Schraubenberechnung Nach VDI 2230
Schraubenberechnung Nach VDI 2230
Schraubenberechnung Nach VDI 2230
2003
A) Wähle in Spalte 1 die nächst größere Kraft zu der an der Verschraubung angreifenden
Betriebskraft FA bzw. FQ .
B) Die erforderliche Mindestvorspannkraft ergibt sich, indem man von dieser Zahl weitergeht
um:
• 4 Schritte für statische oder dynamische Querkraft FQ
• 1 Schritt für dynamische axiale Betriebskraft FA
• 0 Schritte für statische axiale Betriebskraft FA
C) Die erforderliche maximale Vorspannkraft ergibt sich, indem man von dieser Kraft wei-
tergeht um:
• 2 Schritte für Anziehen mit einfachem Drehschrauber
• 1 Schritt für Anziehen mit Drehmomentschlüssel oder Präzisionsschrauber
• 0 Schritte für streckgrenzgesteuertes Anziehen
D) Neben der gefundenen Zahl steht in Spalte 2 bis 4 die erforderliche Schraubenabmessung
in mm für die gewählte Festigkeitsklasse der Schraube.
Beispiel:
Eine Verbindung wird dynamisch durch die Axialkraft FA = 8.500 N belastet. Die Schraube
mit der Festigkeitsklasse 10.9 soll mit einem Drehmomentschlüssel montiert werden.
A) 10.000 N ist die nächstgrößere Kraft in Spalte 1.
B) 1 Schritt für „dynamische Axialkraft“ führt zu FV ,min = FM ,min = 16.000 N
C) 1 Schritt für „Anziehen mit Drehmomentschlüssel“ führt zu FV ,max = FM ,max = 25.000 N
D) In Spalte 3 findet man dann M10 für die Festigkeitsklasse 12.9
R4 Vorspannkraftänderung
Für den Vorspannkraftverlust einer Schraubenverbindung infolge Setzens gilt:
fZ
FZ =
δS + δP
Richtwerte für die Setzbeträge f Z können der Tabelle auf Seite 201 (Haberhauer
/Bodenstein) entnommen werden.
Die für die gewählte Schraube zulässige Montagevorspannkraft kann aus den Gleichungen auf
Seite 194 (Haberhauer/Bodenstein) berechnet werden:
ν ⋅ R p 0 , 2 min
FM zul = FV zul =
16 ⋅ d 2 ⋅ tan(ϕ + ρ min
′ )
2
1
+ 3
2
AS 2 ⋅ π ⋅ d3
3
Bei 90%iger Ausnutzung der Mindeststreckgrenze kann die zulässige Montagevorspannkraft
für Regelschrauben auch Tabelle 2.32 entnommen werden.
Wird diese Forderung nicht erfüllt, ist entweder ein größerer Schraubendurchmesser oder eine
höhere Festigkeitsklasse zu wählen und die Berechnung ab R2 zu wiederholen.
Es muss gelten:
σ red , B < R p 0 , 2 min
FSA, a 0 ,5 ⋅ FSA
Für eine schwellende axiale Betriebskraft gilt: σa = =
AS AS
FSA, a FSA
Für eine wechselnde axiale Betriebskraft gilt: σa = =
AS AS
π
Für die Auflagefläche gilt: AP =
4
(d 2
w − d h2 )
pG : Grenzflächenpressung (Tabelle 2.33)
dw : Durchmesser der Kopf- bzw. Mutterauflage (Tab. 2.27 und Abb. 2.102)
dh : Durchgangsbohrung (Tab. 2.27 und Abb. 2.102)
Bei Überlastung, d.h. Rutschen in den Trennfugen, ist ein Versagen der Verbindung durch
Abscheren oder Überschreiten der zulässigen Lochleibung auszuschließen. Es muß gelten:
FQ ,max
τ max = <τB
Aτ
Dabei sind FQ ,max die maximal auftretende Querkraft und Aτ die entsprechende Scherfläche
der Schraube.
Zur Bestimmung der Scherfestigkeit können folgende Anhaltswerte verwendet werden:
Scherfestigkeitsverhältnis
Werkstoffsorte τ B Rm
Unlegierte Baustähle 0,60
Vergütungsstähle 0,65
Austenitische CrNi-Stähle 0,80
Gusseisen 0,90
Aluminiumlegierungen 0,60
Titanlegierung (ausgehärtet) 0,65
Das Anziehdrehmoment wird für das drehmomentgesteuerte Anziehen benötigt. Es kann nach
folgender Gleichung berechnet werden:
d D
M A = M G + M KR = FM ,max 2 tan(ϕ + ρ ′) + µ K Km
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