die einen engen funktionellen und zeitlichen Zusammenhang haben. Diese Arbeiten können von
mehreren Personen durchgeführt werden, das Arbeitspaket muss aber von einer einzelnen Person
(Arbeitspaketverantwortlichen) verantwortbar sein.
Ein Teilprojekt besteht aus mehreren Arbeitspaketen, die funktionell und zeitlich zusammengehören.
• Auch jedes Teilprojekt hat einen Start- und Endtermin und muss ein messbares bzw. feststellbares
Ergebnis liefern
• Mehrere Personen sind beteiligt
• Umfang: ca. 0.5-5 PM (ca. 10 Arbeitspakete)
• Können nacheinander oder nebeneinander ausgeführt werden und auch die
• Reihenfolge der Ausführung kann Relevanz haben
Projektorganisation (19)
Eine Projektphase ist ein zeitlich abgegrenzter Teil eines Projekts. Sie kann ein oder mehrere
Teilprojekte umfassen. Endzeitpunkt einer Projektphase stellen gute Positionen für Meilensteine dar.
• Ein typischer Projektablauf besteht aus sequentiell gekoppelten (nacheinander) und parallelen
Prozessen
• Einteilung des Projekts in Projektphasen mit fixen Terminen (Meilensteine)
• Bei jedem Meilenstein sind die Zwischenergebnisse überprüfbar (Feststellung einer Abweichung)
Projektorganisation (20)
Wasserfallmodell
Simultaneous
Engineering
Projektorganisation (21)
Produkt- und Projekt Strukturplan sind Basis eines Ablaufplans des Projekts
Strukturplanung (2)
Der Produktstrukturplan ist eine hierarchisch gegliederte Liste aller Teile (Komponenten, Module,
Funktionen, Baugruppen) eines Produkts und bildet die Grundlage für die Projektplanung.
1. Baugrund 3. Ausbau
1.1 Hausanschlüsse 3.1 Installation
1.1.1 Kanalanschluss 1.1.1 Wasserversorgung
1.1.2 Wasseranschluss 1.1.2 Abwasserleitung
1.2 Fundamente 3.1.3 Elektroinstallation
1.3 Bodenplatte 3.1.4 Heizungsleitung
2. Rohbau 3.2 Bodenbeläge
2.1 Mauerwerk 3.2.1 Estrich
2.1.1 Keller 3.2.2 Fliesen
2.1.2 Erdgeschoss 3.2.3 Holzboden
2.1.3 Obergeschoss 4. …
2.2 Decken
Strukturplanung (4)
Der Strukturplan kann Top-Down (deduktiv) oder Bottom-up (induktiv) erstellt werden.
In der Praxis ist die Vermischung von beiden Verfahren sinnvoll.
Maschinenterminal
Strukturplanung (6)
Produktstrukturplan: Beispiel
Maschinenterminal
Strukturplanung (7)
Der Projektstrukturplan fasst alle in einem Projekt notwendigen Arbeiten in einer hierarchisch
strukturierten Liste zusammen.
• Baut auf dem Produktstrukturplan auf und bildet die Basis für die weitere Planung (Termine,
Kosten, Ressourcen)
• Objekt- bzw. produktorientierte (Projekt wird in Objekte gegliedert) oder funktions- bzw.
prozessorientierten Strukturierung (Gliederung nach zu verrichtenden Arbeiten)
Strukturplanung (8)
Maschinenterminal
Strukturplanung (9)
Solaranlage
Strukturplanung (10)
Projekt Portfolio Management beschreibt den systematischen Prozess Projekte auszuwählen und zu
fördern sowie die Gesamtheit der Projekte innerhalb einer Organisation zu managen
• Der Portfolio Gedanke besagt, dass Unternehmen Projekte nicht als unabhängige Einheiten
betrachten sollen, sondern einen gesamthaften Blick auf die Projektlandschaft einnehmen
Pinto, J. K. (2007). Project management: achieving competitive advantage. Upper Saddle River, NJ, USA:
Pearson/Prentice Hall.
Management von Projekt Portfolios (2)
Projektselektion und Priorisierung sind wichtige Aufgaben im Rahmen der Portfolio Managements
Die Projekt Portfolio Matrix gibt einen Überblick hilft Projekte nach Erfolgsaussichten und
strategischem Wert einzuteilen
hoch
Brot und Butter Perlen
Erfolgs-
aussichten
Weiße Elefanten Austern
gering
gering hoch
Beitrag zur
Wertschöpfung
• Erfolgsaussichten beziehen sich darauf, wie wahrscheinlich ein Projekt erfolgreich wird
• Beitrag zur Wertschöpfung beantwortet die Frage inwieweit die Projekte es ermöglichen die
bestehende Wettbewerbsposition zu erhalten vs. zu verbessern
Management von Projekt Portfolios (6)
Es lassen sich Projekte in Brot- und Butter Projekte, Perlen, Austern, und Weiße Elefanten
unterscheiden
• Weiße Elefanten: Schwache Erfolgsaussichten bei geringem Beitrag zur Wertschöpfung. Projekte
werden nicht als weiße Elefanten gestartet, sondern landen dort als ehemalige Brot und Butter
bzw. Austern Projekte.
• Brot und Butter: Verbindung guter Erfolgsaussichten mit überschaubarem Beitrag zur
Wertschöpfung. Oft evolutionäre Weiterentwicklung von bestehenden Produkten. Beispiel: Update
eines Software Produkts
• Austern: Unklare Erfolgsaussichten bei potenziell großem Beitrag zur Wertschöpfung. Technisch
herausfordernde Projekte, die – sofern erfolgreich – Grundlage für Wettbewerbserfolg darstellen
können. Beispiel: Fusionsenergie, Erweiterung der Lebensspanne von Autobatterien
• Perlen: Gute Erfolgsaussichten bei hohem Beitrag zur Wertschöpfung. Potenzial strategische
Vorteile durch revolutionäre Neuerungen zu erringen. Oft durch Einsatz neuer Technologien oder
nutzen bestehender Technologien für neue Zwecke
Management von Projekt Portfolios (7)
• Formalisiertes Portfolio Management und der Einsatz von Portfolio Karten bzw. Matrizen ist positiv
mit Erfolg verbunden
• Formalisierung ist bei komplexen Portfolios (die einzelnen Projekte sind eng miteinander
verbunden) wichtiger als bei weniger komplexen.
• Neben rationalen Kriterien werden (implizit) intuitive sowie politische Kriterien herangezogen
• Die Beteiligung des Top Managements hat einen umgekehrt U-förmigen Zusammenhang mit der
Qualität des Projektabschlusses und eine starke positive Wirkung auf die strategische Ausrichtung
des Portfolios
• Portfolio Management ist ein pfadabhängiger Prozess, d.h. Entscheidungen in der Vergangenheit
beeinflussen den Freiraum für aktuelle Entscheidungen
Martinsuo, M. (2013). Project portfolio management in practice and in context. International journal of
project management, 31(6), 794-803.
Management von Projekt Portfolios (8)