1 4501 Super Duplex Rohre

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ThyssenKrupp Materials International

Autstenitisch-ferritischer korrosionsbeständiger Stahl (Super Duplex) Werkstoffdatenblatt


Stahlbezeichnung: Kurzname Werkstoff-Nr.

X2CrNiMoCuWN25-7-4 1.4501

Geltungsbereich
Dieses Datenblatt gilt für nahtlose und geschweißte Rohre mit kreisförmigem Querschnitt, die für Druckbeanspruchun-
gen und für korrosive Medien bei Raumtemperatur, bei tiefen und bei erhöhten Temperaturen bestimmt sind.

Anwendung
1.4501 hat ein austenitisch-ferritisches Gefüge in dem beide Gefügebestandteile in etwa gleichen Teilen vorliegen
(Duplex- Stahl). Er verbindet die höhere Festigkeit ferritischer Chromstähle mit der Korrosionsbeständigkeit austeniti-
scher CrNi-Stähle.
Auf Grund der günstigen mechanischen Eigenschaften, verbunden mit hoher Beständigkeit gegenüber Korrosion, gibt
es vielfältige Anwendungen bei meerwasserbeaufschlagten Bauteilen wie Wärmetauscher, Förder- oder Injektionspum-
pen, Propellerwellen, hochbeanspruchte Teile in Chemie- und Abwasseranlagen und für Erdöl- und Erdgasförderung
(z. B. Verteilerstücke), Separatoren, Turbinen- und Gebläseschaufeln, Niederdruckkompressorkomponenten.
Durch den niedrigen C- Gehalt ist die Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion auch im geschweißten Zustand
gesichert.

Chemische Zusammensetzung (Schmelzanalyse in %)1)


Er- C Si Mn P S N Cr Cu Mo Ni W
zeug-
max. max. max. max. max.
nis-
form

T W/S 0,030 1,00 1,00 0,035 0,015 0,20 - 0,30 24,00 - 26,00 0,50 - 1,00 3,00 - 4,00 6,00 - 8,00 0,50 - 1,00

T W = geschweißte Rohre; T S = nahtlose Rohre


1)
Elemente, die in dieser Tabelle nicht angegeben sind, dürfen dem Stahl, außer zum Fertigbehandeln der Schmelze, ohne Zustimmung des Bestel-
lers nicht absichtlich zugegeben werden. Es sind alle angemessenen Vorkehrungen zu treffen, um die Zufuhr solcher Elemente aus dem Schrott
oder anderen Einsatzstoffen der Stahlherstellung, die die mechanischen Eigenschaften und die Verwendbarkeit des Stahles beeinträchtigen, zu
verhindern.

Mechanische Eigenschaften bei Raumtemperatur im lösungsgeglühten Zustand (+AT)


Erzeugnis- Dicke Zugversuch bei Raumtemperatur1) Kerbschlagarbeit1)
form Dehngrenze Zugfestigkeit Bruchdehnung KV
R p0,2 Rm A J
max. min. % min.
mm N/mm² N/mm² min. bei Raumtemperatur bei -40 °C
l t l t t

T W/s 30 550 800 - 1000 20 20 100 100 40


1)
l: Längsprobe, t: Querprobe

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Anhaltsangaben zu einigen physikalische Eigenschaften


Dichte bei 20 °C Elastizitätsmodul Wärmeleitfähigkeit spez. Wärme- spez. elektrischer
kN/mm² bei bei 20 °C kapazität bei 20 °C Widerstand bei 20 °C
kg/dm³ 20 °C 100 °C 200 °C 300 °C W/m K J/kg K Ω mm²/m
7,8 200 194 186 180 15 500 0,8

Mittlerer Wärmeausdehnungskoeffizient 10-6 K-1 zwischen 20 °C und

100 °C 200 °C 300 °C

13,0 13,5 14,0

Hinweise für die Temperaturen für Warmformgebung und Wärmebehandlung1)


Warmformgebung Wärmebehandlung AT (lösungsgeglüht), Gefüge

Temperatur °C Abkühlungsart Temperatur °C2) Abkühlungsart Gefüge

T w : 1040 bis 1120


1200 bis 1000 Luft Wasser3) Ferrit-Austenit
T s : 1080 bis 1160
1)
Für simulierend wärmezubehandelnde Proben sind die Temperaturen für das Lösungsglühen zu vereinbaren.
2)
Falls die Wärmebehandlung in einem Durchlaufofen erfolgt, bevorzugt man üblicherweise den oberen Bereich der angegebenen Temperatur-
spanne oder überschreitet diese sogar.
3)
Abkühlung ausreichend schnell, um das Auftreten von Ausscheidungen zu vermeiden.

Verarbeitung / Schweißen
Als Standardschweißverfahren für diese Stahlsorte kommen in Frage:
WIG-Schweißen Lichtbogenschweißen (E)
MAG-Schweißen Massiv-Draht UP-Schweißen
MAG-Schweißen Fülldraht
Verfahren Schweißzusatz

artgleich
WIG Thermanit 25/09 Cut 1.4501
MAG Massiv Draht Thermanit 25/09 Cut 1.4501
MAG Fülldraht Thermanit 25/09 Cut 1.4501
Lichtbogenhand (E) Thermanit 25/09 Cut 1.4501
UP Thermanit 25/09 Cut 1.4501

