KLME B 01 Beleg 2022 23
KLME B 01 Beleg 2022 23
KLME B 01 Beleg 2022 23
1 Aufgabenstellung
Für die in Bild 1 gezeigte Getriebewelle ist eine eigene Lösung zu erarbeiten.
Dabei soll die Antriebsleistung mit der Keilriemenscheibe auf die
Antriebswelle übertragen werden. Durch die Zahnradstufe wird die Leistung
weiter auf eine Zwischenwelle des Getriebes (nicht dargestellt) geleitet.
Im Rahmen des Beleges sind die Antriebswelle sowie die Welle-Nabe-
Verbindungen der Keilriemenscheibe und des Zahnrades zu dimensionieren.
Weiterhin sind geeignete Lager für die Fest- Loslagerung auszuwählen.
2 Berechnung
2.1 Entwurfsberechnung Bild 1: Antriebswelle
2.1.1 Wirkende Kräfte
2.1.2 Auflagerkräfte
2.1.3 Bestimmung des überschlägigen Wellendurchmessers am Festlager
2.2 Auslegung der Welle-Nabe-Verbindungen
2.2.1 Passfederverbindung: Riemenscheibe aus Stahlguss GS 52 mit Welle (SF ≥ 2)
2.2.2 Querpressverbindung: Zahnrad mit Welle (SF ≥ 1,5 und SR ≥ 2)
2.3 Wellenberechnung
2.3.1 Nachweis der Dauerfestigkeit der Welle mit der Sicherheit SD ≥ 2:
Stelle 1: am Festlager (links vom Lager A)
Stelle 2: an der Welle-Nabe-Verbindung (Querpresssitz; links am Zahnrad)
2.3.2 Nachweis der Sicherheit gegen bleibende Verformung mit der Sicherheit SF ≥ 2 für
Stelle 1 und Stelle 2
2.4 Berechnung der Lagerlebensdauer mit Lh ≥ 10000 h
2.4.1 Festlager A
2.4.2 Loslager B
2.5 Verzahnungsberechnung
2.5.1 Festlegung der Zähnezahl vom Rad (z2) und dazu passend einen Achsabstand a
2.5.2 Nachweis der Zahnraddauerfestigkeit (Flanke SH ≥ 1,2 und Zahnfuß SF ≥ 1,5
mit KH = KF = 1,5)
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3 Ergebnisübersicht
Vari- Moment
Maß a: Maß b: Maß c:
ante: Mtan :
Ft = Fr = Fa =
FW = CB • F t = CB • F r = CB • F a =
CS • F t = CS • F r = CS • F a =
Balkenmodell Balkenmodell
Ebene mit Zahnumfangskraft Ft und Axialkraft Fa Ebene mit FW, Radialkraft Fr und Axialkraft Fa
Radialkraft Radialkraft
am Festlager FA = am Loslager FB =
Biegemomentenverlauf Biegemomentenverlauf
ba = ta =
Stelle 1
bm= tm =
in
[N/mm²]
bmax= tmax =
Spannungsverlauf b f(t) Spannungsverlauf t f(t)
ba = ta =
Stelle 2
bm= tm =
in
[N/mm²]
bmax= tmax =
Spannungsverlauf b f(t) Spannungsverlauf t f(t)
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4 Varianten
Für alle Varianten gilt: Riemenscheibe dreht im Uhrzeigersinn, Blick von links; nan = 600 min-1
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5 Hinweise
Der Beleg ist in einem Hefter mit transparenter Vorderseite abzugeben. Darin enthalten sind: Deckblatt,
Inhaltsverzeichnis, Aufgabenstellung, Ergebnisübersicht, Dokumentation der Berechnung sowie die
geforderten Zeichnungen mit der Montagebeschreibung. Die Dokumentation ist mit Seitenzahlen
auszuführen. Der Berechnungsteil ist übersichtlich zu gestalten. Dazu gehören Formeln, Tabellen,
Abbildungen und erklärende Texte.
Konstruktion
Die Konstruktion soll in ähnlicher Form, wie in Bild 2 dargestellt, ausgeführt werden. Jedoch gelten
folgende Randbedingungen: Das Festlager A darf nicht durch Sicherungsringe axial gesichert werden.
Das Gehäuse besitzt keine Teilung, beachten Sie dabei die axiale Montage. Die Antriebswelle soll im
kompletten Zustand in das Gehäuse geschoben werden und soll axial spielfrei im Gehäuse gelagert
werden.
Beispiele für Riemenscheiben mit Naben finden Sie im Arbeitsheft ME Teil 2.
Zu 2.1 Entwurfsberechnung
Eine Riemenscheibe mit zwei Keilriemen ist zu verwenden. Diese Scheibe wird aus GS 52 gegossen
und kann individuell gestaltet werden. Für alle verbindlich ist der Richtdurchmesser dr = 180 mm. Die
Nabenform der Riemenscheibe ist so zu gestalten, dass das Maß a eingehalten wird und die
Baugruppe montiert werden kann.
Abmessungen b und c der Welle bzw. Abstand der Krafteinleitung a sind aus der Tabelle 1 zu
entnehmen. Die Keilriemen haben ein SPZ Profil. Die Abmessungen für das Profil der Riemenscheibe
und Beispiele zur Gestaltung finden Sie im AH 2 (RG 1).
