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Vorlesung
Fertigungsplanung I
Entwurf und Gestaltung von Prozessen der Teilefertigung
TU Dresden, Fernstudenten
Gliederung
Fakultät Maschinenwesen Institut für Formgebende Fertigungstechnik Professur Formgebende Fertigungsverfahren
Arbeitsgruppe Produktionsautomatisierung, Zerspan- und Abtragtechnik
Literatur
Einleitung
1. Aufgaben und Teilbereiche der Arbeitsvorbereitung
2. Gegenstand der Fertigungsplanung
3. Grundlagen der Fertigungsorganisation
4. Technologische Fertigungsunterlagen
5. Problemorientierte Schritte zur Fertigungsplanung
6. Rechnerunterstützte Arbeitsplanung (CAP)
Zusammenfassung
5. Problemorientierte Schritte
zur Fertigungsplanung
(Bezug: Spanende Teilefertigung)
5.1 Rohteilauswahl
5.2 Fertigungsverfahrensauswahl und
Verfahrensreihenfolgefestlegung
5.3 Werkzeugmaschinenauswahl und
Arbeitsplatzauswahl
5.4 Arbeitsgangfolgebestimmung
5.5 Festlegung technologischer Basen
5.6 Arbeitsganggestaltung
5.7 Vorgabezeitermittlung
5.8 Planungsschritte am Beispiel „Buchse“
(Übungsaufgabe Arbeitsplanerstellung)
• Ziele
– Rohteil möglichst weit dem Fertigteil annähern
– technisch-technologische Grenzwerte einhalten
– minimale Beschaffungs- und Bearbeitungskosten
• Mittel: Variantenvergleich
– mehrdeutig, DENKEN IN VARIANTEN !
– begründete Entscheidung über Vorzugsvariante erst bei Auftragsauslösung möglich
– Kostenrechnung bis zu einem identischen Werkstückzwischenzustand
– exakter Kostenvergleich oft nicht wirtschaftlich, Methoden zur Kostenabschätzung
– Ermittlung der Grenzstückzahl (Materialkosten, Fertigungskosten berücksichtigen)
• Vorgehensweise, Planungsverfahren
Planungsrichtung:
– Rückwärtsprojektierung (-generierung)
• Prozessplanung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge zum späteren Ablauf des Prozesses
• Fertigungsprozesse werden vom Fertigteil zum Rohteil rückwärts geplant
– Vorwärtsprojektierung (-generierung)
• Planungsvorgang und Fertigungsprozess sind gleichgerichtet
• Fertigungsprozesse werden vom Rohteil zum Fertigteil vorwärts geplant
Planungsebene: gesamtheitlich - Mensch, partiell - Systeme
Optimierung: Einzelziel (Zeit), mehrere Ziele (Zeit, Kosten, Anzahl Werkzeuge)
Entwurfsschritte:
1. Formelemente- / Flächenanalyse
2. Bestimmung Fertigungsverfahren nach gegebenen Werkstück-Werkstoff
3. Bestimmung Fertigungsverfahren der Fein-/Endbearbeitung
4. Bestimmung der vorhergehenden Fertigungsverfahren
5. Ermittlung gebundener Bearbeitungskomplexe, -abschnitte
6. Ermittlung von Formelementkomplexen
– Beispiel:
• FE Absatz, FE Planfläche, FE ... - Zuordnung zu einem Fertigungsverfahren Stirnfräsen
– Beispiel:
• Gewindefertigung in Stahl - trenntechnisch: Gewindedrehen, -bohren, -fräsen, ..
umformtechnisch: Gewindeformen, -walzen, ...
