Abhitzedampferzeuger
Abhitzedampferzeuger
Abhitzedampferzeuger
Ein Abhitzekessel (AHK) (auch Abhitzedampferzeuger, englisch Heat Recovery Steam Generator, kurz
HRSG) ist ein Dampfkessel, der das heie Abgas aus einem vorgeschalteten Prozess zur Dampferzeugung (seltener auch zur Warmwassergewinnung) nutzt. Auf diese
Weise wird die Abwrme des Prozesses, die sonst ungenutzt in die Atmosphre verloren ginge, zurckgewonnen
und es verbessert sich der energetische Wirkungsgrad der
Anlage.
Da die fr den Einsatz in Gasturbinen geeigneten Brennstoe vergleichsweise schadstoarm verbrennen, verfgen Abhitzekessel hinter Gasturbinen normalerweise
nicht ber eine Rauchgasreinigung (Entschwefelung, Entstaubung, ) Allenfalls wird eine katalytische Entstickung zur Reduzierung von NO vorgesehen. Durch den
niedrigen Schwefelgehalt der blichen Brennstoe und
die daraus folgende niedrige Taupunktstemperatur sind
Abhitzekessel in der Lage, niedrige Abgastemperaturen
(< 100 C) zu fahren, ohne Probleme mit Schwefelsurekorrosion am kalten Ende zu bekommen.
Anwendungen
Konstruktion
Die Hintereinanderschaltung der Druckstufen ist notwendig, um eine niedrige Abgastemperatur und somit ei1
3 LITERATUR (QUELLEN)
nen guten Kesselwirkungsgrad zu erreichen. Die Abgastemperatur zu senken ist bei einem Abhitzekessel hinter
einer Gasturbine wesentlich aufwndiger als bei einem
Dampfkessel hinter einer normalen Feuerung, da der
Zwickpunkt (englisch pinch point, Punkt der geringsten
Grdigkeit, das heit Temperaturdierenz zwischen Abgasseite und Wasserseite) am heien Ende des Wrmetauschers liegt. Dies ist eine Wirkung des Wrmekapazittsstromverhltnisses, welches bei einer Gasturbine wesentlich hher ist, da Abgasmassenstrom und -temperatur
nicht primr von der Verbrennung sondern vom JouleProzess bestimmt werden. Whrend bei einer Feuerung
aus Grnden der Wirtschaftlichkeit normalerweise versucht wird, die Luftzahl (Lambda) mglichst knapp ber
1 zu halten, liegen die Luftzahlen bei Gasturbinen um ein
Mehrfaches hher.
Im
Verdampfer
sind
alle
Bauarten
mglich:
Naturumlaufkessel,
Zwangumlaufkessel,
Zwangdurchlaufkessel. Letztere erlauben besonders
geringe Wandstrken und dadurch schnellere Lastgradienten, also eine hhere Flexibilitt, was bei Gas-undDampf-Kombikraftwerken besonders gnstig ist, da
diese meist als Mittellastkraftwerk mit Regelaufgaben
eingesetzt werden.
Literatur (Quellen)
Rolf Kehlhofer: Gasturbinenkraftwerke, Kombikraftwerke, Heizkraftwerke und Industriekraftwerke. Resch, Mnchen 1992, ISBN 3-88585-094-X
(Handbuchreihe Energie. Band 7).
Walter Bitterlich, Sabine Ausmeier, Ulrich Lohmann: Gasturbinen und Gasturbinenanlagen. Darstellung und Berechnung. Teubner, Stuttgart 2002,
ISBN 3-519-00384-8.
Richard Zahoransky: Energietechnik. Systeme zur
Energieumwandlung. Kompaktwissen fr Studium
und Praxis 3. Auage. Vieweg, Wiesbaden 2007,
ISBN 978-3-8348-0215-6.
Richard Doleal: Kombinierte Gas- und Dampfkraftwerke. Aufbau und Betrieb. Springer, Berlin 2001,
ISBN 3-540-67526-4.
Gunter Schaumann, Karl W. Schmitz (Hrsg.):
Kraft-Wrme-Kopplung. 4. Auage. Springer, Berlin 2010, ISBN 978-3-642-01424-6.
4.1
Text
4.2
Bilder
4.3
Inhaltslizenz