Ab Wanddicken ca. > 10 mm wird eine Vorwärmung von mind. 100 °C empfohlen; bei biegesteifen Bauteilen sollte die
Temperatur ggf. erhöht werden. Die Vorwärm- bzw. Zwischenlagentemperatur (Arbeitstemperatur) darf 200 °C nicht
überschreiten.
1.4501 kann mit höherem Wärmeeinbringen geschweißt werden als austenitische Stähle. Es werden 8 - 25 KJ/cm emp-
fohlen, die Tendenz sollte zu den höheren Werten gehen. Eine beschleunigte Abkühlung durch Pressluft oder Wasser
darf nicht durchgeführt werden, da bei diesem bis zu 90 % Ferritanteil erwartet werden muss.
Das Schweißen der Wurzellage und der ersten Fülllagen bei X-Nähten an diesen Blechen oder K-Nähten an steifen Bau-
teilen sollte mit einer höherlegierten austenitischen Elektrode ausgeführt werden.
Bei der Schweißung von 1.4501 müssen alle Maßnahmen, die dem Verzug entgegenwirken (z.B. Pilgerschrittschweißen,
wechselseitiges Schweißen bei X-Nähten, Einsatz von zwei Schweißern bei entsprechend großen Bauteilen), im beson-
derem Maße berücksichtigt werden. Für Erzeugnisdicken über 12 mm ist die X-Naht anstelle der V-Naht vorzuziehen. Der
Öffnungswinkel soll 60° - 70° betragen, beim MIG-Schweißen genügen ca. 50°. Eine Anhäufung von Schweißnähten ist
zu vermeiden. Heftschweißungen sind mit relativ kleinen Abständen (bedeutend kürzer als bei unlegierten Stählen) vo-
neinander anzubringen, damit starke Verformungen oder Schrumpfungen oder ablösende Heftschweißungen unterbun-

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den werden. Die Heftstellen sollten nachträglich ausgeschliffen oder zumindest von Endkraterrissen befreit werden.
Eine Wärmebehandlung nach dem Schweißen ist nicht erforderlich.
Verfahren ohne Zusatzwerkstoffe sind wegen der damit verbundenen bevorzugt ferritischen Erstarrung nicht zugelassen.
Der sicherste Weg zu einem ausgewogenen Ferrit-Austenit Verhältnis ist eine nachträgliche Wärmebehandlung. Hierbei
genügen kurze Haltezeiten von ca. 5 min. bis Temperaturen um 1040 °C. Danach empfiehlt sich eine nicht zu rasche
Abkühlung, da mit zu rascher Abkühlung ein zu hoher Ferritanteil verbunden ist (siehe auch Absatz 2).
Bei der Verarbeitung dürfen nur rostbeständige Geräte, wie Stahlbürsten, Pickhämmer usw. verwendet werden, um die
Passivierung nicht zu gefährden.
Das Anzeichnen mit ölhaltigen Signierstiften oder Temperaturmesskreiden im Schweißnahtbereich ist zu unterlassen.
Die hohe Korrosionsbeständigkeit dieses nichtrostenden Stahls beruht auf der Ausbildung einer homogenen, dichten
Passivschicht auf der Oberfläche. Anlauffarben, Zunder, Schlackenreste, Fremdeisen, Schweißspritzer und dergleichen
müssen entfernt werden, um die Passivschicht nicht zu zerstören. Das Zweiphasen-Gefüge erhöht die Beständigkeit
gegen Spannungsrisskorrosion im Vergleich zu den austenitischen Cr-Ni-Stählen.
Zur Reinigung der Oberfläche können die Verfahren Bürsten, Schleifen, Beizen oder Strahlen (eisenfreier Quarzsand
oder Glaskugeln) angewendet werden. Zum Bürsten sind ausschließlich nichtrostende Stahlbürsten zu verwenden. Das
Beizen der vorher gebürsteten Nahtbereiche erfolgt durch Tauch- und Sprühbeizen, häufig werden jedoch Beizpasten
oder Beizlösungen verwendet. Nach dem Beizen ist eine sorgfältige Spülung mit Wasser vorzunehmen.
Für das Laserstrahlschmelzschneiden mit Stickstoff ist 1.4501 ebenfalls gut geeignet. Die Schnittkanten weisen nur
kleine Wärmeeinflusszonen auf und sind in der Regel frei von Mikrorissen und somit gut umformbar. Bei geeigneter
Prozessführung können Schmelzschnittkanten an 1.4501 direkt weiterverarbeitet werden. Sie können insbesondere
ohne weitere Vorbereitung verschweißt werden.

Bemerkungen
Der Werkstoff ist magnetisierbar.

Herausgeber
THYSSENKRUPP MATERIALS INTERNATIONAL GMBH
Technischer Verkauf / Qualitätsmanagement
Am Thyssenhaus 1
45128 Essen

Literaturhinweis
DIN EN 10216-5:2004-11 Beuth Verlag GmbH, Postfach, D-10772 Berlin
DIN EN 10217-7:2005-05
MB 821 "Eigenschaften" Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Postfach 10 22 05,
MB 822 "Die Verarbeitung von Edelstahl Rostfrei" D-40013 Düsseldorf
DVS Merkblatt 3203, Teil 3 Verlag für Schweißen und verwandte Verfahren DVS Verlag GmbH,
Postfach 10 19 65, D-40010 Düsseldorf
Laserstrahlschmelzschneiden von nichtrostenden Stählen Thyssen Lasertechnik GmbH, Aachen u. a.
Laserstrahl- Längsschweißen von Profilen aus nichtrostendem Stahl
Böhler Schweisstechnik Deutschland GmbH, Hamm

Wichtiger Hinweis
Die in diesem Datenblatt enthaltenen Angaben über die Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien bzw.
Erzeugnissen sind keine Eigenschaftszusicherungen, sondern dienen der Beschreibung.
Die Angaben, mit denen wir Sie beraten wollen, entsprechen den Erfahrungen des Herstellers und unseren eigenen.
Eine Gewähr für die Ergebnisse bei der Verarbeitung und Anwendung der Produkte können wir nicht übernehmen.

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