• Gewindefertigung in Guß - umformtechnische Verfahren nicht möglich
– Beispiel:
• Bohrungsqualität erfordert - Innenschleifen
d.h. zuvor Innenschlichtdrehen, zuvor Innenschruppdrehen
- Reiben
d.h. zuvor Senken, zuvor Aufbohren
– Beispiel:
• Fertigung des Flächenverbundes einer T-Nut mit einem Nutenfräser
Ausschluß: Stirnfräsen
• Fertigung unterschiedlicher Plan-, Seitenflächen und Absätze mit einem Stirnseitenfräser
Ausschluß: Walzenfräsen, Stirnfräsen mit Messerkopf
– Beispiel:
• Bohrbilder
• Ergebnis:
– Eingrenzung der Fertigungsverfahren
– Verfahrensreihenfolge
– Beispiele:
• Prozessfolge (Fertigungsverfahren und Verfahrensreihenfolge) am Beispiel einer Welle
• Prozessgraph mit Zuordnung der Verfahren zu Formelementen und Flächen (Grobstufe)
• Auswahlproblematik Maschine
– 1. Schritt: Ermittlung nach technischen Kriterien - K.O.-Kriterien
• Abgleich Werkstückanforderungen - technische Maschinenparameter
Beispiel: Werkstückgesamtlänge - Einspannlänge zwischen den Spitzen
Werkstückdurchmesser - Umlaufdurchmesser über dem Bett
• überschlägige Berechnungen und Vergleich mit Maschinenparametern
Beispiel: Leistungsnachrechnung - Leistung der Maschine
• Erfahrungswerte über reale IST-Maschinenzustände
Beispiel: Genauigkeit IT 7 - ‚20 Jahre alte ausgeklapperte Schrupp-Maschine‘
• Hilfsmittel
– Maschinen-Dokumentation
– Maschinen-Datenbanken
• Hilfsmittel
– Maschinen-
Dokumentation
– Maschinen-
Datenbanken
Hauptantrieb – Drehmoment
und Leistung an der
Arbeitsspindel [Gildemeister CTX]
• Hilfsmittel
– Maschinen-
Dokumentation
– Maschinen-
Datenbanken
– Beispiele:
• maschinenspezifische AG-Folge Welle: sequentielle Bearbeitung und integrierte Bearbeitung
• Prozessgraph mit Zuordnung der Maschinen (Feinstufe)
• Ergebnis:
– mehrdeutiger Fertigungsprozessgraph
– mehrdeutiger Arbeitsplan
• Arbeitsganggestaltung
– Festlegung, Ausarbeitung und Reihenfolgebestimmung der Arbeitsstufen für den
betreffenden Arbeitsgang
– Untersetzung des Prozessgraphen durch einen Arbeitsganggraphen
• Schwerpunkt Werkzeugauswahl
– Schruppwerkzeug
• robust, steif, belastbar, ...
Ziel: hohes Zeitspanungsvolumen
– Schlichtwerkzeug
• filigran, multivalent, ...
Ziel: geforderte Genauigkeit, Qualität
– Hilfsmittel:
• Werkzeugkataloge vom Werkzeugherstellern
• elektronische Kataloge
• Werkzeug-Datenbanken
• Vorgabezeitermittlung
– wozu ?
• Kapazitätsplanung (auch langfristig)
• Kostenkalkulation
– Vorkalkulation - überschlägige Zeiten
– Nachkalkulation - tatsächliche Zeiten
• Angebotserstellung (Angebotskalkulation)
• Investitionsplanung (Fabrik-, Werkstättenplanung)
• Rohteil-
Stangenrohteil (gesägtes Halbzeug)
alternativen
1,6
1,6
• Mehrdeutiger Halbzeug R1
Außenkontur und
gesägt Lagersitze
Prozessgraph Außengewinde
Einstechschleifen
Spitzendrehen
für das Beispiel
„abgesetzte
Stirnflächen
Welle“
Ablängen und
Zentrieren
Außenkontur Lagersitze
Spitzendrehen Feindrehen
feinge-
schmiedetes R3
Rohteil
• Bearbeitungs-
1,1
abschnitte für
die AG- 1,2
Alternative 1,3
1,4
„Spitzendrehen 1,9
1,5 1,7
Außenkontur 1,6 1,8
und
Außengewinde-
drehen“
• Bearbeitungs-
1,1
abschnitte für
die AG- 1,2
Alternative 1,3
1,4
„Spitzendrehen 1,9
1,5 1,7
Außenkontur 1,6 1,8
und
Außengewinde-
drehen
2,1
• 1.und 2.
Einspannung 2,3
2,4
2,2