Der Riementrieb wird nicht berechnet! Jeder Keilriemen überträgt die halbe Antriebsleistung Pan. Die
statische Vorspannkraft pro Keilriemen FV wird mit 2,25-facher Umfangskraft angenommen und wirkt
dann doppelt als Wellenbelastung FW
Hinweis: Bestimmen Sie gleich aus dem Antriebs-Nennmoment Mtan die Umfangskraft an der
Riemenscheibe und berechnen mit dieser Kraft die Wellenbelastung FW, welche dann genau zwischen
den zwei Keilriemen in der Ebene der Zahnkräfte Fr und Fa von oben in Richtung Welle wirkt.
Bei der Bestimmung des überschlägigen Wellendurchmessers soll die vorhandene maximale
Spannung so groß sein wie die zulässige Spannung an einem hochbeanspruchten Querschnitt der
Welle.
Hier zwei Möglichkeiten: bvorh = Mbmax/W b = bzul bzw. tvorh = Mtmax/W t = tzul. Den überschlägigen
Wellendurchmesser düb erhält man durch Umstellen der Gleichung aus W b oder W t.
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Wenn der Wellenwerkstoff bekannt ist, kann man sich den zulässigen Festigkeitswert selbst
bestimmen. Kennt man ihn nicht, nimmt man Erfahrungswerte für bzul.
Vereinfachung am Festlager: nur Biegung durch FW
Näherungen sind erlaubt, da eine exakte Nachberechnung erfolgt und die Sicherheit gegen bleibende
Verformung und gegen Dauerbruch die Durchmesserwahl bestätigen. Sollte sich jedoch herausstellen,
dass die vorhandenen Sicherheiten zu gering sind, muss der Durchmesser oder die Kerbgeometrie
verändert werden.
Biegung: Torsion:
- Annahme eines Sicherheitsfaktors (z.B.: 3) und Bestimmung von bFK und tFK
Diese Festigkeitswerte für den statischen Nachweis werden aus der Streckgrenze und einigen
Faktoren bestimmt. Da noch nicht alle Faktoren bekannt sind, werden diese zunächst abgeschätzt.
Erste Annahmen für K1, K2F und γF: K1 = 0,8 ; K2F = 1,2 ; γF = 1,0
Zu 2.2 Welle-Nabe-Verbindungen
Passfederverbindung: hier wird erst mit düb die Berechnung gestartet. Wenn die Passfeder zu lang
wird, muss man den Durchmesser erhöhen. Zwei Passfedern sind nicht erwünscht.
Sie können aus dem maximalen Drehmoment und einer gewählten Sicherheit gegen Fließen den
Wellendurchmesser bestimmen. Die Tiefe der Nut der Passfeder wird vernachlässigt.
Querpressverbindung: nachdem der erforderliche Wellendurchmesser im Bereich des Zahnrades
bestimmt wurde, ermitteln Sie die Passung für die Querpressverbindung. Hier wird auch mit Mtmax
berechnet. Die Toleranz H7 für die Bohrung wird durch das System Einheitsbohrung vorgegeben, die
Sicherheit gegen Rutschen und die Sicherheit gegen Fließen ist gegeben.
Zu 2.3 Wellenberechnung
Kleine Zug- und Druckspannungen (z,d < 10 % von b) werden bei „Handberechnungen“ in der Regel
vernachlässigt. Das Drehmoment besitzt einen Betriebs- und Stoßfaktor. Diese wirken am Zahnrad und
zwischen Keilriemenscheibe und Zahnrad. Solche Faktoren werden in der Praxis ermittelt und
entstehen entweder durch die Arbeitsmaschine oder vom Motor (Antriebsmaschine) bzw. von beiden.
Durch die elastischen Keilriemen wirkt der Stoß jedoch nicht bei der radialen Belastung durch die
Riemen, es verändert sich die Wellenbelastung durch FW nur unerheblich und wir vernachlässigen die
geringe Veränderung. Im Stillstand und im Betrieb ist die Wellenbelastung FW bei der Berechnung
gleich groß. Bei der Berechnung der Lagerkräfte verwenden Sie die Nennbelastungen. Wenn eine
maximale Spannung berechnet werden muss, dann sind nur die Zahnkräfte durch den Stoßfaktor zu
erhöhen – was sich selbstverständlich auf die Lagerkräfte auswirkt.
Wie sich die Betriebs- und Stoßfaktoren auf den Spannungsverlauf auswirken wird im Arbeitsheft 1 auf
der Seite GFB 11 gezeigt.
Zu 2.4 Lagerberechnung
Zu 2.5 Verzahnungsberechnung
Ermitteln Sie die Zähnezahl des Zahnrades z2 anhand der Übersetzung. Getriebeübersetzungen
lassen sich nicht in jedem Fall exakt bestimmen, deshalb sind Abweichungen der Übersetzung i von
2,5 % gestattet. Der Achsabstand a wird selbstständig festgelegt. Er ist oft etwas größer als der Null-
Achsabstand und es sind meist Zahlen ohne Kommastellen. Die Zahnbreite des Zahnrades z2 ist in der
Regel bei dem gegebenen Modul 1 - 2 mm kleiner oder gleich groß wie die Zahnbreite des Ritzels.
Die Zahnräder werden aus dem einsatzgehärteten Stahl 16MnCr5 hergestellt.